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BAZ 03/24
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THEMA
04 | Wahre Kleidung
Mode nachhaltig?
STRASSENGESCHICHTEN
08 I Menschliches ...
Kommentar von Walter J. Werth
Sogenannte „Nachhaltige Mode“ gewinnt immer mehr an Bedeutung. Aber kann Mode überhaupt nachhaltig sein? 100 % nachhaltige Mode ist fast unmöglich – und doch gibt es einige Dinge zu beachten, um den eigenen Konsum nachhaltiger zu gestalten. Unsere Kleidung ist immerhin verantwortlich für ein Zehntel der Treibhausgasemissionen weltweit. Kleidung zählt zu den Grundbedürfnissen des Menschen. Praktische, funktionale Kleidung vor allem. Hierbei spielt der ästhetische Aspekt keine große Rolle. Anders jedoch der soziale Aspekt. Wir unterwerfen uns einem Gruppenzwang um „dazuzugehören“ oder zumindest nicht aufzufallen. Es kann schwierig sein, diesem sozialen Druck zu widerstehen. „Dresscodes“ werden in bestimmten Situationen erwartet. Mode wird hier als Mittel genutzt, um den eigenen gesellschaftlichen Status zu zeigen und den Erfolg zu demonstrieren. Mode kann uns ohne weiteres selbstbewusst und positiv fühlen lassen. Dies sollte uns aber nicht zu einem übermäßigen Konsum verleiten und stets dem „letzten Schrei“ zu gehorchen. Die Modeindustrie spielt sowohl wirtschaftlich als auch gesellschaftlich eine große Rolle. Sie ist ein Milliardenmarkt und eine Schlüsselindustrie für viele Länder. Es ist wichtig, dass wir unser eigenes Verhältnis zur Mode definieren. Wir sollten uns fragen, wie wichtig uns Mode ist und ob unsere modischen Entscheidungen mit unseren persönlichen Werten übereinstimmen. Nachhaltige Mode kann eine Möglichkeit sein, diese Fragen zu beantworten und unsere Verantwortung gegenüber der Umwelt wahrzunehmen. Wer nachhaltig leben möchte, muss nicht auf Mode verzichten, sondern lediglich umdenken. Also weniger neue Kleider kaufen, vorhandene Garderobe länger tragen, beim Kauf auf Qualität in Material und Herstellung achten und durch richtige Pflege die Langlebigkeit fördern. Dies alles schont die Umwelt, macht uns zufriedener und belastet die Brieftasche auch weniger.
DORFGESCHEHEN
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14 I „Krea-Na-Tur“ in ...
SCHAUFENSTER
15 I Hotelzeit 16 I Bauen – neues Jahr, neue Fördermaßnahmen 20 I Der Fliesenleger
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STANDORT
24 I Der neue Flusspark in Meran
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WANDERN
28 I Panoramawanderung unterm Weißhorn
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Impressum – Burggräfler Zeitschrift . 39011 Lana . Industriestr. 1/5 Tel. 0473 23 30 24 . www.diebaz.com . baz@bezirksmedien.it Redaktionsanschrift: Bezirksmedien GmbH . Telefon 0473 23 30 24 . E-Mail: redaktion@diebaz.com Ermächtigung des Landesgerichts Nr. 19/93 . Eintragung im ROC Nr. 3226/1994 Verantwortlich im Sinne des Pressegesetzes: Josef Laner Koordination: Claudia Kaufmann, claudia@diebaz.com Redaktionsleitung: Josef Prantl, Tel. 340 2306888, josef.prantl@fastwebnet.it Mitarbeiter: Christl Fink, Philipp Genetti, Michael Andres, Martin Geier, Walter Werth, Christian Zelger, Markus Auerbach Werbeverkauf: Claudia Kaufmann, Tel. 347 974 42 70 . claudia@diebaz.com Sonja Trogmann, Tel. 335 839 94 00 . sonja@diebaz.com Grafik und digitale Druckvorstufe: Fotolitho Lana Service, info@fll.it Druck: Athesia Druck GmbH . Weinbergweg 7 . 39100 Bozen Gender Hinweis: Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird bei Personenbezeichnungen und personenbezogenen Hauptwörtern die männliche Form verwendet. Entsprechende Begriffe gelten im Sinne der Gleichbehandlung grundsätzlich für alle Geschlechter. Die verkürzte Sprachform hat nur redaktionelle Gründe und beinhaltet keine Wertung.
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THEMA
Die glücklichen Sieger
Wa(h)re Kleidung Wenn wir an Mode denken, denken wir an Paris, Mailand, vielleicht Berlin, aber ganz sicher nicht an Bozen oder Meran. Südtirol mag in der Welt der Mode keine große Rolle spielen, genauso wenig sind wir aber ein weißer Fleck auf der Mode-Landkarte - im Gegenteil. Sehr viele junge Leute habe ihren Traum verwirklicht und machen heute bei uns Mode. von Josef Prantl
Seitdem Thomas Gottschalk „Luis Trenker“ trägt, kennt fast jeder das Mode- und LifestyleLabel aus Südtirol. 1995 von den Brüdern Michi und Hansjörg Klemera in Bozen gegründet, legt das Unternehmen laut eigenen Aussagen „großen Wert auf Nachverfolgbarkeit der Produkte und die Hervorhebung der Qualität“. Aber es sind vor allem die jungen, kreativen Köpfe bei uns, die ihren Traum leben: Dimitrios Panagiotopoulos („Dimitri“) oder Alexandra Stelzer („De Call“) sind schon sehr bekannt. Dutzende Südtiroler Namen ließen sich noch anführen, die mittlerweile in der 4
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Modewelt mitmischen: der Pfalzner Michael Klammsteiner, der auf Naturmode setzt; Philip Pezzei, der Mode auch für Hunde macht; die zwei Designerinnen Cate Marchettini und Greta Ballerini; die zwei jungen Sockendesigner Daniel Kaneider und Robert Larcher; Johanna Dalvai, die Innichnerin Giulia Mazzi, der Kastelruther Andreas Steiner, der bei Prada gearbeitet hat; die zwei Meranerinnen Mirjam Hellrigl und Verena Maria Hesse. Sie alle haben eines gemeinsam: Sie designen selbst, produzieren nahe am Markt und setzen mit hochwertigen Produkten konsequent auf
Nachhaltigkeit und Langlebigkeit. Sie nutzen nachhaltige Materialien, stellen fair her und verkaufen in eigenen Läden bzw. online. Slow Fashion steht als Gegenbewegung zu Fast Fashion für einen bewussteren Umgang mit Mode und Textilien. Textiles Handwerk ist Kulturgut
Einer der ersten bei uns war Richard Vill. 1985 gründete er sein eigenes Label und spezialisierte sich auf Leinen. Flachs ist der Rohstoff dafür und der wächst auch bei uns.
Preis für Nachhaltigkeit und Qualität für das Geschäft „Aufburg“ in Bozen
Richard Vill und Irene Tomedi, Gründer der Europäischen Textilakademie
1991 wurde er zum Jungunternehmer des Jahres gewählt. Vill war seiner Zeit weit voraus, wenn es darum geht, Mode nachhaltig und fair zu produzieren. Leidenschaft für das Handwerk, natürliche Materialien, die Neu interpretation alten Wissens sind ihm bis heute wichtig. 2016 gründete er in Bozen die Europäische Textilakademie (ETA). Die Genossenschaft, international sehr gut vernetzt, hat sich zum Ziel gesetzt, alte Techniken und Stoffe wiederzubeleben, Tradition und textiles Handwerk zu bewahren, das Bewusstsein für regionale und nachhaltige Produktion in der Modewelt zu schärfen. Diverse Veranstaltungen in den vergangenen Jahren sahen sich dem verpflichtet: Das Textilfestival auf Schloss Maretsch (heuer vom 15.-17. März), die Ausstellung „Samt und Seide im historischen Tirol 1000 - 1914“ auf Schloss Tirol (mit prächtigem Katalog), das „Festival für Textile Manufaktur“ am Waltherplatz. „Wir sehen uns als Kompetenzzentrum für Textilien und Mode“, sagt Vill. Erstmals vergab die Akademie heuer im Jänner in Bozen den internationalen „European Textil & Craft Award“.
Kleine Label gegen Fast Fashion
Wie kann es aber gelingen, bei den Menschen ein Bewusstsein und eine Wertschätzung für Textilien und Mode zu schaffen, die sich auch in der Akzeptanz für einen angemessenen Preis niederschlägt? Über ein Vorleben, ständige Aufklärung und ein dementsprechendes Angebot, ist Vill überzeugt. Die Modebranche habe die Welt in den letzten Jahren sehr „verschmutzt“; von der Herstellung bis zur Wegwerfkultur. Bis zu 24 Kollektionen entwerfen große Modelabels jährlich. Produziert wird immer schneller und immer billiger. Diese sogenannte Fast Fashion belastet die Umwelt und hat meistens, das sagt schon der Name „schnelle Mode“, ein kurzes Leben. Die wahren Kosten eines T-Shirts
Haben Sie sich einmal gefragt, wer eigentlich den Preis dafür bezahlt, wenn Bananen, T-Shirts oder Schokolade bei uns weniger kosten als ein Laib Brot oder 1 kg Äpfel? Ein paar Fakten: Nur in der EU fallen pro Jahr 12,6 Millionen Tonnen Textilabfälle an; davon
sind 5,2 Millionen Tonnen Kleidung und Schuhe, was umgerechnet pro Kopf 12 Kilogramm entspricht. Die Textilproduktion hat sich seit Anfang der 2000er Jahre verdoppelt. Baumwolle ist neben künstlichen Rohstoffen der wichtigste Rohstoff für Kleidung – eine Pflanze, die sehr viel Wasser benötigt. Ein Kilogramm Baumwolle braucht zum Wachsen zwischen 7000 und 29.000 Liter Wasser. Dazu kommt noch der Pestizideinsatz auf den Feldern. Trainingskleidung, Badeanzüge, T-Shirts sind meist aus Polyester, Acryl, Nylon und anderen synthetischen Fasern, die aus Öl hergestellt werden. Wenn wir Kleidung aus diesen Fasern waschen, zerfallen sie gern. Die sich auflösenden Fasern geraten in Flüsse und Bäche, verschmutzen die Ozeane. Um die Kosten so weit wie möglich zu senken, wird in Billiglohnländern produziert. Kinderarbeit und Zwangsarbeit sind in Afghanistan, Argentinien, Bangladesch, Bolivien, Brasilien, Kambodscha, Kolumbien, Türkei, China, Mexiko, Ecuador, Indien, Russland und der Ukraine nachgewiesen. Millionen Menschen erhalten Hungerlöhne, bis das T-Shirt bei uns landet, hat es Tausende Kilometer hinter sich. BAZ 03/24
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THEMA
Glückliche Siegerin: Die Vellauerin Johanna Aichner (3. v. l.) mit ihrer Familie
Komplexe Lieferketten erschweren Kontrolle und Veränderung: Bis zu 140 Unternehmen sind an der Herstellung eines einfachen Herrenhemdes beteiligt, von Baumwollbauern über Webereien und Nähereien bis zu Knopf fabrikanten und Transporteuren.
Tomedi ist Gründungsmitglied und Vizepräsidentin der Europäischen Textilakademie. Nachhaltig produzierte Textilien, das sind für sie vor allem handwerklich hergestellte Textilien, die auf Materialien aus der Umgebung zurückgreifen.
Bewusstseinswandel findet langsam statt
Eine Vellauerin gewinnt den ETA-Award
„Größe ist immer eine Gefahr“, sagt Richard Vill, „denn ab einer gewissen Größe kann ein Unternehmen gar nicht mehr nachhaltig arbeiten. Auch wenn Fast Fashion immer schneller und öfter Kollektionen auf den Markt bringt, stellt der ehemalige Obmann der Berufsgruppe Textiles Handwerk im LVH zunehmend ein Umdenken fest. Nachhaltige Aspekte wie Transportwege, Material, Verarbeitung, die Einhaltung sozialer Standards, Tier- und Umweltschutz werden für immer mehr Menschen beim Kauf von Kleidung wichtiger. Nachhaltig oder nur Greenwashing?
Verglichen mit konventionellen Produkten sind faire und nachhaltige Textilien aber ein Nischenprodukt. Und was heißt überhaupt nachhaltig? Irene Tomedi mag den Begriff nicht, denn es wird viel Schindluder damit getrieben. Nur weil 20 % eines Kleidungsstücks vermeintlich recycelt sind, sei es noch lange nicht nachhaltig. Die Textilrestauratorin ist eine Koryphäe auf ihrem Gebiet, wurde ihr doch die Restaurierung des Turiner Grabtuches anvertraut. 6
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Genau das macht Johanna Aichner. Auf rund 1000 Meter Seehöhe, oberhalb der Kirche von Vellau, liegt der Hoferhof. Hier arbeitet zwischen Biogemüse und freilebenden Bergschafen Johanna Aichner an ihrem Herzensprojekt „Boden.Kleid“. Im ehemaligen Hühnerstall betreibt die gebürtige Barbianerin einen Hofladen, wo sie ihre Kreationen – selbst gemachte Teppiche mit 3-D-Effekt, Kissen, Decken, Häkelarbeiten und auch Kleidung , alles aus Schafwolle – liebevoll arrangiert. Ihr Unternehmen hat sie „Boden.Kleid“ genannt, als Verkaufsplattform nutzt sie auch Instagram. Im Jänner wurde sie im Waltherhaus in Bozen mit dem ETA-Award 2024 in der Kategorie „Textiles Handwerk – Newcomerin des Jahres“ ausgezeichnet. „Die Leistungen von Kleinbetrieben des textilen Handwerks werden in der Öffentlichkeit kaum wahrgenommen“, sagt Richard Vill. In 17 Kategorien (darunter auch die weniger bekannte Textilarchitektur) wurden von einer internationalen Jury „Awards“ vergeben, zwei davon gingen an Südtirol. Das Fachgeschäft „Aufburg“, das seit 1970 in Bozens Altstadt naturbelassene Textilien und alles fürs Stricken im Sortiment hat, wurde in der Kate-
gorie „Empfehlung Handelsbetrieb“ mit dem ETA-Award gekürt. Ein weiterer Award ging an ein Projekt in Südtirol, wenn auch die Projektanten aus Hamburg stammen, und zwar jener in der Kategorie „Textile Architektur und Membranbau“. Das Architekturstudio „Schlotthauer-Matthiessen“ habe mit dem markanten Dach für die Kronplatzseilbahn Olang 1+2 ein beeindruckendes Beispiel textiler Architektur geliefert. Lieber gut als zu viel
Mit den Auszeichnungen soll auch das Bewusstsein zum Umdenken geschaffen werden. Denn wir müssen bereit sein, für natürliche und umweltfreundliche Kleidung und Textilien mehr Geld auszugeben. Fakt ist: Milliarden Menschen zu kleiden, verschlingt Unmengen an Rohstoffen, Energie, Wasser und Chemie um die 10 % der weltweiten Treibhausgasemissionen werden der Textilindustrie zugeordnet. Mehr als 60 Millionen Menschen arbeiten in den textilen Wertschöpfungsketten. Ihre Arbeits- und Einkommensmöglichkeiten beeinflussen die weltweite soziale und wirtschaftliche Entwicklung markant. Wie viele Kleidungsstücke hängen bei Ihnen zu Hause? Weniger würden reichen, denken Sie. Umweltorganisationen schlagen vor: sechs Kleidungsstücke für die Arbeit, drei für zu Hause, drei Outfits für den Sport, zwei für festliche Anlässe sowie vier Outdoorjacken und -Hosen oder -Röcke.
Mode ist vergänglich, der Stil bleibt Am 12. Jänner 2024 wurde im Waltherhaus in Bozen der „European Textile & Craft Award“ verliehen.
Mit dem internationalen Preis möchte die Europäische Textilakademie besondere Leistungen aus zeitgenössischem und traditionellem Handwerk sowie Kunstberufe und deren Verbindung zur Welt des Designs würdigen. Die BAZ sprach mit dem Präsidenten der Akademie, Richard Vill. Wie kamen Sie auf die Idee, einen „Textil Award“ zu vergeben?
Richard Vill: Es gibt zwar verschiedene Fashion und Design Awards, aber keinen für Textilmanufakturen und Textilhandwerker, welche ja meist eine Nische in der breiten Textilwirtschaft darstellen. So wollen wir deren verdiente Leistung sichtbar machen. Insgesamt wurden in Bozen in 17 Kategorien Auszeichnungen von einer internationalen Jury vergeben. Die Sieger kommen aus ganz Europa. Wie kam es zu dieser internationalen Vernetzung?
Natürlich aus eigener Herstellung.
Die Europäische Textilakademie bietet seit vielen Jahren im internationalen Kontext Weiterbildung zu verschiedenen Textilbereichen wie textiles Handwerk,
textile Architektur, Textilrestaurierung, Textilökologie an und organisiert Ausstellungen, Kongresse und Messen. All diese Tätigkeiten haben zu einer außerordentlichen internationalen Vernetzung geführt. Die Europäische Textilakademie, deren Präsident Sie sind, hat ihren Sitz in Bozen. Welche Rolle spielt unser Land in der Welt der Mode und des Designs? Ein ETAAward ging ja auch an eine junge Südtirolerin.
Johanna Aichner wurde von der Jury zur Newcomerin des Jahres gewählt, vordergründig war dabei ein stimmiges, nachhaltiges Konzept. Aber auch die Kronplatzseilbahn Olang 1+2 wurde für die außergewöhnliche Architektur im Membranbau mit einem Award ausgezeichnet. Südtirol war aufgrund seiner geografischen Lage und als wichtigste Handelsroute zwischen Nord und Süd seit jeher Drehpunkt für den Handel mit Textilien oder die Produktion von Leinen und Seide. Dabei sind auch eine Reihe von textilen Handwerksberufen entstanden, die jedoch heute in seiner Einzigartigkeit Gefahr laufen zu verschwinden. Dabei sind es gerade diese Berufe, die in der Welt der Mode und des Designs aus Süd-
K.Summerer
tiroler Sicht Akzente setzen kann. Dieser Aufgabe hat sich die Europäische Textilakademie verschrieben. Geshoppt wird weiterhin, als gäbe es kein Morgen, und gerade einmal 5 % der Modekäufe sind nachhaltig. Ist da eine Umkehr in Ihren Augen in Sicht?
Wir können feststellen, dass sich langsam das Kundenverhalten ändert. Allerdings ist der Begriff „nachhaltig“ genau zu definieren, denn nicht alles, was als nachhaltig angepriesen wird, entspricht den textilökologischen Kriterien. Wie wichtig wären transparente Qualitätssiegel für Textilien?
Seit Jahren bemüht sich die Europäische Union endlich ein einheitliches transparentes Qualitätssiegel durchzusetzen. Dabei ist jedoch festzustellen, dass große Industriezweige durch permanenten Lobbyismus Sand ins Getriebe streuen. Auf längere Sicht wird sich jedoch das allgemeine Qualitätssiegel durchsetzen. Worauf sollte man beim Kauf von Kleidung Ihrer Ansicht nach achten?
Allgemein bei Textilien und der Kleidung sollten es immer Naturfasern sein, aber natürlich zählen
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Textilakademie-Präsident Richard Vill
neben dem Material auch noch andere Kriterien wie z.B. Passform, Verarbeitung usw.. Grundsätzlich gilt, Mode ist vergänglich, der Stil bleibt. Was steht bei der Europäischen Textilakademie auf dem Programm?
Vom 15.-17 März findet das Internationale Festival für textiles Handwerk, textile Kunst und Design im Schloss Maretsch in Bozen statt. Die Verkaufsmesse ist eines der Highlights im Programm der Europäischen Textilakademie. Auch heuer stellen wiederum hochwertige Manufakturen und Textildesigner aus, zudem gibt es eine Sonderausstellung zu Textilien aus Bangladesch, sowie neben anderen den Themenschwerpunkt „Gesundes Schlafen“.
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STRASSENGESCHICHTEN
Menschliches, Allzumenschliches in der Kaserne Die Alpinistraße in Meran ruft noch immer Erinnerungen in mir hervor. Galt der erste Teil des persönlichen Rückblicks auf die Militärzeit den ersten Wochen in der neuen Umgebung, so sollen dieses Mal die Menschen im Mittelpunkt stehen.
Der Zusammenhalt unter den Soldaten in der Kaserne war meist gut. Man befand sich gemeinsam in einer Ausnahmesituation, die für niemanden besonders angenehm war. Sofern man das gleiche Dienstalter hatte oder aus der gleichen Provinz stammte, gab es in der Regel auch keinen Grund, Konflikte zu provozieren. Natürlich gab es auch diejenigen, für die der Militärdienst eine willkommene Abwechslung war. Ich erinnere mich an einen Soldaten, der sich nie beklagte, wenn er zum Wachdienst eingeteilt wurde, denn – so erklärte er – das sei immer noch spannender als sein Leben zuhause. Er arbeitete in einer Fabrik im Piemont und stand acht Stunden am Tag am Fließband. Die Südtiroler als Gruppe fielen dadurch auf, dass sie untereinander deutsch sprachen, was in der Regel nicht gerne gehört wurde. Auch die Ita lienischkenntnisse waren oft deutlich ausbaufähig. Bei einer Theoriestunde im Freien mussten Passagen aus dem Militärhandbuch vorgelesen werden. Zunächst stell te man sich mit seinem Namen und der Bezeichnung seiner Einheit vor. Wenn schon bei der Aussprache von „recluta alpina“ klar wurde, dass es sich um einen Südtiroler handelte, wurde der Rekrut meist
von der Aufforderung zum Vorlesen „befreit“. Interessant war auch zu beobachten, wie sich unsere Leute bestimmte Ausdrücke sprachlich angeeignet hatten. Aus „montare“ und „smontare di guardia“, also den Wachdienst beginnen bzw. beenden, wurde „aufmontieren“ und „åbmontieren“. Heikel wurde es, wenn sich jemand etwas zuschulden kommen ließ. Gröbere Vergehen wie Trunkenheit, Drogenkonsum oder Diebstahl führten zu einem „processino“ im Büro des Colonello. Beim Betreten des Raumes musste man zuerst die Kriegsflagge grüßen und dann den Oberst, der als ranghöchster Offizier dem Regiment vorstand. Insgesamt war ich an fünf solcher Prozesse beteiligt, zweimal als Mitglied der beratenden Kommission, dreimal als Verteidiger des Angeklagten. Das Strafmaß schwankte meist zwischen sieben und zehn Tagen Aufenthalt in der „Gefängniszelle“, einem abseits gelegenen Einzelzimmer. Als einer der Soldaten ein Mädchen in die Kaserne geschmuggelt hatte, konnte trotz eines Bündels von Protokollen nie geklärt werden, wie dies möglich war. Originale gab es überall – mit und ohne Rang. Da war der Marescial
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lo, der seine „Freundinnen“ in der ganzen Stadt verstreut hatte, was die Autofahrten mit ihm immer in die Länge zog. Oder ein anderer Unteroffizier, der unbedingt die Matura nachholen wollte und sich dafür von Soldaten Nachhilfe geben ließ. So kam ich in den Genuss, ihn in verschiedenen Fächern zu unterrichten – sogar in Italienisch, da er Sizilianer war. Ein Soldat, der in der Telefonzentrale gearbeitet hatte und in den ersten Wochen alles andere als vorbildlich war, entwickelte sich zu einem überaus hilfsbereiten und pflichtbewussten Kameraden. Anscheinend brauchte er nur etwas Struktur in seinem Leben. Auch einige Zimmernachbarn sind mir in Erinnerung geblieben. Einer wollte die Zeit nutzen, um 10 kg abzunehmen. Als ich ihn nach einigen Monaten fragte, ob er sein Ziel schon erreicht habe, antwortete er etwas geknickt, er habe sogar 18 kg zugenommen. Besonders gesund war das Leben in der Kaserne nicht. So konnte man es nicht erwarten, dass endlich das langersehnte „è finita“ ertönt. Bis dahin gab es eine Reihe von Ritualen. Für jeden Monat wurde ein Knopf in den Schlüsselanhänger geknotet, für 50 Tage der Lack einer der sechs Nieten der
Mütze abgekratzt. Und mit 150 Tagen wurden die Schuhbänder gerade statt gekreuzt eingefädelt, um nur einige der selbstgewährten Privilegien zu nennen. Dadurch verging die Zeit subjektiv schneller. In der letzten Woche war es üblich, sich gegenseitig auf bunten Tüchern Grüße und Wünsche zu hinterlassen. Eine Lebensschule, so schrieb ein Freund, sei es nicht gewesen, denn dies hätte mit dem Leben nichts zu tun gehabt. Das stimmt so nicht. Die meisten Menschen in der Kaserne waren anständig, freundlich und haben so gut es geht ihre Arbeit erledigt. Dass sich die Welt auch ohne all das in gleicher Weise gedreht hätte, liegt in der Natur der Sache. Immerhin hat man gelernt, sich in herausfordernden, vielleicht auch absurden Situationen gemeinsam durchzukämpfen. Christian Zelger
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RATGEBER
Korrektur von Lagerbeständen möglich Das Haushaltsgesetz enthält eine für Unternehmen sehr interessante Bestimmung über die in der Bilanz ausgewiesenen Vorräte. Danach können die Anfangsbestände zum 1. Jänner 2023 berichtigt werden. In der Buchhaltung ausgewiesene, in Wirklichkeit aber nicht vorhandene Vorräte können gestrichen oder bislang nicht erfasste Bestände aufgedeckt werden. Die Berichtigungsmöglichkeit ist auf die Steuerperiode 2023 beschränkt und somit im Jahresabschluss 2023 und in der darauf fälligen Steuererklärung anzuwenden. Die Berichtigungsmöglichkeit gilt grundsätzlich für alle Unternehmen, die ihren Jahresabschluss nach nationalen Rechnungslegungsvorschriften erstellen. Für jene Unternehmen, welche die vereinfachte Buchhaltung anwenden, macht die Berichtigung keinen Sinn, da die Aufwendung für Rohstoffe und
Martin Eder Waren nach dem Kassenprinzip verbucht wird und steuerlich keine Bestände vorhanden sind. In sachlicher Hinsicht können die Anfangsbestände an fertigen Erzeugnissen und Waren, an unfertigen Erzeugnissen und Halbfertigwaren, sowie an Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen berichtigt werden, indem die in der Bilanz ausgewiesenen Bestände an die tatsächlichen Situation angepasst werden, d. h. entweder vermindert oder
erhöht werden. Für die Bestandsverringerung ist eine Ersatzsteuer in Höhe von 18 % auf den Betrag der Bestandsverringerung zuzüglich eines Aufschlags für die Handelsspanne zu entrichten. Dieser Aufschlag muss noch durch ein Dekret festgelegt werden und wird je nach Branche unterschiedlich sein. Zusätzlich wird auf den Differenzbetrag die Mehrwertsteuer fällig. Bei einer Erhöhung der Lagerbestände wird nur die Ersatzsteuer in Höhe von 18 % auf den
Kanzlei Gasser, Springer Perathoner, Eder & Oliva Bozen + Lana + Naturns martin.eder@gspeo.com Betrag, um den der Lagerbestand erhöht wird, fällig. Die Berichtigung muss in der Steuererklärung für die Steuerperiode 2023 beantragt werden. Die Ersatzsteuer und gegebenenfalls die Mehrwertsteuer sind in zwei gleichen Raten zu entrichten, die erste im Juni/Juli 2024 und die zweite am 30. November 2024.
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Die Termine für die Kochevents im Frühling 2024 sind online. Ob zum Thema Fleisch mit dem Kochevent „Die Kunst von Noste-to-tail“ am Mittwoch, 20.03.2024 mit Thomas Ortler, etwas traditioneller mit Johannes Meßner am Dienstag, 26.03.2024 beim Event „Frühlingserwachen“ oder mit Markus Holzer bei „Bsunders Guat“ am Donnerstag, 11.04.2024 ist für alle etwas dabei. Allein, zu zweit, im Freundeskreis oder im Team – gemeinsam ein 4-Gänge-Menü in der Küche zubereiten und im gemütlichen Ambiente mit passender Weinbegleitung genießen. Die Kochevents finden im ehemaligen Buschenschank Föhrnerhof oberhalb von Bozen statt und beginnen jeweils um 17.30 Uhr. Infos und Anmeldung unter www.roterhahn-kochschule.it.
Wenn Nahrungsmittel zum Problem werden Beschwerden durch Milchzucker (Laktose), Fruchtzucker (Fruktose), Kuhmilch, Hühnereiweiß oder Gluten – Nahrungsmittel unverträglichkeiten scheinen in den letzten Jahren explosionsartig zugenommen zu haben.
Gerade der jüngeren Generation wird zugeschrieben, besonders „empfindlich“ zu sein. Bisweilen entsteht der Eindruck einer „Life style-Erkrankung“, insbesondere, wenn Ersatzprodukte im Eigenversuch konsumiert werden. Die Auseinandersetzung mit dem Thema ist in unserer heutigen Gesellschaft allgegenwärtig. Befeuert wird die Debatte nicht zuletzt durch symptomatische Überschneidungen mit dem Reizdarmsyndrom, einer komplexen Erkrankung, welche mit teils heftigen Verdauungsbeschwerden einhergeht, bei der Nahrungsmittelunverträglichkeiten allerdings ausgeschlossen wurden. Unter Nahrungsmittelunverträglichkeiten versteht man eine Gruppe durch Nahrungsmittel ausgelöste Beschwerdebilder. Hierzu gehören Nahrungsmittelallergien (z. B. Hühner-Eiweiß-Allergie), Nahrungsmittelintoleranzen (z. B. Laktose-Intoleranz), Nährstoffaufnahmestörungen (z. B. Fruktose-Malabsorption) und die Zoeliakie (Gluten-Sensitivität). Nach dem Essen kann es zu Bauch-
SD: Dr. A. Dadvar
Facharzt für Gastroenterologie
Ernährungstherapeutin
Dr. Ronald Radmüller
Katrin Torggler
schmerzen, Blähungen, Durchfall, Übelkeit und Hautausschlägen kommen. Meist haben die Patienten bereits viele Versuche des Verzichts auf bestimmte Lebensmittel hinter sich, bevor Sie sich untersuchen lassen. Betroffene müssen ernstgenommen werden. Eine gewissenhafte ärztliche Untersuchung ist von größter Bedeutung, da auch andere Diagnosen in Frage kommen könnten. So müssen, neben chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (CED), auch Erkrankungen anderer Bauchorgane (wie Leber, Gallensystem und Bauchspeicheldrüse) bedacht werden.
In der Martinsbrunn ParkClinic ist Dr. Ronald Radmüller, als Facharzt für Gastroenterologie, spezialisiert auf die Diagnostik von Verdauungsbeschwerden. Nach einer ausführlichen Anamnese und körperlichen Untersuchung steht die ganze Bandbreite diagnostischer Möglichkeiten zur Verfügung. Diese beinhaltet, neben Bauch-Ultraschall, Magen- und Darmspiegelung, verschiedene Atemtests zur Untersuchung auf Nahrungsmittel-Intoleranzen bzw. Nährstoffaufnahmestörungen, den Prick-Test zum Ausschluss von Allergien sowie Blut- und Stuhlanalysen. Wurde eine Nah-
rungsmittelunverträglichkeit diagnostiziert, ist die Beratung durch eine professionelle Ernährungsfachkraft besonders wichtig. Je nach Diagnose, muss eine mehroder minder strenge Einhaltung bestimmter Diätformen umgesetzt werden. Mit Frau Katrin Torggler, als Ernährungstherapeutin, werden unsere Patienten nach Diagnosestellung umfangreich und professionell beraten. Durch die Zusammenarbeit zwischen Arzt und Therapeutin werden Informationen im Team ausgetauscht und unseren Patienten eine lückenlose Weiterbetreuung ermöglicht. Online Terminvereinbarung: www.parkclinic.it Für weitere Informationen: Tel. 0473 205 600 Martinsbrunn ParkClinic Laurinstraße 70 – 39012 Meran info@parkclinic.it
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DORFGESCHEHEN
„Krea-Na-Tur“ in Meran-Obermais
Das Projekt „krea-na-tur“© der Sozialgenossenschaft DIE KINDERWELT ist eine private Initiative und richtet sich an Kinder ab 2 Jahren. Als „Vor-Kindergarten“ und auch als Alternative zum regulären Kindergarten bietet das Projekt ein anspruchsvolles und abwechslungsreiches Programm mit vielen Aktivitäten und kreativen Angeboten sowohl in freier Natur als auch in der Einrichtung. Die Gruppe besteht aus 6 bis 12 Kindern. „krea-na-tur“© ist von Montag bis Freitag geöffnet, beginnt jeweils am 1. Montag nach dem offiziellen Schulbeginn und endet am letzten Freitag vor Schulschluss, richtet sich in den Öffnungstagen nach dem Schulkalender und ist erstmals im Herbst 2021 gestartet.
„krea-na-tur“© versteht sich als innovatives Kreativ- und Outdoor-Konzept, das den Kindern in einer Kleingruppe die Möglichkeit bietet, mit Spaß und Freude in die Natur einzutauchen und im Indoor-Bereich bereichernde kreative Erfahrungen zu sammeln. Im Mittelpunkt stehen die sinnlichen Wahrnehmungen, herausfordernde Spiele und die Lust, den Dingen auf den Grund zu gehen. In der Einrichtung werden kreative Werkstätten angeboten, die im Wechsel mit dem freien Spiel und kindgerechten Lernwelten das Konzept abrunden. Die Kinder werden zu selbstständigem und lösungsorientiertem Arbeiten angeregt und erleben sich als eigenverantwortlich Handelnde.
Ziel von „krea-na-tur“ © sieht die Begleitung der Kinder bis zum Eintritt in den Kindergarten oder in die Schule vor. Die Kinder erhalten die Möglichkeit, sich an eine Gruppe zu gewöhnen und soziale Kontakte zu anderen Kindern aufzubauen. Es wird eine bildungsorientierte und kindgerechte Betreuung angeboten, in welcher die Kinder in ihren Entwicklungsschritten gefördert und begleitet werden. Je nach altersgemäßen Bedürfnissen können sich die Kinder zurückziehen, beobachten, ihrem Rhythmus folgen und sich individuell am Geschehen beteiligen. Das Projekt „krea-na-tur“ © ist kostenpflichtig und wird in 2 Raten abgerechnet. Die Preise werden jährlich neu festgelegt und im
Anmeldeformular bekannt gegeben. Der Tagesablauf von „krea-natur“ im Überblick 7.45 Uhr - 8.15 Uhr: Bringzeit für Ihr Kind 8.15 Uhr - 12 Uhr: Morgenkreis, Spiel- und Angebotszeit in der Natur sowie in der Einrichtung, gemeinsame kleine Jause in der Einrichtung, Abschlusskreis und Verabschiedung 12.15 Uhr - 12.30 Uhr: Abholzeit für Ihr Kind Anmeldung für das Kindergartenjahr 2024/2025 unter: www. kinderwelt.kidscamps.it Für weitere Informationen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung unter Tel. 333 6519497 oder 338 4916318
Maturatreffen 1973 Die Maturanten des Jahrganges 1973 der Handelsschule Meran trafen uns zum 10. Mal.
50 Jahre mussten gefeiert werden. Unsere Mitschülerin Biggi hat auch das 10. Treffen wie immer bestens organisiert. Von Meran aus fuhren wir mit vier Privatautos ins Valpolicella nach Fiumane, wo uns ein köstliches Mittagessen serviert wurde. Weiter ging die Fahrt nach Negrar zu unserem Hotel. Am Abend durfte natürlich der Besuch einer Enoteca mit Weinverkostung und Spizzichi nicht fehlen. Am Sonntag ging es nach einem guten Frühstück bei herrlichem Wetter zu Fuß nach Torbe. Ein leckeres Mittagessen in einer rustikalen Trattoria entschädigte uns für die Mühen der doch etwas anstrengenden Wanderung. Wir hatten uns viel zu erzählen und unterhielten uns prächtig. Zurück an den Autos begann die Rückfahrt über die Lessinia nach Ala. Eine wunderschöne Serpentinenstraße mit herrlichen Ausblicken. Ein faszinierender Sonnenuntergang begleitete uns ein Stück des Weges. Alles in allem ein schönes und gelungenes Wochenende mit unseren Klassenkameraden.Beim Abschied war klar: Wir sehen uns alle in drei und nicht in fünf Jahren wieder. 14
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V. l.: Wolfgang Muntetschiniger, Birgit Lanzendörfer, Maria Luise Stricker, Zita Kuntner, Inge Weger, Martha Oberschmied, Johanna Paller und Siglinde Gluderer; H. l.: Gottfried Maas, Arthur Defatsch, Luis Pichler, Albrecht Ebensperger, Robert von Dellemann, Uta Tribus, Lorenz Kuntner, Werner Flora
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Die Gastgeber in Südtirols Hotels legen großen Wert auf Authentizität und Gastfreundschaft sowie auf die Professionalität des Dienstleistungspersonals. Die Ausbildung spielt eine wichtige Rolle, aber auch die Arbeitsbedingungen müssen beachtet werden, um die Attraktivität der Tourismusarbeitsplätze insgesamt und in allen Bereichen aufrechtzuerhalten. Die Qualität hat in den letzten Jahren stetig zugenommen. Die Vorstellungen von Qualität ändern sich im Laufe der Zeit, und die Tourismusakteure müssen sich damit befassen, was die zukünftigen Anforderungen an Qualität seitens der Gäste sein werden und wie Leistungen zukünftig gemessen werden. Online-Bewertungsportale haben gezeigt, dass dies eine wichtige Frage ist. In diesem Zusammenhang müssen auch die Zukunftsfähigkeit der Sterneklassifizierung und eine ehrlichere Differenzierung regionaler Produkte diskutiert werden. Gute Arbeitskräfte im Tourismussektor zeichnen sich durch professionelle Gastfreundschaft aus. Neben der nötigen Professionalität gehört auch die Gastfreundschaft zu den Eigenschaften einer Arbeitskraft im Tourismus. Darüber hinaus gibt es auch eine „generalisierte
Gastfreundschaft“ der örtlichen Bevölkerung, die Südtirol in den letzten Jahrzehnten ausgezeichnet hat. Die Frage wird sein, ob es gelingt, die vielen Gleichgewichte im Tourismus in den kommenden Jahren so zu halten, dass die Einwohner Südtirols dem Gast weiterhin mit Offenheit, Respekt und Freundlichkeit begegnen. Unsere Hoteliers haben die Vision, Südtirol zum begehrtesten Lebensraum Europas zu machen. Das Potenzial ist vorhanden, das zeigen unsere Vorzeige-Hotels ganz klar.
Quellenhof – Wohlfühlerlebnis für alle Wie Wellfeeling nicht nur Gäste, sondern auch Mitarbeiter begeistert!
Das „Q“ hat für die Quellenhof Luxury Resorts eine doppelt wichtige Bedeutung. Es steht nicht nur für „Quellenhof “, sondern allem voran für „Qualität“. Es soll ein tägliches Qualitätsversprechen an ihre Gäste, vor allem aber auch an ihre Mitarbeiter sein! Nicht ohne Grund ist der Großteil der Quellenhof-Mitarbeiter schon seit Jahren treu mit dem Haus verbunden und fühlt sich in der großen Quellenhof-Familie, welche Familie Dorfer mit Freude lenkt und leitet, sichtlich wohl. Großzügige und moderne Mitarbeiter-Unterkünfte ermöglichen Mitarbeitern, direkt vor Ort im Resort kostenlos zu wohnen. Eine abwechslungsreiche Mitarbeiter- Küche und die Nutzung der vielfältigen Sport-, Freizeit und Wellnesseinrichtungen runden das tolle Angebot, welches den Mitarbeitern rund um die Uhr kostenlos zur Verfügung steht, zusätzlich ab. Auch Weiterbildungsmöglichkeiten zu einer Führungskraft sind in den Quellenhof-Betrieben jederzeit möglich. Darüber hinaus hat die Lehrlingsausbildung in den Quellenhof Luxury Resorts einen enorm
dungsbetrieb 2020“ und Küchenchef Michael Mayr zum „Ausbilder 2020“ ausgezeichnet. Matteo Lattanzi hingegen lebt seine Leidenschaft für den Service als Ausbildner und Lehrer in der Hotelfachschule oder als Vorbereiter für die Handwerksweltmeisterschaften »World Skills«. Lattanzi‘s Passion für seinen Beruf wurde 2023 von falstaff mit der Auszeichnung „Service des Jahres“ gekrönt. hohen Stellenwert. Sowohl Maître d’Hotel und Serviceleiter Matteo Lattanzi als auch Küchenchef Michael Mayr – beide seit 21 Jahren im Quellenhof tätig - legen größten Wert darauf, jährlich vielen jungen und motivierten Menschen die Passion und das praktische Wissen dieser beiden so wichtigen Positionen im Hotel- und Gastgewerbe zu vermitteln. Die Jugend ist die Zukunft der Hotellerie und genau aus diesem Grund ist es wichtig, die jungen Erwachsenen in ihrer Ausbildung optimal zu begleiten, jegliche handwerklichen Skills beizubringen und zu führen. Nicht ohne Grund wurde der Quellenhof in Passeier 2020 vom SKV (Südtiroler Köcheverband) zum „Ausbil-
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Bauen – neues Jahr, neue Fördermaßnahmen Welchen Stellenwert das Baugewerbe in Südtirol hat, machen einige Zahlen deutlich: Rund 3700 Betriebe mit etwa 11.300 Beschäftigten zählt die Berufsgruppe Baugewerbe in unserem Land nach Angaben des Wirtschaftsverbands für Handwerker und Dienstleister in Südtirol. von Michael Andres
Meist handelt es sich um traditio nelle Familienbetriebe, kleine mittelständische Unternehmen. Dabei ist es in der Baubranche nicht immer einfach, weder für die Betrie-
be noch für die Bauherren. Schließlich ist man mit ständigen Veränderungen konfrontiert, insbesondere was die Förderungen betrifft. Doch es lohnt sich genauer hinzu-
schauen, um in den Genuss lukrativer Förderungen zu kommen. So war in den letzten Jahren der Superbonus von 110 % in aller Munde. Aber nicht für alle. Das hat die
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italienische Regierung kürzlich beschlossen. „Kein ehrlicher Bürger wird bestraft werden. Die 110-%-Wohnungsbauprämie bleibt für diejenigen erhalten, die
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über ein geringes Einkommen verfügen und die Arbeiten nicht abgeschlossen haben“, erklärte kürzlich Paolo Barelli, Vorsitzender der Abgeordneten von Forza Italia. Für alle anderen, die die Arbeiten 2024 fortsetzen, wird ein Bonus von 70 % gewährt. Die Grundlage für die Verlängerung ist die Isee-Erklärung, wobei die Obergrenze bei 15.000 Euro für eine alleinstehende Person und bei 25.000 Euro für eine Familie mit zwei Kindern liegt. Wer mit den Arbeiten begonnen hat und für den Superbonus in Frage kommt, kann also zumindest teilweise aufatmen. Im Trentino und in Südtirol wurden bis zum 31. Dezember insgesamt 9622 Baustellen genehmigt, davon 4633 für Wohnungen in Mehrfamilienund 3587 für Einfamilienhäuser.
Landesenergiesparförderung
Wichtige Änderungen gibt es vor allem bei den Energiesparförderungen des Landes, wie die Verbraucherzentrale Südtirol (VZS) mitteilt. Seit 1. Jänner können die Förderungen des Landes für Energiesparmaßnahmen und den Einsatz erneuerbarer Energiequellen wieder beantragt werden. 2023 wurden die Förderkriterien neu ausgerichtet, für 2024 gab es weitere Änderungen, heißt es von Seiten der VZS. Das Land gewährt seit vielen Jahren einen Beitrag für verschiedene Energiesparmaßnahmen, den Einsatz erneuerbarer Energieträger und Maßnahmen, die zur Steigerung der Energieeffizienz beitragen. Zuständig dafür ist das Amt für Energie und Klima-
schutz. Der Landesbeitrag wird im Ausmaß von 40 % bis 80 % der förderbaren Kosten gewährt, die mit Beschluss der Landesregierung (Nr. 1143 vom 19.12.2023) festgelegt wurden. Energetische Gesamtsanierung
Neben der Änderung der Förderhöhen und der Anpassung der Höhe der förderfähigen Kosten steht nun vor allem die energetische Gesamtsanierung im Vordergrund und die Sanierung einzelner Wohneinheiten tritt in den Hintergrund. „Für Kondominien mit mindestens fünf beheizten Baueinheiten und mindestens fünf Eigentümern wird für die Gesamtsanierung ein Beitrag von bis zu 80 % der för-
derbaren Kosten gewährt. Für die Sanierung anderer Gebäude gibt es eine Förderung von maximal 50 %“, informiert die Verbraucherzentrale. Die Baukonzession für das betreffende Gebäude muss allerdings vor dem 12. Jänner 2005 erteilt worden sein, um die Förderung für die Gesamtsanierung in Anspruch nehmen zu können. Es muss beheizbar sein. Die Beitragshöhe richtet sich nach der KlimaHaus-Klasse des Gebäudes. Photovoltaikanlage für den Strombedarf
Neben den verschiedenen Wärmedämm-Maßnahmen und dem Einbau von Lüftungsanlagen, kann im Rahmen der Gesamtsa-
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SCHAUFENSTER nierung auch eine Photovoltaikanlage zur Deckung des Strombedarfs für Gemeinschaftsanlage eingebaut werden. Letzteres gilt aber nur für Kondominien mit mindestens fünf beheizten Wohneinheiten und mindestens fünf Eigentümern. Auch für verschiedene Einzelmaßnahmen wie den hydraulischen Abgleich bei bestehenden Heiz- und Kühlanlagen, den Einbau einer thermischen Solaranlage, den Einbau einer elektrischen Wärmepumpe mit Photovoltaikanlage sowie den Einbau von Photovoltaikanlagen und Windkraftanlagen ohne Netzanschluss gibt es Zuschüsse. Die Förderung beträgt maximal 40 % der förderbaren Kosten.Anträge auf Förderung von energetischen Maßnahmen müssen vor Baubeginn und zwischen 1. Jänner und 31. Mai mit dem entsprechenden Formular inklusive detailliertem Kostenvoranschlag eingereicht werden. Die Formulare und weitere Informationen sind auf der
Internetseite des zuständigen Landesamtes, dem Amt für Energie und Klimaschutz, abrufbar. Viele weitere Förderungen
Neben der Energiesparförderung gibt es zahlreiche weitere Vorteile. Für außerordentliche Instandhaltungs- und Sanierungsarbeiten von Wohnungen und Wohngebäuden kann ein Teil der Ausgaben
von der Einkommensteuer (IRPEF) abgezogen werden. Bis zum 31. Dezember 2024 können 50 % der Ausgaben bis zu einem Betrag von 96.000 Euro (Steuerabzug 50 % also abschreibbarer Höchstbetrag 48.000) pro Wohn einheit und Baumaßnahme in 10 gleichen Jahresraten von der Einkommensteuer abgezogen werden. Im Zuge von Wiedergewinnungsarbeiten für welche der Steuerab-
Mit uns wird Ihr Wohntraum Wirklichkeit Träumen Sie von Ihrem persönlichen Eigenheim? Einem Ort, der Komfort, Sicherheit und Funktionalität auf wunderbare Weise verbindet? Einem Zuhause zum Wohlfühlen? Lehnen Sie sich zurück und sehen Sie zu, wie dieser Traum wahr wird: Tetris baut schlüsselfertig für Sie, mit exakter Umsetzung Ihrer Wünsche. Reibungsloser Bauablauf garantiert
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zug von 50 % in Anspruch genommen wird, kann zusätzlich ein Steuerabzug für den Ankauf von Möbeln, Einrichtungsgegenständen und energieeffizienten Elektrogeräten geltend gemacht werden. Der maximal abschreibungsfähige Betrag pro Baueinheit beträgt 2500 Euro für Zahlungen bis Ende 2024 (50 % von 5000 Euro) und muss zu gleichen Teilen über 10 Jahre aufgeteilt werden Die VZS listet auf ihrer Website www. consumer.bz.it einige Beispiele für Möbel und Einrichtungsgegenstände auf: Betten, Schränke, Kästen, Bücherregale, Schreibtische, Tische, Stühle, Kommoden, Sofas, Kredenzen, Matratzen und Beleuchtungsanlagen. Barrierefreie Umbauten
Auch gibt es einen Bonus für barrierefreie Umbauten. Hier können Steuervorteile von bis zu 75 % geltend gemacht werden. Der 75%ige Steuerabzug wird gewährt für
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Bauen für die Zukunft
In Sachen Nachhaltigkeit übertrifft Tetris die Vorgaben der Klimahausstandards. „Wir streben ökologisch sowie ökonomisch sinnvolle, langfristige Baulösungen an“, bringt Bauingenieur Ulrich Innerhofer die nachhaltige Bauweise auf den Punkt. Mit langlebigen Materialien werden Gebäude geschaffen, die nicht nur optisch im Einklang mit der Natur stehen. Zum Konzept Nachhaltigkeit gehört für Tetris auch, bestehenden Gebäuden durch Sanierung, Renovierung oder Modernisierung neues Leben einzuhauchen.
Die Residence Helena in der Gemeinde Partschins ist ein herausragendes Beispiel für energetische Sanierung und Wohnraumeffizienz. Tetris renovierte den kompletten Wohnkomplex, implementierte die neuesten Technologien, erneuerte das Dach und ersetzte die Fenster. Außerdem installierte Tetris Solarpaneele sowie eine Photovoltaikanlage und wertete die Grünflächen auf. Das Ergebnis: ein energieeffizientes Gebäude mit Klimahaus-Zer tifizierung und optimalem Wohnkomfort. Der Tetris-Effekt – Der Bau eines Eigen
heims ist ein besonderes Herzensprojekt, das mit großen Erwartungen verbunden ist. Tetris lässt den Wohntraum für Sie wahr werden – voller Gefühl, Anspruch und Professionalität. Damit am Ende alles zusammenpasst und Sie sich in Ihrem neuen Zuhause einfach wohlfühlen. Tetris Project GmbH • info@tetris.bz.it Tel. 0473 861720 • tetris.bz.it
Maßnahmen zur Beseitigung architektonischer Hindernisse wie Treppen, Rampen, Aufzüge, Treppenlifte und Hebebühnen. „Der Steuerabzug wird bis zu einem Betrag von 50.000 Euro (gilt für Einfamiliengebäude und unabhängig funktionierende Wohneinheiten in Mehrfamiliengebäude mit getrenntem Zugang) und 40.000 Euro bzw. 30.000 pro Einheit im Falle von Mehrfamiliengebäuden gewährt“, informiert die Verbraucherzentrale. Der Steuerabzug muss zu gleichen Teilen auf fünf Jahre aufgeteilt werden. Der Steuerabzug kann bis Ende 2025 in Anspruch genommen werden.
Gärten und Grünanlagen
36 % Steuerabzug gibt es dagegen für die Pflege von Gärten und Grünanlagen für bestehende Gebäude und zwar für Wohneinheiten und Gemeinschaftsanteile von Kondominien. Die maximal anerkannten Kosten betragen hierfür 5000 Euro pro Wohneinheit. „Conto termico“
Seit Anfang des Jahres kann die staatliche Förderung „Conto termico“ auch für den Austausch einer alten Holzheizung mit einem Landesbeitrag aufgestockt werden.
Wie das geht, wird im neuen Südtiroler Bürgernetz CIVIS anschaulich erklärt: „Eigentümer von bestehenden Heizungsanlagen (Baujahr 2003 oder früher), die mit Holz befeuert werden und eine Leistung zwischen 35 und 500 kW haben, können, wenn die Heizungsanlage ersetzt werden muss, einen zusätzlichen Beitrag zu der vom GSE (Gestore dei Servizi Energetici) gewährten Förderung beantragen“, heißt es dort. Information lohnt sich
sche Optimierung von Gebäuden betreffen. Hierfür können, sofern das Gebäude nach der Sanierung einen bestimmten Energiestandard erreicht, bis zu 65 % in 10 gleichen Jahresraten von der Einkommensteuer (IRPEF bzw. IRES) abgezogen werden, wenn die Zahlung innerhalb 31.12.2024 erfolgt. Bei Kondominien sind es sogar bis zu 75 %. In jedem Fall lohnt es sich bei Planern und Firmen nachzufragen. Sie sind es, die den Förderdschungel durchschauen – und damit letztlich Geld sparen helfen.
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Der Fliesenleger Das Berufsbild des Fliesenlegers umfasst verschiedene Aufgaben im Zusammenhang mit der Verlegung von Fliesen in Wohnungen, Büros, Hotels, Schwimmbädern, Küchen und Badezimmern.
Durch eine saubere handwerkliche Verlegung kommen Fliesen besonders zur Geltung. Kreativität, Handgeschick und selbstbestimmtes Arbeiten kennzeichnen den abwechslungsreichen Beruf des Fliesenlegers. Gestaltungsmöglichkeiten
Eine nahezu unendliche Vielfalt an Farben, Formen, Materialien
und Techniken kann eingesetzt werden, um einen Raum funktional zu gestalten oder ihm das gewisse Etwas zu verleihen. In fast jedem Gebäude gibt es Räume oder Bereiche, die mit Fliesen ausgestattet sind. Ob kunstvolles Mosaik, strapazierfähige Feinsteinzeugfliesen für den Außenbereich oder Keramik in edler Holzoptik: Fliesen prägen das Erscheinungsbild eines Gebäudes ent-
scheidend mit. Fliesenleger verlegen also weit mehr als „nur“ Fliesen. In 400 Betrieben sind in Südtirol 764 Personen in diesem Bereich tätig. Die korrekte Berufsbezeichnung lautet Fliesen-, Platten- und Mosaikleger. Bereits vor 30.000 Jahren wurden die unterschiedlichsten Gegenstände aus gebranntem Ton hergestellt, die ersten - oft künstlerisch beeindruckenden - Mosaike lassen sich auf
3.000 v. Chr. datieren. Als Spezialisten auf ihrem Gebiet stehen Fliesenleger ihren Kunden oft schon vor Beginn der Arbeiten beratend zur Seite. Welche Fliesenart ist für welchen Bereich besonders geeignet, welche Maßnahmen müssen getroffen werden, um zum Beispiel Langlebigkeit und Hygiene zu gewährleisten. Natürlich spielen auch gestalterische und ästhetische Aspekte eine große
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Rolle. All dies fällt in den Aufgabenbereich des Fliesenlegers. Grundsätzlich steht der Lehrberuf des Fliesenlegers jedem nach einem positiven Mittelschulabschluss offen. Handwerkliches und technisches Grundverständnis sowie Form- und Farbempfinden, räumliches Vorstellungsvermögen, Teamfähigkeit, aber auch Freude am selbständigen und genauen Arbeiten. Hinzu kommt eine hohe körperliche Belastbarkeit. Der Beruf des Fliesenlegers erfordert häufig eine gebückte Arbeitshaltung, feuchte Böden und Zugluft sind keine Seltenheit. Ebenso muss ein Fliesenleger in der Lage sein, schwere Lasten zu
heben und zu tragen. Im dualen System – Blockunterricht in der Berufsschule und praktische Ausbildung in einem Fliesenlegerbetrieb – wird die Lehre zum Fliesen-, Platten- und Mosaikleger innerhalb von 4 Jahren absolviert. Diese schließt mit einer positiven Lehrabschlussprüfung ab. Eine weitere berufliche Qualifizierung kann anschließend in verschiedenen Fachkursen oder in einer Meisterausbildung, die von der Lehrlings- und Meisterausbildungsstelle organisiert wird, angestrebt werden. Die Einsatzmöglichkeiten nach Abschluss der Lehre reichen von der Anstellung in einem Fachbetrieb über bera-
tende Tätigkeiten im Handel bis hin zur Möglichkeit, sich selbständig zu machen. Während der Ausbildung erlernen die Auszubildenden die Gestaltung von Flächen mit Fliesen, Platten und Mosaiken, die mit Ansetz- oder Verlegemörtel fest mit dem Untergrund verbunden werden. Das Herstellen und Be- und Verarbeiten verschiedener Werkstoffe und Verlegetechniken werden ebenso erlernt wie das Lesen von Werk- und Detailzeichnungen und das selbstständige Anfertigen von Skizzen. Der Fliesen-, Platten- und Mosaikleger kennt sich aus in den Bereichen Wärme-, Schall- und Feuchteschutz, Farblehre und Gestaltung
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und muss sich über Sicherheitsvorkehrungen und Umweltschutz informieren. Schneidegeräte, Schleifgeräte oder einfache Handwerkzeuge gehören zur Grundausstattung des Fliesenlegers. Nach seiner Ausbildung ist er in der Lage, vor Beginn der Arbeiten exakte Berechnungen anzustellen, um die Fliesen passgenau in Ecken, Nischen und Vorsprünge einpassen zu können. Detailgenauigkeit ist die Voraussetzung für eine präBeratung, Verkauf und zise Arbeit.Beratung, Wem diese Verkauf abwechs- und Verlegung vondem lungsreiche Arbeit gefällt, Verlegung von ◆viele Fliesen bieten sich◆ Möglichkeiten, Fliesen ◆ Naturstein Naturstein sich beruflich weiterzuentwickeln. ◆ ◆ Mosaik Gute Handwerker sind in Südtirol ◆ Mosaik ◆ Betonplatten Betonplatten immer gefragt. ◆ ◆ „Schwimmende“ „Schwimmende“ ◆ Verlegesysteme Verlegesysteme
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Zweierlei Maß Vor einem Jahr nahm die Grundschullehrerin Ilaria Salis an einer Gegendemonstration zu einem rechtsextremen SS-Gedenkmarsch teil, der alljährlich Neonazis aus halb Europa in die ungarische Hauptstadt lockt. Dabei wurde Ilaria Salis verhaftet. Ihr wird vorgeworfen, an einem Angriff auf Neonazis beteiligt gewesen zu sein. Sie muss sich deshalb wegen versuchter gefährlicher Körperverletzung vor Gericht verantworten. Außerdem wird ihr die Mitgliedschaft in der linksextremen deutschen Hammerbande vorgeworfen. Ilaria Salis bestreitet beide Vorwürfe, dennoch sitzt sie seit einem Jahr in Untersuchungshaft und muss mit einer, von der Staatsanwaltschaft geforderten Strafe, von bis zu 11 Jahren rechnen. Schon das ist völlig unverhältnismäßig und widerspricht dem Verständnis eines Rechtssystems in einem demokra-
tischen Staat. Doch damit nicht genug. Die bisher unbescholtene Frau sitzt seit ihrer Festnahme in einem Hochsicherheitsgefängnis. In den ersten sieben Monaten durfte sie nicht einmal mit ihren Eltern sprechen. Nachdem sie mit ihrem Vater sprechen konnte, berichtete sie, dass sie erst nach fünf Wochen frische Kleidung erhalten habe. In der ersten Woche der Einzelhaft habe sie nicht einmal die Möglichkeit gehabt, sich zu waschen. Sie habe ihre Einzelzelle mit Bettwanzen und Ratten geteilt. Am vergangenen Montag begann der Prozess: Ilaria Salis wurde an einer Kette in den Gerichtssaal geführt, an Händen und Füssen gefesselt. Die Bilder der jungen Frau in Fuß- und Handschellen haben die italienische Öffentlichkeit erschüttert. Die Oppositionsparteien forderten die Regierung zum sofortigen Eingreifen auf. Insbesondere Ministerpräsidentin
Meloni solle ihre historische Freundschaft mit dem ungarischen Premierminister Orbán nutzen und der italienischen Staatsbürgerin zu Hilfe eilen. Meloni erklärte daraufhin im italienischen Fernsehen, sie habe mit Orbán gesprochen und eine Behandlung mit „Würde und Respekt“, sowie ein schnelles Verfahren für Salis gefordert. „Postfaschistin setzt sich für Antifaschistin“ ein, lauteten daraufhin spöttische Schlagzeilen. Immerhin hat Meloni, im Gegensatz zu ihrem Vize Salvini, Handlungsbedarf gesehen. Dieser hatte nichts Besseres zu tun, als die inhaftierte Antifaschistin zu attackieren und es als Skandal zu bezeichnen, dass sie in Italien unterrichtet habe. Sowohl Meloni, als auch ihr Vize erklärten die ungarische Justiz sei unabhängig und die Politik dürfe sich nicht einmischen. Dabei hat die EU erst kürzlich einen langwierigen Streit
Julia Unterberger Senatorin mit Orbán über die Unabhängigkeit der ungarischen Justiz beigelegt. Außerdem scheinen die beiden Sovranisten ihren lautstarken Einsatz, für andere im Ausland inhaftierte StaatsbürgerInnen vergessen zu haben. Und das, obwohl die Anschuldigungen und sogar Verurteilungen viel schwerwiegender sind. Bei der Antifaschistin Salis und Orbán scheint ein anderes Maß zu gelten.
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STANDORT
Der neue Flusspark an der Passermündung Das Vorhaben, am Zulauf der Passer in die Etsch, eine Naherholungszone für Meran zu errichten, reicht bereits über 100 Jahre zurück und nimmt seine Anfänge um das Jahr 1914. Seit 2019 arbeitet die Stadtverwaltung daran, die Zone neu aufzuwerten. Der neue Flusspark soll ab Juni 2024 nun öffentlich zugänglich sein. von Philipp Genetti
Wie es die Autoren Walter Gadner und Magdalene Schmidt in ihrer Veröffentlichung „Auf gerader Linie – Städtebau und Architektur in Meran – 1860 bis 1960“ dokumentieren, sollte das innovative Konzept einer modernen Naherholungsanlage an der Stadtgrenze zu Algund und Marling auf einer aufgelassenen Müllhalde den Höhepunkt der Grün- und Freiraumplanung in Meran zu Beginn des 20. Jahrhunderts darstellen. Der Gartenarchitekt August Zenzinger hielt dazu in seinem Bericht vom 22. Mai 1914 fest, dass das Projekt die Errichtung eines Volksparks für den südlichen Stadtteil vorsah. Dieser Park sollte mit verschiede24
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nen Spazierwegen, Teichen, weiteren Bauten und Ruheplätzen ausgestattet werden. Für die Bewässerung der vielen Grünflächen war eine Zuleitung zur Etsch vorgesehen. Die großen und kleinen Wasserflächen sollten im Sommer zum Rudern und im Winter zum Eislaufen genutzt werden. Als Anlegestelle für die Boote sah der ursprüngliche Plan eine bepflanzte Gartenterrasse vor. Außerdem sollte ein Wächterhäuschen den Eingang zum Park bilden. Am Passerstrand
Mit der Bepflanzung dieses „Volksgartens“ wollte man den Charak-
ter einer Auenlandschaft schaffen. Zukunftsweisend war aber nicht nur die Grünzone an der Passermündung in die Etsch, sondern auch die Verlängerung der Uferpromenade in Richtung Stadtmitte. Nicht zuletzt hätte damit die geplante Naherholungszone zum südlichen Pendant der Gilfpromenade werden können. Überzeugt vom landschaftsplanerischen Kon zept beschloss der Meraner Gemeinderat im Mai 1914 die Realisierung dieses einmaligen Projektes. Doch der Ausbruch des Ersten Weltkrieges am 28. Juli brachte das Projekt zum Erliegen. Die Ausführungsarbeiten am vielversprechenden Volksgarten wurden einge-
stellt, dann archiviert und schließlich vergessen. Nur ein kleiner Teil wurde zehn Jahre später bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges umgestaltet und als Volksbad am Passerufer genutzt. Die weitere Entwicklung
1931 wurde ein erneuter Versuch unternommen, das Gebiet durch eine Verlängerung der Sommerpromenade aufzuwerten. Dieses Vorhaben stand im Zusammenhang mit dem Bau des neuen Meraner Freibades, dem heutigen Lido. Doch auch dieses Projekt blieb schlussendlich in den Anfängen stecken und wurde spätes-
Wolfram Pardatscher
tens nach Ausbruch des Zweiten Weltkrieges aufgegeben. Nach Kriegsende entstand rund um das Areal ein Gewerbegebiet, das sich auf die Nordseite des Passerufers vor allem entlang der Postgranzund Schießstandstraße entwickelte und auf der Südseite in das Gewerbegebiet Luis Zuegg überging. Im Bereich der Mündung der Passer in die Etsch entstand in der darauffolgenden Zeit hingegen der „Sportplatz Passermündung“ mit zwei Trainingsplätzen mit Kunstrasen für die Mannschaften des FC Olimpia Merano. Ein neues Kapitel für die Stadtentwicklung
Die restliche Uferfläche von rund 12.000 Quadratmetern, wurde stattdessen als Hundeauslaufplatz
genutzt, bis die Gemeindeverwaltung 2018 einen neuen Anlauf unternahm, die Idee einer Naherholungszone an der Passermündung ernsthaft anzugehen. Die Ausarbeitung des ersten Vorentwurfs erfolgte durch das Meraner Landschaftsarchitekturstudio „Freilich“. Im Jahr 2019 nahm sich anschließend Architekt Wolfram Pardatscher, der heutige Direktor der Stadtgärtnerei und Leiter der Abteilung Bauwesen und technische Dienste, des Prokekts an und nahm einige Anpassungen vor. Die größte Herausforderung lag darin, das Projekt mit den Auflagen der Wildbachverbauung in Einklang zu bringen, erklärt Pardatscher. Doch dann ließ das Projekt erneut auf sich warten. Zunächst wegen der Corona-Pandemie, dann wegen der kommissarischen Verwaltung der Stadt.
Erst mit der neuen Stadtregierung und Bürgermeister Dario Dal Medico kam das Projekt wieder auf die Agenda. Im Sommer 2023 erfolgte schließlich der Spatenstich für den neuen Flusspark. Seit Anfang des Jahres sind die Hauptarbeiten abgeschlossen. Es fehlen nur noch die Beleuchtung und die Sitzgelegenheiten. In den kommenden Monaten wird das Gelände noch begrünt. Der neue Park öffnet im Juni
Spätestens im Juni dieses Jahres soll der Flusspark dann aber für die Meraner Bevölkerung geöffnet werden. Die Betreuung der Anlage wird voraussichtlich die Sozialgenossenschaft Albatros übernehmen. Wie die Öffnungszeiten der Anlage dann konkret geregelt werden, ist noch offen.
Mit dem Abschluss der Bauarbeiten in diesem Sommer kommt das lang ersehnte Projekt einer Naherholungszone an der Passermündung nach über 100 Jahren tatsächlich zu einem kleinen Happy End. Der neue Flusspark richtet sich als Naherholungszone vor allem an Familien. Für sportbegeisterte Jugendliche gibt es aber neben einem Pumptrack für sportliches Radfahren, wie es ihn bereits in Algund beim neuen Minigolfplatz gibt. Gleichzeitig wertet der neue Flusspark in Verbindung mit der bevorstehenden Eröffnung des Clubhauses der Meraner Sportvereine und dem neuen Standort des Ost-WestClubs „Bersaglio“ die Zone Postgranz-, Schießstand- und Marlingerstraße deutlich auf und macht den Stadtteil zu einem attraktiven Lebensraum.
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PORTRÄT
Erinnerung an Direktor Dr. Andreas Stoll Andreas Stoll wurde am 22. November 1935 am Oberrieplerhof in Taisten als neuntes von elf Kindern geboren. Nach Abschluss der Volksschule besuchte der zielstrebige Bub einen einjährigen Vorbereitungskurs für die Abschlussprüfung der Mittelschule, dann die Lehrerbildungsanstalt in Meran und schloss sie 1955 mit der Lehrbefähigungsmatura ab. Anschließend war er drei Jahre Volksschullehrer (Geiselsberg, Deutschnofen und Telfes). 1959 holte er als Privatist in Meran die Matura des Humanistischen Gymnasiums nach, denn erst mit dieser Matura konnte er an der Universität Innsbruck die Fächer studieren, die ihn besonders interessierten, nämlich Philosophie, Pädagogik und Psychologie. In seiner Dissertation bei Prof. Wolfgang Brezinka befasste er sich mit der „Geschichte der Lehrerbildung in Tirol“. Die Arbeit erschien im Druck und erfuhr überaus positive Rezensionen. Nach Abschluss des Studiums unterrichtete Andreas im Schuljahr 1965/66 literarische Fächer an der Mittelschule Lana. 1966 erhielt er einen Lehrauftrag für Philosophie, Pädagogik und Psychologie an der LBA Meran. Er brachte somit das Kunststück fertig, in allen drei Schulstufen unterrichtet zu haben. Nachdem er zwei Jahre die Frauenoberschule in Meran geleitet hatte, kehrte er 1979 als Lehrer an die LBA zurück. 1984 übernahm er – auf Wunsch und Drängen der Kollegen – die Direktion und hatte sie 18 Jahre inne. Die Schüler schätzten an seinem Unterricht die gewissenhafte Vorbereitung und Planung, die klare, übersichtliche Vermittlung des Stoffes und den freundlichen, korrekten Umgang mit ihnen. Beeindruckend war die große Kompetenz des Direktors Stoll. Die gesetzlichen Bestimmungen im Schulbereich kannte er wie seine Westentasche, jede Frage 26
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Dass Direktor Stoll wesentlich zu einer guten, familiären Schulatmosphäre beigetragen hat, kann man ihm nicht hoch genug anrechnen.
konnte er präzise und erschöpfend beantworten. Immer war er bestrebt, die Schulgemeinschaft umfassend zu informieren und in Entscheidungen einzubinden. Ein wahrer Meister war er, wenn es galt, Kriterien zu formulieren, Vordrucke zu erstellen oder Begründungen zu schreiben. Sein Rat wurde nicht selten auch von Direktorenkollegen eingeholt. Bewundernswert war sein Arbeitseifer. Andreas kannte keinen Dienst nach Vorschrift, sondern tat an seinem Arbeitsplatz immer weit mehr, als die Vorschrift verlangte. Er setzte sich voll für den gesamten Schulbetrieb ein, sorgte für eine zeitgemäße Ausstattung der Schule, trieb die umfassende Sanierung des Schulgebäudes energisch voran und legte dabei großen Wert darauf, dass die Wünsche und Vorstellungen der Schulgemeinschaft in die Planungen einbezogen wurden. Er „kopfte“ und probierte oft Stunden, ja halbe Nächte herum, wenn es zum Beispiel galt, den Stundenplan für Schüler oder Lehrer zu verbessern. Ausgewogenheit war ein weiteres Charaktermerkmal des Direktors: Er fühlte sich dem Altbewährten verpflichtet, war aber auch Neuem gegenüber sehr aufgeschlossen, ja ein Vordenker und auch ein Vorarbeiter. Das zeigte sich bei der Einführung des großen Schulversuchs „Fünfjährige Lehrerbildungsanstalt“ (1986/87), bei der
Umwandlung der LBA in ein „Pädagogisches Gymnasium“ (1998/99) oder beim Projekt „Autonomie der Schulen“. Er förderte alle von der Schulgemeinschaft ausgegangenen Initiativen und war immer bestrebt, die Qualität der Schule zu verbessern, Mängel soweit wie möglich zu beseitigen oder wenigstens zu verringern. „Tagtäglich hinhören, wo die Mängel liegen und wo den einen oder den anderen der Schuh drückt“, war seine Devise. Schließlich schätzten alle seine einfühlsame Art, mit Menschen umzugehen. Er teilte Freud und Leid mit der Schulgemeinschaft, nahm Lehrer, Schüler, Eltern, Mitarbeiter in der Verwaltung und im Wartungsdienst gleichermaßen ernst, behandelte sie stets freundlich und korrekt, verlor nie die Geduld und trug nichts nach. Andreas diktierte nicht, vielmehr wollte er andere überzeugen von der Meinung, die er selbst vertrat, und von dem, was er verlangen musste. Von jeder und jedem an der Schule hatte er ein positives Bild und motivierte sie dadurch, diesem Bild zu entsprechen. Als ich einmal im Unterricht die lateinische Redewendung „fortiter in re, suaviter in modo“ erklärte (zielstrebig, konsequent, überzeugt in der Sache, angenehm, entgegenkommend, gewinnend in der Form), bemerkte ein Schüler spontan: „So ist unser Direktor!“
Über die Unterrichtstätigkeit bzw. Schulleitung hinaus setzte sich Andreas Stoll für Schule und Bildung ein und gestaltete das Südtiroler Schulwesen maßgeblich mit – durch Anregungen und Stellungnahmen sowie durch die führende Mitarbeit in Arbeitsgruppen, Kommissionen und Gremien (Aufbau des Pädagogischen Instituts, Studienpläne, Berufsbild der Lehrer …). In den 1970er Jahren wirkte er am Aufbau und an der Arbeit eines sogenannten Zweiten Bildungsweges mit, der es Erwachsenen ermöglichte, neben ihrem Beruf eine Matura nachzuholen. Auch nach seiner Pensionierung 2002 interessierte er sich für das Schulwesen im Allgemeinen und für „seine“ Schule im Besonderen und blieb ihr verbunden. In Algund, wo er seit 1977 mit seiner Familie wohnte, war er 25 Jahre lang Vorsitzender des Bibliotheksrates der Öffentlichen Bibliothek. Auch gründete er einen Schachklub und leitete ihn jahrelang. 17 Jahre gehörte er dem Verwaltungsrat des Südtiroler Kinderdorfes an, davon 12 Jahre als Obmannstellvertreter. Für sein verdienstvolles Wirken wurde Andreas Stoll mehrfach geehrt: von „seiner“ Schulgemeinschaft mit einer Abschiedsfeier und einer ganz besonderen Festschrift, mit dem Verdienstkreuz des Landes Tirol, mit der Verdienstmedaille der Gemeinde Algund und mit dem silbernen Kinderdorfabzeichen. Was bleibt von Direktor Andreas Stoll? Es bleibt die dankbare Erin nerung an einen großartigen Menschen, der seine guten Fähigkeiten entfaltet und für Familie, Schule und Bildung eingesetzt hat. Sepp Pircher, Riffian
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WANDERN
Oberhalb dieser Hütte führt der Weg
Panoramawanderung unterm Weißhorn -Was gibt es Schöneres, als an einem klaren Wintertag auf gut ausgetretenen Pfaden und entlang einer Langlaufloipe von Jochgrimm aus nach Weißenstein zu wandern? Es ist Mitte Januar und in der Früh noch sehr frostig. von Christl Fink
Dank der ausgezeichneten Busverbindungen sind wir von Bozen aus, ohne umzusteigen, bereits kurz nach 9.30 Uhr auf dem Jochgrimm. Dieses Angebot sollte man unbedingt nutzen, schon der Umwelt zuliebe! Um uns herum – ein Kranz von Bergen!
Gleich gegenüber der Endhaltestelle des Busses stehen Panoramatafeln und Hinweisschilder. Wir befinden uns knapp unter der 28
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2000 m Höhenlinie, also über der Waldgrenze, dementsprechend weit ist die Rundsicht. Wir folgen dem Wegweiser in Richtung Neuhütt. Eine herrliche Sonne strahlt vom wolkenlosen Himmel, es ist völlig windstill und wir gehen – eventuell mit den Fußeisen – auf der gut ausgetretenen Spur und mit der nötigen Achtsamkeit quer über eine Piste, aber so früh am Vormittag ist noch kein einziger Schifahrer zu sehen. Wir müssen oberhalb einer Hütte vorbei, dort finden wir auch die
Markierung. Eben und leicht bergab, vorbei an einem Hinweisschild zu einem Kalkofen und weiteren Wegweisern geht es zügig weiter. Zur Neuhütt – Alm: 1791 m
Vom Schlern über die Rosengartenspitzen bis zum Latemar erstrecken sich die Berge nach rechts. Ganz links grüßen das Rittner Horn und die Sarner Scharte. Vorbei an der an Wochenenden geöffneten Neuhüttalm, wan-
Schön, so einer sicheren Spur zu folgen
Die Neuhüttalm ist an den Wochenenden geöffnet
Panoramablick auf Maria Weissenstein
Im Schatten noch tief winterlich
Im Wintertal friert sogar der Brunnen zu
dern wir nun auf dem breiten Forstweg, der im Winter als Langlaufloipe dient, immer in Richtung Maria Weißenstein. Wir achten darauf, nicht in die Spur zu treten, um den Langläufern ihren Sport nicht zu erschweren. Obwohl wir jetzt fast nur noch im Schatten sind, ist die Luft herrlich, die Sonne hat uns bis Neuhütt richtig aufgewärmt. Die abzweigenden Wege in Richtung Petersberger Leger, bzw. Schmieder- und Schönrastalm beachten wir dieses Mal nicht. Kurz zuvor hat es Neuschnee gegeben und wir wollen nichts riskieren, zumal wir keine Schneeschuhe dabei haben. Plötzlich haben wir freie Sicht auf Deutschnofen, das Dorf, das in der Sonne zu baden scheint.
Entlang der Langlaufloipe
Dieser bringt uns von Weissenstein aus direkt nach Bozen.
Nach der dritten Abzweigung zur Schönrastalm geht es steil bergab, wir verlassen den breiten, gespurten Forstweg und biegen rechts ab. Hier trägt der Jungwald noch die schwere Schneelast – ein bezauberndes Bild! Ein kurzes Stück geht es nun etwas steiler bergab. Bald haben wir den Blick frei auf Kirche, Kloster, Gasthaus und die anderen Gebäude rund um Weißenstein. Nun noch einen letzten Hang hinunter, dann stehen wir vor dem Ensemble. Ein relativ kurzer, aber sehr lohnender Wandertag geht zu Ende. Wer den Weg noch verlängern möchte, kann bis Petersberg weiterwandern und erst dort den Bus nehmen.
info
Ausgangspunkt: Endhaltestelle Jochgrimm: 1989 m Ziel: Maria Weißenstein: 1520 m Gesamtgehzeit: insgesamt knapp 3 Std. Jochgrimm > Neuhütt: rund 1 Std. > Weißenstein: 1,45 Std. Anfahrt: Mit dem Zug oder Bus bis Bozen. Von dort mit dem Bus 189 direkt nach Jochgrimm. BAZ 03/24
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