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Nachhaltig bauen

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I Aus Südtirol

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In Zeiten des Klimawandels und einer boomenden Baubranche wird Nachhaltigkeit immer wichtiger. Aber was bedeutet nachhaltig zu bauen?

von Michael Andres

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Die Baubranche im Burggrafenamt boomt weiter. In Zeitungen und vielen weiteren Medien, auf Messen und bei Tagungen fällt dabei immer wieder das Schlagwort „Nachhaltigkeit“. Nachhaltig bauen solle man. Denn, gerade wenn es um das Th ema Bauen geht, gilt es, längerfristige Ziele ins Auge zu fassen. Gebäude werden für eine jahrzehntelange Nutzung gebaut. Dementsprechend wird

Fachlehrer Daniel Pircher

heute vor allem auch auf einen niedrigen Energieverbrauch gesetzt.

Nachhaltig bauen ist aber mehr, als „nur“ ein Klimahaus zu bauen. „Nachhaltig“ verkomme dabei schon manchmal zu einem Modewort. „Dies spiegelt in meinen Augen diesen Gedanken aber nicht wider“, erklärt Daniel Pircher. Der 40-Jährige aus Naturns unterrichtet als Technisch-Praktische Lehrperson an der Technologischen Fachoberschule in Meran in der Fachrichtung „Bauwesen, Umwelt und Raumplanung“. Wir haben mit dem Experten über das Th ema nachhaltig Bauen gesprochen.

BAZ: Was bedeutet nachhaltig Bauen? Daniel Pircher: Ich verstehe darunter einen verantwortungsvollen Umgang mit den Ressourcen. Zum nachhaltigen Bauen zählen eine Reihe von verschiedenen Aspekten: die energieeffi ziente Planung des Gebäudes und der erforderlichen Anlagen, die gut überlegte Auswahl der Baustoff e auf ihre Umweltverträglichkeit, das Wassermanagement und die Adaptierbarkeit an zukünft ige Bedürfnisse. Besonders wichtig ist meiner Meinung nach auch der

sparsame Umgang bzw. die Wiedergewinnung und die geringe Versiegelung der begrenzten Baufl äche. Mutige Entscheidungen in der Landesraumordnung und der Urbanistik sind essentiell für eine ausgewogene Entwicklung der Ortsbilder, besonders in Bezug auf die Tourismusentwicklung. Im Prinzip ist nachhaltiges Bauen ein Drahtseilakt zwischen Ästhetik, Komfort und Behag

lichkeit auf der einen Seite und schonendem Umgang mit der Umwelt, geringem CO 2 -Ausstoß und Langlebigkeit auf der anderen Seite.

Welche Bauweisen liegen derzeit allgemein im Trend? Im Moment ist der Holzbau stark im Vormarsch, nicht zuletzt aufgrund der Forcierung von Seiten des Marktes. Aufgrund der vielen energetischen Sanierungen und Aufstockungen bringt Holz durch sein geringes Eigengewicht einen entscheidenden Vorteil. Zudem können die straff en Zeitpläne bei Hotelbauten besser eingehalten werden. Der Wohnbau hingegen wird bei uns zu einem großen Teil noch in Massivbauweise hergestellt. Beide Bereiche haben sich technisch sehr entwickelt. Weitere Trends, welche sich mit fortschreitender Technik etabliert haben, sind sehr große Glasfl ächen, SmartHome Lösungen und komplexe organische Strukturen. Ob alle Trends ökologisch sinnvoll sind, wäre genauer zu er örtern.

Wann lohnt sich eine Sanierung, wann ein Neubau? Dies ist von Fall zu Fall zu entscheiden. Es hängt in erster Linie von der bestehenden Bausubstanz ab. Ich würde allgemein behaupten, eine ältere Wohnung preiswert zu kaufen und zu sanieren ist, aufgrund der noch geltenden fi - nanziellen Anreize, meist billiger als die Investition in eine neue Wohnung. Wir haben im Land noch ein großes Potential an leerstehenden Immobilien, welche wiedergewonnen werden könnten.

Welche Vorteile bietet ein Klimahaus? Seit 2017 ist das KlimaHaus A als Mindeststandard in unserer Provinz vorgeschrieben und bürgt für einen geringen Energieverbrauch und eine niedere CO 2 -Bilanz der Anlagen im Gebäude. Das individuelle Nutzerverhalten, der Ressourcenverbrauch oder die Lebensdauer werden jedoch nicht berücksichtigt. Die Zertifi zierung trägt sicherlich zu einer Wertsteigerung der Immobilie bei. Die Baukosten sind aber nicht zuletzt wegen der komplexeren Planung und den erforderlichen Anlagen stetig angestiegen.

Holz, Beton und Co.: Welche Materialien empfehlen Sie? Jeder der Baustoff e hat seine Vorund Nachteile. Die Zementherstellung ist für einen hohen CO 2 -Ausstoß verantwortlich, jedoch gibt es für Kellergeschosse oder im Tiefb au keine Alternativen zum Beton. Holz hingegen ist nahezu CO 2 - neutral, muss jedoch mit Folien, Klebstoff en und Dämm mate ria lien kombiniert wer den. Mir gefällt die Idee einer monolithischen Bauweise mit Wär medämm zie geln ohne Wärmedämmverbundsystem. Diese Art zu bauen hat sich bei uns aber noch nicht durchgesetzt.

Vom Hanf bis zum Stroh gibt es viele innovative Baustoffe. Was halten Sie davon? Ich fi nde es spannend, welche Fülle an Baustoff en verwendet und wie neue Ideen in Projekten rea lisiert werden. Wir waren in diesem Schuljahr auf Architekturreise in Vorarlberg und haben dort unter anderem Stampfl ehm als Baustoff kennengelernt. Dies ist nur ein Beispiel eines ökologischen Nischenproduktes. Vielfach ist es eine preisliche Entscheidung und hängt von der eigenen persönlichen Einstellung ab. Ich würde es spannend fi nden, wenn Materialien im gesamten Lebenszyklus bewertet werden, also Rohstoff gewinnung, Energieaufwand bei der Herstellung, Trans port, Dauerhaft igkeit und nicht zuletzt auch die Entsorgung bzw. die Wiederverwertbarkeit. Dabei würden einige gängige Dämmstoff e schlecht abschneiden.

Wohntraume werden wahr

PARTSCHINS Residence STEIDL

Unsere Wohnanlagen werden alle als Klimahaus A Nature ausgeführt.

Projekte in Ausführungsphase:

Mühlen in Taufers Sand in Taufers Partschins Seis am Schlern Neue Projekte entstehen in Kürze in

Leifers/St. Jakob St. Martin in Passeier Siebeneich

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