BAZ Nr. 9 vom 01/05/2021

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Die etwas andere Handwerkstatt in MERAN, OBERMAIS am Sissiweg

Poste Italiane SpA – Versand im Postabbonement – ges. Dekr. 353/2003 (abgeändert in Ges. 27/02/2004 Nr. 46) Art. 1, Komma1, CNS Bozen Contiene IP

Meran /Obermais, Enge Gasse 3, oder Sarnthein, Europastrasse 54.,Tel/WhatsApp: 347 595 0495 Fb & Instagram: sarnthaler, Web: www.sarnthaler.it, E-Mail: info@sarnthaler.it

Herzlichen Dank, Luis & Evi Thaler

Ich bitte um Euer Vertrauen, damit ich meinen geschätzten Mitarbeitern wieder ARBEIT GEBEN kann.

COVID19 hat mir diese Voraussetzung geraubt.

ARBEITGEBER zu sein bedeutet ARBEIT ZUM GEBEN haben.

Nr. 09 ∙ 1. Mai 2021 ∙ 14-täglich ∙ Jahrgang 27

Verpasste Zeit?

Jung sein in Zeiten von Corona


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Profi mit Profit Kommentar von Walter J. Werth

Was ist ein sogenannter „Profi“? In Wikipedia findet man dazu folgende Definition: „Ein Profi, Kurzwort von veraltet Professionist, ist jemand, der im Gegensatz zum Amateur oder Dilettanten eine Tätigkeit beruflich oder zum Erwerb des eigenen Lebensunterhalts als Erwerbstätigkeit ausübt.“ Es vergeht kaum ein Tag, an dem wir nicht über Rundfunk, Fernsehen und über die Presse informiert werden, was unsere Tennisprofis geleistet haben. Ich möchte die sportlichen Leistungen von Andy, vormals aus Kaltern und Jannik, vormals aus Sexten in keiner Weise gering schätzen. Was ich jedoch nicht verstehen will ist die Tatsache, warum wir diese so weltbewegend wichtigen Nachrichten bekommen sollten. Profis sind Unternehmer. Auf Profit ausgerichtet. Manchmal mit weniger, manchmal mit mehr Erfolg. Mit gleichem Recht müssten wir laufend darüber informiert werden, wieviel Umsatz im letzten Monat der Unternehmer XY gemacht hat, welchen neuen Großkunden er bei Ausschreibungen in 3 oder 4 Sätzen gewonnen hat. Oder etwa nicht? Und was hat Kaltern davon, wenn sein Profi in Colorado/USA residiert und Sexten, wenn der Pusterer zum Monegassen mutiert ist? Den Millionären, die spielerisch ihr Geld verdienen, steht es natürlich frei, wo sie ihr Vermögen anlegen. Von den vielen Südtiroler Unternehmern, die hart im Lande arbeiten und für viele Familien einen sicheren Arbeitsplatz schaffen, würden wir gerne öfter etwas hören. Ihnen gebührt Dank und Anerkennung. Trotzdem, auf unsere Sportler dürfen wir stolz sein. Aber mit Maß und Ziel. Und weil wir schon beim Thema geschuldeter Dank sind: Allen, die in dieser schwierigen Zeit der Corona-Pandemie im Gesundheitswesen arbeiten gilt unser aller Dank. Ein riesengroßes Vergelt’s Gott den Frauen und Männern in den Krankenhäusern und Pflegeheimen. Hoffen wir, dass nun endlich Licht am Ende des Tunnels leuchten möge.

THEMA 04 | Verpasste Zeit?

STRASSENGESCHICHTEN 10 | Ein Draufgänger voller Tatendrang

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PORTRÄT 16 I Das Leben ist wie ein Farbpalette

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STANDORT 18 I Algund setzt auf Nachhaltigkeit

SCHAUFENSTER 29 I Unsere lieben Kleinen 34 I Die Tracht

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WANDERN 36 I Ruine Helfenburg

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Impressum – Burggräfler Zeitschrift . 39011 Lana . Industriestr. 1/5 Tel. 0473 23 30 24 . Fax 0473 23 57 09 . www.diebaz.com . baz@bezirksmedien.it Redaktionsanschrift: Bezirksmedien GmbH . Telefon 0473 23 30 24 . Fax 0473 23 57 09 . E-Mail: redaktion@diebaz.com Ermächtigung des Landesgerichts Nr. 19/93 . Eintragung im ROC Nr. 3226/1994 Verantwortlich im Sinne des Pressegesetzes: Josef Laner Koordination: Claudia Kaufmann, claudia@diebaz.com Redaktionsleitung: Josef Prantl, Tel. 340 2306888, josef.prantl@fastwebnet.it Mitarbeiter: Josef Prantl, Claudia Kaufmann, Christl Fink, Philipp Genetti, Wilfried Mayr, Michael Andres, Martin Geier, Jörg Bauer, Jasmin Maringgele, Maria Sanoll, Walter Werth, Christian Zelger Werbeverkauf: Claudia Kaufmann, Tel. 347 974 42 70 . claudia@diebaz.com Sonja Trogmann, Tel. 335 839 94 00 . sonja@diebaz.com Irene Niederl, Tel. 347 895 84 69 . irene.niederl@gmail.com Grafik und digitale Druckvorstufe: Fotolitho Lana Service, info@fll.it Druck: Athesia Druck GmbH . Weinbergweg 7 . 39100 Bozen

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THEMA

Verpasste Zeit? Einer, der sich im Wald verirrt hat, kann nicht wissen, wohin er gehen soll. Deshalb trifft er eine Entscheidung und geht dann rüstig in diese Richtung. Ungefähr so geht es uns zurzeit. Das gilt für die große Politik und nicht weniger für den Alltag. Kinder und Jugendliche sind von der Pandemie besonders hart getroffen, sagen Experten. Wenn wir allerdings aus den Erfahrungen lernen, dann ist diese schwierige Zeit nicht verpasst. von Josef Prantl

„Wir sehen, dass die Anzahl der Kinder, die sich stark belastet fühlen, steigt”, sagt Kathrin Sevecke. Die Zwischenergebnisse einer Studie, welche die Primaria der Abteilung für Kinderund Jugendpsychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik am Landeskrankenhaus Hall durchführt, liegen vor. Nach Sicht der Eltern hätten sich die somatischen Beschwerden, also beispielsweise Bauchweh oder Schlafstörun-

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gen der Kinder, mehr als verdoppelt. Ebenfalls gestiegen sei die Angst, auch zeigten 45 Prozent mehr Mädchen und Buben Aufmerksamkeitsprobleme. Die Krise hat soziale, emotionale und kognitive Auswirkungen für Kinder und Jugendliche, die wir heute noch nicht kennen, sondern nur erahnen können. Herausforderungen durch Homeschooling, Einschränkung von Aktivitäten und soziale Iso-

lation, Belastungen des Familienlebens gehen an ihnen nicht spurlos vorüber. Was geht in jungen Menschen vor? Junge Erwachsene erzählen

Daniel: Die Welt hat sich um 180 Grad gedreht (obwohl dies tatsächlich falsch ist, weil sich die Welt sowieso immer dreht). Masken zu tragen,

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dauernd die Hände zu desinfizieren, Abstand zu halten, sich bei der Begrüßung nicht mehr die Hand zu reichen sind die „neue Normalität“. Vor rund zwei Jahren ist das alles unvorstellbar gewesen, aber genau deshalb darf man niemals im Leben etwas ausschließen. Martin: „Die Definition von Wahnsinn ist, immer wieder das Gleiche zu tun und andere Ergebnisse zu erwarten“, soll Albert Einstein einmal gesagt haben. Und genau so tun wir zurzeit. Für mich ist die aktuelle Situation sehr schwierig und traurig. Ich weiß nicht mehr, worauf ich mich verlassen kann. Es ist für mich unmöglich in die Zukunft zu blicken und ein Ziel zu verfolgen. Man wünscht sich einfach, dass die Zeit vergeht und der Albtraum endlich endet. Leon: Rückblickend hat sich mein Leben stark verändert. Bei allem, was man tut, ist Corona präsent. Das gesamte kulturelle Leben findet nicht mehr statt. Die Vereinstätigkeit wirkt eingefroren. Die Schule hat sich sehr lange – zu lange – mit dem „Alibi“ Fernunterricht durchgeschlagen. Das gesamte soziale Umfeld existiert nur in reduzierter Form. Allgemein spürt man die Spaltung der Gesellschaft sehr stark. Schuldzuweisungen und Kritik sind an der Tagesordnung. Viele Aussagen wirken extrem egoistisch und ichbezogen. Man hat schon fast den Eindruck, dass Solidarität und soziales Engagement für viele ein Fremdwort geworden sind. Daniel: Ich würde behaupten, dass mein Medienkonsum exponentiell gestiegen ist. Ich sehe das nicht negativ. Wichtig ist es nur ein Gleichgewicht zu finden, nicht dauernd vor dem PC zu hängen. Die Digitalisierung ist nicht mehr aufzuhalten, aber wir müssen lernen damit umzugehen. Lukas: Natürlich saß ich den Vormittag vor dem Computer und verfolgte den Fernunterricht. Am Nachmittag war mir aber nie lang-

weilig und ich nutzte die Zeit sinnvoll, um zum Beispiel Sport zu betreiben. Deshalb war ich auch am Nachmittag nicht sehr oft vor dem Bildschirm und schaute mir z. B. nicht stundenlang Netflix-Serien an. Martin: Es kann nicht gesund sein den ganzen Tag vor Bildschirmen zu verbringen, anstatt etwas zu unternehmen, Freunde zu treffen oder Sport zu treiben. Durch den Fernunterricht waren wir praktisch den ganzen Tag an den Computer gebunden, anstatt uns zu bewegen. Meine Motivation zu lernen war im Fernunterricht gering, ich bin überzeugt, dass der Fernunterricht bildungspolitisch sehr schlecht ist und sich große Defizite zeigen werden. Simon: Mein Medienkonsum hat sich durch die Pandemie und die vielen Maßnahmen drastisch gesteigert. Vor allem während des Fernunterrichts saß ich teilweise den ganzen Tag vor dem Computer. Vormittags bei den Videokonferenzen und nachmittags an den Hausaufgaben, welche auch nur noch digital abzugeben waren. Wo man sich zuvor noch mit Freunden getroffen hat, wurde diese Zeit nun mit Videospielen gefüllt. Fabian: Ich denke, es ist für jede Altersgruppe eine schwierige Zeit. Den jungen Menschen wird ein wichtiger Teil ihres Lebens „gestohlen“ und die älteren Menschen müssen oftmals allein in Altenheimen ihre Zeit verbringen, ohne dass ihre Angehörigen sie besuchen können. Für mich persönlich hat sich sehr viel geändert, dabei ist vor allem der Fernunterricht zu erwähnen. Aber auch in unserer Freizeit müssen wir junge Menschen auf Vieles verzichten. Dadurch, dass ich fast den ganzen Tag nur zuhause rumsitze, habe ich schon ein wenig das Gefühl, eine wichtige Zeit meines Lebens zu verpassen. Vor allem, da mir der Kontakt zu anderen Menschen fehlt.

Die Angst vor der Ansteckung

Daniel: Da ich an Allergien und Asthma leide, muss ich zugeben, dass ich meine Angst vor einer Corona-Infektion nicht leugnen kann. Umso wichtiger ist es für mich, dass ich mich an die Corona-Maßnahmen halte. In der Zwischenzeit ist die FFP2- Schutzmaske mein bester Freund geworden, weil ich mich damit sicher fühle. Was mich jedoch ärgert, ist die Tatsache, dass immer mehr Menschen die Maskenpflicht nicht mehr einhalten. Bald wird jeder ein Impfangebot bekommen und dann sollte der ganze Horror ein Ende haben. Lukas: Ja, das habe ich, da die Wahrscheinlichkeit sehr hoch ist, dass ich meine Großeltern ebenso infizieren würde. Diese leiden nämlich an Krankheiten, die in Kombination mit Covid-19 mit einer hohen Wahrscheinlichkeit tödlich enden würden. Martin: Ich habe keine Angst angesteckt zu werden und schwer zu erkranken. Für Menschen ohne Vorerkrankungen ist es unwahrscheinlich an diesem Virus zu sterben. Ich kann mit diesem Risiko leben, da nichts zu 100 % sicher ist und man jeden Tag durch einen Schicksalsschlag sterben könnte. Jeder stirbt einmal, auch wenn wir das nicht mehr wahrhaben wollen! Ich will kein Leben in Angst führen, denn im Leben geht es nicht nur ums Überleben und die Risikominimierung, sondern auch ums Leben mit all seinen Facetten, mit sozialen Kontakten, Abenteuern und all dem, was unser Leben einmalig macht. Es gibt einen großen Unterschied zwischen Überleben und Leben. Julian: Ich hatte nie wirklich Angst angesteckt zu werden. Mir wurde zwar etwas flau im Magen, als es hieß, dass sich die Mutter eines guten Freundes infiziert hätte, aber ansonsten hält sich die Angst in Grenzen. Die Situation wäre wahrscheinlich eine andere, wenn ich

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THEMA viele Personen mit schweren Verläufen und ähnlicher körperlicher Verfassung kennen würde. Gemeinsam wieder zu feiern, wäre schön

Daniel: Im vergangenen März 2020 habe ich mein 18. Lebensjahr vollendet und es war umso bitterer, dass es kurz zuvor zum Lockdown gekommen ist. Ich konnte nicht mit meinen besten Freunden feiern. Ich habe daraus gelernt, dass man jede Minute des Lebens genießen sollte. Lukas: Anfangs war für mich die Corona-Krise absolut nicht schlimm. Ich bin im Fernunterricht immer gut mitgekommen und habe so auch sehr viel lernen können. Langsam verfolgt mich aber immer mehr das Gefühl, dass ich gerne wiedereinmal in eine Diskothek gehen und gemeinsam mit vielen anderen Menschen feiern möchte. Martin: Ich muss sagen, dass die Einschränkungen mich jetzt nicht mehr so stark wie im ersten Lockdown belasten, nicht weil ich mich damit abgefunden habe, sondern weil sich ein eintöniges Gefühl der Ohnmacht eingestellt hat. Die Jugend galt lange Zeit als Sündenbock und man konnte zeitweise kaum unbehelligt das Haus verlassen ohne als Regelbrecher dargestellt zu werden. Ich habe mich schon vor einem Jahr gefragt: „Heiligt der Zweck wirklich alle Mittel?“ Wir Jugendlichen verlieren einen Teil unserer Jugend. Meine Jugend wurde von einem Tag auf den anderen beendet und für andere hat sie erst gar nicht begonnen und wird vielleicht auch nie in der bekannten Form mehr beginnen.

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Marjan: Ich sehne mich nach einem Stück Normalität, aber nicht nach der schnelllebigen Normalität, wie wir sie hatten, sondern nach einer „neuen Normalität“ mit einem bewussteren und gemütlicheren Lebensstil. Irgendwann hat jeder genug vom Nichtstun

Daniel: Vor allem freue ich mich auf die Aufhebung der Corona-Maßnahmen und damit auf die Rückkehr des gesellschaftlichen Lebens. Selbst wenn vieles in digitaler Form sehr gut funktioniert und ich würde sogar behaupten, dass einige Dinge digital etwas besser funktionieren als analog, aber eines kann die Technologie nicht wettmachen: das soziale Leben und den direkten Kontakt mit den Menschen. Martin: Ich sehne mich nach einer Zeit, in der alles so ist wie im Februar 2020. Ich sehne mich danach, einige Jahre zurückzugehen, um diese unbeschwerte Zeit, die man für selbstverständlich angesehen hat, noch einmal und noch intensiver zu erleben und auszukosten. Hannes: Ich habe nicht das Gefühl. Etwas verpasst zu haben. Ich habe meine Kollegen und wir haben trotz Corona unseren Spaß. Das Problem ist mehr, dass man keine neuen Leute mehr kennenlernt. Leon: Trotz der schwierigen Umstände könnten wir aus der Krise wertvolle Erfahrungen mitnehmen. Erfahrungen, die uns im weitern Leben helfen werden. Alles in allem muss man die positiven Aspekte mitnehmen und die negativen hinter sich lassen. David: Ich glaube, dass jeden diese Einschränkungen belasten, jedoch muss jeder dazu

beitragen, dass damit die Pandemie so schnell wie möglich beendet werden kann. Filip: Persönlich denke ich, dass ich gerade die wichtigsten Jahre meines Lebens verpasse. Mit der frisch gewonnenen Volljährigkeit will man doch die Welt entdecken, nicht das eigene Zimmer. Zudem weiß man nicht, ob man nach der Matura einen Studien- oder Arbeitsplatz findet. Der Blick in die Zukunft

Martin: Im März 2020 war ich noch relativ hoffnungsvoll und gut gestimmt, dass die Situation bald zu Ende gehen und wieder die gewohnte Normalität einkehren würde. Nach und nach wurde aber klar, dass sich die Situation nicht schnell entspannen wird. Zum Glück war der Sommer 2020 relativ normal und somit ein Lichtblick, für mich war die Sache damit fast schon abgeschlossen. Mit dem zweiten und dritten Lockdown wurde meine Hoffnung für eine Rückkehr zur Normalität zerstört. Nachdem die Impfungen uns allen als Ausweg versprochen wurden, werden ja diese jetzt auch in Frage gestellt durch Varianten, zudem wird davon gesprochen, dass weitere Impfungen notwendig sein werden. Immer wenn ein Ende in Sicht ist, kommt scheinbar ein Umstand zufällig oder auch nicht daher und macht alles zunichte. Somit sehe ich einfach kein Ende und das beschworene „Licht am Ende des Tunnels“ ist für mich einfach der entgegenkommende Zug, der uns erfassen soll. Hannes: Dies ist eine schwierige Frage. Der Sommer sollte ein richtiges Abenteuer werden, bevor ich dann anfange zu arbeiten. Der


Arbeitsmarkt und die Inflation machen mir mehr Sorgen. Mit viel Glück erwacht die Gesellschaft und wir können endlich diese nutzlosen Masken abschaffen und wieder normal weiterleben, dann wäre ich doch ganz zufrieden. Filip: Meine Sorgen sind groß. Unsere Gesellschaft scheint gespalten zu sein. Ich fühle Wut und Verachtung bei vielen Menschen. Aber wie soll man nach vorne blicken, wenn wir in einer Welt leben ohne Körperkontakt, mit Gesichtsmasken, mit Angst, uns dem Anderen zu nähern, mit täglich sich ändernden Regeln. Julian: Die momentane Zeit ist für uns Jugendliche sehr wichtig, gerade jetzt mit dem Führerschein, würde man gerne öfters irgendwo hinfahren. Außerdem ist das heurige Schuljahr alles andere als normal und so gibt es auch keine Ausflüge und keine Maturareise. Auch fehlt irgendwo der „normale“ Schulalltag. Im Gegensatz zu vielen anderen blicke ich mehr als zuversichtlich in die Zukunft. Das mag auch daran liegen, dass meine Familie, aber auch meine Verwandten und Freunde, diese Zeit relativ problemlos erleben können. Die von der Krise am stärksten gebeutelten Bereiche, wie etwa der Tourismus, werden meiner Ansicht nach wieder aufblühen. Die Reiselust ist ungebremst und die Menschen möchten auch mal wieder in die Ferne. Die anderen Wirtschaftssektoren haben allesamt gefüllte Auftragsbücher, was sich auch so schnell nicht ändern wird. Man denke nur daran wie viele neue Baustellen im Moment eröffnet werden, oder wie viele neue und teure Autos unsere Straßen bevölkern. Der Warentransport scheint auch nicht zu

Was die Zukunft bringt, fragen sich viele junge Menschen

stocken, LKWs sind viele unterwegs und die Spediteure können sich scheinbar auch immer noch neue Fahrzeuge leisten. Auch ich persönlich sehe eine positive Zukunft auf mich zurollen. Julian 2: Natürlich ist mir bewusst, dass ich seit rund einem Jahr ein Leben wie ein Rentner führe. Es gäbe bessere Wege, seine besten Jahre zu verbringen. Am Anfang der Pandemie kam in mir eine Aufbruchsstimmung auf. Ich erhoffte mir, dass unsere gesellschaftlichen Defizite zutage kommen und gelöst werden. Meine Zukunftseuphorie sinkt jedoch mit jedem Tag. Hoffentlich wird die Wiederaufbauzeit genützt, um in eine bessere Zukunft zu investieren. Melvin: Ich weiß es nicht genau, manchmal hat man das Gefühl, dass alles besser wird,

jedoch manchmal sieht man nur mehr Weltuntergang vor sich. Ich habe keinen wirklichen Blick auf die Zukunft, das ist es, was mich auch sorgt. Die Wissenschaft hat uns viel versprochen und wir warten alle darauf, dass die Versprechen auch eingelöst werden. Viele haben aber inzwischen ihr Vertrauen in die Politik und die Gesellschaft verloren. Das könnte dann zu größeren Problemen führen als das Virus. Simon: Ich blicke zuversichtlich in die Zukunft. Natürlich wird das Leben nach Corona nicht gleich sein wie das Leben zuvor. Aber ich denke, dass wir aus dieser Krisensituation etwas lernen können. Die Geschichte zeigt, dass sich unsere Gesellschaft von jeder Krisensituation und sogar von zwei Weltkriegen erholen konnte.

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2 360 5. 926 Tourismus betrifft uns alle. BAZ 09/21

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THEMA

„Wir sollten aus der Krise lernen“ Wie hat die Corona-Pandemie unser Denken verändert, unsere Seele belastet? Wie werden Kinder und Jugendliche diese schwierige Zeit bewältigen? Kann die Krise uns zum Nachdenken und zur Besinnung anregen?

Die BAZ sprach darüber mit der Psychologin und Psychotherapeutin Walburga Pichler Wild.

Walburga Pichler Wild

Hat sich seit Corona Ihre Arbeit verändert?

Walburga Pichler Wild: Meine Arbeit als Psychologin hat sich nicht verändert, aber die Anfragen

sind deutlich gestiegen. Ich erlebe, wie immer mehr Menschen unter einem Leidensdruck stehen und sie Sorgen plagen. Während des ersten Lockdowns im vergangenen Frühling wandten sich auffallend jüngere Menschen an mich. Studenten, die mit der Situation nur schwer zurechtkamen, da ihnen das gewohnte Umfeld plötzlich weggefallen ist, sie sich mit Gleichaltrigen nicht mehr treffen, nicht an ihren Studienplatz zurückkehren konnten und plötzlich wieder zu Hause leben sollten. Das verunsicherte sie und löste Ängste aus, manchmal auch Panik, machte einige depressiv, melancholisch. Es belastete sie auch, in der öffentlichen Meinung als verantwortliche Pandemieverbreiter hingestellt zu werden. Während des zweiten und

dritten Lockdowns änderte sich das. Nun waren es mehr Erwachsene, die Hilfe suchten. Sie plagen zusehends Zukunfts- und Verlustängste, sie stehen hilflos und verzweifelt der Situation gegenüber, fühlen sich stark belastet. Der sportliche und kulturelle Ausgleich ist ja weggefallen und sich „Auszeiten“ zu nehmen, ist kaum mehr möglich. Viele sind verunsichert, finden sich bei all den unterschiedlichen Meinungen und Stimmen zur Pandemie in den (sozialen) Medien nicht mehr zurecht: Was ist richtig? Was ist falsch? Was macht das Virus psychisch mit uns? Kann man da bereits Veränderungen erkennen?

Viele sind nachdenklicher gewor-

den, achten bewusster auf ihre Gesundheit, hinterfragen ihr Konsumverhalten. Die aktuelle Zeit lädt ein, um sich auf das Wesentliche zu besinnen. Was brauche ich zum Leben, was macht mich glücklich? Kann ich mich selbst aushalten? In was für einer Gesellschaft will ich leben? Was läuft schief, was kann verbessert werden? Aber auch die Unsicherheiten haben stark zugenommen. Plötzlich ist das Leben nicht mehr so planbar, regulierbar, wie man eigentlich angenommen hat. Das Virus wird wie ein Schicksal gesehen, dem man ausgeliefert ist. Das Kommunikationsverhalten hat sich verändert. Virtuelle Beziehungen haben zugenommen, der kleine Familienkreis ist wich-

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Was können Eltern, Lehrpersonen, was kann die Gesellschaft tun, um junge Menschen in dieser schwierigen Zeit zu unterstützen?

Ich empfehle Eltern, ihren Kindern zu erklären, dass wir alle - Groß und Klein – gerade dasselbe durchmachen. Die Sorge um das Virus betrifft uns alle gleich. Auch wir vermissen Freunde, Feste, Umarmungen. Erwachsene sind Vorbilder, Kinder ahmen nach, was wir ihnen vorleben. Wir sollten

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Dazu kann ich nur wenig sagen, da ich vor allem mit Erwachsenen arbeite. Experten sagen, dass jedes dritte Kind Auffälligkeiten zeige. Eltern klagen über Wutausbrüche, Hilflosigkeit, Zukunftsängste, Konzentrations- und Erschöpfungserscheinungen bei ihren Kindern. Die Pandemie wird Spuren in den Seelen der Kinder und jungen Menschen hinterlassen, die nicht stark genug sind und kein gefestigtes Umfeld haben. Wir sehen zunehmend körperliche und seelische Belastungen und Ängste. Man kann nicht davon ausgehen, dass junge Menschen das alles einfach so wegstecken. Und man darf auch nicht erwarten, dass sie nach Corona einfach wieder „funktionieren“, als wäre nichts gewesen.

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Wie schätzen Sie die aktuelle Belastung für Kinder und Jugendliche ein?

uns daher nicht durch persönliche Ängste davon abschrecken lassen, ihnen Zuversicht vorzuleben. Ich finde es wichtig, Kindern Mut zu spenden, gemeinsam mit ihnen Perspektiven auszumalen. Kinder brauchen in dieser Zeit noch mehr Lob als sonst. Es ist wichtig, sie zu bekräftigen und ihnen zu helfen, den Tag zu gestalten. Dass das Virus für Kinder und junge Menschen deutlich weniger gefährlich ist als für ältere Menschen, kann ihnen die Ängste nehmen.

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tig geworden, während das größere soziale Netz an Bedeutung verloren hat.

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Traurig: Seit mehr als einem Jahr sollen Menschen sich nicht mehr umarmen

Nach dem ersten Lockdown im vergangenen Sommer schien es beinahe so, als wenn alles vorbei wäre. Dem war aber nicht so. Ich bin zuversichtlich, dass wir die Pandemie besiegen werden. Ich hoffe aber sehr, dass wir aus dem Ausnahmezustand etwas lernen und etwas Positives aus der Krise mitnehmen. Jetzt ist es an der Zeit zu überlegen, wie wir weitermachen wollen. Wenn wir nicht in die alten Muster zurückfallen, wäre das ein großer Gewinn. Wir können wirklich Vieles aus dieser schwierigen Zeit lernen und wichtige Erkenntnisse gewinnen: dass es eine Verantwortung für die Allgemeinheit gibt, dass Krisen bewältigbar sind, dass wir nicht das Maß der Dinge sind, dass wir eine große Verantwortung für uns selbst und unsere Nächsten haben, dass Misstrauen sehr gefährlich ist und noch vieles mehr.

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Wie blicken Sie in die Zukunft? Werden wir zu einer Normalität zurückkommen?

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Ein Draufgänger voller Tatendrang Die Südtiroler Amateurastronomen haben ihren Verein nach Max Valier benannt. Auch eine Schule und eine Sternwarte tragen seinen Namen und gleich vier Straßen im Burggrafenamt – in Meran, Lana, Rabland und Marling.

Wie praktisch wäre es, wenn jeder Mensch neben seiner Muttersprache noch eine zweite sprechen könnte – und diese zweite Sprache für alle dieselbe wäre. Dann könnten sich Aborigines, Burggräfler, Chinesen, Dschibuter und Ecuadorianer problemlos miteinander unterhalten. Leider scheitert dieses Ansinnen schon daran, dass man sich nicht einig ist, welche Sprache diese völkerverbindende Aufgabe übernehmen soll. Zu sehr sind die meisten ihrem eigenen Kulturraum verhaftet. Überwunden werden könnte diese Schwierigkeit, so die Meinung einiger, durch eine einfach zu erlernende künstliche Sprache. Doch die meisten dieser Welthilfssprachen verschwanden so schnell wie sie aufgetaucht waren. Die bekannteste und am meisten verbreitete unter ihnen ist Esperanto. Am 3. November 1919 kündigten die Innsbrucker Nachrichten „[i]n Würdigung der gegenwärtigen Zeit, in welcher (...) sich die Völker zur Förderung ihrer wirtschaftlichen Interessen einander nähern“ einen Esperanto-Vortrag an. Referent auf der vom Esperanto-Klub Innsbruck organisierten Veranstaltung war Klubmitglied Max Valier. Raketen und Science Fiction

Max Johann Edmund Valier, so hatte es der Taufpriester im Kirchenbuch vermerkt, wurde am 9. Februar 1895 in Bozen geboren. Seine Eltern waren der aus Wien stammende Konditor Edmund Valier und die Boznerin Olga Wachtler. Als sein Name das erste Mal in einer Zeitung erwähnt wird, war er vierzehn Jahre alt und wurde als Vorzugsschüler der 4. Klasse am Franziskanergymnasium genannt. Schon wenige

Von Fritz von Opel und Max Valier entwickelter Raketenwagen

Jahre später entwarf der begeisterte Astronom übersichtliche Sternkarten, und verkaufte sie für 50 Heller pro Stück (das entspricht heute in etwa 3 Euro). Nach der Matura studierte er in Innsbruck Astronomie, Mathematik und Physik und begann sich für die Luftfahrt zu interessieren. Er experimentierte mit Raketenantrieben und erzielte einige beachtliche Erfolge. Nebenher verfasste er Fachartikel für lokale Zeitungen und schrieb eine Science-Fiction-Kurzgeschichte mit dem Titel „Spiridon Illuxt“, die jedoch bei Kritikern auf wenig Gegenliebe stieß. Nach schwierigen Jahren fand er 1927 in Fritz von Opel einen finanzkräftigen Unterstützer für seine Raketenpläne. Grundlegende Meinungsverschiedenheiten beendeten die Zusammenarbeit aber schon bald. Mit einem selbstgebauten Auto erreichte er 1929 eine Geschwindigkeit von 400 km/h und forderte seinen Konkurrenten Henry Segrave öffentlich heraus. Als er am 17. Mai 1930 in Berlin ein neuartiges Triebwerk auspro-

bieren wollte, explodierte eine Brennkammer und tötete Valier mit nur 35 Jahren. Segrave starb vier Wochen später bei einem Rekordversuch mit einem Boot. Breitgefächerte Interessen

Heute kennt man Max Valier vor allem als Raketenpionier und Astronomen. Weniger bekannt ist, dass er sich – wie oben erwähnt – auch für das völkerverbindende Projekt Esperanto einsetzte und Vorträge darüber hielt. Erfunden wurde die Kunstsprache 1887 von dem polnischen Augenarzt Ludwig Zamenhof, der einen Beitrag gegen Rassismus und für den Weltfrieden leisten wollte. Die Grammatik ist möglichst einfach gehalten und kennt nur sechzehn Regeln. Der Wortschatz besteht hauptsächlich aus romanischen und germanischen Wörtern. Weltweit soll es heute etwa zwei Millionen Sprecher geben. In Bozen wurde sogar eine Straße nach der Sprache benannt. Oder auf Esperanto: En Bozen eĉ strato ricevis la nomon de la lingvo. Christian Zelger


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Alperia: Mit Smart Land zu einer nachhaltigen Obstwirtschaft Ein ressourcenschonender und nachhaltiger Umgang mit der Natur ist eine der wichtigsten Herausforderungen in der Landwirtschaft der Zukunft. Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, hat Alperia gemeinsam mit dem Südtiroler Beratungsring für Obst- und Weinbau und dem Versuchszentrum Laimburg intelligente Sensoren und die digitale Infrastruktur entwickelt, mit denen die Bewässerung der bewirtschafteten Flächen im Obstbau jetzt gezielter und ressourcenschonender möglich ist – es kann eine Wassereinsparung von 30 % und mehr erreicht werden. Smart Land reiht sich auch in die Nachhaltigkeitsstrategie der Südtiroler Obstwirtschaft „sustainapple“ ein. Denn die bedarfsorientierte Bewässerung ist ein zentrales Thema für den erfolgreichen, zukunftsorientierten Obstbau: Einerseits kann die Ressource Wasser optimal und nachhaltig genutzt werden. Andererseits ist eine bedarfsgerechte und optimierte Bewässerung auch für die Ertragsregulierung und die Fruchtqualität der Apfelkulturen essenziell. Smart Land startete vor zwei Jahren mit einer Testphase in 60 Südtiroler Landwirtschaftsbetrieben und ist ein System, das durch hochwertige Sensortechnik die Bodenfeuchtigkeit im Feld misst und mit aktuellen Wetterdaten und Erfahrungswerten verbindet. Das flächendeckende LoRaWan™-Funknetz von Alperia ermöglicht eine systematische Übertragung dieser Messdaten aus den Feldern in Echtzeit über eine App an den Landwirt. Dieser kann somit die Entscheidungen zur Bewässerung anhand reeller Daten aus seiner Obstwiese treffen. So erfolgt die Bewässerung nur bei Bedarf und je nach Ausgangssituation können Wassereinsparungen von 30 % und mehr erreicht werden.

Mit Unterstützung des Versuchszentrums Laimburg und des Südtiroler Beratungsrings für Obst- und Weinbau Die Sensortechnik sowie die integrierten Übertragungsmodule wurden in den vergangenen Jahren intensiv vom Versuchszentrums Laimburg getestet und analysiert, damit sie den Notwendigkeiten der Südtiroler Landwirtschaft entsprechen. Der Südtiroler Beratungsring entwickelte eine praxisnahe und benutzerfreundliche App, über welche die Landwirte die Daten der Bodenfeuchtesensoren in ihren Apfelanlagen in Echtzeit ablesen können. Für die Datensicherheit ist gesorgt: Die durch die Sensoren eingesammelten Daten werden End-to-end verschlüsselt und ausschließlich für die Nutzung durch die App an den Südtiroler Beratungsring für Obst- und Weinbau

weitergeleitet. Von den Alperia-Servern werden sie im Anschluss gelöscht.

Das Komplettpaket für den nachhaltigen Obstbau Alperia bietet Smartland als Komplettpaket an, das sowohl den Sensor als auch die Da-

tenübertragung und Nutzung der App beinhaltet. Mitglieder des Südtiroler Beratungsrings für Obst- und Weinbau erhalten zudem eine kostenlose Beratung. Mehr Informationen zu Smartland und den Sensorenpaketen sind unter smartland.alperia.eu abrufbar. BAZ 09/21

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BERICHT AUS ROM

Umwelt- und Tierschutz an die Regionen abgeben Der totale Lockdown geht für heuer hoffentlich langsam dem Ende zu. Die Regierung hat wichtige Öffnungsschritte beschlossen. Die Reisefreiheit zwischen den mittlerweile fast flächendeckend gelben Regionen wird mit entsprechenden Sicherheitsvorschriften wiederhergestellt. Somit wird sich die Lage in Rom normalisieren und es werden zumindest italienische Feriengäste wieder anwesend sein. Der „Recovery Fund-Plan“ ist definitiv verabschiedet und Richtung Europa unterwegs, auch das Dokument für die Wirtschaftsplanung „DEF“ ist beschlossen und 40 Milliarden Euro – zwar über zusätzliche Schulden – werden für ein weiteres umfangreiches Hilfspaket, besonders für die Kleinund Mittelunternehmer in den Bereichen Gastronomie, Freizeit

und Sport, zur Verfügung gestellt. In den vergangenen Tagen wurden wichtige Weichen für die Zukunft gestellt. Auf parteipolitischer Ebene steht demnächst auch ein Treffen mit dem Tiroler Landeshauptmann Günther Platter an. Auch die Mobilitätsbeschränkungen und die Quarantäne-Regelung speziell im „kleinen“ Grenzverkehr zwischen Süd- und Nordtirol müssen fallen und auf Schweizer Niveau gebracht werden. Höchste Alarmstimmung herrscht im Senat bei einer Verfassungsreform, die zum Ziel hat, auch den Umwelt- und Tierschutz sowie die Biodiversität als Prinzipien in die Verfassung aufzunehmen. Die Lega ist mit gar 246.000 Abänderungsanträgen dagegen sturmgelaufen. Die Lega – und auch ich – fürchten, dass der

höchste Verfassungsschutz für Tiere und für Biodiversität noch nicht absehbare Auswirkungen auf die autonomen Kompetenzen der Regionen speziell in der Landwirtschaft und bei der Jagd haben könnte. Nicht generelle Prinzipien aufstellen, sondern mit Bedacht unterscheiden, ob es sich um Wildtiere oder Zuchttiere handelt, wäre viel angebrachter. In diesem Bereich kann Südtirol doch selbst hohe Schutzstandards garantieren und würde daher mit einer Verfassungsreform und einer eventuellen Kompetenzverschiebung nicht dazugewinnen. Nicht der Umweltschutz soll als oberstes Prinzip in die Verfassungsreform, sondern die Kompetenz beim Umweltschutz vom Staat an die Regionen oder autonomen Provinzen gehen. Dann könnte sich diesbezüglich etwas zum Guten ändern.

Albrecht Plangger Kammerabgeordneter

Das fordern Südtirol und auch die meisten Regionen seit langem, allen voran die Lombardei, das Veneto und die Emilia Romagna, die über Volksabstimmungen diese Forderung gestellt haben.

„Roter Hahn“ – Hof- und Buschenschänke bitten wieder zu Tisch

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Ruhig gelegen, bieten die bäuerlichen Schankbetriebe der Marke „Roter Hahn“ beste Gelegenheit für entspannten Genuss im Freien. Auf Teigtaschen mit Feldkräutern und Frischkäse, würzige Brennnesselknödel und feine Fleischgerichte vom hofeigenen Jungrind dürfen sich jetzt die Gäste freuen. Und egal ob traditionell oder ausgefallen: Die Zutaten stammen frisch vom Feld. Die sonnenverwöhnten Gärten der Höfe liefern jetzt eine Menge frischer Zutaten für die Bauernküche.

Unser Qualitätsversprechen Über 80 % der Produkte stammen vom eigenen Hof und von anderen landwirtschaftlichen Betrieben in Südtirol; über 30 % vom eigenen Hof und Feld 100 % hausgemachte bäuerliche Gerichte Mindestens 3 hausgemachte Säfte Eier aus Südtiroler Freilandhaltung Destillate aus bäuerlicher Produktion in Südtirol Buschenschänke: Weine zu 100 % vom eigenen Weinbauernhof Hofschänke: Gerichte mit Fleisch vom eigenen Bergbauernhof

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Die Broschüre „Bäuerlicher Feinschmecker“ können Sie unter Tel. 0471 999 308 oder info@roterhahn.it anfordern. Alle 33 Schankbetriebe und deren Öffnungszeiten finden Sie unter www.roterhahn.it

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Rauthof in Meran Tel. 0473 244 741 Schnalshuberhof in Algund Tel. 0473 447 324 Zmailer-Hof in Schenna Tel. 0473 945 881


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BILDGEDICHT

Zweisamkeit Lass uns die Zweisamkeit gestalten inmitten dieser wunderbaren Natur. Lass es uns machen wie diese Blume ohne Hast und mit Bravour. Martin Geier

Gesehen im Garten Eden... Idee, Photo und Auswahl des Gedichtes: Martin Geier • Editorisches Konzept: Georg Dekas

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PORTRÄT

Das Leben ist wie eine Farbpalette Die Passeirerin Rita Pöll ist eine der Hoffnungsträgerinnen der Südtiroler Kunstszene. In ihren Werken beschäftigt sie sich mit heimischen Naturmaterialien und konzentriert sich dabei stets auf das Wesentliche. Eines ihrer jüngsten Projekte ist die Illustration des Kinderbuches „Zauberkind“ der Schweizer Texterin Sandra Schuster.

„Meine Arbeiten entstehen aus genauen Beobachtungen des Menschen, dessen Verhalten im Alltag, sowie der Natur, die teils eins werden oder interagieren. Der Prozess des Beobachtens, Recherchierens und Arbeitens erstreckt sich oft über einen längeren Zeitraum. Die Arbeiten sind einerseits vom Ort abhängig (site specific art) oder auf einen bestimmten Raum bezogen. Hierdurch kommt es in den Arbeiten zu einem Spiel zwischen Irritation, Spannung, Rätsel und/ oder Grenzerfahrung. Vorhandenes an der Materialoberfläche oder im Prozess bemerkte Materialeigenschaften werden verstärkt und in Konzepte eingebaut.“ So beschreibt die Jungkünstlerin ihren Schaffensprozess in einem Kommentar auf der Internetseite von Ö1.

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Rita wurde am 26. Jänner 1992 in Meran geboren und verbrachte einen Großteil ihrer Kindheit auf dem Bergbauernhof ihrer Familie im Passeiertal. Ihr besonderes Kunsttalent zeigte sich schon früh, sodass sie sich nach den ersten Oberschuljahren am Pädagogischen Gymnasium in Meran für ein Austauschjahr an der Kunstschule „Cademia“ in St. Ulrich entschied. Während dieser Zeit wurden ihre Werke auch immer wieder auf Klassen- und Gruppenausstellungen gezeigt. Das bestärkte Rita immer mehr zu ihrem Entschluss, sich weiter künstlerisch fortzubilden. Nach dem Abschluss der Matura an der Kunstschule in Gröden folgte ein zweijähriges Kunststudium an der renommierten Leonhard Kunstakademie am Mattsee, sowie das Lehramtsstudium an der Universität Mozarteum in Salzburg in „Bildnerischer Erziehung und

Rita Pöll Künstlerin Werkerziehung“. In Salzburg beschäftigte sich Rita dann sehr intensiv mit Bildhauerei und Grafik. Sie lernte ihr Handwerk bei anerkannten Künstlern wie Arnold Ruedi, Nicole Wermers und Beate Terflot. Vor ihrem Abschluss am Mozarteum machte sie 2015 ein Auslandssemester an der „University of Stellenhosch“ in Südafrika. Eine Zeit, in der sie – wie sie heute erzählt – sowohl wertvolle künstlerische wie auch persönliche Erfahrungen sammelte. 2014 war sie Dozentin an der Kinder- und Jugendakademie in Neuburg an der Donau. Ihre künstlerische Tätigkeit begleiteten zahlreichen Ausstellungen und Projekte im gesamten deutschen Sprachraum. Dazu zählen insbesondere „Täglich Brot“ im Monatsschlössl Helbrunn in Salzburg, „von mir aus“ im Salzburger Künstlerhaus oder „Schneeberg und is Fleischpankl“ im Bun-

ker-Mooseum. Nach ihrem Abschluss in Salzburg kehrte Rita in ihre Heimat zurück. Dazu sagt die Künstlerin in unserem Gespräch: „Ich brauchte wieder mal einen Rückzug in die Berge.“ Den fand sie im Alpsommer 2016 im Muotathal im Ober Roggenloch. Aber auch auf der „Alm“ blieb Rita künstlerisch aktiv, wenn auch weniger nach außen sichtbar als die Jahre zuvor. Doch die Vielfalt der heimischen Natur und die Kulturdenkmäler ihrer Heimat inspirieren sie auch in dieser Zeit zu neuen Projekten. Erfahrungen und Erkenntnisse aus dieser Zeit finden ihren Niederschlag in den Werken, die sie 2019 bei der Gemeinschaftsausstellung „Ietz und Morgen“ mit ihrem Bruder Martin im Bunkermuseum von Moos ausstellte. Ausgehend von den Erlebnissen auf der Alm und durch ihr neu gewecktes Interesse an den heimischen Natur- und


Die Illustrationen zum Kinderbuch Zauberkind stammen von Rita

Kulturdenkmälern begann sie sich 2020 an der Universität Krems im Masterlehrgang über „Konzeptuelle Denkmalpflege“ mit der modernen Denkmalpflege zu beschäftigen. Parallel dazu unterrichtet sie zur Zeit Technik im Schulsprengel Nonsberg. Kinderbuch „Zauberkind“

Eines der spannenden Projekte ist das Kinderbuch „Zauber-

Zwei Beispiele aus Ausstellungen

kind“, bei dem Rita Pöll als Illustratorin mitwirkte. Es geht auf eine Begegnung auf der Alm im Muotatal zurück. Die Idee zum Buch entwickelte die Texterin Sandra Schuster 2015. Als Schuster im Sommer als Geißen- und Rinderhirtin auf der Alp Bödmeren, einer Nachbarsalp, war und Rita Pöll kennenlernte. „Rita war von der Idee und vom Text begeistert“, dass sie sich sofort bereit erklärte, die Grafiken zum

Buch anzufertigen. „So ging es Schritt für Schritt bis zu der fertigen Version des Buches“, sagt Rita. Die Geschichte erzählt von einem Mädchen namens Nele, das mit ihrer Familie in den Bergen wohnt und zusammen mit ihrem Hund Laila und dem Reiseführer Luigi ein spannendes Abenteuer erlebt. Es ist eine Mutmach-Geschichte und lädt den Leser dazu ein, sich Gedanken über die wesentlichen Dinge des

Lebens zu machen. Denn davon sind die Herausgeberinnen überzeugt: „Das Leben ist wie eine Farbpalette, wie wir die Farben aber mischen, entscheiden wir selbst.“ Das Buch ist im Eigenverlag erschienen. Es ist in Deutsch, Italienisch und Rätoromanisch geschrieben und in Buchhandlungen und Geschäften erhältlich. Philipp Genetti

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Algund setzt auf Nachhaltigkeit Mit dem Projekt „Gesund in Algund“, der sogenannten „ANKER-Studie“ und einem Pilotprojekt im Bereich „Biodiversität“ setzt die Gemeinde Algund Akzente für eine nachhaltige Dorfentwicklung. von Philipp Genetti

Die BAZ sprach über die Nachhaltigkeit in Algund mit Bürgermeister Ulrich Gamper, dem Präsidenten des Tourismusvereins Michael Schwellensattl und der Projektleiterin Johanna Pichler.

Durch die Vorsichtsmaßnahmen und Einschränkungen durch die Corona-Pandemie ist das Thema Lebensqualität heute wichtiger denn je. Gesundheitsvorsorge war in Algund schon immer ein wichtiges Thema. Welche Projek-

te hat die Gemeinde in diesem Zusammenhang umgesetzt?

Ulrich Gamper: Das Mehrjahresprojekt „Gesund in Algund“ zur Gesundheitsvorsorge im Dorf ist eines der Projekte im Bereich „Gesundheit“. Ziel dieses Projektes ist

es, den Bürgern, ausgehend von der Fünf-Säulen-Lehre nach Pfarrer Sebastian Kneipp zu vermitteln, dass Gesundheit vor der eigenen Haustür beginnt. Durch die Sanierung und Wieder-Inbetriebnahme alter Trinkbrunnen sind

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Ulrich Gamper

Michael Schwellensattl

wir dabei, das Thema „Trinkwasser“ im Dorf aufzuwerten. Außerdem läuft zurzeit die sogenannte „ANKER-Studie“, die wir mit dem Tourismusverein in Auftrag gegeben haben, um das gesunde Erleben messbar zu machen. Um die Projekte zu koordinieren haben Gemeinde und Tourismusverein eine Gesundheitskoordinatorin beauftragt.

Michael Schwellensattl: Nachdem das Thema „Gesundheit“ nicht nur Gäste, sondern auch Einheimische anspricht, haben wir die Algunder Projektmanagerin Johanna Pircher als Gesundheitskoordinatorin beauftragt, um die verschiedenen Gesundheitsinitiativen im Dorf zu koordinieren. Vor allem ging es darum, die Gesundheitsstudie „Algunder Natur- und Klimatherapie: Green

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Excercise vs. Nature Connection“ (kurz ANKER Studie), die wir mit der Medizinischen Privatuniversität „Paracelsus“ aus Salzburg begonnen haben, mit dem Gemeindeprojekt „Gesund in Algund“ zusammenzuführen. Frau Pichler, Sie begleiten die verschiedenen Gesundheitsprojekte der Gemeinde. Können Sie uns etwas darüber erzählen?

Johanna Pichler: Mit der ANKER-Studie möchten wir dem Gartendorf einen zeitgemäßen Inhalt geben und aufzeigen, dass ein Urlaub in Algund zur Stärkung des Immunsystems und zu einer ganzheitlichen Gesundheit beitragen kann. Durch die Corona-Pandemie hat sich die Studie leider um ein Jahr verzögert. Sie soll aber innerhalb Juni 2021 abgeschlossen werden. Mit den über 120 Probanden, die sich an der ANKER-Studie beteiligen, versprechen wir uns ein aussagekräftiges und zukunftsweisendes Ergebnis, das durch die Zusammenführung mit dem Kneipp-Projekt der Gemeinde die Entwicklung eines nachhaltigen Angebotes für Einheimische und Gäste ermöglicht. Das KneippProjekt ist ein Teilbereich der Initiative „Gesund in Algund“ und will mit den 50 über das gesamte Gemeindegebiet verteilten Kneipp-Stationen Besucher dazu

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STANDORT men „Wasser“, „Kräuter“, „Ernährung“, „Bewegung“ als auch „Lebensordnung“, wobei letzteres für Kneipp eine wesentliche Rolle für eine ganzheitliche Gesundheit spielt.

© Pfitscher Benjamin

Beim Thema „Nachhaltigkeit in der Gemeinde“ wird oft der Wunsch nach einer nachhaltigen Landwirtschaft geäußert. Wie wird diese gefördert?

Kneippanwendungen am Grabbach

einladen, sich intensiver mit der Fünf-Säulen-Lehre von Sebastian Kneipp auseinanderszusetzen. Diese beinhaltet sowohl die The-

Ulrich Gamper: In Algund haben wir den Vorteil mit dem „Bioexpress“ und der „Algunder Sennerei“ zwei starke Lebensmittelproduzenten vor Ort zu haben, welche die öffentlichen Einrichtungen mit regionalen Lebensmitteln versorgen. Nachdem das Thema „Nachhaltige Landwirtschaft“ für mich

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ein persönliches Herzensanliegen ist, bemühe ich mich als bekennender Biobauer auch in meiner Funktion als Bürgermeister, die Aspekte der Nachhaltigkeit in jeder noch so kleinen Entscheidung miteinzubringen. Als Gemeinderat haben wir in unserem programmatischen Bericht sogar gemeinsam beschlossen, die Förderung der Biolandwirtschaft voranzutreiben. Ganz unabhängig davon werden die neu ausgeschriebenen Pachtverträge, der öffentlichen Landwirtschaftsflächen an Biobauern vergeben. Das liegt aber weniger an mir, sondern vielmehr daran, dass in unserer Gemeinde bereits ein hoher Prozentsatz an biologischer Landwirtschaft betrieben wird. In der Fraktion Plars sind es mittlerweile schon über 50 Prozent. Aber auch die vielen ortsansässigen Pioniere der Südtiroler Biobauern, allen voran der Algunder Bauer Josef Kröss vom Töllerhof tragen dazu bei, dass sich die Landwirtschaft in Algund immer mehr in Richtung „Nachhaltigkeit“ entwickelt. Das Bild eines Südtiroler Bauern, der mit dem Sprühgerät durch seine Wiesen fährt, hat vor einigen Jahren eine heftige Debatte ausgelöst. Kann man sagen, dass „Spritzen“ schädlich ist?

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Es kommt immer darauf an, was man spritzt. Die Dosis macht bekanntlich das Gift, die Dosis und der Wirkstoff. Vereinfacht gesagt macht es einen Unterschied, ob man Weihwasser spritzt oder hochgradiges Gift. Das Spritzen an sich ist lediglich eine Form der Ausbringung eines Mittels auf eine Fläche. Auch in der Bio-Landwirtschaft wird gespritzt, nur werden jene Spritzmittel eben nicht chemisch-synthetisch hergestellt. Ein weiteres aktuelles Landwirtschaftsthema ist die Biodiversität. Worum geht es hier?

Wir leben heute in einer Welt, in der man sich immer mehr spezialisiert. Das reicht vom Handwerk, der Industrie, dem Tourismus bis hin zur Dienstleistung. Das Problem am Ganzen ist aber, dass unsere Welt damit immer einseitiger wird und die Vielfalt in Berufen, aber auch im Leben verloren geht. Dasselbe Phänomen beobachtet man auch in der Landwirtschaft. Mit dem Konzept der Biodiversität versucht man nun die Artenvielfalt in der Landschaft wieder zurückzugewinnen, um dem Verlust der Artenvielfalt entgegenzuwirken und um vor allem Nützlingen wie Insekten neuen Lebensraum zu ermöglichen.

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Algund hat in der Biodiversität eine Vorreiterrolle übernommen und zusammen mit der Bauernjugend und dem Tourismusverein ein Pilotprojekt ausgearbeitet, um die Artenvielfalt in den Obstwiesen zu fördern.

Michael Schwellensattl: Das Projekt ist von der Bauernjugend angeregt worden, nachdem es sich auch um ein sichtbares Projekt handelt, haben wir als Tourismusverein sofort mitgemacht. Durch die gezielte Abwertung des Südtiroler Apfels besteht im Tourismus in Hinblick auf die Landwirtschaft dringender Erklärungsbedarf. Der Gast ist nach wie vor an unseren Produkten interessiert. Er will aber mehr als zuvor wissen, wo und wie unsere heimischen Produkte hergestellt werden. Mit dem Projekt zur Förderung der Biodiversität in Algund wollen wir mit dem Gast in Kontakt treten und ihm zeigen, welchen Nähr-

wert und welche gesunden Eigenschaften unser landwirtschaftliches Produkt hat. Nachdem die Gemeinde die Finanzierung der Saatmaschine übernommen hat, werden vom Tourismusverein die Kosten für das Saatgut übernommen. Dieses kann sich jeder Bauer nach Belieben zusammenstellen. Ziel des Projektes ist es, den mittleren Streifen in den Obstwiesen zwischen den „Zeilen“ mit Blühpflanzen zu bereichern. Einerseits um Insekten mehr Lebensraum zu geben und auf der anderen Seite, um das Dorfbild neu zu beleben. Es steht jedem Bauern frei sich am Pilotprojekt zu beteiligen. Zusammen mit der Bauernjugend und der Gemeindeverwaltung möchten wir damit sowohl die Algunder als auch die Besucher unserer Gemeinde für das Thema Biodiversität sensibilisieren.

Wie kann man sich in Algund am Projekt beteiligen?

Das Projekt ist grundsätzlich nicht auf die Landwirtschaft beschränkt. Dementsprechend kann sich jeder Algunder sein Saatgut zusammenstellen und sich am Projekt beteiligen, indem sie sich bei der Ortsgruppe der Südtiroler Bauernjugend melden. Im Sinne der „Urbanen Biodiversität“ wurde auch ein Teil des neuen Einkaufszentrums „ALGO“ bepflanzt, das am 15. April offiziell eröffnet wurde. Was bedeutet das ALGO für Algund?

Das Algunder Einkaufzentrum hat geöffnet

Ulrich Gamper: Auf ungefähr 18.000 Quadratmetern wurden insgesamt 40 Geschäfte und Restaurants realisiert und 400 neue Arbeitsplätze geschaffen. Hinzu kommen 750 Parkplätze, die Erweiterung der Zughaltestelle und ein Radweg. Diesen Herbst soll im ALGO auch ein Cineplexx-Kino

eröffnet werden. Alles Weitere hängt hingegen von der Entwicklung der Corona-Pandemie ab. Als Bürgermeister wünsche ich mir, dass das Einkaufzentrum im gesamten westlichen Teil Südtirols gut angenommen wird und viele Kunden ins ALGO kommen.

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Ausbau der Kläranlage St. Pankraz Durchführung verschiedener Änderungen an der Anlage zur Verbesserung der Reinigungsleistung und Rückgabe eines saubereren Wassers an die Falschauer. Verbesserung der Verlässlichkeit und Verringerung des Energieverbrauchs. Ende vorigen Jahres hat eco center die Arbeiten zur Erweiterung der Kläranlage St. Pankraz abgeschlossen, welche die Abwässer der Gemeinde reinigt. Die Anlage war 1983 in Betrieb genommen worden und befindet sich auf der orographisch rechten Seite der Falschauer unterhalb des Ortsgebiets von St. Pankraz. Sie verfügt über eine Reinigungskapazität von 1.500 Einwohnergleichwerten. Die eco center AG führt die Anlage seit 2006. Im Laufe der Jahre wurden an der Kläranlage viele Optimierungseingriffe durchgeführt. Der letzte Eingriff betraf die Linie der biologischen Behandlung, in welcher die Mikroorganismen die im Wasser gelösten organischen Substanzen entfernen, und die Linie für die Behandlung des Klärschlamms, d.h. des Materials, das am Ende des Abwasserreinigungsprozesses übrigbleibt. Trotz der verschiedenen Maßnahmen, die getroffen worden waren, erwies sich die Anlage aber unter dem Gesichtspunkt der Reinigungsleistung als technisch überholt, daher wurde ein Projekt für den Gesamtausbau in Angriff genommen. Die Arbeiten begannen im Sommer 2019 und wurden so ausgeführt, dass der Abwasserreinigungsprozess aufrechterhalten werden konnte. Die Kosten des Ausbaus betragen ca. 2 Mio. € und werden zu 84% von der Autonomen Provinz Bozen getragen. Es wurden verschiedene technische Lösungen angewandt, um die Reinigungsleistung der Anlage zu verbessern, wobei besonders auf die Verringerung des Energieverbrauchs geachtet wurde. Der erste Eingriff betraf die biologische Behandlung: die beiden Linien wurden abgeändert, um sie identisch zu machen. Sie haben eine Kapazität von je 170 m3 und verfügen über ein Sauerstoffanreicherungssystem mit Mikrobläschen, das die Sauerstoffzufuhr zu den Mikroorganismen verbessert, deren Aufgabe darin besteht, die im Wasser gelösten organischen Substanzen zu beseitigen, und den Gesamtenergieverbrauch der Anlage verringert. Die biologische Behandlung kann parallel und der Reihe nach betrieben werden: bei einer Wartung bleibt eine Linie stets in Betrieb und die Anlage kann mit aussetzender Belüftung betrieben werden. Außerdem wurde jener Anlagenteil abgeändert, welcher der Nachklärung gewidmet ist und in dem sich der aus dem Reinigungsprozess

Foto © Andreas Kemenater

stammende Klärschlamm vom Wasser trennt und auf dem Boden der Becken absetzt, um entfernt und der Weiterbehandlung zugeführt zu werden. In den kleinen Anlagen wie jener von St. Pankraz mit niedrigen Abwassertemperaturen und erheblichen Durchflussschwankungen ist der Klärschlamm schwer absetzbar, d.h. er setzt sich nicht leicht auf dem Boden des Beckens ab. Daher wurden zwei parallele Nachklärlinien mit Becken mit rechteckigem Grundriss errichtet, welche mit einem kontinuierlichen Schlammabzugssystem mittels Kettenräumers versehen sind. Die Becken wurden in einem neuen Gebäude untergebracht, um die mit den niedrigen Temperaturen zusammenhängenden Probleme noch weiter zu reduzieren. Es wurde ein Regenüberlaufbecken von ca. 50 m³ errichtet, das es bei starken Regenfällen gestattet, die überschüssige Durchflussmenge am Anlageneingang aufzufangen und sie zu einem späteren Zeitpunkt zu behandeln. Die elektrische Anlage wurde komplett erneuert und erweitert. Die neuen Schaltkästen wurden in einem besonderen Raum untergebraucht, um sie vor den in der Anlage vorhandenen aggressiven Wirkstoffen zu schützen. In den Gebäuden wurde eine Zwangsbelüftungsanlage mit einer Leistung von ca. 3.500 m³/h mit Energierückgewinnung installiert. Sowohl im Servicegebäudes als auch im Freien wurden LED-Lampen mit niedrigem Energieverbrauch installiert. Bei der Planung wurden nicht nur die technischen Aspekte, sondern auch jene der landschaftlichen Verträglichkeit berücksichtigt. Das neue Gebäude, in dem die Nachklärbecken untergebracht sind, ist mit Lärchenholz verkleidet und stellt ein Element der Kontinuität gegenüber der umliegenden Landschaft dar.

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RATGEBER

Neues Geld vom Staat Die Regierung Draghi hat das Gesetzesdekret zur Unterstützung der Wirtschaft („sog. Decreto sostegni“) verabschiedet. Zentrale Maßnahme des Unterstützungsdekrets ist die Einführung eines neuen staatlichen Verlustbeitrages, der zusätzlich zu den bereits ausbezahlten Verlustbeiträgen des Jahres 2020 ausbezahlt wird. Der Verlustbeitrag 2021 steht jenen Subjekten zu, welche im Gesamtjahr 2020 im Vergleich zum Gesamtjahr 2019 einen Umsatzrückgang von mindestens 30 % erlitten haben. Anrecht haben Einzelunternehmen und Gesellschaften, Freiberufler und Landwirte. Anrecht haben des Weiteren auch eingetragene Freiberufler, die über eine Berufsrentenkasse versichert sind (Ärzte, Geometer, Architekten, Rechtsanwälte usw.), sofern sie einen

Umsatzrückgang von 30 % vorweisen können. Für all jene Subjekte, die die MwSt.-Nummer erst nach dem 1. 1. 2019 eröffnet haben, steht der Verlustbeitrag unabhängig vom 30 %-igen Umsatzrückgang zu. Für die Ermittlung des Verlustbeitrages muss vom jährlichen Umsatzrückgang der durchschnittliche monatliche Umsatzrückgang ermittelt werden, welcher die Bemessungsgrundlage für den Verlustbeitrag bildet. Der Verlustbeitrag ist wie folgt gestaffelt: • 60 % für Umsätze bis zu 100.000 Euro; • 50 % für Umsätze von 100.000 bis 400.000 Euro; • 40 % für Umsätze von 400.000 bis 1 Million Euro; • 30 % für Umsätze bei 1 Million bis 5 Millionen Euro;

• 20 % für Umsätze bei 5 Millionen bis 10 Millionen Euro; Beispiel: Ein Unternehmen mit einem Jahresumsatz 2019 von 400.000 Euro und einem Jahresumsatz 2020 von nur mehr 100.000 Euro hat einen Umsatzrückgang von mehr als 30 %. Der Umsatzrückgang beträgt insgesamt 300.000 Euro, daraus ergibt sich ein durchschnittlicher monatlicher Umsatzrückgang von 25.000 Euro. Unter Anwendung des Fördersatzes von 50 % ist der zustehende Verlustbeitrag: 25.000 x 50 % = 12.500 Euro. Für natürliche Personen ist ein Mindestbetrag von 1000 Euro vorgesehen, für alle anderen Subjekte ein Mindestbetrag von 2000 Euro. Eine positive Neuerung ist, dass der Tätigkeitkodex (sog. ATECO-Kodex) keine Rolle mehr für die Inanspruchnahme des Verlust-

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beitrages 2021 spielt, im Gegensatz zum Verlustbeitrag 2020 bei dem der Tätigkeitskodex ausschlaggebend war .Um den Verlustbeitrag zu bekommen, muss ein Ansuchen an das Finanzamt verschickt werden, welches ab 30. 3. 2021 verschickt werden kann.

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Enge im Wirbelsäulenkanal – die lumbale Spinalkanalstenose Rückenschmerzen und Ischias-Schmerzen sind ein wahres Volksleiden. Bei unspezifischen Rückenschmerzen kann in den meisten Fällen durch Maßnahmen wie Physiotherapie, Schmerzmedikation und Gewichtsverlust geholfen werden.

OP-Mikroskop alle Strukturen, die auf die Nerven drücken (Knochen- und Bandverdickungen sowie Bandscheibenvorfälle) entfernt werden. Die OP-Risiken sind bei gutem Allgemeinzustand auch bei älteren Patienten niedrig und die Erfolgsaussichten sind gut: Durch die Schmerzlinderung können wieder deutlich längere Strecken gegangen werden.

Wie kommt es zu einer lumbalen Spinalkanalstenose und was sind die Beschwerden?

Der knöcherne Raum für die Nervenfasern im Lendenwirbelkanal wird im Laufe von Jahren durch Abnutzung immer enger. Das führt zu einer Einklemmung der Spinalnerven. Das typische Symptom der Spinalkanalstenose ist die sogenannte „Claudicatio spinalis“. Dabei handelt es sich um ziehende Schmerzen, Kribbeln und Taubheitsgefühle, die vom Kreuz in die Beine ausstrahlen und insbesondere nach längerem Gehen zunehmen. In schweren Fällen treten auch Lähmungen oder Blasenmastdarmstörungen auf. Wie wird die Diagnose gestellt und wie kann behandelt werden?

In einer neurologischen Untersuchung werden die Spinalnerven durch Prüfung der Reflexe, der Kraft und der Sensibilität getestet. Hinzu kommen radiologische Untersuchungen wie die Magnetresonanzgrafie. Dabei kann das

Ausmaß der Stenose geprüft und andere Ursachen ausgeschlossen werden. Bestehen keine neurologischen Ausfälle, sollte die Therapie zunächst konservativ ausgerichtet werden. Bei neurologischen Ausfällen wie Lähmungen und Blasenmastdarmstörungen ist eine Operation zwingend notwendig. Auch bei Schmerzen, die sich trotz intensiver konservativer Maßnahmen nicht beherrschen lassen, ist die Operation sinnvoll. Empfohlen wird davor allerdings ein konservativer Therapieversuch. Die Art und der Umfang der Operation richten sich nach den Beschwerden, dem Ort und dem Ausmaß der Verengung. Oftmals findet sich diese mit Bezug zum Bandscheibenniveau und auf Höhe der Wirbelgelenke. In solchen Fällen erfolgt der Zugang zwischen den Wirbelbögen als sog. „Fensterung“. Hier können mit dem

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Der gebürtige Meraner, Dr. Alexander Romagna, studierte Medizin an der LMU München und absolvierte an der Universitätsklinik Großhadern seine Facharztausbildung für Neurochirurgie. Nach einem zweijährigen Wechsel an die PMU Salzburg ging er 2018 für ein Jahr an die renommierte Neurochirurgische Universitätsklinik „St. Michael’s“ in Toronto, Kanada. Hier spezialisierte er sich auf komplexe Wirbelsäuleneingriffe. Seit 2019 ist er Oberarzt der Klinik für Neurochirurgie der München Klinik - Bogenhausen mit Schwerpunkt Wirbelsäulenchirurgie. Seit Kurzem ist er freiberuflich an der Marienklinik in Bozen tätig. Grundsatz: konservative Behandlung wenn möglich, Operation wenn nötig.

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Im Folgenden soll auf eine Ursache spezifischer Rückenschmerzen besprochen werden, die Wirbelkanalenge der Lendenwirbelsäule (LWS) oder auch lumbale Spinalkanalstenose.

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Herzerkrankungen frühzeitig erkennen

Koronare Erkrankungen (KHK) zählen zu den häufigsten Herzerkrankungen. Betroffen sind die Herzkranzgefäße, in denen sich durch schlecht eingestellte Risikofaktoren Ablagerungen und somit Verengungen bilden können. Die Folge ist eine Störung der Durchblutung und damit eine Beeinträchtigung der Sauerstoffversorgung des Herzmuskels, die unbehandelt zu Herzrhythmusstörungen, Herzschwäche, Herzinfarkt oder einem plötzlichen Herztod führen kann. Als wichtigste Risikofaktoren gelten

erbliche Veranlagung, Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörung, Diabetes mellitus („Blutzucker“) oder auch Rauchen und Bewegungsmangel.

möglichst frühzeitig zu erkennen und das Auftreten von Veränderungen zu behandeln und so einem Herzinfarkt vorzubeugen“, unterstreicht Dr. Irene Ober, Fachärztin für Kardiologie.

Beschwerden ernst nehmen Erste Anzeichen können drückende oder brennende Schmerzen im Brustkorb sein, die unter körperlicher oder psychischer Belastung auftreten und z. B. in den linken Arm und Kiefer ausstrahlen können. Bei Frauen, Älteren und Blutzucker-Patienten können die Beschwerden auch untypisch sein, und sich durch Luftnot oder Übelkeit äußern. Bei einem Herzinfarkt treten diese Beschwerden auch in Ruhe auf und sind anhaltend! „Kardiologische Vorsorgeuntersuchungen können helfen, um Erkrankungen wie Herzschwäche, Bluthochdruck oder Gefäßverengungen

Wenn Ihr Arzt aufgrund Ihrer Beschwerden eine Durchblutungsstörung der Herzkranzgefäße vermutet, kann eine Stressechokardiographie durchgeführt werden, um den Verdacht zu erhärten oder auszuschließen. Dies ist eine spezielle Ultraschalluntersuchung, um die Funktion des Herzens unter Belastung beurteilen zu können. In der Martinsbrunn ParkClinic führen Dr. med. Karin Steckholzer und Dr. med. Irene Ober diese Untersuchung unter „ergometrischer“ Belastung und gänzlich ohne die Verwendung von Medikamenten durch.Wie bei einer Zykloergomet-

rie sitzt der Patient auf einem Fahrrad, gleichzeitig wird ein EKG geschrieben und regelmäßig der Blutdruck gemessen. Die Ultraschallbilder werden umgehend ausgewertet, d. h. das Ergebnis der Untersuchung kann sofort mit dem Patienten besprochen werden. Bei Hinweis auf eine Durchblutungsstörung werden weitere Behandlungsschritte orga-

nisiert. Weitere Informationen oder Online-Vormerkungen unter Tel. 0473 205600

Dr. med. Irene Ober

insidebz.net

Ein Herzinfarkt kommt plötzlich – seine Vorgeschichte aber reicht oft weit zurück und ließe sich in den meisten Fällen durch Änderung des eigenen Lebensstils abwenden. Vorsorgeuntersuchungen können zudem helfen, krankhafte Veränderungen früh zu entdecken und gegenzulenken.

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Mit der „Zangirolami-Methode“ zum Erfolg Sein Idealgewicht auf gesunde und vor allem nachhaltige Weise zu erreichen – ohne den gefürchteten Jojo-Effekt – ist das Rezept der Zangirolami-Methode.

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Die seit Jahren bewährte und sehr bekannte Abnehmmethode hat inzwischen vielen Menschen geholfen, ihr Leben zu verändern. Was vielleicht nicht so bekannt sein dürfte ist die Tatsache, dass das beste Testimonial für die Zangirolami-Methode Dr. Ivan Zangirolami selbst ist. Lesen Sie, was er im Interview mit unserer Zeitung erzählt. „Während meines Studiums der Bewegungswissenschaften war ich übergewichtig und ich fühlte mich damit nicht wohl. Aus diesem Grund habe ich begonnen über diese Methode nachzudenken. Ich konnte nicht verstehen wieso einige Menschen essen konnten, was sie wollten und kein Gramm zunahmen, andere nur beim Anblick eines Stücks Torte gefühlt 5 Kilo schwerer wurden. Ich habe schnell bemerkt, dass das richtige Maß zwischen körperlicher Aktivität und richtiger Ernährung das Ein und Alles ist – und es hat bei mir funktioniert.“

mit einigen Ärzten, die sich für die Methode interessierten, mein erstes Studio in Mezzolombardo“. Heute betreibt Ivan Zangirolami insgesamt vier Abnehm-Zentren. In jedem davon kümmert sich ein Team bestehend aus Diplom-Motorikern, Psychotherapeuten und Ärzten um die Patienten – Fachleute wie der Mediziner und Chirurg Dr. Giorgio Mazzola, der sich nun der Zangirolami-Methode widmet. „Seit mehr als 20 Jahren beschäftige ich mich mit der Präventivmedizin in Bezug auf chronische Erkrankungen der heutigen Gesellschaft“, erklärt Mazzola. „Dazu gehören kardiovaskuläre Pathologien, Stoffwechsel-Erkrankungen wie Diabetes und

Übergewicht, bis hin zu Krankheiten, die auf schlechter Ernährung und vor allem mit Stress auf sozialer und familiärer Ebene basieren.“ Zudem ergeben sich daraus auch Probleme auf biologischer Ebene. Dr. Mazzola ist der erste Experte, mit dem die Patienten, die sich für die Zangirolami-Methode entscheiden, ins Gespräch kommen: „Ich unterhalte mich mit jeder Person, um deren Motivation vollständig zu verstehen. Patienten müssen den Wunsch haben, ihre Gewohnheiten zu ändern, um sich besser zu fühlen, sonst wird man das gesetzte Ziel nie erreichen können“.

Dr Ivan Zangirolami, Begründer der erfolgreichen Abnehmmethode

Später hat Ivan Zangirolami sein System perfektioniert und angefangen, es auch für alle Interessierten anzubieten. „Nach dem Studium eröffnete ich zusammen

BOZEN Diätetik-Ambulatorium Line 1 GmbH S. Jakob Str., 16 Garden Village 39100 Bozen Tel. +39 0471 250144 bolzano@metodozangirolami.it Dekret der Landesrätin für Gesundheit und Sport 151/23.6 vom 22.05.2014

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Bastel-Tipp: Nachhaltig: Bienenwachstuch selbst gemacht

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Kniffelecke Wie oft müssen die Bienen ausfliegen und Nektar sammeln, bis daraus ½ kg Honig entsteht? • ca. 100-mal • ca. 4.000-mal • ca. 35.000-mal Schreib die Antwort auf eine Karte und schick sie uns mit Angabe deines Alters bis Monatsende an: „Die BAZ“, Industriestr. 1/5, 39011 Lana oder per E-Mail an info@vereinkinderwelt.com Der Gewinner der März-BAZ heißt Levi Maini, 8 Jahre

Quelle: © Melanka Helms/GEOlino

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Der Gewinn wird zur Verfügung gestellt von der Buchhandlung Athesia, Meran.

Buch-Tipp: Das große Handbuch der Abenteuer für drinnen und draußen Autor: Paul Beaupère Florian Thouret Verag: Ravensburger Buchverlag ISBN: 9783473554645 Alter: ab 8 Jahren

Material: 2 Bogen Backpapier, 25 g Bio-Bienenwachspastillen, 1 Stück Baumwoll- oder Leinenstoff (etwa 30x30 cm), Bügeleisen, Bügelbrett, alte Zeitungen Anleitung: Bedeckt euer Bügelbrett mit zwei Lagen Zeitung. Darauf legt ihr einen Bogen Backpapier und auf dieses wiederum den Stoff. Dann verteilt die Wachspastillen gleichmäßig. Bedeckt alles mit dem zweiten Bogen Backpapier und stellt das Bügeleisen auf die Baumwollstufe ein. Bügelt dann mit dem heißen Eisen gründlich über das Backpapier. Das Wachs schmilzt innerhalb von Sekunden. Bügelt also gleichmäßig hin und her, sodass es sich gut verteilt. Achtet darauf, dass das Wachs nicht an der Seite aus dem Backpapier herausläuft. Nach dem Bügeln legt ihr das obere Backpapier zur Seite. Zieht das Tuch zügig vom unteren Backpapier ab, weil das Wachs sehr schnell trocknet. Durch die Hitze ist das Wachs durch den Stoff gesickert und hat ihn von beiden Seiten versiegelt. Haltet das Tuch kurz hoch, bis es vollständig trocken ist. Euer Bienenwachstuch ist einsatzbereit und ihr könnt darin prima Obst und Gemüse frisch halten oder eine Schüssel damit abdecken!

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Sommersprossen! Sommersprossen werden nur vererbt, wenn beide Elternteile Träger der kleinen Pünktchen sind. Verantwortlich für die Sommersprossen ist ein Gen, das die Pigmentierung der Haut reguliert und zusätzlich für eine rote Haarpracht zuständig ist, daher auch sein Name „Ginger-Gen“. Sommersprossen lassen sich am liebsten an drei Körperstellen blicken – nämlich dort, worauf die Sonne oft scheint: im Gesicht, auf den Armen und auf den Schultern. Die typische Sprosse ist rötlich braun und hat einen Durchmesser von 1 bis 5 Millimetern. Die Form ist bei jeder einzigartig – fast wie bei Schneeflocken. Die ersten Sommersprossigen waren vermutlich die Neandertaler: Die Variante des Gens, das Menschen einen Rotschopf und braune Pünktchen beschert, ist mindestens 50.000 Jahre alt. Nur etwa ein bis zwei Prozent der Weltbevölkerung haben gleichzeitig Sommersprossen und rotes Haar. Sommersprossen allein sind häufiger. Quelle: https://www.geo.de/geolino/mensch/16489-rtkl-wissen-fuenf-fakten-ueber-sommersprossen

Aktuell Ein cooles Sommerprogramm wartet auf euch! Informiert euch noch über freie Plätze in unserem Büro. Wir freuen uns auf euch! Euer Verein Kinderwelt-Team 2

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Unsere lieben Kleinen „Kinder sind ein Geschenk“, dieses Sprichwort kommt nicht von ungefähr. Insbesondere beim ersten Kind gilt es, gut vorbereitet zu sein. von Michael Andres

Freilich, Kinderwagen und Windeln dürfen von Beginn an nicht fehlen. Welches KinderwagenModell Eltern wählen, ist Geschmackssache und auch vom Budget abhängig. Multifunktionale Markenmodelle kosten häufig 1000 Euro und mehr. Dafür können diese lange genutzt werden, weil sie sich beispielsweise in einen Buggy umbauen lassen. In den heimischen Geschäften findet man hierzu stets eine kompetente Beratung, die hilft, die individuell passende Lösung zu finden. Ein Baby braucht auch eine Wickelgelegenheit. Das ist auch deshalb wichtig, damit Eltern ihr Kind rückenschonend wickeln

können. „Es muss jedoch nicht immer ein massiver Wickeltisch sein: Gerade für kleine Wohnungen eignen sich platzsparende Lösungen wie herunterklappbare Wandwickeltische oder Wickelaufsätze für die Badewanne“, wird etwa auf der Fachseite kindererziehung.com empfohlen. Auch was das Bett angeht, gibt es eine Vielzahl an Möglichkeiten. Wiegen und Stubenwagen sind schön anzusehen, jedoch wächst das Baby bald aus ihnen heraus, Platzmangel ist oft vorprogrammiert. Dennoch bilden solche Wiegen nach wie vor eine gute Alternative, auch hier gilt es aber, auf Qualität zu achten. Länger

nutzbar sind Kinderbettchen mit verstellbarem Boden. Babyöl, Cremen, Feuchttücher und vieles

mehr gehören selbstverständlich auch zur wichtigen Erstausstattung.

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Sehr wichtig ist aber auch die Babymode, wie etwa Strampler. Grundsätzlich gilt für Babykleider: Hauptsache bequem sollen sie sein. Minijeans und Rüschenkleidchen sehen zwar süß an Babys aus, alltagstauglich sind sie aber nicht immer. Zu besonderen Anlässen kann und sollte man aber auch die Kleinsten schick machen. Auch hier darf eine kompetente Beratung in den Fachge-

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schäften nicht fehlen. Vor allem muss die Kleidung die Neugeborenen warm halten, denn Babys können ihre Körpertemperatur noch nicht so gut alleine halten. Ein Mützchen und eine Babyjacke sollten nicht nur im Winter stets mit dabei sein. Übrigens: Viele Neugeborene mögen es überhaupt nicht, wenn man ihnen den Pullover oder Body über den Kopf zieht.

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Wickelbodys und Wickelpullover schaffen hier Abhilfe. „Bei Einteilern, wie Stramplern oder Schlafanzügen sollte darauf geachten werden, dass sie im Schritt zum Knöpfen sind, andernfalls muss das Baby bei jedem Wickeln komplett ausgezogen werden. Das könnte auf der Wickelkommode ganz schön für Unmut sorgen – beim Baby und auch bei den Eltern“

Kleinkindbetreuung

Hausaufgabenhilfe

Lokal einkaufen

So oder so: Von der Wiege, übers Kinderbettchen bis hin zur Babymode, es zählen Qualität und eine kompetente Beratung. Daher ist es hier – aber nicht nur in diesem Bereich – besonders empfehlenswert lokal im heimischen Handel einzukaufen. Freilich mag es oft bequem sein, im Internet zu bestellen. Hierbei fehlt aber die not-

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Ferien- und Sommerbetreuung

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wendige Beratung und auch nicht immer wird beste Qualität garantiert. Vor allem aber auch kann man sich bei lokalen Händlern einen optimalen Überblick verschaffen. Finanzielle Unterstützung

Finanzielle Hilfen seitens Land und Staat gibt es mehrere. Es lohnt sich auch hier, sich einen

Überblick zu verschaffen. So gibt es derzeit den staatlichen Beitrag „Bonus bebè“ oder Kindergeld. Dabei handelt es sich um eine finanzielle Hilfe des NISF/INPS, „die Familien bei der Geburt vom 1. Jänner 2021 bis zum 31. Dezember 2021 eines Babys innerhalb des 1. Lebensjahres zusteht (bzw. 2020 innerhalb des ersten Jahres bei Adoption)“, erklärt das Land Südtirol. Der Beitrag richte

sich nach der ISEE-Erklärung der Familie und beträgt jährlich 960 Euro (ISEE über 40.000 Euro) bzw. 1440 Euro (ISEE zwischen 7000 und 40.000 Euro) oder 1920 (ISEE bis 7000 Euro). Bei der Geburt eines weiteren Kindes wird der Beitrag um 20 Prozent erhöht. Weiters gibt es den „Bonus nido 2021“, für Familien mit Kleinkindern bis zu drei Jahren, wenn das Kind in einem Kinder-

hort oder zu Hause (bei gravierender chronischer Krankheit) betreut wird. Der Beitrag richtet sich nach der ISEE-Erklärung der Familie und beträgt bis zu 3000 Euro im Jahr. Auch die Geburtenprämie des Staates, einen einmaligen Bonus von 800 Euro, kann man nach wie vor in Anspruch nehmen. Zudem gibt es weitere Unterstützungsmaßnahmen wie das Familiengeld des Landes.

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Es lohnt sich, sich diesbezüglich zu informieren, unter anderem leisten die Südtiroler Patronate Informationen und Beratungshilfe. Das Projekt Family Support

Um tatkräftige statt finanzieller Hilfe geht es beim Projekt „Family Support“. Junge Familien unterstützen, frischgebackene Eltern nach der Geburt ein Stück auf ihrem Weg begleiten: Das ist das Ziel dieser Initiative der ElternKind-Zentren (Elkis). Mithilfe von Fachkräften und Freiwilligen

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soll es dabei eine praktische Unterstützung nach der Geburt geben. Um die Organisation des Projekts, das Freiwilligenmanagement und um den Ablauf kümmert sich eine hauptberufliche pädagogische Fachkraft. Die Begleitung dauert maximal rund drei Monate. Die alltagspraktische Unterstützung ist vielfältig. Die Freiwillige geht mit dem Baby spazieren, damit die Mutter sich die Haare waschen kann, sie macht die Wäsche und hört nebenbei der Mutter zu, sie spielt mit den Geschwistern oder begleitet die Familie zu

Terminen. Schon jetzt sind einige Teile im Burggrafenamt mit diesem Projekt abgedeckt. In Lana und Umgebung gibt es dieses Projekt schon seit längerem, auch im Sprengelgebiet Meran ist der Family Support bereits aktiv. Nicht zuletzt in Naturns (mit Partschins, Plaus und Schnals) nahm das Projekt bereits Fahrt auf. Hier eine aktuelle Aussage einer Mutter, die den Family Support in Anspruch nahm. „Ich bin einfach über meinen Schatten gesprungen. Ich hatte erst Gedanken wie: Was die Leute dann wohl über mich reden werden?

Was denkt sich die Freiwillige, wenn es zuhause nicht picobello aufgeräumt ist? Tratscht die Freiwillige bei ihrem nächsten Kaffeeklatsch über mich und meine Familie. Die Fachkraft für Naturns, Evi Gufler, informierte mich dann aber, dass die Freiwilligen genau dahingehend vorbereitet und laufend geschult werden. Diskretion und Verständnis zeichnen Family Support aus. Nun bin froh über die geschenkte Zeit. Family Support hat meiner Familie und mir den Babyalltag etwas leichter gemacht. Danke dafür!“


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Die Tracht Südtirol ist seit jeher ein Land der Traditionen. Viele wertvolle Traditionen prägen das Land und so auch das Burggrafenamt und seine Seitentäler. Wie kaum ein anderes Stück Kleidung ist die Tracht mit unserem Kulturkreis verbunden ist die Tracht. von Michael Andres

Dabei gibt es in Südtirol wahrscheinlich mindestens so viele verschiedene Trachten wie es Täler gibt. Insbesondere in Farben und Schmückungen unterscheiden sich dabei die Trachten in verschiedenen Gebieten in unserem Land. Das war aber nicht immer so: Bis in das 18. Jahrhundert hinein herrschte nämlich in ganz Tirol eine Kleidervorschrift, welche eine ständegebundene, einheitliche Kleidung vorschrieb. Vor allem die Frauentracht hat im Lauf der Jahrhunderte nichts von ihrem Reiz verloren und wird auch heute noch in klassischer, überarbeiteter oder vereinfachter Form gern getragen. Das Gewand setzt sich in Tirol traditionell aus dem Kleid (Kietl), der Schürze (Firte) und dem Halstuch (Tiechl) zusammen. Die Frau mit den 100 Dirndln

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Große Bekanntheit hat etwa das Dirndl, das bayerische und österreichische Trachtenkleid. Auch in Südtirol erfreut sich dieses großer Beliebtheit. Das Dirndl liegt im Trend, keine Frage. So ist zum Beispiel Volksmusik-Star Marianne Hartl (67) ein großer Dirndl-Fan. „Das Dirndl ist ein Herzensöffner. Es macht jünger, unheimlich attraktiv, sieht anständig aus und ist absolut Kult“, sagte die geborene Münchnerin einmal der „Bild“-Zeitung. Seit Jahrzehnten steht das Volksmusik-Duo Marianne und Michael in Tracht auf der Bühne. „Ohne wäre ich nie so weit gekommen“, meinte sie. Das Dirndl habe sie berühmt gemacht. 100 Dirndl und 50 Dirndl-Blusen habe sie im Schrank, sagte Hartl. Diese seien aber so altmodisch, dass man sie nicht mehr tragen könne. „Aber ich bringe es auch nicht übers Herz, mich von ihnen zu trennen“, sagte Hartl der Zeitung. Mit 16 Jahren habe sie sich ihr erstes Dirndl selbst genäht. Mit 18 Jahren habe sie von ihrem Lehrgeld als Steuerfachgehilfin erstmals eine eigene Tracht gekauft.

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Eine Burggräfler Tradition

Aber zurück nach Südtirol: Große Tradition hat etwa die Burggräfler Tracht. Insbesondere die auffälligen roten Aufschläge auf dem „Wollehemat“ machen die Burggräfler Männertracht sofort erkennbar. Die Joppe hat sich seit mehr als 200 Jahren kaum geändert und ist somit das einzige Trachtenteil in Tirol, welches derart beständig getragen wird. Sowohl Männer als auch Frauen im Burggrafenamt unterscheiden zwischen zwei Trachten-Formen: das „Bäurische Gwand“ und die „Burggräfler Miedertracht“ der Frauen, und das „Kurz- und „Langbäurische Gwand“ bei den Männern. Die „Burggräfler Miedertracht“, im Volksmund auch „Meraner Dirndl“ genannt, wird vor allem von Musikantinnen getragen, aber auch von

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Volkstanzgruppen und in Schützenkompanien. Zu den Burggräfler Frauentrachten wurde im Jahre 2016 sogar eine Broschüre herausgebracht. Sie ist auf Initiative des Marketenderinnenbeirates des Schützenbezirkes Burggrafenamt/Passeier entstanden und soll eine Fortsetzung des Kalenders von 2010 sein. Agnes Andergassen, Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft „Lebendige Tracht“, ging damals in einem Referat auf die richtige Pflege und Reinigung der verschiedenen Trachtenteile ein, welche die Marketenderinnen tragen. Marketenderinnen des Burggrafenamtes, des Passeiertales, des Ultentales und aus Proveis führten, begleitet von Männern in Tracht, ihre verschiedenen Frauentrachten vor. Andergassen erklärte die Besonderheiten jeder einzelnen Frauentracht und ging auf deren Geschichte und Herkunft ein.

©Tourismusverein Ulten Die Ultner Tracht

rock, einer blauen Seidenschürze und einem schwarzen Miederleibchen. Als Kopfschmuck wird manchmal auch ein eigener schwarzer Filzhut getragen. Rote oder weiße Strümpfe bedecken die Beine, die Füße stecken in zierlich gestickten Schuhen. Attraktiv wirkt vor allem auch die erneuerte Passeirer Frauentracht. Das Miederleibl ist bei dieser rot, und dazu wird ein schwarzer Flor um den Hals getragen. Im Winter tritt an Stelle des Miederleibls der schwarze, langärmelige so genannte „Tschoap“.

Von Ulten bis ins Passeiertal

Auch in den verschiedenen Tälern findet man verschiedene Trachten. So zum Beispiel die Ultner Tracht. Diese unterscheidet sich stark von den Trachten der Nachbartäler und ist stark an die Tradition gebunden. Das weiße Hemd hat einen einfachen Schnitt und einen kleinen Kragen. Es wird unter einer Weste getragen, die normalerweise bis zum Kragen zugeknöpft wird. Darüber trägt Mann Hosenträger die durch ein Band auf Brusthöhe verbunden sind. Blicken wir ins andere bekannte Burggräfler Tal. Dort findet man die Passeirer Tracht. Diese ist von schlichter Machart und wird besonders an Festtagen oder zu bestimmten Anlässen im Tal getragen. Die Männer tragen etwa eine kurze braune Lodenjacke, eine Weste aus rotem Loden mit Messingknöpfen, Hosenträger aus grünem Stoff, Kniebundhosen aus Bockfell und einen Ledergürtel, in dem häufig Name oder Sprüche eingestickt sind. Eine Besonderheit: Der Hut ist aus schwarzem Filz, schwunghaft geformt und mit zwei Silberquasten geziert. Die richtige bzw. ursprüngliche Passeirer Frauentracht wird kaum mehr getragen. Denn um das Jahr 1890 hat sich im Tale die Burggräfler Frauentracht, das so genannte Übertüchl eingebürgert. Dieses ist heute noch das übliche Festtagsgewand, wenn auch die schlichte, originale Taltracht wieder langsam zum Zuge kommt. Die originale Passeirer Frauentracht besteht aus einem schwarzen WollBAZ 09/21

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WANDERN

Ruine Helfenburg Der erste Teil dieser Wanderung eignet sich gut als gemütliche Halbtageswanderung, auch für Kinder ist er interessant. Ab Montigl ist es ein tolles Training für sommerliche Bergtouren, denn hierfür brauchen wir Kondition und Trittsicherheit. von Christl Fink

Terlan, unser Ausgangspunkt, ist sehr gut mit Bus und Bahn erreichbar. Vom Zentrum gehen wir kurz die Hauptstraße in Richtung Bozen, überqueren die hier mündende Möltner Straße und sehen bereits die Wegweiser beim Klettergarten. Über den alten Pflasterweg

Sofort tauchen wir ein in eine Fülle von Grüntönen, die gelben und blauen Farbtupfer der Strauchigen Kronwicke und der Vinca Major leuchten dazwischen um die Wette. Teilweise sind noch die alten Pflastersteine erhalten, auf denen einst das Getrappel der Pferdehufe am ansteigenden Weg zu der ehemals so stolzen Burg ertönte. Weiter oben mündet die Margarethenpromenade in unseren Weg und in einem knappen halben Stündchen ab Terlan haben wir die ehemalige Burg er-

reicht, dankbar, dass die Reste so gut restauriert und somit auch uns noch erhalten sind. Burg Neuhaus bzw. Maultasch

In einer Urkunde aus dem Jahr 1288 wird die Burg „Nova Domus“, eben Neuhaus erwähnt. Unter den Grafen von Tirol erlangte sie im 13. und 14. Jh. mit dem Gerichtssitz ihre höchste Blütezeit. Da die Gräfin Margarethe Maultasch zeitweise hier residierte, ist die Ruine heute den meisten nur noch als Ruine Maultasch bekannt. Die Burg und Gesamttirol gingen dann an die Habsburger über. Später wechselten die Besitzer, bis sie schließlich Graf von Enzenberg erbte, dessen Nachfahre Georg, Graf von Enzenberg die Ruine der einstigen stolzen Burg 1990 - 1996 renovieren ließ. So ist sie als Mahnmal aller Vergänglichkeit heute noch

vom Süden, wie vom Norden im Etschtal weithin sichtbar. Hinauf nach Montigl

Wir folgen dem Wegweiser und wandern durch herrlichen Laubwald in weiten Serpentinen aufwärts. An zwei Aussichtspunkten in Richtung Meran und Texelgruppe vorbei, kommen wir zum Biotop Holzmannweiher. Bald mündet der Steig in den direkten Weg, der von Terlan mit der Markierung 9 heraufführt. Wer sich mit dem Weiler Montigl als gemütliche Halbtageswanderung begnügt, kann auf Markierung 9 in schöner Runde wieder den Ausgangspunkt erreichen.

Der Wald tritt zurück und macht dem Kulturgrund Platz. Eine romantische Gasse mündet in die Asphaltstraße, der wir nun – immer auf Markierung 9 – folgen. Die Straße wendet sich südwärts, leicht absteigend oberhalb des stattlichen Moarhofes vorbei. Nun müssen wir hinein ins Tal und über den Bach. Jenseits ganz kurz bachaufwärts! Himmelwärts zur Helfenburg!

Wir dürfen auf keinen Fall den Wegweiser übersehen, der nun steil nach rechts aufwärts führt. Die Freude am ersten Kuckucksruf in diesem Jahr, es ist Mitte April, lässt die Mühe des Aufstiegs

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Biotop Holzmannweiher

Tief unter uns die Ruine Maultasch

vergessen! Endlich erreichen wir den Sattel, doch Fehlanzeige, wir haben uns zu früh gefreut. Es geht zu einem zweiten Sattel und nun endlich scharf nach rechts, dann einem stabilen Geländer entlang zu den Mauerresten der einstigen Burg. Uralte, geschichtsträchtige Mauern, aus denen Bäume wachsen, eine Rastbank und eine herrliche Aussicht – die Mühe hat sich wirklich gelohnt! Doppelt genießen wir jetzt unser Mittagsmahl aus dem Rucksack. Tief unter uns grüßt winzig die Ruine Maultasch! Nachdem wir gestärkt sind, schaffen wir auch noch den dritten Sattel und damit den höchsten Punkt dieser Wanderung.

Wunderbarer Weg nach Montigl

Was von der Helfenburg noch steht

herrlicher Lage vorbei erreichen wir gleich einen weiteren Aussichtspunkt mit Tisch und Bänken. Nun geht es Schritt für Schritt mit der nötigen Vorsicht in vielen Windungen das steile Gelände abwärts. Es ist sehr abwechslungsreich, die Felsen trocken und griffig. Wenn nur das viele Laub nicht wäre! Sicher

info Anfahrt: Mit dem Zug, Linienbus oder Pkw nach Terlan; großer Parkplatz beim Haus des Apfels! Ausgangspunkt: Terlan (248 m) Ziel: Montigl (573 m) und Ruine Helfenburg (820 m) Gehzeiten: insgesamt 4,30 – 5 Std. Terlan > Montigl: 1,10 Std. Min. > Ruine Helfenburg: 1,20 Std. > Siebeneich: 2 Std. Beste Zeit: Frühling und Herbst – nur bei trockenem Wetter!

Schwierig und steil

So heißt es auf der Extratafel unter dem Wegweiser nach Siebeneich. Aber da die Markierung 9 nach Glaning hauptsächlich über die Asphaltstraße weiterführt, entscheiden wir uns für die kleine Herausforderung. Am stattlichen Pentschhof in

und heil erreichen wir den obersten Hof, kommen dann bald auf die Asphaltstraße und zur Abzweigung zum Sauschloss, doch für heute reicht es. Zügig marschieren wir nun die schmale Straße durch das liebliche Dorf Siebeneich bis hinunter zur Hauptstraße mit der Bushaltestelle.

Der idyllische Streuweiler Montigl BAZ 09/21

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