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Nr. 12 ∙ 22. Juni 2019 ∙ 14-täglich ∙ Jahrgang 25

Solland Silicon

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THEMA 04 | Solland Silicon

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Kommentar von Walter J. Werth

SPORT Im Grunde finde ich es eine gute Sache, wenn sich junge Menschen für ihre Umwelt und das Leben im Besonderen interessieren. Wenn sie dazu auch für ihre Meinung einstehen, dann ist es richtig und gut. Warum sollen nicht Schüler und junge Erwachsene der Politik den Spiegel vorhalten, auch wenn diese nicht alle Zusammenhänge erkennen und bewerten können. Ich erlaube mir aber zu fragen, warum die Demonstrationen für die Umwelt „Friday for future“ nicht gleich gut „Saturday for future“ heißen können? Es würde dabei kein Unterricht ausfallen. Und dann wären Schülerproteste vielleicht glaubwürdiger, denn wer dann jeden Samstag sich für die Umwelt einsetzt, steht wirklich hinter dieser Idee. Wie steht es eigentlich mit der Störung des Unterrichtsablaufs? Wie „sauber und Klima-neutral“ wurden die Straßen und Plätze z. B. in Bozen nach der Demonstration hinterlassen? Vielleicht zeigen uns die Demonstranten mit eigenen Werken, wie es beim Klimaschutz weitergehen soll. Etwa ab sofort Urlaub zu Hause verbringen, Papa soll seinen Diesel-SUV verschrotten, das Smartphone nur noch max.1 Std. pro Tag benutzen, Mama soll nicht mehr Taxi für die Kleinen spielen, denn die haben Füße und können auch weitere Distanzen zu Fuß gehen. Nur zum Beispiel. Aber, wie demonstriert die Jugend gegen gigantische Umweltverschmutzung und CO2- Belastung durch: Online Shopping mit daraus folgenden Lieferdiensten, Kurztrips mit dem Flugzeug am Wochenende? Bei Bequemlichkeit und Vergnügen – pardon: „Action & Fun“ – sind die Jungen dann mit Umweltbelastungen weniger kritisch. Für die Zukunft sind neue, moderne Bewegungen und Parteien notwendig, die aber von ernsthaften, verantwortungsvollen und zukunftsorientierten Personen geprägt werden müssen. Keine „digitalen Stimmenfänger“ auf den sogenannten Sozialen Medien im Internet. Es wird höchste Zeit, dass wir aus dem Konsumrausch erwachen und eine neue Kultur für das 21.Jahrhundert entwickeln.

09 | Andreas Reiterer feiert WM-Debüt

STANDORT 10 | Im Tal der Passer

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SCHAUFENSTER 18 | Die größten Arbeitgeber im Burggrafenamt

WANDERN

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26 | Von Giggelberg nach Naturns

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26 Impressum – Burggräfler Zeitschrift . 39011 Lana . Industriestr. 1/5 Tel. 0473 23 30 24 . Fax 0473 23 57 09 . www.diebaz.com . redaktion@diebaz.com Herausgeber, Eigentümer und Redaktionsanschrift: Bezirksmedien GmbH . Telefon 0473 23 30 24 . Fax 0473 23 57 09 . E-Mail: redaktion@diebaz.com Ermächtigung des Landesgerichts Nr. 19/93 . Eintragung im ROC Nr. 3226/1994 Verantwortlich im Sinne des Pressegesetzes: Josef Laner Koordination: Claudia Klotz, claudia@diebaz.com Redaktionsleitung: Josef Prantl, Tel. 340 2306888, josef.prantl@fastwebnet.it Mitarbeiter: Josef Prantl, Claudia Klotz, Christl Fink, Philipp Genetti, Wilfried Mayr, Michael Andres, Martin Geier, Jörg Bauer, Jasmin Maringgele Werbeverkauf: Claudia Klotz, Tel. 347 974 42 70 . claudia@diebaz.com Sonja Trogmann, Tel. 335 839 94 00 . sonja@diebaz.com Irene Niederl, Tel. 347 895 84 69 . irene.niederl@gmail.com Grafik und digitale Druckvorstufe: Fotolitho Lana Service, info@fll.it Druck: Athesia Druck GmbH . Weinbergweg 7 . 39100 Bozen

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THEMA

Solland Silicon Tickende Zeitbombe, Gefahr für unsere Gesundheit, so schnell wie möglich abbauen, fordern die Einen. Moderner Industriebetrieb, der den höchsten Sicherheitsansprüchen entspricht, sagen die Anderen. Das Chemiewerk – eigentlich sind es zwei – vor den Toren der Stadt erhitzt schon lange die Gemüter. Rückblick auf eine unglaubliche Geschichte. von Josef Prantl

Die letzten Wochen sind filmreich. Die MEMC, so kennen wir alle das Chemieunternehmen in Sinich, füllt die Schlagzeilen der Medien. Dass es sich dabei aber um zwei Werke handelt, ist weniger bekannt. Auf dem 100.000 m² großen Firmengelände an der südlichen Stadteinfahrt von Meran befinden sich nämlich seit 2014 zwei unterschiedliche Betriebe, die zwar beide Chemieerzeugnisse herstellen, jedoch voneinander unabhängig sind. Der eine Be-

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trieb, die SunEdison bzw. MEMC arbeitet nach wie vor und beschäftigt rund 200 Mitarbeiter. Sie gehört zu einem der weltgrößten Silizium-Produzenten, der Global Wafers. Im anderen Betrieb, der Solland Silicon, die sich in einem Konkursverfahren befindet, steht die Produktion schon lange still. Allein die rund 77 Mitarbeiter, die für die Sicherheit sorgen, sind noch beschäftigt. Ursprünglich gehörten beide Werke aber zur MEMC.

Der Verkauf an Solland

Im Dezember 2014 schloss SunEdison/ MEMC mit der Gesellschaft Solland Solar von Massimo Pugliese aus Kampanien über das Wirtschaftsministerium ein Abkommen zum Verkauf des Produktionszweiges für polykristallines Silizium, das vor allem in Solarzellen Anwendung findet. Der äußerst ehrgeizige Geschäftsplan von Pugliese sah die Übernah-


me aller 157 Mitarbeiter des Werkbereichs innerhalb Juni 2015 vor. Die Produktion sollte bis Jahresende 4000 Tonnen erreichen und innerhalb kurzer Zeit sollten 43 weitere Mitarbeiter eingestellt werden. Und dies, obwohl jeder wusste, dass die Lage des Solarsektors schon seit Längerem kritisch war. Die weltweite Nachfrage nach Solarplatten war stark rückgängig. Die harte internationale Konkurrenz und die Einstellung der staatlichen Förderungen für die Installation von Photovoltaikanlagen haben dem gesamten Sektor den Gnadenstoß versetzt. Die stillgelegten Produktionszweige waren aber für die SunEdison bzw. MEMC mittlerweile zu einem Kostenfaktor geworden, den der internationale Konzern nicht mehr zu tragen gewillt war. SunEdison war sich bewusst, dass die Einstellung der nicht mehr rentablen Polysilizium-Produktion hohe Kosten für die Bodensanierung des Geländes bedeutet hätte. Daher sah sie im Verkauf des Produktionszweiges an die Solland Solar/Silicon eine vorteilhafte Lösung. Von Verkauf konnte man eigentlich nicht sprechen, eher wohl von einem Geschenk mit Altlasten, das der kampanische Unternehmer allzu gern annahm. Bald schon kam aber die nackte Wahrheit ans Licht. Pugliese war kein seriöser Partner, er kaufte schwächelnde oder marode Betriebe auf, verleibte sie ausländischen Gesellschaften ein und versuchte, öffentliche Beiträge zu ergattern. Dieses Spiel spielte er auch in Sinich: Mitarbeiter wurden nicht bezahlt, das Unternehmen wurde ausgeblutet, und nachdem die öffentlichen Beiträge ausblieben, meldete er Konkurs an. Der Konkurs von Solland

Im September 2015 kam also das Aus für Solland Silicon. Bereits damals wurden erste Rufe im Burggrafenamt, allen voran von Merans Bürgermeister Paul Rösch, nach einem Abbau des Werks laut. Für die Landesregierung damals aber noch keine Option: Eine Betriebsschließung sei nicht sinnvoll, weil es sich bei Solland Silicon um einen hochmodernen Betrieb handle, in den viel Geld investiert worden sei und dessen Produkte sehr wohl eine Zukunft und einen Markt hätten, hieß es damals noch aus Bozen. Eine Schließung des Solland-Werkes ist tatsächlich mit erheblichen technischen Schwierigkeiten verbunden. Die Trichlorsilanvorräte (kurz TCS), die im Werk in großen Mengen lagern, müssen entfernt werden. Hierbei handelt es sich um eine Tätigkeit, die großes technisches

Know-how verlangt. Eines steht fest: In zwei Monaten lässt sich das Solland-Werk nicht schließen. Das gesamte Verfahren nähme mindestens mehr als ein Jahr in Anspruch, heißt es in Fachkreisen. Die Sicherheitsdiskussion

Die Diskussion um die Sicherheit bzw. die potentiellen Gefahren für die Stadt Meran und deren Einwohner hängt eng mit der chemischen Beschaffenheit des Trichlorsilans, einer Verbindung, die durch die Reaktion von Chlorwasserstoff mit Silizium gewonnen wird. Kommt die Substanz mit der Luft in Kontakt, können spontane Entzündungen auftreten. Die Dämpfe von Trichlorsilan sind schwerer als die Luft und lagern sich deshalb am Boden an. TCS ist ätzend, hochentzündlich und reagiert mit Wasser gefährlich, zumal giftige Gase entstehen. Gefahren für die menschliche Gesundheit entstehen beim Einatmen sowie beim Schlucken des Stoffes. Das klingt recht dramatisch. Allerdings sind die Sicherheitsvorkehrungen enorm und die Fachkreise sich einig: Eine solche Anlage wie die in Sinich kann reibungslos geführt werden, selbst wenn in der Produktion Chemikalien verwendet werden, von denen potentielle Gefahren ausgehen können. Chronik der letzten Ereignisse

März 2019: Das Meraner Siliziumwerk Solland Silicon wird nun doch weitergeführt, ist in den Medien zu lesen. Ein Industrieunternehmen aus dem Emirat Katar will den seit Jahren stillstehenden Chemiebetrieb in Sinich übernehmen. Die Konkursrichterin Francesca Bortolotti erklärt das vorliegende Kaufangebot in Höhe von 5 Millionen Euro für gültig. Zivilschutzlandesrat Arnold Schuler reagiert verhalten auf den bevorstehenden Verkauf von Solland Silicon. Man habe nicht mehr mit einem Angebot gerechnet, erklärt Schuler. Das Land habe laut Schuler bisher bereits mehr als 20 Millionen Euro in die Sicherheit des Siliziumwerks in Sinich investiert. Mai 2019: Konkursrichterin Francesca Bortolotti hat eine Fristverlängerung für das Unternehmen aus Katar abgelehnt, welches das Siliziumwerk Solland Silicon in Sinich ersteigert hat. Wie berichtet, ist der Verkauf geplatzt, weil der volle Kaufpreis von fünf Millionen Euro nicht termingerecht überwiesen worden war. Die Anzahlung von 500.000 Euro wird einbehalten – zugunsten der Gläubiger des Siliziumwerkes. Damit wurde wohl

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THEMA ein Schlussstrich unter das Kapitel gezogen. Landeshauptmann Arno Kompatscher hatte bereits den Abbau der Solland Silicon und die Bonifizierung des Geländes gefordert. Der Landeshauptmann ist überzeugt, dass das Gelände von einheimischen Betrieben besser genutzt werden kann. Auch Merans Bürgermeister Paul Rösch bezeichnete den Industriekomplex in einem offenen Brief an die Minister Luigi Di Maio und Riccardo Fraccaro als „offensichtliche Gefahrenquelle für die lokale Bevölkerung und den gesamten Bezirk“. Stellungnahme der Bürgermeister im Bezirk: „Viel besser wäre, man würde das Gelände sanieren und der heimischen Wirtschaft zur Verfügung stellen. Die durch die Schließung von Solland Silicon verloren geglaubten Arbeitsplätze würden innerhalb kürzester Zeit durch heimische Betriebe kompensiert werden“, zeigt sich Bezirkspräsident Kröll sicher, der damit auch Paul Rösch, dem Bürgermeister von Meran, den Rücken stärkt. Einverstanden wäre Schennas Bürgermeister Alois Kröll hingegen mit einer Versteigerung der Immobilie mit der Auflage der Sanierung des Geländes. „Es wäre dies die beste Lösung für den gesamten Bezirk und auch für das Land, zumal dieses die hohen Kosten für die Sicherung der Anlage trägt“, so Kröll. Juni 2019: Der Investor selbst ist bislang in Südtirol nicht öffentlich in Erscheinung getreten. Es ist ein Ingenieur mit Schwerpunkt Solartechnologie aus Katar und agiert für das Unternehmen B.S.T., das die Versteigerung des insolventen Siliziumwerks Solland Silicon gewonnen hat und dem nun in einer dramatischen nächtlichen Verhandlungsrunde eine weitere Frist zur Überweisung der Sicherheitskosten und des restlichen Kaufpreises eingeräumt wurde. In letzter Minute (31. Mai um Mitternacht) wurde zur Wahrung der Sicherheit im Siliziumwerk ein handschriftliches Abkommen unterzeichnet, das von Konkursrichterin Francesca Bortolotti mitgetragen wird. Die Verträge mit den Sicherheitsbeauftragten waren mit 31. Mai Mitternacht ausgelaufen und alle Arbeiter somit entlassen. Das hätte bedeutet, dass für das Chemiewerk keine Sicherheit mehr gewährleistet worden wäre. Der einzige Ausweg war somit die Wiedereinstellung der Sicherheitskräfte am 1. Juni. Diese verlangten aber auch die Fristverlängerung für den Verkauf von Solland an den Katarer Investor. Der Landeshauptmann nimmt dazu Stellung: „Wir haben uns heute Nacht nach direkten Verhandlungen mit den Arbeitern darauf verständigt, dass die Beschäf6

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tigten des Werkes weiterhin für die Sicherheit sorgen und die Entleerung in die Wege leiten. Gleichzeitig wird dem an der Übernahme interessierten Unternehmen B.S.T. aus Katar eine Frist von zehn Tagen eingeräumt, um die Betriebs- und Sicherheitskosten für den Monat Juni in Höhe von 500.000 Euro zu überweisen. Bis zum Monatsende bleibt dann Zeit, die restlichen 4,5 Millionen Euro für die Betriebsübernahme zu bezahlen“, erklärte der Landeshauptmann. Erfolgt dies nicht innerhalb der genannten Fristen, werde der Betrieb definitiv stillgelegt. Wie geht es weiter?

„Derzeit befinden sich noch 260 Tonnen von ursprünglich 800 Tonnen Trichlorsilan im Siliziumwerk in Sinich“, informierte der für Bevölkerungsschutz zuständige Landesrat Schuler. Für die Sicherheit gibt das Land täglich 15.000 bis 20.000 Euro aus. Die Entleerung wird in zwei Phasen durchgeführt. In einer ersten Phase werden die 76 verbliebenen Arbeiter das Werk stilllegen. In einer zweiten Phase wird die gefährliche Chemikalie Trichlorsilan aus dem Werk abgeleitet. Dafür werden rund 50 Arbeiter für weitere acht Monate beschäftigt. Die Kosten für die Entleerung werden auf 9,85 Millionen Euro geschätzt, wobei weitere 5,3 Millionen Euro an Energiekosten zu Lasten des Landes hinzukommen werden. Der Verkauf der verfestigten Silane dürfte Einnahmen in Höhe von 1,5 Millionen Euro bringen, die von diesem Betrag abzuziehen wären. Für die Nachfolgezeit gibt es nach Aussagen von Landeshauptmann Kompatscher zwei Optionen. Entweder es erfolgt eine Ausschreibung, in der das Gewinner-Unternehmen dazu verpflichtet wird, das Gelände zu sanieren, bevor es Gewerbegebiet wird, oder das Gelände bleibt in der Masseverwaltung, bis eine andere Lösung gefunden wird. Die Bürgermeister des Burggrafenamtes bevorzugen eine Ausschreibung für ein Gewerbegebiet für kleinere und mittlere Unternehmen mit der Auflage der Sanierung des Geländes. Resümee

Silizium ist unentbehrlich für das Funktionieren elektronischer Geräte. Viele Gegenstände des Alltags, vom Auto, Smartphone, Computer bis zu medizinischen Geräten, brauchen Microchips, die ohne Siliziumblättchen gar nicht funktionieren würden. Um aber Silizium mit einem 99,999-prozentigen-Reinheitsgehalt

zu erhalten, braucht es einen chemischen Prozess mit Trichlorsilan. Niemand möchte eine Chemiefabrik vor seiner Haustür. Das ist verständlich. Die moderne Technik kommt ohne kristallines Silizium aber nicht aus. Dessen Produktion dorthin zu verlagern, wo weniger „Aufregung“ herrscht, also in die Schwellenländer dieser Erde, ist ethisch nicht vertretbar. Der Schwarze Peter wurde in den vergangenen Wochen den Sicherheitsleuten bei Solland zugeschoben. Der Mohr scheint seine Schuldigkeit getan zu haben. Verzwickt ist die Geschichte allemal. Das Firmengeflecht, das hinter dem Sinicher Chemiewerk in den vergangenen Jahrzehnten stand, ist komplex. Dazu kommt noch die Geschichte. 1924 begann das florentinische Chemieunternehmen Montecatini mit der Errichtung einer Stickstofffabrik für Kunstdünger und einer dazu gehörenden Wohnsiedlung für Arbeiter und Angestellte an der Mündung des Sinichbaches südlich von Meran. Nach und nach wurde das Gelände erweitert, sodass eine kleine Siedlung entstand, wo die zunächst 650, Ende der dreißiger Jahre bis zu 1000 Arbeiter und Angestellten mit ihren Familien lebten. Der neue Ortsteil wurde von den Faschisten „Borgo Vittoria“ getauft. Zuvor waren die Sinicher Bauern mit billigen Abfindungen enteignet worden. 1966 übernahm Edison den Montecatini-Konzern und fusionierte zur Montedison AG. Es ist verständlich, dass vor diesem historischen Hintergrund die deutschsprachigen Südtiroler mit der Fabrik in Sinich eine leidvolle Erinnerung verbinden, während sie für viele Italiener zu einem neuen Zuhause wurde. Und so spiegelt sich im Sinicher Chemiewerk auch ein Teil Geschichte wider, die noch aufzuarbeiten ist. Neben lokal-regionalen Interessen spielen historisch gesehen also auch nationale Befindlichkeiten eine Rolle, und unter dem wirtschaftlichen Gesichtspunkt bewegen wir uns auf internationalem Terrain bei dieser verzwickten Geschichte. Nachtrag

Bei Redaktionsschluss melden die Medien, dass „Katar“ den Zahlungsverpflichtungen nicht nachgekommen ist. Damit scheint Solland endgültig stillgelegt zu werden. Die Arbeiter, heißt es lapidar, sorgen in den kommenden Monaten für die Entsorgung des gefährlichen Trichlorsilan. Danach können sie sich, so laut Pressemitteilung, umschulen lassen.


„Keiner, der rechnet, investiert in diesen Betrieb“ Dr. Ing. Elmar Knoll ist internationaler Experte für Gefahrgut und Arbeitssicherheit. Im Zuge seiner beruflichen Laufbahn war er als stellvertretender Direktor der Abteilung Zivilschutz, die er von 1987 bis zu seinem Abgang im Jahre 1996 aufbaute, leitendes Mitglied des Fachgremiums für große Gefahren, der „Comissione Grande Rischi“ (CGR) nach der Seveso-Richtlinie in Südtirol. Die BAZ sprach mit ihm über die Solland-Tragödie.

Ing. Elmar Knoll

Herr Ing. Knoll, Sie waren leitendes Mitglied des Sicherheitsgremiums des Landes für das Sinicher Chemiewerk. Wie muss man sich dieses Gremium vorstellen und was ist seine Aufgabe?

Elmar Knoll: Die „Comissione Grande Rischi“, kurz CGR, wurde nach dem Chemieunfall in Seveso rechtlich für jede Provinz Italiens, in der das entsprechende Potential der Gefahr bestand, eingerichtet. Lange war unklar, wo dieses Fachgremium bei uns anzusiedeln sei, da sich ja niemand mit dieser heißen Kartoffel beschäftigen wollte. So haben wir

damals zwischen den Abteilungen Zivil- und Brandschutz, Umwelt und Landschaftsschutz, Gesundheit, der Berufsfeuerwehr und dem Landesverband der Freiwilligen Feuerwehren eine Lösung gefunden und konnten so operativ werden. Die CGR hat auf Grund von Unterlagen und Begehungen das Risiko ermittelt und entsprechende Vorschläge erarbeitet. An diese musste sich dann der Betreiber halten. Wie haben Sie Ihre Arbeit im Gremium in Erinnerung? Gab es zum Beispiel gefährliche Momente bei der Memc?

Im Gremium hatten wir eine klare Meinung, wenn auch wenige ab und zu zögerlich waren. Es war unser Ziel, die Sicherheit so zu erhöhen, dass das Restrisiko minimiert wurde. Nicht so einfach, aber das eine und andere ist gelungen. Wir schafften es über die verschiedensten Ämter Informationen über kleinere Havarien zu bekommen, auf die wir mit Vorschriften reagierten. An ge-

fährliche Momente im Betrieb kann ich mich nicht erinnern. Es war uns aber bewusst, dass es wie in jedem Chemiebetrieb mit geringer Wahrscheinlichkeit, aber möglich, zu einem „Gau“ kommen konnte. Der Transport der Kesselwagons vom Bahnhof Untermais zum Werk in Sinich durch besiedeltes Gebiet (!!) war unsere größte Sorge, da bei einem Unfall die Interventionsmaßnahmen vor dem Werk um ein Vielfaches unwirksamer sind und die Einsatzkräfte vor unlösbare Probleme stellen können. Deshalb war damals eine unserer Forderungen nach einem eigenen Güterbahnhof in Sinich. Wenn Sie heute in den Medien vom Zickzackkurs um die Solland lesen, was denken Sie darüber?

Ich bewundere den Schneid unseres Bürgermeisters, und für das Burggrafenamt ist die Auflassung der Produktion ein Toto-Zwölfer. Ich lehnte vor Jahren schon die wirtschaftlich-politischen Maßnahmen zur Potenzierung der

Produktion um das Vierfache ab und hatte Gelegenheit mitzuhelfen, den urbanistischen Wahnsinn zu verhindern, das gesamte Betriebsareal mit einer Bebauungshöhe von 50 Metern zu beglücken. Man hat das dann schlussendlich nur für die 3 Kühltürme erlaubt. Was ist an diesem Chemiewerk denn so gefährlich?

Der Antransport und die Lagerung des Grundstoffes, des Trichlorsilans. Trichlorsilan ist eine farblose, rauchende Flüssigkeit, hat einen stechenden Geruch und ist hochentzündlich. Mit Wasser findet eine Brandreaktion statt, die sich erst mit viel Wasser legt oder durch viel Pulver, Zement oder trockenen Sand eingedämmt werden kann. Welche Fehler wurden in der Vergangenheit gemacht?

Hätte den Betriebsverantwortlichen früher ein stärkerer fachlicher Wind mit Auflagen ins Gesicht geblasen, hätte sich der Be-

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THEMA

Ein Silizium-Wafer für die Elektronikindustrie

trieb sehr wahrscheinlich schon lange verabschiedet und sich nicht vervierfacht! Und nun kann es sein, dass mit Steuergeldern der gesamte Betrieb abgerissen werden muss. Erklären Sie uns doch einmal, was in Sinich hergestellt wird bzw. hergestellt wurde?

Mit viel elektrischer Energie wird aus einem chemischen Gemisch ein Kristall gezogen, der dann

geschnitten wird. Daraus entstehen Halbleiter für die Elektroindustrie, zum Beispiel für die Herstellung von Computern oder Photovoltaikplatten. Im Unterschied zu Solland erwirtschaftet SunEdison nebenan heute satte Gewinne. Was wird hier produziert und ist dies weniger gefährlich?

Solland produziert Traktoren und SunEdison Ferraris für die Halb-

leitertechnik. Mit dem hochwertigen Produkt lässt sich der Markt gut bedienen, hingegen das minderwertige Produkt wurde aus Fernost in Preis und Qualität überholt. Der Ausgangsstoff ist mit dem Antransport – nun per Tankcontainer vom „porto intermodale“ in Trient – das Problem, obwohl die Behältersicherheit heute einen sehr hohen Standard erreicht hat und das Restrisiko gegen Null eingeschätzt werden kann. Aber der Teufel schläft nicht.

Zukunft in viel weniger problematischen Betrieben arbeiten können. Welche Lösung ist für das Solland-Werk in Ihren Augen die beste?

Ich sehe die Lösung nur in der Auflassung des Betriebes, koste es, was es wolle. Es ist vollkommen unsinnig zu versuchen den Betrieb weiter zu fahren, er lag zu lange im Stand-by, und kein Mensch, der rechnen kann, wird hier Investitionen tätigen.

Den Solland-Arbeitern wird „Erpressung“ vorgeworfen, weil sie sich gegen die Stilllegung des Werks zur Wehr setzten. Zu Recht?

Alle Mitarbeiter finden in meinen Augen umgehend Beschäftigung, da der Markt nur so nach Fachkräften lechzt. Die Gewerkschaften, das ist ihr gutes Recht, tun hier das ihre dazu bei, anstatt froh zu sein, dass ihre Mitglieder in

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SPORT

Andreas Reiterer feiert WM-Debüt Kürzlich hat der Haflinger Andreas Reiterer in Portugal sein Debüt bei der Trail-RunningWeltmeisterschaft gefeiert.

Wir sind wieder für euch da!

„Und es war eine wunderbare Zeit in Portugal“, betonte der Haflinger. Ausdauer und Leidenschaft

Andreas Reiterer bei der WM im Geländelauf in Portugal

„Für mich war es eine neue Erfahrung“, brachte es Andreas Reiterer auf den Punkt. Im Juni hat der Athlet vom Telmekom Team Südtirol sein WM-Debüt gefeiert. Der 26-Jährige aus Hafling war Teil des zwölfköpfigen Nationalteams und kam bei der Weltmeisterschaft in Portugal auf den 36. Rang. In der Teamwertung kamen die „Azzurri“ auf den fünften Platz. Aber der Reihe nach: Trail Running, das Laufen im Gelände auf markierten Wegen, ist eine Trendsportart, die sich immer größerer Beliebtheit erfreut. Heuer fand die Weltmeisterschaft am Pfingstwochenende um den 9. Juni im portugiesischen Miranda do Corvo statt. Dabei galt es 44 Kilometer und 2200 Höhenmeter zu bewältigen. Reiterer belegte in 3:58.43 Stunden Platz 36. Als bester „Azzurro“ wurde Francesco Puppi Vierter. Der Sieg ging an den Briten Jonathan Albon, der sich in 3:35.34 Stunden vor dem Fran-

zosen Julien Rancon (3:37.47 Stunden) und dem Schweizer Christian Mathys (3:40.34) behaupten konnte. Von Kilometer zu Kilometer immer besser

„Das Anfangstempo war für mich sehr hoch und meine Beine wollten nicht mitziehen, aber der Kopf war stark und somit erging es mir von Kilometer zu Kilometer besser und bis zum Schluss konnte ich einiges gutmachen. Am Ende konnte ich einen 36. Gesamtrang erzielen, für mich war es eine neue Erfahrung, ich habe noch nie so viele Fans entlang der Strecke gesehen. Danke an das italienische Team, dass sie an mich geglaubt haben. Zufrieden und mit noch mehr Motivation geht’s nach Hause“, kommentierte Andreas Reiterer unmittelbar nach dem Rennen. Die WM sei eine der bestbesetzten Trail-Weltmeisterschaften überhaupt gewesen.

Die WM-Nominierung war der gerechte Lohn für die Mühe. Der italienische Nationaltrainer für Berglauf, Trail und Ultramarathon, Paolo Germanetto, hatte Reiterer vor allem aufgrund seiner konstant guten Leistungen nominiert. Erst einige Wochen vor der WM belegte der VollblutSportler in Loano in der Provinz Savona den dritten Platz beim bekannten Trail Maremontana Memorial Cencin De Francesco-Rennen, das gleichzeitig auch als Qualifikationslauf für die WM zählte. Der Sieg ging auf der 45-km-Strecke, mit 2650 Höhenmetern, in 4:22.15 Stunden an Marco De Gasperi, vor Davide Cheraz (4:23.38) und Reiterer (4:25.58).

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Im Tal der Passer Schildhöfe, Talmuseum, Polarforscher und Ortler-Erstbesteiger, alter Wallfahrtsort, Malerschule: Das vordere Passeiertal hat viel zu bieten. von Philipp Genetti

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Aus geografischer Sicht beginnt das Passeiertal gleich hinter Meran und verläuft über eine Fläche von rund 423 Quadratkilometern bis zu den bekannten Passübergängen, dem Timmelsjoch und dem Jaufenpass. Ab St. Leonhard unterscheidet man zwischen dem hinteren und dem vorderen Passeiertal. Letzterer Teil zieht sich von unterhalb Dorf Tirol über 50 km lang, geradlinig, von Süden nach Norden taleinwärts. Bedingt durch seine Lage herrscht im vorderen Passeiertal ein durchaus mildes Klima, was auch an der subtropischen Vegetation zu erkennen ist. Passeirer Wirtschaft

Der wichtigste Wirtschaftsmotor für die Gemeinden in Passeiertal ist heute der Tourismus. Ihm folgen Landwirtschaft, Handwerk und Kleinindustrie sowie zu einem beachtlichen Anteil auch der Handel. In der Landwirtschaft bilden die weit verstreuten Bergbauernhöfe an den Hanglagen eine Besonderheit. Auf ihnen wird vor allem Vieh- und Milchwirtschaft betrieben. In den vorderen Tallagen findet man auch Obstanbau. Das Gewerbe konzentriert sich vor allem auf die ausgewiesenen Gewerbezonen der Gemeinden Riffian, St. Martin und St. Leonhard. Zur Geschichte

Auch wenn Archäologen bis heute keinen eindeutigen Beleg steinzeitlicher Siedlungen in Passeiertal gefunden haben, ist davon auszugehen, dass bereits ab dem 8. Jahr-

hundert v. Chr., steinzeitliche Jäger und Sammler durch das Tal gewandert waren. Hinweise dafür geben Steinzeitfunde in den Hochlagen des Passeiertals. Während der Römerzeit spielte das Passeiertal eine untergeordnete Rolle. Es galt hier vor allem als kürzeste Verbindungsstrecke zwischen Meran und Sterzing. Die Schildhöfe

Die zwölf über das gesamte Tal verteilten Schildhöfe sind Zeitzeugen einer mittelalterlichen Besonderheit und waren mit adeligen Vorrechten ausgestattet. Die Ursprünge dieser Begünstigungen gehen auf Meinhard II. zurück, der 1282 den Talbewohnern aufgrund ihres ehrenwürdigen und treuen Dienstes die „Gnade“ des zollfreien Warentransportes über den Jaufenpass verlieh. Die enge Verbundenheit der Passeirer zu ihrem Herrscherhaus kommt im sogenannten Passeirer Freiheitsbrief aus dem Jahr 1363 zur Geltung, in dem es heißt: „Wenn wir im Felde liegen, so sollen sie unseren Wein führen und uns pflegen und schützen und die Nächsten bei uns.“ 1311 waren bereits elf Passeirer Höfe von den üblichen Steuern befreit worden. Als Gegenleistung verpflichteten sich die Bauern innerhalb der Grenzen der Grafschaft von Tirol dem Landesfürsten Kriegsdienste zu leisten. Nachdem die sogenannten „Schildhofer“ durch ihren Kriegsdienst im Laufe des 14. und 15. Jahrhunderts in den Adelsstand aufgestiegen waren, bauten sie ihre Höfe zu kleinen Burgen aus.

Foto:TV Passeiertal/P. Blaha Andreas Hofer, der bekannteste Psairer

Interessanterweise behielten die „Schildhofer“ ihre Privilegien bis Ende des 18. Jahrhunderts. Mit den Reformen von Maria Theresia und Joseph II. gingen die Vorrechte der adeligen Bauern allerdings verloren. Der Tiroler Freiheitsheld Andreas Hofer

Die bekannteste historische Persönlichkeit aus dem Passeiertal ist der Tiroler Freiheitskämpfer Andreas Hofer. Er ist am 22. November 1767 am Sandhof in St. Leonhard geboren und erlangte durch seinen Fleiß und seinen Ehrgeiz als Land- und Gastwirt zeitlebens hohes Ansehen im gesamten Tiroler Raum. Nachdem 1805 das geschlagene Österreich Tirol an die Franzosen und ihre Verbündeten, die Bayern, abtreten musste, wurde Tirol in Südbayern umgetauft und man erließ radikale Reformen. Vor allem die Eingriffe in das religiöse Leben stießen bei der Bevölkerung auf starken Widerstand. Mit Andreas Hofer als Oberkommandanten brach am 9. April 1809 der

Aufstand los. Tatsächlich gelang es Hofer in zwei Schlachten am Bergisel in Innsbruck die Besatzer aus dem Land zu vertreiben. Allerdings musste das besiegte Österreich Tirol daraufhin ein zweites Mal an Napoleon abtreten. Doch auch wenn ein weiterer Erfolg am Bergisel immer unwahrscheinlicher zu werden schien, kämpften Andreas Hofer und seine Landsleute ein drittes Mal gegen die Franzosen. Nach der dritten verlorenen Bergiselschlacht und den Kämpfen in St. Leonhard und am Segenbühel oberhalb Merans mussten die Tiroler sich schließlich geschlagen geben. Andreas Hofer versteckte sich daraufhin auf der Pfandleralm bei St. Martin, wo er allerdings wenig später gefasst wird. Auf Anordnung Napoleons wurde Andreas Hofer am 20. Februar 1810 in Mantua erschossen. Das Museum Passeier

Um Andreas Hofers Vermächtnis einen Platz zu geben, wurde 2002 am Sandhof das MuseumPasseier errichtet. Es thematisiert vor al-

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seiner Formation „Herbert Pixner Project“ überaus erfolgreich ist. Das Wappen von St. Leonhard zeigt eine in Schwarz eingebogene goldene Spitze und geht auf die Herren von Passeyr zurück. Es gilt als eines der eindrucksvollsten frühen Wappen Tirols. Der Polarforscher und der Erstbegeher des Ortlers

Foto:TV Passeiertal/P. Blaha Stramme Wadln die Psairer

lem das Brauchtum des Passeiertales, die Geschichte der historischen Landwirtschaft sowie die Spannungsfelder „Freiheit“ und „Heldentum“. St. Leonhard

Unweit des Sandhofes gelangt man nach St. Leonhard, dem Hauptort des Passeiertales. Mit 3558 Einwoh-

nern ist die Marktgemeinde der bevölkerungsstärkste Standort im Passeiertal und erstreckt sich über eine Gesamtfläche von 88,4 km2. Die beiden Fraktionen Walten und Schweinsteg gehören ebenfalls zur Gemeinde. Walten ist zudem Heimatort des bekannten Südtiroler Musikers und Ziehharmonikaspielers Herbert Pixner, der im deutschsprachigen Raum vor allem mit

Zwei weitere Persönlichkeiten, die aus St. Leonhard stammen, sind der Gamsjäger und Erstbesteiger des Ortlers Josef Pichler, besser bekannt als „Psairer Josele“, sowie der österreichische Nordpolfahrer und Polarforscher Johann Haller. Johann Haller

Nach dem Krieg von 1866 mit Österreich gegen Italien und Preußen und dem darauffolgenden Frieden von Wien erhielt Italien das einst österreich-ungarische

Venetien. Für die notwendige Neubemessung der österreichischen Grenze wurde der Oberleutnant Julius von Payer beauftragt. Zur Begleitung stellte man ihm drei tüchtige Männer zur Seite, darunter auch den Passeirer Johann Haller. Während dieser Zeit hatte Payer Hallers Vertrauen gewonnen und bat ihn wenig später um seine Teilnahme an der geplanten Nordpolarexpedition von Österreich-Ungarn. Mit ihnen ging auch der Psairer Alexander Klotz. Der sogenannte Tiroler Fjord erinnert heute noch an die beiden Expeditionsteilnehmer. Nach zahlreichen Erkundungen und Expeditionen ließ sich Haller 1875 schließlich als Förster in Nordtirol nieder. St. Martin

Die Gemeinde St. Martin in Passeiertal entstand zur Zeit des Mittelalters um die bereits im 12.

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STANDORT

Foto:TV Passeiertal Die Schatzkammer der Traktoren

Jahrhundert erwähnte Pfarrkirche. Im Ortskern befinden sich heute mehrere Gastlokale und Geschäfte. Außerdem ist St. Martin Standort der ehemaligen „Passeirer Malerschule“, einer Kunstschule für barocke Fresken- und Fassadenmalerei.

dikt und Nikolaus zu wichtigen Vertretern der Werkstatt. Als besonders talentierter Maler zeigte sich der Künstler Josef Haller (1737 - 1773), der mit seinen Rokoko-Malereien in ganz Tirol hohe Anerkennung fand. St. Martins Fraktionen

Riffian

Ausstattung besonders wertvoll.

Die Gemeinden Riffian und Kuens befinden sich am vorderen Ende des Passeiertales und bilden das Tor gegen Süden. Zur Zeit des Mittelalters gehörte Riffian bereits zum engeren Teil des Burggrafenamtes und bildete kirchlich eine Filiale der Pfarre Tirol. Die Verwaltung des Dorfes oblag dem Stadt- und Landesgericht Meran. Heute ist Riffian eine eigenständige Gemeinde und umfasst eine Fläche von 3575 ha. Die Landschaft wird vom Obst- und Weinbau geprägt, welche an den sonnigen Lagen am Talhang betrieben wird. Die Fraktionen Gfeis, Vernuer, Magdfeld, Ried und Walde liegen zwischen 1200 und 1400 Metern über dem Meeresspiegel. Neben der Landwirtschaft steht auch das rege Handwerk, der Handel, die Dienstleistung und der Tourismus für den attraktiven Wirtschaftsstandort Riffian.

Kuens

Die Passeirer Malerschule

Die grundlegende Idee für diese ländliche Werkstätte kam von dem Passeirer Kuraten Michael Winnebacher. Er förderte den begabten Bildhauer aus Moos Johann Pichler und bot dem Maler Nikolaus Auer dem Älteren und dem Bildhauer Anton Ferner seinen „Mairhof am Anger“ als Standort für die Errichtung einer Ausbildungsstätte für angehende Künstler an. Der Maler wurde mit seinen drei Söhnen Josef, Bene-

Die Standorte Saltaus, Quellenhof, Ried, Kalmtal, Flon, Matatz und Christl sind Fraktionen der Gemeinde St. Martin. Vor allem am Standort Quellenhof ist unverkennbar, dass der Tourismus in St. Martin wirtschaftlich einen wichtigen Stellenwert einnimmt. Was die Passeirer besonders stolz macht ist, dass die deutsche Fußballnationalmannschaft 2014 nach ihrem Trainingslager in St. Martin die Weltmeisterschaft in Brasilien für sich entschied.

Wallfahrtskirche

Für Pilger ist Riffan vor allem für die Wallfahrtskirche „Unsere Liebe Frau“ bekannt. Seit über 700 Jahren bildet sie einen der wichtigsten Wallfahrtsorte in Tirol. Kunsthistorisch ist sie vor allem auch für ihre prunkvolle barocke

Die Gemeinde Kuens bildet mit einer Gesamtfläche von rund 1,55 km2 die kleinste Gemeinde Südtirols. Die Kirche von Kuens ist ein Zeitzeuge des späten Mittelalters und den Heiligen Mauritius und Korbinian geweiht. Naturliebhabern ist Kuens auch für seine Erdpyramiden bekannt. Zu ihnen führt der „Erdpyramidenweg“. Traktormuseum in Kuens

Einheimischen ist auch der Ungerichtshof in Kuens ein Begriff. Hier befindet sich das private Traktorenmuseum der Familie Laimer Pixner. Über 60 Oldtimer-Traktoren, darunter 40 „Porsche-Diesel“ und 5 PorscheDiesel Master verschiedener Baujahre, beherbergt das Museum. Das älteste Stück der Sammlung ist ein Traktor „Balilla“, aus dem Jahre 1929. Weiters können eine Sammlung alter Vespas sowie seltener Schildkröten-Puppen besichtigt werden. Das Privatmuseum ist von Dienstag bis Sonntag geöffnet. Jeden 1. Freitag im Monat findet außerdem um 15 Uhr eine kostenlose Führung statt.

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standen und können jetzt offiziell mit dem Blauschild werben. Die Blauschild-Initiative ist aber viel mehr als eine Marketingaktion. Die Betriebe haben sich selbst ein strenges Regelwerk erarbeitet, welches den Betrieben Zukunft und den Kunden beste Leistung und Transparenz sichern soll. Dabei setzen die Betriebe auf modernste Geräte und Infrastrukturen, auf dauernde Fortbildung, auf eine angemessene Anzahl von gut ausgebildeten Mit-

arbeitern, eine professionelle Arbeitsorganisation, gute Beratung, entsprechenden Service, beste Materialien und eine gerechte Kostenrechnung. Nicht umsonst schreiben sich die Blauschild-Betriebe auch ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis auf die Fahne. Die Begeisterung der Mitglieder und die Stärke, die sie gemeinsam ausstrahlen, motiviert noch mehr Betriebe, sich der Blauschild-In-

itiative anzuschließen. Drei Betriebe haben in Kürze ihre Qualitätsprüfung bzw. ihr Audit. Weitere rüsten sich bereits und stellen sich auf die neuen Kriterien und Bedürfnisse ein. Im Blauschild entwickeln sich die Betriebe gemeinsam weiter, und gemeinsam setzen sie in der Gruppe auf folgende drei Säulen: Kompetenz, Kooperation und Kommunikation! Schon jetzt ist es gelungen ganz Südtirol mit Blauschild-Betrieben abzudecken. Getrost kann von einer Erfolgsgeschichte gesprochen werden. Die besten KFZ-Betriebe des Landes unter einem Dach. Motivierte Unternehmer, die gemeinsam nach vorne schauen. Zufriedene Kunden, die sich in besten Händen wissen.

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BILDGEDICHT

Gesehen in der Gilfenklamm Idee, Photo und Auswahl des Gedichtes: Martin Geier • Editorisches Konzept: Georg Dekas

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Des Menschen Seele gleicht dem Wasser Vom Himmel kommt es. Zum Himmel steigt es. Und wieder nieder zur Erde muss es. Ewig wechselnd. Seele des Menschen, wie gleichst du dem Wasser! Schicksal des Menschen, wie gleichst Du dem Wind! Johann Wolfgang von Goethe

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SCHAUFENSTER

Die größten Arbeitgeber im Burggrafenamt Burggrafenamt - Die Tabelle der 50 größten Arbeitgeber im Burggrafenamt zeigt den Mitarbeiterdurchschnitt des Jahres 2018 in der Privatwirtschaft. Die Daten stammen vom Amt für Arbeitsmarktbeobachtung. Der größte Arbeitgeber im Burggrafenamt ist mit mehr als 336 Mitarbeitern Dr. Schär in Burgstall,

gefolgt von der Brauerei Forst. Den Seilbahnbauer Doppelmayr Italia findet man auf Platz 23 mit 94 Mitarbeitern. Die Sozialgenossenschaft Albatros ist an 33. Stelle mit 69 Mitarbeitern, Bonedil hat 56 Mitarbeiter und steht an 48. Stelle, und das Hotel Hohenwart beschäftigt 54 Mitarbeiter.

Die 50 größten Arbeitgeber im Burggrafenamt Arbeitgeber

Arbeitgeber

Arbeitnehmer

1

Dr. Schär

336

2

Brauerei Forst AG

304

3

Aspiag Service Ges.mbH

259

4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25

Memc Electronic Materials SPA

229

Quellenhof GmbH

221

Hans Zipperle AG

192

Hotel Palace Betriebs GmbH

152

Milchhof Meran Gen. & Landw. Ges.

144

Obstgenossenschaft Corfrum Landw. Ges.

143

Erdbau GmbH

135

Iprona AG

134

Andreus Golfhotel GmbH

128

Poste Italiane

128

Meranese Servizi AG

120

Sasa SPA

118

MPreis Italia

117

Siebenförcher G. u. T. & CO OHG

114

Randstad Italia SPA

112

Hotel Therme Meran GmbH

104

Maco GmbH

100

Obstgenossenschaft Lanafruit Landw. Ges.

96

Raiffeisenkasse Lana Gen.

94

Doppelmayr Italia GmbH

94

Obstgenossenschaft Cafa Landw. Ges.

93

Therme Meran AG

93

26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50

Stadtwerke Meran AG

89

Caritas Diözese Bozen-Brixen

86

Adecco Italia AG

83

Südtiroler Sparkasse AG

79

Raiffeisenkasse Meran Gen.

78

Gufler Roland

76

Billig AG

70

Albatros Sozialgenossenschaft onlus

69

Tanzer Maschinenbau GMBH

68

Stroblhof Südtirol Srl

67

Tisens Bau EGmbH

67

Danfoss Srl

66

Bio Südtirol Landw. Ges.

66

Torggler Chimica AG

66

G. Pfitscher GmbH

65

Solland Silicon GmbH

65

Eurobeton 2000 Srl

64

Turandot Soc. coop. soc.

63

Meraner Weinhaus GmbH

61

Raiffeisenkasse Algund Gen.

59

Wirtshaus GmbH

58

Ultener Brot KG - Schwienbacher R. & Co

57

Bonedil GmbH

56

Waldner GmbH

56

Hohenwart GmbH

54

Quelle: Amt für Arbeitsmarktbeobachtung an Mitarbeiter im Jahr 2018 im Burggrafenamt. Alle Arbeitnehmerverhältnisse werden berücksichtigt.

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Arbeitnehmer


Albatros im Höhenflug

Direktorin Monika Thomaser

Der Vogel Albatros hat große Schwierigkeiten beim Starten. Mehrere Versuche sind oft notwendig, bis der Albatros es endlich schafft abzuheben. Wenn er es einmal geschafft hat, dann ist er ein Extremflieger. Er kann bis zu 15.000 Kilometer fliegen – ohne Zwischenstopp. Er liebt den Sturm, je stärker der Wind bläst, desto besser kann er gleiten. Bei der Landung überschlägt es ihn oft, da er viel zu schwer und meistens viel zu schnell unterwegs ist. Der Albatros symbolisiert den für benachteiligte Personen oft sehr schwierigen Start in die Arbeitswelt. Gegründet wurde die Sozialgenossenschaft Albatros vor 25 Jahren, um suchtkranken Menschen nach Abschluss des Therapieprogrammes den Wiedereinstieg in das Berufsleben zu ermöglichen. Suchtkranke Menschen sollten in Albatros wieder fit für den Arbeitsmarkt gemacht werden. Mit Erfolg: in 25 Jahren haben 334 benachteiligte Menschen in Albatros einen Arbeitsplatz gefunden. Sie erhielten nicht nur einen Ar-

Giampiero Firinu, Pädagogischer Leiter

beitsvertrag, sondern auch Gehör und Unterstützung bei der Bewältigung ihrer persönlichen Probleme. In vielen Fällen wurde so die oft jahrelange Abwärtsspirale durchbrochen und der Anschluss an die Gesellschaft wiedergefunden. Albatros beschäftigt heute rund 70 Mitarbeiter in Gartenbau, Reinigung und Tischlerei. In all diesen Bereichen wird ein ganz besonderes soziales Plus geleistet. Geschulte Fachkräfte arbeiten Hand in Hand mit Menschen, die aus den unterschiedlichsten Gründen keine Chance auf Arbeit haben. „Wer auf Grund einer Erkrankung, eines Unfalls oder eines schweren Schicksalsschlages aus der Bahn geworfen wird, tut sich schwer auf dem freien Arbeitsmarkt eine Beschäftigung zu finden. Wir geben diesen benachteiligten Menschen eine konkrete Chance auf Arbeit“, so Giampiero Firinu, Pädagogischer Leiter von Albatros. Nichtsdestotrotz müssen professionelle Dienste und Produkte geliefert werden. Der Balanceakt zwischen wirtschaft-

licher Leistung und sozialem Auftrag stellt eine große Herausforderung, insbesondere für die Bereichsleiter, dar. „Viele unserer Kunden, welche unsere Dienste in Anspruch nehmen, wissen gar nicht, dass sie zusätzlich ein soziales Plus einkaufen. Nach außen hin unterscheiden wir uns nicht von anderen produzierenden Betrieben“, erklärt die Direktorin Monika Thomaser. „Wir müssen uns dem freien Wettbewerb stellen, unsere Marktposition durch Qualitätsstandards und konkurrenzfähige Preispolitik hart erkämpfen. Mit Erfolg, 80 % unseres Umsatzes erwirtschaften wir mit privaten Kunden. Dies ist eigentlich unüblich für eine Nonprofitorganisation mit einem gesellschaftlichen Auftrag“, so weiter Monika Thomaser. Albatros ist ein gesundes, solides Unternehmen und ein gelebtes Beispiel dafür, dass soziale Verantwortung und wirtschaftliches Handeln durchaus vereinbar sind. Jeder einzelne Mitarbeiter trägt wesentlich zum Erfolg von Albatros bei, jeder gemäß seinen eigenen Möglichkeiten und persönlichen Fähigkeiten. Denn schlussendlich steht in Albatros immer der Menschen und nicht der Profit im Mittelpunkt.

Gründungsjahr: 1994 Mitarbeiter: 70 Standort: Meran Anschrift: 39011 Meran, L.-Zuegg-Str. 48 Tel. 0473 445135 E-Mail: info@albatros.bz.it Homepage: www.albatros.bz.it v. l.: Bereichsleiter Peter Gerstgrasser, Klaus Gerstgrasser, Antonio di Maura BAZ 12/19

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SCHAUFENSTER

Ein Zuhause auf Zeit Mitarbeiter sind auf Hohenwart ein Teil der Familie

Wer einmal auf Hohenwart in Schenna war, den lässt die Hohenwart-Familie und die wunderschöne Lage so schnell nicht wieder los – die Mitarbeiter wie Gäste gleichermaßen. Nicht ohne Grund sind ein Großteil der Mitarbeiter dem Haus und der Familie Mair seit etlichen Jahren treu – manche haben sich sogar selbst als richtige Institution „zuhause bei Freunden“ etabliert. „Seit über 30 Jahren bin ich jetzt schon hier auf Hohenwart“, so Chef-Rezeptionist und Wanderführer Hubert Rabensteiner, „und ich fühle mich inzwischen wie ein Teil der Familie“. Genau dieses Gemeinschaftsgefühl, das im ganzen Hotel und unter den 78 Mitarbeitern zu spüren ist, liegt der Gastgeberfamilie Mair besonders am Herzen. Langjährigen wie auch erst kürzlich hinzugestoßenen Mitgliedern des Teams wird stets die Freiheit gegeben, Neues auszuprobieren und sich den eigenen Stärken entsprechend wei-

kommen in den Genuss des schönen und geräumigen Mitarbeiterhauses, gleich unterhalb vom Hohenwart im Zentrum von Schenna. Und da die Hohenwart-Familie stetig wächst, wurde Anfang des Jahres liebevoll angebaut, sodass dort in Zukunft noch mehr Mitarbeiter ein harmonisches und vertrautes „Zuhause“ auf Zeit finden.

terzuentwickeln. „Man sollte die Lehrlinge auch mal an den Herd lassen, anstatt sie nur Gemüse schälen zu lassen“, sagt Küchenchef Hannes Stuffer mit einem Augenzwinkern. „Und noch etwas ist hier auf Hohenwart und auch mir persönlich sehr wichtig: Dass man sein Team Tag für Tag begeistert und motiviert“. Auf Hohenwart sind nicht nur die Gäste gebührend untergebracht: Mitarbeiter

Gegründet: 1957 Mitarbeiter: 78 Standort: Schenna Anschrift: 39017 Schenna Verdinser Str. 5 Tel. 0473 944400 info@hohenwart.com E-Mail: Homepage: www.hohenwart.com

Bonedil – kein Projekt zu groß Angestellte. Im Jahr 2015 wurde das neue Betriebsgebäude in Dorf Tirol fertiggestellt. Seitdem beschäftigt Bonedil bis heute ca. 60 Angestellte auf dem Bau und 5 Angestellte im Büro. 2018 wurde das Serviceangebot der Firma mit Maler- und Gipsarbeiten erweitert.

Das Unternehmen wurde 1994 am Anfang mit sechs Arbeitskräften und kleinem Maschinenpark gegründet, mit dem Ziel, verschiedenste Projekte rund um den Bau zu realisieren. Nach Jahren der eingeschränkten technischen Möglichkeiten vergrößerte sich Bone20

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dil 1996 und legte seinen Schwerpunkt nun auf die Zuarbeitung großer Bauaufträge mit hoher Qualität. Vor allem Verputzarbeiten, Estriche und Fassadendämmungen war die Haupttätigkeit des Betriebes. Die Firma beschäftigte dabei zu Höchstzeiten bis zu 80

Gegründet: 1994 Mitarbeiter: 60 Standort: Dorf Tirol Anschrift: 39019 Dorf Tirol Purenweg 13 Tel. 0473 211233 E-Mail: info@bonedil.it Homepage: www.bonedil.it


Doppelmayr Italia – Lizenz zum Seilbahnbauen grenzend zum Langtauferer Tal liegt, entsteht dieses Jahr eine neue Funifor-Pendelbahn. Sie bringt ab der nächsten Wintersaison die Freizeitbegeisterten ins Skigebiet des Kaunertaler Gletschers. Funifor ist ein von Doppelmayr patentiertes Pendelbahn-System: Die Hauptmerkmale liegen in der Windstabilität durch eine breite Seilspur der Tragseile und in einem für jedes Fahrzeug unabhängigen Antrieb. Neben der neuen Seilbahn im Kaunertal werden in den kommenden Jahren auch vier weitere Funifor-Pendelbahnen in der Schweiz gebaut.

Das Unternehmen Doppelmayr Italia beschäftigt an seinem Standort in der Industriezone von Lana über 100 Mitarbeiter. Hier werden Seilbahnen für den italienischen Markt konzipiert und hergestellt. In den Werkshallen entstehen Seilbahnstationen, Antriebe, Fahrzeuge und alle Bauteile, die entlang der Strecke benötigt werden. Sämtliche Arbeitsschritte erfolgen im modernen Firmen- und Produktionssitz bzw. werden von hier aus koordiniert. Die Dienstleistungen decken dabei das ganze Spektrum ab und reichen vom Vertrieb über die Projektierung und Produktion bis hin zur Montage vor Ort. Ein mehrköpfiges After-Sales-Team kümmert sich um den Service nach dem Verkauf.

Als Teil der international operierenden Doppelmayr/Garaventa-Gruppe entwickelt und fertigt der Unternehmenssitz in Südtirol auch Sonderlösungen für Spezialbahnen, die weltweit gebaut werden. So war das Mitarbeiter-Team in Lana an der Projektierung und Produktion von Anlagen in China, Vietnam und Russland beteiligt. Am Luton Airport in London entsteht derzeit eine neue Verkehrsverbindung: Ein seilgezogener Cable-Liner-Shuttle – eine besondere Art von Standseilbahn – wird 2021 die Fahrt von der Stadt zum internationalen Flughafen erheblich verkürzen. Auch für dieses Projekt kommen viele Bauteile aus Lana.

Die Doppelmayr/Garaventa-Gruppe ist mit 60 % Anteil Weltmarktführer im Seilbahnwesen. Sie hat bisher 15.000 Seilbahnanlagen in 96 Ländern der Welt gebaut. Der Umsatz betrug im vergangenen Geschäftsjahr 845 Mio. Euro. Mit innovativen Transportsystemen setzt das Unternehmen immer wieder Maßstäbe – bei Bahnen im alpinen Bereich wie auch im urbanen Personennahverkehr. Doppelmayr Italia ist ein attraktiver Arbeitgeber – viele Mitarbeiter sind langjährig im Betrieb. Außerdem bietet der Seilbahnhersteller Praktikumsplätze in den verschiedenen Unternehmensbereichen an. Wenn du in die Welt der Seilbahnen reinschnuppern möchtest, freuen wir uns auf deine Bewerbung.

Im Kaunertal, das auf Nordtiroler Seite anGegründet: 1912 Mitarbeiter: 100 Standort: Lana Anschrift: 39011 Lana Industriezone 14 Tel. 0473 262100 dmi@doppelmayr.com E-Mail: Homepage: www.doppelmayr.com

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SCHAUFENSTER

„Your second home“- nicht nur unsere Gäste, auch unsere Mitarbeiter sollen sich wohlwühlen!

Das „Q“ hat für die Quellenhof Resorts eine doppelt wichtige Bedeutung. Es steht nicht nur für „Quellenhof “, sondern in erster Linie für „Qualität“. Es soll ein Qualitätsversprechen sowohl an seine Gäste, vor allem aber auch an seine Mitarbeiter sein! Nicht ohne Grund ist der Großteil der Quellenhof-Mitarbeiter schon seit Jahren treu mit dem Haus verbunden und fühlt sich in der großen Quellenhof-Familie, die Inhaber-Familie Dorfer mit Freude lenkt und leitet, sichtlich wohl. Großzügige Mitarbeiter-Häuser mit liebevoll eingerichteten Zimmern bzw. kleinen Wohneinheiten ermöglichen Mitarbeitern, direkt vor Ort im Resort kostenlos zu wohnen. Eine leckere und abwechslungsreiche Mitarbeiter-Küche und die Nutzung der vielfältigen Sport-, Freizeit und Wellnesseinrichtun-

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gen runden das tolle Angebot, welches den Quellenhof-Mitarbeitern rund um die Uhr kostenlos zur Verfügung steht, gebührend ab. Darüber hinaus hat die Lehrlingsausbildung im Quellenhof Resort einen enorm wichtigen Stellenwert. Sowohl Serviceleiter Matteo Lattanzi (selbst seit 15 Jahren im Betrieb) als auch Küchenchef Michael Mayr (ebenfalls seit 15 Jahren im Haus, seit 6 Jahren Chefkoch) legen größten Wert darauf, jährlich vielen jungen und motivierten Menschen die Passion und das praktische Wissen dieser beiden so wichtigen Stellen im Hotel- und Gastgewerbe zu vermitteln. Schön ist es zu sehen, dass viele Lehrlinge nach ihrer Ausbildung dem Quellenhof als Mitarbeiter erhalten bleiben, das zeugt von einem harmonischem und guten Arbeitsklima.

Gegründet: 1897 Mitarbeiter: 260 Standort: St. Martin in Passeier Anschrift: Pseirerstraße 47 39010 St. Martin in Passeier Tel. 0473 645474 E-Mail: info@quellenhof.it Homepage: www.quellenhof.it


Das Team von „So kocht Südtirol“ v. l. : H. Bachmann, H. Gasteiger, G. Wieser www.so-kocht-suedtirol.it

Chiliburger Für 4 Burger ZUTATEN Rindfleisch-Pattys 500 g Rindfleisch (Nuss oder Spitzrose) Salz und Pfeffer

1 EL 1 4

Butter Rosmarinzweig Hamburgerbrötchen

4 EL 2 EL

Mayonnaise Chilisauce

Belag Weiteres 2 EL

Öl zum Braten

300 g 4 4

Rindfleisch-Pattys • Das Rindfleisch von den Sehnen befreien und durch die mittlere Scheibe des Fleischwolfes drehen. • Mit Salz und Pfeffer würzen, kurz vermischen und daraus vier Pattys formen. • Öl erhitzen und die Pattys auf beiden Seiten scharf anbraten, Hitze reduzieren und Butter sowie Rosmarin in die Pfanne geben. Die Pattys kurz nachbraten und dabei immer wieder mit Rosmarinbutter übergießen. Fertigstellung • Die Brötchen halbieren und mit der Schnittfläche auf dem Grill oder in einer Pfanne kurz rösten.

• • • • •

4 EL

rote und gelbe Peperoni, geviertelt und gegrillt Salatblätter (Frisée oder Maikönig) frische Peperoncini (Chilischoten) gebackene Zwiebeln

Die unteren Brötchenhälften mit etwas Mayonnaise und Chilisauce bestreichen und mit den gebratenen Pattys belegen. Gegrillte Peperoni und Salatblätter daraufsetzen. Restliche Mayonnaise und Chilisauce darauf verteilen. Peperoncini halbieren, Samenkerne entfernen. Zusammen mit den gebackenen Zwiebeln auf die Chilisauce legen. Die Brötchendeckel obenauf setzen und servieren.

Variation • Chili-Hühnerbrust-Burger: Sie können den Patty auch durch gebratene Hühnerbrust ersetzen. Statt gegrillter Peperoni, Salat und gebackenen Zwiebeln verwenden Sie Rucola, gebratenen Speck und in Scheiben geschnittene Honigmelone.

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RATGEBER

Das Zeugnis vom Finanzamt kommt! ten, ähnlich wie in der Schule, eine Note von 1 bis 10.

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Bei schlechten Noten droht eine Kontrolle durch das Finanzamt, bei sehr guten Noten wird der Steuerzahler prämiert. Die ISA ersetzen die berühmt-berüchtigten Branchenrichtwerte („Studi di settore“), welche für knapp 20 Jahre ein gefürchtetes Instrument in der Hand des Finanzamtes waren. Bei den Branchenrichtwerten konnte das Finanzamt bei einem zu geringen Einkommen den zu versteuernden Mehrwert automatisiert ermitteln und der Besteuerung zuführen.

Mit der heurigen Steuererklärung für das Jahr 2018 werden Unternehmen und Freiberufler vom Finanzamt zum ersten Mal mit den steuerlichen Zuverlässigkeitsindizes „ISA“ bewertet und erhal-

Damit ist nun Schluss. Mit den neuen Zuverlässigkeitsindizes werden die buchhalterischen Daten der Unternehmen, welche der Steuerzahler in der Steuererklärung angibt, analysiert und mit ähnlichen Unternehmen vergli-

Walter Gasser

chen sowie die Informationen zum Unternehmen und dessen Struktur bewertet. Danach wird mit einer Software des Finanzamtes die steuerliche Zuverlässigkeit ermittelt und auf einer Skala von 1 bis 10 bewertet: • Bei einer Note bis 6 wird die steuerliche Zuverlässigkeit als ungenügend eingestuft und es drohen Kontrollen. Um dies zu vermeiden, kann der Steuerzahler spontan Mehrerträge angeben und diese versteuern. • Bei einer Note zwischen 6 und 8 gibt es weder ein erhöhtes Kontrollrisiko noch Vorteile. • Bei einer Note ab 8 erhalten die Unternehmen verschiedene Vorteile. Ab einer Note von 8 werden Steuerverrechnungen und -rückerstattungen vereinfacht, da der Bestätigungsvermerk wegfällt. Zudem verkürzt sich die Verjährungsfrist für Nachschätzungen.

• Ab einer Note von 8,5 oder höher kann das Finanzamt das Einkommen des Unternehmens nicht anhand von einfachen Vermutungen ermitteln. • Bei einer Note von 9 oder höher finden für das bewertete Unternehmen weder die Regelung für die Scheingesellschaften noch die Regelung für Unternehmen mit systematischen Verlusten Anwendung, mit denen das Finanzamt eine Mindesthöhe des Einkommens anhand des gehaltenen Unternehmensvermögens ermitteln darf. Nachschätzungen vom Finanzamt werden zudem erschwert. Die neuen Zuverlässigkeitsindizes finden grundsätzlich für alle Unternehmen, Einzelunternehmen, Personengesellschaften und Kapitalgesellschaften und Freiberufler Anwendung.

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BERICHT AUS ROM

Italien im Stillstand

Albrecht Plangger Kammerabgeordneter

Die Europawahlen sind geschlagen. Die Lega konnte ihre Stimmen im Vergleich zu den letzten Parlamentswahlen im Februar 2018 verdoppeln und somit 9 Millionen Italiener an sich binden, während die 5-Sterne-Bewe-

Wie geht es mit den beiden weiter?

gung die Hälfte ihrer Stimmen verloren hat. Wir stehen nun wohl vor einer Regierungskrise. Niemand weiß, wohin Salvini will. Will er Neuwahlen provozieren, indem er seinen Bündnispartner mit Lega-Forderungen überhäuft, oder begnügt er sich mit mehr Kompetenzen, einigen zusätzlichen Ministern, damit das politische Kraftverhältnis wieder passt? In dieses undurchsichtige Szenario hat sich nun auch noch Mi-

nisterpräsident Conte eingebracht. Er hat seinen beiden Vize-Regierungschefs ein Ultimatum gestellt, mehr Loyalität und ein unmissverständliches Bekenntnis zur Fortsetzung des Bündnisses und eine Beendigung der fruchtlosen Flügelkämpfe eingefordert. Somit wird es spannend. Sollen die Neuwahlen noch im September stattfinden – d. h. vor der Erarbeitung des heurigen äußerst schwierigen Haushaltsgesetzes – dann muss es in der Woche nach Pfingsten „krachen“. Vielleicht organisiert auch jemand einen „Unfall“ bei den anstehenden Vertrauensabstimmungen zu den Gesetzesdekreten „sblocca cantieri“ (das Gesetzesdekret soll die Arbeitsvergabebestimmungen lockern und die ausufernde Bürokratie abbauen) oder beim „DL crescita“ (das Dekret soll mehr wirtschaftliches Wachstum bewirken). Erschwerend dazu kommt noch, dass die EU auch ein Vertragsverletzungsverfahren wegen Überschuldung gegenüber Italien einleiten will. In Zeiten solcher Unsicherheit ist die parlamentarische Arbeit schwierig. Der Senat behandelt den „DL sblocca cantieri“, wir in der Abgeordnetenkammer den „DL crescita“. Finanzmittel für die notwendige Dotierung der jeweils vorgeschlagenen Maßnahmen gibt es zurzeit aber nur für ein Dekret. Die Wahl fiel auf den „sblocca cantieri“. Somit wurden bei uns die diesbezüglichen Abstimmungen um zwei Wochen verschoben. Das Ergebnis der Wahlen hat offensichtlich zu einem Stillstand geführt. Was wird nun Ministerpräsident Conte tun?

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WANDERN

Von Giggelberg nach Naturns Wer einen ganz besonderen Panoramaweg erleben will mit schwindelerregenden Tiefblicken vom gesicherten Steig, mit Wasserfällen, wildromantischen Schluchten und den Zeugen einer längst vergangenen Zeit, den Pflasterwegen, der komme mit! von Christl Fink

Wir fahren bis nach Rabland und zur Talstation der Texelbahn. Nebel grüßen uns an der Bergstation und am nahen Berggasthaus Giggelberg, doch wir lassen uns nicht einschüchtern. Gleich finden wir auch schon die richtigen Wegweiser. Über den Meraner Höhenweg

Durch ein Gatter kommen wir auf den Steig, der sich in stetem Auf und Ab dem Berghang entlang 26

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zieht. Der Sturm, Ende Oktober letzten Jahres, hat auch hier gewütet, doch fleißige Hände haben den Steig wieder gut begehbar gemacht. Ein Marterle weist darauf hin, wie wichtig Achtsamkeit ist. Der AVS Partschins hat lobenswerterweise Tafeln mit den alten Flurnamen angebracht. Plötzlich kommen wir zur Zufahrtsstraße zum nächsten Berghof. Ein paar Meter geht es diese entlang, dann zeigt der Wegweiser einen Steig unterhalb der Straße zwischen

windschiefen Zäunen an. Gleich sind wir beim Hochforchhof. Einst wurde er als Gasthaus geführt und hatte seine eigene Seilbahn. Inzwischen ist er über eine kurvenreiche, kühn in steile Felswände gebaute Straße erreichbar. Der Tausend-Stufen–Steig

Zwischen Haus und Hof hindurch kommen wir erst auf einen breiten Weg, der rasch wieder zum Steig wird. Nun geht es in vielen

Serpentinen, aber immer gut gesichert, über 987 Stufen 300 Höhenmeter im Ab-, dann 200 m im Aufstieg über den Lahnbachgraben. Alles ist hier beeindruckend: der kühn in die Felsen gebaute Steig, leuchtende Felsenprimeln, ebenso wie seltene Orchideen, das Rauschen des Wasserfalls, das immer mächtiger anschwillt, je mehr wir uns ihm nähern, die gewaltige Hängebrücke! Nach der Hängebrücke fragt man sich: wo geht es nun weiter? Doch Schritt


Längst hat die alte Giggelbergseilbahn ausgedient

Wasserfall im Lahnbachgraben

für Schritt steigen wir wieder in einer Felsenrinne bergan, wenden uns nach links und – um das Eck. Rast beim Schnatzer Kreuzl

Nun erleben wir Weite, frisches Wiesengrün und jenseits eines Tales den Pirchhof, der als Hofschank geführt wird, und darüber den höchsten Hof, den Schnatzer. Trotz des Nebelwetters ist hier alles voll besetzt. Kurz müssen wir nun auf der Zufahrtsstraße weiter und sehen bereits den Grubhof vor uns. Hier entdecken wir an der Bergseite den Wegweiser in Richtung Kirchbachspitze (Markierung 6) und wandern kurz aufwärts bis zu einem alten, kleinen Wegkreuz mit einigen Steinen. Ein guter Platz für unsere Mittagsrast, zumal der Magen knurrt und sich jetzt sogar die Sonne zeigt. Das Rucksackmenü schmeckt ausgezeichnet. Frisch gestärkt gehen wir kurz zurück,

Am Weg nach Hochforch

Der Tausend-Stufen-Steig

entscheiden uns dann spontan, nicht über den Höhenweg bis Unterstell weiterzuwandern, sondern den Abstieg nach Naturns zu wagen. Der Schnatzeregger Kirchweg

Auf Markierung 6 wandern wir nun zügig abwärts. Wenn man bedenkt, dass über Jahrhunderte Menschen diesen Weg nehmen mussten, um ins Tal zu kommen, zum Kirchgang, zum Einkauf, zum Arzt… und dann schwer beladen wieder aufwärtsstiegen, dann geht man den Steig in großer Ehrfurcht. In weiten Serpentinen führt er stetig bergab. Erst treffen wir auf Wacholder, später Schwarzföhren und noch tiefer wachsen Flaumeichen, gemischt mit anderen Bäumen. Immer wieder überqueren wir die Straße, die heute das Überleben in diesen Steilhängen noch möglich macht. Der Steig ist durchwegs gut markiert und es

Imposante Hängebrücke

geht immer nur mäßig steil hinunter. Rosa Seifenkraut wächst in dicken Polstern. Einmal müssen wir nach einer Straßenüberquerung an wiederkäuenden Kälbchen vorbei, aber diese lassen sich nicht stören. Der Zwiebelturm von Naturns

Dort, wo die Aussicht besonders schön ist, steht immer wieder eine Rastbank. Der rote Kirchturm von Naturns grüßt herauf, aber immer noch scheint er tief unter uns. An Bildstöcken und immer wieder den alten Flurbezeichnungen vor-

bei wandern wir weiter. Sogar an der „Mördergand“ müssen wir vorbei. Teilweise ist der uralte Pflasterweg noch intakt. Hier entdecken wir die ersten Felsennelken. Immer auf Markierung 6 kommen wir schließlich ins Dorf und damit an unser heutiges Ziel. Ein Linienbus verkehrt zwischen der Talstation Unterstell und jener der Texelbahn, sehr praktisch für Wanderer, die dort ihr Auto abgestellt haben. Er hält auch im Zentrum von Naturns. Glücklich kehren wir wieder nach Hause, reich beschenkt, selbst an einem Nebeltag.

info Anfahrt: Mit Linienbus nach Rabland und zu Fuß zur Texelbahn, oder mit Pkw von Meran nach Rabland und zur Texelbahn. Ausgangspunkt: Bergstation Giggelberg (1565 m) Ziel: Pirchhof (1445 m) und Naturns (554 m) Gesamtgehzeit: insgesamt 4 - 4 ½ Std. Giggelberg > Hochforch: 1 Std. > Pirch: 1,30 Std. > Naturns: 1,40 Std. Beste Zeit: Frühling, Herbst, Winter (wenn schneefrei!) BAZ 12/19

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VERANSTALTUNGEN

In der alten „Ansetz“ im Schloss Lebenberg in Tscherms können die 47 Geschichten der jungen Autoren,

v. l.: Peter Mitterhofer, Roswitha Huber, Ingrid Mittelberger,

dargestellt auf überdimensionalen Schulheften, besichtigt werden

Anouschka van Rossem, Ulrike Königsrainer, Christine Margesin

Ein Schloss erzählt Lobende Worte für das erste Schulprojekt „Schreiben im Schloss – Castel Lebenberg erzählt“ Am Samstag, den 1. Juni wurde auf Castel Lebenberg in Tscherms ein Schulprojekt mit dem Titel: „Schreiben im Schloss – Castel Lebenberg erzählt“ vorgestellt. Auf Initiative der Schlossherrin Dr. Anouschka van Rossem griff der Bildungsausschuss im Herbst 2018 die Idee einer Schreibwerkstatt in Castel Lebenberg auf. Als Projektträger zeichnen der Bildungsausschuss Tscherms (Organisation), der Schulsprengel Lana und Castel Lebenberg für Idee und Ausstellung verantwortlich. Ausgehend von einer Führung im 28

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Schloss wurden die Schüler angeregt, Texte zu schreiben. So entstanden 47 Arbeiten, die im Laufe des Schuljahres gemeinsam mit den Lehrpersonen Roswitha Huber, Ingrid Mittelberger und Ulrike Königsrainer ausgearbeitet und in einer Broschüre gesammelt wurden. Diese Broschüre (Titelblatt gestaltet von Luis Peter Prünster und Walter Mahlknecht) konnte an alle Interessierten verteilt werden. In der alten „Ansetz“ im Schloss fanden jede der 47 Ge-

schichten der jungen Autorinnen und Autoren, dargestellt auf 100 % recyclebaren Schautafeln in Form von überdimensionalen Schulheften, ihren angemessenen Platz. Der bekannte Schauspieler und Moderator Oswald Waldner präsentierte den rund 90 Anwesenden in gekonnter Manier einen Streifzug durch die Arbeiten. Musikalisch eingerahmt wurde die Veranstaltung durch die Blockflötenklasse der Musikschule Lana (Leitung Brigit Pircher). Wiederholt wurde der Wunsch laut, dass dieses

Projekt kein Einzelfall darstellen möge und mit weiteren Klassen und Bildungsausschüssen auch in Zukunft zur fixen Einrichtung auf Castel Lebenberg werden sollte. Die Ausstellung mit den Werken kann auf Castel Lebenberg diesen Sommer besichtigt werden, wo auch die Broschüren mit allen Geschichten erhältlich sind. Detaillierte Infos erhalten Sie im Castel Lebenberg in Tscherms unter Tel. 320 401 85 11.


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das Südt.Erdbeerfest am 29. und 30. Juni sein 20. Jubiläum und wie immer stehen Familie und Genuss im Mittelpunkt. Erdbeerkönigin Jasmin freut sich auf die heurige Erdbeersaison, welche wegen der Witterungsverhältnisse etwas später startet. „Ab Mitte Juni kann mit den ersten Erdbeeren gerechnet werden“, erklärt sie. Die Gäste haben am Samstag die Möglichkeit verschiedene Erdbeersorten zu verkosten und ihren Favoriten zu bestimmen, am Nachmittag wird traditionell die Riesenerdbeertorte angeschnitten. Neben verschiedenen Persönlichkeiten wird auch Landeshauptmann Arno Kompatscher beim Anschnitt assistieren. Nicht zu kurz kommen die Liebhaber von guter Musik. Konzerte

von Musikkapellen und verschiedenen Gruppen erwarten die Gäste. Einen Höhepunkt stellt am Sonntag das Promispiel dar. Nathalie Trafoier, Südtirolerin des Jahres 2018, wird mit verschiedenen Prominenten ein wunderbares Dessert zaubern. Außerdem: • Kinderschminken, Clown, Bastelecke und vieles mehr! • Spielplatz und Minigolf • Geführte Wanderungen auf dem Südtiroler Erdbeerweg • Schnupperklettern in der neuen AVS-Kletterhalle • Präsentation Vinschger Markenprodukte • Bauernmarkt mit typischen Produkten aus dem Nationalpark Stilfser Joch

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