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THEMA 04 | Psairer Blau
Verschwörungstheorien?
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Kommentar von Walter J. Werth
Sogenannte Verschwörungstheorien haben in Zeiten von COVID-19 Hochkonjunktur. Manche davon klingen sogar plausibel. Wir sollten jedoch genauer hinsehen um zu wissen, was die Merkmale von Verschwörungstheorien sind und was sie so beliebt machen. Wir erleben eine Krise. Eindeutig. Nicht nur eine gesundheitliche und wirtschaftliche, sondern auch eine psychologische Krise. Das Coronavirus und die zur Eindämmung der Pandemie getroffenen Maßnahmen haben das Leben von Millionen Menschen auf den Kopf gestellt. Auch wenn die Konsequenzen all dessen ganz unterschiedliche Auswirkungen auf jeden Einzelnen haben, so vereint uns alle etwas: nämlich die Ungewissheit. Wir Menschen mögen Ungewissheit nicht. Wir wollen wissen, was als nächstes passiert und warum. Wer an Verschwörungstheorien glaubt, gehorcht einer einfachen Einteilung in Gut und Böse. Hinter einem schrecklichen Ereignis wird eine böse Macht vermutet, die für alles verantwortlich ist. Ein erstes Misstrauen besteht schon darin, dass man zum Beispiel annimmt, den Politikern ginge es nur darum, die eigenen Posten und Einkünfte zu sichern, anstatt zu regieren. Auch aus Vorurteilen gegenüber fremden Nationalitäten kann sich ein Verschwörungsglaube entwickeln. Die freie Meinungsäußerung und die Versammlungsfreiheit gehören gottlob bei uns zu den Grundrechten. Aber wo Rechte sind, existieren auch Pflichten. Und dazu gehören in Corona-Zeiten auch besondere Hygienevorschriften. Auch wenn diese schwer einzuhalten sind. Diese Rechte und Pflichten gelten, egal ob es sich um eine Kundgebung oder um eine Demonstration gegen Rassismus handelt. Der gute Zweck heiligt nicht die schlechten Mittel. Ob Verschwörungstheoretiker die Abstandsregeln auf Kundgebungen ganz bewusst verletzen oder Demonstranten gegen Rechts die Abstände unfreiwillig nicht einhalten, weil es einfach zu voll ist, macht im Ergebnis keinen Unterschied: Es wird der Tod von Menschen in Kauf genommen.
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THEMA
Deckenfresko in der Pfarrkirche Neustift im Stubaital von Josef Haller
„Triumph“ von Johann Evangelist Holzer im Meraner Stadtmuseum Palais Mamming
Psairer Blau Mit dem Passeiertal verbinden wir Andreas Hofer, den Quellenhof, den Dialekt. An die Kunst würden wir zuletzt denken. Weit gefehlt, denn zwischen 1719 und 1845 bestand in St. Martin eine Art Malerschule, die bedeutende Künstler hervorgebracht, das ganze Tal mit Kunstwerken versorgt und weit über die Talgrenzen hinaus an Bedeutung erlangt hat. von Josef Prantl
Kaum eine Talschaft in Südtirol arbeitet ihre Geschichte so gründlich auf wie die Passeirer. Das hängt mit dem Talmuseum zusammen. Immer wieder gelingt es Museumsverein-Obmann Albin Pixner und Judith Schwarz, die das MuseumPasseier leitet, aus der Schatztruhe der Geschichte Vergessenes herauszuholen und originell wiederzubeleben: So gerade mit der Passeirer Malerschule. Ein Thema, das auf den ersten Blick nicht der Aufreißer ist. Dass aus einem Tiroler Tal aber vor 300 Jahren eine Künstlerschmiede von Malern und Bildhauern hervorging, ist beachtlich. „Wir begegnen ihren Werken auf Schritt und Tritt“, sagt Albin Pixner,
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„in vielen Kapellen, in fast jeder Kirche, auf den Hoffassaden und Bauerntruhen, auf den Kirchenfahnen im ganzen Tal.“ Wie ein Freilichtmuseum der sogenannten „Malerschule“ zeigt sich das Passeiertal. Josef Haller und Johann Holzer sind ihre zwei bedeutendsten Vertreter. Der gebürtige St. Martiner Josef Haller (1737 - 1773) schuf zahlreiche Ölbilder für die Kirchen im ganzen Tal, Altar- und Fahnenbilder und auch Fresken: darunter das „Fresko der Himmelsglorie“ in seinen leuchtenden Farben für die Pfarrkirche in Neustift im Stubaital. Als „Sternstunde und Höhepunkt der Passeirer Barockkunst“ bezeichnet der Kunsthistoriker
Hanns-Paul Ties, der die Malerschulwerke wie kein Zweiter kennt, das Schaffen Hallers. Besonders gut gefällt mir persönlich das sich in Münchner Privatbesitz befindende Hinterglasgemälde „Allegorie des Erdteils Asien“ (1760), das dem Passeirer Künstler zugeschrieben wird. Bedeutendster Maler des Spätbarocks
Der bedeutendste Vertreter der Passeirer Malerschule ist Johann Evangelist Holzer (1709 1740). Der Obervinschger aus Burgeis wollte eigentlich Laienbruder auf Marienberg werden, wurde aber wegen Platzmangels und fehlenden
Geldes vom Klosterabt abgewiesen. Wie viele Vertreter der Passeirer Malerschule ging auch er in die Lehre bei Nikolaus Auer in St. Martin. Das „Malerhaus“ mit seinen prächtigen Fresken südwestlich der Pfarrkirche erinnert heute noch an diese ehemalige Kunstschmiede, und zu Recht führt jede Dorfführung daran vorbei. „Insgesamt aber hat die Malerschule bislang wenig Aufmerksamkeit erhalten, mit dem Jubiläum soll sich das ändern. Schloss Tirol schafft eine Sonderausstellung und das MuseumPasseier hat eine Online-Datenbank sowie ein ,erwanderbares‘ Hörspiel veröffentlicht“, erklärt die Leiterin des MuseumPasseier. In Zeiten von Corona nicht ohne Überraschungen, „mit tatkräftiger Unterstützung durch das Amt für Museen und museale Forschung, das Amt für Kultur und die Raika Passeier fand dann alles doch noch ein gutes Ende“, freut sich Albin Pixner, auch wenn die öffentliche Vorstellung auf bessere Zeiten warten muss. Zurück zu unseren Malern: Wie Haller vervollkommnte auch Johann Holzer seine Ausbildung in Augsburg. Bald schon übertraf er dort seinen Meister und machte sich im süddeutschen Raum einen Namen. Als bischöflicher Hofmaler sicherte er sich einen Platz in der Liste der großen Freskenmaler des Barocks. 1737 war er von
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Bischof Johann Anton II. von Freyberg, dessen Sommerresidenz er mit dem Deckenfresko „Der Triumph der Flora“ versah, zum fürstbischöflich-eichstättischen Hofmaler ernannt worden. Leider verstarb Holzer mit 30 Jahren an Typhus viel zu früh und konnte den Auftrag von Kurfürst Clemens August von Bayern, das wunderbare Schloss Emsland auszumalen, nicht mehr ausführen. Besonders beeindruckend ist sein Ölgemälde „Der Triumph der Hölle über die Erlösungsliebe Christi“ (1734), das im Meraner Stadtmuseum zu sehen ist.
es war Winnebacher, der den Maler Nikolaus Auer und den Bildhauer und Altarbauer Anton Ferner nach Passeier holte und so den Anstoß zur Gründung der Malerschule gab. Fast 150 Jahre lang entstehen hier Kunstwerke für beinah alle Kirchen und Kapellen des Passeiertals und für viele Ortschaften des Vinschgaus, des Meraner und Sterzinger Raums, des Ötztals sowie des Sarntals. Mehrere später teils überregionale bedeutende Künstler werden hier in St. Martin die Grundlagen ihres Handwerks erlernen.
„Die Kunst als Dienerin der Religion“
Das „Martiner Malerhaus“
Zu verdanken ist der künstlerische Höhenflug des Passeiertals einem Priester. Der in St. Martin geborene Michael Winnebacher (1656 1742), Kurat von Hinterpasseier, muss ein feinsinniger Mensch gewesen sein und ein besonderes Näheverhältnis zur Kunst gehabt haben. Seine Ausbildung erhielt er bei den Jesuiten in Innsbruck. Selbst betätigte er sich als Übersetzer und Dichter; er soll sogar ein Gedicht über den Kummersee verfasst haben und gilt als Vertreter Südtiroler Barockdichtung. Ihm ist es zu verdanken, dass sein Heimathof in St. Martin zu einer Malerschule wurde. Denn
Ohne das Zutun von Michael Winnebacher hätte das Passeiertal also nie eine Rolle in der Geschichte der Malerei gespielt. Nach Abschluss seiner Gesellenzeit in Augsburg (damals ein Zentrum der Barockkunst) holte der pfiffige Kurat Nikolaus Auer ins Tal und bescherte ihm nicht nur Aufträge, sondern gab ihm auch noch seine Haushälterin zur Frau. Seine Werkstatt richtete der talentierte Maler dann gleich auch im Geburtshaus des Pfarrers, im „Aussermoarhof “ in St. Martin ein. Seine Frau, die wohlhabende Witwe Maria Pichler, hatte nämlich das Gebäude noch vor der Heirat dem Pfarrer und
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THEMA Schwarz über ein Kapitel wiederbelebter Kulturgeschichte des Passeiertals: Die Coronakrise hat auch das MuseumPasseier getroffen. Sie haben sich zum 300-jährigen Jubiläum der sogenannten „Malerschule“ in St. Martin einiges vorgenommen.
Hanns-Paul Ties betrachtet die „Geißelung Christi“ von Nikolaus Auer
seinen Geschwistern abgekauft. Nikolaus Auer wird als Lehrmeister Bedeutung erhalten. Neben seinen drei Söhnen zählen mehrere spätere Künstler zu seinen Schülern, darunter auch Johann Evangelist Holzer und Josef Haller. „Während Holzer in der schwäbischen Reichsstadt verblieb und sich dort in den Olymp der deutschen Barockkunst malte, kehrte Haller in sein Heimattal zurück. Sein Schaffen bildete nicht nur den Höhepunkt der barocken Passeirer Malerschule, sondern zugleich eine der Sternstunden der Malerei des Spätbarocks und Rokoko in Tirol“, schreibt Hanns-Paul Ties im Ausstellungskatalog zur Sonderausstellung „Zwischen Augsburg und Venedig“ auf Schloss Tirol, die zur
Judith Schwarz, Leiterin des MuseumPasseier
Zeit wegen der Corona-Krise online im 3-D-Format angeboten wird. Aus „Pariser Blau“ wurde „Psairer Blau“
Um der Erinnerung an die sogenannte „Passeirer Malerschule“, die vor rund 300 Jahren in St. Martin gegründet wurde, neuen Aufwind zu geben, hat sich das MuseumPasseier einiges einfallen lassen. Dazwischen gekommen ist dem Team um Museumsleiterin Judith Schwarz dann aber Corona, und so war es gut, dass man mit der Werk-Datenbank und dem Hörspiel „digitale Wege“ beschreiten wollte. Im März wurde die Webseite www.malerschule.it mit über
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400 Werken der Malerschule online gestellt. Das Farb-Hörspiel „Malerspuren“, das im Mai erschienen ist, greift eine im Jahr 1825 tatsächlich unternommene Fußreise eines Wiener Beamten auf und begibt sich mit ihm und den Menschen im Tal auf die Suche nach Malerspuren – dabei träumt der Wiener immer wieder vom unbekannten Farbton „Psaier Blau“. „Die Idee zu diesem unbekannten Farbton haben wir einem Jungen aus St. Martin zu verdanken“, erzählt Martin Hanni, der für Drehbuch, Gestaltung und Produktion verantwortlich zeichnet. Mehrere Grundschüler schenkten dem Projekt ihre Stimme und sprachen unter anderem die Namen von Farbtönen ins Mikrophon. „Ein Kind verwandelte ,Pariser Blau‘ in ,Psairer Blau‘, ein Fehler, den wir nicht rückgängig machen mochten.“ Die „BAZ“ sprach mit Judith
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In diesem Audioguide „Malerspuren. Ein Farb-Hörspiel“ erwandern Interessierte in drei Etappen das Tal und erfahren so einiges über die Malerschule und darüber hinaus. Können Sie uns das Projekt näher erläutern?
Das Hörspiel führt als Fuß- bzw. Busreise nach St. Martin, St. Leonhard und Moos und zu Fresken, die man im Alltag keines Blickes würdigt oder zu Kirchenwerken, die man allsonntäglich sieht und doch nicht wirklich betrachtet. Passeirer Geschichten, in denen es um Malereien – nicht nur um jene
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Judith Schwarz: Wie allen Museen sind uns durch Corona die Frühjahrsbesucher abhandengekommen. Dass wir dann nach der Massenquarantäne mit dem Hörspiel etwas Neues anbieten konnten, das außerhalb der geschlossenen Museumsmauern funktioniert, war ein glücklicher Zufall. Viele haben sich nach dem Hausarrest und der visuellen Überflutung am Handy gerne auf dieses auditive Angebot eingelassen und es mit einer Wanderung durch Passeier verbunden, wofür es ja gedacht ist.
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der Malerschule – geht, werden dabei miteinander verwoben. Die Hauptrolle im dokumentarisch-fiktiven Stück spielt ein Wiener Beamte, der 1825 mit Pinsel und Farbe ins Passeier kommt und dort die Tochter des letzten Malers der Malerschule trifft. Ausgangspunkt des Hörspiels ist das MuseumPasseier. Interessierte brauchen ein Smartphone mit genügend Akku und Kopfhörer – und den Link www.museum.passeier.it/ malerspuren. Kann man denn wirklich von einer barocken Malerschule in Passeier sprechen oder stammt die Bezeichnung mehr aus dem Volksmund?
Der Begriff „Passeirer Malerschule“ ist eine Wortschöpfung, die erst nach dem Tod der Künstler aufkam. Er ist nicht nur auf die meist zwischen 14 und 18 Jahre alten Lehrbuben gemünzt, die in St. Martin die Malerkunst erlernten. Gleichzeitig werden damit die Künstler zusammengefasst, die im Umkreis der Werkstatt tätig waren. Die Malerfamilie Auer, welche die Werkstatt im Malerhaus drei Generationen lang führte, war in ein Netzwerk eingebunden und arbeitete beispielsweise mit der in unmittelbarer Nähe lebenden Bildhauerfamilie Ferner zusammen.
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In einer Datenbank, die online abrufbar ist, haben Sie über 400 Werke der Malerschule dokumentiert und beschrieben. Das klingt mühevoll und recht langweilig?
Im Gegenteil. Auf diese Weise durfte ich gemeinsam mit dem Kunsthistoriker Hanns-Paul Ties (der die Texte erstellt hat) in Kirchendachböden steigen und Pfarrhäuser durchkämmen, mit Taschenlampe verblichene Datierungen und Signaturen auf Gemälden suchen und anhand der Kirchenbücher neue Puzzleteile zu den Künstlern entdecken. Mit von der Partie war der Ansporn, dass damit erstmals in dieser Geschlossenheit die Malerschulwerke in und außerhalb von Passeier fotografiert, beschrieben und für alle sichtbar gemacht werden. Dass es über 400 werden würden, hätten weder wir noch die Gemeinde St. Martin (die das Projekt angestoßen hat) gedacht. Eine Sonderausstellung auf Schloss Tirol zur Passeirer Malerschule ist momentan auch nur online abrufbar. Was hat es mit dem Titel „Zwischen Augsburg und Venedig“ auf sich?
Seine begabtesten Schüler hat Nikolaus Auer zur weiteren Ausbildung in das damals bedeu-
tendste deutschsprachige Kunstzentrum nach Augsburg geschickt, zwei seiner Söhne studierten in der Kunstmetropole Venedig. Das barocke Augsburg galt als „Bilderfabrik Europas“, um 1780 werden hier 65 verschiedene Kunstberufe aufgezählt, vor allem galt die schwäbische Reichsstadt als das Zentrum der Druckgrafik und Hinterglasmalerei schlechthin. Dass von seinen Schülern einer der „Star der süddeutschen Malerszene“ (Johann Evangelist Holzer) und der zweite „einer der besten Rokokomaler Tirols“ (Josef Haller) werden würde, hat Nikolaus Auer jedoch nicht mehr erlebt. Wie geht es mit dem MuseumPasseier vor dem Hintergrund von Covid-19 weiter?
Momentan sind wir dabei, unsere Ausstellung „Uffizi in Passeier. Wer schützt Kunst im Krieg?“ umzugestalten; sie wird von 27. Juni bis 1. November 2020 in „Le Gallerie di Piedicastello“ in Trient zu sehen sein. Ab 1. Juli wird das Museum dienstags bis sonntags für Besucher öffnen, für diesen wohl besucherarmen „Corona-Sommer“ haben wir uns eine gründliche Inventarisierung der Bestände vorgenommen.
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Das Bäckerhandwerk zählt zu einem der ältesten gewerblichen Handwerkstätigkeiten rund um die Herstellung von Lebensmitteln. Brot als Grundnahrungsmittel spielt in Europa seit dem späten Mittelalter eine große Rolle. Die Herstellungsmethode der Bäcker war über Jahrhunderte hinweg vor allem harte körperliche Arbeit. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg erfolgten nennenswerte Arbeitserleichterungen durch den Einsatz von Maschinen. Aber auch heute noch ist vor allem handwerkliches Können der Grundstein für den Beruf des Bäckers. Knusprig, goldbraun und herrlich duftend. Mit Liebe und Hingabe zum Beruf und langjähriger Tradition werden täglich unzählige frische Köstlichkeiten in Südtirols Bäckereien hergestellt. Verkauft werden die hochwertigen Produkte in alteingesessenen Familienbetrieben, in neuen schicken Bäckereien, an Marktständen oder auch im Netz. Hinter den Leckereien steht die Zunft der Bäcker, die auch heute noch zumeist in den frühen Morgenstunden bereits in ihren Backstuben werkeln. Der Kreativität sind kaum Grenzen gesetzt, und hochwertige Zutaten garantieren ein Genusserlebnis, das sich von der
industriellen Massenproduktion abhebt. In Vollzeitausbildung zum Brötchen-Experten
Die Landesberufsschule für Gastund Nahrungsmittelgewerbe „Emma Hellenstainer“ in Brixen bietet in Südtirol eine fundierte Vollzeitausbildung zum Bäcker an. Die dortige Bäckerei arbeitet biologisch und legt großen Wert auf eine handwerkliche Herstellung mit regionalen Zutaten. Ein Großteil des für die Backstube benötigten Mehls wird in Form von Korn angekauft und in der hauseigenen Mühle vermahlen. Die dreijährige Ausbildung beginnt mit dem Besuch der Berufsgrundstufe (1. Klasse Berufsfachschule) für Nahrungsmittelgewerbe mit den Bereichen Servieren und Kochen. Darauf folgen zwei Jahre Fachausbildung im Berufsfeld Bäckerei, und diese schließt mit dem Berufsbefähigungszeugnis ab. Der Kernbereich der Ausbildung umfasst allgemeinbildende Fächer, Praxisunterricht und Unterricht in Fachtheorie. Ein Hauptaugenmerk sind Unterrichtsfächer wie Arbeitskunde, Rohstoffkunde sowie Ernährungslehre.
Zudem erwerben die Auszubildenden grundlegendes Wissen über die Zusammenarbeit im Team, selbstverantwortliche Übernahme von umfassenden Aufgaben, Organisationskompetenz und Berufsethik. Das Bäckerhandwerk erfordert auch im Jahr 2020 vor allem ein Höchstmaß an körperlicher Gesundheit, da langes Stehen nicht vermieden werden kann. Zudem braucht es einen einwandfreien Geruchs- und Geschmackssinn, Sinn für Sauberkeit und praktisches Denken und Verstehen sowie Handgeschicklichkeit und Bereitschaft zur Teamarbeit. Nach Beendigung ihrer Ausbildung steht den frischgebackenen Bä-
ckern ein abwechslungsreiches Handwerk voller geschmackvoller Vielfalt, regionaler Getreidesorten und Gestaltungsmöglichkeiten offen.
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Besser sehen und hören Das Sehen und das Hören sind dem Menschen wohl die beiden wichtigsten ihrer fünf Sinne. Riechen, Schmecken, Tasten sind Nah-Sinne, Hören und Sehen Fern-Sinne. Unsere Augen sind ein Wunderwerk der Natur. Wie eine hochkomplexe Präzisionskamera filtern und bündeln sie alles Licht. Dessen elektromagnetische Wellen werden über Hornhaut, Pupille, Augenlinse zur Netzhaut und über die Sehnerven zum Gehirn geleitet. Dieses vollbringt
im Sehzentrum Höchstleistungen, indem es sämtliche eingehenden Bilder in Echtzeit vergleicht mit Informationen und Gefühlseindrücken, die wir im Laufe des Lebens bereits gesammelt haben. Aus all diesen Daten lässt unser Gehirn fortwährend in Sekundenbruchteilen die Ein-
Optik Zublasing Eppan und demnächst NEUERÖFFNUNG auch in Terlan
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drücke entstehen, die wir in Formen und Farben wahrnehmen. Bei Fehlsichtigkeit des Auges treffen die Lichtimpulse nicht mehr präzise auf die Netzhaut. Werden sie davor gebündelt, spricht man von Kurzsichtigkeit: der Mensch sieht in der Nähe scharf, in der Ferne aber unscharf. Von Weitsichtigkeit spricht man, wenn die Fernsicht klar, die Nahsicht aber verschwommen ist. Hier liegt der Brennpunkt der Bildschärfe hinter der Netzhaut. Beide klassischen Sehmängel lassen sich durch optische Linsen oder Brillengläser perfekt ausgleichen. Wenn der Arm gar nicht lang genug ist, um das Lesebuch so weit vom Auge wegzuhalten, dass die Buchstaben nicht mehr verschwimmen – dann nennt man dieses Phänomen die Alterssichtigkeit. Im Alter kommt es zu
einem natürlich bedingten Elastizitätsverlust der Augenlinse. Sehr viel problematischer als Sehschwächen sind diverse Augenkrankheiten. Die häufigsten davon im Alter sind Grauer Star, Grüner Star und die Makula-Degeneration. Es ist wichtig, sie möglichst früh zu erkennen und operativ zu behandeln, denn sie können zu vollständigem Sehverlust führen. Beim Grauen Star führt die schleichende Trübung der Augenlinse zur Sehstörung. Sie kann nur durch die medizinische Operation behoben werden, bei der die getrübte Augenlinse entfernt und durch eine Kunstlinse ersetzt wird. Dieser Eingriff gilt heute als sicher und routiniert, mit sehr guten Chancen auf Wiederherstellung der vollen Sehkraft. Beim Grünen Star ist der empfindliche Sehnerv geschädigt.
Die wahrscheinlichste Ursache ist ein überhöhter Augeninnendruck. Die Problematik liegt auch hier in der Früherkennung, denn das Gehirn versucht die Krankheit auszugleichen. Sie kann durch chirurgische Eingriffe gemildert, aber nicht mehr behoben werden. Dasselbe gilt für die Degeneration der Augenmakula, wobei die lichtempfindlichen Netzhautzellen verkümmern. Dieser Sehverlust betrifft im hohen Alter über 80 Lebensjahren etwa die Hälfte aller Menschen. Hören macht Sinn
Unser Hörsinn ist die perfekte Ergänzung zum Auge. Er ist bestimmend für Richtung und Lautstärke, für Emotionen und Gefahrenerkennung, für Empfindsamkeit und Gleichgewicht. Unsere Ohren sammeln unablässig und lebenslang Schallwellen, welche über das äußerst feine In-
nenohr-Organ zum Gehirn gelangen, um dort simultan ausgewertet zu werden. Wie sensibel und leistungsfähig der Hörvorgang ist, können vor allem Blinde ermessen. Sie tasten sich nicht nur mit ihrem Gehstock voran, sondern lauschen nach seinem Klang. Der Hörsinn erschließt uns die Kommunikation und die alles verbindende Muse der Musik. Die größte Gefahr für das Hörvermögen sind Lärmquellen. Unsere Augen können wir schließen, wenn sie schmerzen – unsere Ohren nicht. Sie sind unser Alarmsystem in ständiger Bereitschaft. Sie können sich von Lärmstrapazen nur erholen, indem wir ihnen Ruhe gönnen. Dauer und Stärke des Geräuschpegels sind ausschlaggebend für Hörschäden. Je höher die Lautstärke, desto größer ist der Druck der Schallwellen, die in unser Ohr eindringen. Die Vermeidung von Lärm und Krach ist von hohem Allgemeininteres-
se, denn sie führen zur dauerhaften Schädigung der Hörzellen im Innenohr. Trotz Lärmvorschriften ist Schwerhörigkeit meist von Lärm verursacht – sie kann auch Folge von Entzündungskrankheiten sein. Ein Hörverlust kann durch plötzlichen Hörsturz entstehen. Es handelt sich dabei um ein Infarkt im Innenohr. Schwerhörigkeit entwickelt sich meist schleichend über Jahre. Darin liegt die große Gefahr einer fehlenden Früherkennung der Hör-
verschlechterung. Eine verspätete Kontrolle beim Ohrenarzt kann die eingetretene Verminderung der Hörleistung nur noch durch ein passendes Hörgerät ausgleichen. Hervorragende technische wie ästhetische Hörapparate sind dafür entwickelt worden, und sie können das Hörvermögen so weit wiederherstellen, dass das persönliche Wohlbefinden stimmt und gesellschaftliche Beeinträchtigungen durch Schwerhörigkeit die Ausnahme bleiben.
Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde Neuer medizinischer Fachbereich in der Martinsbrunn ParkClinic in Meran.
Fast jeder Mensch braucht einmal im Laufe des Lebens die Hilfe vom Facharzt für Hals, Nasen und Ohren (HNO). Alle drei Organe sind durch ein komplexes System miteinander verbunden. Bei Halsschmerzen ist es sinnvoll zu prüfen, ob auch in Nase oder Ohren Beschwerden vorliegen. Patienten mit Hals- und Ohrenschmerzen haben nun in Meran einen neuen kompetenten Ansprechpartner: Dr. Otto J. Zimmermann, Facharzt für HNO-Heilkunde, verstärkt seit Juni das Fachärzteteam der Martinsbrunn ParkClinic. Das Leistungsspektrum umfasst neben Facharztvisiten und Untersuchungen auch professionelle Ohrenreinigung, Verödungen, kleine chirurgische Eingriffe bei Erkrankungen (z. B. Hörsturz oder Tinnitus), Verletzungen, Fehlbildungen und Funktionsstörungen der Ohren, der oberen Luftwege, der Mund-
höhle, des Rachens, des Kehlkopfes, der unteren Luftwege und der Speiseröhre. Dr. Zimmermann zeichnet ein breites diagnostisches und therapeutisches Spektrum aus, mit kompetenter Diagnose, Behandlung und Beratung bei Erkrankungen im gesamten Kopf- und Halsbereich, zum Wohle der Patienten. Patienten mit SchnarchProblemen oder Schlafapnoe werden in Martinsbrunn bereits betreut und finden nun eine weitere wertvolle Unterstützung durch Dr. Zimmermann. Die Leistungen im Überblick:
• HNO-Visite • Kehlkopfspiegelung (Endoskopie) • Hörprüfung (Audiometrie) • Ohrenreinigung • Kinder-HNO bei Adenoiden und Paukenergüssen
• Schwindeldiagnostik • Diagnostik bei Schnarchen und Schlafapnoe • Behandlung von Hörminderungen/Hörstörungen • Behandlung von Nasenbluten • Kehlkopfkrebsvorsorge bei Rauchern • Ultraschall der Halsweichteile • Allergologische Diagnostik bei Pollenallergie (Prick-Test) • Behandlung von Sinusitis und Nasenatmungsbehinderung • Behandlung der chronischen Tonsillitis • Behandlung von Schleimhautveränderungen im Mund • Ästhetische Behandlung von Gesichtsfalten • Behandlung von abstehenden Ohren, Schlupflidern, Schiefnase • Korrektur von ausgerissenen Ohrläppchen
Ordinationszeiten
Dr. med. Otto J. Zimmermann ordiniert in der Martinsbrunn ParkClinic in 39012 Meran, Laurinstraße 70 jeweils freitags von 8 bis 12 Uhr. Terminvormerkungen Tel. 0473 205743 info@martinsbrunn.it www.martinsbrunn.it
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Können Sie den Frühling hören? Frühlingshafte Temperaturen laden zu vielfältigen Aktivitäten an der frischen Luft ein. Wenn Jung und Alt ihre Freizeit draußen verbringen, wird auch das Gehör vielseitig gefordert. Man freut sich an fröhlichem Vogelgezwitscher, dem Rauschen des Windes oder dem Lachen spielender Kinder und erlebt damit die wunderbare akustische Vielfalt seiner Umwelt. Bei Spaziergängen in aufblühender Natur oder beim Familien-Grillen im Garten kommt es außerdem darauf an, ohne Probleme den Unterhaltungen in der Gruppe zu folgen und an Gesprächen teilzunehmen – und das sind nur einige Beispiele, die zeigen, warum gutes Hören immer auch ein Mehr an Lebensqualität bringt. Schon leichte Hörminderungen beeinträchtigen die Kommunikation oder machen sie ganz unmöglich. Da viele Menschen leichte Hörminderungen anfangs kaum bemerken, vermuten sie ihre Schwierigkeiten beim
Sprachverstehen in vermeintlich undeutlicher oder zu leiser Aussprache ihrer Gesprächspartner. Auch für Konzentrationsprobleme und die vorzeitige schnelle Ermüdung durch die übermäßige Höranstrengung finden sie keine konkreten Erklärungen. Hörminderungen treten fast immer schleichend auf. Dadurch gewöhnt man sich an das immer schlechtere Hören und geht von Zeit zu Zeit unbewusst zwischenmenschlichen Kommunikationen aus dem Weg. Gegen diese Beeinträchtigungen des Kommunikationsvermögens und der Lebensqualität hat die Hörakustik individuelle und wirkungsvolle Lösungen. Der erste Schritt sind regelmäßige Hörtests beim Akustiker, um bei Bedarf rechtzeitig
etwas gegen einen Hörverlust zu unternehmen. Es geht vor allem darum, die Gewöhnung an das schlechtere Hören mit allen ihren negativen Folgen zu verhindern. Denn rechtzeitig erkannte Hörminderungen lassen sich individuell sehr effektiv mit kaum sichtbaren, modernen Hörgeräten ausgleichen.
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STANDORT
Raum und Landschaft am Tschögglberg Am 1. Juli 2020 tritt das neue Raumordnungsgesetz „Raum und Landschaft“ in Kraft. Die Bürgermeister des Tschögglbergs nehmen dazu Stellung. von Philipp Genetti
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STANDORT Ein Datum, das viele bauwillige Südtiroler seit der Verabschiedung des Gesetzes im Jahre 2018 beunruhigt. Ist ihre Sorge berechtigt? Was wird sich mit dem neuen Gesetz ändern? Stellungnahmen der Bürgermeister des Tschögglbergs
Thomas Egger, Bürgermeister von Vöran
Wie blickt man in Vöran auf das bevorstehende neue Raumordnungsgesetz?
Thomas Egger: Mit vielen offenen Fragen, da noch vieles unklar ist. Außerdem gibt es noch keine Durchführungsbestimmungen. Was beschäftigt die Bürger darüber am meisten?
Wie es weiter geht, vor allem sollte das Genehmigungsverfah-
ren nicht noch schwerfälliger werden, als es zurzeit ist. Wie verläuft so ein Genehmigungsverfahren ab?
Zurzeit wird ein Projekt auf der Gemeinde hinterlegt. Ab dem Einreichdatum muss die Gemeinde das Projekt daraufhin innerhalb 60 Tage bearbeiten, das ist weiterhin so vorgesehen. Mit dem neuen Gesetz soll es einerseits konzessionspflichtige Bauvorhaben geben, zusätzlich aber auch Bauvorhaben, wo nur eine Meldung genügt. Aber es fehlen dazu noch die Durchführungsbestimmungen. Diese sind ausschlaggebend, wieviel Kubatur, für welchen Zweck und in welcher Zone (innerhalb des Siedlungsgebiets und außerhalb des Siedlungsgebiets) gebaut werden darf. Zurzeit ist dies von Gemeinde zu Gemeinde unterschiedlich, was mit dem neuen Gesetz vereinheitlicht werden soll. Noch fehlt vieles, damit dieses neue Instrument einsatzfähig ist. Ich kann mir schwer vorstellen, dass es ab Juli funktioniert. Welche Bauprojekte wären in Ihrer Gemeinde für heuer geplant und welche Auswirkungen könnte das bevorstehende neue Baurecht auf die Realisierung haben?
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Glücklicherweise sind die geplanten Bauvorhaben bereits urbanistisch, also mit dem derzeitigen Gesetz genehmigt und können realisiert werden. Was würden Sie sich von Seiten der Landespolitik wünschen?
Ich wünsche mir, dass die Gemeinden finanzielle Unterstützung vom Land erhalten, vor allem bei der Ausarbeitung der neuen Bauordnung, was einen technischen Aufwand benötigt und mit beträchtlichen Kosten verbunden ist.
auch stellt die Abgrenzung der Siedlungsgebiete die größte Herausforderung dar. Wir sind bis heute gewohnt, relativ kurzfristig und nach Bedarf über Änderungen in der Raumplanung zu bestimmen. Nun soll sich möglichst die gesamte Bevölkerung mit der zukünftigen Entwicklung der Gemeinde nicht nur raumplanerisch, sondern auch mit einem Mobilitätskonzept oder der touristischen Entwicklung auseinandersetzen. Die Erstellung dieses Gemeindeentwicklungsplanes bedeutet aber vor allem für kleine Gemeinden eine große finanzielle Herausforderung. Welche Spielräume haben Sie als Gemeinde nach Inkrafttreten des neuen Landesgesetzes?
Angelika Wiedmer, Bürgermeisterin von Mölten
Frau Wiedmer, welche Herausforderungen sehen Sie durch das neue Gesetz „Raum und Landschaft“ für Ihre Gemeinde?
Angelika Wiedmer: Für meine Gemeinde wie für viele andere
Wir haben alle noch keine Erfahrung in der Anwendung des neuen Gesetzes, aber gewisse Verfahren werden beschleunigt und können vor Ort entschieden werden. In den verbauten Ortskernen obliegen die raumplanerischen Änderungen den Gemeindeverwaltungen, welche zu einem späteren Zeitpunkt auf die Siedlungsgebiete ausgedehnt werden sollen. Was würden Sie Bürgern raten, die sich zurzeit in der Bauplanungsphase befinden?
Diese Frage ist schwierig zu beantworten, da jede Situation anders ist. Es hängt davon ab, welche bauliche Maßnahme geplant ist bzw. in welcher Zone die Maßnahme stattfinden soll. Welche Vorteile sehen Sie im neuen Baurecht?
Ich bin mit dem geltenden Raumordnungsgesetz gut zurechtgekommen. Welche Vorteile das neue Gesetz haben wird, kann ich erst zu einem späteren Zeitpunkt beantworten, wenn es Erfahrungswerte gibt.
Paul Romen, Bürgermeister von Jenesien
Herr Romen, während einer Informationsveranstaltung mit Landesrätin Maria Hochgruber Kuenzer im Juni 2019 forderten Sie beim neuen Gesetz für „Raum und Landschaft“ einheitliche Kri-
terien bei der Festlegung der Siedlungsgrenzen. Warum sind diese wichtig?
Paul Romen: Siedlungsgrenzen schaffen Klarheit und damit hoffentlich Bewusstsein. Je einheitlicher, desto klarer, je objektiver, desto erkennbarer wird alles. Innerhalb des neu definierten Siedlungsbereiches wird vieles möglich, außerhalb jedoch sehr stark eingegrenzt. Vorteilhaft dabei wird, dass innerhalb der Siedlungsgrenzen die örtliche Gemeindeverwaltung viel mehr Kompetenz erhält. Dies bringt für die Menschen vor Ort schnellere Abläufe und Entscheidungen. Mir ist bewusst, dass das Festlegen der Siedlungsgrenzen ein hartes Ringen und große Verantwortung für alle sein wird. Es wird viel Gespräch, Diskussion und Überzeugungskraft brauchen, diese Siedlungsgrenzen zu definieren. Zu betonen bleibt, dass auch Siedlungsgrenzen keine Endgültigkeit haben. Welchen Herausforderungen wird Jenesien sich künftig stellen müssen?
Diskussionen, Konfrontationen und Überzeugungskraft. Zurzeit spürt man viel Negatives. Mir kommt vor, dass viele Angst vor dem Neuen, vor Veränderungen haben. Anfangs wird es in den Bauämtern viel zu lernen geben, und man wird neben ersten Interpretationen auch viel Augenmaß und Mut brauchen. Aber das brauchten wir auch beim alten Raumordnungsgesetz. Welche Vorteile könnte das neue Landesgesetz bringen?
Ich sehe im Gesetz keine großen Vorteile, aber auch nicht Nachteile für Jenesien. Als angrenzende Gemeinde zur Landeshauptstadt gibt das neue Gesetz mehr Möglichkei-
ten zum Schutz und damit Genuss unserer noch intakten Naturlandschaft. Das Land schonen, nachhaltig bewirtschaften und erschließen, ist ein großer Vorteil. Für viele Landwirte ist die Abschaffung des „Stadel-Gesetzes“ ein Dorn im Auge. Warum?
Am Tschögglberg habe ich noch nicht viel davon gehört. Dieser Passus war einstmals eine vertraute Lösung, um wertvolle Wohnkubatur zu schaffen. Viele haben diese Möglichkeit inzwischen genutzt, andere hatten in dieser Übergangsphase noch alle Möglichkeiten offen. Die zukünftigen Siedlungsgrenzen geben dann wieder Möglichkeiten.
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Größte Herausforderung wird es sein, die Wertigkeit des neuen Gesetzes zu fördern und den Bürgern zu vermitteln. Wie gesagt, dazu braucht es viele Gespräche,
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STANDORT am 1. Juli 2020 in Kraft treten wird?
Andreas Peer, Bßrgermeister von Haing
Welche Auswirkungen hat das neue Gesetz auf die Bautätigkeit in der Gemeinde?
Das Gesetz wird auf die Bautätigkeit keine groĂ&#x;e Auswirkung haben, da wir im Hauptort und Fraktionen noch ausreichend Bauland, sprich Wohnbauzonen, zur VerfĂźgung haben. Eine Verdichtung der Ortskerne ist auch mĂśglich, und die Landwirtschaft hat ebenso neue Spielräume. BezĂźglich Tourismus und Gewerbe ist in den vergangenen Jahren einiges gemacht worden. Komplizierter wird es in den Bauämtern, aber ich bin guter Dinge, dass wir auch dies schaffen werden. Rechnen Sie mit einer weiteren Verschiebung des Gesetzes oder glauben Sie, dass es, wie geplant,
Nein, das neue Gesetz fĂźr Raum und Landschaft wird in Kraft treten. Das ist auch gut so. Das Gesetz ist in seiner Ausrichtung gut, weil es Werte wie Landschaft und „Hoamat“ aufwertet. Wir schimpfen seit bald zwanzig Jahren Ăźber das Raumordnungsgesetz, seine SchlupflĂścher und eigenartigen InterpretationsmĂśglichkeiten. Herr Peer, trotz Corona wird man sich auch in Haing mit der Thematik des neuen Urbanistik-Gesetzes beschäftigt haben?
Andreas Peer: Das neue Landesraumordnungsgesetz, das mit 1. Juli 2020 in Kraft treten wird, ist längst ßberfällig. Die Covid-19Krise hat die Wirtschaft und das Üffentliche Leben auf null gesetzt. Ob dadurch jetzt der richtige Zeitpunkt fßr diese Erneuerung ist, lässt sich schwer beurteilen, da es immer Vor- und Nachteile und unterschiedliche Sichtweisen gibt. Eine Krise bietet aber auch Chancen in jeder Hinsicht. Welche Auswirkungen wird das neue Gesetz fßr Raum und Landschaft auf Ihre Gemeinde haben?
Hafling ist eine Streusiedlung mit den Ortsteilen Dorf, Oberdorf, St.
Kathrein und Falzeben. In den verbauten Ortskernen mit den neuen Siedlungsgrenzen wird das Bauen in den Ortskernen wesentlich erleichtert. Das Bauen auĂ&#x;erhalb der Siedlungsgrenze wird hingegen etwas erschwert, d. h. es wird von einer Kommission zusätzlich begutachtet werden. Das neue Raumordnungsgesetz schafft auch neue MĂśglichkeiten. Wie ist die allgemeine Stimmung unter den BĂźrgern?
Momentan machen sich nur wenige BĂźrger darĂźber Gedanken. Mehr Gedanken machen sie sich, wie und wann die Wirtschaft nach dieser Krise anläuft. Dennoch gibt es Menschen, die sich in der Bauplanung beďŹ nden und Sorge tragen, dass ihre Projekte nicht mehr realisiert werden kĂśnnen.
Einige BĂźrger von Hafling haben es jetzt sehr eilig mit der Planung und der Abgabe der Projekte bei der Gemeinde, sodass diese noch mit der alten Regelung realisiert bzw. genehmigt werden kĂśnnen. Doch ich kenne auch BĂźrger, die sich Zeit lassen und das Projekt erst nach dem 1. Juli 2020 abgeben, weil sie im neuen Gesetz bestimmte Vorteile sehen. Alle
Projekte, die vor dem 1. Juli 2020 bei der Gemeinde eingereicht werden, werden jedenfalls weiterhin mit den bisherigen Bestimmungen behandelt. Welche Projekte stehen in Ihrer Gemeinde heuer noch an?
In den vergangenen Jahren wurde das Glasfasernetz auf dem Gemeindegebiet ausgebaut, aber noch nicht abgeschlossen. Es wird bei jeder finanziellen MĂśglichkeit weitergebaut. Auch das Vereinshaus haben wir fertiggestellt und die Grundschule mit Bibliothek erweitert und den neuen Bestimmungen angepasst. Der Dorfplatz, der Pausenhof und der Musikpavillon wurden errichtet und heuer im FrĂźhjahr abgeschlossen, und vor wenigen Tagen haben wir auch die neue Zufahrt zur Kirche, Schule und Vereinshaus fertiggestellt. FĂźr das Jahr 2021 wurden uns auch bereits die Geldmittel fĂźr die Erweiterung der Zufahrt des Dorfweges vom neuen Kreisverkehr bis zur Feuerwehrhalle/ Gemeinde zugesagt. AuĂ&#x;erdem soll heuer noch der Planungsauftrag fĂźr das neue Gemeindehaus, das in der Nähe des Kreisverkehrs entstehen soll, vergeben werden.
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Die Wirtschaft am Tschögglberg
Die Wirtschaft am Tschögglberg ist von der Landwirtschaft, dem Tourismus und einem aufstrebenden Handwerk geprägt. Wie uns Gerti Plattner vom lvh.apa berichtet, spielt das Handwerk in jeder der vier Gemeinden am Tschögglberg eine wichtige Rolle. Die meisten Handwerksbetriebe befinden sich in Jenesien, mit 112 Betrieben und rund 350 Beschäftigten. Vom Maurer, Baumeister, Maler und Lackierer, Tischler oder Transportunternehmen sind die Handwerks-und Dienstleistungsbetriebe breit aufgestellt. Hinzu kommen seltenere Berufe wie der Maßschneider oder Sägewerker. „Außerdem hat jede Gemeinde ihre eigene lvh-Ortsgruppe“, infor-
miert uns Plattner, „in welcher sich Handwerker aus dem jeweiligen Dorf als Gruppe zusammengeschlossen haben und wichtige Themen über das lokale Handwerk besprechen.“ Die Tschögglberger Wirtschaftsschau
Um den Südtirolern die Besonderheiten des Handwerks bei uns am Tschögglberg näherzubringen, fand im August 2019 in Vöran die Tschögglberger Wirtschaftsschau statt, bei der sich viele der ansässigen Betriebe präsentieren konnten. „Mit dieser Initiative hat das
Handwerk des Tschögglbergs einen weiteren Aufschwung erlebt“, heißt es von Seiten des lvh.apa. Außerdem war die Aktion die Initialzündung für die Schaffung einer gemeinsamen Dachmarke, mit der das Handwerk am Tschögglberg fortan in der Öffentlichkeit
auftreten will. Laut Auskunft des lvh-Obmannes von Hafling, Alexander Reiterer, spiele man zurzeit auch mit der Idee, eine eigene Internetplattform für die Tschögglberger Betriebe zu erstellen, um den Wirtschaftstreibenden auch online mehr Sichtbarkeit zu bieten.
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BILDGEDICHT
Bandito Pferde Galoppieren mit ihren Herzen, halten durch mit ihren Lungen und Gewinnen mit ihrem Charakter.
Gesehen im Ultental beim Auftrieb von zwei Haflingerpferden, der Hengst BANDITO läuft einer Stute hinterher Idee, Photo und Auswahl des Gedichtes: Martin Geier • Editorisches Konzept: Georg Dekas 20
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RATGEBER
Steuerguthaben für Mieter, Pächter und Leasingnehmer Unternehmen, die einen Betrieb gepachtet oder ein Lokal gemietet haben, sind besonders stark von der Krise betroffen: zwar zeigen sich viele Verpächter bzw. Vermieter freiwillig kulant und gewähren längere Zahlungsfristen bzw. reduzieren die Miete oder die Pacht (eine gesetzliche Pflicht dazu besteht nicht), aber vielen Unternehmen fehlen häufig die Reserven, um in Zeiten ohne Einnahmen Fixkosten stemmen zu können. Die Regierung hat bereits mit dem Dekret „Cura Italia“ einen Steuerbonus in Höhe von 60 % der bezahlten Miete eingeführt, aber dieser konnte nur für die Miete von Geschäften angewandt werden. Mit dem „Decreto Rilancio“ hat die Regierung nachgebessert. Der neue Bonus ist für Mieter, Pächter oder Leasingnehmer anwendbar, die in den Wirtschaftszweigen Industrie, Handel,
Handwerk, Landwirtschaft, Tourismus oder als Freiberufler tätig sind und im Jahr 2019 einen Umsatz von max. 5 Millionen Euro erzielt haben. Keine Umsatzgrenze gibt es für Unternehmen, die Beherbergungsbetriebe (Hotels, Pensionen, Ferienwohnungen) betreiben. Der Steuerbonus beträgt 60 % der Miete oder Leasingrate und gilt für die Immobilien, in denen die Tätigkeit ausgeübt wird, nicht jedoch für Wohnungen. Angewendet werden kann der Bonus für die Monate März, April und Mai 2020, sofern der Umsatz im Vergleich zum jeweiligen Vorjahresmonat um mindestens 50 % gesunken ist. Bei Beherbergungsbetrieben mit saisonal ausgeübter Tätigkeit steht der Bonus für die Monate April, Mai und Juni zu. Auch die Pächter können den
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Bonus anwenden, in Höhe von 30 % des Pachtzinses. Der Bonus wird in Form eines Steuerguthabens gewährt, kann jedoch nur nach erfolgter Zahlung der Mieten, Leasingraten oder des Pachtzinses im Jahr 2020 angewandt werden. Das Steuerguthaben kann dann im Zahlungsvordruck F24 oder in der Steuererklärung dazu verwendet werden, um damit andere Steuern oder Abgaben zu bezahlen. Alternativ kann das Steuerguthaben auch an Dritte (z. B. Vermieter) abgetreten werden. Für Leasingnehmer ist der Bonus besonders vorteilhaft, handelt es sich hierbei doch häufig um relevante Beträge zur Finanzierung des Ankaufes oder der Errichtung von Immobilien. Vor allem für den Tourismus ist dies eine wichtige Unterstützung. Es ist vorgesehen, dass in wenigen Tagen der neue Kodex für die
Walter Gasser Kontakt: Kanzlei Gasser Springer Perathoner, Eder & Oliva Lana + Naturns gasser@gspeo.com Kompensierung im F24 veröffentlicht wird zusammen mit den Durchführungsbestimmungen, dann kann es losgehen. Das ist immerhin eine große staatliche Erleichterung für die von der Covid-Pandemie gebeutelten Wirtschaftszweige.
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STRASSENGESCHICHTEN
Paten und Patenkinder als Partner Es gibt viele Möglichkeiten, eine Straße zu benennen: zum Beispiel nach einer bekannten Persönlichkeit, nach einem historisch bedeutsamen Datum oder nach einem anderen Ort, zu dem eine geographische oder kulturelle Beziehung besteht.
Wer in Algund von der Pfarrkirche zum Hl. Josef die Peter-Thalguter-Straße hinunterspaziert, vorbei am Sägewerk, an dem es nach frisch geschnittenem Holz riecht, und der Eisdiele, in der nach dem Lockdown wieder Eisbecher genossen werden, kommt an die Abzweigung zur Etzenrichtstraße. Benannt wurde sie nach dem gleichnamigen bayerischen Ort, einer Gemeinde in der Oberpfalz mit 1500 Einwohnern, die seit über 50 Jahren Algund freundschaftlich verbunden ist. Die 1950er und 1960er Jahre waren in Südtirol keine einfache Zeit. Trotz Ende des Faschismus, Pariser Vertrag und Autonomiestatut war es für die deutschsprachige Bevölkerung immer noch schwierig, die eigene Kultur zu leben und zu erhalten. Aus diesem Grund suchten viele Dörfer nach Partnerschaften im deutschen
Sprachraum. Wie das Leben in Südtirol aussehen, wie und ob sich die politischen Verhältnisse klären werden, war mehr als unsicher. Umso wichtiger war ein Gefühl der Verbundenheit mit Menschen gleicher Muttersprache und gleichem kulturellem Hintergrund. Besonders die Musik bot vielfältige Möglichkeiten des Austauschs und des Miteinanders. Neben dem Wunsch, bei konkreten Problemen zu helfen – wie dem Bau eines Kindergartens –, stand die Vision, „in brüderlicher Weise und über alle Grenzen hinweg [...] an einem geeinten Europa“ mitzubauen. Jahrzehntelange Freundschaft
Algund und Etzenricht sind durch eine 52-jährige Patenschaft verbunden. Beiden Orten ging es aber von
Anfang an darum, sich gegenseitig zu unterstützen und sich bei gemeinsamen Problemen zu konsultieren, um nach Lösungen zum Wohl aller Gemeindemitglieder zu suchen. Die Bürgermeister Hans Gamper und Ludwig Meier beschlossen dies am 20. Juli 1968 in einer feierlichen Sitzung im Rathaus von Etzenricht. Die seit mehreren Jahrzehnten währende Freundschaft ist immer noch höchst lebendig. Zum 50-jährigen Jubiläum radelte Bürgermeister Ul-
rich Gamper zusammen mit 22 weiteren sportlichen Radfahrern von Algund nach Etzenricht. Nach fünf, teils verregneten Etappen und 630 Kilometern erreichte die Gruppe wohlbehalten ihr Ziel und wurde herzlichst empfangen. Doch auch in weniger rosigen Zeiten hält man zusammen. Auf der Internetseite der Gemeinde Etzenricht kann man nicht nur jederzeit über eine Webcam nach Algund blicken, seit kurzem befindet sich dort als Zeichen der Solidarität in der Corona-Krise eine Videobotschaft für die Algunder – eben eine gelebte Freundschaft. Übrigens: In Etzenricht gibt es nicht nur einen Algunder Weg, sondern wurden Straßen auch nach Tulpen, Rosen, Dahlien, Astern und Nelken benannt. Welcher Ort würde also besser zum Gartendorf Algund passen? Christian Zelger
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NACHGEDACHT
Wirtschaftswandel post-Corona Werdegang der Weltwirtschaft westlicher Prägung. von Jörg Bauer
Der seit über 70 Jahren andauernde Welt-Wirtschaftsaufschwung nach der Kriegszerstörung Mitte des 20. Jh. ist durch unternehmerische Pionierleistungen, durch technischen Fortschritt in Anlagen-, Fahrzeug- und Maschinenbau sowie durch die Industrialisierung in allen Erwerbssparten gekennzeichnet. Eine Vielzahl von neuen Produkten und Arbeitsplätzen entstand und ermöglichte im Zeichen des Wirtschaftswunders den Wohlstand für breite Bürgerschichten. Einhergehend mit gesicherten staatlichen Sozialleistungen ging dieses Erfolgsmodell in Europa als Soziale Marktwirtschaft in die Geschichte ein. Um die Jahrtausendwende kam die digitale Revolu24
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tion als enormer Multiplikator der globalen Wirtschaftsentwicklung dazu. Das weltweite EDV-Netz und seine digitalen Anwendungen machten Verwaltung und Abruf von Daten, Informationen, Prozesssteuerungen über Computerprogramme in Echtzeit abrufbar. Binnen weniger Jahre wurde die Elektronik zur dominanten Schlüsseltechnologie. Sie bestimmt mit ungeahntem Innovationsschub sämtliche Entwicklungen und Abläufe bis heute. Präzisionsgeräte für Wissenschaft und Produktion, Roboter für die Massenfertigung führten zum Technologierausch auf allen Ebenen. Die Sternstunde der weltumspannenden Wirtschafts-Konzerne als finanzkräftige
Kapitalgesellschaften war gekommen, gesteuert von gewieften Managern im Dienste von Investitionsbanken, Finanz- und Rohwaren-Börsen an den wichtigsten Drehpunkten des globalen Marktgeschehens. Kontinuierliches Wachstum bis zur Marktdominanz, Verdrängungswettkampf bis zur Monopolstellung, rücksichtslose Ausbeutung von Natur- und Arbeitsressourcen, Gewinnmaximierung vor Steuerpflicht, Spekulationsgeschäfte und Profit um jeden Preis war mehr und mehr die Zielsetzung heutiger Konzerne, welche innert der letzten Jahrzehnte zu systemrelevanter Kapitalgröße angewachsen sind. Dies ist die Folge einer ausufernden neoliberalen
Wirtschaftsform ohne Schranken, ohne human-ethische Richtlinien einer verantwortungsbewussten, gerechten, solidarischen Sozialpolitik. Letztere wurde systematisch ausgegrenzt. Mehr als ¾ der Weltprodukte aus allen Sparten werden heute von Großkonzernen produziert, gehandelt, kontrolliert – in ähnlich hohem Missverhältnis verfügen deren Inhaber als Privatmilliardäre über das Weltvermögen. Damit werden Wissenschaft, Medien und Politik unter Druck gesetzt, um die eigenen maßlosen Kapitalinteressen immer weiter durchzusetzen. Dies geht zu Lasten von Klima, Umwelt, Naturressourcen, zu Lasten von zukunftsfähigen Lebensperspektiven für Mensch und Tiere, zu Lasten des Weltfriedens, der aufgrund des massiven Sozialgefälles in höchster Gefahr ist. Die Globalisierung des Kapitals bedarf zur dringenden Rettung vor dem Kollaps einer statuskorrigierenden Neuordnung mit drastischer Wirkung für Finanzgebarung, Steuergerechtigkeit, Wirtschaftsnormen. Ein übergeordnetes Globales Regelwerk nach human-ethischen Grundwerten sollte interkontinental über die Koordinierung aller Investitionen zur Weltzukunftsentwicklung im Sinne des Gemeinwohls wachen. Die Corona-Krise als Chance des Wandels
als effektiver Klimaschutz. Der Stillstand der Wirtschaft brachte überall Verluste. Sie müssen von der Völkergemeinschaft zur Überbrückung ausgeglichen werden. Die Reserven und Mittel dafür sollten angesichts des bevorstehenden Neustarts samt tiefgreifenden Systemwandels der Weltwirtschaft aus der Umstrukturierung der für Sinnlosprojekte budgetierten Gelder sowie der im Übermaß gehorteten Vermögenswerte generiert werden – ohne neue massive Überschuldung von Volkswirtschaften. Die Weltregierenden müssen endlich die Chance zum Wirtschaftswandel JETZT gemeinsam ergreifen, um der drohenden Klimakatastrophe entgegenzuwirken. Seit über 20 Jahren wird darüber medienwirksam beraten – ohne konkrete Maßnahmen. Die Jugend der Welt manifestiert ihren Unmut, ihre Betroffenheit durch die Freitags-Demonstrationen weltweit; sie bangt um ihre Zukunftsexistenz. Als mündige Bürger sollten wir eins im Sinne mit der Jugend solidarisch mit auf die Straße gehen. Die Corona-Krise ist der Wink mit dem Zaunpfahl! Sie hat uns wachgerüttelt!
liert werden; sie muss wieder als Fundament für eine nachhaltige Weltwirtschaft funktionieren – sie ist jedoch mangels Kontrollinstitution verkommen zum Marktplatz skrupelloser Finanzjongleure am Rande der Legalität = eine offene Weltgefahr! • Die Macht der Konzerne muss systematisch durch klimafreundliche Wirtschaftsnormen reduziert werden, globale Massenproduktionen aus Monokulturen müssen eingeschränkt werden zugunsten von regionalen Kreisläufen mit gerechterer Wertschöpfung, die schändliche Massentierhaltung – damit die übertriebene Fleischproduktion als maßgebliche Klimabelastung – muss gestoppt werden; • Das private Großkapital in systemrelevantem Übermaß, sein übertriebener Vermögensstand, zustandekommen aus dubiosen Umständen, sollte sinnvoll resozialisiert werden, dem Sozialbedarf der Allgemeinheit ausgleichend zugeführt werden; die damit verwobenen Steueroasen sind sofort trockenzulegen, die versteckten Gelder zu liquidieren – allein durch letztere rechtmäßigen Regulierungen würde der Sozialausgeich für die Einkommens verluste aus der Wirtschaftskrise und dem strukturellen Wirtschaftswandel überbrückt und abgedeckt. • Die Menschheit braucht Richtlinien nach humanen Werten – sie sind der vorherrschenden kapitalistischen Wirtschaftsform abhanden gekom men – der euphorische Wahn nach grenzenlosem Wachstum, nach Massenkonsum, nach Profitgier ohne Ende ist in jüngster Zeit entartet und bedroht die eigene Zukunft. Die Menschheit muss wieder lernen, die eigenen Untergrenzen wie Obergrenzen anzunehmen und zu respektieren. • Wir stehen vor dem unablässigen Strukturwandel von Wirtschaft und Gesellschaft – die Ziele sind erreichbar und finanzierbar, wenn solidarischer Zusammenhalt den Mitmenschen als Mittelpunkt begreift. Neue Berufe, neue Lebensinhalte werden die herkömmlichen ersetzen, Menschen werden umgeschult und sind flexibel, wenn ihre Menschenwürde, ihre ökonomische wie ökologische Sicherheit im Rahmen ihres sozialen Umfeldes gewahrt bleiben. Dies ist die hohe und nicht mehr aufschiebbare Aufgabe neuer Weltenlenker aus Wissenschaft, Politik, Unternehmertum zur Rettung von Weltzukunft und Weltfrieden.
no podem tornar a la normalitat perquè la normalitat era el problema !
Der Corona-Virus war bekannt – doch unterschätzt; der Ausbruch der Epidemie kam über Nacht, der Schrecken vor der Seuche war groß, die Sanität bis an ihre Grenzen gefordert. Rasche und richtige Entscheidungen zur Minderung von Ansteckung und Virenschutz waren notwendig und wurden von oberster politischer Instanz unverzüglich getroffen – im eigenen wie in umliegenden EU-Ländern, denn die Seuche kennt keine Grenzen. Als drastische Maßregelungen dagegen erlebten die Menschen erstmalig als Verordnung das soziale Abstandsgebot mit vorübergehender Schließung sämtlicher Kontaktstätten, Schulen, Versammlungsorte. Es kam zum Stillstand von Arbeit, Produktion, Mobilität, Tourismus über 3 Monate lang – ein erzwungenes Innehalten im geschäftigen Alltag, vom rastlosen Konsum absehen, eine Zeit zum Überdenken; Stunden der erholsamen Ruhe ohne Hektik, ohne Straßen-, ohne Flugzeuglärm; nach 6 Wochen sind die Feinstaub- und Abgaswerte um 50 % abgesunken, die Sommerluft wirkt reiner, die Fernsicht klarer – dazu die Erkenntnis: konsequente Anti-Corona-Maßnahmen wirken
Wirtschaftswandel SOFORT – konkrete Ansatzpunkte
• Gründung der übergeordneten Globalen Welt-Ethik-Kommission mit bindender Rechtswirkung für die Koordinierung interkontinentaler Zukunftsinvestitionen zum Gemeinwohl aller Bewohner unseres Planeten; • Klimaschutz = Naturschutz = Umweltverträglichkeit stehen absolut im Vordergrund aller wirtschaftlich/industriellen Aktivitäten – es werden nur mehr klimakonforme, damit zukunftsfähige Investitionen bewilligt und gefördert – die überzogenen klimaschädlichen Fehlinvestitionen bis dato werden zurückgebaut; (Fahrzeug- Flugzeugschwemme, Massenkonsum, Massentourismus, Transitwahn) • Die globale Finanzwirtschaft samt Börsenfunktionen muss dringend wirksam regu-
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DORFGESCHEHEN
Wie die Burggräfler die Corona-Krise erlebten So unterschiedlich wie wir Menschen sind, so unterschiedlich erleben wir auch eine an sich für alle gleiche Situation. Stimmen zum Lockdown wegen der Coronapandemie aus dem Burggrafenamt:
Kathrin (40 J.) mit vielen Frauen aus dem Burggrafenamt Für uns berufstätige Mütter mit Kindern im Kindergarten- und Schulalter war diese Zeit eine sehr große Herausforderung. Wir waren ja alle nicht darauf vorbereitet und so von einem Tag zum andern musste alles auf digitale Heimarbeit umgestellt werden. Viele Videokonferenzen, die Kinder ständig daheim und nicht immer „brav und vernünftig“, wenn Mutter am PC arbeitete, die Männer, teils auswärts auf Arbeit, nein, es war nervenaufreibend. Papier und Farbe für den Drucker zu besorgen war ja auch nicht so einfach. Dieses Schuljahr werden weder wir Mütter, noch unsere Kinder so schnell vergessen! Mira (10 J.) und Alisa (8 ½ J.) aus Hafling Die beiden Schwestern litten besonders unter dem EingesperrtSein, während sie andere Kinder beim Spiel im Freien erblickten, und dass sie ihre Freunde nicht sehen konnten. Auch die Jungschar fehlte ihnen sehr. Alisa wäre so gerne zur Schule gegangen! Maria (71 J.) aus Meran Für uns war die Zeit, wo wir nirgends hinkonnten, eigentlich eine sehr positive Zeit. Der Sohn, der meist berufsbedingt viel im Ausland ist, war einmal für längere Zeit daheim, was er und seine Frau so richtig genossen. Die Tochter, die von ihrem Mann getrennt lebt, machte mit ihren Kindern und ihm sehr viel gemeinsam, auch Spielenachmittage für die Kinder. Eine rundum gelungene Zeit! Marlene (69 J.) aus Vöran Am meisten fehlte mir unser Kirchenchor, da wir eine sehr gute Gemeinschaft sind. Dass da so 26
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plötzlich alles abgesagt wurde, die Gottesdienste, gerade zu diesen hohen Festen wie Ostern, Pfingsten … aber auch die Konzerte und Theaterbesuche fehlten mir. Weitaus am schlimmsten war jedoch, dass ich von einem Tag zum anderen Kinder und Enkel nicht mehr sehen konnte. Sehr vermisste ich die Besuche im Altersheim, wo ich seit langem als Freiwillige tätig bin. Ich litt auch unter dem Gedanken an die Vielen, eingesperrt in den Städten, ohne alle Möglichkeiten, die wir am Berg noch hatten. So manches Jubiläum, das in diese Zeit fiel, konnte nicht oder musste eben anders gefeiert werden. Da war Kreativität gefragt und so wurde mein Mann mit einem wunderbaren Musikvideo überrascht. Positiv war für mich der Garten, den ich richtig genossen habe – und zwar ganz ohne Stress. Ja, man schätzt die Freiheit erst, sobald sie einem abgeht. Michael (29 J.) aus Meran, Handwerker Mein Betrieb musste für knappe 4 Wochen schließen. Nach der ersten Unsicherheit hat sich bald eine prima Erholungszeit für mich und meine Freundin einge-
stellt. Wir konnten in Ruhe die ganze Wohnung samt Garage auf den Kopf stellen, kochen, faulenzen, wir hatten keinen Freizeitstress. Durch die Ausgangssperre „mussten“ wir weder laufen noch Rad fahren noch ins Fitnessstudio. Ich habe mich richtig gut erholt. Als ich wieder arbeiten durfte, habe ich mich gefreut. Zwar sind die Corona-Auflagen bei der Arbeit keine Freude, wohl aber eine Notwendigkeit.
denn auch Opa und Oma waren ständig zuhause, Onkel mit Freundin ebenso. Das war für die Kinder ein großes Plus. Zuhause gibt es für jemanden mit handwerklichem Geschick auch immer etwas zum Werkeln und Basteln, da konnte ich mich in dieser Zeit richtig „austoben“, an Ideen fehlte es nie. Außerdem bereicherte uns die Erkenntnis, dass man eigentlich so Vieles nicht braucht, was man immer meinte zu brauchen.
Johannes (35 J.) aus Völlan Ich arbeite in Lana und habe zuhause eine Familie mit zwei kleinen Kindern (2 und 5 Jahre). Nach dem ersten Schock und der Anspannung, wie lange diese Situation denn dauere, habe ich mich relativ schnell mit der neuen Situation abgefunden. So war es eben und nun hieß es, das Beste daraus zu machen. Ich habe mich so organisiert, dass ich beruflich sehr viel in Heimarbeit erledigen konnte. Da wir ja meist schönes Wetter hatten, spielte ich viel mit den Kindern auf unserer großen Wiese, was diese sehr genossen. Trotzdem fehlt unserer Großen der Kindergarten und die Freundinnen. Dafür erlebten die Kinder nun tagtäglich die Großfamilie:
Luis (63 J.) vom Deutschnonsberg Ich verspürte zu Beginn der Coronakrise eine gewisse Angst, selbst zu erkranken. Die Ausgangssperre machte mir anfangs sehr zu schaffen. Im Laufe der Zeit habe ich mich daran gewöhnt und ich habe versucht Struktur in meinen Tagesablauf zu bringen und mehr zur Ruhe zu kommen. Dies gelang mir vor allem im täglichen Gebet und im Hören des Sonntagsgottesdienstes im Radio. Auch der regelmäßige Gang in die Kirche hat mir Kraft gegeben. Die vielen Todesfälle haben mich zum Nachdenken gebracht und ich hätte nie gedacht, dass so etwas in der heutigen Zeit möglich ist! Die besondere Ausnahmesi-
tuation hat für mich auch zu einem Umdenken im alltäglichen Lebensstil geführt: „Weniger ist mehr!“ Josefine (93 J.) aus einem Altersheim Wir sind halt alle eingesperrt, niemand darf auf die Straße hinaus. Das Personal ist zwar nett, aber sie haben auch keine Zeit, einem „aufzulosen“. Wir dürfen auch nicht von einem Zimmer ins andere; so sind wir schon sehr isoliert. Umso schöner ist es, wenn einmal jemand anruft; es ist die einzige Möglichkeit, und so komme ich aus meinem Trott ein wenig heraus. Ich hoffe nur, dass dies alles bald ein Ende hat. Maria (62 J.) aus St. Martin/ Passeier Wir haben im Haus viel Bewegungsfreiheit… und ich konnte durch die Wiese meines Neffen immer rasch in den Wald, so habe ich diese Zeit gar nicht schlimm empfunden. Auch meine Schwester, die ganz nahe wohnt, ist fast täglich gekommen und wir haben gemeinsam mit meinem Mann dann immer Romy gespielt. Natürlich haben mir die Enkel gefehlt, aber ich bin kreativ sehr tätig, deshalb kam nie Langweile auf, ebenso wenig bei meinem Mann, der sich viel mit Holz beschäftigt hat. Gut war, dass wir am Anfang keine Ahnung hatten, wie lange das Ganze dauert, irgendwann ist man mittendrin und dann kann man nur noch weitergehen, bis zum Ende des Tunnels… Helmut (71 J.) aus Meran Vorweg bemerkt: Ich dürfte als Letzter über den „Lockdown“ klagen. Ich konnte gesund unter einem guten Dach leben, noch dazu mit gesichertem Gehalt und eigenem Garten, zu zweit und ohne verlassene Verwandte im Altersheim, auch ohne Kinder im Fernunterricht… Es genügte allerdings in diesen Wochen ein Blick aus dem Fenster zum Krankenhaus und zum Lebensmittel-
geschäft, zum Müllmann und zum Polizisten, um hellhörig und weitsichtig zu bleiben, voll Respekt und Hochachtung für Menschen, die für Menschen arbeiten - trotz allem. Was mich in diesen Tagen am meisten beeindruckt hat, war die Art, wie Menschen in dieser Krisenzeit agiert und reagiert haben: da waren zum einen die klatschenden und beklatschten Menschen, die bis zur Erschöpfung gearbeitet haben, da waren die politisch Verantwortlichen in ganz Europa, die über Nacht sich entscheiden und zeigen mussten, ob ihnen das Gemeinwohl wichtiger war als der billige Applaus der Wähler und der Stammtische, da war auch der Papst, der jeden Morgen die richtigen und beeindruckenden Worte gefunden hat, um die Menschen in ihrer Solidarität zu würdigen und zu stärken – vom Primar bis zum Totengräber. Ich habe auch gespürt, welche Bedeutung und welchen Wert der Sprachstil hat, den Politiker und Redakteure wählen, und welchen Wert ein Europa ohne Grenzen hat – in jeder Hinsicht. Margaret (67 J.) aus Gargazon Diese Zeit werde ich nie vergessen! Gerade als die Coronakrise begann, lag mein Mann mit hohem Fieber im Bett, eine schwere Lungenentzündung. Schon damals war ich sehr berührt durch die großartige Hilfe meiner Nachbarn und anderer im Dorf: die einen erledigten Besorgungen für mich, andere überraschten uns mit einem Kuchen. Das war sehr schön! Dann jedoch, am 22. März hatte mein Mann einen Schlaganfall und lag darauf acht Tage im Krankenhaus im Koma – dies alles mitten in dieser schrecklichen Zeit. Wir durften ihn nicht besuchen, ich war das Alleinsein daheim überhaupt nicht gewohnt. Wenn mich damals eine Frau nicht täglich auf einen Rundgang durch die privaten Obstwiesen begleitet hätte, dann hätte ich diese Zeit wohl nie so durchge-
halten. Ich hörte viel Radio Maria und immer wieder war es eine Bibelstelle, die mich „ansprang“ und durch den Tag trug, so zum Beispiel einmal der Satz: „Sei getrost, dein Sohn lebt!“, was ich natürlich auf meinen Mann bezog. Außerdem war es mir eine große Hilfe, dass ich meinen Mann im Gebet getragen wusste von unserer Dorfgemeinschaft und weit darüber hinaus. Auch meine Familie war mir sehr nahe. Sobald man von zuhause aus zu Fuß losgehen durfte, kam meine jüngste Schwester Maria zu Fuß von Auer, 33 km weit, um mich zu besuchen. Als mein Mann dann am 30. März wieder aus dem Koma erwachte, war es eine Logopädin, die täglich anrief, um mich zu informieren, wie es meinem Mann geht. So habe ich gerade in dieser so schweren Zeit viel Hilfe erfahren, für die ich nie genug danken kann. Daniel (49 J.) aus Rabland Da ich beruflich sonst viel unterwegs bin, brachte die unverhoffte Entschleunigung für uns als Ehepaar und Familie auch viel Gutes. Alle Mahlzeiten gemeinsam, Zeit zum Lesen, Spielen und für den Garten... Glaube und Gebet gehörte immer schon zu unserem Familienleben dazu, jetzt umso mehr inklusive Gottesdienste übers Internet. Den Alltag in Home-Schule (für unsere zwei Oberschüler) und Home-Office haben wir regulär gelebt und als wichtig erlebt. Dass manches auch mühsam war, versteht sich von selbst. Irgendwann reicht es. Die lange Zeit ohne Bergtouren war schwer, aber das waren keine Probleme im Vergleich zu vielen anderen Menschen und Berufsgruppen. Sarah (24 J.) aus Lana Die Corona-Zeit war für mich eine Zeit der Ungewissheit und des Vermissens. Was, und vor allem WER wird bleiben? Was wird noch alles passieren? Wo ist meine Freiheit geblieben? Wird
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DORGESCHEHEN sich etwas nach Corona verändern? Einige der Fragen, die ich mir täglich gestellt habe. - Nichtsdestotrotz war es auch eine Zeit, in der ich erkannte, wie stark der Zusammenhalt in meiner Partnerschaft, Freundschaft und Familie trotz der Entfernung ist. Dies gab mir immer wieder neuen Mut und Kraft, die Zeit durchzustehen. Annamarie (59 J.) vom Deutschnonsberg Für mich war vor allem die Karwoche eine ganz schwierige Zeit, mir fehlten die Gottesdienste sehr, vor allem zu Ostern. Ich verfolgte regelmäßig die Messen mit Papst Franziskus am PC. Das gab mir viel Kraft und Halt. Mir ist in dieser Corona-Zeit aufgefallen, was wir Menschen doch eigentlich für Egoisten sind! Wir kümmern uns immer nur um uns selbst und sehen den Nächsten, der Hilfe braucht, nicht. Oft geht es nur um unsere eigenen kleinen Befindlichkeiten... Plötzlich war nichts mehr selbstverständlich und sicher. Trotzdem, so schlimm diese Corona-Krise mit all ihren Auswirkungen auch war und ist – hat sie auch viel Menschliches, Neues und Hoffnungsfrohes zutage gebracht. Vielleicht werden nun endlich echte Probleme angegangen, die viel größer als Corona sind! Vor allem brauchen wir mehr soziale Gerechtigkeit, Demut vor dem Leben, eine neue Achtsamkeit. Krisen können
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hochkreative Momente sein! In diesem Sinne habe auch ich mir die Frage gestellt: Wo liegt die richtige Wertschätzung in meinem Leben? Was brauche ich wirklich, und worauf kann ich verzichten? Mahmoud aus Meran Als anerkannter Flüchtling lebe ich allein, war dankbar für meine eigene Wohnung, aber umso mehr isoliert. Wie gut, dass ich übers Internet Kontakte pflegen und mich weiterbilden konnte. Durch Insolvenz des Chefs war ich seit Herbst auf Arbeitssuche und hatte dabei sehr auf das Frühjahr gehofft – ja, und dann kam Corona. Ich hoffe und suche weiter. Edeltraud (73) aus Meran Für mich persönlich hatte ich nie Angst vor dem Virus, aber für meine Familienmitglieder war ich schon besorgt (und es ist noch nicht ausgestanden). Ich bin in den 2 Monaten Ausgangssperre um 2 Jahre gealtert. Die Isolation und Beschränkung auf Medien aller Art, der Ausübung des Glaubenslebens war für mich schmerzhaft. Ebenso, dass ich „Dr. Wald“ nicht mehr besuchen konnte (Hausbesuche macht er nicht). Nun dürfen wir ja wieder in den Wald, trotzdem kann ich nicht wirklich durchatmen, denn die Tatsache, dass sich trotz Corona in der Welt nichts ändert, erdrückt mich. Jetzt wäre die Chance, gro-
ße Änderungen im Wirtschaftssystem zu setzen. Die Staaten haben bewiesen, dass sie Dinge durchziehen und umsetzen können. Stattdessen wartet ganz Europa auf die „Normalität“. Es ist also ganz normal geworden, Menschen, Tiere, Umwelt und Schöpfung bis aufs Letzte auszubeuten. Mal sehen, wie lange man aus einem leeren Sack austeilen kann. Richard aus St. Gertraud / Ulten Ich bin der Mesner und es war schon sehr eigenartig, beim täglichen Weg zur Kirche, beim Aufund Zusperren derselben keinem Menschen zu begegnen, in der Kirche kein Priester, keine Ministranten… Wir haben ja schon lange keinen eigenen Seelsorger mehr und sind gewohnt, vieles selbst zu machen. Obwohl keine Gottesdienste stattfanden und niemand in die Kirche kam, sie steht ja außerhalb der Dorfmitte und es hätte eine Eigenerklärung gebraucht, haben wir den Altarraum geschmückt, wie sonst auch. Am Palmsonntag lagen Ölzweige
bereit, die sich die Leute holen konnten, am Gründonnerstag der Altar besonders festlich geschmückt, ebenso wie für Ostern. Am Karfreitag beeindruckte der nackte Altar … wenn auch niemand kam, das war mir wichtig. Irgendwie war ich stellvertretend für alle in der Kirche! Jeden Sonntag wurden die Glocken 10 Minuten lang geläutet, ebenso wie in der Osternacht, alle sollten erinnert werden. Eine Freiwillige erstellt den Pfarrbrief, er lag im Geschäft für alle auf und wurde mit dem Milchtransport auf die Berghöfe gebracht. Darin stand das Sonntagsevangelium mit erklärenden Worten. Außerdem stellte die Religionslehrerin Wortgottesfeiern für die Festtage ins Internet, sogar eigene für Kinder. So mühten sich viele für eine lebendige Kirche trotz äußerer Beschränkungen. Jetzt, wo alles wieder anläuft, sorgt die Feuerwehr für den Ordnungsdienst bei den Gottesdiensten, das klappt erstaunlich gut. Christl Fink
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