BAZ Nr. 20 vom 03/11/2023

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Nr. 20 ∙ 3. November 2023 ∙ 14-täglich ∙ Jahrgang 29

Unser Seelenleben Psychische Erkrankungen dürfen kein Tabu sein


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THEMA 04 | Unser Seelenleben

Wenn die Seele weint

STRASSENGESCHICHTEN 09 I Mona Lisas unbekannte „Schwester“

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Kommentar von Walter J. Werth

Wenn die Tage kürzer werden, schlägt das auf unsere Stimmung. Heute weiß die Wissenschaft, dass die mangelnde Lichtintensität im Gehirn mehr Melatonin produziert, was uns in den Wintermonaten müder und schneller „grantig" macht. „Psychische Erkrankungen dürfen kein Tabu sein“, lautet das Titelthema dieser Baz, in der Sie gerade lesen. Die Symptome einer Depression sind in der Regel Müdigkeit, Traurigkeit, Reizbarkeit, Gewichtszunahme und Schlafstörungen. Es handelt sich hier um eine ernsthafte Erkrankung. So kann es schwierig sein, sich zu motivieren, Dinge zu tun, die man normalerweise gerne tut, und man kann sich isoliert und allein fühlen. Es ist wichtig zu verstehen, dass die Herbst-Winter-Depression nicht einfach eine „schlechte Stimmung“ ist. Es ist eine medizinische Erkrankung, die behandelt werden muss. Eine Möglichkeit ist die Lichttherapie, bei der man sich täglich einer speziellen Lampe aussetzt, die das natürliche Sonnenlicht imitiert. Eine weitere Möglichkeit ist die Psychotherapie, bei der man mit einem Therapeuten spricht, um die Ursachen der Depression zu verstehen und Wege zu finden, um damit umzugehen. Antidepressiva können auch verschrieben werden, um die Symptome zumindest zu lindern. Doch gibt es auch einige Dinge, die man einfach selbst tun kann, um sich vor den unangenehmen Begleiterscheinungen der Depression zu schützen. Eine gesunde Ernährung und regelmäßige Bewegung können helfen, den Hormonspiegel im Körper auszugleichen und die Stimmung zu verbessern. Es ist auch wichtig, genug Schlaf zu bekommen und Stress bewusst zu reduzieren. Ein Verzicht auf ständige Erreichbarkeit und dauerndes Aufnehmen von Nachrichten aus aller Welt wäre schon einmal ein großer Schritt in die richtige Richtung. Sich auch über kleine positive Dinge des Lebens freuen, das Glas nicht halbleer, sondern noch halbvoll sehen. Und vergessen wir nicht: der nächste Frühling kommt. Freuen wir uns darauf!

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THEMA

Unser Seelenleben -Wenn die Tage kürzer werden, schlägt das auf die Stimmung. Die sogenannte „Winterdepression“ ist keine faule Ausrede. Heute weiß die Wissenschaft, dass die mangelnde Lichtintensität im Gehirn mehr Melatonin produziert. Das erklärt dann auch, warum man in den Wintermonaten müder und schneller verstimmt ist. von Josef Prantl

Angststörungen, Depressionen, Magersucht, Suizidgedanken ... auch wenn wir es nicht wahrhaben wollen: Psychische Erkrankungen zählen zu den großen Volkserkrankungen. Nach dem Herzinfarkt ist Depression die häufigste Erkrankung in der westlichen Welt. Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat die Corona-Pandemie zu einem starken Anstieg psychischer Erkrankungen geführt. „15 bis 20 Prozent aller Menschen werden im Laufe ihres Lebens an einer Depression erkranken, das sind 1,3 Milliarden Menschen. Und jede psychische Erkrankung zieht durchschnittlich sechs weitere Personen in Mitleidenschaft. Es ist wichtig, mehr darüber zu wissen, um sich besser zu schützen“, fordert der Brixner Psychiatrie-Primar Roger Pycha. „Die Förderung der psychischen Gesundheit muss ein ganz zentrales Anliegen 4

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unserer Gesundheitspolitik sein“, betonte Richard Theiner bereits 2009. „Am wertvollsten aber ist das Wissen, dass psychische Erkrankungen auch heilbar sind – umso besser, je früher Hilfe gesucht und angenommen wird“, so der damalige Gesundheitslandesrat. Die große Hilflosigkeit

„Ich fühle mich wie ein Hamster, der sich im Rad dreht, bis er draufgeht. Er kommt nicht raus aus dem Hamsterrad“: So beschreibt R. (35 Jahre) ihre Lebenssituation. Sie hat alles schon versucht: Psychiatrie, Bad Bachgart, Psychotherapie … Seit der Erkrankung hat sie mit den meisten sozialen Kontakten gebrochen. Einsamkeit, Ängste, Alpträume, Schuldgefühle und fehlendes Selbstwertgefühl plagen sie täglich. Jeder Tag kann zum Zusammenbruch

führen. Wie so ein Leben aushalten? Ähnlich ergeht es M. (58 Jahre). „Da gibt es Tage, an denen alles perfekt läuft, dann wieder Wochen der Traurigkeit und Hilflosigkeit“, sagt er. Helfen kann ihm scheinbar nur der Alkohol. Ohne Betäubung der negativen Gedanken würde M. sein Leben nicht mehr aushalten. M. hatte eine schwere Kindheit, war kein Wunschkind, im Gegenteil, wuchs im Heim auf, bis heute hat er keinen Kontakt zu seiner Mutter, der Vater hat sich erhängt. „Wie kann man so vor sich Selbstachtung haben?“, fragt M. Das Stigma

Psychische Erkrankungen sind in unserer Leistungsgesellschaft stark stigmatisiert. Betroffene schämen sich, leiden unter Schuldgefühlen oder glauben, versagt zu haben. Das


hängt mit dem Tabu zusammen. Niemand schämt sich wegen einer Grippe. Wenn man sich ein Bein bricht, erhält man meist Verständnis und Unterstützung. Wenn man aber sagt, dass es einem psychisch schlecht gehe, stößt man oft auf Unverständnis, viele wenden sich dann ab. „Bei psychischen Störungen war die Scham schon immer das große Hindernis“, bestätigt Roger Pycha. Betroffene empfinden die eigene Depression oder Angststörung wie eine eigene Schuld, und möchten ihre Schwäche verstecken. Sie haben einfach Angst, in der Folge nicht mehr für voll genommen zu werden.

on im klinischen Sinn. „Trotzdem ist der winterliche Arbeits- und Schulrhythmus nicht ideal“, sagt der Naturnser Psychologe Hartmann Raffeiner. Es fehle einfach das Tageslicht. Die Liste psychischer Erkrankungen ist lang und umfasst verschiedene Störungsbilder, die in unterschiedlichen Schweregraden auftreten: Depression, Angststörung, Psychose und Neurose, Magersucht und Bulimie, Bipolare Störung, Panik, Agoraphobie und soziale Phobie, Schlafstörung, Zwangsstörung, um nur die wichtigsten zu nennen.

Wann ist man psychisch krank?

„Wenn ein Mensch in seinen Beziehungen zu anderen merkt, dass diese ihn nicht mehr verstehen und umgekehrt auch sie von ihm nicht mehr verstanden werden, dann könnte man das als psychische Erkrankung definieren“, erklärt eine Betroffene. Wer daran leidet, weiß oft weder sich selbst noch anderen zu erklären, was mit ihm geschieht: und wer nichts mehr versteht, kann sich auch selbst nicht mehr verständlich machen. Die Symptome einer psychischen Erkrankung sind nicht nur körperlich erkennbar (Schlafstörungen, Herzrasen, Appetitlosigkeit, Essattacken …),

Es kann jeden von uns treffen und es ist mehr eine Frage des Schweregrads, wie wir seelisches Leid erfahren. Das winterliche Stimmungstief zum Beispiel kehrt alle Jahre wieder, beginnt in den Herbstmonaten und endet im Frühjahr. Seine Verbreitung ist eng mit den Lichtverhältnissen in verschiedenen Breitengraden verknüpft. Skandinavier trifft es weit häufiger als uns Mitteleuropäer, Südeuropäer fast gar nicht. Ein gelegentliches Stimmungstief gehört aber zum Leben dazu und ist noch keine Depressi-

Im Hamsterrad

sondern verändern das Gefühlsleben (Panik, Angst, Hilflosigkeit, Angespanntheit, Ausweglosigkeit …), die Denkebene (Schwarz-WeißSehen, Flucht in Traumwelten, engstirniges Denken, Konzentrationsschwierigkeiten …) und das Verhalten (sprunghaft, Rückzug, verändertes Essverhalten, Isolation, Gewalt gegen sich selbst …). „Die zwei Grundsymptome zur Erkennung einer Depression sind mindestens zwei Wochen lang bestehende dauerhafte Niedergeschlagenheit und der Verlust der psychischen Energie, dann fehlt oft auch die Kraft zu kleinsten Entscheidungen, und die angenehmsten Beschäftigungen werden mühsam“, erklärt Pycha. Was viele nicht wahrhaben wollen: so wie der Körper erkranken kann, kann auch die Seele krank werden. Vor allem in Zeiten starker Belastung. Häufige Reaktionen sind dann Gefühle der Traurigkeit, Angst oder innere Anspannung, die für eine begrenzte Zeit auch sehr stark sein können. Diese Beschwerden verschwinden in der Regel nach einer gewissen Zeit. Wenn sie doch länger andauern oder weitere dazukommen – etwa Panikattacken, Suizidgedanken, Selbstverletzung oder Wahn – und zu immer größeren Problemen im Alltag führen, dann sprechen wir von einer ernstzunehmenden

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THEMA

psychischen Erkrankung. Die Diagnose ist beileibe nicht so einfach wie bei einem Knochenbruch. Ursachen und Behandlung

Es gibt viele Ursachen, das können auch biologische oder genetische Faktoren sein. Meist sind es aber belastende Lebenserfahrungen. Dabei ist das nicht für jeden gleich, für manche Menschen können normale Alltagsanforderungen schon eine Überforderung darstellen, andere Menschen geraten erst bei extremer Belastung oder Traumatisierung in psychische Krisen. Die sogenannte Vulnerabilität (=Anfälligkeit oder Verwundbarkeit) ist sehr subjektiv. Bei einigen psychischen Erkrankungen konnten Störungen des Hirnstoffwechsels festgestellt werden. Ist dies der Fall, können Medikamente (sogenannte Psychopharmaka) zum Einsatz kommen, die mehr oder weniger gezielt in den Hirnstoffwechsel eingreifen. Vereinfacht gesagt gleichen Psychopharmaka ein bestehendes Ungleichge-

HANDWERK PUR.

wicht, einen Mangel oder einen Überschuss an Botenstoffen im Gehirn (sogenannte Neurotransmitter, z. B. Serotonin, Noradrenalin oder Dopamin) aus. Einige Psychopharmaka haben eine direkte Wirkung (z. B. Beruhigungsmittel), bei anderen Psychopharmaka ist die Wirkung erst nach einer gewissen Verzögerung für den Patienten spürbar, da längerfristige Veränderungen im Hirnstoffwechsel nur langsam eintreten (z.B. bei Antidepressiva). Dabei kann es wie bei allen Medikamenten zu Nebenwirkungen kommen. Diese Gefahr besteht bei der sogenannten Psychotherapie nicht. Bei dieser Art der Behandlung der Seele gibt es mehrere Therapieformen, wie z. B. die Kognitive Verhaltenstherapie, die Psychoanalytische Therapie, Gesprächstherapie, Systemische Familientherapie … Die seelische Gesundheit stärken

Vorsorge und ein gesunder Lebensstil können schützen. Die beste Vorsorge ist, zu lernen auf

sich zu achten. Achtsam mit seinem Körper und seinen Ressourcen zu sein. Wichtig ist, ein Bewusstsein zu entwickeln, wann mir etwas zu viel wird und dann frühzeitig etwas dagegen zu tun. Positives Denken und eine positive Selbstwahrnehmung stärken die Resilienz. Familie, gute Freunde, Menschen, mit denen man sich austauscht, gemeinsam Schönes erlebt und sich in schwierigen Zeiten gegenseitig unterstützt, stabilisieren die psychische Gesundheit. Und wer ernsthaft psychisch erkrankt, sollte sich nicht schämen, professionelle Hilfe anzunehmen. Prävention und Früherkennung von psychischen Erkrankungen müssen in allen Lebensbereichen gestärkt werden. Die Versorgung von Menschen mit psychischen Erkrankungen muss weiterentwickelt werden. Dazu gehört ein niederschwelliger und wartezeitenfreier Zugang zu Diagnostik und Therapie. Psychisch erkrankte Menschen brauchen eine kontinuierliche Beratung und Betreuung durch die gleichen Ärzte und Therapeuten. Eine zentrale Rolle kommt den Hausärzten zu. Doch viele Hausärzte besitzen keine Ausbildung in Psychologie oder Psychiatrie. Niedrigschwellige Beratungs- und Hilfsangebote sind ebenso wichtig wie gute Netzwerkarbeit von Psychiatern und Psychologen. Der englische Gelehrte Robert Burton (1570 -1640), der selbst an Depressionen litt, hat bereits im 17. Jahrhundert in seinem Buch „Anatomie der Melancholie“ sehr gute Rezepte für psychische Gesundheit genannt: gesunde Ernährung, ausreichend Schlaf, eine sinnerfüllte Arbeit, ein starkes soziales Netz und Menschen, denen man sich anvertrauen kann. Denn die Pflege der psychischen Gesundheit ist genauso wichtig wie die Pflege der körperlichen Gesundheit.

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Seelische Krisen gehören zum Menschsein Nicht wegschauen, wenn man merkt, dass ein Angehöriger, Freund, Kollege seelisch leidet, in einer Krise steckt. „Ihn liebevoll darauf ansprechen und darauf hinweisen, dass es Hilfe gibt“, sagt Walburga Pichler Wild. Das erfordert aber auch Mut. Je früher man Hilfe sucht, desto einfacher ist es oft, Probleme zu bewältigen und eine positive Veränderung herbeizuführen.

und Ausgrenzung zu kämpfen. Wird es eines Tages genauso normal sein, sich wegen psychischer Erschöpfung drei Tage krankschreiben zu lassen wie wegen einer Erkältung?

Walburga Pichler Wild

Die BAZ sprach mit der Psychologin und Psychotherapeutin. Frau Pichler Wild, welche Menschen kommen zu Ihnen?

Ganz unterschiedliche Menschen mit kleineren und größeren seelischen Leiden. Menschen, die aus dem Gleichgewicht geraten sind, die ihren Platz im sozialen Gefüge nicht mehr finden, die mit ihrem Leben nicht mehr zurechtkommen, ohne zu wissen warum. Menschen, die traumatisiert sind, die ein Suchtproblem haben, die jemanden brauchen, dem sie sich anvertrauen und mit dem sie über ihr Leid sprechen können. Ist es ein großer Schritt, zum Psychologen zu gehen?

Grundsätzlich ist es für die meisten ein großer Schritt, zum Psychologen zu gehen. Der Leidensdruck muss schon sehr groß sein. Es gibt schon einige, die bewusst über ihr Leben nachdenken und das Unbewusste bewusst machen wollen. Aber wie gesagt, für viele ist es eine Überwindung, psychologische Hilfe anzunehmen. Erst die Corona-Pandemie, jetzt der Krieg in der Ukraine und in Palästina. Alles Ereignisse, unter denen viele Menschen leiden. Wie wirkt sich das auf Ihre Arbeit aus?

Corona, die Kriege in unmittelbarer Nähe, auch die Klimakrise und die Spaltung in der Gesellschaft machen vielen Angst, schaffen Unsicherheit, machen hilflos, trau-

rig. Das Gefühl von Ohnmacht und Hilflosigkeit ist größer geworden. Gerade bei Menschen, die ohnehin schon ängstlich sind, verstärken sich diese Gefühle. Auch unser Lebensstil, wie beispielsweise der Druck, ständig erreichbar zu sein, die Informationsüberflutung durch digitale Technologien und wirtschaftliche Unsicherheit wirken auf das seelische Gleichgewicht. Paradoxerweise kommt es in der heutigen digital vernetzen Welt häufiger auch zu sozialer Isolation. Ist die Widerstandskraft der Menschen heute geringer?

Ich glaube, dass die Resilienz bei jungen Menschen geringer geworden ist. Es fällt ihnen schwerer zu verzichten, mit weniger auszukommen. Bei den Älteren ist die Sorge um das, was kommen wird, größer geworden. Widerstandsfähigkeit kann aber auch erlernt und entwickelt werden. Wir können Strategien erlernen, die uns gegenüber den Belastungen des modernen Lebens widerstandsfähiger machen. Mit welchen psychischen Erkrankungen haben Sie in Ihrer Arbeit zu tun?

Zu mir kommen Menschen mit den unterschiedlichsten psychischen Störungen. Das reicht von Depressionen, Zwängen, Süchten, Ängsten, eigentlich alles, was Menschen belastet. Aber auch

Schmerzpatienten oder Menschen mit palliativen Diagnosen kommen zu mir. Aktuell begleite ich häufig Menschen mit Zwangsstörungen, Depressionen, Menschen, die Schwierigkeiten mit ihrer veränderten Lebenssituation haben, z. B. mit der Pensionierung, Menschen mit problematischen Beziehungs- und Partnerschaftsgeschichten oder Kinder und Jugendliche, die sich nicht mehr zu Leistungen motivieren lassen. Wie lässt sich eine psychische Erkrankung in einfachen Worten erklären? Es gibt immer noch Menschen, die psychische Erkrankungen nicht als Krankheit anerkennen. Ab wann bin ich psychisch nicht mehr gesund?

Wir sprechen von einer psychischen Erkrankung, auch psychische Störung genannt, wenn das Denken, Fühlen oder Verhalten einer Person beeinträchtigt ist, wenn der Leidensdruck so groß wird, dass es zu körperlichen Beschwerden kommt, ohne dass es organische Ursachen gibt; wenn sich das Denken nur noch im Kreis dreht. Es ist wichtig zu verstehen, dass psychische Erkrankungen genauso ernst zu nehmen sind wie körperliche Krankheiten und dass Hilfe und Unterstützung verfügbar sind. Psychisch erkrankte Menschen haben oft mit Stigmatisierung

Es ist wichtig, diese Vorurteile und Stigmatisierung zu bekämpfen, um eine unterstützende und inklusive Gesellschaft zu schaffen. Glücklicherweise ist es mittlerweile selbstverständlich, dass man z. B. wegen eines Burnouts oder eines depressiven Einbruchs auch krankgeschrieben wird. Menschen in psychischen Krisen mit Empathie und Verständnis zu begegnen, sollte selbstverständlich sein. Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Die Wahl der richtigen Behandlung hängt von der individuellen Situation ab, und oft ist eine Kombination mehrerer Ansätze am effektivsten. Bei den häufigsten psychischen Störungen wird zweigleisig gefahren: medikamentös, bis das „System“ wieder einigermaßen funktioniert, und parallel dazu Psychotherapie. Bei manchen Störungen reicht auch nur eine Psychotherapie, bei anderen hingegen muss eine Behandlung medikamentös erfolgen. Schizophrenie oder Bipolarität zum Beispiel kann nicht nur psychotherapeutisch behandelt werden. In schweren Fällen, in denen die Sicherheit des Patienten oder anderer gefährdet ist, ist eine vorübergehende Hospitalisierung erforderlich. Selbsthilfegruppen sind hilfreich, sie bieten Menschen mit ähnlichen Problemen die Möglichkeit, sich auszutauschen und Unterstützung zu finden. Einige Menschen finden Erleichterung durch alternative Therapien wie Kunsttherapie, Musiktherapie, Tiertherapie oder Entspannungstechniken. All das kann eine Ergänzung zur professionellen Behandlung sein. BAZ 20/23

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THEMA

Mehr Menschlichkeit in die Tat umsetzen Der langjährige Kinderarzt Martin Achmüller gehört zu den Vorreitern, wenn es um die Betreuung und Versorgung psychisch erkrankter Menschen in Südtirol geht. Selbst betroffen setzt er sich seit Jahrzehnten für sie ein. „Psychische Krankheiten gibt es nicht. Das sind alles nur Menschen, die ihr Leben nicht im Griff haben!“ Was antworten Sie?

Wer so etwas sagt, hat keine Ahnung von psychischen Krankheiten. Wir hören und lesen es immer wieder: Psychische Erkrankungen nehmen zu. Aber warum ist das so, bei all dem Wohlstand, der uns umgibt?

Der „Wohlstand“ gibt uns noch lange nicht den wahren SINN DES LEBENS, sondern eher den Wunsch nach „immer mehr, immer weiter, immer schneller“. Ein wenig spielt auch mit eine Rolle, dass man sich eher überwindet oder traut, bei psychischen Erkrankungen Hilfe zu suchen. Können Sie am Beispiel der Alkoholsucht erklären, was unter einer psychischen Krankheit zu verstehen ist? Für viele ist das doch eher Charakterschwäche?

Mit Alkohol versuchen sehr viele Menschen, ihre tiefen „-losigkeiten“ zu „ertränken“ (wörtlich genommen): Aussichtslosigkeit, Hoffnungslosigkeit, Sinnlosigkeit … – Alkohol gilt als die am häufigsten verwendete psychoaktive Substanz, die bei (psychischen) Problemen verwendet wird. Bei einem Beinbruch weiß man, was zu tun ist, und bei einer psychischen Erkrankung?

Bei einem Beinbruch sieht man etwas (mindestens im Röntgenbild). Für die „gebrochene“ Seele gibt es kein entsprechendes „bildgebendes“ Verfahren und kaum Verständnis für eine geringere 8

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Martin Achmüller

Leistungsfähigkeit und die weit längere Zeit für Behandlung und Rehabilitation (eher Jahre). Ist eine psychische Erkrankung überhaupt heilbar?

Sie sind auf jeden Fall behandelbar! Wenn etwas nach Monaten bzw. Jahren wieder auftritt, kann es viele Faktoren geben, die mitspielen. Eine neue „Episode“ braucht also neue Hilfe (gleich wie bei einem Beinbruch). Welche Rolle spielt die frühe Kindheit?

Sie kann bei Menschen mit einer psychischen Erkrankung mitspielen, genauso wie es viele andere „belastende“ Faktoren gibt. Es gilt, sie in Betracht zu ziehen und genauso aufzuarbeiten wie alle anderen. Was kann man tun, wenn jemand, der an Magersucht, Depression oder einer bipolaren Störung leidet, partout nicht bereit ist, Hilfe zu anzunehmen?

Geduld haben, versuchen zu verstehen, die richtigen Worte zu finden, vielleicht auch jemand einbeziehen, der etwas Derartiges erlebt hat, zu dem der andere Vertrauen aufbauen kann. Es gibt auch Anlaufstellen und Beratungsstellen für die Angehörigen. Gegenfrage: was kann man tun, wenn jemand irgendeine Krankheit hat (auch „ehrenwerte“ wie Krebs …) und nicht bereit ist, Hilfe anzunehmen?

Betroffene fürchten unerwünschte Nebenwirkungen bei Psychopharmakatherapien oder Abhängigkeit als Folge. Ist diese Sorge berechtigt?

Medikamente werden wegen der Wirkung verschrieben, nicht wegen der Nebenwirkungen. Gerade deswegen sollen ja Fachleute beraten und helfen. Bei Nebenwirkungen wird man entscheiden, ob ein anderes Medikament sinnvoller ist. Eine Abhängigkeit (wie z. B. bei Alkohol oder anderen Drogen) ist praktisch nicht mehr zu erwarten. Aber aufgepasst: Beruhigungsmittel, Schlafmittel sind nicht die klassischen Psychopharmaka! Und wenn ich das, was mich überfordert, verzweifeln lässt …, nicht in den Griff bekomme und deshalb meine Medikamente weiternehme, dann bin ich nicht von den Medikamenten abhängig, sondern von meiner Lebenssituation. Sie setzen sich seit Jahrzehnten für eine gute Betreuung psychisch kranker Menschen ein. Sind die diesbezüglichen Dienste und Angebote ausreichend,

Es fehlt am Fachpersonal, an Anlaufstellen (nicht nur Betreuungseinrichtungen, sondern auch „ambulante“ Versorgung), an der Bereitschaft, für psychisch Erkrankte all das zur Verfügung zu stellen, was von der Medizin und von den Menschenrechten her „notwendig“ wäre, am Abbau der Ausgren-

zung von psychisch kranken Menschen, (man akzeptiert „psychische Krankheiten“ etwas mehr als früher, aber kaum die „psychisch Kranken“!). Eine psychische Erkrankung ist nach wie vor eher eine Schande, jedenfalls keine „ehrenhafte“ Krankheit. Berücksichtigung der Einzigartigkeit des Patienten, Konzentration auf einen Netzwerkansatz in der Versorgung und stärkere Einbeziehung der Organisationen, lauten die Forderungen von Patientenorganisationen. Was ist konkret darunter zu verstehen?

Wer wird wohl am besten Bescheid wissen über das, was psychisch erkrankte Menschen brauchen? Ganz sicher Betroffene, Angehörige, fachlich ausgebildetes (Pflege-)Personal – also müssen die angehört und ernst genommen werden. Große Versprechungen ohne Taten enttäuschen noch mehr und lassen noch leichter verzweifeln. Wie kann man vorbeugen?

Wenn „die Menschheit“ lernt, ernst nimmt, bereit ist, nicht Erfolg und Leistung an die erste Stelle zu setzen, sondern ein „Wohlfühlen“ auf anderer Ebene, ein Zulassen von Gefühlen (auch von negativen). Die Menschheit bräuchte mehr Menschlichkeit. Wie dies dann aussehen könnte, darf nicht nur Theorie bleiben, sondern muss versucht werden!


STRASSENGESCHICHTEN

Mona Lisas unbekannte „Schwester“ Manche Menschen sind so berühmt, dass es keines besonderen lokalen Anlasses bedarf, um ihnen eine Straße zu widmen. Leonardo da Vinci zum Beispiel gehört mit Sicherheit dazu. Es verwundert deshalb wenig, wenn man in Lana oder auch in Meran auf eine nach ihm benannte Straße stößt.

Dass Johann Wolfgang von Goethe, geboren 1749, von Leonardo da Vinci porträtiert wurde, ist entweder ein schlechter Scherz oder der Aufmerksamkeit geschuldet, die ein Journalist auf seinen Artikel lenken möchte. Wohl Letzteres trifft auf einen Beitrag der „Gardasee-Post“ aus dem Jahr 1910 zu, der auf zufällige Ähnlichkeiten zwischen einer Goethebüste und einer Zeichnung Leonardos hinweisen möchte. Leonardo da Vinci wurde 1452, also fast 300 Jahre vor Goethe, als unehelicher Sohn eines Notars und einer Magd in Anchiano bei Vinci in der Toskana geboren. Über seine Schulzeit ist wenig bekannt. Er lernte Lesen, Schreiben und etwas Rechnen, besuchte aber keine Lateinschule. Seine außergewöhnliche Begabung veranlasste seinen Vater, Leonardo in Florenz in die Lehre zu geben. So kam er im Alter von 14 Jahren in die Obhut des berühmten Florentiner Bildhauers und Malers Andrea del Verrocchio. Einige Jahre später wurde er in die dortige Lukasgilde aufgenommen und konnte nun als freier Künstler arbeiten. Dennoch blieb er noch ein Jahrzehnt unter den Fittichen

seines Meisters. In dieser Zeit entstand auch das früheste datierte Werk. In der Darstellung des Arnotales wandte sich der Maler von der traditionellen Sicht auf die Landschaft ab und der ihn umgebenden Natur zu. Es blieb nicht bei kleineren Naturstudien. Inzwischen hatte er sich in Mailand niedergelassen. Ludovico Sforza wurde sein Mäzen und Gemälde, Fresken und Musikinstrumente gehörten ebenso zu seinem Schaffen wie Entwürfe für Waffen oder Tonmodelle für Denkmäler. Später sezierte er sogar Menschen und Tiere für seine anatomischen Studien. Immer wieder malte er auch die Mätressen Ludovicos und ließ sich als eine Art Ingenieur überraschende Spezialeffekte für Theateraufführungen einfallen. Trotzdem blieb die Malerei seine große Leidenschaft. Für ihn war sie durch die konstruierbare Perspektive eine mathematische Wissenschaft und damit erhabener als Dichtung, Musik und Bildhauerei. Zu seinen bedeutendsten Werken gehört zweifelsohne „Das Abendmahl“ im Refektorium des Dominikanerklosters Santa Maria delle Grazie, an dem er vier Jahre arbeitete und das wegen seiner harmo-

nischen Komposition schnell über die Stadt hinaus bekannt wurde. Weniger harmonisch verlief das politische Leben in Mailand. 1499 marschierten die Franzosen ein und setzten Ludovico ab. Leonardo verlor seine Stellung am Hof, konnte aber neue Gönner gewinnen, bevor er nach Florenz zurückkehrte. Dort arbeitete er als Militärarchitekt für Cesare Borgia, den Sohn des berüchtigten Papstes Alexander VI. und Befehlshaber der päpstlichen Armee. In dieser Zeit entstand sein berühmtestes Werk „La Gioconda“, besser bekannt als „Mona Lisa“. Wer genau auf dem Bild zu sehen ist – und ob es sich überhaupt um eine Frau handelt – ist bis heute Gegenstand oft hitziger Debatten. Einer weit verbreiteten Theorie zufolge zeigt das Bild Lisa, die Ehefrau von Francesco del Giocondo, also die Madonna Lisa, kurz Monna Lisa oder, aufgrund eines Schreibfehlers, Mona Lisa. Seine letzten Lebensjahre verbrachte er in Rom und anschließend in Frankreich im Dienste des Königs Franz I., der ihn großzügig unterstützte. 1519 starb Leonardo und mit ihm einer der berühmtesten Universalgelehrten der Geschichte. „So wie ein gut angewendeter Tag

frohen Schlaf bringt, so bringt ein gut verbrachtes Leben heiteren Tod.“, hatte er einmal geschrieben. Zu den weniger bekannten Werken zählt dagegen die „Monna Vanna“, eine von der Mona Lisa inspirierte Darstellung einer Frau, die in Gesichtszügen, Dreiviertelpose und Körperhaltung mit dem Original nahezu identisch ist – allerdings unbekleidet. Ob die Kohlezeichnung, die um 1515 entstanden sein muss, von Leonardo selbst oder von einem seiner Schüler stammt, lässt sich heute nicht mehr eindeutig feststellen. Diskutiert wird auch, ob ein nicht mehr existierendes Original von Leonardo selbst als Vorlage diente. Damit hat die ohnehin geheimnisvolle Mona Lisa, die er zeitlebens nie an den Auftraggeber abgeliefert hatte, eine noch geheimnisvollere „Schwester“. Christian Zelger

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lencsér Dental Zahnklinik wurde vor 45 Jahren als Familienunternehmen gegründet und hat ihr zahnmedizinisches Angebot seitdem stetig ausgebaut. Heute ist sie mit über 85 Mitarbeitern und Dr. med. dent. Kálmán Gelencser Die Zahnklinik in Héviz, Ungarn Kontaktperson Tanja 25 Behandlungsräumen größte Spektrum der modernen Zahn- Preiswerte Behandlungen und Zahnklinik und Implantatzent- medizin ab. Das Ärzte-Team berät Unterkünfte – Die Patienten könrum Ungarns, das auch über ein Sie persönlich, kompetent und nen ihre Zahnbehandlung in Unhausinternes volldigitalisiertes selbstverständlich auf Deutsch. garn mit einem Kurzurlaub verDentallabor und Fräszentrum Für jeden Individualfall gibt es binden und in vielen Fällen bis zu verfügt. Die Klinik ist CAD/CAM ausgebildete Spezialisten in den 70 % der Behandlungskosten Fräszentrum und Referenzlabor Fachgebieten: Implantologie, Kie- sparen. Frühstückspensionen des Südtiroler Marktführers Zir- fer-, Oral- und Maxillo-Fazia- oder 5-Sterne-Hotels bieten eine konzahn und kann so eine erst- le-Chirurgie, Prothetik, Endodon- entspannende Auszeit zwischen den Behandlungen. klassige Versorgung durch integ- tie und Parodontologie. rierte HighTech-Lösungen bieten. Behandlungen im Dämmer- Kundennähe dank Tanja – Für Dienste – Ob ästhetische Zahn- schlaf – Betreut von einem Anäs- Südtiroler Patienten hat die behandlungen, Kronen und Brü- thesie-Team können alle Behand- Zahnklinik einen wöchentlichen cken, implantatgetragene Zahner- lungen auch im Dämmerschlaf ungarischen Taxitransfer eingesatzlösungen mit oder ohne (Narkose) durchgeführt werden. richtet. Seit 2006 leitet unsere Knochenaugmentation, die Somit sind auch Angstpatienten Tanja die Organisation der Klinik Zahnklinik deckt das gesamte bei uns in den besten Händen! für Patienten aus ganz Südtirol. Sie 12

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ist die Ansprechpartnerin für die Patienten, organisiert Fachberatungen, Erstvisiten und hilft bei der Koordinierung - sie steht für Kundennähe und blickt auf einige Tausend zufriedene Patienten. Partnerpraxis in Südtirol – Zusätzlich gehört zur

Zahnklinik eine Partnerpraxis in Vintl, die unseren Patienten als exklusive Partnerstelle dient. Als Anlaufstelle für Erstvisiten, Röntgenaufnahmen, evtl. erforderliche vorbereitende Eingriffe und Nachbehandlungen, kleinere Reparaturen, Unterfütterungen und Kontrollen runden hier die zahnmedizinischen Dienstleistungen ab. Mehr Infos: www.zahnarzt-ungarn-heviz.de Tel. 339 10 70 714 (Tanja)


Der geschützte Energiemarkt endet – Handeln statt zusehen Anfang 2024 wird der geschützte Grundversorgungsdienst für Haushaltskunden abgeschafft. Alle Haushaltskunden, die bis Ende 2023 den Lieferungspunkt noch auf dem geschützten Strommarkt haben, werden über ein italienweites Versteigerungssystem einem Lieferanten zugewiesen.

Wenn auf Ihrer Rechnung der Vermerk „Geschützter Grundversorgungsdienst“

Wir prüfen mit Ihnen, ob auch Ihre Lieferung davon betroffen ist und geben

aufscheint, wird Ihr Lieferungspunkt über ein italienweites Versteigerungs–

Informationen über alle möglichen Lösungen

system einem Lieferanten zugewiesen

Um dies zu vermeiden, besteht die einzige Lösung darin, rechtzeitig einen vertrauenswürdigen Lieferanten auf dem freien Markt zu wählen. Wie wählt man einen Lieferanten auf dem freien Markt?

Durch Beachten einiger Kriterien kann zweifelsohne ein vertrauenswürdiger Lieferant gefunden werden. Ein Energieanbieter mit Kundenbüros vor Ort kann eine vernünftige Wahl sein, wenn man nicht das Risiko eingehen möchte, alle Angelegenheiten rund um die eigene Stromversorgung am Telefon oder via E-Mail abwickeln zu müssen, wie z. B. eine Anfrage um Leistungserhöhung oder Informationen zu Rechnungen. Mit neun Energy Points an strategischen Standorten ist Alperia beispielsweise der Stromversorger mit den meisten physischen Verkaufspunkten in Südtirol. Ein Südtiroler Energieanbieter hat sicherlich auch eine andere Bindung an das Land und seine Bewohner als ein Lieferant aus einer anderen Region, die naturgemäß die Besonderheiten Südtirols und seiner Einwohner nicht kennen. Auch die Möglichkeit, sich in der eigenen Sprache zu verständigen, darf nicht

unterschätzt werden. Eine Rechnung zu lesen oder nach einer Erklärung zu einem Angebot zu fragen, ist generell nicht immer einfach, geschweige denn in einer Sprache, die nicht die Muttersprache ist. Bei der Auswahl eines Lieferanten spielt auch der wirtschaftliche Faktor eine Rolle. Für viele Familien macht jede Ersparnis den Unterschied. Gerade wegen der lokalen Wurzeln bietet Alperia den Südtirolerinnen und Südtirolern Angebote an, die nicht nur im Vergleich zu den Angeboten nationaler, sondern auch lokaler Anbieter äußerst vorteilhaft sind. Und dies sagt nicht Alperia, sondern geht aus dem Angebotsportal der staatlichen Aufsichtsbehörde ARERA hervor, d. h. dem einzigen kostenlosen und unabhängigen Online-Vergleich, bei dem alle Strom- und Gasangebote auf dem Markt verglichen werden können und bei dem die Angebote von Alperia immer auf den vorderen Plätzen, wenn nicht gar an der Spitze der Rangliste stehen. Das Ende des geschützten Marktes, geht es mich etwas an?

vertrag vor 2007 abgeschlossen wurde, kann es sein, dass der Lieferungspunkt noch auf dem geschützten Markt ist. In beiden Fällen genügt es, zu prüfen, ob auf der ersten Seite der Rechnung der Vermerk „Geschützter Grundversorgungsdienst“ aufscheint. Und wenn Sie zu 100 % sicher sein wollen, können Sie jederzeit in einen der Alperia Energy Points gehen. Dort erhalten Sie Auskunft, ob Sie zu den Kunden gehören, die „abgetreten“ werden und Informationen über einen möglichen Übergang auf den freien Markt. Kommen Sie vorbei! Wir beraten Sie gerne www.alperia.eu/stores Sie finden uns an folgenden Tagen auch in Lana!

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Raiffeisenhaus Lana Do. 23.11.2023 und Do. 30.11.2023, 9 - 12.30 Uhr und 14 - 18 Uhr In Zusammenarbeit mit

Wenn Ihre Stromrechnung von einem lokalen Anbieter ausgestellt wird oder wenn der StromBAZ 20/23

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STANDORT

Kuens, klein und sehr alt Die Gemeinden Kuens und Riffian sind nicht nur auf der Verwaltungsebene mit dem gemeinsamen Rathaus in Riffian, sondern auch kulturell eng miteinander verbunden. Dennoch hat Kuens seine Identität bewahrt und kann, als flächenmäßig zwar kleinste Gemeinde Südtirols, auf eine sehr lange Geschichte zurückblicken. Ein Gespräch mit Vizebürgermeisterin und Kulturreferentin Rosa Monika Laimer. von Philipp Genetti

Frau Laimer, 2018 feierte Kuens ein besonderes Jubiläum.

2018 feierte Kuens das 1300-jährige Jubiläum seiner Erstnennung. Diese erfolgte um das Jahr 770

unter dem Namen „Cainina“ und stand im Zusammenhang mit der Niederschrift der Lebensgeschichte des Heiligen Korbinians, dem Bischof von Freising durch seinen

Jaufenstr. 15 • 39010 Kuens Tel. 335 80 54 010 E-Mail: info@kuen-anton.it www.kuen-anton.it 14

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späteren Nachfolger, dem gebürtigen Untermaiser Arbeo. In welchem Zusammenhang stand diese erstmalige Erwähnung?

In der Lebensgeschichte des Heiligen Korbinian berichtet Arbeo von dessen zweiter Reise nach Rom, bei der Korbinian auf seiner Rückreise nach Freising um das Jahr 718 auf der Zenoburg festgehalten wurde. Von dort aus hätte er das damalige „Cainina“ entdeckt. Nach Freising zurückgekehrt richtete Korbinian an Herzog Grimoald von Baiern seinen Wunsch, ihm Cainina, das von ihm genannte „Land zwischen den zwei Bächen“, wie Korbinian es nannte zu kaufen, was um 721/722 geschah. Dazu muss man ergän-

zen, dass sich Kuens zwischen dem Finele- und dem Faltmaunbach erstreckt. Nach Korbinians Tod ging Cainina in den Besitz eines nahen Verwandten von Korbinian über, bevor es um 747/48 schließlich in den Besitz des Bistums von Freising und später in den Besitz des Kollegiatstifts St. Andrä in Freising überging. Diese Zugehörigkeit endete zwar im Zuge der Säkularisierung um das Jahr 1803, dürfte aber – neben den geografischen Gegebenheiten – mit dazu beigetragen haben, dass Kuens bis heute eine selbstständige Gemeinde mit eigener Verwaltung geblieben ist. Dank des Einsatzes unseres tüchtigen Heimatpflegers Adolf Höllrigl werden die Kontakte zwischen Kuens und Freising nach wie


Vizebürgermeisterin Rosa Monika Laimer

durch regelmäßige gegenseitige Besuche lebendig gehalten. „Kuens, das reizvolle Cainina“ lautet der Titel des Dorfbuches, das damals unter Federführung des Historikers Günther Kaufmann entstand. Sie haben auch mitgearbeitet.

An der Entstehung des Buches waren neben mir viele weitere historisch interessierte Kuenser beteiligt. Worüber ich mich sehr gefreut habe, war der Zusammenhalt innerhalb der Gruppe, der mit

jeder Herausforderung gewachsen ist und ohne den dieses Buch wohl nie erschienen wäre. Dass wir mit Günther Kaufmann einen beeindruckenden Kenner der frühmittelalterlichen Siedlungsgeschichte als Autor gewinnen konnten, empfinde ich noch immer als einen besonderen Glücksfall. Ein Höhepunkt war für mich, dass es uns im Zuge der Zusammenarbeit mit ihm endlich gelungen ist, Kontakt mit der Britischen Nationalbibliothek in London aufzunehmen, die in Besitz einer Abschrift der Urfassung der „Vita Corbiniani“ von Arbeo aus dem 9. Jahrhundert ist. Wir hatten lange vor Erscheinen dieses Buches versucht an die Textstelle mit dem Bezug auf unser Dorf „Cainina“ heranzukommen. Dieser Wunsch ging einige Tage vor Erscheinen des neuen Dorfbuches tatsächlich in Erfüllung. Die gesamte Aufarbeitung der Dorfgeschichte blieb somit spannend bis zur letzten Minute. Der Moment, in dem wir das erste

Exemplar in den Händen hielten, war für alle eine große Freude. Woran denken Sie gerne zurück, wenn Sie an das Jubiläumsjahr 2018 denken?

Es war mir von Anfang an ein besonderes Anliegen, so viele Dorfbewohner wie möglich in die Feierlichkeiten für die 1300- JahrFeierlichkeiten miteinzubinden. Die Ideen sollten in enger Zusammenarbeit mit den Vereinen und der Bevölkerung entwickelt und gemeinsam umgesetzt werden. Dass sich so viele Kuenser – die Vereine, die Bank, die Schule, der Kindergarten, die Gemeinde und viele Einzelpersonen auch aus der Nachbargemeinde – mit ihrem Wissen und ihrem Können eingebracht haben, hat mich ganz besonders gefreut. Das Ergebnis war ein vielfältiges Jubiläumsprogramm mit unterschiedlichsten Aktivitäten und Veranstaltungen. Zwei besondere Höhepunkte waren der Besuch des Erzbischofs von München und

Freising, Reinhard Kardinal Marx, und damit auch Nachfolger des heiligen Korbinian, der im August 2018 in der Pfarrkirche von Kuens eine Messe mit uns gestaltete sowie das Hoffest beim Hütter-Hof, bei dem auch der Oberbürgermeister von Freising, Tobias Eschenbacher, mit dabei war. Das sind Erinnerungen, die bleiben. Die Gemeinde erlebte in den 1970/80er Jahren einen besonderen Aufschwung. Inwiefern?

In Kuens ist die Landwirtschaft seit jeher eine tragende Säule der Wirtschaft. Wenn früher Acker- und Weinanbau betrieben wurden, spielt heute der Obstanbau eine wichtigere Rolle. Einige höher gelegene Bauernhöfe betreiben nach wie vor auch Viehzucht. In den 1970er Jahren erlebte das Dorf vor allem durch das Aufkommen des Fremdenverkehrs einen großen Aufschwung. Heute befinden sich in der Gemeinde vor allem Ferienwohnungen.

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STANDORT zur Vermutung, dass die ersten Siedlungen auf Kuenser Gemeindegebiet bis ins 13. Jahrhundert vor Christus zurück reichen. Die Ausstellung in den Räumlichkeiten der Raiffeisenkasse wurde vom Bildungsausschuss Riffian-Kuens initiiert und zeigt außerdem auch einige Exponate aus den rätischen Siedlungen vom Burgstall und Außermoar in Riffian.

Wie steht es um die Beschäftigung im Dorf?

Neben der Landwirtschaft und dem Fremdenverkehr bietet Kuens vor allem Arbeitsplätze in der örtlichen Grundschule und dem Kindergarten. Beide sind in einem modernen Gemeinschaftsbau untergebracht, der 2009 fertiggestellt wurde. Besonders interessant ist die Bildungseinrichtung durch ihr Angebot einer Nachmittagsbetreuung, durch die wir versuchen, der Vereinbarkeit von Familie und Beruf entgegenzukommen. Die Mittelschule besuchen die meisten Kuenser Kinder und Jugendlichen hingegen in Obermais. Wie ist die Nahversorgung in der Gemeinde?

Die nächsten Lebensmittelgeschäfte befinden sich in Riffian. Wer in eine Apotheke muss, fährt nach Meran oder nach Dorf Tirol. Arztambulatorien befinden sich in Dorf Tirol und in Riffian. Im August wurde der erweiterte Friedhof bei der Pfarrkirche den

Heiligen Mauritius und Korbinian geweiht.

Die Erweiterung des Friedhofes war für die Gemeindeverwaltung eine absolute Notwendigkeit, da der bereits bestehende Friedhof nicht mehr ausreichend Platz für Bestattungen bot. Die Erweiterung umfasst 37 Grabfelder, 27 Urnengräber, eine Grünfläche zur Verstreuung der Asche, eine Toilette, zwei Autostellplätze und ein Lager im Untergeschoss. Nachdem die Gemeinde Kuens 2017 eine Studie zur Nordausrichtung des Zubaus in Auftrag gegeben hatten, erhielt das Architektenkollektiv um Manfred Rauch, Chris-

GESCHLOSSENER HOF in St. Nikolaus/Ulten mit 6 ha Kulturgrund, 54 ha Wald und Mahdhütte zu verkaufen.

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toph Gapp und Theodor Gallmetzer den Zuschlag für die Planung. 2021 wurde das Projekt eingereicht und 2022 erfolgte die Ausschreibung der Arbeiten, die im Mai dieses Jahres schlussendlich vergeben wurden. Besonderen Wert legte die Gemeindeverwaltung auf die Beauftragung von Firmen aus der näheren Umgebung und die Verwendung von einheimischen Materialien. So stammen die Steine und der Marmor aus dem Passeiertal. Die ältesten archäologischen Funde einer Siedlung auf Kuenser Gemeindegebiet gehen vermutlich auf eine erste Rätersiedlung zurück. Eine Ausstellung in der Raika dokumentiert dies.

Die Erstnennung eines Ortes bedeutet nicht zwangsläufig, dass er um diese Zeit erstmals besiedelt wurde. Bei Grabungsarbeiten, die im Zuge der Errichtung von Wohnbauten in den Jahren 2006 bis 2008 in der Zone „Fraubaum“ oberhalb des Kuenser-Hofes durchgeführt wurden, fand man rätische Keramikbruchstücke, Hangterrassierungen und Hütten- sowie Hausreste, Fibeln und eine Runggel aus Eisen. Diese Funde geben Anlass

Wie wichtig ist Ihnen als Vizebürgermeisterin und Kulturreferentin von Kuens die Sensibilisierung für die historische Entwicklung Ihrer Gemeinde?

Der Blick in die Geschichte kann, so finde ich, zu einem besseren Verständnis der Gegenwart führen und zeigt auf, an welchem Punkt sich eine Gesellschaft, aber auch eine Einzelperson befindet. Ein Blick in die Kuenser Geschichte lässt uns erahnen, mit welcher Mühe unsere Vorfahren ihr Dorf aufgebaut und zusammengehalten haben. Dafür gebührt ihnen unsere Wertschätzung. Damit Kuens sich heute als Gemeinschaft erleben und weiterentwickeln kann, sollten auch wir Verantwortung übernehmen. Unsere Aufgabe ist es uns einzubringen und mitzugestalten, Traditionen aufrechtzuerhalten und moderne Entwicklungen zuzulassen sowie darauf zu achten, dass unser Ort ein liebenswerter bleibt. Als Kulturreferentin bin ich froh, dass in Kuens sehr viele Bewohner das Dorfleben mit ihren Fähigkeiten und mit ihrem Können bereichern. Solange man das von einem Dorf sagen kann, muss man sich – denke ich – keine Gedanken über seine Zukunft machen.

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Öffnungszeiten Mo-Fr: 7.30-12 & 15.30-18.30 Uhr Samstag: 7.30-12 Uhr PROPST-WIESER-WEG 3 - 39011 Völlan/Lana | Tel. 0473 055 558 | voellan@naves.it

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PR-Info

Dr. Lorenz Moser

Dr. Matthias Epple

Dr. Christian Reder

Dr. Ute Schneider Moser

Was ist los bei Perfect Smile? Erst zeigen, was man kann. Dann sagen, was man tut. Das war immer das Credo von Perfect Smile. Die Praxis für Kieferorthopädie in Bozen ist in neuen Händen, zusammen macht das jetzt drei Ärzte für gesunde Zähne.

Gibt es die Moser noch? Ute und Lorenz? Haben sie die Praxis verkauft? Sind sie in Pension? Gerüchte laufen schneller als der Wind. Und wer kann sie stoppen? Nur die Fakten. So stehen die Dinge in der Praxis Perfect Smile. Was stimmt. Am 1. Jänner 2023 haben Dr. Matthias Epple und Dr. Christian Reder aus München die Praxis übernommen. Beide sind leidenschaftliche Kieferorthopäden. Erfahren. Menschen zugetan. Ehrgeizig. Dazu mit Südtirol vertraut. Christian, weil seine Mutter aus St. Johann im Ahrntal stammt. Matthias, weil er in den Drei Zinnen Skifahren lernte und von den Urlauben mit den Eltern hier „jeden Stein und jedes Dorf“ kennt. Dr. Lorenz Moser ist weiterhin in der Praxis tätig.

Er hat nie ans Aufhören gedacht, möchte jedoch mehr Zeit haben, um Ute bei ihren neuen internationalen Herausforderungen zu unterstützen. Dr. Ute Schneider Moser übernimmt 2024 die Präsidentschaft der italienischen Gesellschaft der Kieferorthopäden SIDO. Der Rest läuft wie gehabt. Das Team ist eingespielt. Die Praxis heißt jetzt Dr. Epple|Dr. Moser|Dr. Reder, ist aber weiterhin Perfect Smile. „Wir wollten beide nach Bozen, da kam für unseren Anspruch nur die Praxis Perfect Smile in Frage. Wir werden die Arbeit von Ute und Lorenz in die Zukunft führen“, sagen Dr. Matthias Epple und Dr. Christian Reder. Weil sich das Team von Perfect Smile einig ist: Wir bringen Zähne in die richtige Position, das ist unser Draht zum Leben.

Perfect Smile, Südtiroler Straße 40, 39100 Bozen T +39 0471 973 292, perfect-smile.it BAZ 20/23

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SCHAUFENSTER

Mechatroniker – Beruf mit Potential -Der Beruf des Mechatronikers ist ein vielseitiger und anspruchsvoller Beruf, der sich mit der Kombination von Mechanik, Elektronik und Informatik befasst. Mechatroniker sind in der Herstellung, Instandhaltung und Reparatur von komplexen mechatronischen Systemen tätig, die in verschiedenen Branchen eingesetzt werden, darunter Automobilindustrie, Luft- und Raumfahrt, Medizintechnik, Fertigungsindustrie und mehr. von Markus Auerbach

Während sich der Karosserietechniker auf die Blechbearbeitung und Lackierung konzentriert, beschäftigt sich der Mechatroniker hauptsächlich mit der Elektronik und Mechanik von Fahrzeugen. Die BAZ hat mit Julia Genetti aus Lana, Obfrau der Kfz-Mechatroniker im LVH gesprochen. Frau Genetti, können Sie uns etwas über den Beruf der Kfz-Me-

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chatroniker und Ihre persönlichen Erfahrungen erzählen?

Früher wurden hauptsächlich mechanische Reparaturen durchgeführt. Mittlerweile hat sich das Berufsbild stark verändert. Die Fahrzeuge sind viel komplexer geworden, die Steuergeräte sind vernetzt und die Reparaturen müssen viel schneller durchgeführt werden. Insgesamt ist der Beruf des Mechatronikers sehr abwechslungsreich und interessant. Der Kfz-Mechatroniker ist ein Fachmann in der Automobilbranche,

der sich mit der Wartung, Reparatur und Diagnose von Kraftfahrzeugen beschäftigt. Er benötigt ein gutes technisches Verständnis und sollte Freude im Umgang mit Maschinen mitbringen.

an mechatronischen Systemen in der Industrie und im Alltag weiter

Das klingt interessant. Wie sehen Sie die Zukunftsaussichten für Ihren Beruf und Ihre Branche?

Wir stehen vor einem Wandel hin zum Elektroauto, der viele neue Herausforderungen mit sich bringen wird. Digitalisierung und Automatisierung treiben den Bedarf

Julia Genetti, LVH-Obfrau Mechatronik


voran. Mechatroniker/innen müssen bereit sein, sich ständig weiterzubilden, um auf dem neuesten Stand der Technik zu bleiben, da sich die Branche ständig weiterentwickelt. Die MechatronikBranche wird ein Wachstumsmarkt sein, da die Nachfrage nach effizienten und automatisierten Produktionsprozessen sowie nach kompetenten Fachkräften weiter zunehmen wird. Wie beurteilen Sie das laufende Geschäftsjahr für Ihr Unternehmen und die Branche insgesamt?

Insgesamt verzeichnet die Branche insgesamt ein gutes Geschäftsjahr. Das liegt vor allem daran, dass derzeit viele Autos repariert und gewartet werden, um die Lebensdauer der Fahrzeuge zu verlängern. Leider ist auch unsere Branche von laufenden und ständig steigenden Kosten betroffen, die ausgeglichen und angepasst werden müssen. Es gibt immer Schwankungen und Herausforderungen, denen wir uns stellen müssen. Letztendlich kommt es darauf an, wie jeder Betrieb mit diesen Herausforderungen umgeht und wie er auf veränderte Marktbedingungen reagiert. Wie wichtig ist ein positives Arbeitsumfeld und welche Maßnahmen ergreifen Sie, um Ihre Mitarbeiter langfristig zu binden?

Jeder Betrieb setzt unterschiedliche Maßnahmen ein. In der Regel ist es eine Kombination aus ver-

schiedenen Angeboten an die Mitarbeiter. Natürlich dürfen auch die Löhne nicht zu kurz kommen. Das Wichtigste aber, um Arbeiter im Betrieb zu halten, ist ein gutes Arbeitsklima. Ein positives und angenehmes Arbeitsklima trägt sicherlich dazu bei, die physische und psychische Gesundheit der Mitarbeiter zu fördern. Ein positives Arbeitsumfeld kann durch Feedbackgespräche und eine offene Kommunikation zwischen Kollegen und Vorgesetzten geschaffen werden. Unternehmen sollten ihren Mitarbeitern auch Weiterbildungsmöglichkeiten bieten und sie in Entscheidungsprozesse einbeziehen. Eine weitere wichtige Maßnahme ist das Angebot flexibler Arbeitszeiten.

Die Ausbildung besteht aus einer vierjährigen Lehre mit begleitender Berufsschule. Während dieser Zeit sammelt der Lehrling praktische Erfahrungen in einem Betrieb und besucht gleichzeitig die Berufsschule, um sich theoretisches Wissen anzueignen. Nach der Ausbildung können Mechatroniker in verschiedenen Bereichen arbeiten, z. B. in Autohäusern oder bei Zulieferern von

Autoteilen. Die Berufserfahrung und -qualifikation nimmt mit der Zeit stetig zu, da an einer großen Bandbreite von Fahrzeugen gearbeitet wird, sowohl was die Marken als auch die Pkw-Typen, bis hin zu Nutzfahrzeugen betrifft. Zusätzliche Weiterbildungen, beispielsweise zum Meister oder Techniker, können zu höheren Positionen und Gehältern führen.

Welche Ausbildung ist für den Beruf des Mechatronikers erforderlich?

• Abschleppdienst PKW und LKW • Pannenhilfe - Unfall • KFZ- Werkstätte Karosserie und Lackierung • Ankauf von Unfallautos • Verkauf von gebr. Autobestandteilen • Autoverschrottung

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Lass dich einen Tag lang verwöhnen Ein Tag im Day Spa kann eine wunderbare Gelegenheit sein, Stress abzubauen, sich zu erholen und sich selbst zu verwöhnen. von Michael Andres

Michael Niedermair aus Kastelbell weiß, wie man sauniert und welchen Stellenwert Saunalandschaften in Wellnessbereichen von Hotels haben. Erst kürzlich machte er bei der Aufguss-Weltmeisterschaft in Deutschland mit zwei Vize-Weltmeistertiteln auf sich aufmerksam.

Als Saunameister und ausgebildeter Wellnesstrainer hat er in den vergangenen Jahren viel Erfahrung gesammelt. Sie haben kürzlich an der Sauna-Aufguss-Weltmeisterschaft in Brandenburg teilgenommen. Hat sich die Teilnahme gelohnt?

Michael Niedermair: Die Teilnahme an der Aufguss- WM lohnt sich immer, denn man nimmt immer viel mit. Man trifft alte Freunde wieder und schließt neue Freundschaften und die Zeit mit der Saunafamilie ist etwas ganz Besonders. Wenn man sich die Ergebnisse anschaut, könnte ich nicht glücklicher sein. Sowohl in der Kategorie „Single“ als auch in der Kategorie „Team“ konnte ich zusammen mit meiner Partnerin Kasia Klajn jeweils den Vizeweltmeistertitel nach Südtirol holen.

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Wie viele Teilnehmer aus wie vielen Ländern kamen zur Weltmeisterschaft nach Brandenburg?

In diesem Jahr waren es genau 114 Saunameister aus 16 verschiedenen Nationen. Mit Daniel Gufler aus dem Passeiertal war auch ein weiterer Südtiroler bei der WM dabei. Er trat allerdings für die Schweiz an. Wie kann man sich eine Aufguss-Weltmeisterschaft vorstellen?

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Die Aufguss-Weltmeisterschaft ist die größte und bekannteste Veranstaltung in der Aufguss-Szene. Von Februar bis Juli kämpfen rund 350 Aufgussmeister bei den nationalen Meisterschaften um die Qualifikation für die Weltmeisterschaft. Je nach Größe der Nation, erhalten die


Was bringt Ihnen die Teilnahme an der WM 2023 für Ihre tägliche Arbeit als Saunameister in der Saunalandschaft im AquaForum in Latsch?

Wie gesagt, bei der Sauna-WM trifft man alte und neue Freunde, die alle die gleiche Leidenschaft haben. Man tauscht sich aus und lernt immer wieder Neues dazu, was man dann auch bei der täglichen Arbeit anwenden kann, um den Gästen neben dem Schweiß auch ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern.

Saunameister Michael Niedermair

Erstplatzierten ein Ticket zur Weltmeisterschaft. In Italien qualifizieren sich die drei Erstplatzierten, Teams und Singles der Italienmeisterschaft, für die Weltmeisterschaft. Die Viertplatzierten dürfen an der Playoff Runde teilnehmen, die dieses Jahr in Norwegen stattfand. In der Woche der Aufguss-WM von Montag bis Freitag, muss jeder Teilnehmer seinen Aufguss präsentieren. Unsere Aufgüsse waren am Dienstag im Teamwettbewerb und am Donnerstag mein Single-Aufguss. Jeden Tag wird dann in beiden Kategorien ein Tagessieger mit der höchsten Punktezahl gekürt, der sich automatisch für das große Finale am Samstag qualifiziert. Die fünf Tagessieger ziehen ins Finale am Samstag ein und am Freitagabend werden weitere drei Teams und Singles mit der höchsten Punktezahl für das Finale nominiert. Die acht Teams und Singles kämpfen dann noch einmal um den begehrten Weltmeistertitel. Wie erfolgt die Bewertung durch die Jury?

Die Jurymitglieder werden vom Aufguss-WM-Verband für die Weltmeisterschaft ernannt. Die Aufgüsse werden nach verschiedenen Kriterien bewertet. Professionalität, Wärmeentwicklung und -verteilung, Düfte, Wedeltechnik, Kreativität, internationales Verständnis, Emotionen und Teamgeist, und jeder dieser Punkte hat noch einige Unterpunkte. Die Jury sitzt in der Sauna und vergibt nach dem Aufguss die Punkte je nach Kriterium. Sie haben schon mehrfach bei nationalen und internationalen Aufgussmeisterschaften gut abgeschnitten. Haben Sie ein „Geheimrezept“, für Ihre Erfolge?

Ich glaube mein „Geheimrezept“ ist meine Leidenschaft für die Sauna. Meine Offenheit für Neues und auch das harte Training. Außerdem die Unterstützung meiner Partnerin und meiner Familie, ohne die das alles nicht möglich wäre.

Warum sollte man sich das Schwitzen in der Sauna überhaupt antun?

Ich glaube, dass heutzutage immer mehr Leute die Vorteile der Saunen erkennen. Die Menschen achten wieder mehr auf ihre Gesundheit und gönnen sich Auszeiten, um ihr körperliches, geistiges oder seelisches Wohlbefinden durch verschiedene Wellnessangebote zu steigern. Die Sauna hilft zu entgiften, das Immunsystem zu stärken, den Kreislauf zu stabilisieren, die Muskulatur zu entspannen, die Haut zu reinigen und vieles mehr. Wichtig ist jedoch, dass die Sauna regelmäßig besucht wird und das Saunieren richtig durchgeführt wird. In Südtirol gibt es zahlreiche Wellnesshotels. Sie haben in verschiedenen Hotels Erfahrung sammeln können, wie beurteilen Sie das Angebot? Können unsere Wellnessanlagen international mithalten?

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Auf jeden Fall. Wir haben in unserem Land Hotels, die jedes Jahr immer wieder mit den verschiedensten Awards ausgezeichnet werden, sowohl europaweit als auch auch weltweit. Wir haben hochqualifizierte Mitarbeiter. Die wissen genau, was sie zu tun haben. Sie sind Wellnesstrainer. Was macht so jemand?

Ich habe früher als „Wellnesstrainer“ gearbeitet. Meine Aufgaben im Hotel waren vor allem das Sportprogramm bis hin zu den Wanderungen mit den Gästen. Ab und zu standen auch Massagen auf dem Arbeitsplan. Mit der Zeit habe ich dann meine Berufung in der Sauna gefunden. Der Wellnesstrainer kann sozusagen in den verschiedensten Bereichen (SPA, Wellness, Sport) im Hotel eingesetzt werden. Warauf muss man beim Wellness achten?

Das ist meine Lieblingsfrage, die ich sehr oft von meinen Gästen gestellt bekomme. Das Wichtigste beim Wellness ist, dass man anfängt auf seinen Körper zu hören und zu verstehen was er braucht.

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ANGESAGT

Meran auf dem Weg zur „Smart City“ Am 28. April fand heuer in Meran der erste große „Smart City Day“ statt. Organisiert wurde diese außergewöhnliche Veranstaltung von den Stadtwerken Meran in Zusammenarbeit mit den Wiener Stadtwerken und dem Verband kommunaler Unternehmen Österreichs. Ziel der Veranstaltung war es, das Potenzial der Vernetzung städtischer Strukturen für eine nachhaltige Zukunft aufzuzeigen. Im Interview mit dem Präsidenten der SW-Meran Hans-Werner Wickertsheim beleuchten wir das Konzept von „Smart City“ etwas genauer. „Smart-City-Lösungen sind für unsere Städte und Gemeinden keine Liebhaberei von technikaffinen und innovationsfreudigen Individuen, sondern die Basis für eine energie- und ressourceneffiziente Zukunft unserer Städte“, schrieb der Wiener Bürgermeister und Landeshauptmann Dr. Michael Ludwig in seinem Grußwort zum „Smart City Day“ in Meran. Herr Wickertsheim, was steckt hinter dem Konzept „smarter“ Städte und Gemeinden?

Hans-Werner Wickertsheim: Smart-City-Lösungen einzuführen bedeutet, vereinfacht gesagt, technische Lösungen einzusetzen, die es ermöglichen, zum Wohle der Allgemeinheit Einsparungen personeller oder energetischer Natur zu erzielen und gleichzeitig die Stadt lebenswerter zu machen. Welche Chancen bietet „Smart City“ speziell für die Stadt Meran?

Die Chancen sind vielfältig. Denken Sie etwa an die Straßenbeleuchtung, die über Sensoren die Lichtstärke in Abhängigkeit vom Verkehrsfluss regeln oder an den Winterdienst, der aufgrund der Asphalttemperatur der einzelnen Straßen in Kombination mit Luftdruck und Temperatur nur jene Straßen salzt, die tatsächlich eisgefährdet sind. Dies sind nur einige 22

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Beispiele für die Möglichkeiten von Smart-City-Lösungen. Wo kommen bei den Umwelt- und Netzdiensten der Stadtwerke Meran bereits „intelligente“ Lösungen zum Einsatz?

Wir haben schon seit einiger Zeit Mülltonnen und Wertstoffglocken im Einsatz, die ihren Füllstand automatisch melden. Dadurch können wir, unsere Logistik optimieren, indem wir die Glocken nur dann entleeren, wenn sie tatsächlich einen bestimmten Füllstand erreicht haben. So sparen wir teuren Treibtstoff und optimieren gleichzeitig den Einsatz unserer Fahrzeuge und Mitarbeiter. Ein anderes Beispiel ist die Straßenbeleuchtung. Schon heute ist es möglich, einzelne Lampen anzusteuern und bequem vom Büro aus Lampen ein- und auszuschalten oder die Lichtstärke zu regulieren. Besonders interessant ist die Möglichkeit, in Parks oder wenig befahrenen Nebenstraßen die Lichtstärk zu erhöhen, um die Sicherheit der Anwohner zu erhöhen. Welche Erkenntnisse ziehen Sie aus den bisherigen Projekten?

Die bisherigen Projekte waren alle sehr interessant und für sich genommen sehr erfolgreich, aber sie sind und bleiben Einzelprojekte. Jetzt geht es darum, eine Gesamtstrategie zu definieren und die „Smart City“ Stück für Stück, Baustein für Baustein wachsen zu lassen.

Was sind die nächsten Meilensteine, die Sie als Stadtwerke Meran im Rahmen mit der „Smart City“-Initiative anstreben?

Der nächste Meilenstein wird der Abschluss eines Dienstleistungsvertrages mit der Gemeinde Meran sein. Dieser soll die sprichwörtliche „Geburtsurkunde“ der Smart City Meran sein. Von da an können wir gezielt in die Planungs- und Umsetzungsphase einsteigen. In einem Interview mit dem „Meraner Stadtanzeiger“ im Mai dieses Jahres haben Sie betont, dass ein wesentlicher Schlüssel für zukünftige Entwicklung der „Smart City“ im verstärkten Ausbau von Kooperationen und Netzwerken liegt. Was verstehen Sie darunter?

Niemand muss das Rad neu erfinden! Wir haben im Austausch mit den Wiener Stadtwerken gesehen, dass sich die zu lösenden Probleme zwar in der Größenordnung der Gemeinde ändern, die Anforderungen und Lösungen aber gleich bleiben. Welchen konkreten Vorteil bringen Smart-City-Lösungen auch für die Bürger und die privaten Haushalte?

Wir arbeiten derzeit an der Umsetzung von fernablesbaren Wasserzählern. Damit wird es in Zukunft möglich sein, über das LORA-Wan-Netzwerk, das die Stadtwerke Meran bereits vor einiger Zeit flächendeckend installiert

Hans-Werner Wickertsheim

haben, den Stand jedes einzelnen Wasserzählers abzulesen. Dies ermöglicht die Verrechnung des tatsächlichen Wasserbrauchs an den Endkunden. Akonto- und Saldorechnungen gehören damit der Vergangenheit an. Doch das ist nicht der einzige Vorteil. Unbemerkte Wasserverluste auf dem Grundstück oder im Gebäude können so viel schneller lokalisiert und die daraus resultierenden hohen Wasserrechnungen vermieden werden. Ein wichtiger Bestandteil des „smarten“ Haushaltes ist die „Mülltrennung“, die nicht nur die Umwelt, sondern auch die Finanzen schont. „Smart“ ist in Meran deshalb auch die jüngste Sensibilisierungskampagne der Stadtwerke zum Thema „Biotonne“. Welche Neuerungen bringen die Stadtwerke damit nach Meran?

Mit der Biotonne wurde im Jänner dieses Jahres die gesamte Wertstoffsammlung in Meran revolutioniert und auf den Kopf gestellt.


Der ökologische Aspekt steht dabei sicherlich im Vordergrund. Denn vor der Biomüllsammlung landete diese wertvolle Ressource einfach zusammen mit dem Restmüll in der Müllverbrennungsanlage in Bozen. Heute wird aus Biomüll Gas und Strom erzeugt. Spätestens seit den massiven Preissteigerungen bei Strom und Gas vor einem Jahr wissen wir, wie wichtig es ist, energieautark zu sein oder zu werden. Deshalb ist es auch richtig, jene Bürger zu belohnen, die fleißig den Müll trennen. Inflationsbereinigt zahlen sie künftig nicht mehr als vor der Einführung der Biotonne. Wer dagegen seinen Bioabfall weiterhin in den Restmüll wirft, muss mit einer höheren Müllrechnung rechnen. Mit dem Ressort „Umwelt und Ökologie“ im Kabinett der Meraner Vizebürgermeisterin Zeller wird dem Thema „Smart-City“ ein hoher Stellenwert eingeräumt. Was sind die größten Herausfor-

arbeit zwischen den Stadtwerken Meran und den Mitveranstaltern der Wiener Stadtwerke sowie dem Verband der kommunalen Unternehmen Österreichs weitergehen?

derungen für die weitere Entwicklung Merans auf dem Weg zur „Smart City“?

Aktuell arbeiten wir mit dem Umweltamt der Gemeinde Meran am Projekt „Just Nature“. Dabei haben die Stadtwerke Meran 37 Sensoren zur Temperaturmessung installiert. Mit diesen Sensoren kann gezielt analysiert werden, wie sich die Bepflanzung auf die Temperaturentwicklung auswirkt. Wie sehen Sie die Entwicklung Merans in der digitalen Transformation, welche die Grundlage für

die Zukunft der „Smart City“ ist?

Die Herausforderung der Zukunft wird es sein, die Vielzahl an Daten sinnvoll zusammenzuführen und entsprechende Ableitungen zum Wohle der Allgemeinheit umzusetzen. Die Künstliche Intelligenz (KI) wird dabei sicherlich eine Schlüsselrolle spielen. Nicht umsonst stand der „Smart City Tag“ im April unter dem Motto „Vernetzung für die Zukunft“. Was haben Sie persönlich aus dieser Veranstaltung mitgenommen und wie wird die Zusammen-

Unser „Smart City Day“ war sicherlich der Startschuss für weitere Zusammenarbeit im In- und Ausland. Bereits während der Veranstaltung sind Gemeindevertreter aus allen Landesteilen auf uns zugekommen und wir konnten erste Kontakte für mögliche neue Zusammenarbeit knüpfen. Mit dem VKÖ und den Wiener Stadtwerken stehen wir in ständigem Austausch. Eine Delegation der Stadtwerke Meran und der Alperia wird Ende November auch am „Stadtwerketag“ in Wien teilnehmen. Gerade solche Treffen können dazu beitragen interessante und innovative Möglichkeiten aufzuzeigen, die ganz im Sinne einer Smart City zum Wohle der Meraner Bürger umgesetzt werden können. Philipp Genetti

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ANGESAGT

Schüler mit Migrationshintergrund an Südtirols Schulen Kürzlich wurde das „Statistische Jahrbuch zur Einwanderung 2023“ vorgestellt. Nach den Daten des gesamtstaatlichen Statistikinstituts ISTAT lag die Zahl der ausländischen Einwohner in Südtirol Ende 2022 bei 51.723, was einem Anstieg von 0,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Der Anteil der Ausländer an der Gesamtbevölkerung beträgt somit 9,7 % und liegt damit wie im Vorjahr über den Werten auf gesamtstaatlicher (8,6 %) und regionaler Ebene (8,9 %). Interessant ist, wie der Anteil der ausländischen Schüler in unserem Bildungssystem aussieht. Im Schuljahr 2022/2023 belief sich die Zahl der an den Schulen des Landes eingeschriebenen Schüler auf 90.795. Davon sind 12,5 % Ausländer, insgesamt 11.383 eingeschrie-

bene Schüler. Der Anteil der Schüler, die keine italienischen Staatsbürger sind, ist jedoch je nach Klassenstufe und Schulsystem (deutsch-, italienisch- und ladinischsprachige Schulen) sehr unterschiedlich. Insgesamt sind ungefähr 13 bis 14 % ausländische Schüler in Kindergarten, GrundMittel-, Berufs- und Oberschule. In den Kindergärten waren 13,6 % ausländische Kinder eingeschrieben: 22,17 % im italienischsprachigen, 11,3 % im deutschsprachigen und 7,6 % im ladinischsprachigen Kindergarten der Gesamtschülerzahl. In den Grundschulen waren 13,3 % ausländische Schüler: 24,7 % in der italienischsprachigen, 10,4 % in der deutschsprachigen und 6,5 % in der ladinischsprachige Schule der Gesamtschülerzahl. In den Mittelschulen lag im Schuljahr 2022/2023 der Anteil ausländischer

„Zu Weihnachten..., Ente, Pute, Gans nach Tradition“

Schüler bei 14,5 % der Gesamtschülerzahl. 27,2 % in der italienischsprachigen, 10,5 % in der deutschsprachigen und 7,5 % in der ladinischsprachigen Mittelschule. In den Oberschulen schließlich waren 9,4 % der Gesamtschüler ausländische Schüler. Die meisten von ihnen besuchten

italienischsprachige Schulen (16,7 %), deutlich weniger deutschsprachige (5,8 %) und ladinischsprachige Schulen (3,5 %). In den berufsbildenden Schulen gibt es ebenfalls ausländische Schüler, die 11,7 % der Gesamtschülerzahl 2022/2023 ausmachten.

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Ende September fand in Regensburg die 3. Weltkonferenz der Europäischen Gesellschaft für Klinische Hämorheologie und Mikrozirkulation, der Internationalen Gesellschaft für Klinische Hämorheologie und der Internationalen Gesellschaft für Biorheologie (ESCHM-ISCH-ISB-2023) statt. Nach den Konferenzen in Krakau/ Polen und Fukuoka/Japan 2021 und 2022 war nun die Universität Regensburg unter der Leitung von Prof. Lukas Prantl Gastgeber. Ziel der Konferenz war es, ein breites Themenspektrum im Bereich der Gewebedurchblutung, Gefäßneubildung und Blutrheologie sowohl aus Sicht der Grundlagenforschung als auch der klinischen Forschung abzudecken. Insbesondere wurden auch die Bereiche Bildgebung, Zelltherapie und Tissue Engineering angesprochen. Aufgrund des interdisziplinären Charakters der Weltkonferenz nahmen renommierte Wissenschaftler und Kliniker aus Australien, Korea, Japan, China, Europa, den USA, Kanada und Südamerika teil, Ärzte aller Fachrichtungen einschließlich Hämatologie, Kardiologie, Angiologie, Chirurgie, plastische und rekonstruktive Chirurgie, Geburtshilfe

und Gynäkologie, Augenheilkunde und Neurologie.Pharmakologen, Physiologen, Leiter klinischer Labors, von Bluttransfusionszentren und Zentren für Stammzellenbehandlung, Hersteller von Diagnosegeräten und die pharmazeutische Industrie waren vertreten. Darüber hinaus sollte jungen Forschern die Möglichkeit geboten werden, sich intensiv mit etablierten Experten auf diesem Gebiet auszutauschen und neue Entwicklungen zu diskutieren. Ein spannendes Thema war dabei auch die künstliche Intelligenz und ihre zukünftige Anwendung in der Medizin. Zur Konferenz gehörten eine Reihe von kulturellen und sozialen Aktivitäten, darunter ein Eröffnungsempfang mit Rallye-Legende Walter Röhrl. Prof. Lukas Prantl, der für die Organisation der 3. Weltkonferenz verantwortlich zeichnet, wurde von den Delegierten aus den europäischen Ländern einstimmig zum neuen Präsidenten der Europäischen Gesellschaft ernannt. Prof. Prantl forscht unter anderem zur Gewebedurchblutung, den Einsatzmöglichkeiten von Fettgewebe und Fettgewebestammzellen zur Gewebeneubildung und zu menschlicher Attraktivität.

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Die Flucht der klugen Köpfe Italien leidet unter einem erheblichen Fachkräftemangel, insbesondere im Gesundheits- und Ausbildungssektor. Dies bekommt vor allem eine Grenzregion wie Südtirol zu spüren, die mit den Arbeitsmärkten in Österreich und Deutschland konkurrieren muss. Dort sind die Löhne höher und die Lebenshaltungskosten oft niedriger. Wohnungsnot und mangelnde Vereinbarkeit von Familie und Beruf tragen zur Problematik bei. Viele deutschsprachige Südtirolerinnen und Südtiroler entscheiden sich für ein Studium im deutschsprachigen Ausland. Laut einer kürzlich veröffentlichten Studie des Instituts für Arbeitsmarktförderung, entscheiden sie sich nach dem Abschluss häufig dafür im Ausland zu bleiben. Von 10 SüdtirolerInnen, die im Ausland ein Studium absolvieren, kehren nur

2 nach Italien zurück. Um dieses Problem zu lösen, wären strukturelle Reformen mit mehr Wohnraum für junge Familien, Kinderbetreuungseinrichtungen, aber auch eine bessere Bezahlung z. B. von Pflegeberufe. notwendig. Eine Regelung, die sicherlich dazu beigetragen hat, das Problem der „fuga dei cervelli“ abzufedern, waren die Steuererleichterungen für ArbeitnehmerInnen, die sich zur Rückkehr nach Italien entschlossen haben. Der Staat gewährte all jenen ArbeitnehmerInnen, die nach einem mindestens zweijährigen Auslandsaufenthalt zurückkehrten, über einen Zeitraum von bis zu 10 Jahren einen Abzug von der Steuergrundlage in Höhe von 70 bis 90 %. Dadurch erhöhte sich ihr Gehalt erheblich. Dass die Maßnahme funktioniert hat, zeigen die Zahlen: allein im Jahr 2021 kehrten 21.200 Personen

nach Italien zurück. Die Ausweitung der Maßnahme auf alle Personen, die im Ausland ein Fach studieren, in dem ein Arbeitskräftemangel herrscht, wäre daher der richtige Weg gewesen. Leider hat sich die Regierung für das Gegenteil entschieden, indem sie vorhat die Regelung nur auf so genannte „hochqualifizierte Arbeitskräfte“ zu beschränken und die Steuerermäßigung für fünf Jahre auf 50 % reduzieren will. Über die Frage, wer zu den „Hochqualifizierten“ gehört, werden sich wohl die Gericht den Kopf zerbrechen müssen. Die Ankündigung der Verschärfung der Steuererleichterungen hat zu heftigen Protesten bei denjenigen geführt, die eine Rückkehr nach Italien geplant hatten und sich plötzlich gezwungen sehen, alle Pläne zu ändern. Rechtssicherheit sieht anders aus. Sollte die Regierung an ihrer Entscheidung

Julia Unterberger Senatorin

festhalten, wird dies für Südtirol und alle Grenzregionen ein besonderes Problem darstellen. Bereits jetzt gibt es in verschiedenen Bereichen, wie der Sanität, einen zunehmenden Mangel an Arbeitskräften. Die Südtiroler ParlamentarierInnen kämpfen daher für eine Überprüfung der Abänderungspläne durch die Regierung.

PRINFO

Angenehme Ruhe und echte Erlebnisse auf dem verschneiten Bauernhof Das ist Winterurlaub auf einem Bauernhof des Qualitätssiegels „Roter Hahn“. Hier kann man in traumhafter Bergkulisse zur Ruhe kommen und die entspannte Atmosphäre in den warmen, mit viel Holz ausgestatteten Ferienwohnungen und Zimmern genießen.

Auf dem Bauernhof beginnt der Tag ganz entspannt und mit viel Genuss beim reichhaltigen Frühstück. Dabei werden Köstlichkeiten vom Hof, wie frische Milch, Eier, hausgemachte Marmeladen sowie Speck direkt aus dem Keller serviert. Nach dem köstlichen Frühstück geht es für die ganze Familie frisch gestärkt hinaus in die weiße Südtiroler Winterlandschaft mit glitzernden Bergen und tief verschneiten Wäldern. Jenseits vom Trubel der Skigebiete warten vor der Haustür jede Menge Aktivitäten für Groß und Klein. Ob Langlaufen, Schneeschuhwandern, Skitourengehen, Rodeln oder Eislaufen – die schneeweiße Winterlandschaft bringt die Augen zum Strahlen. Wie schön ist es da, wenn man all das haben kann und dafür gar nicht weit fahren muss. Zurück am Hof selbst gibt es auch einiges zu erleben und immer wieder Neues zu entdecken. Der tägliche Stallbesuch mit dem Bauer und das Streicheln von Hasen, Ziegen und Kälbchen lassen alle Kinderherzen höherschlagen. Nach einem ereignisreichen Tag voller winterlicher Erlebnisse kehrt bei Einbruch der Dunkelheit die Sehnsucht nach Ruhe ein. Gerne zieht man sich in die warme Stube zurück und lauscht dem Knistern des Ofens und den spannenden Geschichten der Bauernfamilie. Die Zeit am Hof scheint still zu stehen – genau hier kann man sich richtig gut erholen und entspannen. 26

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Foto: © Roter Hahn/Frieder Blickle

Erholung ist auf Südtirols Bauernhöfen garantiert

Roter Hahn

Das Qualitätssiegel „Roter Hahn“ steht für Qualität und authentisches Bauernhofleben. Über 1600 Südtiroler Höfe aus allen Landesteilen öffnen Gästen ihre Tore und laden zu genussvollem Urlaub im bäuerlichen Ambiente ein. Zur Auswahl stehen Zimmer und Ferienwohnungen, die nach einem strengen Auswahlverfahren je nach Ausstattung, Erlebnisangebot und Dienstleistungsqualität mit zwei bis fünf Blumen zertifiziert wurden. Darüber hinaus vereint „Roter Hahn“ eine Reihe von Betrieben, die ihre Produkte direkt ab Hof verkaufen, Hof- und Buschenschänken sowie das bäuerliche Handwerk. Seit 2023 ermöglicht zudem die „Roter Hahn Kochschule“ das Eintauchen in die traditionelle Südtiroler bäuerliche Küche. Weitere Informationen gibt es unter www.roterhahn.it oder mit einer kostenlosen Bestellung des Katalogs „Urlaub auf dem Bauernhof “ unter Tel. 0471 999325 oder info@roterhahn.it.


RATGEBER

Register des wirtschaftlichen Eigentümers Kürzlich hat der Gesetzgeber die noch fehlenden Durchführungsbestimmungen zur Errichtung des Registers des wirtschaftlichen Eigentümers erlassen. Das Register geht auf die EU-GeldwäscheRichtlinie zur Verhinderung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung zurück. Das Register des wirtschaftlichen Eigentümers wird von der Handelskammer geführt. Bis zum 11. Dezember 2023 müssen deshalb alle Unternehmen mit Rechtspersönlichkeit und private juristische Personen den wirtschaftlichen Eigentümer (titolare effettivo) der Handelskammer melden. Meldepflichtig sind Kapitalgesellschaften (GmbH, AG, Genossenschaften usw.), juristische Personen des Privatrechts (anerkannte Vereine und Verbände, Stiftungen usw.) sowie Trusts und ähnliche Einrichtungen. Meldepflichtig sind

die Verwalter (bei Kapitalgesellschaften), bzw. die mit der Vertretung und Verwaltung betrauten Personen. Der wirtschaftliche Eigentümer ist diejenige natürliche Person, die letztlich Eigentümer der Körperschaft ist, diese kontrolliert oder deren Begünstigter ist. Bei Kapitalgesellschaften sind es die Personen, denen eine direkte Beteiligung von mehr als 25 % am Gesellschaftskapital zugerechnet werden kann. Bei indirekter Beteiligung ist wirtschaftlicher Eigentümer wer über kontrollierte Gesellschaften (z. B. Tochtergesellschaften), Treuhandgesellschaften, Intermediäre oder zwischengeschaltete Personen eine Beteiligung von mehr als 25 % am Gesellschaftskapital hält. Im letzteren Fall müssen die Eigentumsverhältnisse und die Kontrollket-

te analysiert werden, bis die natürliche Person bzw. die natürlichen Personen ermittelt werden können, die letztendlich die wirtschaftlichen Eigentümer sind. Kann nach diesen Regeln kein wirtschaftlicher Eigentümer ermittelt werden, ist auf die Kontrolle abzustellen, d.h. auf die Person, die in der Gesellschafterversammlung einen beherrschenden Einfluss ausübt.Kann nach den vorher genannten Verfahren kein wirtschaftlicher Eigentümer ermittelt werden, so gelten der oder die gesetzlichen Vertreter oder Verwalter als wirtschaftliche Eigentümer. Für die Übermittlung der Daten des wirtschaftlichen Eigentümers ist eine digitale Unterschrift und eine zertifizierte E-Mail-Adresse (PEC) erforderlich. Die telematische Meldung kann nur vom Ver-

Martin Eder Kanzlei Gasser, Springer Perathoner, Eder & Oliva Bozen + Lana + Naturns martin.eder@gspeo.com pflichteten (z. B. dem Geschäftsführer einer Kapitalgesellschaft) digital unterzeichnet werden. Eine Übertragung der digitalen Unterschrift ist nicht möglich. Die Meldung selbst kann von einem befugten Vermittler (Steuerberater usw.) erstellt und auch versendet werden.

Roter Hahn Kochschule – Genussvoll in die Vorweihnachtszeit

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Mehr als nur einen Kochkurs erleben die Gäste der Roter Hahn Kochschule am Föhrnerhof oberhalb von Bozen. Geboten wird ein kulinarisches Erlebnis im bäuerlichen Ambiente mit Zutaten zu 100 % aus Südtirol.

Wer noch keine Pläne für sein jährliches Weihnachtsessen unternommen hat, könnte beim Angebot der Roter Hahn Kochschule fündig werden. Ob zum Thema Fleisch, Gemüse oder echte bäuerliche Gerichte wurden mit den Köchinnen und Köchen der Roter Hahn Kochschule zur Vorweihnachtszeit passende winterliche Menüs ausgearbeitet. Dabei orientiert sich die Zutatenliste danach, was die Bauernhöfe der Umgebung gerade verfügbar haben. Denn gekocht wird mit Zutaten zu 100 % aus Südtirol. Gemeinsam mit den Küchenprofis werden vier miteinander harmonierende Gerichte gekocht. Die dafür notwendigen Schritte werden kurz erklärt und jeder, der mag, bekommt eine Aufgabe. Nach der Fertigstellung wird gemeinsam am Tisch das genossen, was gerade selbst zubereitet wurde. In geselliger Runde am schön gedeckten Tisch genießen die Gäste der Roter Hahn Kochschule ihr 4-Gänge-Menü mit passender Weinbegleitung. Es erwarten sie spannende Kochtipps, neue Inspirationen für altbekannte und unbekannte Gerichte und die einzigartige bäuerliche Atmosphäre der Roter Hahn Kochschule.

Auf dem Föhrnerhof, nur wenige Minuten oberhalb von Bozen, empfängt „Roter Hahn“ gemeinsam mit Bäuerin Karin Bracchetti und ihrer Familie die Gäste in den Stuben des historischen Föhrnerhofs. Weitere Informationen zum vollständigen Programm und zur Anmeldung unter: www.roterhahn-kochschule.it info@roterhahn-kochschule.it Tel. 0471 999349.

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WANDERN

Über den Urweg zum Strizonjoch Hoch über Moos im Passeiertal, dem Himmel so nah, blickt man auf die einsamen Ulfaser Gampenwiesen und das Strizonjoch von Christl Fink

Die Anfahrt erfolgt diesmal mit dem Privatauto. Gleich nach Platt nehmen wir die Abzweigung nach Ulfas und von dort hinauf bis zum Parkplatz am Ende der für jedermann befahrbaren Straße. Über den Urweg

Vom Parkplatz aus geht es dem Wegweiser nach in die entgegengesetzte Richtung zu den Ulfaser Gampenwiesen. Zuerst wandern wir auf dem Forstweg gemütlich bergauf. Die Aussicht wird von Kehre zu Kehre größer, 28

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auch der Maler Herbst war schon fleißig. Die Birken haben sich bereits gelb gefärbt. Dann zweigt der abkürzende Waldweg mit einem „K“ ab. Nun wandern wir auf dem Steig bergauf, queren einmal den Fußweg und gelangen schließlich über einen Überstieg auf den „Gampen“, eine urige Almenlandschaft. Der Gampen und seine Hütten (1896 m)

Vorbei an einem ersten, kleinen, verfallenen Schuppen führt der markierte Weg höher. Wir überqueren den breiten Forstweg, der in Rich-

tung Talende führt und wandern bergauf. Unser Steig mündet schließlich in einen Weg mit zwei gepflasterten Fahrspuren. Wo diese aber nach links abbiegen, führt die Markierung bergauf, zum Waldrand. Verstreut, wie die Felsblöcke liegen immer wieder kleine Schuppen aus Holz oder Steinen, eben das Material, das hier zur Verfügung stand. Schließlich betreten wir den Wald. Der Steig ist gut markiert. Stetig, aber nie wirklich steil, führt er immer höher hinauf. Dunkelgrüne Zirben, sich zaghaft gelb färbende Lärchen und leuchtend rote Schwarzbeerstauden geben ein buntes, farbenfrohes Bild ab.


Nun geht's zum Gampen

Eine urigeLandschaft – die Gampenwiesen

Maler Herbst war hier am Werk

Waldfensterblick in Richtung Jaufenpass

Zum Wetterkreuz

Wanderung zu einem großen Felsblock mit einigen Mauern dahinter, wahrscheinlich ein Windschutz. Und darunter entdecken wir das Kreuz! Wir haben das Ziel der heutigen Wanderung erreicht. Eine kleine Zugabe sind noch ein paar Höhenmeter bis zu einem Steinmann, aber dann machen wir auf einer Bank oberhalb des Kreuzes unsere wohlverdiente Mittagsrast. Kaum zu glauben, fast senkrecht unter uns erblicken wir das Dorf Moos. Auf der anderen Seite fällt der Berg steil ab, dort unten liegt das Farmazontal mit der gleichnamigen Alm. Und jenseits der Gampenwiesen thront die Matatzspitze mit der darunter liegenden Oberen Ulfaser Alm.

Schließlich wandern wir einen bewaldeten Kamm hinauf zum Wetterkreuz. Hier endet der Waldgürtel und wir betreten ein mit Steinen und Felsen durchsetztes Gebiet. Wacholder und Alpenrosen, Preiselbeeren und Heidekraut prägen die Landschaft. Immer mehr Berge werden sichtbar, ein herrlicher Reigen. Tief im Tal auf einem Hügel erblicken wir die kleine Kirche von Rabenstein und die Passstraße zum Timmelsjoch. Darüber die Schneeberger Weißen und der Gipfel der Gürtelwand. Auf der gegenüberliegenden Seite das langgezogene Sonnendorf Stuls, darüber die Stuller Mahder und als Krönung die Passeirer Hochwart, die Hohe und die Kleine Kreuzspitze und in Richtung Jaufenpass das Glaitnerjoch. Das Strizonjoch

Nun ist es nicht mehr weit bis zum Kreuz, das das Joch kennzeichnet. Wenn man gut auf die Markierung achtet, kommt man auf ebener

Der Rückweg

Ausnahmsweise machen wir genau denselben Weg zurück, genießen aber auf dem Gampen noch die Strahlen der Nachmittagssonne und das warme Licht dieses milden Spätherbsttages.

Eine kleine Hütte für mich allein!

Endlich am Strizonjoch

info Anfahrt: Mit dem Auto von Meran über Moos in Passeier bis hinter Platt, und dort, der Abzweigung Ulfas folgend, ins Dorf und weiter aufwärts in Richtung Ulfaser Alm bis zum Parkplatz. Ausgangspunkt: Parkplatz oberhalb von Ulfas. (ca. 1500 m) Start > Gampen: 1,20 Std. > Wetterkreruz: 1 Std. > Strizonjoch: 25 Min. > zurück zum Parkplatz: 2 Std. Ziel: Strizonjoch, bzw. Platter Berg (2230 m) Gesamtgehzeit: gemütlich hin- und retour rund 5 Std. Besonderheit: große Einsamkeit Beste Zeit: Spätfrühjahr bis Spätherbst BAZ 20/23

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