PLUS 03 vom 07/03/2022

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BEZIRKSZEITUNG

B O Z E N S TA D T U N D L A N D

Poste Italiane SpA – Versand im Postabonnement – ges. Dekr. 353/2003 (abgeändert in Ges. 27/02/2004 Nr. 46) Art. 1, Komma 1, CNS Bozen

NR. 03 -März 2022 - I.P. monatlich

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Wie grün ist Atomenergie?

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Wohin zum Skifahren im Trentino? Nach Cermis, das ist gewiss!

Wer dieses Skigebiet für seinen Winterspass wählt, kann sicher sein, garantiert weitläufige, jederzeit bestens präpariete Pisten vorzufinden. Auch am Ende der Saison unter der wärmenden Frühlingssonne gibt es dank der nordseitig gelegenen Hänge beste Verhältnisse. Alpe Cermis ist einmalig unter den Skigebieten des Trentino und bietet unendlich viele Emotionen und spektakuläre Abfahrten.Ein 360°-Panorama, strahlende Sonne von blauem Himmel, sorgfältig präparierte Pisten,

Schützhütten mit leckeren Gerichten und Aperitifs zum Entspannen … eben den richtigen Mix für einen perfekten Skitag, egal ob für Anfänger oder Profis. Cermis sorgt stets für Freude und Spaß an Bewegung. Zum Innehalten verlockt nur das tolle Panorama!

Herrlich Skifahren am Cermis… bis zu Ostern! Die Ankunft des Frühlings ist die beste Zeit, um lange Tage auf Skiern zu genießen.

Dank der nach Norden gerichteten Pisten ist die Schneequalität am Cermis unvergleichlich gut, besonders im März und April. Das Herannahen der schönen Frühlingszeit weckt auch die Lust auf das Verweilen im Freien, unter der wärmenden Sonne bei milden Temperaturen. Bei den länger werdenden Tagen werden auch Sie die Lust entdecken, feines Essen auf der Terrasse eines hochgelegenen Restaurants zu genießen oder sich einfach dem Relax in einem bequemen Liegestuhl hinzugeben.

Schutzhütten am Berg Exklusive Locations und traditionelle Gastronomie vervollständigen jeden Skitag. Sei es im gepflegten Ambiente der Schutzhütten oder auf deren Panorama-Sonnenterrassen werden ortstypische Leckerbissen und bekannte Süßspeisen aus der Bergregion angeboten. Auch vorzügliche Aperitifs

bei feiner Musik erwartet den Gast. Kultpiste im Trentino: die OlimpiaPiste, mehrfach prämiiert in Italien Olimpia ist mit der 7,5 km langen Abfahrt die schönste und längste Skipiste im gesamten Dolomitenraum. Ein echtes „Sahnehäubchen“ von Alpe Cermis. Die anspruchsvolle Abfahrt führt vom Paion del Cermis auf 2250 m bis in die Talsohle mit einem Höhenunterschied von 1400 m. Sie unterteilt sich in drei Abschnitte: Olimpia 1, Olimpia 2 und Olimpia 3. Die gesamte Strecke ist mit Beschneiungsanlagen ausgerüstet. Die günstige Nord-Westlage und die gute Arbeit der Pistenraupenfahrer garantieren gute Schneebedingungen bis ins späte Frühjahr. Die Olimpia-Piste bietet das wohl atemberaubendste Panorama der Alpen. Auf einen Blick breiten sich die Brenta-Dolomiten über die östlichen dolomiten bis hin zu Österreichischen Alpen.

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INHALT Liebe Leserinnen, liebe Leser,

über gestiegene, oder noch steigende den Bürgern, den Unternehmen, der Energiepreise, sei es Strom oder Treib- Umwelt.“ Und heute sieht alles anstoffe, wird viel diskutiert, geklagt, ders aus? Ja, denn dazwischen liegt ja und die Schuld daran allem Mögli- auch noch der fast vergessenen „SEL“chen zugeschrieben. Speziell was die Skandal. Das war ein System, wo mit Strompreise in unserem Land betrifft, Steuergeldern ein Imperium aufgebaut ist das Unverständnis groß. Es ist eine wurde, das bei den Kosten öffentlich, Tatsache, dass wir in Südtirol saubere aber bei den Gewinnen privat sein Energie aus Wasserkraft erzeugen, die sollte. Der Skandal hat seine Opfer das Doppelte der selbst benötigten gefordert, wohl eher als SündenböMenge ausmacht. Dass wir nun trotz- cke. Dann kam ALPERIA. „Die Alperia dem wegen angeblicher internationa- wurde seinerzeit von der SVP groß als ler Verstrickungen diese Preissteige- Gesellschaft zur Energieverwaltung für rungen hinnehmen müssen, stößt auf Südtirol angekündigt. Statt mit sehr Unverständnis. fraglichen Erwerbungen das Gewicht Am 10. Dezember 2010 hat der dama- und die Bezüge der Geschäftsleitung lige Landeshauptmann Luis Durnwal- aufzublähen, sollte sie sich deshalb der in seiner Haushaltsrede wörtlich um eine vernünftige Stromversorgung gesagt: „Nach langen, zähen Verhand- für die Südtiroler kümmern,“ bemerklungen haben wir den Strom heimge- te unlängst ein Leserbriefschreiber im holt. Wir sind es, die über die Vergabe Tagblatt Dolomiten. Das gibt schon zu von Wasser- und Stromkonzessionen denken, oder? entscheiden, wir haben damit den Schreiben Sie uns, was Sie schon imSchlüssel zur wichtigsten Energiequelle mer gerne sagen wollten, was Sie in in unserer Hand, wir sind es demnach, Ihrer Umgebung stört, aber auch, was die die Versorgungssicherheit der hei- Ihnen besonders gut gefällt. Verbrinmischen Bevölkerung und Wirtschaft gen Sie eine gute Zeit und freuen Sie garantieren, und auch die Umweltas- sich des Lebens. Es ist es wert, meint pekte durch Produktion von sauberer am 26. Februar Energie beachten. Das „Heimholen“ der Energie soll schließlich allen etwas Ihr Walter J. Werth wjw@bezirksmedien.it bringen: dem Land, den Gemeinden,

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Sport

Seite 28-29

Kunst & Kultur Seiten 26-27

Titel-Thema

Seiten 4–5

TITEL-THEMA Das Comeback der Kernkraftwerke

Seiten 4–5

BÄUERINNEN

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LOKALES

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PORTRAIT

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SPEZIAL BAUEN

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WIRTSCHAFT

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BAUPROJEKT DOMOSAN

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KUNST & KULTUR

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SPORT

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Das Comeback der Kernkraftwerke SÜDTIROL – (J. Prantl) Wer hätte das gedacht! Atomkraftwerke sind wieder in. Nach Tschernobyl und Fukushima glaubte man, dass die Stromgewinnung aus Kernspaltung passé sei, nun plötzlich soll der Atomenergie ein grünes Etikett verpasst werden. Nuklear ist plötzlich wieder en vogue und viele verstehen die Welt nicht mehr.

icht trotz, sondern gerade wegen des Klimawandels erfährt Kernenergie ein Revival. Während viele das Thema für immer beerdigt haben, erwägt die EU-Kommission sogar, Atomstrom ein nachhaltiges Prädikat auszustellen. Punktgenau zu Jahresende veröffentlichte die Kommission einen Entwurf mit dem Vorschlag, unter bestimmten Bedingungen Investitionen in Atomkraftwerke als klimafreundlich einzustufen und Atomenergie in das EU-Programm für nachhaltige Wirtschaftsaktivitäten und Energieformen aufzunehmen. Verfechter argumentieren, nur mit der emissionsfreien Kernkraft könne die Wende zu erneuerbaren Energien funktionieren. Die Gegner bemängeln indes das Problem der Endlagerung und die Erfahrungen aus den Katastrophen von Tschernobyl und Fukushima. Unerwartet viele Länder sehen das anders, trotz der verheerenden Folgen der Unfälle wie in Fukushima. Es gebe keine wissenschaftlichen Beweise dafür, dass Kernenergie mehr Schäden an menschlichem Leben oder an der Umwelt als andere Stromerzeugungstechnologien verursacht, heißt es im Schreiben des EU-Expertengremiums. „Kernreaktoren sind die einzige, bewiesen emissionsarme Technologie,

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die in der nötigen Zeit und Größe eingesetzt werden kann, um die Ziele des Pariser Klimaabkommens zu erreichen“, beschwört die Atom-Lobby. Dabei setzt sie auf die Entwicklung kleinerer Reaktoren, wie sie Flugzeugträger, U-Boote und Eisbrecher schon nutzen.

ATOMKRAFT-AKTIEN IN ÖKOFONDS? Insgesamt zeigt sich, dass Kernenergie in den kommenden Jahren eben doch nicht zum Relikt der Vergangenheit verkümmern wird. Davon zeugt auch die Zahl der Meiler, die in Bau oder zumindest in Planung sind. Derzeit sollen weltweit rund 100 neue Reaktoren geplant sein. Und an den Börsen wird schon seit einigen Monaten auf Uran gewettet. Die „Uranfans“ in den Börsenforen stützen sich noch auf weitere Autoritäten: vor allem Microsoft-Gründer Bill Gates, der schon seit Jahren predigt, „wir brauchen mehr Atomkraft, um CO2-Emissionen auf Null zu bringen und eine Klimakatastrophe abzuwenden“. Seine 2006 gegründete Firma „Terrapower“ möchte Minireaktoren bauen. Diese kleinen Natrium-Reaktoren zählen zur nächsten Generation der Nukleartechnik. Die Sicherheitsrisiken seien eher noch höher als bei herkömmlichen

Reaktoren, entgegnen die Kritiker.

STROMGEWINNUNG IN DER EU Vor allem Frankreich und osteuropäische EU-Länder wollen Atomenergie für „nachhaltig“ erklären lassen. Ganze 70 Prozent seines Stromes bezieht Frankreich aus der Nuklearenergie, 56 Reaktoren sind über das Land verteilt. „Die Atomkraft ist ein Glück für unser Land”, schwärmt Frankreichs Präsident Macron. Eine Milliarde Euro will Paris allein in die Entwicklung von sogenannten „Minikraftwerken” stecken. In Ländern wie Deutschland und Österreich löste der Vorschlag der EU-Kommission Empörung aus. In 13 der 27 EU-Staaten gibt es Atomkraftwerke. Deutschland hat nach der Atomkatastrophe im japanischen Fukushima im Jahr 2011 beschlossen, die Atomkraftwerke sukzessive abzuschalten. Noch in diesem Jahr sollen alle geschlossen werden. Italien beschloss bereits nach Tschernobyl den Ausstieg aus der Atomenergie und nahm bis 1987 alle vier bestehenden Reaktoren vom Netz.

STROM AUS KERNENERGIE Der Anteil der Nutzung der Kernenergie zur Stromgewinnung in den EU-Ländern variiert je nach Land

sehr stark. 2020 hatte Atomenergie einen Anteil von 11% am gesamten Energieverbrauch in der EU. Mit einem Atomstrom-Anteil von über 70% an der Stromgewinnung liegt Frankreich nicht nur EU-weit, sondern auch weltweit an erster Stelle. An zweiter Stelle in der EU rangiert die Slowakei mit 53% vor Ungarn (48,0%), Bulgarien (40,8%), Belgien (39,1%), Slowenien (37,8%), Tschechien (37,3%) und Finnland (33,9%). Im Durchschnitt betrug der Anteil von Atomstrom an der Stromgewinnung in der EU im Jahr 2020 fast 25%. Die zivile Nutzung der Atomenergie zur Stromerzeugung begann um die Mitte der 1950er Jahre. Weltweit sind laut IAEA 441 Reaktoren in 33 Ländern in Betrieb. Von den derzeit rund 54 im Bau befindlichen Atomkraftwerken befinden sich die meisten in Asien, an erster Stelle liegt China mit 14 Kernkraftwerken, gefolgt von Indien mit 6, Südkorea und Russland mit je 4 und der Türkei mit 3. In 14 weiteren Ländern werden neue Kernkraftwerke errichtet, darunter auch in Frankreich, Finnland und der Slowakei. Neben der Atomenergie will die EUKommission auch die Energiegewinnung aus Erdgas als klimafreundlich einstufen. Da die Stromnachfrage,


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auch wegen der Zunahme der Elektroautos in den kommenden Jahren, stark zunehmen wird, wird es bis 2050 nach Einschätzung vieler Experten nicht gelingen, allein durch mehr erneuerbare Energie Klimaneutralität zu erreichen. Daher soll auch Gas, obwohl es eine fossile Energie ist, aber deutlich weniger CO2 verursacht als Kohle, als sogenannte „Brückenenergie“ noch über einen längeren Zeitrahmen hinaus zur Stromgewinnung genutzt werden.

NETTO-NULL-2050 Die Erreichung der Pariser Klimaziele sei eine der größten Herausforderungen, vor der die Menschheit derzeit steht, heißt es im jüngsten Bericht der Internationalen Energieagentur (IAEA). Dafür muss der Verbrauch der fossilen Energien Erdöl, Gas und Kohle drastisch reduziert werden. Ab 2035 sollen keine PKWs mit Brennstoffmotoren mehr auf den Markt kommen. Bis 2050 soll der Erdölverbrauch um -75%, der Gasverbrauch um -55% und der Kohleverbrauch um fast -90% zurückgehen. Zwei Drittel der gesamten Energieversorgung sollen 2050 von erneuerbaren Energien (Solar-, Wind- und Bioenergie, sowie

Energie aus Geothermie und Wasserkraft) gedeckt werden. Am stärksten wird der Anteil erneuerbarer Energien bei der weltweiten Stromgewinnung zunehmen. So jedenfalls nach den Plänen der IAEA.

STROM AUS ERNEUERBARER ENERGIE Heute schon hat im Stromsektor erneuerbare Energie einen weit größeren Anteil als man glauben möchte. 2019 machte Ökostrom 27% der weltweiten Stromproduktion aus. Wasserkraft liegt an erster Stelle, gefolgt von Windstrom, Photovoltaik und Strom aus Biomasse. Es erstaunt, dass Zentral- und Südamerika an erster Stelle bei der Stromgewinnung aus erneuerbarer Energie stehen, wobei Wasserkraft 54% ausmacht. In Brasilien gibt es viele Mega-Wasserkraftwerke, aber auch andere Länder, wie Venezuela und Kolumbien haben hohe Anteile an Strom aus Wasserkraft. An zweiter Stelle beim Ökostrom folgt Europa. In Asien ist Kohlestrom mit einem Anteil von nahezu 60% noch extrem hoch. Die beiden bevölkerungsreichsten Länder der Welt, China und Indien, die auch über große Kohlevorkommen verfügen, beziehen einen großen

Das Atomkraftwerk Caorso in der Provinz Piacenza (IT)

Teil des Stroms aus Kohlekraftwerken. Die sehr großen Vorkommen von fossiler Energie und die hohen Subventionen für die Energiepreise in Russland, Aserbeidschan, Kasachstan, Turkmenistan usw. haben es bis jetzt verhindert, dass erneuerbare Energieprojekte im Stromsektor hier einen nennenswerten Anteil haben. An letzter Stelle rangiert der Mittlere Osten, wo der Anteil von Strom aus fossilen Energien 94% ausmacht. Grund dafür sind vor allem die sehr niedrigen, subventionierten Preise für fossile Energie in den Erdöl- und

Das Lagerbecken für abgebrannte Brennelemente im Kernkraftwerk Caorso.

gasreichen Ländern des Mittleren Ostens. In Italien betrug der Anteil von Ökostrom im Jahre 2019 fast 40 %, das ist deutlich höher als der EU-Durchschnitt. Grund dafür ist auch, dass Italien seit über 3 Jahrzehnten keinen Atomstrom mehr produziert.

Sinnvolle Übergangstechnik, aber keine Lösung für die Klimakrise Kernenergie trägt rund zehn Prozent zur weltweiten Stromproduktion bei. Von den 33 Staaten, die Kernkraftwerke betreiben, decken allerdings 13 Länder mehr als ein Viertel ihres Strombedarfs mit Kernkraftwerken. Die Diskussion um ihre Zukunft hat begonnen. Der Meraner Andreas Frötscher ist Experte für Elektrotechnik und Elektronik, den wir um seine Meinungen zur Atomkraft gefragt haben. Die Atomkraft sei ein Glück für Frankreich, schwärmt Präsident Macron. Zurecht? Andreas Frötscher: In Frankreich ist die Nuklearindustrie Arbeitgeber für 200.000 Beschäftigte und somit ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Zudem ist die Unabhängigkeit im Energiesek-

tor für Präsident Macron ein starkes Zeichen auch politischer Unabhängigkeit. Mit 70% ist der Anteil an Atomenergie in Frankreich so hoch wie in keinem anderen Land der Welt. Und nicht zuletzt befindet sich Macron im Wahlkampf für die im April 2022 stattfindenden Präsidentschaftswahlen, bei dem lediglich die chancenlosen Grünen und Linken gegen einen Ausbau der Atomenergie sind. Brauchen wir Atomkraftwerke, um das Klima zu retten? Das hängt ganz davon ab, mit welchen anderen Kraftwerken wir die wirklich klimaschädliche Energiegewinnung aus Erdöl, Kohle und Erdgas ersetzen wollen und ersetzen können. Aus heutiger Sicht wird es wohl keine reale Alternative dafür geben, mit welcher wir es auch in einem zeitlichen Rahmen schaffen, den CO2-Ausstoß der Energiegewinnung drastisch zu

reduzieren. Also ist es mittelfristig und in Verbindung des Ausbaus der Energiegewinnung durch Windkraft, Solaranlagen und Wasserkraft die wohl einzig denkbare Lösung, bis neue Formen der Energiegewinnung zur Verfügung stehen. An der Kernfusion und Fusionsreaktoren, einer aus meiner Sicht sehr klimafreundlichen und sauberen Form der Energiegewinnung, wird bereits seit vielen Jahren geforscht. Allerdings wird diese Entwicklung noch mehrere Jahrzehnte in Anspruch nehmen. Ist Atomenergie wirklich so CO2arm, wie behauptet wird? Es ist schwierig eine genaue Studie der CO2-Bilanz der Atomenergie zu finden. Es hängt sehr davon ab, wer eine solche Studie in Auftrag gegeben hat. Aber nach einer mittleren Schätzung liegt sie mit ungefähr 117 Gramm pro kWh für einen gesamten

Lebenszyklus eines Atomkraftwerks. Dieser Wert ist ca. 15-mal höher als jener für Windkraft. Wir sollten die Atomenergie allerdings mit den drei größten Energiequellen vergleichen. Erdöl verursacht einen CO2 - Ausstoß von ca. 890 g/kWh, Kohle ca. 950 g/ kWh und Erdgas 440 g/kWh. Können Wind- und Sonnenkraft denn überhaupt Kohle, Atomkraft und Erdgas ersetzen? Wenn wir uns die Verteilung der weltweiten Energieerzeugung nach Energieträgern aus dem Jahr 2019 anschauen, stehen Erdöl, Kohle sowie Erdgas mit 81 % der Atomenergie gegenüber. Wir werden es in naher Zukunft, aber auch mittelfristig nicht schaffen, den weltweiten Energiebedarf mit Windkraft, Solarenergie oder Wasserkraft zu decken. 5


DEN BÄUERINNEN DAS WORT

In Zusammenarbeit mit

Solidarität, Gemeinschaft und Verantwortung Vom sozialen Zusammenhalt, von kleinen Kreisläufen und von gelebter Verantwortung war bei der Klausurtagung der Südtiroler Bäuerinnenorganisation (SBO) Ende Februar die Rede.

Der Mensch braucht eine solidarische Gemeinschaft und genau diese Gemeinschaft kann die Südtiroler Bäuerinnenorganisation bieten, ist Konrad Bergmeister, Präsident der Stiftung Südtiroler Sparkasse, überzeugt. Er war als Gastreferent bei der SBO-Klausurtagung in Feldthurns dabei und sprach in seinem Referat über die zukünftigen Werte des Bauerstandes. Konrad Bergmeister ist als ältester von acht Kindern auf einem Bergbauernhof aufgewachsen, und hat damit die Härte, aber auch die Freude des Bauernlebens kennengelernt. Für ihn ist der Bauernhof ein großartiges Beispiel für gelebte Verantwortung und ein Ort, wo Herzensbildung stattfindet. Herr Bergmeister, Sie sprechen von den Bäuerinnen als die Botschafterinnen für ein nachhaltiges Leben. Wenn wir denken, dass sie den Hof mit der Familie, mit den Kindern bearbeiten, sind sie eigentlich ein gutes Beispiel, wie man die Kreislaufwirtschaft gestalten könnte. Was mir

aus eigener Erfahrung in Erinnerung aus meiner Kindheit blieb, ist der erzieherischer Faktor, den man am Hof erlebt. Wir erleben eine Wertschätzung gegenüber der Natur, den Tieren, aber auch das Miteinander, das Streiten, das Kritisieren, das miteinander Erleben, die Freude … Das ist genau das, was unsere Gesellschaft heute braucht. Unsere Gesellschaft zerreißt es im Moment ja fast. Wir erleben eine zunehmende Spaltung in der Gesellschaft, Arm und Reich klaffen immer weiter auseinander, wir erleben ganz starke Popularisierungen, hingegen dieses Miteinander, diese solidarische Gemeinschaft nicht mehr. Da ist der Bauernhof ein wunderbares Beispiel dafür, wie man Solidarität leben kann. Solidarität ist für Sie ganz wichtig? Ja, wir brauchen diese Solidargemeinschaft. Und hier ist die Bäuerinnenorganisation ein schönes Beispiel. Mit 16.000 Mitgliedern ist sie ein großes Netzwerk, wo sich Bäuerinnen beheimatet fühlen können und eine Solidargemeinschaft bilden. Das ist

genau gegen diesen Trend der aktuellen Entwicklung. Sie sprechen auch von Herzensbildung, was meinen Sie damit? Die jungen Menschen – eigentlich über alle Generation hinweg - möchten sich selbst verwirklichen, möchten selbst ihr Leben individuell gestalten. Man denkt primär an sich, bevor man an andere denkt. Und deshalb braucht es diese Herzensbildung, die ich den Bäuerinnen ans Herz legen möchte. Dies sind eigentlich die Werte, die am Hof gelebt werden müssen: Die Wärme, die Lieben zur Natur, zu den Tieren, zu den Mitmenschen, zu dem was wächst. Diese Herzensbildung lernt man in keiner Schule, aber genau das brauchen wir, um eine Gesellschaft weiterzubringen. Auch das Thema Nachhaltigkeit ist ihnen ein großes Anliegen? Der Mensch hat eine Verantwortung gegenüber den Mitmenschen und der Natur. Diese soll als Lebens- und Wirtschaftsraum für zukünftige Generationen gesichert werden. Hier

haben gerade die kleinen Bauernhöfe ein große Chance. Die Bauernhöfe sollen sich nicht als Industriebetriebe entwickeln, sondern die kleinen Kreisläufe stärken und diese Vielfalt bewahren. Verantwortung: Auch das ein großes Thema? Es verwundert nicht, dass heute keiner mehr gerne Verantwortung übernimmt. Jeder der ein Stück Verantwortung in der Gesellschaft übernimmt, wird entblößt, wird teilweise sogar angeklagt und das ist eine schlimme Entwicklung. Wir haben deswegen von der Stiftung Südtiroler Sparkasse vor vier Jahren das Dienstleistungszentrum entwickelt, wo heute über 2.580 Vereine gebündelt und unterstützt werden. Das Dienstleistungszentrum ist für die Vereine eine Schale, damit Verantwortung weitergetragen werden kann. Genau das gleiche bietet der Hof: Ein Hof ist auch eine Schale, wo junge Menschen Verantwortung lernen und weitertragen. (Interview Ulrike Tonner)

Auch heuer heißt es wieder „Aktion unVERZICHTbar“ Von Aschermittwoch, 2. März, bis Karsamstag, 16. April, wird die Bevölkerung zum Mitmachen

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aufgerufen, auf bestimmte Werte, Haltungen und Ideale nicht zu verzichtet. Die Südtiroler Bäuerinnenorganisation weist auf die Wertschätzung der Frauen hin. Ein Samenpapier mit unverzichtbaren Werten als Wortbild. „Mit dieser blumigen Aktion möchte heuer die Aktion, unVERZICHTbar‘ auf bestimmte Werte und Haltungen auch in PandemieZeiten nicht zu verzichten, sondern sie gerade da zu pflegen und wachsen zu lassen!“, sagt Peter Koler vom Forum Prävention, einer der Mitgründer der Aktion Verzicht, die es seit 2004 gibt. Von Jahr zu Jahr haben sich immer mehr Institutionen, Einrichtungen und Vereine angeschlossen. Unter anderem auch die Südtiroler

Bäuerinnenorganisation „Heuer möchten wir im Rahmen der Akion unVERZICHTbar auf die Wertschätzung der Frauen hinweisen, einfach weil wir Frauen eine wichtige Säule des sozialen Lebens sind. Wir leisten unentgeltliche Arbeit für die Familie und die Gesellschaft und werden trotzdem in der Gesellschaft oft nicht entsprechend wahrgenommen, und das ist für mich einfach nicht tragbar!“, sagt Landesbäuerin Antonia Egger. Meistens müssen sie dafür auch noch finanzielle Abstriche in Kauf nehmen. Die Südtiroler Bäuerinnenorganisation möchte die Bäuerinnen und Frauen am Land stärken, dass sie selbstbewusster am öffentlichen Leben teilnehmen. Sie möchte die

Wahrnehmung der Unverzichtbarkeit ihrer Beiträge im privaten wie auch öffentlichen Leben verbessern. Im Zeitraum der Aktion Unverzichtbar findet der Lehrgang „Bäuerin in Führungsposition“ statt. Dieser Lehrgang soll Frauen begleiten und dazu ermutigen, im öffentlichen Leben für die Belange der Bäuerinnen einzutreten. Die mediale Begleitung des Lehrgangs wird auf die Unverzichtbarkeit der Beiträge von Frauen in der Gesellschaft aufmerksam machen. Mehr Informationen zur Aktion unVERZICHTbar finden Sie auf: www. baeuerinnen.it


LANDWIRTSCHAFT

Südtirols Obstbauern motiviert und innovativ „Was der Bauer nicht kennt, frisst er nicht.“ Der altbekannte Spruch wird dem Preußen-König Friedrich II. oder Friedrich der Große (1712 – 1786) zugeschrieben, als er die Kartoffel in Preußen heimisch machte. Irgendwann setzte sich die Knolle als Grundnahrungsmittel durch - und es blieb ein Sprichwort.

Dass dies nur ein Sprichwort ist, hat wieder einmal eine bereits zum 33. Mal durchgeführte Fortbildungsveranstaltung der Obstbauern Südtirols gezeigt. Das Obstbauseminar des Vereins der Absolventen landwirtschaftlicher Schulen (A.L.S.) vom 24. bis 26. Jänner 2022 fand wie im letzten Jahr auch heuer wieder Corona-bedingt als sogenanntes „Webinar“ statt. Der Zuspruch war überaus groß und das Interesse der Teilnehmer an den Fachvorträgen ungehindert stark. Nach den Grußworten von Agrar-Landesrat Arnold Schuler konnte Klaus Kapauer, Vorsitzender der Arbeitsgruppe Obstbauseminar im A.L.S, eine ganze Reihe von Fachreferenten ankündigen. Gut angenommen von den rund 400 Teilnehmern aus 8 Nationen wurde auch die Möglichkeit der Fragestellungen und der interaktive Austausch unter den Besuchern. An den drei Seminartagen wurden Themen rund um die Apfelproduktion, vom Schnitt über Pflege, Sortenwahl, Sortimentspolitik, Kostenvergleichsanalysen bis hin zu revolutionären Erntemethoden mittels Robotertechnik, behandelt.

BREITEN RAUM NAHM DAS THEMA BENCHMARKING EIN. Was versteht man unter diesem englischen Begriff? Benchmarking bedeutet im Kern „Maßstäbe vergleichen“ und in der heutigen Kon-

kurrenzsituation ist der Vergleich zum Mitbewerber wichtiger denn je. Benchmarking ist der kontinuierliche Vergleich von Produkten, Dienstleistungen sowie Prozessen und Methoden mit mehreren Unternehmen. Grundidee ist es, festzustellen, welche Unterschiede bestehen, warum diese Unterschiede bestehen und welche Verbesserungsmöglichkeiten es gibt. Die Feststellung, dass unter der breitgefächerten, meist kleinstrukturierten Südtiroler Obstwirtschaft ein „Maßstäbe vergleichen“ für viele Betriebe eine Überlebensnotwendigkeit sein kann, veranlasste die Arbeitsgruppe Obstbauseminar im A.L.S, in Zusammenarbeit mit dem technischen Plattform-Anbieter „SmartFarmer“ und dem Roi Team Consultant für die Südtiroler Obstwirtschaft ein innovatives Projekt, eben das Benchmarking ins Leben zu rufen. Ziel des Projekts ist es, einen aussagekräftigen Vergleich der Kosten und Erlöse in den Südtiroler Obstbaubetrieben herzustellen. Durch diesen Benchmark wird die Positionierung des eigenen Betriebes im Vergleich zu anderen Betrieben so dargestellt, dass Verbesserungspotenziale sofort erkannt werden können. Besonders interessant ist es, dass dabei die Daten anonym dargestellt werden. Die Handhabung ist technisch so weit ausgereift, dass es keine besonderen Informatikkenntnisse braucht, kein

Internetanschluss notwendig ist und direkt über Smartphon überall und jederzeit bedient werden kann. Das Projekt läuft bereits seit über einem Jahr und erste praxisrelevante Ergebnisse konnten schon erreicht werden. Eines ist klar, je höher die Anzahl an Teilnehmern, umso aussagekräftiger wird der Benchmark. Somit ist der A.L.S als Initiator dieses Projektes überzeugt, dass sich

noch weitere Südtiroler Obstbauern an diesem Projekt beteiligen, und die daraus gewonnenen Erkenntnisse für sich nutzen können. Infos erteilt der A.L.S. unter: T: 0471 25 81 97; E-Mail: absolventenverein@rolmail. net; www.absolventenverein.it

UKRAINE-KONFLIKT: FOLGEN FÜR SÜDTIROLER LANDWIRTSCHAFT Die EU, die USA, Großbritannien, Australien, Kanada und Japan haben Sanktionen gegen Russland erlassen. Sie zielen vor allem auf das russische Finanzsystem und die politischen Eliten des Landes ab. Doch welche Auswirkungen haben die aktuellen Sanktionen gegen Russland für die Südtiroler Wirtschaft? Schon 2014 gab es nach der Krim-Annexion Sanktionen gegen Russland, unter anderem mit Export-Verboten nach Russland. Damit sei erneut zu rechnen, sagte Südtirols Bauernbund-Obmann Leo Tiefenthaler. „Ich gehe von einem Exportverbot für landwirtschaftliche Produkte und Wein aus, das sich auch auf die Getreideversorgung und die Preise auswirken würde. Das hätte negative Folgen für die Tierfutterproduktion in Südtirol.“ Mit Sorge blicken vor allem die Apfelbauern Richtung Osten. Weil seit den Sanktionen 2014 auch Polen seine Äpfel nicht mehr nach Russland liefern darf, kommen sie auf den europäischen Markt und das zu Preisen, mit denen Südtirols Bauern nicht mithalten können. Das könnte sich jetzt noch einmal verschärfen, befürchtet Tiefenthaler.

Sicherheit und Fahrspaß mit SIGI

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AUS DEM BOZNER GEMEINDERAT

Stellungnahme des Ratsmitgliedes Rudi Benedikter zum Tagesordnungspunkt der Sitzung vom 27. Jänner 2022 im Gemeinderat Bozen: „Nachhaltiger Mobilitätsplan - PUMS - Piano Urbano della Mobilità Sostenibile“

Priorität für ökologische Nachhaltigkeit! Der „Nachhaltige“ Mobilitätsplan, den wir als Grüne Fraktion mitgeschrieben haben, ist eine kurze Grundsatzbetrachtung zum Begriff NACHHALTIGKEIT wert – mit einem Ausflug in die Geschichte. Lange vor der „Johannesburg Erklärung 2002“, lange vor dem Brundlandt-Bericht 1987 und vor den Warnungen des „Club of Rome“ 1970, zu den Grenzen des Wachstums schrieb der sächsische Ober-Berghauptmann Hans Karl von Carlowitz, 1713 in seiner „Sylvicultura oeconomica“: (...) „es braucht eine continuierliche, beständige und nachhaltende Nutzung des Waldes“. Natürlich hatte Carlowitz dabei nichts mit Ökologie oder Umweltschutz auf dem Hut, sondern ausschließlich die wirtschaftliche Nachhaltigkeit, die Sorge um die Ressource Holz im Erz-

gebirge – ohne Holz kein Erz ... Nun, 300 Jahre später, im 21. Jahrhundert haben wir natürlich ein zeitgemäßes Verständnis von Nachhaltigkeit, wie es u.a. in der Präambel dieses Städtischen Mobilitätsplanes formuliert wird: „Die urbane Mobilität muss den Grundsätzen der ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Nachhaltigkeit folgen“. Auf den ersten Blick ein logischer, ja selbstverständlicher „Mix“ von Zielen, die „wirtschaftliche“ Nachhaltigkeit steht nicht mehr im Mittelpunkt. ... Und doch ist diese Gleichsetzung dieser drei Ziele im Jahrhundert der Klimakrise nicht mehr zeitgemäß: Denn die globalen und lokalen Rahmenbedingungen für nachhaltiges Handeln haben sich in den letzten 50 Jahren derart verändert, dass die

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Management und Unternehmensführung Führungskompetenzen für Klein- und Mittelunternehmen in Südtirol

Quadratur des Kreises aus ökologischer, sozialer und wirtschaftlicher Nachhaltigkeit in gleichwertigem Ausmaß nicht mehr möglich erscheint: Daher: Statt „Quadratur“ - Priorität! Priorität für ökologische Nachhaltigkeit, angesichts der größten aktuellen Herausforderung durch die drohende Klimakatastrophe. Konkret bedeutet ökologische Nachhaltigkeit: Auf allen Ebenen der politischen Aktion, bei allen Programmen, Plänen, Projekten umweltschonend–raumsparend-energieeffizient-insgesamt klimaschützend zu agieren! Dies insbesondere, wenn es um die Mobilität der Zukunft in unserer Stadt geht ... Noch konkreter: In diesem Sinne enthält dieser nachhaltige Mobilitätsplan gute Ansätze, wobei ich beispielhaft vier sog. Referenz-Szenarien (Strategien) aus diesem Plan besonders unterstreichen möchte: 1. Entlastung des städtischen Straßennetzes vom Durchgangsverkehr und Rückgang des privaten Autoverkehrs und damit der Schadstoffemissionen durch Förderung der E-Mobility inklusive Ausbau des Netzes von Elektro-Ladestellen

GR Rudi Benedikter (Für die Ratsfraktion GrüneVerdiVerc) kanzlei@benedikter-bz.it www.benedikter-bz.com

2. Potenzierung des Öffentlichen Personennahverkehrs mit Vernetzung Bahn 3. Ausbau Fahrrad der Fahrradmobilität generell, der Radwege bzw. -spuren, Radwege und insbesondere der Radabstellplätze. 4. Reform der städtischen Warenlogistik – Waren-Zulieferung zum Stadtzentrum. Doch es sind erste, Mindest-Maßnahmen nachhaltiger Verkehrspolitik in unserem Sinne – Maßnahmen, die sich erst noch gegen starke Gegeninteressen durchsetzen müssen. Und dies kann nur gelingen, wenn wir die „Nachhaltigkeit“ dieses Verkehrsplanes in erster Linie ökologisch verstehen und sie durch klimaschützende Entscheidungen in Realität umsetzen.

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Kostenlose Infoabende: Do. 31.03.2022 & Mi. 15.06.2022 um 18 Uhr, Online-Infoabend (Zoom) Do. 05.05.2022 um 18 Uhr, Bildungshaus Kloster Neustift Do. 07.07.2022 um 18 Uhr, NOI Techpark Bozen Weitere Informationen: www.kloster-neustift.it/masterlehrgang franziska.roscher@kloster-neustift.it Tel. 0472 824 353

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Rathaus Bozen

Fotostudio Pollini


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So nah und zugleich fernab von Zuhause Das ist Sommerfrische auf einem Bauernhof in Südtirol: Ob abgelegen in urigen Seitentälern oder zwischen Apfelbäumen und Weinreben: Ein Urlaub auf dem Bauernhof ist ideal, um tief durchzuatmen und dem Alltag zu entfliehen

Genießen Sie die kurze Anreise, angenehme Temperaturen und traumhafte Tage in komfortablen Unterkünften. Frühmorgens schwebt der Duft von selbstgebackenem Brot durch das Haus und die Gäste erfreuen sich am reichhaltigen Frühstück mit allerlei Leckereien vom Hof. Wenn diese Köstlichkeiten auch noch in der Morgensonne genossen werden können, steht einem perfekten Start in den Tag nichts mehr im Weg. Anschließend kann man direkt ab Hof die Umgebung erkunden. Wanderwege führen hinauf auf die weitläufigen Almwiesen, die glasklaren Gebirgsbäche und die imposanten Berge. Entspannung ist hier garantiert. Zurück am Hof erwartet der Bauer

bereits die Kinder. Jetzt heißt es rein in die Stiefel und ab in den Stall, um die Tiere zu versorgen. Die Stunden vergehen wie im Flug, denn es gibt jede Menge zu entdecken. Die Eltern entspannen in der Zwischenzeit in den Liegestühlen, genießen das überwältigende Panorama der umliegenden Bergwelt, atmen die frische Luft und genießen die Sonnenstrahlen. Auf einem Bauernhof der Marke „Roter Hahn“ erwartet Sie eine Auszeit in familiärem Flair, mit köstlichen hofeigenen Produkten und spannenden Stunden für die Kleinen. Warum warten? Unter den über 1.600 Bauernhöfen im ganzen Land ist garantiert auch für Sie der Richtige dabei.

Die Marke „Roter Hahn“ steht für Qualität und authentisches Bauernhofleben. Über 1.600 Südtiroler Höfe aus allen Landesteilen öffnen Gästen ihre Tore und laden zu genussvollem Urlaub im bäuerlichen Ambiente ein. Zur Auswahl stehen Zimmer und Ferienwohnungen, die nach einem strengen Auswahlverfahren je nach Ausstattung, Erlebnisangebot und Dienstleistungsqualität mit zwei bis fünf Blumen zertifiziert wurden. Darüber hinaus vereint „Roter Hahn“ eine Reihe von Betrieben, die ihre Produkte direkt ab Hof verkaufen, Hof- und Buschenschänken sowie das bäuerliche Handwerk. Weitere Informationen gibt es unter www.roterhahn.it oder fordern Sie kostenlos den Katalog „Urlaub auf dem Bauernhof“ unter Tel. 0471/999325 oder info@roterhahn.it an.

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LOKALES

„Wir haben kaum Probleme damit“ Die Einführung der 3G-Regel im Handel und in den Dienstleistungsbetrieben bewältigen die Wirtschaftstreibenden nahezu reibungslos – Der Aufwand für Kontrollen hält sich dabei in Grenzen

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BOZEN - (pka) Seit Februarbeginn und bis zum 31. März 2022 sind im Einzelhandel und im Dienstleistungssektor neue CoronavirusBestimmungen zu beachten, immer vorausgesetzt, dass Rom oder die Landesregierung bis dahin keine weiteren Änderungen vornimmt. Man muss also geimpft oder genesen sein bzw. ein gültiges Testergebnis vorweisen, wenn man sich in ein Geschäft zum Einkauf oder beispielsweise in eine Bank zu einem Beratungsgespräch begibt. Allerdings gibt es, wie immer, auch Ausnahmen: Von dieser Regelung ausgenommen sind unter anderem der Lebensmittelsektor und all jene Geschäfte, die Waren des Grundbedarfs wie beispielsweise hygienischsanitäre oder medizinische Artikel anbieten. Wie haben sich aber die Geschäftsinhaber gerüstet, und wie wird die Kontrolle durchgeführt? Die Bezirkszeitung hat bei einigen Wirtschaftstreibenden nachgefragt.

gen die Kosten der Lesegeräte zu Buche.“

Der Geschäftsstellenleiter der Volksbank in Gries, Andreas Pircher, erklärt: „Unser Kunde, der zu einem Beratungsgespräch kommt oder eine Dienstleistung am Schalter beanspruchen möchte, muss vorher seinen QR-Code am eigens installierten Kontrollgerät scannen. Er erhält daraufhin eine papierene Bestätigung, die er anschließend unserem Mitarbeiter vorzeigt. Dadurch ist die Kontrolle gewährleistet.“ Sollte jedoch lediglich das Bancomat-Gerät genutzt werden, ist kein 3G-Nachweis erforderlich. „Unsere Kunden haben mit dieser Vorgehensweise kein Problem, der Mehraufwand ist vernachlässigbar. Allerdings schla-

Peter Gutweniger vom gleichnamigen Spielwarengeschäft in der Dr.-Streiter-Gasse hat sich auch ein entsprechendes Lesegerät angeschafft, um die Überprüfung des QR-Codes schneller und sicher abwickeln zu können. „Etwas ungehalten bin ich aber, wenn ich feststelle, dass bei uns Einzelhändler so gut wie keine Infektionsgefahr besteht, wir aber immer wieder zum Handkuss kommen. Unsere Kunden betreten das Geschäft immer mit Maske, halten sich meist nur für kurze Zeit darin auf, andernorts hingegen darf diese im Sitzen beim Konsumieren von Getränken und Speisen abgenommen werden, und dies oft für eine

Diana Salomia und Letizia Pasqualini, die in der „Pollini Boutique“ in der Vincistraße arbeiten, erklären, dass die Monate Jänner und Februar allgemein ruhig verlaufen seien, denn „coronabedingt konnten wir kaum ausländische Kunden bedienen, auch Einheimische waren bis jetzt Mangelware. Für uns ist deshalb eine Überprüfung der 3G-Regel leicht zu bewältigen. Klarerweise beachten wir die vorgeschriebenen Bestimmungen, es gibt deshalb auch kein Murren bei unseren Kunden.“

Das kürzlich installierte Lesegerät in der Volksbank-Filiale in Gries wird auf seine Funktionstüchtigkeit hin kontrolliert.

ziemlich lange Zeit. Da frage ich mich schon, ob dies nicht einer ungleichen Behandlung entspricht?“

Die beiden Verkäuferinnen Vaira und Frieda von der „Kindermode Kastner“ sind der Meinung, dass es „uns relativ leichtfällt, bei den Kunden Stichproben vorzunehmen, da wir doch zu mehreren sind. Es ist auch so, dass inzwischen die 3G-Pflicht allseits bekannt ist und unsere Kunden schon an der Türschwelle den Grünen Pass herzeigen, den wir dann selbstverständlich auch kontrollieren.“ Die Sinnhaftigkeit der Maßnahmen bezweifeln hingegen Marika Landi und Stefan Soini vom „Haushaltsartikelgeschäft Desaler“ in der Dr.Streiter-Gasse: „Unsere Kunden werden dadurch verunsichert, außerdem ändern sich immer wieder

die Regeln. Zudem treibt man die Kundschaft hin zum Online-Handel, die Einzelhändler leiden stark darunter. Größeren Aufwand haben wir allerdings kaum.“ Der Geschäftsführer der Gruppe Oberrauch Zitt, Thomas Demetz, betont, dass „wir in unseren 10 Filialen diese neue Regel selbstverständlich rigoros einhalten. Wir haben mehrere Lesegeräte installiert und wollen Sicherheit garantieren, wir stehen solidarisch dazu.“


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Zughaltestelle vor der Zielgeraden Rom gibt nun „grünes Licht“ für die Finanzierung ST. JAKOB/LEIFERS - (pka) Beim Besuch des italienischen Vizeministers für Infrastrukturen und sanfte Mobilität, Alessandro Morelli, sah es im Jänner 2022 noch ziemlich düster aus, was die Finanzierung der seit Längerem geplanten Zughaltestelle in St. Jakob/Leifers anbelangte. Immerhin sprach man von Kosten in Höhe von rund 14 Millionen Euro, die der Bau der Haltestelle mit Errichtung der entsprechenden Infrastrukturen mit einer Unterführung für Busse, Fahrräder und Fußgänger verschlingen würde. Nun aber konnte Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider aus Rom die frohe Kunde mitbringen:

„Bekanntlich sind EU-Gelder aus dem Recovery Fund in den kommenden Jahren für insgesamt 2 Milliarden Euro für Bahnprojekte vorgesehen. Wir haben dabei für unsere Zughaltestelle in St. Jakob 12 Millionen Euro zugewiesen bekommen, so dass wir dieses lang ersehnte Vorhaben in die Tat umsetzen können.“ Um was geht es aber genau? Der Vizebürgermeister von Leifers, Giovanni Seppi, erklärt, dass es unbedingt notwendig sei, die Bahn-Infrastruktur zu modernisieren, denn „sie muss für die Bürger attraktiver gemacht werden, damit sie vom Privatauto auf die Schiene umsteigen. Insbe-

Arno Kompatscher (von links), Daniel Alfreider, Alessandro Morelli, Christian Bianchi, Giuliano Vettorato und Giovanni Seppi beim Treffen am 21. Jänner am Flughafengelände in St. Jakob/Leifers.

sondere für die Pendler, die tagtäglich von Leifers und vom gesamten Unterland nach Bozen und wieder zurückfahren, muss eine geeignete Alternative geschaffen werden, die dann auch angenommen wird. Und diese Zughaltestelle hier in St. Jakob, die sich in unmittelbarer Nähe des Flughafens befindet, sehen wir als sehr günstig an.“ Durch die geplante Unterführung könne dann bequem mit Stadtbus, Fahrrad, das man auch ausleihen kann, oder eventuell zu Fuß das Industriegebiet von Bozen-Süd erreichen. Voraussetzung sei aber schon, dass die Zugverbindungen den Bedürfnissen der zahlreichen Pendler und Fahrgäste angepasst werden, „zumindest stündlich, wenn nicht gar alle halbe Stunde zu Stoßzeiten, sollte ein Zug in St. Jakob halten“, meint dazu Christian Bianchi, Bürgermeister von Leifers. Beim Lokalaugenschein, der am 21. Jänner direkt am Flughafengelände stattgefunden hatte, waren neben Vizeminister Morelli auch Landeshauptmann Arno Kompatscher, Regierungskommissär Vito Cusumano, die Landesräte Daniel Alfreider und Giuliano Vettorato sowie die beiden ersten Bürger von Leifers, Christian Bianchi und Giovanni Seppi, anwe-

Der Vizeminister für Infrastrukturen und sanfte Mobilität, Alessandro Morelli.

send. Dabei unterstrich Kompatscher die Notwendigkeit, dass „wir mit diesem Projekt zur Reduzierung des Privatverkehrs beitragen, mit der positiven Folge der Verminderung von Schmutz und Lärm. Wenn es uns gelingt, die Menschen zu überzeugen, dass sie den Zug und anschließend den Stadtbus benützen oder mit dem Fahrrad weiterfahren, dann haben wir unser Ziel erreicht.“

Arno Kompatscher verdeutlicht Vizeminister Alessandro Morelli seine Vorstellungen vom neuen Bahnhofprojekt in St. Jakob/Leifers; links Daniel Alfreider.

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LOKALES

Bozner und Grieser Schützen rücken aus Schutzpatron hl. Sebastian in Stiftspfarrkirche gefeiert –Tiroler Fahne wird wieder am Hörtenberg gehisst GRIES/BOZEN - (pka) Der heilige Sebastian ist bekanntlich der Schutzpatron der Schützen und so wurde auch im heurigen Jahr – trotz der CoronavirusPandemie – dieser Tag mit einer Eucharistiefeier in der Grieser Stiftspfarrkirche begangen. Die Mitglieder der Schützenkompanie „Major Josef Eisenstecken“ Gries mit ihrem Hauptmann Alexander Corradini an der Spitze konnten zwar nicht wie üblich vom Schützenheim aus in das Gotteshaus marschieren, das tat aber der guten und von Zuversicht geprägten Stimmung keinen Abbruch. Ortspfarrer Pater Ulrich Kössler sprach zu Beginn der heiligen Messe den Heimatbegriff an, den man wohl auch in der Kirche finden könne. Eine der beiden neuaufgenommenen Jungmarketenderinnen, Ida Schweigkofler, verlas mehrere Fürbitten, insbesondere wurde dabei aller verstorbenen Schützen gedacht. Obwohl auch im heurigen Jahr die Hauptversammlung im Jänner coronabedingt nicht stattfinden konnte, lud Hauptmann Corradini zu einem kurzen Treffen ins Schützenheim, um über die von seiner Kompanie durchgeführten Aktionen im Jahr 2021 zu berichten. „Wir haben uns mehrere Male, soweit es aus den bekannten Gründen gestattet war, zusammengesetzt, um das Vereinsleben und unsere Tätigkeit möglichst weiter zu betreiben. Obwohl wir wenige Ausrückungen vornehmen konnten, haben wir beispielsweise die Reinigung und Säuberung des Grieser Friedhofs wiederum durchgeführt. Auch die Teilnahme bei zwei wichtigen Prozessionen wurde noch ermöglicht.“ Erfreulich zu bemerken sei, dass die Mitgliederzahl mit 41 Personen, davon 31 Aktiven, gleichgeblieben ist. Vor allem aber ist die Kompanie stolz, 2 junge

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Hauptmann Alexander Corradini überreicht den jüngst aufgenommenen Marketenderinnen Lena und Ida Schweigkofler (von links) den Schützen-Jahreskalender.

Die Grieser Schützen vor der Stiftspfarrkirche; erster links neben der Fahne Hauptmann Alexander Corradini.

und einsatzfreudige Marketenderinnen seit Kurzem in ihren Reihen willkommen zu heißen, und zwar sind dies Ida und Lena Schweigkofler. Am 27. März wird dann die Bezirks- und Jahreshauptversammlung des Bezirks Bozen abgehalten, wo die Grieser Schützen federführend mitwirken.

SCHÜTZENKOMPANIE BOZEN HISST FAHNE AM HÖRTENBERG Es ist bereits seit vielen Jahren zur liebgewordenen Tradition geworden, dass die Bozner Schützen am Hörtenberg eine Tiroler Fahne hissen. Wurde diese Fahne in früheren Zeiten bei besonderen Feierlichkeiten gehisst und anschließend wieder eingeholt, wird sie seit 2017 stets vor dem Andreas-Hofer-Todestag im Februar angebracht und im November, nach dem Totensonntag, wieder abgenommen. In diesem Jahr

Die neue Tiroler Fahne ist gehisst: In der obersten Reihe Eva Klotz und (rechts daneben) Roland Spitaler.

war das Hissen aber ein besonderes Ereignis, war es doch die ehemalige Landtagsabgeordnete Eva Klotz, die als Fahnenpatin auf den steilen Schützensteig, der nahe des Hotels „Eberle“ in St. Magdalena beginnt und bis zum oberen Bildstock führt, mit zahlreichen Bozner Schützen mitmarschierte. Für Klotz sei es ein Herzensanliegen, diese Tradition weiterzuführen und deshalb habe sie gerne die Kosten der Fahne übernommen. Schützenhauptmann Roland Spitaler dankte Klotz herzlich für ihre Großzügigkeit und erinnerte daran, dass der Schützensteig vor rund 40 Jahren von den Bozner Schützen restauriert worden sei, die ihn seit damals „in Schuss halten“. Besonderes Lob gebühre dabei Sepp Thurner, der sich um die Instandhaltung kümmere. Der Steig führt dann weiter bis zum einstigen Gasthof „Peter Ploner“. Übrigens, Eva Klotz war bei der Schützenkompanie Bozen im Jahr 1972 als Marketenderin tätig, genau 50 Jahre später, also im Jahr 2022 konnte eine neue Marketenderin aufgenommen werden, die auch beim Fahnenhissen mitwirkte: Cindy Reichhalter. Bevor im Schützenheim ein guter Trunk und eine Marende auf die Teilnehmer harrte, wurden noch einige Tiroler Lieder gesungen.

Die Schützen am Einstieg des Schützensteigs in St. Magdalena.


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Kulturell-architektonischer Rundgang Heimatschutzverein Bozen Südtirol (HSV) führt durch mittelalterliche Bauten und neuzeitliche Villen in der Bozner Runkelsteiner Straße BOZEN - (pka) HSV-Obmann Helmut Rizzolli und die Architekturstiftung luden kürzlich zu einem Spaziergang ein, und zwar konnten mehrere architektonisch interessante und kulturell bedeutsame Gebäude entlang der Runkelsteiner Straße besichtigt werden. Warum gerade in der Runkel-

Eine vorbildlich umgestaltete LehnerVilla, in der bis zu seinem Tod der frühere Landeshauptmann und SVP-Parteiobmann Silvius Magnago wohnte.

steiner Straße, die gen Norden nach Bozen-Dorf und ins Sarntal führt? „Die Stadt war ursprünglich sehr begrenzt, ihre Fläche war mit 0,69 Quadratkilometern sehr gering, wenn man sie mit der Ausdehnung von Gries oder Zwölfmalgreien vergleicht. Das war ein wesentlicher Grund, warum man in diesem Straßenzug Gebäude errichtet hat“, beginnt Rizzolli. Eine der wichtigsten Bauten in diesem Bereich ist zweifelsohne das Palais Toggenburg, das sich heute noch im Eigentum der Grafen Toggenburg befindet. Vorher wechselte es mehrmals Besitzer, unter anderem waren es die Herren von Wangen, die dort zu Gericht saßen, später dann die Herren von Völs und von Wolkenstein. Anfang des 19. Jahrhunderts erwarb dann die begüterte Kaufmannsfamilie Menz das Palais Toggenburg. Große

Bekanntheit erlangte es aber im Jahr 1796, denn hier wurde das Gelöbnis zum Herzen Jesu abgelegt. Anschließend ging’s dann weiter zum mittelalterlichen Paugger-Turm. Sein ursprünglicher Zweck könne nicht genau nachgewiesen werden, man vermutet, dass er als Wehrturm für das nahegelegene Schloss Maretsch gedient habe. „Erworben hat diesen besonderen Turm die Bankiers- und Kaufmannsfamilie Kager, sie besaß zudem sämtliche Grundstücke, die zur Gerstburg und zum Palais Toggenburg reichten“, erklärt der HSV-Obmann. Was die Errichtung des Paugger-Turms anbelangt, weist Architekt Wolfgang von Klebelsberg darauf hin, dass dieser dem frühen Mittelalter zuzurechnen sein dürfte. Der Spaziergang führte noch bei einigen architektonisch interessanten

Der Paugger-Turm, ebenfalls in der Runkelsteiner Straße gelegen, dessen Ursprung ins frühe Mittelalter zurückreicht.

mittelalterlichen Gebäuden vorbei. Dazu zählt „Lindenburg“, das 1237 zum ersten Mal erwähnt wurde und im Besitz der Vintler war. Schräg gegenüber befindet sich ein früherer Weinhof, der von Klebelsberg auf das Jahr 1300 datiert wird. Zu den neuzeitlichen Villen zählen die umgestaltete Lehner-Villa, in der seinerzeit Silvius Magnago lange Zeit gelebt hatte. Den Abschluss des Rundgangs bildeten die Villa Canal, die Villa von Pretz (Amonn) und die Villa Rizzolli.

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LOKALES

Auf Hofers Linie SARNTHEIN - (br) „Unser Land hat in seiner Geschichte viele existenzielle Krisen durchleben müssen, hat es aber immer wieder geschafft, sein Schicksal in die eigenen Hände zu nehmen“, sagte Stefan Premstaller, SVP-Landessekretär und neuer Obmann des SVP-Ortsausschusses Sarnthein. Er war Redner bei der Andreas-HoferGedenkfeier beim Gefallenendenkmal auf dem Friedhof von Sarnthein. Geladen hatten die Schützenkompanie Sarntal und der SVP-Ortsausschuss Sarnthein. „Nie wieder Krieg“: So steht am Mahnmal des Friedens zu lesen, daneben – auf großen Tafeln – die Namen der Sarner Gefallenen der Weltkriege. Es gab zu denken, angesichts der drohenden Kriegsgefahr in Europa erst recht. „Beten wir für die Gefallenen und für

alle, die sich für Heimat und Glaube eingesetzt haben“, sagte Ortspfarrer Pater Basilius Schlögl. Die Schützen waren aufmarschiert, die politischen Vertreter hatten sich eingefunden, Bläser der Musikkapelle Sarnthein spielte.

FÜR GERECHTE SACHE „Wir sind zusammengekommen, um uns an unsere Geschichte zu erinnern und der vielen Frauen und Männer zu gedenken, die diese Geschichte mitgestaltet haben. Sie haben dafür gelebt und sind dafür gestorben“, sagte Premstaller. Speziell ging er auf Andreas Hofer ein, dessen Geschichte eine Geschichte der Vaterlandsliebe und des Heldentums sei, aber auch des Verrats und des Todes. Sein Schicksal sei bezeichnend für ein Leben in den Die Schützenkompanie Sarntal mit Hauptmann Sepp Rungger führte den Zug zum Mahnmal des Friedens an.

Diensten einer gerechten Sache in einer aufgewühlten Welt. Premstaller sprach auch die Ereignisse des 20. Jahrhunderts an: den verlorenen Ersten Weltkrieg, die Zerreißung Tirols und die Unterdrückung unter dem Faschismus. „Unsere Vorfahren waren vor die Wahl gestellt, ins nationalsozialistische Deutsche Reich abzuwandern oder im faschistischen Italien zu bleiben. Das waren wohl die dunkelsten Zeiten in der Geschichte unseres Landes“, betonte Premstaller.

AUF DER HUT BLEIBEN

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immer – zusammenhalten und für Kultur, Sprache und Tradition eintreten müssen. „Wenn wir dazu bereit sind, dann stehen wir auf der Linie Hofers. Wenn nicht, dann leben wir in der Gefahr, unserer eigenen Geschichte untreu zu werden und das zu verspielen, was in Jahrhunderten für uns aufgebaut wurde“, schloss Premstaller seine Rede. In Würdigung des großen Tiroler Freiheitskämpfers Andreas Hofer und der Gefallenen aller Kriege feuerten die Schützen eine Ehrensalve ab und legten am Mahnmal des Friedens einen Kranz nieder. Die Musikkapelle ließ dazu die bekannte Weise „Ich hatt‘ einen Kameraden“ erklingen.

Beim Mahnmal des Friedens legten Martin Thaler und Luis Trienbacher einen Kranz nieder.

Der Redner spannte den Bogen ins Heute, in dem die Südtiroler als Minderheit im italienischen Staat auf der Hut bleiben und – wie schon früher

Pfarrer Basilius Schlögl mit den Ministranten

Von links: Gedenkredner Stefan Premstaller, Richard Kienzl und Bürgermeister Christian Reichsigl


LOKALES

Schnelle Haflinger im Wettkampf

Die 3 erfolgreichen Schwestern „Calinda“, „Alissia“ und „Rosaria“ mit (von links) Margareth und Alfons Kofler und Alois Egger.

sich in Rabenstein im Sarntal dem Publikum boten. 72 Pferde gingen an den Start: 30 im Pferdeschlitten, 42 im Skikjöring. Beste Bedingungen herrschten auf der 600 Meter langen Bahn. Dafür hatten die Sarner Gastgeber gesorgt. 2 Runden absolvierten die Pferde im

Trab, eine im Galopp. Die besten Traberinnen stellte Alfons Kofler vom Ritten, und dies gleich in allen Kategorien: „Calinda“ gewann das Rennen der dreijährigen Jungpferde, „Alissia“ die Kategorie der 4- bis 5-Jährigen und „Rosaria“ ist die alte und neue Landesmeisterin der älteren Stuten. Das Besondere: die 3 Pferde

Senza titolo, Meran - Merano

Design: Lupo Burtscher Foto: Egeon

SARNTAL - (br) Im vergangenen Jahr musste der Südtiroler Haflingerpferdezuchtverein die traditionellen Winterrennen pandemiebedingt absagen, heuer konnten sie stattfinden – zur Freude aller, die sich dem Haflingerpferdesport verschrieben haben. Es waren spannende Wettkämpfe, die

DIE BESTEN Schlittenrennen: 3-Jährige: 1. „Calinda“ von Alfons Kofler, Ritten, Fahrer Alois Egger; 2. „Ceda“, Besitzer und Fahrer Michael Seebacher, Sarntal; 3. „Cash“, Besitzer und Fahrer Peter Plattner, Jenesien. 4- bis 5-Jährige: 1. „Alissia“ von Alfons Kofler, Ritten, Fahrer Alois Egger; 2. „Athina“ von Sonja Vieider, Kaltern, Fahrer Hubert Reiterer; 3. „Biskaya“ Besitzer und Fahrer Alois Holzmann Alois, Sarntal. Ältere Stuten: 1. „Rosaria“ von Alfons Kofler, Ritten, Fahrer Alois Egger; 2. „O‘Hara“, Besitzer und Fahrer Roland Pechlaner, Jenesien; 3. „Rapunzel“ von Franz Timpfler, Jenesien, Fahrer Alois Egger. Skikjöring: 3-Jährige: 1. „Caya d‘Or“ von Kathrin Erschbamer, Vilpian, Reiter Siegfried Plattner, Skifahrer Tobias Plattner); 2. „Chica-Linda“ vonTobias Plack, Sarntal, Reiterin Julia Graf, Skifahrer Tobias Plack; 3. „Ceda“ von Michael Seebacher, Sarntal, Reiterin Sarah Höller, Skifahrer Julian Breitenberger). Ältere Stuten: 1. „Viola“ von Patrick Kohler, Jenesien, Reiterin Julia Graf, Skifahrer Johannes Gasslitter); 2. „Zilma“ von Jakob Gross, Sarntal, Reiterin Katrin Trojer, Skifahrer Simon Stofner; 3. „Umana“ von Robert Plattner, Jenesien, Reiterin Andrea Gostner, Skifahrer Florian Mittelberger.

sind allesamt Schwestern. Das Skikjöring ist eine Disziplin, die aus den nordischen Ländern kommt und wird im Galopp ausgetragen – mit dem Skifahrer im Schlepptau. Schnellste bei den Dreijährigen war „Caya d’Or“ von Kathrin Erschbamer, Schnellste bei den älteren Stuten „Viola“ von Patrick Kohler.

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Do

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Beginn — 20 Uhr Sonntag — 18 Uhr

von Alexander Eisenach

Cooperation with

nach Sophokles 15


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Aus für Perdonigs Schule PERDONIG/EPPAN - (br) Über Jahrhunderte hin hatte das Eppaner Bergdorf Perdonig seine eigene Schule. Mehr als 60 Kinder besuchten sie in den besten Jahren, nur noch 5 sind es jetzt. Zu wenig, wie es heißt. So wird die kleine Schule im beschaulichen Perdonig mit dem Ende dieses Schuljahrs aufgelassen.

ie erste schulische Unterweisung erhielten die Perdoniger Kinder von den Priestern, die das kleine Dorf seelsorglich betreuten. Einer der letzten Kuraten, die in den 1860-er Jahren die Notschule Perdonig – so war sie eingestuft – den Schuldienst versahen, war Johann Jaider. Als dieser in den Gemeindeausschuss gewählt wurde, kamen weltliche Lehrer nach Perdonig. Der Raum, wo die Schule untergebracht war, wechselte immer wieder. Auskunft gibt eine von Lehrer Josef Saxl verfasste Chronik. Demnach war das Schulzimmer ursprünglich beim Wieserhof untergebracht, später wahrscheinlich im neu erbauten Pfarrhaus. 1827 bekam die Schule einen Neubau, in den auch der Mesner einziehen sollte. Es ist das heutige Mesnerhaus. Neu gebaut wurde dann erst wieder 1903. Die Kosten betrugen 11.476 Kronen.

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ÄRA GEHT ZU ENDE

Das Schulhaus von Perdonig, das bald schon ausgedient hat.

ein lebendiges Dorf bleiben. „Dass die Schule schließt, schmerzt, steht doch eine lange Geschichte dahinter“, sagt Hannes Unterkofler, der Direktor des Grundschulsprengels Eppan. Es gehe aber darum, was für die Kinder das Beste ist. Um eine höchstmögliche Qualität in der Bildung zu gewährleisten, brauche es eine Mindestanzahl an Schülern – 10 sollten es da schon sein, wie Direktor Unterkofler betont.

In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts war die Schülerzahl hoch; 1937 ist die Höchstzahl von 63 Schülern dokumentiert, 8 Jahrgänge in einem Raum. Später nahm die Schülerzahl nach und nach ab. Dennoch war die Schule für kurze Zeit zweiklassig – dank eines neuen Gesetzes, das eine Teilung ab 10 Schülern vorsah. Eine

„Eine Ära geht zu Ende, was freilich auch mit Wehmut verbunden ist. Das Dorf hat dann einen kulturellen Mittelpunkt weniger“, sagt Gemeindeschulreferentin Monika Hofer Larcher. Mit einer so niedrigen Schülerzahl sei die Schule aber nicht mehr zu halten. Da leide auch der Unterricht, da fehle der Austausch. Perdonig habe aber ein reges Vereinsleben – mit Kirchenchor, Feuerwehr und Theatergruppe und mit einem guten Gasthaus. So werde es

Die Schüler (von links) Norbert, Laura, Maria, Jan und Thomas mit Lehrerin Daniela Tammerle.

Von links: Gemeindereferentin Monika Larcher mit den Lehrerinnen Daniela Tammerle, Andrea Geyer und dem Lehrer David Garmsiri.

KURZZEITIG ZWEIKLASSIG

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Klasse war im Schulhaus, die andere im Feuerwehrhaus. Lehrer zu dieser Zeit war Wilhelm Mayr, der insgesamt 22 Jahre an der kleinen Schule unterrichtete. Das heutige Schulhaus wurde 1986 erbaut und 1988 bezogen. Jetzt sind seine Tage gezählt. Wie in den 1970-er Jahren im benachbarten Gaid, wird sich nun auch in Perdonig das Schultor schließen. „Es tut mir schon leid; ich bin gerne hier – mit meiner Freundin Laura“, sagt Maria. Laura besucht die vierte Klasse, Maria die zweite. Auch Thomas ist in der zweiten Klasse. Norbert und Jan sind die Fünftklässler, die im kommenden Schuljahr in St. Pauls die Mittelschule besuchen werden. In die Grundschule St. Pauls wechseln Maria, Thomas und Laura. Im Schülerbus fahren sie alle gemeinsam; dann trennen sich die Wege.

BEDAUERN, ABER VERSTÄNDNIS Die kleine Schülerzahl hat aber auch Vorteile. „Es ist so familiär hier, und ich kann auf jedes Kind richtig einge-

hen“, sagt Daniela Tammerle. Für die Junglehrerin ist es das erste Jahr in Perdonig, und sie unterrichtet gerne in der kleinen Schule. Das fünfte Jahr ist es für die Religionslehrerin Andrea Geyer. Auch wenn der Unterricht mehrerer Jahrgänge in einem Raum fordert, kommt sie gut zurecht. Der Kontakt zur Pfarre ist gut, ebenso zu den Eltern, die hinter der Schule stehen. „Sie bedauern es schon, dass sie schließt, aber sie haben Verständnis“, sagt die Lehrerin. Ein kurzes, aber durchaus angenehmes Gastspiel ist der Unterricht an der Zwergschule für David Garmsiri. Er vertritt eine Kollegin.

Spaß im Pausenhof für die Mädchen


Die bildnerische Komposition der Landschaft steht im Vordergrund. Die Linien, Flächen, Erhebungen und Vertiefungen berühren einander und sind Abbild von Umrissen und Formen. Farbform-Verflechtungen, erfunden, spontan und impulsiv, die sich aus der Gesetzmäßigkeit von Werden und Vergehen, von Wachsen und Gestalten nähren. Die daraus entstandenen Formenwel-

FL E IS

KALBSSCHNITZEL MIT GRÜNEN BOHNEN UND ARTISCHOCKEN-HERZEN

ST. MICHAEL / EPPAN - Am Freitag, dem 11. März um 18 Uhr lädt die Kulturstätte Lanserhaus im Dorfzentrum von St. Michael Eppan zu einer besonderen Ausstellungseröffnung. Gezeigt werden die farbenfrohen Bilder der Künstlerin Eva Sölkner Prünster aus St. Pauls. Die einführenden Worte spricht Landeskonservatorin Frau Mag. Dr. Karin Dalla Torre Die Ausstellung läuft vom 11. bis 20. März. Öffnungszeiten: 15 bis 18 Uhr, von Dienstag bis Sonntag.

NEUE BILDER

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AUSSTELLUNG

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Der nahende Frühling macht so richtig Lust auf leichte Kost. ArtischockenZeit beginnt auch wieder. Einfacher geht’s natürlich auch mit eingelegten Artischockenherzen. Mit diesem kulinarischen Gericht machen Sie sich und Ihren Gästen sicher eine Freude

Eva Sölkner Prünster Geboren in der Steiermark (A), lebt und arbeitet in St. Pauls/ Eppan. Ausstellungen: ORF Tirol Innsbruck, Schwaz, St. Margarethen (D), Schwetzingen (D), Turmgalerie Imst, Galerie Prielhof St. Pauls. ten sind aber mehr als Zufälligkeiten, sie geben auch konkrete Hinweise auf die Entstehung und ihren körpereigenen Rhythmus.

ZUTATEN FÜR 2 PERSONEN

Foto: © Anne Rogge-Jan Jankovic

200 g grüne Bohnen 1 Dose Artischockenherzen (ca. 240 g) 2 Schalotten 3 EL Olivenöl 2 Kalbsschnitzel (à 130 g) 1-2 EL Mehl, 100 ml Kalbsfond 1 EL Petersilie, Salz und Pfeffer

ZUBEREITUNG Bohnen putzen, waschen, halbieren und in Salzwasser 5 Min. kochen, abgießen und abtropfen lassen. Artischocken abtropfen lassen und halbieren. Schalotten schälen und in Streifen schneiden. In einer großen Pfanne 2 EL Öl erhitzen. Schnitzel salzen und pfeffern. In Mehl wenden und im heißen Öl von jeder Seite 1-2 Min. braten. Herausnehmen und warm halten. Übriges Öl erhitzen. Schalotten, Bohnen und Artischocken darin unter Wenden ca.3 Min. dünsten. Fond angießen, salzen und pfeffern. Petersilie zufügen. Fleisch kurz erhitzen und alles anrichten.

UND EIN GUTER RAT ZUM SCHLUSS: Lassen Sie sich fachkundig beraten. Beim Metzgermeister Oskar Stampfl finden Sie die besten Zutaten für alle Arten von Fleischgerichten und viele leckere Beilagen. Wer es beim Kochen besonders eilige hat, findet verschiedene bereits kochfertig vorbereitete Spezialitäten. Das Lanserhaus, Ort der Ausstellung, in der Johann-Georg-PlazerStraße 24, St. Michael/ Eppan

Bozen, Piavestraße 30, Tel. 0471 977193 17


PORTRAIT BOZEN - (pka) Am 2. Mai 1965 erblickte Sabine Eccel in Bozen das Licht der Welt, sie ist in Gries aufgewachsen und dort zur Schule gegangen. Nach dem Abschluss des Wissenschaftlichen Lyzeums arbeitete sie anfangs im elterlichen Betrieb „Daunenstep“ in Unterinn/Ritten und zeichnete später für den Verkauf verantwortlich. Als 1994 ihr erster Sohn Alex geboren wurde, entschied sie sich für das Muttersein und nahm deshalb eine Auszeit. 1998 kam dann Valentina zur Welt, 2 Jahre später ihr zweiter Sohn Manuel. Nach den Kindergartenjahren begann Sabine Eccel wieder im Familienbetrieb Eccel Decorona halbtags zu arbeiten, denn „ich wollte meine Kinder immer selbst betreuen und großziehen.“ Trotzdem nahm sie sich ab und zu die Zeit, ihrem damaligen Hobby, dem Tennis, nachzugehen und auch ihre 3 Kinder frönten diesem Sport. Apropos Sport: Beim SSV Bozen, Sektion Volleyball, war Eccel mehrere Jahre lang im Vorstand tätig. Und ab dem Jahr 2017 stieß sie dann zum Vinzenzverein, wo „ich meine ersten Erfahrungen bei der Mooser-Konferenz sammelte. Vor ziemlich genau 3 Jahren, am 5. März 2019, eröffnete der VinziMarkt seine Tore und seitdem bin ich dort dessen ehrenamtliche Leiterin.“

Das Motto des Vinzi-Marktes lautet: Für Menschenwürde, gegen Lebensmittelverschwendung.

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Die Soziale

Sabine Eccel Sabine Eccel stammt aus einer bekannten Bozner Kaufmannsfamilie und hat sich schon von Kindesbeinen an um ihre „Nächsten“ gekümmert. Waren es in jungen Jahren aber mehr kleine Tiere wie Regenwürmer oder Insekten, die sie wohlbehütet nach Hause brachte, änderte sich dies im Laufe der Jahre. Es war ihre ausgeprägte soziale Ader, die sie zum Vinzenzverein führte. Dort machte sie ihre ersten Erfahrungen mit Menschen mit Migrationshintergrund, seit 3 Jahren leitet sie ehrenamtlich mit großem Engagement den Vinzi-Markt.

Bevor es aber zur Eröffnung dieses außergewöhnlichen Marktes kam, war ein gerüttelt Maß an Vorarbeit und bürokratischem Aufwand zu bewäl-

… im Kreise ihrer Familie: Manuel (von links), Sabine, Valentina und Alex. Die beiden jungen Männer werden in Kürze eine Konditorei-Café in Bozen eröffnen, Valentina ist im Tourismus und Eventbereich tätig.

tigen. Im Unterschied zu Österreich ist in Italien die Steuergesetzgebung anders gelagert, so dass die Kunden des Vinzi-Marktes mit Hilfe eines Punktesystems (also ohne Bargeld) einkaufen. „Anfangs war ich selbst skeptisch, ob ich überhaupt imstande bin, die Führung zu übernehmen, habe dann aber zugesagt … und ich bereue es nicht. Diese Aufgabe gibt mir sehr viel, es sind gute Freundschaften dabei entstanden, ich konnte auch viele nette Menschen kennen und schätzen lernen, ich habe auch gelernt, mit unterschiedlichen, oft heiklen Situationen und vielfältigen Kulturen umzugehen.“ Immerhin sind es an die 50 Mitar-

beiter/innen, alles Ehrenamtliche, die Sabine Eccel bei ihrer Aufgabe helfen, wo auch viel im Hintergrund und Kleinarbeit anfallen würden. Und auch mehrere Jugendliche sind im Einsatz. „Ich habe einfach diese soziale Ader und ich möchte dem Nächsten helfen und ihn so gut es geht unterstützen. Wenn ich daran denke, dass wir jedes Jahr an die 20.000 Kilogramm an Lebensmitteln, die sonst dem Verfallsdatum preisgegeben würden, vor der Mülltonne retten können, ist dies schon eine große Genugtuung.“ Eccel kennt nicht nur die meisten ihrer Kunden persönlich, sondern auch deren Werdegang, ihren geschichtlichen Hintergrund. „Dem einen oder anderen konnte ich sogar einen Arbeitsplatz vermitteln, denn unser Ziel ist es, sie zwar zu begleiten und Hilfe anzubieten, aber vor allem dahin zu führen, dass sie selbständig werden und nicht nur immerzu auf das Nehmen angewiesen sind“, betont Eccel. Insgesamt seien es an die 220 Familien, kaum Einheimische, die regelmäßig den Vinzi-Markt besuchen würden. „Der Ablauf funktioniert recht gut, denn wir geben an unseren Öffnungstagen Dienstag und Donnerstag im Vorfeld bereits Vormerknummern aus, so dass kein Gedränge herrscht und die Menschen wissen, wann sie drankommen. Wir sind auch gut vernetzt mit den anderen Ausgabestellen, um uns abzustimmen, denn wir bedienen hauptsächlich das Zentrum, den Bozner Boden und Rentsch, andere Stadtviertel werden von anderen Vereinen abgedeckt.“

Seit Jugendjahren verbringt Sabine Eccel ihre Sommerfrische in St. Konstantin am Fuße des Schlerns.


SPEZIAL BAUEN

Nachhaltig Bauen und Leben mit intelligenter Technologie SÜDTIROL - (PR) Nachhaltig und intelligent, das sind die Schlagworte der heutigen Zeit. In allen Bereichen unseres Lebens sind diese Begriffe jetzt nicht mehr wegzudenken. Vielfach sind es leere Phrasen, aber doch zeichnet sich ein Trend ab. Ein Trend zu mehr Umweltbewusstsein und eine unaufhaltsame Entwicklung der Digitalisierung. Foto: iStock/Chinnapong

Ein Gebäude gilt dann als nachhaltig, wenn es in seiner Gesamtheit vier Faktoren berücksichtigt: Es muss ökonomisch, ökologisch, technisch leistungsfähig und den soziokulturellen Anforderungen entsprechen. Seit einigen Jahren ist der Begriff „Nachhaltigkeit“ in aller Munde. Häufig wird er im Zusammenhang mit der Umwelt- und Klimapolitik verwendet, in der Wirtschaft gehört er mittlerweile zum Grundwortschatz und selbst die Alltagswelt ist geprägt davon. Für das eigene Wohl und das ihrer Kinder zeigen die Menschen eine immer größere Bereitschaft, verantwortungsvoll und mit Blick in die Zukunft zu leben – das bedeutet Nachhaltigkeit im Grunde

auch: die Lebensqualität heutiger und nachfolgender Generationen zu sichern. Doch wie geht man an diese Aufgabe als Privatperson heran?

DIE VIER FAKTOREN NACHHALTIGEN BAUENS Bauherren haben besonders viel Handlungsspielraum, denn sie können mit ihrem neuen Eigenheim einen großen Schritt in Richtung Nachhaltigkeit tun. Sie können Baustoffe verwenden, die im Zusammenspiel mit dem Gebäudekonzept ein durch und durch nachhaltiges Bauwerk ergeben. Das Prädikat „Nachhaltig“ erhält ein Haus dann, wenn es über seinen gesamten Lebenszyklus – sprich „von der Wiege

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Wer nachhaltig bauen will, muss viele Aspekte berücksichtigen.

bis zur Bahre“ – vier grundlegende Faktoren miteinander in Einklang bringt: Ökonomie, Ökologie, technische Leistungsfähigkeit und soziokulturelle Ansprüche.

ÖKONOMIE Der erste Faktor, die Ökonomie eines Gebäudes, beschreibt dessen Wirtschaftlichkeit, sprich das Verhältnis zwischen Kosten und Nutzen. Dieses ergibt sich, wenn alle anfallenden Kosten mit der Nutzungs- und Lebensdauer des Hauses in Beziehung gesetzt werden. Dazu zählen die Kosten für den eigentlichen Bau des Hauses ebenso wie Folgekosten, z.B. die Betriebskosten – allen voran die für Energie – oder die Kosten für die Gebäudeunterhaltung bis hin zu notwendigen Reparaturen.

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ÖKOLOGIE Der Faktor Ökologie kommt insbesondere bei den verwendeten Baustoffen zum Tragen. Verlässliche Angaben zu den Umwelteigenschaften der Produkte liefern so genannte UmweltProduktdeklarationen, die den Planern und Bauherren bei der Baustoffwahl eine wichtige Orientierungshilfe sind. Die Dokumente basieren auf einer umfassenden Ökobilanz und enthalten Informationen zu den international

festgelegten Umweltwirkungen. Darunter fallen z.B. das Treibhaus- und Ozonabbaupotenzial, aber auch der Ressourcenverbrauch, der benötigt wird, um das Produkt herzustellen, sowie der Energieverbrauch für Herstellung und Transport.

TECHNISCHE LEISTUNGSFÄHIGKEIT Neben den ökologischen Eigenschaften enthalten Produktdeklarationen auch Informationen zu den technischen Merkmalen der Bauprodukte – der dritten Säule nachhaltigen Bauens. Dabei werden unter anderem Angaben zu Wärmedämmqualitäten, zum Schallschutz oder zum Brandverhalten der einzelnen Produkte gemacht. Ebenso lässt sich anhand einer Umwelt-Produktdeklaration beurteilen, wie sich die Produkte auf die Raumakustik oder die Luftqualität auswirken. Darüber hinaus entscheidet auch der Einsatz des Produkts, ob ein Gebäude nachhaltig ist oder nicht: Ist das Haus bzw. seine einzelnen Bestandteile rückbaufähig, wieder- oder weiter verwendbar.

DER SOZIOKULTURELLE ASPEKT Ökonomisch, ökologisch, technisch leistungsfähig – für ein nachhaltiges Gebäude bedarf es noch einer vierten

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SPEZIAL BAUEN

Die Investition in Solarthermie oder Photovoltaik amortisiert sich schneller als man denkt durch die Einsparung von Heiz- und Stromkosten.

und letzten Dimension: dem soziokulturellen Anspruch. Dieser beinhaltet im Wesentlichen den „Wohlfühlfaktor“, der z.B. Behaglichkeit und ein gesundes Raumklima einschließt – immer in Hinblick auf die jeweilige Nutzung des Gebäudes und die Bedürfnisse seiner Bewohner. Barrierefreies Bauen ist unter diesem Aspekt ein weiteres wichtiges Schlagwort, das ein harmonisches, generationenübergreifendes Zusammenleben möglich macht. (Quelle: www.homesolute.com)

behaglichen Raumtemperatur. Diese ist im Winter bei ca. 21 °C und im Sommer bei etwa 24 °C gegeben. Auch die Strahlungstemperatur, der die Räume begrenzenden Flächen darf nicht zu stark von der Raumtemperatur abweichen (±4 °C). Die Raumluft sollte weder als zu feucht noch als zu trocken empfunden werden. Zugluft kann durch entsprechende bauliche oder technische Maßnahmen vermieden werden.

INNENRAUMHYGIENE KOMFORT, GESUNDHEITSSCHUTZ UND NUTZERFREUNDLICHKEIT Damit Menschen ihre Wohn- und Arbeitsumgebung als angenehm empfinden, müssen optimale Nutzungsbedingungen gelten. Diese werden im nachhaltigen Bauen durch Maßnahmen geschaffen, die vor allem die Anforderungen an den Gesundheitsschutz, die Behaglichkeit und die Nutzerfreundlichkeit erfüllen. Folgende Kriterien entscheiden über die sozio-kulturelle und funktionale Qualität eines Gebäudes:

THERMISCHER KOMFORT Der thermische Komfort eines Gebäudes ist abhängig von einer optimal-

Ein hoher Standard der Innenraumluftqualität lässt sich durch die optimale Auswahl der verwendeten Baustoffe erzielen. Diese Auswahl trägt zur Gesundheitsvorsorge der Nutzer bei und beeinflusst ihre Geruchswahrnehmung positiv. Bauprodukte wie Farben, Lacke, Holzschutzmittel, Holzwerkstoffe, Bodenbeläge und Klebstoffe, Wandund Deckenverkleidungen, Abdichtungen, Putz, Mauersteine, Zement und Beton enthalten flüchtige organische Verbindungen. Die Emissionen aus diesen Baumaterialien sind gesundheitsschädlich und beeinträchtigen den Nutzerkomfort, da sie aufgrund ihrer hohen Geruchsintensität als unangenehm empfunden werden. Der Einsatz dieser Stoffe wird im nachhaltigen

Bauen möglichst vermieden bzw. stark reduziert. Negative Geruchswahrnehmungen entstehen auch durch die Nutzer selbst, die Sauerstoff verbrauchen und dabei CO2 und biologische Ausdünstungen produzieren. Deshalb muss die Möglichkeit eines häufigen Luftwechsels („Lüften“) gegeben sein. Der Luftaustausch kann durch natürliche Belüftung, die die Thermik innerhalb des Gebäudes nutzt, oder auf mechanische Weise mittels energieeffizienten Lüftungsanlagen erfolgen. Hier zeigt sich, dass die Ansprüche des nachhaltigen Bauens einander entgegenstehen können: Zwar dient eine hohe Lüftungsrate der Verbesserung der Luftqualität, ist aber andererseits mit Energieverlusten verbunden. Diese Widersprüchlichkeit lässt sich nicht immer auflösen. Vielmehr geht es im nachhaltigen Bauen darum, einen Ausgleich und die Ausgewogenheit zwischen den verschiedenen Anforderungen zu schaffen.

AKUSTISCHER KOMFORT Auch die Akustik innerhalb eines Raumes wirkt auf das Wohlbefinden und die Leistungsfähigkeit des Nutzers ein. Akustischer Komfort ist dann gegeben, wenn der Nutzer möglichst wenigen äußeren und inneren Lärmquellen ausgesetzt ist, da akustische Emissionen die Konzentrationsfähigkeit beeinflussen und Stress verursachen können. Konzepte zum Schallschutz sind von der jeweiligen Raumnutzungsart abhängig. Gerade bei offenen Bürostrukturen,

wie Mehrpersonenbüros, können die Sprachverständlichkeit, die Kommunikation und die Konzentrationsfähigkeit erheblich eingeschränkt sein. Dieser Umstand macht eine bestmögliche Schallabsorption notwendig. Dazu werden an Decken und Raumteilern Schallabsorptionsflächen angebracht. Glasschallschirme oder Stellwandabsorber können den Raum strukturieren, ohne dabei den Sichtkontakt der Mitarbeiter untereinander einzuschränken. Bei der Nutzung als Besprechungsraum ist hingegen eine Kombination aus schallreflektierenden und schallabsorbierenden Maßnahmen notwendig, da diese Nutzungsart eine verstärkte Schallübertragung erfordert.

VISUELLER KOMFORT Auch die visuellen Eigenschaften von Wohn- und Arbeitsräumen spielen bei der Beurteilung der Behaglichkeit durch den Nutzer eine wichtige Rolle. Die Beleuchtungssituation in einem Gebäude setzt sich sowohl aus natürlichem Tageslicht als auch aus Kunstlicht zusammen. Wesentlich für das Wohlbefinden und die Leistungsfähigkeit der Nutzer ist das Vorhandensein von ausreichend Tageslicht. Dieses lässt sich mittels des Tageslichtquotienten ermitteln und ist für verschiedene Raumnutzungsarten quantifizierbar. Auch eine gute Sichtverbindung nach außen ist wichtig. Diese Kriterien können z. B. durch ausreichend große Fenster mit optimaler Ausrichtung erfüllt werden.

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Energetische Gebäudesanierung SPEZIAL BAUEN

Super-Ökobonus: Smartes Leben, smartes Arbeiten das Zuhause in der Lage sein, z. B. Stürze der Bewohner zu registrieren und den Notruf zu tätigen. Hoch, und in die Lücke Aber all die Digitalisierung schafft keinen Wohnraum. Im Sinne der Verdichtung von Städten werden daher vielerorts zukünftig einerseits die kleinsten Flächen und Lücken ausgenutzt und es wird andererseits in die Höhe gehen. Mit Dachaufstockungen besteht beispielsweise großes Potenzial Wohnungen zu schaffen. Und innovative Fahrstuhlsysteme schaffen die Möglichkeit, immer weiter in die Höhe zu bauen und mithilfe von Hochhäusern vielerorts „viel” Wohnraum auf relativ kleiner Baufläche zu schaffen. Denn der Platzmangel in den Städten und auch in den größeren Dörfern stellt immer wieder ein weiteres Problem dar – es gibt schlichtweg zu wenig Baufläche. (Quelle: Jens Hoffstiepel/ Blog.crem-solutions.de) Foto Fensterversand.com

Digitale Helfer werden sich zukünftig immer weiterverbreiten – beruflich und privat. Ein Großteil neu errichteter Immobilien ist bereits heute mit Smart-Home bzw. Smart-Building Technologien ausgestattet und auch die Nachrüstung in Bestandsimmobilien wird immer einfacher und bezahlbarer. Die derartige intelligente Vernetzung von Wohnungen oder Häuser, ermöglicht es beispielsweise das Licht, Rollläden an den Fenstern aber auch Küchengeräte, Alarmanlagen oder Heizungen digital zu steuern. Wobei es dabei nicht bleiben wird, denn die Digitalisierung schreitet immer weiter voran. Intelligente Gebäude unterstützen die Nutzer in Echtzeit und tragen dazu bei, Komfort, Raum, Energie und Ressourcenverbrauch zu verbessern. In Bürogebäuden oder Gewerbeimmobilien verbaute Sensoren können beispielsweise die Nutzung eines Büros wahrnehmen, für Auslastung von Meeting Räumen oder Arbeitsplätzen eingesetzt werden und dementsprechend das Facility Management für die spätere Reinigung zu einer bestimmten Zeit beauftragen. Technologien können Gebäude heute so zum Leben erwecken und intelligent machen. Mithilfe derartiger Sensoren soll zukünftig aber auch

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POLITIK Brief aus Rom

Geschätzte Leser,

Spaß beiseite! von Robert Adami

Kettenreaktion Neulich war ich wieder mal zu Besuch bei meiner Großtante Hilde. Tantchen ist zwar mit ihren 89 Lenzen nicht mehr ganz taufrisch, aber noch bestens in Schuss und benutzt von Zeit zu Zeit immer noch ihr Fahrrad. Was mich insofern betrifft, als ich deswegen ebenfalls von Zeit zu Zeit meine „exzellenten“ Fähigkeiten als Fahrradmechaniker ins Spiel bringen darf. So auch beim letzten Besuch. „Geh, Bua, würdest mer net das Radl anschauen? Die Kette klemmt nämlich ein bissl“. Aha. Klemmende Kette, kein Problem. Also machte ich mich auf in den Hinterhof, während Tante Hilde meine Arbeit vom Fenster aus begutachtete. „Du, Entschuldigung…“, hörte ich Sie sagen, aber nein, kluge Ratschläge bevor ich überhaupt angefangen hatte, das konnte ich wirklich nicht brauchen. Ich musste mich ja auf die Kette konzentrieren. Auf den ersten Blick nix zu erkennen, also kurz das Hinterrad ausbauen, während Tantchen wieder ansetzte: „Na Entschuldigung“… Entschuldigung gar nix, dachte ich mir, ich muss mir doch von meiner Großtante nicht sagen lassen, wie man ein Fahrrad repariert, und montierte die Schaltung und den Kotflügel ab, man weiß ja nie, dann auch noch die Kurbel mit Pedalen, während Tante Hilde weiter leierte: „Ich will Dich ja net stören…“ Doch Tantchen, Du störst, Du nervst sogar, lass mich in Frieden werkeln, dacht ich mir, und montierte weiter alles ab, was nicht niet- und nagelfest war, und wenig später stand ich vor 543 losen Fahrradteilen und hatte immer noch keine Ahnung, warum die verdammte Kette klemmte, dafür durfte Tante Hilde jetzt endlich auch was bemerken, und zwar: „Du Entschuldigung, ich wollt‘ nur sagen, Du hast da grad das Radl von der Frau Huber zerlegt – meins steht ganz da drüben … Aber Spaß beiseite. Der Frühling kommt bestimmt, die Vorboten der ersten warmen Tage haben schon angeklopft. Also wirklich Zeit, den Drahtesel wieder in Schuss zu bringen. Denn in Sachen Umweltschutz; Park-Flexibilität und gleichzeitiger körperlicher Ertüchtigung ist das gute alte Fahrrad als Fortbewegungsmittel immer noch unerreicht. 22

Russland hat den Feldzug gegen die Ukraine letzte Nacht tatsächlich begonnen und die Welt erwacht mit vielen Fragen. Dass Putin kein Zauderer ist, ist uns allen bewusst, wieviel er aber tatsächlich zu riskieren bereit ist, um sein Ziel der Einverleibung zumindest eines Teils der Ukraine durchzusetzen, ist ungewiss. Auf dem Schachbrett der Weltpolitik sind die Ukrainer dazu verdammt, die undankbare Rolle der Bauern zu übernehmen, denn trotz der weltweiten verbalen Verurteilungen der russischen Invasion, von Putin süffisanterweise als friedenserhaltende Mission (‚peacekeeping‘) definiert, ist es kaum vorstellbar, dass es im Herzen von Europa zu einer militärischen Hilfestellung für die Ukraine kommen kann. Und bis wirtschaftliche und andere Sanktionen, so heftig sie auch trotz Europas Abhängigkeit von russischen Gaslieferungen sein mögen, greifen, sind die Menschen in der Ukraine einem Kriegsherrn ausgeliefert, dem sie wenig entgegenzusetzen haben. Die vielfach beschworene Diplomatie blieb auf der Strecke, auch als Putin sich vehement dagegen wehrte, die Ukraine als Mitgliedsland der Nato in Betracht zu ziehen. Ohne damit Putins Vorgangsweise legitimieren zu wollen, ist sein Widerstand gegen das Projekt der Ausweitung der NatoLänder im Grenzbereich zu Russland wohl auch verständlich, seine Reaktion bleibt aber fern von völkerrechtlicher Rechtfertigung. Während also Europa den Atem anhält, wird Italiens Politik nicht müde, den Beweis dafür zu liefern, dass Stabilität eine abstrakte Größe im Tagesgeschehen bleibt. Seit der Wahl des Staatspräsidenten übertreffen sich die Mehrheitsparteien darin, in Abweichung von der offiziellen Linie der Regierung, der sie angehören, eigene Positionen zu vertreten und gegen die eigene Regierung zu stimmen. So geschehen in der Nacht des Dekretes ‚Milleproroghe‘, als die Regierung in den zuständigen Gesetzgebungskommissionen viermal unterging und selbst

die der Mehrheit zugehörigen zwei Berichterstatterinnen voneinander abweichende Gutachten zu den Abänderungsanträgen abgaben und damit teilweise gegen die Regierung stimmten. Draghi wirkt ungeduldig und aus seinem Umfeld wird immer häufiger kolportiert, dass er seinen Job auch hinschmeißen könne. Das mühsame Aushandeln von häufig faulen Kompromissen mit nicht berechenbaren Verhandlungspartnern ist wohl nicht sein Ding, wie sein bisheriger, letztendlich doch autoritärer Führungsstil gezeigt hat. Freilich, eine Regierungskrise in Zeiten wie diesen ist alles andere als aufbauend und vor allem die Spannungen auf dem internationalen Parkett dürften noch als Klebeband für die Regierungsmehrheit wirken. Die Notwendigkeit, geeint die Herausforderungen anzugehen, um die Aufbaugelder aus Brüssel einzusetzen, spräche ebenfalls für politische Stabilität, doch maximal ein Jahr vor den Wahlen sind die Parteien nicht mehr zu zähmen, zumal hinter vorgehaltener Hand schon das Eingeständnis die Runde macht, Italien bzw. die geforderten Verwaltungen seien ohnehin nicht in der Lage, den Wiederaufbauplan praktisch umzusetzen und die angepeilten Vorhaben zu verwirklichen. Es bleibt also wie immer, große Worte und wenig Taten. Mit solchen Nachrichten aus Rom am Faschingsdonnerstag, den 24. Februar 2022

Manfred Schullian Kammerabgeordneter

Brief aus dem Landtag

Stromselbstversorger Südtirol Die Südtiroler Bürger müssen von der heimischen Energieproduktion profitieren und nicht noch tiefer in die Tasche greifen. Die inzwischen explodierenden Stromund Energiepreise haben Fehlentwicklungen aufgezeigt, die unbedingt behoben werden müssen. Als freiheitliche Landtagsfraktion haben wir umgehend mit einem Antrag auf die herrschenden Missstände reagiert. Sowohl eine rasche Soforthilfe zur Abfederung der steigenden Preise wurde gefordert als auch Vorschläge für ein autonomes Energie-Netzwerk wurden vorgestellt. Trotz der akuten Problematik konnte sich die Mehrheit aus SVP und Lega nicht dazu durchringen Südtirols Strompolitik neu auszurichten, um ein genossenschaftliches Energie-Netzwerk aufzubauen. Dies hätte den Vorteil, von den staatlichen Bestimmungen und Märkten größtenteils wegzukommen, sodass im Verhältnis der Strom wesentlich günstiger an den Südtiroler Endverbraucher weitergegeben werden kann. Da dieser Antrag von der Regierungsmehrheit in den wesentlichen Teilen abgelehnt wurde, konnten auch die Wettbewerbsnachteile für Südtirols Wirtschaft, die sich selbstverständlich daraus ergeben, nicht abgebaut werden. Es wäre das Gebot der Stunde und oberste Aufgabe der Südtiroler Politik endlich aktiv zu werden und rasche Lösungen zur Abfederung des aktuellen Preisanstieges in

die Wege zu leiten. Insbesondere muss längerfristig die Energiegewinnung im Sinne der Autonomie ausgerichtet werden, sodass Südtirol zum Selbstversorger wird. Dazu gehören auch ökologische und technische Verbesserungen, damit die Energiepreise in einem lokalen Energie-Netzwerk verbrauchsorientiert gestaltet werden können. Uns Freiheitliche geht es um die Sache und wir werden auch weiterhin für die Nutzung aller autonomen Spielräume eintreten, die eine zukunftsorientierte Strompolitik ermöglichen im Sinne der Verbraucher und der Umwelt. Eine offizielle Anhörung von Experten im Landtag wurde bereits beantragt, um die wichtige Thematik auf eine breitere Ebene zu heben und inhaltlich weiterzuarbeiten. Es müssen die Chancen der Südtiroler Energiewirtschaft ausgelotet werden, damit zusammen mit den Experten die besten Zukunftsmodelle für unser Land entworfen werden können.

L. Abg. Ulli Mair


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Neuer Bonus für die Beseitigung baulicher Hindernisse Am Ende wird doch alles gut Euro pro Wohneinheit auf 10.000 häuser oder unabhängige und – nach einer langen Hängepar- Euro reduziert. Gleichzeitig wurde autonome Wohneinheiten in tie, die viele Bürger um die Fi- aber ein interessanter neuer Bonus Mehrfamilienhäusern; nanzbarkeit Ihrer Umbauarbei- eingeführt. - 40.000 Euro pro Wohneinheit für ten fürchten ließ, wurden die Mit dem Haushaltsgesetz 2022 Arbeiten an Gemeinschaftsanstaatlichen Förderungen für den wurde ein neuer Steuerabzug in teilen von Mehrfamilienhäusern mit zwei bis acht WohneinheiUmbau und die energetische Sa- Höhe von 75% für Ausgaben für ten durchgeführt werden; nierung von Gebäuden (Superbo- Baumaßnahmen zur Überwindung nus 110%,65%-Bonus für energe- und Beseitigung von architekto- - 30.000 Euro pro Wohneinheit für tische Sanierungen, 50%-Bonus nischen Barrieren in bestehenden Arbeiten an Gemeinschaftsanfür Wiedergewinnungsarbeiten, Gebäuden durch Aufzüge, Rampen teilen von Mehrfamilienhäusern 36%-Bonus für Gartensanierun- usw. eingeführt. Gefördert werden mit mehr als acht Wohneinheigen) dann doch mehr oder weniger auch die Entsorgungskosten der ten. unverändert für das Jahr 2022 be- bestehenden Anlage, die ersetzt Der Steuerabzug kann in 5 stätigt. Der Fassadenbonus wurde wird. gleichen Raten in der Steuaber von 90% der zugelassenen Der Höchstbetrag der geförderten ererklärung geltend gemacht Kosten auf 60% reduziert und die Ausgaben variiert je nach Gebäu- werden. Alternativ besteht die max. zugelassenen Kosten beim detyp und liegt bei: Möglichkeit, den Steuerabzug in Möbelbonus wurden von 16.000 - 50.000 Euro für Einfamilien- ein Steuerguthaben umzuwan-

deln und diesen dann an Dritte (z.B. Banken) abzutreten. Es besteht auch die Möglichkeit, die Förderung in Form eines Rechnungsrabatts beim Lieferanten in Anspruch zu nehmen. Diese Möglichkeit bauliche Hindernisse zu beseitigen – z.B. ein Aufzug ist für jedes Haus das heute ohne ist eine große Aufwertung - und u.a. dabei auch Menschen mit Behinderung das Leben zu erleichtern, ist in jedem Fall eine sehr löbliche steuerliche Begünstigung.

Neuer Verlustbeitrag für Detailhandelsunternehmen Es winken wieder neue Verlustbeiträge – diesmal für Detailhandelsunternehmen. Erst kürzlich hat die Regierung Draghi das dritte Gesetzesdekret zur Unterstützung der Wirtschaft („sog. Decreto sostegni-ter“) verabschiedet, welches neue Verlustbeiträge für

Detailhandelsunternehmen einführt – wohlgemerkt zusätzlich zu jenen, die bereits im Jahr 2020 und 2021 gewährt wurden. Der Verlustbeitrag steht all jenen Unternehmen zu, die als Haupttätigkeit einen Detailhandel ausüben, wobei die wichtigsten

Die Fastenzeit ist eine gute Gelegenheit, auf etwas zu verzichten. Auch in „Sozialen Medien“ muss man nicht jeden Mist berichten!

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G.Andergassen

der Detailhandel von Kleidung, dann vom Umsatz bzw. Ertrag ab, Schuhen, Kosmetika, Blumen und der im Gesamtjahr 2019 erzielt Pflanzen, Uhren und Schmuck, wurde, und ist wie folgt gestaffelt: Elektronikgeräten, aber auch • 60% für Umsätze bis zu 400.000 €; Tankstellen und Zeitungsläden • 50% für Umsätze zwischen 400.000 sind. Im Detail handelt es sich € und 1 Million €; um Tätigkeiten, welche folgende • 40% für Umsätze zwischen 1 MilATECO- Klassifizierungen der Katelion € und 2 Millionen €; gorie 47 aufweisen: 47.19, 47.30, 47.43, 47.5 e 47.6, 47.71, 47.72, Die Durchführungsbestimmungen 47.75, 47.76, 47.77, 47.78, 47.79, zum Verlustbeitrag müssen erst 47.82, 47.89 und 47.99. noch vom Finanzamt verabschieAusschlaggebend für die Inan- det werden – die Prozedur dürfte spruchnahme des Verlustbeitrages sich ähnlich gestalten wie jene, ist ein Umsatzrückgang im Ge- die für die letzten Verlustbeiträge samtjahr 2021 im Vergleich zum der vorangegangenen UnterstütGesamtjahr 2019 von mindestens zungsmaßnahmen vorgesehen war. 30%. Des Weiteren dürfen die Eine ausgezeichnete Nachricht für Einnahmen des Jahres 2019 nicht all jene Händler, die besonders 2 Millionen € überschritten haben. von den Corona-Einschränkungen Für die Ermittlung des Verlustbei- gebeutelt wurden! trages muss der Umsatzrückgang des Jahres 2019 auf das Jahr 2021 berechnet und der durchschnittliche monatliche Umsatzrückgang ermittelt werden, welcher dann Kanzlei Gasser Springer die Bemessungsgrundlage für den Perathoner Eder & Oliva eigentlichen Verlustbeitrag darBozen - Lana - Naturns gasser@gspeo.com stellt. Der Verlustbeitrag hängt 23


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Beispielhaft nachhaltig Bauen und besser Wohnen TRAMIN - (PR) „Sie brauchen Raum, wir finden ihn.“ Nach diesem einfachen wie genialen Credo arbeitet das Team „Domosan“ im Bereich des nachhaltigen Bauens. Domosan greift auf modernste Techniken in der Ausführungsplanung zurück. Damit gelingt es, Spielräume optimal zu nutzen – durch 3D-Planung und Rendering ebenso, wie in Sachen Budget durch eine detaillierte Kostenplanung. Bewährte Handwerker und eine abgestimmte Materialwahl gewähren ein hervorragendes Preisleistungsverhältnis. Ein konkretes Beispiel dazu bietet das Wohnhaus mit 4 Wohneinheiten im Zentrumsnähe von Tramin. Die bautechnische Lage und der relativ kleine nutzbare Baugrund war eine große Herausforderung für die Planer. Daraus wurde quasi aus der Not eine Tugend und trotz schwieriger Bedingungen, oder gerade deshalb, konnte eine neue, liebenswerte Heimat für vier Familien des sympathischen Südtiroler Weindorfes Tramin geschaffen werden.

dann anhand der Entwurfspläne konkretisiert. Garantiertes Ziel ist ein funktionelles wie ästhetisches, wirtschaftliches und bauphysikalisch optimales Projekt.

„Sie investieren, wir zeigen Ihnen wie.“ … und wie? Für den Bauherrn ein wirtschaftlich optimales Ergebnis zu erzielen, steht bei Domosan im Vor-

PLANEN-BAUENSCHLÜSSELFERTIG Wir sprachen mit den Herren Ing. Norbert Gruber und Arch. Johannes Niederstätter vom Generalunternehmen Domosan: Sie träumen, wir setzen um, lautet eine Ihrer Aussagen. Was versteht man darunter? Domosan widmet sich ganz den Bedürfnissen der Bauherren – von A wie Analyse bis Z wie Zertifizierung. Dazu bringen wir ihre Wünsche und die bestehenden Möglichkeiten in Einklang. Wir kümmern uns um alle Details und Genehmigungen. Gemeinsam realisieren wir somit den Traum vom Wohnen. „Sie haben Ideen, wir machen sie sichtbar.“ Wie machen Sie das? Mit Skizzen verleihen wir dem künftigen Traumhaus ein erstes Gesicht. Alle wichtigen Details werden

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Der Bau nimmt Gestalt an

dergrund. Unser Augenmerk gilt dabei der besten Arbeit zum besten Preis. Wer baut, braucht absolute KostenSicherheit. Damit es keine bösen Überraschungen gibt, ermitteln wir vorab die gesamten Baukosten jedes Projekts, vom Projektstart bis zur kompletten Erstellung. Wir achten in jeder einzelnen Phase auf eine maximale Kostenoptimierung. Bei der Erstellung der Ausschreibung werden die Kosten für die einzelnen Positionen und Gewerke kalkuliert. Damit garantieren wir eine Kostenübersicht bereits vor dem Angebot der Firmen. Vor Veröffentlichung der Angebote erfolgt eine Endbesprechung mit dem Auftraggeber und die damit verbundene Freigabe. Die Umsetzung erfolgt durch heimische Firmen mit entsprechendem Know-How.

DETAILS ZUM MEHRFAMILIENWOHNHAUS AN DER WEINSTRASSE Aus den Skizzen der Grundrisse kann

Das sogenannte „Rendering“ – Modell vom fertigen Haus

man die geniale Einteilung der Wohnflächen ersehen. Alle 4 Wohneinheiten sind horizontal ausgerichtet. Großzügige Terrassen bis zu 70 m2, bzw. der Garten im Erdgeschoss, gehen fließend von den Wohnräumen aus und vergrößern so optisch wie praktisch die Wohnung. Die Ausrichtung nach Süden und die teilweise Überdachung machen diese Freiflächen besonders wertvoll. Eine große Herausforderung für die Planer bildeten die großzügigen, für 2 Autos je Wohnung gebauten Tiefgaragen mit dazugehörigen Kellerräumen.

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KUNST & KULTUR

Ansicht des Klosters Gries von 1889 mit freistehendem Klosterstadel. Links von der 1788 eingeweihten neuen Kloster- und Pfarrkirche von Gries der Erweiterungsbau vom Bozner Stadtbaumeister Sebastian Altmann. Im Vordergrund die Klostermühle, die 1936 der Freiheitsstraße weichen musste.

Seit wann gibt es den Grieser Klosterstadel?

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Selbst ungeübte Augen erkennen, dass die Klostergebäude von Muri-Gries, die sich vom Grieser Hauptplatz bis in die Fagenstraße erstrecken, nicht in einem Guss entstanden sein können. Die wuchtige Barockfassade der Stiftskirche hat keinen stilistisch entsprechenden Kirchturm, sondern einen als Glockenturm umgenutzten Wehrturm einer gut erkenntlichen mittelalterlichen Burganlage. Die erste Grieser Mönchsgemeinschaft der Augustiner Chorherren hatte ihren ursprünglichen Sitz um das Jahr 1160 in der „Guggau“, am übermurungsgefährdeten Zusammenfluss von Etsch, Eisack und Talfer. Die regelmäßigen Überschwemmungen des Klosterareals machten den bisherigen Standort untragbar, wie aus einem Dokument vom 31. Jänner 1407 hervorgeht: „weil das Wasser, genannt die Talvern und Eisagh, das wirdig Gotzhaus ganz und gar versuret und verderbt hat.“ Daher schenkte Herzog Leopold IV. der leidgeprüften Klostergemeinschaft seine Burg in Gries, die von einem Wassergraben umgeben war. Trotz des Umbaus der Burg in ein Kloster sind der „grüne Turm“, der Wehrturm (Glockenturm), der Palas, die Burgkapelle und die Ringmauer erhalten geblieben. 1411 bezogen die Mönche ihre neue Heimstätte in Gries. 1414 wurde an der östlichen Seite des Klosters eine geräumige zweischiffige gotische Klosterkirche errichtet, die für die Grieser Bevölkerung allerdings nur schwer erreichbar war und zwar durch den „grünen“ Torturm mit Überquerung des ganzen Klosterhofs oder des Kreuzgangs: Eine eigentlich unzumutbare Störung des Mönchslebens des Grieser „Burgklosters“ durch die Ortsbevölkerung, die daher nach wie vor die alte Pfarrkirche als kirchlichen Bezugspunkt beibehielt.

DER NEUBAU DER STIFTSKIRCHE UND DIE VERLEGUNG DER KLOSTERSTALLUNGEN Bei Ambros Trafojer (Das Kloster Gries, Bozen 1982, S. 78) steht zu lesen: „1768 entschloss sich der Konvent, den Kirchenneubau mit der Hilfe Gottes zu wagen und zwar an einem Ort, wo das Volk vom Platz her direkten Zugang hat. Zu diesem Zwecke mussten die Klosterstallungen verlegt werden. Durch den Ankauf des an den Klosteranger angrenzenden Weingutes der Familie Hepperger wurde die erste Schwierigkeit gelöst.“ So entstand nach den Plänen des Bildhauers und Architekten Anton Josef Sartori aus Sacco bei Rovereto eine der schönsten Barockkirchen unseres Landes, die 1771 mit den Freskogemälden des berühmten Künstlers Martin Knoller den Hauptschmuck der gelungenen Kir-

chenarchitektur bekam. Dem Auftraggeber Prälaten Augustin Nagele schrieb Knoller: „Euer Gnaden derfen sich riehmen, daß Sie die besten Werke von mir besitzen.“ Seit ihrer Einweihung im August 1788 ist die neue Klosterkirche auch die Pfarrkirche von Gries.

DER HEUTIGE KLOSTERSTADEL ENTSTEHT IM JAHR 1769 Albert Martin Prack (1753-1781) schrieb in seinem „Rabular“ (Archiv Muri-Gries A. I.III.II. num. 1) zum Jahr 1768, S. 47: Bevor man mit dem neuen Kirchenbau begann, „zu solchem Ende die alten Stallungen auf dem Hof hinaus demoliert und zur Erbaung eines neyen Stadl, mit seinen Bestallungen, das daranstossende Weinstuckh von H. Hepperger etc. [für] 1700 fl. [= Gulden] erkhaufert werden Foto © Arch. Klaus Ausserhofer

Das bis heute intakt erhaltene Klosterensemble mit dem imposanten Klosterstadel rechts. Die Trauben aus den Weingütern des Klosters werden im eigenen Kellereibetrieb zu ausgezeichneten Weinen verarbeitet.


KUNST & KULTUR

Die Luftaufnahme zeigt die ins Kloster inkorporierte landesfürstliche Burg in Gries mit Wehrturm (Glockenturm) sowie den Klosterstadel an der Fagenstraße.

Klosterstadel – Details.

er

müssen.“ Und zum Jahr 1769, S. 48: „Den 8. Aprilis dis laufenden Jahrs ist der feste Grundstein zur neyen Khirchen […] gelegt worden: Und ist man noch selbiges Jahr mit dem Khirchenbau bis an die Gesimbser und Capiteler gekhommen. Ferner ist der neye Stadl sambt deren Bestallungen völlig a fundamentis erbauet und glicklich zu stande khommen.“ Die Jahreszahl 176… links vom eingemauerten Steinwappen des Abtes Ambros Steinegger belegt die Erinnerung an den Erbauungszeitpunkt.

WARUM IST DER GRIESER KLOSTERSTADEL SCHÜTZENSWERT? Der imposante Bau in verputztem Mauerwerk mit Krüppelwalmdach und intakter „Mönch-und-Nonne“Ziegeleindeckung hat eine außergewöhnlich schöne Holzkonstruktion mit Stützen, Streben und Bindern auf einer Spannweite von ca. 28m, die völlig intakt erhalten ist. Die sich über drei Stockwerke erhebende barocke Zimmermannskunst ist beeindruckend. Klöster wie jenes von Gries, zuerst unter den Augustinern, ab 1845 unter den Benediktinern aus Muri (CH), besaßen seit jeher Landwirtschaftsbetriebe für die Eigenversorgung des Klosters („Ora et labora“),

Im Vergleich der Kataster von 1858

alle Fotos © Arch. Klaus Ausserhofer

sowie als innovationsfördernde Ausbildungsstätten und Vorläufer der landwirtschaftlichen Schulen. Im 20. Jahrhundert (Jahreszahl 1909 rechts vom eingemauerten Steinwappen) gab es leichte Adaptierungen und den Einzug einer Stahlbetondecke über dem Stall.

DER VORSCHLAG DES DENKMALAMTES GIBT ANLASS ZUR HOFFNUNG AUF DIE BESTÄTIGUNG DER UNTERSCHUTZSTELLUNG DURCH DIE LANDESREGIERUNG Erfreulicherweise hat Frau Dr. Karin Dalla Torre als Landeskonservatorin auf die obgenannten wirtschaftshistorischen Qualitätsmerkmale des seit Jahren abrissgefährdeten Wirtschaftsgebäudes mit seiner größten erhaltenen Dimension in Gries hingewiesen und außerdem dessen identitätsstiftenden Charakter im Klosterensemble unterstrichen. Ihr gut begründeter Unterschutzstellungsantrag sollte die Eigentümer (Kloster und DIUK) anspornen, Lösungen zur Umnutzung des Stadels zu finden, die den Erhalt dieser wichtigen Landmarke an der Fagenstraße ermöglichen. Für jeden Planer ist es sodann eine Herausforderung, im Sinne der Bewohner des Bozner Talkessels und ihrer Gäste eine Lösung zu finden,

die einen alten wertvollen Baubestand bewahrt und einer neuen Funktion zuführt. Besonders Senioren und Jugendliche könnten davon profitieren. Auch die renommierte Weinherstellung des Klosters bekäme ein zusätzliches Aushängeschild und das imponierende und geschichtsträchtige Gebäude könnte Gries mit Moritzing zu zusätzlichem Glanz an der Weinstraße verhelfen.

Diesen Beitrag hat Univ.-H. Prof. Doz. DDr. Helmut Rizzolli, Obmann des Heimatschutzvereins Bozen/Südtirol, für Sie verfasst.

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SPORT

Dieser Rodel-Klassiker begeisterte DEUTSCHNOFEN - (ma) Nicht umsonst wird der Rodel-Weltcup in Deutschnofen als Klassiker bezeichnet.

Viel Spektakel in Deutschnofen: Patrick Pigneter beim Zieleinlauf.

Der Weltcup der Naturbahnrodler machte Ende Jänner wieder traditionell auf der „Pföslriep“-Bahn in Deutschnofen Halt. Schon längst wird die Etappe hier als Klassiker bezeichnet, obwohl es sie allzu lange noch nicht gibt. Zum ersten Mal war Deutschnofen 2009 Schauplatz eines Weltcuprennens. Es siegten damals Patrick Pigneter, Jekaterina Lawrentjewa und das Doppel Pigneter/Clara.

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Triumphator Alex Gruber

Im Jahre 2022 gab es freilich neue Sieger auf dieser spektakulären Bahn – wenngleich der Völser Routinier Pigneter immer noch vorne mitfährt und diesmal den fünften Platz holte. Ohnehin war es eine Weltcupetappe, wo eigentlich fast nur Südtirol vorkam. In allen vier Rennen feierten die Südtiroler Athleten souveräne Siege. „Diese Bahn gehört uns, hier fühlen wir uns wohl“, brachte es Alex Gru-

ber im Gespräch mit dem Tagblatt „Dolomiten“ auf den Punkt. Der Villanderer entschied in souveräner Manier mit Bestzeit in beiden Wertungsläufen das Rennen der Herren für sich. Der „Pföslriep-König“ hat damit zurückgeschlagen. Der 29-Jährige feierte auf dieser Bahn seinen insgesamt 6. Sieg, 2015 bis 2019 hatte er fünf Mal in Folge hier gewonnen, ehe 2020 beim bis dato letzten Weltcup in Deutschnofen der Nordtiroler Thomas Kammerlander die Oberhand behielt. Der Ötztaler musste sich diesmal mit dem dritten Platz hinter Michael

Scheikl begnügen. Platz vier ging an den Gadertaler Florian Clara, Rang fünf wie eingangs erwähnt an Patrick Pigneter.

DIE DOPPEL-KINGS Pigneter/Clara hatten in Deutschnofen den Sieg im Doppel geholt, ihren vierten Sieg im vierten Weltcuprennen. Die beiden Routiniers setzten sich auf der 785 Meter langen „Pföslriep“ vor den Rodelbrüdern aus Villnöß, Patrick und Matthias Lambacher, durch. „Das war diesmal ein Arbeitssieg, der erste Lauf war gut, aber im

Gut drauf: Greta Pinggera (links) und Evelin Lanthaler.


SPORT

zweiten Lauf zeigten wir nicht unsere beste Leistung“, analysierte Patrick Pigneter nach dem Rennen. Einen einmal mehr souveränen Sieg feierte die Passeirerin Evelin Lanthaler. Sie ließ die Russin Jekaterina Lawrentjewa um 0,70 Sekunden hinter sich, der dritte Platz ging an die Laaserin Greta Pinggera. „Ich hatte zwei gute Läufe. Aber man muss immer wachsam sein, die anderen Mädels schlafen nicht, Fehler werden nicht verziehen“, gab

Lanthaler nach dem Rennen zu Protokoll. Als Sieger durften sich auch die Organisatoren rund um den ASV Deutschnofen mit Präsident Christian Gallmetzer fühlen. Alles verlief reibungslos, trotz der Pandemie waren zahlreiche Zuschauer vor Ort, die Corona-Maßnahmen wurden penibel eingehalten.

Voll des Lobes für die Veranstalter: FIL-Naturbahn-Direktor Andreas Castiglioni.

Sarner sind ultra neu SARNTHEIN - (ma) Ende August steht das neue Südtirol Ultra Skyrace an. Schon jetzt laufen im Sarntal die Vorbereitungen zur neunten Ausgabe des Südtirol Ultra Skyrace. Das Extremsportevent entlang der Hufeisentour in den Sarntaler Alpen findet vom 26. bis zum 28. August statt. Den Veranstaltern um OK-Chef Josef Günther Mair steht heuer eine besondere Herausforderung bevor. Die Sieger aller vier Distanzen werden erstmals nicht in Bozen, sondern im Sarntal über die Ziellinie laufen. Nachdem bei der achten Ausgabe des Extremsport-Events im Jahr 2021 die Teilnehmer des Südtirol Sky Trails bei einer Länge von 27 Kilometern und 1800 Höhenmetern das Ziel erstmals in Sarnthein vorfanden und es dazu nur positives Feedback gegeben hatte, haben die Veranstalter kurzerhand beschlossen, dass im August 2022 erstmals alle Distanzen im Sarntal zu Ende gehen werden. Der Zieleinlauf des Südtirol Ultra Skyrace (116 km/7276 hm) und des Südtirol Sky Marathon (44 km/2585 hm) befinden sich ab sofort ebenso in Sarnthein, während das Südtirol Skyrace (63 km/4143 hm) am Penser Joch enden wird. Von den vier Distanzen des renommierten Südtiroler Trail-Events war bisher nur der Marathon im Sarner Hauptort

Dieser Lauf wird wieder ein Spektakel.

geendet, während auf den drei anderen Strecken bis nach Bozen gelaufen werden musste. Bozen bleibt aber freilich wichtiger Bestandteil der Gemeinden übergreifenden Sportveranstaltung, und zwar als Ausgangspunkt. Der Start für das Südtirol Ultra Skyrace erfolgt am Freitag, 26. August um 17 Uhr traditionsgemäß am Walther-

Foto: © Wisthaler

platz. Die drei kürzeren Distanzen nehmen die Teilnehmer hingegen am frühen Samstagmorgen von den Talferwiesen aus in Angriff. „Die Änderung des Zielortes bedeutet für uns als Veranstalter natürlich einen Mehraufwand. Schließlich müssen wir die gesamte Logistik überarbeiten“, betont OKChef Günther Mair. Er ist sich aber

sicher: „Die neuen, zusätzlichen Herausforderungen sind auch für unser Team erfrischend und werden das gesamte Event bereichern.“ Anmeldungen für die vier TrailDistanzen sind seit dem 1. Dezember möglich. Infos dazu gibt es auf der offiziellen Webseite www.suedtirol-ultraskyrace.it. 29


SÜDTIROLER NETZWERK FÜR NACHHALTIGKEIT BERICHTET Südtirols Netzwerk für Nachhaltigkeit verbindet auf www.future.bz.it über 130 Südtiroler Vereine, Organisationen, Verbände, Bibliotheken und Gruppen rund um die 17 Ziele für Nachhaltige Entwicklung Monatlich werden hier Themen der 17 Ziele aufgezeigt und Veranstaltungen von Netzwerkpartner*innen im Jugendbereich vorgestellt.

Denke ich rassistisch? Wir beginnen die Diskussion über diese Frage mit einer Bildersuche im Internet. Suche bei Google nach den Begriffen „erfolgreich“, dann nach „schön“ und schließlich nach „glücklich“ lautet der Auftrag. Wen siehst du auf den Bildern - wen nicht? Mit dieser Übung startete die Weiterbildung in antirassistischer Selbstreflexion mit der italienweit bekannten Diversity-Trainerin Kwanza Musi Dos Santos. In Vorbereitung auf die „STOP RACISM! Aktionswochen gegen Rassismus“, die heuer vom 21.3. bis zum 3.4.2022 in ganz Südtirol stattfinden, nahmen Vertreter*innen verschiedener Vereine an diesem Training teil. Viele von ihnen sind in der Jugendarbeit tätig. Gemeinsam mit der OEW- Organisation für Eine solidarische Welt - nutzen sie nun zum vierten Mal die Aktionswochen, um das Thema Rassismus aus dem Tabu zu holen. Bevor die Vereine ihre Events zum Thema auf www.stopracism.it einstellen, haben sie sich in der Weiterbildung mit Kwanza selbst in Frage gestellt. Die Erkenntnis, dass im Internet „Erfolg“, „Schönheit“ und „Reichtum“ ausschließlich weißen Menschen – weltweit übrigens eine Minderheit – zugeschrieben wird, löste bei ihnen erste Ernüchterung aus. Also ja, mussten sich einige (weiße) Teilnehmer*innen der Fortbildung eingestehen: ich werde vom System Rassismus bevorteilt. Dabei leben sie in der Blase derjenigen, denen in Hinblick auf ihre Hautfarbe oder andere Äußerlichkeiten Türen einfach offenstehen. Sie überlegten: muss ich mich etwa um meine Sicherheit

sorgen, weil ich weiß bin? Riskiere ich Gewalt, eine Wohnungs- oder Jobabsage, muss ich Ausgrenzung oder Beleidigungen fürchten, weil Menschen mit meiner Hautfarbe bestimmte Eigenschaften verbinden? Muss ich, bevor ich einen Raum betrete oder reise, zweimal überlegen, ob das nicht zu gefährlich für mich ist? Immer lautete die Antwort: nein! Dann die nächste Frage: Was sind Privilegien? Manche Teilnehmer*innen der Fortbildung verstehen darunter Vorteile, die mensch sich gar nicht verdient hat. Kwanza spricht über Privilegen als „Freiheit von zermürbenden Problemen.“ In den drei Stunden der Weiterbildung ließ sich nur ein erster Einblick in die Vorteile gewinnen, die für weiße Menschen so selbstverständlich sind, dass sie nur selten über sie nachdenken. Mit Kwanza Musi Dos Santos haben die Teilnehmer*innen auch etwas über ihre eigenen Denkmuster gelernt. Am Ende war für sie klar: Weiße Menschen profitieren tagtäglich von einer himmelschreienden, sich ständig weiter zementierenden Ungerechtigkeit. Was kann ich dagegen tun“ „Il problema non sei tu… „meint Kwanza, „non ancora“. Denn in dem Moment, so erklärt sie weiter, in dem ich erkenne, dass ich in unserer Welt ungerechtfertigt und Anderen gegenüber Vorteilen genieße, trage ich auch Verantwortung. Liebe*r Leser*in, bist Du diesem Text bis hierhin gefolgt, dann heißt es jetzt für dich: Mitgefangen, mitgehangen!

STOP RACISM! Aktionswochen gegen Rassismus 2022 – Mach mit!

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Heuer ruft die OEW - Organisation für Eine solidarische Welt - zum vierten Mal die Aktionswochen gegen Rassismus in Südtirol ein. Sie finden vom 21.3. bis zum 3.4.2022 in ganz Südtirol statt. Dabei setzen sich über 20 Organisationen mit einem öffentlichen Event

Was kann ich also gegen all diese Ungerechtigkeit tun? Erstens: hinschauen, zweitens: die Dinge beim Namen nennen, drittens: etwas von unseren Privilegien abgeben. Zu Punkt eins, empfiehlt Kwanza das Video „The danger of a single story“ der nigerianischen Schriftstellerin Chimamanda Ngozi Adichie anzuschauen. Zu Punkt zwei und drei schlägt sie vor, eine Liste der eigenen Privilegien anzufertigen und aufzuschreiben, wie mensch mit ihnen umgehen kann, um die Welt ein wenig gerechter zu gestalten. Ich soll etwas von meinen Privilegien abgeben? Genügt es nicht, einfach freundlich zu sein? Vielleicht etwas Mitgefühl zu zeigen? Nein. Aus Rassismus auszusteigen, heißt dieses System von Vor- und Nachteilen völlig auf den Kopf zu stellen. Dazu braucht es Mut. Und

gegen Rassismen ein. Wenn ihr wissen wollt, ob es auch in eurer Nähe Veranstaltungen zum Thema gibt, werft einen Blick auf www. stopracism.it Wer möchte, kann sich auch selbst eine Aktion gegen Rassismus ausdenken. Sucht euch in eurem Umfeld (Lehrpersonen, Vereine, Freunde) Unterstützung dafür. Plakate und Sticker, die die Aktionswochen in

mutig zu sein, fällt uns oft leichter, wenn wir uns zusammentun. Mit diesem Gedanken lädt die Kolping Jugend zu einem Austausch zu Rassismus ein. Am 28. März um 16.00 Uhr sind interessierte Jugendliche ins Kolpinghaus Bozen eingeladen, im Austausch erste Schritte gegen die eigenen, verinnerlichten Rassismen zu setzen. Sei dabei! Infos und Anmeldung bei jugend@kolping.it

der Öffentlichkeit begleiten, zeigen, wie auch Institutionen dazu beitragen, dass Rassismus immer weiter bestehen bleibt. Die Sticker könnt ihr behalten, weitergeben oder für eigene Aktionen nutzen. Habt ihr Fragen, Ideen oder Anregungen zu „STOP RACISM!“, dann meldet euch gern bei Adrian Luncke, Mitarbeiter der OEW - adrian. luncke@oew.org


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