PLUS 07 vom 04/07/2020

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BEZIRKSZEITUNG

B O Z E N S TA D T U N D L A N D

Poste Italiane SpA – Versand im Postabonnement – ges. Dekr. 353/2003 (abgeändert in Ges. 27/02/2004 Nr. 46) Art. 1, Komma 1, CNS Bozen

NR. 07 - Juli 2020 - I.P. monatlich

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75 Jahre SVP Grund zum Feiern? Aus Tradition, mit Passion. Für die kommenden Grillfeiern empfiehlt Metzgermeister Oskar Stampfl seine besonders feinen Fleisch- und Wurstwaren bester Qualität.

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INHALT Liebe Leserinnen, liebe Leser, wann können wir endlich wieder zur denn nun sinnvoll? Die Polit-Ökono„Normalität“ zurück? Diese Frage be- min Maja Göbel begründet in ihrem schäftigt uns derzeitig wohl am meis- unlängst erschienenen Buch „Unsere ten. Weltweit. Und dabei sollten wir Welt neu denken – Eine Einladung“ uns einmal überlegen, was eigentlich das Muss einer Veränderung: „Weiter„normal“ ist. Der Aufschrei einer Volks- machen wie bisher ist keine Option, Kunst & Kultur Seiten 28-29 seele brachte es in einem Graffiti in weil es zu radikalen und wenig einlaKatalonien auf den Punkt: „No podem denden Konsequenzen führt.“ tornar a la normalitat, perqué la nor- Für radikale Neuerungen, wozu auch malitat era el problema“. Über alle ein ernsthaftes Überlegen für ein Medien hat sich dieser Satz verbreitet. (machbares) Grundeinkommen für „Wir können nicht zur Normalität zu- alle gehört, braucht es nicht nur Mut TITEL-THEMA rückkehren, denn die Normalität war und Risikobereitschaft, sondern auch 75 Jahre SVP ja das Problem.“ Warum soll sich un- das Vertrauen in Gesellschaft, politiser Wirtschaften wieder „normalisie- schen Führungen und Unternehmen. ren“, wenn genau dies zu immer mehr Schön wäre es, wenn wir alle ge- TIPPS unlösbaren Problemen führt, wie meinsam den Mut aufbrächten, den Energieverschwendung und dadurch Problemen ins Auge zu schauen und LOKALES verursachte Klimaveränderungen. Wie das Unnormale zu denken. Die akkönnte unsere Gesellschaft diese Krise tuelle Corona-Krise macht dies nicht für einen tiefgreifenden Umdenkpro- nur sichtbar, sie lädt geradezu dazu PORTRAIT zess nutzen? ein, das Normale hinter uns zu lassen. Wenn nur das Corona-Problem beSPEZIAL TSCHÖGGELBERG dacht wird, können wir zum Vorher Schreiben Sie uns, was Sie schon imzurückkehren, sobald es einen Impf- mer gerne sagen wollten, was Sie in stoff gibt. Diese „normale“ Welt steht Ihrer Umgebung stört, aber auch, was BÄUERINNEN aber leider nicht mit der Realität im Ihnen besonders gut gefällt. VerbrinEinklang! Die Normalität muss neu gen Sie eine gute Zeit und freuen Sie KUNST & KULTUR gedacht werden. Albert Einstein for- sich des Lebens. Es ist es wert, meint mulierte es so: „Probleme kann man am 1. Juli SPORT niemals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind.“ Ihr Walter J. Werth KLEINANZEIGER wjw@bezirksmedien.it Welche alternative Denkweise wäre

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© Foto Othmar Seehauser

75 Jahre SVP – ein langer erfolgreicher Weg für Südtirol

Für jeden Südtiroler wohl unvergessen dürfte Langzeitobmann und Landeshauptmann Silvius Magnago bleiben – im Bild eine Skulptur des „großen Alten“ im Eingangsbereich der SVP-Zentrale.

Vor genau 75 Jahren, am 8. Mai 1945, wurde die Südtiroler Volkspartei (SVP) in der Grieser Villa Malfèr aus der Taufe gehoben. Es waren 19 beherzte Männer, die sich um den Bozner Unternehmer Erich Amonn scharten, mit dem Ziel, die Südtiroler und Südtirolerinnen durch die Gründung einer Sammelpartei in eine sichere Zukunft zu führen.

BOZEN - (pka) „Wir wollten eine große Feier anlässlich dieses Jubiläums veranstalten und haben auch schon einiges vorbereitet und geplant, allein die Corona-Pandemie hat uns einen Strich durch die Rechnung gemacht und so mussten wir zwangsläufig alles auf Eis legen“, erklärt SVP-Landessekretär Stefan Premstaller. In diesem Jahr wären auch noch weitere Feierlichkeiten ins Haus gestanden, beispielsweise das Gedenkjahr zum 10-jährigen Todestag von Silvius Magnago, aber auch dieser Jahrestag konnte nur beschränkt gestaltet werden.

NUN ABER ZUR GRÜNDUNGSGESCHICHTE:

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Der 8. Mai 1945 ist mit der SVP unauslöschlich verbunden, wenn auch kein Protokoll der Gründungsversammlung in der Villa Malfèr in Gries (siehe dazu getrennten Bericht) vorhanden ist. Es war dem Bozner Unternehmer Erich Amonn zu verdanken, der zusammen mit weiteren 18 Gesinnungsleuten nach intensiven Gesprächen die Südti-

roler Volkspartei aus der Taufe hob. Als wichtigstes Ergebnis der Versammlung einigte man sich auf 3 Punkte, die fortan für die Parteigremien zu verfolgen waren, und zwar: Sprachliche, kulturelle und wirtschaftliche Rechte der deutsch- und ladinischsprachigen Südtiroler zu wahren (die heimische Bevölkerung litt ja viele Jahrzehnte lang unter dem Faschismus und Nationalsozialismus); weiters wollte man „zur Ruhe und Ordnung im Lande“ beitragen und den wohl wichtigsten Punkt, die Ausübung des Selbstbestimmungsrechtes erwirken. Konkret hieße dies, die Wiedereingliederung Südtirols zu Österreich. Den Gründungsmitgliedern war schon bewusst, dass es sich um eine Partei handeln müsse, die die Interessen aller Südtiroler – so genannte Dableiber wie ehemalige Optanten – vertrete. Es ging schon damals um die immer wieder zitierte „Geschlossenheit der Südtiroler“, den (vielfach) vorhandenen Ressentiments zwischen den Dableibern und Optanten musste Einhalt geboten werden.

DIE SAMMELPARTEI DER DEUTSCH- UND LADINISCHSPRACHIGEN BEVÖLKERUNG Der Initiator der Gründungsversammlung, Erich Amonn, wurde dann zum ersten Obmann der SVP gewählt, zu seinem Stellvertreter Josef MenzPopp aus dem Burggrafenamt, ein

ehemaliger Landtagsabgeordneter, bestellt. Als Sekretär fungierte Toni Ebner Senior, Friedl Volgger übernahm den Bereich Organisation. Wie erwähnt, wurde in der Folgezeit die Selbstbestimmung zum vorrangigen Ziel, und auch Österreich bemühte sich bei diesem Vorhaben sehr. Es kam dann zu mehreren Kundgebungen in

Das heutige Hauptquartier der SVP in der Bozner Brennerstraße 7/A.


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Wien und Innsbruck, in Südtirol war es jene auf Schloss Sigmundskron am 5. Mai 1946, bei der rund 25.000 Menschen teilnahmen. Damals hielt Erich Amonn eine bedeutsame Rede und sprach mit den Worten „Herr, mach uns frei“ vielen Mitbürgern aus der Seele. Aber es sollte nicht so kommen, wie es sich wohl die Mehrheit der Südtiroler gewünscht hatte. Die Alliierten ließen von der Brennergrenze nicht ab, das Schicksal Südtirols war damit besiegelt. Der österreichische Außenminister Karl Gruber stimmte dem Vorschlag nach Teilung des einstigen Tirols zu, da halfen auch die starken Proteste von Erich Amonn und Kanonikus Michael Gamper nichts. Auch eine weitere Kundgebung am 17. November 1957 („Los von Trient“), die ebenfalls auf Schloss Sigmundskron stattfand und bei der Silvius Magnago vor mehr als 30.000 Teilnehmern seine berühmte Rede hielt, konnte an der erfolgten Teilung des Landes nichts ändern.

teiobmann prägte er das politische Schicksal Südtirols entscheidend mit; als dann im Jahr 1957 neue Kräfte an die Politspitze kamen, wurde es ruhig um ihn. Es sei nie sein Ziel gewesen, einzig und allein politisch tätig zu werden, sondern „nur aus dem Grunde, weil im damaligen kritischen Moment des Zusammenbruchs eines unheilvollen Systems die zwingende Notwendigkeit vorlag, unser führerlos gewordenes und infolge der unglücklichen Ereignisse des Jahres 1939 und der folgenden Jahre in sich gespaltenes Volk zu sammeln, es wieder geeint um unsere alte Fahne zu scharen, um dadurch das Bestmögliche aus der gegebenen, sehr undurchsichtigen Situation herauszuholen“. Soweit seine Worte im Jahr 1948 auf die Frage nach dem Beweggrund zur Parteigründung. Erich Amonn verstarb am 19. November 1970.

Exkurs: Erich Amonn

SVP-Mitgliedsausweis Nummer 1 von Erich Amonn vom 1. Juli 1945. © Familienarchiv, Lamberta Amonn

Erich Amonn, der am 8. Mai 1945 mit weiteren Gesinnungsleuten die SVP aus der Taufe hob.

Wer war dieser Mann und was bewegte ihn, den erfolgreichen Unternehmer, zur Parteigründung? Geboren wurde Amonn, Sohn einer Kaufmannsfamilie, im Jahr 1896 in Bozen. Er führte bereits mit 17 Jahren zusammen mit seinem Bruder Walther die Firma Amonn und baute sie zu einem bedeutenden Handelsbetrieb aus. Politisch engagierte er sich im Widerstand gegen den Nationalsozialismus, er war ein überzeugter „Dableiber“ und auch treibende Kraft bei der Gründung der SVP unmittelbar nach Ende des Zweiten Weltkriegs. Als erster Par-

Wer waren aber die Gründungsmitglieder der SVP? Es sollten alle Bevölkerungsschichten und Männer aus allen Teilen Südtirols vertreten sein. Bezeichnend ist, dass keine einzige Frau mit dabei war, damals gab es so gut wie keine weibliche Präsenz im politischen Spektrum. Die Namen und Herkunft der Gründungsmitglieder, die sich in der Villa Malfèr in Gries versammelten, sind: • • • • • • • • • • • •

Erich Amonn, Bozen Hans Baur, Bruneck Dr. Toni Ebner, Bozen Hans Egarter, Meran Dr. Fritz Führer, Bozen Hans Gamper, Algund Alois Pfitscher, St.Leonhard/Pass. Josef Graber, Reischach/Bruneck Ludwig Gröbner, Gossensass Karl Heiß, Pens Franz Innerhofer-Tanner, Obermais Sebastian Mair, Pens

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Josef Menz-Popp, Marling Josef Nock, Lana Dr. Leo von Pretz, Mittewald Alois Puff, Bozen-Gries Albert Rieper, Vintl Franz Strobl, Toblach Baron Günther von Unterrichter, Sarns/Brixen

Der ehemalige Parteiobmann, Altsenator und Uniprofessor Roland Riz war bei der Gründung der SVP gerade 18 Jahre alt, zu damaligen Zeiten also nicht einmal volljährig. Auf die Frage, wie er die Gründung „seiner“ Partei mit verfolgt habe, meinte Riz lakonisch: „Ich habe diese Zeitperiode nur am Rande miterlebt, ich war ja damals noch sehr jung und hatte andere Gedanken im Kopf. Politisch war ich kaum interessiert, geschweige denn in irgendeiner Weise tätig. Erst im Laufe der Zeit habe ich mich dann mit den politischen Gegebenheiten unseres Landes näher befasst und mich für die SVP hierzulande, vor allem aber in Rom eingesetzt.“ Josef Malfèr erinnert sich

Einer der Zeitzeugen, Josef Malfèr, der bei der Gründungsversammlung in der Villa Malfèr wohnte.

Man muss schon weit zurückblättern,

um die geschichtlichen Ereignisse des Jahres 1945 Revue passieren zu lassen: Der damals 15-jährige Josef Malfèr lebte zusammen mit seinen Eltern und Geschwistern in der Villa Mignon, wie das von ihnen bewohnte Gebäude getauft wurde. Allgemein bekannt wurde sie aber unter dem Namen „Villa Malfèr“ und erlangte insofern eine gewisse Berühmtheit, als gerade dort die Gründungsversammlung der SVP abgehalten wurde. „Meine Erinnerung an die damalige Zeit ist nicht mehr so frisch, es sind ja inzwischen mehr als 75 Jahre vergangen, selbst bin ich mit 90 Jahren ja auch nicht mehr der Jüngste“, meint schmunzelnd Josef Malfèr. „Mein Großvater Viktor Malfèr war es, der, nachdem er als praktizierender Arzt von Schlesien in seine Heimat Südtirol zurückkehrte, nach einem Wohnhaus Umschau hielt. Nach längerem Suchen fand er schließlich eine Baracke mit angrenzendem Grund, die ihm sofort zusagte und die er dann erwarb. Er renovierte und erweiterte diesen Bau zur damaligen Villa Mignon, so wurde sie von uns bezeichnet, und zwar deshalb, weil sie an südliche Gefilde erinnern sollte“, erklärt Malfèr. Trotz der lange verstrichenen Zeit ist ihm das Geschehen vom 8. Mai 1945 noch in lebhafter Erinnerung geblieben: „Es scharten sich viele Gesinnungsgenossen um den erfolgreichen Handelsunternehmer Erich Amonn, die hier im Haus die Gründungsversammlung der Südtiroler Volkspartei in die Wege leiteten.“ Auf die Frage, wieso gerade die „Villa Malfèr“ für diesen Zweck ausgewählt wurde, meint der 90-Jährige: „Ich führe das darauf zurück, weil in unserem Haus auch eine Familie Ravanelli wohnte, das Familienoberhaupt Mario war Jurist und stammte aus dem Trentino. Er dürfte somit Erich Amonn und seinen Mitstreitern Hilfestellung gewährt haben, sei es beim Gründungsakt wie bei den Satzungen. Die Zusammenkunft fand jedenfalls bei den Ravanellis im ersten Stock statt.“ Als damals 15-jähriger haben ihn dieses Treffen und die politischen Umstände kaum interessiert, zudem musste er, zusammen mit dem gleichaltrigen Sohn der Ravanellis, das Haus während der

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Besprechungen verlassen. „Wir waren wohl zu übermütig und hätten diese Zusammenkunft durch unsere Anwesenheit zu sehr gestört, so mussten wir mit dem Garten vorlieb nehmen“, sagt heute rückblickend Josef Malfèr. Hätte er damals geahnt, welch bedeutendes Treffen in „seiner“ Villa abgehalten wurde und welch weitreichende Entscheidungen für die Südtiroler Bevölkerung getroffen wurden, wäre er wahrscheinlich hartnäckiger gewesen und hätte versucht, doch das eine oder andere aufzuschnappen, glaubt Malfèr.

Die heutige Villa Malfèr in der Montellostraße in Gries, in der die Gründung der SVP stattfand.

Villa Malfèr damals © Archiv Oswald von Guggenberg; Nachlass Viktor Malfèr

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Welches sind weitere Eckdaten der SVP-Geschichte? Alle hier aufzuzählen, würde den Rahmen dieser Titelgeschichte sprengen. Einige wichtige seien aber doch erwähnt: 22. April 1946: Auf Betreiben der SVP sind 155.000 Unterschriften gesammelt worden, mit denen die Rückkehr Südtirols zu Österreich gefordert wurde. 5. September 1946: Das Pariser Abkommen wird unterzeichnet, der politische Weg für die SVP in Richtung Autonomie bahnt sich an. 9./10. Februar 1947: Die SVP hält ihre erste Landesversammlung auf dem Reichriegler-Hof ab. Ein neues Statut und Programm werden ver-

abschiedet. 2. Februar 1948: Das erste Autonomiestatut tritt in Kraft. 21. September 1959: Die SüdtirolFrage wird vom damaligen österreichischen Außenminister Bruno Kreisky erstmals vor der Vollversammlung der Vereinten Nationen aufgeworfen. 11. Juni 1961: Herz-Jesu-Feuernacht: In der Nacht des Herz-Jesu-Sonntags wurden im ganzen Land 37 Sprengstoffanschläge auf Masten der elektrischen Überlandleitungen ausgeführt. 22./23. November 1969: Am 23. November, um halb drei Uhr in der Früh, verliest Silvius Magnago das Ergebnis der Abstimmung über Paket und Operationskalender: Von den 1111 Stimmberechtigten (1104 anwesend) stimmen 583 für und 492 gegen die Annahme von Paket und Operationskalender, 15 enthielten sich der Stimme und 14 gaben ungültige Stimmzettel ab. „Das Paket“ enthielt 137 Maßnahmen für einen besseren Schutz der deutschen und ladinischen Volksgruppe. 20. Jänner 1972: Das zweite Autonomiestatut tritt in Kraft. 30. Jänner 1992: Der italienische Ministerpräsident Giulio Andreotti erklärt das Paket für erfüllt und stellt gleichzeitig klar, dass zukünftige Änderungen nur mit Zustimmung der Südtiroler Bevölkerung vorgenommen werden. 30. Mai 1992: Die Südtiroler Volkspartei stimmt auf einer außerordentlichen Landesversammlung dem Paketabschluss zu, vorausgesetzt, dass er international verankert ist. 19. Juni 1992: Österreich und Italien legen den Streit vor der UNO in New York bei. Österreich betont, dass die auf dem Gruber-/De-Gasperi-Abkommen fußende Schutzmachtfunktion aufrecht bleibe. Juli 1998: Die EU öffnet die Grenzen: Im Zuge der Umsetzung des SchengenAbkommens fallen die Grenzkontrollen am Brenner, in Winnebach und am Reschenpass weg. Am 1. Jänner 2002 wird der Euro europäische Einheitswährung. Dies alles trägt zum Zusammenwachsen mit dem Vaterland Österreich bei. 7. Oktober 2001: 85,6 Prozent in Südtirol stimmen für die Änderung der italienischen Verfassung, in der

unter anderem die Verankerung des deutschen Namens „Südtirol“ enthalten ist. Heute wird das im Laufe der Jahrzehnte angepasste SVP-Programm allenthalben geschätzt, stellt es doch eine Richtschnur für die Entwicklung einer wirtschaftlich-offenen und sozial gerechten Gesellschaft dar. Unabdingbar damit verbunden bleiben die bei der Gründung festgeschriebenen Punkte und die althergebrachten Tiroler Bräuche und Traditionen. (Quelle: SVP-Geschichte)

lediglich als Sprungbrett benutzen, aber nicht wirklich an ihre Ideale glauben. Für die Zukunft meiner Partei erhoffe/erwarte/wünsche ich mir ... ... dass weiterhin viele Frauen und Männer der Partei und somit dem Land dienen und sich nicht derer bedienen, so wie es Silvius Magnago einmal formuliert hat. Fragen an Landeshauptmann Arno Kompatscher:

EIN PAAR FRAGEN AN DIE AMTIERENDE SVP-SPITZE: Fragen an Parteiobmann Philipp Achammer:

Die Gründung der SVP vor 75 bedeutet für mich ... ... der Beginn einer insgesamt erfolgreichen und bewegten Geschichte, geprägt durch den Einsatz von tausenden Frauen und Männern für die Selbstständigkeit unserer Heimat Südtirol. Wenn ich an die schwierigen Anfangszeiten der Partei denke, fällt mir spontan ein ... ... der Mut und der Weitblick der 19 Gründungsmitglieder um Erich Amonn, die sofort erkannt haben, wie überlebenswichtig der Zusammenhalt für unsere deutsche und ladinische Minderheit ist. Was mich besonders in dieser doch langen Zeitepoche gefreut hat, ist ... ... dass sich immer wieder junge Menschen dieser Partei anschließen, weil sie erkennen, dass in einer Volkspartei Verantwortung zu übernehmen immer noch der beste politische Weg ist. Sehr enttäuscht worden bin ich hingegen von ... ... Opportunisten, die die Volkspartei

Die Gründung der SVP vor 75 bedeutet für mich ... …nach zwei Diktaturen, Unterdrückung, Option und Krieg ein Aufbruch in eine neue Zeit. Wenn ich an die schwierigen Anfangszeiten der Partei denke, fällt mir spontan ein ... …dass trotz widrigster Umstände mit Idealismus Berge versetzt werden können. Was mich besonders in dieser doch langen Zeitepoche gefreut hat, ist ... dass die Südtiroler Volkspartei bewiesen hat, dass mit Zusammenhalt, mit Hartnäckigkeit, mit einem gesunden Maß an Realismus und mit diplomatischem Gespür Ziele erreicht werden können, die oftmals als unerreichbar erschienen. Sehr enttäuscht worden bin ich hingegen von ... Parteigängern, die sich über Silvius Magnagos Leitspruch „Du sollst der Partei dienen und dich nicht ihrer bedienen“ hinweggesetzt haben oder hinwegsetzen. Für die Zukunft meiner Partei erhoffe/erwarte/wünsche ich mir ... ... eine stete Rückkehr zu den Idealen und Grundsätzen unserer Südtiroler Volkspartei.


GRENZEN ÜBERWINDEN

Thomas Gantioler

Lockdown ade, denkt sich das Reh und springt mal kurz über den Grenzzaun ...


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Schwimmbad auswählen und erhalten sofort die Information wie viele Plätze noch frei sind. Die Betreiber ihrerseits erhalten eine App (konnte bis Ende Juni kostenlos getestet werden), um die Anzahl der Besucher auf sehr intuitive Weise zu aktualisieren sowie aktuelle Informationen aus dem Schwimmbad direkt mitzuteilen. „Unser Ziel ist es, alle Lidos in Südtirol auf unserem Portal zu sammeln und den Service dann auch in den Nachbarregionen anzubieten“ - sagt Rudolf Rienzner, Inhaber von RR Solutions - „Die Besucherzahlen des Portals wachsen von allein von Tag zu Tag: Die Nachfrage ist groß und wir hoffen, dass auch die letzten Lidos bald öffnen können“. Unser Ziel ist es den Besuchern freie Plätze anzuzeigen und den Schwimmbadbetreibern die freien Plätze aufzufüllen. Unnötige Telefonanrufe und Fahrten werden vermieden.

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auch täglich in Anspruch genommen werden. • Schwerpunkt des Unterrichts wird auf die Kernfächer gelegt: Deutsch, Italienisch, Englisch oder Mathe (Sie können die Fächerschwerpunkte selbst entscheiden, es kann z. B. auch nur Italienisch unterrichtet werden). • Der Inhalt, Aktivitäten und der Zeitplan werden individuell mit den Familien vereinbart und ist sehr flexibel. • Zum Einsatz kommen die Herzenslehrer von Pegasus, mit viel Motivation, Feingefühl und didaktischem Knowhow.

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genießen - noch wichtig, sich an die wenigen Vorsorgeregeln zu halten? Barbara Anrather-Giacomozzi hat sich entschlossen, Gesicht zu zeigen. Sie sagt sofort zu, Land und Südtiroler Sanitätsbetrieb bei der Kampagne „Ich bin dabei! Für dich. Für mich. Für uns.“ zu unterstützen. Laurin braucht die Bemühungen aller, denn eine Ansteckung könnte für ihn lebensbedrohlich sein. Der Bub hat in seinen jungen Jahren schon viele Operationen hinter sich gebracht, von einem Herzstillstand hat er schwere neurologische Schäden davongetragen. Er braucht Betreuung rund um die Uhr und sitzt im Rollstuhl. „Keine Frage“, so Barbara Anrather-Giacomozzi. „Mundschutz unter 1 Meter, Abstand halten, Händewaschen - das sind so einfache Maßnahmen. Und

für Laurin sind sie lebensnotwendig. Jede Komplikation könnte bedeuten, dass er sie nicht überlebt.“ Wenige Tage nach besagtem Fototermin liegt Laurin in einer Klinik in München, seine Eltern an seiner Seite. Anzeichen einer Verschlechterung haben eine sofortige Kontrolle in einer Spezialklinik verlangt. „Dieses Mal konnten die Ärzte Entwarnung geben. Es ist

aber immer wieder ein Hoffen und Bangen“, so die Mutter. „Laurin überwindet jeden Stolperstein, tapfer, mit Fleiß und Mut. Ich wünsche mir, dass er auch durch den Einfluss von Coronavirus nicht unnötigen Gefahren ausgesetzt wird. Und wenn das durch eine kleine Anstrengung vieler Menschen möglich wird, bedeutet uns das die Welt.“

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Jagd: Ausstellungseröffnung und Buchpräsentation Weidmänner und Gemeindepolitiker – im ersten Moment ein ungleiches Paar – trafen sich kürzlich im Bozner Gemeindefestsaal, um die coronabedingt verspätete Ausstellung „Mensch und Jagd in Alttirol“ zu eröffnen – Gleichzeitig wurde die zu diesem Thema erschienene Publikation vorgestellt

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BOZEN - (pka) Eingeladen hatte die Stiftung Bozner Schlösser, die zusammen mit der Gemeindeverwaltung die Ausstellung „Mensch und Jagd in Alttirol“, die auf Schloss Runkelstein zu sehen ist, präsentierte. Im gleichnamigen Buch, das ebenfalls zu diesem Anlass vorgestellt wurde, sind mehrere Kapitel enthalten, die sich mit dem „edlen Weidwerk“ befassen. Auch einige der Autoren waren bei der Präsentation zugegen. Stiftungspräsident Helmut Rizzolli spannte bei seiner Einführung einen großen Bogen rund um das Jagdwesen im alten Tirol und wies auf den Freskenzyklus hin, der sich auf Runkelstein mit Themen der Jagd befasst: „Wenn wir aber heute mit Regeln und Gesetzen zur Jagd überhäuft sind, dürfen wir nicht vergessen, dass bereits vor mehr als 600 Jahren, es war genau zu Zeiten Friedls mit der leeren Tasche, das erste Jagdgesetz hierzulande in Kraft trat. Betrachten wir aber die erwähnten Fresken auf Runkelstein, so erkennen wir die damals verwendeten Jagdformen wie -techniken. Es geht aber nicht zuletzt um die Minnejagd, bei der auch die Adeligen oftmals mitwirkten.“ Da Schloss Runkelstein bekanntlich im Eigentum der Stadt Bozen ist, ergriff Bürgermeister Renzo Caramaschi das Wort, der sich der Schätze, die „seine“ Bilderburg beherberge, bewusst ist. Sein Vize, Luis Walcher, erinnerte in einer Anekdote an ein persönliches Jagderlebnis, „obwohl ich weder Jäger noch Sammler bin. Aber ich habe dabei beobachten können, welch wichtige Eigenschaften benötigt werden, um auf die Pirsch zu gehen – vor allem braucht es dabei Geduld, Hektik ist ein äußerst schlechter Ratgeber.“ Stephan Konder als zuständiger Stadtrat zeigte sich erfreut über die Ausstellung, „nachdem ja viel Geplantes und manch andere Initiative aufgrund der Corona-Pandemie ins Wasser gefallen sind. Für mich ist die-

Auf dem Umschlag des Buches ist eine Hirschjagd mit Hornbläsern und JagdhunHelmut Rizzolli (von rechts), Arnold Schuler, Luigi Spagnolli (verdeckt), Stephan Konder, Renzo den zu sehen (Freskenzyklus Caramaschi, Luis Walcher und Massimiliano Righini im Festsaal der Gemeinde Bozen anlässlich auf Schloss Runkelstein, um 1395). der Ausstellungs- und Buchpräsentation „Mensch und Jagd in Alttirol“.

se Ausstellung ein erster bedeutender Schritt hin zur ‚Normalität‘, kulturell, wirtschaftlich und aus touristischen Überlegungen heraus.“ Die gemeindeeigenen Schlösser würden ja eine Menge Fixkosten aufweisen, die nur teilweise durch Tickets und Buch- wie Andenken-Verkäufe gedeckt werden könnten. Hinsichtlich der Jagd selbst wurde auf das erwähnte älteste Tiroler Jagdrecht vom Jahr 1414 verwiesen, in dem einzig der Regent – mit wenigen Ausnahmen – die Jagd ausüben durfte. Interessanterweise konnten aber Bären, Wölfe und auch Luchse von jedermann bejagt werden, denn diese zählten zu den Raubtieren und waren somit zum Abschuss freigegeben. Parallelen dazu zog auch Landesrat Arnold Schuler, der von einer „neuen Gesprächskultur“ sprach, damit insbesondere über das leidige Thema „Bär und Wolf“ emotionsloser und in einer angemessenen Art und Weise befunden werden könne. Florian Hofer, der für die Ausstellung mitverantwortlich zeichnet, erinnerte daran, dass nur mit Hilfe vieler – Wissenschaftler, Berater, Autoren, Leihgeber und Sponsoren – dieses weitumspannende Thema „Mensch

und Jagd in Alttirol“ bearbeitet werden konnte und zudem in Buchform seinen Niederschlag gefunden hat. Zu Wort kamen noch Jagdexperte Heinrich Aukenthaler und Luigi Spagnolli, der als Direktor des Landesamtes für Jagd und Fischerei mit der Materie eng vertraut ist. „Ich möchte hier den Ausdruck ‚Weidmannsheil‘ ins Gedächtnis rufen, denn dieses Wort wird neben anderen Jagdausdrücken in deutscher Sprache auch im italienischen Sprachraum so verwendet. Es bedeutet, einfach gesagt, dass der

Weidmann derjenige ist, der im Einklang mit der Natur lebt und handelt“, erklärte Spagnolli. Der Waffenexperte Massimiliano Righini schließlich befasste sich mit den seinerzeit hauptsächlich verwendeten Jagdwaffen, wie Pfeil und Bogen, Speer und Armbrust. Die Ausstellung „Mensch und Jagd in Alttirol“ ist bis 10. Jänner 2021 auf Schloss Runkelstein zugänglich. Weiterreichende Informationen unter: www.runkelstein.info

Helmut Rizzolli (links) und Florian Hofer zeigen stolz das soeben erschienene Buch zum Thema „Mensch und Jagd in Alttirol“.


LOKALES

Künig als Bezirkspräsident bestätigt VILPIAN -

(br) Martin Künig ist der alte und neue Präsident der Feuerwehrbezirks Bozen. Dies ergaben die fälligen Neuwahlen, die – aufgrund von Corona – nicht in festlichem Rahmen des Bezirksfeuerwehrtages, sondern in den Räumen der Landesfeuerwehrschule über die Bühne gingen. Bestätigt wurde auch sein Stellvertreter Kurt Baumgartner. Aus seinem Amt scheidet Bezirksinspektor Luis Oberkofler – altersbedingt. 13 Jahre war er im Bezirksausschuss, weitere 12 Jahre Bezirksinspektor. Auf ihn folgt Oswald Stanger. „Oberkofler gebührt größter Dank für seinen langjährigen Einsatz“, sagte Künig. Die Ehrungen würden nachgeholt.

INSGESAMT 3954 EINSÄTZE Der Feuerwehrbezirk Bozen ist der größte im Land und zählt 67 Freiwilligen Feuerwehren, 36 Jugendgruppen, einen Löschzug und eine Betriebsfeuerwehr. Die Zahl der aktiven Wehrleute liegt bei 2644. „Wir hatten ein sehr intensives Feuerwehrjahr 2019“, sagte Künig in seinem Rückblick. Insgesamt 3954 Einsätze verzeichneten die Wehren – um 1138 mehr als noch im Vorjahr. 364 Mal wurden die Feuerwehren des Bezirks zu Bränden gerufen: Zu den besonderen Einsätzen gehörten wieder mehrere Großbrände von landwirtschaftlichen Gebäuden, von Wohnhäusern und Betrieben, wie etwa der Brand in einer Zimmerei in Gummer im Mai, am Marxhof in Barbian im Juni und auf dem Neuhauserhof in Runggaditsch im August. Stark angestiegen ist die Zahl der technischen Einsätze: 2381 wurden 2018 verzeichnet, 3454 im vergangenen Jahr. Gefordert waren die Wehren bei Einsätzen nach schweren Windschäden im Februar und August, vor allem aber nach den ergiebigen Schneefälle zu Jahresbeginn und bei den landesweiten Unwettern Ende Oktober und im November. Auch zu 536, teils schweren Verkehrsunfällen wurden die Wehren gerufen.

DIE SONDEREINHEITEN Bezirkspräsident Martin Künig

Mehr Einsätze verzeichneten auch

die Taucher und die Hundestaffel der Freiwilligen Feuerwehr. „Sie sind unsere Sondereinheiten, auf die wir sehr stolz sind“, betonte Bezirkspräsident Künig. Sie leisteten einen sehr wertvollen zusätzlichen Dienst. 50 Mal rückten die Hundeführer aus,

Wahlen im Feuerwehrbezirk Bozen (von links): Stefan Trojer, Feuerwehrkommandant von Sarnthein, Bezirkspräsident Martin Künig, Landesfeuerwehrpräsident Wolfram Gapp, der scheidende Bezirksinspektor Luis Oberkofler und sein Nachfolger Oswald Stanger.

Luis Oberkofler (rechts) übergibt die Dienstgrade an den neu gewählten Bezirksinspektor Oswald Stanger.

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LOKALES

Dem Ferienspaß steht nichts im Wege LICHTENSTERN/RITTEN - (br) Corona schaltete sämtliche Kontakte auf Sparflamme. Zuerst brachte das Virus Kinder und Jugendliche um ein halbes Schuljahr in der Schulgemeinschaft, dann mussten sie auch noch um das Ferienprogramm bangen. Die Erlebniswochen im Haus der Familie in Lichtenstern am Ritten finden in reduzierter Form nun doch statt – zur Freude einiger Kinder und zur Erleichterung ihrer Eltern. Die gesamte Ferienzeit über – von Mitte Juni bis Ende August – bietet das Haus der Familie seit Jahren schon die Erlebniswochen an, und sie sind äußerst gefragt. An die 1000 Kinder und Jugendliche von 7 bis 16 Jahren nehmen teil. Sie kommen aus ganz Südtirol: vom Ahrntal bis zum Vinschgau. „Wir waren immer schnell ausgebucht – auch heuer“, sagt Elmar Vigl, der Direktor im Haus der Familie. Doch dann kam Corona, und die Erlebniswochen wurde abgesagt – bis auf einige im August, von denen man hoffte, sie doch noch abhalten zu können.

nen sich ohne Maske und ohne strenge Abstandsregeln bewegen. Die Erlebniswochen heißen nicht umsonst Erlebniswochen. Spaß ist jedenfalls garantiert – bei den Wasserspielen und beim FähnchenStehlen, im Rampenlicht auf der Bühne, beim Volleyballspiel oder am Lagerfeuer. Viel Programm wird im Freien angeboten. „Auf den Schwimmbadbesuch werden wir heuer aber verzichten – aus Sicherheitsgründen“, sagt Vigl. Nicht verzichten brauchen die Kinder und Jugendlichen auf den Ausflug hinauf aufs Rittner Horn.

Viele schöne Erlebnisse schweißen die Gruppe zusammen.

KLEINERE GRUPPEN CORONA-TEST VORAB Mit den Lockerungen und den neuen Bestimmungen können nun einige ausgewählte Wochen ab 5. Juli stattfinden. „Möglich macht dies ein kostenlos angebotener PCRCoronavirustest, dem sich alle Teilnehmer vorab unterziehen müssen“, erklärt Vigl. Bei einem negativen Ergebnis steht dem Ferienspaß im Haus der Familie nichts im Wege und die Buben und Mädchen kön-

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Einige Erlebniswochen stehen unter einem speziellen Thema. Einmal dreht sich alles ums Dorfleben, dann geht es ums Experimentieren in der Natur und ein anderes Mal um den Bau einer Hütte in der Natur. Die Gruppen sind heuer – coronabedingt – kleiner und bestehen aus 25 Teilnehmern. Qualifizierte Betreuer und Betreuerinnen begleiten sie durch die spannende Woche. Am Lagerfeuer werden spannende Geschichten erzählt – mit Sicherheit auch heuer.

Das Haus der Familie verfügt über geeignete Räume und viel Platz im Freien für die verschiedensten Tätigkeiten.

Direktor Elmar Vigl


LOKALES

Dem Kalterer Trinkwasser auf der Spur KALTERN - (br) Die KlimaGemeinde Kaltern hat sich zum Thema Trinkwasser etwas Besonderes einfallen lassen: Neben einer neuen Trinkwasserbroschüre und Spartipps für den Alltag, wurden Wasserdetektive losgeschickt, um sich auf die Suche nach der Herkunft des Kalterer Wassers zu machen und die Ursache für die hohe Trinkwasserqualität zu ergründen. „Für uns kommt das Wasser wie selbstverständlich aus dem Wasserhahn. Wir denken gar nicht darüber nach, welchen Weg das kostbare Gut da schon hinter sich hat und was geschieht, nachdem es im Abfluss verschwunden ist“, sagt Gemeindeumweltreferent Werner Atz. Um dem Kalterer Trinkwasser auf die Spur zu kommen und seinen Weg zu verfolgen, hat sich eine Gruppe von Kalterer Mittelschülern im Rahmen eines Schulprojektes auf eine Erkundungstour begeben.

WICHTIGE INFOS ZUSAMMENGETRAGEN Dazu drehten die Schüler ein Video, in das sie die wichtigen Informationen packten. Der Wasserwart Josef Bernard hatte die Schüler dorthin geführt, wo das Wasser gesammelt und abgeleitet wird. „Das ist der Pfusser Sammelstollen, und er liegt auf 870 Metern Höhe“, sagte Bernard. Dort fließt das Wasser aus dem 2,8 Kilometer großen Einzugsgebiet zusammen. Die Quelle schüttet 17,5 bis 18 Sekundenliter bestes Trinkwasser. Sein Weg durch die Bodenschichten gibt ihm die hohe Qualität. Von den Quellstuben wird das Wasser in den Speicher von Altenburg weitergeleitet. Von dort aus führen die Rohre dorthin, wo das Wasser gebraucht wird: in die Häuser. 55 Kilometer lang ist das Kalterer Trinkwasser-Leitungsnetz. „So lang, wie 10 Runden um den Kalterer See“, heißt es dazu im Video.

Die Trinkwasserdetektive gaben auch Tipps, wie im Alltag das kostbare Gut geschont und bedacht genutzt werden kann: beim Zähneputzen das Wasser nicht laufen lassen, duschen statt baden, tropfende Wasserhähne reparieren, bei der Klospülung den Sparknopf drücken.

URKUNDE FÜR WASSERDETEKTIVE Für ihren Einsatz überreichte die Gemeinde den eifrigen Trinkwasserdetektiven eine Urkunde. Das Projekt wurde – samt Video – im Rahmen einer

Gemeinderatssitzung öffentlich präsentiert. Das Video über das Kalterer Trinkwasser mit den Tipps ist auf der Webseite der Gemeinde verfügbar. Das Kalterer Trinkwasserprojekt wird durch die Broschüre „Wasser ist Leben – Kalterer Trinkwassergenuss aus dem Wasserhahn“ abgerundet. Die Broschüre informiert über den Ursprung des Kalterer Trinkwassers, seinen Weg von der Quelle zum Nutzer und wie es seine hohe Trinkqualität erreicht. Die Broschüre ist als Download auf der Webseite der Gemeinde Kaltern und im Umweltamt erhältlich.

Wasserwart Josef Bernard (Mitte, im Hintergrund) führte die Schüler und Lehrer zu den Trinkwasseranlagen der Gemeinde Kaltern.

ECO SÜDTIROL GESUNDES WOHNKLIMA DURCH GESUNDE WÄNDE Bei Schimmelpilzbefall im Haus ist es wichtig schnell zu handeln, denn der Schimmel ist nicht nur lästig und sieht nicht gut aus, er bringt auch gesundheitliche Probleme mit sich. Auslöser für Schimmelbefall können undichte Bauteile, defekte oder mangelhafte Installationen, mangelhafte Wärmedämmung oder feuchte Luft an kalten Oberflächen sein. Die Vereinigung Eco Südtirol ist eine kompetente Adresse für Informationen auf diesem Gebiet, da sie für ein gesundes Wohnklima sorgen und den Schimmelpilzbefall an den Wänden langfristig beseitigen können. Ausgebildete Maler-Experten und deren unterstützende Partner, bilden gemeinsam die Vereinigung Eco Südtirol. Zusammen mit der Unterstützung der Berufsgemeinschaft der Maler und Lackierer im lvh Wirtschaftsverband für Handwerk und Dienstleister, wurde diese 2014 gegründet. Die Aufgabenbereiche der Vereinigung umfassen die Erkennung von Schimmelpilzbelastung, die Zuordnung der Schimmelart, die Feststellung der Ursache des Schimmelbefalls sowie die Lösungen für dauerhafte Beseitigung. Betroffene haben nicht nur die Möglichkeit sich über Beseitigung und Prävention von Schimmel zu erkundigen, sondern auch über Lösungen zum Energiesparen und zur Pflege und zum Schutz für die Wände in ihrem zu Hause. „Mit uns können Sie Ihren Schimmelbefall professionell einschätzen und die richtigen Sanierungsmaßnahmen einleiten“, betont Andreas Kofler, Gründer der Eco Südtirol Vereinigung. Interessierte können mit Hilfe des Netzwerks von Eco Südtirol unter www.ecosuedtirol.it verschiedene Experten in ihrer Nähe wählen. 15


UMFRAGE

„Wir sind trotz Einschränkungen optimistisch geblieben“ Langsam, langsam geht es wieder bergauf. Eine unter den Bozner Restaurantbetreibern durchgeführte Umfrage zeigt eine gewisse Zuversicht, was Gästefrequenz und Umsätze anbelangt. Im Lockdown mussten sie ihre Rollläden unten lassen und erhebliche Umsatzeinbußen in Kauf nehmen.

BOZEN - (pka) Derzeit sind es noch die strengen Abstandsregeln, die beim Gaststättenbesuch einzuhalten sind, auch die Maskenpflicht macht einigen zu schaffen. Aber trotz dieser „Hindernisse“ sehen die Bozner Gastronomen Licht am Horizont – vielleicht auch deshalb, weil die Grenzen Deutschlands, Österreichs und der Schweiz wieder offen sind, denn der Großteil der Touristen kommt eben aus diesen Ländern. Aber auch viele Einheimische sehnen sich nach einem Restaurantbesuch, nach der langen „ausgehlosen“ Zeit und möchten sich gerne wieder mit der eigenen Familie, Freunden und Bekannten bei einem guten Essen zusammensetzen. Wobei letzteres nicht so einfach ist, denn wer nicht zur Familiengemeinschaft gehört, muss (noch) den gebührenden Sicherheitsabstand wahren. Die Bezirkszeitung hat bei einigen Restaurantbetreibern nachgefragt, wie sie die Lage einschätzen.

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Sabi Koosa vom Restaurant „Tivoli“ in der Bozner Dr.-StreiterGasse ärgert sich vor allem wegen der „bisher noch nicht eingetroffenen finanziellen Unterstützung, weder vom Land noch von der römischen Regierung. Da ich meine Gaststätte erst vor einem Jahr eröffnet habe und doch einiges investieren musste, belastet mich diese Zwangsschließung ziemlich. Zusammen mit meinem Bruder versuche ich wieder durchzustarten, es ist aber schon ein schweres Stück Arbeit.“ Seine Gäste kämen hauptsächlich aus dem deutschsprachigen Ausland, so dass derzeit

eine Abendöffnung nicht rentabel sei. Er warte noch ein wenig ab, ist aber guter Dinge. „Es geht endlich wieder aufwärts, wenn auch noch etwas schleppend. Unser Team besteht üblicherweise aus 8 Leuten, jetzt sind wir bei rund der Hälfte angelangt. Trotzdem bin ich zuversichtlich, auch wenn uns ein Großteil der ausländischen Gäste fehlen und uns in den vergangenen Monaten die Umsätze weggebrochen sind“, meint Natalia Poberezco, die mit ihrer Geschäftspartnerin Eleonora Nardin das Restaurant „Weiße Traube“ in der Bozner Museumstraße führt. Auf eine etwas andere Klientel weist Luis Berger vom Gasthof Post in Gries hin: „Traditionell kehren bei uns mittags Handwerker, Angestellte und Arbeiter ein, die hier in der Gegend zu tun haben. Auf diese Gäste mussten wir allerdings verzichten, da ja alles ‚zugesperrt‘ war.“ Berger bestätigt allerdings, dass es seit ein paar Wochen „besser läuft“, wenn auch die verordneten Maßnahmen (Abstand, Plexi-Schutzglas bzw. Mundschutz) sei es für sie wie für die Gäste nicht angenehm seien. Mit einem starken Gästerückgang musste auch Aldina Prousch von der „Bar Anita“ am

Leere Tische sieht man in Bozens Gaststätten noch überall.

Einladend, aber noch keine Gäste vorhanden.

Bozner Obstplatz zurechtkommen: „Es sind im Schnitt wohl nur mehr ein Drittel Besucher in meinem Lokal, neben den Einheimischen fehlen mir zudem die Touristen. Manche arbeiten immer noch von zu Hause aus, im Home-Office, diese bereiten ihren Mittagstisch selbst zu.“ Sie erwarte aber schon wieder eine Rückkehr in die Vor-CoronaZeit, es sei nämlich unangenehm, wenn sich ein Gast nicht mit einem Freund oder Bekannten dort hinsetzen könne, wo er gerne möchte und stets auf die Abstände achtgeben müsse. Sehr enttäuscht äußerte sich Renato Tarascio, der mit seiner Tochter Ginevra das Restaurant „Oberon“ in der Bozner Dr.-Streiter-Gasse bewirtschaftet: „Wenn nicht bald wieder in- und ausländische Gäste in die Stadt strömen, bedeutet dies das Ende unserer Tätigkeit. Wir sind darauf angewiesen, da wir mehr als Dreiviertel davon verköstigen. Ent-

sprechend ist unser Umsatz ausgefallen, wir sind defizitär unterwegs, leider.“ Bozen sei ja eine Touristenstadt und Tarascio erwarte sich in Bälde eine grundlegende Besserung, auch der Grenzöffnungen wegen. Sehr zuversichtlich gibt sich Thomas Rizzolli von den FranziskanerStuben in der gleichnamigen Gasse: „Wenn wir auch sofort begonnen haben, wieder für unsere Gäste da zu sein, war es für uns kaum kostendeckend. Aber wir wollten ein Zeichen setzen, zeigen, dass wir nicht so schnell die Flinte ins Korn werfen. Jetzt hoffen wir wieder auf zahlreiche Touristen.“ Rizzolli hat auch die Gelegenheit beim Schopf gepackt und auf Sonntagsöffnung umgestellt, was auf den Zuspruch vieler Gäste stieß. Sehr gestört habe ihn die unterschiedliche Behandlung bei der Einhaltung der Abstandsregeln im Vergleich zu Restitalien.


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PORTRAIT

KOHLERN - (pka) Georg Thaler wurde am 14. Juni 1968 in Bozen geboren und hat bis zu seinem 6. Lebensjahr im Mühlgebäude Silbernagl – Müller und Ehrenkapellmeister der Grieser Bürgerkapelle Josef Silbernagl ist ein Onkel von Georg – zusammen mit seinen 2 Geschwistern gewohnt. Dann zog seine Familie nach Kohlern, wo sein Vater Luis, der bei den Sprengungen der 60er Jahre dabei war, ein Sägewerk und eine Tischlerei besaß. „Damals konnte man bei uns am Berg noch Skifahren, mit der Rodel sogar bis in die Stadt hinunter sausen, das ist heute alles vorbei.“ Georg besuchte nach der Volksschule die Egger-Lienz-Mittelschule in Haslach und „bereits in der 2. Klasse habe ich mit meiner Klarinette begonnen. Übrigens, der weitum bekannte Musiker Gottfried Veit war mein Lehrer. Wenn mich die Musik schon immer sehr begeistert hat, war damals die sportliche Betätigung vorrangig“, erzählt schmunzelnd Thaler. Sie seien allesamt eine musikalische Familie gewesen, denn auch sein Vater habe schon Klarinette gespielt, sein Bruder Oswald fing auch damit an. „Fasziniert war ich auch beim Kirchgang, wo meine Mutter mit ihrer wunderbaren Stimme nicht nur mich in ihren Bann gezogen hat.“ Georg hat dann bei den Franziskanern maturiert und spielte während dieser Oberschuljahre – wie sollte es auch anders sein? – bei der Fränzi-Band mit. „Nach meinem Oberschulabschluss wollte ich eigentlich Musik weiterstudieren, was ich dann ja auch getan habe, gleichzeitig aber Jurisprudenz, beides in Innsbruck, belegt.“ Und beides ist Thaler gut

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Georg in seinem Element ...

„Der Schöpferische“

Georg Thaler Kapellmeister Georg Thaler ist von klein auf eng mit der Musik verbunden. Begonnen hat er mit der Klarinette, seit rund einem Vierteljahrhundert leitet er die weitum bekannte Bürgerkapelle Gries. Thaler sucht auch immer wieder nach neuen musikalischen Wegen, wobei er dem gemeinschaftlichen Erlebnis mit seinem Klangkörper einen wesentlichen Aspekt beimisst.

gelungen: Er hat das Konservatorium und sein Jus-Studium mit Bravour abgeschlossen und hat anschließend als Praktikant in verschiedenen Ab-

teilungen beim Innsbrucker Gericht gearbeitet. „Mir hat eben beides gut gefallen, Musik und Jura haben ihre besonderen

Reize, mein Herz hat sich aber für die Musik entschieden, da fühle ich mich auch sehr wohl.“ Thaler ist hauptberuflich in der Musikschule Bozen tätig, anfangs war er in Deutschnofen/ Aldein, hat aber auch in der Kantorei und beim MGV unterrichtet. Geheiratet hat Georg Thaler 1996 und ist Vater zweier Kinder: Franziska Maria, 22 Jahre alt, und Moritz, 19 Jahre alt. Warum aber gerade Kapellmeister? „Die Ausbildung dauert 5 Jahre, eine doch lange Zeit, finde ich. Aber ich wollte immer schon Musik so machen und sie weitergeben, wie ich sie spüre und interpretiere. Ich habe dabei auch verschiedene Kurse und Seminare besucht, beispielsweise in Feldkirchen/ Kärnten, wo ich von einem berühmten amerikanischen Dirigenten unterrichtet wurde. Vor allem jedoch in Trient, wo der international bekannte niederländische Dirigent Jan Cober lehrte, dort blieb ich 5 Jahre.“ Thaler bewarb sich dann im Jahr 1996 als junger Kapellmeister bei der Bürgerkapelle Gries, denn „ich habe Lunte gerochen, aber es fehlte mir anfangs sicherlich das ‚Handwerk‘. Vorher war ich bei der Zwölfmalgreiener Musikkapelle. Für mich ist das Potential eines Musikers sehr wichtig, aber ohne entsprechende Ausbildung läuft nicht viel. Es war auch stets eine spannende Zeit, denn ich bin mit der Musik kontinuierlich gewachsen.“ Als wesentlich für den Erfolg einer Musikkapelle sieht Thaler auch die Zusammenarbeit mit seinen Obmännern: „Ich hatte Glück, wir waren stets auf der gleichen Wellenlänge,

Georg Thaler (links) mit dem Obmann der Bürgerkapelle Gries, Roland Furgler, mit dem er auch freundschaftlich sehr verbunden ist.


PORTRAIT

Georg im Alter von 10 Jahren

sie hatten immer ein offenes Ohr für meine Anliegen und Wünsche, Neues zu wagen und trotzdem das Bewährte nicht hintanzustellen. Aber auch der Vergleich mit anderen Musikkapellen ist nicht zu vernachlässigen, zu beobachten, wie sie sich bewegen, wohin die Reise geht.“ Lassen wir aber den amtierenden Obmann, Roland Furgler, zu Wort kommen: „Ich kenne Georg schon seit vielen Jahren, lustiger weise war er sogar mein Klarinetten-Lehrer, er

am Beginn seiner Lehrer-Karriere, ich am Ende meiner ‚Klarinetten-Karriere‘. Unsere Wege kreuzten sich dann ab dem Jahre 1996 immer öfters und die Musik wurde zur gemeinsamen Leidenschaft. In all den Jahren bei der Bürgerkapelle Gries haben wir gemeinsam viele tolle Projekte auf den Weg gebracht und es entwickelte sich eine große Freundschaft. Seit ich Obmann bin, schätze ich diese Freundschaft noch mehr: Es tut gut zu wissen, dass man gerade in Führungspositionen eines ehrenamtlich tätigen Vereins noch jemanden an seiner Seite hat, der gleich tickt und denkt und dieselben Ziele verfolgt.“ Welches sind laut Furgler die Stärken Thalers? „Er ist innovativ und zugleich der Tradition verpflichtet, immer auf der Suche nach neuen Möglichkeiten für die Blasmusik. Ihn zeichnet seine große Menschlichkeit im Umgang mit den Musikanten aus, er hat die Musik einfach im Blut und schafft es seit Jahren, uns alle und dem Publikum

Georgs Kinder Franziska Maria und Moritz

über die Musik starke Gefühle zu vermitteln. Georg ist darüber hinaus ein Perfektionist, denn jede Probe wird bis ins kleinste Detail vorbereitet. Obwohl er bereits nahezu 25 Jahre lang Kapellmeister bei uns ist, lassen seine Motivation und Begeisterung nie nach, als unverbesserlicher Optimist lotet er auch gerne Grenzen aus.“ Welche konkreten Ziele verfolgt Georg Thaler selbst? „Das oberste Ziel besteht darin, eine ‚gute‘ Musik zu bieten, es ist immer

„Der wird da gemacht, wo die Milch herkommt.“

wieder eine gegenseitige Befruchtung und ein Stimulus. Da wir aber als Blasmusikkapellen keine Profis sind – wir sind ja allesamt ehrenamtlich tätig –, zählt auch die Pflege der Vereins-Gemeinschaft und der sozialen Kontakte zu unseren Zielen. Besonderen Wert lege ich auch auf die Jugendarbeit. Zusammengefasst könnte man sagen, dass ich musikalische Höchstleistung anstrebe, gepaart mit gesellschaftlichharmonischem Klang.“

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POLITIK Brief aus Rom

Geschätzte Leser,

Spaß beiseite! von Robert Adami

Falt-Phones Neulich war ich wieder mal bei meiner Großtante Hilde zu Gast. Zur Erinnerung: Tantchen Hilde ist zwar schon 89, erfreut sich aber glücklicherweise immer noch bester physischer und psychischer Gesundheit und einer derart behaarten Zunge, dass sich auch kein CoViD in ihre Nähe traut. Wie auch immer, ich zeigte ihr voller Stolz mein neues Falt-Phone, also eines von jenen Smartphones, die man auffalten kann, damit man einen noch größeren Bildschirm hat. Tantchen sah mich mit ihrem Rotkäppchen-Blick an und fragte: „Bertel, wieso hast‘ denn so an großen Bildschirm?“ Ich erklärte ihr, dass ich damit z.B. eingehende Nachrichten besser lesen könnte. „Warum“, meinte Sie, „damit’s Dich dann noch besser darüber beklagen kannst, was Die Leut für an Schmarrn schreib’n auf Deinen Soschäl Midiä (ich weiß, das schreibt man nicht so, aber Tantchen spricht es so aus)?“ Ich erklärte ihr, dass das ganz einfach der technische Fortschritt wäre. Sie blickte mich mitleidig an: „Geh, aber Spaß beiseiten, des is‘ doch a Schmarrn, da kannst Dir doch gleich an Fernseher in die Taschen stecken.“ Das konnte ich nun nicht auf mir sitzen lassen und so begann ich einen HighTechSermon, mit dem ich Tantchen davon zu überzeugen suchte, dass solche FaltPhones ja nicht dazu da wären, HandyOrigami zu falten (was zugegebenermaßen sinnlos wäre), sondern dass diese Dinger nur der erste Schritt einer wunderbaren Entwicklung wären, und ich dozierte also wie im Techno-Rausch: „Tantchen, diese Falt-Phones werden immer dünner werden, sie werden so dünn werden, dass sie nur mehr ein Zehntel Millimeter dick sein werden, und sie werden so intelligent sein, dass man nicht mehr reintippen muss, sondern mit einem speziellen Stift einfach darauf schreiben und zeichnen können wird…“ Tantchen bedachte mich nunmehr mit ihrem Wolfsblick und meinte: „Ah ja? Bertel, so was gibt’s schon. Es nennt sich Papier.“ 20

das ‚decreto rilancio‘ wird derzeit in der Abgeordnetenkammer behandelt. 55 Milliarden werden über den Staat geschüttet, um den Auf- und Ausbau des Sanitätswesens zu forcieren und die von der Corona-Krise geschüttelten Familien und Betriebe zu unterstützen. Es handelt sich dabei um ein Gesetzesdekret, das von beiden Kammern innerhalb von 60 Tagen ab Erlass in ein Gesetz umzuwandeln ist. Würde es nicht umgewandelt, würde es verfallen, was aufgrund der Wichtigkeit dieser Maßnahme absurd wäre. Außerdem ist es ja seit Erlass in Kraft und es wäre nicht absehbar, welche Rechtsfolgen die mangelnde Umwandlung hätte. Nun ist es so, dass eigentlich beide Kammern, also Abgeordnetenkammer und Senat, die Möglichkeit haben sollten, im Zuge der Umwandlung in Gesetz Abänderungen anzubringen. De facto läuft das aber anders, da meist die erste der mit einem Gesetzesdekret befassten Kammer so viel Zeit für sich in Anspruch nimmt, dass die zweite Kammer das Umwandlungsgesetz ohne Änderungen nur mehr ‚durchwinken‘ kann, andernfalls würde es verfallen. Im konkreten Fall bedeutet dies, dass der Senat keine Möglichkeit haben wird, am Umwandlungsgesetz dieses Dekretes irgendwelche Änderungen anzubringen, denn in diesem Fall müsste eine dritte Lesung (d.h. Genehmigung) durch die Abgeordnetenkammer erfolgen, wozu schlicht und einfach die Zeit fehlt. Groß ist daher der Unmut im Senat, das sogenannte paritätische Zweikammersystem (früher wagte man sogar, es als ‚perfektes‘ Zweikammersystem zu bezeichnen, was glücklicherweise mittlerweile als unpassend empfunden wird) funktioniert nicht und

die Verfassungsreform betreffend die Reduzierung der Parlamentarier hat daran nichts geändert. Über dieses Verfassungsgesetz findet voraussichtlich am 20./21. September die Volksbefragung statt, mit einer satten Zustimmung ist zu rechnen, aber die Reform macht wenig Sinn. Es ist aber nicht populär, gegen die Reduzierung der Parlamentarier zu argumentieren, denn Argumente zählen hier nicht, der Kastenhass hat Vorrang. Die Vernunft ist nicht immer ausschlaggebend, so sei es denn eben. Bis dahin kann ohnehin noch einiges passieren. Die Fünf-Sterne-Bewegung ist weiter auf Erosionskurs, wenn hier nicht eine gemeinsame Position gefunden wird, könnte die Regierung im Herbst auch stürzen. Dass dies nicht passiert, ist jedoch ebenfalls absehbar: zu viele Parlamentarier hätten bei Neuwahlen keine Zukunft mehr, was liegt also näher, als diesen Moment in eine möglichst weite Ferne zu schieben? Grüße aus einem heißen Rom mit wenig Touristen, am 29. Juni 2020

Manfred Schullian Kammerabgeordneter

Brief aus dem Landtag Landtag in Coronazeiten, wie kann man sich das vorstellen? Anfang März haben auch wir unsere Büros aufgelöst und uns, wie ich dachte, für eine kurze Zeit ins Home-Office begeben. Daraus wurden dann mehrere Monate. Für Politik ist das gar nicht einfach. Nicht dass man Stellungnahmen, Beschlussanträge, Gesetzentwürfe nicht auch von zu Hause aus schreiben könnte, im Gegenteil, das lässt sich sehr gut machen. Aber wir haben aus der Coronazeit viel über uns selbst erfahren. Ich selbst hätte mich zum Beispiel vor Corona nie als so freiheitsbedürftig beschrieben wie ich es heute tue. Ja, der Mangel zeigt auf, was uns wirklich wichtig ist. Das gilt auch dafür, wie Politik entsteht, nämlich nie in Alleingang und Selbstbezogenheit, sondern immer aus Beziehung. Wir haben gemerkt, wie sehr uns der Austausch fehlt, die Konfrontation, das gemeinsame Feilen und Ringen an Positionen. Einiges haben wir mit Videokonferenzen aufgefangen, aber das ist halt nur ein schwacher Ersatz. Im Landtag sieht man nun, dass das „Training“ der Demokratie regelrecht gefehlt hat – auch wenn es wahrscheinlich niemand zugeben würde. Es wird jetzt gestritten wie nie zuvor. Der Ton ist rau, die Stimmung geladen. Vielleicht kommt das daher daher, dass die große Anspannung der Coronazeit nun aufbricht. Vielleicht hat die Regierung auch tatsächlich Fehler gemacht und ist daher besonders nervös. Auf jeden Fall sorgt mich, dass die Coronazeit unsere Gesellschaft um Jahre, wenn nicht Jahrzehnte zurück ge-

worfen hat. Die Frauen sind wieder ins Private abgedrängt. Die Familien sind wieder großteils auf sich selbst gestellt. Die Kluft zwischen Deutschen und Italienern ist wieder größter geworden. Für Klimapolitik interessiert man sich wieder weniger. Der Plastik- und Müllberg wächst durch das gesamte Einwegmaterial wieder ins Unermessliche. Andererseits haben auch viele Menschen ganz neue Erfahrungen gemacht und diese auch geschätzt: Die Langsamkeit, die Konsumpause, das Selbermachen. Das Hören der Stille (in der Ostersonntagnacht habe ich ins Tal gehört und es war einzigartig: völlig still). Die saubere Luft, die sich erholende Natur. Wenn wir aus der Zwangspause all das mitnehmen, dann haben wir vielleicht sogar etwas gewonnen. Nach Corona könnte die Erkenntnis stehen, dass Verbundenheit die Welt lenkt – und dass die Kraft nicht in der wütenden Beschleunigung liegt, sondern in der Ruhe. Ich wünsche Ihnen einen schönen Sommer mit Zeit für das, was Ihnen am Herzen liegt!

Brigitte Foppa Landtagsabgeordnete


WIRTSCHAFT DEM WIRTSCHAFTS-EXPERTEN DAS WORT

Steuerguthaben für Mieter, Pächter und Leasingnehmer Unternehmen, die einen Betrieb gepachtet oder ein Lokal gemietet haben, sind besonders stark von der Krise betroffen: zwar zeigen sich viele Verpächter bzw. Vermieter freiwillig kulant und gewähren längere Zahlungsfristen bzw. reduzieren die Miete oder die Pacht (eine gesetzliche Pflicht dazu besteht nicht), aber vielen Unternehmen fehlen häufig die Reserven, um in Zeiten ohne Einnahmen Fixkosten stemmen zu können. Die Regierung hat bereits mit dem Dekret „Cura Italia“ einen Steuerbonus in Höhe von 60% der bezahlten Miete eingeführt, aber dieser konnte nur für die Miete von Geschäften angewandt werden. Mit dem „Decreto Rilancio“ hat die Re-

gierung nachgebessert. Der neue Bonus ist für Mieter, Pächter oder Leasingnehmer anwendbar, die in den Wirtschaftszweigen Industrie, Handel, Handwerk, Landwirtschaft, Tourismus oder als Freiberufler tätig sind und im Jahr 2019 einen Umsatz von max. 5 Millionen Euro erzielt haben. Keine Umsatzgrenze gibt es für Unternehmen, die Beherbergungsbetriebe (Hotels, Pensionen, Ferienwohnungen) betreiben. Der Steuerbonus beträgt 60% der Miete oder Leasingrate und gilt für die Immobilien, in denen die Tätigkeit ausgeübt wird, nicht jedoch für Wohnungen. Angewendet werden kann der Bonus für die Monate

März, April und Mai 2020, sofern der Umsatz im Vergleich zum jeweiligen Vorjahresmonat um mindestens 50% gesunken ist. Bei Beherbergungsbetrieben mit saisonal ausgeübter Tätigkeit steht der Bonus für die Monate April, Mai und Juni zu. Auch die Pächter können den Bonus anwenden, u.zw. in Höhe von 30% des Pachtzinses. Der Bonus wird in Form eines Steuerguthabens gewährt, jedoch kann nur nach erfolgter Zahlung der Mieten, Leasingraten oder des Pachtzinses im Jahr 2020 angewandt werden. Das Steuerguthaben kann dann im Zahlungsvordruck F24 oder in der Steuererklärung dazu verwendet werden, um damit andere Steuern oder Abgaben zu bezahlen.

Alternativ kann das Steuerguthaben auch an Dritte (z.B. Vermieter) abgetreten werden. Für Leasingnehmer ist der Bonus besonders vorteilhaft, handelt es sich hierbei doch häufig um relevante Beträge zur Finanzierung des Ankaufes oder der Errichtung von Immobilien. Vor allem für den Tourismus ist dies eine wichtige Unterstützung. Es ist vorgesehen dass in wenigen Tagen der neue Kodex für die Kompensierung im F24 veröffentlicht wird zusammen mit den Durchführungsbestimmungen, dann kann es losgehen. Das ist immerhin eine große staatliche Erleichterung für die von der Covid-Pandemie gebeutelten Wirtschaftszweige!

110% - Bonus: jetzt gratis energetisch sanieren! Damit die italienische Bauwirtschaft weitere Impulse erhält, hat der Gesetzgeber im Zuge des Dekrets zur Wiederbelebung der Wirtschaft kürzlich einen Steuerabsetzbetrag in Höhe von 110% für energetische Baumaßnahmen eingeführt. Ein Steuerabsetzbetrag in Höhe von 110% bedeutet in Zahlen ausgedrückt, dass angesichts von Umbaumaßnah-

men in Höhe von 100.000 Euro der In den Anwendungsbereich des neuen Steuerzahler Steuerabsetzbeträge Absetzbetrages von 110% fallen die von insgesamt 110.000 Euro verwen- folgenden Arbeiten: den darf, also mehr, als der Umbau • Wärmedämmungsmaßnahmen an effektiv gekostet hat. In anderen der Fassade und an den Dächern, Worten ausgedrückt zahlt der Staat sofern die entsprechenden Arbeieinem die Umbaumaßnahmen zur ten eine Oberfläche von mehr als Gänze und noch 10% drauf – ein sehr 25% der Außenhülle betreffen. Der starker Impuls und ein großzügiges Steuerabsetzbetrag steht bis zu einem Maximalbetrag von 60.000 Steuergeschenk! Euro pro Baueinheit zu. • Maßnahmen für den Austausch der Heizanlage mit neuen Brennwertkesseln mit Energieklasse A, Wärmepump- und Geothermieanlagen sowie Mikro-Kraft-WärmeKoppelungsanlagen. Der Steuerabsetzbetrag steht bis zu einem Statt Neubau für Maximalbetrag von 30.000 Euro pro Baueinheit zu. Personalverwaltung Zusätzlich fallen alle anderen enerdes Landes, getischen Sanierungsmaßnahmen, Eigenheim für alle welche im Normalfall den Steuerabim Home-office. setzbetrag zwischen 50% und 65% Feiner und auch billiger! erhalten haben, in den Anwendungsbereich des erhöhten Steuerabsetzbetrages in Höhe von 110%, sofern die baulichen Maßnahmen zusammen mit einer der beiden vorab erwähnten Baumaßnahmen durchgeführt werden. Voraussetzung für die In© G.Andergassen

anspruchnahme der Steuerbegünstigung ist, dass durch die energetische Sanierung eine Verbesserung der Energieklasse von mindestens zwei Stufen erreicht wird, oder alternativ die höchste Energieklasse. Anwenden dürfen den Bonus Kondominien und Privatpersonen – Unternehmer und Freiberufler leider nicht. Die Umbaumaßnahmen müssen im Zeitraum vom 01.07.2020 bis 31.12.2021 abgeschlossen werden. Der Steuerabsetzbetrag in Höhe von 110% muss innerhalb von fünf Jahren mit gleichbleibenden Raten aufgeteilt werden. Es ist auch eine Abtretung des Absetzbetrages an den Lieferanten oder auch sogar an Banken möglich. Die entsprechenden Durchführungsbestimmungen müssen noch veröffentlicht werden.

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WIRTSCHAFT

Post-Corona – Wirtschaftswandel konkret Werdegang der Weltwirtschaft westlicher Prägung Der seit über 70 Jahren andauernde Welt-Wirtschaftsaufschwung nach der Kriegszerstörung Mitte des 20.Jh. ist durch unternehmerische Pionierleistungen, durch technischen Fortschritt in Anlagen-, Fahrzeugund Maschinenbau sowie durch die Industrialisierung in allen Erwerbssparten gekennzeichnet. VON JÖRG BAUER ine Vielzahl von neuen Produkten und Arbeitsplätzen entstand und ermöglichte im Zeichen des Wirtschaftswunders den Wohlstand für breite Bürgerschichten. Einhergehend mit gesicherten staatlichen Sozialleistungen ging dieses Erfolgsmodell in Europa als Soziale Marktwirtschaft in die Geschichte ein. Um die Jahrtausendwende kam die digitale Revolution als enormer Multiplikator der globalen Wirtschaftsentwicklung dazu. Das weltweite EDV-Netz und seine digitalen Anwendungen machten Verwaltung und Abruf von Daten, Informationen, Prozessteuerungen über Computerprogramme in Echtzeit abrufbar. Binnen weniger Jahre wurde die Elektronik zur dominanten Schlüsseltechnologie. Sie bestimmt mit ungeahntem Innovationsschub sämtliche Entwicklungen und Abläufe bis heute. Präzisionsgeräte für Wissenschaft und Produktion, Roboter für die Massenfertigung führten zum Technologierausch auf allen Ebenen. Die Sternstunde der weltumspannenden WirtschaftsKonzerne als finanzkräftige Kapitalgesellschaften war gekommen, gesteuert von gewieften Managern im Dienste von Investitionsbanken, Finanz- und Rohwaren-Börsen an den wichtigsten Drehpunkten des globalen Marktgeschehens. Kontinuierliches Wachstum bis zur Marktdominanz, Verdrängungswettkampf bis zur Monopolstellung, rücksichtslose Ausbeutung von Natur- und ArbeitsRessourcen, Gewinnmaximierung vor Steuerpflicht, Spekulationsgeschäfte und Profit um jeden Preis war mehr und mehr die Zielsetzung heutiger Konzerne, welche innert der letzten Jahrzehnte zu systemrelevanter

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Kapitalgröße angewachsen sind. Dies ist die Folge einer ausufernden neoliberalen Wirtschaftsform ohne Schranken, ohne human-ethische Richtlinien einer verantwortungsbewussten, gerechten, solidarischen Sozialpolitik. Letztere wurde systematisch ausgegrenzt. Mehr als ¾ der Weltprodukte aus allen Sparten werden heute von Großkonzernen produziert, gehandelt, kontrolliert – in ähnlich hohem Missverhältnis verfügen deren Inhaber als Privatmilliardäre über das Weltvermögen. Damit werden Wissenschaft, Medien und Politik unter Druck gesetzt, um die eigenen maßlosen Kapitalinteressen immer weiter durchzusetzen. Dies geht zu Lasten von Klima, Umwelt, Naturressourcen, zu Lasten von zukunftsfähigen Lebensperspektiven für Mensch und Tiere, zu Lasten des Weltfriedens, der aufgrund des massiven Sozialgefälles in höchster Gefahr ist. Die Globalisierung des Kapitals bedarf zur dringenden Rettung vor dem Kollaps einer statuskorrigierenden Neuordnung mit drastischer Wirkung für Finanzgebarung, Steuergerechtigkeit, Wirtschaftsnormen. Ein übergeordnetes Globales Regelwerk nach human-ethischen Grundwerten sollte interkontinental über die Koordinierung aller Investitionen zur Weltzukunftsentwicklung im Sinne des Gemeinwohls wachen. Die Corona-Krise als Chance des Wandels Der Corona-Virus war bekannt – doch unterschätzt; der Ausbruch der Epidemie kam über Nacht, der Schrecken vor der Seuche war groß, die Sanität bis an ihre Grenzen gefordert. Rasche und richtige Entscheidungen zur Minderung von Ansteckung und Virenschutz waren notwendig und wurden von oberster politischer Instanz unverzüglich

„NO PODEM TORNAR A LA NORMALITAT PERQUÈ LA NORMALITAT ERA EL PROBLEMA!“ getroffen – im eigenen wie in umliegenden EU-Ländern, denn die Seuche kennt keine Grenzen. Als drastische Maßregelungen dagegen erlebten die Menschen erstmalig als Verordnung das soziale Abstandsgebot mit vorübergehender Schließung sämtlicher Kontaktstätten, Schulen, Versammlungsorte. Es kam zum Stillstand von Arbeit, Produktion, Mobilität, Tourismus über 3 Monate lang – ein erzwungenes Innehalten im geschäftigen Alltag, vom rastlosen Konsum absehen, eine Zeit zum Überdenken; Stunden der erholsamen Ruhe ohne Hektik, ohne Straßen-, ohne Flugzeuglärm; nach 6 Wochen sind die Feinstaub- und Abgaswerte um 50% abgesunken, die Sommerluft wirkt reiner, die Fernsicht klarer – dazu die Erkenntnis: konsequente anti-Corona-Maßnahmen wirken als effektiver Klimaschutz. Der Stillstand der Wirtschaft brach-

te überall Verluste. Sie müssen von der Völkergemeinschaft zur Überbrückung ausgeglichen werden. Die Reserven und Mittel dafür sollten angesichts des bevorstehenden Neustarts samt tiefgreifenden Systemwandels der Weltwirtschaft aus der Umstrukturierung der für Sinnlosprojekte budgetierten Gelder sowie der im Übermaß gehorteten Vermögenswerte generiert werden – ohne neue massive Überschuldung von Volkswirtschaften. Die Weltregierenden müssen endlich die Chance zum Wirtschaftswandel j e t z t gemeinsam ergreifen, um der drohenden Klimakatastrophe entgegenzuwirken. Seit über 20 Jahren wird darüber medienwirksam beraten – ohne konkrete Maßnahmen. Die Jugend der Welt manifestiert ihren Unmut, ihre Betroffenheit durch die FreitagsDemonstrationen weltweit; sie bangt um ihre Zukunftsexistenz.


WIRTSCHAFT

Als mündige Bürger sollten wir eins im Sinne mit der Jugend solidarisch mit auf die Straße gehen. Die Corona-Krise ist der Wink mit dem Zaunpfahl ! Sie hat uns wachgerüttelt !

WIRTSCHAFTSWANDEL S O F O R T - KONKRETE ANSATZPUNKTE: • Gründung der übergeordneten Globalen Welt-Ethik-Kommission mit bindender Rechtswirkung für die Koordinierung interkontinentaler Zukunftsinvestitionen zum Gemeinwohl aller Bewohner unseres Planeten; • Klimaschutz = Naturschutz = Umweltverträglichkeit stehen absolut im Vordergrund aller wirtschaftlich/industriellen Aktivitäten >> es werden nur mehr klimakonforme, damit zukunftsfähige Investitionen bewilligt und gefördert >> die überzogenen klimaschädlichen Fehlinvestitionen bis dato werden

zurückgebaut; (Fahrzeug- Flugzeugschwemme, Massenkonsum, Massentourismus, Transitwahn) • Die globale Finanzwirtschaft samt Börsenfunktionen muß dringend wirksam reguliert werden; sie muss wieder als Fundament für eine nachhaltige Weltwirtschaft funktionieren – sie ist jedoch mangels Kontrollinstitution verkommen zum Marktplatz skrupelloser Finanzjongleure am Rande der Legalität = eine offene Weltgefahr ! • Die Macht der Konzerne muss systematisch durch klimafreundliche Wirtschaftsnormen reduziert werden, globale Massenproduktionen aus Monokulturen müssen eingeschränkt werden zugunsten von regionalen Kreisläufen mit gerechterer Wertschöpfung, die schändliche Massentierhaltung – damit die übertriebene Fleischproduktion als maßgebliche Klimabelastung muss ge-

stoppt werden; • Das private Großkapital in systemrelevantem Übermaß, sein übertriebener Vermögensstand, zustandekommen aus dubiosen Umständen, sollte sinnvoll resozialisiert werden, dem Sozialbedarf der Allgemeinheit ausgleichend zugeführt werden; die damit verwobenen Steueroasen sind sofort trockenzulegen, die versteckten Gelder zu liquidieren >> allein durch letztere rechtmäßigen Regulierungen würde der Sozialausgleich für die Einkommensverluste aus der Wirtschaftskrise und dem strukturellen Wirtschaftswandel überbrückt und abgedeckt. Die Menschheit braucht Richtlinien nach humanen Werten – sie sind der vorherrschenden kapitalistischen Wirtschaftsform abhanden gekommen – der euphorische Wahn nach grenzenlosem Wachstum, nach Massenkonsum, nach Profitgier

ohne Ende ist in jüngster Zeit entartet und bedroht die eigene Zukunft.Die Menschheit muß wieder lernen, die eigenen Untergrenzen wie Obergrenzen anzunehmen und zu respektieren. • Wir stehen vor dem unablässigen Strukturwandel von Wirtschaft und Gesellschaft – die Ziele sind erreichbar und finanzierbar, wenn solidarischer Zusammenhalt den Mitmenschen als Mittelpunkt begreift. Neue Berufe, neue Lebensinhalte werden die herkömmlichen ersetzen, Menschen werden umgeschult und sind flexibel, wenn ihre Menschenwürde, ihre ökonomische wie ökologische Sicherzeit im Rahmen ihres sozialen Umfeldes gewahrt bleiben. Dies ist die hohe und nicht mehr aufschiebbare Aufgabe neuer Weltenlenker aus Wissenschaft, Politik, Unternehmertum zur Rettung von Weltzukunft und Weltfrieden.

U R L AU B F Ü R M A M A U N D PA PA :

VOM POOL AUF DIE REL A X- LIEGE . U R L AU B F Ü R D I E K I D D I E S : VO M AC TI O N - P O O L AU F D I E S P E E D - R U T S C H E U N D DA N N M IT D E M S C H I FFC H E N Ü B E R D E N TE I CH . U N D S PÄT ER I N D I E S P I EL S C H EU N E . U N D I N D EN M AT S C H R AU M . U N D I N S M A L AT EL I ER . U N D DA N N AU F D I E …

G E N AU R I C H T I G , F Ü R A L L E . U N D M I T U N S E R E R A LT E R S S P E Z I F I S C H E N K I N D ER B E T R EU U N G AU C H W I R K L I C H F Ü R A L L E . L A N G E S W EEK EN D? DAY S PA? P ER FEK T ! G EN AU W I E U N S ER E G U T S C H E I N E . P F L E R S C H , M I T T E N D R I N I N D E R N AT U R . W W W. F E U E R S T E I N . I N F O

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SPEZIAL

Raum und Landschaft am Tschögglberg Mit der Veröffentlichung der Änderungen zum Gesetz für „Raum und Landschaft“ im Amtsblatt wurde das Inkrafttreten des Gesetztes „Raum und Landschaft“ auf den 1. Juli 2020 festgelegt. Ein Datum, das viele bauwillige Südtiroler seit der Verabschiedung des Gesetzes im Jahre 2018 beunruhigt. Ist ihre Sorge berechtigt? Was wird sich mit dem neuen Gesetz ändern? Wir sind diesen Fragen nachgegangen und haben uns mit den Bürgermeistern vom Tschögglberg darüber unterhalten.

Thomas Egger, Bürgermeister von Vöran

Wie blickt man in Vöran auf das bevorstehende neue Raumordnungsgesetz? Thomas Egger: Mit vielen offenen Fragen, da noch vieles unklar ist. Außerdem gibt es noch keine Durchführungsbestimmungen. Was beschäftigt die Bürger in dieser Hinsicht am meisten? Egger: Wie es weiter geht, vor allen sollte das Genehmigungsverfahren nicht noch schwerfälliger werden, wie es zurzeit ist.

Wie verläuft so ein Genehmigungsverfahren aktuell ab? Egger: Zurzeit wird ein Projekt auf der Gemeinde hinterlegt. Ab dem Einreichdatum muss die Gemeinde das Projekt daraufhin innerhalb 60 Tage bearbeiten, das ist weiterhin so vorgesehen. Mit dem neuen Gesetz soll es einerseits konzessionspflichtige Bauvorhaben, wie gehabt, geben, zusätzlich aber auch Bauvorhaben, die lediglich einer Meldung genügen. Was die Menschen zurzeit beschäftigt sind vor allen die fehlenden Durchführungsbestimmungen dazu. Die Durführungsbestimmungen sind ausschlaggebend dafür, wieviel Kubatur, für welchen Zweck und in welcher Zone (innerhalb des Siedlungsgebiets und außerhalb des Siedlungsgebiets) gebaut werden darf. Zurzeit ist dies von Gemeinde zu Gemeinde unterschiedlich, was mit dem neuen Gesetz vereinheitlicht werden soll. Ich bin der

Meinung, dass vieles fehlt und es effektiv noch Zeit braucht, damit dieses neue Instrument einsatzfähig ist. Ich kann mir schwer vorstellen, dass es ab Juli funktioniert, aber ich lass‘ mich überraschen. Welche Bauprojekte wären in ihrer Gemeinde für heuer geplant und welche Auswirkungen könnte das bevorstehende neue Baurecht auf die Realisierung haben? Egger: Glücklicherweise sind die geplanten Bauvorhaben bereits urbanistisch, also mit dem derzeitigen Gesetz genehmigt und können somit realisiert werden. Was würden sie sich als Bürgermeister in Zusammenhang von Seiten der Landespolitik wünschen? Egger: Ich wünsche mir, dass die Gemeinden finanzielle Unterstützung vom Land erhalten, vor allem bei der Ausarbeitung der neuen Bauordnung, was einen techni-

schen Aufwand bedarf und somit mit teilweise beträchtlichen Kosten verbunden ist.

Angelika Wiedmer, Bürgermeisterin Mölten

Frau Bürgermeisterin, welche Herausforderungen sehen sie angesichts des neuen Gesetzes zu „Raum und Landschaft“ für ihre Gemeinde? Wiedmer: Für meine Gemeinde, wie für viele andere auch, stellt die Abgrenzung der Siedlungsgebiete die größte Herausforderung dar.

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SPEZIAL

Wir sind bis heute gewohnt, relativ kurzfristig und nach Bedarf über Änderungen in der Raumplanung zu bestimmen. Nun soll sich möglichst die ganze Bevölkerung mit der zukünftigen Entwicklung der Gemeinde nicht nur raumplanerisch, sondern auch mit einem Mobilitätskonzept oder der touristischen Entwicklung auseinandersetzten. Die Erstellung dieses Gemeindeentwicklungsplanes bedeutet aber vor allem für kleine Gemeinden eine große finanzielle Herausforderung. Welche Spielräume haben sie als Gemeinde nach Inkrafttreten des neuen Landesgesetzes? Wiedmer: Wir haben alle noch keine Erfahrung in der Anwendung des neuen Gesetzes, aber gewisse Verfahren werden beschleunigt und können vor Ort entschieden

werden. In den verbauten Ortskernen obliegen die raumplanerischen Änderungen den Gemeindeverwaltungen, welche zu einem späteren Zeitpunkt auf die Siedlungsgebiete ausgedehnt werden sollen. Was würden Sie Bürgern raten, die sich zurzeit in der Bauplanungsphase befinden? Wiedmer: Diese Frage ist allgemein schwierig zu beantworten, da jede Situation anders ist. Es hängt davon ab, welche bauliche Maßnahme geplant ist bzw. in welcher Zone die Maßnahme stattfinden soll. Welche Vorteile sehen Sie im neuen Baurecht? Wiedmer: Ich bin mit dem geltenden Raumordnungsgesetz gut zurechtgekommen. Welche Vorteile das neue Gesetz im Vergleich insgesamt haben wird, kann ich

erst zu einem späteren Zeitpunkt beantworten, wenn es konkrete Erfahrungswerte gibt.

DIE WIRTSCHAFT AM TSCHÖGGLBERG Die Wirtschaft am Tschögglberg ist von der Landwirtschaft, dem Tourismus und einem aufstrebenden Handwerk geprägt. Wie uns Gerti Platter vom lvh.apa berichtet, spielt das Handwerk in jeder der vier Gemeinden am Tschögglberg, eine wichtige Rolle. Die meisten Handwerksbetriebe befinden sich in Jenesien, mit 112 Betrieben und rund 350 Beschäftigten. Vom

Maurer, Baumeister, Maler und Lackierer, Tischler oder Transportunternehmen ist der Handwerks-und Dienstleistungssektor am Tschögglberg breit aufgestellt. Hinzu kommen seltenere Berufe wie der Maßschneider oder Sägewerker. „Außerdem ist jede Gemeinde mit einer eigenen lvh-Ortsgruppe ausgestattet“, informiert uns Platter, „in welcher sich Handwerker aus dem jeweiligen Dorf als Gruppe zusammengeschlossen haben und wichtige Themen über das lokale Handwerk besprechen.“

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DEN BÄUERINNEN DAS WORT

In Zusammenarbeit mit

„Unpockn und Zomholtn“ „TEAM-TAG“ MAL ANDERS - Die Mitarbeiter der Südtiroler Bäuerinnenorganisation verbrachten einen Tag gemeinsam bei der Heuarbeit. Ein freiwilliger Arbeitseinsatz der zeigt, dass gemeinsam die Arbeit einfach leichter von der Hand geht!

as gemeinsame Ziel für einen Tag den Bürostuhl mit dem Rechen auszutauschen und einen Tag auf einem Bergbauernhof den Arbeitsalltag gemeinsam zu erleben und mitzuhelfen, motivierte die fünf Frauen zum freiwilligen Arbeitseinsatz. Der Einsatz war vom Verein Freiwillige Arbeitseinsätze vermittelt worden. Für das SBO-Team war bereits die Hinfahrt zum Niedersteinhof auf 1.400m in Ahrntal ein kleines Abenteuer. Mit Bergschuhen und Sonnencreme ausgestattet, starteten die Frauen – Hanna, Magdalena R., Sandra, Magdalena L. und Ulrike – früh am Morgen. Bauer Josef war bereits auf der Wiese als die Helfer kurz vor halb zehn ankamen. „Seit acht Jahren habe ich im Sommer freiwillige Arbeitseinsätze hier, es ist für mich eine große Hilfe. Ich bin allein auf dem Hof und da ist jeder Handgriff eine Erleichterung.“ Er hatte sich vorbereitet, wissend, dass an diesem Tag fünf Helferinnen zu ihm auf den Hof kommen würden. Es ging auch schon gleich zum Heuwenden auf die Wiese. Sandra und Magdalena L. bereiteten das Mittagessen vor. Ulrike

D

fuhr davor noch die Milch zur Milchsammelstelle ins Tal. Um 12 Uhr war der Tisch gedeckt. Beim Mittagessen in der Stube war Zeit für Gespräche. Ein Neffe vom Bauer und ein guter Bekannter kamen auch und so war es eine große Runde, zur Freude des Bauern. Gleich nach dem Mittagessen hieß es dann Rechen holen und raus auf die Wiese - den ganzen Nachmittag über. Das Wetter spielte mit, nur der Wind verwehte zum Ärgernis des Bauern zwischendurch das Heu. Gegen drei Uhr konnten sich die müden Beine bei Kaffee und Kuchen vom Auf und Ab gehen in den steilen Wiesen erholen. Doch das SBO-Team schlug sich tapfer. Am Ende des Tages konnte gut 3 ha das Heu von Wiesen eingebracht werden. „So viel Heu habe ich noch nie an einem Tag eingebracht, ich wäre sonst ein paar Tage dabei gewesen“, freute sich Bauer Josef am Abend. Er war sehr froh und dankbar für die Unterstützung bei der Heuernte mit extrem großflächigen und steilen Wiesen. Diese Dankbarkeit wiederrum gibt einem persönlich sehr viel Positives zurück, bekräftigt das SBO-Team. „Eine neue Erfahrung

gemeinsam machen und dabei noch Gutes und Hilfreiches tun, in dem man einem Bergbauern unter die Arme greift, ist schon toll. Es wird sicher nicht das letzte Mal sein, dass ich oder auch wir als Team einen solchen Einsatz gemacht haben“, meint Hanna. Dem schließen sich alle Frauen an: „Wir haben mehr geschafft als der Bauer erwartet hat, dies macht uns sehr stolz. Am Ende des Einsatzes die Freude und die Dankbarkeit zu sehen und mit einem guten Gefühl nach Hause zu fahren ist sehr bereichernd.

Rückblickend war es eine interessante Erfahrung, die wir sicherlich nochmal machen möchten.“ Bei der gemeinsamen Marende vor der Heimfahrt saßen alle nochmal zusammen – wie es am Bauernhof so üblich ist. Das gehört dazu. Zwar müde, aber voller Zufriedenheit, ging es dann wieder zurück ins Tal. „Vergelt’s Gott und bis nächstes Jahr“, verabschiedete sich Bauer Josef. Auch für ihn war es ein langer, aufregender Tag. Vielleicht klappt es und das SBO-Team kommt wieder.

Beim „Heuen“: Das SBO-Team beim freiwilligen Arbeitseinsatz am Niedersteinhof in Ahrntal.

Lebensberatung - wieder da!

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Endlich wieder ein bisschen Normalität: Die Beratungsgespräche der Lebensberatung für die bäuerliche Familie werden wieder angeboten. Ganz weg war sie ja nie. Allerdings konnten lediglich Beratungsgespräche vorgemerkt werden. Was freilich nur ein halbes Angebot war. Aber ein erster Schritt ist es allemal, der ja erfahrungsgemäß oft der schwierigste ist, wie die Koordinatorin Nicole Irsara betont. Gar einige haben sich in dieser unsicheren Zeit mit ihren Ängsten und Sorgen an die Koordinationsstelle der Lebensberatung gewandt und um eine Beratung angefragt. Umso erfreulicher

ist es nun, dass die freiwillig tätigen Lebensberater/innen aus dem ganzen Land nun wieder Beratungsgespräche anbieten dürfen. Die Landesbäuerin, Antonia Egger freut sich sehr über diesen „Neustart“: „Ich bedanke mich ausdrücklich für den wertvollen Dienst, den die Lebensberater leisten. Auch in dieser besonderen Zeit scheuen sie keine Mühen, um für Bäuerinnen und Bauern da zu sein, die sich mit einer außenstehen Person über ihre Herausforderungen austauschen möchten. Und das ehrenamtlich.“ Sicherheitsbestimmungen einhalten Besonders ist der Dienst in dieser Phase

2 auch deshalb, weil bei persönlichen Gesprächen Abstand gehalten werden muss. Ist der Abstand zu gering muss außerdem eine Maske getragen werden. Eine Lebensberaterin formuliert es so: „Wir lassen uns nicht davon beirren und machen dort weiter, wo wir aufgehört haben.“ Sie hofft, dass es auch die Ratsuchenden mit einem lachenden Auge und nicht mit einem weinenden Auge nehmen und nun trotzdem die Nummer 0471 999400 wählen. Oder eine Email an lebensberatung@baeuerinnen.it schreiben. Erstkontakt – zur Erinnerung Der Erstkontakt läuft über die Ko-

ordinationsstelle. Die Koordinatorin kontaktiert darauf eine Lebensberaterin, die nicht aus demselben Bezirk des Anrufers kommt. Diese wiederum lädt dann den Anrufer zu einem ersten persönlichen Gespräch ein. Diesem 1. Gespräch folgen dann meist mehrere Gespräche. Die Gespräche sind kostenlos. Die Schweigepflicht ist garantiert.


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SPARERIBS AUS DEM SMOKER Foto ©Hubertus Schüler, Justyna Krzyzanowska

lichkeit Südtirols regionale Kreisläufe zu stärken und der Marke Südtirol Wertschätzung zu verleihen. „Die verschiedenen Gütesiegel auf den Produkten und die Marke Südtirol geben dem Konsumenten Sicherheit in Bezug auf Qualität und Kontrolle und garantieren faire Entlohnung und Arbeitsbedingungen“, erklärt Jungbauer Raffael Peer, Bezirksobmann der Südtiroler Bauernjugend Unterland. „Südtirol kann und muss die Voraussetzungen schaffen, öffentliche Institutionen mit regionalen Lebensmitteln beliefern zu können“, fordert Haller. Die kleinstrukturierte Landwirtschaft, wie wir sie in Südtirol kennen, muss für ihre Produkte einen fairen Preis verlangen können, um das Überleben der Höfe zu garantieren, ergänzt Hannes Aichner, SBJ-Landesführungsmitglied, der selbst Hofbesitzer ist. Nicht „preiswürdige“ Leistung Um auf das Versäumnis, regionale Kreisläufe zu stärken, aufmerksam zu machen, hat die Südtiroler Bauernjugend der AOV - Agentur für die Verfahren und die Aufsicht im Bereich öffentliche Bau-, Dienstleistungs-, und Lieferaufträge, die für diese Ausschreibungen zuständig ist, im Rahmen einer Pressekonferenz im Südtiroler Bauernbund in Bozen in Abwesenheit der Preisträger den „Holzernen Mistgrottn“ für die nicht „preiswürdige“ Leistung verliehen.

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„Hölzerner Mistgrottn“ vergeben SÜDTIROL - (SBJ) Die Südtiroler Bauernjugend hat im Rahmen einer Pressekonferenz erstmals den Negativpreis „Hölzerner Mistgrottn“ vergeben. Der Preis soll zukünftig an Institutionen für Vergehen gegen die Südtiroler Landwirtschaft verliehen werden. Heuriger Preisträger ist die Agentur für die Verfahren und die Aufsicht im Bereich öffentliche Bau-, Dienstleistungs-, und Lieferaufträge. Die Südtiroler Landwirtschaft ermöglicht es uns, lokale Kreisläufe aufzubauen. Die Bäuerinnen und Bauern produzieren täglich frische Lebensmittel, die mit Qualität und kurzen Transportwegen punkten und von den Geschäften, Märkten und Hofläden direkt in Südtirols Kühlschränken landen. Besonders in Krisenzeiten, in denen wir uns gerade befinden, wird der Wert dieser regionalen Kreisläufe für viele erst begreifbar. „Die Landwirtschaft in Südtirol hat uns bewiesen, dass die Versorgung mit gesundem Obst, Gemüse, Fleisch und Milchprodukten trotz Krise garantiert werden kann“, erklärt Wilhelm Haller, Landesobmann der Südtiroler Bauernjugend. Südtirols öffentliche Institutionen nutzen diesen Vorzug der regionalen Kreisläufe offenbar nicht zur Gänze aus. Das stellte kürzlich die Vergabe des Auftrages zur Lieferung von Milch und Milchprodukten an Südtirols Krankenhäuser unter Beweis, die an einen Anbieter aus Padua ging. Eine verpasste Mög-

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Spareribs mag eigentich jeder gern: würzig, knusprig, saftig und mit Knochen zum Abnagen. Bei der Zubereitung gibt es viele Möglichkeiten. Man kann sie vorher kochen und dann fertig grillen oder im Backofen vorgaren und schmoren oder eben auf dem Grill oder im Smoker zubereiten. Auf keinen Fall sollte man Spareribs einfach roh auf den Grill legen und in 20 Minuten braun braten. Das Resultat: fettig und zäh! Die verbreitetste klassische Methode ist das langsame Smoken bei etwa 110 °C.

Spareribs - Tipps Die Silberhaut von der Innenseite der Ribs entfernen. Dazu mit einem schlanken Messer etwa zwischen dem dritten und vierten Knochen knapp unter die Silberhaut fahren, ohne sie zu zerreißen. Mit Hebelbewegungen die Haut zum kurzen Ende hin ganz ablösen. Die abgelöste Haut ist jetzt lang genug, um sie gut festzuhalten. Am besten geht das mit einem Tuch oder mit Küchenpapier. Die Haut jetzt ganz abziehen.

Rub statt Marinade Grillfleisch kann auf zwei Arten gewürzt werden, mit Marinade oder mit Rub. Der Unterschied ist einfach: die Marinade basiert auf Flüssigkeit und der Rub ist eine trockene Gewürzmischung. Diese gibt‘s fertig als Grillgewürz oder kann nach Belieben selbst zusammengestellt werden. Die Ribs werden damit gleichmäßig eingerieben. Anschließend die Ribs in Frischhaltefolie einwickeln und den Rub mindestens 2 Stunden einwirken lassen. Am besten die eingepackten Ribs über Nacht in den Kühlschrank legen.

Und ein guter Rat zum Schluss: Lassen Sie sich fachkundig beraten. Beim Metzgermeister Oskar Stampfl finden Sie die besten Zutaten für alle Arten von Grillfleisch und leckeren Beilagen.

Der Negativpreis „Hölzerner Mistgrottn“ wurde erstmals von der Südtiroler Bauernjugend vergeben.

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KUNST & KULTUR

Austrian Look und Weidmannstracht der österreichischen Herrscher - Die Rolle der Habsburger 300 Jahre nach dem Tod Kaiser Maximilians (1519) wurde die von ihm geprägte grau-grüne Farbpaarung durch Erzherzog Johann wiederbelebt. Diese steiermärkische Jägerkleidung wurde zum Ausgangspunkt des nach wie vor beliebten Austrian Look. Mittlerweile ist der graue Lodenanzug mit grünem Aufputz zum Klassiker geworden. Erzherzog Johann, von den adeligen Zeitgenossen wegen seiner nicht standesgemäßen Heirat und seinen Verbindungen zu den Tiroler Freiheitskämpfern, als Rebell bezeichnet, zeigte sich sehr häufig in der Tracht der bäuerlichen Jäger. Die Identifikation vieler Jäger mit Erzherzog Johanns Weidmannskleid wurzelt nicht zuletzt in jagdrechtlichen Grundlagen. Nunmehr war nach österreichischem Jagdrecht mit 1848, auch der bäuerlichen Bevölkerung das Jagen gestattet. Somit wurde die graue Lodenjoppe mit grünen Aufschlägen zum Gesinnungsbekenntnis. Seiner Frau Anna Plochl schrieb der Erzherzog: „Als ich den grauen Rock in der Steiermark einführte, geschah es, um ein Beispiel der Einfachheit in Sitte zu geben, so wie mein grauer Rock, so wurde mein Hauswesen, so mein Reden und Handeln.“ Die Liste österreichischer Herrscher, die nachhaltig zur Belebung und Verbreitung einer weidmännischen Berufs-, Standes- und Festtracht beigetragen haben, wäre ohne Kaiser Franz Josef nicht vollständig: nicht nur wegen der „kurzen Lederhose“, die mit ihm als volkstümlich galt. Franz Josef unterhielt sich gerne und leutselig mit einfachen Personen bei der Jagd und seinen häufigen Aufenthalten in Bad Ischl. Er benahm sich wie ein einfacher Jäger. Jägerische Groß-

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Rautenförmige tragbare Silber-Schützenmedaille, 1898, anlässlich eines Kaiser-Jubiläumsschießens in Bozen mit aufgesetzter Kaiserkrone (Medailleur Christlbauer, 66,5 x 41 mm). Vs: Franz Josef in seiner üblichen Jagdkleidung vor dem Rosengarten. Rs: Die renovierte und 1893 der Stadt Bozen geschenkte Burg Runkelstein.

In Bad Ischl war Kaiser Franz Josef vorwiegend in der kurzen, d.h. kniefreien Lederhose und dem schlichten grauen Jagdrock kleidungsmäßig von seinen ihn begleitenden Jägern nicht zu unterscheiden. Lediglich die Jagdmelone war eine Besonderheit des Kaisers.

veranstaltungen und offizielle Mussjagden bei Staatsbesuchen waren ihm zutiefst verhasst. Bei der Wahl der Jagdkleidung stellt man immer wieder fest, dass diese der Landeskleidung der im Gebirge tätigen Bauern und Jäger mehr oder weniger gleichen sollte. Einzige Ausnahme bildete nur sein grüner Hut mit typischem rundem Kopf, eine besondere „Jagdmelone“. Nach weidmännischer Sitte trug er ihn ziemlich weit nach hinten und nur ganz leicht nach rechts geneigt. Geschmückt war der Hut mit einem Gamsbart, Auerhahnfeder, bzw. mit dem „Beutebruch“ der nach erfolgreicher Jagd auf der rechten Seite getragen wurde. Zahlreiches Bildmaterial zeigt den Kaiser als Jäger mit einer Tiroler Joppe mit Hirschhornknöpfen, dem erwähnten Jagdhut, grünen groben Wadenstrümpfen, die kniefrei zu einem jägerischen Muss wurden. „Nur nackte Knie gehören sich für einen Jäger“, so die Auffassung des obersten

„Die Wilderer“, Präsentation von Austrian-Look im Cercle interallié, 8. November 1983.


KUNST & KULTUR

Der Regisseur und Komiker Otto Schenk und der Kammersänger Eberhard Wächter in ihrer Sommerfrische am Irrsee bei Salzburg im Kaiser-Look.

Weidmannes auch unter Missachtung klimatischer Zwänge. In der Ausstellung auf Schloss Runkelstein „Mensch und Jagd in Alttirol“ sieht man auf einer rautenförmigen Schützenmedaille von 1898 (50jähriges Regierungsjubiläum) den kaiserlichen Jäger mit kurzen Hosen und seiner üblichen Jagdkleidung vor dem Rosengarten. Auf der Rückseite ist die 1893 der Stadt Bozen geschenkte Burg Runkelstein zu sehen.

Der Schauspieler Klaus Maria Brandauer vor seinem Haus in Altaussee.

HAUTE COUTURE À LA TYROLIENNE In Paris eroberte zu Ende des 18. Jh. mit der Bewegung „Zurück zur Natur“ die bäuerliche Bekleidung der Alpenbewohner -die die französischen Revolutionstruppen 1796/97 als gefürchtete Scharfschützen kennengelernt hatten- als neue Mode, vorerst allerdings nur bei gewissen Bällen à la Tyrolienne. In Österreich, wo die weitgehenden Reformen Josef II. eine Revolution wie in Frankreich

verhindert hatten und wo die Klassenunterschiede nie so krass wie in Frankreich gewesen waren, formten die Jagd- und die Lebensgewohnheiten der Habsburger einen Stil von großer langandauernder Wirksamkeit und enger Verbindung mit der Natur. An dieser Geisteshaltung orientieren sich noch heute alle jene, die in Ausseeranzügen und Lodenjangger, die hirschlederne Hose und den Tiroler Hut stilecht tragen wollen. Was in der legeren Sommerfrisch-

Atmosphäre von Bad Ischl und dem Salzkammergut entstand, wo das fesch abgewetzte, verwitterte, sonnengebleichte und edel knittrige Leinengewand entstand, ist heute nach wie vor aktuell. Selbst die ausgefransten und löchrigen Jeans und die steingewaschenen Lederjacken können diese Loden- und Leineneleganz des aristokratischen Stils nicht endgültig ersetzen. Ein großes Ereignis inspirierte die Modeschöpfer der ganzen Welt zu Modellen à la Autrichienne: Die Habsburgerausstellung im New Yorker Metropolitan Museum 1979/80. Als Folge davon kam es in Paris im Cercle interallié zu einer vielbeachteten Präsentation von Austrian Look mit dem Titel „Die Wilderer“. Inzwischen hat sich viel „Trachtenkitsch“ eingeschlichen, aber es steht zu hoffen, dass die „Tirolerinnen“ in Walkjangger und Dirndl auch außerhalb der Alpen wiederkommen werden. Vielleicht nicht heute, aber morgen, wenn die Krise zu Ende ist und der gesunde Alpen-Look aus reiner Wolle, Loden und naturgegerbtem Leder sich erfolgreich gegen billige asiatische Kleidung durchsetzen kann, bei der nicht einmal die gesundheitsschädlichen Färbemittel vom Konsumentenschutz verboten werden.

Diesen Beitrag hat Univ.-H. Prof. Doz. DDr. Helmut Rizzolli, Präsident der Stiftung Bozner Schlösser für Sie verfasst.

MENSCH UND JAGD IN ALTTIROL

DAS BUCH ZUR AUSSTELLUNG

Sonderausstellung auf Schloss Runkelstein in Bozen vom 19. Juni 2020 bis 31. Jänner 2021. Die Ausstellung ist von Dienstag bis Sonntag zugänglich, jeweils 10–18 Uhr (im Winter 10–17 Uhr). Sonderführungen durch die Ausstellung nach vorheriger Anmeldung. www.runkelstein.info runkelstein@runkelstein.info +39 0471 329 808

Mensch und Jagd in Alttirol Band 15 der Runkelsteiner Schriften zur Kulturgeschichte behandelt die Geschichte der Jagd von der Frühgeschichte, hinauf in das Mittelalter und die Neuzeit, beschäftigt sich mit verschiedenen Jagdformen vom Fischfang über die Hirschjagd und die dabei verwendeten Waffen, wie Pfeil und Bogen oder Armbrust, die Entwicklung der Jagdgesetzgebung und nicht zuletzt geht es auch um den aktuellen Blickwinkel. Erschienen bei Athesia 344 Seiten, zahlreiche Farbabbildungen - 34,00 Euro 29


GESUNDHEIT

Hauptsache gesund SÜDTIROL - „Neun Zehntel unseres Glückes beruhen allein auf der Gesundheit“, schrieb vor über 150 Jahren der deutsche Philosoph Arthur Schopenhauer. „Die Gesundheit ist zwar nicht alles, aber ohne Gesundheit ist alles nichts.“ Dies müssen wir besonders in der jetzigen Zeit einer Pandemie erkennen.

ABER WAS IST EIGENTLICH „GESUNDHEIT“ Dazu gibt es eine offizielle Definition

der WHO -Welt-Gesundheits-Organisation: „Gesundheit ist ein Zustand vollkommenen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens und nicht die bloße Abwesenheit von Krankheit oder Gebrechen.“ Das bedeutet, dass sich Körper, Geist und Seele des Menschen in ständiger Interaktion miteinander und mit der Umwelt befinden. Wenn wir uns im Lebens auf allen Ebenen wohl fühlen und in stets frischer Har-

monie, körperlich voller Kraft und Ausdauer, geistig klar, seelisch ausgeglichen und in liebevollem Kontakt mit unseren Mitmenschen und der Umwelt sind, dann sind wir in ganzheitlicher Hinsicht gesund. Einem solch idealen und störungsfreien Lebensablauf stehen wir uns jedoch in erster Linie selbst im Wege. Den wohl größten Fehler begehen wir Menschen, wo wir als Einzelne oder in Gruppen von dem Wahn befallen sind, dass unsere persönliche Vorstellung von Gesundheit und Welt die Richtige oder gar allein Gültige sei.

SELBSTHEILUNGSKRÄFTE AKTIVIEREN! Das kennen wir doch alle: Wenn du gestresst bist und viel Druck verspürst, wirst du schneller und häufiger krank. Und andersherum bist du wesentlich fitter, wenn du zufrieden und glücklich bist. Geist und Körper scheinen also eng miteinander verbunden zu

sein. Was viele aber nicht wissen: Unser Körper besitzt starke Selbstheilungskräfte, mit denen er sich selbst gesund „machen“ kann. Die Kraft der Gedanken kann unseren Körper schützen und in Krankheitsfällen die Heilung unterstützen.

DER PLACEBO-EFFEKT IST SELBSTHEILUNG Welchen Einfluss die Psyche auf unseren Körper hat, zeigt der bekannte Placebo-Effekt. In der Medizin bedeutet dieser, dass Patienten Scheinmedizin verabreicht bekommen, die keinerlei Wirkstoff enthält. Und trotzdem empfindet ein Großteil der Patienten nach der Einnahme dieses wirkungslosen Medikaments im Anschluss eine Linderung ihrer Symptome. Warum? Allein durch den Gedanken, dass der Körper Hilfe bekommt, wird ein Selbstheilungsprozess aktiviert und Leiden gemindert.

COOL BLEIBEN BABY - Body Test vor den Sommer-Monaten Hast du während der Corona-Ausgangssperre zugenommen? Bist mit deinem Körper unzufrieden? Gibt es kleine Fettpölsterchen, die dich stören? Kämpfst du mit Cellulite? Wir kennen das und genau deshalb haben wir den Body Test eingeführt. Wir beginnen mit einer Körper- und Gewebeanalyse, um genau festzustellen, welche Behandlungen zu deinem Körper und Haut passen. Bei uns gibt es kein Standart-Programm, denn jeder Mensch, jedes Gewebe und jede Haut ist anders

und benötigt andere Pflege. Mit Hilfe unserer speziellen Körperfettwage analysieren wir deinen Körperbau, stellen dein Gewebe fest und stellen dir deinen persönlichen Behandlungsplan zusammen. Auf Wunsch erhältst du einen auf dich passend abgestimmten Ernährungsplan dazu. Welcome MES Body Body Test 45 min + Willkommensbehandlung 15 min

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GESUNDHEIT

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Das Gesicht wird geliftet, die Haut gestrafft und Falten werden drastisch reduziert. Die Haut wird strahlend und man erreicht eine sofortige und andauernde Hautverjüngung. Wann hilft die Radiofrequenz? Bei allen Folgeerscheinungen der Hautalterung (Anti-Aging), Cellulite, Akne, Nachbesserung der Fettabsaugung, Doppelkinn-Reduktion (Hautstraffung der Augenpartie, Hals und Dekoletté, Brüste, Po, Oberarme, Beine, Hände). Elektroporenreinigung: Dies ist eine Methode speziell für den Sommer: Sie versorgt die Haut

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Schmerzender Hallux valgus? Wir sollten mehr gehen, der Gesundheit wegen. Aber wenn die Füße schmerzen, wird das zum Problem. Schmerzen an den Füßen können viele Ursachen haben; seien es Hallux valgus, Senkfuss, Hammerzehen oder Spreizfußbeschwerden. So verschiedenartig die Ursachen dafür sein können, so vielfältig ist auch das Angebot an Hilfsmitteln, das Sie bei GBO in Bozen Vintlerstr. 5/D und Handwerkestr. 24 finden. Eine Neuheit zum Therapieren des Hal-

lux valgus ist das Taping-Loop, ein dehnbares Band, welches die Großzehe wieder in die gerade Position zurückführt. Je mehr das Tape getragen wird, umso mehr kann der Fehlstellung und auch deren Fortschreiten entgegen gewirkt werden. Auf die gleiche Weise wirken die Taping-Socks, dabei ist das korrigierende Tape in die Socke integriert. Sie bestimmen auf diese Art und Weise selbst, wie lange Sie Ihren Fuß therapieren. Beide Hilfsmittel nehmen

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GESUNDHEIT

„Du bist nicht allein“ SÜDTIROL - Seit dem 5. März 2020 besteht ein Netzwerk für psychische Hilfe in der Coronakrise. Der Einsatzleitung von PSYHELP Covid gehören Vertreter der Notfallpsychologie, der psychologischen Dienste, der Kinder- und Erwachsenenpsychiatrie und der Dienste für Abhängigkeitserkrankungen genauso an, wie Exponenten der Psychologenkammer, der Europäischen Allianz gegen Depression und des Netzwerks für Suizidprävention.

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sind. Dabei haben wir in Phase 1 auch Erstvisiten, Krankschreibungen und Versorgung mit Rezepten über das Internet durchgeführt. Telefonische und Videotherapien sind viel schwieriger und aufwendiger als direkte Gespräche, haben aber in der Phase 1 auch deutlich mehr Sicherheit vermittelt. Alle Kontakte unter www.dubistnichtallein.it Der Zusammenschluss aus inzwischen 15 Diensten des Gesundheitswesens und 20 privaten sozialen Organisationen zu PSYHELP hat zur raschen Entstehung der website dubistnichtallein (non sei solo/ sola) geführt, die zu verschiedenen typischen Situationen in der Krise jeweils drei Verhaltensempfehlungen beisteuert, aber auch auf rasche professionelle Hilfe und auf das gesamte Netzwerk der Dienste verweist. Eine erste Analyse des federführend beteiligten Forum Prävention ergibt, dass die Seite in der Phase 1 der Krise 45.000 Mal aufgerufen wurde,

wobei in beiden Sprachen am häufigsten auf die Anliegen „Angst“, „Einsamkeit“, „Erschöpfung“ und „Schlafstörungen“ geklickt wurde. Langeweile, Auseinandersetzungen und Gewalt in der Familie waren hingegen entgegen den Erwartungen nicht so bedeutsam. Das deckte sich nur teilweise mit unseren klinischen Erfahrungen, dass die Kinderpsychiatrie während des Lockdown in ihrer Aktivität deutlich herunter gefahren war und weniger benötigt wurde, während Gewalt gegen Frauen zunahm und landesweit 17 zusätzliche Frauenhausplätze notwendig wurden.

BEDÜRFNISSE ÄNDERN SICH

PSYHELP hat sie deshalb vor wenigen Tagen etwas umgestaltet, die Situationen Bewegungsmangel und Langeweile ersetzt durch „Stress“, „Zerrissenheit“ und „Verzweiflung“. Das sind die neuen Herausforderungen und ihre Steigerungsstufen, den Druck der Unsicherheit spürt praktisch jeder. Wir haben als Erstkontakte öfter die Zentren Psychischer Gesundheit, also die Psychiatrie, neben den Psychologischen Diensten genannt. Auch haben wir unsere website mit derjenigen des Netzwerks Suizidprävention Südtirol rasch verlinkt. Wie die jüngsten Ereignisse leider beweisen, keinen Augenblick zu früh, schreibt uns Primar Dr. Roger Pycha.

In Phase 2 der Krise ändern sich die Bedürfnisse. Psychisch Kranke und Suchtkranke fühlen sich weniger im selben Boot wie die Allgemeinbevölkerung. Die vorher von allen geteilten Ängste werden jetzt unterschiedlicher. Man fürchtet weniger um das eigene Leben als um den Arbeitsplatz, fürchtet sich mehr vor Armut, Schulden und sozialem Abstieg. Randgruppen werden jetzt wieder deutlicher an den Rand gedrängt. Die website dubisnichtallein wird wieder häufiger aufgesucht,

Foto: LPA/pixabay

on Anfang an haben wir uns am Notfall orientiert, mit der rund um die Uhr erreichbaren Notfallpsychologie und den psychiatrischen Bereitschaftsdiensten an den vier großen Krankenhäusern. Die Psychologischen Dienste haben ihre Öffnungszeiten vereinheitlicht und Beratung für die verunsicherte Bevölkerung angeboten. Parallel dazu begleiten und behandeln sie Menschen in Quarantäne, Covid-Erkrankte in den Krankenhäusern, betreuen Mitarbeiter der Gesundheitsdienste und Einsatzkräfte, und letzthin aus der Not heraus verstärkt auch die Teams, die in Seniorenwohnheimen arbeiten. Die entsprechenden Anfragen haben sich im Verhältnis zum Vorjahr verdreifacht. Psychiatrische- und Suchtdienste betreuen ihre Patienten möglichst engagiert seit dem Beginn des Lockdown telefonisch und seit Kurzem auch wieder mit persönlichen Kontakten, die therapeutisch viel wirkungsvoller


PR-INFO

Kaufe, wo du lebst! Eine Sensibilisierungskampagne der Gemeinden Eppan, Kaltern und Tramin Die gemeinsame Aktion der Kaufleute von Eppan, Kaltern und Tramin, unterstützt von der Raiffeisenkasse Überetsch, möchte uns auch im Sommer daran erinnern, wie wichtig lokales Einkaufen in unseren Dörfern ist. Es bringt nämlich unendlich viele Vorteile für uns alle mit sich. Je mehr Menschen bewusst lokal im eigenen Dorf einkaufen, desto größer ist der unschätzbare Beitrag für den Erhalt der Wertschätzung und Kaufkraft im eigenen Ort. Dieser lokale Konsum trägt zum einen dazu bei, dass Arbeitsplätze erhalten und langfristig sogar neue geschaffen werden können. Es versteht sich von selbst, dass davon die gesamte Gemeinde profitieren kann. Die Wirtschaft wird gestärkt, und die Lebensqualität eines Jeden wird gesteigert. Eine lebenswerte Zukunft für uns und unsere Kinder wird durch dieses loyale Handeln gesichert, denn von einem gesunden Wirtschafts-Kreislauf profitieren wir schlussendlich alle. Kindergärten und Schulen können gebaut und saniert, Krankenhäuser und soziale Einrichtungen finanziert werden. Dieser Zusammenhalt innerhalb einer Gemeinde spiegelt sich auch in den Traditionen und im Vereinsleben

eines Dorfes wider, welche ihrerseits von den Geschäften und Dienstleistern im Ort unterstützt werden. Viele von ihnen, wie etwa Sport- oder Musikvereine, würde es wahrscheinlich schon gar nicht mehr geben, könnten sie nicht mit der regelmäßigen Finanzspritze der Unternehmer im Ort rechnen, die ihnen unter die Arme greifen. Nicht nur die Gemeinschaft als Ganzes profitiert, sondern auch jeder einzelne Käufer selbst. Eine persönliche und individuelle Beratung bekommt man eben nicht in anonymen Online-Shops, sondern

nur von einem Verkäufer in Fleisch und Blut, der seine Produkte kennt und sich mit Kompetenz und Erfahrung ganz auf seinen Kunden einstellen kann. Durch diese Belebung unserer Dörfer erfahren unsere Gemeinden eine Aufwertung, die sich positiv auf unsere Lebensqualität auswirkt. Menschen, die durch unsere Gassen bummeln und für lebendige Orte sorgen, Kinderlachen, anregende Gespräche mit Freunden und soziale Kontakte – so schaut für viele Menschen der ideale Lebensraum aus.

unsere Zukunft & die unserer Kinder

persönliche & kompetente Beratung

beyondgreen.it

EPPAN - KALTERN - TRAMIN

belebte & lebenswerte Orte

Eine Aktion der KAUFLEUTE TRAMIN - KALTERN - EPPAN

Zusammenhalt innerhalb der Gemeinde

Arbeitsplätze und Schulen im Ort

Mit freundlicher Unterstützung

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PR-INFO

Bad Überwasser gestern und heute Bad Überwasser im Ultental war früher Treffpunkt für Bauern und Gäste, die Körper und Seele Gutes tun wollten. In den Urkunden von 1423 wird es „Enhalb Wasser“ genannt und seine heilkräftige Quelle, bedingt durch die geologischen Besonderheiten des Ultentales, zeichnet sich bis heute durch einen hohen Eisenund Mangangehxalt aus. 1826 wird Bad Überwasser als ein neues, bequemes Badhaus beschrieben. So wie sich der Bau heute zeigt wurde er 1876 errichtet und blieb seither unverändert. Die Quellen entspringen in der Nähe des Hauses, deren Wasser jetzt in drei große Betonbecken sprudelt, demselben Material wie die älteste Wanne, die heute in der Badestube als Schaustück steht. Nach den Betonwannen kamen die Holzwannen, dann die Eisen- und zuletzt die gefliesten Wannen. Alle hatten einen Holzdeckel, und so schaute von den Badegästen nur Hals und Kopf heraus. Der Grund dafür war ganz einfach, das auf 37 Grad erwärmte Wasser blieb länger warm, und die Gefahr des Abtauchens war gebannt. Bis 1935 wurde am Ufer der Falschauer das Wasser geschöpft und im Heizkessel als Badewasser aufbereitet. Wie beliebt das Badl war kann man aus den Überlieferungen letzter Zeitzeuginnen erahnen. Beim Eheversprechen wurde vielfach ein Kuraufenthalt für die Bäuerin zwischen der ersten und zweiten Mahd ausgehandelt, die dann auch genutzt wurde.

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Es gab acht Badezellen mit neun Wannen. Betreut wurden die Gäste von Badefrauen, die für das Wohlbefinden der Badegäste sorgten. Es gab bereits Badesandalen und ein grobes Leinentuch, mit dem man sich nach dem Ruhen den Körper abrieb, eine Art Körperpeeling. Auch Trinkkuren wurden angeboten. Zeitzeugen berichten vom bewussten Trinken, mehrmals am Tag, damit der Körper Zeit hatte, die Mineralstoffe aufzunehmen. Laut Überlieferung bedankten sich die wohlhabenden Gäste von auswärts oft bei den Badefrauen heimlich mit Naturalien wie Obst, Seife oder Parfüm.

Vormittags war das Bad den Hausgästen vorbehalten. Ungefähr 12 Zimmer mit insgesamt 30 Betten standen den Hausgästen zur Verfügung. Am Nachmittag war das Bad für Personen aus dem Tal und der Meraner Umgebung geöffnet. Die Badegäste konnten sich selbst versorgen, indem sie in der Gemeinschaftsküche ihr Essen zubereiteten. So konnten sich auch ärmere Leute eine Badekur in Bad Überwasser leisten. Für eine Kur waren meist fünf bis sieben Bäder vorgesehen. 1998 veröffentlicht die Berliner Zeitung Gottfried Oberthalers Aussagen auf die Frage der Ultner

Mineralquellen und seine Badlen folgend: „Die Mineralquellen gibt es alle noch.Und vielleicht kommt ja doch noch einmal ein Investor, der diese wieder belebt.“ Und tatsächlich zwanzig Jahre später gelingt ein Neuanfang auf Bad Überwasser. Das historische Bad wurde vorbildlich renoviert und in die Jetztzeit geführt. Das nun unter Denkmalschutz stehende Gebäude hat einen interessanten Baubestand und man hat sich wegen der historischen Bedeutung als Bauernbadl in St. Walburg für dessen Erhalt ausgesprochen. Das Gebäude ist ein baulicher Zeuge der für Ulten und für ganz Süd-


PR-INFO

tirol wichtigen Bäderkultur und Bädertradition. Es ist gelungen, den historischen Charakter zu erhalten, und so können die Badegäste ein wenig in die Atmosphäre von früher eintauchen. Bad Überwasser, ein Ort mit Geschichte und spiritueller Aura, wurde von unseren Ahnen gestaltet und dient heute zur Identifikation und Wahrung der Tradition. Neues bildet eine Einheit mit der Ursprünglichkeit. Historische Mauern im typischen Holzblockbau lassen eine Spur von Nostalgie aufkommen.

„NOCH ULTN GIAHN SIE GEARN INNR DIE HIESIGN UND DIE FREMMEN – SCHUN FRIAHERE ZEITN SEIN VIEL LEIT WEGN INSERE BADLEN KEMMEN.“ Maridl Innerhofer Gäste schätzen von Bad Überwasser die Lage an einem Wander- und Radweg, Idylle pur ohne Autos, ein Rückzugsort und ein Kurwald zum Auftanken sowie eine Gastgeberin mit Herz und Traditionsbewusst-

sein. Die historische Veranda mit Bibliothek, gutes Essen, hauseigene Quellen mitten im Wald, Trinkkuren,Becken geeignet fürs Kneippen, direkter Zugang zum Fluss mit Möglichkeit zum Fischen,

genussvolles Baden im Bauernbad, mit Flair von damals, gesund werden und vorbeugen, ganzheitlich und nachhaltig, das stand gestern wie heute in Bad Überwasser in Ulten im Mittelpunkt. Der Gasthof Bad Überwasser gehört zudem 2020 zu den Preisträgern der historischen Gastbetriebe in Südtirol. Ein vergessenes Bad ist somit wieder zum Leben erweckt worden. www.badueberwasser.it

Historisches Gasthaus Bad Überwasser Café -hausgemachte Kuchen, Restaurant- historische Gaststuben von 1876, Zimmer-heimelige Atmosphäre, Wasserkuren- Kneippbecken, Bauernbäder mit dem Flair von damals, Wald- und Luftbaden-Barfußweg behindertengerecht Das Gefühl für immer bleiben zu wollen. Ruhe, Genuss und Südtiroler Herzlichkeit. Rita und Ihr Team INFO: Tel. +39 3497100951 ueberwasser.ulten@gmail.com Bad Überwasser Badlweg 60 St. Walburg Ulten 35


SPORT

Skyrace muss sich dem Coronavirus beugen SARNTAL - (ma) Auch das Südtirol Ultra Skyrace, das für Ende August geplant war, muss sich der Corona-Pandemie beugen. Die Veranstalter blicken aber schon jetzt nach vorne, auf die Ausgabe 2021. ie Veranstalter des Extremberglaufs entlang der Hufeisentour in den Sarntaler Alpen haben vor kurzem nach reiflicher Überlegung entschieden, die diesjährige Ausgabe aufgrund der aktuell unsicheren Ausgangslage abzusagen. Stattdessen richtet das Organisationskomitee seinen Fokus auf das kommende Jahr: Die achte Ausgabe des Südtirol Ultra Skyrace wird von 27. bis 29. August 2021 stattfinden. „Es gibt Stand heute leider noch viel zu viele Ungewissheiten und Unsicherheiten, um eine unserer Qualitätsvorstellung angemessene Organisation vorzubereiten und das Event zu planen. Wir haben heute beispielsweise noch keine exakten Vorgaben, was etwaige Hygienemaßnahmen angeht. Unser Event wird mit einem hohen Qualitätsstandard in Verbindung gebracht, was den Service und die Dienstleistungen vor, während und nach dem Rennen angeht. Viele dieser Dienstleistungen können

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wir nach heutigem Stand aber nicht mehr anbieten“, betonen die Veranstalter.

tasport wird die entsprechenden Möglichkeiten auf seinem Portal www.datasport.com einrichten und vom 1. bis zum 31. Juli können alle

Eingeschriebenen die gewünschte Option auswählen“, erläutern die Veranstalter.

WIRTSCHAFTLICHE ÜBERLEGUNGEN Außerdem spielen bei der Absage auch wirtschaftliche Überlegungen eine Rolle. „Wir brauchen mindestens 600 Teilnehmer, damit sich unser Event rechnet. Es fällt uns schwer abzuschätzen, ob wir diese Zahl effektiv erreichen können. All diese Überlegungen haben uns dazu bewegt, die achte Ausgabe des Südtirol Ultra Skyrace auf 2021 zu verschieben“, so das Organisationskomitee in einer Presseaussendung. Jene Teilnehmer, die sich bereits für den Extremberglauf entlang der Hufeisentour in den Sarntaler Alpen eingeschrieben haben, können das Nenngeld kostenlos auf 2021 übertragen. „Es besteht auch die Möglichkeit, den vollen Preis zurücküberwiesen zu bekommen, oder ihn an unseren Verein zu spenden. Unser Zeitnehmer Da-

Das Skyrace fällt heuer aus.

Foto: Wisthaler

Ein Sommer ohne Dolomiten-Radrundfahrt BOZEN - (ma) Eigentlich hätte vom 19. bis 25. Juli traditionell der „Giro delle Dolomiti“ stattfinden sollen.

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sport-Events absagen mussten, wich eigentlich umgehend dem unbändigen Wunsch, die beliebte Veranstaltung 2021 neuerlich erfolgreich über die Bühne zu bringen“, fasst OK-Chef Simon Kofler die Stimmungslage der vergangenen Wochen zusammen. „Wir haben jene Etappen bestätigt, die eigentlich in diesem Sommer geplant waren. Damit legt das internationale, auf maximal 600 Radlerinnen und Radler pro Etappe beschränkte Teilnehmerfeld innerhalb einer Woche an die 660 Kilometer mit fast 12.000 Höhenmetern zurück“, betont Kofler.

Foto: Fotostudio3

Auch das beliebte Jedermann-Radrennen mit Start und Ziel bei der Messe Bozen musste aufgrund der Corona-Pandemie abgesagt werden. Dafür arbeitet das engagierte Team um OK-Chef Simon Kofler bereits mit großem Eifer an der nächstjährigen Ausgabe, die von Sonntag, 25. bis Samstag, 31. Juli 2021 Hunderte begeisterte Radsportler nach Südtirol locken soll. Seit dem 2. Juni sind die Einschreibungen für den „Giro delle Dolomiti“ 2021 geöffnet. „Die Enttäuschung, dass wir den Giro delle Dolomiti zum ersten Mal in der 40-jährigen Geschichte unseres traditionsreichen Rad-

Der „Giro delle Dolomiti“ musste erstmals abgesagt werden.


SPORT

Dynamic Bike Team: Erste Mountainbike-Tour 2020 EPPAN - Das heurige Jahr begann ganz anders als sonst: keine Kinder- und Jugendgruppen, keine Trainingsmöglichkeiten, und ein Sommer ohne MTBRennen. Was ist also naheliegender, als bei der ersten Gelegenheit eine gemeinsame Mountainbike-Tour zu unternehmen: durch die inzwischen gelockerten Bestimmungen sind nicht nur unsere Kindertrainings wieder gestartet, sondern auch die Tourengruppe nimmt wieder Fahrt auf. Unsere erste heurige Tour führte uns auf den Gantkofel – mit 1.866m die höchste Erhebung des nördlichen Mendelkamms. Durch die Benutzung der Mendelbahn war die Tour auch für weniger Geübte machbar, was einige unserer Kinder natürlich gerne nutzten. Wir radelten vom Pass aus den Wassersteig entlang bis zu den Regole-Wiesen, und von dort – vorbei an der Prinzhütte – bis zum Ziel unserer Tour, dem Gantkofel. Dort angekommen packten alle ihre selbst mitgebrachte Verpflegung aus.. ein Mittagessen mit Panoramablick! Zurück gings dann dem Mendelkamm entlang, auf verwurzelten Trails Richtung Bergner Kreuz. Ein kurzes „Hallo!“ den dort anwesenden Pfadfindern, dann gings auch schon weiter Rich-

tung Mendelpass, und dem Neuen Weg folgend bis hinunter nach Matschatsch und schlussendlich wieder nach Eppan. Dort ließ man dann bei einem Eis und einem alko-

Ich bin dabei! FÜR DICH. FÜR MICH. FÜR UNS.

holfreien Hefe den tollen Samstag ausklingen. Weitere Touren folgen! Bei Interesse schreiben Sie bitte an: office@dynamicbike.it

„Geben wir dem Sport eine Chance, der zweiten Welle aber nicht.“ Roland Fischnaller Snowboard-Weltmeister, Villnöss

neustart.provinz.bz.it AUTONOME PROVINZ BOZEN SÜDTIROL

PROVINCIA AUTONOMA DI BOLZANO ALTO ADIGE

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SPORT

Matteo Tanel freut sich auf den Weltcup BRANZOLL - (ma) Der Branzoller Skiroller Mattel Tanel wird voraussichtlich auch in diesem Jahr im Weltcup an den Start gehen. Trotz der Coronavirus-Krise. ufgrund der CoronavirusPandemie herrschte lange Zeit Ungewissheit, ob es heuer überhaupt eine Rollerski-Weltcupsaison geben kann. „Ein vorläufiges Programm steht nun“, betont Skiroller Matteo Tanel. So hat sich kürzlich der Skiweltverband FIS dazu entschieden, vier Etappen mit 13 Rennen auszutragen. Los geht es am 21. August in Estland. Weitere Etappen stehen Ende August in Lettland, Mitte September in Russland und vom 23. bis 25. Oktober in China auf dem Programm. Die Rennen in Italien, die vom 18. bis zum 20. September im Fleimstal hätten ausgetragen werden sollen, wurden mittlerweile definitiv abgesagt.

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UNGEWISSE ZUKUNFT Dennoch herrscht bei den Athleten auch weiterhin Ungewissheit. „Es kann sich noch einiges ändern. Ob die Rennen wirklich durchgeführt werden, steht meiner Meinung nach

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in den Sternen“, so Tanel, der im vorigen Jahr den Gesamtweltcup für sich entschieden hat. Die Veranstalter müssen nämlich einige Wochen vor den geplanten Terminen entscheiden, ob die Etappe durchgeführt werden kann. „Und dies hängt von der jeweiligen Corona-Situation im jeweiligen Land ab“, erklärt der Branzoller. So oder so bereitet sich Tanel auf die Saison vor. Man müsse gewappnet sein, weiß der 26-Jährige. Derzeit trainiert er vor allem auf Radwegen und auf Passstraßen in der Umgebung, aber auch im Gsieser Tal, wo seine Freundin eine Alm bewirtschaftet. An reguläres Training war für ihn lange Zeit gar nicht zu denken. Bis Anfang Mai harrte Tanel in der Kaserne in Bozen aus. Aufgrund der Coronavirus-Krise bevorzugte es der Skiroller dort zu bleiben. Zuhause in Branzoll, wo sich unter anderem sein Großvater befindet, war er über zwei Monate lang nicht. In

Matteo Tanel bereitet sich auf die neue Saison vor.

der Kaserne, wo er als Magazineur arbeitet, fehlte es ihm an nichts. Hier konnte der Skiroller essen, schlafen und wohnen. „Man sollte nicht ältere Menschen unnötigen Gefahren aussetzen“, blickt Tanel zurück.

BEREIT FÜR DIE SOMMERSAISON Sollte es für Tanel und die weiteren Skiroll-Profis wie geplant eine Sommersaison geben, dann sei man bereit. „Sonst kann man auch nichts machen“, betont er. Im Winter will Tanel, der als Skilangläufer von 2012 bis 2016 Mitglied einer staatlichen Sportgruppe war, dann wieder mit Langlaufskiern

angreifen. In den winterlichen Monaten konzentriert er sich neben seiner Arbeit nämlich ganz auf Skimarathons und lässt bei großen Volksläufen immer wieder mit starken Ergebnissen aufhorchen. Der Skilanglaufsport ist für den 26-Jährigen, der als einziger Südtiroler den Skrioll-Sport professionell betreibt, ein stets willkommener Ausgleich. In dieser Saison konnte er unter anderem den „Moonlight Classic“-Volkslanglauf auf der Seiser Alm für sich entscheiden und ließ beim Gsieser Tal Lauf nach seinem Vorjahressieg über 30 Kilometer diesmal mit dem zweiten Platz hinter dem Vinschger Florian Cappello aufhorchen.


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