PLUS 10 vom 06/10/2023

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BEZIRKSZEITUNG

B O Z E N S TA D T U N D L A N D

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Abbau von Anreizen für illegale Armutsmigration Koppelung von Sozial- an Integrationsleistungen Konsequente Abschiebung von kriminellen Ausländern

Dieter Aukenthaler

Otto Mahlknecht

Walter Frick

die-freiheitlichen.com 22.10.2023 | LANDTAGSWAHLEN

Sabine Zoderer Ulli Mair

Roland Stauder

Andreas Leiter Reber

Sigmar Stocker


INHALT Liebe Leserinnen, liebe Leser, die kürzlich auf Schloss Tirol erfolgte feierliche Übergabe der Verdienstkreuze des Landes Tirol nahm der Schützenbezirk Burggrafenamt/Passeier zum Anlass, auf ein brennendes Anliegen aufmerksam zu machen. Ein Transparent mit dem Text „Ehrenamt in Südtiroler Hand“ sollte dazu dienen, dem Ehrenamt mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Südtirol darf sich zwar glücklich schätzen, Tausende von Freiwilligen in verschiedenen Bereichen des öffentlichen Lebens zu haben. Einer statistischen Erhebung zufolge gehen 212.000 Menschen regelmäßig mindestens einem Ehrenamt nach. Viele von ihnen sind sogar bei verschiedenen Vereinen aktiv. Feuerwehr und Zivilschutz würde ohne die große Zahl an Freiwilligen wohl kaum funktionieren. Ebenso verhält es sich beim Sport, der Freizeitgestaltung und vielen wichtigen Errungenschaften unseres täglichen Lebens, die ohne Ehrenamtliche nicht mehr möglich wären. Im Brandfalle käme vielerorts keine oder erst sehr spät eine Feuerwehr und ebenso bei Überschwemmungen und Murenabgängen. Kinder- und Altenbetreuung, Musik, Jugendsport, Kultur und Vereinsleben wäre nicht mehr oder nur für Wohlhabende möglich. Der Wert des Ehrenamtes darf

nicht nur als wirtschaftlicher Faktor betrachtet werden. Er muss vielmehr und vor allem auf der menschlichen Basis wertgeschätzt werden. Jeder, der freiwillig und ohne Bezahlung arbeitet, der verdient unsere volle Wertschätzung. Würde man den wirtschaftlichen Wert der Freiwilligenarbeit berechnen, so wäre diese gar nicht bezahlbar. Leider gibt es auch Schattenseiten. Die ausufernde Bürokratie, Haftungsund Versicherungsfragen sorgen für ernsthafte Probleme. Ein Ehrenamt in unserem Sinne kennt man eben im Stiefelstaat nicht. Und hier ist der volle Einsatz unserer Landespolitik gefragt. Jetzt vor den Landtagswahlen wird uns meist das Blaue vom Himmel versprochen, nachher schauts dann wohl wieder eher „külb“, also düster aus. Doch hoffen wir das Bessere. Schreiben Sie uns, was Sie schon immer gerne sagen wollten, was Sie in Ihrer Umgebung stört, aber auch, was Ihnen besonders gut gefällt. Verbringen Sie eine gute Zeit und freuen Sie sich des Lebens. Es ist es wert, meint am 2. Oktober

Jugend Seite 30

Kunst & Kultur Seiten 24-25

Titel-Thema

Seiten 4–5

TITEL-THEMA Verlässlichkeit

Seiten 4–5

LOKALES

8-15

WANDERTIPP

15-16

SPEZIAL INTELLIGENTES HEIM

18-23

KUNST & KULTUR

24-25

POLITIK

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BÄUERINNEN

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WIRTSCHAFT

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Ist Verlässlichkeit noch zeitgemäß? Kürzlich lud „Global Forum Südtirol“ zu einem höchst interessanten Thema in die Eurac: Von 4 namhaften Referenten und in einer Podiumsdiskussion wurde der „Mehrwert Verlässlichkeit“ abgehandelt. Rund 300 Teilnehmende konnten dabei erfahren, wie unterschiedlich „verlässlich“ verstanden werden kann, aber insgesamt einen großen Wert in der Gesellschaft darstellt. Alle Foto Credits: Andreas Tauber

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BOZEN - (pka) Wie der Gründer und verantwortliche Leiter von Global Forum Südtirol (GFS), Christian Girardi, eingangs erwähnte, sei ohne Verlässlichkeit kein Zusammenhalt möglich. Sie sei zudem die Grundlage für manch andere Werte, die wir alle kennen würden, zum Beispiel für das Vertrauen und die Beziehungen zwischen den Menschen. Aber nicht nur hier, auch in der Wirtschaft stehe Verlässlichkeit an oberster Stelle: Der Chef müsse sich auf seine Mitarbeiter/ innen verlassen können, die Abläufe wie Prozesse seien ebenso verlässlich zu gestalten, auf vor- und nachgelagerte Geschäftspartner müsse Verlass sein. Alles selbstverständlich? Nicht immer, denn die Gesellschaft habe sich im Laufe der Jahre verändert, in einer immer hektischeren und schnelllebigen Zeit bleibe mitunter doch manches auf der Strecke. Am Eröffnungspodium im Eurac-Saal beteiligten sich neben Christina Girardi Nicola Calabrò (Generaldirektor Süd-

tiroler Sparkasse), Alessandro Molinari (Generaldirektor ITAS-Versichrungen), Roland Psenner (Eurac-Präsident) und Alexander Steiner (Generaldirektor der Landesverwaltung). Von allen Sprechern wurde die Verlässlichkeit im Zwischenmenschlichen als wichtiger Wert bezeichnet, wobei insbesondere im Bank- und Versicherungswesen zusätzlich zum erforderlichen Vertrauen die Verantwortung der handelnden Personen eine nicht zu unterschätzende Rolle spiele. Lassen wir aber nun die Referenten der Tagung selbst zu Wort kommen. Begonnen hat der Philosoph und Bestsellerautor Wilhelm Schmid (u.a. emeritierter Professor an der Uni Erfurt), der sich vorwiegend mit Lebensphilosophie und Lebensfreude befasst. „Wir brauchen Werte, die uns als Richtschnur dienen und unserem Leben Halt und Orientierung geben. Beispielsweise ist Zusammenhalt für mich ein Wert für die Verlässlichkeit. Gleichzeitig wächst auch mit

jeder Zusage das Vertrauen in die betreffende Person, vor allem wenn wir an die eigene Familie denken. Hier herrscht durchwegs ein Grundvertrauen untereinander.“ Schmid erwähnt noch, dass er für seine 4 Kinder immer da gewesen sei und auch immer versucht habe, als Vorbild für die Familie zu wirken „Wenn sie

mich gebraucht haben, war ich immer für sie da“ – ein Synonym der Verlässlichkeit schlechthin. Vertrauen setze zuallererst Verlässlichkeit voraus, das sei unabdingbar. Schmid geht in seinen Ausführungen so weit, dass er behauptet, dass „wir ohne Verlässlichkeit nicht froh werden, unabhängig ob in der Familie, im

Prall gefüllter Saal in der Eurac, wo an die 300 Teilnehmende den Vorträgen der Referenten lauschten.


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Am Podium diskutierten zum Thema Verlässlichkeit Alessandro Molinari, Generaldirektor der ITAS-Versicherungen (von links), Alexander Steiner, Generaldirektor der Landesverwaltung, GFS-Gründer Christian Girardi, Eurac-Präsident Roland Psenner und Nicola Calabrò, Generaldirektor der Südtiroler Sparkasse.

Beruf oder im Freundeskreis.“ So stelle die Verlässlichkeit eine Vorbedingung aller anderen Werte dar. In seinem Referat weist Schmid auch darauf hin, dass Verlässlichkeit als Grundlage für andere Werte anzusehen sei, allen voran stünden hier neben dem Vertrauen die „gesunden Beziehungen“. Für eine besondere Art der Verlässlichkeit stehen die beiden Geschwister Veronika und Elisabeth Aigner aus Niederösterreich. Veronika, 20 Jahre alt, ist nämlich mit einer Sehbehinderung geboren und musste damit von Klein auf zurechtkommen. In ihrer älteren Schwester Elisabeth hatte sie aber eine perfekte Partnerin, die sie vor allem in ihrer sportlichen Tätigkeit uneingeschränkt unterstütze. Sie nahmen gemeinsam – Elisabeth als Guide – bei internationalen Wettbewerben im alpinen Skisport teil

und gewannen beispielsweise bei den Paralympics in Beijing (China) im Vorjahr 2 Goldmedaillen, im heurigen Jahr die Para-Skiweltmeisterschaften in Espot/Spanien. Was war oder ist aber das Geheimnis ihres großartigen Erfolges? „Meine Schwester Elisabeth ist für mich diejenige Vertrauensperson, auf die ich in allen Lebensphasen zurückgreifen kann. Sie ist praktisch immer für mich da, wenn ich ihre Hilfe benötige, das gibt mir Halt und Kraft, denn ich kann mich hundertprozentig auf sie verlassen, mein Vertrauen ihr gegenüber ist grenzenlos. Diese Sicherheit, diese Verlässlichkeit benötige ich insbesondere bei Wettkämpfen, denn da sind genaue und unmissverständliche Ansagen unabdingbar, um schnell, heil und gefahrlos ins Ziel zu gelangen.“ Sie habe diesbezüglich nämlich vor einiger Zeit auch eine unerfreu-

Für die beiden Schwestern Elisabeth (links) und Veronika Aigner (rechts), äußerst erfolgreiche Paralympics-Teilnehmerinnen, stellt Verlässlichkeit das A und O für ihre sportliche Karriere dar; in der Bildmitte Moderatorin Dorotea Mader.

liche Erfahrung machen müssen, als sie mit einem anderen Guide – ihre Schwester Elisabeth konnte nicht dabei sein – die Skipiste hinunterraste und durch ungenau erhaltene Befehle zu Sturz kam und sich langwierige Verletzungen an beiden Beinen zugezogen hätte. Jetzt haben die beiden Aigner-Schwestern ein nächstes Ziel vor Augen: die Paralympics 2026 in Cortina d’Ampezzo. Einen interessanten Aspekt nahm die Trientner Wirtschaftswissenschafterin Silvia Margoni unter die Lupe. Sie untersuchte unter anderem das (nonverbale) Verhalten und wies darauf hin, dass verschiedene Studien bewiesen hätten, dass das Vertrauen grundsätzlich durch die Gene bedingt seien. Margoni erwähnt dabei das Hormon Oxytocin, das unser Wohlbefinden im Allgemeinen steigern würde und auch als Mutter-KindHormon bezeichnet würde. „Als so genanntes Glückshormon wird dabei ein angenehmes Empfinden ausgelöst, bei einem Mangel desselben geht die soziale Verbundenheit verloren. Und die Verlässlichkeit gehört hier dazu, sie zählt zusammen mit dem Vertrauen zu den Grundwerten im menschlichen Zusammensein.“ Auf Mitarbeitende bezogen, würde das Oxytocin insofern positiv wirken, als diese glücklicher und demzufolge produktiver als andere seien, was eben diese Studien ergeben hätten. Abschließend meint Margoni, dass es wichtig sei, Vertrauen zu schenken, dann würde man nämlich im Gegen-

zug auch Verlässlichkeit erhalten, was im Geschäftsleben für gute Kundenbeziehungen grundlegend sei. Als letzte Referentin sprach Bonita Grupp, die in der Geschäftsleitung ihres Familienunternehmens Trigema aus Burladingen/Deutschland tätig ist. Die 34-Jährige arbeitet in 4. Generation im vor mehr als 100 Jahren gegründeten Produktionsbetrieb, der im eigenen Land als größter Hersteller von Sport- und Freizeitbekleidung gilt und rund 1200 Beschäftigte zählt. „Für mich ist Verlässlichkeit unter dem Begriff Beständigkeit, und zwar in verschiedenen Sektoren, einzuordnen. Dabei geht es vor allem auch um die Produktqualität, denn wir stellen ja bekanntlich vom Garn bis zum Endprodukt alles hausintern her. Als traditionelles Familienunternehmen garantieren wir mit unserem Firmennamen, der Wiederverkäufer

Philosoph Wilhelm Schmid erläutert seine Sicht der Dinge.

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wie der Kunde muss sich auf die Güte unserer Produkte verlassen können. Dabei müssen wir uns aber stetig anpassen, um für unsere Kunden und Mitarbeiter verlässlich zu bleiben.“ Gerade in der Corona-Pandemie habe Trigema trotz großer Schwierigkeiten als alteingesessener Familienbetrieb für Kontinuität und die nötige Sicherheit bzw. den Erhalt der Arbeitsplätze gesorgt, auch dies zähle für Bonita Grupp zur Verlässlichkeit. In der abschließenden Podiumsdiskussion beteiligten sich neben der Moderatorin Elisabeth Weingraber Pircher die Führungskräfte und Unternehmer Robert Blaas, Bea Eccel, Wolfram Gapp, Bonita Grupp und Heinz Peter Hager, die unisono feststellten, dass es zwar in einer Organisationsstruktur präzise und ausgeklügelte Prozesse wie Abläufe brauche, dass aber letztlich immer noch die Verlässlichkeit des Menschen für den Erfolg und das gute Gelingen ausschlaggebend sei.

Das Team von Global Forum Das Global Forum Südtirol (GFS) wurde 2009 von Christian Girardi und Zeno Kerschbaumer gegründet, beide mit internationaler Erfahrung im Management, Branding & Finance in multinationalen Unternehmen wie Siemens und Volkswagen. Christian und Zeno verbindet die Gründung unterschiedlicher Start-Ups wie die

Christian Girardi, Founder und CEO

Brigitte Foppa

Sabine Giunta

Felix von Wohlgemuth

Giulio Angelucci

Braindock, sowie verschiedener kultureller Initiativen. So war Christian 2003 Gründungspräsident von Südstern, Zeno in 2020 Mitbegründer der Südtirol Filarmonica. 2016 wurde das Team durch Elke Weissensteiner verstärkt. Vorher war Elke international in PR & Marketing für Hugo Boss und Swarovski tätig. Alle vereint die

Elke Weissensteiner, Marketing & Communication

Leidenschaft für Zukunftstrends, die Dolomiten, Sport, Kultur und Design - sowie die Schönheit, denn bellezza verbindet. Darüberhinaus wird das GFS von einem Netzwerk erfahrener Persönlichkeiten im In- und Ausland und rund 50 Partnern und Sponsoren unterstützt und weiterentwickelt.

Zeno Kerschbaumer, Co-Founder & Senior Advisor

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eine Radrundfahrt mit kulturellen Highlights, Führungen im Marmorwerk, ein Barockkonzert und eine Weinverkostung. Die Zeitreise in die Romanik führt vom Vinschgau über das Burggrafenamt und Unterland bis ins Pustertal: zu kleinen Kirchen wie St. Benedikt in Mals, zu Burgen wie Hocheppan und zu bedeutenden Baudenkmälern wie den Klöstern Johann in Müstair und Marienberg bei Burgeis. Sie alle haben ihre ganz eigenen Geschichten zu erzählen.

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Kürbis mit Fleisch Mit diesem einfachen jedoch sehr schmackhaften Kürbis-Fleisch-Eintopf wird uns auch an den bevorstehenden kühlen Herbsttagen ganz warm ums Herz. Saftiges Rindergulasch zusammen mit Kürbis- und Kartoffelwürfeln in einer würzigen dunklen Soße. Beim Kürbis sind Hokkaido empfohlen, jedoch auch alle anderen Sorten passen gut. Foto: © StockFood / Kutschka, Christian

Kirchen, Klöster, Burgen und Schlösser: Am „Tag der Romanik“ am 14. Oktober 2023 öffnen 31 Kulturstätten in ganz Südtirol ihre Tore für kostenlose Führungen. Stumme Zeugen aus Stein erwachen zum Leben. Leise flüstern sie den Besucherinnen und Besuchern ihre Geheimnisse ins Ohr: Geschichten von Bischöfen, Rittern und Burgdamen, Sagen und Legenden von Meerjungfrauen und Zentauren. Lassen Sie sich auf ein Abenteuer ein und entdecken Sie die Geheimnisse 31 mystischer Denkmäler und Sakralbauten aus der Romanik – bei kostenlosen und exklusiven Führungen. Erstmals gibt es auch

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ZUBEREITUNG: • Den Kürbis und das Fleisch in mundgerechte Würfel schneiden. Die Zwiebeln, Knoblauch und Kartoffeln schälen, die Zwiebeln und Knoblauch fein hacken und die Kartoffeln in kleine Würfel schneiden. • Das Fleisch in einem heißen Schmortopf im Öl rundherum braun anbraten. Das Gemüse zugeben und kurz mitbraten. Mit Paprikapulver, Kümmel, Salz und Pfeffer würzen und die Brühe mit dem Bier angießen. Den Deckel auflegen und unter gelegentlichem Rühren ca. 1,5 Stunden leise köcheln lassen. Nach Bedarf Brühe nachgießen. • Mit frischer Baguette als Beilage servieren.

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LOKALES

Politische Bildung wird großgeschrieben Der KVW-Bezirk Bozen kümmert sich verstärkt um das Thema Politik BOZEN - (pka) „Mit unserer Aktion wollen wir zuallererst auf die Wichtigkeit der Wahlen hinweisen, denn es ist ein Anliegen unseres Bezirks, die Menschen zu informieren, damit sie sich eine Meinung bilden und danach handeln können“, sagt bei der jüngst stattgefundenen Pressevorstellung der zuständige Projektbegleiter Michael Angerer. Auch im KVW habe man feststellen müssen, dass die Beteiligung an den Wahlen allgemein rückläufig sei, hier müsse man gegensteuern. „Wir wollen einfach Mut machen, die Leute sollen sich vermehrt auf die Politik einlassen. Die Bevölkerung soll auf die bevorstehenden Wahlen hin sensibilisiert werden“,

Der Bezirksvorsitzende des KVW Bozen, Thomas Angerer, unterstützt gemeinsam mit seinem Sohn Michael das Projekt.

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fährt Angerer fort. Denn es genüge nicht, nur zu sagen, „Ich kann doch nichts ändern“, man müsse schon aktiv werden. Was macht der Bezirk Bozen des KVW aber konkret? „Wir möchten, dass die Menschen wieder mehr Mitdenken, Mitreden und letztlich auch Mitbestimmen, damit ihre politischen Vorstellungen leichter durchsetzbar werden“, erklärt der Bezirksvorsitzende Thomas Angerer. „Wir möchten sachlich dazu Stellung nehmen, Fakten sprechen lassen, denn bei vielen Menschen herrscht die Meinung vor, dass die Politik die Ansinnen des Bürgers kaum beachtet. Die Leute sollen sich deshalb mit den Parteien und deren Kandidaten auseinandersetzen, nicht unbedingt den Lautesten ihr Gehör schenken, sondern sich anhand verschiedener Aspekte selbst ein Urteil bilden.“ Der KVW habe deshalb 6 Aufsteller anfertigen lassen, mit verschiedenen Sätzen, die in der Bevölkerung öfters zu hören seien; diese Sätze würden dann in eine Frage münden, wie beispielsweise: „Ich kann doch nichts ändern! Hast du’s schon probiert?“. Vielfach kämen gerade vor Wahlen Emotionen mit ins Spiel, was große Sorge und Ängste hervorrufen kön-

Der KVW-Projektbegleiter Michael Angerer stellt die Anliegen der „politischen Bildung“ vor.

ne. Thomas Angerer meint dazu, dass dann der Wähler viel eher bereit sei, solch einer Partei seine Stimme zu geben, da sie ja verspreche „alles besser zu bewerkstelligen. Die Absicht kann ja durchaus bestehen, aber in der Umsetzung der Ideen hapert es meist gewaltig.“ Es gehe dem KVW vor allem auch um Glaubwürdigkeit, hier setzte man an: Man könne gegenlenken, etwas bewirken, die Verantwortung, wer das Sagen habe, liege bei uns, man müsse auch während des Jahres immer wieder die „Politik“ mit den Anliegen der Bürger/innen konfrontieren, so die Losung.

Im Bild 2 der 6 Aufsteller, die die Menschen politisch besser bilden und mehr sensibilisieren wollen.


LOKALES

Seuchenausstellung wurde kürzlich beendet Bei einem Rundgang durch die Altstadt erklären HSV-Vorstandsmitglieder die Tempelarchitektur BOZEN - (pka) Der Heimatschutzverein Bozen Südtirol EO sorgt immer wieder für neue und interessante Einblicke in die Geschichte der Stadt. So wurde unlängst im Rahmen des Herbstprogrammes noch rechtzeitig zur Finissage der Ausstellung „Seuchen und Handel“ ins Merkantilgebäude geladen, bei der HSV-Obmann Helmut Rizzolli einen Teil der früheren Bozner Handelstätigkeit erläuterte. Der Merkantilpalast wurde vor mehr als 300 Jahren, nämlich 1708, vom Veroneser Architekten Francesco Perotti gebaut, wo der Merkantilmagistrat tagte. „Damals wurden vier Mal im Jahr große Märkte abgehalten, bei den

manchmal auftretenden Streitfällen unter den Händlern musste innerhalb der Marktdauer Recht gesprochen werden, eine Verschiebung war ja auch aus logistischen Gründen nicht möglich. Interessant ist vielleicht noch, dass bei den Verhandlungen des Magistrats Rechtsanwälte nicht zugelassen waren.“ Später dann wurde das Magistratsgebäude der Handelskammer Bozen überlassen. Be der anschließenden Ausstellung über Seuchen oder Pest, die ein äußerst zeitgemäßes Thema – Stichwort Corona-Pandemie – beinhaltet, konnten sich die HSV-Mitglieder unter anderem über deren Bekämpfungsme-

Helmut Rizzolli (stehend) beim Erklären der Stadt- und Handelsgeschichte Bozens im Prunksaal des Merkantilpalastes (links davon Klaus Ausserhofer).

thoden und die eingesetzten Geräte und Vorsichtsmaßnahmen erkundigen. „Die Beulenpest, auch schwarze Pest bezeichnet, wütete vor allem in den Städten. Bozen war in enger Handelsverbindung mit Venedig, so dass die üblicherweise genutzten Reisewege ein Herd für Seuchenübertragungen war. Als Ursache der Pest wurde die so genannte ‚pöse Lufft‘ vermutet, tatsächlich waren es aber Ratten. Es gab auch Desinfektionsgeräte und als Heilmittel wurde vielfach Theriak verwendet.“ Der Architekt und gleichzeitig Vorstandsmitglied des HSV, Klaus Ausserhofer, wies in seinen Ausführungen auf die Anfänge der Tempelarchitektur in unserem Land hin, die von der Münchner Schule und allgemein der bayerischen Architektur beeinflusst worden war. So sei um die Jahrhundertwende – es war die Zeit des bekannten Bozner Bürgermeisters Julius Perathoner – eine Reihe von Straßen modern gestaltet und auch erweitert worden. Ausserhofer nennt dabei den Kolonnadenhof in der Leonardo-daVinci-Straße als typisches Beispiel. „Der damalige Bozner Stadtbaumeister Wilhelm Kürschner hat dieses besondere Gebäude 1907 geplant und die Fassade wurde sehr detailreich

ausgestaltet. Unter anderem gibt es hier ein so genanntes Mezzanin, das ist ein Zwischengeschoss.“ Ein weiteres zur Tempelarchitektur zählendes Portal ist auch in der Silbergasse 14 zu betrachten.

Der Kolonnadenhof in der Bozner Vincistraße, heute ein Mietshaus.

So musste man sich zur Zeit der Seuchen in Venedig einen Arzt vorstellen.

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LOKALES

Feier zweier großer Grieser Musiker Gottfried Veit begeht seinen 80. Geburtstag im Waltherhaus und Georg Thaler gibt sein Abschiedskonzert in der Stiftspfarrkirche Gries

GRIES - (pka) Den Vollblutmusiker Gottfried Veit näher vorzustellen, hieße, Eulen nach Athen zu tragen. So wurde anlässlich seiner Feier zum 80-Jährigen im Bozner Waltherhaus ausgeführt. Tatsächlich ist Veit ein äußerst „Vielseitiger“, ist oder war er als Musiklehrer, Chorleiter, Komponist, Autor und Dirigent zeit seines Lebens tätig. Weiters nahm er im Verband der Südtiroler Musikkapellen viele Jahre lang ehrenamtlich verschiedene Funktionen wahr, jahrzehntelang als Verbandskapellmeister. Kurzum, die Entwicklung der Blasmusik in Südtirol wäre ohne das engagierte Tun und Wirken Veits kaum möglich gewesen.

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Stephan Niederegger (links) gratuliert und überreicht Gottfried Veit symbolisch das erste Buch „Signum“.

Gerade rechtzeitig zu seinem runden Wiegenfest wurde das Buch „Signum – Lebenslinien eines Südtiroler Musikers“ herausgegeben, das den Werdegang seines reichhaltigen musikalischen Schaffens nachzeichnet. Begonnen wurde der Festakt – wie könnte es auch anders sein – mit einem Musikstück, dargeboten von Veits Enkelin Chantal Ramona auf der Querflöte, am Klavier begleitet von Andreas Benedikter. Nach der Einleitung von Ferruccio Delle Cave (Südtiroler Künstlerbund) ergriff der Buchautor Stephan Niederegger das Wort und gab einen Einblick in das druckfrische Werk „Signum“. Dabei wird über die musikbegeisterte Familie, aber auch über einige Anekdoten im Leben Veits berichtet. Einen nicht unbeträchtlichen Teil im Buch widmet Niederegger dem Wirken Veits als Kapellmeister, als Chorleiter, als Komponist, als Autor, als Klarinettist, als Pädagoge und als Juror. Veit war aber auch noch in anderen Gremien führend tätig. Hervorgehoben wird weiters sein Wirken in der Musikkapelle Zwölfmalgreien, in der Kantorei Leonhard Lechner,

in der Bürgerkapelle St. Michael/ Eppan, im Kirchenchor St. Cäcilia Vilpian, im Großen Bozner Blechbläserensemble und in der Stadtkapelle Bozen. Gottfried Veit war zudem ein unermüdlicher und fleißiger Verfasser von Kompositionen und Instrumentationen – insgesamt dürften es an die 500 Werke bisher sein. Nach dieser Präsentation und die von Laudator Pepi Ploner, VSM-Verbandsobmann, vorgetragene Rede endete die Feier mit einem Umtrunk.

GEORG THALER VERABSCHIEDET SICH MIT EINEM KONZERT 27 Jahre lang prägte Kapellmeister Georg Thaler „seine“ Bürgerkapelle Gries, man konnte und wollte deshalb seinen Abschied kaum wahrhaben. Aber kürzlich war es dann soweit – Thaler beendete mit einem großartigen Konzert in der Stiftspfarrkirche Gries seine Karriere. Mit gerade einmal 28 Jahren wurde er Kapellmeister der traditionellen Bürgerkapelle, die unlängst ihren 200. Geburtstag feiern konnte, wo Thaler mit der Oper Blasmusikpop einen musikalischen wie auch theatralischen Höhepunkt setzte. Bei diesem kürzlich stattgefundenen Abschiedskonzert unter dem Titel „Ausklang“ skizzierte Thaler – selbstverständlich musikalisch – Statio-

Georg Thaler gibt sein Abschiedskonzert „Ausklang“ in der Grieser Stiftspfarrkirche.

nen eines Lebens nach. Pater Urban Stillhard OSB vom Kloster Muri-Gries erinnerte zuerst an die Leistungen Thalers während seiner jahrzehntelangen Tätigkeit an der Spitze der Bürgerkapelle und verstand es, mit verbindenden Worten die einzelnen dargebotenen Musikstücke den Anwesenden nahezubringen. Das Konzertprogramm wurde mit der „Geburt“ eingeläutet, weiter ging’s von der Jugend über das Erwachsensein bis hin zum „reifen Alter“; ein „erfülltes Leben“ stand am Ende der Aufführung, die auch im Gedenken an den Ehrenkapellmeister der Grieser Bürgerkapelle, Josef (Peppm) Silbernagl, und aller Verstorbenen Mitglieder stand. Weiterhin auf Georg Thaler zählen kann trotz seines Ausscheidens als Kapellmeister die Bürgerapelle Gries, denn „Georg wird uns auch in Zukunft begleiten, einmal als Klarinettist wie als Saxophonist. Auf seinen Rat können wir auch immer zählen und erhalten bleiben wird er uns sicher als lieber Freund“, wie Obmann Roland Furgler betont.

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Beim Grieser Kirchtagskonzert stand Georg Thaler zum vorletzten Mal am Dirigentenpult der Bürgerkapelle Gries. Im Bild mit Gottfried Veit (links) und dem Straßenmusiker Klaus Walter.


LOKALES

Kaltern ist familienfreundlich KALTERN - (br) Schenna, Naturns, Enneberg, St. Martin in Thurn, Sterzing und St. Ulrich: Diese 6 Gemeinden Südtirols dürfen sich mit dem Prädikat „familienfreundlich“ schmücken. Als siebte Gemeinde bekam vor kurzem nun auch die Marktgemeinde Kaltern das Zertifikat des Audits „FamilyPlus – Familie leben“. In feierlichem Rahmen nahm Kaltern in der Aula Magna der Mittelschule die Auszeichnung entgegen. Musikalisch mitgestaltet wurde die Verleihung von Schülerinnen und Schülern der Musikschule Kaltern. Carmen Plaseller, die Direktorin der Familienagentur, überreichte Zertifikat und Dokumentation, darunter auch eine Plakette mit dem Zusatz „familienfreundlich“ für das Ortsschild am Dorfeingang. Die als familienfreundlich aus-

gewiesenen 7 Gemeinden setzen sich intensiv mit Maßnahmen für Kinder, Jugendliche, Senioren und Familien des eigenen Gemeindegebietes auseinander. Familien brauchen Netzwerke, wie es bei der Verleihung der Auszeichnung hieß. Das Audit sei ein sichtbares Zeichen für gelebte gemeindeorientierte Zeitpolitik für Familien.

Kaltern ist Südtirols siebte Gemeinde, die den Auditierungsprozess „Family Plus“ erfolgreich abgeschlossen hat.

DER WEG ZUM ZERTIFIKAT Der Weg zum Zertifikat führte über eine Analyse des Status Quo in insgesamt 9 Bereichen – von der Mobilität und dem Miteinander der Generationen, über Gesundheit und Soziales bis hin zu Freizeit und Kultur. „Es gibt viele Menschen, die unsere Gemeinde mit Leben, mit Familie füllen. Es war uns wichtig, sie in diesem Auditierungsprozess dabei zu haben“, unterstrich Kal-

terns Vizebürgermeister und Familienreferent Werner Atz bei der Feier. Die Schule als Ort der Verleihung habe die Gemeinde nicht zufällig gewählt, sei sie doch einer jener Orte, an denen Kinder-, Jugendund Familienleben stattfinde. Auch für Bürgermeisterin Gertrud Benin Bernard geht es darum, Familien auf allen Ebenen und in allen Lebenslagen unterstützend

zur Seite zu stehen. Über die verschiedenen Initiativen berichteten – stellvertretend für die vielen Mitwirkenden – Ariane Prantl, Mitarbeiterin des Elki Kaltern, Silvia Cassar, Ortsstellenleiterin des Katholischen Familienverbandes Südtirol, Konrad Pichler, Direktor der Musikschule Kaltern, und Karla Florian, Schulstellenleiterin der Mittelschule Kaltern.

DAS AUDIT „FAMILYPLUS“

Gemeinsam gestalten wir die Zukunft von Südtirol ■ Mehr Kaufkraft für Lohnabhängige, Rentner und Senioren ■ Stärkung der Mittelschicht ■ Bezahlbares Wohnen für alle ■ Altersgerechte Arbeitsplätze Helmuth Renzler Zuhören, handeln, verändern - das sind meine Stärken

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Im Rahmen einer Feier in der Aula Magna der Mittelschule wurde Kaltern die Auszeichnung als familienfreundliche Gemeinde verliehen.

Das Audit „FamilyPlus“ ist ein Auditierungsverfahren mit dem Augenmerk auf die Kinder-, Jugend-, Senioren- und Familienfreundlichkeit der Gemeinden in Südtirol. Das Verfahren ist langfristig angelegt und hat eine kontinuierliche, qualitative Verbesserung der Gemeinden im Fokus. Nachdem sich eine Gemeinde durch einen Gemeinderatsbeschluss zur Teilnahme am Audit entschieden hat, wird mit Hilfe der Gemeindebegleiterin Melanie Kemenater der IstStand an familienfreundlichen Maßnahmen vor Ort erhoben. Davon ausgehend wird das Weiterentwicklungspotential ausgemacht und dann einer externen Bewertung unterzogen. Der „FamilyPlus“-Rat, bestehend aus Vertretungen der Familienagentur, des Gemeindenverbandes, der Landesverwaltung und des Familienbeirates, prüft diese Bewertung und entscheidet über die Verleihung der Auszeichnung. Kriterien sind beispielsweise ein lebenswertes, familienfreundliches Wohnumfeld, Kinder- und Seniorenbetreuung, Betriebsansiedelungen und flexible Arbeitsmodelle.

Wir arbeiten für Südtirol 11


LOKALES

Jenesien: „Miteinander“ aktiv fürs Klima JENESIEN - (br) Global denken, lokal handeln: Dieser oft bemühte Leitsatz verlangt auch nach Taten. Die Klimagemeinde Jenesien handelt und setzt ihren Klimaplan um. Im Rahmen des Projektes „Miteinander“ geht es um eine aktive Mobilität, über die informiert und für die sensibilisiert werden soll.

Im Laufe des Septembers organisierte das Nachhaltigkeitsteam der Gemeinde gemeinsam mit dem Ökoinstitut Bozen eine Reihe von Aktionen, die allesamt unter dem Motto „Miteinander“ standen. „Wir vertrauen dem Feingespür und Verantwortungsbewusstsein unserer Bürgerinnen und Bürger und möchten dazu motivieren, bei uns im Gemeindegebiet einzukaufen und einzukehren, die örtlichen Freizeitangebote zu nutzen und auf die vielen Lebensmittel und Produkte mit null Kilometern zurückzugreifen“, meint Jenesiens Umweltreferentin und Nachhaltigkeitsbeauftragte Monika Mair Reichhalter.

FUSSGÄNGER UND RADLER PUNKTEN Im Zuge dieses Mobilitätsprojektes wurden an verschiedenen Stellen des Gemeindegebietes neue Fahrradabstellanlagen installiert. Um für das Fahrradfahren und das Zu-Fuß-Gehen zu werben, fand in Zusammenarbeit mit den Geschäften und Gasthäusern vor Ort ein Gewinnspiel statt. Wer zu Fuß oder mit dem Fahrrad zum Einkaufen oder zum Gasthaus kam, erhielt Punkte für ein Los. Die Verlosung eines E-Bikes und vieler

Monika Mair Reichhalter

Miteinander einkaufen und einkehren, Bus fahren, zu Fuß gehen und Fahrrad fahren, feiern und genießen: Dafür wirbt Jenesien mit einer großen Tafel am Dorfeingang.

weiterer Preise erfolgte im Rahmen eines großen Familien- und Fahrradfestes Ende September. Das Familienfest stand unter dem Motto „Miteinander feiern und genießen“. Zu den Klängen der Musikgruppe Nice Prise boten die Flaaser Bäuerinnen leckere einheimische Köstlichkeiten an. Besonders gut kamen die Apfelkiachl an – frisch an Ort und Stelle zubereitet und in Öl gebacken. Die Seniorenvereinigung und die Bibliothek Jenesien organisieren einen Flohmarkt. Reges Treiben gab es auch beim Stand

des Eltern-Kind-Zentrums ELKI, wo Kinder mit Salzteig und Blumen bastelten. Nicht nur die vielen Schüler, sondern auch so mancher Erwachsene versuchte sich im vorbereiteten Fahrradparcours, um den begehrten Fahrradführerschein zu erhalten. Bereits im Vorfeld wurden die Kinder der 5. Grundschulklassen im Unterricht auf den Test vorbereitet. Die Grundschule Jenesien, die landesweit als erste Klimaschule dieser Schulstufe zertifiziert ist, hat sich mit zahlreichen Aktionen am Mobilitätsprojekt beteiligt. So sammeln viele Kinder die sogenannten Klimaschritte.

bei Schuleintritt und Schulende hin und leiten die Schüler sicher über Kreuzung und Straße. Im Rahmen des Festes gab es auch eine mobile Fahrradwerkstatt, wo rasch und unkompliziert kleinere Reparaturen an Fahrrädern durchgeführt wurden. Um aktiv etwas fürs Klima zu tun, wurde symbolisch auch ein Jahrgangsbaum gepflanzt. Dazu waren alle Kinder des Jahrgangs 2022 mit ihren Familien eingeladen. Die Sommerlinde im Dorfzentrum soll in Zukunft nicht nur CO2 aus der Luft filtern, sondern auch als Bienenweide dienen. Bis Jahresende läuft der Wettbewerb „Pendlerin des Jahres“. Umweltreferentin Mair Reichhalter erklärt die Idee dahinter: „Wir möchten mehr Pendler und Pendlerinnen für die öffentlichen Verkehrsmittel begeistern und jene, die sie bereits nutzen, belohnen.“

Meine Themen: • Sozialer Ausgleich • Maßnahmen gegen Armut • Gerechte Löhne • leistbares Wohnen

MARGARETH FINK Landtagskandidatin, KVW Vorstandsmitglied

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SCHÜLERLOTSEN NUN AUCH IN JENESIEN In Zusammenarbeit mit der Ortspolizei wandten sich die Kinder in Flaas und in Jenesien an die Autofahrer, die sich vorschriftsgemäß an die Geschwindigkeitsbegrenzungen hielten, und verteilten Äpfel als Belohnung. Für die Raser gab’s Zitronen. Für mehr Sicherheit auf dem Schulweg sorgen Schülerlotsen, die heuer erstmals eingesetzt sind. Sie weisen auf die zeitweise Schließung des Ortskerns für den Autoverkehr

Schülerlotsen sorgen für Sicherheit auf dem Schulweg.


LOKALES

Auch Terlan räumt auf TERLAN - (br) Der „World Cleanup day“ oder – zu Deutsch – Weltreinigungstag ist ein Aktionstag für einen sauberen Planeten. Er findet alljährlich am dritten Samstag im September statt und wurde heuer von engagierten Bürgern, Organisationen und Regierungen in 197 Ländern wahrgenommen. An der Müllsammelaktion beteiligten sich auch die Umweltgruppe Terlan, die Ortsgruppe der Katholischen Jungschar, der Jugenddienst Mittleres Etschtal und weitere freiwillige Helfer und Helferinnen – mit vereinter Kraft und unterstützt von der Gemeinde Terlan. Unter den Teilnehmern waren viele Kinder und Jugendliche. Der Müll darf nicht in der Natur entsorgt werden: Diese Botschaft ist mit dem Aktionstag verbunden. Dennoch vermüllen Plastik, Dosen, Nylon und verschiedenste Schadstoffe Erde und Meere. Die Terlaner staunten vor allem, wie viele Zigarettenstummel achtlos weggeworfen werden, die Umwelt verschmutzen und belasten. Denn ein einziger Zigarettenstummel enthält bis zu 7000 Giftstoffe und kann bis zu 1000 Liter Grundwasser verunreinigen. Innerhalb 15 Jahren zerfällt der Stummel zu schädlichem Mikroplastik. Deshalb fordern nicht nur

Zigarettenstummel sind toxischer Plastikmüll: Große Mengen davon sammelten die Teilnehmer ein.

die Kinder und Jugendlichen: Zigarettenstummel gehören genauso wie der restliche Müll fachgerecht entsorgt und definitiv nicht in die Natur. Der gesammelte Müll konnte im Wertstoffhof von Terlan abgegeben werden. Für alle Helfer und Helferinnen gab es eine kleine Stärkung. Die Umweltgruppe und die Gemeinde Terlan rufen dazu auf, auch während des Jahres herumliegenden Müll einzusammeln, in erster Linie selbst Müll zu vermeiden, was bereits beim Einkauf beginnt, und Wertstoffe richtig und gewissenhaft zu trennen.

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Sie stehen für ein sauberes Terlan und beteiligten sich an der Müllsammelaktion zum „World Cleanup day“.

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LOKALES

Laufen – für das Leben und den guten Zweck MONTAN - (br) Mit der heurigen sechsten Auflage von „Run for Life“ kam die sportliche Benefizveranstaltung erstmals nach Montan. Organisiert wurde der „Lauf für das Leben“ von Alfred Monsorno und Othmar Saltuari, die Schirmherrschaft übernahmen Bürgermeisterin Monika Delvai Hilber und Baronin Elisabetta Rubin de Cervin Albrizzi, Schlossherrin auf Schloss Enn. Vor dem Start im malerischen Vorhof von Schloss Enn trug die Liedermacherin Barbara Zanetti den eigens für „Run for Life“ komponierten Song vor und erhielt viel Applaus von den Teilnehmern, darunter viele Kinder. Dann fiel der Startschuss. Die Teilnehmer begaben sich auf den Weg entlang der alten Bahntrasse bis zum Festplatz. Die Entfernung von rund 5 Kilometern legten sie dabei im Laufschritt, mit dem Rad oder einfach als gemütliche Wanderung zurück – alles ganz ohne Zeitdruck. Am Festplatz wurden die Teilnehmer vom Team des Katholischen Familienverbandes erwartet und mit Hamburgern und Strauben verköstigt. Das Resümee war durchwegs positiv, und auch die erwirtschaftete Spendensumme sorgte für zufriedene Gesichter bei den Veranstaltern: Der Reinerlös von 1600 Euro kommt den Vereinen Südtiroler Krebshilfe Überetsch

Unterstützer und ehrenamtliche Helfer (von links): Markus Scherlin, Othmar Saltuari, Markus Pernter, Bürgermeisterin Monika Delvai Hilber, Elisabeth Platter Amort, Karlheinz Malojer und Veranstalter Alfred Monsorno.

Unterland, dem Young Rheumatics Südtirol Projekt sowie dem Kinderpalliativ-Projekt des Lions Clubs Neumarkt zugute.

UNTERSTÜTZUNG VON DEN VEREINEN „Es ist schön, dass der ‚Run for Life‘ auch einmal nach Montan gekommen ist und dass sich unsere Vereine bereit erklärt haben, die Veranstalter zu unterstützen“, sagte Bürgermeisterin Delvai Hilber. Freiwillige Feuerwehr und der Skiclub Jochgrimm und insbesondere der Katholischen Familienverband

hätten – allesamt ehrenamtlich – mitgeholfen. Alfred Monsorno ist Montaner und bestens bekannt in der Südtiroler Sportszene – als aktiver Läufer und als Veranstalter von Benefizläufen wie den „Run for Life“ oder den Südtiroler Firmenlauf. 1979 hatte Monsorno am legendären New-YorkCity-Marathon teilgenommen und – 40 Jahre später – als 67-Jähriger erneut. Damit sammelte er Spenden für die Südtiroler Alzheimer-Vereinigung. Bei seinen Charity-Veranstaltungen wird Monsorno von vielen Firmen und Privatpersonen unterstützt.

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Infos und Programm 14


LOKALES

Weinglocke zum 1100-Jahr-Jubiläum gegossen anderem mit einem Weinrankenband, dem hl. Urban, dem Terlaner Wappen und dem Tiroler Adler, sowie mit dem Spruch „Wenn ich läute, trinkt Terlaner: in der Heimat, wie im Himmel“. Die Terlaner Weinglocke soll eine für alle sichtbare Erinnerung an das Jubiläumsjahr „1100 Jahre Terlan“ sein und - sobald die technischen Voraussetzungen geschaffen werden ihren Platz auf dem Dorfplatz finden. Die Idee, in Terlan eine Weinglocke gießen zu lassen, entstand bereits vor mehreren Jahren bei den Recherchen zum Buch „Mit Gottes Hilf‘ gegossen – die Glocken von Terlan, Vilpian und Siebeneich“ das vom Bildungsausschuss Terlan und der Schützenkompanie Terlan Gericht Neuhaus herausgegeben wurde. Damals fand man heraus, dass es in Zeiten, in denen Glocken noch das bürgerliche Hauptverständigungsmittel waren, auch eine ganze Reihe von profanen Läutesitten gab. So wurde abends zum

Schließen der Stadttore – was auch die Sperrstunde der Gasthäuser war – die Tor- oder Weinglocke geläutet. Nach dem Läuten der Weinglocke durfte nichts mehr ausgeschenkt werden und niemand mehr ohne Licht auf der Straße angetroffen werden. Spätere Gäste mussten vom Wirt mit der Laterne heimbegleitet werden. In Bozen wurde im Jahr 1500 eine Weinglocke im Pfarrturm aufgehängt, woraufhin sich die Bozner Gastwirte beschwert haben sollen, warum die Bozner Weinglocke so viel früher geläutet wird als die Weinglocke in Terlan. (Siehe Glockenbuch, S. 50) Die neue Weinglocke wird in Zukunft nicht zur Sperrstunde läuten, sondern zu besonderen Anlässen, die im Zusammenhang mit dem Wein stehen. Finanziert wird das Projekt, das anlässlich der 1100-Jahr-Feier in die Tat umgesetzt wurde, von der Schützenkompanie Terlan Gericht Neuhaus, der Gemeinde Terlan, dem

Bildungsausschuss Terlan und der Raiffeisenkasse Etschtal, sowie durch Spenden von Firmen und Spenden aus der Bevölkerung. Foto: Florian Mair

TERLAN - (Florian Mair) Eine Delegation aus Terlan, bestehend aus Vertretern der Gemeinde Terlan, der Schützenkompanie Terlan Gericht Neuhaus, des Bildungsausschusses, der Bergknappen, des Tourismusvereins und der Freiwilligen Feuerwehr, sowie der Siebeneicher Pfarrer P. Christoph Christian Waldner OT und der Glockenexperte Ivo Radakovich fanden sich Mitte September in der Glockengießerei Grassmayr in Innsbruck ein. Anlass für den Besuch war der Guss der Terlaner Weinglocke. Nach einer kurzen Führung durch den Betrieb mit Senior-Chef Christoph Grassmayr und der Bitte an Gott um ein gutes Gelingen des Gusses, durften die Besucher hautnah miterleben, wie das über 1100°C heiße Metall in die Glockenform gegossen wurde. Das Schmuckstück in Glockenbronze hat ein Gewicht von 60 kg, einen Durchmesser von 45 cm und den Ton ais-b2. Verziert ist die Glocke unter

der Guss der Terlaner Weinglocke

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22.10.2023 15


WANDERTIPP

Rundwanderung von der Mendel über den Penegal Eine gemütliche Wanderung: Von der Mendel über dem Kamm zum Penegal mit einzigartigem Panoramablick und zurück über die Malga di Malosco und die Regole zum Mendelpass. VON CHRISTL FINK

Wir starten bei der Bergstation der Mendel-Standseilbahn, wo uns zwei sehr interessante dreisprachige Hinweistafeln Auskunft über die Geschichte der einst längsten Standseilbahn der Welt, sowie den Weg zum Penegal geben.

ZUR FRANZ FERDINAND–HÖHE

PENEGAL – AUSSICHTSPUNKT SCHLECHTHIN

Blick vom Penegal

entscheiden uns für einen ruhigen Picknickplatz und genießen die Aussicht über den Mitterberg und die darin eingebetteten Montiggler Seen, sowie die dahinter liegenden Bergketten, bevor wir uns auf den Abstieg begeben.

ÜBER DIE MALGA DI MALOSCO

Manchmal ist der Aufstieg über die Böschung kurz auch etwas steil, aber bald geht es wieder gemütlich weiter. Wir wandern nun durch lichten Lärchenwald. Plötzlich sind wir am ersten Ziel auf dem Penegal (1737 m), dem höchsten Punkt unserer heutigen Wanderung. Hier parken Autos, der Hotel- und Gastbetrieb lockt viele Menschen an. Wir gehen links um den Gebäudekomplex mit der hübschen Kapelle herum, denn an der oberen Seite finden wir ein ruhigeres Plätzchen, um die Aussicht zu genießen. Wer möchte, kann hier einkehren, wir

Gleich hinter dem Hotel finden wir wieder Wegweiser. Wir wandern nun in Richtung Malga di Malosco und Regole di Malosco, die bald mit der Markierung 508 vom Hauptweg abzweigt. Wir wandern nun auf einer ehemaligen Schipiste bergab und müssen dabei gut auf die Markierung achten. Bald biegt der Weg nach rechts ab und wir wandern zügig, da es nie steil bergab geht. Bald hören wir schon die Kuhglocken und kommen auf das Almgebiet, wo viele Kühe und einige Esel grasen, ohne uns weiter zu beachten. Rechts auf einer Anhöhe herrscht reger Betrieb, denn die Alm bewirtet auch Gäste.

Weiter unten, auf der linken Seite des Weges, stehen viele Tische und Bänke, wohl für all jene, die eine Brotzeit aus dem Rucksack bevorzugen.

IN WEITEM BOGEN ZURÜCK Es geht stetig, teils einem massiven, neuen Zaun entlang abwärts. Immer dann, wenn der Weg etwas steiler wird, hat man ihn betoniert. Aber zum Glück Foto kaltern.com

Wir folgen der Markierung 500, überqueren die Straße, die in vielen Kehren vom Tal hier heraufführt und wandern auf der anderen Seite gleich aufwärts. Nach etwa 10 Minuten erreichen wir die Abzweigung, die zum Aussichtspunkt führt. Er ist nach dem österreichischen Thronfolger Erzherzog Franz Ferdinand benannt, der hier oft die Aussicht genossen hat. Wir kehren nun zur Abzweigung zurück und wandern zügig weiter. Es gibt kaum steilere Abschnitte, immer wieder laden Rastbänke zum Verweilen und Genießen ein. Immer der Markierung folgend, überqueren wir mehrmals die Straße, finden aber auf der anderen Seite wieder den markierten Wanderweg.

Die Mendelbahn, die längste StandseilbahnTechnische Daten: Streckenlänge 2,37 km; Fahrzeit 12 Minuten; Höhenunterschied 850

GRUNDRECHTE, MENSCHENRECHTE UND FREIHEIT SIND NICHT VERHANDELBAR ŝĞ ĞŵŽŬƌĂƟ Ğ ŝƐƚ ĚŝĞ ,ĞƌƌƐĐŚĂŌ ĚĞƐ sŽůŬĞƐ͕ holen wir sie am 22.10.2023 gemeinsam zurück! Sei Teil der Veränderung und lass uns ĚŝĞ ƵŬƵŶŌ ŐĞŵĞŝŶƐĂŵ ŐĞƐƚĂůƚĞŶ͘

Heinrich SANOLL 16

Bruna Patrizia FERRANTI


WANDERTIPP sind wir bald beim obersten der drei Gasthäuser auf den Regole di Malosco bei „La Monteson“! Aufgepasst, denn unmittelbar oberhalb desselben führt nun der markierte Wandersteig rechts in den lichten Lärchenwald. An einer einsamen Hütte am Rande einer Wiese vorbei, wandern wir auf Markierung 2 jetzt wieder in die Richtung zum Mendelpass. Zeitweise ist der Steig ziemlich zugewachsen und schmal. Auch einem umgestürzten Baum müssen wir ausweichen, es geht – zum Glück gut markeiert – ein bisschen kreuz und quer, und schließlich kommen wir zu einer Kreuzung mit vielen Wegweisern und einer Rastbank. Wir überqueren sie und müssen kurz durch dichteren Wald zu einem mit einem Zaun umgebenen Quellbereich.

Ein richtiger Wurzelsteig

Kapelle am Penegal Kapelle am Penegal Blick vom Penegal auf den Kalterer See

ZURÜCK ZUM MENDELPASS

Begegnung kurz vor der Maloscoalm Idylle am Rückweg

INFO Gehzeit: insgesamt rund 4 Std. Mendelpass > Penegal: 1,30 Std. > Abzweigung La Monteson: 1 Std. > Mendelpass: 1,30 Std. Anfahrt: Entweder mit Auto zum Mendelpass

oder mit Bus bisKaltern/St. Anton, MendelTalstation und mit der Standseilbahn hinauf. Beste Zeit: Frühling, Sommer, Herbst, im Winter für Ortskundige mit Schneeschuhen

Wahlwerbung, Auftraggeber Südtiroler Volkspartei

Wir gehen am Zaun entlang abwärts, immer der Markierung 2 folgend, an einer weiteren Kreuzung geradeaus weiter und kommen nun fast auf einen Promenadenweg. Wir überqueren eine kleine Brücke und erreichen bald das Mendelbebiet mit seinen großen, teils zum Verkauf stehenden, teils schon dem Verfall preisgegebenen Hotels. Sie erzählen von ehemals glanzvolleren Zeiten. Wir erreichen die Mendelstraße und gehen entlang dieser bis zu unserem Ausgangspunkt, der Mendelbahn. Wieder geht ein schöner, abwechslungsreicher Wandertag zu Ende.

Gert Lanz, Arno Kompatscher, Landtagswahlen 2023 17


PR-INFO

Der geschützte Energiemarkt endet: Handeln statt zusehen Anfang 2024 wird der geschützte Grundversorgungsdienst für Haushaltkunden abgeschafft. Alle Haushaltskunden, die bis Ende 2023 den Lieferungspunkt noch auf dem geschützten Strommarkt haben, werden über ein italienweites Versteigerungssystem einem Lieferanten zugewiesen. Um dies zu vermeiden, besteht die einzige Lösung darin, rechtzeitig einen vertrauenswürdigen Lieferanten auf dem freien Markt zu wählen. Wie wählt man einen Lieferanten auf dem freien Markt? Wie gesagt, die einzige Möglichkeit, die Versteigerung des eigenen Lieferungspunktes zu vermeiden, besteht darin, rechtzeitig einen vertrauenswürdigen Lieferanten auf dem freien Markt zu wählen. Aber welches sind die entscheidenden Kriterien für die richtige Wahl? Ein Energieanbieter mit Kundenbüros vor Ort ist zweifellos eine vernünftige Wahl, wenn man nicht das Risiko eingehen möchte, alle Angelegenheiten rund um die eigene Stromversorgung am Telefon oder via E-Mail abwickeln zu müssen, wie z. B. eine Anfrage um Leistungserhöhung oder Informationen zu Rechnungen, verbunden mit möglicherweise langen Wartezeiten am Telefon. Mit neun Energy Points an strategischen Standorten ist Alperia beispielsweise der Stromversorger mit den meisten physischen Verkaufspunkten in Südtirol. Ein Südtiroler Energieanbieter hat sicherlich auch eine andere Bindung an das Land und seine Bewohner als ein Lieferant aus einer anderen Region, die naturgemäß die Besonderheiten Südtirols und seiner Einwohner nicht kennen. Auch die Möglichkeit, sich in der eigenen Sprache zu verständigen, darf nicht unterschätzt werden. Eine Rechnung zu lesen oder nach einer Erklärung zu einem Angebot

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Wenn auf Ihrer Rechnung der Vermerk “Geschützter Grundversorgungsdienst” aufscheint, wird Ihr Lieferungspunkt über ein italienweites Versteigerungssystem einem Lieferanten zugewiesen.

Wir prüfen mit Ihnen, ob auch Ihre Lieferung davon betroffen ist und geben Informationen über alle möglichen Lösungen.

zu fragen, ist generell nicht immer einfach, geschweige denn in einer Sprache, die nicht die Muttersprache ist. Bei der Auswahl eines Lieferanten spielt auch der wirtschaftliche Faktor eine Rolle. Für viele Familien macht es einen Unterschied, wenn sie auch nur ein paar Dutzend Euro pro Jahr sparen können. Gerade wegen der lokalen Wurzeln bietet Alperia den Südtirolerinnen und Südtirolern Angebote an, die nicht nur im Vergleich zu den Angeboten nationaler, sondern auch lokaler Anbieter äußerst vorteilhaft sind. Und dies sagt nicht Alperia, sondern geht aus dem Angebotsportal der staatlichen Aufsichtsbehörde ARERA hervor, d. h. dem einzigen kostenlosen und unabhängigen Online-Vergleich, bei dem alle Strom- und Gasangebote auf dem Markt verglichen werden können und bei dem die Angebote von Alperia immer auf den vorderen Plätzen, wenn nicht gar an der Spitze der Rangliste stehen. Das Ende des geschützten Marktes, geht es mich etwas an? Wenn Ihre Stromrechnung von einem lokalen Anbieter ausgestellt wird oder wenn der Stromvertrag vor 2007 abgeschlossen wurde, kann es sein, dass der Lieferungspunkt noch auf dem geschützten Markt ist. In beiden Fällen genügt es, zu prüfen, ob auf der ersten Seite der Rechnung der Vermerk „Geschützter Grundversorgungsdienst“ aufscheint. Und wenn Sie zu 100 % sicher sein wollen, können Sie jederzeit in einen der Alperia Energy Points gehen. Dort erhalten Sie Auskunft, ob Sie zu den Kunden gehören, die „abgetreten“ werden, und Informationen über einen möglichen Übergang auf den freien Markt.

Kommen Sie vorbei! Wir beraten Sie gerne www.alperia.eu/stores

Sie finden uns an folgenden Tagen im Supermarkt Ihres Vertrauens! Bruno Buozzi-Str., Bozen von Mo, 09.10. bis Sa, 14.10.2023 09:00 - 12:00 Uhr 13:00 - 18:30 Uhr

Reschenstraße 22, Bozen von Mo, 23.10. bis Sa, 28.10.2023 09:00 - 12:00 Uhr 13:00 - 18:30 Uhr

Und an folgenden Tagen auch in der Gemeinde Kastelruth und Kaltern Kulturhaus Seis Do, 05.10.2023 Laechler Saal Kastelruth Do, 12.10.2023 09:00 - 12:30 Uhr 14:00 - 18:00 Uhr Filmtreff Kaltern Do, 19.10.2023 und Do, 26.10.2023 09:00 – 12:30 Uhr 14:00 – 18:00 Uhr


SPEZIAL

„Wir bauen unser Netz immer weiter aus“ Alperia-Ecoplus-Geschäftsführer Günther Andergassen gibt Auskunft zum Stand der Fernwärme in Bozen BOZEN - (pka) „Die Nachfrage zum Anschluss an das Fernwärmenetz ist vor allem in den vergangenen Jahren sehr stark angestiegen. Dafür gibt es mehrere Gründe, da spielt beispielsweise neben den günstigeren Heizkosten eine saubere Energie wie die erhöhte Sensibilität zur Klimaänderung eine gewisse Rolle“, erläutert Günther Andergassen, Geschäftsführer von Alperia-Ecoplus, Bis zum Vorjahr seien in Bozen knapp 400 Wärmeübergabestationen errichtet worden, die zusätzlich zu den rund 6500 Haushalten auch noch 339 Geschäftskunden mit Fernwärme bedienen würden. Allein auf die Haushalte bezogen, bedeute dies eine Fernwärme-Nutzung von etwa 20.000 Personen in der Landeshauptstadt. Aber damit gibt sich Alperia-Ecoplus nicht zufrieden, denn es sei geplant, weitere Wohnbauviertel mit der beliebt gewordenen Fernwärme zu versorgen. „Wir sind gerade dabei, in der Dalmatienstraße die erforderliche Infrastruktur für die Anschlüsse fertigzu-

stellen, dann folgen in den kommenden Jahren die Rom-, Kreuzung Drususund Turinstraße. Wir vernachlässigen aber auch nicht die Altstadt, wo die Rosmini-, Sparkasse- und Dantestraße erschlossen werden, einschließlich der Freien Universität.“ Andergassen erwähnt auch, dass im Jahr 2022 zirka 100.000 Megawattstunden an Wärme erzeugt bzw. geliefert worden seien, die Kapazität für eine erhöhte Leistung sei jedenfalls vorhanden. Die Corona-Pandemie habe ihre Tätigkeit so gut wie gar nicht eingeschränkt, einzig die nicht leicht durchführbaren Kondominiumssitzungen hätten manchmal zu einer Verzögerung geführt. Durch den Ukrainekrieg hingegen „kam die Versorgungssicherheit verstärkt zur Debatte, wobei wir hier gut punkten können. Außerdem waren unsere Kunden preislich bevorzugt, denn die Heizkosten waren bis zu einem Viertel günstiger als beispielsweise jene, die Gas verwenden mussten.“

Die zu errichtende Infrastruktur ist nicht ohne. Bauarbeiten und Grabungen benötigen eine Menge Zeit und Arbeitseinsatz.

Auf die Frage, welches die wesentlichen Vorteile der Fernwärme darstellen, sagt Andergassen - geringere Heizkosten; - geringere Wartungskosten und keine Ausgaben für Kaminkehrer oder Brandschutzprüfungen; - keine Anschaffungskosten dank des Wärmetauschers für den Heizkessel; - Steigerung des Immobilienwertes; - einfache und unkomplizierte Nutzung; - keine Verbrennung und keine offenen Flammen im Gebäude: kein Heizkessel, kein Rauchabzug und damit geringeres Gefahrenpotenzial; - Versorgungssicherheit: Gewährleistung der Versorgungskontinuität und 24-Stunden-Service für Anlagen und Fernwärmenetz; - Reduzierung des Einsatzes von fossilen Brennstoffen; - Verbesserung der Luftqualität durch Verringerung schädlicher Emissionen; - Beitrag zur Bekämpfung des Klimawandels.

Es gäbe auch einen Nachteil oder besser gesagt, eine Herausforderung: so sei die Verlegung der Infrastruktur (Bauarbeiten und Grabungen) doch ziemlich aufwändig und störend für die Anrainer. Auch der Bau neuer Produktionsanlagen wäre nicht einfach zu bewältigen.

Der Bau des Fernwärmenetzes in der Dalmatienstraße schreitet zügig voran.

Der Straßenabschnitt in der Dalmatienstraße, wo das neue Fernwärmenetz errichtet wird, ist für die Mobilität für mehrere Monate lang nur eingeschränkt nutzbar.

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Rottensteiner: Spezialist für Dach & Holzbau Dachdeckerei und Zimmerei seit 1990 Rottensteiner ist ein kleiner Familienbetrieb, bekannt für zuverlässige und professionelle Dachdecker- und Zimmermannsarbeiten. Gegründet wurde das Unternehmen von Anton Rottensteiner als Dachdeckerbetrieb. Aufgrund der stetig steigenden Auftragslage und der hohen Qualität der Arbeit konnte das Dachdeckerteam erweitert werden. 1995 trat der älteste Sohn des Firmengründers, Thomas Rottensteiner, als Lehrling in das Unternehmen ein und ist heute als Dachdecker ein fester Bestandteil der Baustellen. 2007 trat auch der zweite Sohn, Alex Rottensteiner, nach erfolgreichem Abschluss der Fachoberschule für Wirtschaftsinformatik in das Unternehmen ein und ist gemeinsam mit seiner Schwester Monika, die 2020 die Dachdeckerprüfung in Hallein (Österreich) erfolgreich abgelegt hat, hauptverantwortlich für die Firmenadministration. Heute werden neben Dachdeckerarbeiten auch Zimmererarbeiten

durchgeführt. Dank vielfältiger Spezialisierungen ist Rottensteiner der richtige Ansprechpartner für die Lieferung eines neuen, gebrauchsfertigen Daches. Das Unternehmen Rottensteiner mit Sitz in Bozen führt Erweiterungen, Umbauten, Renovierungen, Reparaturen und Wartungen von Dächern durch. Das engagierte Team kümmert sich auch um die Montage von Rettungsleinen und Sicherheitshaken sowie den Austausch und Einbau von Dachfenstern und die Erstellung von Dachgauben. Weiters ist Rottensteiner spezialisiert auf die Abdichtung und Wärmedämmung des Daches sowie auf die Anbringung von Schneefang und Haken, Laufstegen und Treppen für den Schornsteinfeger und Wellplatten. Ebenso werden auch Holzbauarbeiten durchgeführt. Rottensteiner garantiert sehr hohe Qualitätsstandards, Schnelligkeit und angemessene Preise.

SOLIDITÄT, ELEGANZ UND EINZIGARTIGKEIT FÜR IHR ZUHAUSE Das Dienstleistungsangebot von Rottensteiner ist breit gefächert. Hier das Qualitäts-Leistungsangebot in Stichworten: • Sanierung, Instandhaltung und Instandsetzung von Dächern • Dacheindeckungen aller Art, von Tonziegeln, Betondachsteinen, Faserzementplatten, Blech- und Kunststoffplatten (z. B. Polycarbonat) bis hin zu klassischen Schieferplatten • Fassadenverkleidungen • Installation von Schneefangvorrichtungen und Gehwegen • Installation und Reparatur von Oberlichtern und Lichtkuppeln

• Schornsteinauskleidungen • Installation von zertifizierten Rettungsleinen (Absturzsicherungssystemen), einschließlich Seilsicherungen aus rostfreiem Stahl • Einbauservice von Dachfenstern und Oberlichtern • Einbau von eleganten und funktionalen Beleuchtungslösungen • Erweiterung von Dachfenstern • Austausch vorhandener Dachfenster • Einbau von Zubehör wie Außenund Innenjalousien Mehr über das umfassende Leistungsangebot von Rottensteiner erfahren Sie auf der Internetseite: www.arottensteiner.com/de oder 0471 270724

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Smart Home: Ihr intelligent vernetztes Heim. SÜDTIROL - (red-PR) Smart Home ist keine Zukunftsvision. Noch vor nicht allzu vielen Jahren wurde der Begriff Smart Home in einem Atemzug mit Science Fiction und Zukunftsmusik genannt. Angetrieben von einer rasend schnellen technischen Entwicklung und großer Forschungsarbeit stehen Smart Home und verschiedene Systeme des Intelligenten Wohnens nach Einschätzung von Fachleuten aber mittlerweile schon an der Schwelle zur Massentauglichkeit. Bereits heute sind Smart Home-Systeme erhältlich, die Heizung, Beleuchtung und elektrische Haushaltsgeräte steuern, individuelle Lichtprofile erstellen, die Türklingel leiser klingeln lassen, wenn die Kinder schlafen und den Einbruch- und Brandschutz verbessern. Wer vergisst ein Fenster zu schließen, dem wird dies per SMS mitgeteilt, und

die Waschmaschine schaltet sich automatisch dann ein, wenn die Stromtarife am tiefsten sind.

SMART HOME – DAS INTELLIGENTE ZUHAUSE Smart Home, Smart Living, Smart Secure Living, intelligentes Wohnen: Viele Begriffe umschreiben das Zuhause, das dank modernster Technologien mehr Komfort und Sicherheit bietet. Davon profitieren sowohl Menschen mit Behinderung als auch ältere Menschen, denen das Smart Home ein möglichst langes Leben in den eigenen vier Wänden ermöglichen soll. Smart Home ist der Oberbegriff für technische Verfahren und Systeme in Wohnräumen. Das übergeordnete Ziel des Smart Home ist die Senkung des Energieverbrauchs bei gleichzeitiger Erhöhung von

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SPEZIAL

für viele Menschen bereits gelebte Realität – egal, ob Sie im Neu- oder Altbau, zur Miete oder im Eigenheim wohnen. Rollläden, die sich von selbst öffnen, Lampen, die auf Kommando das Licht löschen und Herdplatten, die sich automatisch abschalten: All das ist im vernetzten Zuhause längst möglich. Für Menschen mit Behinderung und Senioren bringt das sogenannte «Smart Home» mehr Sicherheit und Selbstständigkeit im Alltag. Menschen mit Behinderungen und Senioren haben häufig Sorge, ihre vertraute Umgebung verlassen zu müssen, weil sie sich trotz der

Unterstützung von Angehörigen oder Pflegekräften nicht mehr selbst versorgen können. Häufig spielen auch Sicherheitsbedenken eine Rolle. Was ist, wenn man vergisst, den Herd abzustellen? Was, wenn plötzlich gesundheitliche Probleme auftreten? Ganz zu schweigen von der Gefahr, dass Einbrecher über die Terrasse in die Wohnung eindringen könnten? Viele Probleme lassen sich heute bereits technisch lösen: mit «Smart Home». Darunter wird die Vernetzung von Haustechnik und Haushaltsgeräten verstanden sowie die Vernetzung von Komponenten der Unterhaltungselektronik. Durch diese Vernetzung

können Geräte an die Bedürfnisse der Hausbewohner angepasst werden. Und sie können Aufgaben erfüllen, für die man bislang fremde Hilfe in Anspruch nehmen musste. Smart Home ist also für Hausbesitzer und Mieter gleichermaßen interessant – bei Neubau, Umbau oder ganz einfach zum Nachrüsten

VERNETZUNG UND EINE APP: «SMART HOME» ERMÖGLICHT FERNSTEUERUNG VON GERÄTEN Prinzipiell kann man alles vernetzen: die Waschmaschine, die ferngesteuert den Waschgang startet, den Herd,

der sich von unterwegs aktivieren lässt, damit das Nudelwasser kocht, wenn man nach Hause kommt und auch die Heizung, die die Temperatur erhöht, wenn man auf dem Smartphone einen Knopf drückt – die Vernetzung und eine übersichtliche App machen es möglich. Mit «Smart Home» Kosten sparen und Komfort steigern Das alles ist nicht nur komfortabel, es hilft auch Kosten zu senken. Mit «Smart Home» lassen sich Geräte nämlich so konfigurieren, dass sie nur dann in Betrieb sind, wenn es wirklich nötig ist: Das Licht geht an, sobald jemand

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SPEZIAL

die Wohnung betritt, die Heizung temperiert das Bad morgens wohlig warm und schaltet sich dann selbstständig aus, um Energiekosten zu sparen. Und bei alledem erkennen die Geräte sogar, wer gerade vor dem Spiegel steht - und passt Beleuchtung und Hintergrundmusik dem Geschmack des Bewohners an.

Eine akustische Steuerung ermöglicht es Hilfe zu rufen, wenn man in der Wohnung gefallen ist, und elektrische Jalousien schließen sich automatisch, ohne dass es hierfür einer Kraftanstrengung bedarf.

MEHR SICHERHEIT DURCH INTELLIGENTE GERÄTE

Inwieweit eine Vernetzung der Haustechnik sinnvoll ist, hängt sicher vom Einzelfall ab. Einige intelligenten Geräte können im Nachhinein nur noch mit erheblichem Aufwand eingerichtet werden. Andere wiederum lassen sich problemlos nachrüsten. Hier empfiehlt es sich, den Rat eines Fachmanns zu suchen. Er kann über die Möglichkeiten der kabelgebundenen oder kabellosen Vernetzung informieren – und beziffern, welche Kosten damit verbunden sind.

Das vernetzte Zuhause bietet eine Menge Annehmlichkeiten. Vieles mag als Luxus oder gar Spielerei erscheinen – und nicht alles ist für jeden sinnvoll. Senioren und gesundheitlich eingeschränkte Menschen profitieren aber in jedem Fall von den neuen technischen Möglichkeiten. So kann beispielsweise die Türklingel mit einem Blinklicht gekoppelt werden, um Menschen mit Gehörproblemen zu unterstützen.

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KUNST & KULTUR

Attische Kylix (1. Viertel des 4. Jh. v. Chr.) mit der Darstellung eines geflügelten Eroten, umgeben vom Dekormotiv des „laufenden Hundes“, vom Kultplatz auf der rechten Seite des Steinerbaches in Siebeneich.

Diese exakte Zeichnung aus dem Jahre 1871 (XXI. Programm des K.u.k. Gymnasiums zu Bozen) zeigt den reichen Fundbestand vom Greifensteiner Hang.

Das einmalige Ensemble „Heiliger Winkel“ zwischen Moritzing und Siebeneich ist durch die Erweiterung der Gewerbezone „Enzenberg“ in Gefahr.

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„Es geht um die Ehrfurcht vor heiligen Orten und Funden, die wie Wegzeichen des homo religiosus aus dem Dunkel seiner Ursprünge herausführen“ (Reinhold Stecher 1921–2013, Bischof der Diözese Innsbruck und Theologe). „Es dürfte kein Zufall sein, dass sich gerade im Gebiet von Siebeneich – Moritzing – Gries, dem ‚heiligen Winkel‘ des Etschtals, die Hinweise auf vorrömische Siedlungstätigkeit (Wohn- und Werktätigkeit, Gräber, Opferplätze und Weihedepots) wie auch auf urzeitliche Weinkultur in auffallender Weise häufen. Die klimatisch überaus günstige, weitgehend hochwasserfreie Lage dieser Gegend zu Füßen der wärmespendenden Porphyrwände des Tschöggelberges, die Nähe der Etsch-Auen und das Vorkommen mehrerer Mineralquellen trugen sicher dazu bei, dass sich auf den Schuttkegeln der Seitenbäche an den Berghängen und auf den Felsenhügeln ansehnliche Niederlassungen entwickeln konnten.“ (Reimo Lunz, Urzeitliche Weinkultur). Hier seien nur einige wenige, aber überregionale Bedeutung aufweisende Altfunde herausgegriffen: 1871 veröf-

fentlichte P. Florian Orgler Funde von der Ruine Greifenstein, die sich heute in der Antikensammlung Berlin und in Moskau befinden und bis ins 7. Jahrhundert vor Christus reichen: ein fast vollkommen erhaltener Helm, eine Situla (Bronzeeimer) mit bedeutenden kultischen Prozessionsdarstellungen, Schwerter u.s.w.. Es dürfte sich nach Paul Gleirscher um eisenzeitliche Funde im Zusammenhang mit dem im Bereich des Greifensteiner Burghügels vermuteten Brandopferplatz handeln. Aus derselben Zeit scheint in unmittelbarem Bereich der Moritzinger Schwefelquelle ein Heiligtum bestanden zu haben. Die dermatologisch heilende Wirkung des Schwefelwassers war um 700 v. Chr. bestens bekannt, und die Heilung-Suchenden opferten an die 2000 Bronzefingerringe, die sie vor Ort erwerben konnten. Der Großteil des Weihefundes ist vor ca.100 Jahren ins Bozner Stadtmuseum gelangt. Wichtig war für die Bergung des unermesslichen Fundmaterials von Siebeneich, dass der Landsitz Großkarnell am Fuße des Greifensteiner Hangs in einem archäologischen Fund-Eldorado

im Eigentum von Karl Johann von Seyffertitz war, der mit den auf seinem Grundbesitz bei den landwirtschaftlichen Arbeiten zutage kommenden Funden eine große Sammlung anlegte, die sein Sohn dem Bozner Museum und dem Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum vermachte. Ein weiterer Glücksfall war der Übergang Großkarnells an die Familie Brigl, da der unvergessene Eigentümer Fritz Brigl ein großer Förderer der Archäologie war. Ein etruskisch-alpiner Schöpflöffel für kultische Weingelage stammt aus den Weingütern von Großkarnell und trägt in nord-etruskischem Alphabet die Inschrift P(?L)itame . Eine Grabstele südlich des Patauner trägt eine Inschrift aus demselben Alphabet (in linksläufiger Lesung: „Des Banacus Sohn Naupe [bin ich].“

ÜBER EINE BEDEUTENDE HANDELSROUTE AUF DER ETSCH GELANGT ATTISCHE KERAMIK NACH SIEBENEICH Unter der wissenschaftlichen Leitung der Bodendenkmalpflegerin Catrin Marzoli wurde ein Kultplatz

am Steinerbach, an dessen anderem, linksseitigem Ufer sich eine protourbane jüngereisenzeitliche Siedlung befand, vor 2013 freigelegt. Geradezu sensationell war der Fund einer attischen rotfigurigen „Kylix“ des vierten Jahrhunderts, die wahrscheinlich über die „nasse Straße“ vom berühmten Emporium Adria zusammen mit anderen 10 griechischen Importgütern nach Siebeneich gelangt sein dürfte (Catrin Marzoli). Wahrscheinlich über eine an der Etsch gelegene Anlegestelle entwickelte sich im Nahbereich des Steinerhofes (Huyn) und Großkarnell eine „protourbane Siedlung, die nicht nur Importgüter aus dem Süden, sondern auch prägende Einflüsse aus dem griechischen, etruskischen und venetischen Raum im Alltag und im Geistesleben, darunter auch Impulse im Bereich des Kultes, übernahm.“ (Catrin Marzoli). In diesem Zusammenhang sind eine griechische Drachme aus Istros (Schwarzes Meer) aus der ersten Hälfte des 4. Jh. vor Chr. von Burg Greifenstein und eine keltisch-norische Silberdrachme sowie ein boischer


KUNST & KULTUR

Rot eingezeichnet und schraffiert: die geplante Erweiterung der „Enzenberg“Gewerbezone. Im Margarethenwald ist der Tiefbrunnen rot ausgewiesen. Unten links im Bild die Etsch. Die Gewerbezone grenzt an die heutige Verbindungsstraße zwischen Bozen und Terlan.

Muschelstaler aus Gold (1. Jh. vor Chr.), die westlich von St. Cosmas und Damian gefunden wurden, erwähnenswert.

DER HEILIGE WINKEL DES CHRISTENTUMS Wallfahrtskirche Cosmas und Damian Die archäologischen Grabungen durch den unvergessenen Hans Nothdurfter ab 1985 ergaben, dass die Datierung der Wallfahrtskirche mit dem Patrozinium der Heiligen Ärzte Cosmas und Damian und mit der großen frühmittelalterlichen Pest 541–544, der letzten vor jener des Jahres 1348, zusammenhing. Dass die beiden Heiligen, Zwillingsbrüder und Ärzte, am Greifensteiner Hang in einer aus byzantinischer Zeit stammenden Kirche verehrt werden sollten, kann auch mit einer aus der römisch-klassischen Zeit (5.–1. Jh. vor Chr.) stammenden Zwillingsfigur in Verbindung gebracht werden, die am Greifensteiner Hang gefunden wurde.

ST. MARGARETH IN DER KLAUS Die heutige Kirchenruine (erstmals 1319 erwähnt) im Waldgebiet ist trotz hoher Schutzmauern zusammen mit den umliegenden Wohnhäusern (heute „Wüstung“) mehrmals vom Margarethenbach, der den Lehm für die Enzenberger Ziegelei lieferte, übermurt worden. Die endgültige Auflassung der auf die romanische Zeit zurückreichenden Kirche erfolgte 1785. Wie der Steinerbach in Siebeneich, so

brachte hier der Margarethenbach den feinen rötlichen Lehm von Nobls, der seit dem Mittelalter für die Herstellung von Ziegeln verwendet wurde. Mit der St.-Antonius-Kirche des Deutschen Ordens, der seit 1234 Eigentümer eines bedeutenden Meierhofes ist, erbaute dieser 1702 laut Nicolò Rasmo den „schönsten barocken Zentralbau in Südtirol“. Als 1913 die Herz-Jesu-Pfarrkirche von Siebeneich als Folge der Entwicklung der nachbarschaftlichen Siedlung zu einem Dorf entstand, war die Kirchendichte auf kleinstem Raum so ausgeprägt, dass sie dem Ortsnamen Siebeneich gerecht wurde: Dieser geht wohl auf ein altes Baumheiligtum „Zu den sieben Eichen“ zurück. Nicht nur die Dichte der Sakralbauten im Heiligen Winkel ist auffallend, sondern auch Profanbauten wie der Datumhof und der Haller in der Klaus, die wie die erwähnten Ansitze Großkarnell und Steiner sowie der Gutshof des Deutschen Ordens unter Denkmalschutz sind, unterstreichen die kunsthistorische Bedeutung des Ensembles.

TERLAN HAT NOCH KEINEN GEMEINDEENTWICKLUNGSPLAN Wenn zusätzliche 5-10 Hektar beste Weinlagen in biodynamisch bewirtschafteter Form für die Ansiedlung eines aufstrebenden Unternehmens wie Alpitronic versiegelt werden sollen, so wird die heute bereits bestehende und erwünschte Artenvielfalt

durch eine Reihe von Zielkonflikten beeinträchtigt. Neue Verkehrsprobleme entstehen, nicht zuletzt durch die vom Unternehmen unterstrichene Provenienz der Mitarbeiter aus 35 Ländern. Die viel verschriene neue Versiegelung von intakten Böden, verursacht massive Schäden am Naturhaushalt. Das Trinkwasserschutzgebiet mit dem Tiefbrunnen im geschützten Biotop Margarethenwald ist eigenartigerweise für das neue Industriegebiet nur zum Teil eingezeichnet. Die geplante Flächenumwandlung würde ein extrem wertvolles und geschütztes Gebiet zerstören und das von der Landesregierung postulierte nachhaltige Denken Lügen strafen. Der Heilige Winkel als bedeutendes archäologisches und landschaftliches Ensemble wäre in seiner Ausdehnung in Richtung Etsch schwerstens beeinträchtigt. Über die dortige „nasse Straße“ kam es in der Vorgeschichte zu einer nahezu städtischen Siedlung, die durch viele Bodenfunde belegt ist. Auch wenn bisher kein „archäologisches Risikogebiet“ auf dem geplanten Gewerbe-Erweiterungsgebiet eingetragen ist, so sollte man Ehrfurcht vor den heiligen Orten mit ihrer nur zum Teil bekannten Geschichte unter unseren Füßen haben.

POLITISCHE WIDERSPRÜCHE Der Landeshauptmann spricht sich in einer Antwort auf eine schriftliche Anfrage der Grünen im Landtag für das „zukunftsweisende und junge Unternehmen Firma Alpitronic in Südtirol“ aus und befürwortet eine Entwicklungsmöglichkeit. „Es handelt sich um ein Unternehmen, das sowohl die oft zitierte Abwanderung von Fachkräften bremst, nachhaltig produziert und gleichzeitig durch ein hohes Steueraufkommen zum Wohlstand des Landes beiträgt“. Man sollte, so der Landeshauptmann, dem Unternehmen, das sich dazu verpflichtet „die Produktion klimaneutral zu gestalten und mit ihrem Produkt (Ladestationen für Elektroautos) zur grünen Revolution der Mobilität beiträgt“, 5 bis 10 Hektar zur Verfügung stellen. Dagegen spricht, dass laut dem Bozner Vizebürgermeister Luis Walcher etwa 20 Prozent der 24 Hektar Gewerbezone südlich der Bozner Einsteinstraße

noch nicht bebaut sind. Das heißt, die Alpitronic hätte in Bozen Platz genug. Landesrat Schuler behauptet: Im Zusammenhang mit der überall steigenden Hochwassergefahr müssen die Gemeinden bei der Ausarbeitung neuer Entwicklungsprogramme darauf achten, keine weiteren Flächen zu versiegeln, weil ansonsten bei starken Regenfällen das Wasser schneller in die Bäche fließt und dadurch weitere Überschwemmungen fördert. Der Ortsbauernrat nimmt im Zusammenhang mit der geplanten Erweiterung des Industriegebietes von Landesinteresse Stellung: Für die Erweiterung würden 5,5 Hektar biodynamische Rebfläche für das Unternehmen Alpitronic versiegelt werden. Damit würde qualitativ hochwertiger Lebensraum unseres Landes Südtirol gefährdet sein, und der Landeshauptmann habe in einer Tagung gegen den Flächenverbrauch erklärt, dass keine natürlichen Ressourcen mehr zu verbrauchen seien. Als Obmann des Heimatschutzvereins Bozen-Südtirol nimmt der Unterfertigte mit Genugtuung zur Kenntnis, dass sich die Landeskommission für Raum und Landschaft (19. 5. 2022) gegen die Erweiterung des neuen Gewerbegebietes D „Enzenberg VI“ ausspricht, genauso wie der Verein für Kultur und Heimatpflege Etschtal sowie eine Bürgerinitiative, deren Petition bereits von 1080 Personen unterschrieben wurde. Man wird den Eindruck nicht los, dass die Landesregierung nur die bevorstehende Neuwahl abwartet, um dann das „Wunschprojekt“ der Alpitronic schnell durchzusetzen. Eine diesbezügliche Klärung durch den Landeshauptmann, noch vor dem Wahltermin, wäre für die Motivation der SVP-WählerInnen nicht nur in Terlan gefragt und erwünscht.

Diesen Beitrag hat Univ.-H. Prof. Doz. DDr. Helmut Rizzolli, Obmann des Heimatschutzvereins Bozen/Südtirol, für Sie verfasst.

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POLITIK Brief aus Rom

Spaß beiseite!

Geschätzte Leser,

von Robert Adami

Wahlvorschau In wenigen Wochen ist es wieder so weit, da haben wir wieder die Qual der Wahl… oder auch die Wahl der Qual, je nachdem wie man die Dinge benennen will. Jedenfalls versprechen die kommenden Landtagswahlen spannend zu werden, denn wenn sich die Ergebnisse der bisherigen Umfragen bewahrheiten sollten, dann werden wir hier ein Südtirol in Kürze eine noch nie dagewesene Regierungskoalition erleben. Welche, das wird sich zeigen, aber sie wissen ja, wie das mit Koalitionen ist: Eine Koalition ist so etwas wie eine Vernunftehe, in der die Partner eigentlich nicht miteinander können, aber müssen, weil sie sonst nicht dürfen…also regieren, meine ich. Im Gegensatz zu einer richtigen Ehe steht allerdings bei einer Koalition nicht zu erwarten, dass womöglich nach 9 Monaten schon etwas herauskommt, was Hand und Fuß hat. Ich für meinen Teil hätte schon einen Vorschlag für die perfekte Koalition: Die Grünen mit der Liste JWA…ja, weil die einen haben die glücklichen Hühner und die anderen brauchen Eier, also: passt. Aber Scherz beiseite. Sicher, die Wahlen werden spannend werden, aber wie das Ergebnis auch aussehen mag, es wird den schalen Beigeschmack des Wahlkampfes nicht übertünchen können. Ein Wahlkampf, der mitunter fast surreale Züge annahm, wenn es darum ging, die aktuelle Situation in unserem Heimatland zu beurteilen. Während manche Parteien von einem Land sprachen, in dem Heumilch und Biohonig flössen und (fast) alle glücklich und zufrieden wären, zeichneten andere Parteien das Bild einer in Armut und Gewalt versinkenden Gesellschaft. Nicht im Geringsten werde ich mich hier erdreisten, der einen oder der anderen Seite Recht geben zu wollen, ich hätte auch gar nicht das Wissen dazu… aber halten wir ganz einfach fest, dass im Falle zweier Extreme die Wahrheit meistens irgendwo in der Mitte liegt. In Südtirol liegen die Dinge sicherlich nicht so schlecht, wie von mancher Seite behauptet wird – aber es gibt auch große „Baustellen“, die man endlich zielorientiert angehen müsste, weil sich Probleme halt meistens nicht durch Schönreden lösen lassen. Hoffen wir, dass die nächste Regierung sich also vor allem eines zu Herzen nimmt: In Zukunft weniger Polit-Gerangel und dafür mehr Realitätssinn. 26

heute werde ich nicht über die Unstimmigkeiten in der Regierungsmehrheit oder über die zunehmende Isolation von Giorgia Meloni in Europa berichten und auch nicht die erschreckenden Aussagen von Andrea Crippa, Vizesekretär der Lega, kommentieren, der Deutschlands Unterstützung der Hilfsorganisationen für Flüchtlinge mit dem Einmarsch deutscher Truppen in Resteuropa vor (mehr als) 80 Jahren vergleicht, während Frank-Walter Steinmeier, Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland, in Rom seinem ehemaligen Amtskollegen Giorgio Napolitano die letzte Ehre erweist. Berichten werde ich von der Zeremonie, mit welcher sich gestern, den 26.09.2023, im Plenarsaal der Abgeordnetenkammer Italien vom zweimaligen Staatspräsidenten Giorgio Napolitano verabschiedet hat. Wie lebhaft sind die Erinnerungen an den April 2013, die ersten Wochen meiner parlamentarischen Tätigkeit, als nach dem Ablauf der ersten Amtsperiode von Präsident Napolitano dessen Nachfolger gewählt werden sollte. Franco Marini, ehemaliger Präsident des Senats, sollte es werden und die 521 Stimmen, die er im ersten Wahlgang erhielt, hätten gereicht, ihn im vierten Wahlgang, ab welchem die erforderliche Mehrheit von zwei Dritteln der Wahlberechtigten auf die absolute Mehrheit reduziert wird, zum Präsidenten zu küren. Bersani setzte aber auf Romano Prodi, der diese Mehrheit, nicht zuletzt ‚dank‘ der 101 Heckenschützen in den Reihen des Partito Democratico, deutlich verfehlte. Die Ratlosigkeit war groß, die Politik verunsichert und eine Einigung der politischen Lager auf eine für alle akzeptable Persönlichkeit nicht in Sicht. Die Vertreter der Großparteien pilgerten zum noch amtierenden Präsidenten Napolitano und ersuchten ihn, sich noch einmal zur Verfügung zu stellen. Napolitano, der dieses Ansinnen zunächst auch aus Altersgründen und überdies aufgrund verfassungsrechtlicher Bedenken ablehnte - es war schließlich noch nie ein Staatspräsident in seinem Amt bestätigt worden - lenkte schließlich ein und wurde mit 738 Stimmen zum Präsidenten gewählt. Seine flammende Rede, mit der er die Politik in die Pflicht nahm und an die Verantwortung der Politiker im Interesse des Gemeinwohls appellierte, löste euphorische Zustimmung und Betroffenheit aus, hat allerdings, langfristig betrachtet, nicht zum gewünschten Ergebnis geführt. In der gestrigen Abschiedszeremonie erinner-

ten Familienmitglieder und Persönlichkeiten der politischen und klerikalen Welt an einen großen Staatsmann und an einen Menschen, der sich zwar der Politik verschrieben hatte, aber Menschlichkeit und Kulturbewusstsein als Grundlagen verantwortungsvollen Handelns nie abgelegt hatte. Ignazio La Russa, Präsident des Senats und Gianni Letta, ehemalige rechte Hand und politischer Kopf von Berlusconi, zollten Napolitano, mit dem sie inhaltlich wenig gemein hatten, Respekt. Anna Finocchiario erinnerte an seine Weitsicht, an die unermüdliche Hartnäckigkeit in der Verfolgung der politischen Ziele eines überzeugten und konsensfähigen Kommunisten und an seine Art, seine politischen Mitstreiter und Widersacher mit Argumenten zu überzeugen. Paolo Gentiloni hob das Europabewusstsein des ehemaligen Präsidenten hervor und berichtete davon, dass Napolitano nach Ausbruch des Ukraine-Krieges an das Modell ‚Südtirol‘ als Lösungsansatz für eine Befriedung geglaubt hatte. Kardinal Gianfranco Ravasi, der in einem engen Verhältnis mit dem Atheisten Giorgio Napolitano stand, versuchte anhand von vier Anekdoten dessen schillernde und ungemein weitsichtige und tiefschürfende Persönlichkeit näher zu bringen. Berührend waren die Worte von Sofia May Napolitano, Enkelin des verstorbenen Präsidenten, die ihm attestierte, sich trotz seiner Hingabe an die Politik immer um die großen oder kleinen Bedürfnisse seiner Familie gekümmert zu haben. Bezeichnend ist eine Aussage von Giorgio Napolitano, an welche sein Sohn Giulio erinnerte: „Ich habe gute Schlachten geschlagen und falsche Anliegen unterstützt.“ Die intellektuelle Redlichkeit dieser Selbsteinschätzung spricht für sich. Fraglich, wieviel von dieser Aufrichtigkeit wir in der heutigen Politikerriege finden. Aus Rom, wo eine große Persönlichkeit verabschiedet wurde, am 27. September 2023

Manfred Schullian Kammerabgeordneter


DEN BÄUERINNEN DAS WORT

In Zusammenarbeit mit

Genussmomente Der Bäuerinnenkalender 2024 ist da! 12 Genussrezepte von Bäuerinnen-Dienstleisterinnen laden zum Nachbacken oder Nachkreieren ein, mit den Produkten, die wir vor unserer Haustür haben.

Im Bäuerinnenkalender 2024 dreht sich alles um den Genuss. Monat für Monat beschert der Kalender einen Genussmoment: einmal beim Zubereiten der Nachspeise, und dann beim Verspeisen in Gesellschaft am Familientisch. Dabei verknüpfen sich Erlebnis und Genuss. Diese Genussmoment schaffen die Bäuerinnen mit ihren Rezepten. Zudem verraten sie den einen oder anderen kleinen Kniff in der Zubereitung, der in keinem Kochbuch zu finden ist. Doch es fehlt auch nicht an kreativen Inspirationen, was sich aus den regionalen Produkten der Saison sonst noch Köstliches zubereiten lässt. Und noch etwas möchten die Bäuerinnen mit dem Bäuerinnenkalender vermitteln: „Genießen

wir das Gute, nehmen wir das, was vor unserer Haustür wächst - von der Holunderblüte, dem Rhabarber, der Marille bis hin zur Kastanie. Wir haben eine große Fülle an guten Gaben in unseren Gärten. Schätzen wir sie und zaubern wir mit ihnen einen schönen Genussmoment in den Gesichtern unserer Familie und Freunde“, sagt Landesbäuerin Antonia Egger und lädt zum Genießen ein. Und noch etwas betont die Landesbäuerin: „Eppes Sießes hot olm Plotz. Genießen wir gemeinsam am Familientisch Genussmomente – die möchten wir Euch heuer übers Jahr Monat für Monat mitgeben.“ Der Kalender ist über die Orts- und Bezirks-

SBO-Bäuerinnenkalender: Genussmomente im Jahr 2024

bäuerinnen sowie im SBO-Landesbüro und den Bezirksbüro erhältlich.

Lehrgang Schule am Bauernhof – Chance ergreifen Wollt ihr Kindern und Jugendlichen Eure Welt zeigen? Wollt ihr Eure Hoftore öffnen und damit einen Einblick in Eure Arbeit geben? Damit schon die jüngsten unserer Gesellschaft lernen, wie Landwirtschaft funktioniert? Bäuerinnen und Bauern machen mit „Schule am Bauernhof“ Landwirtschaft erlebbar, sie betreiben

Bewusstseinsbildung von höchstem Wert, sie sorgen für staunende Kinderaugen, sie ermöglichen ein zaghaftes Herantasten an die Tiere, sie sorgen dafür, dass Kinder den Bauernhof mit allen Sinnen erleben und fürs Leben lernen. Gleichzeitig ist es für Bäuerinnen und Bauern ein Nebenverdienst, der am Hof direkt getätigt werden kann.

Im Januar startet wieder der Lehrgang „Schule am Bauernhof“ an der Fachschule Salern. Dort können sich Interessierte zum Anbieter, zur Anbieterin für das Schulprojekt „Schule am Bauernhof“ ausbilden lassen. Bäuerinnen und Bauern

lernen dort, Kindern die bäuerliche Arbeitswelt auf ihrem Hof näherzubringen: alters- und bedarfsgerechte Lehrmethoden zur Vermittlung von Lerninhalten, Qualität der Ernährung, Arbeitssicherheit und Hygiene.

Dauer: 104 Stunden, montags und dienstags von 8.30 - 16.30 Uhr Zeitraum: Jänner bis April Gebühr: 436 € Veranstalter: Fachschule für Land- und Hauswirtschaft Salern Anmeldung: Mit SPID oder Bürgerkarte auf der Homepage der Schule Informationen: 0472 207613 oder E-Mail: fs.salern@schule.suedtirol.it Das Datum des Infoabends wird zu einem späteren Zeitpunkt bekanntgegeben.

Als Londtogskandidat denk i gleich wia OchttausenderRekordbergsteiger. Mi interessiert lai der Wohlkompf, und net der Sitz im Londtog …

© G.Andergassen

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Sich selbst und der Umwelt Gutes tun – mit den neuen Loacker Mehrkorn Das für seine authentischen Produkte weltweit bekannte Südtiroler Unternehmen setzt mit einer Köstlichkeit auf bewussten Genuss

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WIRTSCHAFT DEM WIRTSCHAFTS-EXPERTEN DAS WORT

Kryptovermögenswerte aufwerten und offenlegen Mit dem Haushaltsgesetz der Regierung 2023 wurden die steuerlichen Bestimmungen zu den Kryptovermögenswerten neu geregelt. Grundsätzlich sind nun alle Gewinne aus dem Verkauf von Kryptovermögenswerten steuerpflichtig. Das Haushaltsgesetz sieht unter anderem vor, dass zum 1. 1.2 23 gehaltenen Kryptovermögenswerte aufgewertet werden können. Dies, um die Steuerlast bei einem Verkauf mit Gewinn zu verringern. Die Aufwertung erfolgt in der Weise, dass bis zum 30. September 2023 eine Ersatzsteuer in Höhe von 14% auf den aufgewerteten Wert der Kryptovermögenswerte zu entrichten ist. Eine Zahlung

in 3 Jahresraten ist ebenfalls Kryptovermögenswerten eingemöglich. Der aufgewertete Wert führt. Alle Kryptovermögenswerte stellt dann bei einer zukünftigen müssen in der Steuererklärung Veräußerung der Kryptovermö- offengelegt werden, unabhängig genswerte den Anschaffungswert davon, wie sie gehalten werden für die Berechnung des Veräuße- (über ausländische Börsen oder rungsgewinns dar. Wird ein auf- „Hardware-Wallets“). Ausgenomgewerteter Kryptovermögenswert men von der Offenlegung sind unter dem aufgewerteten Wert lediglich Vermögenswerte, die über verkauft, ist der Veräußerungs- italienische Finanzintermediäverlust nicht abzugsfähig. Die re gehalten werden, welche die Aufwertung ist immer dann inte- Steuern direkt abführen. Wie bei ressant, wenn eine Veräußerung den anderen Vermögenswerten im zu hohem Gewinn führen würde. Ausland, die in der SteuererkläGleichzeitig zu den Änderungen rung angegeben werden müssen, der Besteuerung wurde mit dem gilt eine Vermögenssteuer in Höhe Haushaltsgesetz 2023 eine günsti- von 2 Promille auf den Jahresge Möglichkeit zur nachträglichen endwert. In den Vorjahren und Offenlegung nicht gemeldeter bis zum 31. Dezember 2021 nicht

angegebene Kryptovermögenswerte und daraus entstandene nicht angegebene Einkommen können mit einer reduzierten Ersatzsteuer saniert werden. Auf nicht angegebene Vermögenswerte ist ein reduzierter Strafzuschlag von 0,5 % pro Jahr zu entrichten. Nicht angegebene Einkommen können mit einer Ersatzsteuer von 3,5 % pro Jahr zuzüglich 0,5 % Strafgebühr nachversteuert werden. Ein entsprechender Antrag ist bis zum 30. November 2023 einzureichen. Da die materielle Durchführung des Offenlegungsverfahrens im Normalfall mehrere Wochen in Anspruch nehmen wird, wird ein sofortiges Handeln empfohlen.

Verkauf von Antiquitäten und Sammlerstücken: Dieses Thema ist von breitem In- Einkünfte aus einer unternehmeteresse, denn zu Antiquitäten und rischen Tätigkeit (Art. 55 TUIR Sammlerstücken zählen nicht nur – Testo Unico delle imposte sui wertvolle Gemälde, sondern auch redditi), wenn berufsmäßig, auch Briefmarken, Porzellanfiguren, nicht ausschließlich, Tätigkeiten Oldtimer u.v.m. Die steuerlichen nach Art. 2195 Zivilgesetzbuch Bestimmungen zum Verkauf von ausgeübt werden. Zu den TätigAntiquitäten und Sammlerstücken keiten nach Art. 2195 ZGB zählt sind aber unklar und umstritten. auch der Handel bzw. Verkauf von Vor einigen Monaten ist diesbezüg- Waren, also potenziell auch von lich ein interessantes Urteil des Antiquitäten und Sammlerstücken. Kassationsgerichtshofs veröffent- Berufsmäßig bedeutet in diesem licht worden, das Rückschlüsse auf Sinne eine regelmäßige und kontidie richtige steuerliche Einstufung nuierliche Tätigkeit. Im Gegensatz zulässt. zu einer gelegentlichen Tätigkeit, In erster Linie geht es im Urteil um welche laut Art. 67 TUIR definiert die Erörterung der Frage, ab wann ist. Der Gesetzgeber gibt allerdings der Verkauf von Antiquitäten und keine genaue Anzahl an OperatioSammlerstücken als unternehme- nen wieder, ab wann eine Tätigkeit rische bzw. gewerbliche Tätigkeit als unternehmerisch und nicht eingestuft wird. Laut italienischem mehr gelegentlich betrachtet werSteuergesetz handelt es sich um den kann.

Die Richter unterscheiden in dem Urteil drei verschiedene Arten: a) Kunsthändler: Dieser erfüllt alle Voraussetzungen eines Unternehmers mit einer Organisationsstruktur. Er kauft und verkauft regelmäßig Kunstwerke und bewirbt diese auch. Er unterliegt dem Art. 55 TUIR und ist somit ein Unternehmer und benötigt auch eine Mehrwertsteuerposition. b) Spekulant: Dieser erwirbt gelegentlich Kunstwerke, mit der Absicht diese mit Gewinn zu verkaufen. Dieser unterliegt dem Art. 67 TUIR (redditi diversi) und muss den Mehrwert bei einem Verkauf der Einkommenssteuer unterwerfen, hat aber keine Mehrwertsteuerposition.

c) Sammler: Dieser erwirbt die Kunstwerke für die eigene Sammlung (zur eigenen Freude). Er verfolgt keine Gewinn- oder Verkaufsabsicht. Bei einem Verkauf unterliegt er keiner Besteuerung. Die Einstufung in eine der drei Arten erfolgt anhand einer Bewertung folgender Tatbestände: Ursprünglicher Kaufgrund, Häufigkeit der An- und Verkäufe, Haltedauer der Objekte, Vorhandensein verkaufsfördernder Aktionen (Werbung) und Grund des Verkaufs.

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Benefizdinner aus geretteten Lebensmitteln Die OEW lädt am Samstag, 14. Oktober anlässlich des bevorstehenden Welternährungstags im Ansitz Töpsl in Obervintl zum Benefizdinner aus geretteten Lebensmitteln ein. Ein Drittel der für unsere Ernährung bestimmten Lebensmittel werden jedes Jahr verschwendet. Laut FAO, der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen, werden 28 Prozent aller Landwirtschaftsflächen weltweit bewirtschaftet, um Lebensmittel zu produzieren, die in der Tonne landen. Überproduktion, Preisspekulation, teils absurde Qualitätsvorgaben und fehlende Wertschätzung führen zu einer enormen Ressourcenverschwendung, die sich negativ auf Umwelt und Klima auswirkt. Um dafür mehr Bewusstsein zu schaffen und positive Handlungsoptionen aufzuzeigen, lädt die OEW - Organisation für Eine solidarische Welt anlässlich des bevorstehenden Welternährungstags am 14. Oktober um 19 Uhr im Ansitz Töpsl in Obervintl zum Benefiz-Herbstdinner. Gemeinsam mit dem feldVerein aus Innsbruck zaubert das kulinarisch begeisterte Team ein köstliches 5-Gänge-Menü aus überschüssigen Lebensmitteln lokaler Betriebe. Die Spenden des Abends in Form eines Wertschätzungsbeitrags von 45 Euro pro Person gehen an das OEW-Partnerprojekt „Vida y esperanza“ in Bolivien. Das Projekt unterstützt benachteiligte Kinder bei ihrer Schulbildung. Anmeldun-

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gen werden bis zum 9. Oktober unter monika.thaler@oew.org oder 0472 208208 entgegengenommen. Auch eine vegane Menüvariante ist auf Anfrage möglich. Monika Thaler, Koordinatorin des Events und Mitarbeiterin der OEW, erklärt: „Die Verschwendung von Lebensmitteln hat weitreichende Auswirkungen und belastet die Umwelt enorm. Für die Lebensmittelproduktion werden große Mengen an Emissionen freigesetzt und begrenzte Ressourcen wie Wasser und fruchtbarer Boden genutzt, die angesichts des Klimawandels immer kostbarer werden. Die Folgen dessen sind derzeit schon sehr stark im Globalen Süden spürbar.“ Dass unser täglicher Konsum zu dieser globalen Ungerechtigkeit beiträgt, zeigen die Zahlen: Laut UNEP, dem Umweltprogramm der Vereinigten Nationen, gingen 61% der globalen Lebensmittelverschwendung 2019 auf das Konto der privaten Haushalte. Das sind ungefähr 568 Millionen Tonnen Lebensmittelabfälle. Das hat auch Claudia Sacher vor Augen, die beim Benefizdinner in Obervintl die Regie in der Küche führen wird. Sie ist eine der Gründerinnen des feld-Vereins in Innsbruck und hat sich gemeinsam mit einer Gruppe Gleichgesinnter der „Nutzung von Ungenutztem“ verschrieben. „Wir möchten die Menschen mit unserer Arbeit motivieren, Lebensmittel wieder mehr wertzuschätzen und kreativ zu verwenden“, erklärt sie. Manche Lebensmittel, wie zum Beispiel zu

OEW-Freiwillige beim Benefizdinner im Ansitz Töpsl 2022

Das OEW-Team und der feld-Verein beim Benefizdinner 2022 im Ansitz Töpsl_

groß geratenen Kohlköpfen, sind zwar aktuell nicht marktfreundlich, schmecken aber super. Elegant und kreativ präsentieren die Köchinnen aus Innsbruck Krautkopf, Apfel, Kürbis und Co. und zeigen, wie sich auch aus Gemüseköpfen mit Schönheitsmakeln Köstliches kreieren lässt. Gesponsert werden die „geretteten“ Lebensmitteln von lokalen Betrieben aus ganz Südtirol. Damit sich auch der globale Kreis schließt, hat die OEW gemeinsam mit den engagierten Freiwilligen das Partnerprojekt „Vida y esperanza“ als Spendenempfänger des Abends gewählt. Die OEW pflegt seit fünfzehn Jahren eine nachhaltige Kooperation mit Projektleiterin Mirtha Rosario Oviedo in Bolivien. Sie betreut im Projektzentrum der Stadt Cochabamba zirka hundert Kinder und Jugendliche aus benachteiligten Familien. Die-

se erhalten dort das notwendige Schulmaterial, Hausaufgabenhilfe, psychologische Betreuung, gesunde Mahlzeiten und Raum zum Spielen und Basteln. Auch ihre Familien werden in Notsituationen finanziell unterstützt und von Sozialarbeiter*innen betreut. Durch die erfolgreiche Projektkooperation konnten viele der Kinder in den letzten Jahren einen Schulabschluss machen, daraufhin ein Studium beginnen oder eine fixe Arbeit finden. Im Gegenzug konnte die OEW 25 jungen Südtiroler*innen ein Praktikum im Sozialprojekt vermitteln und ihnen einen bewusstseinsbildenden Perspektivenwechsel ermöglichen. Viele der ehemaligen Auslandspraktikant*innen engagieren sich beim Benefizdinner am 14. Oktober in Obervintl. OEW-Geschäftsführerin Stefanie Unterthiner betont: „Mit dem Benefizdinner und der Projektunterstützung versuchen wir einen Beitrag im Kampf für mehr globale Gerechtigkeit zu leisten. Denn Ernährung hat in der Tat einen erheblichen Einfluss auf unseren ökologischen Fußabdruck und dem Klimawandel, von welchem marginalisierte Personen wiederum besonders betroffen sind. Schätzungen zufolge können 8-10% der globalen Treibhausgasemissionen auf die Lebensmittelverschwendung zurückgeführt werden. Je mehr Menschen Veränderungen in diesen Bereichen vorantreiben, desto mehr kann sich langfristig für alle positiv verändern.“


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