Nr. 02 vom 27.01.2016 – 14-tägig
An der Peripherie
Abwanderung und wie man damit umgeht
• Sardinien • Kalabrien • Sizilien
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KOMMENTAR
16 Liebe Leser,
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Bücher sind etwas Wunderbares: Sie machen sich gut in den Regalen, man kann damit Spinnen jeder Größe verlässlich den Garaus machen, ein Tischwackeln ist mit einem Handgriff behoben. Darin schmökern kann man obendrein; obwohl, wenn ich eine Horrorgeschichte will, kann ich auch meine Kontoauszüge lesen. Wie auch immer, Bücher haben mich schon als kleiner Junge fasziniert; mehr jedenfalls als, sagen wir, Fußball. Es ist kein Wunder, dass ich nie über die D-Jugend hinausgekommen bin; es wird halt wenige Rechtsaußen (oder war’s links?) geben, die das Spiel an den Torpfosten gelehnt comiclesenderweise verbringen und nach dem Ergebnis fragen müssen. Trotzdem: Ich habe hohe Achtung vor jedem, der es in einem Sport zu außergewöhnlichen Leistungen bringt. Und noch weit mehr Achtung vor jenen, die trotz durchschnittlicher Ergebnisse ihren Sport mit Freude ausüben.
Denn was mich früher eigentlich vom Sporteln abgehalten hat, war nicht die Anstrengung, sondern eher die Abneigung, aus allem einen Kampf zu machen, in dem nur der Beste was wert ist – bedauerlicherweise ein Zustand, der den heutigen Spitzensport nur allzu gut beschreibt. Oder erinnern Sie sich noch – Hand aufs Herz – an den Zweitplatzierten der letzten Schwimm-Weltmeisterschaft? An den Vierten gar? Gerade flimmern wieder eine Menge an Sportnachrichten über die Sender. Dahinter stehen Athleten, die ihr Bestes geben und doch mit Kritik rechnen müssen, wenn sie nicht auf dem „Stockerl“ stehen dürfen – kein Mitbürger unter den ersten Drei? – ein „Tebaggl“, wie Sportkommentatoren betonen. Und härter müssen die Bewerbe werden – das olympische „Schneller, höher, weiter“ bekommt da eine ganz neue Bedeutung. Wen wundert’s, wenn auf der Jagd nach dem ersten Platz bisweilen Gesundheit, Menschenverstand und die Integrität dran glauben müssen? Man könnte diese Schattenseiten noch als Auswüchse des Spitzensports abtun; allein, ein Besuch beim sonntäglichen Fußballgekabbel der D-Jugend Hinterkaffingen belehrt uns eines Besseren: Was Schiedsrichter und Gegner sich oft anhören müssen – von Mutmaßungen über sexuelle Vorlieben bis hin zu Verwandtschaftsverhältnissen zu Vierbeinern – scheint nicht immer ein Zeichen für die vielgerühmte sportliche Fairness zu sein. Jammerschade, denn Sport ist unglaublich wertvoll, erfüllend und schön, solange er eben nicht ins Extreme geht. Wenn bei obgenannten Spitzenspiel ein zähnefletschender Spielervater (mit Bierbauch) knurrt: „Laaf, tu Kolldra, do gets um olls“, frage ich mich, ob ich irgendwo die Pointe verpasst habe. Aber ich bin wahrscheinlich nicht sportlich genug. Da lese ich lieber was, am besten über die letzte Schwimmweltmeisterschaft. Dann weiß ich zumindest, wer letztes Mal Zweiter war. Oder Vierter Matthias Willeit – mw@bezirksmedien.it
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Kurzmeldungen/inhalt
INHALT
Vor 100 Jahren im Pustertal
Kognak ist rar im Pustertal des Jahres 1916, zumal man gegen Frankreich Krieg führt, und da nimmt es nicht Wunder, wenn im Anzeigenteil des „Pustertaler Boten“ die „letzten 1.000 Flaschen Eigenbau-Cognac“ und ein „Medicinal-Cognac“ angepriesen werden, letzterer werde übrigens gar nicht selten „von ärztlicher Seite verordnet“. Wahrscheinlich nicht gegen die Kälte, denn schon vor hundert Jahren vermeldete man einen recht milden Jänner, die „gefürchtete Sebastiani-Kälte“ sei recht spurlos vorübergegangen. Gar nicht spurlos ist der Krieg bisher an Taisten vorübergegangen; denn schon seien „von der hiesigen Gemeinde Sieben gefallen, jedoch ziemlich viele werden vermisst“. Viele werden es auch bleiben, denn Nachrichten wie jene von Alois Eppacher sind eben rar: Von ihm „traf eine Karte aus der russischen Gefangenschaft in Rein ein, worin er mitteilte, dass es ihm gut gehe und er sich nach Frieden sehne.“ Er wird nicht der einzige gewesen sein. (MW)
Sport Seiten 28–29
Porträt Seite 18
Lokales Seite 11
titel Abwanderung und wie man damit umgeht
FÜR & WIDER
Öffentlich ausschreiben?
LOKALES
Alles bilingual? Investmentonds oder doch besser unter die Matratze? Was lange währt... Nur eine Farce? Würfelspiel: Mein großer Gipfel
TERMINE STANDORT
Die Wirtschaft in Reischach und Stefansdorf
KULTUR
Was man als Pusterer über Bruneck wissen sollte
SONDERTHEMA
Nachhaltigkeit ist Überzeugungssache
WANDERVORSCHLAG Zum Burgstall
REZEPT
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Seiten 6–7
Seite 8 Seite 9 Seite 12 Seite 13 Seite 14 Seite 15 Seiten 16–17 Seiten 19–21 Seite 22–23 Seiten 24–26 Seite 27
Kalbskopf sauer
Seite 30
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Seite 31
Süße Aussichten Peter Senfter ist mit dem Honigjahr 2015 zufrieden. Der Obmann des Imkerbundes Oberpustertal zieht vor der Bezirksvollversammlung am 13. Februar eine positive Bilanz des letzten Jahres. Vor allem sei erfreulich, dass der Befall der Völker durch die Varroa-Milbe im Vergleich zu 2014 stark nachgelassen hat. „Im letzten Jahr hatten wir nur Einzelfälle, die schnell bekämpft werden konnten. Das ist gut, weil sich der Befall rasend schnell ausbreiten und ganzen Populationen den Garaus machen kann. Aber es war, trotz der Wetterumstände, zum größten Teil ein Super-Honigjahr.“ Vor allem die Imker in Taisten/Welsberg, Pichl/ Gsies und Toblach konnten sich über hohe Erträge und gesunde Völker freuen. Nicht, dass alles sorgenfrei wäre: „Natürlich ist die Klimaerwärmung eine Herausforderung, und besonders die Spritzschäden machen und manchmal zu schaffen.“ Die Oberpustertaler Imker fahren nämlich im Frühjahr häufig zum Bestäuben der Obstplantagen ins Eisacktal oder ins Unterland. „Das Spritzen ist zwar klar geregelt, aber manchmal gibt
es auch schwarze Schafe, die uns nicht melden, wenn eine Obstwiese gespritzt wurde; dann gibt es natürlich Ausfälle unter den Bienen. Aber die Öffentlichkeit ist sensibler auf das Thema geworden, und auch unter den Jungen gibt es mehr Interesse an der Imkerei.“ Apropos Interesse: Vielleicht denkt man beim nächsten Honigschlecken daran, dass man den Lebensertrag von zehn bis 15 Bienen auf einem Löffel hat. (MW)
Peter Senfter: „Ein sehr gutes Honigjahr“
Kurzmeldungen Naturparkbetreuer gesucht Für Liebhaber von Natur und von Arbeit in frischer Luft gibt es saisonale Jobs als Schutzgebietsbetreuer unserer Naturparke. Das Landesamt für Naturparke sucht für die Sommermonate wieder Naturparkbetreuer, die in den Südtiroler Naturparks den Naturschutzdienst versehen. Hauptaufgabe der saisonalen Naturparkbetreuer ist es, die Besucher des Naturparks auf die Ziele des Schutzgebietes aufmerksam zu machen und zu mehr Verständnis für Natur und Umwelt anzuregen. Wie werde ich Naturparkbetreuer? Melden können sich Personen, die das 18. Lebensjahr vollendet haben, über gute naturkundliche Fähigkeiten und ein fundiertes Wissen auf dem Gebiet des Natur- und Landschaftsschutzes verfügen und kontaktfreudig sind. Voraussetzung für die Aufnahme in den Dienst ist die Teilnahme an einem siebentägigen Ausbildungskurs, der voraussichtlich Ende Mai stattfinden wird. Anmeldeschluss für die Bewerbung ist der 4. März. Infos beim Landesamt für Naturparke in Bozen oder bei den Außenstellen: Bruneck 0474 582330; St. Vigil in Enneberg, Tel. 0474 506120 und Welsberg, Tel. 0474 947360. (IB)
Kulinarischer Hochgenuss Eine Schülerin und zwei Schüler der Hotelfachschule von Bruneck realisieren Mitte März ein Schulprojekt, das kulinarischen Hochgenuss inmitten der Sextner Dolomiten verspricht. „Wir glauben, dass eine solche Veranstaltung in einem Feinschmeckerland wie Südtirol gut aufgenommen, unterstützt und auch besucht wird“, sind sich die drei jungen Projektinitiatoren Luca Rubatscher, Daniela Hofer Steger und Armin Villgrater einig. Ziel dieses exklusiven Events, das in der Sextner Talschlusshütte geplant ist, soll es sein, den interessierten Gästen die Südtiroler Sternegastronomie in traditionellem Ambiente näher zu bringen; dabei sollen auch die verschiedenen kulinarischen Einflüsse des Landes voll zur Geltung kommen. Die bis zu 35 Teilnehmerinnen und Teilnehmer erwartet ein 7-Gänge-Menü, das gleich mehrere Sterneköche, die bei diesem Projekt für einen guten Zweck zusammenkommen, zubereiten. Eine Apfelsaftverkostung, ein Aperitiv und eine stimmige Weinanpassung zum Essen runden den feinen Schlemmerabend ab. Um den professionellen Service kümmern sich die drei engagierten Gastronomie-Experten und Event-Organisatoren eigenhändig. So können sie am besten zeigen, was sie in der Schule gelernt haben. Gemeinsam mit den Lehrpersonen, die das Projekt begleiten, freuen sie sich auf einen genussvollen, unvergesslichen Abend! (SH)
Liebe Leserinnen und ! Leser des Leben Ein neues Jahr hat begonnen und auf uns alle wartet ein Meer von Emotionen, Begegnungen und Momenten, die uns tief berühren werden. Momente der Freude, des Zusammenseins, der Ruhe, Erfolgsmomente, Glücksmomente, Momente, in denen wir die Welt umarmen könnten. Aber das Leben zeigt sich uns allen leider nicht immer nur von der schönsten Seite und so können wir auch Momenten der Trauer, der Ängste und Sorgen begegnen. Gewisse dieser Momente können uns auch verzweifeln lassen, berauben uns vielleicht unserer Illusionen und stellen uns vor die großen und schwierigsten Fragen des Lebens. Und während all dem wird das Leben das machen, was es am besten kann: nämlich weitergehen (frei nach Schiller). In diesem Weitergehen wird sich jede/jeder von uns vor Entscheidungen und Fragen wiederfinden, die vielleicht unsere Persönlichkeit, unsere Lebensgeschichte und unsere Werte, unseren beruflichen Werdegang, unser Miteinander in Beziehungen und am Arbeitsplatz, die Erziehung unserer Kinder, unsere heimlichen
Süchte und Sehnsüchte betreffen. Es freut mich, Ihnen im heurigen eine kleine MögJahr im lichkeit bieten zu können, Fragen genau dieser Art zu stellen. So bietet sich Ihnen die Gelegenheit, einen Blick von Außen zu erhalten, vielleicht eine andere Perspektive einnehmen zu können, einige Stolpersteine zu entfernen und hoffentlich wieder mit Mut und Zuversicht weiter zu gehen. Senden Sie mir bitte Ihre Fragen an meine E-Mail Adresse pezzi@psychologischepraxis.it und gemeinsam mit dem Redaktionsteam des „Puschtra“ werden wir einmal im Monat eine Frage aussuchen und die Antwort veröffentlichen, natürlich so, dass Ihr Name nicht aufscheinen wird. Ich freue mich sehr auf Ihre Fragen und schicke Ihnen mit dem folgenden Zitat die besten Grüße: „Eines Tages wirst du aufwachen und keine Zeit mehr haben für die Dinge, die du immer wolltest. Tu sie jetzt.“ (Paolo Coelho)
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titel An der Peripherie
Abwanderung und wie man damit umgeht Es gibt im mehrere Gemeinden in Südtirol, die stark von Abwanderung betroffen sind; davon zwei im Pustertal: Prettau und Mühlwald. Wir haben uns in Mühlwald umgehört, was dagegen getan werden kann. Denn Abwanderung betrifft nicht nur die Wohnbevölkerung; auch die Wirtschaft, etwa die Nahversorgung, braucht eine Mindestbevölkerung und -nachfrage.
E
inige Zahlen vorneweg: Mühlwald hat laut den letzten verfügbaren Zahlen vom 31.12.2015 insgesamt 1.442 Einwohner: 1071 in Mühlwald, 371 in der Fraktion Lappach. Die Zahlen sind rückläufig: 2009 lebten noch 1.482 Personen auf dem Gemeindegebiet. Die Altersstruktur ist (noch) gesund und ausgeglichen, doch macht dem Vize-Bürgermeister und Gemeindereferenten für Sport, Schule und Kultur Gebhard Mair zu denken, dass die Abwanderung in den letzten Jahren wieder zugenommen hat; 2015 sind 35 Personen ab- und nur 22 zugewandert. „Die Tendenz für die nächsten Jahre ist fallend, denn mit Ausnahme des Jahres 2013 sind die letzten Jahrgänge mit etwa 14 Geburten ausnahmslos schwach. Besonders sichtbar wird dies an der Grundschule von Mühlwald. Vor wenigen Jahren war die Schülerzahl noch deutlich über 80, mittlerweile ist sie auf 60 zurückgegangen. Die Grundschule Lappach ist mit derzeit 19 Schülern ohnehin klein, aber stabil. Langfristig heißt dies, dass die Bevölkerung weiter schrumpfen wird.“
Hochqualifizierte Jobs fehlen
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Was ist der Hauptgrund für die Abwanderung? Sind es fehlende Jobperspektiven, mangelnde Möglichkeiten für die Freizeitgestaltung,
zu wenige Wohnungen, oder gibt es andere Gründe? Bürgermeister Paul Niederbrunner sagt ganz klar: „Der Hauptgrund für die Abwanderung ist, dass die Jungen Arbeitsstellen außerhalb der Gemeinde bzw. der näheren Umgebung finden. Beson-
erhofft, wird das schnelle Internet sein, woran die Gemeinde derzeit arbeitet. Leider, so Bürgermeister Niederbrunner, entziehe die zunehmende Zentralisierung Südtirols den peripheren Gemeinden immer mehr den Saft und die Lebenskraft,
Schließung der Brillenfabrik in Außermühlwald mit zuletzt 14 Arbeitsplätzen ein harter Schlag. Anzumerken ist hierbei, dass die Männer in Mühlwald und Lappach deutlich in der Überzahl sind; in der Fraktion Mühlwald leben z.B.
Gebhard Mair: „Die Förderpolitik dringend überdenken“
Bürgermeister Paul Niederbrunner: „Das Kapital Natur vorsichtig verwalten“
Christof Außerhofer: „Nicht einfach, eine Arbeit in der Nähe zu finden“
ders bei den Akademikern ist dies zu beobachten: Man geht studieren, findet einen Job, geht eine Beziehung ein. Sehr viele junge und gut ausgebildete Mühlwalder sind in den Zentren zu finden, sei es lokal in Bruneck oder auch weiter entfernt, wo es einen Job gibt; damit fehlen die jungen Familien. Was die abwanderungsgefährdeten Gemeinden brauchen, sind Jobs in einer gewissen Nähe, und zwar auch für höher Qualifizierte.“ Eine Maßnahme, von der man sich eine Verbesserung der Arbeitsstellen
denn mit den Arbeitskräften gehen auch die Menschen.
487 Männer, aber nur 418 Frauen; normalerweise ist die Lage eher umgekehrt, bedingt durch die höhere Lebenserwartung der Frauen. Warum das so ist, kann nur vermutet werden; ein Grund könnte der genannte Mangel an Arbeitsplätzen für Frauen sein, der ihre Abwanderung fördert; belegen lässt sich dies allerdings nicht. „Die Gemeinde kann hier relativ wenig tun, außer, gute Rahmenbedingungen für eine Investition zu schaffen, z.B. im Tourismus und Gastgewerbe.“
GegenmaSSnahmen Was würde dem Trend am besten entgegenwirken? „Ich denke, hilfreich wären hier besonders Arbeitsstellen für Frauen, seien es solche in Ganztags- oder Teilzeitarbeit. Wenn es Möglichkeiten für junge Frauen gibt, lokal neben der Familie einen Beruf auszuüben, dann ist das ein starker Anreiz, in der Gemeinde zu bleiben.“ In diesem Zusammenhang war die
titel Touristisches Potential: ein Aktivposten
Hohe Lebensqualität in der Peripherie…
Gerade hier sieht der Bürgermeister ein deutliches Wachstumspotential. Denn die Gemeinde hat durchaus Aktivposten auf touristischer Seite: „Wir haben einige Angebote, die momentan – leider – noch eher Geheimtipps sind: Eine außergewöhnlich schöne Loipe durch den
Einen aggressiven Ausbau der Tourismusindustrie will die Gemeindeverwaltung aber nicht: „Unser Kapital ist die Natur, und die gilt es vorsichtig zu verwalten. Ein sanfter Tourismus mit anständiger Unterbringung ist da ein Weg.“ Und die Lebensqualität sei trotz
zu verachten: So sind etwa allein 66 Kilometer Gemeindestraßen instand zu halten, die meist aus den 70er Jahren stammen. „Da kommen in den nächsten Jahren mehrere Millionen Euro an Kosten für Instandhaltung auf die Gemeinde zu; auch daher ist es für uns wichtig, die Bewohner so weit als möglich im Zentrum zu halten.“ Keine leichte Aufgabe, denn Baugrund ist in Mühlwald eher rar. Ein Sorgenkind sei daher der Wohnbau: „Es ist für die Gemeinde in Mühlwald relativ schwierig, an neuen Baugrund zu kommen. Erst in der letzten Zeit nutzten mehrere Bürger die Möglichkeit zur
dann geht das beim Wohnbau nur über eine Deckelung der Zuschüsse für Baugrund und Darlehen. In der Folge bliebe der eine oder andere in den Dörfern, weil er bei günstigerem Baugrund ein relativ höheres Darlehen für den Bau bekommt. Dies könnte den Drang in die Zentren abfedern und mittelfristig die überhitzten Wohnungspreise zumindest stabilisieren.“ Anzudenken seien in strukturschwachen Gemeinden auch massive Steuererleichterungen für Grundeigentümer, die bereit sind, trotz niedrigerer Marktpreise Baugrund zur Verfügung zu stellen, sagt Mair.
Nachwuchs für ein reges Vereinsleben – wie lange noch?
Noch ist die Nahversorgung in Mühlwald intakt
Talboden, die Naherholungszone am Mühlwalder See und der Neubau der Edelraut-Hütte und die vielen Wandermöglichkeiten sind gute Ausgangspunkte, ebenso die Hofkäsereien am Kulturkäseweg. Jetzt liegt es an der Gastronomie, die Möglichkeiten zu nutzen.“ Denn die Nächtigungszahlen sind noch eher bescheiden: „Wir haben etwa 85.000 Nächtigungen, davon sind allerdings knapp die Hälfte in Lappach in einem einzigen Betrieb; man kann bei 686 Gästebetten im Gemeindegebiet also schon davon ausgehen, dass es noch das eine oder andere Hotel vertragen würde.“ Die Ausbaufähigkeit des Tourismussektors belegt auch das „Nahversorgungsradar“, eine Analyse des HdS aus dem Jahr 2012, die Mühlwald zwar ein gutes Marktpotential, aber nur durchschnittliche Tourismuszahlen bescheinigt.
Kubatur-Aufstockung durch den Ausbau bestehender Wohnbauten. Das ist eine Hoffnung für uns, dass sich die Lage entspannt.“
der Lage in einem Nebental relativ hoch: „Das Angebot für den täglichen Bedarf ist im Gemeindegebiet gut; wir haben mehrere Geschäfte, ein Postamt, Bars; je einen Pub in Mühlwald und Lappach als Treffpunkt für die Jugend.“ Ebenso sei das Vereinsleben intakt, wie 28 Vereine in Mühlwald und 13 in der kleineren Fraktion Lappach beweisen würden. Auch die neue Gemeindefinanzierung ist für Mühlwald verkraftbar: „Wir müssen mit etwa drei Prozent weniger Einnahmen auskommen, aber zum Glück können wir mit einem recht beständigen Posten rechnen, den Umweltgeldern des Wasserkraftwerkes Neves, die ca. 300.000 Euro pro Jahr ausmachen.“
…bei hohen Kosten Die Kosten für die Verbindung zu den Streusiedlungen in Mühlwald und Lappach sind aber auch nicht
Förderpolitik begünstigt die Zentren Sehr kritisch betrachtet Gebhard Mair in diesem Zusammenhang die Wohnbauförderung des Landes: „Wo Baugrund noch relativ günstig ist – wie bei uns – wird ebenso die Hälfte des Kaufpreises vom Land gefördert wie in einer Toplage. In einer Randgemeinde sind für, sagen wir, 1.000 Meter Baugrund vielleicht 200.000 Euro zu berappen, wovon das Land die Hälfte fördert. In einer geografisch besser gelegenen Gemeinde kostet dieselbe Fläche dann 600.000 Euro. Hier steuert das Land dann auch das Dreifache bei! Wenn man die benachteiligten Gemeinden wirklich stärken will,
Pendeln – bis zu einem gewissen Punkt Wie stellt sich die Lage aus der Sicht eines jungen Mühlwalders dar, der an der Schwelle des Berufslebens steht? Der 19-jährige Christof Außerhofer meint dazu: „Natürlich würde ich gerne am Ort bleiben, schließlich leben hier meine Freunde und Kollegen. Aber es ist nicht einfach, in der Nähe eine gute Arbeit zu finden. Im Moment mache ich ein Praktikum in Mühlen und hoffe natürlich, dass etwas Längerfristiges daraus wird.“ Was heißt für ihn „ihn der Nähe“? „Da kommt es weniger auf die Kilometer an“, sagt der junge Mann, „sondern auf die Zeit, die man im Auto verbringt. Bruneck und Umgebung ist in Ordnung, aber z.B. wäre mir Brixen doch zu weit; denn dann ist man täglich bald zweieinhalb Stunden auf Achse.“ (MW)
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FÜR & WIDER
2010 trat ein neues Müllsammelsystem in Südtirol in Kraft. Die Gemeinden sind nun für Altkleider verantwortlich, welche Eigentum der Abfallbewirtschaftungsbetriebe sind. Aufgrund von Programmvereinbarungen zwischen der autonomen Provinz Bozen, der Caritas Diözese Bozen-Brixen und dem Gemeindenverband besteht für die Caritas keine Ausschreibungspflicht für das Sammeln von Gebrauchtkleidern: • Mit Beschluss der Landesregierung Nr. 1495 vom 3.10.2011 wurde die Programmvereinbarung zu den Groß kleidersammlungen durch die Caritas genehmigt. • Mit Beschluss der Landesregierung Nr. 1811 vom 3.12.2012 wurde die Programmvereinbarung zur Altklei dersammlung der Caritas durch Container genehmigt.
MEINUNGEN ZU KONTROVERSEN THEMEN
Öffentlich ausschreiben?
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an Textilien übersteigt den Bedarf im Land bei Weitem, weshalb die Kleider auf Gebrauchtkleidermärkten weltweit verkauft werden. Ein durchaus gängiges Vorgehen karitativer Organisationen. Die Altkleider sind ein wertvoller Rohstoff, eine Ware ohne Herstellungskosten. Die Altkleiderspenden werden so zum lukrativen Geschäft. Beschlüsse der Südtiroler Landesregierung verschaffen der Caritas ein FastMonopol auf die Sammlung von Altkleidern. Seit 2010 aber gilt für Altkleider das Abfallgesetz, d. h. die Gemeinden sind für die
entsorgten Kleider verantwortlich. Laut Gesetz muss nun der Dienst der Altkleidersammlung öffentlich ausgeschrieben werden. Die Stadtwerke Brixen AG, in Brixen zuständig für die Abfallbewirtschaftung, hat im Frühjahr 2015 den Dienst zur Altkleidersammlung öffentlich ausgeschrieben. Die Ausschreibung sah einen Mindestpreis von 200 Euro pro Kleidertonne vor, den Zuschlag erhielt eine Sozialgenossenschaft. Schätzungsweise erwachsen daraus für die Gemeinde pro Jahr 33.000 Euro an zusätzlichen Einnahmen. Die Caritas hat die aus
FÜR
WIDER
WALTER BLAAS, LANDTAGSABGEORDNETER DER FREIHEITLICHEN
FRANZ KRIPP, DIREKTOR DER CARITAS DIÖZESE BOZEN-BRIXEN
Das Quasimonopol der Caritas bei der Sammlung von Altkleidern wurde über Jahrzehnte hindurch nie hinterfragt. Mit dem Inkrafttreten der Durchführungsbestimmungen für ein neues Müllsammelsystems im Jahre 2010 sind die Gemeinden für die entsorgten Kleidungsstücke verantwortlich. Das heißt, die Altkleider sind Allgemeingut, welches über eine öffentliche Ausschreibung veräußert werden muss. Die Gemeinden sind somit verpflichtet eine Ausschreibung anzusetzen, ansonsten wären sie mit finanziellen Schäden konfrontiert. Mit den bisherigen Sammelmethoden werden die Altkleider nicht kostenlos an Bedürftige verteilt, sondern auf Märkten zum Verkauf angeboten. Die Altkleider werden in Afrika verkauft, wo die heimische Textilindustrie unter Druck gerät, Arbeitsplätze vernichtet werden und den Flüchtlingsstrom anheizen. Deshalb ist ein Umdenken in Form der öffentlichen Ausschreibung des Dienstes notwendig. Die Erlöse könnten für soziale Maßnahmen zweckgebunden werden.
den Altkleidern erzielten Erlöse für Menschen in Notsituationen eingesetzt. Beim Ausbleiben der Gelder aus der Altkleidersammlung werde man die karitativen Dienste nicht mehr finanzieren können, heißt es von Seiten der Caritas. Zu bedenken bei einer öffentlichen Ausschreibung, bemängeln Kritiker, sei auch, dass rein wirtschaftliche Kriterien und nicht mehr soziale Aspekte im Vordergrund stehen werden. (SP)
Die von der Caritas eingesammelten Kleider werden zwar nicht direkt an Menschen in Not weitergeleitet, kommen aber indirekt vielen Menschen in Südtirol zu Gute. Die Caritas setzt den Erlös, den sie aus dem Verkauf der Gebrauchtkleider erzielt zu 100 Prozent für soziale Dienste für Menschen in Not in Südtirol ein. Aus der Kleiderspende wird somit eine wichtige Unterstützung der sozialen Arbeit der Caritas und der Menschen im Land. Würde die Sammlung ausgeschrieben und Organisationen den Zuschlag erhalten, welche den ausschreibenden Gemeinden das meiste Geld bieten, wird den Bürgern die Möglichkeit genommen, mit ihren Kleiderspenden notleidende Menschen direkt oder indirekt zu unterstützen. Ein über mehrere Jahrzehnte aufgebautes Zusammenspiel, bei dem mit großem freiwilligen Engagement und mit großzügigen Kleiderspenden Hilfe für Menschen in Not verwirklicht werden konnte, würde in Frage gestellt. Ein Stück Bürgerengagement und Solidarität ginge verloren.
Quelle: Caritas
Quelle: Presseamt die Freiheitlichen
Gebrauchtkleider werden in Südtirol seit Jahrzehnten eingesammelt, einerseits zur direkten Weitergabe an Menschen in Not von den Kleiderkammern der Vinzenzgemeinschaften oder Pfarrcaritasgruppen, andererseits durch die Caritas Diözese Bozen-Brixen bei der großen Gebrauchtkleidersammlung im November sowie mittels der aufgestellten Caritas-Sammelbehälter. Das Kleidersammeln für den guten Zweck erfreut sich bei uns reger Beteiligung. 700 Tonnen Gebrauchtkleider wurden laut Caritas 2014 in Südtirol gesammelt. Diese Menge
Lokales
Lokales
GRUNDSCHULE/CLIL-UNTERRICHT
Alles bilingual? ANTHOLZ - SEXTEN – Laut Medieninformation soll an der Grundschule Antholz Niedertal der CLIL-Unterricht ausgebaut worden sein. Kritische Stimmen sehen eine Gefährdung des Muttersprachenunterrichts. Die Direktorin des Schulsprengels Olang revidiert die Vorwürfe. An der Grundschule Sexten dagegen wird das CLIL-Konzept angewandt.
D
er bilinguale Sachfachunterricht (CLIL - Content and Language Integrated Learning) erlebt in unserem Land zunehmend eine Hochkonjunktur. Als Pilotprojekt an neun Südtiroler Oberschulen gestartet, soll der CLIL-Unterricht flächendeckend an Südtirols Schulen realisiert werden. Was bereits im Bezug auf die Oberschule Unmut hervorrief – man sah die Beherrschung der deutschen Standardsprache gefährdet, sowie bei unzureichenden Fremdsprachen-
kenntnissen eine Verschlechterung des Fachunterrichts – führte bei der Nachricht, dass an einer Grundschule im Pustertal der Ausbau des CLIL-Unterrichts forciert werde, zu Protesten.
VORWURF REVIDIERT „Mit CLIL-Unterricht ist das Projekt an der GS Antholz Niedertal nicht zu vergleichen“, revidiert Dr.in Waltraud Mair, Direktorin des Schulsprengels Olang, den die Sorgen betreffs des CLIL-Unterrichts. „An fünf Wochenstunden
CLIL - Sprach und Inhalt integriertes Lernen. Nichtsprachliche Sachfächer werden mittels Fremd- oder Zweitsprache vermitteln.
findet „Altersgemischtes Lernen“ statt. In dieser Zeit sind die Klassenverbände aufgelöst. Mehrere Workshops, unter anderem auch ein Projekt in italienischer Sprache, werden gleichzeitig angeboten. Die Schüler/innen entscheiden selbst, woran sie teilnehmen. Der Kontakt mit mehreren Sprachen dient auch der Stärkung der Muttersprache. So wird vernetztes Sprachenlernen gefördert. Ich würde mir auch ein Angebot in Englisch wünschen, dafür fehlen allerdings die Ressourcen.“
CLIL AN DER GS SEXTEN An der GS Sexten wird das Konzept CLIL umgesetzt. „Das Sprachniveau ist im Vergleich zur Oberschule an der Grundschule sicher tiefer,
aber auf einer vereinfachten Sprachebene vermitteln wir Sachinhalte auf Italienisch“, bestätigt die Italienischlehrerin Dr.in Patrizia Gattolin. Ihre Kollegin unterrichte das ganze Jahr über in der fünften Klasse das Fach Kunst auf Italienisch, sie selbst behandle in der vierten Klasse ausgewählte Themen in der Zweitsprache. Für den gegenwärtig in Geschichte behandelten Themenkreis „Evolution des Menschen“ werde das Thema „Ötzi“ von ihr auf Italienisch abgewickelt. „Vermittelt wird ein authentischer Sprachgebrach. Kein Fokussieren auf die Form, sondern auf Inhalte, um die Angst vor dem Sprechen zu verlieren.“ (SP)
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IMPRESSION
Das Warten hat sich gelohnt FOTOS: Susanne Huber
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Lokales REGIONALENTWICKLUNG PUSTERTAL
„Über Kirchtürme hinaus denken" Der gemeinnützige Verein "Lokale Aktionsgruppe Pustertal" (LAG), der es sich zur Aufgabe macht, die Regionalentwicklung im Pustertal zu fördern, wurde vor knapp einem Monat ins Leben gerufen. Der Verein zählt 184 Mitglieder. Seit dem 12. Januar 2016 ist der Vorstand gewählt. Als Präsident wurde Helmuth Innerbichler nominiert.
CLLD-GEBIET
"Die Entwicklung einer Region funktioniert nachhaltig nur, wenn wir uns auf größere Maßstäbe einlassen und Kirchtürme abbauen", betont Präsident Helmuth Innerbichler, der bereits über 14 Jahre der LEADER-Genossenschaft Tauferer Ahrntal vorstand. Diese habe man aufgelöst, um gemeinsam als "Lokale Aktionsgruppe Pustertal" (LAG) aufzutreten, mit 26 Gemeinden und fast 80.000 Einwohnern. In einem transparenten und partizipativen Prozess habe die Bezirksgemeinschaft das Vorhaben unterstütz. Die Vereinsgründung sei nötig gewesen, um in den Genuss der EU-Förderperiode 2014-2020 zu gelangen, so der Präsident: "Bereits seit zwei Jahren erstellen wir Strategien und definieren Schwerpunkte für die Entwicklung unseres Tals bis 2020."
Quelle: LAG Tauferer Ahrntal
Ähnlich wie LEADER wird auch CLLD, ein INTERREG-V-Programm, von der EU gefördert. "Für ein INTERREG-Projekt setzt die EU mindestens zwei Partner im europäischen Ausland voraus. Zusammen mit Belluno und Osttirol bildet unsere Aktionsgruppe ein grenzüberschreitendes CLLD-Gebiet. Für entsprechende Projekte sind gesonderte EU-Gelder in Höhe von vier Millionen Euro vorgesehen", informiert Präsident Innerbichler und ist überzeugt, "man muss sich weiterentwickeln, Akteure finden, Netzwerke schaffen. Man kann von anderen lernen, das ist eine Tatsache." (SP)
GRÖSSTES LEADER-GEBIET Das Pustertal ist von den sechs LEADER-Gebieten Südtirols das größte. "Die EU stellt 20,5 Millionen Euro an LEADER-Fördermitteln für uns zur Verfügung. Davon entfallen je 3 Millionen Euro auf die einzelnen LEADER-Gebiete. Die übrigen 2,5 Millionen Euro sind noch zu verteilen. Wir sind bestrebt, diese Gelder für unsere Aktionsgruppe zu sicher", bestätigt der Präsident. Dafür sei es maßgeblich, einen guten Strategieplan zu entwickeln. Es gehe um die Verbesserung und Sicherung der Lebensqualität des Territoriums.
VON UNTEN NACH OBEN Nicht die Gemeinden als Vertreter der Bürger, sondern die Bürger selbst sind vorrangig angesprochen, aktiv zu werden. "LEADER ist ein Förderprogramm, das von unten nach oben funktioniert. Die
Foto: Helmuth Innerbichler, Präsident der LAG. Quelle: LAG Tauferer Ahrntal
Initiativen und Vorschläge müssen aus der Bevölkerung kommen. Der Einzelne ist eingeladen mitzudiskutieren. Es ist wichtig, dass alle Bevölkerungsgruppen dabei sind. Nur so gelingt eine nachhaltige Verbesserung für unser Tal", erläutert der Präsident. Man habe sieben förderungswürdige Bereiche definiert: Soziales, Bildung, Tourismus und Landwirtschaft, Mobilität, Klein- und Mittelbetriebe, Gesundheit und kulturelles Erbe. "Wir brauchen überall Akteure vor Ort. Eine bereichsübergreifende Zusammenarbeit ist unbedingt nötig. Oft sind es gerade die kleinen Aktionen, die einen großen Wert haben", ist Innerbichler überzeugt. Das Management der LAG unterstütze die Bürger bei der
Entwicklung und Einreichung der LEADER-Projekte, aktiviere Partner und helfe bei der Koordinierung.
CLLD (engl. Community Led Local Development) Lokale Entwicklung unter der Federführung der Bevölkerung.
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LEADER (franz. Liaison entre actions de développement de l‘économie rurale, „Verbindung zwischen Aktionen zur Entwicklung der ländlichen Wirtschaft“) ist ein Förderprogramm der EU, mit dem seit 1991 modellhaft innovative Aktionen im ländlichen Raum gefördert werden.
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Lokales
Quelle: Raiffeisenkasse Bruneck
Investmentfonds oder doch besser unter die Matratze? Volkswirtschaften, die nicht mehr wachsen, sich dafür aber immer mehr verschulden und Zinsen, welche gegen Null tendieren: Im abgelaufenen Jahr haben unter anderem auch diese Tendenzen ihre Spuren bei den Pustertaler Anlegern hinterlassen. Wie schaut es nun 2016 aus? Wagen wir einen Finanz-Ausblick mit Martin Hilber, Berater Private Banking Raiffeisenkasse Bruneck. Die Förderung der heimischen Wirtschaft stellt die Haupttätigkeit einer lokalen Genossenschaftsbank dar.
Herr Hilber, inwiefern wird das neue Jahr die AnlegerHerzen höher schlagen lassen? In anderen Worten, welche Trends sollten all jene berücksichtigen, die 2016 investieren möchten? Martin Hilber: Die Aussichten auf hohe Renditen an den Finanzmärkten sind für das nächste Jahr relativ verhalten. Bei europäischen Staatsanleihen rentiert ein Drittel negativ, aber auch für längere Laufzeiten ist die Verzinsung im Verhältnis zum Risiko bescheiden. Höhere Erträge gibt es bei Unternehmensanleihen oder Anleihen aus Schwellenländern. Die Erwartungen der Vermögensverwalter für die Börsen sind für 2016 mehrheitlich positiv. Um es auf den Punkt zu bringen: Sicherheit kostet weiterhin Ertrag; wer mehr Rendite wünscht, muss zusätzliche Risiken eingehen. In jedem
Fall wird eine gute Streuung der Anlagen angeraten. Flüchtlinge stürmen Europa, Anschläge passieren näher, als uns lieb ist, die nationalen Regierungen stehen vielem machtlos gegenüber - welche Auswirkungen haben derartige Ereignisse auf die Finanzmärkte? MH: Die Erfahrung zeigt, dass diese Themen die Finanzmärkte höchstens kurzfristig beschäftigen. Die Herausforderung liegt bei der Realwirtschaft, welche die Flüchtlinge nun in den Arbeitsmarkt integrieren muss. Längerfristig könnte der Flüchtlingsschwall auch eine positive Auswirkung auf die gesamtwirtschaftliche Nachfrage haben. Global denken, lokal handeln – und damit zurück ins Pustertal:
Wissen Sie von Alternativen auf Talschafts-Niveau, um das Ersparte nachhaltig zu veranlagen, es also der heimischen Wirtschaft zugutekommen zu lassen? Genau darin besteht die Haupttätigkeit einer lokalen Genossenschaftsbank. Diese sammelt das Sparkapital der Menschen in ihrem Tätigkeitsgebiet und vergibt damit Kredite an Menschen und Unternehmen in genau diesem Wirtschaftsraum. Mit ethischen Anlagen werden Bereiche wie die biologische Landwirtschaft, das energetische Sanieren, weniger Handicap, der bäuerliche Notstandfonds und nunmehr auch das Handwerk in Südtirol gefördert.
standsbedingt oder einfach nur Ausdruck dafür, dass diese Anlageform mitunter die solideste ist? Die Bezirkszeitung „Puschtra“ hat vor kurzem einen Artikel zu den Wohnungsmieten im Pustertal veröffentlicht. Darin macht ein Immobilienexperte die Aussage, dass im Pustertal relativ wenige Mietwohnungen erbaut werden, weil sie sich wegen der hohen Zusatzkosten als Geldanlage nicht lohnen. Anders verhält es sich mit der Erstwohnung. In der Südtiroler Mentalität stellt diese eine Sicherheit dar und erscheint damit erstrebenswert, auch wenn rein rechnerisch eine lebenslange Mietwohnung vorteilhafter sein kann.
Letzte Frage zu den auch in unseren Breitengraden stetig hohen Immobilienpreisen: Sind diese Ihrer Meinung nach wohl-
Herr Hilber, vielen Dank für den Vorgeschmack auf das neue Finanzjahr – möge es gewinnbringend verlaufen! (MP)
MÜLLENTSORGUNG
Müllsünder BRUNECK – Die immer öfter und immer stärker verschmutz-
ten Werkstoffinseln auf dem Brunecker Gemeindegebiet zeugen von einer unsachgemäßen Abfallentsorgung. Die Stadtgemeinde fordert mehr Respekt. Die Ortspolizei reagiert mit Geldstrafen.
A
us den Augen, aus dem Sinn! Nach diesem Motto scheinen einige Bürgerinnen und Bürger ihre Müllentsorgung zu interpretieren, angesichts der immer stärker und häufig in 12 unkorrekter Weise verschmutzten
Wertstoffinseln auf dem Gemeindegebiet von Bruneck. Auf unsachgemäße, illegale Müllentsorgung stehen allerdings Geldstrafen. Dank der mobilen Videoüberwachung und der verstärkten Kontrollen durch die Ortspolizei konnten in
Unsachgemäß entsorgter Müll lässt Werkstoffinseln überquellen.
den letzten Wochen verschiedene Müllsünder auf frischer Tat ertappt bzw. ausfindig gemacht werden. Die Strafen, die für ihr respektloses Verhalten zu bezahlen sind, reichen von 52 bis 1.000 Euro. Für das einfache Entsorgen seines Restmüllsacks auf der Werkstoffinsel wird man mit 172 Euro zur Kasse
gebeten. Die Stadtgemeinde Bruneck ruft zu mehr Respekt auf. Zwar sei die korrekte Müllentsorgung für den Großteil der Bürgerinnen und Bürger bereits tägliche Praxis, aber angesichts der sich häufenden unkorrekten, illegalen Abfallentsorgung müsse man verstärkt auf Kontrollen setzten. (SP)
Lokales VERKEHRSKONZEPT AUSFAHRT MITTE
Was lange währt ...
DAS BAUPROJEKT Die Anbindung der Landesstraße 66, die Bruneck mit Reischach verbindet, an die SS 49, der Pustertaler Staatsstraße, erfolgt über eine sogenannte „Trompetenausfahrt“, die auf zwei Ebenen angelegt und kreuzungsfrei ist. Ein Kreisverkehr dient als Zufahrt sowohl in die Stadt Bruneck als auch zu den Aufstiegsanlagen des Kronplatzes und in die Sportzone. „Bruneck hat das große Glück, mit dem Nordring und der Südumfahrung einen geschlossenen Straßenring um die Stadt zu haben. Es müssen aber auch genügend Ein- und Ausfahrten vorhanden sein, um die Innenstadt effektiv vom Verkehr zu befrei-
en“, betont der Bürgermeister. Vorgesehen sind neben dem Bau der Ausfahrt auch der Bau einer Fußgängerunterführung und eines Radweges. Die geplanten Kosten für das Bauwerk belaufen sich auf 5,5 Millionen Euro. Davon entfallen auf die Gemeinde Bruneck 0,5 Millionen Euro, die restlichen fünf Millionen Euro kommen vom Land, wobei die Grundenteignung ebenso vom Land finanziert wurde. „Die Abwicklung des Baus obliegt dem Land, die Gemeinde wird sich nur mit der Finanzierung beteiligen“, so der Bürgermeister. 550 Tage soll gearbeitet werden. Mit der Fertigstellung wird Ende 2017 gerechnet.
Der neue Kreisverkehr von Reischach kommend Richtung Bruneck.
Quelle Angabe nicht nötig, da von der Gemeinde
„Seit der Realisierung der Südumfahrung durch die ANAS im Jahr 1989 wird über die ‚Ausfahrt Mitte‘ diskutiert“, erinnerte Bürgermeister Roland Griessmair bei der Grundsteinlegung und betonte, dass der nun erfolgte Spatenstich ein wichtiger Meilenstein in der Brunecker Verkehrspolitik sei.
Quelle: Autonome Provinz Bozen-Südtirol
BRUNECK – Der Grundstein für die Ausfahrt Mitte an der Brunecker Südumfahrung ist nach fast 30 Jahren endlich gelegt. Der Spatenstich erfolgte am Samstag, 16. Januar 2016.
ERSEHNT UND GEFÜRCHTET Die neue Ausfahrt soll die Stadt Bruneck vom lästigen Durchzugsverkehr in Richtung Reischach befreien, sie bringt aber den Anrainer ein erheblich größeres Verkehrsaufkommen und eine vermehrte Umweltbelastung. „Die Sorge, dass der Verkehr in Richtung Kaiserwarte und Sandgrube
Landtagsabgeordneter Christian Tschurtschenthaler, Landesrat Christian Tommasini und Bürgermeister Roland Griessmair beim Spatenstich.
zunimmt, ist berechtigt. Aber die Zufahrt ist unbedingt notwendig. Man muss schauen, um wie viel der Verkehr tatsächlich zunimmt, und wie viel die neue Straße an Verkehr
verkraftet. Oberste Priorität hat dieses Anliegen gegenwärtig zwar nicht, aber im Bauleitplan scheint es nach wie vor auf“, bestätigt der Bürgermeister. (SP)
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ie NaveS ist eine eigenständig finanzierte Genossenschaft für die Südtiroler Bevölkerung, die Lebensmittelgeschäfte in Südtirol betreibt. Die Kundinnen und Kunden können aus einer Vielzahl an Produkten ihren Einkauf tätigen; am interessantesten ist aber der Zusammenhang mit der
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von der Bevölkerung positiv als Abrundung der gesamten Nahversorgung angenommen. Die Vielzahl an Möglichkeiten, seien es Geschäfte, Bars, Restaurants u.v.m., bereichert Sexten und bietet Lebensqualität für die einheimische Bevölkerung und selbstverständlich auch für den Gast. 13
Lokales GEMEINDEPOLITIK
Nur eine Farce? WELSBERG-TAISTEN – Der Betriebsausflug der Ge-
den Ausflug angemeldet, den Bürgermeister habe man um die Begleitung gebeten. Die Kosten für den Reisebus gingen zu Lasten der Gemeinde sowie ein Spesenbeitrag von je 50 Euro. Der Bürgermeister sei für seine Ausgaben selbst aufgekommen. Die teilweise Schließung der Gemeindeämter sei ausreichend publiziert worden. „Unser Gemeindesekretär, ein Gemeindearbeiter und unser ALLES REGULÄR Dorfpolizist waren zugegen. Am Was ist Was Leistung! Waszählt zählt istLeistung! Leistung! Waszählt zähltist istwar Leistung! Gemäß Bereichsabkommen für öf- Gemeindeeingang die Telefentliche Bedienstete aller Süd- fonnummer des Dorfpolizisten antiroler Gemeinden steht jedem gegeben, so dass dieser jederzeit ein halber erreichbar war“, unterstreicht der erblick! Die Komplettlösung! erblick! Gemeindebediensteten Die Komplettlösung! Arbeitstag für Freizeittätigkeit zu. Bürgermeister und fügt hinzu, „Unsere Mitarbeiter haben von dass nicht für alle Dokumente die diesem Recht Gebrauch gemacht Verpflichtung bestehe, diese so•• Die Akkupacks mit Die Akkupackswerden werden mitder der bewährten regeneriert bewährtenResulf-Technik Resulf-Technik regeneriert und um ihren Betriebsausflug fort auszuhändigen. Hauptsächlich Waszählt zähltist istLeistung! Leistung! Was •• Defekte Defekteund undbeschädigte beschädigte Akku-Zellen angesucht, der ordnungsgemäß handleAkku-Zellen es sich dabei um DokumenWas zählt ist Leistung! werden fachmännisch ausgetauscht werden fachmännisch ausgetauscht für den 5. Juni, einem Freitag, te des Qualitätszellen Standes- und Meldeamts, und unddurch durchhochwertigere hochwertigereQualitätszellen erstezt. genehmigt wurde, und freitags und dieses sei vom Dorfpolizisten, erstezt. eitrag beitrag •• Nach anschließenden ösung! sung! sind unsere Gemeindeämter der mitRegenerierung dieser Arbeit vertraut sei, Nachder derimanschließenden Regenerierung bgabe haben bgabemöglich möglich habendie dieAkkupacks Akkupacksdie dieQualität Qualität mer nur halbtags geöffnet“, be- besetzt gewesen. eines Neuakkus eines Neuakkus bt ibtauch auchbei bei stätigt der Bürgermeister. Elf von •• Sollte Ihr Akku-Gehäuse irreparabel Sollte Ihr Akku-Gehäuse irreparabel denmit mit der 22 bei den der defekt Ihnen keine Bediensteten haben sichsein, fürentstehen defekt sein, entstehen Ihnen igert und eigert undbleibt bleibt bei Wir geben dem Akku die Power zurück... Wir geben demkeine Akkudie diePower Power Wir geben dem Akku Was zählt ist Leistung! Technik regeneriert echnik Kosten Kosten--dafür dafürbieten bietenwir wirIhnen Ihnenkostenkostentabil regeneriert stabil ...immer wieder! zurück immer wieder! -- immer wieder! günstig als hochwertige günstigzurück alsErsatz Ersatzqualitativ qualitativ hochwertige ädigteAkku-Zellen Akku-Zellen ädigte
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Am besagten Freitagvormittag sei es überaus ruhig gewesen. Lediglich zwei Finanzbeamte der Station Bruneck seien beim Dorfpolizisten vorstellig geworden, haben um die Aushändigung eines Dokumentes gebeten und dieses auch sofort erhalten. „Im Spätsommer sind diese beiden Herren hier erschienen, um zu erheben, warum die Büros am 5. Juni geschlossen und wie viele Mitarbeiter abwesend waren. So um Weihnachten haben wir erfahren, Bürgermeister Albin Schwingshackl: dass eine Strafanzeige gegen uns „Das Szenario gleicht einer Farce“ läuft. Inzwischen sind einige Strafbefehle zugestellt worden: 3.750 gebracht habe. Aber Genaues wisEuro Strafgeld pro Kopf oder wahl- se man nicht. Ab Zustellung des Wir geben dem Akku Power demschildert Akkudie die weiseWir 15 geben Tage Haft!“, der Power Strafbefehls habe man 15 Tage Zeit, zurück zurück -- immer immerwieder! wieder! Bürgermeister. Ganz scheint nicht den Rekurs zu hinterlegen. „Jene, klar zu sein, worum es wirklich die den Strafbefehl schon erhalten geht. Gerüchten zur Folge solle haben, haben sich einen Rechtssich in einem Welsberger Lokal anwalt genommen und Berufung ein aufgebrachter Bürger über die eingereicht. Bei uns herrscht völligeschlossenen Ämter beschwert ges Unverständnis. Das kann nicht haben, was den Stein ins Rollen unser Rechtssystem sein!“ (SP)
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Quelle: Privat
„Die Höhe des Strafmaßes steht in keiner Relation zum vorgeworfenen Tatbestand“, so Albin Schwingshackl, Bürgermeister der Gemeinde Welsberg-Taisten. „Uns wird vorgeworfen, dass am Tag unseres Betriebsausflugs am Freitag, 5. Juni, unberechtigterweise die Gemeindeämter geschlossen gewesen seien. Das entspricht so nicht der Wahrheit.“
Quelle: Gemeinde Welsberg-Taisten
meindebediensteten vom 5. Juni 2015 schlägt hohe Wellen. Strafbefehle in Höhe von 3.750 Euro oder wahlweise 15 Tage Haft gegen elf Mitarbeiter und dem Bürgermeister sind eingegangen. Unverständnis und ratloses Kopfschütteln bei den Betroffenen.
Lokales
Würfelspiel: Mein großer Gipfel Sexten – Kunstinstallation als Kritik gegen den Krieg: Aus der Auseinandersetzung mit dem
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Thema entsteht ein kulturelles Würfelspiel, das in Sexten ausprobiert werden kann.
D
ie aus Berlin stammende Künstlerin Gertrud Schleising hat im Rahmen der Ausstellung „Krieg und Frieden“ in der Kulturkirche St. Stephani in Bremen das Würfelspiel „La mia cima grande“
Große Zinne (2.999 m) des bekannten Weltnaturerbes, die im Jahr 1869 der Wiener Alpinist Paul Grohmann mit den Führern Franz Innerkofler und Peter Salcher erstbestiegen hat. Gertrud Schleising hatte also die Idee, das Spiel als
Figur auf dem Spielbrett die Große Zinne zu erreichen. Auf dem Weg dorthin gilt es allerdings, viele Hindernisse zu überwinden. Die auf den Spielkarten beschriebenen Aktionen der Spielfiguren geben Einblick in die Geschichte des DreiZinnen-Gebietes. Den zeitlichen Rahmen des Spiels kennzeichnet die Entwicklung vom Kriegsgebiet zwischen 1915 und 1918 bis zum Weltkulturerbe. Somit kann spielerisch ein Einblick in die Geschichte des Ersten Weltkrieges bis ins Heute gewonnen werden.
Auseinandersetzung mit der Vergangenheit entwickelt und zwar als Teil ihrer kriegskritischen Kunst-Installation, die bis Februar 2015 dort ausgestellt war. Danach sollte ein passender Ort für das Spiel gefunden werden. Für Sexten sprach das Gedenken an den Ersten Weltkrieg, die hundert Jahre seit Kriegsbeginn und die hart umkämpfte Gebirgsfront der Sextener Dolomiten. Der Name des Würfelspiel zielt auf die
Dauerleihgabe nach Sexten zu bringen, wo es derzeit im Sitzungssaal des Tourismusbüros aufgestellt ist.
Spielend zur GroSSen Zinne Alle Interessierten sind eingeladen, ihr Glück beim kulturellen Würfelspiel zu versuchen. Es gewinnt der Spieler, der am besten würfelt und es als Erster schafft, mit seiner
Bereits vor rund zehn Jahren wurde in Sexten der Verein Bellum Aquilarum gegründet, der Ausstellungen zum Thema Krieg organisiert und ein Freilichtmuseum mit fünf Abschnitten rund um die Sextener Rotwand realistiert hat. Das Würfelspiel ist ein weiterer Schritt zur Auseinandersetzung mit den Kriegsgeschehen, welche Sexten in mehrfacher Hinsicht betreibt. (IB)
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eit dem Jahr 1992 müssen Mitgliedsstaaten der EU zum Schutz von „Arten und Lebensräumen von gemeinschaftlicher Bedeutung“ sogenannte Natura-2000-Gebiete ausweisen und innerhalb von sechs Jahren aktive Schutzmaßnahmen dafür ergreifen; dementsprechend heißen diese Flächen „Besondere Schutzgebiete“ (BSG). Italien war säumig und muss nun schnellstmöglich die Ausweisung dieser Gebiete abschließen, weshalb auch die Landesregierung am 19. Jänner
JEEP RENEGADE die Einrichtung der insgesamt 35 BSG in Südtirol eingeleitet hat. „Für jedes Gebiet wurden Maßnahmen für Lebensräume und Arten, deretwegen das Gebiet als Natura 2000 Gebiet anerkannt wurde, vorgeschlagen, damit diese Lebensräume und Arten erhalten werden, sich gegebenenfalls erholen und einen stabilen Erhaltungszustand erreichen können“, erklärte der zuständige Landesrat Richard Theiner. In den nächsten Monaten werden die Entwicklungs- und Erhaltungsmaßnahmen diskutiert
und festgelegt. Innerhalb von 30 Tagen können Bemerkungen und Vorschläge bei den betroffenen Gemeinden oder bei der Landesregierung eingebracht werden. Im Pustertal gehören zu den Natura2000-Gebieten die Naturparks Drei Zinnen, Rieserferner-Ahrn und Fanes-Sennes-Prags; die Biotope Stegener Ahrau, Rienzau Toblach, die Rasner Möser, das Biotop Hühnerspiel, die Ahr-Auen und Seikofel Nemesalpe sowie die Armentara-Wiesen oberhalb von Wengen. (MW)
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Termine
Musik
VIEVOX in Toblach
Musikliebhaber dürfen sich auf ein Valentinstags-Konzert der Extra-Klasse im Kulturzentrum Grand Hotel Toblach freuen. Am 14. Februar ist das Vokalensemble VIEVOX aus Wien im Gustav Mahler Saal zu Gast. Die 8 Männer sind allesamt ehemalige Solisten der Wiener Sängerknaben und verstehen es, ihr Publikum a cappella zu begeistern. Sie überzeugen durch ihre gemeinsame musikalische Vergangenheit, die spürbare Freude an der Musik und einer hohen Professionalität. VieVox ist die lateinische Bezeichnung für „Gesang aus Wien“ (Vox Viennensis). Der Name wurde keineswegs zufällig gewählt. Die Musikstadt Wien spielt eine wichtige Rolle für das Sport
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künstlerische Profil des Ensembles: Werke von großen Komponisten vergangener Epochen oder Stücke mit explizitem WienBezug sind üblicherweise Bestandteil jeden Konzertes. Für den Auftritt in Toblach haben sie ein spezielles Programm zum Thema „Liebe“ zusammengestellt.
Wann: 14.02.2016 um 20.00 Uhr Wo: Im Kulturzentrum Grand Hotel Toblach Eintritt: 25€/20€ Infos und Reservierungen: 0474 976151 – www.grandhotel-toblach.com
SOUTH TIROL SLOPESTYLE TOUR 2016
Der Freestyle Sport wird auch heuer in Südtirol wieder großgeschrieben. Die Slopestyle Tour ist natürlich mit dabei. Seit nun schon drei Jahren ist die Tour Plattform für die offiziellen Landesmeisterschaften in der Disziplin Slopestyle, was ihr einiges an Prestige und die Aufmerksamkeit der Medien im ganzen Land zusicherte. Es winken attraktive Preise für teilnehmende Athleten. Der Toursieger darf sich über einen einjährigen Sponsorvertrag mit Blizzard, Tecnica und POC freuen, die den Athleten kräftig unterstützen. Außerdem bekommt der Sieger der Tour eine Wildcard für das QParks Freeskitour
Final. Zwei Stopps der Slopestyle Tour werden wieder dazu beitragen, den Regionalmeister zu küren.
2016 Theater
Faschingsrevue Welsberg - Ballett, Sketche,
Einakter, Tanz und Gesang, die Nachrichten in allen drei Landessprachen mit der Landespolitik und die “gefürchteten“ Dorfnachrichten WRF wechseln einander ab und sorgen sicher wieder für viele Lacher. Die Erlöse kommen zum Großteil der örtlichen Bevölkerung zu Gute. Am Samstag findet der traditionelle Narrenball mit Musik für jeden Geschmack statt. Die „Nachtwerker“ mit Rock & Pop Klängen in der Cuba Bar, DJ Steini unterhält mit Oldies in der Kellerdisco und das Spitzenduo „Quer durch“ spielt Tanzmusik vom Feinsten im Ballsaal. Die Premiere der Faschingsrevue ist am Freitag, 05.02. Weitere Aufführungen sind am Samstag, 06.02. - Montag,
Film
An diesem Nachmittag werden ab 15.00 Uhr die Kinderfilme Käpt`n Blaubär und Rubinrot auf Großleinwand gezeigt. Wann & Wo: Steinhaus (Ahrntal) Jugend- und Kulturzentrum I Alte Volksschule So 31.01.2016, 15:00 - 18:00 Uhr Ausstellung
Kunst_schnee
08.02. und Dienstag, 09.02. im Raiffeisen Saal des Paul Troger Hauses in Welsberg mit Beginn jeweils um 20 Uhr.
Kartenvorverkauf im Tourismusbüro Welsberg bei Frl. Miryam 0474 944 118. www.welsberger-fasching.com Film
„Hallo Ciao Maroc“ Eine Brücke für den Frieden
Der Film berichtet vom Austauschprojekt mit Jugendlichen aus Marokko und Südtirol, organisiert vom deutschen Amt für Jugendarbeit, der OEW und dem Bassma Verein. Mitarbeiter des Amtes haben für den Sommer 2015 einen 10tägigen Aufenthalt für Südtiroler Jugendliche in der marokkanischen Hauptstadt Rabat organisiert. Die Jugendlichen lebten dort bei Gastfamilien. Ziel des Projektes ist es, den Alltag in Marokko kennenzulernen, Vorurteile abzubauen und die Integration der in Südtirol lebenden ausländischen Jugendlichen zu erleichtern. Die 45minütige Reportage begleitet die Jugendlichen bei ihrem Aufenthalt in Marokko. Anschließend wird die Möglichkeit geboten, mit den TeilnehmerInnen des Projektes, mit den Filmemachern und mit der Jugendarbeiterin Sara Vitroler zu diskutieren. Wo: Bruneck, UFO Jugend- und Kulturzentrum Wann: Montag 18.01.2016 I 19:30 Uhr
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Die Winterausstellung zeigt Bilder und Plakate, die namhafte Tiroler Künstler in den letzten 100 Jahren zu den Themen Schnee, Winter und Wintersport geschaffen haben.
Wann & Wo: Sexten I Rudolf-Stolz-Museum 31.01. - 30.03.2016 I MI-FR-SO 16:00 - 18:00 Uhr Fest
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Tanz- und Singaufführungen des Kindergartens und der Grundschule in italienischer Sprache • Einradshow • Kostümprämierung Schaulauf • Luftballonregen • Schmink- Frisierecke Wann & Wo: Bruneck I Rathausplatz Do 04.02.2016 I 14:00 - 17:00 Uhr Film
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Verfilmung des gleichnamigen Bestsellers von Hape Kerkeling. Dauer: 92 Min. I Regie: Julia von Heinz Wann & Wo: Bruneck, Kolpinghaus I Do 21.01.2016 - 20:00 Uhr
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Porträt
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ie Historikerin Sigrid Wisthaler beschäftigt sich vorwiegend mit Regionalgeschichte. Durch das Tagebuch ihres Urgroßvaters erhielt sie einen besonderen Zugang zu den Ereignissen an der Dolomitenfront im Ersten Weltkrieg. Was interessiert Sie gerade am Ersten Weltkrieg? Ich bin eine interessierte Berggeherin und fand in den Dolomiten Spuren des Krieges. Der wissenschaftliche Zugang zum Thema entstand auf der Uni in Vorbereitung auf meine Diplomarbeit. Zufällig entdeckte ich in dieser Zeit das Kriegstagebuch meines Urgroßvaters Karl Außerhofer aus Weißenbach. Das war für mich besonders spannend, da es auch meine Familiengeschichte betrifft. Im Jahr 2008 gewann ich einen Preis für interdisziplinäres Arbeiten, der mir die Veröffentlichung meiner Diplomarbeit in Buchform ermöglichte. Seit 2005 gibt es in Sexten den historischen Verein Bellum Aquilarum, mit dem ich auch bei mehreren Projekten hinsichtlich Ersten Weltkrieg zusammen arbeite, wie für Ausstellungen und die Realisierung eines Freilichtmuseums mit fünf Abschnitten rund um die Sextener Rotwand. Seit drei Jahren mache ich dort auch Führungen. Wie entdeckten Sie das Tagebuch Ihres Urgroßvaters? Im Zuge meines Studiums lernten wir das Lesen alter Schriften. Um dies zu üben, bat ich meine Verwandten, ob sie nicht alte Schriften für mich hätten, dadurch kam ich zum Tagebuch. Mein Urgroßvater war ein einfacher Soldat und beschrieb sein Alltagsleben im Krieg. Persönlich lernte ich ihn leider nie kennen, er starb 1965 im Alter von 85 Jahren. Wie sah so sein Kriegsalltag aus? Mein Urgroßvater war anfangs bei der Sicherung der Eisenbahnlinie im Raum Innichen stationiert und nicht direkt ins Kampfgesche18
es, mit dem Kriegsalltag zurecht zu kommen. Was hilft Ihnen selbst in schweren Stunden? Ich habe aus dem Tagebuch viel gelernt. Es geht mir wie meinem Urgroßvater, auch ich versuche in schwierigen Zeiten, doch immer wieder kleine Dinge des Positiven zu sehen und mich daran zu stärken.
Mag. Sigrid Wisthaler aus Innichen
„Echtes Bemühen um ein gutes zwischenmenschliches Zusammenleben ist das Wichtigste im Leben“.
hen involviert. Somit war es für ihn teils ein recht geselliges Leben und er hatte es bei seinen Wachdiensten weit leichter als daheim bei der schweren Arbeit als Bergbauer. Nach seinen Heimaturlauben schrieb er sogar, er freue sich wieder auf seine Arbeit, auf seine Kollegen. Als er aber an die Front kam und täglich dem Tod ausgesetzt war, änderte sich klarerweise seine Stimmung. Es war auch interessant zu erfahren, welche Strategien die Soldaten im täglichen Überlebenskampf benutzten, um die schrecklichen Ereignisse zu verarbeiten. Sie haben es auch immer wieder geschafft, das wenige Positive dieser Zeit heraus zu filtern und sich daran zu klammern. Zum Beispiel haben die
Soldaten beider Fronten sich im Winter gegenseitig Lebensmittel oder Decken ausgetauscht. Haben Sie die Eintragungen betroffen gemacht? Ja. Besonders am Anfang war es nicht leicht für mich, eine Distanz zum Geschehen zu gewinnen. Es ging mir sehr nahe, der Inhalt war sehr traurig. Das Tolle aber war, dass mein Urgroßvater ein sehr positiv denkender Mensch war, dies war ein Teil seiner Überlebensstrategie. Er hat manches mit Gelassenheit und Humor betrachtet und munterte auch seine Kameraden auf, sich nicht unterkriegen zu lassen von all dem Negativen. Er war eine sehr starke Persönlichkeit und schaffte
Wie sehen Sie die heutige Zeit, die weltweit voll politischer Unruhen ist? Es ist schade, dass man so wenig aus der Vergangenheit gelernt hat. Eigentlich dürfte es keine Kriege mehr geben, aus der Erfahrung daraus. Unsere Gesellschaft ist aber ein sehr komplexes System, die wichtigen Geschehnisse weltweit werden von einigen Wenigen bestimmt. Und Machtpolitik steht zu sehr im Vordergrund. Wird die Menschheit jemals aus Kriegen lernen? Es wird schwierig sein. Ich glaube nicht, dass es eine Zukunft ohne Kriege geben wird. Generell haben die zwei Weltkriege aber schon große Einsichten erbracht, vor allem ist das Demokratiebewusstsein gestiegen, der Aufbau der Gesellschaft hat sich geändert und der einzelne Bürger ist mündiger geworden. Südtirol betreffend hat man gelernt, mit der neuen Situation seit dem Ersten Weltkrieg umzugehen. Es zeigt, dass es immer Lösungsansätze gibt, wenn der Wille da ist. Was ist ihr Wunsch? Dass es weniger Kriege gibt und die Politiker Lösungsansätze für Frieden finden. Und dass sich Menschen im Frieden begegnen können. Das Leben ist ein Geben und Nehmen, wenn sich Menschen daran hielten und respektvoll miteinander umgingen, gäbe es mehr Frieden. (IB)
Standort
Quelle: Bruneck Kronplatz Tourismus
Quelle: Jakob Sottsass; Sammlung Jakob Sottsass – TAP
Stefansdorf, um 1970
Ansicht von Reischach, um 1965
Die Wirtschaft in Reischach und Stefansdorf
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ie sind zwar Nachbardörfer, gehören allerdings verschiedenen Gemeinden an. Die Brunecker Fraktion Reischach und die St. Lorenzner Fraktion Stefansdorf haben jedoch einiges gemeinsam, nämlich hübsche Ortskerne, eine ländliche Umgebung sowie ein erstklassiges Ski- und Wandergebiet, einen Golfplatz, ein Hallenbad mit herrlicher Saunalandschaft und einen professionellen Reitbetrieb direkt vor der Haustür. Die herrliche Berglandschaft voller verschiedener Freizeitmöglichkeiten
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und die vielen gastfreundlichen Betriebe, die stets mit interessanten Angeboten aufwarten, locken eine Vielzahl an Touristen aus nah und fern an. Während die nah gelegene Rienzstadt Bruneck ein beträchtliches Angebot an Kunst, Kultur und Shoppingmöglichkeiten aufweist, kann man sich in Reischach und Stefansdorf allen nur erdenklichen Sportarten in einer teilweise noch recht idyllischen Landschaft widmen. Ein Eldorado sowohl für Familien als auch für Aktivurlauber. Kein Wunder, dass sich das weite Plateau, auf
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dem Reischach und Stefansdorf liegen, touristisch hoch entwickelt hat. „In den vergangenen Jahrzehnten sind hier zahlreiche Beherbergungsbetriebe entstanden“, erzählt Martin Ausserdorfer, Bürgermeister der Gemeinde St. Lorenzen. „Im Laufe der Jahre gab es eine ständige Weiterentwicklung und Professionalisierung auf diesem Sektor, Grundlage für diese ist zweifelsohne der „Motor“ Kronplatz – in Reischach noch weit mehr als in Stefansdorf“, weiß er zu berichten. „Durch den Zusammenschluss des Tourismusvereins
Quelle: Oskar Zingerle
In den vergangenen Jahrzehnten sind auf dem Plateau oberhalb von Bruneck und St. Lorenzen zahlreiche Beherbergungsbetriebe entstanden. Reischach und Stefansdorf sind Paradebeispiele für eine kontinuierliche touristische Dorfentwicklung und Professionalisierung.
Bürgermeister Martin Ausserdofer
werden aber beide Dörfer noch enger zusammenwachsen; heuer gibt es beispielsweise seit Jahren wieder erstmals eine Langlaufloipe quer durch die Äcker und Felder“, freut sich der St. Lorenzner Bürgermeister. Bis letztes Jahr gab es in Stefansdorf die besonders bei Familien sehr beliebte Rodelbahn von Haidenberg. „Die Gemeindeverwaltung wird weiterhin versuchen, den privaten Betreiber zu ermutigen, diese
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wieder in Betrieb zu nehmen“, so Martin Ausserdorfer. Und auch die skitechnische Anbindung von Stefansdorf Richtung Kronplatz birgt laut dem Bürgermeister ein enormes Potential. Nach ihm sollte der kleinstmögliche Eingriff dafür gewählt werden.
Tourismus und Landwirtschaft Hand in Hand Sie ist neben dem Tourismus wohl der zweitstärkste Wirtschaftszweig in Reischach und Stefansdorf: die Landwirtschaft. „Ein Beispiel mehr in unserem Land, wie wichtig die Zusammenarbeit von Landwirtschaft und Tourismus ist. Gegenseitig respektieren und unterstützen, lautet die Devise“, bringt es Bürgermeister Martin Ausserdorfer auf den Punkt. Anstatt sich gegenseitig zu blockieren oder sich gar als gefährliche Konkurrenz anzu-
sehen, hat man gelernt, Synergien zu nutzen und die gemeinsamen Stärken herauszuarbeiten. Die vielen verschiedenen Unterkunftsmöglichkeiten in den Bereichen „Urlaub auf dem Bauernhof“, Privatzimmervermietung bis hin zur gehobenen Hotellerie stellen
einige umso hübschere Geschäfte, die zum Flanieren und Shoppen laden. Beste Beispiele dafür sind -Werbekunden. unsere
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„Gegenseitig respektieren und unterstützen, lautet die Devise!“ (Bürgermeister Martin Ausserdorfer)
gemeinsam ein breites Spektrum dar, das die Attraktivität beider Dörfer im Gesamten steigert. „Das Zentrale dabei ist die persönliche Betreuung“, betont Martin Ausserdorfer. Denn der Gast schätzt die Freundlichkeit, das Bodenständige, den Kontakt zu den Einheimischen und die Regionalität der Produkte mehr denn je.
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Ebenso schätzen die Touristen das gepflegte Ortsbild, das beide Dörfer aufweisen. Alte Höfe sind am Fuße des Kronplatzes genauso zu finden wie edle Ansitze und moderne Architektur. In Stefansdorf wird die Gemeinde noch in diesem Jahr einen attraktiven Freizeit- und
Erholungsraum rund um die Grundschule schaffen. 2017 sollen diese Bauarbeiten laut Bürgermeister weiter in Richtung Dorf ausgedehnt werden, sodass Stefansdorf schon bald eine würdige Oberflächengestaltung erhält. „Den Verkehr gilt es dabei zu beruhigen und einzuschränken“, erwähnt Bürgermeister Martin Ausserdorfer und fügt erklärend hinzu: „der Baubeginn der Südausfahrt ist das Ergebnis einer intensiven und guten Zusammenarbeit der letzten Jahre mit der Gemeinde Bruneck“. Was in einem lebendigen, attraktiven Dorf natürlich nicht fehlen darf, sind verschiedene Treffpunkte wie Cafés und Bars, eine gut funktionierende Nahversorgung und diverse Shoppingmöglichkeiten. All das ist auf dem Hochplateau zu finden. Zwar gibt es hier kaum Handwerks-, keine größeren Handels- und keine Industriebetriebe, dennoch finden sich in Reischach
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Kultur
Was man als Pusterer über Bruneck wissen sollte Teil II
1. Der Bau der Burg und die Gründung der Stadt Die Stadt Bruneck wurde nach der Burg in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts erbaut. Im Jahre 1333 wird sie erstmals als Stadt bezeichnet. Voraussetzung dafür war, dass sie mit einer Mauer umgeben war und das Marktrecht besaß. Weil sie eine bischöfliche Gründung war, gehörte sie bis zur Säkularisierung der kirchlichen Territorien im Jahre 1803 zum Herrschaftsgebiet des Fürstbischofs von Brixen und nicht zu dem des Tiroler Landesfürsten.
2. Ein Manager als Fürstbischof Ulrich Putsch war Kanzler des Tiroler Landesfürsten Herzog Friedrichs IV., genannt Friedl mit der leeren Tasche, bevor er Fürstbischof von Brixen wurde. Unter ihm wurde das Schloss baulich stark verändert und erweitert. Der Bergfried wurde aufgestockt und mit einem Spitzdach eingedeckt. Auch der Wohntrakt der Burg dürfte ausgebaut worden sein, denn der Bischof war gezwungen, sich 1431 für längere Zeit in Bruneck aufzuhalten, weil in Brixen die Pest wütete. In dem Tagebuch, das von diesem Bischof
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erhalten ist, klagt er über die hohen Kosten der Wiederherstellung der baufälligen Burg.
3. Der Fürstbischof Nikolaus Cusanus (14501464) unterliegt dem Landesfürsten Kardinal Nikolaus Cusanus, seit 1450 Fürstbischof von Brixen, wurde zu Ostern 1460 in der Burg von Bruneck von den Kriegsleuten des Tiroler Landesfürsten Sigmund des Münzreichen belagert und gefangen genommen. Der Grund für den Konflikt war die Tatsache, dass der Bischof seinen Machtverlust zu Gunsten des Landesfürsten rückgängig machen wollte. Der Landesfürst war aber nicht bereit, den Bischof als übergeordneten Territorialherrn anzuerkennen. Der Kampf endete mit einer Niederlage des Bischofs. Die bei der Belagerung der Burg entstandenen Schäden wurden unter Bischof Georg Golser (1464-1488) ausgebessert und die Befestigungsanlagen in Hinblick auf die Bedrohung durch die Türken ausgebaut.
4. Zwei Kaiser in Bruneck Im Jahre 1500 hielt sich Kaiser Maximilian in Bruneck auf. Er nahm die nach dem Aussterben der Grafen von Görz an die Habsburger übergegangenen Besitzungen im Pustertal in Augenschein. Damals schenkte der Kaiser der Stadt eine Krone und ein mit Perlen und Edelsteinen besetztes Gehänge vom Orden des goldenen Vlieses. Als sich die Brunecker im Jahre 1771 die erste Feuerwehrspritze kauften, finanzierten sie diese, indem sie das maximilianische Gastgeschenk verkauften. Um die Mitte des 16. Jahrhunderts kam Kaiser Karl V. ins Pustertal, „aus Innsbruck vertrieben und gichtkrank“. Er war auf der
Flucht vor Moritz von Sachsen und versuchte, sich in Bruneck „von seinem Schrecken zu erholen und sich auszuruhen“. Es ging damals darum, ob in Deutschland der Protestantismus gleichberechtigt
ten über den Verfall der Burg zu. Die Umfassungsmauern zeigten Sprünge und drohten abzustürzen. Die Sanierungsarbeiten, die Fürstbischof Simon Aichner (18841904) durchführen ließ, dauer-
werden würde mit der katholischen Religion oder nicht. Der Passauer Vertrag entschied diese Frage zu Gunsten der Protestanten (1552).
ten mehrere Jahre und kosteten 70.000 Gulden. Um die Arbeiten finanzieren zu können, verkaufte die bischöfliche Mensa den Antholzer See.
5. Einzelansicht der Burg Bruneck von Ignazio Tavella (1801) Mit der Säkularisierung der Hochstifte im Jahre 1803 begann der Verfall der Burg. Sie kam zwar im Jahre 1825 wieder in bischöflichen Besitz, wurde aber an den Staat verpachtet und als Kaserne und Gerichtsgefängnis genutzt. Die Instandhaltung der Burg wurde vernachlässigt, sodass sie gerade in einer Zeit zur Ruine zu werden drohte, als die Romantik in Europa eine neue Begeisterung für mittelalterliche Burgen auslöste.
6. Bruneck, die Burg wird baufällig Gegen das Ende des 19. Jahrhunderts hin nahmen die Nachrich-
7. Noch einmal ein Kaiser in Bruneck Das 19. Jahrhundert war für Bruneck die Zeit der modernen Erweckung. Es war auch die Zeit, als der Kaiser wiederkam, gewisssermaßen zum Abschiednehmen. Es war der Habsburger Franz Josef I. von Österreich-Ungarn. Er kam anlässlich der im Pustertal stattfindenden Kaisermanöver imSeptember 1886 nach Bruneck. Das war fast genau vier Jahre nach der großen Überschwemmung, die in der zweiten Septemberhälfte 1882 vor allem Bruneck und das obere Pustertal heimsuchte. Ihr fielen 15 Stadthäuser und 12 Wirtschaftsgebäude zum Opfer, das waren etwa 10 Prozent des städtischen
Kultur Häuserbestandes. Die Schäden wurden auf mehr als eine halbe Million Gulden geschätzt. Schon am vierten Tag der Katastrophe von 1882 hatte „Seine Majestät unser Kaiser in seiner allezeit gleichen väterlichen Liebe und Huld für die durch Hochwasser Beschädigten 10.000 Gulden gewidmet“ und der Landesausschuss 5000 Gulden und der Kaiser etwas später als zweite Rate sogar 100.000 Gulden. Zunächst kam also Geld vom Kaiser, und vier Jahre später kam er selber.
9. Bruneck politisch Es ist sicher angebracht, über die politische Lage im Bruneck des 19. Jahrhunderts etwas zu sagen. Im Februar des Jahres 1861 hatten Gemeindewahlen stattgefunden, welche für die Liberalen tirolweit große Erfolge brachten, nicht nur in Bruneck. In den damals gewählten 18-köpfigen Bürgerausschuss wurden einige Advokaten gewählt und natürlich auch Kaufleute und Handwerker. Zum Bürgermeister wurde Eduard von Grebmer ge-
Jänner 1874 trat er neuerlich ab, gefolgt wieder vom Tabakverleger Strele. Auf den folgten von 18761878 Johann von Zieglauer und Franz Kerer (1879-1881). Eine für Bruneck sehr entscheidende Phase begann im Jahre 1881 mit der Übernahme des Bürgermeisteramtes durch den Druckereibesitzer und Zeitungsherausgeber („Der Pusterthaler Bothe“) Johann Georg Mahl, der von Rattenberg nach Bruneck gekommen war und sich dort als Unternehmer und vor allem auch als Vereinsfunktionär einen Namen machte. Mahl hatte als Bürgermeister nicht nur die Folgen der Überschwemmungskatastrophe von 1882 zu meistern, sondern stand auch an der Spitze der Stadt, als der Kaiser kam.
10, Das liberale Bruneck Parteienmäßig dominierten in der Stadt Bruneck damals die Liberalen, ihre Mehrheit im Bürgerausschuss stand nie in Frage. In Bozen war es ähnlich, dort beherrschte ab 1861 Dr. Josef Streiter das
politische Terrain der Stadt. Nur Brixen vertraute damals auf die Konservativ-Klerikalen. In Bruneck waren diese unter Führung des jeweiligen Stadtdekans im Bürgerausschuss vertreten. Ein Verbindungsglied zwischen den liberalen Fortschrittlern und den klerikalen Konservativen war die Kaisertreue, der beide verpflichtet waren, sodass man sagen kann, kaiserskeptische bzw. kaiserkritische Tiroler habe es damals keine gegeben. Es war auch nicht so, dass die Konservativen bessere Beziehungen zum Wiener Hof gehabt hätten als die Liberalen. Es gab damals auf dem Lande, wo die Klerikal-Konservativen die Mehrheit hatten, große Probleme mit der Einführung der staatlich kontrollierten Schule. Ein Beispiel dafür ist St. Peter in Ahrn, wo der staatliche Schulinspektor von einigen Frauen mit Prügeln vertrieben wurde. In Bruneck hingegen rollte man den staatlichen Schulleuten den roten Teppich aus. (RT)
SICHER DURCH DEN TAG 8. Schloss Bruneck ab 1900 Nach 1900 diente Schloss Bruneck mehrere Jahrzehnte als Sommerresidenz der Fürstbischöfe. Im Jahre 1969 begann die Periode, in der verschiedene Schulen im Schloss untergebracht waren. Als diese Schulen dann eine nach der anderen in die Schulzone umgezogen sind, war das Schloss frei für Ausstellungen, Musikveranstaltungen und für die Malkurse der Internationalen Ferienakademie von Bruneck. Im Jahre 2004 wurde die Burg von der bischöflichen Mensa an die Südtiroler Sparkassenstiftung verkauft, die sie der Stadt Bruneck zur Nutzung überließ. Heute ist Schloss Bruneck Sitz eines Messner-Mountain-Museums.
wählt, der von 1861 bis zu seinem frühen Tode im Jahre 1875 die politisch beherrschende Figur wurde. Noch im gleichen Jahr wurde er in den Tiroler Landtag gewählt und schließlich auch in den Reichsrat, in das Wiener Parlament. Bei der Wahl von 1864 unterlag Grebmer dem Tabakverleger Karl Strele, um dann aber zwei Jahre später wieder zum Bürgermeister gewählt zu werden. Nach der Ernennung zum Landeshauptmann im Jahre 1869 – diese Ernennung war damals Sache des Kaisers – trat er vom Bürgermeisteramt zurück. Sein Nachfolger war der Stadtapotheker Johann von Zieglauer. Ende April 1872 kehrte Grebmer noch einmal als Bürgermeister zurück. Mitte
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Nachhaltigkeit ist Überzeugungssache Die Nachfrage nach nachhaltigen, ökologischen Wohnkonzepten ist im Steigen. In Zeiten von Ressourcenschwund und Klimaerwärmung scheint der Wunsch nach mehr Nachhaltigkeit im Bausektor bei immer mehr Bauherren aufzukommen. Für sie ist ökologisches Bauen Überzeugungssache.
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as vorrangige Ziel des nachhaltigen Bauens liegt in der Minimierung des Verbrauchs von Energie und Ressourcen in allen Le-
benszyklusphasen eines Gebäudes. Dabei wird die Optimierung aller Einflussfaktoren auf den Lebenszyklus des Hauses angestrebt: begonnen bei der Rohstoffgewinnung
über die Errichtung bis hin zum Rückbau desselben Gebäudes. Doch während es mittlerweile zahlreiche nachhaltige Bau- und Wohnkonzepte gibt, gibt es die individuelle
Lösung für den Einzelnen noch lange nicht von der Stange. Soll der geplante Hausbau nachhaltig gestaltet werden, reichen die verschiedenen Möglichkeiten zur höchstmöglichen Energieeffizienz allein nicht aus. Schließlich spielen die Wahl des passenden Grundstücks, der Einsatz ökologischer Materialien, die Langlebigkeit und Regionalität der Baustoffe, die Wohngesundheit und der KomfortGedanke eine wesentliche Rolle für die Nachhaltigkeit eines Gebäudes. Bauherren sollten deshalb schon in der Planungsphase die richtigen Schritte setzen, um eine möglichst lange Lebensdauer ihres zukünftigen Zuhauses zu erzielen.
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Damit können bereits zu einem frühen Zeitpunkt die Weichen für den zukünftigen Energieverbrauch des Gebäudes gestellt werden. Ideal in Sachen Energieeffizienz sind vor allem Grundstücke, die sich in windgeschützter Lage mit
genügender Sonneneinstrahlung befinden. Somit können große Fensterflächen an der Südfassade solare Gewinne erzeugen. In Kombination mit einem lückenlosen Wärmeschutz und einer kompakten, möglichst einfachen
Gebäudeform kann der Energieverbrauch so deutlich minimiert werden. Die erneuerbaren Energien wie Erdwärme oder Solarenergie sind ein wichtiger Baustein der nachhaltigen Energieversorgung. Und so geht der Trend dahin, dass
moderne Häuser immer mehr zu unabhängigen „Kraftwerken“ werden. Photovoltaik und Solarthermie gehören bereits zum Standard im Neubau, Wärmepumpen und Biomasse-Heizungen sind weiter auf dem Vormarsch.
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Wohnqualität und Gesundheit Nachhaltiges Baues punktet vor allem mit einem: der Behaglichkeit in den eigenen vier Wänden. Gesundheitsschutz und Wohnqualität werden zu immer wichtigeren Themen im Bausektor. So hat beispielsweise neben der thermischen, akustischen und visuellen Behaglichkeit auch die Verwendung von emissionsarmen Bauprodukten einen positiven Einfluss auf die Gesundheit der Bewohner eines Gebäudes. Schließlich stellt eine gesunde Wohnqualität auch ein gutes Stück Lebensqualität dar. (SH)
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Die Materialauswahl für nachhaltiges Bauen ist umfangreich. Und das Beste daran ist, dass sie wächst, und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Denn nachhaltiges Bauen ist Bauen mit dem, was Mutter Natur hergibt: Holz, Kork, Lehm, Kalk, Wolle, Stroh und vielen, vielen weiteren Materialien. Die meisten dieser Naturbaustoffe sind altbewährt und erfahren derzeit am Markt eine Renaissance. Auch dabei spielen Regionalität und Wohngesundheit eine wichtige Rolle. Dennoch ist es nicht immer ganz einfach, an Materialien heranzukommen, die die individuellen Wünsche der Bauherren
zur Gänze erfüllen, oftmals sind die Lösungen sogar komplizierter und kostenintensiver. Wie nachhaltig das Gebäude letztendlich sein wird, hängt auch vom Budget des Bauherrn ab. Schließlich ist nachhaltig zu bauen teurer als konventionelles Bauen und auch die Auswahl an Materialien ist um einiges geringer. Doch wer die Kosten des nachhaltigen Bauens genauer berechnen will, der sollte neben den Anschaffungsund Errichtungskosten auch die Folgekosten, wie beispielsweise für die Nutzung, Instandhaltung und den Rückbau ins Auge fassen, und diese mit der konventionellen Bauweise abgleichen.
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er Burgstall ist das ganze Jahr hindurch ein beliebter Wanderberg, im Winter hat er sich in den letzten Jahren zum wahren Klassiker für Schneeschuhwanderer gemausert. Wegen der geringen Lawinengefahr wird er auch von Skitourengehern gerne besucht. Im Herzen des Pustertales gelegen, ist sein Gipfelpanorama aufgrund seiner Exponiertheit von einer unbeschreiblichen Reichweite, von den Bergschönheiten der Zillertaler Alpen im Norden bis zu den Dolomiten im Süden, wo der Heiligkreuzkofel und der Peitlerkofel in majestätischer Würde glänzen. Im Volksmund wird der Gipfel auch als Astjoch bezeichnet, was an sich unrichtig ist, da es sich effektiv um eine Erhebung am Ellener Bergkamm handelt und nicht um eine Einkerbung zwischen zwei Gipfeln bzw. Bergmassiven. Interessant ist der Name in jedem Fall, da Burgstall eigentlich den Standort einer Burg bezeichnet, wovon heute jedoch keine Spuren mehr zeugen.
Ellen Der Burgstall ist der Hausberg von Ellen (1360 m), einer Fraktion der Gemeinde St. Lorenzen. Ellen ist ein hübscher Weiler und eine Oase für Ruhesuchende. Die kleine Kirche wurde im Jahr 1483 den Heiligen Johannes und Paulus geweiht. Sehenswert ist die Sonnenuhr an der Südseite des Kirchleins, die mit gotischen Ziffern die Tagesstunden anzeigt und ins Jahr 1618 zurückgehen dürfte. Früher hatte Ellen sogar eine eigene Volksschule. Ellen, Montal und Onach westlich der Gader waren einst eigenständige Gemeinden und wurden erst im Jahr 1928 in die Gemeinde St. Lorenzen einverleibt.
Wegbeschreibung Wir fahren von St. Lorenzen Richtung Gadertal, wo bald nach einem Sägewerk die Straße rechts nach Montal abzweigt. In Montal fahren wir Richtung Kirche und biegen noch vor der Kirche rechts ab Richtung Ehrenburg. Bald darauf zweigt links die Bergstraße nach
Ellen ab. Den Ort selbst lassen wir bei einer markanten Kehre aber links liegen und verfolgen die Höfestraße bis zu deren Ende beim Kreuznerhof (1550 m), wo ein kleiner Parkplatz ist. Nun schlagen wir den Wanderweg Nr. 67 durch den Wald bis zur Walder Alm (1908 m) ein oder die neue Alm-
straße. Ab der Alm verfolgen wir den Weg bis zur Waldgrenze und sehen dort schon den Burgstallgipfel (2194 m), welchen wir in westliche Richtung aufsteigend erreichen. Rückweg am Hinweg oder ab der Walder Alm auf eigene Gefahr mit der Rodel hinab zum Ausgangspunkt. (IB)
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Sport International Children´s Games
Showdown in den Alpen 40 Jahre nach den Olympischen Spielen in Innsbruck wurde Nordtirols Landeshauptstadt zwischen dem 12. und 16. Dezember wieder zu einer Sporthauptstadt. Die zukünftige Sportelite verschiedenster Teilnehmerländer traf sich zu den International Children´s Games. Immerhin 55 Städte entsandten Delegationen nach Innsbruck, um sich in den Disziplinen Biathlon, Eishockey, Eiskunstlauf, Eisschnelllauf, Langlauf, Ski Alpin, Ski Freestyle und Snowboard zu messen. Freudensprünge
Rebekka Kronbichler auf Rang 11. Noch besser lief es für Benjamin Kronbichler in der gemischten Langlaufstaffel, wo er sich mit seinem Team den Sieg sicherte. Das Konzept der Veranstaltung sieht vor, dass die Teams in den verschiedenen Sportarten, wenn möglich, bunt zusammengewürfelt gegeneinander antreten. Solche gemischte
Chester Burns aus Australien, Carla Maria Rasch aus Deutschland und Jesse Izzo aus den USA. Im gemischten Ski Cross-Team holte sich Matthias Oberegger seine zweite Bronzemedaille. Gemeinsam mit Izak Arsenovic aus Slowenien, Alikaterini Giannaki aus Griechenland und Elizaveta Vorobyeva aus Russland sicherte er sich einen
Interview mit Anna Kastlunger:
Platz auf dem Podest. Nach einem ersten Sieg gegen die Mannschaft aus der Ukraine folgten für das Eishockeyteam aus Bruneck leider zwei Niederlagen. Das Spiel gegen Freiburg ging mit 1:5 klar verloren, während Gastgeber Innsbruck mit einem 3:2 nur knapp als Sieger vom Platz ging.
Bruders durch die Wohnung geflitzt. Mit drei Jahren habe ich dann meine ersten Versuche auf Skiern absolviert. Den Sport näher gebracht hat mir natürlich auch mein Vater, der Skilehrer und dadurch viel auf den Skiern unterwegs ist. Mein Vater wollte mich aber nicht überfordern, die Vermittlung vom Spaß am Skifahren stand klar im Vordergrund. Im Skiclub Bruneck bin ich
Anna, du bist nun fast 14 Jahre alt. Wie bist du auf den Skirennsport gekommen und wie lange fährst du schon Ski? Anna Kastlunger: Die Neugier zum Skifahren entwickelte ich sehr früh, bereits mit zwei Jahren bin ich mit den Skischuhen meines älteren
Quelle: Anna Kastlunger
A
uch aus dem Pustertal war ein Team von Athleten aus dem Raum Bruneck am Start, welches im Kampf um die Medaillen sehr erfolgreich war: Die Mädchen im Ski Alpin Riesenslalom gewannen für das Team Bruneck Gold und Silber. Es siegte Corinna Mutschlechner, 32 Hundertstel vor ihrer Teamkollegin Anna Kastlunger. Den dritten Platz belegte mit drei hundertstel Sekunden Rückstand auf Anna Kastlunger Ines Burkhard aus den USA. Bei den Buben holte Matthias Oberegger die Bronzemedaille. Einen Doppelsieg gab es auch im Freestyle/Slopestyle-Bewerb mit Gold für Moritz Happacher und Silber für Maximilian Auer. Die Alpinwettbewerbe fanden in der Axamer Lizum statt, genau an jenem Ort also, an dem Rosi Mittermaier 1976 mit ihren drei Medaillen so erfolgreich war. Rosi Mittermaier und ihr Mann Christian Neureuther ließen es sich deshalb nicht nehmen, der Veranstaltung einen Besuch abzustatten und den Parallelslalom zu testen. „Es ist einfach toll, dass so viele Schüler und Athleten aus aller Welt in der Axamer Lizum zusammentreffen und auf der Skipiste im Schnee so viel Freude haben. Was hier veranstaltet wird, ist super!“ schwärmte Rosi Mittermaier nach der Veranstaltung. Die Langlaufwettbewerbe fanden in Seefeld statt, wo die Athletinnen vor allem beim Rennen in der klassischen Technik sehr schwierige Bedingungen vorfanden. Die Langläufer aus dem Team Bruneck klassierten sich dennoch im Mittelfeld, bes28 te Teilnehmerin aus Bruneck war
Stolze Medaillengewinner
Teams traten beispielsweise in der Langlaufstaffel gegeneinander an, aber auch im Parallel-Riesentorlauf oder im Team Ski-Cross fuhren Sportler verschiedener Länder gemeinsam in einem Team um den Sieg. Es geht also darum, mit Sportlern aus anderen Ländern ein Team zu bilden und bestmöglich zusammenzuarbeiten. Benjamin Kronbichler siegte zusammen mit
Quelle: Anna Kastlunger
Sport
Auf dem Siegespodest
Wie wurdest du zur Teilnehmerin an den International Children´s Games? Ausgangspunkt war die Gemeinde Bruneck, welche den Skiclub Bruneck kontaktiert hat und gefragt hat, ob wir teilnehmen möchten. Die Trainer haben dann aufgrund der Ergebnisse die einzelnen Athletinnen ausgewählt. Teilnehmen durften nur die Jahrgänge von 2001-2003. Zum alpinen Skiteam gehörten je drei Mädchen und Jungen. Aus dem Raum Bruneck nahmen noch zwei Freestyle-Skifahrer, vier Langläufer, zwei Eiskunstläufer und eine Hockeymannschaft teil. Unterstützt wurde das Team von der Gemeinde Bruneck und dem Kronplatz. Erzähl uns von deinen Erfahrungen in Innsbruck: Was hat dich besonders fasziniert? Ich muss sagen, der ganze Event hat mir wirklich sehr gut gefallen. Es war eine tolle Erfahrung Sportlerinnen aus anderen Nationen kennenzulernen und mit ihnen einige Tage zu verbringen. Es waren ja sogar Teilnehmerinnen aus Australien dabei. Unser Team war
fünf Tage in Götzens. Besonders gut gefallen hat mir die Homebase, welche in einer Turnhalle in Innsbruck untergebracht war. Dort haben wir alle gemeinsam gegessen, es war sozusagen unser Wohnzimmer. Es gab eine Hüpfburg, ein Trampolin, einen Kletterturm, einen Parcours und jeden Tag verschiedene Aktivitäten, welche die Teilnehmer miteinander bekannt machen sollten. Es war der perfekte Platz zum Chillen. Sportlich ist es für dich sehr gut gelaufen, im Riesenslalom bist du hinter deiner Teamkollegin Corinna Mutschlechner Zweite geworden. Hattest du einen perfekten Lauf? Das Rennen fand auf der originalen Olympia Piste von 1976 statt und die Piste hat mir sehr gut gefallen. Es waren eigentlich zwei Läufe vorgesehen, durch die schlechten Verhältnisse konnte aber kein zweiter Durchgang gestartet werden. Es waren 75 Athletinnen am Start, alle drei Jahrgänge fuhren gegeneinander. Corinna fuhr mit Startnummer 14, ich selbst hatte Nummer 61. Das Ziel war eigentlich unter die Top 30 zu kommen, durch den zweiten Platz wurden diese Erwartungen natürlich weit übertroffen. Ich war eigentlich unzufrieden mit meinem Lauf, als dann Corinna zu mir sagte, dass ich Zweite bin, war ich einmal völlig baff! Nachdem wir erfahren haben, dass es keinen zweiten Durchgang gab, haben wir uns einfach einmal umarmt und uns miteinander gefreut.
Was sind deine nächsten Ziele und was möchtest du einmal erreichen? Es wäre cool, sehr lange und so gut wie möglich Ski zu fahren, man weiß aber nie was passiert. Meine Stärken liegen sicherlich in den technischen Disziplinen. Nach der Mittelschule werde ich versuchen hier in Bruneck zu trainieren und Schule und Training hier unter einen Hut zu bringen. Wenn das
nicht klappt, muss ich mir eine neue Strategie überlegen. Hast du ein Vorbild im Alpinen Skirennsport? Nein, wirkliches Vorbild habe ich eigentlich nicht. Besonders gefällt mir Felix Neureuther. Den finde ich besonders lässig und ich bewundere ihn, dass er immer so locker unterwegs ist. (chri.s.)
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Zubereitung – Den Kalbskopf aufschneiden oder schon vom Metzger in Scheiben schneiden lassen, auf einen Teller oder eine Platte geben und mit warmer Fleischsuppe leicht erwärmen.
Gebackener Kalbskopf: 1 cm dicke Kalbskopfscheiben in Mehl wälzen, mit verquirltem Ei und Brotbröseln panieren und in Butter ausbacken. Noch warm mit Kartoffelsalat oder Röstkartoffeln und Remouladensauce servieren.
Marinade
TIPPS
– Essig, Öl, Pfeffer, Salz und Schnittlauch vermischen.
1. Auch eine Salsa verde passt hervorragend dazu. 2. Sie können den Kalbskopf auch mit einem Kartoffel- oder Gurkensalat servieren. 3. Servieren Sie zum Kalbskopf Röstkartoffeln, Butterkartoffeln oder Kartoffelpüree. 4. Zum Kalbskopf passt auch ein Kräuter- oder Senfdressing.
Fertigstellung VARIATIONEN – Die Salate waschen, auf den Kalbskopf geben und mit der Marinade beträufeln. Mit Radieschen garnieren und servieren.
VARIATIONEN Kalbskopf mit Tomatenmarinade: Für die Tomatenmarinade vollreife Tomaten schälen und in Würfel schneiden. In eine Schüssel geben, mit Salz, Pfeffer aus der Mühle, einer zerdrückten Knoblauchzehe, Balsamicoessig und Fleischsuppe vermischen. Öl (zur Hälfte Keimöl und zur Hälfte Olivenöl) einrühren, einige Basilikumblätter in Streifen schneiden und hinzufügen. Die Tomatenmarinade über den geschnittenen Kalbskopf geben und servieren.
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