Puschtra 05 2016 vom 09.03.2016 by Bezirksmedien GmbH

Nr. 05 vom 09.03.2016 – 14-tägig

STANDORT Die Wirtschaft in Sillian und Umgebung Seiten 23–30

Verschwindet Bargeld?

Die schleichende Abschaffung von Münzen und Scheinen

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Liebe Leserin, lieber Leser, wir befinden uns mitten in der Fastenzeit, und auch wenn wir unser Leben nicht nach dem Rhythmus des Kirchenjahres strukturieren, so gänzlich unbemerkt geht diese Zeit der Enthaltung und Besinnung wohl kaum an einem vorbei. Was womöglich an der sechswöchigen Dauer liegen mag. Vielleicht aber auch daran, dass wir in dieser Zeit nahezu ständig an Maßhalten und Verzicht erinnert werden. Das rege Medieninteresse an dergleichen Themen lässt kein Entkommen zu. Auch wenn man sich mitunter weit entfernt hat vom ursprünglichen Fasten, das neben dem körperlichen Verzicht auf zu viel und üppige Nahrung auch eine geistige Reinigung, die schließlich Buße bewirkt, beinhaltete, so setzen die aktuellen Fastenthemen doch allesamt auf Maßhalten und Neuausrichtung, allen voran das Schlagwort der Stunde: Entschleunigung. Runterkommen vom Gaspedal, von einem Leben auf der Überholspur. Wieder Zeit finden für das Wesentliche. Wer heute schon weiß, wie er seinen freien Samstag in drei Wochen verbringen wird, steht ständig unter Druck und Zeitnot. Schnell essen, schnell in die Arbeit und dann schnell nach Hause, weil abends das Fitnesstraining wartet, die Hausarbeit oder das Pizzaessen in geselliger Runde. Wenn Körper und Geist nie zur Ruhe kommen, begünstigt das viele Krankheiten. Nicht ohne Grund kennen viele Religionen ein Heilfasten. Der mitunter völlige Verzicht von Nahrung und Stress soll die Sinne schärfen und zu einer inneren Ruhe führen. Nun ist es vielleicht nicht jedermanns/fraus Sache sich für eine Therapie zu entscheiden, die in Abgeschiedenheit hauptsächlich auf Wasser setzt. Tatsache ist, dass es uns gut tut, wenn wir unsere Sinne durch Verzicht schärfen, kopfloses Konsumieren hinterfragen, durch Willenskraft dem Lebensmittelüberfluss entsagen oder Unwichtiges verdampfen lassen. Weniger ist mehr! Maßhalten für ein langes Leben in Gesundheit und am besten in jugendlicher Schönheit. Das wissen wir mit dem Kopf, mit unserem Körper leben wir aber mitunter in die gegengesetzte Richtung: Wir lassen keine Gelegenheit zum Feiern aus. Dabei sind wir auch gerne kreativ und kreieren laufend neue Feste. Von Maßhalten keine Spur. Fast hat es den Anschein, als seien wir gewillt, auf Biegen und Brechen unser Leben in vollen Zügen zu genießen. Aber dann drückt uns doch das schlechte Gewissen. Vielleicht ist es der Kater am nächsten Tag, die angefutterten Kilos, die unsere Lieblingsteile so nervig enger werden lassen, oder vielleicht ist es auch die raue, graue, mitunter brutale Nachrichten-Wirklichkeit, die laut in unsere Wohlfühlzonen dröhnt, dass wir immer mal wieder die Notbremse ziehen. Dabei regt eins doch zum Nachdenken an: Jedes Übermaß schadet uns, aber niemals schadet uns ein Übermaß an Mäßigung. Sabine Peer - sp@bezirksmedien.it

Insel Mainau 16.04. - 17.04.2016 Sa

19.03.+ 16.04.

Erding Therme

So 20.03.

München – Circus Krone

Do 24.03.+ Mo 25.04.

Gardaland

Do 24.03.

Venedig

Bozen Musical „Elvis“

08.04.

Sa 16.04.So 17.04.

Insel Mainau

So 17.04.

Wallfahrtsort Madonna della Corona

Sa 23.04.Mo 25.04.

Wien Musical „Evita“

Mo 25.04.

München – Erlebnistag in der Allianz Arena

Mo 25.04.

München – Erlebnistag Flughafen

So 22.05.

MotoGP Grand Prix von Italien Mugello

Oper AIDA in der Arena di Verona

25.06.

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INHALT/GEMEINDEN

INHALT

Vor 100 Jahren im Pustertal

SPORT Seite 36

KULTUR Seiten 18–19

LOKALES Seite 11

BRUNECK

TITEL Verschwindet Bargeld

FÜR & WIDER

Eissporanlage im großen Stil

LOKALES

Baudichte im Zentrum erhöhen Sympathieträger „Bauernmarkt“ Unterwegs zum Wohl der Tiere Integration einmal anders „Bewegender“ Wunsch erfüllt

PORTRÄT

Dr. Karin Botchen

SONDERTHEMA

Gesund und mit Elan ins Frühjahr

TERMINE WANDERVORSCHLAG Zum Fadenstöckl

SONDERTHEMA

Jetzt Wintermängel beseitigen

REZEPT

Es war zu erwarten, dass der furchtbare Stoß der deutschen Truppen gegen Verdun scharfe Gegenmaßnahmen der Entente bewirken werde, war am 10. März 1916 im Pustertaler Boten zu lesen. Die Entente weiß was auf dem Spiele steht und bangt wie nie zuvor, vor den Entschließungen der Neutralen, vornehmlich Griechenlands und Rumäniens, dann aber auch der drei Könige der Nordreiche, die ausnahmslos zu der sich für ein Ende vorbereitenden Kriegslage klare Stellungen beziehen müssen. In der Wochen-Chronik heißt es: In Südosttirol wurden sechs Personen und im Südwesttirol wurden 14 Personen von Lawinen getötet sowie vier Hütten mit 27 Haustieren fortgerissen. Die Lehrerbefähigungsprüfungen für Volks- und Bürgerschulen beginnen in Bozen am 10. April 1916. Nach der Ministerialverordnung zur Sicherstellung der Feldbestellungsarbeiten für den Frühjahrsanbau 1916 wird jeder Landwirt verpflichtet, seine anbaufähigen Ackergründe, insoweit sie nicht bereits bestellt sind, dem Frühjahrsanbau zu unterziehen. Die Erntekommissionen haben dafür Sorge zu tragen, dass der Frühjahrsanbau auch im Jahr 1916 rechtzeitig und vollständig durchgeführt wird. Zuwiderhandelnde werden an Geld bis zu 1.000 Kronen oder mit Arrest bis zu einem Monat bestraft. (SP)

Ratssitzung. Bei der ersten

Seiten 6–7

Ratssitzung im Jahr 2016 wurde Gemeinderat Anton Mair unter der Eggen (hinten links) zum Stadtrat ernannt. Er folgt auf die Ende Dezember zurückgetretene Stadträtin Gertrud Niedermair Pescoller (vorne rechts). Der mit 21 Ja-Stimmen zum Mitglied des Gemeindeausschusses gewählte Stadtrat wird die Bereiche Bauhof und Städtepartnerschaft übernehmen.

welches sich seit jeher für die Pflege und Instandhaltung kümmert, ausbezahlt.

Seiten 16–17

Seniorengemeinderat. Vom 22. bis zum 29. Februar fanden die Wahlen zum Seniorengemeinderat statt. 4.505 gültige Stimmen wurden abgegeben. Die drei Kandidaten mit den meisten Stimmen sind: Cristina Gianotti mit 932 Stimmen, Margit Baumgartner mit 510 Stimmen und Hermann Demichiel mit 332 Stimmen. Der Wahl stellten sich 22 Kandidaten. Die ersten zwanzig werden nun den sechsköpfigen Ausschuss wählen.

Seiten 20–21

AHRNTAL

Seite 8 Seite 9 Seite 10 Seite 12 Seite 13 Seite 14 Seite 15

Seite 22 Seiten 32–35

Schüttelbrotbandnudeln mit Graukäse

Seite 38

ANZEIGER

Seite 39

Waldfriedhof. Mit dem Verteidigungsministerium wurde eine Vereinbarung für die Arbeiten zur Instandhaltung des Waldfriedhofes getroffen. Das Verteidigungsministerium hat den vereinbarten Beitrag von 3.000 Euro überwiesen. Dieser wird nun an das Frauenkomitee Waldfriedhof Bruneck,

Gemeindeimmobiliensteuer GIS. Freiwillige Berichtigung: Bei verspäteter oder unterlassener Zahlung der Gemeindeimmobiliensteuer GIS für das Jahr 2015 können Vorteile durch Eigeninitiative genutzt werden. Die Gemeinde Ahrntal macht darauf aufmerksam, dass für verspätete, verminderte oder unterlassene Zahlungen ein Strafzuschlag von 30 Prozent der

® Capellogie Die Lehre

GEMEINDEN geschuldeten Steuer vorgesehen ist. Aufgrund des Art. 13 des gesetzesvertretenden Dekretes Nr. 471 vom 18.12.1997 gibt es jedoch die Möglichkeit einer so genannten „freiwilligen Steuerberichtigung“. Hier hat der Steuerpflichtige die Möglichkeit der freiwilligen Steuerberichtigung mit einem geringeren Aufschlag innerhalb von 90 Tagen und max. bis 30. Juni des darauffolgenden Jahres.

vielen Jahren vom Pfarrgemeinderat initiiert wurde, wird heuer den Flüchtlingen und der Familie Burgmann vom „Zwiglhof“ in Innichen zur Verfügung gestellt, deren Wohnhaus vor wenigen Wochen einem Brand zum Opfer gefallen ist.

KIENS

Neue Führung: Der Amateursportverein Kiens hat auf seiner heurigen Jahreshauptversammlung im Februar auch eine neue Führung gewählt. Im Jahr 1970 wurde der Verein gegründet. Heute zählen zum Verein drei Sektionen: Fußball, Tennis und Kegeln. 160 Sportlerinnen und Sportler aller Altersklassen sind zur Zeit im Verein aktiv tätig. Karl Hitthaler, Karl Wierer, Alfred Brunner, Arnold Gatterer (im Bild stehend von links), Klara Lechner, Matthäus Wierer, und Sonja Fischer (im Bild sitzend von links) wurden von der Vollversammlung in den Hauptausschuss gewählt und vertreten jeweils zu zweit eine Sektion. Neuer Präsident ist Matthäus Wierer.

GAIS

Quelle: Gemeinde Gais

Bürgerabend am 24. Februar 2016 im Reschhaus. Die Bürgermeisterin Rosmarie Burgmann und ihre Referent/en/innen teilten bei dieser Gelegenheit den Bürger/innen mit, was in der bisherigen Amtszeit an Gemeindearbeit umgesetzt werden konnte und welche Vorhaben für die Zukunft geplant sind. Die regen Teilnahme der Innichner/innen führte zu einer konstruktiven Diskussion. Das traditionelle Knödelessen hat am Sonntag, 28. Februar, im Josef Reschhaus stattgefunden. Der Erlös dieser Veranstaltung, die vor

Teil 28 28 WoTeil kommen Haare eigentlich her?

Haare wachsen aus dem Körper und sind die Folge unserer Ernährung.

Ab Ostern gezielt undGesundheitszustand Vitamine Haare zeigen uns, wiebraucht wohl wires uns fühlenMineralien und wie unser für neuen Haaraufbau. ist. Eine falsche Diät z. B. heisst schlechtere Haare, eine emotionale Störung bedeutet auch schlechtere Haare. Schlechte Pflege bedeutet geschädigte Nach Ostern ist die Entschlackungszeit geschafft, das ist die Zeit des neuen Haare. D. h. aber auch, Sie sind selbst verantwortlich für Ihre Haare. Haaraufbaus. Das Haarwachstum und die Qualität der Haare werden nicht nur Sie müssen etwas tun! Wichtig ist das tägliche Haare bürsten, das richtige von außen bestimmt, sondern hauptsächlich von innen durch Emotionen, Haare waschen, die richtige Pflege. Denken Sie immer daran: Das Haar ist Ernährung und dem allgemeinen Klima. Nach der Entschlackungszeit ist der ein edles Material wie Seide und gehört dementsprechend behandelt. Körper von innen gereinigt. Jetzt benötigen Ihre inneren Organe neue Schönes gesundes Haar bedeutet Vitalität und Lebensfreude. Mineralstoffe und Spurenelemente. Außerdem werden natürlich auch die Das Haar ist unser schönster Schmuck. Frühsommervitamine, vor allem aus der B-Gruppe (biotinbildend), der D-Gruppe (melaninbildend), Eisen, Zink, Selen und Schwefel für den Aufbau von Haut und

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Dann werdenist auch Haare zunächst gesundem glanzlos, müde lasch, Ihre Kopfhaut Capellogie die die Lehre von schönem Haar.und Capellogie basiert juckt den Seiten und im Nacken. DieHaarpflege nächste Stufe ist dann aufhauptsächlich den neuesten an Erkenntnissen auf dem Gebiet der und der Haarausfall, mit den berühmten weißen Käppchen Gesundheitsvorsorge. Capellogie ist dieKäppchen. InnovationDiese und Zukunft der sind nicht dieganzheitlichen Haarwurzeln. HaarHaarwurzeln kann man nicht mit bloßem Auge sehen. und Körperpflege.

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Teil 1

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Quelle: ASV

Sensibilisierungsaktion: Die Aktionsgruppe „Sauberes Gais“ und der Bildungsausschuss Gais organisierten letzthin in Zusammenarbeit mit den Grundschulen von Gais und Uttenheim sowie den Kindergärten beider Fraktionen die Sensibilisierungsaktion „Müll richtig sammeln ist kinderleicht“. Dabei erklärte Clown Malona den Kindern, wie leicht es ist Müll richtig zu trennen. Die Kinder konnten so auf spielerische und unterhaltsame Weise mit dem Müll richtig umgehen lernen. Für die Veranstalter war es wichtig, bereits die Kleinen für das Thema „Müll“ zu sensibilisieren. Es war ein großer Spaß für alle!

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Zusammenarbeit von Kunde und Capelloge

Jetzt ist die Zeit für den richtigen biologischen Haarwuchs.

AVS. 1.487 Mitglieder zählt die AVS-Sektion der Gemeinde. 180 Mitglieder sind 2015 neu hinzugekommen. An den 45 Vereinsveranstaltungen im vergangenen Jahr nahmen 845 Personen teil.

WELSBERG-TAISTEN

Stromersparnis. Die Gemeinde setzt auf energieeffiziente LEDTechnologie. Die Umrüstung der Straßenbeleuchtung auf dem Gemeindegebiet soll eine Stromersparnis von 50 Prozent bringen und die Beleuchtungssituation in den beiden Dörfern verbessern. Die Gemeinde rechnet mit dem Abschluss der Arbeiten noch in diesem Frühjahr. (SP)

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TITEL VERSCHWINDET BARGELD?

Die schleichende Abschaffung von Münzen und Scheinen Nur Bares ist Wahres – dieses Motto hat vielleicht schon bald ausgedient. Bargeldloses Bezahlen wird immer einfacher. Die erforderliche Technik wird kräftig ausgebaut. Auch im Pustertal steht ein Großteil der Bevölkerung dem Bezahlen mit Karte positiv oder zumindest neutral gegenüber.

„Bargeld hat wenig Zukunft. Bargeld ist teuer und hat volkswirtschaftlich keinen Mehrwert“, ist Anton Josef Kosta, Geschäftsführer der Raiffeisenkasse Bruneck, überzeugt. Abgesehen von Aufwand und Kosten Bargeld herzustellen, falle mit elektronischen Zahlungssystemen auch der gesamte Geldbearbeitungsfluss weg. Viele Menschen, die nichts produzieren, seien mit Abzählen, Sortieren und Aufbewahren von Bargeld beschäftigt. „Bezahlen wir mit Bankomat- oder Kreditkarten, ermitteln Kaufmann, Gastwirt oder Dienstleister ihre Tageseinnahmen per Knopfdruck über die POS-Geräte. Alles läuft effizienter“, argumentiert der Bankdirektor.

des Bargeldes. Quellen sprechen davon, dass Scheine und Münzen in Schweden nur noch für drei Prozent der Wirtschaft gelten. Nicht so bei uns. Ein mit fast 90 Prozent überaus hoher Prozentsatz der Bargeldzahlungen definiert Italien als ein Bargeldland. Aber schrittweise führt auch hier der Weg in die bargeldlose Gesellschaft.

Zahlungssystemen“, betont hdsBezirkspräsident Philipp Moser. Für die Bereitstellung und Verwendung der POS-Geräte berechnen Banken den Unternehmern eine Provision. Die Höhe der Provision sei variabel, hängt von der Art der verwendeten Geldkarte ab und werde zusätzlich vom Umsatz und der Branchenzugehörigkeit des Unternehmens beeinflusst. Für die

Philipp Moser, Pustertaler hds-Bezirkspräsident Der Handel hält nicht am Bargeld fest.

Thomas Walch, HGV-Bezirksobmann Pustertal/Gadertal. Für unseren Wirtschaftszweig absolut bedenklich.

ANKURBELUNG DER KARTEN

Karteninhaber seien jedoch sämtliche Zahlungen mit Karten kostenlos, bestätigt Bankdirektor Kosta. Um den Bargeldumlauf in Italien noch weiter zu reduziert, ging man inzwischen einen Schritt weiter. War man hierzulande bisher nicht verpflichtet, für Beträge unter 30 Euro eine Karte zu akzeptieren, so ist diese Mindestgrenze nun gefallen. „Barbetriebe, Schutzhütten, Cafés werden nun gezwungen, sich ein POS-Gerät anzuschaffen. Die Spesen und der Aufwand bei Kleinstbeträgen stehen in keinem Verhältnis zur Gewinnspanne“, entrüstet sich Thomas Walch, HGV-Bezirksobmann Pustertal/

VORTEILE VON UNBAREM

Zwar hält die Mehrheit der Bevölkerung eine ausschließlich bargeldlose Gesellschaft heute noch für nahezu unmöglich, aber die zahlreichen Innovationen, die bargeldlosen Überweisungen und kontaktlosen Zahlvorgänge vereinfachen und befeuern die cashless society. Überweisungen via Smartphone stehen bereits heute bei jedem zweiten Finanzexperten auf der Tagesordnung und das Bezahlen an der Supermarktkassa via Handy ist für 55 Prozent vorstellbar. Die Vorteile des bargeldlosen Zahlungsverkehrs liegen auf der Hand: Schnell, einfach und meist unkompliziert. Keine Frage: Das Tragen einer Bankomat- oder Kreditkarte ist um einiges komfortabler, als einen Haufen Münzen mit sich zu schleppen. Als erstes Land in Europa erwägt Schweden die flächendeckende Abschaffung

Mit Juni 2014 galt in Italien die Bestimmung, dass jeder, der ein Produkt oder einen Dienst für mehr als 30 Euro anbietet, die Option einer bargeldlosen Zahlung ermöglichen muss. Dafür wird ein sogenanntes POS-Gerät benötigt. Der hds – Handels- und Dienstleistungsverband Südtirol begrüßt zwar die Verbreitung bargeldloser Zahlungssysteme, „allerdings muss die stärkere Verwendung des elektronischen Geldes mit einer Reduzierung der Kosten und Bankgebühren für die Betriebe einhergehen und nicht mit einer obligatorischen Nutzung von POS-

Gadertal. Die bisherige Höhe der Bankgebühren, die Unternehmen für elektronische Zahlungen zahlen müssen, stellt für den hds ein Hindernis für die stärkere Verbreitung von bargeldlosen Zahlungen - vor allem für kleinere Unternehmen mit geringer Verhandlungsstärke gegenüber den Banken. „Diese Kosten beeinträchtigen die Wettbewerbsfähigkeit, belasten den Einzelhandel und bringen dem Endverbraucher keinen Vorteil“, so Philipp Moser. Die Verbraucherzentrale Südtirol (VZS) sieht die im Stabilitätsgesetz vorgesehene Verpflichtung der Betriebe auch bei kleinen Beträgen bargeldlose Bezahlungen zuzulassen sehr kritisch. „Wer dies ablehnt soll künftig bestraft werden. Die Risiken, dass dies der Einstieg in den Ausstieg vom Bargeld ist, sind immens“, sagt der VZS-Geschäftsführer Walther Andreaus.

SCHATTENWIRTSCHAFT Der Hauptgrund, warum man in Italien die Digitalisierung ankurbelte, ist die Lähmung von Steuerhinterziehung und Geldwäsche. Das von der Regierung Monti im Juli 2012 erlassene Dekret, alle Geldflüsse über 1.000 Euro nur mehr bargeldlos zu ermöglichen, hatte auf den hiesigen Tourismus fatale Auswirkungen. „Unsere Mitbewerber im Alpenraum konnten dank der italienischen Gäste ein zweistelliges Umsatzplus verzeichnen. Und unsere ausländischen Gäste fühlten sich von der staatlichen Bevormundung stark in ihrer Freiheit eingeschränkt“, konstatiert HGV-Bezirksobmann Walch. Niemand wolle schließlich in die Rolle

TITEL Verbraucher durch negative Zinsen zum Konsumieren „motivieren“ könnte. Somit könnten ohne Bargeld Zentralbanken, Banken und Politik erheblichen Einfluss auf unser Alltagsleben und unsere Ersparnisse erhalten. Und dies, obwohl die italienische Verfassung das Ersparte besonders schützt. Erwägt die EZB die Geldpolitik sukzessiv durch sinkende Zinsen weiter zu lockern, schließen Bankhäuser zukünftig Negativzinsen für Tagesgeldkonten nicht mehr aus.

Quelle: VZS

eines Steuersünders gedrängt werden, nur weil man Bargeld benutze. Diese unterschwellige Annahme, man habe etwas zu verbergen, sei womöglich gar kriminell, habe viele inländischen Gäste zu einem Urlaub im Ausland bewogen. Seit dem 1. Januar 2016 ist die Grenze für Barzahlungen zwar auf 3.000 Euro angehoben worden, aber hdsBezirkspräsident Moser sieht hier einen Widerspruch: „Einerseits ist es möglich, Beträge bis 3.000 Euro bar zu begleichen, auf der anderen

Walther Andreaus, VZS-Geschäftsführer Bargeldloses Zahlen schafft gläsernen Verbraucher.

Seite wird die Kartenzahlung für Kleinbeträge immer stärker forciert. Auch das bewegt Kunden, ihr Geld in Osttirol zu lassen, wo man für Bargeld keine Probleme schafft.“

Unter diesem Aspekt bedeutet für manche das massive Werben der Bankbranche um bargeldlosen Zahlungsverkehr nur, dass sie damit ihre Macht über den Kunden weiter ausbauen will. „Rutschen die Zinsen zu tief ins Minus, steigt der Anreiz, Geld nicht mehr auf das Konto einzulegen, sondern in Geldscheinen zu horten. Das bedeutet: Bargeld begrenzt die Möglichkeiten einer Notenbank, in Krisenzeiten die Wirtschaft durch Negativzinsen - also superbilliges Geld - anzuschieben. Mit der Abschaffung des Bargeldes würde den Sparern die Möglichkeit genommen, einer Entwertung ihrer Guthaben auszuweichen“, warnt Andreaus. Kurz gesagt: Ohne Bargeld hat der Kunde bei Negativzinsen keine Chance mehr, sein Geld abzuziehen.

GLÄSERNER VERBRAUCHER Die Überwachung aller Geldtransaktionen kann zwar vor Missbrauch schützen, zwangsläufig beinhaltet das aber auch Risiken. „Bargeld ist gelebter Datenschutz. Bargeldloses Zahlen hinterlässt Datenspuren, die zunehmend kommerziell genutzt und zur Erstellung eines Verbraucherprofils verwendet werden können. Die aufgezeichneten Lebensgewohnheiten könnten den Verbraucher daher „gläsern“ machen“, warnt VZS-Geschäftsführer Andreaus. Denjenigen, die Zugriff auf diese Fülle an sensiblen Daten erhalten, würde zu großer Macht verholfen.

NEGATIVZINSEN Schon seit einiger Zeit diskutieren Ökonomen, wie man sparfreudige

MISSBRAUCH Das Falschgeldproblem wäre bei einem Bargeldaus mit einem Schlag aus der Welt. Aber die Kriminalität ließe sich nicht

plündern? Bankdirektor Kosta gibt zwar Entwarnung: Hochwertige Sicherungssysteme würden derlei Situationen stark minimieren, aber ganz auszuschließen sind sie letztlich nicht. Walther Andreaus gibt zudem zu bedenken: „Das Turbo-Bargeldlose-Bezahlen und die ständige Verfügbarkeit des Zahlungsmittels kann bei vielen Menschen leichter zu unüberlegten Käufen und in die Verschuldung führen. Der Einstieg den Überblick über seine Ausgaben zu verlieren geht leichter über ein bargeldloses Leben.“

BARGELDLOSE ZUKUNFT „Das Thema Bargeld wird heiß diskutiert. Es geht um eine epochale Veränderung, um eine Revolution! Wir Südtiroler sind sehr traditionsverbunden, wir brauchen das Haptische, aber hier wird ein Umdenken stattfinden“, ist Bankdirektor Kosta sicher. „Der Weg hin zur Abschaffung des Bargeldes wird nicht mehr aufzuhalten sein!“ (SP)

80 Jahre…

Anton Josef Kosta, Geschäftsführer der Raiffeisenkasse Bruneck. In zehn Jahren gibt es kein Bargeld mehr.

unterbinden. „Ob mittels Geräte oder mit der Weiterentwicklung zum kontaktlosen Bezahlen, das bargeldlose Bezahlen birgt einige Risiken. Die Bedenken der Verbraucherschützer gelten auch hier besonders dem Datenschutz. So könnten, wie schon mehrfach passiert, die Karten mit einfacher Technik auch kontaktlos ausgelesen werden und somit sensible Daten in falsche Hände geraten“, weiß der VZS-Geschäftsführer. Auch für Bankdirektor Kosta laden die Karten zum Teil auch zu Missbrauch ein: „Die Kriminalität ist nicht zu unterschätzen. Bei der Übermittlung der eigenen Daten ist größte Sorgfalt Plicht jedes einzelnen. Kann die Kreditkartengesellschaft oder das Bankhaus den Nachweis erbringen, dass ein Karteninhaber nicht die nötige Sorgfalt hat walten lassen, wird nicht für den Schaden aufgekommen.“ Und was passiert, wenn die Technik versagt, ein längerer Stromausfall den Zahlungsverkehr lahmlegt oder Hacker das Konto

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FÜR & WIDER

29. Mai 2015 - Die Wettbewerbskommission für die neue Eissportanlage Bruneck erteilt den Zuschlag an die Bozner Architekten Calderan/ Zanovello (CeZ). 20. Juli 2015 - Das Siegerprojekt wird im Rathaus von Bruneck vorgestellt. Wettbewerbskommission: Bürgermeister Roland Griessmair, Markus Falkensteiner (Vertreter des Schulsports), Ivo Pezzei (Vertreter des Eissports), Armin Hölzl (Direktor des Amtes für Sport der Autonomen Provinz Bozen-Südtirol), Heinz Gutweniger (Präsident des Regionalkomitees CONI), die Architekten Josef March, Helmut Dietrich, Johann Vonmetz und Ing. Hannes Oberhammer. Koordinator: Architekt Luca Canali.

MEINUNGEN ZU KONTROVERSEN THEMEN

Eissportanlage im großen Stil Der Neubau wird 15 Millionen Euro kosten. Die Finanzierung werden sich das Land mit 5,5 Millionen Euro und die Stadt Bruneck mit 4,5 Millionen Euro aufteilen. Fünf Millionen sind aus dem ehemaligen Rotationsfond vorgesehen. Zuviel, finden Kritiker. In Zeiten, in der öffentliche Gelder für grundlegende Sozialleistungen wie für Familien und Gesundheit gekürzt werden, seien derartige Freizeitpaläste nicht mehr zu verantworten, war in einer Pressemitteilung der Bürgerliste Bruneck zur Kostenreduzierung des Eishallenprojektes

FÜR

WIDER

ROLAND GRIESSMAIR, BÜRGERMEISTER VON BRUNECK

WALTER HUBER, BRUNECKER GEMEINDERAT DER BÜRGERLISTE

Grundlage für den Ideenwettbewerb waren ein klares Raumbuch und ein definierter Kostenrahmen. In den letzten drei Jahren wurden rund 20 Eissportanlagen besichtigt. Ziel war dabei, sich Wissen anzueignen, um eine funktionelle, technisch ausgeklügelte, angemessene und sparsame Lösung zu finden. Auf dem bisherigen Weg wurden, um im Kostenrahmen zu bleiben, immer wieder Vereinfachungen vorgenommen und Wünsche reduziert. Durch das Miteinbeziehen von Interessensgruppen aus den Bereichen Sport und Schule wurde eine optimale Lösung gefunden. Das Siegerprojekt erfüllt nun, nach der Überarbeitung, alle Kriterien: Ein prägnanter ausdruckstarker Bau, der in seiner Gesamtheit einfach und funktionell ist. Es ist kein Prunkbau, sondern ein Zweckbau. Weitere Kosten zu reduzieren würde nun bedeuten, den Anforderungen der Nutzer nicht mehr gerecht zu werden. Es würde wohl wenig Sinn machen eine neue Eissportanlage zu bauen und die Notwendigkeiten der Nutzer nicht zu erfüllen. Quelle: Privat

länger die Rede, wenn auch zunächst wegen der angespannten Finanzlage in Italien nicht in der Öffentlichkeit thematisiert. Doch nun hat das Vorhaben konkrete Züge angenommen: In der Schulzone soll die neue Eissportanlage gebaut werden und sowohl für Vereinsaktivitäten als auch als Schulsportanlage genutzt werden. Laut Projektvorschlag der Wettbewerbsgewinner soll die Anlage ein großes Flachdach und Glasfassaden entlang des Tribünenbereichs haben. Bei voller Auslastung werden rund 3.000 Fans darin Platz finden.

zu lesen. Dabei wird unterstrichen, dass der lokale Eishockey- und Eislaufverein einen wichtigen gesellschaftlichen Beitrag leiste, was das Recht auf eine funktionierende Eishalle rechtfertige. Jedoch wird eingewandt, dass sich das Eishallenprojekt zufriedenstellend auch in bescheidenerer Form verwirklichen lasse. Als mögliche Einsparung werden genannt: Die Streichung der zweiten Eisfläche sowie die Reduzierung von 3.000 auf 2.000 Plätze. (SP)

15 Millionen Euro wird das neue Eisstadion dem Steuerzahler kosten. Das entspricht ca. 2.700 Euro je Familienhaushalt unserer Gemeinde. In einer Zeit, in der öffentliche Unterstützungen für Familie, Gesundheit und Bildung gekürzt werden, sind solche Bauten nicht mehr vertretbar. Der Finanzierungsplan zeigt für die Gemeinde noch einen Fehlbetrag von 2,5 Millionen Euro plus 350.000 Euro Abbruchkosten. Dieser soll durch Baurechte am Areal des bestehenden Eisstadions erwirtschaftet werden. Wir von der Bürgerliste Bruneck schätzen die Tätigkeiten der Eissportvereine, sind aber überzeugt, dass sich das Eisstadion auch in bescheidener Form zufriedenstellend verwirklichen lässt. Sparpotentiale bieten die Streichung der geplanten zweiten Eisfläche, die Reduzierung der 3.000 Sitzplätze und der Erhalt der alten Eisanlage als Teil eines Freizeitareals im Osten der Stadt. Die vorgeschlagene Kompromisslösung in Form eines abgespeckten Projektes sollte eigentlich alle zufriedenstellen können.

Quelle: Privat

Der Hintergrund: Die Grundmauern des Brunecker Hockeystadions am Oberen Rienzdamm stammen aus den 50er Jahren. Im Laufe der Jahre modernisiert, ist die Halle inzwischen offiziell für 1.800 Leute ausgelegt. Was häufig schon lange nicht mehr reicht, wenn die Fans des HC Pustertal ihre Mannschaft im Rienzstadion antreiben. Insider wissen, da sind manchmal gerne auch 2.500 dabei. Bruneck ist eine Hockeystadt. Hier sticht Hockey von der Resonanz sogar Fußball aus. Vom Bedarf einer moderneren und größeren Halle ist nun schon

LOKALES NEUE WOHNBAUZONE

Baudichte im Zentrum erhöhen

Das Colleoni-Areal wird Wohnbauzone.

STEGEN – Unter den beiden von der Gemeinde als neue Wohnbauzonen ausgewiesenen Flächen befindet sich eine im Ortszentrum von Stegen, das Colleoni-Areal. Hier sollen bald 35 neue Wohnungen gebaut werden.

Jahr aus. Alle Pächter haben wir schon bei ihrem Einzug darüber informiert, dass das Areal in eine Wohnbauzone umgewidmet werden wird“, informiert Geometer Dietmar Niederkofler, der die Mietverträge für die Firma Colleoni Ambrosioni S.R.L. im Vorfeld verwaltet und das Projekt „Wohnbauzone Colleoni-Areal“ vor zwei Jahren entwickelt hat.

1921 errichtete die Firma Colleoni aus Bergamo in Stegen einen Zweigbetrieb und spezialisierte sich auf die Anfertigung von Kabelrollen. Auf dem Betriebsgelände stehen heute noch vier Hallen, zwei Garagen und ein Haus, in dem sich die Waage befindet. „Zur Zeit sind in den Lagerhallen noch verschiedene Betriebe untergebracht, aber deren Pachtverträge laufen bis auf eine Halle, die als Holzlager dient, alle im heurigen

Quelle: Privat

WOHNEN IM ZENTRUM

GEFÖRDERTER WOHNBAU Zur Zeit gibt es in Bruneck keinen geförderten Baugrund mehr. Um auch in nächster Zukunft jungen Familien leistbares Wohnen zu ermöglichen, sind die beiden neue Zonen für den geförderten Wohnbau ausgewiesen worden. „Eine Reihe von Stegener Bürgern sind an mich herangetreten, was mich in meiner Absicht beflügelt hat, mich für die Umwidmung des Colleoni-Areals bei uns in Stegen einzusetzen“, äußert der zuständige Stadtrat Christof Baumgartner. Er sei damals selbst unmittelbarer Anrainer gewesen, als man auf dem ersten Teil des Colleoni-Areals 130 Wohnungen gebaut hat. Aber man werde beim Verbauungskonzept diesmal in Etappen vorgehen, beteuert der

Stadtrat: „Dieser zweite Teil des Colleoni-Areals wird nicht mehr in einem einzigen Schritt gebaut werden. Mindestens zwei Baulose sind vorgesehen und der Bauleitplan ist für zehn Jahre ausgerichtet. Das neue Projekt ‚Wohnbauzone Colleoni-Areal‘ wird langsam und mit Bedacht umgesetzt werden.“ 55 Prozent der Fläche beider Zonen erwirbt die Gemeinde für den geförderten Wohnbau, die restliche Fläche verbleibt den Eigentümern zur Verbauung. Die Enteignungspreise wurden bereits im Vorfeld mit den Grundeigentümern vertraglich festgelegt. „Bei der Zone in Stegen bekommt die Gemeinde zusätzliche 700 Quadratmeter als Zone für öffentliche Einrichtungen und somit als Weiterführung des heutigen Dorfplatzes von Stegen“, erläutert Stadtrat Baumgartner und bestätigt die positive Resonanz der Bewohner von Stegen hinsichtlich der neuen Wohnbauzone. (SP)

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Stadtrat Christof Baumgartner

Die Lage der beiden Zonen, Ortskern von Stegen und eine derzeit ungenutzte Fläche in der Andreas-Hofer-Straße, entspricht dem urbanistischen Grundprinzip der Stadtgemeinde, nämlich jenem der Verdichtung der Ortskerne und der innerstädtischen Weiterentwicklung. „Im Sinne der Raumordnung werden heute bereits verbaute Flächen in den Ortszentren umgewidmet, zum einen um damit die Grünflächen in der Peripherie

zu schonen, zum anderen um die Menschen wieder in die Zentren zu holen“, informiert Geometer Niederkofler.

„Genau mein Style“ F O OT W E A R

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TA U F E R S

Quelle: M. Kuenzer

DIREKTVERMARKTUNG Bauernmarkt am Brunecker Graben

Sympathieträger „Bauernmarkt“ Vor über 20 Jahren gründeten Bäuerinnen und Bauern die ersten Bauernmärkte in Südtirol. Was mit der Idee begann, nur selbst Angebautes, Geerntetes und, wenn nötig, selbst Verarbeitetes zu verkaufen, ist mit den Jahren etwas aufgeweicht.

„Als wir vor jetzt mehr als 20 Jahren den Bauernmarkt in Bruneck gegründet haben, herrschte eine Art Aufbruchsstimmung im Land. Man war es ja nicht mehr gewohnt, die Lebensmittel, die man selbst anbaute, auch selbst zu verkaufen“, erinnert sich Landtagsabgeordnete Maria Hochgruber Kuenzer.

WEG VON DEN WURZELN Mit den Jahren sei die Marke „Bauernmarkt“ immer mehr zum Selbstläufer geworden. Tourismus

und Gemeinden hätten gemerkt, wie sehr die Bauernmärkte geschätzt waren. „Die Echtheit von Anbau bis Verkauf geriet dabei immer öfter in den Hintergrund. Einige Trittbrettfahrer profitierten vom Sympathieträger Bauernmarkt ohne selbst Produzenten zu sein“, konstatiert die ehemalige Bauernmarktlerin. Hier wolle man nun gegensteuern und wieder zurückkehren zu den Wurzeln.

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IM AKTIONSPLAN Für den „Aktionsplan 2016-2022 für die Forschung und Ausbildung in den Bereichen Berglandwirtschaft und Lebensmittelwissenschaften“ hat die Landesregierung im letzten Herbst 25 Millionen Euro vorgesehen. Um die Bereiche „Direktvermarktung und Bauernmarkt“ auch in den Aktionsplan aufzunehmen, wurde von der Landtagsabgeordneten Kuenzer ein Beschlussantrag eingereicht, der im Februar genehmigt wurde. In Zusammenarbeit mit

Rooms und Garden Suite – immer mit traumhaften Seeblick – sowie der neue Fitnessraum und der neue Bewegungsraum für einen Wellnessurlaub am See. Für die WellnessGäste gibt es eine neue, moderne Saunaanlage mit Feuerstelle und ruhiger Relaxlounge, eine SeeSauna mit direktem Seezugang und professionelle Aufgüsse. Ein absolutes Highlight ist das 14 Meter lange Infinity-Salzwasserfreibad aus Goldquarzit mit 32°C Wasser-

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den Vertretern der bestehenden Bauernmärkte habe man nun auch die finanziellen Möglichkeiten, um nach Maßnahmen und Strategien zu suchen, damit Herkunftsgarantie, Qualitätssicherung und Rückverfolgbarkeit wieder oberste Priorität hätten. „Damit wir den Anbau, die Verarbeitung und Direktvermarktung von landwirtschaftlichen Qualitätsprodukten auch in Zukunft erfolgreich betreiben können, müssen wir das Transparenzbedürfnis befriedigen“, fordert Kuenzer. (SP)

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LOKALES

Ein Bastler aus Leidenschaft Tüfteln und Basteln ist die Lieblingsbeschäftigung von Josef Prenn aus Mühlen. Egal, ob es ein Filterreinigungsgerät zu erfinden gilt oder ein Dreirad als Einkaufsgefährt herzustellen. Auch einen Mini-Bus hat er gebaut, der alle Eigenschaften des großen Bruders hat.

DIE ERFINDUNG

DER FAHRBARE BUS

„Schon als Kind habe ich gerne gebastelt“, sagt der 70-jährige Prenn, „ ich hatte immer Lust, etwas Besonderes zu schaffen. Im Jahr 1982 hab ich auch ein Patent angemeldet, und zwar für eine Reinigungsanlage für Luftfilter, die auch in Produktion ging.“ Es ist in der Tat eine wertvolle Erfindung: Hatte man früher die Filter von Autos und dergleichen mit Druckluftpistole gereinigt, was eine große Staubentwicklung verursachte, arbeitet Prenns Maschine mit einer Absaugpumpe, wodurch kein Staub mehr nach außen gelangt. Bis heute ist die Maschine beim Busunternehmen Serbus im Einsatz, wo Prenn 46 Jahre als Mechaniker gearbeitet hat.

Fast schon wäre der Prototyp beim Schrotthändler gelandet, hätte Prenns Bastlerherz sich nicht entschlossen, „frisch etwas Gschaits“ draus zu machen. Und so hat er schließlich den Bus zu einem voll funktionstüchtigen Fahrzeug ausgebaut. Auf die Hinterachse kam ein Differential, dann ein Elektromotor mit 24 Volt, dazu

Player durften nicht fehlen. Mit einer Batterienladung kann nun rund fünf Stunden gefahren werden bei einer Höchstgeschwindigkeit von zehn bis 15 Stundenkilometer. Der Bus hat sechs Sitzplätze plus den Fahrersitz. Er ist 2,60 m lang, 1,05 m breit, 1,30 m hoch, wiegt 260 kg und ist versichert. Wie viel Arbeit zum Bau des Busses verwendet wurde, kann nur ge-

schätzt werden, an die 700 bis 800 Stunden werden es wohl gewesen sein. Seine Premiere feierte der voll funktionierende Mini-Bus vorigen Jahres bei der Straßenkuchl in Sand in Taufers, wo Josefs Enkel Elia mit Kindern als Passagiere seine Runden drehte. (IB)

DER PROTOTYP Vor etwa 10 Jahren veranstaltete die Grundschule Sand in Taufers ein Projekt für Verkehrserziehung, im Zuge dessen ein Musical aufgeführt werden sollte. Man wandte sich an Christof Haidacher, den Inhaber des Sandner Busunternehmens Serbus, ex Ing. J. Oberhollenzer, mit der Bitte, einen Bus aus Karton zu machen, wo die Kinder darin fahren üben könnten. Die Idee setzte Josef Prenn um, indem er einen Rahmen aus Vierkanteisen mit einem Fahrgehäuse aus Blech bastelte. Der Prototyp, für das Musical hatte Räder aber keinen Boden, die Kinder schlüpften in den Bus und bewegten ihn von innen schiebend fort. Die Kinder hatten Spaß damit, zur Verkehrserziehung wurde der Bus auch an die Kindergärten von St. Georgen, Mühlen und Steinhaus verliehen. Aber irgendwie hatte der Bus danach ausgedient und verstaubte zehn Jahre in der Garage.

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LOKALES TIERSCHUTZVEREIN

Unterwegs zum Wohl der Tiere Seit Januar 2016 hat der Südtiroler Tierfreundeverein (S.T.V.), der im vergangenen November sein 35jähriges Jubiläum feierte, auch im Pustertal eine Sektion gegründet. Wir haben mit Julia Schwärzer, der neuen Vorsitzenden der Sektion Pustertal, gesprochen.

er S.T.V. zählt über 1.000 Mitglieder. Mit der jüngsten Sektion im Pustertal gibt es landesweit insgesamt sieben Sektionen.

Wie kamen Sie zum Verein? Julia Schwärzer: Vor drei Jahren wollte ich mit dem Druck und dem Verkauf eines Hundekalenders leidgeprüften Tieren helfen. Der Erlös sollte einer Organisation zugutekommen, die sich um das Wohl von Tieren sorgt. Wir haben 80 Kalender gedruckt. Nach Abzug der Kosten blieben noch 800 Euro übrig. Auf meiner Suche nach dem geeigneten Verein, bin ich auf den S.T.V. gestoßen. Den Präsidenten, Walter

Pichler, habe ich mit der Spendensumme und mit der Geschichte, die dahintersteckt, überrascht. Warum der S.T.V.? Für mich war wichtig, dass das Geld in Südtirol bleiben sollte. Zudem habe ich beim Kalenderverkauf die Erfahrung gemacht, dass die Leute eher bereit sind, Geld zu geben, wenn sie wissen, dass ihre Spende im Land bleibt. Wie kam es zur Sektionsgründung? Die Hundekalenderaktion hat den Präsidenten begeistert, sodass im vergangen Jahr die Idee entstand, auch für 2016 einen derartigen Kalender zu drucken, nur dass wir

dafür landesweit Sponsoren gesucht und gefunden haben, damit sämtliche Spesen gedeckt sind und der Reinerlös zur Gänze dem Verein zugutekommt. Von dieser engen Zusammenarbeit war es ein kleiner Schritt zur Sektionsgründung. Ist ein Projekt geplant? Ja, für 2017 ist bereits ein weiterer Kalender in Ausarbeitung. Wir suchen zur Zeit Sponsoren. Während die beiden anderen Kalender ausschließlich Hundefotos zeigen, soll der für 2017 unter dem Schwerpunkt „Gerettete Tiere“ erscheinen.

weiß, beim S.T.V. kann man sich melden, wenn man selbst Probleme mit wildlebenden Katzen, mit einem verletzten, streunenden Hund hat oder wenn man von einem Fall nicht artgerechter Tierhaltung weiß. Dann fahren wir hin, schauen uns die Situation an, sprechen mit dem Besitzer. Wenn Anzeige erstattet wird, schaltet sich die Tierschutzpolizei ein. Sie wünschen sich für die Sektion? Viele begeisterte freiwillige Mitarbeiter. Es gibt immer viel zu tun zum Wohl der Tier!

Was ist Ihnen wichtig? Dass unser Verein unter der Bevölkerung bekannt wird. Dass man

Vielen Dank für das Gespräch (SP)

Durch die direkte Arbeit mit Kindern und Jugendlichen kenne ich die Nöte und Sorgen der Eltern. Ich kann Erwachsenen ganz praktisch Tipps geben, wie sie im Positiven Einfluss auf ihre Kinder nehmen können, ohne auf gegnerische Seiten zu geraten. Das ist bei Kindern und vor allem auch bei pubertierenden Jugendlichen von zentraler Bedeutung.

Der Hauptfaktor hier ist ganz allgemein gesagt Stress. Und das betrifft uns alle, vor allem in der mittleren Lebensphase, d. h. im Alter zwischen 30 und 50. Denn hier sind wir mit sehr Vielem beschlagen. Ein weiterer, nicht unerheblicher Aspekt sind die Prägungen aus unserer eigenen Herkunftsfamilie. Diese können uns beizeiten einholen und belastend für alle sein.

Welchen Herausforderungen müssen Sie sich in Ihrem Tätigkeitsfeld stellen? In erster Linie gilt es dahin zu schauen, wo der Schuh drückt. Konkret heißt das nachfragen, wo Handlungsbedarf sein könnte und ein Gefühl für den nächsten passenden Schritt zu entwickeln.

Welche kleinen allgemeinen Tipps können Sie im Vorab geben? Gut auf sich selbst zu achten. Es gibt neuerdings den schönen Begriff des Selbstmitgefühls. Verantwortung für sich selbst übernehmen heißt, darauf zu achten, dass meine „Batterien“ voll sind. Wer nichts hat, der kann nichts geben! Denn, wenn wir gut auf uns schauen, bleiben wir in liebevoller Verbundenheit zu unseren Nächsten.

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„Damit die Liebe bleibt“ Frau Hickmann, Sie sind ausgebildete Sozialpädagogin und haben langjährige Erfahrung in der Ar-

beit mit Eltern und Kindern. Was nehmen Sie von dieser Erfahrung mit für ihre heutige Tätigkeit?

Warum, glauben Sie, klappt Kommunikation oft nicht?

LOKALES

Integration einmal anders Hier stehen Frauen nicht nur am 8. März im Mittelpunkt: Das Projekt MARIETA ist eine integrative Frauenwerkstatt, die neu zugezogenen und zumeist ausländischen Frauen von Mühlbach und Umgebung eine Plattform bietet, um in Kontakt mit Einheimischen zu kommen und gleichzeitig mit kreativer Hand- und Näharbeit produktiv sein zu können.

ich über das praktische Tun zu treffen und sich in gegenseitigem Respekt kennen zu lernen, neue Sprachen, vor allem unsere Landessprachen Deutsch und Itali-

der restlichen Vorstandsmitglieder Marlene Kranebitter, Sandra Costa und Susanne Rieder, sowie der tatkräftigen Unterstützung von vielen Frauen mit und ohne Migrationshintergrund. Mittlerweile

bunten Kreationen aus diversen Abfallprodukten herzustellen. So werden übrig gebliebene Stoffe, gut erhaltene Altkleider, Wolle, Lederreste, Dosen, Einmachgläser und vieles mehr verwendet und

enisch zu hören und zu erlernen, aber vor allem zu lachen und einfach zusammen zu sein, das ist der Grundgedanke der Frauenwerkstatt MARIETA. Ende des Jahres 2014 neu gegründet, agiert der Verein MARIETA seither selbstständig unter der Führung der Präsidentin Elisabeth Thaler und dem Beistand

freut sich der Verein, bereits an die einhundert Mitglieder zu zählen. Möglichst ungezwungen soll eine Annäherung passieren, eben zwischen einer Nadel und Faden, etwas Stoff und viel Begeisterung. Ein wichtiger Schwerpunkt des Projektes ist zudem der nachhaltig ökologische Gedanke, die

verarbeitet. An zwei Tagen der Woche ist die Werkstatt als „Treffpunkt“ geöffnet. Dann kommen Frauen mit und ohne Migrationshintergrund zum gemeinsamen Arbeiten und Kreieren. An einem Abend der Woche gibt es eine sogenannte „Offene Werkstatt“. Mehrmals im Jahr wird versucht,

mit Initiativen wie einem Koffermarktl oder einem Stand bei einer Veranstaltung, die Idee der Integrationswerkstatt weiter zu geben. Interesse, ebensolche Marietas auch an anderen Orten Südtirols zu gründen, besteht bereits. Ein gelungenes Projekt von Frauen für Frauen. (SH)

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Quelle: Familotel

LOKALES SPENDENAKTION

„Bewegender“ Wunsch erfüllt

Große Freude bei den Kindern über die großzügige Spende.

RASEN-ANTHOLZ – Der Kindergarten Niederrasen hatte eine originelle Idee, um ihre Bewegungslandschaft mit entsprechenden Geräten aufzuwerten, für die die Mittel nicht ausreichten. Die Einrichtung beteiligte sich an einer Aktion der Hotelkooperation Familotel zugunsten von Kindergärten und konnte die Fachjury überzeugen.

in der brauchen Bewegung. Egal ob herumtollen, turnen, rennen oder springen. Bewegung trägt entscheidend zur Bildung von gesunden geistigen, emotionalen und motorischen Fähigkeiten von Kindern bei. Deshalb werden auch im Kindergarten Niederrasen mehrmals pro Woche Bewegungslandschaften zusammen mit den Kindern aufgebaut, berichtet die Kindergartenleiterin, Elisabeth Graber: „Die Mädchen und Jungen wünschen sich schon so lange weitere Langbänke und Sprungkästen zum Spielen, Experimentieren und Bewegen. Ideen zum Bauen von abwechslungsreichen Gerätekombinationen haben die Kinder und wir Pädagoginnen genug, aber bisher konnten wir sie nicht immer umsetzen, weil zu wenig Spielmaterialien vorhanden waren.“

UMSETZUNG DER IDEE Auf die Idee, sich bei der Aktion der Hotelkooperation Familotel zugunsten von Kindergärten zu beteiligen, um auf diesem Weg zum nötigen Kleingeld zu kommen, habe sie die Gastronomin Frau Linda Preindl aus Niederrasen gebracht, deren Enkelkind den Kindergarten besucht, be-

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richtet Elisabeth Graber. Mitbewerber kamen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Aus Südtirol, so vermutet die Kindergartenleiterin, seien sie wohl der einzige Kindergarten gewesen, der mitgemacht habe. Die Initiatoren, die mit dieser Aktion Herzenswünsche der Kinder verwirklichen wollen, prämieren jene eingereichten Projekte, die im besonderen Maße Bewegungsanreize liefern, um so die Entwicklung der Kinder zu unterstützen.

2.000 EURO Ob ein Kletterfelsen, neue Hüpfbälle oder Fallschutzmatten – willkommen waren bei der Aktion alle Vorschläge, die dem Nachwuchs Spaß an der Bewegung vermitteln und einen Wert von 2.000 Euro nicht überschritten. Seit Beginn der Spendenaktion im Jahr 2014 hat die Expertenjury bereits 20 Kindergärten ausgewählt. „Wir haben uns sehr gefreut, dass sich die Fachjury für unseren Kindergarten entschieden hat. Dank der großzügigen Spende von 2.000 Euro können wir nun die lang ersehnten Turngeräte, der neuen Sprungkästen und Langbänke, ankaufen und noch mehr Einfälle verwirklichen,“ freut sich Elisabeth Graber über den Scheck. (SP)

„Nicht transparent!“ BRUNECK – Der Stadtrat ist dem Rücktritt Gertud Niedermairs wieder vollzählig. Toni Mair unter der Eggen rückt nach. PD-Gemeinderätin Cornelia Brugger spricht von Intransparenz und unkorrektem Vorgehen im Sinne der Frauenpräsenz.

„Nach der Wahl 2014 hat man Gertrud Niedermair von außen in den Stadtrat berufen, auch um mit ihr noch eine zweite Frau im Ausschuss zu haben“, erinnert PD-Gemeinderätin Cornelia Brugger. Nun, nach Niedermairs Ausscheiden, beabsichtige man kurzerhand Toni Mair unter der Eggen in den Stadtrat zu berufen, obwohl man ursprünglich andere Pläne hatte. „Es war beschlossen, den Ausschuss aufzustocken, um Christof Baumgartner auch weiterhin im Amt zu behalten. Jetzt nach dem Rücktritt Niedermairs wird nicht mehr aufgestockt, sondern einfach mit Toni Mair unter der Eggen nachbesetzt“, entrüstet sich Brugger und betont, dass dem nachgerückten Stadtrat der Platz mehr als vergönnt sei, aber hier fehle es an Transparenz. „Frauen sind wichtig in der Politik! Eine Berufung von außen wäre wieder möglich gewesen!“ Jetzt behalte sich der Bürgermeister die Kultur selbst. Gerade in Bruneck, das sich seiner großen Kulturlandschaft rühme, hätte es dieses Ressort verdient, kein stiefmütterliches Dasein zu fristen, so Brugger. „Ich bin enttäuscht über das Vorgehen des Bürgermeisters, obwohl es mich nicht wundert!“ (SP)

PORTRÄT

ie horcht in ihr Gegenüber hinein, will die Person als Ganzes erfassen. Ihr Blick ist durchdringend, aber nicht bohrend, ihr Ausdruck von herzlicher Freundlichkeit, sie lacht gern. Karin Botchen ist Ärztin aus Leidenschaft. Seit vier Jahren lebt die Saarländerin im Pustertal. Wie hat es Sie ins Pustertal verschlagen? Ich wollte mich erholen und so was wie einen Schweigeurlaub machen. Ich buchte eine Kamelsafari in die libysche Wüste - und habe mich dabei in einen Puschtra Bui verschaut. Wie gefällt es Ihnen hier? Die Südtiroler sind bodenständig, zuverlässig, geradlinig, haben eine gesunde Skepsis, eine realistische Lebenseinstellung und sie haben vor allem noch Werte. In Südtirol kommt man sich vor wie im Schoße von Mutters Natur. Die Lebensqualität ist sehr gut, an Infrastrukturen, Verkehrsanbindung und Freizeitangeboten ist alles da. Hier wird manchmal auf sehr hohem Niveau gejammert. Südtirolerisch hab ich aus Asterix gelernt (lacht): Mammapòppele, Pugglweah, wirfig sein. Warum wurden Sie Ärztin? Als Kind war ich viel krank und hatte ständig Blasenentzündung. Irgendwann brachte mich meine Mutter zu einem Naturheilarzt. Mit Akupunktur und Nahrungsergänzungsmittel wurde ich in kürzester Zeit geheilt. Es hat mich dermaßen beeindruckt, dass ich mir vornahm, Ärztin zu werden. Wie ging es weiter? In Mainz habe ich studiert, 1999 mit summa cum laude promoviert und mich in Rehabilitationsmedizin spezialisiert. Während meines Studiums machte ich eine Ausbildung in Peking in chinesischer Medizin, in Rio de Janeiro in Neurologie und weitere in Dublin und Johannesburg. Dass ich mich hier selbstständig gemacht habe, hat mit der geforderten Zweisprachig-

Dr. Karin Botchen aus Gais

„Ich stelle meine Fähigkeiten den Menschen zur Verfügung.“

keit im Sanitätsbetrieb zu tun, was für mich doch ziemlich aufwändig wäre. Sie reisen gern? Allerdings! Durch meine Ausbildungsreisen bin ich so auf den Geschmack gekommen, die Welt kennen zu lernen, dass ich gleich nach dem Studium für drei Jahre als Reiseleiterin auf allen Kontinenten gearbeitet habe. Ein Grund war auch die Ärzteschwemme in Deutschland damals, wo man nur für ein Butterbrot oder für gar nichts eine Anstellung fand. Danach aber arbeitete ich in einer Praxis in Bad Aibling. Was hat Sie geprägt? Die Erfahrung als Reiseleiterin hat mich im Umgang mit Menschen geprägt, ich zehre bis heute davon: Über das Universitäre hinaus- schauen, Menschentypen kennenlernen usw. Ein Arztkollege sagte mir, die Menschenkenntnis in dem Beruf sei das A und O, das andere kann man lernen. Wie sehen Sie Ihren Beruf? Der Arztberuf ist im weitesten Sinne ein Künstlerberuf: Um das Bestmögliche dem Patienten

angedeihen lassen zu können, braucht der Arzt die therapeutische Freiheit. Darum soll es dem Arzt erlaubt sein, das was in seinen Kenntnissen und Möglichkeiten steht, so auszuwählen, dass der Patient den besten Nutzen davon hat. Das geht aber nicht, wenn ich in einem Reglement arbeiten muss, das in eingleisigen Schienen läuft. Ich sehe mich als Ergänzung zur Schulmedizin, mein Motto ist Medizin ohne Chemie: Gesunderhaltung, Vorbeugung, Linderung und wenn möglich auch Heilung mit natürlichen Methoden. Sie setzen auf Prävention? Was ich mache ist nicht die

alleinige Wahrheit, ich kann mit meinen Methoden nicht alles heilen, aber ergänzend und vorsorgend lässt sich mit der alternativen Medizin sehr viel erreichen. Beim Autofahren wechseln Sie ja auch Öl und tauschen die Bremsen aus, bevor es zu spät ist. Sie sorgen vor. Genauso sollte es beim Körper sein, damit erst gar keine Krankheit entsteht. Es geht darum, das Krankheitsrisiko zu minimieren, gesund alt werden zu können und eine gute Lebensqualität zu haben. Auch im Bereich Rehabilitation kann ich mit meinen Methoden viel erreichen. Eine Therapie ist immer so gut, wie der Therapeut die Grenzen seiner Möglichkeiten kennt. Wie stehen Sie zur Schulmedizin? In der westlichen Welt wird viel mit Apparatemedizin gearbeitet, in weniger technisierten Ländern wird noch sehr viel mit tasten, riechen, schmecken und anfassen diagnostiziert. Medizin ist auch eine Erfahrenswissenschaft. Wenn die Schulmedizin mit der alternativen Medizin gut zusammenarbeitet, ist es wie Zahnräder, die ineinander greifen. Ich stelle die Schulmedizin keineswegs infrage. Was geben Sie uns mit auf den Weg? Die vier Säulen der Gesundheit: Richtig atmen, richtig essen, sich bewegen und beten; letzteres im Sinne der inneren Erdung, der inneren Ruhe. Weiters: Sich selbst lieben, sich aufs Wesentliche beschränken und bewusst leben. (IB)

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SONDERTHEMA

GESUND UND MIT ELAN INS FRÜHJAHR Der Frühling naht in Riesenschritten und es ist nach den dunklen Wintermonaten an der Zeit, sich wieder in Schwung zu bringen und etwas für die eigene Gesundheit zu tun. Die Devise lautet: Raus ins Freie und sich bewegen! Mit frischer Energie und höherem Wohlbefinden lässt es sich leichter in ein unbeschwertes Frühjahr starten.

ohlbefinden ist nicht nur im Frühjahr ein von den meisten Menschen erwünschter Zustand. Allerdings ist dieser nur schwer messbar und beruht auf der subjektiven Einschätzung jedes Einzelnen. Außerdem gibt es keine allgemein gültige „richtige“ Ernährungsweise, kein Fitnessprogramm, das für jeden ideal ist, und

keine Mentaltechnik, die jederzeit bei jedem Menschen gleich wirksam wäre. Die Bedürfnisse zum Erlangen von Wohlbefinden, Gesundheit und Fitness sind von Mensch zu Mensch verschieden und erfordern eine gewisse Aufmerksamkeit sich selbst gegenüber oder eben fachkundige Beratung sowie individuelles Coaching. Zudem verändern sich die Bedürfnisse jedes Menschen mit den wechselnden Lebensumständen von Zeit zu Zeit. Aus diesen Gründen ist es nicht möglich, allgemein gültige „Gesundheitsund Fitnessrezepte“ anzubieten. Und dennoch kann jede und jeder vor allem jetzt im Frühjahr mit aktivem Zutun erlernen, einen optimalen Wohlfühl-Zustand zu erreichen. Das diesbezügliche Erfolgsprogramm setzt sich aus Zutaten wie gesunder, saisonaler Ernährung, genügend Bewegung, einer ausreichenden Energiebalance, mentalem Training und geistigen sowie seelischen Ausgleichstätigkeiten zusammen. Der wichtigste Schritt dabei ist ganz einfach das Tun.

IM RHYTHMUS DER JAHRESZEITEN

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Tag und Nacht, Ebbe und Flut, Einatmen und Ausatmen – verschiedenste Rhythmen bestimmen unser Leben. Auch das Gefüge von Körper und Seele unterliegt natürlichen Gesetzmäßigkeiten wie Schlafen

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und Wachen, Anspannung und Entspannung, Atmung und Herztätigkeit. In unserer schnelllebigen Zeit geraten viele dieser natürlichen Rhythmen zunehmend durcheinander. So zwingt uns beispielsweise die Dunkelheit längst nicht mehr zum Schlafengehen, der Winter nicht mehr zur inneren Einkehr und der Frühling nicht mehr zum Aufbruch. Kaum jemand schafft es in unserem hektischen Alltag noch, sich der natürlichen Rhythmen überhaupt bewusst zu werden. Dabei weiß man heute: Wer häufig gegen seinen Rhythmus lebt, riskiert sein Wohlbefinden. Dabei ist es gerade im Frühling ganz leicht, die Wahrnehmung zu schärfen und stärker auf sich selbst zu lenken; denn

diese Jahreszeit lädt förmlich dazu ein, mit allen Sinnen in sich hinein zu fühlen und aufmerksam seinem Rhythmus zu folgen. Die Tage werden länger und bei vielen steigt das Bedürfnis nach Tätigkeiten an der frischen Luft. Warum also nicht hinaus ins Freie, um dort ausreichend Frischluft zu tanken und sich nach Herzenslust zu bewegen, um den Winter endgültig abzuschütteln? Genauso wie Bewegung und regionale, der Jahreszeit entsprechende, frische Ernährung ist allerdings auch der erholsame Schlaf eine Voraussetzung für Gesundheit, Wohlbefinden und Leistungsfähigkeit. Zu wenig oder gestörter Schlaf führt nicht nur zu Tagesmüdigkeit, sondern auch zu Folgeerkrankungen. Aus diesem Grund sollte man besonders im Frühjahr, wo viele eine sogenannte Frühjahrsmüdigkeit verspüren, mit dem natürlichen Schlafbedürfnis vernünftig umgehen. Damit wird auch der Umgang mit dem eigenen biologischen Rhythmus eingeübt. Wer sich allerdings über einen längeren Zeitraum hindurch häufig schlapp und müde fühlt, sollte Ursachenforschung betreiben. Zu flache Atmung, eine schwache Leber oder ein chronischer Infekt: Es gibt ganz unterschiedliche Energieräuber. Doch zum Glück gibt es gleichzeitig auch viele Möglichkeiten - wie beispielsweise eine gesunde Lebensweise, kleine Alltagsfluchten oder fachkundige Beratung bei den verschiedenen Fachleuten -, diese heimlichen Schlappmacher wieder loszuwerden. (SH)

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KULTUR

„Olm awie Glick gihob“ TEIL III – Johann Gasteiger erzählt von Krieg und Gefangenschaft.

Interview mit Johann Gasteiger vom Stöcklhäusl in St. Johann in Ahrn, Jahrgang 1919. Ihr wart mit der Transsibirischen Eisenbahn unterwegs nach Sibirien, wie lange hat die Fahrt gedauert, wo seid ihr schließlich angekommen? Johann Gasteiger: Wir sind genau vierzig Tage gefahren von Auschwitz nach Nowosibirsk. Als wir aussteigen durften, sagten wir, jetzt sei die Fastenzeit vorbei, die ja auch immer vierzig Tage dauert, wir hofften, dass es besser werden würde. Die wirkliche Endstation war aber nicht Nowosibirsk, sondern Prokopjewsk etwas südöstlich davon. Als wir hinkamen, war gar kein Lager da, nur ein mit einem Schwartenzaun eingezäunter Platz war da, wir mussten uns das Lager erst selber bauen. Inzwischen nächtigten wir unter freiem Himmel. Wie funktioniert ein Gefangenenlager? Die Gefangenen wurden in vier Gruppen eingeteilt. Ich war zuerst in der Ziegelei und später beim sogenannten Baukonto. Andere bildeten das Eisenbahnkommando oder arbeiteten im Steinbruch. Das Grundausheben war für uns sehr anstrengend, denn der Boden bestand aus ganz fettem Lehm, aus dem dann die Ziegel gebrannt wurden. Anfangs trugen wir drei Ziegel auf einmal, später dann nur mehr zwei, wir waren schwach und versuchten uns zu schonen, wo es ging. Die Baracken wurden mit Ziegeln aufgemauert und innen mit hölzernen Pritschen ausgestattet. Als sie fertig waren, war das für uns fast ein Fest, denn auf dem bloßen Boden unter freiem Himmel übernachten, das ist in Sibirien auch im Sommer kein Vergnügen. Die Tage waren länger als bei uns und die Nächte kürzer. 18 Wir haben dann auch in der Land-

wirtschaft gearbeitet und kamen so gelegentlich in den Genuss von Möhren oder Kabis, das beides von draußen ins Lager geschmuggelt wurde. Ganz schlimm war die totale Isolierung der Gefangenen, wir waren komplett abgeschirmt, wir wussten nicht einmal, wie spät es war und welcher Kalendertag. Wir versuchten uns mit einer primitiv gebauten Sonnenuhr zu helfen und mit einer Uhr im Lager, deren Zeiger mit einem Stock verschoben werden konnten. So habt ihr euch doch auf ein einigermaßen langes Gefangenenleben eingestellt. Gab es noch Hoffnung heimzukommen? Hoffnung gab es immer. Sie lebte vor allem wieder auf, als eines Tages russische Frauen zu uns kamen, die während des Krieges von den Deutschen in die Gegend von Belluno und Udine zur Zwangsarbeit verschleppt worden waren. Diese Frauen mussten auch arbeiten wie wir, verstanden aber ein bisschen Italienisch. Und sie sagten, sie hätten gehört, dass wir bald heim könnten. Wir mussten im Lager alle vierzehn Tage nationenweise antreten. Wir nannten das Viehzählen. Zuerst scharten wir uns immer zu den Österreichern, bis ein Gadertaler vorschlug, wir sollten uns als eigene Gruppe formieren und als Italiener erklären. Da haben zwar dann nicht alle Südtiroler mitgespielt, aber die meisten versuchten es. Der Erfolg war, dass diejenigen nicht mehr zur Arbeit mussten, denen es gelang, irgendwie zu beweisen, dass sie italienische Staatsbürger waren. Ich hatte eine italienische Identitätskarte und einen Grenzschein bei mir und sogar noch ein paar italienische Banknoten. Mit meiner Identitätskarte waren sie zufrieden, die Banknoten gab ich einem Kameraden, der nichts Italienisches hatte, und auch die wurden

als Beweismittel anerkannt. Dann wurde tatsächlich ein Transport zusammengestellt vor allem aus uns Südtirolern und aus Polen. Abends wurden wir auf dem Bahnhof in Waggons verladen, ja regelrecht hineingestopft, ohne darauf zu achten, wer zu wem passte. Am Morgen wurden wir dann wieder ausgeladen und neu verladen, diesmal in relativ geordneter Art und Weise, sodass die Südtiroler wieder zusammen in einen Waggon kamen. Es ging Richtung Heimat, wart ihr euch dessen schon bei der Abfahrt sicher? Nein, wir waren uns nur ziemlich sicher, dass es in Richtung Europa ging, denn es waren viele Polen mit. Von uns Gefangenen wusste eigentlich niemand, wohin es genau ging. Einige Tage lang war keine Küche im Zug, dann stiegen andere Gefangene zu und auch eine Küche wurde eingerichtet. Das Essen war dann den Verhältnissen entsprechend, aber halt immer viel zu wenig. Es ging dann wieder über den Ural, wo es schon bei der Hinfahrt ein bisschen heimelig wirkte alles, weil es lange nicht so öde war wie sonst und es fichtenbewachsene Hügel gab wie bei uns. Wenn ich mich nicht täusche, wurden auf der Hinfahrt die Loks der Transibirischen Eisenbahn noch mit Kohle betrieben und auf dem Rückweg war die Strecke elektrifiziert. Gefangenentransporte sind normalerweise an keine Fahrpläne gebunden, Zeit spielt da keine Rolle. Ging´s aus Sibirien heraus zumindest schneller als hinein? Es ging schneller. In Nowosibirsk fuhren wir am 5. Oktober 1945 ab. Für die Strecke Nowosibirsk – Moskau brauchten wir nur zehn Tage. In Moskau kamen wir an einem Sonntag an, zu Hause, so hatten wir errechnet, musste Kirchtagsonntag sein. In Moskaus lagen bereits

etwa 25 Zentimeter Schnee. Wir wurden ausgeladen und kamen in eine große Entlausungsstation. Dort sahen wir, dass auch die meisten russischen Zivilisten Läuse hatten. Das Entlausen selber ging so vor sich, dass die Kleider in Rollwägen hineingehängt wurden, die dann in den Entlausungsofen geschoben wurden. Die Kleider waren ganz warm, wenn man sie wieder zurückbekam. Die Läuse waren tot, nicht aber ihre Eier, die Nissen, und aus ihnen schlüpften bald wieder neue Läuse. Wir wurden geschoren und auf eine recht primivitive Art geduscht. Als wir wieder zum Waggon zurückkamen, lagen dort einige Tote, es waren Kameraden, die vor Hunger und Schwäche nicht mehr hatten aussteigen können und nun verhungert oder erfroren waren. Nach Moskau war dann Warschau die nächste wichtige Station. Dort wurden die Polen ausgeladen, dann ging es mit dem restlichen Transport deutlich langsamer in Richtung Berlin, und zwar zuerst in den russischen und dann in den amerikanischen Sektor. Uns fiel auf, dass die Amerikaner viel mehr und schneller schossen als die Russen, zum Glück meistens nur in die Luft. Aus uns nicht bekannten Gründen ging dann die Fahrt von Berlin wieder Richtung Osten nach Frankfurt an der Oder, wo wir in einem Durchgangslager nach Nationalitäten sortiert wurden. Im Lager waren gefangene italienische Soldaten, die Mussolini im Jahre 1942 an Hitler ausgeliehen hatte. Als wir Südtiroler merkten, dass die Italiener die Küche führten und wir besser behandelt wurden, wenn wir italienisch sprachen, taten wir das gelegentlich und aßen dafür etwas besser und vor allem reichlicher. Ab wann seid ihr eigentlich sicher gewesen, dass es doch Richtung Heimat geht? Die Optimisten waren schon länger sicher, die Pessimisten eigentlich erst ab Hof an der bayrischen Grenze zur russischen Zone, als die russischen Posten verschwanden und wir den Amerikanern übergeben wurden. Sie wollten uns zunächst gar nicht annehmen, wir waren ihnen „zi dreckig und zi höttilat“.

KULTUR

Die Gegend zwischen Moskau und Nowosibirsk

Sie begannen dann einmal mit dem Verteilen von Schuhen, kamen damit aber auf keinen grünen Zweig und stellten es dann ein. Der Transport bekam aber wieder einigen Schwung. Über München und Innsbruck ging es zum Brenner, nie über den normalen Bahnhof allerdings, sondern immer nur über die Güterbahnhöfe, denn an den Viehwaggons hatte sich seit Sibirien nichts geändert. Am Brenner begrüßten uns Vertreter des italienischen Roten Kreuzes und überreichten uns ein Andachtsbildchen mit Papst Pius XII. Jetzt erfuhren wir erst, dass Südtirol noch bei Italien war. Ab dem Brenner hielt der Zug überall dort, wo Gefangene ausstiegen. Wir Pusterer stiegen in Franzensfeste aus, wo wir in der Nacht aber nur bei den Fütterern im Stall des Gasthofes Raifer Unterschlupf fanden und etwas zu rauchen bekamen. In der Früh ging es dann wieder im Viehwaggon von der Festung bis nach Bruneck. In Bruneck ist ein Ahrntaler fast schon daheim. Wie ging es euch? Mir ging es gut, ich traf meinen Vater, der zufällig in der Stadt war. Wie wenn er´s gewusst hätte, hatte er zwei Hemden übereinander angezogen und trat mir eines gleich ab, denn Hemd trugen wir keines mehr, seit uns das Militärhemd auf der Fahrt nach Sibirien regelrecht vom Leibe gefault war. Wir hätten uns damals in Bruneck fotografieren lassen sollen, so wie wir waren, weil wir´s nicht getan haben, haben wir heute kein Bild von uns als Gefangene. Schön müssen wir nicht ausgeschaut haben, denn auf dem Bahnhof beim Andreas Hofer schaute mich ein fremdes, altes

Weibele ganz erbarmungsvoll an und schenkte mir ihren Geldbeutel samt a bissl Geld. Mit dem Tauferer Bahnl ging es dann gratis bis Sand und mit dem Postauto heim zum Kohler. Es war Samstag und Kathreintag. Da war ich auch schon seinerzeit vom italienischen Militär heimgekommen. Beim Bader in St. Johann habe ich dann einmal richtig gebadet. Jetzt hatte ich endgültig Glück gehabt. Wie hat man im Dorf reagiert auf die russischen Heimkehrer? Die Leute haben net viel gsagt, sie haben mehr gschaut und gstaunt. Ich bin am nächsten Tag, es war ja Sonntag, in die Kirche und auf die Empore hinauf und vor allem dort habe ich das so empfunden. Nach dem Kirchen war ich im Schulhaus zum Mittagessen geladen. Es gab nicht viel und nur leichtere Kost, weil man meinen vom Hunger gepeinigten Magen nicht überfordern

wollte. Trotzdem bekam ich nach dem Mittagessen, als ich mich zu einem Nickerchen hinlegte, den Schüttelfrost, es kam mein Vater und dann auch der Arzt Dr. Oberkofler. Ich habe dann im Schulhaus noch eine Woche so dahingekränkelt, bis es mir wieder besser ging. Anfangs war es mit dem Arbeiten noch nichts, ich war nur imstande, den anderen das Neuner zu tragen. Beim Essen hätte ich nie genug gehabt, da musste ich sehr vorsichtig sein, denn gar einige Heimkehrer haben sich erst durch das zu viele Essen daheim endgültig verdorben. Hansl, du hast da eine Reihe von Andenken an Krieg und Gefangenschaft, und schon daran, wie du sie aufbewahrst, sieht man, was sie dir wert sind. Da ist einmal dieser Rosenkranz, er stammt von meinem Bruder Seppl, der 1936 während des Militärdienstes auf Sardinien im Meer ertrunken ist. Der Rosenkranz wurde der Familie zugestellt. Dann ist da der Rest eines Gebetbuches, das mich wie der Rosenkranz mit an die Front und in die Gefangenschaft begleitet hat. Als ein Kamerad mich bat, es ihm zu schenken, riss ich einige Seiten heraus, auf denen u. a. ein Gebet für die Sterbenden war, das andere gab ich ihm. Ich habe dieses Gebet einmal gesprochen, als mein Kamerad Josef Holzmann aus Gossensass während des Transportes

von Russland heraus starb, kurz bevor wir Berlin erreichten. Die Brieftasche habe ich beim italienischen Militär im Spaccio gekauft, sie wurde mir einmal von einem Russen abgenommen und als der bei einem anderen eine schönere fand, wieder zurückgegeben. Ich habe sie in Russland geflickt. Und das da ist ein schwerer russischer Löffel. Du bist ja wie dein Vater recht geschickt im Herstellen von schön gestalteten Hornarbeiten. In dem Stil, in dem du deine Hornarbeiten verziert hast, hast du auf dem Weg in die sibirische Gefangenschaft fünf Bleistiftzeichnungen angefertigt. Was kannst du uns dazu sagen? Die von Auschwitz ist die älteste, damals hatte ich noch einen Tintenbleistift. Ich habe einfach in Auschwitz an die Heimat gedacht. Eigentlich sind sie alle Ausdruck der Verbundenheit mit der Heimat, die man umso stärker spürt, je weiter man von ihr weg ist. Einige Male sind die Fremde und die Heimat einander gegenüber gestellt, so bei der sibirischen Eisenbahn und den Bergen daheim, dort die Scholle daheim und die Steppe der Fremde. Es war ein Glück, dass ich diese Erinnerungen alle nicht nur nach Sibirien gebracht habe, sondern auch wieder heraus. (RT)

Termine

Musik

Die Mannheimer Bläserphilharmonie...

Die Mannheimer Bläserphilharmonie widmet sich seit ihrer Gründung im Jahr 1987 der sinfonischen Bläsermusik. Das Orchester war auf zahlreichen Wettbewerben erfolgreich, bereiste im Rahmen von Konzerttourneen unter anderem die USA, China und Japan und nahm insgesamt elf Tonträger auf.

... auf Tournee durch Süddeutschland und Norditalien, ... Ende März packen die Musiker/Innen ihre Koffer und begeben sich auf eine Reise nach Süden. Ziel der Reise ist die Musikstadt Bologna, die –wie Mannheim seit 2014 –oﬃzielle UNESCO City

of Music ist. Auf dem Weg nach Italien wird an verschiedenen Orten in Süddeutschland und Italien Halt gemacht. , am 30.03.2016 tritt die Bläserphilharmonie im Gustav Mahler Saal in Toblach auf.

Wann & Wo: Mittwoch, 30. März 2016, 20.00 Uhr im Kulturzentrum Grand Hotel in Toblach Infos & Reservierungen: 0474 976 151 www.grandhotel-toblach.com

Liebe Eltern,

haben Sie gerade ein Baby bekommen?

Dann lassen Sie uns an Ihrem Glück teilhaben und schicken Sie dem „Puschtra“ ein Foto! Einem der kleinen Sprösslinge winkt ein Gutschein von der Kinderwelt. Einsendungen bitte mit Vor- und Nachname, Geburtsdatum und Ort, Anschrift und Telefonnummer, an puschtra@bezirksmedien.it oder an die Redaktion des „Puschtra“, Ahraue 12/B, 39031 St. Georgen - Bruneck. Bruneck Die Fotos Ihres Lieblings werden in der Ausgabe vom 23.03.2016 veröffentlicht (REDAKTIONSSCHLUSS DI 15. MÄRZ). 20

2016 Theater

Alice im Wunderland

Sport

39. Int. Volkslanglauf Toblach/Cortina

Vortrag Quelle: Lukas Auer

Alice soll ihrem Opa ein Geburtstagständchen bringen, und auch noch „Am Brunnen vor dem Tore“ singen, was sie absolut ätzend findet. Also haut sie ab und folgt einem geheimnisvollen Kaninchen ins „Wunderland“. Was sie dort erlebt, sind aberwitzige und haarsträubende Abenteuer, ganz wie im Original des berühmten Kinderbuchs. Kindertheater von Lewis Carroll mit Regie von Alexander Mayer. Wann & Wo: Bruneck, Kolpinghaus Fr 11.03.2016, 19:00 Uhr Sa 12.03.2016, 17:30 Uhr So 13.03.2016, 16:30 Uhr Fr 18.03.2016, 17:30 Uhr Sa 19.03.2016, 17:30 Uhr So 20.03.2016, 16:30 Uhr

Mein Körper unser Thema!

Info-Abend: Zyklus, Fruchtbarkeit, Empfängnisregelung und Empfängnisverhütung: Do 17.03.16 in Bruneck – Pfarrsaal, Mühlgasse 4 B I 19.30 Uhr. Referentin: Monika Kastner aus Vöcklabruck, Med. techn. Assistentin I www.teenstar.bz.it Musik

Passionssingen

Der Ahrntaler Männerchor singt unter der Leitung von Beatrix Gietl. Leitung: Beatrix Gietl I Gäste: Klarinettenquartett St. Johann I Orgel: Philipp Emanuel Gietl Wann & Wo: St. Georgen (Bruneck), Pfarrkirche zur Hl. Dreifaltigkeit I Sa 19.03.2016, 18:00 - 19:30 Uhr 13.02.2016 - 14.02.2016 I Sa-So 08:00 - 20:00 Uhr

12. Internationales

Der Volkslanglauf Toblach-Cortina findet auf der Trasse der bekannten Eisenbahnlinie, die noch bis 1962 in Betrieb war, statt. Wann & Wo: Toblach, Nordic Arena 13.02.2016 - 14.02.2016 I Sa-So 08:00 - 20:00 Uhr

KäsefestivalKulinarisches Sand in Taufers, Festpavillon im Ortszentrum

t. S w

Der Rock‘n Roll der 50er Jahre aus den USA, italienische Sounds der 60er Jahre, die Crooner mit ihrer Eleganz, die Atmosphäre der italienischen „Dolce Vita“, bilden den Mix, mit dem Alessandro Ristori die Musik neu entdeckte und damit seine eigene, neue Form der italienischen Musik entwickelte. Die Musik von Alessandro und The Portofinos, die Band, die ihn überall begleitet, ist ein Manifest für ein „Italien zum Exportieren“.

Fr 11.03.2016, 10:00 - 19:00

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Sa 12.03.2016, 10:00 - 19:00 So 13.03.2016, 10:00 - 19:00

Musik

St. Rock Like A Sir w M

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Rock Like A Sir - presented by Archetype Apparel Live On Stage: // Midriff [AT] // Average [bz] // Backlash [bz]

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Schwierigkeit:

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Einkehrmöglichkeit:

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„Mein Stolz ist der Gföllberg, der hochgewölbte, darüber der Sonne Bogen sich spannt, ihr Aufgang ruht Sommer und Winter.“ So beschreibt der Dichter und Schriftsteller Joseph Georg Oberkofler (1889-1962) die Flanke am Schattenhang des Ahrntales. Geboren in St. Johann im Ahrntal, verbrachte er am Gföllberg die schönsten Jahre seiner Jugend. Gleichsam wurde er ihm Symbol für seine Wurzeln, die sich in bildstarken Versen und Erzählungen durch seine ganzen Werke gruben: „Ich preise dich, weitschauender Berg, über des Ahrntals wechselnden Gang. Vor deiner Stirne stehn der Schwarzenstein und der Löffler, die eisumschirrten, in Kriegsmänteln ragenden Riesen.“ In der Tat zählt der Gföllberg zu den aussichtsreichsten Erkern auf die Südseite des sonnenverwöhnten Zillertaler Hauptkammes. Für den Einsatz in den Ersten Weltkrieg meldete sich Oberkofler

freiwillig, den Zweiten erlebte er als innerlich gebrochener Mann. „Treu hab ich geschaffen, schwielig ist meine Hand, müd der Fuß und schwer von Erde. Doch meine Seele, licht, leicht auf luftiger Höh immerdar. Du Berg der Freiheit!“ Die Liebe zur Heimat zieht sich durch jede Zeile seiner zu Papier gebrachten Gefühle. Oberkofler war Ehrenmitglied des Südtiroler Künstlerbundes, Ehrenbürger der Gemeinde Ahrntal und Träger des Ehrenzeichens des Landes Tirol.

WEGBESCHREIBUNG Anfahrt durch das Ahrntal bis nach St. Johann. Nach der Kirche gegenüber des Gasthofs Schachenwirt biegen wir rechts ab, überqueren die Brücke über die Ahr und verfolgen die Höfestraße rechts aufwärts bis kurz vor dem Sandbichlhof, wo ein kleiner Parkplatz ist (1460 m; bitte die Hofzufahrt nicht behindern). Wir schnallen die Schneeschuhe an

und wandern rechts ab auf dem Weg Nr. 6 zur nahen Niederhoferalm. Bergan geht es weiter bis zur malerisch gelegenen Gruber Alm (1839 m). Bis hierher kann links ab vom Parkplatz auch die Forststraße verfolgt werden, diese zieht sich jedoch in einer recht ausgedehnten, langen Schleife hinauf. Hinter der Gruber Alm überqueren wir die Forststraße und bleiben weiterhin auf dem Weg Nr. 6, der uns teilweise steil aufwärts leitet. Knapp oberhalb der Waldgrenze, wo dunkle Zirbenkiefern den letzten steilen Anstieg säumen, haben wir das kleine Gedenkstöckl am Faden (2130 m) erreicht. Rückweg am Hinweg. Hinweis: Genannte Almen führen nur einen Sommerbetrieb. Im Sommer kann die Tour bis zum Steiner Holm fortgesetzt werden (2120 m), von wo ein Rundweg zurück zur Gruber Alm leitet. Im Winter ist diese Route wegen der Lawinengefahr im Bereich des Steiner Holms absolut abzuraten! (IB)

Quelle: Osttirol Werbung/Leiter

Quelle: Sammlung Werkmeister Anton Trixl – TAP

STANDORT

Blick über das Bahnhofsgelände auf das Zentrum von Sillian, 1915

Die Wirtschaft in Sillian und Umgebung Die Marktgemeinde Sillian, Hauptort des Osttiroler Hochpustertales, lockt mit ihrem Charme viele Südtiroler zu Tagesausflügen und Shoppingtouren. Durch seine zentrale Lage und die entsprechenden Infrastrukturen kommt Sillian sogar eine gewisse Zentrumsfunktion zu.

vergangenen Jahren auf eine positive Entwicklung zurückblicken. Im Gemeindegebiet sind rund 110 Gewerbebetriebe angesiedelt, vom Ein-Mann-Unternehmen bis zum größten Gewerbebetrieb, der Firma Euroclima. Letztere konnte durch Betriebserweiterungen den Standort sichern und Arbeitsplätze schaffen.“ Laut Statistik Austria gibt es in Sillian rund 800 unselbständig Beschäftigte, rund 500 davon finden sich in Gewerbebetrieben. Doch auch der Tourismus bietet in Sillian Möglichkeiten der Beschäftigung, wenn auch stark saisonabhängig. Sillian kann mit einem umfangreichen Familienangebot werben, es gibt neben sportlichen Freizeitangeboten und herrlichen Wanderrouten auch einen Wichtelpark, der Kinderherzen höher schlagen lässt. Zudem stehen in der gepflegten Marktgemeinde zahlreiche Hotels unterschiedlicher Kategorien und verschiedenste Restaurants für die Gäste bereit. Der Ausbau der

touristischen Infrastrukturen wie beispielsweise die Neuerrichtung Einseilumlaufbahn und eines großen Hotelkomplexes in den 1990er Jahren hat zur Arbeitsplatzsicherung beigetragen. Damit stiegen aber auch die Möglichkeiten für einen Zuerwerb, was vor allem für die Land- und Forstwirtschaft von großer Bedeutung war, weil der Anteil an Vollerwerbslandwirten im Ort stark rückläufig ist.

Quelle: Tobias Tschurtschenthaler

m fernen Jahr 1682 wurde dem Markt Sillian das Gemeindewappen verliehen. Dieses zeigt zwei mit goldenen Ringen verbundene Seile, was auf die ehemals blühende Viehwirtschaft hindeutet. Heute sind die Vieh- und Landwirtschaft in der Marktgemeinde längst nicht mehr die stärksten Wirtschaftszweige, vielmehr sind dies die zahlreichen gewerblichen Klein- und Mittelbetriebe. Ein größeres Gewerbegebiet, das hauptsächlich von Holzverarbeitungsbetrieben genutzt wird, befindet sich an der Grenze zu Südtirol, ein kleineres liegt südlich des Bahnhofs. In der Grenznähe haben sich zudem zahlreiche Handelsbetriebe angesiedelt. Sie alle bieten neben guten Verdienstmöglichkeiten auch Arbeitsplätze, die von den Bürgerinnen und Bürgern Sillians gerne angenommen werden. Bürgermeister Erwin Schiffmann zieht eine durchwegs positive Bilanz: „Aus wirtschaftlicher Sicht kann die Marktgemeinde Sillian in den

MARKTGEMEINDE MIT ZENTRUMSFUNKTION

Bürgermeister Erwin Schiffmann

In den letzten Jahren ist in der Marktgemeinde Sillian eine zunehmende Zentrumsbildung zu beobachten. Bürgermeister Erwin Schiffmann beschreibt diese Entwicklung folgendermaßen: „Durch die zentrale Lage und die entsprechende Infrastruktur kommt der Marktgemeinde eine Zentrumsfunktion zu. So ist Sillian Schulstandort, das Wohn- und Pflegeheim der Region befindet sich im Gemeindegebiet. Auch das wirkt

sich positiv auf eine konstante Arbeitsplatzsicherung aus.“ Mit knapp 2.050 Einwohnern (Stand Jänner 2016) zählt Sillian zu den größten Ortschaften zwischen den beiden Städten Bruneck und Lienz. Den Gästen stehen hier ca. 1.200 Gästebetten aller Kategorien zur Verfügung. 50 Kilometer bestens präparierte Pisten sowie ein Snowboardfunpark bieten ein unbeschwertes Winterparadies für

Restaurant

Nonna Emma

Pasta - saftige Steaks - Fisch hausgemachtes Brot - ausgelesene Weine Sillian 99, Tel. +43 660 3704376, Montag Ruhetag

STANDORT Groß und Klein, drei Skihütten verwöhnen ihre Gäste mit Tiroler Köstlichkeiten in gemütlicher Atmosphäre. Langläufern bietet Sillian ein Loipennetz von ca. hundert Kilometern in nächster Umgebung, wobei die bekannte Loipe Internationale zwischen Cortina und Lienz direkt durch Sillian führt. Sillian ist übrigens auch der Ausgangspunkt für Weitwanderungen am Karnischen Höhenweg oder für Fahrradausflüge der schönen Drau entlang. In zweieinhalb Stunden ist die 30 Kilometer entfernte Bezirkshauptstadt Lienz bequem zu erreichen. Nach einem Kultur- oder Shoppingtag in der „Sonnenstadt“ Osttirols lässt sich das Fahrrad dann bequem in den Zug packen und ab geht’s zurück nach Sillian.

SILLIANS NACHBARGEMEINDEN

graten spielt die Landwirtschaft nach wie vor eine zentrale Rolle. Zahlreiche landwirtschaftliche Betriebe, die sich vorwiegend in der Milchwirtschaft betätigen, prägen das Landschaftsbild. Es werden vorwiegend Rinder und Schafe gehalten. Einige Gewerbe- und Tourismusbetriebe und nur wenige

„DURCH DIE ZENTRALE LAGE UND DIE ENTSPRECHENDE INFRASTRUKTUR KOMMT DER MARKTGEMEINDE SILLIAN EINE ZENTRUMSFUNKTION ZU.“ BÜRGERMEISTER ERWIN SCHIFFMANN

geprägtes alpines Hochtal. Das Seitental des Osttiroler Pustertals mit seinen vielfach noch von Hand bearbeiteten steilen Hängen und seiner traditionellen Holzhausarchitektur zählt zu den ursprünglichsten Natur- und Kulturlandschaften in den Alpen. Im Gemeindegebiet von Außervill-

Handelsbetriebe runden das Bild des landwirtschaftlich geprägten Gebietes ab. Innervillgraten liegt im inneren Teil des vom Pustertal abzweigenden Villgratentals. Neben dem dörflichen Zentrum, das sich um die schmucke Pfarrkirche konzentriert, besteht die Gemeinde aus teilweise weit verstreuten

Höfen, einer typischen Streusiedlung also, und dem bekannten Kirchweiler Kalkstein auf 1.640 Metern Seehöhe. Die westliche und südliche Gemeindegrenze ist zugleich die Grenze zum benachbarten Südtirol. Das Gemeindegebiet von Innervillgraten wirkt weitgehend ursprünglich und unberührt. Es gibt hier weder einen Skilift noch Hotelkomplexe oder Gastronomieburgen – doch es gibt hier Ruhe, Natur, urige Almdörfer und viel Tradition und Kultur. Ein Schatz, der Touristen und Ausflüglern nicht verborgen geblieben ist, weshalb das Villgratental eine beträchtliche Zahl an Besuchern – davon viele Tagestouristen – aufzuweisen hat. Der Geheimtipp für Ruhesuchende hat sich in den letzten Jahrzehnten herumgesprochen, das Villgratental gilt unter Kennern als ein Wandereldorado und das Tal der stillen Almen. Hier hat sich die bergbäuerliche Landwirtschaft selbstbewusst ihren Platz behaupten können – bewusst wendet man sich von

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Zum wirtschaftlichen Einzugsgebiet der Marktgemeinde Sillian zählen die grenznahen Südtiroler Gemeinden und die österreichischen Seitentäler wie das östlich

gelegene Tiroler Gailtal oder das Villgratental. Letzteres beginnt an der Einmündung des Villgratenbaches in die Drau bei Heinfels und gilt heute noch als wildromantisch und abgelegen. Mit seinen Gemeinden Außervillgraten und Innervillgraten ist die Talschaft ein nach wie vor bergbäuerlich

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Massentourismus und zu starker Vermarktung ab. „Ruhig bleiben“, lautet die Devise im Villgartental. Die Abgrenzung gegenüber massentauglicher Trends ist vor allem ein Versuch, auch dank mittelständischer Gewerbe- und Handwerksbetriebe, in der Holzverarbeitung und mit verschiedenen bäuerlichen Produkten die Wertschöpfung im Tal zu sichern. So ist genauso wie in Außervillgarten auch im Gemeindegebiet von Innervillgraten die Landwirtschaft eine treibende Wirtschaftskraft. Und wo Natur und Landschaft eine tragende Rolle spielen, wird

auch die Landschaftspflege großgeschrieben werden. Zudem sind Tourismus und Landwirtschaft Blutsverwandte und sogenannte Querschnittsphänome, was bedeutet, dass alle Wirtschaftszweige mehr oder minder von diesen profitieren. Die „kraftwerkevillgraten. at“ stellt eine interessante Plattform für die international gefragten Villgrater Schafwollprodukte, innovative Schmiedekunst, die gehobene Gastronomie und einem autochthonen Modelabel. Am Zusammenfluss von Villgratenbach und Drau – am Eingang ins Villgratental - befindet sich Heinfels,

eine Gemeinde im Tiroler Bezirk Lienz mit 995 Einwohnern. Erhaben thront die mächtige Burg Heinfels über diesem Osttiroler Ort, dem sie ihren Namen gab. Durch die Neuansiedlung großer Gewerbebetriebe in Heinfels konnte die Anzahl der Arbeitspendler reduziert werden. Wichtigste Wirtschaftszweige sind nach wie vor die Sachgütererzeugung, das Bauwesen und der Handel. In Heinfels befindet sich eine Niederlassung des Unternehmens E.G.O. aus Deutschland und vor wenigen Jahren errichtete der Südtiroler Keks- und Waffelhersteller Loacker ein Werk in Heinfels. Des

Weiteren sind ein KFZ-Betrieb, ein Einrichtungshaus, eine Zimmerei und eine Landmaschinenfirma in Heinfels beheimatet. Im Ortszentrum stehen den Bürgerinnen und Bürgern ein Supermarkt und ein Einkaufszentrum zur Verfügung. Der Tourismus spielt im Gemeindegebiet von Heinfels eine eher durchschnittliche wirtschaftliche Rolle, wobei die Tourismusintensität im Schnitt des Bezirksgebietes liegt, die Nächtigungszahlen allerdings zu den höchsten des Osttiroler Pustertals gehören. Die Gemeinde gehört wie alle übrigen Osttiroler Gemeinden zum Tou-

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STANDORT rismusverband Osttirol. Dass sich in Sillian und in seinen Nachbargemeinden wie Heinfels und im Villgratental so einiges tut und die Wirtschaft nicht stehen bleibt, zeigen auch die folgenden -WERBEKUNDEN eindrücklich:

SCHMIDHOFER REISEN

Vielfältig und interessant präsentiert sich das Reiseprogramm Frühjahr/Sommer 2016 von Schmidhofer-Reisen: Ein besonderes Erlebnis ist die Feier des Palmsonntags in Medjugorje, dem bekannten Wallfahrtsort in Bosnien-Herzegowina. Vom 18. bis 22. März lädt Schmidhofer-Reisen zu dieser Wallfahrt ein. Zwei der vielen Reisehighlights sind zudem die Fahrt nach Rom (10. bis 14. April) mit Papstaudienz und Aufenthalt in Orvieto und die Frühlingsreise nach Dalmatien vom 16. bis 20. April. Wander- und Pilgerreisen sind fixer Bestandteil des Reiseprogramms – heuer führt eine Wander- und Besichtigungstour in

die reizvolle Landschaft rund um den Lago Maggiore und den Orta See (2. bis 7. Juni). Zum Ende des Sommers wird der Weg auf einer der ältesten Pilgerrouten durch Frankreich fortgesetzt - auf der Via Podiensis geht es vom 27.8. bis 4.9. zu Fuß von St. Come d’Olt nach Moissac. Und dies sind nur einige der vielen tollen Angebote!

TISCHLEREI LANSER 2

Die Tischlerei Lanser ist eine wahre Traditionstischlerei, die bereits seit 1877 besteht. Als Familienunternehmen der fünften Generation wird das traditionelle Handwerk von Generation zu Generation weitergegeben. Der Standort der abwechslungsreichen Ausstellung liegt direkt an der Grenze zu Südtirol in Arnbach / Sillian. Auf insgesamt 1.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche werden dort Wohnzimmer, Küchen, Schlafzimmer, Bäder und natürlich auch originale Tiroler Stuben – allesamt aus der eigenen Traditionstischlerei - ausgestellt. Dem Leitbild der Tischlerei Lanser folgend werden dabei raffinierte Wohnideen präsentiert, die traditionelles Handwerk und modernes Design in sich vereinen. Überzeugen Sie sich selbst von der hohen Qualität der Produkte aus der Traditionstischlerei Lanser und besuchen Sie die Ausstellung in Arnbach / Sillian, um sich inspirieren und überzeugen zu lassen.

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Die Raiffeisenbank Sillian ist seit über 120 Jahren kompetenter Partner der Osttiroler Wirtschaft. Als selbständige Regionalbank im Pustertal mit der Hauptanstalt in Sillian und insgesamt acht Bankstellen im Einzugsgebiet wird das Augenmerk auf die Wünsche und die Bedürfnisse der Kunden gelenkt. Die Raiffeisenbank Sillian

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können. Einzelne Maßnahmen, wie zum Beispiel die gründliche Reinigung von Schmutz, Splitt und Streusalz und eine erste Prüfung der Flüssigkeitsstände, können Autobesitzer noch selbst

Belastungen ausgesetzt, während dieser Monate kann es leicht zu kleineren Mängeln kommen, die unbehandelt schnell zu teuren Schäden führen. Doch mit geschultem Blick erkennen die Experten in den Autowerkstätten auch die kleinsten Mängel; was nicht unwesentlich ist, denn mit deren Behebung kann letztendlich größeren Schäden vorgebeugt werden. Bei einem routinemäßigen Frühjahrscheck wird deshalb das betreffende Auto von den Experten gewissenhaft „unter die Lupe“ genommen, damit auch sicher alle Spuren, die der Winter hinterlassen hat, ausfindig gemacht werden

durchführen. Jedoch erkennt ein Fachmann in einer professionellen Autowerkstatt kleinere Mängel wesentlich schneller und besser, weshalb sich ein Frühjahrsscheck beim Experten auszahlt. Von ihm werden vor allem Fahrzeugteile wie Reifen und Radaufhängung, Unterbodenschutz, Windschutzscheibe, Bremsanlage, Beleuchtung, Abgasanlage, Batteriestatus, elektrische Anlage sowie die Flüssigkeitsstände geprüft. Neben der Kontrolle aller notwendigen Funktionen und damit auch der Sicherheit des Fahrzeugs, wird beim Frühjahrscheck auch der Zustand der Fahrzeuglackierung kontrolliert. Durch Streu-

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Kies und Streusalz können nämlich recht schnell kleinere Kratzer im Lack entstehen, die dann als Angriffsfläche für Korrosion - und damit für Rost - dienen. So wird das Fahrzeug umfassend in all diesen Punkten geprüft und alle Mängel werden erfasst. Das Fachpersonal in den Autowerkstätten berät die Fahrzeugbesitzer daraufhin zu möglichen Folgeschäden und empfiehlt wirksame Maßnahmen zur Mängelbeseitigung. Wenn gewünscht, werden die aufgetretenen Mängel dann sofort in der Werkstatt behoben, aber auch Termine sowohl für den Frühjahrscheck selbst als auch die eventuellen anschließenden Reparaturen werden unbürokratisch und kurzfristig vereinbart. Auch Lackschäden werden fachmännisch behandelt, damit das Auto glänzend und bestens geschützt in das Frühjahr starten kann. Insgesamt sind einige wichtige Punkte zu berücksichtigen:

PROFESSIONELLE AUTOWÄSCHE PLUS INNENRAUMREINIGUNG Die Verunreinigung der Fahrzeuge durch Streusalz, Schneematsch und Splitt ist im Winter besonders hoch. Deshalb sollte spätestens vor oder bei dem Frühjahrscheck eine gründliche Autowäsche vorgenommen werden. Eine zusätzliche Unterbodenwäsche oder die Verwendung von Autowachs lohnen sich gerade im Frühjahr ganz besonders. Jetzt wäre auch der ideale Zeitpunkt, zum Staubsauger zu greifen, um im Innenraum des Fahrzeugs Splitt und Streukies zu entfernen, den

Quelle: Shutterstock

SONDERTHEMA

man mit den Schuhen ins Auto getragen hat. Dabei sollten lose Bodenbeläge herausgenommen, gewaschen und getrocknet werden. Bei einem feuchten Bodenteppich hilft vorübergehend eingelegtes Zeitungspapier zum Aufsaugen der Feuchtigkeit. Da Autoscheiben im Winter wegen der hohen Luftfeuchtigkeit und der Kälte oft beschlagen, sollte man spätestens jetzt für klare Sicht sorgen.

Mit einem Glasreiniger und einem feuchten Ledertuch lässt sich der Schmierfilm auf den Scheiben leicht beseitigen.

LACKPFLEGE Im Winter wird der Autolack durch den vermehrten Einsatz von Streukies und –salz stark beansprucht. Vor dem Befahren der Waschanlage sollte daher die Oberfläche des Fahrzeugs mit einer ausgiebigen

Vorwäsche von Streusalz und anderen Schmutzablagerungen gründlich befreit werden. Damit kann am besten dafür gesorgt werden, dass diese Schmutzteilchen den Lack beim späteren Waschen in der Anlage nicht zusätzlich zerkratzen. Auch sollte man schwer zugängliche Stellen wie beispielsweise im Türraum oder an der Motorhaube nicht vergessen. Das gelingt am besten händisch mit einem feuch-

ten Tuch. Um den Lack optimal zu schützen, können ohne weiteres verschiedene Lackpflegeprodukte, die die Oberfläche versiegeln, verwendet werden.

SOMMERREIFEN AUFZIEHEN Wie der Name schon verrät: Sommerreifen sind für den Fahrbetrieb in den Sommermonaten hergestellt und entsprechend nur für die warme Jahreszeit geeignet. Das

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liegt daran, dass diese Reifen eine spezielle, härtere Gummimischung gegenüber Winterreifen aufweisen und auch bei hohen Temperaturen nicht weich werden. Da sie also in der Sommerhitze über einen besseren Grip auf der Straße verfügen, ist der Reifenwechsel im Frühjahr aus Sicherheitsgründen obligatorisch. Nun stellen sich für Frau und Herrn Autofahrer die Fragen der Saison: Welche Reifen ziehe ich für den kommenden Sommer auf? Kann ich den Satz des Vorjahres noch einmal verwenden? Für die

passende Antwort auf diese Fragen ist der Gang zum Fachmann empfehlenswert.

PROFILTIEFE ÜBERPRÜFEN Der Frühjahrscheck ist eine gute Gelegenheit, die Profiltiefe der bereits vorhandenen Sommerreifen kontrollieren zu lassen. Somit kann man sich dann sicher sein, dass diese noch für den kommenden Sommer verwendet oder eben ausgetauscht werden müssen. Gleichzeitig kann auch die Profiltiefe der abgenommenen

Winterreifen überprüft werden, bevor man diese in der Garage oder im Keller einlagert. Und Vorsicht: Man sollte nicht darauf warten, bis die gesetzliche Mindestprofiltiefe erreicht ist, da sich bereits vorher der Bremsweg deutlich verlängert und die Aquaplaning-Gefahr gefährlich ansteigt.

standardmäßig überprüft werden. Zudem sollte beachtet werden, dass sich die Anforderungen für den Luftdruck verändern, wenn jetzt überflüssig gewordenes Wintergepäck wie beispielsweise Schneeketten, Skibox oder anderes Wintergepäck vom Auto entfernt werden.

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Im Winter werden die Scheibenwischer häufiger benutzt als im Sommer, da Schneematsch und Salz die Scheiben beschmutzen. Dadurch nutzen sich die Kanten der

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Scheibenwischer vermehrt ab. Sie erfüllen dann im Frühjahr ihre Aufgabe nicht mehr zu 100 Prozent. Zudem passiert es im Winter recht häufig, dass die Scheibenwischer vor allem über Nacht an der Frontoder Heckscheibe festfrieren. Das kann den empfindlichen Gummilippen der Scheibenwischer natürlich schaden, sie brüchig oder gar kaputt machen. Das Ergebnis können schmierende Wischerblätter sein, die Grund für eine schlechte Sicht auf der Fahrbahn bei Regen sind.

So kann der Frühjahrscheck auch für die Kontrolle und eventuelle Erneuerung der Scheibenwischer genutzt werden.

BELEUCHTUNG TESTEN Die Fahrzeug-Scheinwerfer sind in den dunklen Wintermonaten viel eingeschaltet und werden daher deutlich stärker beansprucht als im Sommer. Deswegen sollte beim Frühjahrscheck auch die gesamte Beleuchtung überprüft werden; das heißt,

dass dabei nicht nur auf die Frontscheinwerfer, sondern auch auf die Rücklichter, die Bremsleuchten und die Nebelschlussleuchte geachtet werden sollte.

BLICK UNTER DIE MOTORHAUBE Klarerweise wird beim Frühjahrscheck auch ein prüfender Blick unter die Motorhaube geworfen. Frost und Kälte beanspruchen die Kabel und Schläuche stärker als dies bei sommerlichen Temperaturen der

Fall ist. So wird bei Gummikabeln auf eventuelle Risse geachtet und geprüft, ob etwa Leitungen spröde geworden sind. Außerdem werden bei Bedarf Kühlflüssigkeit aufgefüllt, der Ölstand kontrolliert sowie Innenraum- und Pollenfilter überprüft. Daneben wird auch die Batterie kontrolliert, schließlich gilt die Kälte als ihr größter Feind. In den meisten Autowerkstätten werden beim Frühjahrscheck zudem die Keilriemen auf Zustand und Spannung überprüft. (SH)

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Schach auf dem Eis Am Pragser Wildsee fand vom 19. bis zum 21. Februar 2016 die fünfte Auflage des einzigen Curling Open-Air-Turniers Südtirols statt. Curling ist zwar Teil einer olympischen Winterdisziplin, die Sportart verdient hierzulande aber allemal das Prädikat exotisch. Curling ist vor allem in der Schweiz, Kanada, Schottland und den skandinavischen Ländern populär. Obgleich der vielen taktischen Raffinessen und der verlangten Präzision, wodurch sich oft sehr spannende Spiele entwickeln können, begeistert der Sport mit dem Besen und Granitsteinen in Südtirol kaum jemanden.

Mit dem Curlingbesen haben die vier Spieler eines Teams die Möglichkeit durch intensives Wischen die Geschwindigkeit und damit den Lauf des Steines zu beeinflussen und der Teamkapitän, auch Skip genannt, zeigt mit dem Besen an, wohin die Steine gespielt werden sollten. Sobald der Stein losgelassen wird, darf er nicht mehr berührt werden. Durch die Reibung des heftigen Wischens taut das Eis kurzzeitig an und auf dem so entstehenden Wasserfilm rutscht der Stein schneller und weiter. Um auf dem Eis mit dem Stein mithalten zu können, werden beim Curling spezielle Schuhe verwendet.

Die Sohle eines der Schuhe besteht aus einem Material mit sehr glatter

einem unvergesslichen Erlebnis wurde. Aus Südtirol nahm nur die Mannschaft des organisierenden Vereins vom Curling Club Niederdorf teil. Andere Curler, als die elf aktiven Spieler rund um den Präsidenten Christian Pircher, gibt es momentan nicht und Besserung ist derzeit nicht in Sicht. Die Frage, warum nur so wenige Südtiroler den Sport praktizieren, ist relativ einfach zu beantworten: Es fehlt die dazu passende Halle und damit die Trainingsmöglichkeit. Die neu zu bauende Eissportanlage in der Schulsportzone in Bruneck wäre die ideale Möglichkeit eine solche Trainingsstätte für die (auch zukünftigen) Curler zu schaffen, die Projektzusatzkosten sind für die wenigen Sportler aber deutlich zu hoch.

Curling Club Niederdorf

Quelle: www.curlingcup-suedtirol.it

as Natureis auf dem Pragser Wildsee hat für die Teilnehmer aus aller Welt einen besonderen Reiz. Sie haben die Möglichkeit in der einmaligen Bergkulisse des Pragser Wildsees zu spielen, ein krasser Gegensatz zu den Hallen, in denen die Curler-Welt normalerweise beheimatet ist. Sinn des Spieles ist es, so viele eigene Steine im sogenannten „House“ näher beim Zentrum zu platzieren als der am besten platzierte gegnerische Stein. Sobald alle Steine gespielt worden sind, gibt es für jeden solchen Stein einen Punkt. Äußerst wichtig ist deshalb das Recht den letzten Stein spielen zu dürfen. Vor dem Spiel wird dieses Recht für die erste Runde ausgelost, anschließend darf immer diejenige Mannschaft den letzten Stein spielen, welche den letzten Durchgang verloren hat.

Präzisionsarbeit

Oberfläche, der andere Schuh hat als Sohle eine dünne Schicht aus aufgerautem Gummi. Durch diese verschiedenen Schuhe schweben die Curler förmlich auf dem Eis dahin und können ihre Geschwindigkeit optimal dem Stein anpassen. Gespielt wird auf internationalem Parkett über zehn Runden, bei kleineren Turnieren, wie auf dem Pragser Wildsee, auch nur acht Runden. Dies in aller Kürze zu den Regeln, welche in der Realität noch um einiges komplexer sind und auch dadurch unzählige taktische Züge ermöglichen, wodurch das

Spiel auch den Übernamen “Schach auf dem Eis“ erhielt. Auf dem Pragser Wildsee kämpften dieses Jahr über 100 Curler aus sieben Nationen um die Trophäe des V° Südtirol Curling Cup. Die Südtiroler Gastlichkeit, die schöne und kontrastreiche Naturlandschaft, die Verkostung gastronomischer Qualitätsprodukte aus der landwirtschaftlichen Tradition und ein tolles Rahmenprogramm haben dazu beigetragen, dass die Veranstaltung vor allem für die ausländischen Spieler zu

Dominiert haben die Veranstaltung daher andere, allen voran die Teilnehmer aus der Schweiz. Glarus Open Air mit ihrem Teamkapitän Martin Rios gewann den Südtirol Cup vor weiteren vier Teams aus der Schweiz. Der Curling Club Niederdorf schlug sich aber beachtlich und Michael Sohr, Hartmann Taschler, Alexander Kühbacher und Wolfgang Taschler belegten den sechsten Platz unter 24 teilnehmenden Teams. Die gute Mischung aus jungen Curlern und erfahrenen Senioren brachte eine deutliche Verbesserung des letztjährigen 13. Platzes mit sich. Dieser Erfolg und das Lob der Teilnehmer für die Organisation und Turnierleitung von Hubert Trenker ist dem Curling Club Niederdorf sicherlich Ansporn, das Event fortzuführen und ihrem geliebten Sport treu zu bleiben. (chri.s)

Quelle: Damiano Levati/www.redbull.com

SPORT

SKICROSS Sehenswerte Sprünge

Red Bull Kronplatz Cross Bereits zum fünften Mal fand in diesem Jahr am Fuße des Kronplatzes der Red Bull Kronplatz Cross statt. Skigefahren wurde dabei zwei Nächte lang, am Freitag die Qualifikation und am Samstag die Finalrunden. 50 Teams mit insgesamt 150 Athleten aus ganz Europa haben sich auf die spektakuläre Piste gewagt.

eitgleich zum Event im Gassl fand auch der Ski-Cross-Weltcup statt, wodurch die Stars der Szene dieses Jahr leider nicht am Start waren. Die Veranstalter haben sich dennoch alle Mühe gegeben sowohl für die Zuschauer, als auch für die Athleten selbst, wie immer einen möglichst abwechslungsreichen und spannenden Parcours zu basteln.

Schneemassen wurden aufgetürmt, Haarnadel-Kurven, Sprünge, Tunnel und Steilwände geformt. Dabei wurden keine Mühen gescheut, sogar eine für die Errichtung von Parks besonders geeignete Schneekatze war dafür im Einsatz. Dieser Aufwand hat sich freilich gelohnt, die mehreren hundert Zuschauer waren vom Spektakel begeistert. Die Veranstaltung wurde als Team-

wettkampf im Staffelformat mit je drei Läufern pro Team ausgetragen. Nach dem Vorlauf war bereits für 18 Mannschaften Endstation, gar einige davon wurden disqualifiziert. Im Finale setzte sich das Team Levyos aus Österreich mit den Läufern Thomas Harasser, Lukas Ebenbichler und Lukas Hübl vor Arabba Drink´s Talents und Forestali allo Sbaraglio durch. Nach der

Siegerehrung mischten sich die Läufer unter die vielen Zuschauer, welche dadurch die ideale Möglichkeit hatten, die Läufer persönlich kennenzulernen. Wer als Sieger aus einem Ski-Cross hervorgehen will, braucht jedenfalls eine sehr gute Ski-Technik und eine ordentliche Portion Mut.(chri.s)

REZEPT

Schüttelbrotbandnudeln mit Graukäse

Für 4

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res pe Weitel Fleischsupter

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NUDELTEIG

TIPPS

– Schüttelbrotbrösel, Mehl, Eier, Olivenöl und Salz zu einem Teig verkneten und etwa 20 Minuten zugedeckt ruhen lassen. – Den Teig mit der Nudelmaschine dünn ausrollen und Bandnudeln schneiden.

1. Sie können auch die Schüttelbrotbandnudeln (Fertigprodukt) vom So-kocht-Südtirol-Team verwenden. 2. Sie können die Schüttelbrotbandnudeln auch mit Wildragout, Kalbswangenragout, Gemüsesauce, Käsesauce oder mit Speck und gedünsteten Zwiebeln servieren. 3. Anstelle des Schüttelbrotes können Sie auch fein geriebenes Vinschger Paarbrot oder Schwarzbrot verwenden 4. Das Schüttelbrot können Sie am besten in der Moulinette oder im Mixer fein mahlen.

FERTIGSTELLUNG – – – –

Fleischsuppe auf die Hälfte einkochen lassen. Mit kalter Butter, Schnittlauch und etwas Graukäse verfeinern. Die Schüttelbrotbandnudeln in reichlich Salzwasser kochen und in heißer Butter-Schnittlauch-Sauce schwenken. Die Nudeln mit einer Gabel aufdrehen, mit restlichem Graukäse bestreuen und mit Schnittlauchhalmen garnieren und servieren.

Mehr Rezepte unter www.so-kocht-suedtirol.it und www.facebook.com/ sokochtsuedtirol

KOCHZEIT: Bandnudeln: etwa 5 Minuten

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