PTL/OMF/PMP/1030/10 valido dal 22/04/2010
Nr. 24 vom 17.12.2014/I.P. – 14-tägig
Badnjak und Christkind
Andere Weihnachten im Pustertal
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KOMMENTAR Anzeige
Implantologie in unserer Praxis Liebe Leser, Manchmal muss man als Schreiberling demütig seinen Hut ziehen vor der Realität: Man kann sich einfach nie etwas so Blödes ausdenken, dass nicht irgendjemand auf noch viel Dämlicheres kommt. Oder wie soll ich sonst die Meldung von letzter Woche interpretieren, dass ein Verein aus Udine sich das Wort „Krampus“ patentieren hat lassen? Und für die Verwendung des Wortes ernstlich Lizenzgebühren verlangen will? Ob’s wahr ist, sei dahingestellt; allein, ein Blick in die Vergangenheit lässt ebendies vermuten: So tobte um die Floskel „griaß di“ erst im letzten Jahr ein erbitterter Rechtsstreit, und in Australien wurde sogar ein Patent für die Erfindung des Rades eingereicht – und erteilt (australisches Patent Nr. 2001100012, „Circular transportation facilitation device“). Vielleicht sollte ich meine Rente dadurch absichern, dass auch ich ein Wort „erfinde“ und lizenzpflichtig schützen lasse. „Und“ bietet sich da an – kurz, knackig, häufig. Entschuldigung: Kurz und knackig und häufig. Für fünf Cent können Sie, werte Leser, „und“ einmalig verwenden (Mengenrabatt möglich). Eventuell wäre das sogar ein Ausweg aus der Finanzmisere bei der Sanität oder nun auch im Bildungsbereich. Es fehlen zwei Millionen Euro bei Leistungsstipendien und Unterstützungsleistungen für Schüler? Die Landesregierung könnte sich „Südtirol“, „Äh“ oder „Sanitätsreform“ schützen lassen (oder das allgegenwärtige „dio c…“), dann wäre der Haushalt in Nullkommanix saniert. Da es ja augenscheinlich keine anderen Bereiche gibt, in denen Einsparungen möglich sind, muss man eben schauen, dass anderswo Einnahmen daherkommen. Aber vielleicht ist die Zeit noch nicht reif dafür. Fairerweise muss man sagen, dass es schwierig ist, mit sinkenden Mitteln einen gewohnt hohen Anspruch zu befriedigen. Wir stehen zwar besser da als der Rest Italiens, alles zugleich können wir uns aber nicht mehr leisten. Daher müssen die Stipendienmillionen jetzt eben in den Mensadienst gepumpt werden (nötig durch die Fünftagewoche?) und in den Schülertransport (der doch bis vor kurzem und in Südtiroler Händen billiger war?). Nicht alle Reformen, will ich sagen, scheinen bis ins Letzte durchdacht gewesen zu sein. Ob ich’s besser gemacht hätte? Eher nicht – im Nachhinein ist Kritisieren leicht. Gerade deswegen ist es wichtig, dass viele mitdiskutieren bei Themen, die alle angehen, und es ist gut, dass nun endlich Bewegung in verhärtete Positionen kommt, etwa bei der Sanitätsreform. So, aber jetzt muss ich noch ein wenig an meine Altersversorgung denken, schließlich bin ich weder Berufspolitiker noch höherer Manager: Ich wünsche Ihnen – und Ihren Kindern und Enkeln und Tanten und Onkeln und anderen Anverwandten eine fröhliche und schöne und friedliche und feine Weihnachtszeit, und ebenso ein gutes und ein neues und ein zufriedenes Jahr 2015, und, und, und,…bleiben Sie ges-und (sonst wird es für die Sanität zu teuer)!
Manchmal lassen sich komplexe Vorgänge - ja sogar eine ganze Philosophie - mit wenigen Worten beschreiben:
„Implantate sollen die fehlenden Zähne ersetzen, nicht die Zähne“ - Jan Lindhe Wir fühlen uns für jedes Implantat verantwortlich (10 Jahre Garantie), stehen aber grundsätzlich auch zu Ihren Zähnen.
Matthias Willeit - mw@bezirksmedien.it 3
KURZMELDUNGEN Gelungene Flussaufweitung Mühlen – Zwischen Mühlen in Taufers und Kematen war das Landesamt für Wildbach- und Lawinenverbauung der Landesabteilung Wasserschutzbauten in den vergangenen Wochen damit beschäftigt, das Bachbett der Ahr aufzuweiten. Mit diesem Eingriff sollte eine natürliche Dynamik des Baches erreicht und damit auch mehr Sicherheit vor Hochwasser erzielt werden; zudem war es mitunter ein Ziel, die angrenzenden Uferbereiche ökologisch aufzuwerten. Hochwasserschutz und Naturschutz gehen damit Hand in Hand. Im Zuge der Arbeiten wurden die bestehenden Sohlschwellen umgestaltet und die Bachbettsohle durch Einbringen von Material leicht angehoben, außerdem wurden seitlich Buhnen errichtet. Vom Eingriff betroffen sind ausschließlich Flächen des öffentlichen Wassergutes. Die anfallenden Kosten von etwa 135.000 Euro wurden durch die Umweltausgleichsgelder des Kraftwerks SE-Hydropower in Mühlen finanziert. (SH)
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Zum ersten Mal wurde vor kurzem am Berufsbildungszentrum Bruneck eine Prüfung für Skiservicetechniker abgenommen. Zehn Kandidaten wurde kritisch auf die Finger geschaut, während sie ihr Können in der gesamten Aufgabenpalette eines Skitechnikers demonstrieren mussten: vom händischen Ski-Präparieren über den Umgang mit dem Schleifroboter bis zur Skischuhanpassung. Mit dieser Ausbildung und der entsprechenden Prüfung soll der Bereich Service und Verleih professionalisiert werden, wie es in anderen Skigebieten schon länger der Fall ist. Grund- und Aufbaukurse in diese Richtung gab es am Berufsbildungszentrum in der Vergangenheit schon länger, insgesamt haben daran 130 Personen teilgenommen.
Ein Highlight der Südtiroler Skitourenrennen findet heuer bereits am 11. Jänner in Weißenbach statt. Mit viel Mühe und Einsatz und dank der kräftigen Unterstützung durch Sponsoren ist es dem Team vom SkialpRace Ahrntal gelungen, ein hochkarätig besetztes Rennen nach Weißenbach zu holen. Das zur ISMF European Series gehörende Einzelrennen, welches auch zum Italienpokal und zur Südtiroltrophäe zählt, führt die Teilnehmer bei den Herren auf einer Strecke von 11 Kilometern und über mehr als 1600 Höhenmeter durch die Weißenbacher Berge. Für die Damen gilt es ebenfalls 11 Kilometer und 1200 Höhenmeter zurückzulegen. Das OK-Team hat keine Mühen gescheut und freut sich, die hoffentlich zahlreichen Besucher im beheizten Festzelt bewirten zu dürfen. Sportliche Spannung und die Möglichkeit, die Stars der Szene hautnah zu erleben, sind auf jeden Fall garantiert. (chri.s.)
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Drei Familien wurde diese Ehrung zu teil. Auf der Jahresversammlung des Südtiroler Bauernbundes-Bezirk Pustertal überreichte Landesrat Arnold Schuler die Erbhof-Urkunde an: Familie Hubert Mittich, Schneiderhuter aus Toblach, Familie Robert Hofer, Holzer aus Olang, Familie Ulrich Hilber, Hofrichter aus St. Lorenzen. Die Auszeichnung wird Familien verliehen, die seit mindestens 200 Jahren in direkter Erbfolge denselben Bauernhof bewirtschaften. Es muss sich um einen geschlossenen Hof handeln und er muss vom Eigentümer selbst bewohnt und bewirtschaftet werden. Um eine Zerstückelung der landwirtschaftlichen Anwesen zu verhindern, bestimmte erstmals das Theresianische Patent von 1770, dass ein Hof nur mehr von einem Erben übernommen werden durfte. Bis zum Jahre 1787 trat der jüngste Sohn der Familie das Hoferbe an, danach ging der Hof meist an den ältesten Sohn. Ab dem Jahre 1900 regelte das Tiroler Höfegesetzt die Rechtsverhältnisse des geschlossenen Hofes. 1954 wurde es vom Südtiroler Höfegesetzt abgelöst. Eine durch Landesgesetz geregelte Anerkennung des Erbhofes gibt es in Südtirol seit 1982. (SP)
Aufgepasst! In Prags heißt es im Jänner wieder: Obacht! Das italienische Militär veranstaltet wieder Schießübungen, und zwar am 07.,08.,14.,15.,21.,22., 28. und 29. Jänner 2015. Betroffen ist das Gebiet zwischen dem Gasthof Brüggele, der Rauhen, Hohen und Kleinen Gaisl, der Roten Wand, Riedls und Kleine Jaufen. Die Übungen finden jeweils von sieben bis 18 Uhr statt.
KURZMELDUNGEN/INHALT
INHALT
Vor 100 Jahren im Pustertal
Es hat etwas Deprimierendes, in den Gazetten des Jahres 1914 zu blättern. Im „Pustertaler Boten“ vom 18. Dezember reihen sich Vermissten- und Gefallenenmeldungen in eintöniger Folge aneinander. Mittlerweile spenden sogar die Schulkinder für die Front: Ob die zusammengesparten 27 Kronen der Aufhofener, die neun Kronen der Ahornacher wohl für „wasserdichte Feldpostpakete“ ausgegeben wurden? Zu Geld kam auch eine „Frauensperson“, die frecherweise „einer Bankkundin Pfeffer in die Augen schleuderte“ und „der Geblendeten Sparkassenbuch und Bargeld entriss.“ Und ums Geld dürfte es auch bei einem Böhmen gegangen sein, der wegen „Bettel, Landstreicherei und Diebstahls…für immer aus dem Bezirke Bruneck abgeschafft“, d.h. verwiesen wurde. „Winterreste“, also einen Winterschlussverkauf, bietet eine Weberei im Inseratenteil an – erstaunlich, dass nach den Hamsterkäufen des Herbstes überhaupt Reste zum Verscherbeln übrig sind. Jedenfalls, so vermeldet der Pustertaler Bote, jedenfalls ist die „Neujahrs-Entschuldigungskarte“ der Stadt Bruneck vorzüglich gelungen. mit der man sich allzu zeitaufwändige Glückwunsch-Besuche bei mehr oder weniger geliebten Verwandten und Bekannten sparen kann.
SPORT Seiten 28–29
LOKALES Seite 9 PORTRÄT Seite 26
Kunstwettbewerb „Horizonte“. Ausstellung und Prämierung
TITEL
Toblach – Am 20. November wurde die Ausstellung des diesjährigen Kunstwettbewerbs „Horizonte“ der Bibliothek Hans Glauber im Beisein des Vize-Bürgermeisters Bernhard Mair und zahlreicher Künstler feierlich eröffnet. 26 Künstlerinnen und Künstler aus der Umgebung, aber auch aus Deutschland und Italien, hatten insgesamt 48 Werke eingereicht und sich dem Wettbewerb gestellt. Mit dem ersten Preis ausgezeichnet wurde Cäcilia Stifter aus dem Ahrntal. „Die Malerei ist von großer expressiver Intensität und liegt an der Schwelle von Konkretem und Abstraktem. Ein Dorf, ein Horizont und eine Lichtquelle lassen sich erahnen; Vertrautes geht in Unbekanntes über und gibt dem Bild sehr viel Tiefe. Handwerklich ist die Malerei sehr gut gemacht“, hieß es in der Begründung der Jury, der die Kunstkritikerin und Journalistin Nina Schröder, die Kunsthistorikerin Paola Rubele und der Künstler Aurelio Fort angehörten. Die Bibliotheksleiterin Edith Strobl und Vizebürgermeister Bernhard Mair freuten sich jedenfalls über das große Echo, das der Wettbewerb gefunden hat. (SH)
Advent - schrille Zeit?
Weihnachten bei religiösen Minderheiten im Pustertal
Seiten 6–7
FÜR & WIDER LOKALES
„Kein Schnee? Das geht uns alle an!“ Das letzte Geschäft Zum Wohle des Bauernstandes Doch kein Geburtshaus Ungewisse Zukunft Krampusumzug Neue Schützenkompanie
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Seite 10 Seite 11 Seite 12 Seite 13 Seite 14 Seite 15 Seite 17
KULTUR Vom Leben der minderen Leute in früherer Zeit
FEINSCHMECKER Sesam-Gewürzwürfel
Seiten 18–19
Seite 22
UMFRAGE Tannenbaum, o Tannenbaum
GLÜCKWÜNSCHE
Seite 23 Seiten 24–25
WANDERVORSCHLAG Verträumtes Spizan
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Seite 27 Seiten 30–31 5
TITEL
Weihnachten bei religiösen Minderheiten im Pustertal Weihnachten steht vor der Tür – für die 97 Prozent Katholiken im Pustertal einer der wichtigsten religiösen Termine im Jahr. Wir haben mit einigen hier lebenden Nicht-Katholiken gesprochen: Über Weihnachten und die Möglichkeit, ihre Religion im Pustertal ausleben zukönnen.
N
icht überall fällt Weihnachten auf den 24. Dezember. In der serbisch-orthodoxen Kirche, der die Familie Mustafic angehört, wird der Heilige Abend am 06. Jänner gefeiert. Natasha Mustafic, die seit acht Jahren in Bruneck lebt, erzählt: „Am Weihnachtsabend fastet die Familie. Man hält sich zurück; wenn gegessen wird, gibt es dann immer hausgemachtes Brot, Fisch und trockenes Obst. Besonders das Obst ist ganz typisch. Adventkalender hingegen sind kein orthodoxer Brauch. Die Familie bleibt den ganzen Tag zu Hause; es ist nicht üblich, dass man Besuche macht.“ Allerdings gibt es die Sitte des „Badnjak“ – der Badnjak ist ein Eichenzweig, der drei Tage lang im Haus verbleibt: „So lange ist Weihnachten bei uns“, erzählt Natasha Mustafic. „Der Zweig wird vom ältesten Mann im Haus mit kleinen Geschenken behängt. Wer am Tag nach Heiligabend als erster das Haus betritt – der „Poloz^ ajnik“ – bekommt die Geschenke.“ Und weil je nach dem Besucher auf das Glück im neuen Jahr geschlossen wird, hilft man manchmal nach und stellt sicher, dass der Familie wohlgesonnene Personen die ersten Besucher sind: „Zum Beispiel unsere Kinder“, lacht Natasha Mustafic.
FEHLENDE RELIGIÖSE STRUKTUREN
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Serbisch-Orthodoxe können ihren Glauben im Pustertal aber nicht in allen Facetten ausleben: Dazu fehlt die kirchliche Infrastruktur. Zwar gibt es in Innsbruck eine russisch-orthodoxe Kirche, die bei Bedarf mit genutzt werden kann, doch wenn ein im Pustertal lebender Serbe nicht nur standesamtlich, sondern auch kirchlich heiraten möchte, führt kein Weg an einer Reise in die alte Heimat vorbei. Immerhin leben allein in Bruneck zwanzig bis dreißig Familien dieses Glaubens, schätzt Natasha Mustafic. „Obwohl“, sagt sie, „die Unterschiede zwischen den Konfessionen sind nicht so wichtig. Wir (Christen) sind ja eh die gleichen. Einige meiner Bekannten haben ihre Kinder auch hier zur Erstkommunion
geschickt.“ Eine Einstellung, die für mehrere Interviewpartner gilt.
BUDDHISMUS So auch für Jareerat Srisangrat. Die junge Dame aus Thailand, die in Bruneck lebt, ist Buddhistin – ihren kleinen Sohn Jonathan
hat sie aber dennoch taufen lassen: „Er hat ein Recht auf die Taufe. Erstens hat er einen katholischen Vater, und zweitens soll er selber über seine Religion entscheiden, wenn er alt genug ist.“ Wie kommt sie als Pustertaler Buddhistin zurecht? Gibt es Bräuche der Gebote, die bei uns schwer einzuhalten sind? „Nein“, sagt Frau Srisangrat. „Wir sind nicht so streng religiös. Wenn wir beten, machen wir das zu Hause, dort meditieren wir. Ansonsten sind unsere Vorschriften nicht sehr viel anders als die christlichen Gebote. In unserer Familie verzichten wir zwar auf Rindfleisch, aber das ist eher eine private Entscheidung.“ Der nächste Tempel – der einzige in Südtirol – existiert übrigens in Meran. Tempel sind nicht notwendig, auch, weil die Pustertaler buddhistische Gemeinde relativ klein ist, findet Jareerat Srisangrat. „Hier leben zwanzig, vielleicht 25 Buddhisten.“ Obwohl sie keine Christin ist, ist die Weihnachtszeit im Pustertal auch für Frau Srisangrat besonders. Manche Bräuche scheinen ihr zwar seltsam, aber: „Ich mag die Stimmung sehr gerne, wenn auch das Fest an sich für uns keine so große Bedeutung hat. Wie an buddhistischen Feiertagen putzen wir hier alles sauber, legen Blumen und Kerzen aus.“ Und auf die Frage, welchen religiöse Brauch aus der Heimat sie am ehesten vermisst, meint sie: „Sicher das Wasserfest, das thailändische Neujahr. Da bespritzen sich alle mit Wasser, um das neue Jahr zu begrüßen.“
WEIHNACHTEN – IM ISLAM EINE NORMALE ZEIT Das Neujahr ist auch für die Familie Zdrava wichtiger als Weihnachten. Die aus Albanien stammende Familie ist sunnitischen Glaubens; Weihnachten hat wenig Einfluss auf ihren Alltag – mit einer Ausnahme, meint Erison Zdrava. Der junge Mann schmunzelt: „Weihnachten ist bei uns ein ziemlich normaler Tag bzw. eine normale Zeit. Allerdings kommen die Eltern meinem kleinen Bruder ein wenig entgegen: Es ist für ihn doch hart, wenn alle Schulkollegen
TITEL Gebetsraum für Muslime existiert, sondern Räume je nach Bedarf angemietet werden.
HINDUS IM PUSTERTAL Einen weiten Weg hat die Familie von Manisha Kumar vor sich, wenn sie hinduistische Feste in einem Tempel begehen will: Der nächste steht in Vicenza. „Der ist allerdings recht klein“, erzählt die junge Dame, die aus Neu-Dehli stammt und in Bruneck lebt. „In Mantua steht
feiern Weihnachten, im Gegensatz zu Ostern, als Fest der Geschenke mit den Christen mit. Auch meine Familie: Meistens besuchen wir Verwandte in der Schweiz und feiern dort gemeinsam unter dem Baum. Adventkalender haben wir aber keinen.“ Der Nikolaus und das Christkind hingegen besuchen die Familie von Manisha Kumar. Generell aber ist Religion kein allzu großes Thema für die jüngere Generation. „Religion ist ein Teil des Lebens, aber zumindest wir zu Hause nehmen sie nicht so streng. Das ist ein wenig Auslegungssache, je nach Familie. Manche meiner Verwandten sind z.B. zwar aus religiösen Gründen Vegetarier, ich hingegen lasse mir Fleisch schon hie und da schmecken“, sagt sie.
RELIGION ALS PRIVATSACHE Weihnachten als Fest der Geschenke stellt, von seinem spezifisch christlichen Inhalt entbunden, in vielen anderen Kulturen einen Fixpunkt im Jahr dar. Religion an sich ist für die meisten der Gesprächspartner reine Privatsache, je jünger, desto eher. Die Auswahl der Glaubensrichtungen ist keine Wertung: Bei der Vielzahl der Religionen und Konfessionen im Pustertal ist eine Gesamtdarstellung an dieser Stelle nicht möglich. (MW)
Geschenke bekommen und er nicht, deswegen
gibt es für ihn am Neujahrstag etwas.“ Das sei dann wie Weihnachten – auch, weil die ganze Familie zusammenkomme, erzählt Erison. „Oder beim Fest des Fastenbrechens, am Ende des Fastenmonats Ramadan, wenn gemeinsam gegessen und gefeiert wird. Abgesehen davon sind wir selber sind nicht wahnsinnig religiös. Wie man seinen Glauben lebt, entscheidet jeder selber; mein Onkel z.B. nimmt den Ramadan wesentlich ernster als wir. Oder der Koran: Oma und Opa lesen ihn doch regelmäßig, während ich nie hineinschaue.“ Gemeinsame Gebete sind auch schwierig, weil im Pustertal kein fester
der nächstgrößere. Da fahren wir dann vier-, fünfmal im Jahr hin, um zu beten, meist am Wochenende.“ Allerdings kann man viele der hinduistischen religiösen Feste auch außerhalb einer Gebetsstätte begehen. „Heuer haben wir zum Beispiel unser Lichterfest „Diwali“ in Franzensfeste gefeiert – mit Essen, viel Tanz, eigener Kleidung und Gebeten an die Glücksgöttin Lakshmi. Es gibt nämlich in Bozen und Brixen relativ viele Hindus.“ Etwas ungewohnt für Pustertaler Verhältnisse ist vielleicht der Polytheismus: Der Hinduismus hat viele Götter. Ob sie einen Favoriten darunter hat? „Shiva vielleicht“, sagt Manisha, „aber nicht, dass ich sagen könnte, warum.“
INDISCHE WEIHNACHT MIT TRADITION Trotz der Unterschiede: Neben den großen hinduistischen Festen hat auch Weihnachten in der indischen Kultur Tradition, weiß Manisha Kumar zu berichten: „In Südindien gibt es seit langem viele Christen, und eine Menge Inder
Genaue Zahlen zu den nicht katholischen Religionen und Konfessionen sind schwer anzugeben, weil weder das Landes-Statistikinstitut ASTAT noch die Diözese Bozen-Brixen entsprechende Daten erhebt. Laut Angaben von Diözesanmitarbeitern gibt es eine steigende Anzahl russisch-, rumänisch- und serbisch-orthodoxer Mitbürger, und evangelische Gruppen. Die freie evangelische Gemeinde Bruneck etwa hat 24 Mitglieder, die von einem Pastor betreut werden. Die kleine Südtiroler jüdische Gemeinschaft hat, soweit dem Diözesanamt bekannt, nur vereinzelte Mitglieder im Pustertal. Daneben gibt es Schätzungen zufolge in Südtirol mehrere hundert Hindus und etwa fünfzig bis sechzig Shiks. Die größte nicht-katholische Religion im Land dürfte der sunnitische Islam sein, dessen ca. 12.000 bis 14.000 Anhänger meist aus Albanien, Marokko, Bangladesh und Pakistan stammen.
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FÜR & WIDER
Advent (lat. adventus) bedeutet „Ankunft“, eigentlich Adventus Domini (lat. Ankunft des Herrn). Im 5. Jahrhundert wurde im Gebiet um Ravenna in Italien erstmals Advent gefeiert. Die vier Wochen deuten symbolisch auf 4000 Jahre, die die Menschheit nach kirchlicher Rechnung auf die Ankunft des Erlösers warten musste. Die Adventszeit galt ursprünglich als Fastenzeit. Der Bozner Christkindlmarkt, mit Brixen der älteste Südtirols, wurde 1991 das erste Mal organisiert. Neben Bozen und Brixen zählen heute Meran, Bruneck und Sterzing zu den Original Südtiroler Christkindlmärkten.
MEINUNGEN ZU AKTUELLEN THEMEN
Advent – schrille Zeit? Der Hintergrund: Mit Eröffnung der Christkindlmärkte beginnt offiziell die Zeit süßer Düfte, aufwendiger Weihnachtsbeleuchtung und allgegenwärtiger Verkaufsangebote. Stände mit Glühwein und Leckereinen laden zum Essen und Trinken im Freien ein, jene mit Geschenksartikeln regen zum Einkaufen an. Die weihnachtlich geschmückten Schaufenster bieten Präsentideen zum Fest. Für den Einzelhandel und die Gastronomie ist der Advent eine der wichtigsten Jahreszeiten, denn dann werden höchste
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Umsätze erzielt. Ursprünglich war der Advent eine Fastenzeit und für die Christen eine Zeit des Wartens auf die Ankunft von Jesus Christus. Vom Fasten haben sich die heutigen Adventsbräuche aber längst entfernt. Bereits im Frühherbst bieten die Geschäfte Lebkuchen und die traditionellen italienischen Weihnachtskuchen Panettone und Pandoro an. So mancher kritisiert, dass, wenn die Geschäfte allzu früh weihnachtlich geschmückt würden, werde das Christfest kommerzialisiert. Viele Menschen sehnen
sich in dieser Zeit nach Ruhe und Besinnlichkeit. Doch man fühlt sich stattdessen gehetzt. Man eilt von einer Weihnachtsfeier zur nächsten, macht sich Gedanken über die Menüfolge an den Feiertagen und jagt nach Geschenken für Freunde und Verwandte. Andererseits haben die Konsumenten mit ihrem Kaufverhalten Einfluss auf die Waren in den Regalen. Die Menschen wollen mehr denn je nicht auf ein rauschendes Fest mit vielen Geschenken verzichten, so dass der Handel nur auf die Nachfrage reagiert. Vor
FÜR
WIDER
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MAG. JOSEF WIESER, DEKAN VON BRUNECK
Die Vorweihnachtszeit ist für die Einnahmen des Handels unverzichtbar geworden. Der Anteil der gesamten Verkaufserlöse beläuft sich in den Wochen vor Weihnachten je nach Branche auf etwa 30 Prozent des Jahresumsatzes. Ich bin sicher, dass sich die Menschen die Freude am Schenken - auch und gerade in schwierigen Zeiten - bewahren. Das Einkaufen gehört für viele zu Weihnachten wie das Keksebacken oder die Krippe unterm Weihnachtsbaum. Wenn auch andere Saisonzeiten durch Sparverhalten der Kunden geprägt werden, so scheint gerade in dieser Zeit der emotionelle Aspekt beim Kunden mitzuspielen. Die Menschen wollen nicht auf ein Fest mit Geschenken verzichten. In Anbetracht dieser Tatsache muss der Handel natürlich auf die Nachfrage reagieren, um den Kundenwunsch zu erfüllen. Dazu ist es entscheidend, frühzeitig mit Dekorationen, Weihnachtsangeboten und dergleichen den richtigen Rahmen zu schaffen.
Weihnachten tun die Menschen vor allem Eines: konsumieren. Nicht nur die Glocken klingen in der Adventszeit, sondern eben auch die Kassen. Mehr gehetzte Menschen als Besinnlichkeit, mehr Werbeplakate als Kerzenglanz – die Adventszeit hat sich von ihrem ursprünglichen Sinn weit entfernt. Der Einzelhandel freut sich dagegen aufs Weihnachtsgeschäft. In der wichtigen Adventszeit erwarten die meisten Händler und Gastbetriebe gute Geschäfte. (SP)
Jedes Jahr feiert die Christenheit die Adventszeit als Vorbereitung auf das große Weihnachtsfest, der Geburt Jesu Christi. Die Kirche lädt die Gläubigen ein, ruhig zu werden und sich auf die Ankunft des Erlösers in uns vorzubereiten. Täglich werden feierliche Rorateämter mit schöner Adventsmusik angeboten. Der Adventskranz mit den vier Kerzen begleitet diesen besinnlichen Weg. Doch was macht die moderne Geschäftswelt mit dieser besinnlichen Zeit? Sie missbraucht sie und lockt die Massen durch verführerische Kaufangebote auf die Weihnachtsmärkte und bietet Befriedigung bei Glühwein und Plätzchen. Die Besucher stürzen sich in einen hektischen Geschäftsrummel und werden Tag und Nacht von verkitschter Weihnachtsmusik berieselt. Wir Christen sollten den Mut haben, solchem Treiben Einhalt zu bieten, um wieder auf das Wesentliche aufmerksam zu machen.
LOKALES DORFUMGESTALTUNG
Bürgerprotest ST. LORENZEN – Beharrlichkeit hat sich für die Anrainer der Josef-RenzlerStraße bezahlt gemacht. Proteste und Unterschriftenaktion zeigen Erfolg: Die Gemeinde reagiert mit Taten.
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erkehrsberuhigung und Aufwertung der Lebensqualität war das Ziel der Dorfgemeinde. Buslinien sollten nicht mehr durch das Dorf führen und dem PKW-Verkehr sollte die Lust genommen werden, St.
zur Verkehrsberuhigung von St. Lorenzen führen soll“ erläutert Helmut Gräber, Bürgermeister von St. Lorenzen. Verkehrsinseln, die die Josef-Renzler-Straße verengen, Teilabschnitte mit Granitpflastersteinen anstelle der Asphaltierung und ein Tempolimit durch die Hauptstraße sollten zum gewünschten Ziel führen. Aber das Gegenteil war der Fall.
ANRAINERUNMUT
Lorenzen als Durchzugsstraße zu benutzen. „Im Zuge der Umgestaltung zum „lebendigen Dorf“ haben wir ein Konzept entworfen, das
Mit Beendigung der Umbauarbeiten im Juli dieses Jahres haben die Reklamationen begonnen. Anstatt einer verkehrsberuhigten Zone bekamen es die Anrainer mit Lärm zu tun, der ihnen vor der Sanierung trotz Busse und Autokolonnen durchs Dorf unbekannt war. „Wenn man schon das Dorf beruhigen will, dann doch nicht mit einer Granitbepflasterung!“, empörten sich die Anrainer. Manche sprachen sogar von Geräuschen, als würden Panzer durch das Dorf fahren. Besonders in der Nacht sei es schlimm
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gewesen. An durchgehenden Schlaf sei nicht mehr zu denken gewesen. Das Befahren des nicht einheitlichen Straßenbelags - Teilstücke mit Granitpflastersteinen wechseln sich ab mit asphaltierten Strecken - verursachte ein erhöhtes Lärmaufkommen. Bei zusätzlicher Nichteinhaltung der Geschwindigkeitsbegrenzung stieg die Lärmbelastung ins Unerträgliche. Bereits im August waren genervte Anrainer mit einer beachtlichen Anzahl an Unterschriften beim Bürgermeister vorstellig geworden. Lange wurde man vertröstet.
GEMEINDE SETZT TATEN „Die Proteste der Leute waren berechtigt! Wir konnten aber nicht sofort Maßnahmen ergreifen. Es braucht Zeit, um den richtigen Schritt zu tun“, wendet Bürgermeister Gräber ein. Die Messung der Dezibel bestätigte einen unzumutbaren Lärmpegel bei Geschwindigkeitsüberschreitungen über 40 km/h. „Jetzt haben wir als Gemeinde gehandelt. Die Granitpflastersteine wurden nicht entfernt, sondern abgeschliffen. Diese Aktion hat große Wirkung gezeigt. Die Anrainer sind zufrieden“, ist Bürgermeister Gräber erleichtert. Zusätzliche Kosten von etwa 1.000 Euro und eineinhalb Arbeitstage haben ausgereicht, um die überhöhte Lärmbelästigung in den Griff zu kriegen. Auch was die Geschwindigkeitskontrollen anbelange, ergänzte der Bürgermeister, werde man nicht mehr untätig zusehen, dass Übertretungen weiterhin ungeahndet blieben. Die Aufstellung einer Radarbox, die 24 Stunden aktiv bleibe, sei bereits im Gespräch. (SP)
Frohe Weihnachten und ein gutes Neues Jahr! Besondere Weihnachtsideen
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Puschtrarisch leicht gemacht Ahrntalerische Eigenart
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Es ist eine Ahrntalerische Eigenart, die Wörter mit den Umlauten ö und ü statt mit o und u auszusprechen und das ganze Wort dann noch einmal so richtig in die Länge zu ziehen. So sagt der Sandner, der Brunecker, der Welschberger „Bui“ zum Buben, der Prettnauer sagt „Büi“ – geschrieben, „Büüi“ so wie ers spricht. Gleich verhält es sich mit den Schuhen. Der Bozner sagt „Schuach“, der Brunecker „Schuiche“, der St. Johanner sagt „Schüüiche“. Und apropos in die Länge ziehen: Während „klapfauswärts“, sprich in den Ortschaften vor dem Sandner Klapf die Leute „Girtl“ zum Gürtel sagen, pflegt der Tölderer das genüsslich ausgedehnte Wort „Giiieschtl“ zu verwenden. Oder bleiben wir beim Wort: Im Ahrntal wird es opulent-geräumig und langgestreckte ausgesprochen, nämlich „Wöüscht“. Überhaupt hat diese etwas abgeranzte Eleganz der alten Wörter etwas für dich. Denkt man etwa daran, dass heutzutage der schnöde Begriff Bus, (als Abkürzung für Omni- oder Autobus hervorgegangen) dafür herhält dieses Verkehrsmittel zu beschreiben. Dagegen macht der überholte Begriff Postauto viel mehr her. Wenn eine Omi sagt, sie fährt mit dem Postauto in die Stadt, dann schwingt mit, dass es sich dabei um einen ordentlichen Ausflug handelt. Das ist nicht so, als ob man jetzt einfach mal mirnichtsdirnichts in den Bus steigt. Das ist eine Sache, die mental vorbereitet wird. Weil ein Postauto, das ist halt noch was. So wie ein Lastkraftwagen, der im Pustertal gemeinhin als „Loschta“ bezeichnet wird. Wobei Loschta klingt, als ob wir es aus dem Balkan plagiiert hätten. „Wo ist Mann mit Loschta?“ fragte mich unlängst eine Servierkraft, die von anderswo ins Pustertal zum Arbeiten gekommen ist. Sie sprach „Loschta“ so schön und mächtig aus, mit derart Wortgewalt, dass man gleich kapiert: Ein Loschta ist ein großer, starker Wagen. (NO)
„Kein Schnee? Das geht uns alle an!“ Überall dasselbe Problem: Es ist zu warm; so ist es fast unmöglich, jetzt, Anfang Dezember, Kunstschnee zu produzieren und die Skigebiete wie geplant zu eröffnen.
VERLUSTE HALTEN SICH IN GRENZEN Meinhard Fuchsbrugger, Geschäftsführer der Speikboden AG ist optimistisch, denn laut Wetterprognosen soll das Wetter nun doch umschlagen. „Wir auf dem Speikboden haben ein ganz anderes Gästeaufkommen als in den Nachbarskigebieten. Die Einbußen halten sich bis jetzt in Grenzen. So ist auch der Druck bei uns, so schnell wie möglich die Saison zu beginnen, nicht so groß, wie z.B. in Alta Badia oder auf dem Kronplatz.“
AUSWIRKUNGEN AUF ALLE WIRTSCHAFTSZWEIGE Mit weit mehr Verspätung öffnet der Kronplatz seine Tore. DDr. Andrea Del Frari, Direktor von Skirama Kronplatz: „Wir öffnen, sobald dies aus sicherheitstechnischen Gründen möglich ist. Wir sind einfach vom Wetter abhängig.“ Laut Del Frari fallen die Verluste größer aus als bei anderen Skigebieten, und betreffen nicht nur die Seilbahnbetreiber: „Aus touristischer Sicht generiert jede Nächtigung eine Wertschöpfung von ca. 144 Euro. Wenn diese nicht in die Region fließen, hat das große Auswirkungen auf alle Wirtschaftszweige.“ Del Frari spricht sogar von
Verlusten für die Krankenhäuser: „Kein Skibetrieb bedeutet keine Pistenrettung, also weniger Leistungen in den Krankenhäusern und weniger Geld in den Kassen der Sanitätsbetriebe.“
STORNIERUNGEN, SOWEIT DAS AUGE REICHT Viele Hotels in allen Skigebiete mussten bereits Stornierungen hinnehmen, so auch bei Hotels rund um den Klausberg. Künig Franz, Betriebsleiter Stellvertreter der Klausberg AG, hofft, dass sich
die Eröffnung nur um eine Woche verschiebt. Wenn die Temperaturen umschlagen, werden nur fünf kalte Tage benötigt, um zumindest die Hauptpisten zu beschneien. „ Das letzte Mal hatten wir 1994 solch eine Situation. Damals öffneten wir erst am 17. Dezember.“ Das „Sant‘Ambrogio“ Wochenende, das sonst viele Touristen in die Skigebiete lockt, ist dieses Jahr komplett ausgefallen.„ Der Schaden bei uns ist sicher überschaubar,“ so Künig, „aber ja, Verluste gibt es einige.“ (SaH)
LOKALES GEWÄHRLEISTUNG DER NAHVERSORGUNG
GASTKOMMENTAR
Das letzte Geschäft
Was lässt (m)ein Leben gelingen?
PRETTAU – Vor ca. einem Jahr wurde in Prettau das einzige Geschäft des Dorfes wiedereröffnet. Die Dorfbewohner sind zufrieden.
NUR GEMEINSAM KANN ES FUNKTIONIEREN Durch die Gemeinde Prettau, die im Vereinshaus ein komplettes Geschäft einrichten ließ und so die Lokalitäten zur Verfügung stellte, und durch die Bereitschaft des jetzigen Geschäftsführers Markus Hopfgartner war es möglich, das Geschäft und die Bar wiederzueröffnen. „Ohne die Unterstützung der Gemeinde hätte ich das Geschäft wohl nicht eröffnet, da niemand wusste, ob es läuft oder nicht,“ so Markus Hopfgartner. „Eines der großen Probleme war auch die Lieferung von frischer Waren in nicht so großen Mengen, und das in einen Ort, der so weit entfernt ist. Durch die Bereitschaft der Aspiag, die Lieferungen zu übernehmen, war es überhaupt erst möglich, das Geschäft zu öffnen.“
NAHVERSORGUNG IST WICHTIG Ein Jahr später kann schon die erste Bilanz gezogen werden: Die Prettauer Bevölkerung ist froh, dass es wieder ein Geschäft in ihrem Dorf gibt und somit die Nahversorgung gesichert ist. Es wurde auch verstanden, dass es an der Bevölkerung selbst liegt, wie lange sich das Geschäft halten kann, dies zeigen die Zahlen der Kunden. Hopfgartner betont, dass auch die Bemühung, einen guten Service, eine breite Auswahl und vor allem auch frische Produkte anzubieten, die Bevölkerung animiert, im eigenen Dorf einzukaufen. Die Geschäfte laufen zufriedenstellend, woran auch die angeschlossene Bar ihren Beitrag leistet. Wenn es so
weitergeht, gibt es eine Zukunft für das Geschäft. Die Dorfbewohner sind zufrieden und begeistert, so auch Christian Steger (26), aus Prettau: „Ich glaube, die ganze Dorfgemeinschaft ist froh, dass das Geschäft wieder eröffnet hat. Die Kombination aus Bar und Geschäft ist super, jetzt ist im Dorf wieder Leben. Wir hoffen, dass es so weitergeht.“ Laut Hopfgartner gibt es nun auch einen Beschluss der Landesregierung, dass das einzige Geschäft in einer Gemeinde finanzielle Unterstützung erhält. Die Anträge dafür wurden bereits gestellt, die Hoffnungen auf Erfolg sind groß, denn dies wäre natürlich eine zusätzliche Motivation, das Geschäft weiterzuführen. (SaH)
Leben
W
as treibt uns Menschen an und was lässt uns verzweifeln? Was schenkt uns Hoffnung oder macht uns Angst? Welche Lebensaufgaben, -fragen und -entscheidungen können uns bis an den Rand der Verzweiflung treiben und wie können wir es trotz allem immer wieder schaffen, wieder aufzustehen und weiter zu gehen? Wie kann ein berufliches oder privates Miteinander gelingen, warum ist dies überhaupt so schwierig? Was suche ich, wenn ich süchtig bin und wie schaffe ich es, frei zu werden? Mit diesen und vielen weiteren Fragen beschäftige ich mich seit 2007 im Rahmen meiner Arbeit in Einzelund Paargesprächen, mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen, mit Männern und Frauen. Heute möchte ich ein kleines Dankschön an all jene Leserinnen und Leser senden, welche mich gefragt haben, wann sie denn wieder im „Puschtra“ von mir lesen würden, da ihnen die Artikel im Hinterkopf geblieben sind. Besonders gefreut hat mich, dass einige Leser/innen Artikel sogar ausgeschnitten und sich in die Brieftasche gesteckt oder an den Kühlschrank geklebt haben. Das schönste Geschenk ist jedoch das Vertrauen, welches mir meine Klientinnen und Klienten entgegengebracht haben. So freue ich mich heute umso mehr, Ihnen im Laufe der nächsten Monate wieder Überlegungen mitgeben zu dürfen und vielleicht kann der eine oder andere meiner Gedanken, Ihnen oder einen Ihrer Lieben im Leben etwas weiterhelfen. Was sich geändert hat in den letzten Jahren ist der Umgang mit unseren
Lebensfragen und -problemen. Wir sind lockerer geworden, freier, selbstsicherer. Wir holen uns früher professionelle Hilfe, weil so auch leichter geholfen werden kann und wir umso schneller wieder selbst unser Leben in den Griff bekommen. Die Zeiten veralteter Vorstellungen sind zum Glück vorbei, Skepsis ist nicht mehr angebracht. Psychologen/Psychologinnen und Psychotherapeuten/ Psychotherapeutinnen verfügen über eine fundierte, langjährige, wissenschaftliche Ausbildung und sind somit die richtigen Ansprechpartner genau dann, wenn man alleine nicht mehr weiterkommt. Die zur Zeit wohl dringlichsten Themen, über welche ich auch im „Puschtra“ schreiben werde, sind Ängste, Depressionen, Panikattacken, Burnout, Überforderung zwischen Familie, Haushalt und Beruf, Beziehungsprobleme, Ängste und Unsicherheiten bei der Erziehung von unseren Kindern, die rebellische Zeit der Pubertät, Probleme am Arbeitsplatz, im Miteinander. Ich freue mich natürlich sehr über Rückmeldungen und wünsche mit dem abschließenden Zitat allen eine frohe und besinnliche Weihnachtszeit und einen guten Start in ein neues Jahr voller schöner Augenblicke. „Wenn uns bewusst ist, dass die Zeit, die wir uns für einen anderen Menschen nehmen, das Kostbarste ist, das wir schenken können, haben wir Weihnachten verstanden.“ (R. Bloch, 1957)
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LOKALES VERBRAUCHERZENTRALE SÜDTIROL
18.800 Beratungen im Pustertal Die Verbraucherzentrale Südtirol feiert heuer ihr 20-Jähriges Jubiläum. Die Außenstelle in Bruneck ist seit 2002 in Betrieb. Die Inanspruchnahme ist seitdem konstant gestiegen.
„Unsere liebste Arbeit ist immer die vorbeugende Beratung, so dass Problemsituationen gar nicht erst entstehen“, sagt Anna Weissteiner, Verbraucherberaterin der Außenstelle Bruneck. Von Beginn an war sie mit dabei, hat geholfen, die Filiale in Bruneck aufzubauen: „Wir haben damals, vor inzwischen 13 Jahren, ganz klein begonnen, mit nur vier Beratungsstunden pro Woche. Die Nachfrage war von Anfang an stark. Und seit 2009 können wir unseren Dienst an drei Halbtagen die Woche und einen zusätzlichen ganzen Tag anbieten.“
VERBRAUCHERPROBLEME Seit den Anfängen haben die
Probleme mit den Telefongesellschaften bis heute nichts an Aktualität verloren. „Bitte, keine Verträge am Telefon abschließen! In Zeiten der Krise reicht oft das Schlüsselwort „billiger“ aus, dass Menschen allzu leichtsinnig ihre persönlichen Daten preisgeben. Von einem einmal abgeschlossenen Vertrag zurückzutreten, ist nicht einfach. Gerade bei Telefonanbietern hat der Konsument vielfach keine Chance, alleine zu seinem Recht zu kommen“, weiß Anna Weissteiner. Neben den Telefongesellschaften finden sich seit der Liberalisierung im Jahre 2007 auch Stromanbieter, die Konsumenten bevorzugt am Telefon zu einem
Vertragsabschluss überreden wollen. Die Verhandlungen werden in italienischer Sprache geführt. Bei unzureichenden Sprachkenntnissen bleiben Missverständnisse nicht aus. Zugenommen haben in den letzten Jahren auch die Anfragen in Bezug auf Baumängel. Ein Klassiker unter den Ratsuchenden ist dagegen nach wie vor die Gewährleistung von Produkten, die schadhaft sind. Probleme mit Interneteinkäufen werden allerdings weitergeleitet an das Europäische Verbraucherzentrum in Bozen.
HAUSVERSTAND Ratsuchende finden sich quer durch alle Altersstufen. „Wir wun-
dern uns über die Leichtgläubigkeit der Konsumenten. Nur Vorteile bei geringeren Kosten gibt es nicht! Man soll sich nie unter Druck setzen lassen und vor einem Vertragsabschluss eine Nacht schlafen“, rät Anna Weissteiner. (SP)
JAHR
BERATUNGEN IM PUSTERTAL
2009 2010 2011 2012 2013 2014 2002 – 2014:
1.456 1.790 1.915 2.091 2.187 2.280 18.800
SÜDTIROLER BAUERNBUND
Zum Wohle des Bauernstandes Die Jahresversammlung des Südtiroler Bauernbundes-Bezirk Pustertal fand am 6. Dezember 2014 im Michael-Pacher-Haus in Bruneck statt.
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Der Höhepunkt der Arbeit des Südtiroler Bauernbundes stand in diesem Jahr unter dem Motto „Erhalt des ländlichen Raumes“. Gut besucht war die Jahresversammlung von den Bauern selbst wie von den Ehrengästen. Kein gutes Jahr sei es für die Bauern gewesen, begann der Bezirksobmann Anton Tschurtschenthaler nach der Begrüßung seinen Jahresrückblick. Der stark verregnete Sommer führte zu Ernteausfällen
im Grünlandbereich wie im Saatbau. Ein Preisverfall sei abzusehen. Preiskämpfen sehe man auch in der Milchwirtschaft entgegen mit dem Wegfall der Milchquote im kommenden Frühjahr. Dem Höfesterben sei entgegenzuwirken, um den ländlichen Raumes zu erhalten. Jährlich würden 300 Höfe aufgelassen. Die Arbeit sei hart, der Verdienst zunehmend geringer. „Alle wollen es besser verstehen, nur arbeiten soll der
Bauer selbst“, kritisierte der Bezirksobmann. Dabei werde das Geld nicht weniger, man müsse es nur anders verteilen. Tschurtschenthaler appellierte dabei auch an die Politik, einer Zentralisierung durch Verlagerung und Einsparungen sei entgegenzuwirken. Man müsse gemeinsam dafür kämpfen, bei Entscheidungen mit eingebunden zu werden. Bezirksleiter Dr. Walter Hintner ging in seinem Vortrag „Das Testament wird wichtig“ auf bürokratische Fragen ein und verwies auf den Erhalt des ländlichen Raumes, der in Gefahr sei, wenn die Frage der Hofübergabe nicht geregelt sei. Den Wert des ländlichen Raumes betonte auch Landes-
rat Arnold Schuler. Im letzten Jahr habe es in der Landesregierung viele Neuerungen gegeben, aber dies sei auch eine Chance für die Landwirtschaft von morgen. Landwirtschaft bedeute immer auch Wirtschaft, und entsprechende Erleichterungen müssen kommen, auch wenn das Verständnis dafür nicht immer ganz einfach sei. Einen Höhepunkt bildete die Verleihung der Erbhof-Uhrkunden (siehe Kurzmeldungen) durch den Landesrat. Geehrt wurden auch neun Ortsobmännern, denen die Ehrennadel in Silber verliehen wurde. Wohnbauexperte Diego Del Monego ging auf das „Bauen mit Hausverstand“ ein. (SP)
LOKALES KRANKENHAUS
Doch kein Geburtshaus INNICHEN – Die Polemik um das Krankenhaus Innichen geht weiter. Für die diskutierte Schließung der Geburtenabteilung werden Lösungen gesucht – aber auch wieder verworfen. Eine davon war, wie Medienberichten zu entnehmen war, die Idee, ein Geburtshaus in Innichen einzurichten.
V
or kurzem berichtete ein Internetportal von einem angeblichen Vorschlag der Südtiroler Hebammen, ein Geburtshaus zu errichten, welches die Dienste der bedrohten Geburtenabteilung und Gynäkologie übernehmen könnte. Auch Hebammen dürfen nämlich gynäkologische Visiten anbieten, was besonders den Frauen und werdenden Müttern aus dem Hochpustertal zugutekommen würde, falls der gynäkologische Dienst und die Geburtenabteilung 2016 tatsächlich geschlossen werden sollten. Beim Personal der Gynäkologie und Geburtenabteilung gehen die Meinungen auseinander und decken sich im Allgemeinen nicht mit dem kolportierten Vorschlag der Südtiroler Hebammen. In einem Schreiben an Sanitätslandesrätin Martha Stocker, in welchem Ansichten, Anliegen und Forderungen
angebracht wurden, erklärt das Kollegium der Hebammen in einer Stellungnahme, dass es auch in Innichen oder Umgebung “zur Zeit nicht sinnvoll“ sei, ein Geburtshaus einzurichten; vielmehr sollen der Sprengel und die Hebammendienste gestärkt und ausgebaut werden, da auch bei einem Geburtshaus für den Ernstfall ständig ein Arzt/
eine Ärztin bereitstehen müsste. Trotz einer Distanzierung der Südtiroler Hebammen von dieser potenziellen Lösung müssten die finanziellen Aspekte aufgezeigt werden, um diese mit der aktuellen Situation zu vergleichen und zu klären, ob ein Geburtshaus in Betracht gezogen werden könnte. Das Kollegium der Hebammen der
Provinz Bozen ist aber auch zum Schluss gelangt, dass momentan weder in Innichen oder in anderen periphere Krankenhäusern wie Schlanders oder Sterzing noch in den größeren Krankenhäusern der Provinz Bozen Geburtshäuser den gynäkologischen Dienst oder die Geburtenabteilung ersetzen könnten. (MB)
Ein Geburtshaus ist eine außerklinische Institution für Frauen und werdende Mütter, welche von Hebammen betrieben wird. Die Einrichtung soll nicht der eines typischen Krankenhauses gleichen, sondern soll den Patienten/innen ein Gefühl des Wohlbefindens vermitteln. Dies wird unter anderem damit erreicht, dass besonders weiche Formen und warme Farben verwendet werden.
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GRUNDSTÜCKSTAUSCH
Engile-Bengile 2.0 Sie kennen sicher die Problematik: Eine Menge Verwandter oder Bekannter sollen zu Weihnachten beschenkt werden – die Folge ist vorweihnachtlicher Stress bei der Suche nach dem passenden Geschenk.
A
m Ende steht dann oft die Enttäuschung über einen offensichtlichen Verlegenheitskauf und eine Menge unnötiger Geschenke. Die Lösung in vielen Familien heißt „Engile-Bengile“: Eine Verlosung weist jedem einen geheimen Wohltäter und einen Empfänger zu. Auch im Freundeskreis wird dieser schöne Brauch oft genutzt; ist aber gerade bei mobilen Gruppen aufwändig: Man muss zusammenkommen und eine Verlosung durchführen, die Ziehung von Pärchen und natürlich
von sich selbst ausschließen. Eine neue, kostenlose Website erleichtert Engeln und Bengeln in Spe, sich zu finden: „Engile-Bengile.it“ Der nicht kommerzielle Webdienst übernimmt die Verlosung und informiert alle Gruppenteilnehmer über E-Mail, wer der jeweils glückliche Empfänger der hoffentlich liebevoll ausgesuchten Geschenke ist. Mehrfachziehungen und die dazugehörenden Verwechslungen sind somit Geschichte, und einem schönen Weihnachtsfest steht nichts mehr im Wege.
Ungewisse Zukunft BRUNECK – Müssen die Kinder der Sonnenstraße um ihren Spielplatz bangen? Unlängst machten Gerüchte die Runde, es solle auf diesem Grundstück ein Kondominium entstehen. Bei einem Informationstreffen am 2. Dezember klärte Bürgermeister Roland Grießmair interessierte Anrainer über die Zukunft des betreffenden Grundstückes auf.
EIN GRUNDSTÜCK, VIELE EIGENTÜMER „Wir haben erfahren, dass eine Privatperson, welche Eigentumsanteile am Grundstück besitzt, Interesse daran hat, sich auch die anderen Anteile am Baugrund zu sichern und sich aus diesem Grund mit den anderen Eigentümern in Verbindung gesetzt hat“, so der Brunecker Bürgermeister. „Sobald dieser Interessent die 50% an Quoten besitzt, könnte er theoretisch bauen. Dafür müsste aber zunächst eine Teilungsklage eingereicht und das Eigentum definiert werden. Dies wäre eine langwierige und kostspielige Sache“, erklärte Grießmair.
DIE GEMEINDE WARTET AB
Vorsicht: Kerze! Skiunfälle
Rund ein Viertel aller Brände entsteht durch offenes Licht und felsenfest auf den Schiern steht Feuer.Auch Gehenwer Sie daher mit offenen Flammen immer sorgsam kann sich verletzen. Die meisten Schium. Lassen Sie Kerzen und offenes Licht niemals ohne Aufsicht! Unfälle passieren ohne und Fremdeinwirkung. Vergessen Sie nicht, Gedenklichter Kerzen von Duftlampen Deshalbwenn sollteSie man über verlassen eine Unfallverauszulöschen, die sich Wohnung oder zu Bett gehen. Achten Sie bei Kerzen immer auf ausreichend Abstand zu sicherung Gedanken machen. Sei es durch brennbaren Bedenken Sie, dass alleine ein Windstoß eineMaterialien. Familienunfallversicherung oder durch genügt, um den Vorhang zum Produkt Auswehen über einer ein maßgeschneidertes fürund Jugendlizum Brennen bringen! che.Kerzenflamme Wichtig ist vor allem, denzuInvaliditätsfall 14
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und die Unfallkosten (Abtransport mit dem Hubschrauber) zu versichern. Tipp: Mit Ihrem Agenten Ihr Risiko einschätzen und die Versicherungssumme ermitteln.
Betroffen von den Ereignissen ist der Spielplatz nur indirekt. Denn eigentlich geht es um das angrenzende Grundstück, welches im Bauleitplan als Baugrund eingetragen ist. Die über 70 Eigentümer müssen darum die Gemeindeimmobiliensteuer „GIS“ entrichten. „Für einige ist diese Steuer sicherlich ein Grund, ihre Quoten abzugeben“, so eine Anrainerin. Die Gemeinde selbst habe vor vielen Jahren versucht, die Anteile am Grundstück zu erwerben, hat dies dann aber wieder aufgegeben. Nun werde die
Gemeinde erst nach Erreichen der 50%-Quote aktiv, so Grießmair.
DER TAUSCH „Wir haben uns vor Kurzem mit dem Interessenten zusammengesetzt, um gemeinsam eine Lösung zu finden“, so Grießmair. In Betracht gezogen habe man einen Tausch von Grundstücken. Getauscht werden könnte ein Grundstück in der Verdistraße, welches sich im Eigentum der Gemeinde befindet. Was das Grundstück in der Sonnenstraße betrifft, meinte Grießmair: „Wir werden nach erfolgtem Tausch versuchen, uns auch die restlichen Quoten des Grundstücks in der Sonnenstraße zu sichern, um die 100% zu erreichen.“
DER SPIELPLATZ BLEIBT! Weiters werde sich die Gemeinde sich dafür einsetzen, dass die Grünzone in der Sonnenstraße erhalten bleibt. „Wir möchten den Spielplatz ausbauen und attraktiv umgestalten“, so Grießmair. Dass der Spielplatz zumindest in seiner heutigen Form bestehen bleibt, sichert auch der Privatinteressent zu. Ob und wann es zu einem Tausch kommt und sich die Dinge konkretisieren, weiß niemand. Die Zukunft wird es zeigen. (SR)
LOKALES
Krampusumzug
Kleinkinder beim Krampusumzug?
Mittlerweile sind es nicht mehr nur die Kleinsten, die beim Anblick des Krampus erschaudern, sondern auch die Erwachsenen, so auch beim Krampusum- Dr. Andreas Huber, Direktor des Psychologischen zug in Bruneck. Dienst Bruneck, warnt.
L 500 Toifl suchten die Rienzstadt auf, und boten zum Teil sehr spektakuläre Shows, mit feuerspeienden Toifln, Käfigen, laut knatternden und heftig rußenden Traktoren und vielen Ruten und Peitschen. Allein die Masken der Toifl waren sehenswert, wahre Meisterwerke, wunderbar geschnitzt und bemalt, teilweise mit riesigen Hörnern und leuchtenden Augen. Auch dieses Jahr fand der Krampusumzug großen Anklang bei Jung und Alt, ca. 10.000 Besucher nahmen am 06. Dezember an der Veranstaltung
teil. Die 35 Krampusgruppen kamen großteils aus Südtirol, aber auch einige aus Österreich sind zum Umzug angereist. „Wir sind froh, dass der Krampusumzug wieder in Bruneck ausgetragen wird. Wir werden uns besonders Mühe geben, diese alte Tradition vorzuführen und alle Besucher mit unseren Kostümen und Einlagen zu begeistern,“ so der Vorsitzende der Brunecker Teufelgruppe „Filii diaboli“, Anton Mair unter der Eggen. (SaH)
aut seinen Einschätzungen sollten Eltern vermeiden, Kinder zu früh zu solchen Veranstaltungen mitzunehmen. Grundsätzlich müssen die Kleinen verstehen, dass der Krampusumzug ein Spektakel, und nicht echt ist. Dazu sind sie in der Regel vor einem Alter von 5 bis 6 Jahren nicht in der Lage. Aber auch danach sollte der Vorsicht Vorrang geben werden. Kinder reagieren oft sehr stark auf solche erlebte Bedrohung, auch wenn die Situation objektiv vielleicht ungefährlich ist. Sie signalisieren, wenn sie Angst haben: Spätestens dann müssen Eltern in der Lage sein, sie aus der Situation zu nehmen und ihnen zu erklären, dass keine Gefahr besteht. Aber auch wenn Kinder verstanden haben,
dass sich unter den Masken nur normale Menschen befinden, können solche Eindrücke tiefer gehen und sie stark belasten. Alpträume und Ängste können die Folge sein. Eltern sollten auf das Kind individuell eingehen und entscheiden, ob es schon so weit ist, solche Veranstaltungen zu besuchen. (SaH)
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IMPRESSION
Das Nigglasspiel Ein „Nigglasspiel“ ist ein Szenenreigen, der Situationen aus dem Alttiroler Alltag zeigt – immer vor dem Hintergrund des Lebensendes, des Jenseits‘, des Strafgerichts. Was ist falsch, was richtig? Auch wenn manche Texte gute hundert Jahre auf dem Buckel haben und nicht jeder Ratschlag heute noch ernst genommen wird (und werden sollte): Alle vier Jahre verbreitet das Nigglasspiel aus Pfalzen Heiter- und Nachdenklichkeit, u.a. mit den Szenen eines Ehestreits, den Schwierigkeiten eines betrügerischen Wanderhändlers, dem Zank des Schneider- und des Schusterleins, dem beruhigenden Auftritt des Nikolaus‘ und dem weniger beruhigenden des Höllenfürsten.
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LOKALES KOMPANIEGRÜNDUNG
Neue Schützenkompanie ST. GEORGEN – Seit dem 13. Dezember 2014 ist Holmet es offiziell: Die „Jergina“ haben eine SchützenkomVon: panie. Es ist dies die erste der Brunecker FraktioGesendet: An: nen. Betreff:
„Seit dem Frühjahr sind wir jetzt mit den Aufbauarbeiten beschäftigt. Eine Mindestanzahl von 22 ist für die Kompaniegründung Voraussetzung. Trotz des starken Vereinslebens in St. Georgen haben sich 23 „Jergina“ zwischen 16 und 55 Jahren gefunden, die mitmachen“, berichtet Werner Pramstaller, Hauptmann der neuen Schützenkompanie St. Georgen.
DIE VORGESCHICHTE Vor dem Ersten Weltkrieg hat es in St. Georgen schon einmal eine Schützenkompanie gegeben. Krieg und Faschismus ließen den Fortbestand der Kompanie nicht mehr zu, aber die Fahne hatte man gerettet. Sie war bis nach dem Krieg versteckt im Heustadel des Großvaters von Werner Pramstaller: „Ich habe davon erfahren, als man vor eineinhalb Jahren beschlossen hat, die Fahne zu restaurieren.“ Dem Gedankengut der Tiroler Kultur stets sehr nahe, war Pramstaller
"Schriftführer SK-St.Georgen" <schuetzenkompanie@gmail.com> Dienstag, 9. Dezember 2014 22:16 Werner Pramstaller Foto Puschtra
dann sofort einverstanden, den Aufbau einer Schützenkompanie tatkräftig zu unterstützen: „Schütze zu sein, bedeutet für mich nicht nur Tracht und Aufmarschieren, sondern ich verbinde damit eine starke Heimatverbundenheit. Wir müssen uns die Vielfalt erhalten, unsere eigene Identität bewahren und uns auch entfalten können.“ Bei den Vorarbeiten zur Kompaniegründung wurden dem neuen Hauptmann auch gut gemeinte Ratschlägen näher gebracht: „Ich höre oft „Seid nicht zu politisch!“, aber von einem mündigen Bürger wird erwartet, dass er politisch interessiert ist, dass er sich Gedanken macht. Nur wer informiert ist, v.l.n.r Julian Kammerer, Helmut Auer, Andreas Aichner, Elmar Hellweger, Werner Pramstaller, Huber kann mitreden. Jammern, wenn’s Christoph, Patrick Brugger zu spät ist, ist nicht unser Ziel.“
DIE ZUKUNFT Ideen, welche Aufgaben die neue Schützenkompanie in Zukunft übernehmen soll, hat Hauptmann Pramstaller viele, nur ist für deren
Umsetzung ein Schritt nach dem anderen erforderlich: „Zunächst ist uns wichtig, dass die neue Kompanie funktioniert. Dann werden wir uns um geeignete Räumlichkeiten
kümmern. Ein dritter Schritt wird dann sein, unseren Stellenwert im Dorf aufzuwerten, damit wir dazugehören, wie die Erdäpfel zum Pustertal!“ (SP)
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KULTUR
Vom Leben der minderen Leute in früherer Zeit TEIL I – Der Begriff “mindra Leit“ war vor allem im Ahrntal einst recht eindeutig besetzt. Gemeint waren Leute, die kaum Grund und Boden besaßen, nicht Bauern waren und auf die es im Dorfe niemals ankam. Wenn sie starben, wurde „klein geläutet“, die große Glocke ertönte nur, wenn Bauern begraben wurden. Diese minderen Leute hatten noch eines gemeinsam: Sie waren nicht im Landtag vertreten, waren also nicht landständisch und durften am legendären Tiroler Freiheitskuchen nicht mitnaschen. Eine der größten Gruppen, die zweifelsohne den minderen Leuten zugerechnet wurde, waren die bäuerlichen Dienstboten.
F
rüher lebten viel mehr Menschen als heute von der Landwirtschaft. Im Mittelalter waren es fast überall 90 und mehr Prozent. In Tirol, das eher spät industrialisiert wurde, waren es noch im 19. Jahrhundert weit mehr als die Hälfte. In Südtirol gaben noch bei der ersten Volkszählung nach dem Kriege im Jahre 1952 42% der Bevölkerung an, sie würden das tun. Heute liegt dieser Anteil in europäischen Industriestaaten beinahe überall unter 10%.
DIE UNFREIEN DIENSTBOTEN Seit dem frühen Mittelalter gab es zweierlei Dienstboten, die freien und die unfreien. Der freie Dienstbote tat gegen Bezahlung (in Geld und/oder Naturalien) Dienst bei einem Bauern, in dessen Haus er
wohnte. Je weiter wir zurückschauen, umso mehr unfreie Dienstboten treffen wir an, wahrscheinlich war sehr lange die große Mehrzahl der Dienstboten unfrei. In den Quellen hören wir immer wieder von unfreien Dienstboten, während wir von den freien Dienstboten nichts hören. Das hat damit zu tun, dass der Unfreie – etwa nach bayrischem Recht – als recht- und willenlose Sache im Besitze des Herrn galt, die gekauft und verkauft werden konnte. Und über das Rechtsgeschäft „Kauf“ bzw. „Verkauf“ wurde eine Urkunde abgefasst, die dann oft erhalten blieb, während der besitzlose freie Dienstbote praktisch keine Chance hatte, in die Schriftlichkeit einzugehen und so seiner Existenz pergamentene bzw. papierene Dauer zu verleihen. In diesem Fall musste ein Handschlag
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genügen, denn Schriftlichkeit kostete. Den Unfreien sah man in der älteren germanischen Zeit schon äußerlich ihren Stand an: sie trugen geschorenes Haar als Zeichen der Unfreiheit. Die Bilder des „Sachsenspiegels“ stellen die Unfreien mit kurzen Gewändern und mit hässlichen Gesichtern dar oder gar mit geschlitzten Nasen oder Ohren. Der Ausdruck „Schlitzohr“ ist ein germanischer Ausdruck. Der „Sachsenspiegel“ ist das bedeutendste Rechtsbuch des deutschen Mittelalters, verfasst zwischen 1220 und 1235, vom Ritter Eike von Repkow. Es handelt sich dabei um Aufzeichnungen von ungeschriebenem Gewohnheitsrecht. Der Unfreie war nicht waffenfähig. Er konnte verkauft oder verschenkt werden. Wenn er auf einem Bauernhof lebte, war er an die Scholle gebunden. „Glebae adscripti“ hießen diese an die Scholle gebundenen Unfreien auf Mittellatein. Für sie gab es auch kein „Wergeld“. Wurde jemand getötet, war das Wergeld als Buße zu erlegen. Nach bayrischem Volksrecht war für Unfreie ein Wergeld von 20 Solidi (Schillinge) fällig, aber das war nicht als Schutz für das Leben, sondern als Entschädigung für den Eigentümer gedacht. Zum Vergleich: das Wergeld eines Freien betrug achtmal so viel, nämlich 160 Solidi. Der Adelige hatte das doppelte Wergeld eines Freien.
Der Herr durfte seinen unfreien Dienstboten körperlich strafen, auch töten. Das Foltern von Unfreien war erlaubt, in Tirol im Mittelalter, in Russland bis ins 19. Jahrhundert herauf. Für die Heirat brauchten die Unfreien die Einwilligung des Herrn, dem sie dafür eine relativ hohe Geldabgabe (von 12 Denaren) zu zahlen hatten. Der Herr sah es gern, wenn sich Unfreie verheirateten, denn die Kinder von Unfreien waren wieder unfrei und blieben im Besitze des Herrn. Heirateten Unfreie zweier verschiedener Herren, dann teilte man sich die Kinder, was schön vertraglich geregelt wurde.
BEISPIEL 1: Im Jahre 1227 schlossen der Bischof von Brixen und der Graf von Tirol einen Vertrag: „Wir sind übereingekommen, … dass die Kinder zwischen der Kirche und dem Grafen gemeinsam und ohne Streit aufgeteilt werden, wenn sich Ministeriale der Kirche von Brixen und der Grafschaft (Tirol) verheiraten.“ Selbst wenn wir uns wundern, der Bischof war Teil des Systems, nach dem Menschen gekauft und verkauft und Kinder geteilt wurden. Die Kirche arrangierte sich mit dem System und war Teil davon. Papst Gregor der Große hat zwar schon um 600 die Gleichheit der Menschen vor Gott betont, aber eben nur vor Gott.
KULTUR
BEISPIEL 2:
DIE FREIEN DIENSTBOTEN
Daraus geht hervor, dass Unfreie verkauft wurden: „Kund sei getan …, dass ich Hertweich von Pray verkauft habe die Eigenleute … Heinreiche den Ruzzen und Elle den Zammerinne und ihre zwei Söhne und ihre Tochter an Johansen von Gufidaun und ihre Erben dieselben Eigenleute ihre ewiglich haben für rechten Eigen.“ Die Urkunde stammt aus dem Jahre 1314. In Tirol verschwanden die Unfreien im Laufe des 16. Jahrhunderts. Die letzten lebten im Matschertal im Vinschgau. Sie gehörten dem Grafen Trapp, der auf der Churburg hauste. Die Matscher Eigenleute des Grafen Trapp hatten es schon besser als ihre Schicksalsgenossen in früherer Zeit oder in anderen Ländern. Sie waren nicht mehr Dienstboten, sondern Bauern, die einen Hof bewirtschafteten, der – wie sie selber – dem Herrn gehörte. Jakob Trapp schildert in einer Schrift aus dem Jahre 1561 das Leben seiner Eigenleute in Matsch und hebt vor allem das Vorteilhafte ihrer Lage hervor, sodass man als Leser geradezu Sehnsucht danach bekommt, doch auch zu den unfreien Eigenleuten des Grafen zu gehören. Die Frage, warum die Unfreien in Tirol so früh verschwanden, lässt sich wohl so beantworten, dass es ihnen gelang, aus dem Dienstbotenstande auszubrechen und zu Bauern zu werden. Und ein Bauer war immer mehr als ein Dienstbote, auch wenn der Bauer unfrei und der Dienstbote war. Früher war man wer, wenn man eigenen Rauch aufsteigen ließ, d. h., wenn man ein Haus hatte.
Was über die freien Dienstboten zu sagen ist, haben Menschen, die die unmittelbare Nachkriegszeit erlebt haben, mitgemacht oder zumindest mit angesehen. Damals verfügte noch jeder Bauernhof mittlerer Größe über mehrere Dienstboten, so einen Knecht, eine Magd (Dirn), ein Knechtl, ein Dirndl, eine Gietsche als Kinddirn und einen Buben als Hirten. Natürlich handelte es sich dabei um freie Dienstboten, trotzdem verlor jeder Dienstbote einen Teil seiner Selbständigkeit, wenn er in ein Dienstbotenverhältnis eintrat. Auch er war der Gewalt des Herrn unterworfen, doch galt dies nicht mehr so unumschränkt wie seinerzeit bei den unfreien Dienstboten. So war es dem Herrn immer noch erlaubt, die Dienstboten zu schlagen, allerdings nicht völlig willkürlich oder gar mit
Waffen. Er durfte sich dabei eines Stockes bedienen, der höchstens fingerdick war. Schön lateinisch heißt das in der Dienstbotenordnung: „Virga aut lignum, quod digiti majoris grossitudinem non extendit.“ An einer anderen Stelle heißt es: „Schlecht jemand sein Knecht oder Diern mit Rueten, den soll der Richter nicht richten, denn niemand mag gewissen, was inner Haus ein Wuert (Wirt) mit seinem Gesind zu schaffen hat.“ Obwohl es erlaubt war, Dienstboten zu schlagen, gab es doch diesbezüglich einige Einschränkungen. So war lahm und blau schlagen verboten. Alte Dienstboten erinnern sich nicht, dass ausgewachsene Knechte und Mägde geschlagen worden wären, wohl aber seien Buben häufig geschlagen worden, da genügte es z. B., wenn der Hütbub Vieh nicht mehr heim brachte oder wenn weidende Tiere in ein Feld eingebrochen waren. Die Dienstboten waren freie Personen, die sich für eine bestimmte Zeit – meist für ein Jahr – verpflichteten, im Haus oder auf dem Felde zu arbeiten und die dafür einen bestimmten Lohn bekamen. Im Unterschied zu den Taglöhnern verfügte der Bauer aber über die gesamte Zeit seiner Dienstboten. Sie lebten ja mit ihm in Hausgemeinschaft, während die Taglöhner oder Tagwerker sich nur
während der Arbeitszeit auf dem Hofe aufhielten. Im Dorf gehörten die Dienstboten, was Rang und Ansehen anging, auf die unterste Stufe. Meist waren sie besitzlos, aber auch wenn sie ein Haus besaßen und zu den Söllhäuslern oder Häuslern oder Keuschnern gehörten, waren sie nicht viel besser dran als besitzlose Dienstboten. Im Ahrntal war für diese Leute die recht verächtlich klingende Bezeichnung “Hittner“ üblich. Diese Leute waren gezwungen, sich als Taglöhner durchzubringen oder als Korbflechter oder Besenbinder zu arbeiten und mit einem Hungerlohn auszukommen. Diese Häusler waren Dienstbotenerzeuger auf ewig. Der Aufstieg in die bäuerliche Schicht war sehr schwer, weil das Ansehen gering war. So nahm etwa eine zu heiratende Bäuerin lieber einen (weichenden) Bauernbuben als ein Häuslerkind. Nur ganz wenigen Häuslern gelang es, Bauern zu werden. Die meisten besaßen nur so viel Grund, dass sie eine Kuh oder ein paar Ziegen halten konnten. In einer Zeit, wo der Grundbesitz der Maßstab der sozialen Geltung war, machte man auch in der Rechtsprechung bedeutende Unterschiede, ob einer etwas hatte oder nichts. Die Glaubwürdigkeit stieg mit dem Besitz. Ein Knecht hatte im Ernstfall gegen einen Bauern auch vor Gericht keine Chance. (RT)
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23. DEZEMBER 2013 365 TAGE
IN DI BESCHTN a
VERGELT´S GOTT Man glaubt es kaum obo iatz ischs soweit, in 23. Dezember 2014 schreibm mir heit!
Wos kannt Bsundos sein an den Tog? In 1. Geburtstog feiern mir heint, wos fir a Frog!
Lei als Team hobm mir a guats Johr hinter ins gibrocht, ins haut nix um, sell war gelocht!
Zin Geburtstog mecht i enk oanfoch lai DANKE sogn, fir veröffentlichte Fotos und erwähnte Namen kennt es mi in Foll a verklogn!
Mit Worten isch des Johr net leicht zi beschreibn, eppas und a bissl mear hobm mir gimiast doleidn!
Olls kenn mo net dozeiln, sel isch klor! Dei wos dobei worn wissen wos olls wor.
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Es kearn no a poor zum Team dozui, weil hobm tian mir nia ginui. Insra Marlene isch ban Talla trogen do King, und fa die Budelgespräche kannt sie a Liadl sing! Die Petra hobm mir Schwangerschafts-beurlaubt, dofiar di Astrid glei ins kolte Wosser kaut! Insra Heinzelmännchen hoaßn Andy und Edeltraud, de mochn olls sauber a wenn die gonze Bar isch vosaut.
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Die Tante Paula opfot für ins jedn Sunnta, obwohl sie hot olls ondre als an gimiatlichn Munta! Als Kindergortntante isch sie die Ruhe in Person, obo a ba ins findet sie selbst im Stress in richtigin Ton!
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ZUBEREITUNG – – – – –
Butter schaumig rühren. Zucker, Vanillemark, Zitronenschale, Rum und Salz hinzufügen und schaumig rühren. Eier nach und nach einrühren. Flüssige Bitterschokolade in die Butter-Eier-Masse einrühren. Mehl und Sesam unter die Masse heben.
FERTIGSTELLUNG –
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HEISSLUFT: etwa 180 Grad UNTER-/OBERHITZE: etwa 190 Grad – etwa 25 Minuten TIPPS 1. Anstelle von Weizenmehl können Sie auch Dinkelmehl oder Vollkornmehl verwenden. 2. Sie können auch 1 Messerspitze Lebkuchengewürz in den Teig geben.
Den Teig 2–3 cm dick auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech auftragen, mit Sesam bestreuen und im vorgeheizten Backofen backen. Das Gebäck auskühlen lassen und in 2 x 2 cm große Würfel schneiden.
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UMFRAGE
Tannenbaum, o Tannenbaum… Weihnachten steht vor der Tür und Groß und Klein freut sich darauf. Der Puschtra hat nachgefragt: „Was bedeutet für Sie Weihnachten?“ (SP)
Anna Valentin (37), St. Kassian:
Hermann Leimegger (61), Ehrenburg:
Maria Horvat (63), Reischach:
Rosmarie Kosta (57), St. Lorenzen:
„Weihnachten bedeutet für mich Zusammensein mit der Familie, kein Streit, Zufriedenheit. Wir feiern Weihnachten heute schon noch wie früher. Wir sprechen am Heiligen Abend ein kleines Gebet und singen Weihnachtslieder unterm Christbaum. Die Familie kommt zusammen. Die Kinder bekommen kleine Geschenke, aber unter uns Erwachsenen schenken wir uns nichts mehr. Für mich darf die Messe an Weihnachten nicht fehlen, die Krippe, der Christbaum und die Kekse.“
„Weihnachten hat sich heute sehr verändert. In meiner Jugend war Weihnachten noch so richtig Weihnachten. Wir haben noch viel mehr gesungen und musiziert in der Familie. Die Geschenke haben noch gepasst. Diese waren schlicht und einfach. Man hat noch vieles selbst gemacht. Mit solchen Geschenken wären heute die Leute und die Kinder nicht mehr zufrieden. Heute ist alles nur mehr eine Kommerzsache. Am meisten freuen sich noch die Geschäftsleute zu Weihnachten, wenn sie einen guten Umsatz machen.“
„Weihnachten ist für mich ein Zusammenkommen in der Familie, ein gemeinsames Feiern, aber auch ein Nachdenken über das vergangene Jahr: In sich gehen und Rückblick halten. Früher wurde auch zu Hause am Heiligen Abend das Evangelium und die Weihnachtsgeschichte aus der Bibel gelesen, das ist heute nicht mehr so. Unterm Christbaum lesen wir einen besinnlichen Text und singen „Stille Nacht“. Der Heilige Abend gehört mir und meinem Mann. Am Christtag trifft sich dann die ganze Familie zu einem Festessen.“
„Die Leute sollten zufriedener sein. Gesundheit und Frieden in der Familie sind schon das schönste Weihnachten. Wir feiern Weihnachten heute noch so wie früher, eine richtige Bergweihnacht in der Großfamilie: Wir stellen die Krippe auf, im ganzen Haus der Weihrauchduft vom Räuchern, wir singen Weihnachtslieder unterm Christbaum und die Mette ist das Wichtigste. Die kleineren Kinder sagen Gedichte auf. Es ist alles sehr ergreifend. Die Geschenke spielen natürlich auch eine Rolle, aber nicht übermäßig.“
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GLÜCKWÜNSCHE
Das Geschenk der Weisen von O.Henry, gekürzt
Dreimal zählte Della nach. Morgen war Weihnachten, und sie hatte nur einen Dollar siebenundachtzig, um für Jim ein Geschenk zu kaufen. Monatelang hatte sie jeden Penny gespart, wo sie nur konnte, und dies war das Resultat. Die Ausgaben waren größer gewesen, als sie gerechnet hatte. Das ist immer so. Nur einen Dollar siebenundachtzig, um für Jim ein Geschenk zu kaufen. Für ihren Jim. So manche glückliche Stunde hatte sie damit verbracht, sich etwas Hübsches für
ihn auszudenken. Etwas Schönes, Seltenes, Gediegenes - etwas, was annähernd der Ehre würdig war, Jim zu gehören. Sie war den Tränen nahe. Doch plötzlich wirbelte herum und stand vor dem Spiegel. Ihre Augen glänzten und funkelten. Flink löste sie ihr Haar und ließ es in voller Länge herabfallen. Zwei Dinge besaßen die Dillinghams, auf die sie beide unheimlich stolz waren. Das eine war Jims goldene Uhr, die seinem Va-
ter und davor seinem Großvater gehört hatte. Das andere war Dellas Haar. Hätte die Königin von Saba in der Wohnung jenseits des Luftschachts gelebt, dann hätte Della eines Tages ihr Haar zum Trocknen aus dem Fenster gehängt, um Ihrer Majestät Juwelen und Vorzüge im Wert herabzusetzen. Wäre König Salomo der Portier gewesen und hätte all seine Schätze im Erdgeschoss aufgehäuft, Jim hätte jedesmal seine Uhr gezückt, wenn er vorbeigegangen wäre, bloß um zu sehen, wie sich der andere vor Neid den Bart raufte. Jetzt floss also Dellas Haar wellig und glänzend an ihr herab. Es reichte bis unter die Kniekehlen und umhüllte sie wie ein Gewand. Nervös und hastig steckte sie es wieder auf. Sie schoss zur Tür hinaus und lief die Treppe hinab auf die Straße. Wo sie stehenblieb, lautete das Firmenschild „Mme. Sofronie. Perücken aller Art“.
Wir bedanken uns bei unseren Lesern und Kunden für Ihre Treue und wünschen allen ein besinnliches Weihnachtsfest und ein frohes neues Jahr!
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Das
- Team
Madame, groß, zu weiß und frostig, sah kaum nach einer „Sofronie“ aus. „Wollen Sie mein Haar kaufen?“ fragte Della. „Ich kaufe Haar“, sagte Madame. „Nehmen Sie den Hut ab, damit wir es einmal ansehen können.“ Der braune Wasserfall stürzte in Wellen herab. „Zwanzig Dollar“, sagte Madame, mit kundiger Hand die Masse anhebend. „Geben Sie nur schnell her“, sagte Della. Oh, und die nächsten beiden Stunden trippelten auf rosigen Schwingen. Sie durchwühlte die Läden nach dem Geschenk für Jim. Schließlich fand sie es. Es war eine Uhrkette aus Platin, einfach und edel im Design, die ihren Wert auf angemessene Weise durch das Material und nicht durch eine Verzierung offenbarte - wie es bei allen guten Dingen sein sollte. Sie war sogar der Uhr würdig. Einundzwanzig Dollar nahm man ihr dafür ab, und mit den siebenundachtzig Cent eilte
GLÜCKWÜNSCHE sie nach Hause. Mit dieser Kette an der Uhr konnte Jim wirklich in jeder Gesellschaft um die Zeit besorgt sein. So großartig die Uhr war, manchmal blickte er wegen des alten Lederriemchens, das er an Stelle einer Kette benutzte, nur verstohlen nach ihr. Als Della zu Hause angelangt war, wich ihr Rausch ein wenig der Vernunft. Sie holte ihre Brennschere heraus und machte sich ans Werk, die Verheerungen auf ihrem Kopf auszubessern. Nach vierzig Minuten war ihr Kopf dicht mit kleinen Löckchen bedeckt, mit denen sie wundervoll aussah. Jim verspätete sich nie. Della ließ die Uhrkette in ihrer Hand verschwinden und setzte sich auf die Tischkante nahe der Tür, durch die er immer eintrat. Dann hörte sie seinen Schritt auf der Treppe, unten, auf den ersten Stufen, und wurde einen Augenblick blass. Sie hatte sich angewöhnt, wegen der einfachsten Alltäglichkeit stille kleine Gebete zu murmeln, und jetzt flüsterte sie „Bitte, lieber Gott, mach, dass er mich noch hübsch findet.“ Die Tür öffnete sich, Jim trat ein und schloss sie. Er sah mager und sehr feierlich aus. Jim blieb an der Tür stehen, Seine Augen waren auf Della geheftet, und ein Ausdruck lag in ihnen, den sie nicht zu deuten vermochte und der sie erschreckte. „Jim, Liebster“, rief sie, „sieh mich nicht so an. Ich hab‘ mein
Haar abschneiden lassen und verkauft, weil ich Weihnachten ohne ein Geschenk für dich nicht überlebt hätte. Es wird wieder wachsen - du nimmst es nicht tragisch, nicht wahr? Mein Haar wächst unheimlich schnell. Sag mir fröhliche Weihnachten, Jim, und lass uns glücklich sein.“ „Du hast dein Haar abgeschnitten?“ fragte Jim mühsam, als könne er selbst nach schwerster geistiger Arbeit diese offenkundige Tatsache nicht begreifen. „Abgeschnitten und verkauft“, sagte Della. „Hast du mich jetzt nicht noch ebenso lieb? Ich bin auch ohne mein Haar noch dieselbe, nicht wahr?“ Jim blickte neugierig im Zimmer umher. „Du sagst, dein Haar ist weg?“ bemerkte er mit nahezu idiotischem Gesichtsausdruck. „Du brauchst nicht danach zu suchen“, sagte Della. „Ich sag‘ dir doch, es ist verkauft - verkauft und weg. Heute ist Heiligabend!“ Jim schien im Nu aus seiner Starrheit zu erwachen. Er umarmte seine Della. Dann zog er ein Päckchen aus der Manteltasche und legte es auf den Tisch. „Täusch dich nicht über mich, Dell“, sagte er. „Du darfst nicht glauben, dass es etwas wie Haare schneiden oder stutzen oder waschen mich dahin bringen könnte, mein Mädchen weniger liebzuhaben. Aber wenn du das Päckchen auspackst, wirst du sehen, warum du mich eine Weile
aus der Fassung gebracht hast.“ Weiße Finger rissen hurtig an der Kordel und am Papier. Und dann ein verzückter Freudenschrei, und dann - ach! - ein schnelles Hinüberwechseln zu Tränen und Klagen, die dem Herrn des Hauses den umgehenden Einsatz aller Trostmöglichkeiten abforderten. Denn da lagen die Kämme und Haarnadeln - die Garnitur Kämme, die Della seit langem in einem Schaufenster angeschmachtet hatte. Wunderschöne Kämme, echt Schildpatt mit juwelenverzierten Rändern - gerade in der Schattierung, die zu dem schönen, verschwundenen Haar gepasst hätte. Es waren teure Kämme, das wusste sie, und ihr Herz hatte nach ihnen gebettelt und gebarmt, ohne die leiseste Hoffnung, sie je zu besitzen. Und nun waren sie ihr eigen; aber die Haare, die der ersehnte Schmuck hätte zieren sollen, waren fort.
Doch sie presste sie zärtlich an die Brust und war schließlich so weit, dass sie mit einem Lächeln sagen konnte: „Mein Haar wächst so schnell, Jim!“ Und dann sprang Della auf und rief: „Oh, oh!“ Jim hatte ja noch nicht sein schönes Geschenk gesehen. Ungestüm hielt sie ihm die Uhrkette auf der geöffneten Hand entgegen. „Ist die nicht toll, Jim? Die ganze Stadt hab‘ ich danach abgejagt. Jetzt musst du hundertmal am Tag nachsehen, wie spät es ist. Gib mir die Uhr. Ich möchte sehen, wie sich die Kette dazu macht.“ Statt zu gehorchen, ließ er sich auf das Sofa fallen, legte die Hände im Nacken zusammen und lächelte. „Dell“, sagte er, „wir wollen unsere Weihnachtsgeschenke beiseite legen und eine Weile aufheben. Sie sind zu hübsch, um sie jetzt schon in Gebrauch zu nehmen. Ich habe die Uhr verkauft, um das Geld für die Kämme zu haben.“
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PORTRÄT
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r ist der Herr der Krippen, über 120 Stück hat Paul Gartner in sein Museum gepackt. Wobei „Museum“ nicht der richtige Ausdruck ist: Vielmehr taucht man in ein magisches Figurenkabinett ein, in eine begehbare Krippenwelt mit glitzernden Sternen am Firmament und engelhaften Weisen im Raum.
bildhauersymposiums, das jährlich im Ahrntal ausgetragen wird, weil ich denke, wir können dadurch die Schnitzkunst für junge Leute attraktiv machen. Die Kunstwerke werden auch entlang unserer Wanderwege installiert und somit schließt sich irgendwo der Kreis: Der Baumstamm kehrt in den Wald zurück.
Erzählen Sie uns bitte ein wenig aus Ihrem Leben…. Ich bin in St. Jakob/Ahrn geboren und habe dort die Schnitzschule besucht. Später übernahm ich den Schnitzerei-Betrieb vom Onkel meiner Frau in Luttach, wo ich mich dann mit meiner Familie niederließ.
Haben Sie noch andere Leidenschaften? Ja, die Noriker Pferde. Diese Pferderasse ist seit einem halben Jahrtausend bei uns beheimatet, sie hat ebenso das alte Leben hier geprägt und es ist wichtig, diese Tradition zu pflegen. Noriker haben eine ganz besondere Gutmütigkeit.
Wie entstand die Idee für ein Museum? Ich erinnere mich, dass ich schon als Kind eine besondere Begeisterung für Krippen hatte, nach meiner Schnitzausbildung wurde sie zur Leidenschaft. Ich begann Krippen zu sammeln, aber ein Museum war nie geplant. Angefangen
„ICH DENKE, GLAUBE HILFT DEN MENSCHEN, BESSER ÜBER PROBLEME HINWEG ZU KOMMEN, ABER EIGENTLICH SOLLTE ER DAZU DIENEN, SELBST EIN BESSERER MENSCH ZU WERDEN.“ hat alles mit der Garage, die wir zu einem Schauraum umfunktionierten. Heute sind einige hundert Quadratmeter daraus geworden, bewusst haben wir das Museum im Millenniumsjahr eröffnet, 2.000 Jahr nach Christi Geburt.
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Wie kommt man zu so vielen Exponaten? Alle vier Jahre findet der Weltkongress für Krippenfreunde statt, vor Jahren war er in Barcelona, letztes
Paul Gartner aus Luttach
„Weihnachten ist für mich die schönste Zeit im Jahreskreis.“
Mal in Innsbruck. Man trifft sich und knüpft Netzwerke. Überall, wo der katholische Glaube verbreitet ist, gibt es eine eigene Krippengeschichte. Was gefällt Ihnen so sehr daran? Vielleicht ist es die Heimeligkeit, andere mögen es Kitsch nennen. Weihnachten und Krippen haben ein besonders Flair. Es birgt eine eigene Faszination und Vielfalt, da jedes Land seine typische Krippenbauweise hat, die die Kultur des Landes spiegelt. Wir kennen die Tiroler Krippe, aber in Brasilien wird sie zum Beispiel auf einem Boot dargestellt. Sie alle entstehen aus der Ideenwelt und Phantasie des Menschen, eine orientalische Krippe ist demnach nicht echter oder wahrer als eine andere. Ich denke, die wirkliche Krippenszene vor 2.000 Jahren war bestimmt nicht so idyllisch, wie wir sie heute idealisieren.
Welches ist Ihr schönstes Stück? Die Krippe des Alfons Hofer aus Prettau stellt das urige Ahrntal am besten dar mit originalgetreuen Bauernhäusern und der Wiedergabe des Dorflebens, den Pitschile Sängern oder den Ehrenburger Bittgängern, wo sogar die Portraits von Einheimischen in den Holzfiguren dargestellt sind. Schön sind auch die Schneekrippe aus dem Pitztal, die Reimmichl-Krippe vom Sextener Georg Lanzinger oder die über 200 Jahre alte Krippe aus dem Erzgebirge. Die über 70 m² große begehbare Krippe habe ich mit meinen Mitarbeitern ausgedacht, sie ist unser Herzstück. Was wollen Sie vermitteln? Unsere Geschichte, unsere Kultur. Ich denke, gerade Bauernkrippen können unsere frühere Lebensweise gut wiedergeben, aber auch die Arbeit, das Handwerk, das Schnitzen und das einfache Leben bei uns in den Bergen. Ich bin auch Initiator des Internationalen Holz-
Was bedeutet für Sie Weihnachten? Schöne Stunden im Kreis der Familie und die Erinnerung an meine Jugendzeit in der Großfamilie, wovon ich bis heute zehre. Die Adventszeit ist halt oft mit etwas Zeitmangel verbunden, ich hasse das Wort Stress. Sind Sie gläubig? Ich bin überzeugt gläubig, aber nicht mehr im Sinne, wie man früher dazu erzogen worden ist. Ich denke, Glaube hilft den Menschen, besser über Probleme hinweg zu kommen, aber eigentlich sollte er dazu dienen, selbst ein besserer Mensch zu werden, dann nämlich würden viele Probleme erst gar nicht entstehen. Wem möchten Sie danken? Meiner Familie. Sie hat mich in der Umsetzung meiner Ziele unterstützt und auch meine Spinnereien mitgetragen. Bestimmt hätte meine Frau sich oft lieber ein schönes Kleid gekauft, stattdessen hab ich das Geld in eine alte Krippe gesteckt. (schmunzelt) Was wünschen Sie sich vom Christkind? Im Kreise der Familie und Freunde einer harmonischen Zukunft in Gesundheit entgegen gehen zu können. Dasselbe wünsche ich euch allen. (IB)
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„Ich bin das Licht und du sist mich nicht. Ich bin der Weg und du folgst mir nicht. Ich bin die Wahrheit und du glaubst mir nicht. Ich bin der Meister und du hörst mich nicht. Ich bin der Herr und du kännst mich nicht. Ich bin dein Gott und du bittest mich nicht. Mach mir daher keinen Vorwurf wenn du mich nicht findest.“ Dieser Spruch ist in mühevoller Schnitzarbeit auf ein hübsch gestaltetes Holzbrettchen geritzt und an ein Wegkreuz genagelt, das wir bei der Wanderung antreffen. Die Schreibfehlerchen machen die Inschrift irgendwie noch menschlicher und inniger; das Wegkreuz vermittelt tiefste Volksfrömmigkeit. Ganz leicht auszumachen ist unser Weg diesmal nicht - lieber Wanderer, mache bitte auch du uns „daher keinen Vorwurf wenn du ihn nicht findest.“ Geheimtipps haben es so an sich, dass sie etwas versteckt sind und dass sie nicht jedermann kennt. Der Wanderweg ist zwar beschildert, allerdings wird er im Winter wenig begangen, weshalb er selten gespurt ist. Für Gehtüchtige mit gutem Orientierungssinn ist die Wanderung jedoch problemlos und
gewiss eine stille Schneeschuhtour in romantischem Weiß – vorausgesetzt, dass Frau Holle noch kräftig ihre Betten schüttelt. Aber da wir das Weihnachtsheft des Puschtra unbedingt mit einer Schneeschuhtour bringen wollen, wird uns die gute alte Dame bestimmt nicht im Stich lassen und die Matten mit weißem Flaum berieseln.
WEGBESCHREIBUNG Anfahrt ins Gadertal bis Pederoa. Noch vor der Brücke über die Gader biegen wir gegenüber der ersten Bar von der Hauptstraße rechts ab nach Picedac und verfolgen das steile Sträßlein bis kurz vor dem ersten Hof des Weilers Picedac (1453 m). Bei einer Linkskurve bei einer Auskehre können wir parken; weitere Parkmöglichkeiten sind rar.
Wir wandern von der Hauptstraße rechts abzweigend das Sträßlein hinauf, das uns an die Hinterseite des Wirtschaftsgebäudes des Hofes führt. Nun rechts abbiegen und die Forststraße verfolgen, bald kommen wir an einigen Holzhütten vorbei und gelangen zu einem Wegkreuz. Gegenüber des Wegkreuzes steht ein Hinweisschild, das uns den Weg Nr. 17B links ab nach Spizan weist. Sanft ansteigend mit einigen steileren Zwischenanstiegen geht es nun am Kamm entlang, der sich zwischen dem Gaderund dem Campiller Tal hinzieht. Wir verfolgen den Weg Richtung Gröpa und gelangen schließlich bis Spizan (1835m), unserem höchsten Punkt. Rückweg am Hinweg. (IB)
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SPORT
Zehn Jahre Handball in Bruneck Der ehemalige ASV Meusburger Bruneck ist mittlerweile eine eigenständige Sektion im SSV Bruneck. Was im Schulsport der Mittelschule Meusburger begann, ist mittlerweile im Südtiroler Handballsport eine feste Größe.
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er Handballsport hat in Bruneck nunmehr bereits eine lange Tradition. Die Wurzeln des SSV Bruneck Handball Meusburger liegen, wie schon der Name sagt, im Schulsport der Mittelschule Karl Meusburger. Vor etwas mehr als 10 Jahren nahmen dort die ersten Mannschaften an einer offiziellen Meisterschaft des italienischen Handballverbandes teil. Ausgangpunkt war damals Hubert Durnwalders Idee, mit einer eigenen Mannschaft an den HandballSchulturnieren teilzunehmen. Es existierte zu der damaligen Zeit in Bruneck noch kein Verein und so bestritt man die erste Saison unter Sand in Taufers. Im ersten Jahr als zweite Mannschaft in Taufers stellten sich mit dem Gewinn der Regionalmeisterschaft der U14 Mädchen bereits erste Erfolge ein. Die Nachfrage war bereits zu Beginn so stark, dass schon im Sommer 2004 der neue Verein ASV Meusburger Bruneck gegründet wurde. Mit dem eigenständigen Verein war es nun möglich den Handballsport über die Mittelschule hinaus auszuüben: Das Ende der Mittelschulzeit sollte keinesfalls das Ende des sportlichen Weges der Jugendlichen sein. Den Vorsitz des Vereines hatte bis September 2012 Reinhold Falkensteiner inne, welcher als Direktor der Mittelschule Meusburger das Amt des Präsidenten ausübte. Der Direktor der Mittelschule Röd, Markus Falkensteiner, bekleidete das Amt des Vizepräsidenten. Die Betreuung der Mannschaften übernahm Hubert Durnwalder als Trainer, Sepp Santi stand ihm als
Assistent zur Seite. Als U15 Mannschaft erspielten sich die Buben bereits in der ersten Saison unter dem Namen Meusburger den ersten Regionalmeistertitel in der Saison 2005/06. Zwei damalige Spieler, Mairvongrasspeinten Benjamin und Ranalter Michael, spielen heute in der ersten Mannschaft von Brixen in der höchsten italienischen Liga. Die sportliche Entwicklung des Vereins verlief in den letzten zehn Jahren rasant: Ab der Saison 2007/08 konnte der Verein jedes Jahr mindestens einen Regionalmeistertitel nach Bruneck holen. Den Höhepunkt bildete das Jahr 2011/12, wo mit der U14, U16, U18 und der Serie B alle Kategorien im Damenhandball gewonnen wurden. Die beachtlichen Ergebnisse der Jugendarbeit sind bis heute insgesamt 17 Regional-, 21 Landes- und drei Italienmeistertitel. Im Laufe der Zeit kamen immer mehr Mannschaften dazu, wobei die Grundschullehrerin Veronika Oberstolz, besonders im Jugendbereich, wertvolle Hilfe und Stütze wurde. Das Angebot reicht mittlerweile von den Kleinsten (Grundschulalter) bis hin zu den Erwachsenen. Gespielt werden verschiedene Meisterschaften, die Jüngeren (Grundschule, 1. Klasse Mittelschule) spielen nur Turniere, noch keine offizielle Meisterschaft. Einige besuchen auch nur die Übungseinheiten, ohne an Wettkämpfen teilnehmen zu müssen. Da es aber immer schwieriger wurde, das sehr umfangreiche Angebot und die Betreuung der Jugendmannschaften mit über 100 SpielerInnen mit der Schule zu vereinbaren, wurde im Frühjahr 2014
der Übergang zum SSV Bruneck vollzogen. Die Herkunft des Vereins sollte aber nicht vergessen werden und somit trägt er jetzt den Namen „SSV Bruneck Handball Meusburger“. Als Sektionsleiter steht dem Verein nun Martin Habicher vor, der von seinem Vize Reinhold Purdeller unterstützt wird. Die vorbildliche Jugendarbeit hat wahrlich Früchte getragen und der Verein hat sich auch auf nationaler Ebene durch seine Erfolge einen Namen gemacht. Nicht vergessen werden sollen neben der Jugendarbeit auch die Erfolge der ersten Damenmannschaft, welche in den letzten drei Jahren die Meisterschaft der Serie B gewinnen konnte und lediglich aus finanziellen Gründen auf einen Aufstieg in die höchste italienische Spielklasse verzichtete.
MIT DEM HANDBALL- URGESTEIN HUBERT DURNWALDER IM GESPRÄCH: Puschtra: Hubert, woher kommt
deine Leidenschaft für den Handballsport? Hubert Durnwalder: Schon als Mittelschüler mit dem damaligen Turnlehrer Viertler Seppi habe ich den Handballsport kennengelernt. Mein Bruder Helmuth, alias Attila, spielte in der höchsten Liga bei Brixen und auch in der Nationalmannschaft. Der Handballsport ist sehr dynamisch, technisch und ein Spiel, in dem es keine Sekunde gibt, in der nichts passiert. Warst du selbst auch als Handballspieler aktiv? Eigentlich bin ich kein Handballer, sondern Fußballspieler und Leichtathlet. Aus beiden Sportarten habe ich viele Erfahrungen mitgenommen, die mir heute als Trainer im Handballsport sehr zugute kommen. Wie gelingt es dir, deine Leidenschaft mit deiner Freizeit zu verbinden? An Freizeit ist bei unserem riesigen Aufwand, der sich durch die große Anzahl der Spiele, Turniere und Trainingseinheiten ergeben hat, kaum noch zu denken. Da die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen meine große Leidenschaft ist, war es für mich nie ein Problem so viel Zeit in diese Arbeit zu investieren. Worin siehst du bei uns im Pustertal die größten Schwierigkeiten als Handball-Trainer erfolgreich zu sein? Um ein international hohes Niveau zu erreichen, muss ein Athlet seinen Sport leben. Er muss sich täglich damit beschäftigen. Der Aufwand, nicht nur der sportli-
che, ist bei uns sehr zeitintensiv und Jugendliche sind nicht immer bereit für den Sport auf vieles zu verzichten. Zudem wird es immer schwieriger, die guten Strukturen, die bei uns vorhanden sind, auch in dem Umfang zu nutzen, der nötig wäre, um das Niveau noch einmal zu steigern. Was war bei deinen vielen Erfolgen dein bisher größter Coup als Trainer? Der schönste Moment, den mir heute noch besonders präsent ist, war der erste Gewinn einer Italienmeisterschaft mit den U14-Mädchen im Jahr 2010, als wir im Finale gegen den haushohen Favoriten Cassano Magnago in der letzten Sekunde der Verlängerung den Siegtreffer erzielt haben. Den größten Erfolg als Trainer sehe ich in der Aufbauarbeit, die uns innerhalb von „nur“ zehn Jahren so weit gebracht hat, dass wir italienweit als Handballverein größten Respekt genießen. Welches Ziel reizt dich als Trainer nach dem Gewinn von so vielen Titeln noch besonders? Meine Stärken als Trainer sehe ich sicherlich in der Jugend- und Aufbauarbeit. In den letzten Jahren musste ich alle Mannschaften von der U12 bis zur ersten Mannschaft der Damen betreuen (ca. 110 Spiele pro Jahr) Es ist uns mittlerweile gelungen, für die erste Mannschaft und die U18 mit dem Schweden Peter Helmersson einen hervorragenden Trainer an Bord zu holen. In den nächsten Jahren möchte ich mich vermehrt um die Basisarbeit im Verein kümmern. Nicht auszuschließen ist, dass ich vielleicht
irgendwann auch einmal bei einem anderen Verein meine Erfahrungen einbringen und gleichzeitig neue Erfahrungen sammeln möchte. Schön wäre es, irgendwo in der Ferne zu arbeiten um auch eine neue Kultur kennen zu lernen. Du bist der Vater des Vereins. Für eine derartige Aufbauarbeit braucht es aber sicherlich noch weitere Unterstützer. Auf wen konntest du besonders zählen? Alleine kann man ein so großes Projekt natürlich nicht bewältigen. Über die Jahre gab es viele Personen, die mir helfend zur Seite gestanden sind. Ich werde nie die vielen Eltern vergessen, die mich im Rahmen ihrer Möglichkeiten unterstützt und bestärkt haben. Ein ganz großer Dank gilt natürlich der Mittelschule Meusburger,
die dieses Projekt überhaupt erst ermöglicht hat. Unersetzbar waren und sind vor allem zwei Mitarbeiter, Sepp Santi und Veronika Oberstolz, die sowohl im sportlichen als auch organisatorischen Bereich entscheidend zur Entwicklung beigetragen
haben. Den größten Beitrag haben aber letztendlich die Kinder und Jugendlichen selbst geleistet, deren Einsatz und Begeisterung mich immer wieder von neuem motiviert haben. (chri.s.)
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veranstaltungen „Thomas auf der Himmelsleiter“ gespielt von der Heimatbühne Steinhaus: eine heitere Begebenheit in drei Akten von Maximilian Vitus. Wo: Aufführungen im Vereinssaal von Steinhaus WANN: Freitag, 16.Jänner 20.00 Uhr Sonntag, 18.Jänner 15.00 Uhr
Samstag, 24.Jänner 20.00 Uhr Sonntag, 25.Jänner 15.00 Uhr Mittwoch, 28.Jänner 20.00 Uhr Samstag, 31.Jänner 20.00 Uhr Sonntag, 01.Februar 15.00 Uhr R eSe RVi e R U Ng e N U NTe R: Tel. 348/4313631
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Hans grießmair und emanuel Valentin und wunderschöne Fotografien von Alfred erardi, gustav Willeit und historische Fotos aus verschiedenen Archiven. Mit dieser Publikation soll die gesellschaft sensibilisiert werden, damit sie den Wert der Stuben erkennt, sie ist schließlich ein Kulturgut das auch in der Zukunft erhalten und geschützt werden sollte.
Die Ausstellung selbst kann vom 26.12.14 bis einschließlich 05.04.15 im Museum Ladin Ciastel de Tor in St.Martin in Thurn besichtigt werden. www.museumladin.it info@museumladin.it Tel. 0474 524 020
La stüa tla Val Badia Die Stube im Gadertal La Stube in Val Badia
Öffnungszeiten Wintersaison und Jahresendfeier am 30.12.2014 Das Museum Ladin Ciastel de Tor in St. Martin in Thurn und das Ursus ladinicus in St.Kassian öffnen wieder ihre Tore mit Spezialöffnungszeiten über die Weihnachten – Neujahrszeit. Vom 26.12.14 bis einschließlich 06.1.2015 ist das Museum täglich von 15.00 bis 19.00 Uhr offen. Ab 8.01.15 bis ostern sind die Museen jeweils donnerstags, freitags und samstags immer von 15.00 bis19.00 Uhr geöffnert. 30
Auch heuer organisiert das Museum Ladin am Dienstag den 30.12.14 die traditionelle Jahresendfeier in Zus ammenarbeit mit dem Tourismusverein und dem Sportverein von St.Martin in Thurn, mit folgendem Programm: Ab 20.30 - 24.00 ist das Museum Ladin Ciastel de Tor kostenlos zugänglich. Ab 21.00 bis 24.00 musikalische Unterhaltung mit der gruppe “Die Verspielten” aus enneberg.
Catalogh dla mostra Ausstellungskatalog Catalogo della mostra
Falls Sie noch kein passendes Weihnachtsgeschenk gefunden haben, wäre das eine gute gelegenheit: das Museum Ladin Ciastel de Tor möchte Sie zur Präsentation des Katalogs der Ausstellung „Le cör dla Ciasa- Die Stube im gadertal“ am Sonntag, 21.12.2014 um 15.30 herzlich einladen. Der Katalog enthält Beiträge von Helmut Stampfer,
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Präsentation des Katalogs der Ausstellung „Le cör dla Ciasa- Die Stube im gadertal“
Um 21.30 Fackelzug auf der PiculinPiste und gleich anschließend Feuerwerk. Ab 20.30 - 24.00 Kostenloser Shuttlebus vom gasthof Post in Piculin zum Museum Ladin mit Haltestellen in Pradel (bei ex-Tankstelle) und beim gasthof Dasser im Zentrum von St.Martin in Thurn.
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