WIR 01 vom 16/01/2023

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Supplemento al mensile nr. 12/dicembre PLUS

Poste Italiane SpA – Versand im Postabonnement – ges. Dekr. 353/2003 (abgeändert in Ges. 27/02/2004 Nr. 46) Art. 1, Komma 1, CNS Bozen

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Nr. 01 - Jänner - 2023

INHALT Liebe Leserinnen, liebe Leser, der Jahreswechsel 2023 liegt gerade hinter uns. So mancher machte sich dabei Gedanken, oder gar vermeintlich gute Vorsätze, die dann, vielleicht schon, wenn Sie diese Zeilen lesen, als nicht durchführbar weggeschoben wurden. Das alte Jahr und das begonnene neue haben sehr viel Negatives gebracht: Krieg, Krisenherde, steigende Inflation, Flüchtlingswellen, Terrorismus, wirtschaftliche Instabilität, Armut, begrenzte Energieressourcen, Umweltzerstörung, gesellschaftliche Spannungen, Pandemie. Vieles wurde dazu schon gesagt, geschrieben, gehört, gesehen. Und es gäbe noch vieles zu sagen, schreiben, hören und sehen. Doch versuchen wir, das Gute ins Zentrum unserer Gedanken zu rücken. Konzentrieren wir uns mit Blick auf das kommende Jahr auf das Gute. Es ist das, was uns am Leben erhält, uns Perspektive gibt und Grundlage unserer Urteile sein sollte. Doch was ist gut? Das ist eine Frage der Sichtweise jedes Einzelnen, ist aber auch eine gesellschaftlich verpflichtende Frage in einem modernen, erfolgreichen und demokratischen Land wie unseres. Jede Medaille hat bekanntlich zwei Seiten. Der warme Winter (wenn dieses Wort aktuell überhaupt Berechtigung hat) ist schlecht

für Flora und Fauna, schlecht für die Gebiete, die vom Tourismus leben. Gut ist er für die, welche geringeren Ressourcenverbrauch anstreben, gut für die, die ein schmales Budget für Heizkosten haben. Jeder Mensch hat sein eigenes Verständnis von gut und schlecht, von wertvoll und nachteilig. Neben dem Streben nach Individualität sollte in der Beurteilung auch stets der Gedanke ans Gemeinwesen mitwirken. Jede Haltung, jede Handlung hat eine Auswirkung – auf uns selbst und unsere soziale Umwelt, auf unser eigenes Heute und auf das Morgen anderer. Gutes entsteht vor allem dann, wenn man es nicht nur für sich behält. Darum: Rücken wir das Bestmögliche für uns und unsere Mitmenschen ins Zentrum im Jahr 2023. Schreiben Sie uns, was Sie schon immer gerne sagen wollten, was Sie in Ihrer Umgebung stört, aber auch, was Ihnen besonders gut gefällt. Verbringen Sie eine gute Zeit und freuen Sie sich des Lebens. Es ist es wert, meint am 10. Jänner

Sport

Seite 20-21

Kunst & Kultur Seiten 18-19

Titel-Thema

Seiten 4–5

TITEL-THEMA Was erwartet uns 2023?

Seiten 4–5

GESELLSCHAFT

6+22

LOKALES

7-13

BÄUERINNEN

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PORTRAIT

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WIRTSCHAFT

16-17

KUNST & KULTUR

18-19

SPORT

20-21

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TITEL

Was das neue Jahr bringt Beileibe kein einfaches Jahr war 2022. Auf Corona ist auch noch der Krieg nach Europa zurückgekehrt, eine galoppierende Inflation, Strom- und Gaspreise in astronomischer Höhe. Für die meisten von uns unvorstellbar. Aber das waren Lockdown, Quarantäne und Impfpflicht auch. Als „Zeitenwende“, wie auch das Wort des Jahres lautet, wird 2022 in die Geschichte eingehen. Das Gefühl, dass etwas zu Ende geht und Neues am Entstehen ist, wird uns wohl auch durch das Jahr 2023 begleiten. von Josef Prantl

orona und der Ukraine-Krieg haben die globalen Spielregeln fundamental verändert. Sie haben Spaltung hervorgerufen, auf der globalen Bühne bis hinein in die Familien. Alles, was vorher war, Terroranschläge, Finanzkrisen, Flüchtlingskrise …, ist im Vergleich dazu nichts mehr. Vielen von uns erscheint die Welt heute instabil und unberechenbar. Doch kristallisieren sich bereits die ersten großen Entwicklungslinien heraus, welche unsere Zukunft entscheidend prägen werden. Dazu gehören Künstliche Intelligenz, „Blockchains“, ganz neue Formen der Mobilität, des Arbeitens, Wohnens, Essens, neue Technologien. Wir können uns konkret noch wenig unter all dem vorstellen, aber wer konnte sich vor 30 Jahren schon vorstellen, wie das Internet alles verändern wird?

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ZEITENWENDE

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2023 wird das Jahr der Veränderungen. Übrigens das erste Jahr im 21. Jahrhundert ohne eine Parlaments- oder Präsidentenwahl in einem G7-Land. Das birgt Chancen für mehr Stabilität in der Politik weltweit. In der Türkei und auch bei uns wird das neue Jahr aber spannend. Im Juni finden Parlaments- und Präsidentschaftswahlen, im Oktober die Landtagswahlen statt. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan ist in Demokratie- und Menschenrechtsfragen sicher kein Vorbild und er unternimmt jetzt schon alles, die geeinte Opposition auszuschalten. Istanbuls

Bürgermeister bleibt sein größter Konkurrent. Wir sollten die Entwicklung im Blick behalten, denn sie betrifft uns alle! Weniger dramatisch, aber ebenso spannend werden 2023 die Landtagswahlen bei uns. Die Karten werden jetzt gemischt, und wer alles antreten wird bzw. darf (alle wollen ja wieder, auch wenn Politiker zu sein, so unbegehrt sei!), das wird sich wohl in parteiinternen Kämpfen in den kommenden Monaten zeigen. Nach langer Bedenkzeit hat kurz vor Jahresende Landeshauptmann Arno Kompatscher auch noch bekannt gegeben, dass er für eine dritte Amtszeit zu haben ist.

DER GRÖSSTE HAUSHALT ALLER ZEITEN Südtirol stehen heuer 6,69 Milliarden Euro zur Verfügung, der größte Haushalt aller Zeiten. Das wirft die Frage nach verantwortlichem Regierungshandeln mehr denn je auf. Nachhaltigkeit, sozialer Zusammenhalt, Chancengerechtigkeit und Gleichstellung werden laut Arno Kompatscher 2023 wichtige Themen sein. Wenn wir echte Nachhaltigkeit erreichen wollen, müssen wir auch die sozialen Ungleichheiten angehen, sollte sich jeder Volksvertreter auf die Fahnen schreiben. 2023 wurde auch zum EU-Jahr der psychischen Gesundheit ausgerufen. Ziel ist es, der psychischen Gesundheit den gleichen Stellenwert wie der körperlichen Gesundheit einzuräumen. Der Ukraine-Krieg und die Inflation werden uns auch

in das neue Jahr begleiten. Vieles spricht dafür, dass die Inflation zwar leicht sinkt, aber zu hoch bleibt. Wenig spricht dafür, dass auf die Rezession wie nach Corona unmittelbar eine starke Erholung einsetzt.

POLITISCHES AUS ROM UND DER WELT Die Quote 103 gilt für 2023: Die neue Regierung in Rom hat einen vorzeitigen Zugang zur Rente all jenen, die ein Mindestbeitragsalter von 41 Jahren aufweisen und mindestens 62 Jahre alt sind, zugesichert. Das umstrittene Grundeinkommen ändert sich auch: Der Zuschuss wird auf 7 Monate reduziert und kann bei der ersten Ablehnung eines Arbeitsangebots verloren gehen. Kroatien erhält den Euro und tritt dem Schengen-Raum bei. Die italienische Luftwaffe feiert am 28. März ihr 100-jähriges Bestehen und Charles wird am 6. Mai offiziell zum König des


TITEL

Vereinigten Königreichs gekrönt. Im Mai findet der G7-Gipfel im japanischen Hiroshima statt. Wegen der russischen Aggression gegen die Ukraine und Andeutungen über einen möglichen Einsatz von Atomwaffen beschloss Japans Ministerpräsident Fumio Kishida, dass Hiroshima der beste Ort sei, um über internationalen Frieden und nukleare Abrüstung zu diskutieren.

GEDENKTAGE, KULTUR UND EVENTS

WAS HABEN WIR AUS COVID GELERNT? Diese Frage scheint Franziskus besonders wichtig : „Ich habe schon mehrmals gesagt, dass wir aus Krisensituationen nie unverändert herauskommen: Wir kommen entweder besser oder schlechter heraus. Heute sind wir aufgerufen, uns zu fragen: Was haben wir aus dieser Pandemie-Situation gelernt? Welche neuen Wege werden wir einschlagen müssen, um die Fesseln unserer alten Gewohnheiten abzulegen, um besser vorbereitet zu sein und um Neues zu wagen? Welche Zeichen des Lebens und der Hoffnung können wir aufgreifen, um voranzukommen und zu versuchen, unsere Welt zu verbessern?“

einer öffentlichen Gesundheitsversorgung für alle befassen; Friedensaktionen fördern, um den Konflikten und den Kriegen ein Ende zu setzen, die fortwährend Opfer und Armut verursachen; uns um unser gemeinsames Haus kümmern sowie klare und wirksame Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels treffen; den Virus der Ungleichheit bekämpfen sowie Nahrung und menschenwürdige Arbeit für alle sicherstellen und diejenigen unterstützen, die nicht einmal einen Mindestlohn erhalten und sich in großen Schwierigkeiten befinden. Der Skandal hungernder Bevölkerungen verletzt uns. Wir müssen mit geeigneten Maßnahmen die Aufnahme und die Integration fördern, insbesondere im Hinblick auf die Migranten und auf diejenigen, die wie Ausgestoßene in unserer Gesellschaft leben. Nur wenn wir uns in diese Situationen mit einem altruistischen Verlangen, das von Gottes unendlicher und barmherziger Liebe inspiriert ist, hineingeben, werden wir eine neue Welt aufbauen und dazu beitragen können, das Reich Gottes zu errichten, das ein Reich der Liebe, der Gerechtigkeit und des Friedens ist.“ gettyimages-metamorworks

Mit großen internationalen Events wie 2022 kann das neue Jahr nicht aufwarten. Zu erwähnen sind die 51. Rennrodel-Weltmeisterschaften vom 27. bis 29. Januar im deutschen Oberhof, die 9. FußballWeltmeisterschaft der Frauen vom 20. Juli bis 20. August in Australien und Neuseeland. 2023 erinnern wir uns auch des 100. Todestages von W.C. Röntgen und Gustave Eiffel. Israel feiert den 75. Jahrestag der Unabhängigkeitserklärung. Am 13. Mai findet der Eurovision-Contest in Liverpool und nicht - wie eigentlich vorgesehen - in Kiew statt. Frankreich ist vom 6. bis zum 19. Februar Gastgeber der 47. Ski-Alpin-Weltmeisterschaft. Das Skigebiet Trois Vallées, eines der größten Skigebiete weltweit, ist der Austragungsort. Brescia und Bergamo teilen sich 2023 gemeinsam den

aber am Hochfest der Gottesmutter ihren „Weltfriedenstag“. Der Papst richtet alljährlich dann auch eine Friedensbotschaft an die Welt, stets zu einem aktuellen Thema. Die heurige Botschaft des Papstes geht auf die Krisen in der Welt ein. Franziskus findet klare Worte: „Covid-19 hat uns in eine tiefe Nacht gestürzt, unser normales Leben destabilisiert, unsere Pläne und Gewohnheiten durcheinandergebracht, die scheinbare Ruhe selbst der privilegiertesten Gesellschaften auf den Kopf gestellt, Verwirrung und Leid verursacht und den Tod so vieler unserer Brüder und Schwestern verursacht.

EINE NIEDERLAGE FÜR DIE GANZE MENSCHHEIT

Titel „Kulturhauptstadt Italiens“. Erstmals ist der Titel an zwei Städte gleichzeitig vergeben worden, und mit den beiden Städten feiert die gesamte Region der östlichen Lombardei bis an die Ufer des Gardasees ein Jahr voller Events und kultureller Highlights. Die offizielle Eröffnungsfeier findet am 20. Jänner zeitgleich im Theater Donizetti in Bergamo und im Teatro Grande in Brescia statt und wird von der RAI übertragen. Am 21. Januar laden die beiden Städte zu einem fantastischen Open-Air-Programm. Um 11 Uhr singen rund 2000 Grundschüler eine Hymne, die von Komponisten aus Bergamo und Brescia geschrieben wurde. Paraden, Musikevents, Lichtinstallationen, Tanzspektakel, Feuerwerke und Videoprojektionen werden im heurigen Jahr Abertausende nach Brescia und Bergamo locken.

DIE BOTSCHAFT DES PAPSTES ZUM NEUEN JAHR Die Katholische Kirche feiert jedes Jahr am 1. Jänner den Weltfriedenstag. Der Internationale UN-Tag des Friedens ist hingegen der 21. September. Seit 1968 begeht die katholische Kirche

Und dann geht der Papst auf den Krieg in der Ukraine ein: „Sicherlich ist dies nicht die PostCovid-Ära, die wir erhofft oder erwartet haben. Tatsächlich stellt dieser Krieg, zusammen mit all den anderen Konflikten rund um den Globus, eine Niederlage für die ganze Menschheit dar und nicht nur für die direkt beteiligten Parteien. Während man für Covid-19 einen Impfstoff gefunden hat, wurde gegen den Krieg noch keine geeignete Lösung gefunden. Sicher ist der Virus des Krieges schwieriger zu besiegen als jene, die den menschlichen Organismus befallen, weil er nicht von außen kommt, sondern aus dem Inneren des menschlichen Herzens, das durch die Sünde verdorben ist (vgl. Markusevangelium 7,17-23).“

ALLES HÄNGT MIT ALLEM ZUSAMMEN Franziskus, eigentlich Jorge Mario Bergoglio feiert heuer am 13. März seinen 90. Geburtstag. Seine Diagnose der Welt fällt klar aus und auch, was wir für ein bessere Welt tun sollten: „Die vielen moralischen, sozialen, politischen und wirtschaftlichen Krisen, die wir erleben, sind alle miteinander verbunden, und diejenigen Probleme, die wir isoliert betrachten, sind in Wirklichkeit die Ursache oder die Folge der anderen. Und so sind wir aufgerufen, den Herausforderungen unserer Welt mit Verantwortung und Mitgefühl zu begegnen. Wir müssen uns erneut mit der Gewährleistung

UND WAS SAGEN DIE STERNE? Am 23. März tritt laut Astrologen Pluto nach einem Durchlauf von 15 Jahren durch das SteinbockZeichen zum ersten Mal kurz in das Zeichen Wassermann ein. Allerdings nur für 3 Monate, um dann wieder in das Zeichen Steinbock bis Jahresende zurückzukehren. An Pluto in Wassermann scheinen sich sehr viele Erwartungen zu knüpfen. Während die einen den endgültigen Niedergang und die Zerstörung unserer Kultur erwarten, sind die anderen voller Hoffnung im Hinblick auf ein angeblich anbrechendes Wassermannzeitalter, in dem alles nur noch voller Harmonie und Liebe sein würde. Wassermann hat astrologisch mit dem Thema Veränderung zu tun. Ging es im Steinbock um feste Strukturen, Gesetze und Regeln, so geht es im Wassermann um Regelbrüche, das Ausgleichen von Unterschieden, um Gerechtigkeit und Freiheit. Aber erst 2024 wird Pluto dann zwei Jahrzehnte lang ununterbrochen im Wassermann sein Geschäft eröffnen. Für die Astrologen leben wir wirklich an einer Zeitenwende, die alles Bisherige auf den Kopf stellen wird. Wir alle wünschen uns ein besseres neues Jahr, für die Welt und für uns selbst. Dazu beitragen kann jeder Einzelne, durch Achtung der Menschenwürde, Solidarität, Barmherzigkeit.

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GESELLSCHAFT

Lanziner ist neuer Riegelvertreter TRUDEN/FLEIMS - (br) Die Generalgemeinde Fleims ist ein übergemeindlicher Zusammenschluss von 11 „Regole“ (Dorfgemeinschaften bzw. Gemeinden) im Trentino. Einzige Südtiroler Mitgliedsgemeinde ist Truden. Nach 4-jähriger Amtszeit wurden die neuen Riegelvertreter gewählt. Für Truden ist es Edmund Lanziner. Der ehemalige Bürgermeister und Bezirkspräsident ist neu in diesem Amt. Die Talgemeinde ist eine Agrargemeinschaft mit ausgedehnten Almen und Wäldern. Bedeutsam sind vor allem die Wälder. Sie bilden die größte Einnahmequelle und müssen gut gepflegt und gut genutzt werden. Die Bürger besitzen Nutzungsrechte für den Wald, wenn es um Brennholz und Bauholz fürs Ersthaus geht, sie haben Weiderechte auf den Almen und Jagdund Fischereirechte. Lanziner will Ansprechpartner sein, wenn es um die Nutzungsrechte geht. Als große Herausforderung sieht er die Bekämpfung des Borkenkäfers. Der jährliche Hiebsatz in normalen Jahren beträgt 40.000 Kubikmeter. Der Sturm Vaia hat 400.000 Kubikmeter niedergefegt; das ist die zehnfache Menge, und die gleiche

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Das moderne Sägewerk der „Magnifica Comunità in Ziano di Fiemme

Menge könnte noch einmal dem Borkenkäfer zum Opfer fallen. „So muss der Hiebsatz für Qualitätsholz stark reduziert werden; der Wald braucht Zeit, sich zu erholen“, betont Lanziner. Die befallenen Bäume müssten ehestens aus dem Wald entnommen werden. Lanziner steht auch für den Erhalt der historischen, sozialen und kulturellen Identität der Talgemeinde ein. „Es ist wichtig, dass die Beziehungen der Bevölkerung zur ‚Magnifica Comunità di Fiemme‘ gestärkt und der Kontakt zu den Trentiner Gemeinden verbessert wird“, sagt Lanziner. Ein Anliegen

Der Renaissancepalast in Cavalese ist Sitz der Generalgemeinde Fleims.

ist ihm auch die Anbindung von Truden an den Radweg, der entlang der alten Bahntrasse ins Fleimstal führt. Die Trudner sollten sich als Teil der „Magnifica Comunità di Fiemme“ fühlen – begünstigt auch durch die Radwegverbindung. Um dieses Zugehörigkeitsgefühl zu stärken, braucht es laut Lanziner auch soziale und kulturelle Projekte. Sie werden einen weiteren Schwerpunkt in Lanziners Amtszeit bilden.

Edmund Lanziner

Die Generalgemeinde Fleims Im Jahr 1111 wurde der Grundstein für die Generalgemeinde Fleims gelegt, vertraglich besiegelt von Fürstbischof Gebardus von Trient und Vertretern des Fleimstals. In diesen „patti Gebardini“ sind die Grenzen abgesteckt – zwischen dem Ponte de la Costa bei Soraga (hinter Moena) im Osten und der Trudner Klause im Mühlener Tal im Westen. Truden ist die einzige deutschsprachige Gemeinde der „Magnifica Comunità di Fiemme“. Die Gemeinden des Trentino sind Moena (Fassatal), Predazzo, Ziano, Panchià, Tesero, Cavalese und Villa di Fiemme, Castello-Molina di Fiemme. Die Generalgemeinde besaß in mehreren Belangen eine selbständige Verwaltung und Gerichtsbarkeit – sowohl Hohe, als auch Niedere Gerichtsbarkeit. So suchte zweimal im Jahr der „Gastaldio“ Fleims auf. Die brutale Hexenverfolgung machte auch vor Fleims nicht Halt. 1505 wurden in 3 Prozessen 28 Todesurteile ausgesprochen und 16 vollstreckt. Eine der Verurteilten war die Trudnerin „Ursula detta la Strumechera“, die auf dem Scheiterhaufen den qualvollen Tod fand. 1533 und 1534 arbeiteten die Fleimser ein Statutenbuch aus, den „Quadernollo“. Darin enthalten sind die vom Fürstbischof gewährten zusätzlichen Privilegien, ein umfangreiches Verzeichnis der Gemeindeweiden und Wiesen und die eigentlichen Statuten der Talgemeinde. Sie wurden 1613 überarbeitet. Das gesatzte Recht der Fleimer im „Libro delle Consuetudini“ war bis zur Säkularisierung 1803 gültig. Mit dieser Zäsur endete die viel gerühmte Eigenständigkeit der Talgemeinde Fleims. Bis heute ist aber die Institution der „Magnifica Comunitá di Fiemme“ und mit ihr das Allgemeinvermögen aller zur Talgemeinde gehörenden „vicini“ geblieben.


LOKALES

Fahrzeugsegnung im Blindenzentrum GRIES - (pka) Im Blindenzentrum St. Raphael in Gries sind „fahrbare Untersätze“ stets vonnöten, müssen doch für die Frühförderung und Schulberatung die spezialisierten Mitarbeiterinnen im ganzen Land unterwegs sein. So wurden erst kürzlich im neuerrichteten Parkgelände zwei Fahrzeuge gesegnet, die vor wenigen Monaten in Betrieb genommen werden konnten. Alle beide sind Toyotas, und zwar handelt es sich beim ersten um einen Yaris Cross Hybrid, den die langjährige Schulberaterin Stefanie Antelmi für ihre Fahrten zu den verstreut gelegenen Schulen Südtirols nutzen wird. Immerhin sind es an die 120 Schulkinder, die von Antelmi beraten und betreut werden.

Das andere Fahrzeug ist ein 9-Sitzer mit der Bezeichnung Pro ACE, der vorwiegend von den Bewohnern des Blindenzentrums für kürzere Strecken Verwendung findet. Die beiden neuen Fahrzeuge ersetzen die „ausgemusterten“ Dienstautos, sie standen nämlich schon seit rund 20 Jahren im Einsatz. Der Grieser Pfarrer P. Ulrich Kössler OSB nahm die Segnung der beiden Autos vor, gleichzeitig wurde auch das neue Parkgelände offiziell seiner Bestimmung übergeben. „Wenn ich heute diese Fahrzeuge und den Parkplatz segne, so bedeutet dies auch im übertragenen Sinne etwas gutzuheißen. Die beiden Pkws mögen gute Dienste für all jene leisten, die im Blindenzentrum leben und

arbeiten, zum Wohle der Menschen, denen sie Nutzen bringen.“ Blindenzentrums-Präsident Nikolaus Fischnaller dankt Pfarrer Kössler für sein Kommen, ebenso Thomas

Demetz von der Stiftung Sparkasse, die wesentlich zur Finanzierung der Fahrzeuge beigetragen hatte.

Die beiden neuen Fahrzeuge, die für Fahrten landauf landab unter anderem für die Betreuung von Schulkindern benötigt werden, segnete der Grieser Pfarrer P. Ulrich Kössler OSB.

„Wir sind seit 50 Jahren dabei“ GRIES - (pka) Die Bürgerkapelle Gries ist eine der ältesten weit und breit, im Jahr 2021 hätte sie ihr 200-Jähriges Gründungsjubiläum feiern können. Hätte, denn die Corona-Pandemie machte einen Strich durch die Planung von Obmann Roland Furgler und Kapellmeister Georg Thaler. Aber getreu dem Motto „aufgeschoben ist nicht aufgehoben“ konnte die schon lange geplante und fest einstudierte Oper „Blasmusikpop“ letztlich doch noch

aufgeführt werden … und wurde zu einem überwältigenden Erfolg! Bei der unlängst stattgefundenen Cäcilienfeier im Kulturheim Gries erinnerte deshalb auch Furgler an „diesen gelungenen Auftritt im Stadttheater. Ich betrachte diese Aufführung vor allem als ein Geschenk an uns selbst, wir feiern nämlich den 200. Geburtstag unserer Bürgerkapelle, wenn auch ein wenig verspätet. Aber genauso stellte die großartige Ausstellung im

Johann Stampfl (links vorne) und Franz Targa (rechts vorne) mit weiteren Geehrten der Bürgerkapelle Gries – beide sind seit 50 Jahren Musikanten!

Merkantilgebäude einen Höhepunkt unserer 200-Jährigen Schaffenskraft dar, die insbesondere dem unermüdlichen Einsatz unseres Musikanten Andreas Riegler zu verdanken ist.“ Anschließend konnten noch zahlreiche verdiente und langjährige Mitglieder geehrt werden. Das Ehrenzeichen in Bronze für 15 Jahre Mitgliedschaft erhielten Michele Ciola, Marion Corazzari, Karin Köhl und Nora Kritzinger, jenes in Silber für 25 Jahre Mitgliedschaft Julius

Michael (JuMi) Waldner. Nahezu ein Menschenleben lang, nämlich seit 50 Jahren als aktive Musikanten dabei sind Johann Stampfl und Franz Targa. Sie bekamen dafür das Große Ehrenzeichen in Gold überreicht. „Wenn wir Proben und Auftritte zusammenrechnen, dürften es bisher an die 4000 Präsenzen gewesen sein“, meint dazu schmunzelnd Targa.

Obmann Roland Furgler (stehend) berichtet über die Höhepunkte der Bürgerkapelle Gries, das abgelaufene Jahr 2022 betreffend. Links Kapellmeister Georg Thaler, rechts Vize-Obmann Klaus Gruber.

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LOKALES

Weihnachtsfeier der Bozner Senioren Arbeitsgemeinschaft Senioren Bozen und Umgebung trifft sich im Waltherhaus Besinnliche Ansprache des Bischofs BOZEN - (pka) Endlich war es so weit: Die traditionelle vorweihnachtliche Feier der Arge Senioren Bozen und Umgebung konnte nach 2-Jähriger coronabedingter Zwangspause wieder aufgenommen werden. Deshalb war die Freude groß, man „durfte“ sich wieder treffen, ein Beisammensein war gestattet. Arge-Präsident Werner Wallnöfer konnte im Waltherhaus zwar nicht so viele Teilnehmer wie in früheren Jahren begrüßen, dafür waren die Zum Abschluss der Weihnachtsfeier versammelten sich alle Musikgruppen am Podium des Waltherhauses und nahmen den verdienten Applaus entgegen.

Die Bozner Schützen Peter Thurner (von links), Werner Schrott und Robert Mayr zeigen sich nach dem Entzünden der Kerzen vor dem Christbaum.

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Stimmung und Erwartung umso größer. Auch zahlreiche Ehrengäste trafen ein, die sich den besinnlichunterhaltsamen Nachmittag nicht entgehen lassen wollten: Bischof Ivo Muser, Domdekan Bernhard Holzer, Bischofssekretär Michael Horrer, Soziallandesrätin Waltraud Deeg, stellvertretend für die Gemeindeverwaltung Christoph Buratti und der Vorsitzende des Seniorenbundes Otto von Dellemann. Bischof Muser wies in seiner Kurzansprache darauf hin, dass „loben und anerkennen für die jungen Menschen viel wichtiger ist als nur zu sagen, dass früher alles anders und besser gewesen ist. Und auch das Danken ist ein wesentlicher Punkt, für all das, was andere für uns tun und für uns da sind. ‚Der

Christoph Buratti (von links), Michael Horrer, Domdekan Bernhard Holzer und Bischof Ivo Muser warten gespannt auf die weihnachtliche Besinnungsfeier der Arge Senioren Bozen und Umgebung.

Glauben lebt nur dort, wo Menschen danken können‘“, zitiert Muser den heiligen Augustinus. Der dritte und letzte Punkt sei „verzeihen können. Der andere soll sich entschuldigen, er hat mir Unrecht getan, wird oft behauptet. Wenn es aber notwendig ist, sollen wir um Vergebung bitten.“ Wallnöfer liest anschließend eine Weihnachtsgeschichte von Karl Heinrich Waggerl („Ochs und Esel“) und dankt Landesrätin Deeg für deren Tätigkeit zum Wohle der Seniorengemeinschaft. Nach ihrer Grußbotschaft trägt Deeg eine berührende Weihnachtsgeschichte vor („Das gefangene Christkindl“) und Gemeindevertreter Buratti erinnert sich daran, dass „ich schon mit meiner Oma und meiner Mutter diese Senioren-Weihnachtsfeiern

besucht habe, und ich war immer gerne dabei.“ Auch im heurigen Jahr hatte Wallnöfer, gemeinsam mit dem tüchtigen Organisator und Koordinator Denis Mader, der übrigens seit genau 10 Jahren für den präzisen Ablauf zuständig ist, einige Interpreten gefunden, die für eine besinnlich-angenehme Stimmung sorgten. Begonnen wurde mit dem Flügelhorn-Trio „Dowi“, es folgten der „Junggebliebenen“-Chor von Nandl Gasser, die Familienmusik Wallnöfer aus Tisens und das Mandolinenorchester Euterpe unter der Leitung von Ugo Orrigo. Die Weihnachtsfeier endete mit dem „Stille Nacht“-Lied, vorher entzündeten die Bozner Schützen die Christbaumkerzen.

„Früh übt sich, was ein Meister werden will“: Das Flügelhorn-Trio „Dowi“ mit Lukas (13 Jahre, von links), David (12) und Leo Josef (9) spielten gekonnt auf ihren Instrumenten.


LOKALES

Pfarrzentrum Quirein feiert QUIREIN/BOZEN - (pka) Vor einem halben Jahrhundert – es war am Ostersonntag des Jahres 1972 – wurde in der neuerrichteten St.-QuirinusKapelle im Bozner Stadtviertel Quirein die erste heilige Messe gelesen. Anlass genug, um an dieses weitreichende Ereignis zu erinnern und entsprechend auch zu feiern. Am Festgottesdienst, der von Bischof Ivo Muser in Konzelebration mit fünf Priestern gehalten wurde, wohnten viele Gläubige bei. Die heilige Messe gestalteten der Pfarrchor Quirein und der Singkreis Maria Heim mit. Dieter Seifert, Vize-Vorsitzender des Pfarrgemeinderates, wies in seinem Rückblick darauf hin, dass es ein langer Weg gewesen sei, bis diese Kapelle erbaut werden konnte: „Zuerst waren es ja die Dominikanerpater der Christkönigskirche, die für die seelsorgliche Betreuung unseres Stadtviertels sorgten. In den 60er Jahren ist es einem Schweizer Pater gelungen, zuerst einen deutschsprachigen Kirchenchor zu gründen, im Jahr 1970 entstand ein Kindergarten und 2 Jahre später das Gotteshaus.“ In seiner Festpredigt hob Bischof Muser die enge Gemeinschaft innerhalb der Pfarre hervor, die den Weg weise, ob Kirche heute noch weiterbestehen könne. Gleichzeitig mahnte er die zahlreichen Events an, die es überall gebe und die man wohl kaum brauche, denn „Freude zu haben am Wesentlichen ist doch viel wertvoller.“ Carmen Seebacher, Vorsitzende des PGR, dankt dem Bischof für seine Worte und ehrt anschließend Luis Rabensteiner, der sich für die Pfarrgemeinde Quirein viele Jahrzehnte lang unermüdlich eingesetzt hatte.

In der St.-Quirinus-Kapelle konzelebrieren zusammen mit Bischof Ivo Muser (3. von links) Priester Siby George Thekkemangalam, Pfarrer von Christkönig Padre Davide Traina, Seelsorger und ehemaliger Pfarrer Walter Außerhofer, Pfarrer Don Paolo Crescini und Bischofssekretär Michael Horrer.

Zahlreiche Gläubige kamen zur 50-Jahr-Feier der Errichtung der St.-Quirinus-Kapelle im Stadtviertel Quirein.

Carmen Seebacher ehrt Luis Rabensteiner für seine wertvollen Verdienste im Pfarrzentrum Quirein. Links Bischof Ivo Muser und rechts Dieter Seifert.

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LOKALES

„Es braucht ein neues Konzept“ Bozner Christkindlmarkt verlief zufriedenstellend – Kaufleutevertreter erwarten jedoch Innovationen BOZEN - (pka) Viele haben schon sehr lange darauf gewartet und sich im Vorfeld noch bange gefragt: Wie werden die (potentiellen) Gäste auf die barrierefreie Wiedereröffnung des Christkindlmarktes reagieren? Besteht weiterhin Vorsicht nach 2 schwierigen Corona-Pandemiejahren odear „lechzen“ geradezu die Besucher nach dem Glühweinduft und die vorweihnachtliche Atmosphäre und stürmen die zahlreichen Stände am Waltherplatz und Bahnhofspark? Nun, insgesamt kann von einem mehr als zufriedenstellenden Verlauf gesprochen werden, wenngleich auch manche kritische Stimme zu hören ist. Was sagen aber die einzelnen Wirtschaftstreibenden dazu? Der HGV-Vizepräsident und Hotelier des Gasthofes Post in Gries, Klaus Berger ist positiv angetan vom Zuspruch vor allem an den Wochenenden: „Die Buchungen waren gut, auch im Vergleich zur Vorcoronazeit. Es wird allerdings meist knapp vor Anreise gebucht, was für uns nicht optimal ist. Deshalb versuchen wir, eine bessere Auslastung durch besonders günstige Angebote an Werktagen zu erreichen.“ Wie der Hotelier bemerkt, seien „heuer vermehrt Gäste aus Italien mit dem Zug angereist, auch aus verkehrsbedingten Überlegungen heraus.“ Was die Restaurantbetreiber im Stadtbereich anbelangt, seien diese mit dem Gästeaufkommen zufrieden.

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Wenn man die Direktorin des Verkehrsamtes Bozen, Roberta Agosti (im Bild),zum Christkindlmarkt befragt, erwidert sie: „Wir sind wirklich zufrieden, die Gäste vor allem aus den italienischen Provinzen haben uns wieder in Scharen besucht und finden die Atmosphäre

besonders hier rund um den Waltherplatz einfach weihnachtlich. Auch was den Verkehr betrifft, hatten wir zu gewissen Zeiten zwar Stau, aber die Stadtpolizei hatte alles im Griff. Die Hotellerie wie Gastronomie war gut und mitunter sogar ausgebucht, wir können uns wahrlich nicht beklagen.“ Als Neuerung nennt Agosti die Ausweitung des Christkindlmarktes, damit größere Menschenansammlungen die Ausnahme darstellen und so für mehr Sicherheit gesorgt sei. „Wichtig ist für uns zudem, dass wir für Einheimische wie für Gäste eine attraktive und lebendige Stadt bleiben.“ Die Wirtschaftsstadträtin der Gemeinde Bozen, Johanna Ramoser (im Bild), ist nahezu begeistert über die gastgewe r b l i c he Auslastung bzw. Besucherzahl am Christkindlmarkt. „An den Wochenenden sind stets zwischen 70 und 90 Busse gekommen, außerdem Dutzende Wohnmobile, recht viel mehr würden wir wohl nicht schaffen. Wir bieten aber auch allerhand, der Besucher hat die Qual der Wahl.“ Ramoser zählt hier die verschiedenen Bläser und Singgruppen auf, weiters seien auch Musikkapellen

aufmarschiert und hätten die Gäste mit ihren weihnachtlichen Klängen erfreut. Übrigens, am Waltherplatz konnten 58 Stände aufgesucht werden, im Bahnhofspark waren es insgesamt 28, „fünf mehr als früher.“ Ziemlich kritisch gibt sich hingegen der hds-Bezirkspräsident Bozen Stadt, Thomas Rizzolli (im Bild): „Damals waren wir noch federführend beim C h r i s t k i nd l markt, denn wir haben ja diese Neuerung in Italien eingeführt. Jetzt aber, und das schon seit Jahren, sind uns zunehmend die Ideen ausgegangen. Wir hatten zwar am idealen Brückentag des 8. Dezember eine brechend volle Altstadt mit zigtausenden Besuchern, unseren Mitbewerbern gegenüber verlieren wir aber zunehmend. Ich kann das insofern gut vergleichen, da wir auch einen Stand in Trient betreiben, und der läuft nun bedeutend besser als jener in Bozen.“ Rizzolli bemängelt, dass es an neuen Ideen fehle, „es braucht eine erhöhte Attraktivität für die Stadt, vor allem aber benötigen wir ein gut ausgeklügeltes Marketingkonzept, das uns weiterbringt.“ Ohne Neuausrichtung werde es laut Rizzolli langsam, aber sicher bergab gehen.

Der Andrang hält an – wird aber auch entsprechend gekauft?

Die Krippe gehört einfach zum Christkindlmarkt dazu … hier hält sich der Besucherzuspruch in Grenzen.

Was mag sich wohl der große Minnesänger bei diesem Trubel denken?

Auch diese Plastik gehört – scheinbar – zum Weihnachtsmarkt dazu.

Eine gute Übersicht auf den Christkindlmarkt bietet die Terrasse des Palais Campofranco.


LOKALES

„Ungurungu“ – ein Kinderbuch! GRIES - (pka) Es ist vielleicht ein ungewöhnlicher Name für ein Kinderbuch, man kann sich darunter wohl kaum etwas vorstellen. Wenn aber jemand das Buch aufblättert und darin zu lesen beginnt, wird man in seinen Bann gezogen, so spannend ist es. Vorgestellt wurde das Erstlingswerk von Roland Furgler unlängst im Kulturheim Gries, niedergeschrieben von Ivan Rech Daldosso und von seiner Tochter Maja launig illustriert. Interessanterweise sind beide, Furgler wie Rech Daldosso, im Bankbereich tätig: Ersterer ist Leiter von „Ethical Banking“ der örtlichen Raiffeisenkasse und auch Rech Daldosso arbeitet in diesem Sektor. Wie kommt aber ein „biederer“ Bankfachmann auf die Idee, ein Kinderbuch zu schreiben? „Nun, das hat sich einfach so ergeben. Ich habe meinen Kindern in früheren Jahren oft und gerne Geschichten vorgelesen und erzählt. Dabei ist

auch vom Ungurungu die Rede gewesen, wir haben die Erlebnisse dieses Geschöpfes aufgeschrieben und vor nicht allzu langer Zeit ist mir die Idee gekommen, dies in einem Buch festzuhalten.“ Die zahlreich anwesenden Kinder im Grieser Kulturheim warteten aber gespannt auf dieses Geschöpf, denn Furgler wies darauf hin, dass es sich vielleicht doch blicken lassen könnte. Und tatsächlich, auf einmal tauchte es im Saal auf und rief dauernd „ungurungu, ungurungu“. So erklärt sich auch sein Name. Entdeckt wurde es – laut Geschichte – von 3 Kindern auf einer Alm und zuerst als eine Art Katze vermutet. Aber die ganze Geschichte ist im Kinderbuch nachzulesen, das bei allen 8 Filialen der Raiffeisenkasse Bozen bezogen werden kann. Übrigens, der Nettoerlös kommt der Kinderkrebshilfe Peter Pan zugute.

DIE BESTE MASCHE BEIM SAUGEN VON ASCHE

Kompakt, praktisch und vor allem vielseitig: Neben dem Absaugen heißer Asche ist es ebenso möglich, Hartböden zu pflegen. Der Asche- und Trockensauger AD 2 von Kärcher ist robust, mit 699 Watt leistungsstark und trotzdem energiesparend, was von vielen zufriedenen Nutzern bestätigt wird. Besonders praktisch ist die Filterreinigungsfunktion per Knopfdruck. Das Filtersystem besteht aus einem Flachfaltenfilter und einem Metallfilter für Grobschmutz, wodurch große Mengen Asche aufgesaugt werden können. Die spezielle Düse ist besonders praktisch, um Ecken und Innenteile des Kamins zu erreichen und zu reinigen. Das Zubehörfach nimmt bequem alle Zubehörteile und das Netzwerkkabel auf. Das Aufsaugen von Asche, Pellets und noch viel mehr, war damit noch nie so einfach!

Technische Daten: • Behältervolumen: 14 l • Kabellänge: 4 m • Saugschlauchlänge: 1 m • Material: Metall

EIN GUTER RAT ZUM SCHLUSS Bei jeglichen Fragen rund um Maschinen, Werkzeug, Pflanzen und 1000 Dingen für Heim- und Handwerk wenden Sie sich am Besten an die Fachberater von OBI, Ihrem Fachmarkt. Auf 10.000m² erwartet Sie ein kompetentes Team mit über 50.000 Artikeln und interessanten Neuheiten.

Es verhält sich noch ruhig, das Ungurungu, während Autor Ivan Rech Daldosso aus dem gleichnamigen Kinderbuch vorliest. Daneben die beiden Musiker Günther Unterkofler und Kilian Berger, die auch für die passende textliche Begleitung sorgten.

Bozen Süd obi-suedtirol.com Mo–Sa: 08:30–19:00 Uhr 11


LOKALES

Girlanerinnen gewähren Einblick in ihr Leben GIRLAN - (br) „Frauen in Girlan – gestern, heute und morgen“: Unter dieses Motto hat der Bildungsausschuss Girlan das Jahr 2022 gestellt und mit der Publikation „Girlaner Frauen erzählen“ abgeschlossen. Das Buch enthält die besondere Lebensgeschichte von 8 Girlaner Frauen, gebürtige Girlanerinnen oder Frauen, die nach Girlan gezogen sind. „Die Geschichte der Menschen ist immer ein Spiegelbild der Geschichte des Dorfes“, sagte Sigrid Mahlknecht Eber, die Vorsitzende des Bildungsausschusses, bei der Vorstellung des Buches im voll besetzten Saal des Tannerhofs. Die Frauen – zwischen 1935 und 1997 geboren – gewährten spannende Einblicke in ihr Leben in und außerhalb von Girlan, aufgeschrieben wurden die Erzählungen von Mitgliedern des Bildungsausschusses. Eine Ausnahme bildet die Geschichte von Irma Hellweger Schrentewein, die ihr Mann Franz Schrentewein aufgezeichnet hat. „Leben und Wirken“: So überschreibt er die Lebensgeschichte seiner Frau Irma, Jahrgang 1935 und damit die Älteste unter den Erzählerinnen. Dem Krippenbau, der Volksmusik und der Mundartdichtung gilt ihr besonderes Interesse. In Mundart verpackt sie auch ihre Gedanken zum Alltagsleben: „A bissl a Glick braucht jedr Mensch, damit‘n ‚s Leben gfreit.“ „In Afrika habe ich das Gottvertrauen

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erfahren“: So heißt es bei Rita Wöth, deren Lebensgeschichte Arnold Leimgruber aufgeschrieben hat. Mit 50 änderte sich Wöths Leben grundlegend: Sie entschied sich für die Mission und lebte 20 Jahre lang in Kenia und Tansania. Auch heute noch engagiert sie sich ehrenamtlich. „Tu, was du kannst und möglich ist. Den Rest überlasse dem Herrgott“: Diese Botschaft gibt Wöth den Lesern und Leserinnen mit auf den Weg. Besonders ist auch die Lebensgeschichte der ehemaligen Kindergärtnerin Ehrentraut Riegler Troger, eine – über viele Jahre hin auch politische – Leitfigur in der Dorfgemeinschaft. Sigrid Mahlknecht Ebner zeichnete die Lebensgeschichte der langjährigen Gemeindereferentin und Ortsvorsteherin auf. „Nicht jammern und klagen“: So lautet das Motto der „Macherin“, die sich bis heute unermüdlich für ihr Dorf einsetzt. Ein großes Anliegen ist ihr die Bewahrung der Girlaner Keller. „Ein Leben zwischen Südtirol und Afrika“ führt Irma Werth, darüber geschrieben hat Klaus Koppelstätter. Werths soziales

Engagement begann bereits in Jugendjahren. Bis heute ist sie in lokaler Vereinsarbeit aktiv. Ihr voller Einsatz gilt seit 2010 den Massai in Tansania. „Die schönste und zufriedenste Zeit im Leben sind die Momente, in denen man spürt, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein“, sagt Werth. Ihre „Berufung Tagesmutter“ lebt Helga Rabanser Kofler und betreut mit viel Einfühlungsvermögen die ihr anvertrauten Kleinkinder. „Schon früh in ihrem Leben hat sich der Wunsch manifestiert, mit Kindern zu arbeiten“, heißt es im Vorspann des von Klaus Koppelstätter aufgezeichneten Interviews. Eine wichtige Botschaft hat Rabanser Kofler für die Frauen. Sie sollten auf sich schauen und sich auch Zeit nehmen für sich. „Sonst funktioniert nichts – nicht im Beruf und nicht in der Familie“, weiß sie. „Der inneren Bestimmung folgend“ begleitet Monika Andergassen Donà viele Girlaner Kinder durch die Grundschulzeit. Auch sie wusste schon als Kind, was sie einmal werden wollte. „Lehrerin war schon von klein auf ihr Traumberuf“, sagte Jennifer Berger, die Andergassens Lebensgeschichte verfasste. Mit ihrer Schwester spielte Monika als Kind am liebsten Schule und übte

Erzählerinnen und Autoren (von links): Franz Schrentewein, Irma Werth, Klaus Koppelstätter, Helga Rabanser Kofler, Jennifer Berger, Ehrentraut Riegler Troger, Sigrid Mahlknecht Ebner, Vera Leimgruber, Vanessa Macchia, Rita Wöth und Arnold Leimgruber.

Sigrid Mahlknecht Ebner: Von ihr ging die Idee zum Buch aus.

sich schon in dieser Rolle. Eine weitere Leidenschaft ist das Theater. Die Musik ist es für Doris Warasin. Sie hat im Kindergarten dem Nikolaus vorgesungen und bei der Erstkommunionfeier den SoloPart. Als gefragte Musicalschauspielerin trat sie später auf den Bühnen im In- und Ausland auf. „Das Leben ist ein Musical“: So hat Sigrid Mahlknecht Ebner die Lebensgeschichte überschrieben. Seit 2012 führt Warasin den Kulturverein Murx in Eppan und bildet mit ihrem Team Kinder in Gesang, Tanz und Schauspiel aus. Auch für Erwachsene organisiert sie Kurse. Mit Kindern und Menschen mit Beeinträchtigung arbeitet Vera Leimgruber, die jüngste der Girlaner Frauen, die ihre Lebensgeschichte erzählten. Auch Obdachlose liegen der jungen Pädagogin sehr am Herzen. „Sie hat keine Berührungsängste und suchte immer schon den Kontakt zu vulnerablen Menschengruppen“, betonte Vanessa Macchia, die Autorin der letzten Geschichte. Mit dem Jesuheim hatte Leimgruber schon früh eine enge Verbindung – zuerst als Ministrantin, später als Praktikantin.


EPPAN - (br) „Eppan hilft“: So heißt eine Initiative in Eppan, die die Menschen in der Ukraine mit Hilfsgütern unterstützt und die sich der Flüchtlinge aus dem kriegsgebeutelten Land annimmt. Einige der Flüchtlinge haben in Eppan eine vorübergehende Bleibe gefunden – in privaten Unterkünften und im St.-Anna-Kloster. „Frohe Weihnachten, Gesundheit, Glück, Frieden für Sie und Ihre Familien! Möge Gott Sie für Ihre Freundlichkeit und Ihr Mitgefühl belohnen!“: So schreibt Marina auf der Facebook-Seite und dankt für die Unterstützung, die sie und andere Ukrainer in Eppan erfahren. Es gab auch ein Weihnachtsgeschenk: 2 prall gefüllte Körbe mit Lebensmitteln, vorbeigebracht von Heidi Felderer und Petra Prackwieser. „Die Menschen aus der Ukraine sollen sich so gut als möglich integriert fühlen“, betont Gemeindereferentin Felderer. Von den Gemeindepolitikerinnen Felderer und Prackwieser war die Initiative ausgegangen, die viel hilft und viele engagierte Helfer mit ins Boot holte. Schon bald nach Ausbruch des Krieges richteten Felderer und Prackwieser in Eppan eine Sammelstelle für Lebensmittel und Hygieneartikel ein und schickten die Hilfsgüter in Lastern in die Ukraine. „Die Solidaritätswelle war riesig“, sagt Felderer erfreut.

ZUSAMMENARBEIT MIT PFARRCARITAS Eppan nahm auch über 50 Flüchtlinge auf. Gemeindesozialreferentin Monika Hofer Larcher bemühte sich um ein Quartier und fand es im St.Anna-Kloster in St. Michael. Auch Private stellten Unterkünfte für die Flüchtlinge bereit. Von da an konzentrierte sich die Gruppe „Eppan hilft“ vermehrt auf die Betreuung der Flüchtlinge vor Ort und eröffnete über die Pfarrcaritas ein Spendenkonto, mit dem viele Ausgaben abgedeckt werden können. Auch die Lebensmitteltafel wird gemeinsam weitergeführt. Es braucht sie dringend. Viel Unterstützung kam und kommt aus der Bevölkerung: Sie spendet Geld, hilft immer wieder, die Lebensmitteltafel aufzufüllen, stellt Kleidung, Möbel und Haushaltsgeräte für die Flüchtlingswohnung und Fahrräder für die Kinder bereit. Auch die Kinder halfen. „Mit den Spenden der Grundschule Gries konnten wir die ukrainischen Kinder mit Schulmaterialien ausstatten, die Einschreibungen im Jugendzentrum ‚Jump‘ und Sommerbetreuungsplätze bezahlen“, sagt Prackwieser. Auch bei Veranstaltungen floss Geld in den Spendentopf – etwa beim Bogenschießen auf Schloss Hocheppan, zu dem die Betreiber der Burgschenke geladen hatten, beim Suppensonntag in Girlan oder beim Perlaggerturnier in Frangart.

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„Eppan hilft“ - Hilfe tut not, weil

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Dieser Klassiker aus der altdeutschen Küche hat auch in Südtirol viele l Freunde gefunden. Im Zuge der „schnellen Küche“ etwas in Vergessenheit geraten, möchten wir Ihnen zum Jahresbeginn diesen Vorschlag machen.

ZUTATEN FÜR 4 PERSONEN 1 Semmel (vom Vortag), 1 Weißkohl (ca.1,5 kg), 400 g gemischtes Hackfleisch 1 Ei, 1-2 TL mittelscharfer Senf, 1/2 TL edelsüßes Paprikapulver, Salz und Pfeffer, 50 g durchwachsener Räucherspeck, 2 Zwiebeln, 1 Karotte, 2 EL Öl, 1/2 l Gemüsebrühe (oder Würfel), 1/2 TL ganzer Kümmel 2 TL Speisestärke, Küchengarn

ZUBEREITUNG • Brot in Scheiben schneiden und in Wasser einweichen. Den Kohl putzen, waschen und den Strunk herausschneiden, in kochendem Salzwasser ca. 5 Min. garen. Herausnehmen, 4 Blätter ablösen und kalt abschrecken. Den restlichen Kohl wieder in das Salzwasser legen. Wie oben beschrieben fortfahren und auf diese Weise insgesamt 12 Blätter ablösen. • 1 Zwiebel schälen und fein würfeln. Brot ausdrücken, mit Hackfleisch, Zwiebel, Ei, Senf und Paprika verkneten. Mit Salz und Pfeffer würzen. Je 3 Kohlblätter überlappend aufeinanderlegen. Die Hackmasse vierteln und auf die Kohlblätter verteilen. Die Blätter seitlich über die Füllung einschlagen, vom unteren Blattrand her aufrollen und mit Küchengarn festbinden. • Den Speck würfeln, übrige Zwiebel schälen und in Spalten schneiden. Die Karotte schälen und klein schneiden. Öl in einem Schmortopf erhitzen und die Kohlrouladen darin bei starker Hitze rundherum anbraten. Speck, Zwiebel und Karotten kurz mitbraten. Die Brühe mit dem Kümmel hinzufügen und die Rouladen zugedeckt bei mittlerer Hitze ca.1 Std. schmoren, dabei nach der Hälfte der Schmorzeit wenden. • Die Stärke mit 3 EL kaltem Wasser verrühren. Die Rouladen aus dem Topf nehmen und warm stellen. Den Schmorfond nach Belieben durch ein Sieb gießen und aufkochen. Angerührte Stärke einrühren und die Sauce aufkochen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Die Kohlrouladen mit der Sauce anrichten, dazu nach Belieben Kartoffelpüree servieren.

UND EIN GUTER RAT ZUM SCHLUSS: Lassen Sie sich fachkundig beraten. Beim Metzgermeister Oskar Stampfl finden Sie die besten Zutaten für alle Arten von Fleischgerichten und viele leckere Beilagen. Wer es beim Kochen besonders eilige hat, findet auch verschiedene bereits koch- oder essfertigg vorbereitete Spezialitäten. p

Zwei große Körbe mit Lebensmitteln überbrachten Petra Prackwieser (Zweite von links) und Heidi Felderer (rechts) den ukrainischen Flüchtlingen im St.-Anna-Kloster.

Bozen, Piavestraße 30, Tel. 0471 977193 13


DEN BÄUERINNEN DAS WORT

In Zusammenarbeit mit

Spenden statt schenken Bereits seit mehreren Jahren verzichtet der Vorstand der Südtiroler Bäuerinnenorganisation auf Weihnachtsgeschenke und spendet das Geld für einen wohltätigen Zweck.

In diesem Jahr entschied man sich, die Kinderkrebshilfe Peter Pan finanziell zu unterstützen. Der Präsident des Vereins, Dr. Michael Mayr, kam selbst zur Spendenübergabe und gab Einblicke in die Arbeit des Vereins Peter Pan. „Die Eltern, die von einer Krebsdiagnose ihres Kindes erfahren, interessiert keine Miete mehr, kein Kredit, keine Arbeit, nur noch die Sorge um das Kind steht im Mittelpunkt,“ erzählte Dr. Mayr. „Das ist auch mehr als verständlich und da

möchte der Verein helfen.“ Peter Pan versucht die Familien finanziell zu entlasten, sodass laufende Spesen weiter beglichen werden können. Die meisten Kinder werden in den Universitätskliniken Innsbruck oder Padua behandelt. Damit die Familien immer in der Nähe ihres Kindes bleiben können, hat der Verein in beiden Städten eine voll ausgestattete Wohnung angemietet. Das wird von den betroffenen Familien sehr dankbar angenommen. Eine dritte wichtige

Säule der Unterstützung ist die Bereitstellung von psychologischer Hilfe. Zwei Psychologinnen stehen den betroffenen Kindern zur Seite, sowie auch deren Eltern und Geschwistern. Der Verein Peter Pan organisiert zudem kunst- oder musiktherapeutische Angebote, setzt sich für krankenhausinternen Unterricht für die Kinder ein und schafft einen Austausch unter den betroffenen Familien. „Die Erzählungen von Präsident Dr. Mayr machen uns sehr betrof-

fen. Wir möchten durch unsere Spende einen Beitrag für die sehr wertvolle Arbeit des Vereins Peter Pan leisten,“ so die Landesbäuerin Antonia Egger.

Auf zum Gewinnspiel Erlebniswelt Bauernhof: Nach dem erfolgreichen Gewinnspiel im letzten Jahr sind auch heuer wieder Schüler und Schülerinnen aus ganz Südtirol aufgerufen, einen Brief an deine Südtiroler Bäuerin, deinen Südtiroler Bauer zu schreiben. Auch die Mittelschulen können sich an der Aktion beteiligen. Der Gewinn? Ein Besuch auf einem „Schule am Bauernhof“-Betrieb.

Über 40 Briefe erreichten im vergangenen Jahr die Südtiroler Bäuerinnenorganisation: Zeichnungen, Gedichte, Geschichten – die Briefe waren bunt und einfallsreich. Grundschüler und -schülerinnen können auch heuer wieder Briefe einsenden, die Mittelschüler und -schülerinnen sind dazu aufgerufen, Kurzvideos zu drehen. Foto: ©SBO_Vanessa Runggaldier

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„Welche Arbeiten werden am Bauernhof erledigt? Begleite eine bäuerliche Familie durch den Tag“ – so lautet das Thema des heurigen Gewinnspieles. Die Kreativität der Kinder ist gefragt: Wann steht die bäuerliche Familie auf, welche Arbeiten verrichten Bäuerin und Bauer, wo sind sie unterwegs? Die Briefe und Kurzvideos

werden von einer Jury begutachtet, 10 Grundschulklassen und 10 Mittelschulklassen können einen „Schule am Bauernhof“-Besuch gewinnen. Eingesendet werden die Briefe und Kurzvideos zwischen 9. Jänner und 17. Februar 2023 per Mail an info@baeuerinnen.it oder per Post an das Landessekretariat der Südtiroler Bäuerinnenorganisation (K.-M.-Gamper Str. 5, 39100 Bozen) mit: Namen der Schule, Klasse, Adresse der Schule, Name der Lehrperson, E-Mail-Adresse und Telefonnummer). Am 1. März 2023 werden die Lehrpersonen über den Gewinn informiert und können mit der Planung des „Schule am Bauernhof“ -Besuchs starten. Pro Klasse kann ein Brief bzw. ein Video (in deutscher, italienischer oder ladinischer Sprache) eingesendet werden. Das Gewinnspiel ist eine Zu-

sammenarbeit der „Schule am Bauernhof“-Betriebe, der Kommunikationskampagne des Südtiroler Bauernbundes „Dein Südtiroler Bauer, deine Südtiroler Bäuerin“ und der Südtiroler Bäuerinnenorganisation. Schule am Bauernhof Es ist ein Erlebnis der ganz besonderen Art, denn bei „Schule am Bauernhof“ wird fürs Leben gelernt. Drei Stunden verbringen Schüler und Schülerinnen auf einem zertifizierten „Schule am Bauernhof“-Betrieb und erleben den Bauernhof und die Natur rundum mit den eignen Sinnen. Brot backen, Kartoffeln ernten, Tiere füttern, bäuerliche Traditionen und Bräuche kennenlernen. Schule am Bauernhof ist bunt und vielfältig und weckt einen bleibenden Eindruck. Alle Bauernhöfe finden Sie auf www.schuleambauernhof.com


PORTRAIT

JENESIEN - (pka) Walter (Johann) Weithaler ist am 5. Oktober 1931 in Kastelbell/Vintschgau geboren und am Turnguthof in Galsaun mit 2 Brüdern und 2 Schwestern aufgewachsen. Die Volksschule besuchte er aber in Tschars, davon 2 Jahre in italienischer Unterrichtssprache (man befand sich ja unter dem faschistischen Regime). Als Kind hatte er aber einen schweren Unfall – er kam unter die Räder einer Obstfuhre – und verbrachte 4 Monate im Krankenhaus. Walter ist aber ein zäher Junge und so erholte er sich von seinem Missgeschick und konnte die Volksschule weiterhin besuchen. Mittelschule gab es damals noch keine, so dass er durch gezielte Kursangebote in die LBA (Lehrerbildungsanstalt) nach Meran kam und diese erfolgreich abschloss. Seine erste Stelle als Lehrer trat Weithaler 1952 in Katharinaberg am Eingang des Schnalstales an. „Mit mir war noch eine auswärtige Lehrerin im Dorf. Ich durfte aber nicht wie sie im Widum wohnen, denn das hätte wohl zu gefährlich werden können. So musste ich auf einen Hof weiter weg ausweichen“, berichtet schmunzelnd Weithaler. Bereits ein Jahr später kam er nach Jenesien, wo er 30 Jahre lang „immer sehr gerne“ unterrichtete. Dort lernte er auch seine Frau Helga kennen und lieben, die er 1963 ehelichte. Walter hat inzwischen 6 Enkelkinder, von 2 Söhnen und einer Tochter. „Ich hatte stets ein gutes harmonisches Leben, aber im April 2022 verunglückte meine Frau tödlich, das machte mir schon zu schaffen.“ Gerade jetzt zur Weihnachtszeit trauert er besonders, erinnert sich aber auch an amüsante Zeiten: „Da hat meine Frau nämlich Tausende Kekse gebacken, viele verschiedene Sorten, und fast alle davon haben wir verschenkt.“

Im Bild ist Walter Weithaler (Dritter von rechts) im Kreise seiner Familie bei einem gemeinsamen Ausflug.

Der Gemeinnützige

Heike Tschenett Walter (Johann) Weithaler

Sein erster Taufname wäre zwar Johann, aber jeder kennt ihn nur als Walter. Der aus Kastelbell stammende, aber seit rund 70 Jahren in der Berggemeinde Jenesien wohnhafte Walter Weithaler kann ruhig als „Ehrenamtlicher par excellence“ bezeichnet werden – er gehört(e mehr als 10 Vereinigungen an, bei denen er mit Tatkraft seine Kenntnisse einbringen konnte. Mit über 90 Jahren ist der ehemalige Volksschullehrer aber noch immer aktiv, seine Hilfsbereitschaft wird nach wie vor sehr geschätzt und gerne angenommen.

Und es ist gerade diese soziale Ader, die bei der Familie Weithaler vorherrscht. Wenn man alles aufzählt, wo Walter überall tätig war, wo er sich eingesetzt und kräftig mitgewirkt hat, so ist dies kein leichtes Unterfangen, denn es sind mehr als 10 verschiedene Vereinigungen, bei denen er ehrenamtlich unzählige Stunden mitarbeitet(e). So hat er beispielsweise die Öffentliche Bibliothek mit aufgebaut, seit nahezu 50 (!) Jahren ist Walter nach wie vor fest eingebunden (geschätzte 17.000 Stunden hat er hier zugebracht). Im Altersheim war er 36

Jahre lang Verwalter, genauso lang im KVW-Vorstand, im Ortsfriedhof hat er 30 Jahre den Rasen gepflegt, der Freiwilligen Feuerwehr diente er knapp 40 Jahre. Zudem war Walter lange Zeit Obmann und Kassier der Musikkapelle von Jenesien, in der Grundfürsorge konnten die Mitbürger 12 Jahre auf seine Hilfe zählen, auch im Buchklub der Jugend war er 10 Jahre aktiv. Als Ortsobmann der SVP kümmerte sich Walter 18 Jahre lang um die Anliegen der Bevölkerung, im Pfarrgemeinderat stand das Kirchliche im Vordergrund: hier war er 15 Jahre lang dabei, davon 5 als

Vorsitzender. In der AVS-Ortsstelle Jenesien übte Walter das Amt des Schriftführers aus, weiters schlichtete er als Friedensrichter (4 Jahre lang) die „kleineren“ Streitigkeiten, die sich in einem dörflichen Umfeld so ergeben. In der Raiffeisenkasse Bozen, die seit Jahrzehnten eine Filiale in Jenesien betreibt, war Walter 20 Jahre Vorstandsmitglied. Für all seinen sozialen durchwegs ehrenamtlichen Einsatz wurde Walter Weithaler im Jahr 2002 zum Ehrenbürger der Gemeinde Jenesien ernannt, eine wohlverdiente Auszeichnung. Bleibt bei all diesen ehrenamtlichen Aufgaben noch Zeit für Hobbys übrig? „Ja, doch. Ich habe einen großen Garten, da gibt es fast immer etwas zu tun. Neben verschiedenem Gemüse reifen noch Himbeeren und Erdbeeren, da freuen sich die Kinder. Und ab und zu habe ich mit meiner Frau auch größere Reisen unternommen, beispielsweise waren wir 2010 in Petersburg.“

Drei Jahrzehnte lang pflegte Walter Weithaler den Friedhof in Jenesien, und zwar mit großer Freude, wie man sieht.

Der Aufbau der Öffentlichen Bibliothek Jenesien und alles rund um die in der Zwischenzeit angewachsenen Zigtausenden Bücher gehören zum Leben des Walter Weithaler: eine Ehrenurkunde zeugt vom unbändigen Einsatz.

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POLITIK Brief aus Rom

Geschätzte Leser,

Spaß beiseite! von Robert Adami

Man bekommt im Leben nix geschenkt? Es ist Januar, die Weihnacht ist vorüber, und wir alle haben wieder gelernt, was das Wichtigste am Fest der Feste ist … der Kassenzettel. Sie wissen schon, zum Geschenkeumtausch … wie zum Beispiel zum Umtauschen dieser Vase, die aussieht wie eine psychedelische Kreuzung zwischen einem Nachttopf und einer Hutschachtel, und die Ihnen heuer von Tante Mitzi geschenkt wurde. Nur, Tante Mitzi hat den Kassenzettel leider nicht, weil Sie diesen Keramik gewordenen Alptraum letztes Jahr von Onkel Ladislaus geschenkt bekommen hat. Aber auch Onkel Ladislaus hat den Kassenzettel nicht, weil er dieses Urmodell aller hässlichen Blumenbehälter 2020 von Cousine Gerda geschenkt bekam. Und, Sie ahnen es schon, Cousine Gerda hat auch keinen Kassenzettel, weil Sie diese Vase, die dermaßen hässlich ist, dass die Blumen vor lauter Scham in Rekordzeit darin verwelken, 2019 von Oma Gurdelheid gekriegt hat. Bei Oma Gurdelheid ergibt die Frage nach dem Kassenzettel aber auch Fehlanzeige, weil sie diese tönerne Geschmacklosigkeit 2018 vom Neffen SvenLaurin verehrt bekam … und so geht es weiter bis hinunter ins ferne Jahr 2004 … was Sie jetzt ungemein beruhigt, denn Sie bewahren ja all ihre Kassenzettel 20 Jahre lang auf … was heißt, Sie haben den Kassenzettel für dieses vasenförmige Ärgernis noch, da Sie es ja damals ihrer Schwiegermutter geschenkt hatten … Aber Spaß beiseite … was hat das alles mit dem Jahresanfang 2023 zu tun? Nun, manchmal kommen Geschenke eben zurück. Das wird auch im Jahr 2023 so sein, welches aller Voraussicht nach an Krisen und Problemen genug zu bieten haben wird. Und wäre es da nicht besser, wenn wir statt Ärger, Angst und Sorge unseren Mitmenschen einfach mal ein Lächeln und gute Laune schenken würden? Denn, wie gesagt, manches Mal kommen Geschenke eben wieder zurück … 16

das neue Jahr hat begonnen, neue Herausforderungen stehen an und neue politische Diskussionen werden uns erwarten. Nach der vor- und zwischenweihnachtlichen Hektik, auch bedingt durch die Notwendigkeit, so kurz nach den Wahlen ein Haushaltsgesetz auf die Beine zu stellen und zu verabschieden, sollte die Regierungsmehrheit nun die Zeit finden, sich mit der erforderlichen Gelassenheit auf die teilweise selbstgestellten Aufgaben zu konzentrieren und diese auf der Grundlage eines Einvernehmens vor allem innerhalb der Mehrheitsparteien auch durchzuziehen. Dabei ist es immer noch so, dass es auch innerhalb der Mehrheit nicht zu allen wesentlichen Fragen eine einheitliche Position gibt, während von einem Einvernehmen mit den Oppositionsparteien zu grundsätzlichen Fragen bei weitem nicht gesprochen werden kann. Das erklärte Ziel von Regionenminister Calderoli, die in der Verfassung angelegte Möglichkeit der sogenannten differenzierten Autonomie, d.h. einer nach Regionen unterschiedlich ausgelegten Autonomiestufe mit unterschiedlichen Zuständigkeiten und Finanzmitteln, umzusetzen, stößt vor allem in Italiens Süden auf große Gegenwehr, da befürchtet wird, dass dadurch das Nord-Süd-Gefälle noch verstärkt werden könnte. Schon ist ein Streit darüber entbrannt, ob es denn stimmt, dass der Süden weitaus mehr als Italiens Norden finanziert wird, und, wie üblich in Italien, gibt es dazu auch seitens der Experten unterschiedliche Auffassungen und Ansätze. Aus Südtiroler Sicht sollte dieses Geplänkel, denn um mehr handelt es sich derzeit nicht, keine Gefährdung unserer Sonderautonomie bedeuten, da differenzierte Autonomie und Autonomie mit Sonderstatus unterschiedliche Ansätze sind. Trotzdem gilt es, diese Diskussion aufmerksam zu verfolgen, denn es könnte eine Eigendynamik entstehen, die letztendlich kaum mehr steuerbar ist. Ministerpräsi-

dentin Meloni plant jedoch mehr, denkt sie doch daran, im Rahmen einer großangelegten Verfassungsreform ein präsidentielles Regierungssystem zu verankern. Dabei sind die Funktionen des Staatsoberhauptes und des Regierungschefs in einer Person vereinigt, die direkt vom Volk gewählt wird. Exekutive (Regierungsgewalt) und Legislative (Gesetzgebungsgewalt) sind strikt voneinander getrennt und das Vertrauensverhältnis besteht nicht zwischen den beiden Staatsgewalten, sondern zwischen Wählern und den Gewalten. Eine derartige Reform würde Italiens Regierungssystem radikal ändern, die Diskussion darüber ist entbrannt, die Positionen auch der Mehrheitsparteien sind noch unterschiedlich und die Oppositionsbewegungen laufen großteils Sturm. Es ist kaum zu erwarten, dass sich zu dieser Frage eine Front der nationalen Einheit bildet und es ist noch offen, ob ein Zweikammernausschuss (besetzt aus Vertretern der Abgeordnetenkammer und des Senats) eingesetzt wird, um einen einvernehmlichen Vorschlag auszuarbeiten. Dazu kommt immer noch, dass der Partito Democratico seinen Selbstfindungskurs bei weitem nicht abgeschlossen hat und sich anlässlich des für Februar geplanten Kongresses für eine neue Führung entscheiden muss. Es ist, wie so häufig, alles im Fluss, und es ist nicht nur der Tiber, der sich durch Rom bewegt. Also Spannung aus Rom, am 04. Jänner 2023

Manfred Schullian Kammerabgeordneter

Brief aus dem Landtag

Alles Gute im neuen Jahr! Viele von uns setzen große Hoffnungen darauf. Das Jahr 2022, so schrieb die ZEIT, war eine Zumutung. Ein Jahr, das, wie ich es (die Neumarktner Gemeinderätin Sadbhavana Pfaffstaller zitierend) in der Haushaltsdebatte ausdrückte, eine verzagte Gesellschaft hinterlassen hat. Zukunftsängste machen sich breit. Die Jungen wissen nicht, ob ihnen ein erträgliches Leben auf dem Planeten beschieden ist, die Älteren wissen nicht, wie sie über die Runden kommen. Die Menschen sind gestresst und streitbar. Ist Ihnen das auch aufgefallen? Ein wenig von diesem großen Druck aus dem Alltag zu nehmen, Sicherheiten zu geben und Perspektiven zu bieten, das müsste jetzt die Aufgabe der Politik sein. Die vielen Streitereien des letzten Jahres führten sicher nicht in diese Richtung. Es kann nur besser werden. Vielleicht trägt das Wahljahr 2023 auch zu ein wenig mehr Fairness bei. Für mich persönlich hat das Jahr mit einer sehr guten Nachricht begonnen. Vielleicht erinnern Sie sich an den Mann, der mir vor zwei Jahren gewünscht hatte, ich möge von „fünf Gutbestückten“ (gemeint waren Migranten) „ordentlich hergenommen werden“. Ich hatte das damals angezeigt. Zwei Mal wurde mir mitgeteilt, dass die Anzeige archiviert würde. Man wird da zu den Carabinieri nach Neumarkt geladen, wo man einen Vordruck in die Hand kriegt, auf dem steht, dass die Ermittlungen eingestellt werden. Ich

habe zwei Mal Rekurs gegen diese Archivierung eingelegt. Auch weil ich inzwischen Hinweise erhalten hatte, wer der „Hater“ sein könnte. Am Ende, zwei Jahre später ließ die Staatsanwaltschaft verlauten, dass der Mann (es war genau der, auf den ich aufmerksam gemacht wurde) identifiziert sei. Wenn es nun zum Prozess kommen sollte, werde ich als Nebenklägerin auftreten. Oder ich kann den Herrn verklagen. Auf jeden Fall wird er in einer Weise Verantwortung für die sexistische und bedrohliche Aussage übernehmen müssen. Es geht mir hier weniger um mich (ich habe mich inzwischen an solche Übergriffe gewöhnt), sondern mehr um all jene, die Hass im Netz zum Opfer fallen und die sich nicht wehren können. Es ist sehr hässlich, das kann ich Ihnen versichern – und wenn wir, als Gesellschaft, gemeinsam sagen: SO NICHT!, dann ist das ein wichtiges Signal. Und ein guter Neubeginn für einen respektvolleren Umgang miteinander. Auch den brauchen wir 2023.

Ich wünsche Ihnen wirklich das Allerbeste und grüße Sie herzlich

Brigitte Foppa


WIRTSCHAFT DEM WIRTSCHAFTS-EXPERTEN DAS WORT

Begünstigte Privatisierung von betrieblichen Immobilien Am 29. Dezember 2022 wurde das Haushaltsgesetz 2023 definitiv verabschiedet (Gesetz 197 vom 29.12.2022). Darin enthalten ist auch eine Regelung zur begünstigten Privatisierung betrieblicher Immobilien von Einzelunternehmen. Für all jene Einzelunternehmen, die in der Unternehmenssphäre betriebliche Immobilien halten, und diese in das Privatvermögen überführen möchten, enthält das Haushaltsgesetz 2023 eine nicht zu versäumende Gelegenheit. Normalerweise müssen Einzelunternehmer, wenn diese ihre Tätigkeit auflassen wollen, die Wirtschaftsgüter des Anlagevermögens zum Marktwert in das Privatvermögen überführen. Daraus ergibt sich ein Eigenverbrauch, welcher aus steuerlicher Sicht steuerpflichtige Veräußerungsgewinne zur Folge hat. Ab 1. Januar 2023 bis 31. Mai 2023 wird eine begünstigte Überführung

der betrieblichen Immobilien in das Privatvermögen möglich sein. Konkret bedeutet dies, dass die oben genannten Veräußerungsgewinne nicht mehr voll zu besteuern sind und dass für diese ein verminderter Steuersatz von 8% gelten wird. Die angewandte Ersatzsteuer im Ausmaß von 8% auf den steuerlichen Mehrwert ersetzt die normale Anwendung der Einkommensteuer IRPEF und die Wertschöpfungsteuer IRAP, aber nicht die Mehrwertsteuer. Für die Bestimmung des zu versteuernden Mehrwertes der Immobilie kann an Stelle des Marktwertes auf den Katasterwert Bezug genommen werden. Die begünstigte Privatisierung ist somit besonders interessant, wenn die Immobilien schon vor langer Zeit erworben wurden und somit einen geringen Restbuchwert besitzen. Voraussetzung für die Inanspruchnahme der begünstigten

Privatisierung ist die Zugehörigkeit zum Unternehmensvermögen zum Stichtag 31. Oktober 2022, zudem müssen die Immobilien auch noch zum 1. Januar 2023 im Vermögen des Unternehmens vorhanden sein. Die Inanspruchnahme der Begünstigung ist vom 1. Januar bis zum 31. Mai 2023 möglich. Die Privatisierung der Immobilien stellt für Mehrwertsteuerzwecke einen steuerbaren Umsatz dar. Dementsprechend ist die Entnahme steuerbar, wenn auch der Ankauf der Immobilie der Mehrwertsteuer unterworfen war. Im Fall eines Ankaufes der Immobilie vor weniger als zehn Jahren muss eine Berichtigung des Vorsteuerabzuges erfolgen. Die Registersteuer wird auf die Hälfte herabgesetzt. Die Privatisierung ist im Hinblick auf die fünfjährige Spekulationsfrist neutral, d.h. diese beginnt nach der Privatisierung nicht von neuem. Somit kann eine

Immobilie, welche bereits fünf Jahre besessen wurde, umgehend nach der Privatisierung verkauft werden. Das Haushaltsgesetz sieht auch eine begünstigte Zuweisung von nicht betrieblich genutzten Immobilien bei Gesellschaften vor, die Regelungen weichen aber von jenen der begünstigten Privatisierung bei Einzelunternehmen ab. Zusammenfassend kann gesagt werden, dass die begünstigte Privatisierung endlich wieder eine gute und günstige Gelegenheit sein kann, betrieblich genutzte Immobilien aus der Einzelfirma zu entnehmen.

Martin Eder Kanzlei Gasser Springer Perathoner Eder & Oliva Bozen - Lana - Naturns martin.eder@gspeo.com

WEITERBILDUNG

„Web Writing“ - Erfolgreich texten für Internet & Social Media Das Internet hat nicht nur die Arbeitswelt revolutioniert, auch mit Sprache gehen wir online anders um. Was brauchen Webtexte, damit sie

unser Unternehmen online erlebbar machen? Damit potenzielle Kunden auf uns aufmerksam werden? Damit sich Kunden zu Interaktionen ins-

Wenn‘s alte Jahr erfolgreich war, dann freue dich aufs Neue. Und war es schlecht, ja dann erst recht.“ (Stammt nicht von mir, sondern von Albert Einstein)

pirieren lassen? In diesem Workshop eignen Sie sich praktisches Know-How für erfolgreiche Online-Texte an. Sie erfahren mehr über das Leseverhalten im Netz und wie gute Online-Texte aufgebaut sind. Der Marketingexperte gibt Ihnen Einblick in unterschiedliche Online-Plattformen und zeigt Ihnen, worauf es besonders zu achten gilt. Sie lernen Schritt für Schritt für unterschiedliche Kanäle zu texten. Sie erhalten digitale Werkzeuge, mit denen Sie die richtigen Keywords finden und Ihr Ranking in der Google-Suche erhöhen können. Sie erfahren, wie Sie Ihre Besucher schnell ansprechen und zu Aktionen leiten. Sie lernen den richtigen

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© G.Andergassen

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KUNST & KULTUR

Wandgemälde im privaten Stiegenhaus des Laubenhauses 58. Die Lukas Cranach-Madonna und die beiden Pestheiligen Sebastian und Rochus vor dem Hintergrund einer Gebirgslandschaft. Unterhalb das mit 1831 datierte Wappen der Familie Offer.

Pestpatrone in den Bozner Lauben – Wenig beachtete Bildzeugnisse

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Jahrhundertelang war das Abendland von größeren Seuchen verschont geblieben, bis 1348 -1350 die Schwarze Pest und 1634-1637 eine weitere epidemische Welle über die verängstigte Bevölkerung hereinbrach. Nach anfänglicher Ratlosigkeit übernahm die Messestadt Bozen eine Menge venezianischer Maßnahmen gegen die „pöse Lufft“ – weil die vermeintlich verdorbene Luft jahrhundertelang als Ursache der Pestepidemien angesehen worden war. In der Lagunenstadt gab es seit 1348 ein „Comitato di Sanità“, in Bozen die „Provisores sanitatis Bulsani“,

eine Art Gesundheitspolizei, die, gleich wie in Venedig, die „fedi di sanità“, eine Art „Greenpass“ für Menschen, Tiere und Waren, ausstellte. Andere venezianische Erfindungen waren ein außerhalb der Stadt gelegenes Lazarett, das sich in Bozen vor der Eisackbrücke unter dem Virgl befand, und die „Quarantäne“, d.h. eine vierzigtägige Beobachtung, der Krankheitsverdächtige im Lazarett unterzogen wurden, wo auch versucht wurde, den Kranken eine Behandlung zukommen zu lassen. Seit der Antike war die Luft als „Contagium“ oder „Miasma“ angesehen worden. Ohne Mikroskop

waren die Ärzte nicht in der Lage, die Krankheitserreger, die über die Rattenflöhe bzw. die Läuse die Beulenpest („Schwarze Pest“) und das Fleckfieber auf die Menschen übertrugen. 1611 kam es in Hall und Rattenberg wegen der in den Bergwerken arbeitenden Menschenmassen, die unter schlechten hygienischen Bedingungen leben mussten, zu einer gewaltigen Fleckfieber-Epidemie, die allgemein als „Pest“ bezeichnet wurde, obwohl sie medizinisch nichts mit dem Erreger „Yersinia pestis“ (der Beulenpest) zu tun hatte. Durch die Bevölkerungskonzen-

tration in Bozen und die durchreisende ungepflegte Soldateska, die aus dem spanischen Mailand kommend durch Bozen zog um das kaiserliche Heer im Norden, außerhalb Tirols, im 30-jährigen Krieg zu unterstützen, war die Stadt überaus gefährdet. Zunächst konnte sich die Talferstadt jedoch durch strenge „venezianische“ Gesundheitsmaßnahmen schützen. Das venezianische „Wundermittel“ Theriak, zusammengestellt mit über hundert Substanzen, das bis heute im „Schwedenbitter“ und im „Fernet“ weiterlebt, würde heute bestenfalls als „Nahrungsergänzung“ bezeichnet werden


KUNST & KULTUR

können. Trotzdem sagte der Volksmund: „Hätt’st gessen Kranebitt und Bibernell, wärst g’storben nit so schnell.“

DIE NOT LEHRT UNS BETEN Seit der Antike symbolisieren Pfeile seuchenhafte Krankheiten, die von oben kommen. Im Christentum des Mittelalters und der frühen Neuzeit schießt der zürnende Gottvater auf die sündige Menschheit, die vor allem unter dem Schutzmantel Mariens Zuflucht sucht. Sebastian war der Legende nach Offizier zur Zeit des römischen Kaisers Diokletian. Er hatte den Mut, seinen Glauben an Christus zu bekennen und wurde dafür mit Pfeilen beschossen, ohne aber daran zu sterben. Umgedeutet: Die Pfeile der ansteckenden Krankheit haben den Heiligen nicht getö-

tet, deshalb vertraute man sich seinem Schutz an. Anders als der Hl. Sebastian wurde der Hl. Rochus (geb. um 1295) selbst pestkrank, als er die Pestkranken pflegte und heilte. Ein Engel brachte ihm die Genesung. Beide Heilige wurden in Tirol, aber auch im venezianischen Gebiet in Epidemiezeiten viel angerufen und hoch verehrt.

ZWEI WENIG BEACHTETE VOTIVBILDER IN DEN BOZNER LAUBEN Am Laubenhaus Nr.18 ist an der Fassade eine leider fast unkenntliche Kopie eines Votivbildes angebracht, dessen gut restauriertes Original (Öl auf Leinwand) in der Ausstellung des Merkantilmuseums („Seuchen und Handel“, bis 09.09.2023) bewundert werden kann. Darauf thront über den Wolken die gekrönte Gottesmutter (erinnernd

Votivtafel vom Laubenhaus Nr.18, Öl auf Leinwand,1635. Das doppelbögige Laubenhaus zeigt den heute noch unveränderten Zustand und wird von der Gottesmutter und den beiden Pestheiligen Rochus und Sebastian beschützt. Das Original ist in der Ausstellung „Seuchen und Handel“ im Merkantilgebäude zu sehen.

an das Bozner Gnadenbild Maria im Moos) mit dem Christkind. Dieses hält über dem Arm ein Skapulier, auf dem die LukasCranach-Madonna zu erkennen ist. Das vom berühmten Maler 1537 angefertigte – und seit 1650 in Innsbruck befindliche – Bild hatte durch unzählige Kopien größte Verbreitung und höchste Verehrung in Tirol und darüber hinaus erfahren. Links steht der Hl. Rochus als Pilger, der auf seine Pestbeule zeigt, rechts der Hl. Sebastian, der seine schützende Hand über das Laubenhaus hält, auf dem als „Bild im Bild“ nochmals die Votivtafel zu erkennen ist. Interessant ist dabei die Darstellung des zweibogigen Laubenhauses (Doppelhaus), das bis heute unverändert ist. Die heutige bauliche Form der meisten Fassaden der Laubenhäuser ist in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts entstanden, als durch den Bozner Messeaufschwung während des die Stadt nicht berührenden 30-jährigen Krieges eine Aufstockung der Handelshäuser notwendig geworden war. Am untersten Bildrand befindet sich folgender Text: „Als an o 1635 alda zu Botzen die leidige Sucht der Pest sehr regierte u. viele Menschen hinweggerissen so ist dies Haus nachdem dessen Inhaber zur Ehre Gottes u. seiner Gnadenreichsten Mutter Maria auch Rochus und Sebastian dieses verlobt u. aufgerichtet unverletzt geblieben. Gott sei dank!“ Es folgen Jahreszahlen der Restaurierungen. Dieser Text ist am Haus in einer modernen Bronzetafel wiedergegeben. Das zweite Votivbild befindet sich in einem privaten Stiegenhaus, im Laubenhaus Nr. 58 (jetzt RizzolliHaus) und ist, eigenartigerweise, in Öl an die Wand gemalt und von einem Putzrahmen eingefasst. Über den beiden Pestpatronen Sebastian und Rochus, letzterer mit Pilgermuscheln auf dem Mantel, findet sich klischeehaft

die Lukas-Cranach-Madonna. Der fensterartige Rahmen gewährt einen Ausblick in eine Gebirgslandschaft. Im Bild, unterhalb der Darstellung der beiden Heiligen, befindet sich ein Familienwappen und die Jahreszahl 1831. Frau Simona Nardi, die den kunstgeschichtlichen Teil des Begleitbandes zur Ausstellung im Merkantilgebäude behandelt hat, konnte das Wappen der Familie Offer, die damals Hauseigentümer war, zuweisen. Im Jahr 1831 gab es das erste Wetterleuchten einer CholeraEpidemie die, von Russland kommend, im Jahre 1836 auch Bozen bedrohte, und – so hofften die Auftraggeber des Votivbildes – das Haus Lauben 58 verschonen sollte. Waren es in Bozen die strengen Maßnahmen der „Provisores sanitatis“ oder der unerschütterliche Volksglaube, die das Stadtleben niemals gänzlich zum Erliegen brachten? Jedenfalls haben Menschen im Laufe der Geschichte immer wieder auch große Krisen mit Pflichtbewusstsein und Zuversicht durchgestanden.

Diesen Beitrag hat Univ.-H. Prof. Doz. DDr. Helmut Rizzolli, Obmann des Heimatschutzvereins Bozen/Südtirol, für Sie verfasst.

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SPORT

Der Bozner Silvester-Kracher BOZEN - (ma) Der BOClassic-Silvesterlauf begeistert wie eh und je. Nach schwierigen Coronajahren umso mehr. Fotos: Mosna

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Dabei gab es schlussendlich afrikanische Favoritensiege. Oscar Chelimo aus Uganda und Dawit Seyaum aus Äthiopien entschieden die 48. Ausgabe dieser prestigeträchtigen Veranstaltung in eindrucksvoller Manie für sich. Die Entscheidung bei den Herren fiel dabei auf der letzten der insgesamt acht Schleifen zu jeweils 1,25 Kilometern. In der Goethe-Straße zog Chelimo an und lief nach insgesamt 10 Kilometern als Erster über die Ziellinie. Der 21-Jährige, der bei der WM in Eugene Bronze über 5000 Meter gewonnen hatte, setzte sich in 28.14 Minuten durch – und blieb damit lediglich 12 Sekunden über dem Streckenrekord von Phillimon Hanneck (Simbabwe) aus dem Jahr 1991. Mit gerade mal drei Sekunden Rückstand belegte Yeman Crippa den zweiten Platz. Der 26-Jährige aus dem Trentino, der sich heuer zum Europameister über 10.000 Meter gekürt hatte, schaffte es in Bozen im siebten Anlauf zum ersten Mal auf das Podest. Der dritte Platz ging an Maxime Chaumeton aus Südafrika. Als bester Südtiroler belegte Raphael Joppi aus Salurn Platz 21. Der 23-Jährige lief die Strecke in 31.21 Minuten. Zufrieden zeigte sich der Sieger. „Ich weiß, dass ich mich auf meine letzte Runde verlassen kann und deshalb habe ich auch heute lange zugewartet. Ich bin sehr glücklich, das Jahr 2022 mit dem zweiten Sieg beim BOclassic abzuschließen. Ein großes Dankeschön an die Veranstalter für die Einladung zum Rennen, vor allem aber an die vielen Fans, die uns über die Strecke getragen haben“, gab Oscar Chelimo nach dem Rennen zu Protokoll. Neben dem großen Spektakel hatte das Rennen der Damen auch sportlich mit jenem der Herren etwas gemeinsam: Denn auch hier fielen die Würfel auf der letzten Runde. Seyaum, die WM-Bronzemedaillengewinnerin über 5000 Meter, schaltete kurz vor dem Ziel einen Gang höher und gewann den 48. BOclassic Südtirol in 15.34

Lief allen davon: Der schnelle Oscar Chelimo.

Minuten, knapp vor der Albanerin Luiza Gega (15.31). Der dritte Platz ging an Margaret Chelimo Kipkemboi.

VOLKSLAUF DARF NICHT FEHLEN Steht der Silvesterlauf auf dem Programm, dann darf der Volkslauf-Klassiker nicht fehlen. Ein Rennen für alle sollte es sein, ein Rennen für alle war es auch diesmal. Ein echtes Lauf-Fest.

Siegreich: Dawit Seyaum

Beim BOclassic Ladurner Volkslauf setzten sich bei idealem Laufwetter mit äußerst milden Temperaturen um zwölf Grad Celsius schließlich der Bozner Khalid Jbari und Katja Pattis aus Tiers durch. „Ich bin natürlich sehr zufrieden mit meinem Sieg hier bei diesem Traditionslauf. Zu Beginn hatte ich ein wenig Angst, dass ich vielleicht zu schnell gestartet bin. Aber ich habe rasch gemerkt, dass

ich das Tempo halten konnte“, sagte Pattis nach ihrer Zielankunft am Waltherplatz. Insgesamt nahmen an die 350 HobbyAthletinnen und -Athleten an der 19. Ausgabe der renommierten Laufveranstaltung in der Landeshauptstadt teil und verabschiedeten das alte Jahr mit einem sportlichen Feuerwerk. Ein echter Bozner Silvester-Kracher halt.


SPORT

Über Eppans wohl prominenteste Sportlerin EPPAN - (ma) Ein Buch über Radprofi Eva Lechner: 144 Seiten über eine einzigartige Karriere. „Radprofi Eva Lechner – Offroad an die Weltspitze“ nennt sich das Buch über die weltbekannte Eppanerin. 20 Jahre stand die heute 37-jährige Lechner an der sportlichen Weltspitze. Und noch immer tut sie das. Obwohl ihre Karriere noch nicht zu Ende ist – und vorerst kein Ende in Sicht ist – wurde ihr Sportlerleben schon jetzt in einem Buch aufgearbeitet. Das Werk von Autor Josef J. Bernhart dokumentiert ihre Karriere vom ersten Weltcupsieg 2010 bis zum Jahre 2022. Die beeindruckenden Bilder, insbesondere von Radsportfotograf Armin M. Küstenbrück – der sich auf Cross Country spezialisiert und auch für das Fachlektorat zuständig war – lassen Emotionen sprechen. Das Buch erschien kürzlich im AthesiaTappeiner-Verlag und wurde am 19.

Dezember erstmals offiziell im Eppaner Lanserhaus der Öffentlichkeit vorgestellt. „Nicht jeder Athlet hat ein Buch von sich, das ist schon etwas Besonderes“, freute sich Lechner. Bei dieser ersten großen öffentlichen Buchvorstellung waren freilich auch hochrangige Gäste aus dem Sport mit dabei. Der ehemalige Radsport-Landespräsident Nino Lazzarotto fehlte genauso wenig wie der Nachfolger, der amtierende Südtiroler FCI-Chef Paolo Appoloni. „Eva Lechner war und ist ein Aushängeschild für unseren Sport“, sagten beide. Lobende Worte für eine einzigartige Karriere fand auch Alex Tabarelli, der Präsident des Olympischen Komitees (CONI) Südtirol. Aber: Wie kam es eigentlich zur Konstellation Josef Bernhart und Eva Lechner? Man muss hierfür etwas ausholen. „Der Vinschgau gilt als beliebte Raddestination für Gäste

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und Einheimische. Legendär sind das Stilfser Joch, die Königsetappe des Giro d‘Italia 2014 ins Martelltal oder der Ortler Bike Marathon. All diese Strecken und Events haben es in sich und nicht zuletzt gibt es seit den frühen 1980er Jahren einen eigenen Radsportverein, den RSV Vinschgau“, schreibt Josef Bernhart. Der Morterer hat den RSV mitbegründet und ist seit damals dem Radsport verbunden, in seiner Freizeit und beruflich. So entstand auch der Kontakt zu einem weiteren Vinschger Promotor in Sachen Rad, Edmund Edi Telser aus Prad, der inzwischen Chefcoach des Schweizer Frauennationalteams ist. Als es darum ging, einige lokale Regionalentwicklungsprojekte der Eurac Research, wo Josef Bernhart arbeitet, öffentlichkeitswirksam zu unterstützen, war Edmund Telser sofort zur Stelle. „Es war die Zeit, als er das italienische Mountainbiketeam

Foto: Armin M. Küstenbrück

Die Protagonistin: Eva Lechner.

um Eva Lechner trainierte und leitete. Eva Lechner war es dann auch, die für die Giro Challenge Martelltal-App der Eurac eine Richtzeit von Goldrain nach Hintermartell vorlegte, damit sich ambitionierte Hobbyfahrer mit ihr und anderen FahrerInnen vergleichen konnten“, so der Autor in einer Presseaussendung. So kam es, dass Josef Bernhart die Karriere von Eva Lechner in besonderer Weise verfolgt und über all die Jahre aufgezeichnet hat.

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GESELLSCHAFT

Große Anerkennung für Südtirols „Arbeitsgruppe Zukunft Landwirtschaft“ SÜDTIROL - (pw) Die Auszeichnung „Pink Lady Talent“ bekam die Arbeitsgruppe Zukunft Landwirtschaft, weil sie seit 2019 zu heiklen Themen, welche die Landwirtschaft betrifft, Vorträge organisiert, um die Wissenschaft/Landwirtschaft/ Gesellschaft wieder einander näher zu bringen. Diese Auszeichnung vergibt „Pink Lady“ für besondere Leistungen oder für besonderen Einsatz rund um den Obstbau. Viele Themen wurden von Umweltgruppen aufgrund von Ideologien thematisiert, die Landwirtschaft wurde oft diskreditiert und in Verruf gebracht, obwohl wissenschaftlich vieles gegen diese Ideologien sprach. Dank der Vorträge konnte die Arbeitsgruppe sehr viele Themen von einer emotionalen Ebene auf eine wissenschaftlich fundierte Ebene bringen, schreibt der Initiator der Arbeitsgruppe Georg Gallmetzer in einer Aussendung. Und weiter: „Aber unsere Arbeit endet nicht

hier, denn es gibt viel zu tun, z.B.: das Thema CO2, auch da planen wir einen Vortrag, denn die Landwirtschaft ist der einzige Wirtschaftszweig der CO2 bindet in seinem Tun, gleichzeitig produzieren wir Sauerstoff und man kann es fast nicht glauben, auch die wertvollen Lebensmittel. Ein Beispiel: TESLA verdient 800 Millionen Dollar/Jahr mit den CO2 Zertifikaten, die sie aus Batterien gewinnen (Ein Schelm der Böses dabei denkt, oder wachsen Batterien in der Natur?), und an Europäische Hersteller teuer verkaufen. Die Auszeichnung „Pink Lady Talent“ bekamen wir auch deshalb, weil wir beim EU-Projekt „FoodsaveR“ mitwirken, ein Projekt das

Lebensmittel sicherer machen soll (Mykotoxine) und dort sind wir im Vorstand der externen Berater. Am 5. und 6. Dezember war dazu ein Meeting in Paris, das nächste findet im April in Barcellona statt. Wir als Arbeitsgruppe Zukunft Landwirtschaft vertreten die praktikable Landwirtschaft in diesem

Vorstand, der mit verschiedenen Akteuren der Welt besetzt ist, z.B.: Lebensmittelsicherheitsbehörden aus vielen Ländern (Usa, Kanada, Eu, China ...) und Organisationen wie die FAO, die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen.“ (weitere Infos: info@zukunft-landwirtschaft.it)

Bei der Preisübergabe, v.l.: Franz Pillon (Arbeitsgruppe-Vorstandsmitglied, Georg Gallmetzer Präsident, Didier Crabos (Pink Lady Europe) und Günther Ambach, Vizepräsident der Arbeitsgruppe.

Sternsingertreffen der Jungschar BOZEN - (red) Am Samstag, 7. Januar 2023 fand in Bozen das traditionelle Sternsingertreffen statt, organisiert von der Katholischen Jungschar Südtirols. Über 300 Sternsinger und ihre Begleitpersonen waren anwesend. Das Treffen gilt als Dankesfeier für die Kinder und Erwachsenen, die sich für den guten Zweck engagieren. In nahezu jeder Pfarrei gehen Sternsinger mit ihren Begleitpersonen rund um den Jah-

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reswechsel von Haus zu Haus, um für über 100 karitative Projekte weltweit Spenden zu sammeln. „Am heutigen Sternsingertreffen möchten wir allen Sternsinger und Begleitpersonen für ihren ehrenamtlichen Einsatz und für ihre große Solidarität danken. Sie sind Jahr für Jahr für die Aktion Sternsingen im Einsatz und helfen somit Menschen auf der ganzen Welt“, so Magdalena Ferdigg, 2. Vorsitzende der Jungschar. Über 300 Kinder

Sternsinger aus 34 Pfarreien kamen zum Sternsingentreffen nach Bozen.

und Begleitpersonen folgten der Einladung der Jungschar nach Bozen zum Sternsingertreffen. „Aus 34 verschiedenen Pfarreien sind die Kinder und Erwachsenen angereist. Manche von ihnen nahmen einen weiten Weg auf sich, wie einst auch die Heiligen Drei Könige. Vor allem die gute Stimmung, die Begeisterung aller und Gänsehaut-Momente während der Andacht werden mir in Erinnerung bleiben.


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