WIR 02 vom 05/02/2024

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Supplemento al mensile nr. 01/gennaio PLUS

Poste Italiane SpA – Versand im Postabonnement – ges. Dekr. 353/2003 (abgeändert in Ges. 27/02/2004 Nr. 46) Art. 1, Komma 1, CNS Bozen

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Wieviel zählt Hausarbeit?

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Nr. 02 - Februar - 2024

INHALT Liebe Leserinnen, liebe Leser, kaum jemand wird auf die Idee sem Treiben, wenn auch nicht wohlkommen, dass die Faschingszeit mit wollend so doch zumindest tolerant ihren Hochfesten Unsinniger Don- gegenüber. nerstag und Faschingsdienstag eine Was ist also Fasching heute? Ein ursprünglich christlich geprägte und sinnentleertes Volksfest, bei dem es auch unterstützte Zeit ist. Man denkt nur darum geht in möglichst kurzer da eher an eine Verbindung zu anti- Zeit möglichst viel Alkohol in sich ken oder heidnischen Traditionen. hineinzuschütten - bei dem auch die Faschingsfeierlichkeiten gibt es nicht größten Spießer sich ein paar Tage nur im deutschsprachigen Raum, son- lang rebellisch und frei fühlen dürdern auch in Frankreich, Italien, Spa- fen? nien und den USA und Lateinamerika. Oder doch eine Veranstaltung mit Im orthodoxen Russland wird mit der gesellschaftlichem und politischem so genannten Butterwoche ein ähn- Anspruch, die auf satirische Weise liches Fest gefeiert. Der Grund liegt auf Missstände hinweisen und Denkwohl, wie so oft, in den gemeinsa- anstöße geben kann? Vermutlich gilt men religiösen Ursprüngen. Während beim Fasching wie bei allem anderen: der 40-tägigen Fastenzeit waren den Spaß ist, was man draus macht und gläubigen Katholiken nicht nur der wer sich den Rest des Jahres nicht Genuss von Fleisch, sondern auch für gesellschaftliche Themen interesalle anderen tierischen Produkte wie siert, bei dem wird das während der Milch, Eier, Käse und Butter verboten, fünften Jahreszeit kaum anders sein. außerdem war absolute Enthaltsamkeit gefordert. Was also liegt näher, Schreiben Sie uns, was Sie schon als die angesammelten Vorräte im immer gerne sagen wollten, was Sie Zuge großer Feierlichkeiten gemein- in Ihrer Umgebung stört, aber auch, sam zu verzehren - hieraus entstan- was Ihnen besonders gut gefällt. Verden übrigens die typischen, von bringen Sie eine gute Zeit und freuen Fett triefenden Faschings-Krapfen Sie sich des Lebens. Es ist es wert, und, bevor man sich den kirchlichen meint am 29. Jänner Vorschriften beugt, die strenge mittelalterliche Hierarchie noch einmal Ihr Walter J. Werth wjw@bezirksmedien.it umzudrehen? Die Kirche stand die-

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TITEL

Briefmarke zu Ehren der Hausfrau Herausgabe am 14. Februar 1994 Die italienische Postverwaltung hat die Herausgabe dieser Briefmarke mit der Aufschrift „Casalinga, una presenza che conta“ (Hausfrau, ein Beruf, der zählt) in einer Auflage von 3 Millionen Exemplaren verfügt. Die Herausgabe dieser Briefmarke geht auf die Initiative von Rosa Franzelin-Werth zurück. Von ihr stammt auch die Idee für den Entwurf. Ebenso wurde ihr die ehrenvolle Aufgabe übertragen den Bericht für das offizielle Beiblatt zu verfassen, welches als Beschreibung die Briefmarke begleitet. Dies war genau vor 30 Jahren und die Bezirkszeitung nimmt es zum Anlass, hier den originalen Wortlaut, verfasst von Frau Rosa Franzelin-Werth wiederzugeben. Er möge Denkanstoß sein zu beurteilen, was alles in diesen 3 Jahrzehnten in Sachen Aufwertung der Arbeit von Frauen und Müttern seitens der Politik getan, besser gesagt, was alles nicht getan wurde.

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SÜDTIROL - (red) „Dem Postminister On. Ing. Maurizio Pagani und der italienischen Postverwaltung gebührt ein Dank für die Annahme meines Vorschlages eine Briefmarke zu Ehren der Hausfrau herauszubringen, der im Jahr 1994 konkretisiert wurde. Der Zeitpunkt trifft sich gut, da das

Jahr 1994 zum internationalen Jahr der Familie erklärt worden ist. Die Familie ist das Fundament unserer Gesellschaft und des Staates. Wir brauchen jedoch wieder ein besseres Klima für die Familien, eine familienund kinderfreundliche Gesellschaft, sowie gezielte Hilfen und endlich auch die Anerkennung der in den Familien erbrachten Leistungen. Denn der moderne Haushalt hat nicht mehr den ausschließlichen privaten Charakter, den man ihm gewohnheitsmäßig zuschreibt. Er hat heute ungleich größere Bedeutung für die Allgemeinheit alles in früherer Zeit. Die Durchschnittsfamilie von heute erzieht ihre Kinder, damit sie von ihr fortgehen und mit ihrer Arbeit irgendwie Räder im unüberschaubaren Komplex von Wirtschaft und Verwaltung mitbewegen können. Dabei ist der Hausfrau immer noch die Hauptlast dieser Leistung aufgebürdet. Hausfrauen leisten pro Woche mindestens 45 Stunden unbezahlte Arbeit, wobei diese Zahlen mit der Kinderanzahl steigen; berufstätige Frauen leisten durchschnittlich noch zusätzlich 35 Stunden wöchentliche Hausarbeit. Die Hausfrau, die Familienfrau müsste man sagen, muss vielfältig sein; sie ist heute Säuglingspflegerin, morgen Jugendpsychologin, vormittags Putzfrau, Köchin, Näherin, nachmittags Nachhil-

felehrerin, sie muss Krankenschwester Alten- und Behindertenbetreuerin und noch vieles mehr sein. Diese nicht erfassten, nicht marktbestimmten Leistungen im Haushalt nehmen nahezu ebenso viele Arbeitsstunden in Anspruch, wie alle erfassten Wirtschaftszweige zusammen. Hausarbeit gilt leider immer noch als alltägliche und selbstverständliche Leistung, die erst dann auffällt, wenn sie ausfällt. Die volkswirtschaftliche Bedeutung der reinen Hausarbeit ist von Anfang an ignoriert worden. Man sollte sich einmal vorstellen was passieren würde, wie beispielsweise das ganze Lohn- und Preisgefüge durcheinanderkommen würde, wenn nicht die Hausfrau die Berufstätigen zum Selbstkostenpreis versorgte. Vieles was wir haben, können wir uns tatsächlich nur auf Kosten der Hausfrau leisten. Die Hausfrau ist die einzige Arbeitskraft, die weder Tarif noch Kollektivvertrag kennt. Sie ist die einzige „Betriebsleitung“, die nicht sofort die Wertminderung ihrer Investitionen berücksichtigt wissen will, wenn ein Bett frisch bezogen oder eine Waschmaschine in Gang gesetzt werden muss. Es ist sicher, dass auch das großzügigste Sozialbudget zusammenbrechen würde, wenn die Frauen, die Mütter sich jene auf Rationalität und Rentabilität abzielende Denkwei-

se zu eigen machen würde, die den größten Teil des Lebens beherrscht und welcher allgemein Anerkennung gezollt wird. Das vielfältig verschlungene Geflecht der zahllosen Hilfeleistungen, welche die Hausfrau und Mutter in und für die Familie und für die Gesellschaft erbringt, ist das bestimmte Etwas ohne das auch das moderne Leben nicht gedeihen kann. Heute, wo die sozialen und ökonomischen Zusammenhänge besser überblickt werden können, ist es an der Zeit, die Leistungen auch der Hausfrau zu würdigen, und zwar durch nüchterne Bestandsaufnahme und Honorierung. Dazu wurde im Europäischen Parlament im Juni 1993 eine Entschließung, vorgelegt vom Ausschuss für die Rechte der Frau, genehmigt, wonach alle Regierungen aufgefordert werden sollen, den Personen, die eine unbezahlte Tätigkeit ausüben, eine rechtliche, soziale und wirtschaftliche Anerkennung ihrer Arbeit zu gewähren. Es sollen bestehende Lücken hinsichtlich Altersrente Mutterschaftsurlaub, Erziehungsgeld, Anrechnung von Erziehungszeiten in der Sozialversicherung, Anrechnung von Pflegeleistungen, Versorgung im Krankheits- und Invaliditätsfall und Familienleistungen, geschlossen werden, um diesen Personen einen wirklich sozialen Status zu sichern.


TITEL In diesem Zusammenhang wurde unterstrichen, dass 81 Millionen Hausfrauen in der Europäischen Union ihre Arbeit leisten, die je nach verwendeter

Beurteilungsmethode auf 30% – 50% des Bruttoinlandsproduktes der Gemeinschaft geschätzt wird. Dies sind Größenordnungen, die nicht weiter

vernachlässigt werden dürfen. Durch die Herausgabe der Briefmarke zu Ehren der Hausfrau, welche die Aufschrift trägt „Casalinga una presenza

che conta“ (Hausfrau, ein Beruft der zählt) wird ein Beitrag geleistet, die Rolle der Hausfrau neu zu überdenken und aufzuwerten.“

es darum geht „diese Familienarbeit als Arbeit anzuerkennen“. Und diese „nicht als Arbeit“ anerkennen geht bis heute weiter. Die Statistik für die Erwerbstätigkeit führt unter dem Begriff „Nicht produktive Personen“ die Schüler, Studenten, und siehe da: die Hausfrauen! Haben Sie da weiterhin etwas unternommen? Natürlich, denn dies schien mir eine Frechheit und ich versuchte bei den Zuständigen um eine andere Einstufung für die Arbeit der Hausfrauen. Doch die absagende Antwort war: „das ginge nicht, weil sonst europaweit die Vergleichsmöglichkeit fehle“. Das veranlasste mich, im EuropaParlament in Brüssel nachzufragen, wieso diese Einstufung vorgeschrieben ist. Die Antwort war damals: „dies ginge nicht, weil sonst die heutigen Beitragsempfänger-Länder dann zu Beitragszahler-Länder würden, wie z.B. damals Italien oder Griechenland!“ Nun aber sind 30 Jahre vergangen und ich musste im Rahmen der Veranstaltung „Frauen und Finanzen“, organisiert von Pensplan und Sparkasse in Bozen im Oktober 2023 feststellen, dass sich diesbezüglich in

30 Jahren nichts geändert hat. In der Veranstaltung „Frauen und Finanzen“ von Pensplan und Sparkasse im vergangenen Oktober wurde u.a. auch die Statistik hinsichtlich „Erwerbstätige“, „Arbeitslose“ und „Beschäftigungslose“ der Frauen gezeigt. Meine Frage, ob in letztere Kategorie auch die Hausfrauen eingestuft seien, wurde bejaht. Für mich war das erschreckend und ich sagte, dies sei mehr als diskriminierend und eine Geringschätzung dieser so notwendigen Tätigkeiten. Dafür erhielt ich zwar Applaus, ob sich aber in Zukunft diesbezüglich etwas ändern wird, ist die Frage. Wenn diese Arbeiten außer Haus geleistet werden, dann sind sie anerkannt, nur dass es dort noch die öffentlichen Strukturen braucht. Die Nichtwertschätzung dieser Tätigkeiten kommt mit dieser Klassifizierung „Beschäftigungslos“ am besten zum Ausdruck und es braucht niemanden zu wundern, wenn diese Arbeiten von Männern nicht getan werden will. Auch das angestrebte Ziel von „Vereinbarkeit von Familie und Beruf“ wird noch in weite Ferne rücken, wenn die Familienarbeit nicht endlich jenen Stellenwert bekommt, der ihr zusteht.

Wie sehen Sie die Situation der Hausfrauen 30 Jahre nach Veröffentlichung Ihres Begleitschreibens zur Briefmarke? Rosa Franzelin-Werth: Das Jahr 1994 wurde zum internationalen Jahr der Familie erklärt und das nahm ich zum Anlass etwas zu unternehmen, um ein besseres Klima für eine familienfreundlichere Gesellschaft zu erreichen. 1993 ist das Regionalgesetz für die Hausfrauenrente in Kraft getreten, welches nicht zuletzt von mir hart erkämpft worden ist, um Frauen, welche viele Kinder aufgezogen, Angehörige gepflegt und sich im Ehrenamt einbrachten wenigstens eine Mindestrente zu garantieren. Wozu sollte die Briefmarke dienen? Mit dieser Briefmarke sollte die breite Öffentlichkeit darauf aufmerksam gemacht werden, die Familien-Arbeit als richtige Arbeit anzuerkennen.

Die Aufforderung des Europäischen Parlaments 1993 an alle Regierungen, für unbezahlte Tätigkeiten eine rechtliche, soziale und wirtschaftliche Anerkennung zu gewähren, blieb weitgehend toter Buchstabe. Auch eine weitere Empfehlung vom Jahre 1975 „über die Vereinbarkeit von Familie und Beruf“ ist bis heute zwar in aller Munde, jedoch wenig Konkretes ist geschehen. Wie sehen Sie die Situation im Moment? Dass derzeit verstärkt über Vereinbarkeit von Familie und Beruf geredet wird, ist auf den Arbeitskräftemangel zurückzuführen. Frauen waren immer schon die Reservearmee für den Arbeitsmarkt. Bei Hochkonjunktur warb man die Frauen an, bei Krisen wurde sie als erste entlassen. In den 80er Jahren, als es auch bei uns starke Arbeitslosigkeit gab, sagte der damalige Wirtschaftslandesrat im Landtag: „Man muss die Arbeitsplätze für die Männer sichern, die Frauen können zu Hause bleiben, denn diese haben dort auch eine Arbeit“. Darauf antwortete ich: diese Aussage, dass „die Frauen auch zu Hause eine Arbeit haben“ soll auch dann gelten, wenn

FORTSETZUNG SEITE 7

© Foto D_ler

Wir sprachen mit Frau Rosa Franzelin-Werth:

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PR-INFO

Vorhofflimmern - Wenn das Herz außer Takt gerät Vorhofflimmern gehört zu den häufigsten Herzrhythmus-Störungen. Die sonst streng koordinierte Zusammenarbeit der Herzkammern wird gestört und es kommt zu einem unregelmäßigen Herzschlag. Dr. Martina Hainz ist als Kardiologin in der Marienklinik Bozen und in der Martinsbrunn ParkClinic in Meran tätig und auf die Diagnostik und Therapie von Vorhofflimmern spezialisiert: Welche Beschwerden treten bei Vorhofflimmern auf? Viele Betroffene nehmen ein unangenehmes „Herzstolpern“ wahr, manche sind nicht mehr so leistungsfähig wie zuvor und kommen schneller außer Atem, während andere keinerlei Symptome haben. Bei ihnen kann die Rhythmus-Störung lange Zeit unerkannt bleiben. Wie läuft die Diagnostik ab? Diagnostiziert wird Vorhofflimmern anhand eines EKGs (Elektrokardiogramm), welches die elektrischen Herzströme aufzeichnet. Hier zeigen sich neben dem unregelmäßi-

gen Rhythmus kleine Flimmerwellen, welche der Erkrankung ihren Namen geben. Eine EKG-Aufzeichnung ist auch über 24 Stunden möglich. Diese Untersuchung dann relevant, wenn das Vorhofflimmern nicht ständig sondern nur zwischenzeitlich vorhanden ist. Was ist die Ursache von Vorhofflimmern? Wurde Vorhofflimmern im EKG erkannt, empfiehlt sich eine kardiologische Visite mit Anamnese, körperlicher Untersuchung und Herzultraschall. Eine eindeutige Ursache kann nicht immer gefunden werden. Die Wahrscheinlichkeit nimmt mit dem Lebensalter zu und tritt gehäuft bei Patienten mit vorbestehenden Erkrankungen auf, die das Herz-Kreislaufsystem belasten (z.B. Bluthochdruck, Diabetes mellitus, Koronare Herzerkrankung, Herzklappenerkrankungen, Schilddrüsenüberfunktion). Auch Übergewicht und chronischer Alkoholmissbrauch sind begünstigende Faktoren. Ist Vorhofflimmern gefährlich? In den meisten Fällen liegt kei-

ne unmittelbar lebensbedrohliche Herzrhythmus-Störung vor. Der unregelmäßige Herzschlag kann jedoch langfristig gesehen zu einer geringeren Pumpleistung des Herzens führen, welche wiederum Herzschwäche-Symptome, wie Schwindel, Atemnot und Brustschmerzen auslösen kann. Teils beschleunigt sich der unregelmäßige Puls sehr stark, was Betroffene als beängstigendes Herzrasen wahrnehmen. Auch eine deutliche Verlangsamung des Pulses ist möglich, tritt aber sehr viel seltener auf. Gefürchtet ist die Entstehung von Blutgerinnseln. Werden diese vom Blutstrom mitgerissen, können sie hirnversorgende Arterien verstopfen und so einen Schlaganfall auslösen. Wie wird Vorhofflimmern therapiert? Je nach individuellen Risikofaktoren wird das Schlaganfallrisiko bestimmt. Um die Entstehung von Blutgerinnseln zu vermeiden, müssen viele Betroffene blutverdünnende Medikamente einnehmen. Springt der Herzschlag

nicht von alleine in den „Normalrhythmus“ zurück, muss nachgeholfen werden. In den meisten Fällen wird die elektrische Kardioversion eingesetzt. Die Behandlung kann ambulant durchgeführt werden und findet unter Analgosedierungstatt. Durch zwei auf den Brustkorb platzierte Elektroden wird ein kurzer elektrischer Impuls appliziert, welcher dem Herzen ermöglicht, seinen Normalrhythmus wieder aufzunehmen. Um das Vorhofflimmern langfristig zu behandeln, können antiarrhythmische Medikamente verordnet werden, welche den Normalrhythmus wiederherstellen und stabilisieren. Die Strukturen der Marienklinik bieten Diagnostik und Therapie aus einer Hand. Auch die elektrische Kardioversion gehört zum Leistungsspektrum der Klinik.

FarmFood Festival 2. Ausgabe – Das Beste von Südtirols Bauernhöfen Fünf Regionen Südtirols. 86 Produzentinnen und Produzenten. Nur ausgewählte Qualitätsprodukte. Zu 100 % vom Bauernhof. Das ist das FarmFood Festival! Südtirols Höfe präsentieren sich und ihre Qualitätsprodukte – am Samstag, 09. März 2024 von 10 bis 17 Uhr im exklusiven Rahmen des Kurhauses in Meran. Das FarmFood Festival wurde 2023 als das erste Event zur Vernetzung der bäuerlichen Direktvermarktung mit der Südtiroler Bevölkerung, der Gastronomie und dem Lebensmitteleinzelhandel in die Welt gerufen und fand enormen Anklang. Nun ist die zweite Ausgabe am Start. Sie wird vom Qualitätssiegel „Roter Hahn“ in Zusammenarbeit mit dem Meran WeinFestival veranstaltet. Im Fokus stehen die Vielfalt und die Hochwertigkeit, das Verkosten, Kennenlernen und Genießen.

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Naturbelassene Produkte, strenge Kontrollen und viel Handarbeit Ziel des FarmFood Festivals ist es, das Bewusstsein für die hochwertigen bäuerlichen Produkte, die im Zeichen der Regionalität und Saisonalität angebaut und verarbeitet werden, zu steigern. Südtirols Bäuerinnen und Bauern sind Spezia-

listen in der Veredelung ihrer Erzeugnisse und dies möchten sie der Bevölkerung auch zeigen. Umfangreiches Rahmenprogramm mit Verkostungen und Kochshows Neben der Verkostung und dem Verkauf von Qualitätsprodukten wird es geführte Blindverkostungen zum Thema „Käse“, „Sirupe“ und

„Wein“ sowie Kochshows mit sechs Südtiroler Spitzenköchen mit Kreationen aus Qualitätsprodukten geben. Zur kostenlosen Anmeldung und Teilnahme an der Veranstaltung sowie an den Verkostungen: www.farmfoodfestival.it.

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Zum Thema Wertschätzung der Arbeit von Hausfrauen in der Familie sprachen wir mit Frau Christa Ladurner von der Allianz für Familie im Forum Prävention: Frau Ladurner, was sagen Sie zum Text der als Begleitschrift zur Briefmarke von Frau Franzelin vor 30 Jahren verfasst wurde? Christa Ladurner: Vieles im Text von Frau Franzelin ist nach wie vor sehr aktuell. Sie hat visionär auf einige Themen hingewiesen, die heute mehr denn je diskutiert werden: der Wert von Pflege- und Sorgearbeit, die finanzielle Absicherung oder auch die fehlende Renteneinzahlung. Der Wert von Care-Arbeit (unbezahlte Pflegeund Sorgearbeit), der im Artikel auf 30-50% des Bruttoinlandsprodukts beziffert wird, hat sich im Wesentlichen nicht verändert. Heute allerdings wird die Care-Arbeit nicht mehr nur als (Haus)Frauenthema diskutiert, sondern als gesellschaftliche Aufgabe, bei der auch immer mehr Männer ihren Anteil übernehmen. Das Wort Hausfrau ist daher nicht mehr unbedingt zeitgemäß. Das hat u.a. damit zu tun, dass es für beide Elternteile zwischen Beruf und innerfamiliärer Tätigkeit viele verschiedene Lebensentwürfe gibt. Zudem haben Frauen mittlerweile einen wesentlich höheren Bildungsgrad und möchten das Erlernte auch beruflich umsetzen.

Was hat sich in den 30 Jahren bisher getan? Leider hat sich in Bezug auf die rentenmäßige Absicherung von Menschen, die in den Familien die Kindererziehung und die Pflege von älteren und kranken Angehörigen übernehmen, kaum etwas getan. Wenn Erziehungszeiten nur mit 30% des letzten Einkommens vergütet werden, ist das problematisch. Familien fehlt so ein relevanter Teil des Einkommens, der nötig ist, um über die Runden zu kommen. Ebenso kritisch ist, dass es gar keine Absicherung gibt, wenn Väter oder Mütter sich entschließen, länger als neun oder zehn Monate für ihr Kind da zu sein. Es ist zudem ein völlig falscher Weg, Frauen in die Arbeitslosenunterstützung zu schicken. Das macht kein moderner Staat so. Was erhoffen Sie sich von der neuen Landesregierung, speziell von Frau Pamer, die ja das Ressort der zurückgetretenen designierten Landesrätin Deeg übernommen hat? Die Allianz für Familie hat einen Forderungskatalog verfasst, der ganz klar die Verbesserung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf abzielt, aber auch auf die Problematik der oftmals fehlenden Familienzeit hinweist. Ebenso müssen Anpassungen der Familiengelder an die Inflation gemacht werden. Diese Forderungen werden der künftigen Landesregierung überreicht. Wir erwarten uns Konkretes – auch von unserer politischen Vertretung auf staatlicher Ebene. Rentenabsicherung für Care-Arbeit ist ein absolutes Muss.

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WÜRSTCHEN IM SCHLAFROCK MIT BUNTEM SALAT Die Faschingszeit hat ihren Höhepunkt erreicht. Schnell gemachte, schönbunte Leckereien sind gefragt. Hier ein kleines Beispiel …

ZUTATEN FÜR 4 PORTIONEN 1 St Pizzateig, 8 St Frankfurter Würstchen, 4 EL Ketchup, 250 g Cherry-Tomaten, 2 St. Romana Salat, 3 St. Karotten, 1 St. Paprika, gelb, 1 St. Bio-Limette, 150 g Joghurt, natur, 1 TL Senf, 2 EL Olivenöl, 1 Prise Salz und Pfeffer

ZUBEREITUNG: • Ofen auf 180 °C (Umluft) vorheizen. Pizzateig abrollen und jeweils in 8 gleich große Rechtecke schneiden. Dazu den Teig in 2 Längs- und 4 Querteile zerteilen, sodass 8 Rechtecke entstehen. • Auf jedes Teigteil ein Würstchen legen, dieses mit etwas Ketchup bestreichen und so zusammenrollen, dass das Würstchen komplett eingerollt ist. Die Teigrollen in je 5 Teile schneiden und mit den Schnittflächen nach oben mit etwas Abstand zueinander auf einem Backblech verteilen. • Tomaten waschen und halbieren. Die Hälfte der Tomaten ebenfalls auf dem Backblech verteilen. Tomaten und Würstchen für ca. 20 Min. im Ofen backen. • Inzwischen den Romanasalat längs halbieren, Strunk entfernen und quer in Streifen schneiden. In einem Sieb waschen und trocken schütteln. Karotten schälen, Enden entfernen und grob in eine Schüssel raspeln. Paprika waschen, halbieren, Strunk und Kerne entfernen und würfeln. Limette halbieren und Saft auspressen. • In einer Schüssel Joghurt, Senf, Olivenöl und 2 EL Limettensaft gut vermischen und mit Salz und Pfeffer abschmecken. Romanasalat, Karottenraspel, Paprikawürfel und übrige Tomatenhälften untermengen. • Würstchenrollen und Tomaten vorsichtig aus dem Ofen holen, mit dem Salat auf Teller verteilen und servieren.

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LOKALES

Bürgerversammlung will gegen WaltherPark mobil machen Wirtschaftliche Schwierigkeiten des Großinvestors Renè Benko und seiner Signa-Gruppe sorgen für Unsicherheit und Besorgnis – Mitglieder des „Spazio 77“ wollen Initiativen ergreifen

BOZEN - (pka) In den vergangenen Wochen trudelten fast täglich Hiobsbotschaften ein, die ein ziemlich düsteres Bild über die finanziell-wirtschaftliche Lage des Großinvestors Renè Benko boten. Von Insolvenz war die Rede, man könne den Zahlungsverpflichtungen kaum mehr gerecht werden, insbesondere die stark gestiegenen Debetzinsen, zusammen mit den höheren Baukosten, würden arg zu Buche schlagen. So wurde unlängst vom „Spazio 77“, einer Vereinigung im Bürgerinteresse, die Parole ausgegeben, dass es gelte zu handeln, bevor es zu spät sei. In einer öffentlich stattgefundenen Versammlung am Sitz der Vereinigung in der Bozner

Dalmatienstraße zeigten die Referenten den bisherigen Werdegang Benkos bzw. der Signa-Gruppe und deren verbundenen Gesellschaften auf und was es vor allem mit dem WaltherPark auf sich habe, wie diese Großbaustelle im Herzen der Stadt sich weiterbewegen würde. Referent Claudio Campidelli holte zu Beginn der Versammlung weit aus, erinnerte daran, wie es überhaupt zur Baugenehmigung und zum „Deal“ mit der Stadtgemeinde Bozen gekommen sei, dass sogar auf Landesebene diesbezügliche Bestimmungen – noch unter der Ära Luis Durnwalder – notwendig waren, um diese Großbaustelle in Angriff zu nehmen. „Schlimm dabei ist, dass die Politik meist

mitmischt, die Leidtragenden sind aber stets die betroffenen Arbeiter, Kleininvestoren, ausführende Firmen und, wenn wir so wollen, die gesamte Gesellschaft, die wohl letztlich für die eventuell entstandenen finanziellen Schäden in irgendeiner Weise aufkommen müssen. Wichtig für mich ist jedenfalls, dass die Stadtgemeinde nicht auf die ‚verrückte‘ Idee kommt, den Bau zu übernehmen und zu Ende führen möchte“, erklären Campidelli und Matteo De Checchi vom „Spazio 77“. Anschließend sind es mehrere Teilnehmer, die sich zu Wort melden und ihre Sicht der Dinge darlegen. Sollte nicht mehr weitergearbeitet werden können, seien die invol-

Claudio Campidelli

vierten Banken an der Reihe, die ja Garantien für den WaltherPark abgegeben hätten und nunmehr eingelöst werden müssten, meinte eine Teilnehmerin. „Und das Land wie auch die Gemeinde seien dann am Zug.“

Roter Hahn Kochschule Frühlingserwachen Die Termine für die Kochevents im Frühling 2024 sind online. Ob mit Fleisch oder ohne, lieblich oder etwas rustikaler – für alle ist etwas dabei.

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Allein, zu zweit, im Freundeskreis oder im Team: Gemeinsam ein 4-Gänge-Menü zubereiten und im gemütlichen Ambiente mit passender Weinbegleitung genießen. Die Küchenprofis der Roter Hahn Kochschule haben sich passend zur Jahreszeit wieder einige kreative Rezepte dafür überlegt. Der Chefkoch aus Glurns, Thomas Ortler bereitet mit seinen Gästen Gerichte nach dem Prinzip „Nose to Tail“ von Fergus Henderson zu. Das heißt, es kommen nicht nur die sogenannten Edelteile zur Verwendung; es werden auch weniger bekannte Teile vom Tier zu köstlichen Gerichten verarbeitet. Bei den Kochevents mit Bäuerin Patrizia Karnutsch aus Lana und Bauer und Koch Johannes Meßner aus Brixen geht es etwas traditioneller zu. Mit besonderen Rezepten passend zum Frühling holen die beiden Kochprofis das frische und zarte Grün von draußen in die bäuerliche Südtiroler Küche.

Kochen und genießen am Bauernhof mit den besten Produkten aus der Region.

Auch Markus Holzer, Chefkoch aus Innichen, zaubert bei seinem Event zum Thema „Köstliches vom Berg“ mit erlesenen Zutaten aus der Höhe exklusive Geschmackserlebnisse auf den Teller. Mit spannenden Kreationen verwandeln die Gäste der Kochschule kulinarische Schätze vom Bergbauernhof in wahre Köstlichkeiten. Bei Sabina Waibl vom Haintzhof in Algund wird es etwas kreativer. Die Bäuerin kreiert Gerichte aus dem, was in den Wiesen und Wäldern rund um den Bauernhof wächst. Zur

blühenden Jahreszeit hat sich Sabina Waibl von der Natur inspirieren lassen und kreative Rezepte für die Kochschule vorbereitet. Die Kochevents finden im ehemaligen Buschenschank Föhrnerhof oberhalb von Bozen statt und beginnen jeweils um 17:30 Uhr. Weitere Infos, zum vollständigen Programm und zur Anmeldung unter www.roterhahn-kochschule.it, unter info@roterhahn-kochschule. it oder Tel. 0471 999349.


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LOKALES

des Monats

Rund 30 Teilnehmer waren zur Bürgerversammlung im „Spazio 77“ erschienen, um über den Stand der Dinge zum WaltherPark und eventuelle Vorgehensweisen informiert zu werden.

Dabei haben sich letztlich 2 Möglichkeiten herausgeschält, um auf diese „brenzlige“ Lage aufmerksam zu machen: Man könnte eine Art Protestumzug bilden, wo Bürger und Sympathisanten vor die Baustelle am WaltherPark ziehen und dort mittels detaillierter Information auf diese heikle Situation aufmerksam machen, so dass die Bevölkerung sieht, dass man sich

zu wehren weiß. Ein anderer Vorschlag, der auf breite Zustimmung stieß, war, eine Art Werdegang in Form eines Buches oder einer Broschüre zu verfassen, um aufzuzeigen und zu dokumentieren, was hier alles schiefgelaufen sei. Beide Vorschläge wolle man noch intern eingehend diskutieren und dann sehe man weiter, hieß es abschließend.

Der Waltherpark in Bozen Der Komplex des sogenannten Waltherparks (im Bild der Rai Tagesschau 9.1.24) befindet sich in der Bauphase

und soll laut ursprünglichen Plänen 2025 fertiggestellt werden. (Siehe Rendering im Bild vom ORF Tyrol) Präsident der Signa Rem Italia GmbH ist der Bozner Wirtschaftsberater Heinz Peter Hager. Laut Hager hat die Insolvenz der Signa Real Estate – trotz der 100-prozentigen Anteile – keinen Einfluss auf Bozen: „Wir haben das so erwartet und haben Maßnahmen getroffen. Das berührt uns nicht im Geringsten“, sagte Hager im Interview zu Rai Südtirol.

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Arge Senioren startet voll durch Verschiedene Veranstaltungen wie Mittwoch-Damenrunde, Männerclub 60+ und Filmtreff haben wieder begonnen – Neujahrsandacht mit Domdekan Bernhard Holzer

BOZEN - (pka) Im Jänner wurde wieder mit dem neuen Programm der Arbeitsgemeinschaft Senioren Bozen und Umgebung begonnen. Präsident Dr. Werner Wallnöfer und Faktotum Denis Mader waren wieder mit großem Elan in den Startlöchern, zuerst wurde mit einer Andacht in der Propsteikapelle durch Domdekan Bernhard Holzer das Jahr eingeläutet. Dabei erklärte Holzer den Ursprung der Kapelle, die darin befindlichen Bilder und lud gleichzeitig zum Mitsingen von Liedern aus dem Gotteslob ein, die von Helmuth von Dellemann an der Orgel begleitet wurden. Männerclub-Chef Denis Mader hatte schon vorher „seine“ Männer

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ins Pfarrheim geladen, wo er die Schwerpunkte des Winterprogrammes vorstellte: So fand bereits am 25. Jänner ein Vortrag von Gottlieb Kaserer statt, der über Mexiko und Guatemala berichtete, am Unsinnigen hingegen wird in einer Filmvorführung der Faschingsmix des Jahres 2015 Revue passiert, da dürften sich wieder viele der Anwesenden wiederfinden. Auch „Herz & Liebe am Valentinstag“ steht auf der Tagesordnung, am 22. Februar hingegen wird der bekannte Geriater Dr. Christian Wenter über Alzheimer und Vorbeugungsmaßnahmen referieren. „Leder und Schuhe“, so nennt sich das Thema, mit dem sich Verkehrsamts-Präsident Roland Bu-

Domdekan Bernhard Holzer (stehend) erklärt den Mitgliedern des Männerclubs 60+ die Entstehung der Propsteikapelle in Bozen; links im Bild Denis Mader.

ratti, ein ausgewiesener Fachmann auf diesem Gebiet, am 7. März befassen wird. Beendet wird der Zyklus genau am Frühlingsbeginn,

also am 21. März. Treffpunkt ist immer um 15 Uhr im Pfarrheim Bozen, die Veranstaltungen dauern etwa jeweils 2 Stunden. Alle


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GARTEN SCHNITT DER RATGEBER ZUM ABSCHNEIDEN

DACHBEGRÜNUNGEN – DER AUFBAU Ein Tipp von Stephan von Rasenfix

wartet ein abwechslungsreiches Programm für alle Damen, die gern willkommen sind. Mit dem Freitags-Treff „Filme zum Wiedersehen“ im Filmclub Bozen wird eine lange und liebgewordene Tradition fortgesetzt. Im ehemaligen Capitol-Kino in der Dr.-Streiter-Gasse werden immer am Freitagnachmittag um 15.30 Uhr interessante Streifen gezeigt. Nähere Informationen dazu erteilt: maderdenis46@gmail.com oder Mobil 338 420 50 10.

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Domdekan Bernhard Holzer erläutert die in der Propsteikapelle befindlichen Gemälde und kirchlichen Darstellungen.

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Männer über 60 Jahre sind dazu herzlich eingeladen. Aber auch die Damen der Arge Senioren treffen sich regelmäßig, und zwar am Mittwochnachmittag um 15 Uhr, ebenfalls im Pfarrheim. „Heiter und besinnlich“, so ihr Leitspruch, den sie sich zu eigen gemacht haben. Die Themen sind vielfältig, da wird einmal in die Fastenzeit eingestimmt, über gesunde Zähne und Mundhygiene gesprochen oder die eigene Fitness überprüft. Auf jeden Fall

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Organist Helmuth von Dellemann betätigt gekonnt die Orgel in der Propsteikapelle.

Sie sind nicht nur schön anzusehen, sondern bringen auch einige praktische Vorteile mit sich. Für Mensch und Umwelt. Dachbegrünungen sind sinnvoll, um das Haus besser zu dämmen. Ein begrüntes Dach wirkt sich positiv auf das Raumklima aus, es speichert einen großen Teil des Regenwassers. Begrünte Dächer bieten Lebensraum für Pflanzen und Tiere, und werden somit in Zeiten wie diesen immer wichtiger. Und nicht zuletzt: Sie dienen als Erholungsraum für Menschen. Also: Nichts wie hin zu mehr Grün. Zu mehr Nachhaltigkeit – und mehr Wohlfühlatmosphäre. Profitiere dabei von unserer jahrelangen Rasenfix-Erfahrung und lass uns gemeinsam die Zukunft gestalten. Eine bessere, eine klimafreundlichere Zukunft.

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Der Bozner Ball – zum 8. Mal! Er ist einer der wenigen Bälle in der Landeshauptstadt, die noch veranstaltet werden. Die Schützenkompanie Bozen hält aber an dieser Tradition fest und lud vor wenigen Wochen ins Kolpinghaus, wo auch die Ballkönigin gekürt wurde.

BOZEN - (pka) Die Faschingszeit wurde in früheren Jahren immer wieder genutzt, um Bälle zu veranstalten. So war es für Musikkapellen, Freiwillige Feuerwehren, Chöre und Gesangvereine fast selbstverständlich, zu einem solchen Ereignis zu laden, auch deshalb, um ihre Kassen ein wenig aufzufüllen. In den vergangenen Jahren und Jahrzehnten wurden solcherart Ballveranstaltungen aber kaum mehr organisiert – die Corona-Pandemie tat das ihre hinzu –, einzig die Schützenkompanie Bozen unter ihrem Hauptmann Roland Spitaler folgte diesem Trend nicht und lud unlängst zum 8. Bozner Ball ins Kolpinghaus.

Stets gern gesehene Gäste am Bozner Ball: Der neugekürte Vizebürgermeister Stephan Konder mit seiner Gattin.

Es ist soweit: Die Ballkönigin Margit Kofler schreitet unter großem Applaus mit dem Schützenhauptmann Roland Spitaler, an der Spitze der Kompanie, in den Ballsaal.

„Der organisatorische und zeitliche Aufwand für solche Veranstaltungen

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WER? Alle, die am Stichtag 30.09.2023 im Besitz der italienischen Staatsbürgerschaft waren und ihren Wohnsitz in Südtirol hatten. WAS? Angabe der Sprachgruppe: deutsch, italienisch oder ladinisch.

WARUM? Als Grundlage für viele Aspekte des Zusammenlebens und für den Minderheitenschutz in Südtirol.

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ist ‚nicht ohne‘, es bedarf dabei vieler Hände, um alles so gut wie möglich vorzubereiten und dann auch abzuwickeln. Aber unsere Mitglieder sind stets eifrig bei der Sache und freuen sich immer schon auf dieses tolle Ereignis“, erklärt Spitaler. So galt es beispielsweise für den Glückstopf nach „attraktiven“ Preisen Ausschau zu halten, die vielfach von Gönnern, Freunden und Bekannten zur Verfügung gestellt würden. Die Ballbesucher erwartete dann auch ein stimmiges und gemütliches Ambiente in den Räumen des Kolpinghauses: Willkommen geheißen wurden sie bereits am Eingang mit einem Gläschen Sekt oder Saft, die ansprechenden Preise des Glückstopfs konnten

sogleich in Augenschein genommen werden. Übrigens, es waren mehr als 350 „Treffer“ zusammengekommen, die Chance auf einen Losgewinn war demzufolge auch entsprechend hoch. Den Höhepunkt der Ballveranstaltung stellt bekanntlich die Kür der Ballkönigin dar. So fieberten die zahlreichen Besucher/innen dem Einzug der Bozner Schützen entgegen, bei dem der Hauptmann mit der Ballkönigin den Saal betrat. Margit Kofler ist ihr Name, das Geheimnis war gelüftet, und alle applaudierten kräftig. Mit dem traditionellen Schneewalzer durch die Gruppe „Carreras“, die für die musikalische Unterhaltung sorgte, eröffneten anschließend Roland Spitaler und Margit Kofler offiziell den 8. Bozner Ball – das Ballvergnügen nahm seinen Lauf und das Tanzbeinschwingen hielt bis in die Morgenstunden an. Was wurde den Gästen aber noch geboten? Wie immer, wurden einige lokale Spezialitäten aus der Küche serviert, eine kleine, aber feine Weinkost im Josefsaal rundete den ersten Menüteil ab. Zum Nachtisch warteten dann eine Auswahl herrlicher Kuchen bzw. Torten auf die Schleckermäuler. „Wir sind mit dem Zuspruch zufrieden, unsere Erwartungen wurden erfüllt“, meinte abschließend der Schützenhauptmann.

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Politprominenz war natürlich auch beim 8. Bozner Ball: Stadtviertelrats-Präsidentin Sylvia Hofer (von links), Landtagsabgeordneter Luis Walcher und der Grieser SVPOrtsobmann Heinrich Corradini mit Gattin.


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Frischer Gesang begleitet KVW Gries Bei der traditionellen Jahresbeginnfeier wird im Grieser Kulturheim das Programm vorgestellt – Referat über unser Land durch Heimatkundler Christoph Gufler

GRIES - (pka) Der Obmann des KVW Gries, Toni Fischnaller, konnte anlässlich der Jahresbeginnfeier im Kulturheim Gries zahlreiche Mitglieder willkommen heißen. Begonnen wurde die gemütliche Nachmittagsrunde aber, wie üblich, mit den wohlklingenden Stimmen des MGV Gries, der mit dem humorvollen Lied „Wenn Manderleit singen“ sogleich für ein angenehmes Ambiente sorgte. Unter der fachkundigen Leitung von Friederike Ladurner gab der Männergesangverein mehrere Kostproben seines Könnens. Fischnaller dankte den Sängern – er selbst gehört dem Chor schon seit vielen Jahren an – wie auch all jenen, die den KVW das ganze Jahr über ehrenamtlich begleiten und unterstützen würden, im Besonderen seinen Ausschussmitgliedern. Der Obmann erinnerte dann an die verschiedenen Tätigkeiten und Programmpunkte, die den „Grieser/innen“ bereits lange ans Herz gewachsen seien: Dazu zählen vor allem der Montags-Seniorentreff und die allseits bekannten Mittiger, die regelmäßig in der Münzbank zusammenkommen. „Vor allem die ältere Generation trifft sich hier gerne, denn man kann zwanglos und ohne auf die Uhr zu schauen miteinander plaudern, viele machen auch gerne einen Watter, bei dem sie sich amüsieren können, ab und zu vielleicht auch ein bisschen ärgern, wenn jemand die vermeintlich falsche Karte zieht“, meint schmun-

zelnd Fischnaller. Es würden aber auch interessante Vorträge angeboten, zur Gesundheit, zum Wohlbefinden und zu zahlreichen anderen Themen. 2 Frauenteams würden sich mit heißen Getränken und Mehlspeisen um das leibliche Wohl kümmern, dafür sei allen fleißigen Händen gedankt. Beeindruckend sei immer wieder die Nikolausfeier am 6. Dezember im großen Saal des Kulturheims, „das sicherlich bedeutendste Kinderfest in ganz Gries, vielleicht sogar der ganzen Stadt. Wir bereiten da für alle Kinder, die den Kindergarten oder die Volksschule besuchen, ein üppiges Säckchen vor, das sie dann vom anwesenden Nikolaus überreicht bekommen. Es sind an die 200 Säckchen, die wir dank der großzügigen Spenden von Sponsoren und Gönnern, mit allerlei Leckereien füllen können“, freut sich Toni Fischnaller. Einen Höhepunkt der Veranstaltung stellte dann der Lichtbildervortrag des Heimatkundlers Christoph Gufler dar, der über Land und Leute in Südtirol berichtete. Zusätzlich zu den typischen Motiven unseres Landes präsentierte Gufler auch Daten, den geschichtlichen Hintergrund und ließ zudem kritische Äußerungen, beispielsweise zum ausufernden Tourismus, miteinfließen. In seinen Grußworten stellte der Grieser Pfarrer Michael Mitterhofer „das gemeinsame Miteinander“ in

Die Grieser KVW-Mitglieder kommen immer gern zur Jahresbeginnfeier ins Kulturheim, gibt es doch Chorgesang, Neuigkeiten, einen interessanten Vortrag und auch ein Würstl sowie Gebäck.

Christoph Gufler (links) und Toni Fischnaller klären noch kurz den Ablauf des Vortrages ab, dann geht’s los.

den Mittelpunkt, wobei er betonte, „dass ihr alle eine wichtige Stütze für unsere Gemeinde und für den Nächsten darstellt“. Guido Clementi, langjähriges KVW-Mitglied, gab ein humorvolles Gedicht zum Besten,

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Chorleiterin Friederike Ladurner mit „ihrer“ Männerriege, den Mitgliedern des MGV Gries beim Auftritt der Jahresbeginnfeier des KVW Gries im Kulturheim.

Enzo (Mundharmonika) und Toni (Gitarre und Gesang) beendeten die Jahresbeginnfeier mit fröhlichen Musikstücken.

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Sarner Narren laden zur Revue

Die Sarner Faschingsgilde ist in den Startlöchern.

SARNTHEIN - (br) Die Narren sind wieder los, und nehmen sich wieder allerhand Freiheiten heraus – beim Faschingsumzug in Terlan, wenn es heißt „Pansele Pansele“, beim Kinder-Egetmannumzug in Tramin oder beim Schuffener Fasching in Welschnofen. Sarnthein lädt wieder zur traditionellen Faschingsrevue, bei der so einiges Kurioses ans Licht kommt – gewürzt mit spitzem Humor. Premiere ist am Unsinnigen Donnerstag um 20 Uhr im Sarner Bürgerhaus. „Wir greifen alles Unwichtige auf, was in letzter Zeit so passiert ist – nach dem Motto ‚Ould

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weild Sarntoul‘ oder Wilder Westen, wo es wild hergeht“, sagt Helmut Gramm, Obmann der Heimatbühne Sarnthein. Den Stoff lieferten nicht nur Indianer und Cowboys, sondern Jäger und Gastwirte, die ihren Saloon schließen, Motorradbegeisterte, Klöckler und natürlich die Politik. Sie bekommt – wie immer – ihr Fett ab, diesmal bei einer Küchenschlacht. Nicht fehlen darf freilich das Kinderpaar, das sich beim Radfahren angeregt über alles, was so kreucht und fleucht, unterhält. Eines ist jedenfalls garantiert: In Sketchen und Liedern werden Hei-

Regisseur Thomas Hochkofler im Amt …

matbühne und Faschingschor für Lacher am laufenden Band sorgen – 2 Stunden lang. Regie führt wieder der Sarner Schauspieler und Regisseur Thomas Hochkofler. Aufführungen sind am 8., 10., 11.

und 13. Februar jeweils um 20 Uhr. Platzreservierungen im Tourismusbüro Sarnthein unter 0471/623091. Der Reinerlös wird gespendet.

Wilder Westen: Das ist heuer das Motto der Sarner Faschingsrevue.


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Ein Herz für „Kinderherz“ Frangart - (br). Das Traditionsunternehmen Schwarz in Frangart stellt landwirtschaftliche Maschinen und Geräte her – und zeigt Herz für „Kinderherz“. Ein konkretes Schicksal aus dem Bekanntenkreis machte die Familie auf den Verein und sein Wirken aufmerksam, so dass die Juniorchefs Andreas, Claudia und Alexander Schwarz beschlossen, Kinder mit angeborenem Herzfehler mit einer Spende von 3000 Euro zu unterstützen. Ulrich Seitz, Präsident des Vereins Kinderherz, freute sich. „Solidarität ist so wichtig; bei schweren Krankheitsfällen kommt es immer wieder zu Problemen in den Familien auf verschiedenen Fronten“, sagt Seitz. So gelte es, einerseits die klinische, medizinische Seite zu betrachten und anderseits auch die finanzielle Situation der Familie – vor allem dann, wenn nur ein Teil der Kosten für die Betreuung von der öffentlichen

Hand getragen werden kann. Zudem bräuchten die Familien auch Beistand und Beratung, die das Ehrenamt gewährleiste. Der Verein Kinderherz informiert und berät, fördert den Erfahrungsaustausch unter den betroffenen Familien, setzt sich für eine psychologische Betreuung und Begleitung ein und unterstütz die Familien bei der Behandlung herzkranker Kinder im In- und Ausland.

Seit den Neunzigerjahren ist die Zahl der Todesfälle aufgrund angeborener Herzfehler drastischer gesunken als bei allen anderen Herzerkrankungen. Dank bedeutender Fortschritte in der Kinderherzchirurgie, der Kinderkardiologie und der Forschung erreichen heute über 75 Prozent der Kinder, die mit einer schweren Fehlbildung des

Herzens auf die Welt kommen, das Erwachsenenalter. Aber es braucht auch dann regelmäßige Kontrolluntersuchungen beim Spezialisten, die viele nicht oder fast nicht wahrnehmen. Mit der Kampagne „Herzensangelegenheiten“ will der Verein dafür sensibilisieren.

EIN NAHTLOSER ÜBERGANG Ein Anliegen ist dem Verein auch ein nahtloser Übergang in der Versorgung, wenn die Patienten von der Pädiatrie in die Erwachsenenabteilung wechseln. „Großer Wunsch ist es, dass alle ‚Herzkids‘ das Erwachsenenalter erreichen und ein angenehmes Leben haben. Aber wir wissen natürlich, dass es nicht immer ein einfaches sein wird“, betont Seitz.

Bei der Übergabe der Spende (von links): Andreas, Claudia und Alexander Schwarz mit Kinderherz Präsident Ulrich Seitz.

DER VEREIN „KINDERHERZ“ STELLT SICH VOR: „Kinderherz“ will Hilfe, Antworten, Informationen und Aufklärung geben, soll aber auch zu neuem Mut verhelfen. Unsere Ziele Wir informieren und beraten … Wir informieren und beraten Eltern und Angehörige herzkranker Kinder über die Erscheinungen, Folgezustände und Behandlungsmöglichkeiten von Herzerkrankungen im Kindesalter. Wir fördern … Wir fördern den Kontakt und den Erfahrungsaustausch betroffener Familien untereinander Wir unterstützen …

Wir unterstützen Familien bei der Behandlung des herzkranken Kindes im In- und Ausland und geben organisatorische Hilfestellung bei Rehabilitationsaufenthalten. Wir setzen uns ein … Wir setzen uns für eine psychologische Betreuung und Begleitung betroffener Familien ein. Wir arbeiten … Wir arbeiten am Ausbau eines Netzwerkes und von Selbsthilfegruppen. Wir bieten… Wir bieten betroffenen Eltern und Angehörigen Beratungsgespräche

Wir sind für Sie da! Jährlich kommen in Südtirol 50 bis 60 Kinder mit einem Herzfehler auf die Welt. Jedes Dritte davon muss sich im Laufe seines ersten Lebensjahres einer Operation unterziehen. Für die betroffenen Familien bedeutet dies eine emotionale Ausnahmesituation, verbunden mit Ängsten, vielen Zweifeln und noch mehr Fragen. Sie fühlen sich oftmals hilflos und überfordert. Zudem möchten die Eltern mit anderen Betroffenen Erfahrungen austauschen. Infos: Tel. 366 36 36 030; info@kinderherz.it

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50 Jahre Skigebiet Reinswald Reinswald (br). Das waren noch Zeiten, als Skisport nur einige Abenteurer betrieben, die Holzskier schulterten und zu Fuß aufstiegen, um über die verschneiten Wiesen abzufahren! Mit dem Bau der Liftanlagen wurde Skifahren zum Breitensport. Im Sarntal leisteten die Reinswalder Pionierarbeit – vor 50 Jahren.

Am 21. Jänner 1974 wurde die Reinswalder Liftgesellschaft gegründet, im Winter 1975/76 nahm das Skigebiet mit 3 Liftanlagen den Betrieb auf: mit dem Zweier-Sessellift vom Angerer bis Pichlberg, dem Übungslift an der Talstation und dem Skilift in Pfnatsch. Visionär und treibende Kraft war Alois Hochkofler, SaurBauer in Hinterreinswald und Gründungspräsident der Liftgesellschaft. Hochkofler hatte mit seinem Bruder Paul schon in den 1960er Jahren auf der Pfnatschalm einen 400 Meter langen, einfachen Schlepplift gebaut, so dass sich dort ein bescheidener Wintertourismus entwickelte. In dieser Zeit lag das Dorf Reinswald noch im Winterschlaf. Nicht einmal eine Straße führte in den Ort. Eine Materialseilbahn war das einzige Transportmittel.

DIE GEMEINSAME IDEE 1968 wurde die Zufahrtsstraße gebaut, 1971 öffnete der Gastbetrieb „Kircherhof“, von dem gingen Pläne für einen Skilift aus. Es war eine große Idee, welche die Hinterreinswalder und Vorderreinswalder gemeinsam umsetzten. Die Reinswalder standen zusammen, kauften Geschäftsanteile und brachten viel Eigenleistung ein. Einige streckten auch eigenes Geld vor – zu günsti-

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Feierliche Eröffnung des Skigebiets Reinswald im Februar 1976

geren Konditionen als sie die Bank damals bot. Gut und günstig bauen: Das war Hochkoflers Devise. Das Skigebiet lief gut. Als 1986 eine vierte Aufstiegsanlage zum Sattele gebaut wurde, hatte die Gesellschaft nicht nur die alten Schulden getilgt, sondern auch das Geld für die neue Investition beisammen. 1989 kamen die ersten Beschneiungsanlagen, die den Skibetrieb zu einem guten Teil witterungsunabhängig machte und laufend ausgebaut wurde.1989 war auch das Jahr, an dem Präsident Alois Hochkofler

Der alte Pfnatschlift der 1960er Jahre, erbaut von den Saur-Brüdern

sein Amt zurücklegte. Auf ihn folgte Josef Gross, der ursprünglich nur Übergangspräsident sein wollte, dann aber 27 Jahre lang die Geschicke im Skigebiet Reinswald leitete und wichtige Investitionen in Angriff nahm, denn – so pflegte er zu sagen – Stehenbleiben bedeutet Rückschritt.

DIE GROSSE ENTSCHEIDUNG So wurde 1994 die Rodelbahn gebaut und 1995 der Pfnatschlift erneuert, bevor 1997 die große Entscheidung

Foto Joachim Stuefer

fiel und eine moderne Umlaufbahn den veralteten Sessellift ersetzte. Zugleich stellten die Betreiber auf ein neues, digitales Kassasystem um. 1998 trat das Skigebiet Reinswald der Ortler Skiarena bei. 2005 wurde der Schlepplift zum Sattele durch einen Vierersessellift ersetzt. Eine zukunftsweisende Investition war die Beteiligung am E-Werk Waldinger, das nicht nur günstigeren Strom für den Betrieb der Anlagen liefert, sondern auch Einnahmen aus dem Stromverkauf einbringt. Dies erweist sich gerade in den wirt-

Die Umlaufbahn war ein großer Qualitätssprung für das Skigebiet.


LOKALES

Der Pionier Alois Hochkofler

Josef Gross

Mit Themen wie Wasser begeistert der Urlesteig Groß und – ganz besonders – Klein. Lange Warteschlangen beim Sessellift, bis die Kabinenbahn kam.

schaftlich schwierigeren Jahren als Segen. Zukunftsweisend war auch der Bau des Erlebniswanderweges Urle-Steig in den Jahren 2011 und 2012, der den Wandertourismus ankurbelte und für eine bessere Auslastung der Kabinenbahn im Sommer sorgte. Das Jahr 2016 brachte den zwei-

ten Führungswechsel: Gross gab an Albert Hochkofler ab. Der Bau des Speicherbeckens war das erste Großprojekt, das unter seiner Leitung verwirklicht wurde. 2020 entstand an der Talstation eine Parkgarage, die das leidige Parkproblem entschärfte.

ZAHNKLINIK IN KROATIEN

NACHGEFRAGT Herr Präsident, wie steht das Skigebiet Reinswald heute da? Albert Hochkofler: Wir sind ein kleines, feines Skigebiet mit einem breiten Angebot mit 22 Kilometer bestens präparierter Pisten, 2 Rodelbahnen, Winterwanderwegen und einladenden Hütten. Die Besucher, vor allem Familien, kommen gerne, dennoch ist es für kleine Skigebiete wie unseres schwer, Albert Hochkof wirtschaftlich zu arbeiten. Die hohen Energiekosten und Preissteigerungen machen es uns nicht leichter. Der heurige Winter läuft aber gut. Wie wichtig ist das Skigebiet für Reinswald, für Sarntal? Hochkofler: Es ist nicht wegzudenken, es ist ein wichtiger Wirtschaftsmotor, vor allem für den Tourismus. Außerdem ist die Liftgesellschaft mit bis zu 120 Mitarbeitern ein bedeutender Arbeitgeber. Ein Wunsch zum Jubiläum? Hochkofler: Gute Saisonen wie die heurige, und dass wir die notwendigen Investitionen wie die anstehende Revision des Sattelelifts bewältigen können.

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KUNST & KULTUR

In diesem aus Stein gehauenen Grab des 6. Jh. v. Chr. von Cerveteri (Rom) wurde ein etruskischer Tempel mit seinen typischen Säulen nachgebildet.

… sie brachten uns die Schrift – Die Spur der Etrusker führt in die Alpen

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Das Auftauchen der Etrusker um 750 v. Chr. im Herzen Italiens – lange vor Griechenland und Rom – war die Geburtsstunde der ersten Hochkultur im Westen. Die Pioniertaten des ungewöhnlich begabten Volkes brachten noch in prähistorischer Zeit den Bau der ersten Großstädte mit Tempeln, Villen und beeindruckenden Festungsmauern. Häfen wurden selbst in versumpften Gegenden der oberen Adria und im Podelta mit weitverzweigten Dränage-Anlagen ermöglicht. Fruchtbares Land wurde mit besonderen Bewässerungsprojekten geschaffen. Straßen, Dämme, Tunnelbauten und Kanäle zeugen vom großen Können etruskischer Ingenieure und Wasserbautechniker, die es verstanden, immer mehr fruchtbares Kulturland zu schaffen. Sie schufen die erste Großindustrie mit Nutzung der Bergwerke durch Verhüttungsbetriebe und Serienfabrikation in Bronze und Keramik. Etruskisches elegantes Schuhwerk war genauso in Athen begehrt wie die kostbaren Bronzen etruskischer Provenienz. Etruskische Goldschmiede waren unübertroffene Meister in der Granulationsund Filigranarbeit und fertigten auch schon goldene Zahnprothesen an. Wie die Fresken in ihren riesigen Nekropolen in Cerveteri zeigen, waren die Etruskerinnen längst schon emanzipiert, nahmen an Gast-

mählern teil und redeten sogar in der Politik mit, als Griechinnen und Römerinnen noch eine untergeordnete Rolle spielten. Könige aus Etrurien – und nicht Romulus – gründeten am Tiber die Ewige Stadt. Die späteren Römer, ihre gelehrigen Schüler, verdanken ihnen ihre politischen, militärischen, architektonischen und religiösen Einrichtungen.

ETRUSKISCHE HANDELSHERREN ERÖFFNEN DEN ERSTEN EUROPÄISCHEN MARKT ÜBER DIE ALPEN Die etruskischen Exporte sind bis nach Skandinavien nachweisbar. Wie die Römer erst von den Etruskern lesen und schreiben lernten, so trifft dies auch für den alttirolischen Raum zu, wo die Räter, und zwar im Fritzens-SanzenoRaum, das von Theodor Mommsen (1817–1903) so bezeichnete „nordetruskisches Alphabet“, heute als „Alphabet von Sanzeno“ bekannt, übernahmen. Aus Siebeneich (Fundstelle 80 m vom Ansitz Seiffertitz/Brigl entfernt) stammt ein Schöpflöffel mit „nordetruskischen“ Lettern der, nach etruskischem Vorbild von Frauen, den Festteilnehmern mit Wein gefüllt gereicht wurde. „Grundsätzlich ist zu sagen, dass der frühe Gebrauch der Schrift in Mittel- und Norditalien kaum je zu praktischen alltäglichen Zwecken diente, sondern dass sie meist im

Nach etruskischem Vorbild hergestellter bronzener Schöpflöffel (Simpulum) vom 5.- 4. Jahrhundert v. Chr., der im „Heiligen Winkel“ von Siebeneich (heute Weingut Brigl) 1888/1889 gefunden wurde. Mit diesen Schöpflöffeln wurde von Frauen nach etruskischem Brauch Wein gereicht. Die Weihe-Inschrift von oben nach unten lautet: „paniun.la sannale“. Epigraphisch eindeutig, ist der Inhalt ungeklärt (Foto: TLMF Innsbruck, aus: Lost & Found, Bozen 2019, S. 487).


KUNST & KULTUR

Toskanische Säulen aus der Zeit um 1600 unter den Bozner Lauben.

Zusammenhang mit Religion, Kult und Ritual verwendet wurde“ (Stefan Schumacher, Die „rätischen“ Inschriften, Trient 1999). Am Schneidjoch bei Steinberg in Nordtirol befinden sich die längsten rätischen Felsinschriften. Letternmäßig stammen unsere lokalen Inschriften eindeutig vom Etruskischen Alphabet ab, aber sprachwissenschaftlich bleiben noch viele Fragen offen. Auch die Runen der Germanen gehen zweifellos auf die etruskische Schrift zurück.

DER UNTERGANG EINES FASZINIERENDEN UND FRIEDVOLLEN VOLKES Mit den verblüffenden und bahnbrechenden Leistungen auf vielen Gebieten schien die große Mission der Etrusker erfüllt. Ihrer Blütezeit folgte der Niedergang unter dem vehementen Ansturm der Kelten und der machthungrigen und zielbewussten Römer, sowie der in Süditalien sich ausbreitenden Ableger der griechischen Stadtstaaten. Trotz des technischen und wirtschaftlichen Fortschritts verblieben die Etrusker im Banne Schicksal akzeptierender Magie, wie sie ihnen von ihren Priestern, den Haruspizes, vermittelt worden war. Die berühmte bei Piacenza entdeckte BronzeLeber zeigt ein Lehrmodell für die angehenden Haruspizes. In den Feldern sind die Namen der Gottheiten, deren Botschaften der Priester aus der Leber des Opfertieres herauslesen sollte, im sogenannten nordetruskischen Alphabet – das im 6. Jahrhundert v. Chr. so in der Po-Ebene

im Gebrauch war – eingraviert. Wie Professor Massimo Pallottino – der in Florenz seinen Lehrstuhl hatte und einer meiner Lehrer war – feststellen konnte, gehen die Schriften der Veneter, Räter, Lepontier und anderer alpiner Volksstämme auf dieses „nordetruskische Alphabet“ zurück.

DEM BODEN DES EHRWÜRDIGEN ETRUSKERLANDES ENTSPRANG EINEINHALB JAHRTAUSENDE NACH DER BLÜTEZEIT DER ETRUSKISCHEN KULTUR DIE RENAISSANCE Weder das klassisch griechische noch das römische Vorbild erbrachten im Mittelalter die „Wiedergeburt“ („rinascita“, davon Renaissance bzw. „rinascimento“) der etruskischen Kultur, die unter den Schlägen römischer Legionäre untergegangen war. Es ist auffallend, dass im „Quattrocento“ (15. Jahrhundert) der Boden Etruriens eine Serie schöpferischer Genies hervorbrachte, die das Weltbild veränderten. Francesco Petrarca, der „Vater des Humanismus“ wurde im toskanischen Arezzo 1304 geboren. Mit ihm brachten Dante Alighieri und seine florentinischen Landsleute Giovanni Boccaccio und Niccolò Machiavelli eine neue Sprache, das „Volgare“, zum Blühen. Leonardo aus dem kleinen Ort Vinci bei Florenz, Michelangelo aus dem toskanischen Capresen, der aus der Arnostadt stammende Filippo Brunelleschi, Giotto di Bondone aus dem kleinen Ort Colle di Vespignano bei Florenz, setzten

neue Maßstäbe in Malerei und Architektur. Unübersehbar sind die Namen der toskanischen bahnbrechenden Künstler Nicola, Giovanni und Andrea Pisano, Duccio und Uccello, Masaccio und Signorelli, Jacopo della Quercia, L. B. Alberti, Donatello usw.., die alle aus Etrurien stammten und die oft finstere Welt des Mittelalters in eine Aufbruchstimmung versetzten. Bernini, der zwar aus Neapel stammte, wählte für sein Meisterwerk, die Kolonnaden vor dem Petersdom, keine griechischen Säulen, sondern die einfachen und strengen toskanischen Säulen, die einst die Tempel der Etrusker geschmückt hatten. Die ältesten Säulen in der Bozner Altstadt sind im 17. Jahrhundert ebenso toskanisch und viel älter als die mit dem Klassizismus entstehende Tempelarchitektur der profanen und kirchlichen Palazzo-Bauten in Tirol. Die enge Verbundenheit zwischen etruskischer Kunst und dem Auftauchen der Renaissance zu studieren, lohnt sich und führt zweifelsohne zu überraschenden Entdeckungen.

Diesen Beitrag hat Univ.-H. Prof. Doz. DDr. Helmut Rizzolli, Obmann des Heimatschutzvereins Bozen/Südtirol, für Sie verfasst.

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SPEZIAL

Terlan, beschauliche Gemeinde mit großer TERLAN / SIEBENEICH - (Das Gebiet im sogenannten mittleren Etschtal, an den Grenzen der Landeshauptstadt, zum Überetsch und dem Burggrafenamt, war schon immer ein kleiner, aber feiner Wirtschaftsstandort. Qualität und Service durch persönliche Betreuung war und ist dabei das Motto von Handel und Handwerk. Die gute Anbindung an die Verkehrsachse der Mebo trägt sicher auch dazu bei. Es sind gar einige, weit über die Gemeindegrenzen hinaus bekannte Handwerksbetriebe, Dienstleister, Kaufleute und Gastronomen hier angesiedelt. Terlan ist somit mehr als Apfel und Wein, obwohl gerade letzterer zur großen Bekanntheit der Gemeinde beiträgt. Was Terlan jedoch nicht sein darf, ist eine Industriezone, die alles aus den Fugen geraten lässt. Auch darf kein weiterer Kulturgrund versiegelt werden.

FASCHINGSZEIT IN TERLAN Einer liebgewonnenen Tradition gemäß eröffnet das 1971 gegründete Faschings-Komitee nach Drei König die Faschingszeit in Terlan. „Pansele Pansele“ wird am Unsinnigen Donnerstag gerufen, wenn einer der größten Faschingsumzüge des Landes stattfindet. Tausende Besucher

Impressionen auf der Homepage der Gemeinde Terlan

Terlan in weiß: diesmal nicht auf die berühmten Weißweine bezogen, sondern auf den eher seltenen Fall einer leichten Schneedecke im Blick Richtung Süden.

werden jedes Jahr erwartet, wenn der traditionelle Terlaner Umzug mit seinen rund 20 Festwägen durch das Zentrum des Dorfes zieht. Da gibt es Schnappviecher, selbstgemachte Kostüme und allerlei Kurioses zu bestaunen. Nach dem lauten und bunten Treiben, das das Weindorf in der Faschingszeit weitum berühmt macht, folgt die „Pansele Pansele Feier“ mit Musik und Kulinarischem im Raiffeisenhaus.

40A in Terlan geht man gerne. Seit über 30 Jahren ist das Fachgeschäft fixer Bezugspunkt, wenn es um Beratung, Qualität und Service geht. Hier finden Sie ein reichhaltiges Sortiment an Farben, Eisenwaren, Elektroartikel, Werkzeuge und Haushaltsartikeln von höchster Qualität. Holzmann führt nicht nur Markenprodukte, von Vitamix, Kuvings, Viktorinox (eigener Service-Point), Big Green Egg, Berkel oder Swiss Diamond, sondern bietet

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Die Tätigkeitsfelder reichen von Aushub- und Abbrucharbeiten, Planierungen, Forstwege und Straßenbau bis hin zur Realisierung von Infrastrukturen. Es werden Kanalisationen, Wasserleitungen, Beregnungsanlagen, Speicherbecken, Sportanlagen, Dämme, Zyklopenmauern und armierter Erde verwirklicht.

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POLITIK Brief aus Rom

Geschätzte Leser,

Spaß beiseite! von Robert Adami

Unpasswortlichkeiten In den Anfängen des Computerzeitalters hatten wir es noch leicht: wir hatten ein Password für den PC am Arbeitsplatz, und das war ein leichtes. Gänzlich unbekümmerte Gemüter benutzten als Passwort das Wort „Passwort“, leicht Fortgeschrittene die Zahlenkombination 12345, die etwas Misstrauischeren benutzten Namen des Partners oder der Kinder und die Sicherheitsprofis gaben das Geburtsdatum der Großmutter ein. Heute händelt jeder von uns mindestens 37 Passwörter, und schlaue moderne Computer akzeptieren ja auch keine einfachen Passwörter mehr, nein! Es muss schon etwas sein, dass ausgelesen klingt wie oeiru4abhpwi!:, oder auch rwblallalalualllakkka//-5 . Würde Ali Baba heute leben, so könnte er die Schatzhöhle nicht mehr mit dem berühmten „Sesam öffne Dich“ aufkriegen, nein, er müsste etwas rufen wie sssssmmmfffffdkdkdk40rbr. Wie auch immer, am schlimmsten wird es immer dann, wenn man nach 3-wöchigem Urlaub wieder vor dem Computer im Büro sitzt und sich nicht mehr an das letzte Passwort erinnert. Da kann es dann schon mal vorkommen, dass man nach 3 Stunden nutzlosen Versuchens das geliebte Passwort mit der nächstbesten Stehlampe in die Rechen-Kiste eingibt und sie samt Monitor aus dem nächsten Windows schmeißt. Aber Spaß beiseite. Ich weiß ja nicht, wie es Ihnen geht, aber manchmal frage ich mich schon, wie wir mit Zunahme der Digitalisierung all die Passwörter, die es zur Nutzung dieser Digitalisierung braucht, noch händeln sollen. Denn eigentlich sollte man diese digitalen Schlüssel nirgends aufschreiben. Und ja, ich weiß, es gibt schon extra Anwendungen, die die Passwortflut irgendwie verschlüsselt abspeichern… aber mal ehrlich, glauben Sie wirklich, dass es sich dabei um absolut sichere Systeme handelt? Doch vielleicht gibt es einen Hoffnungsschimmer: Nachdem uns ja laut Experten nun durch die verbreitete Nutzung künstlicher Intelligenz die nächste Stufe der digitalen Entwicklung bevorsteht, wüsste ich schon eine nette Aufgabe für die KI, die gescheite: Endlich ein System zur Vermeidung der ausufernden Passwortsucht zu entwickeln… das wäre mal was wirklich Intelligentes. 22

während in Südtirol nun unter großen Wehen die neue Landesregierung aus der Taufe gehoben wird, werden in Rom neue Weichen gesetzt. Der Senat hat in erster Lesung das Gesetz betreffend die sogenannte differenzierte Autonomie gegen den erbitterten Widerstand der Opposition genehmigt. Laut Artikel 116 der Verfassung können einzelnen Regionen mit Normalstatut auf deren Initiative weitere Formen und besondere Arten der Autonomie in bestimmten Sachbereichen abgegeben werden. Diese Bestimmung war bis heute toter Buchstabe, soll auf Druck der Lega nun jedoch umgesetzt werden. Damit wird es möglich, dass einzelne Regionen auf der Grundlage eines Einvernehmens mit dem Staat nun zusätzliche Kompetenzen mit den entsprechenden Mitteln erhalten. Mit dem vom Senat genehmigten Gesetzesentwurf werden die Rahmenbedingungen und die Verfahren für die Aktivierung dieser zusätzlichen Kompetenzübertragung festgelegt. Voraussetzung für die konkrete Umsetzung der differenzierten Autonomie ist allerdings die Erfassung, innerhalb von 2 Jahren ab endgültiger Genehmigung dieses Rahmengesetzes, der wesentlichen Leistungen im Rahmen der bürgerlichen und sozialen Grundrechte, die in jedem Fall in allen Regionen Italiens gewährleistet bleiben müssen. Das zwischen Region und Ministerrat ausgehandelte Einvernehmen ist vor Umsetzung und Inkrafttreten überdies noch von beiden Kammern mit absoluter Stimmenmehrheit ihrer Mitglieder mit Gesetz zu genehmigen. Das Verfahren ist äußerst komplex und konkrete Entwicklungen sind nicht abzusehen. Die Opposition befürchtet die Schaffung eines Zwei-Klassen-Staates und eine zusätzliche Abstufung zwischen Nord und Süd des Stiefels. Für die Regionen mit Sonderautonomie sollte die differenzierte Autonomie keine Auswirkungen haben; wenn sie die Entwicklung Italiens zu einem Bundesstaats-ähnlichem Modell einleitet, könnten durchaus auch positive Effekte damit verbunden sein. Dies ist jedoch ebenso wenig abseh-

bar wie nicht eingeschätzt werden kann, ob eine konkrete Umsetzung dieses Modells überhaupt je erfolgen wird. Das Rahmengesetz ist in jedem Fall noch von der Abgeordnetenkammer zu genehmigen, was jedoch angesichts der stabilen Mehrheitsverhältnisse zweifellos erfolgen dürfte. Dieses Liebkind der Lega ist ein Zugeständnis der Fratelli d’Italia, die sich dafür die Zustimmung der Lega für eine Verfassungsreform eingehandelt haben, aufgrund welcher die Wahl des Ministerpräsidenten in Zukunft direkt erfolgen soll. Damit einher gehen eine weitere Stärkung der auch heute schon im Verhältnis zum Parlament überstarken Regierungsgewalt und eine Schwächung des Staatspräsidenten, auch wenn dessen Zuständigkeiten formell kaum beschnitten werden. Verfassungsrechtler sind sich jedoch weitestgehend darin einig, dass die Möglichkeiten des Staatspräsidenten, als Garant im Staatssystem zu wirken, damit deutlich eingeschränkt werden. Eine Änderung der Verfassung ist in jedem Fall von beiden Kammern durch zwei mit einer Zwischenzeit von mindestens drei Monaten gefassten Entschließungen zu genehmigen; es wird somit noch geraume Zeit verstreichen, bis dieses Schreckgespenst konkrete Züge annehmen kann. Alles in allem dennoch eine beunruhigende Vorstellung, vor allem vor dem Hintergrund, dass bereits jetzt die Regierung die Zuständigkeiten der Legislative, sprich des Parlaments, drastisch beschnitten hat. Etwas in Sorge aus Rom am vierundzwanzigsten Jänner 2024.

Manfred Schullian Kammerabgeordneter

Brief aus dem Landtag

Liebe Leserinnen, liebe Leser, schön, dass ich wieder für Sie meine Eindrücke aus dem Landtag berichten darf! Am 22. Oktober bin ich zum dritten Mal in den Südtiroler Landtag gewählt worden. Die sagenhaften 11.772 Vorzugsstimmen waren für mich eine große Bestätigung. Ich war damit die einzige Listenführerin unter jenen, die 2013 in den Landtag gekommen waren, die dazugewinnen konnte. Die meisten anderen Längergedienten haben schlecht abgeschnitten. Der Landtag, der dann 3 Wochen später das erste Mal zusammentrat, war denn auch ein ganz anderer als bisher gewohnt. Es gibt nun haufenweise Kleinparteien, und insgesamt eine sehr viel stärkere Vertretung der Rechtsparteien und der Populisten. Dann begannen die Sondierungsgespräche. Wir haben uns gut vorbereitet, haben aber sogleich beim ersten Gespräch verstanden, dass der Landeshauptmann ein anderes Projekt hat und mit Fratelli d’Italia die Regierung bilden wird. Ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie sehr mich die Gewissheit darüber betroffen gemacht hat. Zu wissen, dass man nichts tun kann, weil das Spiel ein anderes ist, das ist sehr hart. Es geht nicht um persönliche Enttäuschung, sondern vielmehr um das Wissen einer verpassten Gelegenheit. Nun sind wir also Zuschauer, in diesen Monaten, der Koalitionsbildung. Kein schönes Spektakel, viele von uns haben diesen Eindruck, vielleicht auch Sie. Am 31. Jänner

wird die neue Regierung gewählt, und dann beginnt die eigentliche Arbeit, mit den Sitzungen des Landtags, der Gesetzgebungsausschüsse und der vielen anderen Gremien. Sie werden sich vielleicht fragen, was wir inzwischen getan haben. Es war eine Zeit zwischen den Zeiten. Im Landtag war wenig los. Als die Sternsinger kamen, hat man mich ins Foyer gerufen, weil ich die einzige Abgeordnete im Haus war. Viele der neuen Abgeordneten hatten noch keine Büros, weil man ja nicht wusste, ob sie in die Regierung kommen würden. Trotzdem gab es viel Arbeit. Wir haben uns auf die neue Legislatur vorbereitet, die ersten Gesetzentwürfe und Beschlussanträge ausgearbeitet, Sprechstunden abgehalten, Anliegen bearbeitet. So richtig los geht es aber erst jetzt. Bitte begleiten Sie uns auch in den nächsten Jahren. Es wird keine leichte Zeit und wir müssen das Beste draus machen.

Liebe Grüße

Brigitte Foppa


WIRTSCHAFT

Unternehmer-Neujahrstreffs 2024 Bereits zur Tradition geworden sind die sogenannten Neujahrstreffs der Südtiroler Unternehmer, organisiert von der Südtiroler Handelskammer. Die Neujahrstreffs der Handelskammer Bozen stehen 2024 unter dem Motto „Arbeiten in Südtirol“. Am 10. Jänner startete die Eventreihe im Unternehmen Kälte Klima Röhler in Bozen. Die beiden weiteren Veranstaltungen gingen am 17. Jänner im Brandnamic Campus in Brixen sowie am 23. Jänner bei Ivoclar in Naturns über die Bühne. Die Handelskammer Bozen widmet die bereits 13. Ausgabe der Neujahrstreffs der Thematik „Arbeiten in Südtirol“, die für die heimische Wirtschaft von besonderer Wichtigkeit ist. Viele Unternehmen in Südtirol beklagen einen Arbeits- und Fachkräftemangel. Es wird zunehmend schwieriger, offene Stellen zu besetzen. Diese Herausforderungen der Arbeitswelt und das Thema „Arbeitgeberattraktivität“ werden bei den Neujahrstreffs 2024 aus unterschiedlichen Blickwinkeln heraus beleuchtet. „Die Handelskammer Bozen unterstützt die Südtiroler Unternehmen darin, ihre Arbeitgeberattraktivität zu steigern. Es geht darum, bestehende Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ans Unternehmen zu binden, sie zu fördern, laufend weiterzubilden und sich gleichzeitig für potenzielle neue Mitarbeitende attraktiv zu machen“,

(Im Bild von links nach rechts) Alfred Aberer, Generalsekretär der Handelskammer Bozen; Landeshauptmann Arno Kompatscher; Heidi e Hansi Röhler von Kälte Klima Röhler; Professor Alessandro Narduzzo von der Uni Bozen; Handelskammerpräsident Michl Ebner;

betonte Michl Ebner, Präsident der Handelskammer Bozen, in seinen Grußworten. Landeshauptmann Arno Kompatscher fügte hinzu: „Südtirol ist ein großartiger Ort zum Leben und Arbeiten in Europa. Hier zu Hause zu sein, ist wirklich etwas Besonderes. Gleichwohl gilt es auch hier, sich einem harten Wettbewerb zu stellen, als Arbeitgeber wie auch als Arbeitnehmer. Durch engagierten Einsatz und Innovationskraft können wir den

I verkleid mit huier im Fosching als Londesregierung. Sell isch wohl narrisch genua, oder?

© G.Andergassen

aktuellen Herausforderungen erfolgreich begegnen und im internationalen Wettbewerb langfristig bestehen. Durch eine nachhaltige Politik streben wir an, die Rahmenbedingungen dafür weiter zu verbessern.“ Auch die Gastgeberin des ersten Treffens Heidi Röhler vom Unternehmen Kälte Klima Röhler unterstrich die große Bedeutung von attraktiven Arbeitsplätzen für einen Betrieb, um erfolgreich am hart umkämpften Arbeitnehmermarkt bestehen zu können. Im Rahmen ihres Vortrages erläuterte sie den Ansatz, den ihr Betrieb dabei verfolgt. Danach sprach Generalsekretär Alfred Aberer zur Thematik aus Sicht der Handelskammer Bozen und stellte dem Publikum verschiedene Projekte vor. Eines davon ist die Initiative „Work in Südtirol“, bei der die Handelskammer in enger Zusammenarbeit mit dem Land Südtirol heimische Unternehmen darin unterstützt, attraktive(re) Arbeitgeber zu werden, als solche am Markt sichtbar zu sein und dadurch die richtigen Mitarbeitenden zu gewinnen und zu halten. Der offizielle Teil des ersten Neujahrstreffs endete mit einem Fachvortrag von Alessandro Narduzzo, Professor für Innovation und Strategie an der Fakultät für Wirtschaftswis-

senschaften der Freien Universität Bozen. Sein Input trug den Titel „Ausbildung und beruflicher Werdegang in Südtirol“. Neben der akademischen erfreut sich hierzulande auch die duale Ausbildung großer Beliebtheit, da sie Theorie und Praxis miteinander verknüpft und verschiedene Karrierewege bietet. Die Neujahrstreffs sind zum 13. Mal der Treffpunkt für Südtiroler Unternehmer/innen und Interessierte, um gemeinsam das neue Wirtschaftsjahr zu begrüßen, schreibt die Handelskammer in ihrer Presseaussendung. P.S.: Das WIFO – Institut für Wirtschaftsforschung der Handelskammer ist Ansprechpartner für Südtiroler Unternehmen, Wirtschaftsverbände, die Landespolitik und Landesverwaltung, Medien, Schulen und Privatpersonen. Das WIFO stützt sich auf fundierte Daten und Analysen und erarbeitet damit Studien, Handlungsempfehlungen, Gutachten und Stellungnahmen. In diesem Jahr werden unter anderem die volkswirtschaftlichen Auswirkungen der Umstellung auf eine emissionsfreie Mobilität, die Klimaanpassungsstrategien der Unternehmen und das ungenutzte Potential auf dem Südtiroler Arbeitsmarkt untersucht. 23


PORTRAIT GRIES - (pka) Geboren wurde Gretl (Margarete) Pohl am 19. Jänner 1963 in Bozen, wo sie mit 2 älteren Brüdern aufgewachsen ist. Ihre Eltern stammten aus dem Vinschgau, sie selbst sei aber „schon eine waschechte Boznerin, obwohl mein Herz für den Vinschgau schlägt“. Sie besuchte die Goethe-Volksschule, kam dann in das Musikkonservatorium, wo sie ihrer Leidenschaft nachgehen konnte. Die Oberschule absolvierte sie im neuerrichteten Realgymnasium und maturierte im Jahr 1982. „Anschließend studierte ich in Innsbruck, habe 2 Jahre lang Anglistik belegt und die Musik vernachlässigt, bevor ich mich in Musikwissenschaften inskribierte und dieses Studium dann auch abschloss.“ Gretl Pohl unterrichtete anfangs in und um Innsbruck in den Musikschulen, sogar am Konservatorium war sie lehrmäßig tätig, wo sie sehr viele Erfahrungen sammeln konnte. Sie hat aber dann Innsbruck und Tirol, obwohl sie sich gut eingelebt und wohlgefühlt hat, verlassen, „es war der Föhn, der mir zu schaffen machte“, meint sie mit ein bisschen Wehmut. Anfang der 90er Jahre ist sie nach Brixen gekommen, hat dort einige Zeit in der Musikschule unterrichtet und bald darauf an einem Wettbewerb zur Besetzung der Direktorenstelle in Haslach teilgenommen. Da sie eine Ausbildung als Musiklehrerin hatte, stand sie damals nicht nur der Schule in Haslach vor, sondern sie unterrichtete dort gleichzeitig auch ein paar Wochenstunden. Es entstand dann in der Folge die Musikschule in Bozen-Altstadt und Gries und Gretl Pohl war als Geschäftsführerin zuständig. „Sinnvoll wäre es natürlich, wenn die beiden Standorte in der Altstadt und Gries zusammengeführt würden, also die Schüler alle unter einem Dach unterrichtet werden könnten“, meint Pohl.

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Gretl Pohl in Teguise auf Lanzarote, wo sie – man glaubt es kaum – vor dem Eingangsschild der örtlichen Musikschule steht.

Die Musikliebhaberin

Gretl (Margarete) Pohl Sie hat bereits im Volksschulalter mit dem Klavierspielen begonnen, als Mittelschülerin besuchte sie das Musikkonservatorium in Bozen und studierte in Innsbruck Musikwissenschaften. Die Musik begleitet also die langjährige, engagierte Direktorin der Musikschule BozenGries Zeit ihres Lebens. Neben ihrer Hauptaufgabe ist Gretl Pohl aber noch in verschiedenen Musikformationen tätig, das geht von „La Valse“ über ein Quartett bis hin zu MTL (Music Transfer Live), wo sie stets am Klavier mitwirkt. In ihrer Freizeit ist sie beim Wandern oder Schwimmen und immer wieder auf Lanzarote, ihrem Lieblingsort, anzutreffen.

Gretl Pohl tritt gerne mit ihrer Band MTL auf.

Wie ist Gretl Pohl aber zur Musik, insbesondere zum Klavier gekommen? „Nun, wir zuhause waren immer schon eine musikalische Familie, es wurden vielfach Schallplatten und Musikstücke angehört, da herrschte absolute Ruhe. Später hat mich die Klavierlehrerin Frau Gantioler unter ihre Fittiche genommen, das habe ich genossen. Wir haben im kleineren Rahmen auch Hauskonzerte gegeben, da haben Mütter und deren Kinder alle musiziert, das hat uns allen sehr gut gefallen.“ Neben Klavier hat Gretl auch Cembalo gespielt, „das nehme ich mir wieder vor, wenn ich mal meine Pensionierung angetreten habe, denn es ist eigentlich mein geheimes Lieblingsinstrument“, meint sie schmunzelnd. Pohl hat in ihrer langen Musikzeit doch einiges unternommen: So hat sie am Klavier Chöre begleitet, mit der renommierten Band MTL (Music Transfer Live), einer 14-köpfigen Gruppe, tritt sie seit Jahrzehnten bei Ballveranstaltungen auf. „Ein Höhepunkt ist hier der HTL-Ball im Kongress Innsbruck, da kommt vom Wiener Walzer über Pop und Rock das gesamte musikalische Repertoire zum Zuge.“ Mit dabei ist sie auch bei „La Valse“, einem aus 6 Personen bestehenden Damensalonorchester und beim Quartett „Bellavista“, bei dem neben dem Klavier auch die Instrumente Geige, E-Gitarre und Perkussion mitwirken. Was macht aber Gretl Pohl, wenn sie nicht gerade ihrer Musik frönt? Sie ist beratend im Vorstand des Konzertvereins, zieht öfters auch ihre Wanderschuhe an oder schwimmt gerne. „Jährlich verbringe ich ein paar Wochen auf Lanzarote, meinem Lieblingsort, da kann man herrlich entspannen, und selbstverständlich auch wandern und schwimmen. Aber ebenso trifft man mich in Völs am Schlern, in der Natur fühle ich mich genauso wohl.“

Das Damensalonorchester „La Valse“ in seinem Element; am Klavier Gretl Pohl.


DEN BÄUERINNEN DAS WORT

In Zusammenarbeit mit

Es geaht di a un Weihnachtsspende geht an Verein „Es geaht di a un – tocca a te“: Es ist schon Tradition, dass der Landesbäuerinnenrat an Weihnachten auf Geschenke verzichtet und stattdessen einen Geldbetrag an einen Südtiroler Verein spendet. Dieses Jahr hat sich der Landesbäuerinnenrat für den Verein „Es geaht di a un – tocca a te“ entschieden. Die Präsidentin des Vereins Giada Del Marco nutzte die Gelegenheit der Spendenübergabe, um über die Tätigkeiten und Ziele ihres Vereins zu informieren. Entstanden durch eine gemeinsame Aktion, in der acht betroffenen Frauen von ihrer Situation in häuslicher Gewalt erzählten, wurde

sichtbar, dass es mehr Unterstützung für betroffene Frauen braucht. Daraufhin wurde der Verein „Es geaht di a un – tocca a te“ gegründet. Er betreibt wichtige Sensibilisierungsarbeit, bietet aber auch konkrete Hilfe ein. Selbstverteidigungskurse, Erste Hilfe in Notsituationen, finanzielle Unterstützung, Beratung, rechtlicher Beistand. Die Mitarbeiterinnen begleiten Frauen und versuchen sie aus den Gewaltsituationen zu befreien.

Nein – gegen Gewalt an Frauen.

Leider gibt es immer noch zu viele Fälle an häuslicher Gewalt, die sich nicht immer nur in Handgreiflichkeiten äußert, viele Frauen sind auch täglich Demütigung, Kontrolle und Aggression ausgesetzt. Betroffene sind in allen Gesellschaftsschichten,

allen Sprachgruppen, im städtischen und auch ländlichen Raum zu finden. Der Landesbäuerinnenrat ruft auf, nicht wegzuschauen, vor Ort zu helfen und Betroffene zu ermutigen, sich an Hilfseinrichtungen zu wenden.

und geht bis Mitte Oktober 2024. Der Veranstaltungsort alterniert zwischen Auer, Bozen und Vahrn. Der Lehrgang umfasst 11 Kurstage und 65 Stunden. Interessierte können sich im SBOLandessekretariat melden: Tel 0471 999 460 / info@baeuerinnen.it. Saatgutfest in Sarnthein am 25. Februar Arche Südtirol lädt am Sonntag, den 25. Februar 2024 von 9 - 17 Uhr zum Markt und Tauschmarkt ins Bürgerhaus Sarnthein ein. Auch heuer dreht sich auf dem Saatgutfest wieder alles um samenfestes Saatgut und seine Vielfältigkeit.

Dabei spielen alte, lokale, seltene und bewährte Sorten die Hauptrolle. Verschiedene Aussteller bieten Saatgut, Beratung, Verkostungen, Informationen zu insektenfreundlichem Gärtnern, natürlichem Gärtnern, Saatguterhaltung und einiges mehr an. Kulturpflanzenvielfalt ist ein Stück Lebensqualität und ein wichtiger Beitrag für unser Ökosystem. Arche Südtirol und die Südtiroler Bäuerinnenorganisation laden ein teilzunehmen an der Kulturpflanzenvielfalt, einem der ältesten Gemeinschaftsprojekte der Menschheit.

Saatgut: ein besonderer Schatz! Lehrgang „Erhalt der Kulturpflanzenvielfalt“ und Saatgutfest in Sarnthein. Die Vielfalt an Kulturpflanzenarten und -sorten ist ein Schatz, entstanden durch jahrhundertelange Vermehrungsarbeit von Bäuerinnen, Bauern und Erhalterinnen und Erhalter. Ihr Wissen und ihre Fähigkeit anzubauen und zu züchten, ihre Saat-Kunst, d.h.

Erhaltung der Keimfähigkeit, ist die Basis von Kulturpflanzen und ihrer Vielfalt, die es zu bewahren gilt. Und das ist notwendig, denn unsere Kulturpflanzenvielfalt ist bedroht, weil viele Sorten heutigen Markt-Vorgaben nicht entsprechen und weil das Wissen um die Saatgutvermehrung vielerorts leider fehlt. Lehrgang Erhalt der Kulturpflanzenvielfalt – Start Mitte März Der Lehrgang über den Erhalt der Kulturpflanzenvielfalt wurde konzipiert, um dieser Entwicklung entgegenzuwirken. Die Teilnehmenden erfahren viel über Bodenkunde, Botanik, Südtiroler Kulturpflanzen, Saatgutgewinnung, Alte Obstsorten, Von der Pflanze zum Samen, Betriebsbesichtigungen und Praxis, Alte Kultursorten in der Küche, Vom Samen zur Pflanze und Pflanzen- und Saatgutschutz. Der Lehrgang wird von der Südtiroler Bäuerinnenorganisation in Zusammenarbeit der Fachschule Salern, dem Sortengarten Südtirol, dem Versuchszentrum Laimburg, der SBB-Weiterbildungsgenossenschaft und Bioland Südtirol organisiert. Er startet Mitte März 2024

Vorträge im Rohrerhaus 10:00 Uhr: Neue Gentechnik, und dann? Anja Matscher, Bergbäuerin und Agronomin 11:30 Uhr Ackerbohne, Puffbohne, Pferdebohne, Saubohne, Daniel Ortler vom Versuchszentrum Laimburg 14:00 Uhr Herausforderungen im Bergackerbau – Mechanisierung für kleine Strukturen, Laura Kuonen, Agronomin beim Sortengarten Erschnatt (CH) 15:00 Uhr Alte Getreidesorten. Aufs Korn genommen. Potentiale alter Getreidesorten vom Feld in die Backstube. Rudolf Vögl Landesamt für Umwelt Brandenburg Mehr Informationen zum Saatgutfest finden Sie unter www.baeuerinnen.it 25


LANDWIRTSCHAFT

Das 35. Obstbauseminar des Absolventenvereins Landwirtschaftlicher Schulen im Rückblick Auf Einladung des Absolventenvereins Landwirtschaftlicher Schulen „A.L.S.“ versammelten sich am Montag, 22. Jänner Akteure und Produzenten der Südtiroler Obstwirtschaft zum traditionellen 3-tägigen Obstbauseminar im Haus der Familie am Ritten.

Südtirols EU-Parlamentarier Herbert Dorfmann referierte eingangs über den „Green Deal“, der kein Gesetz, sondern eine Leitlinie sei. Mit dem europäischen „Green Deal“ soll der Wandel der EU hin zu einer modernen, ressourceneffizienten und wettbewerbsfähigen Wirtschaft und Gesellschaft gelingen. Im Landwirtschaftsausschuss hat sich die EU auch mit dem Thema Burnout und Depressionen aufgrund des steigenden Leistungsdruckes in der Landwirtschaft beschäftigt. Aktuelle Bauernproteste richten sich gegen zu hohe Lebensmittelpreise, die aber nur zu einem geringen Teil beim Bauern ankommen. Auch muss das Problem Klimaerwärmung weltweit gelöst werden, die EU jedoch die Vorreiter-Rolle einnehmen, obwohl sie nur 10% verursacht. Die Bürger müssen angehalten werden, ihre Ernährung zu ändern, weg von Fleisch hin zu mehr pflanzlichen Lebensmitteln. Univ. Prof. Andreas von Tiedemann (Agrarwissenschaft, Universität Göttingen) nahm die Vorschläge der EU zu neuen PflanzenschutzRestriktionen kritisch unter die Lupe. Diese seien wissenschaftlich schwer oder gar nicht begründbar und würden dazu führen, dass die

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(Von links nach rechts) Stefan Pircher, Obmann vom A.L.S.; Eduard Holliger, Schweizer Obstverband; Andreas von Tiedemann, Georg-August-Universität Göttingen; Herbert Dorfmann, EU-Parlamentarier; Klaus Kapauer, Vorsitzender der Arbeitsgruppe Obstbauseminar im A.L.S.

landwirtschaftliche Produktivität auf den bestehenden Flächen zurückgehen werde. Um den Bedarf an Lebensmitteln zu decken, müssten somit weitere Flächen in landwirtschaftliche Kulturlandschaften umgewandelt werden, womit ein Nettoverlust an Biodiversität einher gehe. In der 3 Klausurtagen wurden beim 35. Obstbauseminar noch eine ganze Reihe von aktuellen Themen behandelt. Namhafte Referenten aus aller Welt stellten sich den 150 interessierten Teilnehmern zur Diskussion.

Aktuelle und brisante Themen sorgen für volles Haus

WASSER- EIN KOSTBARES GUT Wasser ist Leben und dabei auch das Um- und Auf in der Landwirtschaft. In den letzten Jahren ist bereits sehr viel in die Optimierung des Wasserverbrauchs investiert worden. Modernste digitale Technik bis hin zu Künstlicher Intelligenz helfen dabei und werden vermehrt eingesetzt. Der Klimawandel hat auch uns erreicht. Wasser kommt mal zu viel, mal viel zu wenig. Diese Phänomene stellen insbesondere auch die Obstbauern vor neue große Herausforderungen. Ein Schwerpunkt beim diesjährigen Obstbauseminar galt demnach der sparsamen und effizienten Bewässerung. Einen ganzen Vormittag lang beleuchteten namhafte Referenten aus dem In- und Ausland verschiedene neue Studien und Erkenntnisse über bedarfsgerechte, sparsame und effiziente Bewässerung. Obstbäume dürfen, wie andere Pflanzenkulturen auch, weder zu wenig noch zu viel Wasser bekommen, um gesund wachsen und gute Ernteerträge liefern zu können. Dabei spielen der Boden und seine Speicherfähigkeit ebenso eine Rolle wie die

technischen Anlagen zur Bewässerung – von Oberkronenbewässerung bis Tropfberegnung – über- oder auch unterirdisch. Eine Grundvoraussetzung für bedarfsgerechte Bewässerung ist es, den aktuellen Wasserbedarf der Pflanzen zu erkennen. Dazu gibt es in Südtirol im Rahmen der Apfel-Nachhaltigkeitsstrategie „sustainapple“ bereits seit Jahren breit angelegte Tests mit der Messung der Bodenfeuchte, welche in Echtzeit an die Bauern übermittelt wird. Mittlerweile prüft man im Versuchszentrum Laimburg weitergehende Systeme, berichtete der Experte Martin Thalheimer: Unter anderem misst ein Blattsensor anhand der Blatttranspiration den Feuchtigkeitsstand in der Pflanze selbst; er scheint für den Apfelanbau jedoch weniger geeignet zu sein als für andere Kulturen. Vielversprechender könnte ein Stammtensiometer sein – ein Sensor, der in den Baumstamm gesteckt wird und so den Wassergehalt der Pflanze erkennt. Die Technologien werden in den Laimburg-Versuchsanlagen an Langzeittests unterzogen. Als Pionier im Bereich Tropfberegnung gilt Israel – aus diesem Land war Referent Rafi Golan angereist: Er berichtete über neue Tropfanlagen, welche sensorgesteuert bedient werden können. Die Tropfberegnung gilt als die wassersparendste Methode, weil die Wassergaben direkt in Pflanzennähe zielgerichtet und damit auch weniger Verluste durch Verdunstung erfolgen. Von weiteren Möglichkeiten, die Verdunstung einzuschränken, berichtete Anna Lena Haug vom Kompetenzzentrum Obstbau Bodensee anhand der Erkenntnisse aus einem von ihr betreuten Versuchsprogramm am Kompetenzzentrum Obstbau Bodensee: Demnach wurden die Baumstreifen mit unterschiedlichen Materialien


LANDWIRTSCHAFT

bedeckt; darunter aufspritzbares Mulchmaterial, Holzhackschnitzel, unterschiedliche Mischungen aus Kleesaat oder Kleegras-Silage. Auch Bodenzuschlagstoffe in den Pflanz-

löchern wurden getestet. Jos de Wilt, Fachmann im Bereich Wassermanagement aus den Niederlanden, sprach über die geänderten Bedürfnisse von Pflanzkulturen in Zeiten

steigender Temperaturen. Demnach beginnen Austrieb und Blüte früher und es braucht mehr Frostberegnung als in Vergangenheit; zugleich steigt die Verdunstung. Umso wichtiger sei-

en die Messungen des Wasserbedarfs, aber auch die optimale Anbringung von Tropfberegnungsanlagen.

Depressionen und Burnout: auch ein Thema für Menschen in der Landwirtschaft?

Psychologe Dr. Hansjörg Schweigkofler

Im Referat vom Psychologen Manfred Schweigkofler ging es um ein „Tabu-Thema“ das längst kein Tabu mehr sein darf. Es ist eine, wenn auch traurige Realität, dass auch in der sonst vermeintlich beschau-

lichen und entspannten Welt der Landwirtschaft die Fälle von Ausgelaugtheit und schwerer Depression zunehmen. Laut einer Umfrage von „Agrarheute“ bei 1.300 Landwirten ist jeder 4. Bauer Burnout gefährdet. Eine Studie der Universität Wien ergab, dass 58% der befragten Landwirte Burnout-Symptome beklagte. Gründe dafür wurden folgende genannt: • Extreme Witterungsbedingungen/ Ernteausfälle • Doppelbelastung (Hof und abhängige Arbeit) • Finanzielle Probleme

• Bürokratische Belastungen • Familiärer Kontext • Gesellschaftliche Anforderungen Die moderne Gesellschaft stellt veränderte Anforderungen an die Landwirtschaft und fordert ein Mitspracherecht im Hinblick auf die weitere Entwicklung derselben. Dabei hat sich die Gesellschaft weiter von der Landwirtschaft entfernt als je zuvor. Immer weniger Menschen sind in der Landwirtschaft tätig oder haben einen direkten Bezug zu ihr. Zusammenfassend erklärte der Psychologe das Phänomen De-

pression wie folgt: • Depressive Erkrankungen sind häufig, schwerwiegend und mit großem Leidensdruck verbunden • Depressionen sind mit Medikamenten und/oder Psychotherapie erfolgreich behandelbar • Depressionen sind ein relevanter Faktor für Leistungsminderung, Arbeitsunfähigkeit und vorzeitigen Antritt des Rentenstandes • Beim Umgang mit depressiv erkrankten Mitarbeitern ist eine Balance aus Entlastung und Aktivierung sinnvoll • Es stehen je nach Schweregrad verschiedene Hilfen zur Verfügun

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WANDERTIPP

Über den Weinwanderweg von Bozen auf den Ritten onne genießen, wo in so manchen Höhenlagen mehr Eis als Schnee zu finden ist! Eine Wanderung, die selbst im kargen Winter ihren Reiz hat, von den Weinbergen bis in den Flaumeichengürtel führt, und herrliche Weitblicke gewährt. VON CHRISTL FINK Wir beginnen unsere Wanderung in Rentsch bei der Abzweigung der Straße, die auf das Rittner Hochplateau führt. Dort müssen wir kurz die vielbefahrene Rittner Straße entlang gehen, bis zur Rechten der Fußweg beginnt.

DER ANSITZ WALDGRIES Dieses Weingut hat eine sehr lange Geschichte, reichen seine Ursprünge doch ins 13. Jh. zurück. 1242 wurde es erstmals namentlich erwähnt und sein erster Besitzer hieß Roblinus de Waldgries. Vierzehn verschiedene Besitzer folgten in den Jahrhunderten darauf bis heute. Lange Zeit gehörte der Ansitz den Nonnen vom Kloster St. Klara in Hall. Es teilte das Schicksal vieler der schönsten Weingüter Südtirols. Seit 1930 gehört der Ansitz nun in dritter Generation der Familie Plattner und der Enkel war es, der den Weinwanderweg anlegen ließ. Hier lebte einst auch der aus Osttirol stammende, berühmte Maler Egger-Lienz. Bis zur Buschenschenke Loosmannhof folgen wir fast zur Gänze dem uralten Plattenweg mit der Markierung 5.

ZWISCHEN REBEN HINDURCH Erst bewundern wir nun, (kurz vor Weihnach-

Plötzlich - eine sagenhafte Sicht zu den Dolomiten!

ten), noch die Rosen, die ihre letzte, dunkle Blütenpracht verschenken, dann geht es kurz über den alten Pflasterweg. Nach links ergibt sich ein schöner Blick zum kleinen Weiler St. Magdalena, eingebettet in Weinberge. Hier hat die Kirchenpatronin einer besonderen Weinsorte ihren Namen verliehen. Vor der Unterführung biegen wir nach rechts, mitten in die Weinberge hinein. An Oleander, Rosmarin, Olivenbäumen und Zypressen vorbei, wird nicht nur der Weinkenner, auch jeder Naturliebhaber auf interessante Details hingewiesen. Tisch und Bank laden zu kurzem Verweilen, ehe es nun nach links aufwärts geht. Über zahlreiche Treppen, an Yucca und Feigenkaktus vorbei kommen wir wieder zum Pflasterweg, diesen entlang und überqueren dann die Rittner Straße.

ST. JUSTINA AUF PRAZÖLL So der Flurname, das Kirchlein wurde um 1300 erbaut und bildete einst den Mittelpunkt von rund 14 Höfen. Wir folgen der Markierung aufwärts und müssen dann der kaum befahrenen Straße entlanggehen. Eine scharfe Kurve, die Haltestelle Stelzeregg, dann zweigt 28

Am Weinwanderweg

links wieder der Fußweg ab. Wir müssen gut auf die abkürzenden Abzweigungen achten, aber schließlich haben wir den Loosmannhof erreicht. Nachdem wir den Blick weit über Bozen bis zum schneebedeckten Laugen, ganz rechts, genossen haben, verlassen wir die Markierung 5 und folgen dem neu errichteten Steig mit dem Zeichen der Rebe. Wir sind von den Weinbergen ins Reich der Edelkastanien und der Flaumeichen gewechselt.

EIN STEIG VOLLER ÜBERRASCHUNGEN Nun queren wir teils eben, teils leicht ansteigend, steile Waldhänge. Exponierte Stellen sind mit stabilen Geländern versehen. Originelle Kugelsitze laden zur Rast, an einem besonderen Aussichtspunkt steht sogar ein Blättertisch.

ALLES AUF EINEN BLICK: Ausgangspunkt: Rentsch Ziel: Signat und Unterinn Gesamtgehzeiten: rund 3.30 Std. Rentsch: > Signat: 1.45 – 2 Std. > Patschuner 25 Min. > Unterinn: 1 Std. Beste Zeit: Frühjahr, Herbst, Winter, da evtl. auf eisige Stellen achten!


WANDERTIPP

Das Kirchlein von St. Magdalena

Zwischen dem Loosmann und Signat

Blick von oben auf St. Justina

Genossen wir erst immer den Blick über den Mendelkamm hinweg in Richtung Texelgruppe, so öffnet sich die Sicht nun hin zu den Dolomiten mit dem Rosengarten. Dann verlieren wir an Höhe, ehe unser Weg, gesäumt von Olivenbäumen, wieder bergan geht und schließlich in die Signater Straße mündet. Nun müssen wir nur noch aufwärts, an einer Kapelle vorbei, und schon grüßt die Josefskirche von Signat.

ÜBER DEN PATSCHUNER

herrlicher Wanderung durch den Laubwald bis zu einem Sträßchen. Kurz hinauf und beim Wegweiser nach rechts, an einem Hof vorbei bis zur Hauptstraße von Unterinn. Noch wenige Schritte aufwärts, dann sind wir an der Bushaltestelle. Augen und Herz voll der Schönheit, die wir wieder erleben durften, fahren wir mit dem nächsten Bus nach Bozen.

Schon sieht man den Kirchturm von Unterinn!

Über Bozen bis zu den schneebedeckten Laugenspitzen sieht man.

Die vielen Wegweiser ober dem Signater Hof zeigen uns den Weg zum Buschenschank Patschuner. Wir müssen über die Zufahrtsstraße hinauf. Und dann sehen wir den Hof in herrlichster Aussichtslage vor uns. Jetzt folgen wir der mit Kestenweg angegebenen Markierung, erst die Wiese hinab, dann bis zu einem Bildstock. Nun ums Eck, über Felsenstufen hinab und in

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