Supplemento al mensile nr. 03/marzo PLUS
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Nr. 04 - April - 2020
INHALT Liebe Leserinnen, liebe Leser, unser Gesundheitssystem und selbst ganze Staaten werden von der Corona-Pandemie erschüttert. Die Frage ist, welche Form der Staatlichkeit diese Herausforderung am besten meistern kann. Brauchen wir mehr Abschottung oder Kooperationen? Die Grenzen für Nicht-EU-Bürger sind geschlossen, ebenso auch die Schengen-Grenzen: Der Binnenmarkt ist tot, denn die EU-Staaten schotten sich ohne Rücksicht auf Verluste ab. Und die EU? Handelt die Europäische Gemeinschaft wie ein einzelner Staat? Eigentlich nicht, sie handelt fast gar nicht und schon gar nicht als Staat. Die Gemeinschaft der 27 Staaten ist eben nur ein Staatenbund, geleitet von den einzelnen Regierungen. Die Pandemie macht eines deutlich: es herrscht die Regel „Rette sich wer kann, die EU versagt! Hilflosigkeit macht sich breit. Die Coronavirus-Pandemie stellt uns auch vor Grundsatzfragen: Was können einzelne Staaten leisten und wie viel staatlicher Zentralismus muss sein, um Leiden und Sterben zu begrenzen? Diejenigen, die die EU abschaffen wollen und nach der gelenkten Demokratie à la Putin rufen, sehen sich ideologisch im Aufwind. Und Putin sieht politische Chancen. Er
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schickte zum Beispiel sehr medienwirksam Militär-LKWs nach Bergamo, „with love from Russia“. Staat muss in einer repräsentativen Demokratie trotzdem immer ein Rechtsstaat bleiben. Vermehrt beklagen wir uns über Eingriffe ins eigene Leben, speziell über die eingeschränkte Bewegungsfreiheit. Diese Einschränkung ist aber unter dem Blickwinkel der Wahrung höherer Rechte zu rechtfertigen. Immer schon ist dieses Recht mit Ausnahmen verbunden. Auch in normalen Situationen dürfen wir Quarantänestationen von Krankenhäusern nicht betreten. Daher lasst uns halt den Raum der Quarantäne als erweitert verstehen. Das ist natürlich eine Einschränkung, aber es ist keine definitive Einschränkung von Freiheit. Schreiben Sie uns, was Sie schon immer gerne sagen wollten, was Sie in Ihrer Umgebung stört, aber auch, was Ihnen besonders gut gefällt. Verbringen Sie eine gute Zeit und freuen Sie sich des Lebens. Es ist es wert, meint Ihr Walter J. Werth wjw@bezirksmedien.it
Sport
Seite 22
Kunst & Kultur Seiten 18-19
Titel-Thema
Seiten 4–5
TITEL-THEMA Notruf 112
Seiten 4–5
PSYCHOLOGIE
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UMFRAGE
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LOKALES
8-13
BÄUERINNEN
14-15
KUNST & KULTUR
18-19
SPEZIAL LIEFERSERVICE
20-21
SPORT
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KLEINANZEIGER
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TITEL
Die Mitarbeiter/innen in der Landesnotrufzentrale 112 sind rund um die Uhr im Einsatz, um die Anfragen der Anrufer schnellstmöglich zu erledigen.
112 – die Nummer für alle Notfälle! Die Landesnotrufnummer 112 dient für viele Notlagen, aber nicht für alles – Gespräch mit Koordinator Paolo Berenzi – Bevölkerung scheint jedenfalls gut informiert zu sein
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BOZEN - (pka) Sie dürfte wohl eine der wichtigsten Telefonnummern sein, die sich jedermann auch merken sollte: 112. Denn wenn ein Unfall geschieht, jemand aus Bergnot gerettet werden soll, ein Bach über die Ufer tritt oder eine Mure oder ein Baum die Straße verlegt – stets ist die Nummer 112 zu wählen. Und dies nicht nur hierzulande: Fast in der gesamten Europäischen Union ist diese Nummer – eins/eins/zwei – gültig! Dass die 112 kostenlos ist und man sich in seiner Muttersprache, eben auch europaweit, verständigen kann, ist ein weiterer großer Vorteil. Aber auch die bisherigen Notrufnummern (113, 115 und 118) sind noch funktionstüchtig und alle dort eintreffenden Anrufe werden dann automatisch an die 112 weitergeleitet. Zu beachten gilt aber, wann man die 112 anrufen soll: Grundsätzlich bei jedem Notfall, wie beispielsweise
bei gröberen Verkehrsunfällen, Wohnungs-, Haus- und Hofbränden, bei Murenabgängen oder Überschwemmungen, auch bei Diebstählen. Es wird dann die Rettung (Weißes oder Rotes Kreuz, Hubschrauber, Feuerwehr, Ordnungshüter) verständigt und der Einsatz koordiniert. Es gilt aber genauso zu beachten, wann man die 112 nicht anrufen soll: Sollten beispielsweise lediglich allgemeine Informationen über Verkehr oder Wetter, über die Öffnungszeiten von Apotheken oder Hausärzte notwendig sein, möge sich der Anrufer an die dafür eigens eingerichteten Stellen wenden, damit die Notrufzentrale nicht übermäßig belastet wird. Abschreckende konkrete Beispiele sind Anrufer, die ihre Hauskatze vermissen und um Hilfe ansuchen oder, noch gravierender, wenn jemand seine Sehbrille verlegt hat und diese über die Notrufnummer 112 wiederfinden möchte!
WIE LÄUFT’S ABER BEI EINEM ANRUF EIGENTLICH AB? Festzuhalten ist, dass die Antwortzeiten sehr kurz sind und im Schnitt etwa 4 Sekunden dauern. Wichtig, aber für den Anrufer nicht immer einfach, ist, immer Ruhe zu bewahren und genau zuzuhören, was der Mitarbeiter der Notrufzentrale fragt und unbedingt wissen muss, um einen möglichst schnellen und reibungslosen Einsatz zu gewährleisten. Dabei muss der Anrufer seinen Namen, die Art des Notfalles und den Ort, wo er sich zugetragen hat, angeben. Daraufhin wird die Rettungskette in Gang gesetzt. Sehr wichtig ist auch, dass die Anweisungen des Mitarbeiters der Notrufzentrale genau befolgt werden. Der Anrufer sollte bis zum Eintreffen der Einsatzkräfte auch am Ort des Geschehens warten bzw. sich dort zur Verfügung halten. Auch eine erste Hilfestellung für einen eventuell Verletzten kann sehr nützlich
sein: diesen beruhigen, beschützen und mit einer Jacke oder ähnlichem zudecken. Ebenso sollte das Gelände, sofern möglich, abgeschirmt und für die Einsatzkräfte gut zugänglich gemacht werden. Es gibt auch eine Notruf-App: „Where ARE U“ für Smartphones! Mit „Where ARE U“ wird ein Notruf abgesetzt, wo zeitgleich die genauen Standortdaten und gegebenenfalls andere Informationen, sofern vorher eingegeben, an die Notrufzentrale gesandt werden. Dadurch kann die Ortung präzise ermittelt werden, was die Rettung beschleunigt, denn die GPS-Koordinaten des Anrufers ermöglichen eben die genaue Standortermittlung. So kann im Ernstfall schnell und sicher der Einsatzort festgestellt und ohne größeren Zeitverlust geholfen werden. Die Anwendung „Where ARE U“ ist kostenlos und kann für iOS, Android und Windows heruntergeladen werden.
TITEL UMFRAGE DER BEZIRKSZEITUNG ZUR NOTRUFNUMMER 112
Koordinator Paolo Berenzi im Gespräch Die Bezirkszeitung wollte vom Koordinator der Landesnotrufzentrale 112, Paolo Berenzi, Näheres über die Entwicklung der „neuen“ Nummer erfahren. Berenzi schickt voraus, dass seit Beginn der Corona-Pandemie die Notrufnummer noch öfter angerufen wird und sie „derzeit alle Hände voll zu tun hätten.“ Herr Berenzi, welche Erfahrung haben Sie als Koordinator seit Beginn der Einführung der Europäischen Notrufnummer 112 gemacht? Das 112-System funktioniert sehr gut. Die Zusammenarbeit mit den Rettungsorganisationen, mit der Feuerwehr und mit den anderen Einsatzzentralen ist hervorragend, ebenso wie die Akzeptanz dieser organisatorischen Änderung. Was könnte noch verbessert, ausgebaut oder verfeinert werden? Das sind zum Einen die Informationen an die Benutzer, welche bei einem eventuellen Anruf unerlässlich sind, zum Anderen die Verwendung der App ‚Where ARE U‘, die für die Geolokalisierung lebensrettend sein kann. Sind die vorherigen Notrufnummern noch in Funktion? Und wenn
ja, wie lange noch? Was passiert, wenn diese abgeschaltet werden? Derzeit ist nicht davon die Rede, die traditionellen Nummern 113, 115 und 118 zu deaktivieren. Sollte dies der Fall sein, werden wir selbstverständlich die Bevölkerung rechtzeitig darüber in Kenntnis setzen. Wer kann bzw. wann soll man die Nummer 112 wählen? Und in welchen Fällen ist sie zu vermeiden? Die Nummer 112 ist immer dann zu verwenden, wenn sich jemand wirklich im Notfall befindet. In Situationen, in denen keine sofortige Hilfe benötigt wird, sollten die üblichen Telefonnummern verwendet werden, um eine Überlastung der Einheitlichen-Notruf-Zentrale zu vermeiden. Kann ich immer in meiner Muttersprache reden, wenn ich dort anrufe? Werde ich auch gut verstanden? Unsere Mitarbeiter sprechen allesamt Deutsch, Italienisch und Englisch. Für andere Sprachen haben wir die Möglichkeit geschaffen, einen Übersetzungsdienst zu aktivieren. Welche Auskünfte sind beim Anruf 112 unbedingt notwendig? Für den Dialog mit uns ist es wichtig mitzuteilen, wo der Notfall ist, wer anruft und welche Art von Notfall vorliegt. Wie viele Anrufe erhalten Sie so täglich im Durchschnitt? Die Notrufnummer ist ja rund um die Uhr besetzt, oder? Der jährliche Durchschnitt der Anrufe liegt bei zirka 700 pro Tag. Die Notrufzentrale 112 ist an 365 Tagen im Jahr rund um die Uhr aktiv. Wie viele Mitarbeiter/innen sind in der Notrufzentrale tätig? Insgesamt 21 Mitarbeiter/innen sind in der Notrufzentrale 112 tätig.
Wie schaut es aber bei unseren Mitbürgern aus? Ist die Notrufnummer 112 auch in der Bevölkerung angekommen? Gleich vorweg: Die meisten der von der Bezirkszeitung zufällig Befragten wussten Bescheid, einer davon hat sie sogar selbst in Anspruch genommen. Aber lesen Sie selbst. Die Boznerin Frieda Dorfmann wusste sofort, was es mit der Notrufnummer auf sich hat: „Ja, ich kenne die 112 und weiß auch, in welchen Situationen ich sie nutzen kann. Zum Glück benötigte ich sie bisher nie und hoffe, dass dies auch so bleibt.“
Giuseppe Zanon, ebenfalls aus Bozen, ist mit der Nummer 112 sehr vertraut, denn „ich musste selbst einmal bei einem Unfall den Notdienst anrufen. Und ich weiß auch, dass man nur bei wirklich ‚gefährlichen‘ Ereignissen diese Nummer wählen soll.“ Weniger bekannt hingegen ist dem
Rittner David Valtingojer die Rufnummer 112. Ihm sei dieser landesweit und über die Grenzen hinaus gültiger Notruf nicht geläufig und er wisse auch nicht genau, für was dieser vorgesehen sei: „Demzufolge habe ich die Nummer 112 auch noch nie verwendet.“ Die Villandererin Anna Klammer kennt Notrufnummer und deren Bedeutung bestens: „Gebraucht habe ich glücklicherweise die 112 zwar noch nie, aber es ist immer gut, sie im Gedächtnis zu behalten.“ Hedwig Schötzer stammt aus der näheren Umgebung von Bozen und wusste auf die Frage nach der Notrufnummer gleich Bescheid: „Ja, die kenne ich, obwohl ich sie noch nie verwenden musste. Ich hoffe auch, dass dies so bleibt.“ Der Bozner Paolo Martini nannte zuerst die immer noch gültige Rufnummer 118, dann erinnerte er sich an den „neuen“ Notruf 112: „Ich hatte noch nie die Gelegenheit, die Notrufnummer zu wählen, deshalb fiel sie mir nicht gleich ein. Mir ist schon bewusst, dass man sie nur in Notfällen wählen soll und nicht bei Bagatellsachen.“
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PSYCHOLOGIE FÜR DEN ALLTAG
Beziehungen positiv gestalten in Corona-Zeiten
DIE AUTOREN DIESES BEITRAGS: Mag. Magdalena Gasser und Dr. Elmar Teutsch TELOS – Institut für Psychologie Bozen, Tel. 0471 301577 www.telos-training.com info@telos-training.com
Sind geliebte Menschen weit weg, wünschen wir sie uns her. Nähe ist allerdings zurzeit verboten. Und wenn Familie, Kinder, Partner, uns manchmal zu nahe sind, möchten wir mehr Abstand und mal eine Wanderung alleine machen, ins Café gehen, Bekannte treffen, andere Gesichter sehen. Ist allerdings zurzeit ebenfalls verboten - mitgegangen mitgehangen, eingesperrt in der Enge der Wohnung. Variante drei: Single-Mensch im Single-Haushalt. War vielleicht super, keine Vorschriften, kein Zank, jederzeit beliebig oft, beliebige Kontakte, beliebig viel Spaß. Hoppla, schon wieder verboten: aus der trendigen Junggesellenbude wird Isolationshaft. BEZIEHUNG IN QUARANTÄNE Wollen und müssen ist nicht dasselbe. Und manches wollen wir erst, wenn wir es nicht dürfen. Die Quarantäne zwingt uns zu vielen Umstellungen und Einschränkungen, wirkt sich auf Alltag aus, auf Wirtschaft und auf unsere Beziehungen. Alles, was wir über uns selbst wissen und entdecken, erfahren wir erst aus unseren Beziehungen heraus und können es auch erst im Kontext dieser Beziehungen verstehen. Dabei wird rasch klar, dass dies nicht nur die Partnerschaft betrifft: Beziehungen ranken sich durch unser ganzes Leben!
FRAUEN UND MÄNNER
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„Wie soll man sich denn bei Frauen jemals auskennen können?“ Das sagt Herr Manfred aus Lana. „Sie sagt A, meint dabei B, ich verstehe C und antworte ihr D. Wie soll man da zusammenkommen? Bei einem Konzertbesuch z.B. redete sie lange drum rum, wie gut mir das gefallen würde und wenn ich unbedingt
möchte würde sie mir schon den Gefallen tun und mit mir hingehen, aber ich könne gerne auch alleine gehen. Erst nach einiger Zeit stellte sich heraus, dass in Wirklichkeit SIE gehen wollte, weil es IHR gefällt und dass SIE alleine gehen möchte. Die ganzen verbalen Umwege hat sie nur gemacht, um mich nicht zu kränken. Viel lieber wäre mir gewesen (und einfacher auch) sie hätte einfach gesagt, was sie wirklich will.“ Aha, heißt das also, Frauen sind kompliziert? Ja. Und Männer ebenfalls. Genau dasselbe Beispiel stellen Sie sich bitte in umgekehrter Besetzung vor und machen aus Konzertbesuch Kegelabend oder Fußball-Fan-Treffen. Mann will Frau nicht kränken und redet drum rum, wie ein Treffen mit einer alkoholbefeuchteten Männerrunde und mit anfeuerndem Gebrüll und deftigen Sprüchen doch für sie toll wäre und überhaupt paartauglich wäre… Sehen Sie: genau dasselbe, Männlein wie Weiblein, sobald es um Beziehung geht, wird’s kompliziert.
Immer wieder gehen Menschen genau deshalb zum Psychologen. Weil es eben immer wieder die Beziehungen sind, die uns den tiefsten Schmerz verursachen, das bitterste Leid und die größten Tragödien – statt das zu tun, wozu sie eigentlich da sind: nämlich uns die größte Freude zu bereiten! Warum das so ist, liegt oft auch an „simplen“ Kommunikationsstörungen. Eine, die besonders viel Schaden anrichtet, können Sie mit unserem Kältetest kennen lernen.
Männervariante: Tür zu und ab ins Gasthaus… Was ist denn hier falsch gelaufen? Genau: die Kommunikation. Sie meint „kalt“ im weiteren Sinne, weil sie sich unwohl fühlt und darüber sprechen möchte, er meint es wörtlich und will das Problem lösen - mit Thermometer und Celsiusgraden. Sie spricht von Ihrer Beziehung, er von harten Fakten. So lässt es sich wunderbar streiten und fast beliebig lange – siehe oben.
BEZIEHUNG UND CORONA DER KÄLTETEST Stellen Sie sich folgende Szene vor: Ehepaar abends im Wohnzimmer. Sie: „Schatzi, ich habe kalt“. Er schaut aufs Thermometer: „Es ist nicht kalt, Liebste, es hat 21 Grad.“ Wie geht die Geschichte weiter? Gibt sie klein bei und entschuldigt sich, jemals geglaubt zu haben, sie hätte zu kalt? Kommt es zum Streit? Vielleicht sagt sie: „Du verstehst mich nie!“ Vielleicht sagt er „Mit dir kann man wirklich nicht reden!“ Und vielleicht endet das Gespräch mit der klassischen
Machen Sie es besser! Formulieren Sie klar, was Sie wirklich möchten und sagen: „Rutsch’ ein bisschen näher!“ und statt zum Thermometer zu greifen, fragen Sie „Was möchtest du? Eine Decke, einen heißen Tee oder soll ich dir die Füße massieren?“ Gerade in Corona-Zeiten ist Ihre Kommunikation auschlaggebend! Erfahren Sie mehr über die Wichtigkeit von Beziehung und Berührung jetzt kostenlos und unverbindlich mit dem Suchbefehl „Berührungsfrage und Corona“ auf www.telos.training.com
UMFRAGE
Das Corona-Virus hält uns alle in Schach Was halten die Bürger von den Verordnungen und haben sie schon ähnliches miterlebt? Die Bezirkszeitung hat sich (digital) umgehört.
BOZEN - (pka) Hätte man noch vor wenigen Wochen Menschen auf der Straße nach dem Corona-Virus gefragt, wäre wohl großes Erstaunen und Ratlosigkeit die Antwort gewesen. Heute aber hat sich dies völlig geändert, es gibt wohl europaweit und darüber hinaus kein Medium, das nicht ständig über Covid-19, so die offizielle Bezeichnung dieses Virus‘, berichten würde. Und das ganz zu Recht: Denn kein anderes Ereignis in den letzten 75 Jahren – nach Ende des Zweiten Weltkrieges – hat unsere abendländische Gesellschaft in einer so rasant kurzen Zeit in Mitleidenschaft gezogen und wird uns voraussichtlich noch sehr lange beschäftigen, vor allem aber nachhaltig prägen. In einer digitalen Umfrage haben wir dazu einige Stimmen eingefangen.
Der Bozner Reiner Bazzanella findet „die Verordnungen von Staat und Land korrekt, um die Ausbreitung zu verlangsamen und besonders die schwächeren Mitglieder unserer Gesellschaft zu schützen. Ich bin aber auch der Meinung, dass die Natur von uns Menschen die Nase voll hat und uns in Form von Naturgewalten wie beispielsweise extreme Wettersituationen, und auch Viren, zu verstehen gibt, dass wir etwas in der maßlosen Ausbeutung unseres Habitats ändern müssen.“ Die derzeitigen Einschränkungen findet Bazzanella ungewohnt, sie würden auch sein Verhalten stark beeinflussen, auch seinen Respekt gegenüber Dritten. „Mir fällt nur die Erdölkrise
mit autofreien Straßen ein, wo es im weitesten Sinne eine ähnliche Situation gab“, meint Bazzanella.
Auch Gertrud Unterkofler aus Bozen findet „die erlassenen Bestimmungen sehr sinnvoll und ich hoffe, dass sich alle daran halten. Denn nur so kann die Ausbreitung von Covid-19 eingedämmt werden. Mein Leben hat sich in diesen Wochen stark verändert, da ich meine Kinder und Enkelkinder nur mehr digital sehe und höre, ebenso Freunde.“ Sie sei aber in der glücklichen Lage, auf einem Hof zu leben und könne so im Freien wie im Haus allerhand erledigen. „Was mir aber überaus leid tut, ist, dass ich nicht mehr zu älteren Verwandten hingehen darf, gerade diese Generation würde sich auf einen Besuch sehr freuen.“ So etwas habe sie noch nie erlebt und hofft, „dass es das erste und das letzte Mal ist.“
Der über 90-Jährige Wahlbozner Horst Klieber ist weiterhin guter Dinge und sieht die von Land und Staat festgelegten Verordnungen als „sehr sinnvoll und lobenswert“ an. Was ihn aber stört, ist, dass er seinen Osteopathen nicht mehr aufsuchen und dadurch seine Beinschmerzen kaum lindern kann.
„Ich habe ja die Kriegsjahre als Jugendlicher miterlebt, erinnere mich aber, dass es selbst in der unmittelbaren Nachkriegszeit nur eine nächtliche Ausgangssperre gab, die von 22 Uhr bis 5 Uhr morgens dauerte. Tagsüber konnte sich jeder frei bewegen und man durfte auch reisen.“
Die in Seis am Schlern wohnhaften Max und Ilse Schgaguler zeigten sich „klarerweise überrascht, sei es was die Ausbreitung des CoronaVirus‘ anbelangt, wie auch die Maßnahmen von Staat und Land, denn auf eine Pandemie waren wir allesamt nicht vorbereitet. Allerdings erachten wir es als sinnvoll und berechtigt, den zwischenmenschlichen Kontakt einzuschränken, um die längerfristigen Auswirkungen in den Griff zu bekommen. Demzufolge haben auch wir uns in unser Eigenheim zurückgezogen und unsere Lebensgewohnheiten entsprechend angepasst.“ So hätte das Ehepaar Schgaguler alle sportlichen Tätigkeiten (Skifahren, Tennis, Wanderungen) gestrichen, Stammtische und Zusammenkünfte mit Freunden abgesagt. Jetzt werde
nur mehr das gemacht, was im Haus möglich sei wie beispielsweise Basteln oder Musizieren. „In unserem fortgeschrittenen Alter haben wir zwar einiges erlebt, aber nicht in diesem Ausmaß. Mundschutz und Bewegungseinschränkungen sind deshalb noch das kleinere Übel.“
Für die Rentscher Winzerin Johanna Ramoser ist es „sehr wichtig, dass wir uns alle rigoros an die Vorschriften halten, denn nur so kann die Ansteckung eingedämmt werden. Wir merken erst jetzt in dieser schwierigen Zeit, wie uns Parks, öffentliche Plätze und soziale Kontakte fehlen. Besonders danken möchte ich hier all jenen, die für uns da sind und uns mit allen lebensnotwendigen Dingen versorgen.“ Ramoser verlässt ihr Haus nur zum wöchentlichen Einkaufen, den Kindern versucht sie, einen strukturierten Tagesablauf mit möglichst viel Abwechslung zu bieten. „Ich habe glücklicherweise so etwas noch nie erlebt, erinnere mich jedoch an die autofreien Sonntage, die einem Vergleich mit der heutigen Situation aber keinesfalls standhalten.“
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LOKALES AVS-Ortsstellenleiter Hans Oberkalmsteiner
Rückblick auf ein schönes Bergjahr SARNTAL - (br) Auf ein schönes und ereignisreiches Bergjahr 2019 konnten die Mitglieder des Alpenvereins (AVS), Ortsstelle Sarntal, bei ihrer Jahresversammlung blicken. Bilder riefen die Erinnerung wach: an die Wanderreise in Andalusien, an die Hochtour auf den Piz Buin in der Silvrettagruppe oder an das Skitourenwochenende in den Hohen Tauern. Aber auch die nahe Bergwelt erlebte die große AVSFamilie gemeinsam. „Großen Zuspruch, vor allem bei der Jugend, findet unser Klettertreff“, sagte Ortsstellenleiter Hans Oberkalmsteiner. Christoph Vonmetz betreut die Kletterhalle „Ibrsche“, die an 5 Abenden in der Woche offen hält. Ein Nachmittag gehört den Über50-Jährigen, so dass auch sie – ganz unter sich – dem Klettersport nachgehen können. Beliebt sind nach wie vor die gemeinsamen Wanderungen und Touren. 2 Wandergruppen waren auch im
abgelaufenen Bergjahr regelmäßig unterwegs und erkundeten die nahe und etwas entferntere Bergwelt. Die Ausgangspunkte erreichten sie fast ausschließlich mit öffentlichen Verkehrsmitteln – im Sinne des Klimaschutzes. Ziele waren unter anderem die Planeiler Alm, der Höhenweg von Leifers nach Bozen oder – im eigenen Tal – Durnholz, von wo aus die Gruppe zur Hohen Scheibe aufstieg. Die längste Wanderung führte von der Tallner Alm im Gemeindegebiet Schenna über den Hirzer und nach Aberstückl und zurück ins Tal.
500 KILOMETER WANDERWEGE Ein großes Anliegen ist dem Alpenverein das Wanderwegenetz. „Dank der guten Zusammenarbeit zwischen Forstbehörde, Tourismusverein, Gemeinde und AVS kann das über 500 Kilometer lange Wegenetz in unserem Tal gut instand gehalten werden“, sagt Gabi Seebacher, die Wegerefe-
rentin der AVS-Ortsstelle Sarntal. Ein Beispiel guter Zusammenarbeit waren die Arbeiten am Wanderweg von der Sarner Skihütte Richtung Kuhseite. Dort wurde ein steinschlaggefährdeter Abschnitt mit einem Damm gesichert. Die anfallenden Instandhaltungsarbeiten an den Wegen und Steigen koordiniert Albert Marzoner, und er legt mit einer Gruppe freiwilliger Helfer selbst Hand an. Viele Stunden im Jahr sind sie in dieser Mission unterwegs. Ein Höhepunkt im Veranstaltungskalender war die Multivisionsschau der Bergsteigerlegende Kurt Diemberge, der Einblicke in sein abenteuerliches Bergsteigerleben gab. Der Villacher Extrembergsteiger ist neben dem 1957 tödlich verunglückten Innsbrucker Hermann Buhl der einzige Mensch, der 2 Achttausender ohne künstlichen Sauerstoff erstbestiegen hat: den Broad Peak und den Dhaulagiri.
LANGJÄRIGE MITGLIEDER GEEHRT Die AVS-Ortsstelle Sarntal zählt 919 Mitglieder. Im Rahmen der Versammlung wurden Jubilare und Jubilarinnen geehrt. Das Ehrenzeichen für 40 AVS-Jahre erhielten Hans Innerebner, Hermann Kofler, Günther Lobiser, Margareth Seebacher, Herbert Moser, Hermann Pechlaner, Hermann Spögler, Josef Stuefer, Karl Stuefer, Alfons Trojer, Alois Trojer und Eduard Weger. 25 Jahre im AVS sind Robert Hofer, Rosa Oberkalmsteiner, Robert Reider und Hermann Trojer.
CORONA-VORSORGE. DU BIST NICHT ALLEIN! HILFE IN CORONA-ZEITEN. Du bist kein Einzelfall! Mach dir bewusst: Auch alle anderen sind betroffen. Sei stolz mitzuhelfen, indem du zu Hause bleibst. Srukturiere deinen Tag! Mach dir Gedanken wie dein Tag verlaufen soll. Schreibe eine Liste mit Dingen, die du erledigen willst und arbeite sie ab. Plane dein Essen! Zelebriere deine Mahlzeiten und kaufe notwendige Lebensmittel für die ganze Woche ein – Hamsterkäufe sind nicht angebracht. Informiere dich einmal am Tag! Wähle eine bestimmte Tageszeit um dich über die aktuelle Lage zu informieren und beschäftige dich dann nicht weiter damit. Bleib in Bewegung! Nutze Videos im Internet um dich zu Hause sportlich zu betätigen.
DU DENKST, DU BIST INFIZIERT? BLEIB ZU HAUSE UND RUF DEINEN HAUSARZT AN. Für allgemeine Informationen zur Corona-Vorsorge kannst du dich an die Grüne Nummer 800 751 751 wenden. Mehr Infos online unter provinz.bz.it/coronavirus
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Freue dich über Kleinigkeiten! Öffne mehrmals am Tag Fenster und Türen, leg gute Musik auf und gönn dir die Zeit für dich. Feiere die Dinge, die dir guttun. Pflege deine Kontakte! Halte Kontakt mit deinen Liebsten – was tun sie gerade? Redet nicht nur über Corona, tauscht z.B. BeschäftigungsTipps aus. Schau nach vorne! Halte dir jeden Tag vor Augen: Irgendwann ist die Ausgangssperre vorüber. Übe dich in Geduld und besinne dich auf deine Stärken.
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LOKALES
Führungswechsel im Tourismusverein SARNTAL - (br) 11 Jahre lang stand Rosa Stuefer als Präsidentin an der Spitze des Tourismusvereins Sarntal und leitete ihn mit Umsicht und Weitsicht. Nun legte sie ihr Amt zurück. Im Rahmen der Jahresversammlung wurde sie verabschiedet – mit einem Blumenstrauß und vielen Dankesworten. In Stuefers Zeit fiel die Umsiedlung des
Blumen gab es für die scheidende Tourismusvereinspräsidentin Rosa Stuefer.
Tourismusbüros in neue, eigene Räume am Kirchplatz von Sarnthein. Dies war ein Meilenstein in der Geschichte des Vereins. In Stuefers Zeit erlebte der Sarner Tourismus auch einen Aufschwung. Die Nächtigungszahlen stiegen von 120.000 auf 145.000. „Dies zeigt, dass der Weg, den wir gehen, nicht falsch ist“, sagte sie. Mit dem Bau neuer Beherbergungsbetriebe war zunehmend eine Aufbruchsstimmung unter den Tourismustreibenden zu spüren. Dazu trugen auch die Investitionen der Reinswalder BergbahnenGesellschaft bei. Dennoch ist noch viel Luft nach oben. Das weiß auch Sonia Florian, die neue Präsidentin des Tourismusvereins Sarntal. „Rosa Stuefer hat sehr gute Arbeit geleistet, und wir werden daran anknüpfen“, sagt Florian. Oberstes Ziel sei die Steigerung der Nächtigungszahlen. Dazu brauche es eine bessere Auslastung der bestehenden Betriebe und auch neue Investitionen. Ein
Großprojekt ist Reinswald in Planung. Die Aufstockung der Gästebetten ist auch ein Schwerpunkt im überarbeiteten Tourismusentwicklungskonzept. Bis zu 700 neue Betten können demnach errichtet werden. Außerdem kann auch ein Campingplatz mit bis zu 150 Stellplätzen gebaut werden. Ganz wesentlich ist ein Passus im Tourismusentwicklungskonzept, der die Streichung einer touristischen
Sonia Florian ist die neue Präsidentin des Tourismusvereins Sarntal.
Zone vorsieht, wenn sie nicht innerhalb von 5 Jahren verwirklicht wird.
Der neu gewählte Vorstand des Tourismusvereins Sarntal (von links): Geschäftsführer Walter Perkmann mit Rainer Moser, Alois Tobanelli, Gottfried Messner, Präsidentin Sonia Florian, Markus Tobanelli, Bernadette Gruber, Stefan Hochkofler, Matthias Heiss, Martin Gaiser, Carmen Moser und HGV-Ortsobmann Günther Kröss. Nicht im Bild ist Gregor Wenter.
Interview mit
Dr. Giorgio Comploj von der NEXTCLINIC Meran
Coronavirus, Schwangerschaft und das Baby
UNSER BEHANDLUNGSSPEKTRUM » Intrauterine Insemination IUI » Künstliche Befruchtung IVF » ICSI / IMSI » Präimplantationsdiagnostik PGD » Das Einfrieren von Eizellen (Social freezing) » Kryokonservierung von Samenzellen » Eizellspende / Samenspende » Betreuung in der Schwangerschaft » Pränatalmedizin » Gynäkologische Visiten/Hormonsprechstunde » Naturheilkundliche Unterstützung
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Bin ich als Schwangere durch das Welche Maßnahmen gelten bezüglich Coronavirus gefährdeter als andere der Entbindung? Frauen? Es gibt keine Indikationen für die Zum gegenwärtigen Zeitpunkt gibt es Durchführung einer Kaiserschnittinternational keinen Hinweis, dass Entbindung, außer diese muss wegen Schwangere durch das neuartige Co- anderen Aspekten ins Auge gefasst ronavirus COVID 19 gefährdeter sind werden. als die allgemeine Bevölkerung. Das Wichtigste ist, dass Sie Ihre Hände re- Kann ich mein Baby stillen? gelmäßig und effektiv waschen, sobald Ja. Derzeit gibt es keine Hinweise daSie von öffentlichen Orten nach Hause rauf, dass das Virus über die Mutterkommen. Vermeiden Sie unbedingt milch übertragen werden kann. Beim den Kontakt mit allen Personen, auch Stillen sollten alle die Hygienemaßin der Familie, wenn diese Symptome nahmen wie gründliches Händewaeiner Erkältungskrankheit oder Fieber schen vor und nach dem Kontakt mit aufweisen. dem Kind einhalten. Durch das Tragen eines Mundschutzes kann eine ÜberWelche Auswirkungen hat das Coro- tragung des Virus durch Tröpfcheninnavirus auf mein Baby, wenn bei mir fektion verhindert werden. eine Infektion diagnostiziert wird? Schwangerschaft und Geburt schei- Die wissenschaftlichen Studien sind nen im Gegensatz zu H1N1-Grippe und jedoch noch begrenzt, so dass es SARS den Verlauf oder das klinische notwendig ist, laufende SchwangerBild einer viralen Pneumonie NICHT zu schaften zu überwachen und die Empverschlechtern. Es gibt bisher keine fehlungen auf der Grundlage neuer ErHinweise auf eine vertikale Übertra- kenntnisse zu aktualisieren. 9 gung des Virus von der Mutter auf den Fötus. Dr. Giorgio Comploj
LOKALES
Blutspendervereinigung AVIS auf der Suche nach neuen Mitgliedern Besonders in Pandemie-Zeiten sind Blutspenden gefragt – Sicherheitsmaßnahmen gewährleistet BOZEN - (pka) Die Sektion Bozen der Blutspendervereinigung AVIS besteht nun schon seit 70 Jahren und „wir können schon mit ein bisschen Stolz auf die vergangenen Jahre zurückblicken, denn wir konnten die Nachfrage an Blutbedarf, der in Südtirol vorhanden ist, leicht durch unsere eigenen Mitglieder decken“. Mit diesen Worten begann die Präsidentin der AVIS-Sektion Bozen, Claudia Peer Tocchio, die MitgliederJahresversammlung im Bürgerzentrum Oberau-Haslach. „Aber wenn wir auch mehr als 6000 Mitglieder in unseren Reihen zählen, benötigen wir immer wieder im wahrsten Sinne des Wortes ‚frisches Blut‘, denn spätestens mit 65 Jahren ist Blutspenden nicht mehr gestattet.“ Das Mindestalter beläuft sich auf 18 Jahre, so dass Peer Tocchio mit ihren freiwilligen Helfern bereits in den Oberschulen vorstellig wird, um junge Leute auf den wichtigen sozialen Dienst einer Blutspende aufmerksam zu machen. „Mit einer Spende kann man nicht nur Leben anderer retten, auch die Lebensqualität von kranken Menschen kann dadurch verbessert werden“, ergänzt Peer Tocchio. Bei der Versammlung zugegen war auch AVIS-Landesleiter Diego Massardi, der Grußworte an die anwesenden Mitglieder richtete. Wie sollte es auch anders sein, in der damals noch langsam beginnenden Corona-Virus-
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Pandemie ergriff die Leiterin der Abteilung Immunhämatologie und Bluttransfusion am Bozner Krankenhaus, Dr. Cinzia Vecchiato, das Wort und regte an, dass sich möglichst viele Mitglieder melden und in diesen kritischen Wochen und Monaten ihr Blut spenden sollten: „Es wird selbstverständlich, wie üblich, mit der nötigen Sorgfalt vorgegangen, damit es bei der Blutabnahme zu keinem Risiko für den Spender kommt.“ Auch der im Krankenhaus tätige Facharzt Dr. Ugo Salvadori wies auf die Verbreitung, vor allem im Raum Lombardei, des Corona-Virus‘ hin und mahnte die Schutzmaßnahmen an, die man unbedingt einhalten müsse, um nicht angesteckt zu werden. „Wir haben im Berichtsjahr 2019 genau 6656 Blutkonserven, zusätzlich zu Plasma und Blutplättchen, gespendet, das ist eine beträchtliche Zahl. Trotzdem dürfen wir uns nicht auf den Lorbeeren ausruhen und müssen uns weiterhin bemühen, der stetig steigenden Nachfrage gerecht zu werden“, sagt Peer Tocchio. Ein großer Ansporn hierzu sei die heurige 70-Jahr-Feier der Sektion Bozen, denn es stünden hier einige Höhepunkte auf dem Programm, die „für unsere Mitglieder, aber auch für Neuankömmlinge, reizvoll sein müssten. Mehr wird aber heute noch nicht verraten“, verkündet die Präsidentin, die mit dem neuerlichen Aufruf an
ihre Mitglieder die Jahresversammlung beendet: „Blutspenden sind wichtig, besonders in dieser Zeit, da der Bedarf an Blutkomponenten immer groß ist. Denn ohne den Beitrag von Euch Spendern können viele Therapien nicht durchgeführt werden“.
Ein Aufruf an alle zum Blutspenden.
Claudia Peer Tocchio mit Facharzt Dr. Ugo Salvadori, der Primaria für Immunhämatologie und Bluttransfusion im Krankenhaus Bozen, Dr. Cinzia Vecchiato, und dem Schatzmeister Tommaso Betta bei der Mitglieder-Jahresversammlung.
Die inzwischen verspeiste Geburtstagstorte – die Blutspendervereinigung Bozen wurde vor genau 70 Jahren gegründet.
Einige der Vorstandsmitglieder mit deren Präsidentin Claudia Peer Tocchio bei der im Februar 2020 abgehaltenen Mitglieder-Jahresversammlung.
LOKALES
Anerkennung für Heldinnen und Helden TERLAN - (br) Die Arbeit im Altersheim Pilsenhof ist schwierig – in Corona-Zeiten erst recht. Bürgermeister Klaus Runer sprach im Namen seiner Terlaner: „Allen, die sich um unsere pflegebedürftigen Mitbürger kümmern, gebührt großer Dank. Die Mitarbeiter sind die Heldinnen und Helden, die trotz aller Widrigkeiten der Arbeit nachgehen und so die Pflege aufrecht halten“, unterstrich Runer bei einem kleinen Überraschungsbesuch im Pilsenhof mit Blumengruß.
MIT GROSSEM EINSATZ Die Pflegerinnen und Pfleger freuten sich über die Anerkennung. „Euer Einsatz ist sehr groß“, unterstrich Ulrich Seitz, der Präsident der Stiftung Pilsenhof. Das Haus habe keine unterschiedlichen Abteilungen wie zum Beispiel einen Demenzbereich. Dies mache alles noch schwerer, und die Mitarbeiter müssten überall alles abdecken.
39 Mitarbeiter betreuen die Heimbewohner, und auf ihnen lastet viel Druck. Die Freiwilligen, die früher für den Frühstücksdienst und die Freizeitbetreuung ins Heim gekommen sind und ein gutes Verhältnis zu den alten Leuten hatten, bleiben wegen der Coronakrise und den damit verbundenen strengen Auflagen jetzt aus. Dies bedeutet, dass die Leistungen, die sie erbrachten, nun – zusätzlich zur anderen Pflegearbeit – auf die Mitarbeiter zurückfallen. Seit der Abschottung kommen auf die Pfleger auch persönliche Anliegen der Heimbewohner zu. So brauchen sie zum Beispiel Hilfe bei der Herstellung von telefonischen Kontakten mit den Lieben daheim. Dazu sind viele der Heimbewohner selbst nicht mehr in der Lage.
und auch für sie sind die Zeiten schwer. Opfer und Geduld werden ihnen abverlangt. Und sie haben Angst. Sie sind verunsichert, wenn sie die Pfleger mit den Schutzmasken sehen und wenn sie aus dem Fenster auf die menschenleeren Straßen
PilsenhofPräsident Ulrich Seitz
schauen. „Viele sind an den Krieg zurückerinnert“, meint Seitz.
OPFER UND GEDULD GRFRAGT 50 Pflegebedürftige aus Terlan und Andrian leben derzeit im Pilsenhof,
Ein eindringlicher Aufruf der Pflegerinnen und Pfleger vom Pilsenhof an die Bürger: Bleibt zu Hause!
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LOKALES EINIGE DATEN UND FAKTEN ZUM VINZIMARKT
VinziMarkt wird immer beliebter Vor einem Jahr eröffnet, ist gerade in schwierigen Zeiten diese Einkaufsmöglichkeit mehr denn je gefragt BOZEN - (pka) „Es sind neben Einheimischen vorwiegend Einwanderer, die zu uns kommen und dankbar sind, dass es uns gibt“, erklärt die Leiterin des VinziMarktes, Sabine Eccel. Menschen, die hier geboren und aufgewachsen sind und später dann in die Armutsfalle gerieten, würden oft aus Schamgefühl nicht in den VinziMarkt kommen, obwohl „wir für alle Hilfsbedürftigen ein offenes Ohr haben“, fährt Eccel fort. Begonnen habe alles vor ziemlich genau einem Jahr, sehr bescheiden mit einer Handvoll Familien, die Waren des täglichen Bedarfs eingekauft hätten, nun seien es an die 140 Familien mit mehr als 450 Personen, die den VinziMarkt in der Andreas-HoferStraße in Bozen aufsuchen. Apropos Einkauf: Es handelt sich hier nicht um ein Geschäft im herkömmlichen Sinn, wo man mit Euro bezahlt, sondern ausschließlich mittels Punkten. „Wir haben dieses Punktesystem eingeführt, wobei unsere Kunden sich zuerst ans Fürsorgezentrum der Vinzenzgemeinschaft in der Kapuzinergasse wenden müssen. Hier wird dann
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die Bedürftigkeit der antragstellenden Person ermittelt und diese erhält dann eine gewisse Anzahl an Punkten, die sie monatlich für den Einkauf bei uns verwenden kann“, erläutert Eccel. Im Geschäft nachgefragt würden, je nach Familienzusammensetzung, vor allem Nudeln und Reis, genauso aber Brot und Milchprodukte. Auch Frischwaren und Drogerieartikel seien im Warenkorb vorhanden. Woher kommen aber die ganzen Waren und wie bezahlt diese der VinziMarkt? Eccel erklärt, dass „wir dies nur bewerkstelligen können, weil wir sehr viel vom ‚Banco Alimentare‘ und zahlreichen Einzel- und Großhändlern, und zwar immer kostenlos, erhalten. Es seien aber auch viele private Spender, die ab und zu, manche auch regelmäßig, vorbeikämen und allerhand abgeben würden: Beispielsweise einen Sack Kartoffeln, eine Harasse Äpfel, Gemüse aus dem eigenen Garten. „Ich bin aber nie allein hier im Geschäft, das wäre nicht zu schaffen. Es sind an die 50 freiwillige Helfer, die mir zur Hand gehen, im Schnitt sind es 8 Personen,
Luis Walcher und Waltraud Deeg zollen dem großen Einsatz der VinziMarktFreiwilligen ihren Respekt.
die für die geordnete Abwicklung und Verrechnung sorgen. Es gilt ja immer wieder etwas aufzustocken, sich um Nachschub zu kümmern, wichtig ist auch, mit den Betroffenen zu reden, ihnen zuzuhören, auch Mut und Zuversicht zu geben“, betont Eccel. Bei der jüngst erfolgten Geburtstagsfeier – das erste Jahr VinziMarkt ist ja sehr erfolgreich gewesen – waren neben Soziallandesrätin Waltraud Deeg, die selbst während ihrer Studienzeit in Gröden von Tür zu Tür gegangen ist und für Menschen in Not um Lebensmittel bettelte, auch Vizebürgermeister Luis Walcher und der Präsident der Südtiroler Vinzenzgemeinschaft Josef Haspinger anwesend.
Sabine Eccel in „ihrem“ VinziMarkt.
Sabine Eccel berichtet über die Anzahl bzw. Menge an Lebensmitteln und anderen Waren, die im Jahr 2019 vom VinziMarkt ausgegeben wurden: - 86.500 Stück Lebensmittel insgesamt (ungefähr 30 Tonnen), davon wären vermutlich 16,5 Tonnen im Müll gelandet; - 4350 Päckchen Teigwaren (Nudel); - 1547 Kilogramm Reis; - ungefähr 1000 Liter Speiseöl; - 2780 Tafeln Schokolade (vorwiegend für Kinder). Allein im Jänner dieses Jahres wurden 5455 Punkte verteilt, mit denen die Menschen in Not ihre Einkäufe beim VinziMarkt tätigen können. Der VinziMarkt ist jeweils am Dienstag- und Donnerstagnachmittag geöffnet, und zwar von 14.30 bis 17.30 Uhr, Andreas-Hofer-Straße 4F. Kontakt: 370 330 5414 oder vinzimarkt@vinzenzgemeinschaft.it oder Facebook: Vinzimarkt Bozen
Ein kurzer Blick in den VinziMarkt.
Antonino Deola vom „Banco Alimentare“ und Sabine Eccel anlässlich der Geburtstagsfeier im VinziMarkt.
LOKALES
Antike und Musik – neue Möglichkeiten der Rezeption BOZEN - Antike Musik und Emotionen – so nannte sich ein dreisprachiges Projekt (Deutsch – Italienisch – Latein) am Klassischen Gymnasium „Walther von der Vogelweide“. In dieses Projekt waren Schüler*innen und Lehrpersonen des Landesschwerpunkts Musik gemeinsam mit Schüler*innen und Lehrpersonen des Klassischen Gymnasiums direkt eingebunden. Wie wurde Antike in der Musik rezipiert? Das war die ursprüngliche Fragestellung, mit der sich Dir. Martina Adami, auf Anregung des CLE (Centrum Latinitatis Europae), unter dessen Schirmherrschaft das Projekt ablief, an Schüler*innen und Lehrpersonen gewandt hat. Die Ergebnisse sind faszinierend, weil sie weit über traditionelle Rezeptionsvorstellungen hinausgehen. Schüler*innen und Lehrpersonen beschäftigten sich mit Figuren, Themen, Melodien, die aus der Antike die Musik bis heute beeinflusst haben, gingen aber auch weit über die reine Übernahme hinaus. Neben der Präsentation von bekannten Komponisten (C. W. Gluck, B. Bartók, C. Debussy, J. Mouquet, C. Orff) versuchten sie sich auch selbst als originelle „Rezipienten“ in einem einmaligen Projekt, das wohl auch wegen der aktuell einschränkenden Antivirusbestimmungen wohl in nicht auszulöschender Erinnerung bleiben wird. Es sollte das großartige Streitgespräch zwischen Kreon und Antigone mit improvisierten Klängen und tänzerisch begleitet in griechischer Ursprache auf die Bühne gebracht werden, die „Invocatio Musarum“ des Augustinus musikalisch untermalt werden, zwei Epigramme von Martial in einem unvergesslichen Sprechchor, der leider über die Generalprobe nicht hinauskam, neu interpretiert, das carmen Lemovicense „De brevitate vitae“ eindrücklich besungen werden. 3 Lieder, „Anakreons Grab“ von Hugo Wolf, die „Flöte des Pan“ von C. Debussy und Anakreons „An die Leier“, von F. Schubert vertont, sollten solistisch vorgetragen werden. Ein Lied aus der mittelalterlichen Cambridger Lieder-
sammlung war in einen neuen Rap verwandelt worden, und „De formae fragilitate“ aus Ovids „Ars amatoria“ war im Klassenorchester ganz neu interpretiert worden. Das Ganze konnte einer breiteren Öffentlichkeit noch nicht vorgestellt werden, es ist leider den strikten Antivirusbestimmungen zum Opfer gefallen. Trotzdem sollte gerade dieses Projekt nicht in der Versenkung verschwinden, die Arbeit war zu intensiv, die Ergebnisse zu interessant. Das ganz besondere Konzert sollte die Einleitung zu einem Kongress darstellen, dem die Aula des Gymnasiums im Rahmen der ADA (Academia Didactica Athesina) Bühne bieten sollte: Referenten aus Rom, Macerata, Linz, Wels und Bozen hatten vor, sich dem Thema der Antikenrezeption aus ganz verschiedenen Blickwinkeln anzunähern. Professoren aus dem Bozner Konservatorium, Musikwissenschaftler hatten einen Zugang zur Antikenrezeption in der Musik genauso wie Experten der Klassischen Philologie vorbereitet. Die verschiedenen Teile wären für die Lehrpersonen aus dem In- und Ausland, für die der Kongress hätte stattfinden sollen, eine grandiose fächerübergreifende Offenbarung gewesen, wie auch Musik für den Lateinunterricht fruchtbar gemacht werden kann. Die Bedeutung dieser kulturellen Bildung und Erziehung auch in der heutigen Zeit ist nicht zu unterschätzen. Wie schön und faszinierend das Ganze (inzwischen auch schon längst über die Südtiroler Schule in einen europäischen Rahmen eingebunden) hätte sein können – dies nicht nur im Probedurchlauf zu zeigen, hat das Coronavirus zunächst verhindert. Der Band mit den geplanten Tagungsbeiträgen wird aber in Kürze erscheinen und kann direkt vor Ort bestellt werden (Martina. Adami@schule.suedtirol.it). Darin werden Sie dann auch die Aufnahmen für das geplante Konzert finden – es wäre schade, wenn diese Arbeit, das Engagement und die vielen überraschenden und faszinierenden Ideen verloren gingen! (Text. Schuldirektion)
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DEN BÄUERINNEN DAS WORT
In Zusammenarbeit mit
„Wissen, was möglich ist“
Was muss heutzutage eine Bäuerin wissen? Welche Kenntnisse braucht sie? Welches sind ihre Aufgabenbereiche? Lassen sich diese überhaupt definieren? Die Antworten auf diese Fragen gibt die Bäuerinnenschule – eine Ausbildung, die es seit 2016 gibt. Landesbäuerin Antonia Egger freut sich: „Diese Ausbildung ermöglicht einen guten Einstieg ins Bäuerinnenleben und ich ermutige die jungen Frauen, sich dafür die Zeit zu nehmen und das Angebot anzunehmen – ihr werdet es nicht xbereuen!“
WISSEN WAS MÖGLICH IST – DAS IST EINE GUTE VORAUSSETZUNG Möglichkeiten einen Hof weiterzuführen gibt es viele: Fleischproduktion, Urlaub auf dem Bauernhof, Senioren- oder Kinderbetreuung, Obst- und Beerenanbau, Käserei, Eierproduktion,
Bauernmarkt, Bäuerinnen-Referentin und Botschafterin, Direktvermarkterin, Hof- und Gartenführungen, ... Wichtig ist zu wissen, wie ein Bauernhof funktioniert und welche Möglichkeiten er den Bäuerinnen bietet und dafür ist die Bäuerinnenschule der richtige Weg. Die Ausbildung ist für junge Frauen aber auch für alle Interessierte offen, welche bereits auf einem Hof oder dort in Zukunft wohnen werden und daran interessiert sind, einen Überblick über das Tätigkeitsfeld der Bäuerin zu erhalten. Sie vermittelt den Frauen Grundkenntnisse zur ländlichen Hauswirtschaft und zum landwirtschaftlichen Betrieb.
BÄUERINNENSCHULE - BREIT GEFÄCHERTE AUSBILDUNG Der Lehrgang umfasst Pflicht- und
Foto Bäuerinnenschule@SBO
Die Bäuerinnen übernehmen vielfältige Aufgaben am Hof und tragen Verantwortung für den betrieblichen Erfolg. Um ihnen dafür ein fachliches Fundament zu bieten, startet im Herbst an der Fachschule Dietenheim die 3. Bäuerinnenschule. Wahlpflichtmodule im Ausmaß von insgesamt 293 Stunden. Im Pflichtmodul werden Fächer wie z.B. Rechtsund Wirtschaftskunde, Buchführung – Betriebswirtschaft, Bodenkunde, Bäuerlicher Hausgarten, Sonderkulturen (Beeren sowie Steinobst), Landmaschinenkunde, Zu- und Nebenerwerb, Soziale Leistungen, Wäschepflege, Raumgestaltung, Lebensmittelkunde, Garmethoden und Speisenpräsentation bis hin zu Kommunikation und Konfliktmanagement angeboten. Beim Wahlpflichtmodul können die Teilnehmerinnen zwischen Nutztierhaltung, Obstbau, Weinbau oder Ackerbau wählen. Außerdem gibt es Produktverarbeitungsmodule für Fleisch, Milch, Imkerei, Obst und Gemüse, Brot und Gebäck. Eine große Errungenschaft für die Organisatoren war die Gleichstellung
der Bäuerinnenschule zur Junglandwirteausbildung. Die Bäuerinnenschule startet im September 2020 und geht bis Juni 2021, jeweils donnerstags und freitags, ganztägig; Schulferien bleiben unterrichtsfrei. Sie findet an der Fachschule für Land-, Hauswirtschaft und Ernährung in Dietenheim statt. Eine Informationsveranstaltung findet am Donnerstag, den 14. Mai 2020 an der Fachschule Dietenheim um 14:30 Uhr statt. Anmeldung zur Bäuerinnenschule sowie zur Informationsveranstaltung bei der Südtiroler Bäuerinnenorganisation, info@baeuerinnen.it oder 0471 999 460
IMMER AUF DER SUCHE NACH DEM IDEALEN ERFOLGSREZEPT Aus Südtirol stammen eine Vielzahl hervorragender Produkte und Dienstleistungen. Ein beachtlicher Teil davon ist sogar über die Landesgrenzen hinaus bekannt. Doch wie ist das möglich – wie kam und kommt es eigentlich dazu? Der kommerzielle Erfolg eines Produkts – egal ob es sich dabei um etwas Konkretes, wie beispielsweise ein Stück Speck oder um etwas Abstraktes wie z.B. ein Hotelzimmer handelt – hängt neben den Faktoren Angebot, Nachfrage und Preis, besonders auch von der Qualität sowie der Vermarktung, sprich dem Marketing ab. Menschen wie ich kommen genau dann ins Spiel, wenn ein Kunde – überzeugt von dem was er verkaufen will – jemanden sucht, der ihm dabei hilft seine Ware, bestmöglich an den Mann bzw. an die Frau zu bringen. Heutzutage spricht man diesbezüglich von einem Sparringspartner. Der Begriff kommt vom Boxen und meint im Grunde nichts anderes, als die Person mit der man im Training kämpft. Für gewöhnlich hangle ich mich dann, stets im Austausch mit meinen Kunden, an den klassischen W-Fragen entlang: • • • • • • •
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WAS genau ist und kann das Produkt? WORIN unterscheidet es sich von Konkurrenzprodukten? WAS macht es also besser und somit im besten Fall einzigartig? WER soll es kaufen? Für WEN ist es gedacht bzw. gemacht? WO findet das Produkt statt bzw. über WELCHEN Kanal soll es am besten vertrieben werden? WIE sollte es am Ende aussehen, wie ggf. die Verpackung? WELCHE Gefühle wollen wir erzeugen, welche vermitteln? usw.
Diesen Prozess finde ich unglaublich spannend. Auch weil sich so oftmals Dinge herauskristallisieren, die der Kunden vorher noch nicht einmal selbst auf dem Radar hatte. Wir alle erleben gerade schwierige Zeiten. Es herrscht der völlige Ausnahmezustand. Umso wichtiger finde ich es daher, den Blick in die Zukunft zu richten, die Zeit jetzt zu nutzen und fokussiert daran zu arbeiten, wie das Morgen sein wird. Denn darauf freue ich mich schon heute.
MCS der Martina Carmen Stizzoli Marketing & Communication Strategist info@mcs-strategy.com www.mcs-strategy.com
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Botschafterin der Landwirtschaft Kalbsbraten geschmort
© Foto Luca Ognibeni
Die Bäuerin des Jahres 2020 heißt Siegried Stocker Lintner, Bäuerin auf dem Wöserhof in Aldein Siegried Stocker Lintner wurde vom Landesbäuerinnenrat stellvertretend für die Bäuerinnen des Landes zur „Bäuerin des Jahres 2020“ gewählt. In vorbildlicher Weise gestaltet sie die Landwirtschaft am Wöserhof in Aldein aktiv und innovativ mit. Die Auszeichnung der Südtiroler Bäuerinnenorganisation wird zum 13. Mal Dank der Stiftung Südtiroler Sparkasse vergeben. Die Auszeichnung sollte beim 40. Landesbäuerinnentag am 15. März vergeben werden. „Wir hatten so sehr gehofft, dass wir die Auszeichnung Bäuerin des Jahres 2020 so schnell als möglich nachholen können. Wir haben jetzt beschlossen die Bäuerin des Jahres 2020 auf diesem Wege Preis zu geben und Siegried Stocker so die Möglichkeit zu geben, für ein Jahr lang diesen wohlverdienten Titel zu tragen“, sagt Landesbäuerin Antonia Egger und gratuliert Siegried Stocker: „Herzlichen Glückwunsch!“ „Ich freue mich über die Auszeichnung, die ich stellvertretend für die vielen Bäuerinnen im Lande annehme, die tagtäglich wertvolle Lebensmittel produzieren, unsere Kulturlandschaft pflegen und kreativ das Leben am Hof gestalten“, sagt die 44jährige Bäuerin des Jahres Siegried Stocker. Siegried ist leidenschaftliche Milchbäuerin. Bereits im Alter von 22 Jahren zog sie auf den Wöserhof. Gemeinsam mit ihrem Mann Christoph und ihren Kindern Jonas, Simon und Sophia bewirtschaftet sie den Milchwirtschaftsbetrieb. Sie musste vieles von Grund auf lernen: die Arbeit auf den Wiesen, die Stallarbeit, die Aufgabenbereiche im UaB-Betrieb. In den Wintermonaten ist Siegried als Milchbotschafterin an Grundschulen in Südtirol unterwegs und erzählt den Kindern über das Leben am Bauernhof, über das Leben der Kuh, den Weg der Milch, der Weiterverarbeitung und Veredlung des Rohproduktes und deren Inhaltsstoffe. „Die Begeisterung und die Freude in den Augen der Kinder erfüllen mich immer wieder mit Freude, das bestärkt mich sehr in meiner Aufgabe als Botschafterin.“ Neben ihrer Arbeit am Hof hat Siegried
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Siegried Stocker Lintner ist Bäuerin des Jahres 2020
viele andere Aufgaben, die sie mit viel Engagement ausübt: unter anderem ist sie seit 17 Jahren im Ortsbäuerinnenrat der SBO-OG Aldein tätig, seit einem Jahr als Ortsbäuerin. Seit neun Jahren ist Siegried im Bezirksbäuerinnenrat tätig und seit fünf Jahren Bezirksbäuerin-Stellvertreterin. Außerdem ist sie Mitglied im Pfarrgemeinderat Arbeitskreis „Ehe und Familie“ und Teil eines Programmes bei Südtirol Balance. Siegried liebt die Arbeit am Hof. Sie möchte den Betrieb gerne weiterentwickeln und sucht nach neuen Möglichkeiten für ein Zusatzeinkommen. Sie legt viel Wert auf Weiterbildung, lernt gerne etwas Neues dazu und freut sich mit Bäuerinnen und Bauern Sichtweisen und Erfahrungen auszutauschen – diese Begegnungen sind für Siegried sehr bereichernd. „Wir Bäuerinnen müssen selbst unser Leben am Hof und unsere wertvollen Produkte schätzen, dann vermitteln wir unsere Landwirtschaft nach außen hin positiv. Wir haben die Möglichkeit dazu, Lebensmittel zu produzieren, das Leben und Wirtschaften am Hof weiterzutragen, auch wenn es anstrengend ist und Entbehrungen mit sich bringt. Es lohnt sich, wir festigen damit die Zukunft unserer Kinder, unserer Landwirtschaft und auch unseres Landes!“ Kurz: Siegried ist eine offene, mutige und begeisterte Bäuerin, die Wert darauf legt neue Schritte zu wagen, um so auf dem Wöserhof in Aldein Zukunft zu ermöglichen. Das ist ihr ein Herzensanliegen!
Zutaten für 4 Personen: 2 kg Kalbsbraten z. B. Wadschinken Salz und Pfeffer 2 mittlere Karotten gewürfelt etwas Knollensellerie und Petersilienwurzel gewürfelt 1 mittlere Zwiebel gewürfelt 1 Knoblauchzehe gehackt 2-3 EL Olivenöl 1,5 EL Tomatenmark 2 Thymian- und Rosmarinzweige 2 Currykrautzweige oder etwas Currypulver Petersilienblätter 400 ml leichten Rotwein 650 ml Fleischbrühe 1 EL Stärke-Pulver
Zubereitung Öl in einer Pfanne erhitzen, das gesalzene und gepfefferte Kalbfleisch einlegen, rundherum anbräunen. Backofen auf 110° vorheizen. Fleisch aus der Pfanne nehmen, und in derselben Pfanne das gewürfelte Gemüse anrösten. Tomatenmark dazugeben, nur ganz kurz mitrösten, und mit dem Rotwein nach und nach aufgießen. Etwas einkochen lassen und mit der Brühe aufgießen. Fleisch wieder einlegen, und die Kräuter dazu. Im geschlossenem Topf ca. 2 Stunden köcheln lassen.
Unser spezieller Tipp Lassen Sie sich einfach fachkundig beraten. Beim Metzgermeister Oskar Stampfl finden Sie die besten Zutaten für einen gelungenen feinen Kalbsbraten.
Bozen, Piavestraße 30, Tel. 0471 977193 15
POLITIK Brief aus Rom
Geschätzte Leser,
Spaß beiseite! von Robert Adami
Coronaaaaaaaargh! So, dieses Mal lasse ich den Spaß gleich beiseite – irgendwie finde ich das CoronaVirus und die damit zusammenhängenden Umstände wenig witzig, und worüber sollte ich denn sonst auch schreiben? Es wird ja von nix anderem mehr geredet! Und da ich selbst keine medizinische Ahnung habe, kann ich auch keine gutgemeinten Corona-Ratschläge anbieten, also halt ich besser den Mund – es gibt ja genug andere Experten. Wobei ich in Sachen Corona den Eindruck habe, dass manche Experten genauso wenig Ahnung haben wie die Laien, sie formulieren es nur besser. Aber irgendwie haben wir doch alle in diesen Zeiten ein Lächeln dringend nötig, deshalb hier noch eine kleine Geschichte: Eine Mutter findet eines schönen Tages auf dem Nachkästchen der Tochter folgenden Brief: „Liebe Mami, i habe einen neuen Freund, mit dem ich ein neues Leben anfangen will. Er ist ja sooooo süß mit seinen vielen Tattoos und den Piercings und vor allem mit seinem großen Motorrad! Und, Mami, ich bin soooo glücklich, weil ich endlich schwanger bin, und Abdul sagt, wir werden ein schönes Leben haben in seinem Wohnwagen am Waldrand! Du brauchst Dir keine Sorgen zu machen, dass wir kein Geld hätten, der Abdul verdient nicht schlecht mit der Marihuana - Plantage neben dem Wohnwagen, und ich bin ja a schon 13 und kann auf mich selber aufpassen. Ich hoffe, er lässt mich Dich bald besuchen, damit Du Deinen Enkel kennenlernen kannst. In Liebe, Deine Tochter P.S. Liebe Mami. In Wirklichkeit bin ich bei den Nachbarn. Ich wollte dir nur zeigen, dass es schlimmere Dinge gibt als das Zeugnis, das auf dem Küchentisch liegt.“ Also, immer dran denken: So schlimm das Heute auch zu sein scheint, irgendwann kommt wieder die Sonne zum Vorschein. Bleiben Sie gesund, und vergessen Sie nicht, auch unter der „mascherina“ zu lächeln. 16
nun, mitten im unfreiwilligen Stillstand, haben wir auch die Zeit, über das Leben am ‚Tag danach‘ nachzudenken. Die Pandemie hat unvorstellbare Ausmaße angenommen und es ist etwas geschehen, war wir uns vor zwei Monaten nicht ausmalen konnten oder wollten. Die Wirtschaft steht still, die Straßen sind menschenleer und wir müssen uns rechtfertigen, wenn wir uns nach außen wagen, allein selbstverständlich, mit Mundmaske und darauf bedacht, niemandem zu nahe zu treten. Langsam zeichnet sich zwar ein Silberstreif am Horizont ab, aber die Tage des Rückzugs sind noch nicht vorbei und der Augenblick, da wir endlich mit ruhigem Gewissen unsere Freunde umarmen können, ist noch nicht absehbar. Und selbst wenn wir endlich unserer persönlichen Gefangenschaft wieder entfliehen können, werden wir noch lange an Nachwehen zu knabbern haben. Die Wirtschaft steht still und niemand weiß, wann und vor allem mit welcher Geschwindigkeit so wichtige Bereiche wie der Tourismus mit all den davon abhängigen Wirtschaftszweigen wieder in Gang kommen, die Staatsverschuldung steigt fast ins Unermessliche, Europa steht wieder einmal vor einer Bewährungsprobe und es sieht nicht so aus, als ob europäische Solidarität vor nationalstaatlichen Interessen stehen würde. Trotzdem sollten wir uns der Frage stellen, ob uns die erzwungene Entschleunigung nicht auch vor Augen geführt hat, dass der frenetische Rhythmus, dem wir verfallen waren, uns bis zum Abgrund hinführte. Krise als Chance, ich weiß, das
klingt abgedroschen, und trotzdem haben wir in diesen Wochen erfahren, dass sich unsere Welt auch langsamer drehen kann und dass in dieser Entdeckung der Langsamkeit auch Lebensqualität steckt. Würde es uns gelingen, auch in der Zeit des Aufbaus, des Ankurbelns der Welt manchmal innezuhalten und die Welt aus der Sicht der Langsamkeit zu betrachten, wäre diese Pandemie nicht ohne positiven Folgen geblieben. Nicht die Arme in den Schoß legen kann die Lehre sein, aber sich besinnen, dass es auch Momente des Innehaltens braucht, um sich der Tragweite unserer Handlungen bewusst zu werden, würde uns allen nicht schaden ... und dass es der Umwelt nicht schadet, ist uns in diesen Wochen ebenfalls bewusst geworden. Versuchen wir also, das Beste aus dieser Zeit zu machen und das Gute mitzunehmen, dann war es nicht umsonst. In der Hoffnung, nicht wieder in alte Fehlmuster zu verfallen, am 14. April 2020
Manfred Schullian Kammerabgeordneter
Brief aus dem Landtag Landtags-Untersuchungsausschuss zu Missständen im Gesundheitswesen und Maskenskandal. In Krisenzeiten gilt es zusammenzuhalten und darauf zu achten, gemeinsam zum Wohle der Bürger zu arbeiten. Dass der Verwaltung in diesen außergewöhnlichen Zeiten auch einmal Fehler unterlaufen können, ist nicht zu verhindern. Wenn diese Fehler aber so gravierend sind, dass dadurch Menschenleben gefährdet werden und die Bürger das Vertrauen in die Verwaltung verlieren, dann ist es nicht nur die Aufgabe, sondern die Pflicht der Abgeordneten aller Parteien im Landtag, genau hinzusehen und die Missstände lückenlos aufzudecken. Aus diesem Grunde haben wir im Landtag die Einsetzung eines Untersuchungsausschusses beantragt, der sich mit dem Maskenskandal im Süd-Tiroler Gesundheitswesen auseinandersetzen soll. Zur Erinnerung: Der Süd-Tiroler Gesundheitsbetrieb hat in China Schutzmasken angekauft, mit denen Ärzte und Pflegekräfte vor einer Corona-Infektion geschützt werden sollten. Gleich nach der Ankunft der Masken in Wien, wurden diese von Experten des österreichischen Bundesheeres auf ihre Tauglichkeit hin überprüft. Das Gutachten dieser Prüfung hat ergeben, dass die Masken schwere Mängel aufweisen und somit für den Gebrauch völlig ungeeignet sind. Obwohl man im Süd-Tiroler
Gesundheitsbetrieb von diesen groben Mängeln wusste, hat die Sanitätsdirektion das Gutachten über eine Woche lang vertuscht und die Masken im ganzen Land verteilt. Ärzte und Pfleger wurden damit wissentlich der Gefahr ausgesetzt, Patienten, aber auch sich selbst sowie die eigenen Angehörigen daheim, mit dem Corona-Virus anzustecken. Das ist eine Gefährdung der Gesundheit dieser Menschen, die durch nichts zu rechtfertigen ist und inzwischen auch schon strafrechtlich untersucht wird. Der Untersuchungsausschuss im Landtag soll nun all diese Missstände aufklären, dabei geht es jedoch nicht darum zu kritisieren, sondern darum Fehler zu analysieren, damit sich diese nicht wiederholen. Denn grobe Fehler und Schlampereien könne wir uns in der aktuellen Krise nicht leisten.
Sven Knoll Landtagsabgeordneter
WIRTSCHAFT DEM WIRTSCHAFTS-EXPERTEN DAS WORT
Mieterlöse nur mehr bei Inkasso zu versteuern Im italienischen Steuerrecht gab es bis 2019 die Anomalie, dass Vermieter die Mieterlöse zu versteuern hatten, auch wenn der Mieter die Miete, aus welchen Gründen auch immer, nicht bezahlt hatte. In anderen Worten ausgedrückt musste der Vermieter unabhängig von der effektiven Bezahlung die Mieteinnahmen besteuern, auch wenn der Mieter die Zahlungen ausgesetzt hatte. Von der Besteuerung befreit wurde der Vermieter erst, wenn das gerichtliche Verfahren zur Räumung des Mietlokals aufgrund der Säumigkeit des Mieters abgeschlossen war, was aufgrund der langen Gerichtsverfahren in Italien eine beträchtliche Zeit dauern konnte. Neben der Besteuerung der nicht
kassierten Miete hatte der Vermieter noch den Nachteil, dass er gleichzeitig weitere Kosten zu tragen hatte, um gegen den säumigen Mieter vorzugehen – eine doppelte Bestrafung für den Vermieter! Mit dieser Anomalie ist nun ab 2020 Schluss. Eine entsprechende Gesetzesänderung wurde 2019 durch das sog. Wachstumsdekret eingeführt und gilt nun für die Mietverträge, welche ab 2020 abgeschlossen werden. Die Besteuerung des Vermieters wird nun wesentlich früher gestoppt, und zwar sobald das fehlende Inkasso der Mieten durch eine Räumungsklage aufgrund von Säumigkeit oder aufgrund eines ausgestellten Zahlungsbefehls nachgewiesen werden. Es ist davon auszugehen, dass die
Besteuerung konkret ab dem Moment verträge von Immobilien, die für der Zustellung der Räumungsklage Wohnzwecke gelten. oder des Zahlungsbefehls an den Für die nicht kassierten Mieteinnahsäumigen Mieter aufgehoben ist. men zwischen der letzten regulären Somit gewinnen die Vermieter nun Zahlung und der Zustellung der Räuzwischen 3 und 9 Monate wertvolle mungsklage oder des Zahlungsbefehls Zeit, in der sie bereits früher die muss der Vermieter weiterhin die Besteuerung einstellen können, Steuern zahlen. Nach gerichtlicher da sie nicht auf den Ausgang des Feststellung der Säumigkeit und gerichtlichen Verfahrens warten Abschluss des Räumungsverfahrens müssen, sondern diese bereits bei steht dem Vermieter allerdings ein der Einleitung des gerichtlichen Ver- Steuerguthaben in Höhe der Steuern fahrens umsetzen können. Operativ der vormals nicht kassierten aber gesehen antizipiert der Vermieter die besteuerten Mieteinnahmen zu. Im Möglichkeit der Steuerbefreiung auf Normalfall erfolgt dies spätestens in lediglich ein paar Monate, anstelle der darauffolgenden Steuererklärung, wie in der Vergangenheit auch Jahre nach Erklärung und Besteuerung der auf den Ausgang des Gerichtverfah- nicht kassierten Mieteinnahmen. Ein riesiger Fortschritt im Vergleich zur rens warten zu müssen. Die neue Regelung gilt nur für Miet- „alten“ Regelung!
Wann handelt es sich bei Grundverkäufen um einen Baugrund? Für Privatpersonen ist es bis 30. Juni 2020 möglich, Grundstücke und Quoten unter Anwendung einer Ersatzsteuer i.H.v. 11% aufzuwerten. Die Anwendung der reduzierten Ersatzsteuer erlaubt es dem Steuerzahler, bei einem nachfolgenden Verkauf des aufgewerteten Gutes legal die progressive Einkommensteuer zu
vermeiden, welche mit bis zu 43% generell wesentlich höher ausfällt als die Ersatzsteuer. Um in den Genuss der Aufwertung zu kommen, muss der Steuerzahler innerhalb der gesetzlich vorgegebenen Frist ein beeidigtes Schätzgutachten vorlegen, mit dem der aufgewertete Wert bestätigt wird. Zudem muss die
Sehr wichtig in diesen Zeiten: „... Sella- u. Grödner-Joch sind gespäääärd ...“ Danke, Verkehrsmellezendrahlääää!
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G.Andergassen
Ersatzsteuer in einer Einmallösung oder in drei Raten einbezahlt werden. Beim Verkauf von Grundstücken können sich dabei kritische Situationen ergeben: denn während der Verkauf eines Baugrundes so gut wie immer einkommenssteuerpflichtig ist, und somit eine Aufwertung fast immer sinnvoll ist, unterliegt der Verkauf eines anderen Grundstücks (z.B. landwirtschaftliches Grün) i.d.R. nur dann der Einkommenssteuer, wenn es sich für weniger als 5 Jahre im Eigentum der verkaufenden Person befunden hat. Verbleibt die Kernfrage: wann ist ein Grundstück ein Baugrundstück? Obwohl der Gesetzgeber prinzipiell auf Bauleitpläne der Gemeinde verweist (auch wenn diese noch nicht von der Provinz genehmigt sind), bevorzugt die regionale Agentur der Einnahmen eine substanziellere Ansicht: es zählt die Tatsache, ob auf dem Grundstück gebaut werden kann. Da die aktuelle Raumordnung in Südtirol auch eine Bautätigkeit außerhalb der Bauzonen erlaubt (z.B. durch Verlegung von Kubatur, Erweiterung von Hotels, für Land-
wirte, für Genossenschaften), kommt es durchaus vor, dass jemand, der ein landwirtschaftliches Grundstück verkauft, mit einer Steuernachforderung konfrontiert wird, obwohl er gegen kein Gesetz verstoßen hat und selbst auf dem Grundstück gar nicht bauen dürfte! Es ist wichtig, von Fall zu Fall zu entscheiden: während in manchen Fällen die etwas eigenwillige Interpretation der lokalen Steuerbehörde in Summe der Gesamtsteuerbelastung (es sind ja auch die Übertragungsgebühren zu bedenken) sogar vorteilhaft für den Steuerzahler ist, ist in anderen Fällen ein Rekurs sinnvoll, da der Kassationsgerichtshof die Meinung der Steuerbehörde z. Zt. nicht teilt.
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KUNST & KULTUR
Vergoldeter Gnadenpfennig von Wessobrunn für die Bozner Bruderschaft aus dem Jahre 1714. Vorderseite: „Mutter der Schönen Liebe“, Wessobrunner Bruderschafts- und Gnadenbild, IM. IMAC. CONC. B.V.M. BULSAN, auf der Brust IHS Rückseite: Die mit IHS und MAR bezeichneten Herzen. In Silber gefasst mit Knöpfchen. Auktionskatalog Dr. Busso Peus, Frankfurt, Sammlung B. Peus, Nr.1958 Foto: Augustin Ochsenreiter, Bozen
Die Mutter der Schönen Liebe Gerade in diesen Zeiten erfährt der Satz „Die Not lehrt uns beten“ Bestätigung. Bei Seuchen, Kriegszeiten und Unwettern kam es schon immer zum besonders
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Kupferstich vom Bozner Stadtbuchdrucker Carl Joseph Weiß: Der Wessobrunner Madonna fehlt ein Stern im Sternenkranz, der sich durch Spiegelreflexion im Bozner Wappen wiederfindet. Auffindung des Bildchens im Kloster Muri-Gries durch P. Plazidus Hungerbühler. Reproduktionsgenehmigung: Abt Beda Szukicz
intensiven Gebet vor bestimmten Gnadenbildern. Für Zeiten der Krankheit oder der Gefahr, in denen wie heute die Mobilität sehr eingeschränkt sein kann, besorgte man sich für alle Fälle eine Talisman ähnliche Kopie des angeflehten Gnadenbildes. Man kaufte daher eine Kopie des Andachtsbildes oder einen „Pfennig“ mit der Darstellung des betreffenden Gnadenbildes. Für Jedermann erschwinglich, konnte es sich um einen preisgünstigen Druck oder um einen Gnadenpfennig in minderem Kupfer handeln. So entstanden oft massenhaft Bildkopien und in großen Auflagen geprägte Wallfahrtspfennige, wobei es im Sinne der Volksfrömmigkeit wichtig war, dass diese mit dem Gnadenbilde in Berührung gebracht worden waren. Die meist geweihten Pfennige hatten noch dazu den Vorteil als Schmuckanhänger oder am Rosenkranz den Körperkontakt zu ermöglichen. Dabei hatte die Trienter Kirchenversammlung – mit der vor 450 Jahren die katholische Kirche auf die Reformation reagierte – ganz klar formuliert: „Ob es sich um die Bildnisse Christi, der jungfräulichen Gottesgebärerin und
anderer Heiliger handelte, so wäre diesen die gebührende Verehrung und Ehrfurcht zu erweisen, ohne dass man glauben dürfe, dass diesen Bildnissen irgendetwas Göttliches innewohne oder eine Kraft weshalb sie verehrt werden sollten, wie ehedem es die Heiden getan hätten.“ Wie stark die Volksfrömmigkeit weiterhin am Gegenständlichen und am Bild haftete, zeigt das Marienbild von Lukas Cranach, das Erzherzog Leopold V. von Österreich, Fürstbischof von Passau, 1611 als Gastgeschenk des Kurfürstlich-sächsischen Hofes in seine Bischofsstadt mitbrachte. Bereits 1622 wurde eine erste Kopie des Aufsehen erregenden Kunstwerkes verehrt. Das Original wurde 1650 in Innsbruck in St. Jakob ausgestellt und fand als „Mariahilf“, als Abwenderin des Dreißigjährigen Krieges, größte Verehrung. Zweifelsohne zählt dieses Gnadenbild zu den im süddeutschen und österreichischen Raum am meisten verbreiteten. In vielen Kirchen und auch kleinen Kapellen, aber auch an und in Bauernund Bürgerhäusern wurden die unzähligen Kopien vom gläubigen
Volk verehrt. Dieses sah Maria am liebsten in ihrer Mutterrolle, während die Gehobenen und die herrschende Schicht Maria als Königin dargestellt bevorzugten.
EIN „NEUES“ MARIENBILD AUS BAYERN Das berühmteste „neue“ Marienbild des 18. Jahrhunderts war in Bayern die „Mutter der Schönen Liebe“ von Kloster Wessobrunn. Zwischen 1704 und 1706 hatte der Prüfeninger Laienbruder Innozenz Metzi ein besonders anmutiges Marienbild gemalt. Ob es wirklich ursprünglich das Bild der Fürstin war oder ob das Wiener oder das Landshuter Gnadenbild der Madonna mit dem Geneigten Haupt Pate stand, lässt sich wohl nicht mehr klären. Wie dem auch sein, Maria trägt anstatt der Krone einen Kranz von Rosen und Lilien und wird ohne Jesuskind dargestellt. Ein Wessobrunner Pater brachte das Bild in sein Kloster, wo es der Abt in der Klosterkirche aufstellen ließ und seine Verehrung förderte. Zunächst gab es nur eine eher kleine Wallfahrt, doch nachdem 1708 das Fest der Unbefleckten Empfängnis allgemein eingeführt
KUNST & KULTUR worden war, kam 1710 die päpstliche Erlaubnis zur Errichtung einer entsprechenden Bruderschaft in Wessobrunn. Eine Bruderschaft ist eine organisierte Gemeinschaft von Männern, die sich Brüder nennen und gemeinsame fromme oder wohltätige Aufgaben verfolgen. Bei dieser Bruderschaft ging es um das Glaubensgeheimnis der Unbefleckten Empfängnis Mariens, nämlich dass Maria, im Hinblick auf ihre Berufung als Mutter Jesu, durch Gottes Barmherzigkeit von der Erbsünde bewahrt blieb. Die Verehrung Marias im Hinblick auf diese Lehre war Anlass dafür, Maria um Kraft und Hilfe gegen die Sünde im eigenen Herzen und in der Welt zu bitten. Die Verehrung der „Mutter der Schönen Liebe“ breitete sich geradezu explosionsartig aus: Nach nicht ganz zwei Jahren hatte die Bruderschaft 20.000 Mitglieder, nach sechs Jahren 60.000 und um 1750 gar über 600.000 Mitglieder in ganz Europa, darunter ganze Klosterkonvente und die kurfürstliche bayerische Familie. Bereits im ersten Jahresbericht der Bruderschaft von 1714 rühmt ein eigenes Kapitel die große Anzahl von Mitgliedern in Bozen. Es gibt einen Kupferstich, gedruckt von Carl Joseph Weiß, Stadtbuchdrucker von Bozen, in dem von den zwölf Sternen, die als Lichtstrahlen vom Haupt Marias ausgehen (gemäß der Geheimen Offenbarung) einer fehlt. Durch Spiegelreflexion weist ein Engel darauf hin, dass der Stern über das Christus-Monogramm im herzförmigen Medaillon Marias in das Bozner Stadtwappen kam. Pater Plazidus Hungerbühler vom Kloster Muri-Gries hat dankenswerterweise den Stich in der klösterlichen Bildchensammlung gefunden und inhaltlich ausgelegt. Abt Beda Szukicz hat freundlicherweise den Kupferstich für die Abbildung freigegeben.
DIE VERBREITUNG DER WESSOBRUNNER MADONNA IN SÜDTIROL Die Wirksamkeit des Gnadenbildes „Mutter der Schönen Liebe“ ist vor allem im Tiroler Raum südlich des Brenners festzustellen. Bei
der Betrachtung einer Kopie des Bildes am 25. Oktober 1710 soll bereits Papst Clemens XI. (17001721) ausgerufen haben: „In diesem Bild liegt etwas Himmlisches. Es verdient eine Bruderschaft.“ Die vielen Besitzungen des Klosters Wessobrunn im weinreichen Burggrafenamt dürften zu dessen Verbreitung geführt haben: St. Georg in Schenna, Algund, St. Martin in Passeier (Malerhaus), Moos in Passeier (Seitenaltar), u.s.w. Vor allem war es der Marteller Bildhauer Gregor Schwenzengast (1646-1723) der die Wessobrunner Madonna mehrmals als Vorlage für seine Marmorarbeiten genommen hat: in Meran am Hotel „Graf von Meran“, in Schlanders (Rathaus), in Latsch (Rotes Schloss) u. s. w.
DER UNBEFLECKTEEMPFÄNGNIS-ALTAR IN DER BOZNER PFARRKIRCHE Eine wichtige gedruckte Quelle für die Bruderschaftsverbreitung sind die jährlich erschienen Oktavbändchen „Fama Mariano-Wessofontana“, die Erbauliches und wichtige Informationen enthalten und zum Jahr 1714 berichten, dass auf dem Achatiusaltar der Bozner Pfarrkirche eine Kopie des Wessobrunner Gnadenbildes ausgestellt wurde. In der Folge wurde dieser Altar als „Unbefleckter Empfängnis Altar“ bezeichnet. Auch im nahen Karneid verehrten die Gläubigen bald darauf eine schöne Kopie des Wessobrunner Gnadenbildes.
EIN SELTENER VERGOLDETER GNADENPFENNIG ERINNERT AN DIE WESSOBRUNNER BRUDERSCHAFT IN BOZEN Am 18. Jänner 1714 schickte der Präses der Bruderschaft hundert große und hundert kleine Bruderschaftsbriefe mit fünfzehn „Medaillen vergoldet und silbernen raifflen undt Köppflen“ nach Bozen. 1904 hat A. M. Pachinger unter den unedierten Betpfennigen auf diese „höchstseltene Medaille“ aus vergoldeter Bronze hingewiesen, die auf der Vorderseite das Wessobrunner Marienbild zeigt und in der Umschrift auf Bozen hinweist: BVLSAN. Auf der Rückseite sind über den Wolken
zwei brennende Herzen, das erste mit dem Monogramm Christi, das zweite mit MAR(ia) zu sehen. Die Umschrift SS. CORDA bezieht sich ebenso auf die zwei Herzen. Mit dem Brief vom 19. Jänner 1714 ist die Herstellung des für Bozen bestimmten Bruderschaftspfennigs in Wessobrunn belegt. Ebenso das dafür verwendete Material und seine äußere Fassung aus Silber. Zwei Jahre später (18. Mai 1716) erhielt die Bozner „Bruderschaft von der Unbefleckten Empfängnis der allerseligsten Jungfrau“ von Rom aus die ihr zustehenden Ablässe.
ABBAU DES UNBEFLECKTEN EMPFÄNGNISALTARS Im Zuge der josephinischen Reformen erfolgte 1784 die Aufhebung der Bruderschaft. Zwei Jahre später wurde der Altar mit dem Wessobrunner Madonnenbildnis abgebaut. Zweifellos handelt es sich beim abgenommenen Altarbild um das mit ovalem Holzrahmen versehene Bild, das sich heute in der Bozner Propstei befindet. Diese und andere wichtige Informationen verdankt der Autor Herrn Dekan Bernhard Holzer, der unkompliziert zwei gute Fotografien des Bildes zur Verfügung gestellt hat. In Wessobrunn selbst hat das Gnadenbild Säkularisation und Abbruch der Klosterkirche überlebt und befindet sich heute auf einem Seitenaltar der Wessobrunner Pfarrkirche. Aber selbst am Ursprungsort ist die heutige Verehrung mit den früheren Zeiten nicht zu vergleichen. In der „Fama“ von 1729/30 wir berichtet, dass „die andächtigen Bozner Bauern, die die Bildnisse der schönen Liebs-Mutter in ihren Wohnungen haben und davor Rosenkranz beten, an den MariaFesttagen nach Bozen wandeln um die Andacht vor der schönen LiebsMutter zu verrichten.“ Eine Menge von Aufsätzen der „Fama“ berichtet von Wundern, die durch Gebet oder Gelübde an die Wessobrunner Madonna zustande gekommen sind. Es ist bedauerlich, dass nur mehr so wenig an die seinerzeitige enge Glaubensgemeinschaft in Form einer Bruderschaft zwischen Bozen und Wessobrunn erinnert. Die
Kopie des Wessobrunner (Bayern) Gnadenbildes „Maria – Mutter der Schönen Liebe“ im schwarzen, hochovalen Holzrahmen. Es handelt sich um das Bild, das 1714 auf dem Achatiusaltar der Bozner Pfarrkirche aufgestellt worden war. Dabei war in Bozen eine Bruderschaft der Unbefleckten Empfängnis errichtet worden. Zwei Jahre nach der Aufhebung der Bruderschaft (1784) erfolgte der Altarabbruch (1786) und das Bild gelangte in die Bozner Propstei, wo es heute hängt. Freundliche Mitteilung von Dekan Bernhard Holzer. Foto: Dompfarre Bozen
Pfarrkirche, der heutige Dom, der der Himmelfahrt Marias geweiht ist, hätte in derselben Kirche zwei völlig verschiedene Mariendarstellungen als Gnadenbilder vertragen: Einmal die romanische Mutter mit Kind, die sogenannte „Madonna im Moos“, und zusätzlich ein bayerisches Barockbild, dessen Bezeichnung „Mutter der Schönen Liebe“ von folgendem Bibelvers abgeleitet ist: „(Ich bin) die Mutter der schönen Liebe, der Gottesfurcht, der Erkenntnis und der frommen Hoffnung. In mir ist alle Lieblichkeit des Weges und der Wahrheit, in mir alle Hoffnung des Lebens und der Tugend“ (Jes. Sirach 24, 24f., Vulgata).
Diesen Beitrag hat Univ.-H. Prof. Doz. DDr. Helmut Rizzolli, Präsident der Stiftung Bozner Schlösser für Sie verfasst.
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SPEZIAL-LIEFERSERVICE
Not macht erfinderisch: Südtiroler geben ihr Bestes Die Corona-Krise brachte und bringt täglich neue Hiobsbotschaften: Infektionen, Verluste, drohende Pleiten. Aber es gibt auch gute Nachrichten. Dazu gehören die vielen Angebote, schnell und unkompliziert zu helfen - von Privaten ebenso wie von Firmen. Egal ob Einkaufshilfe oder Hundesitting, auf Social Media oder als Papierzettel an Hauswänden - die Hilfsangebote von Nachbarn für Nachbarn haben in der Corona-Krise deutlich zugenommen. Kleinbetriebe sind in ihrer Existenz bedroht. Doch so schnell geben sie nicht auf Notstand macht eben erfinderisch. Der Corona-Notstand bedroht vor allem Kleinbetriebe in aller Härte. Doch kampflos wollen die Unternehmer nicht aufgeben. Mehrere Beispiele zeigen uns, wie ideenreich sie sich gegen die Krise stemmen.
Quasi über Nacht mussten viele Betriebe ihr Geschäft durch die behördlichen Auflagen auf Eis legen. In Krisensitzungen brüteten die Unternehmer über Auswege aus dieser Situation.
ONLINE-SHOPS WERDEN EINGERICHTET Der Pandemie-Notstand hat viele Unternehmer veranlasst, in aller Eile einen Onlineshop einzurichten, um zumindest einen Teil der eigenen Produkte verkaufen zu können. Auch die Verbraucher müssen notgedrungen öfter Waren im Internet bestellen, da ist es natürlich von großem Nutzen,
wenn auch kleinere Betriebe über einen Online-Shop verfügen. Der Onlinehandel erlebt dank der aktuellen Corona-Krise einen regelrechten Boom. Neben den bekannten großen Unternehmen vertreiben auch immer mehr kleine Läden und Geschäfte zur Zeit ihre Waren im Netz: Mehr Menschen als sonst stöbern, kaufen und verkaufen gerade via Kleinanzeigen im Internet. Die vielen Coronabedingt geschlossenen Geschäften dürften dafür mit verantwortlich sein - schließlich fallen samstägliche Einkaufstouren in der Innenstadt und in Einkaufszentren flach.
BESONDERS GEFRAGT sind neben Lebensmitteln Haus- und Gartenzubehör sowie Pflanzen - und Blumen. Auch Fahrzeugteile. Offenbar schrauben viele in ihrer freigewordenen Zeit gerne an Autos, Motor- und Fahrrädern, denn: Die Kategorie Fahrzeugteile boomt. Zudem suchen viele nach Zerstreuung und Unterhaltung - in Form von Büchern, Filmen und Zeitschriften. Aber auch für Sprachkurse finden die Menschen Zeit, und sie bestellen Nachhilfe für ihre Kinder. „In Zeiten von „Homeschooling“ auch verständlich.
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SPORT
Holzarbeit und Heim-Training VÖLS - (ma) Aufgrund der Coronavirus-Krise ist auch für Südtirols Rodelasse die Saison etwas früher als geplant zu Ende gegangen. Patrick Pigneter nutzt die Zeit für Arbeit und Heimtraining.
D
ie Weltcupsaison konnte zwar regulär zu Ende gehen, die Landesmeisterschaft der Naturbahnrodler Anfang März auf der Seiser Alm musste jedoch abgesagt werden. Auch einige Trainingswochen fielen der Coronavirus-Krise zum Opfer. „Für gewöhnlich tüfteln wir noch im März am Material. Dies fiel nun aus“, erklärt Patrick Pigneter. Zu tun hat der Völser aber auch in Corona-Zeiten jede Menge. „Auf einem Bauernhof gibt es immer jede Menge Arbeit“, weiß der 32-Jährige. Auf dem heimischen Hof in Völs betreiben seine Eltern unter anderem eine kleine Grauvieh-Aufzucht. Vor allem mit Holzarbeiten war der beste Naturbahnrodler aller Zeiten in den vergangenen Wochen bzw. zu Beginn der Corona-Krise beschäftigt. „Noch vor die Ausgangssperren strikter wurden“, betont Pigneter. Als man noch in den Wald durfte, um zu arbeiten, hatte er Forstarbeiten neben dem heimischen Hof zu verrichten. „Aufgrund der Schneefälle von November gibt es hier noch jede Menge aufzuarbeiten“, erklärt er. Holzarbeit sei ohnehin ein gutes Training. „Von früh bis spät im Wald zu arbeiten ist schon ein echter körperlicher Ausgleich“, so Pigneter.
Patrick Pigneter bei der Holzarbeit.
Der Völser lässt daheim die Muskeln spielen.
BÜROARBEIT IM ELTERLICHEN BETRIEB
MIT SAISON NICHT GANZ ZUFRIEDEN
Mit Montag, 6. April, konnte er die Büroarbeit im elterlichen Hydraulikerbetrieb, wo er in den Sommermonaten beschäftigt ist, wieder aufnehmen. Die Betriebe konnten zu dieser Zeit mit strikten Sicherheitsvorkehrungen, wie einem Sicherheitsabstand und der Präsenz von maximal fünf Personen auf einer Baustelle, die dringenden Arbeiten wieder aufnehmen. „Hoffentlich kehrt aber bald endgültig der Normalzustand ein“, sagt Pigneter. Lob hat er aber für seine Mitmenschen über: „Die halten sich an die Ausgangssperren. Das ist gut und wichtig“. Der Stillstand des gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Lebens sei ein komisches, ein beklemmendes Gefühl.
Mit der sportlichen vergangenen Saison ist Pigneter nicht ganz zufrieden. „Ich war zu Saisonbeginn gut drauf, ein Sturz beim Teamwettbewerb im Rahmen des ersten Rennens im österreichischen Winterleiten warf mich zurück“, erklärt Pigneter. Die Rodel sei stark beschädigt worden. Dennoch schaffte er es im Weltcup in jedem Rennen auf das Podest, nur für einen Sieg reichte es nicht. „Das Ziel kann nur sein, wieder Rennen zu gewinnen und mir den Gesamtweltcup zurückzuholen“, so Pigneter, der in der Gesamtwertung heuer damit auf dem dritten Platz landete. Den Gesamtsieg in den vergangenen vier Jahren holte jeweils der Nordtiroler Thomas Kammerlander. „Ich
Mit seiner Rodelsaison ist Pigneter nicht ganz zufrieden. Foto: Sobe
habe den Gesamtweltcup elf Mal gewinnen, keine Frage, dass ich mir die Kristallkugel zurückholen will“, so Pigneter. Ein großes Ziel sind auch die Weltmeisterschaften 2021 in Umhausen. „Auch WM-Gold möchte ich zurückerobern“, betont der Völser. Gold hatte er zuletzt 2015 im österreichischen Mariazell geholt, 2017 und 2019 ging der Titel jeweils an seinen Teamkollegen, den Villanderer Alex Gruber.
Hoffen auf 2021
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STEINMANNWALD - (ma) Elena Pirrone wäre eine Kandidatin für Olympia 2020 gewesen. Nun gilt es zu warten. Die Olympischen Sommerspiele in Tokio wurden in den vergangenen Wochen aufgrund der CoronavirusKrise auf das kommende Jahr verlegt. „Ich hoffe nun, 2021 mit dabei zu sein“, betont Elena Pirrone. Die Radsportlerin aus Steinmannwald bei Leifers hätte gute Chancen auf
ihre Olympia-Premiere gehabt. Die 21-Jährige ist derzeit Südtirols beste Rennradfahrerin und eine der großen Hoffnungen im italienischen Radsport. Pirrone, die für das professionelle Valcar Radteam fährt, hat 2017 bei der JuniorenStraßenrad-WM im norwegischen Bergen Gold sowohl im Einzelzeitfahren als auch im Straßenrennen geholt. Derzeit trainiert sie vor allem da-
heim, meist zweimal täglich. Neben Kraftübungen steht natürlich vor allem Training auf dem Heimrad auf dem Programm. „Aber das ist natürlich nicht dasselbe, wie wenn
man auf der Straße fahren kann“, betont sie. Die Maßnahmen gegen das Coronavirus seien aber sinnvoll und notwendig. „Es gilt, sich an die Regeln zu halten“, weiß Pirrone.
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