WIR 06 vom 06/06/2020

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Nr. 06 - Juni - 2020

INHALT Liebe Leserinnen, liebe Leser, haben Sie die Pfingstfeiertage gut verbracht? Wir hier in Südtirol sind bezüglich Feiertage ja privilegiert, denn italienweit ist der Pfingstmontag kein Feiertag. Heuer ist auch noch anschließend am Dienstag, 2. Juni der Staatsfeiertag dazugekommen. Ja, heuer ist auch sonst alles anders. Das Warum kennen wir. Auch wenn wir uns bald nicht mehr auskennen. So wie sich die Gesundheits-Experten und die Wirtschafts-Experten und die PolitikExperten auch nicht mehr auskennen. Das kennen wir inzwischen. Aus deutschen Landen haben früher zu Pfingstgen die ersten Touristenströme unser Land überflutet. Darüber haben sich die einen mächtig gefreut, die anderen geärgert. Wegen verstopfter Straßen und voller Parkplätze in den Städten, wegen höllischem Motorradlärm auf unseren Passstraßen. Und heuer? Wehklagen, weil das nicht mehr so ist. Von einem Extrem sind wir ins andere geschlittert. Hilflosigkeit macht sich breit. Und viele unserer Mitmenschen sind nicht bereit, kleine Unannehmlichkeiten in Kauf zu nehmen, um - zumindest nach derzeitigem Wissensstand der Gesundheitsexperten - sich und die anderen zu schützen. Ist es wirklich so schwer, sich an die vorgegebenen

Regeln zu halten? Atemschutz tragen und Abstand halten, dazu müsste doch jeder in der Lage sein. Eine sogenannte zweite Welle der Infektion darf uns nicht erreichen. Wir haben ja die erste noch nicht überwunden. Auch ein Zurückkehren in die sogenannte Normalität können wir uns abschminken. Normal war es ja auch nicht, wie wir uns früher verhalten haben. Wir taten, als ob uns nichts auf der Welt hindern könnte, immer mehr, immer mehr zu wollen. Dabei immer unzufriedener wurden. Neid und Missgunst, Habgier und skrupellose Ausbeutung der Schöpfung. Wollen wir wirklich wieder dahin zurück? Oder schaffen wir eine Umkehr. Die Zeit dazu wäre reif und mit ein bisschen gutem Willen und gegenseitigem Respekt wird es uns auch gelingen. Schreiben Sie uns, was Sie schon immer gerne sagen wollten, was Sie in Ihrer Umgebung stört, aber auch, was Ihnen besonders gut gefällt. Verbringen Sie eine gute Zeit und freuen Sie sich des Lebens. Es ist es wert, meint Ihr Walter J. Werth

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TITEL

Home-Office? Home-Office! Ein Arbeitsmodell für die Zukunft? Tele-Heimarbeit, Mobile Telearbeit, Smart Working oder eben Home-Office, verschiedene Bezeichnungen, die aber immer auf dasselbe hinauslaufen: man arbeitet von zuhause aus, in den eigenen vier Wänden. Das Home-Office ist gerade jetzt in Zeiten des grassierenden Coronavirus zu einem geflügelten Wort geworden. Wir versuchen, dieses „neue“ Phänomen ein bisschen zu beleuchten.

BOZEN - (pka) Nun, ganz so einfach wie es die Überschrift vermuten lässt, ist die Wirklichkeit dann doch nicht. Was nämlich auf dem ersten Blick als „Ideallösung“ für viele ausschaut, entpuppt es sich dann in der praktischen Umsetzung nicht immer so – es gibt einfach viele positive wie auch negative Aspekte, die jedermann

und jede Frau für sich selber entscheiden muss – vorausgesetzt, der „Chef“ ist auch einverstanden bzw. das Unternehmen lässt Home-Office überhaupt zu. Für manche Sektoren und Branchen ist die Auslagerung eines Mitarbeiters in Tele-Heimarbeit nämlich gar nicht möglich, denken wir an das Krankenhauspersonal, an

Lastwagenfahrer oder an Servicekräfte im Gastgewerbe. Für andere hingegen könnte es eine gute Lösung darstellen, beispielsweise für Familien und Pendler, die täglich eine lange Anfahrt und demzufolge hohen Zeitaufwand zu ihrem Büroarbeitsplatz in Kauf nehmen müssen.

WELCHE TECHNISCHEN ANFORDERUNGEN SIND BEI HOME-OFFICE NÖTIG? Eine der Voraussetzungen ist ein adäquater Arbeitsplatz zu Hause, der auch die erforderlichen „Geräte“ miteinschließt. Zudem sind arbeitsrechtliche Aspekte zu berücksich-

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sprechungen, die aber heutzutage mittels Videokonferenzen leichter zu bewältigen sind als in früheren Zeiten.

WELCHES SIND ABER DIE VORTEILE FÜR DEN ARBEITGEBER BEI HOMEOFFICE?

tigen, weiters ist für Datenschutz und -sicherheit zu sorgen. Für den Arbeitgeber bedeutet dies einerseits einen personenbezogenen Mehraufwand, dieser wird aber meist durch die räumliche Büroeinsparung mehr als kompensiert. Zu klären ist auch die Teilnahme an betrieblichen Be-

- der Mitarbeiter steht auch außerhalb der üblichen Arbeitszeiten zur Verfügung (sofern dies ausdrücklich vereinbart wird); - die Motivation des Mitarbeiters und dessen Effektivität wird erhöht, das Image des Unternehmens gesteigert; - hohes Vertrauen dem Mitarbeiter gegenüber ist erforderlich, denn Kontrollmaßnahmen sind sehr eingeschränkt; - genaue Zielvereinbarungen sind im Vorfeld festgelegt; - Fahrtkostenzuschüsse zum Arbeitsort entfallen.

UND WELCHE VORTEILE ERGEBEN SICH FÜR DEN

ARBEITNEHMER? - bessere und freie Zeiteinteilung bei der Arbeitsbewältigung; - leichtere Abstimmung mit familiären Angelegenheiten (beispielsweise bei Kindern und Pflegebedürftigen); - Entfallen eines (langen) Arbeitsweges, somit Zeitersparnis; - geringe Störanfälle und kaum Ablenkungen (Beispiel Großraumbüro); - Steigerung der Eigenverantwortung.

NICHT ZU VERHEHLEN SIND ABER AUCH EINIGE NACHTEILE, DIE DAS HOME-OFFICE MIT SICH BRINGEN KANN: - die Gefahr der sozialen Isolation, keine Kontakte mit Arbeitskollegen; - die Informationen fließen zäher oder überhaupt nicht, informelle fallen nahezu komplett weg; - die eventuell anfallende Mehrarbeit wird stillschweigend erledigt; - die Trennung zwischen Beruf und Privat wird erschwert.

Deshalb gilt hier besonders diszipliniert zu arbeiten, selbst geplante Zeiten einzuhalten, Arbeitsaufträge vereinbarungsgemäß zu erledigen.

GIBT ES ABER IM HOME-OFFICE AUCH UNTERSCHIEDE ZWISCHEN MÄNNERN UND FRAUEN? Vor allem (berufstätige) Mütter können in der derzeitigen CoronavirusPandemie ein Lied davon singen: Zum einen haben sie eine Vereinbarung mit ihrem Arbeitgeber, die zu erfüllen ist, zum anderen sind die Kinder zu betreuen, die weder in die Kitas oder Kindergärten noch in die Schule können. Darüber hinaus sind sie auch als „Ersatzpädagogin“ und Hausaufgabenhilfe engagiert, die tägliche Hausarbeit wartet dann noch auf ihre Erledigung … Manche Väter werden zwar so gut es eben geht mithelfen, aber die Hauptlast trägt in der Praxis meist die Mutter.

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TITEL

Umfrage und Ergebnisse zu Home-Office Der Student Hannes Zuech hat sich unlängst dem Thema „Home-Office“ in Coronavirus-Zeiten gewidmet und unter Michael Nippa, Professor an der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften an der Freien Universität Bozen, mittels einer breit angelegten Umfrage von den Südtiroler/innen einiges darüber in Erfahrung bringen wollte. Die online-Umfrage, die inzwischen abgeschlossen ist, stieß auf große Resonanz, denn der Fragebogen wurde rund 1000 Mal angeklickt, mit tatsächlich verwertbaren Gesamtantworten von mehr als 700 (genaue Daten siehe getrennt im Anhang). Welche Zielsetzungen haben Sie mit Ihrer Umfrage verfolgt? Nippa/Zuech: Zunächst waren wir ja auf der Suche nach einem interessanten Thema für die Abschlussarbeit. Dann kam der Corona-Lockdown und wir alle mussten ins Home-Office. Manchmal konnten wir die allzu positiven Stimmen aus der Politik und den Medien nicht nachvollziehen. Also haben wir uns entschieden, die ersten Erfahrungen der Tele-Heimarbeit bei den Südtiroler/innen empirisch zu eruieren. Wir wollten über diese neue Arbeitssituation Näheres in Erfahrung bringen, wie erfolgte beispielsweise die Abstimmung zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern, wie zufrieden sind die Betroffenen, was wünschen sie sich für die Zukunft, um Handlungs- und Gestaltungsempfehlungen für die Praxis abzuleiten.

Hannes Zuech

Die beiden Verantwortlichen der Umfrage unterstrichen auch, dass es sich hier nicht um eine repräsentative Umfrage handle, aber aufgrund der doch hohen Rückmeldungen seien die Ergebnisse aussagekräftig und würden ein entsprechendes Stimmungsbild in der Südtiroler Arbeitswelt widerspiegeln. Welches sind aber die auffallendsten bzw. wesentlichen Ergebnisse Ihrer Umfrage? Nippa/Zuech: Nun, es sind durchwegs erste positive Erfahrungen, die uns mitgeteilt wurden. Viele, nämlich rund die Hälfte, war zum ersten Mal im Home-Office, fand also ein völliges neues Umfeld beim Arbeiten vor. Die meisten haben sich aber gut zurechtgefunden, es gab allerdings auch Anfangsschwierigkeiten bei der technischen Ausstattung, aber beispielsweise auch im ergonomischen

Michael Nippa

Bereich. Und vor allem hatten mehrere Raum- bzw. Abgrenzungsprobleme, denn der Großteil der Wohnungen ist ja nicht Home-Office-tauglich oder so konzipiert. Das ruhigere und meist störungsfreie Arbeiten und die erhöhte Konzentration sind sicher ein Pluspunkt. Einen weiteren nicht zu unterschätzenden Vorteil stellte für manche die weggefallene Fahrtzeit zum und vom Arbeitsplatz dar, die oft ja eine Stunde und mehr beträgt. Nippa bemerkt noch, dass die Arbeitssituation zu Hause kaum schlechter als im Büro empfunden wurde, „insgesamt zeigten sich die Teilnehmer an der Umfrage zufrieden.“ Allerdings sei dabei zu berücksichtigen, dass die Mehrzahl der Teilnehmer kinderlos, zudem ein Teil Singlehaushalte sind. Vielleicht läge, so die Vermutung, die Wahrnehmung zu Hause in Ruhe und konzentrierter als im Büro zu arbeiten auch daran, dass Störungen im privaten Umfeld anders empfunden werden als dies im Büro durch Kollegen oder Vorgesetzte der Fall ist. Welche weiteren Erkenntnisse konnten Sie noch gewinnen? Nippa/Zuech: Das sind sicher die fehlenden sozialen Kontakte, die Kommunikation mit Arbeitskollegen, wie der

direkte, persönliche Austausch beim „Kaffeegespräch“, welche für eine kurze Ablenkung, Zerstreuung sorgen. Zuech streicht noch heraus, dass oft die strikte Trennung zwischen Arbeitsund Freizeit abhandenkäme, „das wird dann vermischt, geht fließend über und es ist schwieriger abzuschalten.“ Nippa weist zudem auf Auswirkungen auf die Karrierechancen hin, da sich bei den vorherrschenden Führungsstilen „die mangelnde physischer Nähe zum Vorgesetzten nachteilig auswirken könnte.“ Wie wird sich also Home-Office nach Coronavirus-Zeiten entwickeln? Nippa/Zuech: Es könnte sich, je nach Branche und Anforderung, ein Mix bilden, bei dem sich ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Arbeitstätigkeit zu Hause und im Büro abzeichnet, beispielsweise 3 Tage Home-Office und 2 Tage Büroarbeit, oder umgekehrt. Voraussetzung ist die Bereitstellung der technischen Mittel, die Überzeugung der Arbeitgeber, die Home-Office unterstützen, weil diese Arbeitsart sinnvoll für beide ist. Inwieweit die Produktivität dadurch gesteigert werden kann, ist aber nicht gesichert.

DATEN ZUR ONLINE-BEFRAGUNG IN SÜDTIROL:

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Hannes Zuech (Links) und Michael Nippa haben sich mit einer Umfrage zu HomeOffice auseinandergesetzt.

26 Fragen insgesamt, Erhebungszeitraum vom 20. April bis 10. Mai 2020; Zufallserhebung, insgesamt 1007 Teilnehmer, 719 beantwortet, davon 467 deutsch, 242 italienisch und 10 ladinisch; 372 weiblichen und 347 männlichen Geschlechts; Altersgruppe (jeweils gerundet): 25 Prozent bis 30 Jahre, 29 Prozent von 31 bis 40 Jahren, 28 Prozent von 41 bis 50 Jahren und 18 Prozent über 50 Jahre.


TITEL

Home-Office – was sagen 3 Experten dazu? Die Bezirkszeitung hat auch mit Georg Lun, Direktor des WIFO (Institut für Wirtschaftsforschung der Handelskammer Bozen), Stefan Luther, Geschäftsführender Abteilungsdirektor des Landesamtes für Arbeitsmarktbeobachtung und Stefan Perini, Direktor des Arbeitsförderungsinstituts AFI, gesprochen. Wie hat sich die Digitalisierung bzw. das Auslagern von Mitarbeitern in Home-Office ausgewirkt? Lun: Laut der aktuellen WIFO-Umfrage haben im April bei 20 Prozent der Unternehmen die Mitarbeiter von zu Hause aus gearbeitet. Es haben viele Freiberufler, aber auch viele Unternehmen des Dienstleistungssektors diese Arbeitsform verstärkt angewendet. In der öffentlichen Verwaltung ist der Anteil ebenfalls sehr hoch. Luther: Es gibt dazu noch keine repräsentativen Daten. Wir sind noch mitten drinnen in der Phase. Perini: Zunächst muss man festhalten, dass das, was wir im Corona-Notstand erlebt haben, weit entfernt ist von einem geordneten, gut organisierten Umstieg. Es war eine Notlösung, eingeführt über Nacht. Das Zusammenleben von mehreren Personen in engem Raum, bei oft langsamen Internetverbindungen und unzureichender technischen Ausstattung mit Laptops, Headsets und Webcams hat viele Familien vor eine harte Belastungsprobe gestellt. Eurofound schätzt, dass in ganz Europa 37 Prozent der Beschäftigten während des Corona-Notstands in Home-Office gearbeitet haben. Welche größten Vorteile ergeben sich durch das Home-Office dabei für a) die Unternehmen und b) die Mitarbeiter/innen? Lun: Viel hängt von den konkreten Rahmenbedingungen ab. Die Mitarbeiter müssen nicht mehr ins Büro pendeln. Home-Office kann also eine erhebliche Zeitersparnis sein. Auch Unternehmer können langfristig profitieren, denn es braucht bei dieser Arbeitsform viel weniger Büroräumlichkeiten. Voraussetzung ist allerdings eine reibungslos funktionierende Technik und die Fähigkeit der Mitarbeiter selbstverantwortlich zu arbeiten.

Georg Lun

Stefan Luther

Luther: Dies wird Gegenstand von zukünftigen (und zum Teil bereits laufenden) Erhebungen sein. Es gibt dazu noch keine gesicherten Erkenntnisse in Zusammenhang mit COVID-19. Perini: a) für Unternehmen: produktivere Mitarbeiter, weil weniger Leerläufe. Steigende Attraktivität als Arbeitgeber. Das bringt Vorteile in der Rekrutierung von Mitarbeitern. Langfristig: weniger Raumbedarf. b) für Arbeitnehmer: bei positiven Rahmenbedingungen bessere worklife-balance. Verbesserung der Qualität der Arbeitsbedingungen. Und mit welchen (großen) Herausforderungen sehen sich Unternehmen und Mitarbeiter/innen konfrontiert? Lun: Man sieht bereits jetzt, dass Home-Office alleine nicht die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sicherstellen kann, denn besonders die Kinderbetreuung kann nicht nebenher erledigt werden. Für die Unternehmen bedeutet Home-Office eine erhebliche technische und organisatorische Herausforderung. Auch die Mitarbeiterführung muss sich diesen neuen Bedingungen anpassen und den Mitarbeitern mehr Verantwortung zutrauen. Perini: Notwendigkeit von mehr und wirkungsvollerer Kommunikation. Öfter und gut strukturierte Besprechungen. Risiko Vereinsamung, Schwinden der Identifikation mit dem Betrieb bzw. sich als Teil des Teams zu fühlen. Ist dieses Modell des Home-Office auch nach Ende der CoronaPandemie zukunftsfähig oder werden viele Beschäftigte wieder zur bisherigen „Arbeit im Büro“ zurückkehren? Sind nachteilige Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt absehbar? Lun: Sicherlich wird Home-Office

Stefan Perini

auch nach Corona wichtig bleiben, die Vorteile sind einfach evident. Auch die technischen Möglichkeiten werden sich noch weiterentwickeln. Allerdings wird es wohl auf einen Mix hinauslaufen, also Arbeit von zu Hause aus ja, aber gleichzeitig auch Präsenz im Betrieb und direkter Austausch mit Kollegen und Führungskräften. Luther: Man kann davon ausgehen, dass nicht mehr als 20 Prozent der Arbeitstätigkeiten „Home-Office“tauglich sind. Es wird am Ende also

eine Randgruppe betreffen. Dass dieses Phänomen innerhalb der potentiellen Gruppe zunehmen wird, davon kann ausgegangen werden. Perini: Viele werden sogar gerne und unaufgefordert ins Büro zurückkehren, weil sie den sozialen Kontakt vermissen und das, was am Arbeitsplatz „rundherum“ passiert. Nicht alle Personen sind Home-Office-Typen. Andererseits glaube ich, ein Unternehmen in 5 Jahren wird es sich nicht mehr leisten können, Home-Office nicht anzubieten, wenn der Wunsch in diese Richtung geht. Persönlich glaube ich, dass sich ein Mix von Präsenz im Büro und Home-Office durchsetzen wird: Modelle wie 4+1 (4 Tage Büro, 1 Tag Home-Office), 3+2 … Schwarz-Weiß-Malerei wäre falsch: Büropräsenz und Home-Office haben beide Vor- und Nachteile und es gilt, die bestmögliche Kombination zu finden.

LESERBRIEF ZUM THEMA Von Michaela Pilser Bezugnehmend auf den Satz im Kommentar in der letzten Ausgabe der Bezirkszeitung: „Vor allem Frauen schätzen die Heimarbeit, denn Home-Office kann die Vereinbarkeit von Beruf und Familie erleichtern“ möcht ich einen kurzen Einblick in die Home-Office-Arbeit geben. Es ist ein Einblick in meinen derzeitigen Alltag, aber ich weiß, dass es vielen anderen Frauen und Müttern genauso geht: Ich bin gerade dabei eine e-mail zu formulieren, neben dem Spielen meiner Kinder, die gerade Drache und Prinzessin sind und sich lauthals einen Kampf liefern. Ja ... ähm ... wo war ich gerade? ... Ach ja, die e-mail. Ich will sie möglichst gut hinbekommen, ... Klar, sachlich, erkl ... „Mami ich muss auf‘s Klo ...“ .. ärend. Moment, ich komme gleich. JETZT! ... Na gut, dann keinen Moment, ich komme jetzt. Damit ich dann in Ruhe weiter an der e-mail schreiben kann. Zurück am Computer, an meinen Arbeitsplatz in der Küche. Da ist sie wieder, die e-mail. Das Zeichen blinkt, weiter geht‘s. Da klingelt das Telefon - von meinem Büro umgeleitet direkt auf mein Handy. Hallo? Ja, Grüß Gott. Ja, darüber können wir gerne reden.“ „Mami, er lässt mich nicht...“. Ja ich weiß. Darüber reden wir auch gleich. Aber zuerst muss ich am Telefon reden. „Ja, ich bin noch da ...“ ... mit beiden Kindern auf dem Schoß. So, und jetzt runter mit euch, ich brauche meine Hände, da wartet noch eine e-mail, die fertig geschrieben werden will. „Wie lange dauert es noch bis du fertig hast, Mami?“... Das ist ein Ausschnitt von etwa 10 Minuten aus meinem Alltag im Home-Office. Kann dies die Vereinbarkeit von Familie und Beruf erleichtern? Meine Antwort: nein. Trotzdem bin ich dankbar, Home-Office machen zu können. Leicht ist das nicht, aber erleichternd. 7


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Im Gespräch mit dem neuen Grieser Schützenhauptmann Seit einigen Monaten leitet Alexander Corradini die Schützenkompanie „Major Josef Eisenstecken“ Gries GRIES - (pka) Der in Moritzing wohnhafte Alexander Corradini wurde kürzlich bei der Jahresversammlung der SK Gries zum neuen Hauptmann gewählt. Er löst Christoph Pfeifer ab, der nach sechsjähriger Tätigkeit an der Spitze der traditionellen Grieser Schützenkompanie nicht mehr zur Verfügung stand. Die Bezirkszeitung hat mit Corradini über seine Beweggründe und Ziele gesprochen. Sie sind ja noch sehr jung, trotzdem haben Sie sich um diese verantwortungsvolle Aufgabe beworben – warum? Nun, ich bin seit elf Jahren in der Kompanie und war schon viele Jahre lang in der Kommandantschaft tätig; außerdem bot sich die Gelegenheit, vor zwei Jahren in der Bezirksleitung mitzuarbeiten, so dass ich einen guten Einblick in praktisch alle Abläufe gewinnen konnte. Aber die Entscheidung, als Hauptmann zu kandidieren, habe ich eigentlich sehr kurzfristig getroffen, nachdem ich mich mit einigen Mitgliedern der Kom-

Alexander Corradinis erste Ausrückung als neuer Schützenhauptmann.

KINDERWELT fast ein Grund schwanger zu werden

Alexander Corradini, der neue Schützenhauptmann von Gries.

Alexander Corradini (v.r.n.l.) mit Bezirksmajor Lorenz Puff und dem ehemaligen Hauptmann Christoph Pfeifer.

panie abgestimmt habe. Die Zukunft der Kompanie Gries war ungewiss, so dass ich mich angetrieben fühlte, diese heikle Aufgabe zu übernehmen. Das wichtigste ist jetzt ein konkreter Neubeginn, einen Umschwung herbeizuführen und den Schwerpunkt auf die großen Festlichkeiten in Gries zu legen, dort so stark wie möglich präsent zu sein. Viele Vereine hierzulande haben ja mehr oder weniger große Nachwuchssorgen. Auch in Ihrer Kompanie sind junge Leute Mangelware. Wie, glauben Sie, kann es Ihnen gelingen, bei Jugendlichen zu punkten und diese zu gewinnen? Gerade Gries weist noch einen eher dörflichen Charakter auf, deshalb dürfte es uns vielleicht leichter fallen, dieses Problem zu lösen. Wir sollten nicht in die Ferne schweifen, um Lösungen herbeizuführen, oder auf extravagante Weise Aufsehen erregen,

sondern mit wachem Auge die Situation an Ort und Stelle anzupeilen. Ich glaube daher, dass man mutig sein und ‚Menschliches‘ pflegen muss, mit den Leuten sprechen, so kann man sicher neue Mitglieder finden. Wir haben damit bereits begonnen und hoffen, die Ernte auch einfahren zu können. In der Kompanie wurde auch die schwache Beteiligung bei Ausrückungen, gepaart mit einem geringeren Gemeinschaftsgefühl, angeschnitten. Wie kann dem entgegengewirkt werden? Es ist nun mal so, dass sich die Zeiten stark geändert haben, es geht mittlerweile hektischer und stressiger zu, wohl fast für jeden von uns. Zudem können aus Studiengründen oder weil manche auch Familien gegründet haben, nicht immer alle dabei sein, andere wiederum sind gebrechlich und somit verhindert, mit zumarschieren. Nicht zu vergessen ist auch, dass das

Der neue Schützenhauptmann Alexander Corradini mit Vizebürgermeister Luis Walcher.

Schützenwesen eine ehrenamtliche Tätigkeit darstellt und auf Freiwilligkeit beruht. Der Gemeinschaftsgedanke hat meines Erachtens mit Menschlichkeit und sozialer Kompetenz zu tun. Denn andererseits wird gerade Kameradschaft unter uns Mitgliedern sehr gepflegt, wobei auch kleinere Streitigkeiten nicht zu leugnen sind, sie gehören ebenfalls dazu. Hier ist aber wichtig, diese sofort zu klären und durch gegenseitigen Respekt und Vertrauen zu begegnen.

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Viele Einsätze im abgelaufenen Jahr Die Freiwillige Feuerwehr Oberau-Haslach blickt auf 2019 zurück - Bei Neuwahlen ist Kommandant Paul Hofer bestätigt worden HASLACH - (pka) „Es in der Messe Bozen, im waren wiederum viele Auditorium Battisti sowie Einsätze und Sicherheitsim Pfarrzentrum Haslach wachen zu bewältigen“, – durchgeführt. so kommentiert der alte und neue Kommandant Es gab aber auch Erfreuder Freiwilligen Feuerliches zu berichten: So wehr Oberau-Haslach, konnte dem FeuerwehrPaul Hofer, in kurzen mann Thomas RungalWorten den Tätigkeitsdier für 25 Jahre aktive bericht in der kürzlich Tätigkeit zum Wohle des Der alte und neue abgehaltenen Jahres- Feuerwehrkommandant Nächsten das VerdienstPaul Hofer. hauptversammlung. Inskreuz in Silber verliehen gesamt waren nämlich werden. Besonders her191 Einsätze erforderlich gewesen, vorgehoben wurde bei der Jahreszusätzlich absolvierten die 41 ak- hauptversammlung die Angelobung tiven Wehrmänner und -frauen 59 von 5 Feuerwehrmännern und Brandsicherheitswachen und kamen -frauen: Miranda Caser, Luca Crisasomit auf 3620 Arbeitsstunden, die fi, Alexia Gabrieli, Luca Maran und sie im Dienst der lokalen Bevölkerung Sabrina Scola heißen die neuen Freileisteten. willigen. Die anschließende Neuwahl der Kommandantschaft wird, wie Welches waren aber die vordringlichs- erwähnt, von Paul Hofer angeführt, ten Einsätze, zu denen die Freiwillige sein Vize ist Erich Platzer. Im AusFeuerwehr Oberau-Haslach gerufen schuss weiters vertreten sind Viviwurde? Wie Paul Hofer erklärte, seien ane Anranter, Markus Herbst und die Wehrleute im Jahr 2019 vor allem Lisa Kompatscher. Die Freiwillige zu Schnee- und Unwettereinsätzen, Feuerwehr Oberau-Haslach zählt aber auch vermehrt zu technischen noch 7 Wehrmänner außer Dienst, 3 Hilfeleistungen gerufen worden. Ehrenmitglieder, ein unterstützenBrandsicherheitswachen wurden hin- des Mitglied und, was allenthalben gegen bei verschiedenen Veranstaltun- geschätzt wird, 11 Mitglieder der gen – beispielsweise im Stadttheater, Jugendfeuerwehr.

Die Jahreshauptversammlung fand noch rechtzeitig vor der CoronaPandemie statt. Im Bild Luis Walcher (von links), Lisa Kompatscher, Erich Platzer, Paul Hofer, Viviane Anranter, Markus Herbst und Judith Kofler Peintner vom Pfarrgemeinderat.

Bei der Jahreshauptversammlung waren auch zahlreiche Gäste zugegen, die Grußworte an die Teilnehmer richteten: Brandexpertin Francesca Monti von der Berufsfeuerwehr Bozen, Bezirkspräsident Martin Künig, Abschnittsinspektor Egon Graiss und Vertreter der beiden Stadtfeuerwehren von Bozen und Gries. Der Bozner Vizebürgermeister Luis Walcher, selbst aktiver Feuerwehrmann, betonte die Wichtigkeit der Freiwilligen Feuerwehren für die Stadt, „ auf deren Einsatzbereitschaft wir an allen Tagen und Nächten des Jahres zählen können.“ Anwesend waren auch Abordnungen der Bergrettung Bozen und der örtlichen Pfarrgemeinde.

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Ein gemeinsamer Neustart

Alles ist angerichtet: Jetzt müssen alle an einem Strang ziehen.

SARNTAL - (br) Corona hat alle eingebremst – weltweit. Nach über 2 Monaten harten Einschränkungen, kehrt schrittweise wieder ein Stück Normalität zurück. Die Sarner Wirtschaft rüstet sich für den Neustart und wirbt gemeinsam mit einer groß angelegten Kampagne. „Wir ziehen an einem Strang“: So lautet das Motto der Wirtschaftstreibenden im Konsortium „mirSarner“, des Tourismusvereins Sarntal und der Reinswalder Bergbahnen AG. Die Zeit des wirtschaftlichen Stillstands haben sie genützt, um

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ein schlagkräftiges Konzept für den Neustart auszuarbeiten. „Wir müssen jetzt nach der Lockerung der Covid-19-Maßnahmen sofort aktiv werden, gemeinsam auftreten und zeigen, dass wir da sind: die Handwerksbetriebe ebenso wie die Geschäfte, Gastbetriebe und Dienstleister“, sagte „mirSarner“-Präsident Eberhard Hofer bei der Vorstellung der Initiative auf dem Kirchplatz von Sarnthein. Dicke Stricke aus Rindsleder, wie sie die Sarner nach alter Handwerkskunst herstellen, waren um den Brunnen gebunden – symbolisch für das Motto.

Mit vereinter Kraft: die Vertreter der Sarner Wirtschaft, der Gemeinde und der Raiffeisenkasse. So soll der Neustart gelingen.

„MIRSARNER“ WOLLEN MITGESTALTEN Die Idee war von Vizepräsident Hansjörg Vienna ausgegangen. Mitgestalten ist die Devise, wenn der Wirtschaftsmotor wieder hochfährt. Es geht vor allem um Medienpräsenz. Gesetzt wird auf Online-Werbung mit Auftritten in den sozialen Medien. Die neue „mirSarner“-Webseite zeigt auf, was das Sarntal kann und was es bietet. „Das ist jetzt einmal der Start; wie sich alles entwickelt, müssen wir erst sehen“, betont Hofer. Zu sehen

Akteure und Partner beim Neustart der Sarner Wirtschaft. Sie stehen hinter der Kampagne.

sei auch, welche Bedürfnisse die Betriebe haben. Danach richte sich dann auch das Programm. Während sich die „mirSarner“-Gruppe in erster Linie auf Südtirol konzentriert, streckt der Tourismusverein


LOKALES

Das Sarntal kann auch ein weit verzweigte Wanderwegenetz verweisen – eine Chance gerade in Corona-Zeiten.

seine FĂźhler weiter aus. Am 3. Juni Ăśffneten die Regionalgrenzen, so dass Urlauber aus dem italienischen Raum erwartet werden. „Unser Hauptmarkt ist aber der DACH-Markt mit Deutschland, Ă–sterreich und der Schweiz“, sagt Walter Perkmann, der GeschäftsfĂźhrer des Tourismusvereins Sarntal. Mit Online-Kampagnen will das Sarntal fĂźr seine Naturlandschaft, fĂźr den Urlaub in den Bergen werben. In professionellen Videoclips werden eindrucksvolle Panoramamotive, besondere Plätze wie die „Stoanernen Mandler“ und der Durnholzer See oder das Penser Joch im Alpenrosenmeer mit den neuen Nachrichten Ăźber E-Mail mitgeliefert. Auf 16.000 Kontakte kann der Tourismusverein da zurĂźckgreifen.

GROSSES WANDERGEBIET ALS CHANCE „Die Menschen haben nach der Zeit der Abgrenzung das BedĂźrfnis, hinauszugehen, Urlaub zu machen“, betont Perkmann. Das Sarntal stellt sich darauf ein: Die Kabinenbahn in Reinswald hat schon Ende Mai geĂśffnet, die meisten HĂźtten schlieĂ&#x;en Anfang bis Mitte Juni auf. Wieder geĂśffnet haben auch viele Beherbergungsbetriebe. Im Vorteil sind in Corona-Zeiten die Anbieter von Ferienwohnungen. Schwerer haben es die Hotels. Nach den vielen Stornierungen fĂźr den Juni, kann der Betrieb erst wieder bei guter Auslastung aufgenommen werden. „Es braucht einfach eine Anlaufzeit“, sagt Perkmann.

Ein mystischer und schĂśner Platz mit 360-Grad-Rundumblick: die „Stoanernen Mandler“.

Das Sarntal ist ein touristisch schwach entwickeltes Gebiet. Dies kĂśnnte jetzt die Chance sein. „Wir haben ein groĂ&#x;es Wandergebiet und kĂśnnen Sicherheit und Abstand garantieren. Das ist ein groĂ&#x;er Mehrwert“, betonte BĂźrgermeister Christian Reichsigl. Die Gemeinde und auch die Raiffeisenkasse Sarntal unterstĂźtzen die 120.000 Euro teure Kampagne. Dass auch die Banken Verantwortung hätten und in diesen schwierigen Zeiten den Betrieben und Familien Luft verschaffen wollten, hob RaikaDirektor Peter Gasser hervor. „Wenn alle zusammenhalten und an einem Strang ziehen, dann wird der Neustart gelingen“, sagte er. Dem schloss sich Albert Hochkoer, der Präsident der Reinswalder Bergbahnen AG, an.

Durnholz am idyllischen Bergsee.

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Hotel „Masatsch“ schließt seine Tore OBERPLANITZING/KALTERN - (br) Gut ausgestattet, barrierefrei und sehr gepflegt ist das Haus, fein die Küche. Mit Corona schloss das Hotel „Masatsch“ in Oberplanitzing und wird geschlossen – zum Bedauern der Mitarbeiter, der Gäste und der Lebenshilfe, die den Betrieb seit 2008 führt. Das Hotel „Masatsch“ ist ein besonderes: Von den 30 Mitarbeitern sind 10 Menschen mit Beeinträchtigung, die so Inklusion erleben und in sämtliche Arbeitsbereiche einbezogen sind. Die Dienstleistungen umfassen Beherbergung und Verpflegung, Wellness, die Bereitstellung von Räumen für Tagungen, Weiterbildungsveranstaltungen und Ausstellungen. 60 Prozent der Hotelgäste sind Menschen mit Beeinträchtigung und deren Begleiter. So ist das Haus zum einen ein qualitativ hochwertiger Beherbergungsbetrieb für Menschen mit Beeinträchtigung, zum anderen auch ein qualitativ hochwertiger Inklusionsarbeitsplatz für Menschen mit Beeinträchtigung.

Ein Gala-Dinner aus der Zeit vor Corona.

Ein gute Adresse im Überetsch: das Hotel „Masatsch“.

ROTE ZAHLEN – NICHT ERST SEIT CORONA Trotz des breit aufgestellten Angebotes schreibt der Betrieb rote Zahlen, und zwar nicht erst seit Corona. „Wir haben von Anfang an ein Kostenproblem, das zwar nach und nach kleiner wurde, sich jetzt mit Corona aber verschärfte“, sagt Wolfgang Obwexer, der Geschäftsführer der Lebenshilfe. Ungünstig auf die Wirtschaftlichkeit

Geschäftsführer Wolfgang Obwexer

wirke sich der Jahresbetrieb aus, der aber gewollt war. Kaltern ist ein Gebiet mit Sommertourismus und einnahmeschwachen Wintermonaten. Ein weiterer Kostenpunkt sind die Abschreibungen nach umfangreichen Bauarbeiten. Einen Teil zahlte das Land, dem das Haus gehört, einen Teil die Lebenshilfe. Im Zuge des Ausbaus entstanden zusätzliche Zimmer, um mehr Gäste

Auch die gute Küche machte das Restaurant bekannt.

aufnehmen zu können und so kostendeckend arbeiten zu können. „Dies ist uns aber nicht gelungen“, betont Obwexer. Das Amt für Inklu-

Roter Hahn: Hof- und Buschenschänken laden wieder zum Schlemmen ein Ruhig gelegen, bieten die bäuerlichen Schankbetriebe der Marke „Roter Hahn“ beste Gelegenheit für entspannten Genuss im Freien. Auf der bäuerlichen Speisekarte stehen ebenso traditionelle wie raffinierte Speisen und Getränke. Auf Teigtaschen mit Feldkräutern und Frischkäse, würzige Brennnesselknödel und feine Fleischgerichte vom hofeigenen Jungrind dürfen sich jetzt die Gäste freuen. Und egal ob traditionell oder ausgefallen: Die Zutaten stammen frisch vom Feld. Die sonnenverwöhnten Gärten der Höfe liefern jetzt eine Menge frischer Zutaten für die Bauernküche.

UNSER QUALITÄTSVERSPRECHEN

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Herkunft: Über 80% der Produkte stammen vom eigenen Hof und von anderen landwirtschaftlichen Betrieben in Südtirol. Über 30% davon vom eigenen Hof und Feld.

100% hausgemachte bäuerliche Gerichte. Mindestens 3 hausgemachte Säfte. Eier aus Südtiroler Freilandhaltung. Destillate aus bäuerlicher Produktion in Südtirol. Buschenschänke: Weine zu 100% vom eigenen Weinbauernhof.

Hofschänke: Gerichte mit Fleisch vom eigenen Bergbauernhof. Die Broschüre „Bäuerlicher Feinschmecker“ können Sie unter 0471 999 308, per Mail an info@roterhahn.it oder auf www.roterhahn.it kostenlos anfordern. Alle 40 „Roter Hahn“ Schankbetriebe und deren Öffnungszeiten finden Sie unter www.roterhahn.it

DIE GEÖFFNETEN „ROTER HAHN“SCHANKBETRIEBE IN IHRER NÄHE Ebnicherhof in Oberbozen/Ritten Fronthof in Völs am Schlern Lexnhof in Montan Luggin Steffelehof in Kaltern Rielingerhof in Siffian/Ritten Steidlerhof in Bozen

Tel. 333 2 305 850 Tel. 0471 601 091 Tel. 0471 960 563 Tel. 0471 963 608 Tel. 0471 356 274 Tel. 0471 973 196


RICHT

HERZHAFTE GRILLSPIESSCHEN Foto: © WOLFGANG UHLIG

EINE PHASE DES NACHDENKENS Geeignete Räume gibt es auch für Tagungen und Seminare.

Das Hotel verfügt über ein Hallenbad – nutzbar auch von Menschen mit Beeinträchtigung.

sion gewährte zwar einen Beitrag, dennoch schrieb der Betrieb jedes Jahr ein sattes Minus. Schon vor Co-

„Für den Sommer haben wir alles abgesagt“, erklärt Obwexer. Hotel und Restaurant sind geschlossen, die Mitarbeiter im Lohnausgleich. Aufgrund der Stornierungen wäre das Minus, das der Betrieb schreibt, erst recht hoch. So beschloss der Vorstand, definitiv zu schließen. Jetzt folgt eine Phase des Nachdenkens gemeinsam mit der Politik und der Landesabteilung für das Sozialwesen. „Wir denken nach, ob wir noch einmal starten könnten – mit einem neuen Konzept. Auf ein finanzielles Abenteuer wollen wir uns nicht einlassen“, betont der Geschäftsführer. Nur wenn es gelinge, den Betrieb kostendeckend zu führen,

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MONATS

rona habe die Lebenshilfe gemeinsam mit der Politik eine Lösung gesucht, aber nicht gefunden. Das Virus ließ den Betrieb dann vollkommen einbrechen.

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LOKALES

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Sie sind ein Dauerbrenner, die bunten Grillspießchen. Beliebt nicht nur bei Profi- und Hobby-Griller mit Grillgeräten aller Art. Auch in der Bratpfanne am Herd gelingen sie nicht minder gut. Was alles auf die Spießchen kommt, ist Ihrer Phantasie überlassen. Schweinsmedaillons, Hühnerbrust, Meraner- oder Frankfurter-Würstchenscheiben, dazwischen Zwiebelringe, Peperoni rot, grün und gelb, Zucchinischeibchen und dergleichen mehr. Besonders schmackhaft werden Spießchen durch vorheriges Marinieren. Hier ein Beispiel:

REZEPT FÜR EINE EINFACHE MARINADE: Zutaten für 4 Portionen 1/2 TL Currypulver, 50 ml Honig, 1 Knoblauchzehe, gepresst 3 EL Olivenöl, 1/2 EL Petersilie, feingehackt, 1/4 TL Pfeffer 1/2 TL Rosmarin gemahlen, 1/2 TL Thymian gemahlen 1 EL Zitronensaft

Das Gartenjahr 2020 steht ganz im Zeichen der Biodiversität.

Zubereitung Für diese einfache Grillmarinade alle Zutaten gut vermischen. Die Spießchen damit bestreichen und mindestens 3 Stunden im Kühlschrank ziehen lassen. Wenn die Spießchen auf dem Grill liegen, öfters mit der Marinade beträufeln, damit sie auch schön saftig bleiben.

Unter dem Motto „Diversity“ zeigen die Gärten, wie wichtig biologische

UNSER SPEZIELLER TIPP

Vielfalt für Mensch, Tier und Pflanze

Wenn Sie Holzspieße benutzen, legen sie diese vorher ca. 1/2 Stunde in kaltes Wasser oder Öl, damit sich das Fleisch später besser vom Spieß abstreifen lässt. Und ein guter Rat zum Schluss: Lassen Sie sich fachkundig beraten. Beim Metzgermeister Oskar Stampfl finden Sie die besten Zutaten für alle Arten von Grillfleisch und leckeren Beilagen.

¼ÂȰ &¥ l¦Ô ¦ !l¸Â ¦ Î ¸Â  ۦ| ¦ sich wissenswerte Informationen, kuriose Fakten und hilfreiche Tipps. Augen auf, denn auch im Kleinen kann so einiges für die biologische Vielfalt getan werden! trauttmansdorff.it

Bozen, Piavestraße 30, Tel. 0471 977193 15


POLITIK Brief aus Rom

Geschätzte Leser,

Spaß beiseite! von Robert Adami

Corona…zum Dritten… was auch sonst? Vielleicht haben Sie es auch schon bemerkt: Vor dem Betreten des Supermarkts wird nunmehr direkt vor Ort Fieber gemessen. Verständlich, denn erhöhte Temperatur könnte auf eine Corona-Infektion hinweisen und es ist von daher logisch, dass man damit nicht in den Supermarkt sollte. Allerdings verstehe ich eines nicht: Warum vor dem Betreten des Supermarkts nicht auch das Gewicht bzw. der sog. BMI (BodyMassIndex) gemessen wird. Denn es wäre eigentlich logisch, dass man mit Übergewicht dann nur mehr in die Gemüse- und Obstabteilung, und keinesfalls in die böse Abteilung mit Chips, Schokolade und anderen Leckereien darf. Ich frage das nur, weil Übergewicht laut einer Studie des „New England Journal of Medicine“ allein im Jahr 2015 weltweit für 4 Millionen Tote verantwortlich war. Zum Vergleich: Die WHO zählt momentan (Stand 26/05/2020) 342.029 Corona Tote, also nicht einmal ein Zehntel im Vergleich zu den Übergewichtigen… Ok, ich spare mir jetzt meinen üblichen „Aber Spaß beiseite“-Einwurf. Denn spaßig sind weder CoViD-19 noch Übergewicht. Und klar, Übergewicht ist nicht ansteckend, Corona schon. Aber was ich mit obigem Vergleich sagen will, ist: Versuchen wir, in diesen „ungewöhnlichen“ Zeiten nicht den Kopf zu verlieren. Denn Niemandem würde es ernsthaft einfallen, Übergewichtigen den Kauf von ungesunden Lebensmitteln zu verbieten, auch wenn man es um der Sicherheit Willen (sprich um Menschenleben zu retten) tun müsste. Warum? Weil viele von uns dies als unverhältnismäßige Freiheitseinschränkung empfinden würden. Und das Verhältnis von Sicherheit und Freiheit war schon immer ein schwieriges, vor allem aber höchst subjektives Thema. Jeder gewichtet es anders. Lassen Sie uns deshalb bei aller notwendigen und richtigen Vorsicht nicht vergessen, dass wir nicht ewig im „Lockdown-Modus“ bleiben können. Weil ein leistungsfähiges, sicheres Gesundheitssystem den finanziellen Rückhalt einer leistungsfähigen, freien Wirtschaft braucht. Weil eine Gesellschaft nicht nur körperliche, sondern auch psychische Gesundheit braucht. 16

das Leben sollte wieder beginnen, die Urlaubsplanung könnte den Alltag versüßen und wiedergewonnene Freiheiten könnten uns dazu verleiten, an das Ende eines traumatischen Einschnittes zu glauben. Also alles gut? Wohl kaum, wenn man den Alltag näher betrachtet. Gestern Abend in einem Restaurant in Rom, vor Corona immer brechend voll und die - ohnehin wenigen - Tische sowohl mittags als auch abends im Turnus zweimal belegt, gähnte die Leere. Mit Kollegen Plangger und Senator Durnwalder waren wir drei lange Zeit die einzigen Gäste des Lokals, nach einer Stunde kamen noch zwei hungrige Parlamentarier, die wir dann allein zurückließen. Die Straßen leergefegt, die Gasthäuser ohne Gäste und nur bei wenigen Bars wird noch der klassische ‚Aperitivo‘ genommen. Europa will nun eine Flut von Milliarden Euro versprühen, um der Krise Herr (oder Frau) zu werden, aber der Geldsegen wird erst 2021 ausgeschüttet. Wie viele Betriebe haben den Atem, bis dahin zu überleben, wie viele Menschen werden in der Arbeitslosigkeit und Depression versinken und wie viele Baustellen werden entstehen? Wir sind dabei, das ‚decreto rilancio‘ in Gesetz umzuwandeln, ein Geldregen von 55 Milliarden, aber wer ist noch in der Lage, 266 (!) Artikel zu lesen und zu verstehen? Die Gesetzeslage ist komplexer denn je, wer Beihilfen in Anspruch nehmen möchte, braucht eine

Beratung und viel Geduld. Dazu soll noch, welche ironische Wendung, ein ‚decreto semplificazione‘ kommen, welches schon seit einiger Zeit angekündigt wurde. Text hat man bislang noch keinen gesehen, doch selbst das Schlagwort ‚semplificazione‘ vermag nicht darüber hinwegzutäuschen, dass sich über den bestehenden Normendschungel noch weitere Bestimmungen und Ausnahmeregelungen stülpen werden, die letztendlich das Leben nicht vereinfachen, sondern komplexer gestalten werden. Eine Tabula rasa wäre die Lösung, aber wie sollte man einen Staat auf Null stellen? Es ist schwierig, Veränderungen zu bewirken, ohne das System zu kippen, und das System zu kippen ist eine Illusion. Trotzdem weiter, oder gerade deshalb, denn auch kleine Schritte sind Bewegung. So bewegen wir uns, in kleinen Schritten, am 28. Mai 2020

Manfred Schullian Kammerabgeordneter

Brief aus dem Landtag

Weg mit den Grenzschließungen! Liebe Leserinnen und Leser, eines hat diese Krise gezeigt, insbesondere uns als Bürgerinnen und Bürgern einer Grenzregion: wie wichtig offene Grenzen sind. Unsere Europaregion ist ganz besonders von den im Zuge der Pandemie eingeführten Grenzkontrollen betroffen. Die Öffnung der Brennergrenze ist nicht nur ein Herzensanliegen, sondern eine absolute Priorität. Neben den persönlichen Kontakten zwischen Lebenspartnern, Familien und Freunden, Studierenden, die ihre Prüfungen absolvieren müssen, gibt es auch Unternehmen, die Zweigstellen jenseits der Grenze haben. Die aktuelle Lage zeigt eindeutig, wie wichtig unsere Freiheit ist, wie sehr die Einschränkung der Bewegungsfreiheit schmerzt, wie bedeutend ein funktionierender freier Waren- und Personenverkehr ist. Mit den Grenzschließungen zwischen Tirol und Südtirol tragen wir den Gedanken der Euregio zu Grabe. Die Politik lässt diese europäische Institution wieder zu einem inhaltslosen Gebilde verkommen. Neben dem Coronavirus müssen wir vor allem darauf achten, dass sich ein anderes Virus nicht ausbreitet: das des nationalstaatlichen Denkens. Unsere Formel heißt: Es braucht mehr, und nicht weniger Europa! Gerade in einer Phase, wo so viele Menschen in Südtirol dringend eine Perspektive und Hoffnung suchen, brauchen wir nicht einseitige Entscheidungen oder Alleingänge sondern

eine koordinierte europäische Lösung. Europa hätte alle Mittel, sowohl in medizinischer als auch in wirtschaftlicher Hinsicht, um diese Krise zu meistern. Die Entscheidung des Bundeskanzlers Kurz die Grenzen in Richtung Italien weiterhin geschlossen zu halten ist mit dem Notstand nicht mehr zu rechtfertigen, sondern einfach nur kurzsichtig, egoistisch und ein Affront gegenüber der Bevölkerung südlich des Brenners. Es braucht Solidarität zwischen den europäischen Staaten und keine wirtschaftliche Kalküle, so wie uns manche Regierungschefs zeigen. Auch eine differenzierte Behandlung der italienischen Regionen mit regionalen Grenzöffnungen hinsichtlich der epidemiologischen Entwicklung wäre angebracht. Nur so können wir geschlossen und gestärkt aus dieser Krise hervorgehen. Denn über den Brenner zu befinden, heißt am Ende auch über Europa

Paul Köllensperger Landtagsabgeordneter


WIRTSCHAFT DEM WIRTSCHAFTS-EXPERTEN DAS WORT

Begünstigte Finanzierungen bis 1,5 Mio Euro jetzt einholen! Bekanntlich spielt die Liquidität im Vergleich zu einer normalen eine äußerst wichtige Rolle für Un- Bankfinanzierung. Zugang zu den ternehmen. Fehlt den Unternehmen begünstigten Sofortkrediten haben die Liquidität, dann können Lie- grundsätzlich alle Unternehmen, feranten, Mitarbeiter und Steuern landwirtschaftliche Betriebe und nicht bezahlt werden, weswegen Freiberufler, die zum 9. März 2020 die Unternehmen von der Insolvenz ihren Sitz bzw. Produktionsstätte in bedroht sind und somit der gesamte der Provinz Bozen haben und welche Wirtschaftsmotor ins Stocken kommt sich aufgrund der Coronakrise in – mit fatalen Folgen! einer finanziellen Notlage befinden. Um dieses Risiko abzuwenden, hat Um in den Genuss der Finanzierundie Landesregierung Südtirols eine gen zu kommen, dürfen die neuen Reihe von begünstigten Finanzie- Finanzierungen einen der folgenden rungen mit den lokalen Banken Werte nicht überschreiten: ausgehandelt, welche ab sofort je- • das Doppelte der jährlichen Lohnnen Unternehmen und Freiberuflern ausgaben für das Jahr 2019; zur Verfügung stehen, die aufgrund • den Wert von 25% des Gesamtder Coronakrise in einen Liquidijahresumsatzes für 2019; tätsengpass getrieben worden sind. • den Bedarf für Kosten von UmlaufDie begünstigten Finanzierungen vermögen und Investitionskosten sehen begünstigte Zinsen vor sofür die nachfolgenden 18 Monate. wie wesentlich reduzierte Kosten Die begünstigten Finanzierungen

reichen von Beträgen ab 35.000 Euro und gehen bis zu einem Maximalbetrag von 1.500.000 Euro. Die Laufzeiten der Finanzierungen bewegen sich zwischen 5 und 6 Jahren, wobei die Zinsen gesetzlich gedeckelt sind – diese variieren zwischen 0 und maximal 1,9%. Je höher der Finanzierungsbetrag, desto höher fallen auch die Zinsen aus, wobei allerdings gesagt werden muss, dass die Zinsen aufgrund einer zumindest teilweisen Staatsgarantie generell wesentlich geringer ausfallen als wie im Normalfall. Auch die Spesen sind gedeckelt und sind bei kleinen Finanzierungen gleich Null, während bei größeren Finanzierungen auch Spesen anfallen. Eine weitere Möglichkeit, sich finanziell Luft zu verschaffen, ist die Stundung der Kredite, welche eine

Aussetzung der Kreditrückzahlung bis maximal 12 Monate vorsieht. Es besteht auch die Möglichkeit, bestehende Finanzierungen auf maximal 24 Monate zu verlängern. Diese Maßnahmen stehen nur jenen Subjekten zu, welche vor der Coronakrise keine Zahlungsrückstände oder –ausfälle im Bankensystem hatten. Dies stellt somit eine einmalige Gelegenheit dar, zu günstigem Geld zu kommennutzen Sie sie aus!

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Steuerbonus auf Werbung neu Wer in Werbung investiert, wird dafür vom Staat belohnt – und zwar in Form einer Steuergutschrift. Zwischen 1. und 30. September 2020 können die diesbezüglichen Anträge für die Werbeausgaben eingereicht werden. Für heuer hat der italieni-

JETZT AUF‘S VIGILJOCH

sche Staat 27,5 Millionen Euro für Werbung in der Presse zur Verfügung gestellt. Der Bonus wird auf den vollständigen Betrag berechnet, nicht auf die Mehrkosten im Vergleich zum Vorjahr.

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Dass der Kanzler unseres „Vaterlandes“ die Brennergrenze nicht öffnen will, ist nicht einsichtig. Leider nur Kurz-sichtig!

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KUNST & KULTUR

„Der letzte treue Knappe von Runkelstein“ So bezeichnete sich selbst der Germanist Ignaz Vinzenz Zingerle im Jahr 1874, als er die Transkription der „Pluemen der Tugent“ von Hans Vintler (1411) in gedruckter Form dem Schriftsteller und Dichter Joseph Victor von Scheffel mit folgenden Worten widmete:

„Verehrtester Herr! Als ich vor einigen Jahren zum ersten Male Ihr Gedicht „Runglstein bei Botzen“ las, dachte ich mir: Diesem Herrn hat es auch der Burggeist von Runkelstein angethan, wie so vielen Andern, und auch meiner Wenigkeit. Wie of klangen die Verse dann: „Des Runglsteins verfallen Gebäu weiss Nichts von Grämen und Trauern, Der Geist der Dichtung, fröhlich und frei, Nistet in seinen Mauern“ wie labende Profezie an meine Seele. Sie aber, verehrtester Freund, haben die zusammenbrechende Burg noch einmal mit ihrer melodischen Poesie verklärt, und ihr ohne es zu ahnen das Schwanenlied gesungen, in dem ihr Andenken fernerhin fortleben wird. Nehmen sie als Ausdruck herzlichen Dankes dafür Hans Vintlers Buch entgegen, das Sie oft an Runkelstein und dessen letzten treuen Knappen erinnern möge. Wilten, am 17. März 1874 Dr. I. V. Zingerle“ Das erwähnte Gedicht, mit seinem Beginn „Noch heute freut‘s mich, o Runglstein“, hatte Scheffel als Erinnerung an einen Besuch der Ruine Runkelstein geschrieben. Am 25. März 1855 war J. V. v. Scheffel mit dem berühmten Maler Anselm Feuerbach und einem „demütigen Studentlein, das bei den Franziskanern Latein lernte“ durch das verfallene Tor und über die Brücke in den Schlosshof gelangt. Gelehrte, Dichter und nicht zuletzt König Ludwig I. von Bayern (am 3. Juni 1833) hatten auf den bedenklichen Zustand der durch ihren Freskenschmuck berühmten Burg hingewiesen. Jedoch ohne den „treuen Knappen“ Ignaz Vinzenz 18 Zingerle (1825–1892), der bereits

Dieses wohl bekannteste Foto Ignaz Vinzenz Zingerles entstand nach 1887.

1857 zusammen mit dem Künstler Ignaz Seelos die großformatige Mappe „Der Fresken-Cyklus des Schlosses Runkelstein bei Bozen“ und, wie gesagt, 1874 die Transkription von Hans Vintlers „Pluemen der Tugent“ veröffentlicht hatte, wäre es wahrscheinlich niemals zur großzügigen kaiserlichen Renovierung Runkelsteins gekommen. 1893 schenkte dann Kaiser Franz Josef I. die zuvor absturzgefährdete und nun erfolgreich wiederhergestellte Burg der Stadt Bozen.

DIE TAFEL AM ZINGERLEHAUS IN MERAN In den unteren Berglauben befindet sich das Runggaldierhaus, Nr. 276, wo Joseph Thomas Zingerle (geb. 14.10.1758), der Stammvater der berühmten Gelehrtenfamilie eine „Schnittwarenhandlung“ betrieb. „Rauchtabak, Nägel, Seife, Zwetschgen, Heringe, Loden und Leinwand, Baumwolle, Safran, Pfeffer, Tuch und dgl.“ waren bei Zingerle, dem „Teiskrämer“, zu haben. Joseph Thomas Zingerle spielte zur Zeit des Tiroler Aufstands im Jahre 1809 eine bedeutende Rolle. Im Unterschied zu

Feierliche Enthüllung des Walther-Denkmals in Bozen am 15. September 1889.

so manchem Städter, der sich von der Bewegung fernhielt, wurden in einem finsteren Magazin, das heute zum Runggaldier-Geschäft gehört, viele Versammlungen mit Andreas Hofer und seinen Vertrauten abgehalten. Joseph Thomas Zingerle lieferte den Freiheitskämpfern Stoffwaren und andere Bedarfsgegenstände, die, wie er glaubte, Kaiser Franz bezahlen würde, was der Wiener Hof allerdings nicht durchführen wollte. Nach dem Aufstand flüchtete Thomas Zingerle, auf den eine Kopfprämie ausgesetzt worden war, auf den Longfallhof im Spronsertal. Sein erst 15-jähriger Sohn Josef erreichte durch seine guten Manieren und die Französischkenntnisse beim menschenfreundlichen General Baraguey d‘Hilliers die straffreie Rückkehr des Vaters. Als Joseph Thomas Zingerle 1836 im Alter von 78 Jahren verstarb, wurde von ihm erzählt, dass er der letzte Meraner war, der noch einen Zopf getragen hatte. Sein Sohn Bartlmä Zingerle führte das väterliche Geschäft weiter. Die anderen Söhne hatten alle die geistliche Würde gewählt: Jakob (geb. 17. März 1801) wurde Benediktinermönch in Mari-

enberg. Als P. Pius wurde er über die Landesgrenzen hinaus als Syrologe bekannt und gehörte zum berühmten Meraner Professoren-Dreigestirn mit P. Beda Weber und P. Albert Jäger. Was die weiteren Söhne betrifft, so bekleidete Alois das Amt eines Pfarrers in Pens und Josef das eines Kooperators in Mölten. Bartlmä Zingerle, der 1871 im 77. Lebensjahr starb, hinterließ Ignaz Vinzenz (geb. 6. Juni 1825), den berühmten Germanisten, Sagenforscher und „letzten Knappen von Runkelstein“ der, genauso wenig wie sein Bruder Josef als Theologe und Mann der Wissenschaft und des Gebets, für das Geschäft unter den Meraner Berglauben in Frage kam. So gelangten der Betrieb und das Haus schließlich nach Auszahlung der anderen Erbberechtigten in den Besitz der jüngsten Tochter des Bartlmä, Genoveva Zingerle (geb. 8. Jänner 1840), die mit Tobias Kirchlechner verheiratet war. Kaufmann Kirchlechner ließ 1907, bevor er das Gebäude an Tobias Runggaldier weiterveräußerte, zum Andenken an seine berühmten Vorbesitzer am Haus eine Gedenktafel anbringen mit dem überaus zutreffenden Wort-

In den Reiserechnungen Wolfgers von Ellenbrechtskirchen (transkribiert von I. V. Zingerle) findet sich der Satz: „Waltherio cantori de Vogelweide pro pellicio v sol. longos“ (Dem Sänger Walther von der Vogelweide für einen Pelzrock 5 lange Schillinge). Es ist das einzige urkundlich gesicherte Datum, 12. November 1203, in Walthers Leben und gleichzeitig der urkundliche Beweis für seine reale Existenz und seinen Namen.


KUNST & KULTUR

laut: „Geburtshaus der vaterländischen Patrioten-, Gelehrten- und Schriftsteller-Familie Zingerle“. Erst in letzter Zeit ist die Fassade mit der Inschrifttafel, der Immakulata und den gemalten Fensterrahmen geschmackvoll restauriert worden und bildet einen schönen Rahmen für das Trachtengeschäft und die Manufaktur Runggaldier.

IGNAZ VINZENZ ZINGERLE, DER UNERMÜDLICHE UND ERFOLGREICHE FORSCHER Eigentlich hätte er auf Wunsch seines Vaters nach Abschluss von einigen Schulklassen in ein Innsbrucker Geschäftshaus in die Lehre geschickt werden sollen. Es kam aber anders: Die alte Kinderfrau Anna Tschitt erzählte den Zingerle-Kindern auf den Wanderungen um Meran Sagen und Märchen und von alten Gebräuchen, und der Onkel P. Pius von Kloster Marienberg setzte sich dafür ein, dem vielversprechenden Jungen ein Studium zu ermöglichen. Mitentscheidend waren für Ignaz Vinzenz die regelmäßigen Wanderungen zum Kuenser Pfarrer Josef Thaler, einem großen Fachmann für die Quellenforschung zur Geschichte Tirols. Nach der Matura belegte I. V. Zingerle 1842 bis 1844 philosophische Kurse. Angeregt durch die Bestrebungen der Romantik, versunkenes Volksgut zu retten, begann er nach dem Vorbild der Gebrüder Grimm und Karl Simrocks Kindermärchen und Sagen zu sammeln. 1844/45 trat Zingerle ins Brixner Priesterseminar ein.

1846/48 beendete er sein TheologieStudium in Brixen, scheute jedoch den letzten Schritt zum Priestertum. Er war dreimal verheiratet und Vater von talentierten Kindern. 1856 wurde Zingerle in Stuttgart der Doktorhut für seine Dissertation „Die OswaldLegende und ihre Beziehungen zur deutschen Mythologie“ verliehen. Nach einem provisorischen Auftrag an der Innsbrucker Universitätsbibliothek erhielt er am 14. April 1859 die Professur für den gerade erst in Innsbruck errichteten Lehrstuhl für Deutsche Sprache und Philologie. 1887 verlieh ihm der Kaiser, der inzwischen Runkelstein renovieren ließ, den Titel eines Regierungsrates. Sieben Jahre vorher hatte sich Zingerle mit der Erwerbung von Schloss Summersberg in Gufidaun bei Klausen einen langgehegten Wunsch erfüllt. Wie der Sagenkönig Artus vereinigte er hier im sonnigen Südtirol – dem er in Innsbruck, wo er ein Wohnhaus besaß, nachtrauerte – eine Reihe von Künstlern, Gelehrten und Kunstfreunden zur „Walther-Tafelrunde zu Summersberg“. Anlässlich seiner Pensionierung im Jahre 1890 erhielt er vom Kaiser das Adelsprädikat „Edler von Summersberg“.

WORIN BESTANDEN DIE GROSSEN LEISTUNGEN ZINGERLES? Außer der erwähnten Publikationen zu Runkelstein und Hans Vintlers „Pluemen der Tugend“ veröffentlichte er eine lange Reihe von Aufsätzen und Büchern, von denen hier nur

Die Fassade des Zingerle-Hauses, heute Runggaldier, Meran, Lauben 276 („Geburtshaus der vaterländischen Patrioten-, Gelehrten- und Schriftsteller-Familie Zingerle“).

1857 erschien die Mappe „Der Fresken-Cyklus des Schlosses Runkelstein bei Bozen“ mit Illustrationen von Ignaz Seelos.

einige zitiert werden, wie das 1850 in Innsbruck erschienene Buch „Sagen aus Tirol“, 1852 „Kinder- und Hausmärchen aus Tirol“, von dem es nach seinem Tod eine zweite Auflage geben sollte, 1858 „Barbara Pachlerin, die Sarnthaler Hexe, und Mathias Perger, der Lauterfresser. Zwei Hexenprozesse“ (Innsbruck), 1859 „Sagen, Märchen und Gebräuche aus Tirol“, erschienen in Innsbruck, 1875 „Die Tirolischen Weisthümer“ zusammen mit Karl Theodor von Inama-Sternegg. Zwei Jahre später gelang dem Germanisten ein großartiger Wurf: In Cividale im Friaul befanden sich die Reiserechnungen Wolfgers von Ellenbrechtskirchen, Bischof von Passau (heute als Patriarch Wolfger von Erla bekannt). Diese enthielten ein bedeutendes Lebenszeugnis Walthers von der Vogelweide. Die Edition, die auch von den Wirtschaftshistorikern als Quelle sehr geschätzt wird, war damals in Germanisten-Kreisen eine Sensation und Anlass, in Bozen am Hauptplatz am 15. September 1889 ein Walther-Denkmal zu enthüllen. Die Tiroler Weistümer (s.o.) wurden von Zingerle und Inama-Sternegg bis

1891 in 5 Teilen herausgegeben. Es ist erstaunlich, was Zingerle in diesen Jahren für die Kenntnis der mittelalterlichen Literatur im südlichsten Teil des deutschen Sprachraums geleistet hat. Vor ihm war man sich nicht bewusst, welche Bedeutung dieser Raum für die mittelhochdeutsche Literatur hatte. Schloss Summersberg, der erfüllte Wunschtraum Zingerles, ist noch heute in den Händen seiner Nachfahren. Das Lebenswerk Zingerles ist auf verschiedenen Gebieten bahnbrechend gewesen. Er war einer der größten Tiroler Forscher und Hüter der deutschen Literatur und der Tiroler Eigenart.

Diesen Beitrag hat Univ.-H. Prof. Doz. DDr. Helmut Rizzolli, Präsident der Stiftung Bozner Schlösser für Sie verfasst.

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DEN BÄUERINNEN DAS WORT

In Zusammenarbeit mit

„Endlich Versprechen einhalten!“ Welttag der Milch am 1. Juni: Für die Südtiroler Bäuerinnenorganisation Anlass auf die wertvolle Arbeit der Milchbotschafterinnen hinzuweisen, die den Schülern authentisch zeigen, woher die Milch kommt. So viel Einsatz für die regionalen Produkte fordert Landesbäuerin Antonia Egger auch von der Politik.

Landesbäuerin Antonia Egger und Siegried Stocker Lintner, Bäuerin des Jahres 2020

3.651 Schüler nahmen im Schuljahr 2019/2020 an der Aktion Milch-Schulprojekt teil. Das Projekt wird von der IDM-Südtirol in Zusammenarbeit mit dem Sennereiverband organisiert. Im Schuljahr 2019/2020 waren 13 Milchbotschafterinnen an 181 Schulen unterwegs. „Wir möchten, dass die Schulkinder Einblick in unsere Landwirtschaft bekommen, die Arbeit der Bauern und die heimischen Produkte wertschätzen, damit unsere Berglandwirtschaft Zukunft hat“, sagt Landesbäuerin Antonia Egger. „Seit Jahren wird uns von der Politik versprochen, Regionalität bei den öffentlichen Ausschreibungen Vorrang zu geben, um die regionalen Kreisläufe zu unterstützen. Wir fordern endlich die Einhaltung dieser Versprechen!“ Landesbäuerin Egger spricht die kürzliche Ausschreibung der Südtiroler Krankenhäuser an. „Die Frage für mich ist: Wollen wir in Zukunft unsere Berglandwirtschaft? Wollen wir in Zukunft noch unsere gepflegte Kulturlandschaft? Wollen wir Nachhaltigkeit? Dann müssen wir dafür sorgen, dass unsere Bauern auf ihren Höfen leben und arbeiten können. Das Mindeste was wir tun können, ist die Produkte unsere Bauern zu kaufen. Es schmerzt uns, wenn da die öffentliche Hand nicht vorangeht! Es braucht klare politische

Als überzeugte Milchbäuerin und Milchbotschafterin fordert die Bäuerin des Jahres Siegried Stocker Lintner mehr Wertschätzung für die Südtiroler Milch.

Vorgaben, es kann nicht sein, dass die Milch in unseren Krankenhäusern aus Padua kommt, und somit auch unsere Steuergelder dort hinfließen!“ Die Milchwirtschaft ist die Lebensgrundlage für viele Bäuerinnen und Bauern. „Unsere Kühe haben noch Namen. Unsere Wiesen, das frische Bergwasser und die reine Bergluft, liefern einen sehr guten Rohstoff für unsere Milch. Deshalb legen wir Bergbauern größten Wert auf beste, kontrollierte Futterqualität. Milch gehört mit den in ihr enthaltenen Nährstoffen, zu einem vollwertigen und gesunden Grundnahrungsmittel,“ betont Siegried Stocker Lintner, die

heurige Bäuerin des Jahres. Auch sie ist als Milchbotschafterin in den Schulen unterwegs, gerade weil es ihr ein Anliegen ist, dass die Kinder verstehen, warum die Bergmilch wertvoll ist. Die Milchwirtschaft Südtirols ist täglich bestrebt, das Wohl der Tiere, kurze Transportwege, Frische, Landschaftspflege und Qualität durch regelmäßige Kontrollen zu garantieren. Die Bäuerin des Jahres Siegried Stocker Lintner fordert deshalb: „Die Wertschöpfung muss in unserem Land bleiben, deshalb sollte auf die Stärkung und Förderung der lokalen Kreisläufe in Zukunft mehr Gewicht gelegt werden!“

Chance nutzen! von Maria Theresia Jageregger, Bezirksbäuerin Unterland

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In den vergangenen Wochen konnte ich die Wichtigkeit von vielen wertvollen Gesprächen und gegenseitiger Unterstützung erfahren. Werte wie Gesundheit, Rücksicht und Verantwortung standen im Vordergrund. Jedoch auch Sorgen um die Gesundheit, um den Arbeitsplatz und finanzielle Einbußen, sowie der nicht gewohnte Ablauf des Alltages mit vielen Einschränkungen und Herausforderungen im Zusammenleben der Familien waren an der Tagesordnung. Besonders bei Familien mit kleinen und schulpflich-

tigen Kindern wurde der Alltag auf den Kopf gestellt. So langsam und doch mit einer gewissen Zurückhaltung beginnen wir wieder eine gewisse Ordnung in den Alltag zu bringen. Hoffentlich können wir auch bald wieder in kleinen Schritten die Arbeit in der Bäuerinnenorganisation und anderen Vereinen aufnehmen. Sehnen wir uns doch nach der einen oder anderen Veranstaltung oder nach einen geselligen Tag im Freundeskreis. Dabei können wir glücklich und zufrieden sein, denn in unseren Betrieben steht die Arbeit zum Glück nicht still. Durch die gute Zusammenarbeit

der vielen Verbände und Genossenschaften ist es in kürzester Zeit gelungen einen Großteil der Produkte aus unseren Betrieben zu vermarkten. Es tut gut, wenn Menschen das Vertrauen in unsere Arbeit bekunden und den Wert unserer Produkte erkennen und wertschätzen. Genauso hat die Nahversorgung wieder einen höheren Stellenwert bekommen. Leider hat es durch diese Krisenzeit die Urlaub auf dem Bauernhofbetriebe und die Gastronomie sehr hart getroffen, ebenso die Weinwirtschaft. Unter den verschiedenen Wirtschaftszweigen braucht es keinen Neid und Missgunst, sondern eine gute Zusammenarbeit

Bezirksbäuerin Maria Theresia Jageregger

und ein gegenseitiges Vertrauen und Wertschätzung. Dazu bietet sich jetzt die beste Gelegenheit. Nutzen wir die Chance!


SPORT

Ein Mountainbike-Talent KALTERN - (ma) Der Kalterer Tobias Oberhammer gilt als großes Nachwuchs-Talent im Mountainbike-Sport.

er 18-jährige Tobias Oberhammer feierte in der vergangenen Saison unter anderem zwei Landesmeistertitel. Der Schüler, der vor allem Cross-Country-Rennen bestreitet, trainiert hart. In der Zukunft möchte er den Sprung in den Weltcup schaffen. Wir von der Bezirkszeitung haben mit ihm gesprochen. Wie bist du zum Radsport gekommen? Mit 10 Jahren hat mich mein Vater gefragt, ob ich an einem Schnupperkurs teilnehmen möchte. Ich nahm teil und nach einigen Trainingseinheiten wurde mir gleich klar, dass es mir viel Spaß macht. Was waren deine bisher schönsten Erfolge? Die zwei Landesmeistertitel in Cross-Country und Uphill in der Kategorie Junior im Jahre 2019 und der siebte Platz bei der Italienmeisterschaft in der Kategorie Schüler 2 (U15) im Jahre 2016. Und die schlimmste Niederlage? Die schlimmste Niederlage erlitt ich in Gröden bei einem SüdtirolCup-Rennen im Jahre 2016, da ich an erster Position lag und in der letzten Runde eine Reifenpanne hatte. Wie sieht das Training aus? Ich bekomme jede Woche ein

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Trainingsprogramm von meinem Trainer. Meistens trainiere ich mit meinen Trainingskollegen oder führe einige Trainingseinheiten alleine durch. Außerdem mache ich noch Kraft- und Stabilisationstraining. Wie lassen sich Sport auf hohem Niveau und Schule vereinbaren? Eigentlich lässt es sich ganz gut vereinbaren. Wenn man vormittags Schule hat, hat man den ganzen Nachmittag Zeit zum Trainieren und Hausaufgaben machen. Wenn man nachmittags auch Schule hat wird es manchmal stressig aber machbar. Wie erlebst du derzeit die Corona-Krise? In der Corona-Krise habe ich am Vormittag immer meinen Fernunterricht erledigt und nachmittags trainierte ich auf der Rolle. Sobald man sein Haus zu Fuß verlassen durfte, ging ich wandern oder laufen. Seit dem 27. April trainiere ich wieder im Freien.

Was sind die Wünsche für die aktuelle Saison? Wann könnte es losgehen? Meine Wünsche wären ein gutes Ergebnis bei der Italienmeisterschaft und in den nächsten Jahren den Sprung in den Weltcup zu schaffen. Ich würde mich freuen, wenn die Rennen so bald als möglich anfangen.

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