Die Musikerfamilie Veit: Sohn Victor Aurel (11 Jahre), Chantal, Mutter Christa Pircher und Vater Alexander.
Foto Sigrid Haller
GRIES - (pka) Chantal Ramona Veit feierte erst vor Kurzem ihren 14. Geburtstag, sie ist am 16. Juni 2008 in Meran geboren, aber in Gries aufgewachsen. Nach dem Besuch der Grundschule schloss sie gerade in diesen Tagen die 3. Klasse der Mittelschule Adalbert Stifter ab, im Herbst wird sie im Sprachengymnasium ihr Studium fortsetzen. Welche Fachrichtung? Die Frage erübrigt sich eigentlich, natürlich Musik! Das Talent wurde Chantal im wahrsten Sinne des Wortes in die Wiege gelegt, ist doch ihr Opa Gottfried landesweit als Komponist, Kapellmeister, Chorleiter, Klarinettist und Musikschriftsteller bekannt und immer noch aktiv. Und Vater Alexander stand 30 Jahre lang der Stadtkapelle Bozen als Kapellmeister vor, er ist Mitglied des Südtiroler Holzbläserensembles „Classic Quintet“ und Künstlerischer Leiter der „Symphonic Winds“ wie des Brass-Festivals von Meran, um nur einige musikalische Höhepunkte zu nennen. Hauptberuflich ist er Direktor der Musikschule Meran/Passeier. „Für mich stellt das Dabeisein im Finale bei der ‚Goldenen Note‘ in Wien schon eine große Ehre dar, es hat mich wirklich sehr gefreut. Aber es hätte sich auch nichts geändert, wenn ich nicht gewonnen hätte, denn allein schon unter den Besten zu sein, war ein großes Glück und eine Genugtuung für mich“, sagt Chantal. Aufgeregt sei sie nicht gewesen, denn es gab vorher bereits 2 Proben auf der Bühne, so dass es sich auch vor Publikum „ganz normal“ anfühlte. „Und meine Eltern waren auch anwesend, das war für mich beruhigend und es gab mir auch
Foto © Rosario Multari/DLife
PORTRAIT
Die Hochtalentierte
Chantal Ramona Veit Wettbewerbe und Auszeichnungen hat sie schon dutzendweise für sich entscheiden bzw. in Empfang nehmen können. Aber bei der „Goldenen Note“, einem Klassik-Nachwuchspreis in Wien, als Siegerin die Bühne zu verlassen, ist doch etwas Besonderes. Die erst 14-jährige Chantal Ramona Veit hat sich darüber riesig gefreut, sie ist aber eine bescheidene, sympathische und freundliche Teenagerin geblieben. Mit ihrer Querflöte, genauso wie auf dem Klavier oder als Sängerin – sie ist hochtalentiert und die Musik ist ihre Welt.
ein Gefühl der Sicherheit.“ Wie ist Chantal aber bis zum Finale gekommen? „Ich habe lange schon bei ‚prima la musica‘ mitgetan und mein Lehrer Professor Michael Cebe hat mich gefragt, ob ich nicht bei der ‚Goldenen Note‘ teilnehmen möchte. Zuerst musste ich ein Video einsenden, dann kam ich ins Semifinale und schließlich ins Finale. Wir waren insgesamt 9 Jugendliche, die in 3 Kategorien aufgetreten sind.“ Wie bist Du zur Querflöte gekommen? Du spielst ja auch noch hervorragend Klavier. „Es stimmt, ich hätte vielleicht auch auf dem Klavier antreten können, allerdings wählte ich heuer die Querflöte zu meinem Schwer-
punkt. Für mich ist die Querflöte fast wie ein Singen, das ich ja auch sehr gerne praktiziere. Wichtig ist jedenfalls die Kontinuität, also das tägliche Üben, zumindest eine oder zwei Stunden lang.“ Chantal hat vor 2 Jahren am Konservatorium in Trient mit dem Klavierstudium begonnen, war abwechselnd dann auch wieder in Innsbruck. Lehrer und Schülerin müssten sich gut verstehen, es gelte, die für sich geeignetsten Professoren zu finden, es soll unbedingt „stimmig“ sein. Auf die vorhergehende Frage antwortet Chantal, dass „Musik bei uns zuhause immer vorherrschend war. Gerade was Querflöte anbelangt, spielt ja auch
mein Papi dieses Instrument. So war es naheliegend, dass ich damit angefangen habe, und zwar mit 3 Jahren mit dem Mundstück, dann ging’s mit der Pikkoloflöte weiter.“ Übrigens, Klavier lernte Chantal in der ersten Klasse Grundschule, und „für das Pedal gibt es extra Erhöhungen, sonst wär’s nicht möglich gewesen.“ Seit ihrem 5. Lebensjahr hat sie immer bei „prima la musica“, entweder mit Querflöte oder Klavier, mitgetan. Spielst Du immer selbst oder hörst Du auch viel Musik, und wenn ja, welche? „Wenn ich selbst nicht gerade übe oder auftrete, höre ich immer Musik. Da gibt es einen großen Bogen, das reicht von Pop bis zu Rock, alles Mögliche. Einzig Volksmusik ist nicht so mein Ding.“ Wie aber schafft es Chantal, alles unter einen Hut zu bekommen? Querflöte, Klavier, Gesang, tägliches stundenlanges Üben, Schule, Hausaufgaben … „Das wichtigste ist eine gute Tageseinteilung, es braucht Disziplin, dann geht’s schon. Ich bin ein ganz normales Mädchen wie andere auch in meinem Alter, das sich mit Freunden trifft und über viele Dinge quasselt. Wenn andere vielleicht Sport treiben, bin ich bei meiner Musik, das ist meine Lieblings-Freizeitbeschäftigung.“ Abschließend noch: Was hast Du für Pläne, welche Ziele verfolgst Du? „Ganz klar im Musikbereich. Ich könnte mir vorstellen, als Solistin aufzutreten oder in einem Orchester mitzuspielen, das wäre mein Traum. Primär jedoch als Querflötistin. Es bereitet mir große Freude, wenn ich bedeutende Komponisten interpretieren kann.“ Chantal vergleicht die Musik mit einem Leistungssport, denn „sie kann auch sehr anstrengend sein, aber man kann vielen Menschen eine Freude bereiten, das ist für mich das schönste Geschenk.“
Früh übt sich, was ein Meister werden will: Chantal spielt bereits im Kindergartenalter die Pikkolo-Flöte.
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