WIR 07 vom 05/07/2024

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Kundenberater Maier Manfred

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

„Leistbares Wohnen“ ist ein zunehmend aktuelles, oft auch ein kontroverses Thema geworden, das in Südtirol und auch in anderen Ländern wie Österreich und Deutschland an Bedeutung gewinnt. Der hohe Anteil von Besitzern einer Eigentumswohnung in Südtirol mag suggerieren, dass Wohnen leistbar ist, doch die Realität sieht anders aus. Hohe Mieten im Durchschnitt von rund 1.000 Euro machen es vor allem jungen Menschen schwer, eine Wohnung zu finden. Die Ursachen für die steigenden Mieten sind vielfältig. Faktoren wie begrenzte Baugrundstücke, steigende Bau- und Energiekosten, hohe Immobilienpreise sowie bürokratische Hürden tragen zu dieser Entwicklung bei. Darüber hinaus steigen die Lebenshaltungskosten im Allgemeinen schneller als die Gehälter. Dies führt dazu, dass viele Menschen Schwierigkeiten haben, die steigenden Mietpreise zu bewältigen. Die Landesregierung hat einige Maßnahmen vorgeschlagen, um das leistbare Wohnen zu fördern. Dazu gehört die Einführung eines Vermieterschutzfonds, verstärkte Nutzung von Wohnungen durch gemeinnützige Organisationen, Überprüfung der GISRegelung für ungenutztes Bauland und vieles mehr. Ob diese Maßnahmen jedoch effektiv umgesetzt werden und

langfristig zu einer Verbesserung der Wohnsituation führen, bleibt abzuwarten.

Leistbares Wohnen muss für alle Menschen in unserem Land gewährleistet sein. Die Schaffung eines ausgewogenen und gerechten Wohnraumangebots ist entscheidend für die soziale Integration, wirtschaftliche Stabilität und das Wohlbefinden der Bevölkerung. Die Politik und ebenso die Wirtschaft sind gefordert, gemeinsam alle Anstrengungen zu unternehmen, dass die Mietbelastung maximal auf 25 % des Einkommens begrenzt ist. Gerechte Löhne und gerechte Steuern auf Immobilien sind Voraussetzung. Das müsste doch machbar sein! Die ausufernde Bürokratie verschlingt außerdem gutes Steuergeld und behindert obendrein eine zügige Abwicklung der notwendigen Akte.

Schreiben Sie uns, was Sie schon immer gerne sagen wollten, was Sie in Ihrer Umgebung stört, aber auch, was Ihnen besonders gut gefällt. Verbringen Sie eine gute Zeit und freuen Sie sich des Lebens. Es ist es wert, meint am 1. Juni

Ihr Walter J. Werth wjw@bezirksmedien.it

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INHALT

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Kunst & Kultur Seiten 20-21
Wandertipp
Seite 28-29
Vom

„leistbaren“ Wohnen können viele nur träumen

Man spricht gerne von Wohnträumen, Traumwohnungen, Wohnräumen. Neuerdings ist das Unwort

„Leistbares Wohnen“ für viele ein Reizthema. Eines ist klar, jammern und gegenseitige Schuldzuweisungen führen zu keiner Lösung.

SÜDTIROL - (red) Das Kapitel 15 des Regierungsprogramms 20232028 der Südtiroler Landesregierung beginnt mit folgendem Satz: „Die Bereitstellung von leistbarem Wohnraum für die ansässige Bevölkerung ist eines der Schwerpunktziele der gegenständlichen Regierungsvereinbarung. Sie dient der Unterstützung junger Familien ebenso wie der sozialen Integration und ist ein wirksames Mittel gegen die Abwanderung junger Talente Eine alte Faustregel lautet, dass maximal ein Drittel des Einkommens fürs Wohnen ausgegeben werden sollte.

Eine Zwei-Zimmerwohnung kostet in Südtirol im Durchschnitt zwischen 700 und 1.100 Euro im Monat, eine Drei-Zimmerwohnung 900 bis 1.400 Euro im Monat. Wenn also Monatsmieten durchschnittlich um die 1.000 Euro betragen, müsste jemand schon über ein Gehalt von rund 3.000 Euro verfügen, damit die Rechnung aufgeht. Solche Gehälter sind eher rar, weshalb es sich vor

allem junge Menschen immer weniger leisten können, eine eigene Wohnung zu mieten, geschweige denn eine Eigentumswohnung anzuschaffen.

„Leistbares Wohnen“ ist allerdings kein auf Südtirol beschränktes Problem. Auch andere Länder wie Österreich und Deutschland tun sich schwer, das Problem in den Griff zu bekommen. Steigende Bau- und Energiekosten, stark mit Zinsen belastete Kredite, hohe Immobilienpreise und weitere Gründe sind daran schuld, dass das Wohnen überall teurer wird. Eines ist jedoch klar: Die durchschnittlichen Löhne und Gehälter steigen weniger stark als die allgemeinen Preise.

WIE SIEHT ES

DER FACHMANN

Alexander Benedetti, Präsident der Südtiroler Maklervereinigung, erklärte kürzlich in einem Interview mit dem „Dolomiten-Markt“, er versteht unter „Leistbares Wohnen“, „dass sich auf dem Immobilien-

markt ausreichend Wohnungen zu kaufen oder zu mieten befinden, die aufgrund der Vermögens- und Einkommensstruktur der Bevölkerung erworben oder angemietet werden können.“ Südtirol habe im Vergleich zu anderen Ländern mit rund 70 Prozent einen sehr hohen Anteil von Eigentümern. Daraus sei ersichtlich, dass in Südtirol das Wohnen sehr wohl leistbar ist. Wohnungseigentum sei außerdem eine Investition, die sich immer auszahle. Das mag stimmen. Dennoch unterscheidet sich Südtirol ein wenig vom benachbarten Ausland, im Wesentlichen in folgenden Punkten:

• Die Landschaft und die Lage machen Südtirol zu einem begehrten Wohnort auch für NichtSüdtiroler. Nicht konventionierte Wohnungen (also jene, die frei auf dem Markt zu haben sind) finden deshalb auch für sehr hohe Preise mehr als genügend Käufer – Stichwort Zweitwohnungstourismus.

VIELE GRÜNDE FÜR PREISTREIBEREI

• Im Verhältnis zur Fläche Südtirols steht wenig für Wohnungen nutzbarer Grund zur Verfügung. Das macht es schwierig, neue Baugründe auszuweisen.

• Gesetzliche Vorgaben wie die Verpflichtung zur Garagen- bzw. Parkfläche für jede Wohnung lassen die Baukosten steigen. Auch der vorgegebene KlimaHausStandard ist ein Kostenfaktor.

• Die Bürokratie wird immer aufwendiger. Zusätzliche bürokratische Arbeitsschritte müssen bezahlt werden.

• Die Löhne und Gehälter sind im Vergleich zu anderen Ländern wie Deutschland oder Österreich niedriger. Für Südtirol wie für andere Länder gilt indessen: Mit dem massiven Anstieg der Zinsen im vergangenen Jahr hat sich die Lage weiter verschärft, und auch wenn die Zinsen mittlerweile zurückgegangen sind, ist der Druck weiterhin hoch.

WAS WILL DIE LANDESREGIERUNG UNTERNEHMEN

Laut Kapitel 15, Seite 51, im Regierungsprogramm ist unteranderem folgendes festgeschrieben:

Bereich Mietwohnungsmarkt

• Einführung eines Vermieterschutzfonds als Anreiz für die Bereitstellung von Mietwohnraum an Ansässige

• Verstärkte Nutzung der Möglichkeit seitens des WOBI, Wohnungen zum Zwecke der Weitervermietung an Berechtigte anzumieten

• Einführung eines Garantiefonds für zu akkreditierende gemeinnützige Organisationen und Körperschaften, die Wohnungen anmieten, um sie an sozial schwächere Mitglieder der Gesellschaft weiterzuvermieten

• Prüfen einer gesetzlichen Senkung der Gemeindeimmobiliensteuer auf Wohnungen, die an dauerhaft ansässige Personen vermietet werden

• Prüfung einer Erhöhung der GIS auf kurzzeitig vermietete Wohnungen

• Prüfung der GIS-Regelung für ungenütztes Bauland, Leerstand und Zweitwohnungen (sogenannte „SuperGIS)

• Prüfung der Wiedereinführung des Landesdarlehens für den Erwerb der Erstwohnung

• Evaluierung der gesetzlichen Dauer der Sozialbindung, vor allem in touristischen Gemeinden; Überprüfung einer Anhebung der Bindung auf 20 Jahre zwecks Harmonisierung der Fristen; Im Falle einer vorzeitigen Veräußerung der Immobilie müssen die erhaltenen Beiträge zurückerstattet werden.

• Förderung von Wohnprojekten mit Mietnutzung zum Landesmietzins auf gefördertem Bauland durch gemeinnützige Organisationen (z.B. Genossenschaften oder Stiftungen) und öffentliche Körperschaften.

...So steht es auf dem Papier. Doch Papier ist bekanntlich geduldig. Auf konkrete Umsetzung sind wir gespannt.

(Quelle: DOLOMITENMARKT.IT)

EIN BLICK ZURÜCK

Vor 18 Jahren erschien das Buch „Weil das Land sich ändern muss“. Herausgeber Michl Ebner hat namhafte Südtiroler Persönlichkeit um ihre Einschätzungen gefragt. Darunter auch Rosa Franzelin-Werth, von 1973 bis 1992 Abgeordnete zum Südtiroler Landtag und Mitglied des Wohnbaukomitees, von 1989 bis 1991 Landtagspräsidentin, von 1992 bis 2005 Präsidentin des Instituts für den sozialen Wohnbau des Landes Südtirol. Wenn man die Situation vor 18 Jahren und die Ausblicke von damals betrachtet muss man feststellen, dass sich einerseits wenig geändert hat und die Probleme parallel mit der Bürokratie gewachsen sind.

Bezeichnend ist folgende Passage aus dem Buch: „Südtirol, quo vadis? Die Lösung des Wohnungsproblems in Südtirol wird zunehmend in die Ferne rücken und die Unzufriedenheit und die Aggressionen unter der einheimischen Bevölkerung werden zunehmen, wenn wir nicht innehalten und nachdenken, wohin Südtirol in den nächsten Jahren gehen will oder gehen soll. Was sind die Ursachen für den Bedarf zusätzlicher Arbeitskräfte von außen?

Ist es die überhitzte Wirtschaft? Oder wollen unsere einheimischen Bürger bestimmte, schlecht bezahlte Arbeiten nicht machen? Sind die Arbeitszeiten mit den Familienvorstellungen nicht kompatibel?“

gelung angemessen ist, so müsste diese auf alle Mieter von privaten Wohnungen angewandt werden, d.h. dass niemand mehr als 25 % des Einkommens an Miete zu bezahlen hätte. Für alle, welche dieselben Voraussetzungen haben, um in einer Institutswohnung zu wohnen, müsste durch die Gewährung des Wohngeldes bis zur Höhe der Landesmiete, das Wohnen leistbar gemacht werden. Entweder werden die Löhne in Südtirol höher, damit sich Arbeitende eine Wohnung mit 25 % des Einkommens leisten können oder es muss durch Umschichtung der Geldmittel von Unternehmensförderung auf Bezahlung des Wohngeldes die Wohnungen leistbar gemacht werden. Alles andere sind fromme Wünsche.

KONKRETE MASSNAHMEN:

1. Die Kleinsparerwohnbauhilfe muss vereinfacht werden.

2. Die Gewährung des Beitrages und Auszahlung der Förderung muss innerhalb eines Jahres erfolgen. (Wer schnell gibt, gibt doppelt)

3. Die Beträge der Förderung müssen an die erhöhten Baukosten angeglichen werden.

EINIGE RECHENBEISPIELE

Am 23. August 2023 schrieb die damalige LR. Waltraud Deeg folgendes: Im Jahr 2022 wurden 1913 Gesuche um Wohnbauhilfe genehmigt mit 342 Millionen Auszahlung. Das wären im Schnitt 17.877.-€

Schaffung einer Bürgschaftsgenossenschaft für den Eigenheimerwerb. Entweder durch eigene Neugründung oder diese in die GARFIDI Genossenschaft integrieren.

Am 26. September 2023 hat LR. Deeg in den „Dolomiten“ erklärt, dass das WOBI bis 2026 insgesamt 242 Wohnungen verwirklichen wird und für weitere 375 Wohnungen die Baugründe in Aussicht gestellt sind. Dafür sind 323,7 Millionen als Baukosten vorgesehen. Das würde bedeuten, dass die insgesamt 617 vorgesehenen Wohnungen im Schnitt pro Wohnung 524.635 € kosten würden. Dabei handelt es sich bei einzelnen Bauobjekten sogar um Abbruch und Wiederaufbau, d.h. dass keine Grund- und Erschließungskosten anfallen. Die Mieten in unserem Land sind immer noch so hoch, weil die Nachfrage zum Teil durch die benötigten ausländischen Arbeitskräfte weiter steigt. In Bozen und Brixen bedingt dies auch zusätzlich die Universität, deren Auswirkungen auf den Wohnungsmarkt nie angesprochen wurde.

Die Bezirkszeitung sprach mit Rosa FranzelinWerth über ihre Einschätzung der Ist-Situation, die sie wie folgt beschreibt:

Leistbares Wohnen ist in Südtirol allumfassend nur für die Mieter des Wohnbauinstituts gewährleistet. (Miete zwischen 10 – 25 % des Einkommens). Wenn diese Mietenre-

Wenn der Großteil dieses Betrages = 21,7 Millionen für Bau oder Kauf ausgegeben wurde ist zu fragen, wie viele Gesuchsteller bzw. neue Wohnungen konnten bezogen werden? Zudem ist interessant, dass 466 Gesuche um Bausparen insgesamt 48,5 Millionen vom Rotationsfond mit 1,25 % Zinsen erhalten haben, d.h. im Schnitt 105.618 €. Hier wäre zu fragen, auf wie viel sich der niedrigste Betrag und wieviel sich der Höchste belief.

Förderungsempfänger müssen jetzt die Bindungseintragung beim Notar machen und müssen dafür dort aber ca. 1.200 € zahlen. Diese Eintragung muss unbedingt wieder vom Amt für den Bürger kostenfrei gemacht werden! Notwendig wäre zudem die

Was passiert, wenn Betriebe in Krise kommen und auch die angeworbenen Ausländer arbeitslos werden und somit verstärkt unser Sozialsystem belasten? Sind kurzsichtige Gewinnmaximierungen von Betrieben, welche dem Land, der Allgemeinheit, große finanzielle Belastungen aufbürden, tragbar? Wird bei Neuansiedlungen von Betrieben oder Betriebserweiterungen gefragt, ob dafür die notwendigen Arbeitskräfte im Lande sind? Wenn nicht, wer trägt dann die Nebenund Folgekosten? Auftretende Probleme müssen an der Wurzel erfasst werden!

Traumland Südtirol: Wohnen muss leistbar sein

Egal, wo man sich in Südtirol befindet, man wird um die eigene Heimat beneidet. Hält aber das Traumland Südtirol wirklich das, was es verspricht? Die scheinbar heile Welt hat nämlich ihre Schattenseiten, denn die Wohnsituation ist für junge Menschen in Südtirol schwierig, wenn nicht gerade desolat.

So sieht es auch die Vorsitzende des Südtiroler Jugendrings Tanja Rainer. Sie bezeichnet darin die Wohnsituation für junge Menschen in Südtirol als „katastrophal“. Die Lebenshaltungskosten steigen und Wohnen wird besonders für junge Menschen, die in der Regel weniger verdienen, kaum noch leistbar. Selbst mit einem Durchschnittgehalt verschlinge die Miete bis zu 60 oder 70 Prozent des Monatsgehalts.

LEERSTAND VERMINDERN, ALTERNATIVE WOHNFORMEN FÖRDERN

Ein Phänomen, das auch der Heimatpflegeverband problematisch sieht: „Es darf nicht sein, dass nur mehr 20 Prozent der Studierenden aus dem Ausland zurückkommen, weil sie sich das Wohnen nicht mehr leisten können. Tanja Rainer

ist hier vollends beizupflichten: Wenn wir so weitermachen, gehen uns in Südtirol irgendwann die Jugendlichen aus“, so Claudia Plaikner, Obfrau des Heimatpflegeverbandes. Der Heimatpflegeverband unterstützt daher die Forderungen der Vorsitzenden des Jugendrings und plädiert für mehr konventionierte Wohnungen und für konkrete Maßnahmen gegen die hohen Mietpreise. „Es braucht Anreize, dass leerstehende Wohnungen vermietet werden. Dass ein Großteil nur touristisch vermietet wird, während der Mietwohnungsmarkt untragbare Preise verlangt, darf nicht hingenommen werden“, so Plaikner. Die Wohnkapazitäten seien bereits vorhanden. Es brauche also nicht mehr Wohnbau, sondern ein Umdenken: Der Leerstand muss dringend vermindert und alternative Formen des Wohnens wie Co-Housing, Einlieger-Wohnungen müssen gefördert werden. Dieser unsichtbare Wohnraum habe ebenfalls großes Potenzial, unkompliziert und schnell Entlastung zu schaffen, die es dringend brauche, so die Obfrau des Heimatpflegeverbandes.

SPEKULATIONEN TREIBEN DIE PREISE IN DIE HÖHE

Der Heimatpflegeverband fordert daher auch einen stärkeren Einsatz gegen Spekulation am Immobilienmarkt. Südtirols touristische Hochburgen weisen bereits jetzt eine rasant steigende Zahl an Wohnungen und Gebäuden auf, die an finanzkräftige, nicht ansässige Menschen verkauft werden. Laut der Plattform immobiliare. it sind die Immobilienpreise in den Alpen in den letzten fünf Jahren exponentiell gestiegen, allein der Gemeinde Abtei um 30 % (Stand Dezember 2023), in Gröden werden Quadratmeterpreise von bis zu 13.500 Euro verlangt. Das macht diese Ortschaften zu den teuersten Alpendörfern. Meist werden diese Zweitwohnungen nur kurzzeitig bewohnt oder stehen ganzjährig leer, weil sie als Geldanlage dienen. Das birgt die Gefahr, dass beliebte Tourismusdörfer zu Geisterstätten werden, wo langfristig auch die Arbeitskräfte fehlen. „Das Konkurrieren mit großen Investoren macht es für Jugendliche unmöglich, sich ein eigenes Heim zu schaffen“, befindet Valentine Kostner, Vor-

untermarzoner.it

standsmitglied des Heimatpflegeverbandes aus Gröden. „Hinzu kommen Tourismuswerbung und Großveranstaltungen, die weitere Interessenten locken und den Wohnungsmarkt anheizen. Gelder hierfür wären besser in sozial und kulturell nachhaltige Projekte investiert.“

FAZIT: EIN APPELL FÜR LEISTBARES

UND SOZIALES WOHNEN IN SÜDTIROL

Der Heimatpflegeverband fordert von der Landesregierung daher dringend echte Lösungen zu erarbeiten. „Will Südtirol in Richtung Monaco gehen oder will es leistbares, gerechtes und soziales Wohnen schaffen?“, hatte Tanja Rainer als Frage in den Raum gestellt; diese provokante Frage stellt sich auch der Heimatpflegeverband. Es bleibt zu hoffen, dass sich das Traumland Südtirol nicht zum Privileg weniger Reicher entwickelt, sondern ein Traum bleibt, der auch von jungen Südtirolern weiterhin gelebt werden kann.

(Quelle: PM Heimatpflegeverband Südtirol)

Mara Kerschbaumer „Zett“-Miss Südtirol 2024

LOKALES

Neuen Marschier-Marsch komponiert

Der bekannte Musiker Franz Rieder aus Steinegg stellt den „Dolomitengruß“ vor

STEINEGG - (pka) Ausgelöst wurde das Vorhaben, einen MarschierMarsch zu komponieren, die Pracht der Dolomiten in einem Musikstück festzuhalten. Und dem Steinegger Kirchenmusiker, Musiklehrer und Komponisten Franz Rieder ist dies mit seinem neusten Werk, dem Marschier-Marsch „Dolomitengruß“ gut gelungen. Rieder ist bekanntlich mit der Blasmusik eng verbunden und es ist sein Anliegen, mit „echter“ Marschmusik den einheimischen Musikkapellen eine Möglichkeit zu bieten, anstelle englischsprachiger Kompositionen, den „Dolomitengruß“ in ihrem Repertoire aufzunehmen. In letzter Zeit würden nämlich vermehrt solche Werke bevorzugt, was eigentlich schade sei.

Übrigens, das Stück wurde vom Nordtiroler Erfolgskomponisten Engelbert Wörndle arrangiert und es ist im Südtiroler Musikverlag Munodi Edition, der sich um die Förderung und Bekanntmachung heimischer Komponisten kümmert, erschienen. Der Komponist Franz Rieder, Jahrgang 1942, besuchte die Kirchenmusikschule in Brixen und eine Ausbildung zum Kapellmeister in Innichen. Er leitete zuerst die Musikkapelle Jenesien, bevor er zur Musikkapelle Oberbozen wechselte und dort bis 1990 blieb. Auch in seinem Heimatort Steinegg übte er die Funktion des Kapellmeisters aus. Rieder führt seit Längerem eine Privatschule in Bozen, in der er

So sieht der „Dolomitengruß“ des Komponisten Franz Rieder aus.

unter anderem Ziehorgel-Unterricht erteilt. Als Komponist beschäftigt er sich vorwiegend mit Blas- und geistlicher Chormusik. Im Jahr 2012 erhielt Franz Rieder die Verdienstmedaille des Landes Tirol.

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Traminer Feuerwehr wird 140 Jahre alt

Mit einem großen Festakt wurde das runde Jubiläum begangen - Geschichtlicher Rückblick – Segnung eines neuen Geländefahrzeuges

TRAMIN - (pka) Anfang Juni konnte die Freiwillige Feuerwehr Tramin ihr 140-jähriges Bestandsjubiläum begehen – eine wahrlich lange Zeit, die mit einem umfangreichen geschichtlichen

Rückblick dargestellt wurde. Beim Festakt am Traminer Rathausplatz begrüßte Kommandant Stephan Ritsch zahlreiche Ehrengäste und Abordnungen der Feuerwehren sowie

örtliche Vereine. Für die musikalische Umrahmung sorgte die Bürgerkapelle Tramin. „Für uns war und ist es gemäß unserem Leitspruch ‚Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr‘ selbstverständlich, allen in Not geratenen Mitbürgern beizustehen, helfend einzugreifen, wo immer es erforderlich ist. Unsere Wehr wurde bereits 1884 gegründet, mit ausschlaggebend waren einige Großbrände, die viel Schaden angerichtet hatten“, fährt Ritsch fort. Anschließend berichtet Jürgen Geier, seines Zeichens Pressesprecher der FF, über einige wesentliche Punkte aus der Chronik: „Die Ortswasserleitung bestand damals aus Holzrohren, geeignetes Löschmaterial war spärlich vorhanden. Die Kameraden trugen Joppen aus Loden und Mützen, die Steiger hingegen waren schon mit Leinenhosen, Lederhelmen und Beilpickel ausgerüstet. Heute kann man sich das gar nicht mehr vorstellen. Und der Feueralarm wurde durch Anschlagen der Kirchenglocken ausgelöst, die Geräte und die Mannschaft hatten als Beförderungsmittel ein Pferdegespann zur Verfügung.“ Soweit die Anfänge der Feuerwehr im ausgehenden 19. Jahrhundert.

Das faschistische Regime beendet abrupt das Gedeihen der Traminer Wehr, erst nach dem Zweiten Weltkrieg konnten nach der Wiedergründung

Ehrenkommandant und Wiedergründungs-Mitglied Erich Ritsch.

die ersten geeigneten Fahrzeuge angeschafft werden. Im vergangenen Jahr ging ein langersehnter Wunsch in Erfüllung, denn im neuen Gemeinschaftshaus fand neben der Bürgerkapelle und dem Bergrettungsdienst auch die Freiwillige Feuerwehr eine neue Heimstätte. Dort können die 8 Einsatzfahrzeuge, die inzwischen im Dienst sind, gut untergebracht werden. Gerade was die Einsätze anbelangt, stehen die Männer und Frauen der Wehr immer öfter bereit: die Anzahl nahm in den vergangenen Jahren stets zu und erreichte 2023 mit 94 Einsätzen den höchsten Stand in ihrer 140-Jährigen Geschichte. „Heute zählt unsere Wehr 46 aktive Mitglieder, 10 Jugend-Mitglieder, 9 Ehrenmitglieder und 3 Wehrmänner außer Dienst“, ergänzt Geier. Seit 2013 steht der Traminer Wehr Stephan Ritsch als Kommandant vor, sein Stellvertreter ist Andreas Scarizuola. Eine Grußbotschaft überbrachten Bürgermeister Wolfgang Oberhofer und Bezirksfeuerwehrpräsident Markus Bertignoll.

Beim Festakt am Traminer Rathausplatz blickt Kommandant Stephan Ritsch auf eine Erfolgsgeschichte seiner Wehr zurück.
Pfarrer Josef Augsten segnete das neue Geländefahrzeug der FF Tramin, assistiert von Fahrzeugpatin Silvia Werth.

Fahrzeugpatin Silvia Werth (von links), Karl Teutsch, Fähnrich Tobias Micheli, Otto Pernstich, Pfarrer Josef Augsten, Bürgermeister Wolfgang Oberhofer, Altkommandant Karl Zöggeler, Ehrenkommandant Erich Ritsch, Bezirksfeuerwehrpräsident Markus Bertignoll, Kommandant Stephan Ritsch, Kommandant-Stellvertreter Andreas Scarizuola mit dem neuen Geländefahrzeug.

SEGNUNG EINES NEUEN FAHRZEUGES

Einen Höhepunkt des Festaktes stellte die Segnung des neuen Einsatzfahrzeuges dar, das den aus dem Jahr 1984 stammenden Fiat Campagnola ersetzt. Beim neuen Geländefahrzeug mit Anhängerkupplung handelt es sich um einen Ford Ranger mit 10-Gang-Automatikgetriebe, das sich besonders für Einsätze auf Forst- und Waldwegen eignet. Ortspfarrer Josef Augsten segnete das neue Fahrzeug, als Fahrzeugpatin fungierte Silvia Werth.

ALTE UND JUNGE WEHRLEUTE VEREINT

Der frühere Kommandant und heutige

Ehrenkommandant Erich Ritsch – er leitete von 1960 bis 1993 die Traminer Wehr – ist als einziger der Gründungsmänner bei der Jubiläumsfeier noch dabei, also seit sage und schreibe 78 Jahren! Er erinnert sich, dass es damals mit Geräten und Einsatzfahrzeugen sehr mager ausschaute, „wir befanden uns ja erst im Aufbau.“

Die beiden Jugendfeuerwehrburschen Lukas Calliari, 12 Jahre alt, und Jonas Artur Peer, 14 Jahre alt, sind aber schon mit großer Begeisterung dabei. Neben dem Spaß sind es die gleichaltrigen Kameraden, vor allem aber die Wettbewerbe, die sie bestreiten.

„Aber wir helfen natürlich auch gerne anderen Menschen in Not.“

Kommandant Stephan Ritsch, Fahrzeugpatin Silvia Werth und KommandantStellvertreter Andreas Scarizuola (von links) freuen sich auf ihr soeben gesegnetes neues Geländefahrzeug.

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LOKALES

Pfadfinder seit 50 Jahren aktiv

Die Haslacher Pfadis blicken auf ein halbes Jahrhundert Tätigkeit zurück – Sie feierten

3 Tage lang im Bozner Mignone-Park

BOZEN - (pka) Üblicherweise bewegen sie sich in freier Natur, sind besonders gerne im Wald, auf Wiesen und am Berg unterwegs. Diesmal jedoch war eine große Feier angesagt, ist ihr Stamm Haslach, so werden die eigenständigen Ableger bezeichnet, im heurigen Jahr 50 Jahre alt geworden. Und sie feierten nicht allein, denn viele Mitglieder befreundeter Stämme, Bekannte und Angehörige „durften“ auch mit dabei sein. Begonnen hatte alles in Lichtenstern/Ritten, wo 1973 der katholische Verband deutscher und ladinischer Pfadfinder in Südtirol gegründet wurde. Bald darauf, es war im Jahr 1974, entstanden in Haslach gleich 3 Pfadfindergrup-

pen, denn die Begeisterung der Kinder und Jugendlichen in diesem Stadtviertel war entsprechend groß. Die Pionierarbeit dieser 3 Gruppen leisteten damals Hansfried Keitsch, Norbert Lantschner und Herbert Schatzer. Seither sind die Haslacher Pfadis immer aktiv, die Anzahl der Mitglieder schwankte im Laufe der Jahre, derzeit zählen sie an die 45 Kinder und Jugendliche, wobei Mädchen und Buben sich die Waage halten., Lukas Braun, stellvertretender Stammvorsitzender, erläutert im Gespräch mit der Bezirkszeitung, dass „wir neben der Erkundung der Naturlandschaft unseren jungen Mitgliedern auch den Respekt untereinander sowie Flora und

Fauna nahebringen. Gerade in der heutigen Zeit sind Wertschätzung und Achtung vor Menschen und Tier gefragt und wir können mit Genugtuung miterleben, wie sich unsere Pfadis in diesem Sinne verhalten.“ Es würde aber auch viel miteinander gespielt und gebastelt, hier im Mignone-Park haben die Pfadis Zelte aufgebaut, wo untertags „Handwerker“ tätig sind und Spiele durchgeführt werden. Sie haben sogar eine eigene Küche und ein „Arbeitsamt“ eingerichtet. Mit den Wölflingen I beginnt die „Pfadfinderkarriere“, da sind sie 6 bis 9 Jahre alt, weiter geht’s mit den Wölflingen II (10 bis 11 Jahre), bevor man „Jupfi“, also Jungpfadfinder (Mittelschulalter) wird. Ab 15 Jahren werden sie dann zu „richtigen“ Pfadis, anschließend Rover (ab 18) und Gilde werden all jene bezeichnet, die nicht mehr aktiv sind.

Sanja Oberprantacher, 15 Jahre, ist bereits seit der ersten Klasse Grundschule begeistert dabei: „Es gefällt mir In der Gemeinschaft mit Gleichgesinnten, der Zusammenhalt unter uns Pfadis ist ungemein stark.“ Ebenso euphorisch äußert sich der Wölfling I Francesco Cap-

pelletto, 9 Jahre, der durch einen Freund den Weg zu den Pfadis fand: „In der Natur, auf den Bergen fühle ich mich wohl. Wichtig ist auch, dass nie jemand von der Gruppe ausgeschlossen wird und wir immer alles gemeinsam entscheiden.“

Lukas Braun
Sanja Oberprantacher
Francesco Cappelletto
Eifriges Treiben herrschte bei der 50-Jahr-Gründungsfeier der Haslacher Pfadfinder im Mignone-Park.

Online am Samstagmarkt

Auch der ambulante Handel stellt sich der neuen Situation – Homepage wurde kürzlich vorgestellt

BOZEN - (pka) Die Wanderhändler im Kaufleuteverband der „Confesercenti“ haben sich bereits vor Jahren zum Ziel gesetzt, mit einer eigenen Homepage auf sich und ihre Produkte, die ein großes Sortiment umfassen, aufmerksam zu machen. So könne man sich bequem von zuhause aus mittels Internetseite www.marktbz.it über die angebotenen Waren, die am wöchentlichen Samstagmarkt am Bozner Siegesplatz bereitstehen, informieren.

Wie Alessio Magris, der Präsident der Wanderhändler, dazu erklärt,

seien bis zu 300 Standbetreiber schon am frühen Morgen unterwegs, um ihrer Kundschaft die Waren feilzubieten. „Es geht hier zum einen darum, uns bei Einheimischen, vor allem aber ausländischen Gästen, noch bekannter zu machen, zum anderen wollen wir uns selbst als Wanderhändler in der Öffentlichkeit präsentieren.

Bekanntlich sind es vorwiegend Familienbetriebe, die keine Mühe scheuen, auch bei schlechtem Wetter ihren Stand aufzubauen und kompetent zu betreuen.“

Die Ausführungen von Magris wer-

den von Mirko Bertoldi, leitender Mitarbeiter der „Confesercenti“, ergänzt: „Unser Vorhaben zielt zudem darauf ab, mit diesem digitalen Kanal neue Kunden anzusprechen und die bestehenden Kunden zeitgemäß zu informieren. Wir haben gemerkt, dass der Samstagmarkt im Netz bisher so gut wie nie aufgeschienen ist, und dem wollen wir nun entgegenwirken. In Bozen gibt es nicht nur den Eismann Ötzi, die Lauben oder den Waltherplatz, auch wir sind seit vielen Jahrzehnten hier tätig.“

Es kämen hier sehr viele Branchen zusammen, das Angebot sei riesig, die Preise konkurrenzfähig. Immerhin besuchten den wöchentlichen Samstagmarkt zwischen 5000 und 10.000 Menschen, dies hänge vom Wetter und der Jahreszeit ab. Die bei der Pressevorstellung anwesende Stadträtin Johanna Ramoser wies noch darauf hin, dass dieses Projekt von der Gemeinde Bozen begrüßt und finanziell unterstützt worden sei.

Ein riesiges Warenangebot in verschiedenen Preislagen wartet auf Besucher und Käufer.
Johanna Ramoser (von links), Mirko Bertoldi und Alessio Magris zeigten sich erfreut über die neue Homepage des Samstagmarktes.

Für den Frieden radeln

SARNTHEIN/ROM - (br) „30 Tage für den Frieden“: Unter diesem Motto tritt Hermann Spiess, Tischler aus Sarnthein, in die Pedale und radelt bis nach Rom. Er will damit ein Zeichen für den Frieden setzen, den Frieden im eigenen Umfeld. Start ist am 12. Juli auf dem Kirchplatz in Sarnthein. „Es geht mir um ein gutes Miteinander, um Respekt gegenüber dem Nächsten, um den Frieden zwischen mir und dir, unter Geschwistern, unter Geschäftspartnern, im Bekanntenkreis“, sagt Spiess und will dem Frieden ganz bewusst eine Zeit geben. So tritt er die Radtour an und bringt die Botschaft in die Städte und Dörfer entlang der Strecke. Sponsoren sucht er dafür keine – ganz bewusst. Für das, was er für sein Vorhaben braucht, will er selbst aufkommen.

IN 21 ETAPPEN BIS ROM

21 Stationen sind geplant: Start ist am 12. Juli um 9 Uhr in Sarnthein, erster Stopp in Bozen, wo Spiess im Rathaus Bürgermeister Renzo Caramaschi trifft

und Aufkleber mit der Friedenstaube übergibt. „Ich habe alle Bürgermeister der Gemeinden mit geplantem Zwischenstopp angeschrieben; unter den Ersten, die geantwortet haben, waren der Bürgermeister von Bozen und die Bürgermeisterin von Neumarkt, Karin Jost, die Spiess ebenfalls im Rathaus besucht.

Nächste Stationen sind Ala, Verona und Peschiera, wo Spiess am 17. Juli ankommen wird. Dann geht es weiter nach Mantua, Mirandola und Bologna. 3 Etappen sind es von dort bis nach Florenz, wo er am 24. Juli sein wird, 5 bis Orvieto und 4 dann noch bis zum Ziel: Rom. In der Ewigen Stadt wird Spiess am 6. August eintreffen. So ist es geplant.

JEDER KANN

MITRADELN

Frieden ist ein großer Wert, der im Kleinen, bei jedem einzelnen beginnt. Der Gedanke, etwas zu tun, ein Zeichen zu setzen und für den Frieden zu sensibilisieren, begleitete Spiess schon länger, vor einem Jahr dann

Bereit, in die Pedale zu treten (von links): Hermann Spiess mit Frau Evi Franzelin und Herbert Mair. Er wird die letzten Etappen bis nah Rom mitradeln.

wurde die Idee konkret, und sie ließ ihn nicht mehr los. So plante er die Radtour von seinem Heimatort bis nach Rom, wohin bekanntlich alle Wege führen.

Ursprünglich wollte er es mit seiner Frau Evi angehen, beschloss dann aber, die Idee für den Frieden auch noch mit anderen zu teilen. So kann sich jeder anschließen und mitradeln

– auf einer oder mehreren Etappen. Auf Instagram informiert Spiess über die einzelnen Etappen. Die Route führt – wo immer es geht – über Wege abseits der Straße und ist auch für den „Durchschnittsradler“ bewältigbar. „Radle auch du mit Spaß für den Frieden“: So lautet der Aufruf, mit dem Spiess andere für die Idee begeistern will.

Frauengesundheit - Die Gynäkologie begleitet Frauen in jeder

Frauen erleben Phasen und Ereignisse in ihrem Leben, die spezifische medizinische Bedürfnisse und potenzielle Gesundheitsrisiken mit sich bringen. Der Menstruationszyklus, die Schwangerschaft und Geburt sowie die Menopause unterliegen komplexen hormonellen Einflüssen und bedürfen einer gezielten Vorsorge und medizinischen Betreuung. Frauen können von Endometriose, Myomen, Ovarialzysten und gynäkologischen Krebserkrankungen betroffen sein, die spezialisierte Untersuchungs- und Behandlungsmethoden erfordern. Diese Besonderheiten des weiblichen Körpers begründeten einst die Entstehung einer eigenen medizinischen Fachrichtung, der Gynäkologie (Frauenheilkunde). Von jungen Mädchen, die ihre ersten Fragen zur Pubertät haben, bis hin zu Frauen in der Menopause, beschäftigt sich die Gynäkologie mit den unterschiedlichsten und den

sich im Laufe des Lebens verändernden Bedürfnissen der Frau. Um eine lückenlose Vorsorge und adäquate Behandlung zu garantieren, ist es für Frauen besonders wichtig, regelmäßig zur gynäkologischen Untersuchung zu gehen. Eine vertrauensvolle ArztPatienten-Kommunikation ist bei der naturgemäß intimen Untersuchung von besonderer Bedeutung. Da viele schwerere Erkrankungen, insbesondere der Gebärmutterhals-, Eierstockund Brustkrebs, umso besser behandelbar sind, je früher sie entdeckt werden, sollten Frauen deshalb immer wieder daran erinnert und dazu ermutigt werden, die regelmäßige Vorsorge wahrzunehmen. Wir freuen uns, mit Frau Dr. Alberta Dibiasi das Angebot für ambulante Frauenheilkunde in der Marienklinik in Bozen erweitern zu können, und so noch mehr Frauen den Zugang zur Vorsorge und Behandlung zu ermöglichen.

Dr. Alberta Dibiasi ist eine erfahrene Gynäkologin und seit Juni 2024 verstärkt sie als Fachärztin für Frauenheilkunde unser Team in der Marienklinik. Davor war sie 16 Jahre lang als Fachärztin an der Gynäkologie des Krankenhauses Meran tätig, wo sie sich durch ihre Kompetenz und ihr einfühlsames Vorgehen einen ausgezeichneten Ruf erarbeitet hat.

Dr. Dibiasi bietet in der Marienklinik ein breites Leistungsspektrum an, das gynäkologische Visiten, Schwangerschaftsvisiten, Jugendgynäkologie, Menopausenberatung, Brustultraschall und Kolposkopie umfasst. Ihre fundierte Ausbildung begann mit einem Studium der Allgemeinmedizin in Innsbruck, gefolgt von Assistenzarztstellen in Bamberg und Bayreuth sowie einer Facharztausbildung am Krankenhaus Landshut-Achdorf. Seit 2008 ist sie Fachärztin für Frauenheilkunde und Geburtshilfe.

Lebensphase

Mit ihrer umfassenden Erfahrung und ihrem Engagement für die Gesundheit ihrer Patientinnen ist Dr. Dibiasi die richtige Ansprechpartnerin für Frauen jeden Alters.

Frau Dr. Alberta Dibiasi, Fachärztin für Frauenheilkunde

Kontakt: Marienklinik Bozen

SD: Dr. Hannes Mutschlechner T. 0471 310 600 klinik@marienklinik.it

Geschichten und Gschichtlen als Geburtstagsgabe

EPPAN - (br) „Eppaner Geschichten und Gschichtlen“: So heißt das neue Buch, an dem 28 Autoren mitgeschrieben haben und das in der Bibliothek in St. Michael vorgestellt wurde. Es enthält Beiträge über das Wirken von Altbürgermeister Franz Lintner und Begebenheiten aus seinem Leben und erschien zu seinem 80. Geburtstag.

Mit dem Glaninger Hochzeitsmarsch eröffnete Sepp Dentinger an der Zither die Buchvorstellung, zu der sich auch der Jubilar – nichtsahnend – eingefunden hatte. Groß waren daher Überraschung und Freude über das besondere Werk. Geschichtliche und kulturhistorische Themen wie die Friedhofskultur sind im Buch ebenso aufgegriffen wie eine Untersuchung zum

Bei der Buchvorstellung – mit einem überraschten Altbürgermeister Franz Lintner (vorne, Mitte).

Überetscher

Dialekt und Lebensbilder von Eppaner Persönlichkeiten.

Gemeindereferentin

Monika Hofer Larcher wertete es als Zeichen großer Wertschätzung gegenüber dem Altbürgermeister, dass so viele Autoren einen Beitrag für das Buch geliefert hatten. Herausgeber Andreas Raiffeiner erinnerte an den großen Einsatz des ehemaligen Bürgermeisters Franz Lintner für kulturelle Einrichtungen und Belange. Mitautor und Lektor Norbert Sparer erzählte, wie das Buch entstanden ist und streifte in seinem Beitrag auch über die Siedlungsgeschichte der Aich in St. Pauls. Alfred Donà sprach über das Bemühen um einen Waffenstillstand von Josef Daney im Kriegsjahr 1809, und Bibliotheksleiter Christian Kofler zeigte eine Bilderfolge zur Vogelwelt im Landschaftsschutzgebiet Montiggler Wald. Das Buch liegt in der Bibliothek von St. Michael/Eppan auf und ist auch im Buchhandel erhältlich.

SOMMERLICHES GESCHNETZELTES

MIT BOHNEN UND TOMATEN

Im Sommer hat man oft wenig Lust, lange am Herd zu stehen. Da ist man gut beraten, etwas locker-leichtes mit wenig Zeitaufwand auf die Teller zu zaubern. Das Ruck-Zuck-Truthahn-Geschnetzelte steht in 25 Minuten auf dem Tisch und schmeckt besonders gut, wenn man ein knuspriges Baguette in die Soße tunkt.

ZUTATEN FÜR 4 PERSONEN

300 g grüne-Bohnen (evtl. tiefgekühlte)

Salz

Pfeffer

400 g Truthahnschnitzel

200 g Kirschtomaten

2 EL Olivenöl Extavergine

1 EL Mehl

Saft von ½ Zitrone

3 Stiele Petersilie

ZUBEREITUNG:

Bohnen in kochendem Salzwasser ca. 8 Minuten garen. Abgießen, kalt abschrecken und abtropfen lassen. Fleisch waschen, trocken tupfen und in Streifen schneiden. Tomaten waschen und halbieren. Das Fleisch im heißen Öl rundherum anbraten, mit Salz und Pfeffer würzen. Dann die Bohnen und Tomaten kurz mitbraten. Mit Mehl bestäuben und anschwitzen lassen. 1⁄4 l Wasser einrühren und ca. 5 Minuten köcheln lassen. Mit Salz, Pfeffer und Zitronensaft abschmecken. Die Petersilie waschen, hacken und darüberstreuen. Dazu passt hervorragend knuspriges Baguette.

Wird’s im Juli heiß und trocken, mach Richtung Berg‘ mich auf die Socken!

Moderne Bauernregel

Erfreulich ist die Leichtigkeit dieses Gerichtes: Pro Person nur • 200 kcal • 27 g Eiweiß • 6 g Fett, • 8 g Kohlenhydrate

UND EIN GUTER RAT ZUM SCHLUSS:

Und ein guter Rat zum Schluss: Lassen Sie sich fachkundig beraten. Beim Metzgermeister Oskar Stampfl finden Sie die besten Zutaten für alle Arten von Fleischgerichten und viele leckere Beilagen. Wer es beim Kochen besonders eilige hat, findet auch verschiedene bereits koch- oder essfertig vorbereitete Spezialitäten.

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„Wir begleiten vorwiegend ältere Menschen“

Die Podini-Foundation bedankt sich bei zahlreichen Ehrenamtlichen für ihren Einsatz am Friedhof Oberau

BOZEN - (pka) Es gibt ihn nun bereits seit knapp 5 Jahren, den kostenlosen Shuttle-Dienst am Bozner Friedhof in Oberau. Anlass genug, um bei einer kleinen Feier im Stadthotel den Partnern MaltaHelp, Volontarius und „Rohdiamanten“ ein Dankeschön für ihren ehrenamtlichen Einsatz abzustatten.

„Sie sind es, die für einen reibungslosen Ablauf sorgen, vor allem aber mit Empathie und Menschlichkeit dabei sind, dass Menschen, die nicht mehr selbst ihre Lieben an den Gräbern aufsuchen können, mit einem Shuttle-Service dorthin gebracht werden“, erklärt eingangs Stefano Podini von der gleichnamigen Stiftung.

Dieser Dienst sei eingeführt wor-

den, weil immer wieder beobachtet wurde, dass doch vermehrt die ältere Generation mit verschiedenen Problemen zu kämpfen habe, sich zu Fuß und allein auf dem weitläufigen Friedhofsgelände fortzubewegen. „Es sind Menschen mit Gehbehinderung und sonstigen Beeinträchtigungen, die wir mit unserem Fahrzeug bequem befördern können. Darüber hinaus sprechen wir mit den Leuten, wir hören ihnen in ihrer Trauer zu, spenden auch Trost, kurzum, wir ‚begleiten‘ sie ein kurzes Stück in ihrem Dasein“, fährt Podini fort. Dass dieser Service gut angenommen wird, unterstreichen die Zahlen: so würden bis zu 10 Personen täglich den Shuttle-Dienst beanspruchen,

WEISSES KREUZ: HILF UNS, ALS ZIVI ZU HELFEN

Hunderte junge Menschen haben sich in der Vergangenheit für den freiwilligen Zivildienst beim Weißen Kreuz entschieden. Im Fokus standen stets die positiven Erfahrungen im Krankentransport und Rettungsdienst, die umfangreiche Ausbildung und die Zeit, sich über die Zukunft Gedanken zu machen. Das Weiße Kreuz sucht wiederum interessierte und junge Menschen, die sich für seine Tätigkeit interessieren und hautnah erleben möchten, wie Krankentransporte und Rettungseinsätze ablaufen. Alle Interessierten sollten sich schnellstmöglich melden. Beim Weißen Kreuz erhalten sie die Möglichkeit, sich ein Jahr lang einer spannenden, sinnvollen und vor allem lehrreichen Aufgabe zu widmen. Gleichzeitig können sich die jungen Menschen persönlich weiterentwickeln, neue Leute kennenlernen und eine anerkannte Ausbildung absolvieren.

„Ich würde wieder Zivildienst beim Weißen Kreuz leisten, mein Zivi-Jahr war toll“, sind sich die Ex-Zivis einig.

Alle Infos unter www.weisseskreuz.bz.it oder über Telefon und WhatsApp unter der Nr. 0471 444382.

die Mehrzahl seien Frauen und der Großteil sei über 70 Jahre alt. Wer sind aber die Ehrenamtlichen, die sich gerne zur Verfügung stellen? „Es sind 3 Vereinigungen, die uns helfend zur Seite stehen; ohne sie könnten wir diesen Service nicht gewährleisten. Neben MaltaHelp und Volontarius sind es meine früheren Handballfreunde, die ‚Rohdiamanten‘, die unsere Tätigkeit als Freiwillige unterstützen. Als kleinen Dank erhalten sie alle eine Anerkennungsurkunde sowie ein Präsent“, ergänzt Podini. Von nun an wird sein Neffe Mattia Podini die Geschicke dieses bewährten Services übernehmen. Der Bozner Bürgermeister Renzo Caramaschi dankt in seinen Grußworten für diesen wertvollen Dienst am Friedhof Oberau, der „wohl einzigartig nicht nur hierzulande, sondern über unsere Grenzen hinaus sein dürfte.“

Von MaltaHelp unterstreicht Lukas von Guggenberg, dass „wir diese Hilfe als Herzensangelegenheit

betrachten, die uns auch viel zurückgibt.“ Bei den „Rohdiamanten“ seien es 6 Ehrenamtliche, die gerne diesen sozialen Dienst ausführen würden, erzählt Walther Mader. Mattia Podini ergänzt, dass seine Stiftung noch weitere Hilfsprojekte am Laufen habe, und zwar in Eritrea und Kambodscha, die künftig weiter ausgebaut würden.

Renzo Caramaschi,

sich bei den zahlreich

Walther Mader von den „Rohdiamanten“.
Lukas von Guggenberg von MaltaHelp.
Stefano und Mattia Podini bedanken
anwesenden Ehrenamtlichen für ihren großartigen Einsatz beim Shuttle-Dienst am Bozner Friedhof.
„Cinque

Vele“ für die Montiggler Seen

EPPAN- (br) Der Kleine und der Große Montiggler See haben beste Wasserqualität und erfüllen hohe Umweltstandards. Mit der Auszeichnung „Cinque Vele“ der Umweltorganisation Legambiente hat es die Gemeinde Eppan nun auch Schwarz auf Weiß. Zur Verleihung fuhren Bürgermeister Wilfried Trettl und Referentin Monika Hofer Larcher nach Rom – umweltbewusst mit dem Zug.

Schon seit Jahren bekommt Eppan diese Auszeichnung für seine Seen. Die 5 Segel werden für die schönsten Strände und für die schönsten Binnengewässer vergeben. Die malerische Lage, die hohe Wasser- und Umweltqualität sowie die nachhaltige Nutzung hievten die Montiggler Seen aufs Podest – hinter den Molveno-See im Trentino und vor dem Accesa-See in der Provinz Grosseto. Insgesamt wurden 33 Bäder Italiens ausgezeichnet – am meisten in Sardinien. Neben der Wasserqualität ist auch die Nachhaltigkeitsstrategie ein Kriterium, und da schneidet die Region Trentino Südtirol am besten ab. Neu dazu genommen hat Legambiente heuer den Bestand der Wasserschildkröte, um so die Bedeutung von Fauna und Flora im und um das Gewässer noch einmal stärker hervorzuheben. Die Verleihung der „Cinque Vele“

Bürgermeister Wilfried Trettl (Zweiter von rechts) nimmt die Auszeichnung entgegen.

fand in feierlichem Rahmen in den historischen Räumen des Architekturhauses Acquario Romano statt. „Wir fühlen uns sehr geehrt, die Auszeichnung in Empfang nehmen zu dürfen“, sagte Bürgermeister Wilfried Trettl. Die Gemeinde Eppan lege großen Wert darauf, dass ihre Seen naturnah erhalten bleiben und das Leben rundherum geschützt werde. Es gebe keinen Massentourismus. Die Nutzung sei sanft – mit einem Lido und einem Gastbetrieb – und in Respekt gegenüber der Natur. Der Fischereiverein gewährleiste einen guten Fischbestand.

„Wir

hatten ein erfolgreiches Jahr“

Der Traditionsverein SC Neugries feiert Saisonende mit Grillfest – Volleyball-Damen haben Aufstieg knapp verfehlt

BOZEN - (pka) Sportlich gesehen, war es für den Sportclub Neugries mehr als ein zufriedenstellendes Jahr 2023/2024. So spielte die VolleyballDamenmannschaft um den Aufstieg in die Serie B, den sie im Entscheidungsspiel Ende Mai ganz knapp mit 2:3 verpasste. „Schade drum“, meinte Vereinspräsident Roland Lahner, andererseits wäre dies auch mit einem großen finanziellen und organisatorischen Aufwand verbunden gewesen. „Aber 2 Fußballteams konnten einen Erfolg für sich verbuchen: beide sind in die nächsthöhere Liga aufgestiegen, und wir schaffen dies alles mit eigenen Spielern“, freut sich Lahner. „Es dürften nun an die 40 Jahre sein, seit wir mit einem Grillfest das Saisonende einläuten. Anfangs haben

wir uns lediglich von unseren aktiven, jungen Mitgliedern mit einer Bratwurst und einem Sprudel in die Sommerferien verabschiedet. Später haben wir dann begonnen, ein großes Sportfest zu veranstalten, mit allem drum und dran“, erzählt Karl Wolf, Gründungs- und Ehrenpräsident des Vereins. Der Zuspruch, sei es von Mitgliedern, Freunden und Bekannten, war und ist immer sehr stark, vielleicht auch der herrlichen Umgebung geschuldet, denn gefeiert wird ja bekanntlich im Außenbereich des Gemeinschaftszentrums Maria Heim, das von Weinbergen umgeben ist. Was wird so alles beim Sportfest geboten? Natürlich sind es in erster Linie die vielfältigen Grillspezialitäten, die von Meisterhand vorbereitet und ser-

Kalterer See als Lebensader

Bodenverbesserungskonsortium stellt Wassermanagement Projekt vor

KALTERN - (pka) Ausschlaggebend für die Initiative, sich „nachhaltig und innovativ“ um die Wasserversorgung rund um den Kalterer See zu kümmern, waren die abnehmenden Niederschläge in den vergangenen Jahren, auch hervorgerufen durch den Klimawandel. So schlossen sich 17 Mitgliederkonsortien aus Kaltern und 2 aus der Nachbargemeinde Tramin zusammen, um an diesem Projekt „Wassermanagement“ mitzuarbeiten. Die Mitgliederzahl belaufe sich auf rund 1500 Personen, die eine Fläche von etwa 870 Hektar bewirtschaften würden, sagt der Präsident des Bodenverbesserungskonsortiums II. Grades, Günther Gallmetzer. Künftig dürfe aus dem Kalterer See und dem großen Kalterer Graben kein Wasser mehr entnommen werden, das sehe nämlich der Gewässerschutzplan vor, hieß es anlässlich der Projektvorstellung. Da das Überetsch als „wasserarm“ bzw.

Alle 3 SC-Neugries-Präsidenten seit der Gründung im Jahr 1980 unter sich: Alfred Profanter (von links), Roland Lahner, derzeitiger Präsident und Karl Wolf, Gründungs- und Ehrenpräsident.

viert werden. Zudem gibt es würzige Biersorten, genauso wie einen köstlichen Lagrein oder St. Magdalener für den Durstgenuss. Bereits am späteren Vormittag wurden schmackhafte „Lax am Berg“-Brötchen mit einem Glas Weißen hergerichtet, die auch entsprechenden Absatz fanden. Für Leckermäuler gab es selbstverständlich auch verschiedene Mehlspeisen aus dem hauseigenen Backrohr. Äußerst beliebt und geschätzt wird aber immer der Glückstopf, und das so sehr, dass bereits am früheren Nachmittag kein

Los mehr zu ergattern war. Vereinspräsident Lahner beklagt abschließend noch einzelne unliebsame Vorfälle, die sich bei Wettkämpfen auf den Tribünen abspielen würden. So sei leider bei manchen Zuschauern eine erhöhte Aggressivität festzustellen, man vermisse öfters die korrekte Verhaltensweise anderen Teilnehmern gegenüber, „es artet dann ab und zu aus. Wir werden uns darum kümmern müssen, um hier Abhilfe zu schaffen, auch um unsere jungen Athleten zu schützen.“

als Trockengebiet zu bezeichnen sei, müsse man nach Alternativen bezüglich Wasserversorgung Ausschau halten. Weiters sei zu bedenken, dass in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten in diesem Landstrich sei es die Bevölkerung wie der Tourismus verhältnismäßig stark zugenommen habe, so dass auch deshalb der Wasserverbrauch, einschließlich Trinkwasser, überdurchschnittlich gestiegen sei. Was könne man also tun, um den Wasserverbrauch einzuschränken, gegebenenfalls den Wasserverlust zu mindern, und trotzdem sicherzustellen, dass man über genügend „nasses Element“ verfüge?

Im Projekt sind dabei mehrere Lösungsmöglichkeiten von Fachleuten erarbeitet worden, und zwar:

- Sammlung des Regenwassers in regenreicheren Perioden, das in 3 oberirdischen und 3 unterirdischen Becken gespeichert wird;

Sie stellten das Projekt vor: Dieter Larcher, Mitglied des Konsortiums, (von links), der Traminer Bürgermeister Wolfgang Oberhofer, Landesrat Luis Walcher, der Kalterer Gemeindereferent Stefan Vorhauser, Agronomin Alexandra Mayr, Planer Romano Comunello und Günther Gallmetzer, Präsident des Bodenverbesserungskonsortiums.

- Entschärfung des Wasserabflusses bei Bodenversiegelung, um etwaigen Überschwemmungen entgegenzuwirken;

- Zur-Verfügung-Stellung des Wassers bei Bedarf (beispielsweise für Landwirtschaft, öffentliches und privates Grün);

- Vernetzung des Bewässerungssystems;

- Pumpenvermeidung bei den Speicherbecken, da das Gefälle für den nötigen Naturdruck sorgen würde.

Es sind aber gerade die vorgesehenen Speicherbecken, die den Unmut von Teilen der Bevölkerung, insbesondere der Heimatpflege- und Umweltschutzverbände, nach sich gezogen hätten. Ursprünglich wurde der „einmalige Altenburger Buchenwald“ als Standort ins Auge gefasst, was aber zu großen Protesten führte und man hatte inzwischen davon Abstand genommen. Eine Arbeitsgruppe der Gemeinde Kaltern würde deshalb mit der Suche nach Alternativmöglichkeiten beauftragt.

ST. PAULS / EPPAN - (pka) Paul Herbst ist am 25. Juli 2009 in Sterzing geboren, aber in St. Pauls aufgewachsen. Dort besuchte er die Grundschule und die Mariengarten-Mittelschule, im Herbst 2024 wird er im Sprachengymnasium „Walther von der Vogelweide“, natürlich Schwerpunkt Musik, in Gries/Bozen weiterstudieren. Zudem wird Paul zur Aufnahmeprüfung als „junges Talent“ im Musikkonservatorium in Bozen antreten.

PORTRAIT

Der Talentierte

zu sechst, davon 3 Asiaten, und im Halbfinale blieben mit mir noch 2 weitere Pianistinnen übrig.“ Beim Abschlussauftritt begleitete Paul am Piano die bekannte finnische Opernsängerin Camilla Nylund, die er durch seine hohe Musikalität und Einfühlsamkeit mehr als überzeugen konnte. Belohnt wurde er als Gesamtsieger mit einem Konzertauftritt in Monaco im September dieses Jahres.

Warum er eigentlich dem Klavier treu geblieben ist, wollte die Bezirkszeitung wissen. „Nun, einmal ist es ein Soloinstrument und es hat 2 Stimmen. Das gefällt mir einfach, es ist für mich faszinierend und gleichzeitig herausfordernd. Ich komponiere zudem gerne, neben klassischer beschäftige ich mich auch mit zeitgenössischer Musik – es wäre sonst zu eintönig.“

Paul bemerkt noch, dass er bisher nicht besonders fleißig beim Üben gewesen sei, einzig vor Auftritten und Wettbewerben habe er sich „dahintergeklemmt“.

Paul Herbst

Die Musikalität hat er seit Kindesbeinen an im Blut. Bereits im Kindergartenalter begann er, die dort gehörten Lieder auf dem Klavier nachzuspielen. Der nunmehr 15-Jährige Paul Herbst ist ein Naturtalent, er hat bei Wettbewerben im In- und Ausland zahlreiche Preise, Anerkennungen und Auszeichnungen errungen. Ein Höhepunkt seiner bisherigen Karriere als Pianist war die erfolgreiche Teilnahme bei der von Leona König ins Leben gerufenen „Goldenen Note“, wo er heuer als Gesamtsieger seiner Kategorie hervorging. Als prägend bezeichnet Paul seine „Lehrzeit“ in der Musikschule, im Besonderen bei der Musikpädagogin Gertrud Schneider Bonatta, die ihn einfühlend begleitete.

Pauls Talent und sein Gespür für die „natürliche“ Musikalität wurden schon sehr früh erkannt. So erzählt seine Mutter Doris Ebner, dass er bereits mit 2 Jahren dem Rhythmus der Musik problemlos folgen und sich dazu bewegen konnte; im Kindergartenalter spielte er die dort gehörten und gelernten Lieder zu Hause am Klavier nach. Damals bekam er bereits Privatunterricht. Sein großes Talent blieb auch in der Musikschule und seiner Lehrerin Gertrud Schneider Bonatta nicht verborgen, so wurde er schon sehr früh gefördert und er nahm dann auch bald bei verschiedenen Wettbewerben auf Landes- und Bundesebene in Österreich (prima la musica) erfolgreich teil. Dort konnte er ausgezeichnete Klassierungen erreichen, die mit viel Lob und Anerkennung verbunden waren. Paul ist unter anderem auch einem Festival in Mantua aufgetreten. Und in Brescia hat er sich beim Pianisten und Dirigenten Andrea Bonatta weitergebildet und -entwickelt. „Zum ersten Mal war ich bei ‚prima la musica‘ dabei, als ich gerade 11 Jahre zählte“, sagt Paul Ihn zeichnet auch seine Vielseitigkeit im Musikbereich aus: So lernte er auch Cello, wo ihm bescheinigt wurde, dass dieses Instrument für ihn sehr geeignet wäre. Aber Paul widmet sich nicht nur den Soloauftritten am Klavier, er ist auch in der Kammermusik „zu Hause“. Mit dem Trio „Blumenberg“, bei dem zusätzlich ein Cellist und ein Geigenspieler mitwirken, ist er seit 2 Jahren sehr erfolgreich unterwegs. In der Musikschule sei es sehr schwierig gewesen, einen Platz für Klavierunterricht zu bekommen, die Warteliste war lang und länger, erinnert sich Doris Ebner. „Als dann aber Paul ein Stück von Mozart vorspielte, wurde er sofort aufgenommen.“

Eine vorläufige „Krönung“ stellt für

den jungen, außergewöhnlich begabten Pianisten die Teilnahme bei der „Goldenen Note by Leona König“ in Wien dar, wo er als Gesamtsieger in seiner Kategorie hervorging. Dazu meint der bescheiden gebliebene Paul Herbst: „Ich wurde heuer eingeladen, am Wettbewerb teilzunehmen. Daraufhin habe ich 2 Video-Aufzeichnungen von mir und meiner Musikinterpretation gesandt, die von den Veranstaltern gutgeheißen worden sind. Bei der Vorentscheidung waren wir

Bleibt noch Zeit für Hobbys? „Eher spärlich, aber ich fahre gerne Rad, ja, und ich koche recht gerne für meine Familie“, sagt abschließend Paul.

Beim Abschlussauftritt der „Goldenen Note“ in Wien begleitete Paul am Piano gekonnt die weitum bekannte finnische Opernsängerin Camilla Nylund.

Bei der Stippvisite in

für

Wien blieb noch Zeit
ein Familienfoto: Paul mit seinen Eltern Doris Ebner und Georg Herbst, vorne sein jüngerer Bruder Anton.
Paul im Alter von sechs Jahren ...
© ORF/Roman Zach-Kiesling
© ORF/Roman Zach-Kiesling

Schön ist’s auf dem „Tschögglberg“ …

MÖLTEN & VÖRAN - (red) Der Buchstabe „Ö“ fällt auf. Er findet sich in den Worten Mölten, Vöran, Tschögglberg und auch im Wörtchen „schön“. Das passt ja sehr gut zusammen, denn auf dem Tschögglberg ist es absolut schön. Erhaben über dem Etschtal, noch viel intakte Natur und durch gute Erschließung mittels moderner Seilbahnen und Straßen sind die beiden Gemeinden Mölten und Vöran beliebte Erholungs- und Ausflugsziele. Aber auch guter Standort für Betriebe in modernen Gewerbeansiedlungen,

MÖLTEN

Sonnig und windgeschützt, ein Ganzjahres-Erholungsgebiet ist das Hochplateau von Mölten auf dem Tschögglberg. Das Möltner Gemeindegebiet, umfasst 36,9 km² und ist in den Hauptort Mölten, sowie den Fraktionen Schlaneid, Versein und Verschneid gegliedert.

Die höchste Erhebung des Gemeindegebietes ist die Hohe Reisch (2.003 m) an der Grenze zum Sarntal, besser bekannt als „Stoanerne Mandln“, einer Bergkuppe, die im Mittelalter als Hexenkultplatz galt, und auf der heute hunderte aus Steinplatten gebaute

Männchen stehen.

Neben der traditionellen Einnahmequelle aus der Viehwirtschaft und der Gastronomie hat sich das Handwerk stark etabliert. Eine schöne Anzahl an geschätzten Handwerksbetrieben konnte sich dank der umsichtigen Gemeindeverwaltung an interessanten Standorten ansiedeln.

VÖRAN

Nachdem Vöran lange Zeit nur von der Seilbahn in Burgstall herauf erreichbar war, wurde die Gemeinde mit der Fertigstellung der Straßenverbindung von Meran nach Hafling in den 1980er

Jahren von seiner räumlichen und wirtschaftlich-sozialen Abgeschiedenheit befreit und hat sich zum attraktiven Ausflugsort entwickelt.

Das Knottnkino

Als der Metallgestalter und Künstler Franz Messner aus Klobenstein im Jahr 2000 am Rotsteinkogel seine Installation des sogenannten „Knottnkinos“ angebracht hatte, hätte er sich wohl noch nicht gedacht, dass sein damit erschaffenes Freilichtkino zum geheimen Wahrzeichen Vörans werden würde. Mittlerweile befinden sich auf dem Areal um das Knottnkino auch mehrere Sitzgelegenheiten, die an

den Wochenenden vor allem viele Familien aus ganz Südtirol anzieht. Die Tschögglberger sind tüchtige Leute Sie sind als tüchtige, kreative und liebenswerte Menschen bekannt. Sehr bekannt ist auch die Haflinger-Pferdezucht. Mölten hat 1904 als erste Südtiroler Gemeinde eine Haflingerpferdezucht-Genossenschaft gegründet. Eine ganze Reihe geschätzter und zuverlässiger Handwerker und weit über die Landesgrenzen hinaus bekannte Gastwirte bereichern das Leben in den Dörfern. Viele Vereine sorgen zudem für eine lebendige und fröhlich-sympathische Gemeinschaft.

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Mölten, das sonnige Dorf mit gekonnter Symbiose von Alt- und Neubauten, von Landwirtschaft und Gewerbe.
© Foto Tourismusverein Mölten, Egger
Alfred
Blick von oben auf Vöran mit seiner eleganten Straßenführung
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Mosaikdarstellung in der Kathedrale von Messina, wo Königin Elisabeth aus Tirol, eine Cousine der Gräfin Margarete („Maultasch“), am 24. April 1323 Peter II. von Aragon geheiratet hatte. Nachdem ihr Mann 1342 verstorben war, führte sie für ihren Sohn Ludwig die Regierung mit großem Einsatz bis zu ihrem Tod (1349/50) weiter.

Auf den Spuren der Mitgift einer Tirolerin als Königin von Sizilien

Ein rätselhafter Münzfund in Benevent

Als im Jahre 1960 in der Nähe von Benevent (ca. 5 km davon entfernt) an einer Straße, die nach Avellino und Salerno führt, hunderte von Silbermünzen gefunden wurden, die in der ca. 1.100 km entfernten Münzstätte Meran geprägt worden waren, konnte sich der örtliche Museumsdirektor Prof. Elio Galasso keinen Reim darauf machen. Bereits vier Jahre nach der rätselhaften Entdeckung veröffentlichte er in der Bozner Zeitschrift „Cristallo“ ein provisorisches Fundinventar.

1981 erhielt der Verfasser, der vom unvergesslichen Rag. Ernesto Tonelli begleitet worden war, die Gelegenheit, den Beneventaner Fundbestand zu analysieren.

Insgesamt handelte es sich um 701 Stücke, von denen 664 (94,7% des Münzschatzes) in Meran hergestellt wurden. Lediglich 37 Münzen, also nur 5,3% des Schatzes, stammen aus dem Venezianer Währungsraum, und zwar waren es in

Venedig bzw. in Serbien geschlagene „Matapane“. Ziemlich genau lässt sich über eine „Meraner Schlussmünze“, d.h. die jüngste Fundmünze (CNTM/M165), der Verbergungszeitpunkt des Münzschatzes mit dem Jahr 1330 festmachen. Offenbleiben musste vorerst die Frage, wieso die Tiroler Münzen, so weit über ihren Akzeptanzraum hinaus, gefunden wurden.

DIE TIROLER KAMMERRECHNUNGSBÜCHER GEBEN AUFSCHLUSS

In den leider nur zum Teil veröffentlichten, in lateinischer Sprache verfassten Rechnungsbüchern (36 Bände), die eine Zeitspanne von 1288 bis 1350 betreffen, ist der Verfasser auf die mehrmalig erwähnte Reise einer „regina Syciliae“, also einer „sizilianischen Königin“ gestoßen, die zwischen 1322 und 1327 mit hohen Beträgen zu Buche schlug. Seit dem Sommer des Jahres 1322 verbuchte man in den Rechnungsbüchern

der Tiroler Kammer zahlreiche Ausgaben für Abgesandte aus dem Königreich Sizilien, das nach der „Sizilianischen Vesper“ (1282) dem Haus Anjou entrissen und von einer aragonesischen Linie übernommen worden war. Es war die Abrechnung für die ungerechte Hinrichtung des jungen und letzten Stauferkönigs Konradin am Marktplatz von Neapel im Jahre 1268 durch Karl von Anjou. Konradin war der Enkel von Kaiser Friedrich II. von Hohenstaufen und Stiefsohn Meinhards II., des Grafen von Tirol und Görz. Die Volkserhebung der Sizilianer von 1282 ebnete den Weg für die Herrschaft der Aragonesen über Sizilien, die durch ihre Verschwägerung mit den Staufern berechtigte Ansprüche auf die Mittelmeerinsel hatten und mit den Grafen von Tirol, die ebenso mit den Staufern verschwägert waren, in guten Beziehungen standen. Geplant war eine eheliche Verbindung zwischen Elisabeth, einer Nichte des in Tirol

regierenden Meinhardiners Heinrich, Exkönig von Böhmen, und Peter, dem erstgeborenen Sohn König Friedrichs III. von Sizilien. Hierbei scheint allerdings ein erstaunlicher Irrtum eine nicht unwesentliche Rolle gespielt zu haben. Der Vater des königlichen Freiers sah nämlich in Elisabeth eine Königstochter, tatsächlich war sie aber nicht eine Tochter Heinrichs (der übrigens seit 1310 nur noch ein „Titularkönig“ war), sondern eine Tochter von dessen bereits verstorbenem Bruder Otto. Außerdem überschätzte man in Sizilien offenbar die finanziellen Möglichkeiten des nicht nur in Tirol und Kärnten, sondern auch in Padua herrschenden Brautonkels Heinrich, zumal dieser durch eine Heirat seiner Schwester auch mit den Habsburgern eng verbunden war.

Tatsächlich kosteten allein die Ausstattung seiner Nichte und deren Reise mit Gefolge nach dem fernen Messina ihren Onkel mindestens 168.000 Meinhardzwanziger (= 1.400 Mark; vgl. die Jahresproduktion der Meraner Münzstätte, die im Durchschnitt der Jahre 1325 bis 1327 bei 250.000 Stück lag). Die sogenannte Heimsteuer (den Preis, der für die Braut an den Verlober gezahlt wurde) blieb Heinrich bis auf weiteres schuldig. Um Elisabeth schon für die Reise auf die Ebene einer „regina Sicilie“ zu erheben, fand vor ihrer Abreise bereits eine sogenannte Vermählung „per procuratorem“ statt, also eine Vermählung ohne persönliches Zutun des ihr noch unbekannten Bräutigams.

Bevor Elisabeth sich auf die weite Reise begab, besuchte sie mit ihrer Mutter im Kloster Stams das Grab ihres Vaters Otto. Das Kloster war dem Andenken des 1268 in Neapel enthaupteten letzten Staufers Konradin, dem Stiefsohn von Elisabeths Großvater Meinhard II., gewidmet worden. Der Stamser Abt Hermann von Freising, der offenbar wie sein Vorgänger eine meinhardinische Vertrauensperson war, gab der jungen Königin bis nach Venedig das Geleit. Ende Februar 1323 trafen die Braut und ihr Gefolge in Padua ein, wo ihr Onkel Reichsvikar und ein anderer Tiroler, nämlich Engelmar von Villanders, Stadthauptmann war; nach kurzem Aufenthalt ging es dann weiter nach Venedig, von wo die Weiterreise zur See unter dem Geleit von fünf venezianischen Schiffen erst im April möglich wurde. Über die Reise von Venedig nach Sizilien, wo am 24. April 1323 die feierliche Vermählung mit dem sizilischen Königssohn Peter stattfand, sind wir leider nicht unterrichtet. Wohl aber wissen wir, dass Heinrich die versprochene „Heimsteuer“ für seine Nichte nur teilweise, und zwar erst auf Grund sizilischer Anweisung, beglichen hat. Eine Erklärung bezüglich der unweit Benevent offensichtlich eiligst verscharrten Münzen dürfte in einer Mission des bereits an Elisabeths Sizilienreise beteiligt gewesenen Albert von Vellenberg zu finden sein. Dieser erhielt nämlich in Bozen

Die ältesten im Münzschatz von Benevent vertretenen Meraner Münzen sind Adlergroschen (geprägt zwischen 1259 und 1274), die den hohenstaufischen Reichsadler zeigen, weil Meinhard II. 1259 die Witwe König Konrads geheiratet hatte und somit dem Staufergeschlecht angehörte. (Ø: 20 mm)

Die jüngste und damit sogenannte „Schlussmünze“ im Münzschatz von Benevent ist ein Meraner Neuer Zwanziger (Kreuzer) mit Tiroler Adler und Radkreuz, der um 1330 geprägt wurde (CNTM/M165 – Ø: 20 mm).

von einem gewissen Eblin Gartner 40 Mark (4.800 Meinhardzwanziger) für eine Reise nach Sizilien, wo er wahrscheinlich einen Teil der noch immer nicht völlig getilgten Heimsteuerschuld begleichen sollte. Der Verbergungszeitpunkt des Schatzes von Benevent (um 1330) fällt jedenfalls ziemlich genau in die Zeit von Vellenbergs Reise, der an der Straße bei Benevent wahrscheinlich überfallen wurde, sodass das Geld in Sizilien nie ankam.

Abschließend sei noch die interessante Tatsache erwähnt, dass die Meraner Adlergroschen und die Münzen der sizilischen Aragonesen Friedrich und Peter im Augustalis Friedrichs II. von Hohenstaufen einen gemeinsamen „Adlervorfahren“ haben und dass wahrscheinlich auch das Radkreuz auf den Meinhardzwanzigern aus Süditalien übernommen wurde. Um beim leidigen Geld zu bleiben, sei ganz zuletzt gesagt, dass das Haus Aragon noch zu Beginn des 15. Jahrhunderts Tirol und Kärnten gegenüber seine nicht beglichenen Mitgift-Forderungen geltend machte.

Weder der Blick des Numismatikers durch die Lupe noch jener des Historikers in einschlägige Dokumente sagen uns etwas über das menschliche Schicksal der Tirolerin in ihrer Rolle als „Regina Siciliae“. Ihren Pflichten als Frau und Mutter ihres Sohnes Ludwig ist sie jedenfalls mit Verantwortung nachgekommen.

Diesen Beitrag hat Univ.-H. Prof. Doz. DDr. Helmut Rizzolli, Obmann des Heimatschutzvereins Bozen/Südtirol, für Sie verfasst. 21

Claudiana - Start frei für ein Gesundheits-Studium in Südtirol!

Bewerbungen für 7 Bachelorstudiengänge sind ab 01. Juli möglich

Abitur geschafft, und jetzt soll es an der Uni weitergehen? Die Bachelorstudiengänge des Universitären Ausbildungszentrums für Gesundheitsberufe Claudiana sind der ideale Einstieg in die Welt des Gesundheitswesens. Zum akademischen Jahr 2024/25 werden insgesamt 7 verschiedene Bachelorstudiengänge angeboten: Ergotherapie, Logopädie, Physiotherapie, Krankenpflege, Ernährungstherapie, Dentalhygiene sowie der Studiengang Sanitätsassistenz. Studieninteressierte können sich ab dem 1. Juli 2024 über das OnlinePortal www.claudiana.bz.it bewerben. Die Bewerbungsfrist endet am 20. August 2024.

Ein Studium für die Zukunft

Das Universitäre Ausbildungszentrum Claudiana gilt seit vielen Jahren als renommiertes mehrsprachiges Zentrum für die Aus- und Weiterbildung im Gesundheitsbereich.

Verschiedenste Bachelor-Studiengänge in den Bereichen Krankenpflege und Hebammenkunde, Rehabilitation, Prävention und Sanitätstechnik werden angeboten. Studien auf hohem Niveau, sehr praxisorientiert mit modern ausgestatteten Laboren und mit fachlich geschätzten Dozent:innen und Tutor:innen, welche die Lernprozesse der Studierenden fördern und begleiten.

Praxis im Fokus

Die Praxis steht an der Claudiana im Fokus. Der Campus bietet modern ausgestattete Labore, Übungs- und Simulationsräume. So erlernen die Studierenden in einem geschützten Ambiente alle nötigen Fähigkeiten und Fertigkeiten, die sie später bei den Berufspraktika noch weiter vertiefen können.

Mehrsprachigkeit und Internationalität

Eine große Stärke der Bachelorstudiengänge ist die zweisprachige Ausbildungsform jeweils zur Hälfte in den Sprachen Deutsch und Italienisch - eine große Bereicherung, nicht nur

für das spätere

Berufsleben. Auch die Möglichkeit einer Auslandserfahrung wird geboten: Durch Erasmus oder einem Praktikum außerhalb der Landesgrenzen.

Berufsaussichten

Insgesamt studieren etwa 600 junge Menschen an der Claudiana, wovon jedes Jahr rund 150 Absolvent:innen mit einem Bachelor abschließen und umgehend die Berufsbefähigung erhalten.

Unabhängig vom Fachbereich sind die Tätigkeitsfelder breit gefächert, die Möglichkeiten sind vielversprechend und die Nachfrage ist groß! Auch weiterführende Studien, wie ein Master oder ein Forschungsdoktorat sind möglich.

Am Puls der Zeit

„Unsere Absolventinnen und Absolventen sind bestens vorbereitet für ihren Einstieg ins Berufsleben. Sie haben hervorragende Chancen auf verantwortungsvolle Aufgaben im Gesundheitswesen und die Möglichkeit dessen Zukunft mitzugestalten!“, so der Präsident der Claudiana Prof. DDr. Klaus Eisendle, Direktor Dott. Guido Bocchio und der wissenschaftliche Leiter Prof. Dr Michael Mian.

Welche Bachelor-Studiengänge starten?

Bachelorstudium Krankenpflege –auch dezentral in Bruneck!

KrankenpflegerInnen sind als Fachkräfte in allen Bereichen des Gesundheitswesens unabdingbar: In der Prävention, der Heilung, der Rehabilitation und der Palliativpflege. Sie arbeiten mit hoher Eigenverantwortung und zum Wohle Aller. Der Bachelor-Studiengang Krankenpflege kann in Vollzeit oder auch Part-Time absolviert werden. Unterstützt werden die Krankenpflege-Studierende mit 15 Euro pro Stunde für das Berufspraktikum. Bei vorgesehenen 1.480 aktiven Praktikumsstunden über drei Ausbildungsjahre verteilt werden so insgesamt etwa 22.200 Euro bezahlt. Bachelorstudium Sanitätsassistenz Die Studienbereiche der Sanitätsassis-

tenz sind vielfältig und umfassen ganz besonders den präventiven Bereich: die Prävention von Infektionskrankheiten und chronisch-degenerativen Erkrankungen, die Prävention von Sucht-, Krebs- und Herz-KreislaufErkrankungen, die Förderung eines gesunden Lebensstils sowie die Förderung der Gesundheit in der Familie, in der Schule und am Arbeitsplatz.

Bachelorstudium Logopädie

Die Fachdisziplin Logopädie leistet einen wichtigen gesellschaftlichen Beitrag zu angemessener Bildung, Integration und Persönlichkeitsentwicklung. Zu den Tätigkeiten gehören die Behandlung aller Störungen, die das Verständnis und den Ausdruck in mündlicher und schriftlicher Form betreffen, sowie alle nichtsprachlichen Kommunikationsformen: Störungen der Sprache, des Sprechens, des Redeflusses, der Stimme, des Gehörs und des Schluckens.

Bachelorstudium Physiotherapie Wer sich für das Bachelor-Studium Physiotherapie entscheidet, beschäftigt sich mit der Bewegung und damit, was diese beeinträchtig: Traumata, Krankheiten oder Alterungsprozesse. Es geht darum das Bewegungspotenzial eines Menschen jeder Altersstufe zu identifizieren und es zu optimieren. Somit kann die Lebensqualität der Mitmenschen enorm verbessert werden.

Bachelorstudium Ergotherapie Das zentrale Thema der Ergotherapie ist die Handlungsfähigkeit im Alltag, also die Fähigkeit eines jeden Menschen, alltägliche Anforderungen selbstständig zu meistern. Aufgrund einer Krankheit, Verletzung oder Beeinträchtigung kann es für Betroffene schwierig oder gar unmöglich sein, tägliche Routinetätigkeiten auszuführen, wie zum Beispiel die Selbsthygiene, eine Mahlzeit zuzubereiten, schulische und berufliche Herausforderungen zu bewältigen oder bei Freizeitaktivitäten mitzumachen und somit am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen.

Ergotherapeut:innen helfen diesen Menschen, wieder selbstbestimmter

zu leben.

Bachelorstudium Dentalhygiene Geht es um die Vorbeugung und Behandlung von Zahn- und Zahnfleischerkrankungen, sind Dentalhygieniker:innen die richtigen Ansprechpersonen. Sie kümmern sich um die Mundgesundheit– entweder in einem zahnmedizinischen Team oder auch in der eigenen Praxis. In der Ernährungsberatung und Gesundheitserziehung spielen sie ebenfalls eine wichtige Rolle.

Bachelorstudium Ernährungstherapie

Die eigene Gesundheit erhalten und fördern – ein Thema, das in unserer Gesellschaft auf immer mehr Interesse stößt. Daraus ergibt sich für Ernährungstherapeut:innen ein breites Spektrum an Tätigkeiten. Sie sind in der Prävention und Therapie von ernährungsbedingten Krankheiten tätig. Außerdem übersetzen sie anerkannte Ernährungswissenschaft und -medizin in die Praxis.

Wichtige Infos zum Bewerbungsverfahren Voraussetzungen für einen Studienplatz:

- Abschluss der fünfjährigen Oberschule (Matura)

- Zweisprachigkeitsnachweis B2 oder C1. Wer noch kein Sprachzertifikat besitzt, kann am 21. August 2024 an einem Einstufungstest zum Sprachverständnis teilnehmen, der für die Aufnahmeprüfung im September gültig ist.

- Nur wer den Aufnahmetest (Multiple-Choice-Fragebogen) besteht, kann ein Bachelorstudium an der Claudiana beginnen.

Save the dates:

- Online-Einschreibungen vom 01. Juli bis zum 20. August 2024 unter www.claudiana.bz.it

- Einstufungstest zur Überprüfung der Sprachkenntnisse am 21. August 2024

- Aufnahmeprüfung (Multiple-Choice-Fragebogen) 5. September 2024

Spaß beiseite!

Fußballerische Weisheiten

Europameisterschaft schauen mit der ganzen Familie ist eines der schönsten Dinge für den Mann, ein Erlebnis, das er niemals missen möchte, besonders nicht nachdem seine Frau folgenden Satz gesagt hat: „Du könntest aber auch mal mit mir Fußball schauen“… was aus der Ehesprache übersetzt so viel bedeutet wie „Wenn du beim nächsten Spiel schon wieder erst um 4 Uhr früh aus der Sport-Bar heimkommst, kannst du dir in Zukunft die Socken selber waschen.“ Also EM-Spiel mit Familie und nicht in der Sport-Bar, und seien wir ehrlich: Das ist doch um Klassen besser… denn das bedeutet endlich Schluss mit literweise Bier (das eh nur auf den Bauch schlägt) Schluss mit prall gefüllten Schalen Patatine (in die jeder Fan einfach reingreifen und sich vollstopfen kann, bäääh) endlich ist auch Schluss mit unflätigen Bemerkungen über den Schiedsrichter und Mann muss auch nicht mehr so tun, als ob ihm das freie Rülpsen Spaß machen würde. Stattdessen gibt es elegant angerichtete Vollkornbrothäppchen, Holundersaft und dezente Bemerkungen wie „der hat aber ein sexy Tattoo“, und ohne Bier hat sich das mit dem Rülpsen eh erledigt. Übrig bleibt der pure Europameisterschafts-Genuss, die Spannung des Spiels, wenn der Stürmer alleine auf den Torwart zustürmt, Mann sich schon auf einen urgewaltigen Torschrei vorbereitet, und dann… der 2jährige Sohnemann auf der Fernbedienung zum ersten Mal den Ausschaltknopf gefunden hat… Aber Spaß beiseite. Die Fußball-EM zieht wieder alle in ihren Bann; und auch wenn man meinen möchte, dass wir hier in Europa momentan gerade Wichtigeres zu tun hätten als Fußball zu schauen, so können wir von König Fußball und dem Sport im Allgemeinen doch vielleicht etwas lernen, nämlich: auch wenn man sich bisweilen als Gegner gegenübersteht, heißt das nicht, dass man sich nicht gegenseitig respektieren und vielleicht sogar nach der Auseinandersetzung zusammen ein Bier trinken kann. Eine banale Maxime, die uns aber im Alltagsleben zumindest teilweise abhandengekommen zu sein scheint. Vielleicht kann uns ja der Sport deshalb daran erinnern, dass das, was wir von den Spielern auf dem Feld erwarten, nämlich Fairplay und Respekt, auch unser tägliches Leben bestimmen sollte.

Geschätzte Leser,

Brief aus Rom

die Europawahlen sind geschlagen und, wie erwartet, gab es in Italien einen deutlichen Sieg der (Mitte-) Rechtsparteien, doch wider Erwarten hat sich der Partito Democratico gut geschlagen, während die Fünf-Sterne-Bewegung ein schwaches Resultat eingefahren hat. Salvini konnte die Lega einigermaßen um die Klippen eines Wahldesasters steuern und damit die drohende Kritik an seiner Führungsrolle zumindest für einige Zeit wieder zum Schweigen bringen. Die Bürgermeisterwahlen haben hingegen klar die Oppositionsparteien gewonnen, sodass ein gewisses politisches Gleichgewicht, wenn auch mit deutlich anderer Machtfülle und auf unterschiedlichen Ebenen, gewahrt bleibt. Indessen beklagt sich Ministerpräsidentin Meloni darüber, bei der Bestimmung der Spitzenpositionen der Europäischen Union außen vor zu sein und eine Außenseiterrolle zu spielen. Es machte sich offensichtlich nicht bezahlt, mit der derzeitigen Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen zu kokettieren und gleichzeitig mit anderen Optionen zu liebäugeln. Als Reaktion werden die Töne darum härter, Europa solle sich wieder auf Kernthemen zurückziehen und nach dem Prinzip der Subsidiarität den Staaten die Regelungsfreiheit für all jene Bereiche zurückerstatten, die sie ohnehin besser bewältigen können, so die italienische Ministerpräsidentin gestern im Parlament. Die Diskussion ist sicherlich zu führen, da die Detailschärfe der unionsrechtlichen Regelungseuphorie tatsächlich in manchen Bereichen zu weit geht, kann aber nur mit einer parallelen Debatte über eine vertiefte Integration Europas zu der notwendigen Stärkung von Europa auf dem

Weltschachbrett führen. Dabei ist eine Vertiefung der Integration nicht nur in Form der Ausweitung der Kompetenzen, vor allem einer gemeinsamen Steuer-, Außen- und Verteidigungspolitik, sondern auch durch eine Reform der Entscheidungsmechanismen und eine Stärkung der legislativen Funktion des Europaparlaments anzudenken. Es ist jedenfalls kaum denkbar, dass Italien als Gründungsmitglied der europäischen Gemeinschaften nicht zum inneren Kreis wesentlicher Entscheidungen gehört, wie auch Staatspräsident Sergio Mattarella, dessen positive Haltung zu Europa unmissverständlich ist, betont hat. Fraglich ist, wie sich Integrationsstärkung und räumliche Ausdehnung der Europäischen Union in Folge der Aufnahme neuer Staaten in Einklang bringen lassen. Europa als reine Zweckgemeinschaft, ohne einen gemeinsamen Wertekatalog, wird auf die Dauer das Ziel verfehlen, in einer Welt des Umbruchs, mit immer neuen Kräfte- und Machtverhältnissen, mit kriegerischen Auseinandersetzungen und den im Fall von Trumps Wahl als Präsident der Vereinigten Staaten zu befürchtenden Alleingängen von Amerika eine bedeutende Rolle zu spielen. Wenn der Nationalstolz zum nationalen Egoismus verkommt, steht das Modell Europa auf wackeligen Beinen. Aber dies gilt selbstverständlich nicht nur für Italien, sondern für die gesamten Mitgliedstaaten. Es gilt daher, die Perspektive von Europa nicht mit den Stangen, auf denen die nationalen Flaggen gehisst werden, zu zerschlagen.

So aus Rom, am 27. Juni 2024.

Brief aus dem Landtag

in den letzten Wochen ist eine heftige Diskussion entbrannt, rund um meinen Vorschlag für eine neue Ortstaxe zulasten der Touristen und zugunsten der Allgemeinheit – eine Abgabe pro Übernachtung, je nach Zimmerpreis und Aufenthaltsdauer. Für mich ist es höchste Zeit, den Menschen im Land etwas zurückzugeben. Bei 36 Mio. Übernachtungen kann man über eine Ortstaxe leicht ein paar 100 Mio. im Jahr holen: für unsere Pensionsfonds, für gratis Öffis, für öffentlichen Wohnbau. Die Touristiker fragen gerne: Was wäre dieses Land ohne Tourismus? Ich habe es gewagt, die viel wichtigere Frage zu stellen: Was wäre der Tourismus ohne dieses Land? Für die Nutzung unserer Natur und Berge, für den Ressourcenverbrauch und Begleiterscheinungen wie Verkehr, teure Wohnungen, CO2, Warteschlangen überall – dafür muss der Tourismus die Einheimischen entschädigen. Die Touristiker sind wie erwartet mit meinem Vorschlag so gar nicht einverstanden. Anstatt dass auch nur einer von ihnen gesagt hätte, ich bin stolz darauf, ein paar Euros für die Allgemeinheit abzugeben, hat vor allem der mächtige Verband der Hotels, der HGV, eine Schlammschlacht angezettelt, mit dem Vorwurf, ich sei gegen den Tourismus. Das stimmt nicht. Ich weiß den Beitrag des Tourismus zu schätzen.Dennoch erlaube ich mir, alles in Relation zu setzen: Der Tourismus produziert 11 % der Wertschöpfung

in Südtirol, auch wenn sich der HGV aufführt, als wären es 90 %. Viele Menschen, die nicht direkt in dem Sektor arbeiten, fragen sich zurecht: Was habe ich davon, dass unser Land von Touristen überrannt wird? Massentourismus beschädigt die Attraktivität Südtirols als Lebensraum, aber auch als Urlaubsort. Die Frage, wieviel der Tourismus zum Allgemeinwohl beiträgt und welche negativen Nebeneffekte er erzeugt, ist nicht nur legitim, sondern dringend notwendig! Das hat mit Neiddiskussion nichts zu tun. Nicht zuletzt finanzieren wir mit unseren Steuern zu ca. 75 % auch noch eine gratis Mobilitätskarte für die Gäste. Das kann man gut finden oder nicht. Ich finde es nicht so cool, dass Touristen auch in der Hochsaison zu Dumpingpreisen mit unseren Öffis fahren und wir Einheimische den vollen Preis bezahlen. Aber auch den Verbandsbonzen und der IDM dämmert es: Ohne positive Gesinnung funktioniert der Tourismus nicht mehr. Einen Bettenstopp haben wir, nun braucht es Tickets und beschränkte Zugänge bei Hotspots – und eben eine neue Ortstaxe, zugunsten der Einheimischen. Damit alle SüdtirolerInnen zu GewinnerInnen des Tourismus werden.

Liebe Grüße aus dem Landtag,

Liebe Leserinnen und Leser,
Manfred Schullian
Paul Köllensperger
Paul Köllensperger

Starkes Sarner Handwerk

SARNTAL - (br) Das Handwerk hat goldenen Boden: So heißt es im Volksmund. Im Sarntal ist der Boden gut – aber rar. Das Handwerk ist – neben der Landwirtschaft – der bedeutendste Wirtschaftszweig im Tal. Was es stark macht, wie die Auftragslage ist und mit welchen Herausforderungen es zu kämpfen hat, erfuhren wir von Gerd Trojer, dem Ortsobmann der Sarner Handwerker im Wirtschaftsverband Handwerk und Dienstleistung (lvh).

Wie steht das Sarner Handwerk da?

Gerd Trojer: Das Sarner Handwerk steht sehr gut da. Es ist breit aufgestellt und liefert gute Produkte. Die Sarner sind im ganzen Land und darüber hinaus bekannt für ihre saubere und genaue Arbeit, für ihre Zuverlässigkeit und ihren Fleiß. Der Sarner gilt allgemein als fleißig. Welche Branche ist besonders stark?

Trojer: Das ist schwierig zu sagen. Das Sarner Handwerk ist vor allem am Bau tätig. Aber wir haben auch viele Know-how-Betriebe, die hochtechnische Produkte liefern, etwa im Werkzeug- und Maschinenbau. Zu nennen ist da auch die Entwicklung eines 3-D-Druckers, der Fertigteile aus Beton ausdruckt, eine Neuheit auf dem Markt. Eine Besonderheit ist auch das Kunsthandwerk wie Federkielsticken oder der Goldschmied. Gut aufgestellt mit einem sehr breiten Angebot ist auch der Dienstleistungssektor. Das Sarner Handwerk wird sehr geschätzt. Wie ist derzeit die Auftragslage im Tal und auswärts?

Trojer: Sie ist derzeit gut, auch wenn es in gewissen Sparten wie etwa dem Handwerk am Bau heuer nicht gerade optimal läuft. Aber im Großen und Ganzen haben alle gut zu tun und volle Auftragsbücher. Sehr viele Arbeiten bekommen unsere Handwerker außerhalb des Tals. Wie sieht es mit den Fachkräften aus?

Trojer: Wir haben, wie andere, große Schwierigkeiten, Leute zu finden. Viele der starken Jahrgänge sind letzthin in den Ruhestand getreten oder stehen kurz davor, und es kommen weit weniger junge Leute nach. Auch ist zu sagen, dass viele gute Handwerker in Großbetrieben beschäftigt sind, die mit Handwerk nichts zu tun haben; das ist schade. Wir bemühen uns schon, zumindest einige von ihnen für das Handwerk zurückzugewinnen, aber das ist nicht leicht. Vor allem bemühen wir uns um die Jugend. Wie steht die Sarner Jugend zum Handwerk? Gibt es genug Lehrlinge?

Trojer: Im Vergleich zu anderen Gegenden im Land haben wir noch relativ viele Lehrlinge. Aber es werden halt auch weniger, und dem müssen wir

entgegenwirken – mit verschiedenen Aktionen wie der Plakataktion beim Bau der Grundschule. Aber die Jahrgänge sind mittlerweile schwächer, die Klassen in den Berufsschulen werden weniger, und sehr viele Jugendliche entscheiden sich für ein Studium. So nimmt die Zahl der Handwerker allein schon deshalb ab. Nicht selten ist es auch so, dass junge Leute nach Abschluss der Lehre in einen anderen Beruf wechseln. Da braucht es schon mehr Anstrengungen, dass sie auch als Gesellen im Betrieb bleiben. Gute Handwerker sind sehr gefragt und werden von großen Betrieben oft abgeworben. Wir müssen schauen, dass wir sie bei uns halten können. Umgekehrt braucht das Handwerk auch Leute mit Oberschul- und Fachschulabschluss … Trojer: Ja, sie sind herzlich willkommen. Handwerksbetriebe sind mittlerweile nicht mehr reine Handwerksbetriebe. Es braucht auch Fachkräfte, die Maschinen bedienen, es braucht Zeichner, Programmierer, Techniker und Statiker, es braucht einfach gute Leute mit den unterschiedlichsten Qualitäten.

Welche Herausforderungen stellen sich dem Sarner Handwerk? Wo

hakte es? Was braucht es?

Trojer: Es fehlt neuer Gewerbegrund. Wir haben viele neue Handwerksbetriebe, aber sie finden keine Halle, keinen Lagerplatz. Da muss die Politik im Sarntal handeln. Sonst wandern die Betriebe ab – in umliegende Gemeinden, wo sie einen Platz finden, und das ist dann schon sehr schade. Eine weitere große Herausforderung, mit der alle Branchen zu kämpfen haben, ist der große bürokratische Aufwand, der wächst und wächst. Die Politiker werden nicht müde zu sagen, dass da etwas getan werden muss. Sie tun aber nicht; sie reden nur. Es kommen immer wieder Neuerungen, und es wird alles komplizierter – zum Beispiel bei öffentlichen Arbeiten. Da verlierst du Stunden um Stunden –auch wegen eines Auftrags von 1000 Euro. Das kann es nicht sein.

„I

BIN A SCHLÖSSAR … UND DU?“

„I bin a Schlössar … und du?“, steht auf einem der vielen Plakate am Bauzaun der Großbaustelle Grundschule in Sarnthein zu lesen. Dazu lacht ein junges Gesicht den Betrachter an –voller Lebensfreude und mit Werkzeug und Ziehorgel ausgestattet. Beides hat

Gerd Trojer

Platz und beides ist wichtig: Arbeit und Freizeit. Diese Botschaft will die Ortsgruppe der Sarner Handwerker im lvh den jungen Menschen mit dieser schönen Aktion vermitteln.

2 Schuljahre lang gingen die Mittelschüler an diesem Bauzaun vorbei und bekamen so – ganz nebenbei – Einblick in die Handwerksberufe, die – wie die Bilder zeigen – auch begeistern. Jugendgerecht, in Dialekt, stellen sich die dargestellten Berufe vor – als Mechanikar, Tischlarin, Frisärin, Mechatronikar oder Elektrikar. „War sell eppis fr dir?“, wird noch gefragt.

Der besondere Bauzaun erregt viel Aufmerksamkeit auch bei den Passanten, und viele holen ihr Handy hervor und fotografieren die originelle Bilderreihe. „Wir versuchen Aufmerksamkeit für das Handwerk zu erregen und die Jugend zu motivieren, im Handwerk eine Lehre zu beginnen“, sagt Gerd Trojer, der Ortsobmann der Sarner Handwerker im Landesverband lvh. Mit verschiedenen Aktionen will die lvh-Ortsgruppe die Jugend für das Handwerk gewinnen. In den vergangenen Jahren konnten die Schülerinnen und Schüler der Mittelschule

ÜBER EIN JAHRZEHNT

an Schnuppertagen in Handwerksbetrieben teilnehmen. „Dies ist aus versicherungstechnischen Gründen leider nicht mehr möglich; deshalb ließen wir uns etwas Neues einfallen“, betont Trojer.

So wandte sich die lvh-Ortsausschuss an die Schule und bot das Wahlfach „Betriebsbesichtigungen“ an. 26 Schülerinnen und Schüler der zweiten und dritten Mittelschulklasse machten mit. An 5 Nachmittagen konnten sie – begleitet von den Lehrern und vom Jugenddienst – Handwerksbetriebe besichtigen, bekamen die Arbeit erklärt und durften bei der einen oder anderen Tätigkeit selbst Hand anlegen.

Insgesamt 16 Betriebe unterschiedlicher Branchen – von der Autowerkstätte und dem Elektrobetrieb bis zum Goldschmied – öffneten ihre Türen. „Den Schülern haben die Betriebsbesichtigungen sehr gut gefallen, aber noch viel wichtiger war es, dass sie Berufe im Handwerk hautnah kennenlernen durften. Wir Handwerkerinnen und Handwerker müssen junge Menschen begeistern, wenn wir wollen, dass sie das Handwerk als Beruf wählen“, ist Trojer überzeugt.

Das Mädchen in Tracht auf den Speisekarten lädt wieder zum „Sarnar MorgretiEssn“.

„Morgreti“ Wirte laden zu Tisch

„Morgreti”, ein Sarner Dialektausdruck, abgeleitet vom Margarethentag aus dem Bauernkalender, ist auch die Zeit der Gaumenfreuden vom 5. - 14. Juli im Sarntal. 5 Betriebe in Reinswald machen bei der heurigen 26. Auflage der Gemeinschaftsinitiative mit und laden zu Tisch. Jeder „Morgreti“-Gast nimmt auch an einer Verlosungsaktion teil.

„mirsarner“: ALLEIN KLEIN, ZUSAMMEN GROSS

Die „mirSarner“ sind in puncto Zusammenhalt ein Vorzeigemodell für ganz Südtirol. Inzwischen zählt die Vereinigung über 160 Mitgliedsbetriebe aus den Wirtschaftssektoren Handwerk, Handel, Industrie, Tourismus und

Landwirtschaft. Hansjörg Vienna, Präsident der tollen Initiative, meint dazu: „Ein Zusammenschluss wie der unsere ist besonders wichtig, da er die Stärken des Einzelnen bündelt und dadurch eine schlagkräftige und gut sichtbare Gemeinschaft schafft. Vor allem auf die Wirtschaft hat der Zusammenschluss einen positiven

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Einfluss. Zudem bilden sich spannende Synergien und Netzwerke zwischen den einzelnen Mitgliedsbetrieben, Nicht zuletzt findet durch diese Gemeinschaft auch ein Wissensaustausch statt, der zu neuen Ideen animiert.“ Was das Netzwerk anbelangt, so finden Sie die breitgefächerten Angebote der Initiative „mirSarner“ auf allen

gängigen Socialmedia-Kanälen unter dem Stichwort „mirSarner“. Die Gutschein Münze „mirsarner“ 10ar Auf der Suche nach einem außergewöhnlichen Geschenk? Immer und überall, die „mirsarner“ 10ar Münze, ein einmaliges und ganz besonderes Geschenk, das bei

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Die originellen Plakate, die den Bauzaun der Großbaustelle Grundschulneubau in Sarnthein schmücken.

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GESUNDER SCHLAF IST UNSER ERFOLG …

Schlaf spielt schon seit immer eine fundamentale Rolle für unser Wohlbefindens und die innere Ruhe. Speziell in der heutigen Zeit, die geprägt ist von Stress und Zeitmangel, gilt Schlaf schon fast als Luxusgut und kommt bei sehr vielen Menschen viel zu kurz. Für Gesundheit und Erfolg ist entspannter Schlaf unerlässlich. Daher haben wir von Hofer Eberhard uns in den letzten Jahren intensiv mit dem Thema Schlaf beschäftigt und können Ihnen nun unsere exklusive Auswahl an weltweit einzigartigen Matratzen und Schlafsystemen anbieten. Viele Systeme stehen für Sie zum „Pro-

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MEHR ALS EINE SCHLOSSEREI: MOSER-PRÄZISION UND KREATIVITÄT

Die Schlosserei Moser GmbH setzt sich seit über 30 Jahren mit der hochwertigen Bearbeitung von verschiedenen Metallen auseinander. Durch das ständige Streben nach Innovation und ausgefeilter Technik hat sich der Betrieb schon immer einen guten Namen gemacht. Ein moderner Maschinenpark ist gehört zum Erfolgsgeheimnis des Betriebes. Ganz neu und bereits bewährt ist die Laserschneideanlage, um noch besser auf die Kundenwünsche eingehen zu können. Flexibilität in der Produktion und die Einhaltung von zugesagtem Liefertermin ist für Moser selbst-

verständlich – ebenso die maximale Sicherheit für die eigenen Mitarbeiter. Ein weiteres Standbein ist die innovative MoserBox. Diese Pferdeboxen für außen und innen werden samt Zubehör in Standardmaßen oder individuellen Größen schlüsselfertig geliefert. Diese zeichnen sich durch ihre Robustheit, Qualität und raffinierten Details aus.

BAUEN

UND SANIEREN BEGINNT BEI „ABC“ … Vertrauen ist gut. Besser ist es, sich gleich einen vertrauenswürdigen Handwerker zu holen. Raimund Rei-

der vom Unternehmen abc-bau hat die nötige Erfahrung und Flexibilität. Mit zuverlässigen einheimischen Arbeitern werden alle Arten von Bauten und Umbauten, Sanierungen und Isolierungen ausgeführt. Besondere Erfahrung hat abc-bau bei energieeffizienten Wärmedämmungen und Verputzarbeiten mit Vollwärmeschutz auf Mauerwerk und Trockenbau. Außerdem bietet abc-bau komplette Sanierungen von Küchen und Bad sowie allgemeine Abbruch- und Aufbauarbeiten. Durch die Koordinierung aus einer Hand ersparen sich Kunden von abc-bau viel Zeit, Geld und Ärger.

Ihr SP E Z IALIS T für: Verputzarbeiten | Vollwärmeschutz | Kleine Abbruch- und Aufbauarbeiten Ausbesserungsarbeiten an Mauer werken | Sanierung von Küchen und Bädern

VERPUTZ UND WÄRMEDÄMMUNG Einheimische Arbeiter

Ihr SP E Z IALIS T für: Verputzarbeiten | Vollwärmeschutz | Kleine Abbruch- und Aufbauarbeiten Ausbesserungsarbeiten an Mauer werken | Sanierung üchen und Bädern

Weißenbach 66, Sarntal | 338 50 03 871| info@abcbau.it

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Zu den Erdpyramiden von Steinegg

Die drei Erdpyramiden-Gruppen vom Rittner Hochplateau sind weithin bekannt, aber jene von Steinegg? Diese kurze, aber sehr lohnende Wanderung mit romantischen Pfaden und herrlichen Ausblicken sei Ihnen heute vorgestellt!

Von der Bus-Haltestelle Steinegg Oberdorf aus gehen wir aufwärts, bis wir auf der gegenüberliegenden Straßenseite bei einer Seitenstraße eine kleine Scheune sehen.

Gleich hinter der Scheune beginnt der Pyramidenweg, gekennzeichnet durch zwei originelle „Pyramiden“, die von nun an unseren Weg begleiten. Obwohl die Pyramiden ziemlich oberhalb bereits in unserem Blickfeld sind, müssen wir eine Wiese hinunter. Dann geht es in den lichten Buchenwald, durch ein Holzgatter, und auf einem schmalen Pfad, gesichert durch Holzgeländer, in Serpentinen am Rande einer Rutschung abwärts. Wir überqueren auf einer Brücke den Graben und wandern nun jenseits wieder bergan. Dort, wo der Pfad zum Weg wird, zweigt links unser Steig ab, der in einer weiten Kurve das Steilstück umgeht. Schließlich lichtet sich der Wald und wir kommen auf freies Wiesengelände. Zuvor jedoch lädt eine Bank zu kurzer Rast.

WO DER BLICK WEIT WIRD

Nun wandern wir quer über die Wiese und am Raffeiner-Hof vorbei. Hier gedeihen sogar Olivenbäume, ein Zeichen des milden Mikroklimas. Wir müssen bis zum Heigler das asphaltierte Sträßchen leicht aufwärts. Unser Blick geht immer weiter hinein ins Tiersertal mit dem Katharinenkirchlein in Breien auf halber Höhe

und bis zum Hauptort mit seinem Zwiebelturm der St.-Georgs-Kirche. Dahinter erheben sich stolz die Vajolettürme mit König Rosengarten. Die Straße führt direkt zum Heigler-Hof. Wenige Schritte zuvor zweigt rechts ein Weg ab, der mit der Markierung 2 etwas steiler in den Wald hinaufführt. Wir wandern wieder

aufwärts, bis wir oberhalb des Dosser-Hofes auf die Zufahrt kommen. Und gleich zweigt ein Steig ab, der wieder bergwärts führt. Wir erreichen zwei Häuser, und hier ist auch die Haltestelle „Berger“.

ENDLICH, DIE ERDPYRAMIDEN! Nur kurz müssen wir eben weiter. Beim ersten Wegkreuz geht es hinunter und schon sehen wir das Schild, das uns das Biotop anzeigt, sowie die Spitzen der Erdpyramiden. Nach rechts entdecken wir einen ersten Rastplatz und eine interessante Informationstafel. In wenigen Schritten, einem Geländer entlang, wandern wir hinunter auf eine Plattform. Die Spitzen der Erdpyramiden sind zum Greifen nahe und hier ist eine Rastbank an der Sonne, die zur Mittagsrast einlädt. Kein Mensch ist uns bisher begegnet. Bis nach Bozen reicht unser Blick! Noch ein paar Fotos, dann wandern wir, dem Steig folgend, weiter abwärts. In leichtem Ab

ALLES AUF EINEN BLICK:

Anfahrt: Mit Auto oder ab Bozen mit dem Bus 182 nach Steinegg, Oberdorf. Ausgangspunkt: Steinegg, Bus-Haltestelle Oberdorf

Ziel: Erdpyramiden

Gehzeiten: insgesamt rund 2 – 2 1/2 Std.

Schon sieht man Steinegg, Ausgangspunkt und Ziel
Steinegg und seine Erdpyramiden
Diese

Ein wunderbarer Steig durch Buchenwald Der Blick geht über die Erdpyramiden bis nach Bozen

und Auf, immer dem Zeichen der Pyramiden folgend, kommen wir schließlich auf eine Zufahrtsstraße, die binnen kurzem zum Glirghof führt.

AM RÜCKWEG

NACH STEINEGG

Ab jetzt wandern wir wieder auf einem Fußweg, überqueren die Katzenbachschlucht und sehen bald schon das sogenannte „Weiße Bild“,

die schmucke, liebevoll gepflegte Maria-Hilf-Kapelle, der wir jetzt einen Besuch abstatten. Nun geht es die Straße entlang hinunter bis zum bereits bekannten Schuppen, den Bühlweg hinauf zum Hotel Steineggerhof, rechtsherum und zum Pstosser Bühl hinauf, über den Spielplatz in schöner Runde hinunter zur Hauptstraße. Wir kommen ins Zentrum von Steinegg, von wo bereits der Kirchturm grüßt. Ein

Besuch in Kirche und Friedhof, Staunen über die prachtvolle Aussicht von der Friedhofsmauer aus, dann geht es zurück. Eine kurze,

aber sehr interessante Wanderung findet im Café Christl, gegenüber der Haltestelle ihren Ausklang.

FREILICHTSPIELE SÜDTIROLER UNTERLAND 2024

Heinrich von Kleist Der zerbrochene Krug ein Lustspiel

REGIE: ROLAND SELVA

Termine: 05. (Premiere) 08. 09. 12. 13. 14. 16. 19. 20. 21. 22. 23. August 2024

Beginn: 21 Uhr

Ort: Montan - Bahnhof der Alten Fleimstalbahn (Festplatz) Eintritt: 25€, Schüler und Studenten 15€

Reservierung: www.fsu-neumarkt.com, Tel. 0471 812128

Zum Stück: Vor dem Gesetz sind alle gleich! Doch trifft das auch auf den Richter selbst zu? In der Kammer der Jungfer Eve wird eine Untat begangen – dabei geht offiziell nur ein Krug zu Bruch. Eves Mutter beschuldigt den Verlobten ihrer Tochter, dieser aber streitet die Tat ab und verdächtigt einen unbekannten Nebenbuhler. Doch die Wahrheit versteckt sich hinter einem Netz aus Lügen, Erpressung und Missbrauch. Am Schluss muss Dorfrichter Adam über ein Verbrechen Recht sprechen, das er womöglich selbst begangen hat? … da kann einem das Lachen schon einmal im Hals stecken bleiben!

Zum Autor: Heinrich von Kleist, geboren am 18.10.1777 in Frankfurt/Oder. Studium der Philosophie, Physik, Mathematik und Staatswissenschaft. Zwischen 1802 und 1803 lebte er in Weimar, wo er auch Goethe und Schiller kennenlernte. Ohne literarischen Erfolg, an menschlichen Bindungen zweifelnd und über die politische Lage verzweifelt, nahm er sich gemeinsam mit der unheilbar kranken Henriette Vogel am 21.11.1811 das Leben.

Blick v Jenseits des Tierser Tals grüßen Völser Aicha und der Schlern on oben auf St. Justina
St. Katharina und Tiers mit dem Rosengarten

… Eine Nachlese

Schon zum dritten Mal lud der Absolventenverein landwirtschaftlicher Schulen (A.L.S) zum Obstbauseminar „Summer Special“ am Versuchszentrum Laimburg ein. Auch diese dritte Veranstaltung vom 7. Juni war mit rund hundert Teilnehmern wieder voll ausgebucht. Neben verschiedenen Versuchen beim Apfel, konnten sich die Landwirte auch über den Heidelbeer- und Süßkirschenanbau informieren.

LAIMBURG/PFATTEN - (red) Werner Rizzolli (Laimburg) von der Arbeitsgruppe Mittelprüfung stellte jeweils einen Versuch zum Thema Apfelschorf und Alternaria auf der Sorte Gala und einen Blutlausversuch auf der Sorte Fuji vor. Ergänzt wurde die Besichtigung mit einem Versuch zu Biostimulanzien auf der Sorte Rosy Glow, wo deren Effekte auf die allgemeine Pflanzengesundheit begutachtet wurden. Alternativmittel (Biologicals) sind nicht chemisch- synthetischen Ursprungs und verursachen keine relevanten Rückstände für die Integrierte Produktion.

Grob werden die Alternativmittel (Biologicals) in 2 Gruppen eingeteilt. Die Biocontrols umfassen die Pflanzenschutzmittel, die Pflanzenstärkungsmittel und die Grundstoffe, welche in der EU auf einer Liste der Grundstoffe aufgeführt sind. Die zweite große Gruppe sind die Biostimulanzien, eine nach der EU-Düngermittelverordnung von 2022 eine Kategorie, welche weder Pflanzenschutzmittel noch Dünger sind. Diese sollen die Pflanze gegen abiotischen Stress, wie z. B. Hitze, Frost, Trockenheit ecc. widerstandsfähiger machen und die Vitalität erhöhen.

Alternativmittel zeigen in den Versuchen einen großteils geringeren Wirkungsgrad als chemisch synthe-

tische Standardmittel. Alternativmittel sollten somit aufgrund ihrer Charakteristiken in einer Strategie mit hochwirksamen Mitteln in Mischung oder alternierend behandelt werden. Ein Problem beim Einsatz von Alternativmittel in der Praxis ist z. T. die Unverträglichkeit zwischen Alternativmitteln und chemischen Pflanzenschutzmitteln in der Wirkungsweise. Dieses Problem ist in der Praxis besonders für integriert produzierende Betrieb schwer zu händeln, da sehr viele Faktoren (Wetter, Pflanzenphysiologie, PSM – Strategie) dies beeinflussen.

MECHANISCHE FRUCHTAUSDÜNNUNG

BEIM APFEL

Bisher hat es beim Apfel nur die mechanische Blütenausdünnung als alternative zur chemischen oder händischen Ausdünnung gegeben. Die Firma BMV hat eine Maschine entwickelt, mit welcher Früchte auch nach dem Junifruchtfall ausgedünnt werden können. Am Versuchszentrum Laimburg wurde die Maschine in dieser Saison auf verschiedenen Sorten und zu unterschiedlichen Fruchtgrößen geprüft. Christian Andergassen, Leiter der Arbeitsgruppe Physiologie Obstbau stellte den Teilnehmer die ersten Ergebnisse vor.

A.L.S. Event-Organisator Klaus Kapauer bei der Eröffnung und Laimburg Direktor Michael Oberhuber (rechts)

NICHT NUR APFEL

Die Forscher der Arbeitsgruppe Steinund Beerenobst des Versuchszentrums Laimburg Giacomo Gatti, Victor Mari Almirall, Massimo Zago und der Koordinator des Anbauberater der Genossenschaft Sant’Orsola Gianluca Savini stellten das Potential der Kirschen und Heidelbeeren als Ergänzungskulturen in Südtirol vor. Kirschen werden in unserer Region seit mehr als 20 Jahren angebaut. Die idealen Standorte befinden sich in den mittleren Berglagen zwischen 800 und 1.200 m ü.d.M. Die Talsohle bietet einige wesentliche Vorteile gegenüber einem Anbau in Höhenlagen. So z.B. könnten in der Talsohle spätreifende Sorten angebaut werden und zur Frostabwehr der teure und wenig effiziente Einsatz von Frostschutzkerzen durch die bewährte Oberkronen-Frostberegnung ersetzt werden. Kulturheidelbeeren erleben in Europa immer mehr Beliebtheit und Südtirol bietet aufgrund des günstigen Klimas strategisch interessante Bedingungen. Gianluca Savini wies darauf hin, dass in Italien der Konsum an Beerenobst schwach sei. In Großbritannien liege der Prokopf-Verbrauch an Beerenobst um die 2 kg, während in Italien dieser knappe 200 g betrage. Marktstudien zufolge solle der Verbrauch jährlich um 30 % zunehmen, was einen eindeutig positiven Trend prognostizieren lässt.

PODIUMSDISKUSSION IM FELSENKELLER

Ein Highlight des Obstbau Seminar Summer Special 2024 war die Podiumsdiskussion zum Thema „Mediale Krisen in der Landwirtschaft: Wie reagiert man richtig darauf?“. Unter der fachkundigen Moderation der freien Journalistin Verena Pliger bot die Diskussion wertvolle Einblicke in den Umgang mit Krisensituationen, die auch die Landwirtschaft betreffen können.Günther Ambach, Obstund Weinbauer aus Kaltern, sprach aus der Praxis und hob hervor, dass Landwirte oft im Mittelpunkt medialer Aufmerksamkeit stünden, wenn Probleme auftreten. Er betonte, wie wichtig es sei, in Krisenzeiten Kommunikationskanäle aktiv zu nutzen, um Missverständnisse zu vermeiden und die eigene Sichtweise klar darzustellen. Die Podiumsdiskussion zeigte deutlich, dass eine gute Vorbereitung und eine durchdachte Kommunikationsstrategie entscheidend sind, um mediale Krisen erfolgreich zu bewältigen. Die Experten betonten die Bedeutung von Transparenz und Schnelligkeit, um das Vertrauen der Öffentlichkeit zu erhalten und die eigene Position klar darzustellen.

(Auszug aus einem Artikel von Christian Andergassen, Werner Rizzolli und Massimo Zago vom Versuchszentrum Laimburg sowie Antonia Widmann vom Südtiroler Apfelkonsortium)

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