biergenuss - das Schweizer Biermagazin 2012/01

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Von Brienz bis Liebefeld

Moderator und Stand-up-Comedian

Claudio Zuccolini bier.interview Daniel Reuter Präsident der

Gesellschaft zur Förderung der Biervielfalt

bier.porträt


St.Galler Spitzen.

Lager hell

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Die internationale DLG-Prüfung zeichnete gleich sechs Schützengarten Biere für besondere Geschmacksreinheit, Vollmundigkeit und Frische mit Gold aus. Da lässt es sich genüsslich zurücklehnen – und geniessen. Zum Wohl. www.schuetzengarten.ch

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Abwarten und (Hopfen­)Tee trinken … … war die Devise, bis nun die zweite Ausgabe von «biergenuss – das Schweizer Biermagazin» im Briefkasten und am Kiosk zu finden ist. Lange sechs Monate ist es seit dem Erscheinen der Erstausgabe her, doch (Hopfen­)Tee trinken ist gesund. «biergenuss» wird künftig vierteljährlich über die Schweizer Bierviel­ falt berichten. Um Hopfen geht es auch im bier.thema, ist er es doch, der dem Bier den frischen und herben Geschmack verleiht und es zudem haltbar macht. Doch nicht nur zum Bierbrauen wird Hopfen verwendet: Seine Sprossen (Hopfen­ spargeln) schmecken in Butter gedünstet ausgezeichnet. Bei Nervosität, Angstzuständen oder Schlafstörungen entfaltet der Hopfen in Form von Tees, Tabletten oder Tinkturen seine beruhigende Wirkung. In dieser Ausgabe werden Brauereien vom Brienzersee über den Thunersee bis weit ins Berner Mittelland vorgestellt. Von den Heimbrauern des Thuner Homebrew­Clubs bis zur Rugenbräu mit einer über hundertjährigen Brau­ tradition, sie alle engagieren sich mit Leidenschaft für eine vielfältige Schwei­ zer Bier­Genuss­Kultur. Claudio Zuccolini, unter anderem als Margrit aus den Maggi­Werbespots bekannt, entdeckte erst spät, dass Alkohol nicht nur zum Desinfizieren da ist. Der Präsident der Gesellschaft zur Förderung der Bier­ vielfalt (GFB), Daniel Reuter, stand im neu renovierten Sudhaus der Brauerei Müller «biergenuss» Red und Antwort. Als grosser Liebhaber dunkler Biere und seit über zehn Jahren als Präsident des grössten Schweizer Bierklubs setzt er sich mit Charme, Unbeirrtheit und, wenn nötig, Militanz für die helve­ tische Bier­Diversität ein. Das angekündigte Interview mit Philippe Corbat (Bov), Bierliebhaber und ­kritiker, werden wir in einer der nächsten Ausgaben nachholen. Geniessen Sie «biergenuss – das Schweizer Biermagazin» und erfahren Sie, dass Bier mehr als eine «Stange» ist. Viva!

Reto Rudolf Herausgeber und Chefredaktor

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Mit einem Bierkalender die Braukunst ins rechte Licht r端cken.

Ihr Kalenderspezialist www.calendaria.ch 02

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Ein Unternehmen der


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Inhalt 04

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Von Brienz bis Liebefeld

Am Brienzer­ oder Thunersee, im Kander­ oder Emmental, am Rugen oder Gurten; überall wird gebraut.

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Hopfen – das grüne Gold Im Bier ist Hopfen unverzichtbar, denn wie das Salz der Suppe verleiht er dem Bier den frischen, leicht herben Geschmack. Darüber hinaus wirkt er als Tee beruhi­ gend und schlaffördernd.

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Claudio Zuccolini, Moderator und Stand-up-Comedian

Daniel Reuter, Präsident GFB (Gesellschaft zur Förderung der Biervielfalt)

Erst im Internat entdeckte er, dass Alko­ hol nicht nur zum Desinfizieren da ist. Die «Hülsen», wie er die grossen Lager­ bierflaschen liebevoll nennt, verfehlten ihre Wirkung nicht. In der Zwischen­ zeit ist er zum Geniesser gereift, egal ob es sich um Wein, Whisky oder eben Bier handelt.

Als Präsident des grössten Schweizer Bierklubs geniesst er die stetig wachsende Schweizer Biervielfalt. Eine Differenzie­ rung der Trinkgewohnheiten sowie die Förderung einer Bier­Genuss­Kultur sind ihm wichtige Anliegen. Innerhalb der Gesellschaft gehört er zu der Fraktion der Liebhaber dunkler Biere.

rubriken

01 Editorial 11 12 14 24 26 27 36 37

bier.lokale bier.degustation bier.ideen bier.potpourri bier.literatur bier.rezept bier.kolumne bier.quellen

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Hier braut sich etwas zusammen Brauereien von Brienz bis Liebefeld

Eine 체ber hundertj채hrige Brautradition ist hier ebenso zu finden wie viele Heimbrauer, die ihre Freizeit leidenschaftlich in das Brauen einer Schweizer Biervielfalt investieren. Text Reto Rudolf | Fotos Patrick Hofmann, fotolia.com, Brauerei A. Egger

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Liebefeld Brienz

" Ob Homebrew­Club, Brauverein, Kleinbrauerei oder die beachtliche Ausstossmenge einer mittelgrossen Brauerei aufweisend, erst kürzlich gegründet oder eine bereits knapp 150­jährige Brautradition, von Brienz bis Liebefeld wird viel Feines zusammengebraut. Allen gemeinsam ist das grosse Engagement für eine vielfäl­ tige Schweizer Bierkultur. Von wenigen hundert Litern pro Jahr bis zu einer stattlichen fünfstelligen Hekto­

literzahl, die Geniesserinnen und Geniesser können auf eine umfangreiche Bierauswahl zurückgreifen. Doch hier braut sich nicht nur etwas zusammen, hier wird auch Aussergewöhnliches destilliert; feinster Swiss Highland Single Malt Whisky. Der «Ice Label» wird beispielsweise bei konstanten –4 Grad Celsius in einer Eisgrotte auf dem Jungfraujoch in Oloroso­Sherry­ Fässern aus amerikanischer Weisseiche ausgereift.

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JungfrauBräu AG | Schwanden­Brienz

Die Idee einer Gasthausbrauerei schwirrte Peter Margowski und Wolfram Seebauer schon lange im Kopf herum, doch die Suche nach einer passenden Lokalität gestaltete sich schwierig. Im Frühjahr 2011 kamen die beiden deshalb von der Idee der Gasthausbrauerei ab, stellten einen engagierten Verwaltungsrat zusammen und gründeten die JungfrauBräu AG. In einer ehema­ ligen Carhalle in Schwanden bei Brienz richteten sie die Produktionsstätte ein, und bereits im Juni 2011 konnten die ersten zwei Bierspezialitäten, das «Eiger Helle» sowie das «Silberhorn Weisse», ausgeschenkt werden. Da am Anfang alles sehr schnell ging, wurden Fragen wie Preisgestaltung oder Distribution laufend «ad hoc» entschieden. Das Einzige, was von Anfang an feststand, war die angestrebte Qualität der zu produzierenden Biere, die Gebindearten sowie die Marktnische, die abge­ deckt werden sollte. Mittlerweile ist der Alltag in die kleine Brauerei eingekehrt. Es werden neben den beiden Flaschenbieren auch kleine Chargen an Spezialitäten gebraut. Ab Mai wird ein «heller Bock» und im Sommer ein Bier mit Holunder verfügbar sein. Die Räumlich­ keiten der Brauerei werden neben dem Produzieren von Bier auch für Veranstaltungen mit bis zu 70 Personen genutzt. Fast wöchentlich nutzen dies aktuell Veranstal­ ter und buchen die Produktionshalle für Events aller Art. Geplant ist zudem ein Biergarten, auf den sich Peter Margowski, ehemaliger Gastronom, besonders freut. Als weiteres Ziel wird die flächendeckende Distribution im gesamten Berner Oberland angestrebt. JungfrauBräu soll in allen Tourismusorten erhältlich sein; beim Detail­ listen genauso, wie auch in der Gastronomie. Daneben wird die Produktepalette laufend erweitert. Gründung 2011 | Inhaber JungfrauBräu AG | Geschäftsführer Peter Margowski | Braumeister Wolfram Seebauer | Mitarbeitende 1 | Ausstossmenge 500 hl pro Jahr | Produkte Eiger Helles, Silberhorn Weisses, Saisonbiere

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Rugenbräu AG | Matten bei Interlaken

Eine Brauerei ist eine Brauerei und bleibt eine Braue­ rei; möchte man zumindest meinen. Dies trifft auf die Rugenbräu nicht ganz zu. Die Brauerei, die sich seit über hundert Jahren im Familienbesitz befindet, wurde zwar von den Vorfahren übernommen und weitergeführt, doch Bruno Hofweber, Vizepräsident und Delegierter des Ver­ waltungsrates, will mehr. Der Handel mit Wassern aller Art gehört inzwischen genauso zum Geschäft wie der Rugen Wy­Chäller. Die Leidenschaft von Bruno Hofweber gehört jedoch dem Hochprozentigen. Im vergangenen Herbst wurde die «Fleur de Bière d’Interlaken», der Bier­ brand aus dem Hause Rugenbräu, lanciert. Im Keller der Brauerei lagern Bruno Hofwebers Schätze: zahlreiche Holzfässer, gefüllt mit feinstem Swiss Highland Single Malt Whisky. Die Reifung des Whiskys erfolgt aus­ schliesslich in Oloroso­Sherry­Fässern aus amerika­ nischer Weisseiche. Der «Classic» 2011 ist im April 2008 schonend in zwei Schritten – damit der spezifische Malz­ charakter erhalten bleibt – destilliert und im August 2011 in 2476 70­cl­Flaschen abgefüllt worden. Der Höhepunkt jedoch ist die Whisky­Trouvaille «Ice Label» aus dem ewi­ gen Eis, ausgereift bei konstant –4 Grad Celsius in einer Eisgrotte auf dem Jungfraujoch auf 3454 Meter ü. M. Nur 1019 50­cl­Flaschen wurden in Fass­Stärke (alc. 59,3%) abgefüllt. Die einzigartige Nussigkeit von amerikanischer Weisseiche zusammen mit der Frucht­Duftnote dunkler Datteln und Rosinen verleihen diesem Wisky Komplexität und bereichern die Frische des Gerstenmalzes. Es ist ein vielschichtiges Destillat mit Fülle und Charakter, mit Aromen, welche die Sinne stimulieren und ein prächtiges Geschmackserlebnis bieten. Wer ihn degustiert hat, versteht, warum Bruno Hofweber nicht nur Bier braut, sondern sein Herzblut zudem in Whisky investiert. Gründung 1866 | Inhaber Aktiengesellschaft der Familien Hofweber | Braumeister Heiko Fahrenbruch | Mitarbeitende 60 | Ausstossmenge keine Angaben | Produkte Lager hell, Spezial hell, Spezial dunkel, Alpenperle (mit Maisanteil), Zwickel, Alkoholfrei, Mountain Twister (Mix­Getränk aus Apfel­/ Birnensaft und alkoholfreiem Bier), Fleur de Bière d’Interlaken (Bierbrand), Swiss Highland Single Malt Whisky «Classic», Swiss Highland Single Malt Whisky «Ice Label», Swiss Highland Single Malt Whisky «Forty in Three»


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Brauerei A. Egger AG | Worb

Gottfried Egger, der Gründer der Brauerei Egger, wurde 1830 als jüngstes von elf Kindern in Aarwangen (BE) geboren. Nach seiner Ausbildung zum Brauer und den Lehr­ und Wanderjahren, die er mit dem Erwerb des deutschen Braumeisterdiploms abschloss, emigrierte er 1855 zusammen mit einem befreundeten Brauer in die USA, wo er eine kleine Brauerei in der Nähe von Chicago aufbaute. Zurück in der Schweiz, gründete er 1863 die Brauerei Egger in Worb. Am 1. Januar 1864 wur­ de in der Gastwirtschaft zur Brauerei das erste Eggerbier ausgeschenkt. Bis heute ist die Brauerei ein selbständiges und unabhängiges Familienunternehmen und wird aktuell in der fünften Generation von Max Egger gelei­ tet. Die nächste Generation, Marcel und Michael Egger, schaut ihm bereits über die Schulter. Die Verbundenheit mit den Traditionen des Brau­ handwerks ist bei der Brauerei Egger nicht nur Werbe­ versprechen, sondern wird wirklich gelebt. So kommt Max Egger den unterschiedlichen Geschmacksvorlieben seiner Kundschaft mit verschiedenen Biersorten ent­ gegen, hält aber am Grundsatz fest, keine kurzlebigen Modetrends auf den Markt zu bringen. Eggerbier soll der althergebrachten Braukunst und der gepflegten Bier­ kultur entsprechen. Zum Traditionsgedanken gehören auch die Brauereipferde, sieben Schwarzwälderfüchse, mit denen die Kunden in Worb und Umgebung täglich mit Bier beliefert werden. Gründung 1863 | Inhaber Max Egger | Braumeister Max Egger | Mitarbeitende 40 | Ausstossmenge 28 000 hl pro Jahr | Produkte Galopper (Lager hell), Albertus (Spezial hell), Albertus (Spezial dunkel), Maximus (Spezial hell), Soleil (Spezial hell, produziert mit 100% Solarenergie), Eggerli (alkohol­ reduziert), Bockbier (Spezial extrastark), Fleur d’Abeilles (Honig), Zwickelbier, Alkoholfrei

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Brauverein Lindenmatte | Reichenbach im Kandertal

Alles begann mit einem Hausbau auf der Lindenmatte Faltschen im Kandertal im Jahr 2007. Die Idee, selber zu brauen, gärte schon seit Langem im Hinterkopf von Roland Kehl. Der Auslöser war ein Besuch beim Zimmer­Polier, der sich ganz dem «Mosten» verschrieben hatte. Auf der Heimfahrt sagte Kehl zu seiner Gattin: «Wenn der Zimmer­ Polier mosten kann, können wir auch brauen.» Bis zur Umsetzung verging ein weiteres Jahr. Nach ersten erfolg­ reichen Versuchen wurde flugs ein Raum im Untergeschoss des neuen Hauses zur Brauerei umfunktioniert. Die für den Umbau engagierten Handwerker liessen es sich, nach getaner Arbeit, nicht nehmen, die ersten Kunden der neuen Brauerei zu sein. Die Mund­zu­Mund­Propaganda führte sodann zu ersten Degustationsanfragen. Zusammen mit der Schwester von Ursula Kehl und deren Mann wurde ein Brauverein gegründet. Um der steigenden Nachfrage gerecht zu werden, musste die bis an ihre Leistungs­ grenzen geforderte BrauEule kurzerhand durch eine grös­ sere Anlage ersetzt werden. Anfangs holten Privatkunden ihr frisch gebrautes Bier noch direkt in der Brauerei ab. Doch nach einem Aufritt am Klausenmarkt in Reichenbach berichtete die erste Lokalzeitung; die Landi und erste Gas­ tronomiebetriebe nahmen die Biere in ihr Sortiment auf, und so wurde innert kurzer Zeit aus der Freizeitbeschäfti­ gung eine intensive Brautätigkeit. Aktueller Höhepunkt ist, dass der Eishockeyclub Kandersteg die Biere an den Matches verkauft und mit einem auf den Bierpreis aufge­ schlagenen Sponsoringbeitrag seine Ausrüstung finanziert. Roland Kehl, heute Präsident des Brauvereins, ist ge­ lernter Schreiner. Er hat, um die Biere nicht nur im selber entwickelten Holzharass nach Hause zu nehmen, sondern auch attraktiv verpackt weiterzuverschenken, einige Ideen in Holz umgesetzt; beispielsweise einen Leiterwagen für sechs Flaschen Bier oder ein WC­Häuschen mit Herz­ fenster. Gründung 2009 | Inhaber Brauverein Lindenmatte | Brauerin Ursula Kehl | Mitarbeitende 5 (Vereinsmitglieder) | Ausstossmenge 50 hl pro Jahr | Produkte Original (Lager hell), Extra (Spezial), Dunkel (Lager dunkel), Weizen

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Thuner Homebrew Club | Thun

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Brauerei Wabräu | Wabern

Die ersten Mitglieder des – damals noch zu grün­ denden – Thuner Homebrew Clubs (THC) trafen sich anlässlich einer Zivilschutzübung. Beim Feierabend­ bier am Stammtisch erfuhren sie voneinander, dass sie nicht nur gerne Bier trinken, sondern dies auch in vielfältigsten Stilen selber brauen. Ein Bier ergab das andere, und schon war ein Verein aus der Taufe geho­ ben. Einige der heute 16 Aktivmitglieder brauen mit einer BrauEule von SIOS aus Wald im Zürcher Oberland (grösster Schweizer Anbieter von Homebrew­Artikeln). Der THC wird von Richi Leder, Inhaber von SIOS, nicht nur mit Fachkenntnissen und Ratschlägen begleitet, sondern auch liebevoll die BrauEulen­Hochburg der Schweiz genannt. Einmal pro Monat treffen sich die Clubmitglieder am Stammtisch. Philosophiert wird jedoch nicht über Gott und die Welt, sondern über die aktuellen Brau­ versuche, technische und mikrobiologische Probleme bei der Produktion sowie die neusten Reaktionen ihrer Kundschaft. Immer wieder finden Verkostungsrunden mit Blinddegustationen der eigenen, aber auch fremder Biere statt, denn hier wollen alle voneinander lernen und die Qualität ihrer Produkte laufend steigern. Höhe­ punkt im Vereinsjahr ist jeweils die Teilnahme an der «NeuLand», der Ausstellung des Berner Oberlandes in Thun, mit eigenem Messestand. Seminare sowie die jährliche Studienreise dienen der Weiterbildung, aber auch dem gemeinsamen Geniessen von fein Gebrautem.

Auf dem Areal der ehemaligen Brauerei Gurten steht, dicht an die Felsen gedrängt, eine kleine Gasthofbraue­ rei. Im ehemaligen Waschhaus haben sich acht Bierinte­ ressierte aus den unterschiedlichsten Berufsgattungen zusammengefunden, um den durstigen Kehlen nicht nur Selbstgebrautes, sondern den hungrigen Mägen auch hausgemachte Brezen und Weisswürste mit süssem Senf vom Spezialitätenmetzger anzubieten. Das Wabräu öffnet jeweils freitags zum «Frytigsschoppe» ab 17 Uhr. Am ersten Freitag jeden Monats wird dieser nicht bereits um 21 Uhr beendet, sondern dauert meist bis gegen Mitternacht; im Sommer selbstverständlich im eigenen Biergarten auf der Sonnenterrasse vor der Brauerei. Das Bier kann nur direkt vor Ort genossen oder im 2 Liter Syphonkrug, der auch gemietet werden kann, nach Hause genommen werden. Einzig im Strassencafé «Vetter Herzog», auf der anderen Seite Berns, wird Wabräu ebenfalls direkt ab dem Zapfhahn ausgeschenkt. Im Frühjahr und im Herbst wird zusätzlich ein Bockbier gebraut, dessen Fassanstich jeweils von einem speziellen Menü begleitet wird. An Ostern dürfen die Gäste zudem nach versteckten Eiern und Osternestern suchen; ein überaus erfolgreicher und lustiger Anlass. Auch wenn zurzeit das Gurtenareal neu bebaut wird, das Wabräu wird weiterbestehen, und die sich in Grün­ dung befindende GmbH hofft, endlich den langersehnten Pachtvertrag für die nächsten Jahre unterzeichnen und somit das Waschhaus weiterhin als Brauerei benutzen zu können.

Gründung 2009 | Vereinspräsident Patrik Feller | Brauer (Brauerei) Patrik Feller (Strättligen Bier), Hans Frei (Frei’s Bier), Marc Gautschy (Haxli Schwändi Bräu), Jürg Kohler (Egghubel Bier), Richi Leder (SIOS Homebrew Shop), René Linder (Zulgbier), Mike McGarty (McMax), Marcel Messerli (Haxli Schwändi Bräu), Markus Niederhauser (Stögu Bier), Max Sager (McMax), Eric Satzer (Erder), Marc Schläpfer (Tatzen­Bräu), Bruno Stoller (Stozi­Bräu), Reto Walther (Walther’s Farneren), Jürg Weyermann (BrewBrothers), Martin Winter (Wirie­Bier) | Aktivmitglieder 16 | Ausstossmenge rund 90 hl pro Jahr (gemeinsam) | Produkte Lager hell, Ale, Strong Ale, Stout, belgische und kreative Biere

Gründung 2005 | Inhaber (GmbH in Gründung) Andreas Arnold, Peter Bolzli, Nadine Degen, Raphael Ernst, Lucien Vetter, Andreas Wittwer, Christoph Wittwer, Yvonne Wittwer | Brauer Andreas Arnold, Raphael Ernst, Andreas Wittwer, Christoph Wittwer | Mitarbeitende 5 (Teilzeit in der Gastronomie) | Ausstossmenge 72 hl pro Jahr | Produkte Lager hell, Lager dunkel, Weizen

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Brauerei Mein Emmental | Konolfingen, Langnau im Emmental

Was hat ein Landwirtschaftsfahrzeug der Marke «Schilter» mit Bierbrauen gemeinsam? Richtig – gar nichts. Doch die Anfrage an den Grafiker Stephan (Steffu) Locher, die Bieretikette für das jährlich in Emmenmatt im Emmental stattfindende Schiltertreffen zu gestalten, war der Auslöser, zusammen mit seiner Frau Eveline, das Brauhandwerk selber zu erlernen. Denn das damals zu etikettierende Bier war ungeniess­ bar und konnte nur durch die spontane Unterstützung der Burgdorfer Gasthausbrauerei noch rechtzeitig fertig­ gestellt werden. Seit rund einem Jahr brauen die Lochers zusammen mit Ursi Waldner nun ihre eigenen Biere. Doch nur Bier in der eigenen Küche zu brauen, genügte den Ansprüchen der drei nicht. Seit dem 1. Januar 2012 brauen sie ihre vielfältige Bierauswahl in der Aemme­Brauerei, direkt gegenüber dem Bahnhof Langnau im Emmental, auf einer 100­Liter­Braxonia. Die Überlegungen hinsichtlich des gewählten Labels «Mein Emmental» gehen ebenfalls viel weiter, als nur Biere mit den traumhaften Hügeln des Emmentals zu etikettieren: Die Marke soll künftig die regionalen Produkte aus dem Emmental hinaus in die weite Welt tragen.

Doch zurück zum Bier. Wo «Mein Emmental» drauf­ steht, soll auch «Mein Emmental» drin sein. Für die Zukunft werden Bauern gesucht, die bereit sind, im Emmental Braugerste anzubauen. Die Namen der Biere, wie äs Goudigs, äs Gattligs oder äs Fyschters sind origi­ nale Emmentaler Mundartbegriffe aus Grossmutters Zeiten. Und was passt bestens zu feinen Emmentaler Bieren? Natürlich der gleichnamige Käse mit den maxi­ mal 4 cm grossen Löchern aus eben diesem Tal; ob Classic, Réserve, Extra, Höhlengereift, Bio oder Rahm­ taler, alle schmecken fantastisch mit dem passenden «Mein Emmental»­Bier dazu. Gründung 2011 | Inhaber, Brauer, Mitarbeitende Eveline und Stephan Locher, Ursi Waldner | Ausstossmenge 20–30 hl pro Jahr | Produkte äs Aperöli (Orangenschalen, Koriander), Summertroum (Honig, Zitrone), äs Goud (Lager hell), as Goudigs (Spezial hell), dr Rot Baron (Amber), äs Gattligs (Märzen), äs Fyschters (Stout), ä Säumer (India Pale Ale), äs Tüfeli (belgisches Ale), ä Winterzouber (Ingwer, Zimt, Kardamon, Gewürznelken, Piment, Muskat, Orangenschalen)

Besuchte Brauereien der bier.region von Brienz bis Liebefeld 1 JungfrauBräu AG Derfliplatz 13, 3855 Schwanden bei Brienz, jungfraubraeu.ch 2 Rugenbräu AG Wagnerenstrasse 40, 3800 Matten­Interlaken, rugenbraeu.ch 3 Brauerei A. Egger AG Brauereiweg 3, 3076 Worb, eggerbier.ch 4 Brauverein Lindenmatte Aebnitweg 9, 3713 Reichenbach, lindenmatte­bier.ch 5 Thuner Homebrew Club Bostudenstrasse 3c, 3604 Thun, t­h­c.ch (Strätt­ ligen Bier, 3604 Thun, straettligenbier.ch; Frei’s Bier, 3600 Thun; Haxli Schwändi Bräu, 3625 Heiligenschwendi, haxli.ch; Brauwerkstatt Egghubel, 3115 Gerzensee, egghubel.ch; Hausbrauerei Zulg, 3613 Steffisburg; McMax, 3600 Thun, mcmax.ch; Brauerei Stögu­Bier, 3600 Thun; Erder, 3000 Bern; Brauerei Stozi­Bräu, 3645 Gwatt; Walther’s Farneren, 3624 Goldiwil; BrewBrothers, 3627 Heimberg; Wirie­Bier, 3755 Horboden 6 Wabräu Dorfstrasse 50, 3084 Wabern, wabraeu.ch 7 Brauerei Mein Emmental Terrassenweg 10, 3510 Konolfingen (gebraut wird am Hohgantweg 2 in Langnau im Emmental), mein­emmental.ch

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Selberbrauen mit der BrauEule速

und der lange dunkle Winter kann kommen.

Kommen Sie auf den Geschmack Ihres eigenen Bieres. www.sios.ch


bier.lokale

Für Sie entdeckt Restaurants, Bars und Clubs der bier.region

Erzbierschofbar, Liebefeld Acht Biere vom Fass und über 200 weitere aus der Flasche, zudem Longdrinks und Cocktails auf Bierbasis; der Bier­Sommelier Anton (Toni) Flückiger betreibt mit viel Herzblut und unerschöpflichem Fachwissen ein Paradies für Bierliebhaber. Laufend werden Bier­Degustationen, Konzerte, Lesungen und Themenabende angeboten. Wer einmal einen der begehrten Plätze im Bier­Himmel ergattert hat, wird die Erzbierschofbar bis an sein Lebensende nur noch, um das überflüssige Wasser der Kanalisation zu über­ geben, freiwillig verlassen. Öffnungszeiten Dienstag bis Samstag, 16 bis 00.30 Uhr Adresse Könizstrasse 276, Liebefeld, bar.erzbierschof.ch

Restaurant «Braui», Worb Direkt bei der Brauerei Egger lassen sich im Restaurant «Braui» die verschiedenen Egger-Biere zu leckeren Gerichten, die das Team rund um Herr und Frau Amacher frisch zubereitet, geniessen; ob nach der Arbeit in der lebendigen Gaststube, im rustikalen Rossstall oder zu einem gepflegten Abendessen im lichtdurchfluteten Wintergarten. Im Gewölbekeller, der «Braui­Bar», wird freitags und samstags das Zwickelbier direkt und frisch aus dem Lagerkeller der Brauerei ausgeschenkt. Von April bis Ende September kann man sein Bier auch im ruhigen und gemütlichen Biergarten geniessen. Öffnungszeiten Dienstag bis Samstag, 9 bis 23.30 Uhr, «Braui­Bar» im Gewölbekeller: freitags und samstags ab 20 Uhr Adresse Brauereiweg 2, Worb

Chäs-Chäller Saloon, Langnau im Emmental Versteckt im Untergeschoss einer alten Scheune, direkt gegenüber dem Bahnhof Langnau, ist der Chäs-Chäller Saloon zu finden; ein Planwagen aus dem «Wilden Westen» weist den Weg. Hier können Winnetou, Old Shatter­ hand, Sam Hawkens und Nscho­tschi neben Country­Konzerten die grosse Vielfalt der feinen «Mein Emmental»­Biere geniessen, die im Gebäude neben­ an, der Aemme­Brauerei, von Eveline und Stefan Locher frisch produziert werden. Natürlich dürfen dies auch alle anderen Bierliebhaberinnen und ­lieb­ haber. Öffnungszeiten Freitag und Samtag, ab 20 Uhr Adresse Hohgantweg 2, Langnau im Emmental, chaes­chaeller­saloon.ch

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Biere von Brienz bis Liebefeld im Test

!! ! !!

Mein Favorit

Es degustierte Peter Künzle Beruf Leiter Finanzen und Liegenschaften Arbeitsort Gemeinde Bassersdorf Persönlich 35, glücklich ver­ heiratet, Vater einer kleinen Prinzessin, sportbegeistert, liebt schwarzen Humor in der Art von Monty Python, entdeckt auf Reisen gerne lokale Biere, geniesst sehr gerne schottische Single Malt Whiskys sowie Weine aus der ganzen Welt, Genussmensch, zelebriert gerne gutes Essen, Grösse 177 Zentimeter, Gewicht variabel (je nachdem, wie vielen Genüssen er sich hingibt), Schuhgrösse 41, Haarfarbe braun (langsam wechselnd zu grau, sofern nicht schon vorher ausgefallen). In jeder Ausgabe degustiert eine bekannte oder noch unbekannte Schweizer Persön­ lichkeit die Biervielfalt der jeweiligen bier.region und äus­ sert seine ganz persönliche Meinung dazu. Jede vorgestellte Brauerei der bier.region stellt dafür eines ihrer Biere zur Verfü­ gung.

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Äs Fyschters Brauerei Mein Emmental

Alpenperle Rugenbräu AG

Silberhorn Weisses Jungfraubräu AG

Beschrieb. Es ist ein sehr dunkles, kräftiges Bier mit leichtem Schokola­ denaroma. Die Hopfen­ menge gibt dem Bier einen starken Charakter. Ein Genuss für Bierlieb­ haber dunkler, kräftig gehopfter Biere.

Beschrieb. Das mild gehopfte Premiumbier mit Maisanteil für Genies­ ser und Damen, die ein extrafeines Bier geniessen möchten.

Beschrieb. Strahlendes, eindrückliches, spritziges und süffiges Weizenbier, elegant wie die weisse Linie am Silberhorn im Jungfraumassiv. Hand­ gebrautes, naturtrübes, helles Weizenbier gebraut mit Bergquellwasser aus dem Berner Oberland.

Degustation. Dunkler Schaum, tiefschwarze Farbe, dezent in der Nase, ansprechend erfrischend im Gaumen, willkom­ mene Bittere, leicht süss­ lich, Noten von Caramel.

Degustation. Sehr helle Farbe, leicht bitter, Mais­ anteil kaum wahrnehm­ bar, flacher Abgang, süffig, passend für einen lauen Sommerabend. Alkoholgehalt 4,8 Vol. Stil Spezial hell (mit Maisanteil) Brauart untergärig rugenbraeu.ch

Degustation. Angenehm feinporiger Schaum, verfügt über die klassische Weizentrübe, schmeckt dezent nach Banane, aus­ gezeichnetes Weizenbier.

Alkoholgehalt 5,8 Vol. Stil Stout Brauart untergärig

Alkoholgehalt 5,4 Vol. Stil Weizen Brauart obergärig

mein-emmental.ch

jungfraubraeu.ch


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Soleil Brauerei A. Egger AG

Royal Alster Stout Strättligen Bier (Thuner Homebrew Club)

Dunkel Brauverein Lindenmatte

Helles Wabräu

Beschrieb. Das Egger Solarbier ist ein leichtes und trotzdem vollmun­ diges Spezialbier. Produ­ ziert mit 100 Prozent Worber Solarenergie. Nicht pasteurisiert.

Beschrieb. Das Imperial Stout ist ein starkes, dunkles Stout. Da es ursprünglich im 18. Jahr­ hundert von England aus an die russische Kaiserin Katharina II geliefert wurde, wird dieses Bier oft auch «Russian Imperial Stout» genannt.

Beschrieb. Ein Bier für Altbier­Kenner. Die tief kupferbraune Farbe stammt von kräftig geröstetem Malz. Noble Hopfensorten verleihen ein einzigartiges Aroma.

Beschrieb. Helles, prickelndes Bier mit einem edlen Hopfen­ bouquet, gebraut nach dem Bayrischen Rein­ heitsgebot von 1516. Mit Aromahopfen ver­ feinert und untergärig vergoren.

Alkoholgehalt 5,2 Vol. Stil Spezial hell Brauart untergärig eggerbier.ch

Degustation. Klassisch undurchdringliches Schwarz, süssliche Note, leicht bitter, angenehm rund, für Liebhaber von Guinness zu zurückhal­ tend, aber empfehlens­ wert, um diesen Bierstil zu entdecken. Alkoholgehalt 7,5 Vol. Stil Stout Brauart obergärig t-h-c.ch

Degustation. Leicht rötlicher Farbstich, erin­ nert im Gaumen entfernt an Sägespäne, herb im Abgang. Alkoholgehalt 4,9 Vol. Stil Spezial dunkel Brauart untergärig lindenmatte-bier.ch

Degustation. Fantas­ tischer Schaum, klassisch goldene Farbe, riecht nach Tannenwald, stark hopfig im Gaumen, erinnert fern an Weizen­ bier, im Abgang leicht enttäuschend. Alkoholgehalt 5 Vol. Stil Lager hell Brauart untergärig wabraeu.ch Bierrohstoff Gerste, Foto: fotolia.com

Degustation. Intensiv goldene Farbe, spannend im Geruch, zu hoher Kohlensäuregehalt, selt­ samer Beigeschmack, flacher Abgang, Empfeh­ lung: sehr kalt geniessen.

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Ideen rund ums Bier Produkte der Brauereien aus der bier.region

«Mein Emmental»-Tschäppu Ob Frühling, Sommer, Herbst oder Winter, mit oder ohne Haare, Frau oder Mann, ganz egal – der Tschäppu von «Mein Emmental» krönt Ihr Haupt. CHF 25.– | mein­emmental.ch

WC-Häuschen Vom Präsidenten des Brauvereins Lindenmatte, Roland Kehl (gelernter Schreiner), selbst entworfen und gebaut, ist dies die perfekte Verpackung, um eine feine Flasche Bier zu verschenken. CHF 39.– | lindenmatte­bier.ch

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bier.ideen

Swiss Highland Single Malt Whisky «Classic» Die Whisky­Rarität aus dem Berner Oberland. Ein Genuss für jeden Whisky­Liebhaber und alle Freunde des Berner Oberlandes. Ausserge­ wöhnlich und einzigartig wie die Landschaft, in welcher er heranreift. Ein reich strukturierter Whisky voller jugendlicher Kraft, ein einmaliges Erlebnis. CHF 129.– (70 cl) | rugenbraeu.ch

Leiterwagen Wem sechs zu verschenkende Flaschen Bier zu schwer sind, der kann sie im Leiterwagen ohne Kraftaufwand vor des Gast­ gebers Tür rollen und hat sie erst noch attraktiv verpackt. CHF 79.– | lindenmatte­bier.ch

«Fleur de Bière d’Interlaken» Aus speziell gebrautem untergärigem Starkbier entsteht durch zweifaches Destillieren in der klassischen «Pot Still»­Brennblase aus Kupfer der Bierbrand «Fleur de Bière d’Interlaken». Aus 1000 Liter Bockbier werden so rund 100 Liter Bierbrand. CHF 49.– (35 cl) | rugenbraeu.ch

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Der käufliche Geniesser Er ist Ex­Journalist, Moderator und Kabarettist: Claudio Zuccolini tanzt gerne auf verschiedenen Hochzeiten. In erster Linie ist der Bündner aus der Zürcher Agglomeration aber ein Geniesser. Das gilt auch beim Bier. Text Rolf Wyss | Fotos Patrick Hofmann

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«Diese ständige Selbstreflexion ist sehr wichtig für meine Arbeit. Wenn ich es nicht schaffe, mein Wirken kritisch zu hinterfragen, kann ich es auch bei anderen nicht. Ich lebe ja schliesslich davon, dass ich in kabarettistischer Form anderen einen Spiegel vor die Nase halte.» biergenuss | 2012-01

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«Vielleicht ist es tatsächlich so, dass ich in meinem Leben bis jetzt viel Glück hatte, aber in den Schoss gefallen ist mir der Erfolg nicht.»

«Stimmt», schmunzelt er, «aber vielleicht liegts auch da­ ran, dass ich mit vielen Medienschaffenden schon zusam­ mengearbeitet habe. Deshalb sind sie nett zu mir.»

Ständige Selbstreflexion

47°21'21,99" N | 8°37'34,99" E

" Denkbar ungünstig sind die zeitlichen und klima­ tischen Voraussetzungen, als «biergenuss» Claudio Zucco­ lini in einer Zürcher Bar zum Interviewtermin bittet. Es ist zehn Uhr morgens, ausserdem hat die ungemütliche Käl­ tewelle die Schweiz gerade erst erfasst. Draussen ist es bitterkalt, die wohlige Wärme der Bar lädt eher zum Kaffee trinken ein. Wer denkt da ans Biertrinken? Claudio Zucco­ lini bestellt sich lieber einen Latte macchiato. Lange dauert es allerdings nicht, bis eine angeregte Diskussion zum The­ ma Bier entsteht. Sowieso: es dauert nie lange, bis man mit dem Bündner «Moderator und Stand­up­Comedian», wie es hochoffiziell auf seiner Homepage steht, in eine ange­ regte Diskussion über Gott und die Welt verwickelt ist. Ir­ gendwie muss man den ehemaligen Lokalradio­Moderator, der vor knapp anderthalb Jahrzehnten ins Unterland zu Roger Schawinskis Tele24 wechselte, später als People­ Journalist für die «Schweizer Illustrierte» arbeitete und seit 2004 als Stand­up­Comedian Schweizer Bühnen unsicher macht und als Moderator immer wieder positiv auffällt, sofort ins Herz schliessen. Kaum etwas Kritisches ist über den 41­Jährigen in der Presse zu lesen, alle mögen «Zucco».

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Fürwahr, Claudio Zuccolini hat eine feine, selbstironi­ sche Ader. Er kann über sich lachen. «Aber nicht nur la­ chen», wendet er ein. «Ich denke, dass es mir ganz gut gelingt, mir über mein Tun Rechenschaft abzulegen. Diese ständige Selbstreflexion ist sehr wichtig für meine Arbeit. Wenn ich es nicht schaffe, mein Wirken kritisch zu hinter­ fragen, kann ich es auch bei anderen nicht. Ich lebe ja schliesslich davon, dass ich in kabarettistischer Form an­ deren einen Spiegel vor die Nase halte.» Claudio Zuccolinis Humor ist gespickt mit ironischen Anspielungen; die Schenkelklopfer­Ansätze mancher Kollegen mag er nicht gross kommentieren, sie sind nicht sein Ding. Selbst wenn seine Gags unter die Gürtellinie fallen, wirken sie nie ordinär oder gar verletzend. Im Gespräch wirkt der ehe­ malige Internatszögling sehr wach und offen, oft purzeln die Sätze geradezu aus ihm heraus. Aber immer schimmert die Kontrolle durch. Der Mann überlegt, bevor er spricht.

Margrit trinkt Panaché Das ist auch beim Thema «Bier» nicht anders, auf das im Gespräch rasch zugesteuert wird. Welches Bier würden Kurt und Erika trinken? Das links­alternative, durch und durch rot­grüne Ehepaar mittleren Alters zieht sich wie ein roter Faden durch Claudio Zuccolinis bisherige drei Pro­ gramme. «Erika hats nicht so mit dem Alkohol», weiss der Wahlzürcher spontan zu berichten, als würde er gerade eine Anekdote aus dem eigenen Leben zum Besten geben. «Wenns hoch kommt, trinkt sie einmal pro Monat einen Schluck Wein. Am liebsten öffnen sie jenen, den Gäste mit­ gebracht haben. Kurt trinkt auch nicht viel, höchstens mal ein Szenebier aus dem Kreis 5, das sie dort auch in den Bars



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«Ich bin gerne käuflich und lasse mich gerne von einer Firma für ein Wochenende einladen und geniesse das auch. Aber nur, wenn ich vollumfänglich dahinter stehen kann. Sonst lasse ich lieber die Finger davon.»

und Restaurants ausschenken, zum Beispiel ein ‹Turbinen­ bräu›.» Und wie stehts mit Margrit, der von Claudio Zucco­ lini verkörperten Figur aus den «Maggi»­Spots? «Margrit ist die typische Cüpli­Trinkerin, mit Bier kann sie nichts anfangen. Vielleicht genehmigt sie sich bei einem Ausflug im Sommer mit Freundinnen mal ein Panaché. Aber auch nur dann, wenn es ihre Freundinnen bestellen und der Gruppendruck zum Tragen kommt.» Ein Panaché trinkt der Südostschweizer in der Regel dann, wenn er mit dem Auto unterwegs ist und trotzdem Lust auf ein Bier hat. «Mit alkoholfreiem Bier kann ich nichts anfangen, auch wenn es anscheinend sehr gute gibt. Das ist für mich ein No­Go. Da trinke ich lieber eine Cola.»

Zuccolini mag Amber­Biere Welches Bier bevorzugt denn Claudio Zuccolini selber? Gross geworden ist er mit dem hellen «Calanda» – da mag er seiner Generation aus dem Bündnerland nicht nachste­ hen. «Ich habe spät mit dem Alkoholtrinken begonnen, in unserer Familie wurde das nicht automatisch vom Vater auf den Sohn übertragen. Erst im Internat realisierte ich,

Claudio Zuccolini wurde 1970 geboren und wuchs im Kanton Graubünden auf. Nach dem Internats­ besuch im Engadin arbeitete er vier Jahre als Moderator bei einem Bündner Lokal­ radio. 1998 folgte der Wechsel nach Zürich zu Roger Schawinskis Tele24, wo er das People­Magazin «Inside» aufbaute und moderierte. Von Oktober 2001 bis Ende

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dass Alkohol nicht nur zum Desinfizieren da ist.» Seinen ersten Rausch hatte Zuccolini mit seinen Internatskumpels im Bahnhofbuffet Samedan. Die «Hülsen», wie «Zucco» die grossen Lagerflaschen liebevoll nennt, verfehlten ihre Wirkung nicht. Stolz ist er auf diese Exzesse nicht, «aber sie gehören nun mal zum Erwachsenwerden und stiften Identifikation, so wie es früher das Militär tat». Aus der Flasche mag Claudio Zuccolini heute nicht mehr trinken. Er ist längst zum Geniesser gereift, egal ob es sich um Wein, Whisky oder eben Bier handelt. Zum selbstver­ liebten Modetrinker ist der verheiratete Familienvater aber nicht geworden. «Ich kenne mich mit den ganzen Sorten ehrlich gesagt nicht gross aus», gesteht er unum­ wunden. «Ich mag diese halbdunklen Amber­Biere, das Bier der »Steinfels«­Brauerei (ehemals »Back&Brau«, Anm. der Redaktion) finde ich besonders fein. Auch ein bel­ gisches »Hoegaarden« schätze ich sehr.» Als emigrierter Bündner nennt er auch das «Monsteiner Bier» als Lieb­ lingsbier, «aber nicht das normale, das man hier im Unter­ land auch im Coop kaufen kann». Mit Grausen erinnert er sich an die vielen Moden und Trends der letzten zweiein­ halb Jahrzehnte zurück. «Auf einmal war es kultig, aus­

2003 arbeitete Claudio Zuccolini bei SF DRS und präsentierte dort unter anderem die Sendung «Top Spots». Nach einem knapp zweijährigen Abste­ cher in die Printmedien zur «Schweizer Illustrierten» wechselte Claudio Zuccolini 2005 als Redaktor und Party­Reporter zum TV­Gesellschaftsmagazin «People» auf Sat1 Schweiz. Seine grösste Leidenschaft ist aber die Bühne. Von 2004 bis 2004 tourte

Claudio Zuccolini erfolgreich mit seinem ersten Comedy­Programm «Der Ex­Promi» durch die Theater der Schweiz, im Oktober 2007 startete er mit seinem zweiten Comedy­Solo­Programm «Zucco’s Kaffee­ fahrt», und im Februar 2010 folgte bereits die dritte Comedy­Show «Das Erfolgs­ programm». Claudio Zuccolini ist verheira­ tet und lebt mit Ehefrau Alexzandra und Tochter Lilly in Binz ZH.


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«Früher habe ich mich mit sogenannten Niederlagen schwergetan. Ich konnte nicht akzeptieren, wenn ich einen Job nicht bekam.»

ländisches Bier zu trinken, nachdem man jahrzehntelang nur einheimisches Lagerbier vorgesetzt bekam. Alle liebten amerikanisches, mexikanisches und holländisches Bier, egal ob es schmeckte oder nicht. Ein Cousin impor­ tierte sogar kolumbianisches Bier.»

Käuflicher Genussmensch Im Gespräch mit Claudio Zuccolini wird bald einmal klar: Der Mann ist ein Genussmensch mit Stil, der Qualität schätzt. Er gibt unumwunden zu, dass er käuflich sei: «Ich lasse mich gerne von einer Firma für ein Wochenende ein­ laden und geniesse das auch. Aber nur, wenn ich vollum­ fänglich dahinterstehen kann. Sonst lasse ich lieber die Finger davon.» Genussvoll lässt es sich mit Claudio Zucco­ lini über Marken diskutieren, der kleine Bündner mit dem komischen Talent und dem trockenen Humor hat zu allem und jedem eine Meinung, die er aber nicht auf Biegen und Brechen verteidigt. Er hört zu, lässt andere Ansichten ge­ nau so gelten, verdreht aber die Augen, wenn es um soge­ nannten «Kult» oder andere Vorhersehbarkeiten geht. «Vieles in unserer Gesellschaft ist sehr durchschaubar geworden», klagt Zuccolini. «Wir jagen kurzlebigen Trends hinterher, ohne genau zu wissen wieso. Auch gibt es keine Geheimnisse mehr, weil man im Internet eh alles googlen kann.» Das gibt ihm zu denken, auch wenn er zugibt, dass er als Kabarettist solche Themen mit offenen Armen auf­ nehme.

Lustprinzip statt Karriereplanung Auch seine Karriere verfolgt Claudio Zuccolini mittler­ weile nach dem Lustprinzip. Von einer klaren Karrierepla­ nung will er heute nichts mehr wissen. «Früher habe ich mich mit sogenannten Niederlagen schwergetan», erklärt der Familienvater, der zusammen mit seiner Frau Alex­ zandra und Tochter Lilly hoch über dem Greifensee lebt. «Ich konnte nicht akzeptieren, wenn ich einen Job nicht

bekam.» Heute weiss Zuccolini, dass er solche Entscheide nicht beeinflussen kann. Dass die Schweizer Version von «Wer wird Millionär?» schon nach wenigen Folgen vom Bildschirm verschwand und eine Fortsetzung unsicher ist, scheint ihn nach aussen nicht mehr zu wurmen. Er kennt seine Stärken, weiss um sein Moderationstalent und seine offene Art. Erfolge überwiegen die weniger geglückten Arbeiten bei weitem, sei es das Tele24­People­Magazin «Inside», die Moderationsaufträge für das Humor­Festival Arosa oder die bisherigen drei Kabarettprogramme. Er scheint sich wohl dabei zu fühlen, auf verschiedenen Hoch­ zeiten zu tanzen. Ist Claudio Zuccolini ein Glückskind? «Vielleicht ist es tatsächlich so, dass ich in meinem Leben bis jetzt viel Glück hatte, aber in den Schoss gefallen ist mir der Erfolg nicht.» Als Kabarettist lief es nicht von Anfang an rund, Auftritte vor wenig Publikum waren keine Aus­ nahme. Sie gehören dazu, wenn man das Metier von der Pique auf erlernen will. «Mittlerweile läuft es recht gut, aber in gewissen Regionen muss ich immer noch um das Publikum kämpfen, in Basel und Bern zum Beispiel.» Im Gegensatz zu Deutschland, wo Comedy­Stars von den Me­ dien gemacht und Hypes regelmässig inszeniert werden, wird in der Schweiz konsequente und langjährige Aufbau­ arbeit geschätzt. Es dauere hier länger, bis man vom Publi­ kum ins Herz geschlossen werde, dafür sei es umso loyaler, wenn es einmal überzeugt sei, erzählt Zuccolini. «Diese Variante bevorzuge ich», schmunzelt Claudio Zuccolini. Das Interview neigt sich dem Ende zu, die anderthalb Stunden mit Claudio Zuccolini sind im Nu verflogen. Ein weiterer Termin naht, der viel beschäftigte Selfmade­Man muss sich die Zähne bleachen lassen. Ob er es aus Eitelkeit oder für seine Einsätze in der Öffentlichkeit tut, sei an die­ ser Stelle nicht verraten. Für einen Strahlemann wie Clau­ dio Zuccolini können strahlend weisse Zähne aber be­ stimmt nicht schaden. Mit seinen modisch uncoolen, aber unwahrscheinlich warmen Winterstiefeln stapft er in die Kälte hinaus. Das Bier spart sich Zuccolini für den Feier­ abend auf. !

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Ausgewähltes aus der Bierwelt Appenzeller Bräuche auf Schweizer Reise Hintergründe zu den urtüm­ lichen Appenzeller Bräuchen werden jetzt auf der neuen Kollektion der Bieretiketten des bekömmlichen «Lager hell» vom Appenzeller Bier aufgezeigt. Insgesamt zwölf Bräuche werden näher be­ schrieben und mit passenden Bildern veranschaulicht. Die bestückten Bierflaschen sind in der ganzen Deutschschweiz während eines Jahres auf Reise. Erzählt wird sowohl von bekannten Traditionen wie

dem Silvesterchlausen oder der Viehschau als auch von Unbekannterem. Was bei­ spielsweise versteckt sich hin­ ter dem «Chlausezüüg» oder dem «Bloch»? Die Alpfahrten im Appenzellerland sind vielen ein Begriff – doch dass ihre drei Schellen im Ton genau aufeinander abgestimmt sind, liegt nicht auf der Hand. Ge­ naue Informationen dazu sind auf den 0,5 Liter­Flaschen des «Lager hell» zu finden. Rund eine Million Etiketten tragen die Bräuche aus dem Appen­ zellerland hinaus. Monatlich werden diejenigen Bräuche abgebildet, die nach Jahres­ lauf im Appenzellerland gera­ de aktuell sind. Quelle: appenzellerland.ch

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5 Jahre Lindenbergbräu, Buttwil 10. Solothurner Biertage Bereits zum 10. Mal finden vom 26. bis zum 28. April 2012 in der Solothurner Rythalle die Biertage statt. Dieses Jahr präsentieren 24 kleine und mittlere Schwei­ zer Brauereien aus nah und fern über 100 frisch gebraute Bierspezialitäten. GLOR, eine Band mit drei gestandenen Musikern, die eigens für die Biertage direkt aus dem Westen Irlands einfliegen und zum ersten Mal in der Schweiz auftreten, werden den Anlass musikalisch be­ gleiten. Der Vorverkauf star­ tet Ende März in der Öufi­ Beiz, bei Region Solothurn Tourismus und den Bahnrei­ sezentren von Aareseeland­ mobil. Für Besucher mit

Die ursprüngliche Idee, mit einem Standardbier und vier Saisonbieren auf dem Markt

Storm & Anchor, Ales and Stouts Was lange gärt, wird endlich gut. Seit Februar sind die Ales und Stouts von Storm & Anchor im Hako Getränke­ markt in Winterthur erhält­ lich. Als Brauerei Nr. 460 auf der offiziellen Liste der Eidgenössischen Zollverwal­ tung geführt, braut Tom Strickler mit einem 100­Liter­ Sudwerk geschmackvolle Ales und Stouts. Wer Biere mit Charakter liebt, der sollte

«Sitzleder» gibt es neu das «VIP­Zelt­Päckli» mit garan­ tiertem Sitzplatz und einem feinen Haxen­Znacht.

zu bestehen, musste ziem­ lich schnell fallengelassen werden. Das helle Weizen­ bier wollten die Kunden das ganze Jahr über konsumie­ ren. Der Herbst­Trunk, das dunkle Weizenbier, wurde umbenannt, da das Bier zwar gefiel aber im Frühling keiner mehr einen Herbst­ Trunk geniessen wollte. Nach einem Besuch in Bam­ berg, Deutschlands Bier­ stadt, kam 2011 das Rauch­ bier dazu. Mittlerweile können im Braustübli von Tina und Robert Wettstein sieben Sorten Bier im Offen­ ausschank degustiert werden. Alle Sorten können auch in verschiedenen Gebinden gekauft werden. Die von Tina hergestellten Bierliköre sowie Bierbrand, Bieressig und Biersenf ergän­ zen das Angebot.

diese unbedingt degustie­ ren. Denn neben einem genussreichen Inhalt bieten die genial designten Etiket­ ten auch dem Auge etwas. Ganz nach dem Motto «Das Auge isst (trinkt) mit». Und alle, die von Bier nie genug bekommen, können es sich nun in Form einer IPA­Konfitüre, die an Aromen von Bitterorangen erinnert, neuerdings auch aufs Brot streichen.

Quelle: biertage.ch

Quelle: lindenbergbraeu.ch

Quelle: stormandanchor.com


bier.potpourri

Zertifikatsfeier der ersten Schweizer Bier-Sommeliers

Bronzemedaille beim European Beer Star 2011

Am 1. März 2012 haben die 20 ersten Schweizer Bier­ Sommeliers ihre Zertifikate

Die Branche feiert: «Tag des Schweizer Biers»

im feierlichen Rahmen entge­ gen nehmen dürfen. Die Ab­ solventen des erstmals durch­ geführten GastroSuisse­Inten­ sivseminars «Der Schweizer Bier­Sommelier» haben inten­ sive Ausbildungseinheiten und eine Abschlussprüfung hinter sich. Das Intensivsemi­ nar findet zweimal jährlich und in enger Zusammenar­ beit mit dem Schweizer Brau­ erei­Verband statt. Ziel des Intensivseminars ist es, die Bierkompetenz in der Schwei­ zer Gastronomie zu erhöhen und dem Bier und seiner jahrtausendealten Tradition die verdiente Beachtung zu schenken. Dr. Markus Zemp, Präsident des Schweizer Brauerei­Verbandes, ist stolz auf die neuen Bierbotschaf­ ter: «Ein passendes Bier wird sowohl in der gehobenen Hotellerie und Gastronomie als auch im einfachen Restau­ rant geschätzt.» Das nächste Intensivseminar «Der Schwei­ zer Bier­Sommelier» mit noch wenigen freien Plätzen startet am 25. Oktober 2012. Quelle: gastrosuisse.ch | bier.ch

Am Donnerstag, 19. April 2012, wird die Biersaison standesgerecht mit dem «Tag des Schweizer Biers» eingeläutet. Gleichzeitig feiert der Schweizer Brauerei­ Verband sein 135­jähriges Bestehen, weshalb an die­ sem Abend in Zürich ein grosses Fest mit den 16 Mit­ gliedsbrauereien stattfindet. Zu dieser Gelegenheit lässt der Verband eine alte Tra­ dition wiederaufleben: Der

Über eine der weltweit renommiertesten Auszeich­ nungen für herausragende Qualität darf sich die Brauerei Schützengarten freuen: Beim European Beer Star 2011 gewann das naturbelassene, unfiltrierte Säntisbier in der Kategorie «German Style

biergenuss – das Schweizer Biermagazin

Bierorden «ad gloriam cerevisiae», der zuletzt 1995 vergeben wurde, wird an eine bekannte Schweizer Persönlichkeit verliehen. Bier­ kultur und Biertradition – diese Werte werden am «Tag des Schweizer Biers» gelebt.

Kellerbier hell» eine Bronze­ medaille. Beim European Beer Star werden die Biere nach rein sensorischen Krite­ rien bewertet, die auch für jeden Biertrinker gelten: Farbe, Geruch, Schaum und Geschmack. Alle Biere wer­ den von einer Jury, beste­ hend aus Braumeistern, Bier­ Sommeliers und Bierkennern, in einer Blind­ verkostung getestet. Dabei war die Konkurrenz für das Schützengarten Säntisbier so gross wie nie zuvor. Insge­ samt 1113 Biere aus 39 Län­ dern waren in 49 verschiedenen Kategorien eingereicht worden.

Quelle: bier.ch

Quelle: schuetzengarten.ch

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bier.literatur

Für Sie ausgesucht Basteln mit Bier

Die Bier-Diät

Das Bierkochbuch

Bierbrauen für jedermann

Stephan Rürüp

Ulrike Bülow

Hans Kurz, Barbara Dicker

Michael Hlatky

Wie ich mit Hopfen und Malz meinen Kilos den Kampf ansagte Bier macht dick? Ganz im Gegenteil: Der Gerstensaft gehört zu den kalorien­ ärmsten Getränken, die es gibt; nur Wasser und Kaffee (ohne Milch) setzen weniger an. Als Jens Bujar, 98 Kilo schwer, dies herausfand, war er so begeistert, dass er so­ fort begann, abzuspecken – innerhalb von fünf Monaten verlor er 15 Kilo. In «Die Bier­ Diät» erzählt Bujar witzig und überzeugend, wie er sich herunterhungerte, ohne sich herunterzutrinken. Na dann: Prost!

200 Rezepte rund um den Gerstensaft Was den Franzosen ihr Wein, ist den Deutschen ihr Bier. Und das nicht nur im Krug, sondern auch in der Küche. Das originelle und vielseitige Kochbuch versammelt leicht nachzukochende Rezepte mit Bier, von rustikal bis exotisch, von der Vorspeise bis zum Dessert. Klassiker der Landküche werden neu interpretiert, wie etwa Brat­ würste mit Bierkraut oder Apfelkrapfen in Bierteig. Da­ neben lockt beispielsweise ein Bierrisotto auf frische Pfade, verführt ein Forellen­ filet mit Weissbiermeer­ rettich zu feiner Küche à la Bier und reizen ungewöhn­ liche Kreationen zum Genuss – oder haben Sie Ihre Gäste schon einmal mit Bratquitten mit Bockbierreis verwöhnt? Lassen Sie sich inspirieren vom Geist des Biers!

Hopfen und Malz Ohne grossen technischen Aufwand lässt sich zu Hause einfach gutes Bier brauen. «Bierbrauen für jedermann» war nicht nur das erste, sondern auch das erfolg­ reichste populäre Buch zum Thema. Bei den unzähligen verschiedenen Rezepten für Bier, die man aus dem Internet herunterladen kann, fehlen meist die detaillierte Beschreibung des Brauvor­ gangs selbst und der kun­ dige Hinweis, wie Braufehler zu erkennen und zu vermei­ den sind. Hier liegt die Stärke dieses Buches. In dieser er­ weiterten Neuauflage bringt der Bestseller jetzt einen erweiterten Rezeptteil, auch für europäische Bierspeziali­ täten.

Erscheint im Apr il 2012

26 Postkarten «Einer der prächtigsten Bild­ witzeinfälle der jüngeren Komikhistorie» (Jürgen Roth). Stefan Rürup gestaltet seit 2009 bekannte Bauwerke wie die Chinesische Mauer oder Naturereignisse wie die Niagarafälle mit Bierflaschen nach – und immer mit den passenden Flaschen aus dem jeweiligen Land. Das ist von der Idee und Umset­ zung her so perplex nahelie­ gend einfach, komisch und genial, dass es im Internet schon zahlreiche Nachahmer gefunden hat. Aber Rürups Originale bleiben unüber­ troffen. Alle bisherigen Motive (26 Stück) gibt es nun in einer schicken Box zum Verschenken oder Selberver­ senden («Ihr Lieben, ich stehe hier gerade auf der Tower Bridge …» oder «Sandige Grüsse von der Cheops­Pyramide …»). Verlag Oktober Verlag GmbH Einband Taschenbuch Erscheinungstermin April 2012 Preis CHF 12.90

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Verlag Ullstein Taschenbuchverlag Einband Taschenbuch Seiten 240 Preis CHF 13.50

Verlag Ars Vivendi Einband Taschenbuch Seiten 176 Gewicht 601 g Preis CHF 27.50

Verlag Leopold Stocker Verlag Einband gebunden Seiten 179 Gewicht 461 g Preis CHF 24.50


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Taglierini an Bier­Tomaten­Salsa Rezept Stefan Schüller | Foto Marco Pellanda

Zubereitung

Zutaten Tomaten-Salsa 1 Knoblauchzehe, in hauch­ dünne Scheiben geschnitten 4 EL Olivenöl 300 g Tomaten, geschält, entkernt, grob gewürfelt 150 ml Bier 1 EL Zucker Salz, Pfeffer aus der Mühle 60 g glatte Petersilie, grob geschnitten 1 Chilischote, fein geschnitten

Den Knoblauch im heissen Olivenöl andünsten, die Tomatenwürfel dazugeben und 5 Minuten köcheln lassen. Einen Teil der abgesetzten Flüssigkeit abgies­ sen. Das Bier zum Tomatenfond geben, etwas einkochen, mit Zucker, Salz und Pfeffer würzen und zum Schluss die Petersilie und die fein geschnittene Chilischote daruntermischen. Die Teigwaren in siedendem gesalzenem Wasser garen, abgiessen und die Tomaten­Salsa darauf anrichten.

400 g frische Taglierini oder andere Teigwaren

Schweizer Bier Kochbuch Der vor Kreativität sprühende Spitzenkoch Stefan Schüller aus Zürich lotet die Möglichkeiten von Bier in der feinen Küche aus und verführt in über 80 Rezepten zu ganz neuen Geschmackserlebnissen. Bier eignet sich hervorragend als Grundlage für feinste Saucen, Suppen, Marinaden und Vinaigretten sowie für verschiedene süsse Verführungen, von Sabayons, luftigen Schäumen, Cremen und Soufflés bis zu verführerischem Biercaramel. Bier gibt all diesen Speisen eine unverkennbare Note. Schüller zeigt, wie die verschiedenen Sorten von Bier optimal in der Küche eingesetzt werden können. Marco Pellanda hat alle Rezepte in seiner unverkennbaren Art meisterhaft ins Bild gesetzt. Das Schweizer Bierkochbuch ist ein Augenschmaus für anspruchsvolle Geniesserinnen und Geniesser. Verlag AT Verlag, Baden | Einband gebunden | Seiten 208 | Gewicht 1511g | Preis CHF 78.–

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Hopfen – das grüne Gold Ähnlich wie das Salz der Suppe verleiht der Hopfen dem Bier einen frischen, leicht herben Geschmack und macht das Getränk länger haltbar. Als Heilmittel, vor allem zur Beruhigung und Schlafförderung eingesetzt, gewinnt er immer mehr an Bedeutung. Text Reto Rudolf | Fotos fotolia.com

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Hopfen ist ein Hanfgewächs " Die Geschichte des Hopfens ist eng mit dem Bierbrauen und der Heil­ pflanzenkunde verbunden. Der älteste schriftliche Nachweis über Hopfen­ anbau stammt aus Deutschland und datiert aus dem Jahr 736 n. Chr. Um 1050 taucht der Hopfen zum ersten Mal in einem englischen Kräuterbuch als Medi­ zinalpflanze auf. Hildegard von Bingen (1098–1179) erfasste Heilpflanzen in ihrem Werk «Physica». Sie schrieb über den Hopfen: «Zum Nutzen des Menschen ist er nicht sehr brauchbar, fördert er doch die Melancholie im Menschen und beschwert die Eingeweide. Mit seiner Bitterkeit hält er jedoch gewisse Fäulnisse von den Getränken fern, denen er beigegeben wird, was sie haltbarer macht.» Anfang des 16. Jahrhunderts rühmten der Schweizer Arzt Paracelsus (1493–1541) und der italienische Arzt Pier Andrea Mattioli (1501–1577) die schlaffördernde Wirkung des Hopfens. Hieronymus Bock, Pfarrer, Heilkundiger und Naturbeobachter (1498–1554) sowie Verfasser des «Kreuterbuchs» von 1539, beschrieb den Einsatz von Hopfen in

Der Gemeine Hopfen, lat. Humulus lupulus, ist ein Hanfgewächs. Eine ausgewachsene Hopfenpflanze erreicht eine Höhe von bis zu acht Metern. Für die Bierherstellung werden verschiedene Aro­ ma­ und Bitterhopfensorten angebaut. Der Hopfen gibt dem Bier den frischen, leicht herben Geschmack und verlängert die Haltbarkeit des Produkts. Die im Hopfen enthaltenen Gerbstoffe sind für die Eiweiss­ ausfällung (Klärung des Biers) verantwortlich. Präparate aus Hopfen, wie Tees, Schlafkissen, Tabletten, Dragées, Kapseln, Tinkturen und ätherische Öle sind in Apotheken oder Drogerien erhältlich. Häufig wird Hopfen mit anderen beruigend wirkenden Heilpflanzen kombiniert (Melisse, Baldrian, Lavendel, Passionsblume).

der Frauenheilkunde. Er empfahl für die Geburtseinleitung bei verschlossenem Muttermund eine äusserliche Dampf­ anwendung mit Hopfen. Anbau Der Hopfen stammt vermutlich aus Osteuropa. Seit dem 8. Jahrhundert

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Bei optimalen Bedingungen wächst die Hopfenrebe bis zu 30 Zentimeter pro Tag und kann in nur 70 Tagen eine Höhe von bis zu acht Metern erreichen.

Aus dem Kräuterbuch Von Jakobus Theodorus «Tabernae­ montanus» anno 1625: Innerlicher Gebrauch dess Hopf­ fens: Der fürnembste Gebrauch dess Hopffens ist dieser/dass man ihn zum Bier gebrauchet/und gleich als das Saltz dess Biers seyn kann. Aber wann man dess Hopffens zu viel nimmet/machet er das Bier bitter und beschweret das Haupt.

wächst er in Asien, Nordamerika und in allen klimatisch gemässigten Teilen Euro­ pas. Mit dem in der Schweiz angebauten Hopfen, beispielsweise in Stammheim oder Ittigen, kann knapp 10 Prozent des schweizerischen Bedarfs abgedeckt werden. Das weltweit grösste Hopfen­ anbaugebiet, welches ungefähr 30 Pro­ zent der Weltmarktproduktion ausmacht, liegt in der Hallertau, die sich von München über Ingoldstadt nach Landshut erstreckt. Ein weiteres grosses Anbau­ gebiet befindet sich im Bodenseeraum zwischen Friedrichshafen, Ravensburg und Tettnang. Für die Brauereien werden verschiedene Aroma­ und Bitter­ hopfensorten angebaut. Pflanze Der Gemeine Hopfen, lat. Humulus lupulus, gehört gemeinsam mit dem

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Hanf zur Familie der Cannabinaceen, welche mit den Maulbeergewächsen verwandt sind. Hopfen ist zweihäusig und getrenntgeschlechtlich. Daher existieren weibliche und männliche Pflanzen. In Kulturen oder Plantagen wachsender Hopfen ist immer weiblich, weil nur er die typischen Hopfendolden entwickelt. Bei optimalen Bedingungen wächst die Hopfenrebe bis zu 30 Zenti­ meter pro Tag und kann in nur 70 Tagen eine Höhe von bis zu acht Metern errei­ chen. Man(n) kann ihm somit beim Wachsen zusehen. Die unterirdischen Hopfensprossen können abhängig vom Wetter zwischen Ende März und Anfang April gegraben werden. Hopfensprossen, auch «Hopfen­ spargel» genannt, gelten als besondere Delikatesse und schmecken in Butter gedünstet ausgezeichnet. Von Mitte April


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bis Mitte Mai werden die oberirdischen Hopfentriebe geerntet. Diese können wie Spinat oder Wildkräuter zubereitet werden.

blumenblüten, Blättern von Zitronen­ melisse und Lavendelblüten kombiniert als Fertigpräparat zur Beruhigung und Schlafförderung verkauft.

Ernte und Aufbereitung Die Ernte der Hopfendolden findet zwischen Ende August und Mitte Oktober statt. Dazu wird die Pflanze über dem Boden abgeschnitten und die Hopfen­ dolden in einem zweiten Arbeitsgang auf einer Förderanlage mit einem Gebläse von Blättern und Stängeln getrennt. Für die weitere Verarbeitung werden die Dolden in einer Darranlage bei 60 Grad Celsius getrocknet; dabei verliert der Hopfen etwa 80 Prozent Wasser. Die ge­ trockneten Dolden werden gemahlen, zu Pellets gepresst, vakuumiert und kühl gelagert. Nun ist der Hopfen für die Bier­ herstellung bereit. Für 100 Liter Bier benötigt man etwa 100 Gramm Trocken­ gut, je nach gewünschtem Bitteranteil.

Anwendung von Hopfenpräparaten Bei innerer Anwendung von Hopfen, beispielsweise in Form von Tees, Tablet­ ten oder Tinkturen, ist seine Wirkung bei Unruhe, Angstzuständen und Schlaf­ störungen wissenschaftlich anerkannt. In der Erfahrungsheilkunde und der Volksmedizin wirkt der Hopfen appetit­ anregend; beruhigend bei Asthma, Einschlafschwierigkeiten, Durchfall, Hautjuckreiz und Nervosität. Seine Bitterstoffe stärken bei Erschöpfung, wirken blähungshemmend, blutbildend, fiebersenkend und fördern die Auf­ nahme von Nährstoffen. Die enthaltenen Gerbstoffe hemmen Viren und Bakterien, beispielsweise bei einer Nieren­ oder Blasenerkrankung, reduzieren die Reiz­ barkeit und beruhigen die Nerven, reduzieren die sexuelle Übererregbarkeit, helfen bei Menstruationsbeschwerden und ­krämpfen, lindern Wechseljahres­ beschwerden, stärken und unterstützen das weibliche Sexualhormon Östrogen. Äussere Anwendungen, beispielsweise in Form von Salben und Cremes, helfen bei Rheuma, Gelenkschmerzen, Gelenk­ entzündungen und Neuralgie. Hopfen­

Verwendung Mehr als 95% der Hopfenernte wird in der Bierherstellung verwendet. Es erstaunt deshalb nicht, dass im 19. und 20. Jahrhundert, im Zeitalter der Indus­ trialisierung, Technologisierung und des Siegeszugs der Chemie, dem Hopfen als Heil­ und Arzneimittel eine geringe Bedeutung beigemessen wurde. Natur­ heilmittel haben im 21. Jahrhundert an Popularität gewonnen. So wird Hopfen etwa mit Baldrianwurzeln, Passions­

kompressen beruhigen und heilen bei Juckreiz. Ätherische Öle geben dem Hopfen den typischen Geruch und den würzigen Geschmack. Die Hopfendrüsen in den Schuppen der Hopfendolden enthalten die Hauptwirkstoffe. Je nach Sorte und Erntequalität schwankt der Gehalt an ätherischen Ölen zwischen 0,2 und 2,5 Prozent. Die Gerbstoffe schützen die Pflanze in der Natur vor Fäulnis und Bakterienbefall. Sie verhindern das Ein­ dringen von zu viel Feuchtigkeit und Nässe. Gleichzeitig schützen sie die Pflan­ ze vor einem zu grossen Feuchtigkeits­ verlust. ! Quelle Violette Tanner, Das goldene Buch vom Hopfen, Walter Hädecke Verlag, Weil 2009

Hopfentee Ein bis zwei getrocknete oder frische Hopfendolden mit 2,5 Deziliter kochendem Wasser übergiessen, 10 Minuten ziehen lassen, nach Belieben mit Honig süssen.

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ÂŤWir sind leidenschaftlich, nicht wissenschaftlichÂť 32

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Daniel Reuter ist seit 11 Jahren Präsident der Gesellschaft zur Förderung der Biervielfalt GFB. Der Zürcher setzt sich mit Charme, Unbeirrtheit und wenn nötig Militanz für die helvetische Bier-Diversität ein. Vor allem in der Gastronomie sieht der 50­Jährige noch grossen Nachholbedarf. Text Rolf Wyss | Fotos Patrick Hofmann, fotografiert im neu renovierten Sudhaus der Brauerei H. Müller AG, Baden

biergenuss: Was hat die Schweiz für eine Bier-EntwickLeute im Vorstand. Ich werde regelmässig von den Medien um meine Meinung gebeten. Der «Kassensturz» hat vor ein lung durchgemacht, seit es den Verein gibt? Daniel Reuter: Letztlich war es ein Segen, dass das Bier­ paar Jahren eine Bewertung von Lagerbieren gemacht, die kartell zerbrochen ist. Der Slogan «Schweizer Bier ist et­ ich kommentieren sollte. Ich musste darauf hinweisen, was Gutes» kanns ja nicht sein. Schweizer Bier ist etwas dass mit Pilsner Urquell ein Pilsner und kein Lager auf der Gutes, aber ich will wissen, welche Marke ich trinke. Die Liste stand. Solche Auftritte werden wahrgenommen. Grossbrauereien wie Carlsberg und Heineken haben der Wenn Feldschlösschen die Preise erhöht, wird von mir eine Schweizer Biervielfalt nicht a priori geschadet. Ich bin in Stellungnahme erwartet. Als Cardinal schloss, gabs im dieser Hinsicht ambivalent. Sie sind durchaus lernfähig. «Blick» eine grosse Geschichte mit uns. Auch die Geschich­ Amstel wurde von Heineken vom Markt genommen, weil te mit den «Zwangsmitgliedschaften» – eine böse Sanktion es den Schweizern anscheinend nicht schmeckt. Feld­ von uns – wird von den Medien aufgegriffen. Wir konnten schlösschen bewirbt vermehrt die Dunkle Perle und hat ein bewirken, dass ein städtischer Restaurateur in Zürich ne­ Amberbier auf den Markt gebracht. Diese Tendenzen sind ben dem Hauptlieferanten ein Zweit­ oder Drittbier aus­ schenken darf. Wir sind erfreulich. Das Restaurant Bierfalken an der Löwen­ auch hochgradig politisch strasse in Zürich zum Bei­ vernetzt, das hilft natür­ spiel hat eine Bierkarte, die lich ungemein. Zürcher alle Feldschlösschen­Biere Regierungsräte und Stadt­ beschreibt. Das finde ich räte sind Mitglieder bei phänomenal. Es muss das uns und willkommene An­ Ziel sein, dass man in sprechpartner. Ich gebe es zu, wir sind ein bisschen einem Restaurant unge­ Zürich­lastig. Aber: Der fragt oder auf Verlangen Schweizerische Bierbrau­ eine Bierkarte bekommt. Ich erinnere mich an eine erverein ist als juristische Pressefahrt des Gemeinde­ Person bei uns Mitglied. rates auf dem Walensee, Von links: Daniel Reuter, Rolf Wyss, Felix Meier (Geschäftsführer der Brauerei Wenn die Interessenge­ die ich organisierte. Auf H. Müller AG, Baden meinschaft der kleinen die Frage, ob sie verschie­ und mittleren Brauereien dene Biere hätten, wurde mir vollen Ernstes geantwortet: einen Preis verleiht, werde ich eingeladen. Das zeigt die Wertschätzung, die man uns entgegenbringt. Auch wird Ja sicher, wir haben grosse und kleine Biere. Sie haben es dann tatsächlich geschafft, einen Kasten Dunkles von unser Publikationsorgan «Bier» wahrgenommen. Adlerbräu Schwanden zu beschaffen. Bei solchen Dingen kann ich tatsächlich hartnäckig oder schon fast militant Wie lange gibt es die Gesellschaft schon? sein. Auch bei Apéros nach Anlässen verlange ich ein Bier, Seit rund 20 Jahren. So genau kann ich das nicht sagen, wenn eine Beizeninfrastruktur vorhanden ist. Es kommt weil das Gründungsprotokoll verschollen ist. Es wurde auf auch immer wieder vor, dass man Wein­Sommeliers an einer Papierserviette in einem Münchner Biergarten auf­ Bierverkostungen teilnehmen lässt, damit sie die Biere be­ geschrieben. Die Geschichte ist legendär und zeigt auch, werten. So etwas würde ich mir beim Wein nicht zutrauen. dass wir kein typischer Verein beziehungsweise keine ty­ pische Gesellschaft sind. Was konnte die Gesellschaft bewirken? Kann man das überhaupt bemessen? Würden Sie sich als doktrinär in Sachen Bier bezeichnen? Nein, das denke ich nicht. Ich finde Bier eine spannende Ja, ich denke schon. Unsere Gesellschaft gilt als unab­ hängig, unbestechlich und kompetent. Wir haben gute Sache und bin immer wieder gewillt, mich darauf einzulas­

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sen, egal wo ich bin. Ich habe aus zeitgeschichtlichem Inte­ resse Reisen durch die baltischen Staaten gemacht und so auch die dortige Bierszene kennengelernt. Auch dort haben Grosskonzerne kleine Brauereien aufgekauft. Aber man lässt sie ihre verschiedenen Sorten weiterbrauen, von Por­ ter über Pils bis zu Lager und dunklen Bieren. Wunderbar! Welche Entwicklung hat die Schweiz punkto Biervielfalt in den letzten Jahren durchgemacht? Das Bier ist ganz klar vielfältiger geworden. Es wird weniger getrunken, was ich aber nicht bedaure. Der Men­ genkonsum ist nicht primär das Anliegen unserer Gesell­ schaft. Bier soll schliesslich ein Genussmittel sein. Ein Teil des Kundensegments ist kritischer geworden. Es gibt Gast­ wirte, die gemerkt haben, dass man für ein gutes Bier durchaus auch etwas mehr verlangen kann. Wir sind klare Bekämpfer des «Mir au»­Biers, das steht auch in unseren Statuten. Jemand bestellt eine Stange, der Rest antwortet:

Daniel Reuter Alter 50 Zivilstand verheiratet Wohnort Zürich Schwamendingen. «Seit Geburt, nach wie vor ein schönes und lebendiges Quartier». Beruf Gemeindeschreiber der Reformierten Kirchgemeinde Baden, nebenamtlicher Kirchenrat der Reformierten Landeskirche des Kantons Zürich, war früher Leiter der Stadtzürcher Parlamentsdienste. Hobbys Bier natürlich, Zeitgeschichte. Reuters Vater stammt aus Mitteldeutschland (Erzgebirge). Lieblingsbier generell dunkles Bier, vor allem das dunkle Stadtbühler Gossau. Seit 11 Jahren ist Daniel Reuter Präsident der Gesellschaft zur Förde­ rung der Biervielfalt, ein 12. Amtsjahr wird er sicher anhängen, wenn die GV das will. biervielfalt.ch

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Mir auch! Die Brauereien sind generell innovativer gewor­ den, das gilt auch für die Grossbrauereien. Wo liegts noch im Argen …? Ganz klar in der Gastronomie! Gastrobetriebe sollten vom blossen Umsatzdenken in Hektolitermengen weg­ kommen, konzentriert auf bloss eine Sorte. Das Personal ist auch teilweise sehr schlecht geschult. Es kann nicht sein, dass ich, wenn ich ein Flaschenbier einer bestimmten Marke bestelle, dazu ein Glas einer anderen Brauerei ser­ viert bekomme. Das ist für mich nicht akzeptabel. In Deutschland klappt das wunderbar, in Belgien auch. Auch die Form des Glases sollte stimmen. Wir wollen fördern, dass das Personal pro­aktiver dazu geschult wird, die Pro­ duktevielfalt des Bieres dem Gast schmackhaft zu machen. Gibt es eine Tendenz in der Schweiz, welche Sorten vermehrt gebraut werden? Viele Kleinbrauereien setzen auf Weizen­ und Amber­ biere. Schön ist es auch, dass immer mehr Saisonbiere angeboten werden, von Bockbieren bis Märzenbieren. Dunkles Bier ist immer noch klar unterrepräsentiert. Das hat meines Erachtens mit dem Vorurteil zu tun, dass es mehr Alkohol habe und dick mache. Das stimmt nicht, das ist eine Mär! Wir besuchen mit der Gesellschaft einmal pro Jahr eine Brauerei. Bei Schützengarten fiel uns auf, dass sie nicht einmal ihre ganze Produktepalette bewerben, das Dunkle fehlte beispielsweise. Welches Bier bevorzugen Sie? Ich bin ja ein erklärter Anhänger der Dunkel­For­ schungsgruppe unserer Gesellschaft, weil wir offiziell keine Fraktionen haben dürfen. Das Stadtbühler Gossau finde ich nach wie vor sensationell, aber auch das dunkle Lager von Sonnenbräu oder der Schwarze Kristall von Locher sind vorzüglich. In den Köpfen von vielen geistert nach wie vor die Vorstellung herum, dass dunkles Bier au­ tomatisch wie Guinness schmeckt. In Sachen Vielfalt kann


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die Schweiz vom Ausland noch viel lernen. Mein Vater stammt aus dem Erzgebirge in Sachsen. Dort treffe ich sogar in Supermärkten auf eine überraschende Bierviel­ falt. Coop hat eine überraschend gute Vielfalt anzubieten, «Drinks of the World» sowieso. Der Rest ist ausbaufähig. Kennt der Schweizer Durchschnittsbiertrinker diese Vielfalt überhaupt? Den «Bier­Dummy», wie ich ihn betiteln möchte, inte­ ressiert das natürlich nicht, er trinkt nach wie vor mit Überzeugung sein Lagerbier. Solche Leute wollen wir mit unserer Gesellschaft gar nicht ansprechen. Wir können ihn höchstens aufklären, ohne das Lagerbier schlechtzu­ machen. Ich frage konsequent im Restaurant nach, welche Sorten sie haben. Meist pas­ siert nichts oder es gibt rote Köpfe oder es muss nachgefragt werden. Wenn ein Lokal nur ein helles Lagerbier im Angebot hat, kann es durchaus sein, dass ich ein Mineral oder eine Cola bestelle. Bei so viel Fan­ tasielosigkeit kann ich unnachgie­ big sein. Wichtig ist auch, dass wir die lange Tradition von Bier als Kul­ turgetränk fördern. Bier muss sich vor dem Wein nicht verstecken.

Welche Rechte haben Mitglieder? Man wird an alle Veranstaltungen eingeladen, die wir pro Jahr durchführen, das reicht vom Frühstücks­Brunch bis zur Brauereibesichtigung. Wer an allen Veranstal­ tungen teilnimmt, hat den Mitgliederbeitrag von 40 Fran­ ken locker herausgeschlagen. Ausserdem bekommen Mit­ glieder zwei­ bis dreimal pro Jahr unser Publikationsorgan «Bier» mit den neuesten Trends, immer wieder mit Augen­ zwinkern serviert. Wie gesagt: Wir sind leidenschaftlich dabei, nicht wissenschaftlich. Die Gesellschaft hat rund 400 Mitglieder, Tendenz steigend. Sie arbeiten als Gemeindeschreiber für die Reformierte Kirchgemeinde Baden und sind nebenamtlicher Kirchenrat der Reformierten Landeskirche des Kantons Zürich. Kann man diese Ämter mit der Präsidentschaft einer Gemeinschaft vereinbaren, welche die Biervielfalt fördern soll? Ja sicher! Jesus hat ja schon Wein getrunken. Ich sage immer wieder: Wäre Jesus Norddeutscher gewesen, er hätte Bier getrunken (lacht). Die Bibel ist kein Buch der Askese, der christliche Glauben hat mit Lebensfreude zu tun. Ich bin ja die gelebte Ökumene: vom Bekenntnis her evan­ gelisch­reformiert, als Biertrinker evangelisch­lu­ therisch und beim Essen ein barocker Katholik. Es geht uns ja in erster Linie ums Mass. Wir wollen keine Alkohol­ exzesse, das steht in unseren Statuten. Nicht der Alkohol ist der Genuss, sondern das besondere Bier. Nicht der Rausch wird gefördert, sondern der Geschmack. Und zwar der gute! Wir sind kritische und wachsame Menschen und haben Freude an einem guten Bier und an einem guten Essen. !

Ziel muss es sein, dass man in einem Restaurant eine Bierkarte bekommt.

Wo greift die Gesellschaft aktiv ein? Wir bekämpfen vor allem Auswüchse. Unsere schärfste Sanktion ist die «Zwangsmitgliedschaft». Wir statten all jene mit der Zwangsmitgliedschaft aus, welche die Biervielfalt unterwandern. Beste und prominenteste Beispiele sind der damalige Stadtrat Willy Küng, der am Züri Fäscht nur ein Bier ausschenken wollte, sowie Sepp Blatter, der an der WM 2006 nur ein amerikanisches Ein­ heitsbier zuliess. Natürlich tun wir das mit einem gewis­ sen Augenzwinkern und mit zugegebenermassen öffent­ lichkeitswirksamen Auftritten.

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Deckel drunter, Bier drauf Vorläufer des Bierdeckels war im 19. Jahrhundert ein quadratischer Filz, welcher Kondenswasser und Schaum auffangen sollte. Der Bierfilz wurde allerdings im Freien auch als Deckel verwendet, sofern kein Krug mit Zinndeckel im Einsatz stand. Verunreinigungen durch Ungeziefer und Laub konnten so verhindert werden. Allerdings war Filz teuer, wenig saugfähig und relativ unhygienisch. Anfang des 20. Jahrhunderts kam dann der runde Bierdeckel – oder besser: Bierteller – aus Fichtenholz auf den Markt. Neben seiner verbesserten Saugfähigkeit konnte man ihn nun auch mit Motiven bedrucken, was die Brauereien sofort zu Werbezwecken nutzten. Ein alter Klassiker sind die Biersprüche auf den Pappkameraden wie jener aus dem Hause Hürlimann: «Miir löscht es Hürlimaa de Tuurscht, was andri suuffed, isch mir wuurscht.» Die Form des Bierdeckels blieb stabil, auch wenn ab und zu zur quadratischen Form gegriffen wurde. Wirklich neu war vor einiger Zeit der Deckel mit einem Loch in der Mitte, was mittels eines Holzstabs eine horizontale Stapelung erlaubte. Neben seiner engeren Funktion leistet er auch in biernahen Sparten einiges. Man denke nur ans beliebte Bierdeckel­Drehen, das manch lang­ weilige Tischrunde aufgemischt und zu angeregten Diskussionen um die richtige Fingerkuppenschlagtechnik geführt hat. Ausgesprochen nützlich ist er auch, wenn das Geläuf der Gartenwirtschaft uneben ist. Ein Bierdeckel zwischen Boden und Tischbein hat noch jede wacklige Ablagefläche besiegt. Der Bierdeckel birgt schliesslich eine buchhalterische Komponente. Beim monothematischen Trinken wird beispielsweise in einigen Regionen jede bestellte Einheit fein säuberlich mit einem Strich auf dem Bierdeckel notiert. Man behält so die Übersicht über seinen Bierkonsum, und am Ende des Abends ist schnell abgerechnet. Ähnlich einfach stellten sich einige Parteien die fiskalische Offenbarung der Leute vor. Die Steuererklärung auf dem Bierdeckel geisterte in der politischen Landschaft herum. Ein paar wenige Angaben hätten schon genügt. Leute mit Schulden hätten wohl gar nichts mehr notieren brauchen, sondern hätten einfach den Bierdeckel mit Loch einschicken können. Da dieses System mit abgestuften Einheits­ tarifen ohne die Möglichkeit für Abzüge vorerst gescheitert ist, stellt sich für mich nur noch die Frage, ob der Steuerkommissär wenigstens meine eingesandten Bierdeckel mit ordentlich vielen Strichen als Quittung für unverzichtbare Berufsauslagen zum Schreiben dieser Kolumne akzeptiert.

Matthias Wiesmann, Historiker und Autor des Buches «Bier und wir»

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Bier brauen und geniessen Brauereien Bern

OT

Brauerei Fischerstube AG Brauereiplatz 1 4058 Basel Tel. 061 692 94 95 Fax 061 692 94 92 info@uelibier.ch www.uelibier.ch

Altes Tramdepot Brauerei Restaurant AG Grosser Muristalden 6 3006 Bern Tel. 031 368 14 15 Fax 031 368 14 16 info@altestramdepot.ch www.altestramdepot.ch Brauerei Aare Bier Neuenburgstrasse 42 3282 Bargen Tel. 032 391 00 22 Fax 032 391 00 29 info@aarebier.ch www.aarebier.ch Brauerei A. Egger AG Brauereiweg 3 3076 Worb BE Tel. 031 838 14 14 Fax 031 838 14 15 info@eggerbier.ch www.eggerbier.ch

LägereBräu AG Klosterstrasse 40 5430 Wettingen Tel. 056 426 19 54 Fax 056 426 19 54 info@laegerebraeu.ch www.laegerebraeu.ch

Basel

E

3282 Bargen • www.aarebier.ch

Feldschlösschen Getränke AG Theophil­Roniger­Strasse 4310 Rheinfelden Tel. 0848 125 000 Fax 0848 125 001 info@feldschloesschen.com www.feldschloesschen.com

Brauerei Locher AG 9050 Appenzell Tel. 071 788 01 40 Fax 071 788 01 50 info@appenzellerbier.ch www.appenzellerbier.ch www.säntismalt.ch

TR A M D

BERN 1998

Brauerei H. Müller AG Dynamostrasse 8 5400 Baden Tel. 056 203 06 06 Fax 056 203 06 99 admin@brauerei­mueller.ch www.brauerei­mueller.ch

Appenzell

ES

EP

Brauerei Erusbacher & Paul AG Büttikerstrasse 3 5612 Villmergen Tel. 056 621 11 00 Fax 056 621 11 01 bier@erusbacher.ch www.erusbacher.ch

A LT

Aargau

Brauerei Felsenau AG Strandweg 34 3004 Bern Tel. 031 301 22 08 Fax 031 301 96 03 felsenau@felsenau.ch www.felsenau.ch Brauerei Rugenbräu AG Wagnerenstrasse 40 3800 Matten­Interlaken Tel. 033 826 46 56 Fax 033 826 46 40 office@rugenbraeu.ch www.rugenbraeu.ch Seeland Bräu Uferweg 5a 2560 Nidau Tel. 032 331 37 32 Fax 032 331 37 33 seelandbrau@bluewin.ch www.seelandbräu.ch

Glarus

Brauerei Adler AG Hauptstrasse 34 8762 Schwanden Tel. 055 647 35 35 Fax 055 647 35 34 email@brauereiadler.ch www.brauereiadler.ch

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Graubünden

Aktienbrauerei Flims Surselva AG 7018 Flims Waldhaus Tel. 081 928 14 00 Fax 081 928 14 15 info@surselva­bier.ch www.surselva­bier.ch

Bieraria Tschlin, Biera Engiadinaisa 7559 Tschlin Tel. 081 860 12 50 Fax 081 860 12 51 info@bieraengiadinaisa.ch www.bieraengiadinaisa.ch

BierVision Monstein AG Hauptstrasse 36 7278 Davos Monstein Tel. 081 420 30 60 Fax 081 420 30 61 info@biervision­monstein.ch www.biervision­monstein.ch

Schwyz

Brauerei Rosengarten AG Spitalstrasse 14 8840 Einsiedeln Tel. 055 412 39 88 Fax 055 412 39 89 beer@beer.ch www.beer.ch

Solothurn

Öufi Brauerei Fabrikstrasse 4 4500 Solothurn Tel. 032 621 49 11 Fax 032 637 03 85 info@oeufi­bier.ch www.oeufi­bier.ch

St.Gallen

Brauerei Schützengarten AG St. Jakob­Strasse 37 9004 St. Gallen Tel. 071 243 43 43 Fax 071 243 43 44 info@schuetzengarten.ch www.schuetzengarten.ch

Brauerei Chur AG Salvatorenstrasse 88 7000 Chur Tel. 081 253 78 78 Fax 081 253 79 79 info@brauereichur.ch www.brauereichur.ch

Brauerei Sonnenbräu AG Alte Landstrasse 36 9445 Rebstein Tel. 071 775 81 11 Fax 071 775 81 12 info@sonnenbraeu.ch www.sonnenbraeu.ch

Heineken Switzerland AG Kasernenstrasse 36 7000 Chur Tel. 081 256 01 11 ch@heineken.com www.heinekenswitzerland.com

Luzern

Heineken Switzerland AG Obergrundstrasse 110 6002 Luzern Tel. 041 319 11 11 Fax 041 319 12 06 ch@heineken.com www.heinekenswitzerland.com Ramseier Suisse AG Merkurstrasse 1 6210 Sursee Tel. 041 919 97 97 Fax 041 919 97 77 info@ramseier.ch www.ramseier­suisse.ch Rathaus Brauerei Luzern AG Unter der Egg 2 6004 Luzern Tel. 041 410 52 57 Fax 041 410 59 57 info@rathausbrauerei.ch www.rathausbrauerei.ch

Schaffhausen

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Brauerei Stadtbühl Herisauerstrasse 49 9200 Gossau Tel. 071 385 35 15 Fax 071 385 35 80 info@stadtbuehler.ch www.stadtbuehler.ch

Brauerei Falken AG Brauereistrasse 1 8201 Schaffhausen Tel. 052 632 00 00 Fax 052 624 48 22 brauerei@falken.ch www.falken.ch

huus-braui AG Schlossgässli 2 9325 Roggwil Tel. 071 222 02 62 tobler@huus­braui.ch www.huus­braui.ch

Thurgau

Brauhaus Sternen AG Hohenzornstrasse 2 8500 Frauenfeld Tel. 052 728 99 09 Fax 052 728 99 08 info@brauhaus.ch www.brauhaus.ch

Wallis

Feldschlösschen Getränke AG Brasserie Valaisanne Route de Rawyl 1950 Sion Tel. 0848 125 000 info@feldschloesschen.com www.valaisanne.ch


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Zug

Zürich

Fürstentum Liechtenstein

Brauerei Baar AG Langgasse 41 6341 Baar Tel. 041 761 12 08 Fax 041 760 26 83 info@brauereibaar.ch www.brauereibaar.ch

Wädi-Brau-Huus AG Brauerei & Gasthaus Florhofstrasse 13 8820 Wädenswil Tel. 044 782 66 55 Fax 044 782 66 56 bier@waedenswiler.ch www.waedi­bier.ch Liechtensteiner Brauhaus AG Im Rösle 4 FL­9494 Schaan Tel. +42 3233 47 47 Fax +42 3233 47 48 info@brauhaus.li www.brauhaus.li

Getränketechnik Aargau

Siporex AG Aarauerstrasse 50 CH­5102 Rupperswil Tel. 062 889 40 50 Fax 062 889 40 51 www.siporex.ch info@siporex.ch

Homebrewing Zürich

SIOS S I N C E 1992

HOMEBREWING

SIOS Homebrew Shop Lindenhofstrasse 1 8636 Wald Tel. 055 246 40 46 Fax 055 266 14 43 sios@sios.ch www.sios.ch

Vereine Zürich

Gesellschaft zur Förderung der Biervielfalt, GFB Sekretariat Bahnhofstrasse 48 8600 Dübendorf www.biervielfalt.ch

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vorschau

Vorschau

das schweizer biermagazin

Impressum

Die nächste Ausgabe von biergenuss® erscheint im Juni 2012 mit folgenden Themen:

bier.region

biergenuss® ist eine Marke der TSCHENT.GMBH Erscheinungsweise: 4­mal jährlich Auflage: 6000 Exemplare biergenuss.ch Herausgeber, Chefredaktor Reto Rudolf +41 79 658 34 17 reto.rudolf@biergenuss.ch

St. Gallen

Von Gossau bis Rebstein

Mitarbeitende dieser Ausgabe Rolf Wyss, Matthias Wiesmann, Stefan Schüller Fotografie Patrick Hofmann Layout Roman Brändle Redaktion Oerlikonerstrasse 58a CH­8057 Zürich +41 79 658 34 17 redaktion@biergenuss.ch Druck, Produktion Swissprinters St. Gallen AG Fürstenlandstrasse 122 CH­9001 St. Gallen +41 58 787 57 57 bier.porträt

Abonnentenservice +41 58 787 58 62 abo@biergenuss.ch

Schweizer Persönlichkeit Bierordensträger 2012

Verlag, Anzeigenservice Karin Schwarz +41 58 787 57 43 biergenuss@swissprinters.ch

Der neue Bierordensträger «ad gloriam cerevisiae» h.c. wird am 19. April 2012, dem Tag des Schweizer Biers, die Bier­ saison eröffnen sowie «biergenuss», nach dem traditionellen Fassanstich, mehr zu seinem Engagement für eine Schweizer Bier­Genuss­Kultur erzählen. Der Schwei­ zer Brauerei­Verband, der gleichzeitig sein 135­jähriges Bestehen feiert, lässt damit eine alte Tradition wieder aufleben.

Einzelpreis CHF 12.– Abonnementspreise Jahresabonnement: (4 Ausgaben) CHF 42.– Zweijahresabonnement: (8 Ausgaben) CHF 78.–

bier.thema bier.interview

Fritz Ledermann Herzbräu Hombrechtikon Vor 20 Jahren begann Fritz Ledermann zusammen mit seinem Vater, daheim im Keller Bier zu brauen. Die daraus ent­ standenen Biere, wie beispielsweise «Bäremilch» oder «Häxechrüz», sind heute weit über die Gemeindegrenzen hinaus sehr begehrt.

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Biergenuss mehr als eine «Stange» Zum Genuss eines feinen Biers gehört mehr als nur das richtige Glas für jeden Bierstil.

Copyright Der Nachdruck, auch auszugsweise, ist nur mit Genehmigung des Chefredaktors gestattet. Für unver­ langt eingesandte Unterlagen und Fotos wird keine Haftung über­ nommen. © biergenuss®


WIR BIETEN IHNEN HUNDERTE VON STÄRKEN. UND EINEN, DER SIE BÜNDELT. Unsere Mitarbeitenden glänzen durch verschiedenste Kompetenzen. Ihr persönlicher Berater und Ansprechpartner kümmert sich darum, genau die Leistungen zu einem Paket zusammenzuschnüren, mit denen Ihr Projekt am besten umgesetzt werden kann. Für die optimale Erfüllung Ihrer Wünsche. So individuell sie auch sein mögen. www.swissprinters.ch


Mehr als eine «Stange»!


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