biergenuss - das Schweizer Biermagazin 2012/03

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das schweizer biermagazin

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Basler Brauereien

Muriel Rhyner bier.interview Claudia Graf

bier.porträt

Songwriterin und Frontfrau «Delilahs» Geschäftsführerin Sonnenbräu Rebstein


Barbara Kleeb, Geschäftsführerin Hans Kleeb, Bäcker Franziska Gygli, Volg-Kundin aus Eriswil BE

Im Dorf einkaufen, lokale Produkte geniessen

und Menschen vom Dorf begegnen. Bei Volg sind die Wege kurz und die Abläufe einfach. Das spart Benzin und Zeit

und fördert die sozialen Kontakte. Weil das auch in Zukunft so sein soll, unterstützt man den Volg gerne. Damit der Laden im Dorf bleibt.

Volg. Ist doch naheliegend.


editorial

Kein Apéro ohne Bier Immer wieder bin ich als Gast an einen Apéro eingeladen. Wer mich kennt, der serviert mir unaufgefordert eine Schweizer Bierspezialität und lässt damit meine Geschmacksnerven, bereits vor dem ersten Schluck, vor lauter Vorfreude Purzelbäume schlagen. Viel zu oft muss mein Gaumen leider immer noch Vorlieb nehmen mit Weisswein, Orangensaft oder Mineralwasser. Auch hartnäckiges Intervenieren beim Servicepersonal bringt selten das erwünschte Glücksgefühl eines kühlen, angenehm prickelnden und bereits die Nase betörenden Geschmacks nach Malz und Hopfen. Doch ist es erst einmal geschafft und ich halte eine Flasche des geliebten Gerstensafts in der Hand, bleibe ich damit selten allein. Sehr schnell gesellen sich weitere Liebhaberinnen und Liebhaber des flüssigen Goldes dazu und gemeinsam wird auf die schweizerische Biervielfalt angestossen. Geniessen Sie «biergenuss – das Schweizer Biermagazin» und erfahren Sie, dass Bier mehr als eine «Stange» ist. Viva!

Reto Rudolf Herausgeber und Chefredaktor

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Mehr als eine «Stange»!


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Inhalt

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Basler Brauereien

Basel ohne Basilisken ist genauso undenkbar wie Basel ohne Brauereien.

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Maurerflasche und Kronkorken Selbst die frisch gezapfte Stange im Biergarten musste in einer passenden Verpackung dorthin transportiert werden.

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Muriel Rhyner Songwriterin und Frontfrau «Delilahs»

Claudia Graf Geschäftsführerin Sonnenbräu Rebstein

Rockmusiker ernähren sich hauptsäch­ lich von Bier, lassen keine Party aus, konzentrieren ihre ganze Energie auf die zwei Stunden auf der Bühne und tun daneben gar nichts. Muriel Rhyner hält nichts von diesem Klischee.

Nach den ersten 100 Tagen als Geschäftsführerin des Familienbetriebs in Rebstein wollten wir wissen, wohin sie die Sonnenbräu führen wird. Eines ihrer Hauptanliegen ist es, den Frauen das Bier näher zu bringen.

rubriken

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bier.lokale bier.degustation bier.ideen bier.potpourri bier.literatur bier.rezept bier.kolumne bier.quellen

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Basilisk und Bier Basler Brauereien

Der Basilisk (griechisch: basiliskos, ein Fabeltier mit todbringendem Blick) regt die Fantasie der Menschen seit der Antike ebenso an, wie man dies auch dem Bier unterstellt. Text Reto Rudolf | Fotos Doppelseite (fotolia.com), Brauereien (zur Verfügung gestellt) " 1474 wurde in Basel ein Hahn zum Tode verurteilt. Ihm wurde vorgeworfen, er habe ein Ei gelegt, was wider die Natur sei. Vor allem aber befürchteten die Basler, dass aus dem Ei ein Basilisk schlüpfen könnte. Der Hahn wurde nach ordentlichem Prozess enthauptet und das inkriminierte Ei den Flammen übergeben. Basilisken sind in Basel heute in vielerlei Varianten und in grosser Zahl anzutreffen. Nicht ganz so häufig, jedoch mit steigender Tendenz, trifft dies auf Brauereien zu. Allein in Basel­Stadt sind es deren zehn, zählt man diejenigen aus Baselland dazu, ergibt sich die stolze Zahl von 28 registrierten Biersteuerzahlern. Sieben ausgewählte werden auf den folgenden Seiten vorgestellt.

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Brauerei Unser Bier AG | Basel

Mein Bier – dein Bier – unser Bier. Unser Bier war eine der ersten Kleinbrauereien der Schweiz, die sich als Pu­ blikumsaktiengesellschaft gründete. 7750 Aktionärinnen und Aktionäre stehen heute hinter der Brauerei und un­ terstreichen damit, dass dies ihr Bier ist. Florian Schmid, der Braumeister, erzählt uns von seiner Passion für den Gerstensaft. Neben dem Brauen der Standardstile auf der 20­hl­Anlage experimentieren die drei Brauer und der Auszubildende auf einer 50­Liter Braxonia laufend an neuen Kreationen; ein kleiner interner Wettbewerb, denn die besten Biere werden als Monatsbier in der vorgelager­ ten Gaststätte ausgeschenkt. Ab und zu gelingen wahre Trouvaillen, die bereits in kürzester Zeit leer getrunken sind. Die herausragendsten schaffen es sogar ins Pro­ duktesortiment und werden saisonal wieder gebraut, wie beispielsweise das Aypiey (IPA). Der neuste Coup ist ein Kirsibier, das mit Saft aus Fricktaler Kirschen verfeinert wird. Leider war es bis Redaktionsschluss noch nicht fer­ tig vergärt, so dass wir es nicht degustieren konnten. Wir sind gespannt. Gründung 1997 | Inhaber Brauerei Unser Bier AG (7750 Publikumsaktionäre) | Braumeister Florian Schmid | Mitarbeitende 12 (inkl. Gastronomie) | Ausstoss­ menge 6006 hl pro Jahr | Produkte Amber, Blond, Schwarz, Weizen, Sommer­ bier (saisonal), Weihnachtsbier (saisonal), Whiskybier (saisonal), Aypiey (IPA, saisonal), Kirsibier (saisonal)

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2010 Arlibrau AG | Arlesheim

Wie bei vielen, die gerne ein feines Bier geniessen, gärte auch bei Lesley und Fredy schon seit längerem die Idee einer eigenen Brauerei. Nach einer lnternetrecher­ che starteten sie in der heimischen Küche ihren ersten 20­Liter­Sud. Den eingeladenen Probandinnen und Pro­ banden schmeckte das Resultat so gut, dass zum Brauen in den Wintergarten gezügelt werden musste, da der Braustandort «Küche» an seine Kapazitätsgrenzen stiess. Auch die geselligen Runden wurden von Sud zu Sud grösser; bald schon fanden sich 40 bis 50 Personen in der Wohnung ein, um, dicht gedrängt, die neusten Krea­ tionen zu degustieren. Der Dorfbrunnen diente im Som­ mer als ergänzender «Kühlschrank» für die Bierfässer. Um das Haus endlich wieder für sich alleine zu haben, wurde nach einem externen Braustandort Ausschau ge­ halten. Ein paar Hausnummern weiter fehlte dem Eigen­ tümer des frisch renovierten Restaurants Adler noch ein Bierlieferant. Bei einem gemeinsamen Feierabendbier beschloss man kurzerhand, den Gästen künftig Bier aus der hauseigenen Brauerei auszuschenken. Lesley und Fredy gründeten eine Aktiengesellschaft, investierten in eine 2­hl­Labu­Brauanlage und richteten im Keller des Adlers ihre ArliBrau ein. Seither brauen die Bankerin und der Versicherungsbroker 14­täglich jeweils rund 450 Liter Bier, die zwei Stockwerke höher in der Gaststu­ be oder auf der Sonnenterrasse genossen werden können. Gründung 2010 | Inhaber 2010 ArliBrau AG | Brauer Lesley Wachtler und Fredy Schärmeli | Mitarbeitende keine | Ausstossmenge 100 hl pro Jahr | Produkte Pale Ale, Spezli (Spezial hell), Altbier, Weizen hell, Winter Spezli (Pils), Weizen dunkel, Whisky Beer (Spezial), L’effe (Kloster)

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Em Basler sy Bier­Idee GmbH | Basel

Feinste Bio­Gerste vom Bio­Hof Klosterfiechten (Bruderholz, Basel), zartbitterer Bio­Hopfen von der Bio­ Gärtnerei am Hirtenweg (Riehen, Basel) und reinstes Rhein­Quellwasser, frisch gefasst ab einer der kühlen Rheinquellen in unseren Schweizer Alpen: diese Roh­ stoffe werden in der Brauerei Locher in Appenzell zum «wunderbar und klar» oder dem «hell und klar», einem Basler Bier mit auffällig neongrünem Kronkorken. Das trendige Bier wird vor allem in der Freilichtlounge «Chill am Rhy» am Basler Rheinufer, direkt bei der Anlegestelle des Fährimaa Jacques Thurneysen der Münster­Fähre «Leu», Nacht für Nacht in prächtiger Lichterpracht ge­ trunken oder vom schnellsten Kurier Europas direkt an den Grillplatz geliefert. Im Läädeli im Geerbergässli 42 kasch di über s «Em Basler sy Bier» informiere, oder aifach bi me gmietlige Hogg e Bierli siirpfle und gniesse. Nadyyrlig ka me do au Fläschli, Harasse, Gleeser, Polo­ Shirts und anders kaufe. Dani D. Graber und Andres Vonder Mühll geben Vollgas und werden uns noch in die­ sem Jahr mit weiteren Innovationen überraschen. Gründung 2009 | Inhaber Em Basler sy Bier­Idee GmbH | Gebraut bei Brauerei Locher, Appenzell | Mitarbeitende 1 (Lager & Laden) | Ausstoss­ menge 100 hl pro Jahr | Produkte wunderbar und klar (Lager hell), hell und klar (Zwickel)

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BrauBudeBasel | Basel

Der «Mario», die zentrale Figur im Logo der Brauerei und auf allen Etiketten präsent, ist ein Strichmännchen, das, egal in welcher Postition, stets ein Bierglas in der Hand hält. Dies muss wahrlich ein Geniesser sein. Wie es dazu kam, ist zwar schnell erzählt, doch die Gründer der BrauBudeBasel brauchten mehrere Monate und manch bieriges Brainstorming, bevor die Figur und so auch das erste Bier zu seinem Namen kam. Doch begin­ nen wir mit dem Anfang der Geschichte: Mit einem SIOS­Starterkit aus der Dose wurde das erste Bier produ­ ziert; nach einem Brauseminar, dem Kauf einer 50­Liter­ Anlage und diversen Versuchen gelang dann endlich das erste geniessbare Bier. Ein Freund, der demnächst seine Hauseinweihung feiern wollte, bestellte kurzerhand und ohne zu probieren gleich zehn Kisten Bier bei den frisch­ gebackenen Hobbybrauern. Das Bier war zwar schnell gebraut, doch es hatte noch immer keinen Namen. Viele Ideen wurden verworfen, und schliesslich musste in der Not der frischgebackene Hausbesitzer mit seinem Namen herhalten: «Mario», das erste Bier der BrauBudeBasel, war geboren. Mario selbst holt noch heute «sein» Bier re­ gelmässig an der Rampe ab und erzählt voller Stolz, wie das Bier zu seinem Namen kam. Gründung 2010 | Inhaber, Brauer, Mitarbeitende Daniel Baumgartner (Vereinspräsident), Lukas Holm, Jill Engelmann, Francois Sterchi, Felix Labhart | Ausstossmenge 25 hl pro Jahr | Produkte Mario (Lager hell), 3Korn (Spezial), Met (Honigwein)

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Steinegger Bräu | Grellingen

Thomas Steinegger, ehemaliger Physikstudent, packte nach einem Brauseminar bei Unser Bier in Basel die Lust nach Selbstgebrautem. Heute braut er auf einem selbstgebauten vollautomatisierten 4­hl­Sudwerk aus gebrauchten Alfa­Laval Milchtanks rund 2000 Liter Bier pro Monat. Anfang 2011 gab er seine Arbeitsstelle zugunsten der Brauerei auf und engagiert sich seitdem sieben Tage die Woche für seine Brauerei. Als Technik­ begeisterter entwickelte er zudem einen eigenen Flaschenfüller, der seit Juni dieses Jahres auch bei Degenbier in Trimbach im Einsatz ist. Gründung 1997 | Inhaber, Brauer Thomas Steinegger | Mitarbeitende keine | Ausstossmenge 240 hl pro Jahr | Produkte Helles (Lager), Märzen, Pale Ale, Amber, Cargo Export (Lager hell)

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Brauerei Fischerstube AG | Basel

1974 erwarb der Basler Röntgenarzt Hans Jakob Nidecker das seit Jahren geschlossene Quartierrestau­ rant «Fischerstube», um es vor dem Untergang zu retten. Als Kleinbasler wollte er nach der Wiedereröffnung seinen Gästen das damals in Basel gebraute Warteck­Bier ausschenken. Das Bierkartell verlangte jedoch, dass er Anker­Bier aus Frenkendorf verkaufe. Es war unmöglich, die geltenden Kartellbestimmungen zu umgehen. So beschloss er, sein eigenes Bier zu brauen. Der zuerst von vielen belächelte Entschluss wurde rasch in die Tat um­ gesetzt: Es entstand die erste Kleinbrauerei der Schweiz, die am 13. November 1974 das eigene Ueli Bier zapfen konnte. Innovativ ist die Brauerei noch heute; wegen enger Platzverhältnisse in der Altstadt wird das Ueli Bier in einer speziellen Bier­Pipeline quer unter dem Bier­ garten durch zum neuen Abfüllort geführt. Anita Treml Nidecker, die Schwiegertochter des Gründers und heu­ tige Geschäftsführerin des Familienbetriebs, entwickelt mit ihren Mitarbeitern laufend neuen Ideen: 2004 wurde nach einem Originalrezept aus dem alten Ägypten ein mit Emmer gebrautes Tut­Anch­Ueli für die Tutanch­ amun­Ausstellung lanciert, zu Ehren Van Goghs gab’s ein Bier gebraut mit Sonnenblumenblüten, ein Meisterwerk für Kunstliebhaber, und eigens für das Basel Tattoo wird ein Mac Ueli black gebraut. So erstaunt es nicht, dass die besten Basler Lokale Ueli Bier zapfen. Die Basler Bierkul­ tur lässt sich zudem in den beiden Brauereirestaurants «Fischerstube» und «Linde» hautnah erleben. Gründung 1974 | Inhaber Aktiengesellschaft der Familien Nidecker | Braumeister Jürgen Pinke | Mitarbeitende 6 und 1 Auszubildender | Ausstossmenge über 4500 hl pro Jahr | Produkte Ueli Reverenz Spezial hell, Ueli Lager hell, Ueli Robur dunkel, Ueli Weizen obergärig, Ueli Festbier (Dezember), Vogel Gryff Bogg (ein Tag im Januar), Mac Ueli black (Juli), Ueli Basilisk, Ueli Winterbogg, Ueli Spezial, Ueli Metro, Ueli Classic, Ueli Chasseur (Herbst)

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Zur grünen Amsel GmbH | Riehen

Die Hausbrauerei «Zur grünen Amsel» befindet sich in einem fast fünfhundertjährigen ehemaligen Bauern­ haus mitten in Riehen. Schon seit Jahrzehnten ist die Liegenschaft für gesellige Anlässe bekannt. Zunächst nur für private Familienfeiern eingerichtet, dienten die gemütlichen rustikalen Räume später unter dem Name «Patronenhülsli» der lokalen Schützengesellschaft als Vereinslokal. 2002 übernahmen die Gebrüder Andreas und Martin Schultheiss den Betrieb. Auf der Suche nach einem geeigneten Liegenschaftskonzept ist der Name AMSEL entstanden (Abkürzung von: Andreas und Mar­ tin Schultheiss entwickeln Liegenschaftskonzepte). Die grüne Amsel im Wappen der Familie Schultheiss, die bei genauerer Betrachtung eigentlich gar keine Amsel ist, wie Martin im Gespräch einräumt, wurde bei der Suche nach einem Logo zum zentralen Element von Amsel­ Bräu. Um das unter Denkmalschutz stehende Gebäude mit Wohnhaus, Scheune und Nebenräumen besser zu nutzen sowie den Geist der Familie weiterleben zu las­ sen, begannen sie in den ungenutzten Räumen mit dem Brauen von Gerstensaft. In der gastlichen Amselstube kann das Hausbier im einmaligen rustikalen Rahmen ge­ nossen werden. Wenn sich heute das grüne Tor zur ehe­ maligen Scheune öffnet, präsentiert sich den interessier­ ten Passanten zudem ein gutbestückter Verkaufsladen. Neben den verschiedenen Sorten Amselbräu sind auch die nötigen Zutaten für das geschmackliche Verfeinern der den Biergenuss begleitenden Speisen erhältlich. Der intensivste Geruch jedoch, der unsere Nase in die gute «Stube» lockte, kam vom soeben fertiggebackenen Treberbrot, das zum sofortigen Reinbeissen verführte.

Besuchte Brauereien der bier.region Basler Brauereien 1 Brauerei Unser Bier AG Gundeldingerstrasse 287, 4053 Basel, unser­bier.ch 2 2010 Arli­Brau AG Hauptstrasse 15, 4144 Arlesheim, arlibrau.ch 3 Em Basler sy Bier­Idee GmbH Rittergasse 19a, 4051 Basel, baslerbier.ch 4 BrauBudeBasel Vogesenstrasse 83, 4056 Basel, braubudebasel.ch 5 Steinegger Bräu Baselstrasse 67a, Duggingen, 4203 Grellingen, steineggerbraeu.ch 6 Brauerei Fischerstube AG Rheingasse 45, 4058 Basel, uelibier.ch 7 Zur grünen Amsel GmbH Schmiedgasse 30, 4125 Riehen, amsel.s30.ch

Gründung 2009 | Inhaber Zur grünen Amsel GmbH (Andreas und Martin Schultheiss) | Brauer Martin Schultheiss | Mitarbeitende keine | Ausstoss­ menge 100 hl pro Jahr | Produkte Pale Ale, Pilsner, Alt, Dunkel (Spezial), Weizen, saisonale Spezialitäten

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1. – 4. November 20 12 messe basel / halle 4.0 www.feinmesse.ch mo–sa: 15–21 uhr so: 12–19 uhr eiNtritt: chf 12.–

besuchen sie auch: 2 7. ok tober – 4. November 2 0 12 w w w.basler weinme s s e.c h


bier.lokale

Für Sie entdeckt Restaurants, Bars und Clubs der bier.region

Brauereirestaurant Fischerstube und Linde, Basel Mitten in der Kleinbasler Altstadt, wenige Schritte vom Rheinufer ent­ fernt, befinden sich in der Rheingasse die beiden Brauereirestaurants, in denen die Ueli Biere frisch ab Brauerei gezapft werden. Neugierige können dem Braumeister bei der Arbeit im Sudhaus und im Gärkeller mit offe­ nen Gärbottichen über die Schulter blicken oder ihr kühles Bier selber zapfen. Bei schönem Wetter laden die Biergärten zum Verweilen ein. Gruppen bis zu 50 Personen dürfen auch im mittelalterlichen Gewölbekeller feiern. Brauerei­ führungen werden mehrsprachig angeboten. Öffnungszeiten Fischerstube: Montag bis Freitag 10 bis 14 Uhr, 16.30 bis 24 Uhr, Samstag und Sonntag 14 bis 24 Uhr, Linde: Montag bis Freitag 9 bis 24 Uhr, Samstag 16 bis 24 Uhr. Sonntag geschlossen Adresse Rheingasse 45 + 43, 4058 Basel, restaurant­fischerstube.ch, ueli­bier.ch

Restaurant Unser Bier, Basel Das Restaurant der Brauerei Unser Bier befindet sich in einer 120 Jahre alten Industriehalle auf dem Gundeldinger Feld in Basel. Die frühere Giesserei der Maschinenfabrik Burckhardt ist ein trendiger Ort und für vielerlei Anlässe geeignet. Das Restaurant bietet Kleinigkeiten wie beispielsweise Weisswürste, Rauchwürste, ein Vesperplättli mit dem eigenen Käse, Gewürz­ speck und Salsiz an und eignet sich auch für Kundenevents, Firmen­, Familien­, und Geburtstagsfeste, Workshops, für Tagungen sowie für Hochzeiten oder Jubiläen. Öffnungszeiten Donnerstag und Freitag 17 bis 23 Uhr, Montag bis Mittwoch und Samstag finden Brauerlebnisse, Brauseminare, Teamevents sowie Führungen statt. Adresse Gundeldinger­ strasse 287, 4053 Basel, unser­bier.ch

Restaurant Adler, Arlesheim Im Restaurant Adler in Arlesheim (BL) isst man währschaft, gut und preiswert. Bereits frühmorgens treffen sich hier die Handwerker für ihr Znüni, am Mittag werden verschiedene Menüs angeboten. Abends trumpft der Küchenchef David Rossé und sein junges und motiviertes Team mit einer saisonalen Küche und verschiedenen Hausspezialitäten auf. Von morgens bis in den späten Abend lädt nicht nur die gemütlichrustikale Gaststube sondern auch die grosszügige Terrasse zum Geniessen und Verweilen ein. Das Restaurant Adler in Arlesheim ist aber auch das einzige Restaurant im Dorf mit eigener Bierbrauerei. Im Keller des Hauses hat sich die Kleinbrauerei ArliBrau eingenistet. Öffnungszeiten Montag bis Freitag 8.30 bis 23 Uhr, Samstag und Sonntag auf Anfrage Adresse Hauptstrasse 15, 4144 Arlesheim, adler­arlesheim.ch

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Basler Biere im Test

Die persönliche Meinung von Robyn Stünzi 34, Ökonomin, lernte durch ihre ehemalige Tätigkeit als Direk­ tionsassistentin beim Schweizer Brauerei­Verband Bier gründ­ licher kennen und lieben. Sie schätzt sowohl ein kühles Lager beim Grillieren als auch eine noch unbekannte Bierspezialität zum Geniessen. In ihrer Freizeit singt sie im Frauen­A­cappella­ Ensemble «Cantares» mit, sitzt an ihrem Computer, pflegt den Gemüsegarten auf ihrem Zürcher Stadtbalkon, organisiert Veranstaltungen und liebt den geselligen Austausch mit Freun­ dinnen und Freunden. Robyn Stünzi degustiert die Biervielfalt der jeweiligen bier.region und äussert ihre ganz persönliche Meinung dazu. Jede unter bier.region vorgestellte Brauerei stellt dafür eines ihrer Biere zur Ver­ fügung.

Mario BrauBudeBasel

Alt Zur grünen Amsel GmbH

Spezli 2010 ArliBrau AG

Beschrieb. Ein natur­ trübes, bernsteinfarbenes obergäriges Spezbier. Eher lieblich und weich, mild hopfig und fein im Abgang. Ein reiner, unfil­ trierter, unpasteurisierter Biergenuss

Beschrieb. Ein kupfer­ rotes, obergäriges Bier, nach traditioneller Altmethode gebraut, mit einer ausgeprägten Malznote, mittelherb.

Beschrieb. Nach dem Vorbild eines Pils wird dieses helle Bier mit untergäriger Hefe gebraut. Dadurch kommt die typische Hopfennote zum Tragen.

Degustation. Feiner Schaum, goldgelbe Farbe, hefebetont in der Nase, perlt angenehm auf der Zunge, ein erfri­ schender Genuss. Alkoholgehalt 5,0 Vol. Stil Spezial hell Brauart obergärig braubudebasel.ch

Degustation. Dichter Schaum, dunkelgoldene Farbe, hefebetonter Geruch, feine exotische Fruchtnoten, dichter und komplexer Geschmack, der laufend neue Nuancen freigibt, ein angenehmes Dessertbier. Alkoholgehalt 4,8 Vol. Stil Alt Brauart obergärig amsel.s30.ch

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Degustation. Bernstein­ farbig, seidiger Glanz, im Gaumen samtig und leicht süsslich, im Abgang leicht säuerlich. Alkoholgehalt 4,8 Vol. Stil Spezial Brauart untergärig arlibrau.ch


Mein Favorit

Märzen Steinegger Bräu

Sommerbier Brauerei Unser Bier AG

hell und klar Em Basler sy Bier­Idee GmbH

Ueli Weizen Brauerei Fischerstube AG

Beschrieb. Bernsteingol­ denes, würziges Festbier mit einem kräftigen Malz­ bouquet und einer fein­ herben Hopfenbittere. Gebraut mit drei Sorten Malz, Aromahopfen und untergäriger Hefe.

Beschrieb. Elegantes, fruchtiges Holunderbier. Mit echten Bio­Holunder­ blüten gekocht, ent­ wickelt es während der Reifephase Aromen, welche an Holundersirup und Sommer erinnern.

Beschrieb. Aus Bio­ Braugetreide vom Basler Stadtboden, zartbitterem Bio­Hopfen aus Riehen und reinstem Rhein­ Quellwasser wird das «hell und klar» gebraut.

Degustation. Grob­ poriger Schaum, Noten von Honig und Früchten riechbar, dunkelblonde Farbe, im Gaumen süss mit starken Malzaromen, erinnert an ein Caramel­ bonbon.

Degustation. Strohgelbe Farbe, riecht angenehm nach Holunderblüten, im Gaumen leicht zitro­ nig, der Holunderblüten­ geschmack wird schnell von hopfigen Noten überdeckt, leicht sprit­ ziges Apérobier, da es Lust auf den nächsten Schluck macht.

Beschrieb. Ein mit Pils­, Cara­ und Weizenmalz gebrautes naturtrübes Bier. Es erhält durch Verwendung spezieller obergäriger Bierhefe ein dezent fruchtiges Aroma, das von den Geschmacksnoten Zimt über Nelken bis hin zu Bananenaroma reicht.

Alkoholgehalt 5,4 Vol. Stil Märzen Brauart untergärig steineggerbraeu.ch

Alkoholgehalt 4,0 Vol. Stil Fruchtbier Brauart untergärig unser­bier.ch

Degustation. Grobpori­ ger, dichter Schaum, spritziges Draft­Bier, ein leichtes Sommerbier für heisse Tage, passt hervorragend zu Fussball und Cervelat. Alkoholgehalt 5,2 Vol. Stil Lager hell Brauart untergärig baslerbier.ch

Degustation. Stabiler, dichter Schaum, trübe, zitronengelbe Farbe, fruchtige Nase, kom­ plexes Bouquet unter­ schiedlichster Frucht­ aromen im Gaumen, lang anhaltender Abgang, die perfekte Wahl für den genussreichen Abend im Biergarten. Alkoholgehalt 5,4 Vol. Stil Weizen Brauart obergärig uelibier.ch

Bierrohstoff Hopfen, Foto: fotolia.com

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Ideen rund ums Bier Produkte der Brauereien aus der bier.region

Ueli-Bier-Geschenkköfferchen Eine Geschenkidee aus der Kleinbasler Altstadt. Das Köfferchen enthält zwei Flaschen Ueli spezial 33 cl und zwei dekorierte Gläser. Es ist chic, sehr schön in der Ausführung und ein ideales Geschenk für alle, die ein gutes Bier schätzen. CHF 27.– | uelibier.ch

Aceto di Birra Der Aceto di Birra wird alttraditionell mit einer Essigmutter hergestellt und hat einen Säuregrad von 5 %. Im Abgang erkennt man die verschiedenen Getreidearomen, die für die Herstellung des Biers verwendet wurden. CHF 13.– (25 cl.) | unser­bier.ch

Ueli Bierbrand Der zweijährige Bierbrand in limitierter Auflage eignet sich vorzüglich als Geschenk. Bierbrand ist eine seltene Spirituose. Sie darf nur als Spirituose bezeichnet werden, wenn sie ausschliesslich durch unmittelbare Destillation von frischem Bier gewonnen wurde. Sie muss so destilliert werden, dass das Destillationserzeugnis die geschmacklichen Merkmale von Bier aufweist und der Mindestalkoholgehalt 38 % vol. beträgt. CHF 49.– (35 cl.)

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Unser Bier Whiskyschokolade Die handgeschöpfte und handverpackte Edelbitterschokolade mit einem Kakao­ anteil von 54 % und einer feinen Whiskytruffesfüllung wird zusammen mit der stadtbekannten Confiserie Brändli hergestellt. Man geniesst sie am besten mit einem Schluck Ourbeer Single Malt Whisky. CHF 9.40 (110 g) | unser­bier.ch

Ueli Bier Karaffe Die schmucke Ueli Karaffe mit 2 Liter naturtrübem Ueli reverenz spezial oder Ueli Weizen wird stets frisch abgefüllt, damit Sie zu Hause wirklich frisches Ueli Bier haben. Die Brauerei Fischerstube griff 1984 eine alte Tradition aus dem 18. Jahrhundert, den west­ fälischen Biersiphon, auf und lancierte als erste Schweizer Brauerei die schmucke Zwei­Liter­Karaffe mit Ueli Bier direkt ab Fass. CHF 50.30 (Karton CHF 3.50) | uelibier.ch

Treberbrot Auf den Sonntagsfrühstückstisch passt am besten ein frisches Treberbrot aus dem Hofladen der Amsel­Bräu. Treber, ein Restprodukt der Bierproduktion, bereichert in dieser wohlduftenden und schmackhaften Form die Brotvielfalt. CHF 4.– | amsel.s30.ch

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In Winterthur haben die Delilahs ihre aktuelle CD «Greetings From Gardentown» aufgenommen, eine bittersüsse Hommage an die Schweizer Bünzligkeit.


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«Greetings From Gardentown» Echt, ungekünstelt, rotzig, frech, charmant, vielseitig und ganz schön rockig klingt die Musik der Zuger Band Delilahs. Mitverantwortlich dafür ist die Sängerin, Songwriterin und Frontfrau Muriel Rhyner. Die 25­Jährige will von einem konventionellen Leben nichts wissen, lieber lässt sie sich mit ihren Kollegen auf eine ungewisse Zukunft ein, tourt durch die Schweiz, Tschechien und Deutschland. Und trinkt dabei mit Vorliebe Bier. Text Rolf Wyss | Fotos Patrick Hofmann, Tabea Hüberli (Fotos: Delilahs)

" Überpünktlich ist sie beim Interview­Termin im Zür­ cher Hauptbahnhof, von Allüren eines Rock­Sternchens fehlt jede Spur. Ganz adrett ist Muriel Rhyner gekleidet, schwarze Jeans, ein schwarzes Top, dazu ein dünnes Jäck­ chen, dezent geschminkt. Live trägt sie mit Vorliebe Röcke. Die 25­Jährige könnte auch eine Jus­Studentin abgeben. Das wäre sie auch beinahe geworden, hätte Rhyner nach der Matur eine «normale» Laufbahn eingeschlagen. Statt­

dessen ist sie Musikerin geworden, Karriereaussichten ungewiss. «Ich möchte nicht tauschen, mir ist extrem wohl bei dem, was ich momentan mache», erzählt die hübsche Frau aus der Zuger Kantonshauptstadt, die vor einer hal­ ben Ewigkeit die Delilahs gegründet hat. Damals waren sie drei herzige Punkrock­Mädels, heute besteht die Band aus zwei Frauen und zwei Männern. Das sei ganz gut so, Zickenkrieg und ähnliche Frauendramen gäbe es in der

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«Ich frage mich, was aus mir geworden wäre, wenn meine Mutter meinen Bruder nicht gezwungen hätte, dass ich in seiner Band mitmachen durfte.»

Band schon lange nicht mehr. Stattdessen konzentriert sich die Gruppe lieber auf die Musik, das Kreieren eines Images überlässt sie lieber anderen. Die Vorgeschichte der Delilahs? Für die Gegenwart ist sie schlicht uninteressant, Nostalgiker und Rock­Histori­ ker dürfen gerne googlen, um mehr über die euphorischen Momente, Sorgen und Nöte des einstigen Frauen­Trios zu erfahren. Von den Medien wurden die Delilahs einst als grosse neue Schweizer Rockhoffnung gefeiert, die gar auf dem Weg war, Grossbritannien zu erobern. Ein undurch­ sichtiges Management und ein paar Fehlentscheidungen später war aus den hochgepuschten Rockgöttinnen eine ziemlich normale Schweizer Rockgruppe geworden, was Rhyner & Co. heute aber nicht mehr zu stören scheint. Was für das Zuger Quartett zählt, das längst aus zwei Frauen und zwei Männern besteht (Muriel Rhyner, Isabella Eder, Daniel Fischer, Philipp Rhyner), ist das Hier und Jetzt. Die einstige, von den Medien stilisierte Girlgroup ist definitiv eine Rockband geworden. Eine, die hart arbeitet, gut 350 Konzerte auf dem Buckel hat und sich auf grossen und kleinen Bühnen wohlfühlt. Im ersten Halbjahr 2012 hat der Rockvierer in der Schweiz, Deutschland und Tschechien knapp 50 Konzerte gegeben. «Das ist für mich wahrer Er­ folg», frohlockt Muriel Rhyner und nimmt einen kräftigen Schluck Winterthurer «Stadtguet». Die Wahl des Biers ist nicht zufällig, denn in der Eulachstadt haben die Delilahs ihre aktuelle CD «Greetings From Gardentown» aufge­ nommen, eine bittersüsse Hommage an die Schweizer Bünzligkeit, unterlegt mit gradlinigen Gitarren und pop­ pigen Melodien. Die Debüt­CD «Delilahs», im Frühjahr 2009 in der Schweiz und im Herbst 2010 auch in Deutschland erschie­ nen, hat den Delilahs eine Wagenladung hervorragender Kritiken eingebracht. Ein Grund, sich auf den Lorbeeren auszuruhen, ist das für das Innerschweizer Quartett na­ türlich nicht. Ohne Druck, aber mit viel Schwung haben Muriel Rhyner & Co. einen Sound entwickelt, der sich an ihren grossen Vorbildern aus den 70er und 80er Jahren

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anlehnt, ohne in irgendeiner Form wie eine billige Kopie zu klingen. «Wir sind retro, ohne aber retro zu klingen», wie Muriel Rhyner lachend erwähnt. «Greetings From Gardentown» ist Family Business in seiner positivsten Form, schliesslich spielen Bruder und Schwester in der Band. Ausserdem musizieren die beiden weiblichen Band­ Mitglieder bereits seit acht Jahren zusammen. «Das prägt und macht immer noch unheimlich viel Spass», lacht Isa­ bella Eder. Teamarbeit wurde denn auch bei der Entste­ hung des neuen Longplayers grossgeschrieben. Für die Produktion zeichnet nicht irgendein renommierter Klang­ tüftler aus dem Ausland verantwortlich, sondern Roland Häusler, ein enger Freund der Band seit den Anfangstagen.

Lokales Bier im Backstage­Bereich Wie ist das nun mit dem Klischee, dass sich Rockmusi­ ker hauptsächlich von Bier ernähren, keine Party auslas­ sen und grundsätzlich sehr festfreudig sind? «Das hat si­ cher etwas, aber Bier war nicht die Hauptmotivation, um Rockmusik zu spielen. Wir haben so jung begonnen, in meiner ersten Band war Bier noch kein Thema. Das ist erst später dazugekommen.» Muriel Rhyner kann sich noch gut an jene Tage erinnern, als sie ihr erstes Bier trinken durfte: «Mein Vater hat mich nicht nur musikalisch, sondern auch beim Bier geprägt.» In den Ferien im Tessin durfte sie zum ersten Mal Bier probieren, die Begeisterung hielt sich aller­ dings stark in Grenzen: «Was, so schmeckt Bier! Das kanns ja wohl nicht sein!» Auf den Geschmack kam die Bassistin erst später, heute trinkt sie sehr gerne Bier. Wenn möglich lokales Bier, wenn sie mit ihrer Band unterwegs ist. Im eigenen «Rider», einem Manual für Konzertorganisatoren, haben sich die Delilahs ausbedungen, nach Möglichkeit lokales Bier im Backstage­Bereich serviert zu bekommen. «Nach einer anstrengenden Fahrt zum Konzertort gibt es nichts Schöneres als ein frisches kühles Bier. Das war auf unserer Tschechien­Tournee im Frühling richtig paradie­ sisch. Viel verdient haben wir dort nicht, dafür war das



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Die einstige, von den Medien stilisierte Girlgroup ist definitiv eine Rockband geworden. Eine, die hart arbeitet, gut 350 Konzerte auf dem Buckel hat und sich auf grossen und kleinen Bühnen wohlfühlt.

Bier sensationell gut. Ein Pilsner aus Budweis gehört für mich seither zu meinen Lieblingsbieren.» Die Versuchung, die gute Stimmung vor, während und nach dem Konzert mit viel Bier zu begiessen, sei gross, ist sich Muriel Rhyner bewusst. Aber als Sängerin könne sie es sich gar nicht lei­ sten, völlig betrunken auf der Bühne zu stehen. Image hin oder her.

Muriel Rhyner Muriel Rhyner wurde am 8. Januar 1987 in Zug geboren. Schon früh begann sich die Innerschweizerin für Rock­ musik zu interessieren, nicht zuletzt dank der Platten­ sammlung der Eltern. Vom Keyboard wechselte Rhyner später zum Bass, «das war einfach mehr Rock’n’Roll». Im Teenageralter trat sie der Band ihres Bruders bei, 2004 Jahren gründete Rhyner mit ihren Gymi­Kolleginnen Isa Eder und Sonja Zimmerli die Delilahs. Schon bald konnte sich das Frauentrio mit ihrem poppigen Punkrock einen Plattenvertrag bei einem englischen Label ergattern, juristische Streitigkeiten mit dem Management verhin­ derten aber eine Veröffentlichung. Die Delilahs machten unbeirrt weiter, veröffentlichten nach ein paar Singles 2009 die CD «Delilahs». Aus dem reinen Frauentrio wurde ein Quartett mit zwei Frauen und zwei Männern, das 2012 die zweite CD «Greetings From Gardentown» auf den Markt brachte. Am 12. Oktober erscheint das Album auch in einer neuen Fassung beim Label Jazz­ house Records in Deutschland, eine neue Platte soll 2013 erscheinen. Muriel Rhyner jobbt nebenbei beim Zuger Kulturzentrum «Galvanik», veranstaltet Konzerte, ist ledig und lebt in Zug.

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Dass sie vor allem von älteren Männern immer wieder schräg angeschaut wird, wenn sie in einem Restaurant ein Bier bestellt, findet Muriel Rhyner «ganz schön schräg». Wenn sie nachmittags um vier Uhr mit einer Bierdose durch den Zürcher Hauptbahnhof laufe, komme sie sich manchmal wie eine Alkoholikerin vor. Dabei sei es gerade in ihrer Szene ganz normal, dass junge Frauen Bier trin­ ken. Sie trinke auch gerne ein Cüpli, aber von sogenannten «Frauenbieren» hält Muriel Rhyner nicht allzu viel. Sie bevorzugt richtiges Bier, egal ob helles, amber oder dunk­ les. Früher habe sie hauptsächlich billiges Bier getrunken, heute sei sie wählerischer und probiere immer wieder ger­ ne etwas Neues. «Ich staune immer wieder über die Bier­ vielfalt in der Schweiz.»

Musik ist nun mal meine Leidenschaft Der Klischee­Vorstellung, dass Rockmusiker haupt­ sächlich dem süssen Nichtstun verhaftet sind und ihre ganze Energie auf die zwei Stunden auf der Bühne bün­ deln, kann Muriel Rhyner nichts abgewinnen. Grundsätz­ lich wird man in der Schweiz mit englisch gesungenem Independent­Rock, wie ihn die Delilahs spielen, nicht reich. Nicht einmal annähernd. Der Traum, ausschliesslich von der eigenen Musik leben zu können, ist für Rhyner und ihre Truppe noch in weiter Ferne. Deshalb jobbt sie beim Zuger Kulturzentrum Galvanik an der Bar und bucht die auftretenden Gruppen oder stellt das Programm für das Zuger Festival «Rock The Docks» zusammen. Das reicht knapp, um sich über Wasser zu halten, grosse Sprünge kann sich die junge Frau nicht erlauben. Statt in die Ferien zu fahren, reist sie mit ihrer Band, die sie liebevoll ihre «selber ausgewählte Familie» nennt, kreuz und quer durch die Schweiz. Das könne durchaus nervenstrapazierend sei, «aber Musik ist nun mal meine Leidenschaft, der ich mich ganz verschrieben habe». Die Gegenwart und Zukunft der Delilahs sieht allerdings vielversprechend aus: die CD «Greetings From Gardentown» wurde von der Presse wohl­


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«Ich staune immer wieder über die Biervielfalt in der Schweiz.»

wollend aufgenommen und schaffte es sogar in die Hitpa­ rade. Ausserdem ist die Gruppe ausnehmend viel aufgetre­ ten, sei es als Hauptattraktion oder im Vorprogramm von illustren Bands wie The Bosshoss oder Züri West. «Wenn sich Züri­West­Sänger Kuno Lauener unser Konzert an­ schaut und sogar mitwippt, gibt mir das unheimlich viel und macht mich stolz», erklärt Rhyner. Vielleicht werden Rhyner & Co. in naher Zukunft auch von deutschen Kolle­ gen bewundert, denn «Greetings From Gardentown» er­ scheint am 12. Oktober beim deutschen Label Jazzhouse Records.

Strategie der kleinen Schritte Am schnellen Ruhm seien sie nicht interessiert, erklärt Muriel Rhyner mit Nachdruck. Sonst müssten sie sich als sexy Popgirls verkaufen, kürzere Röcke anziehen und ih­ ren Indie­Rock mit Elektrobeats aufmischen. «So etwas könnte ich nicht, ich könnte am Morgen nicht mehr in den Spiegel schauen!» Vielmehr verfolgen die Delilahs eine Strategie der kleinen Schritte. «Ich bin eine Kämpferin, so schnell gebe ich nicht auf. Gründe dafür hat es früher ge­ nug gegeben, aber wir sind mit Haut und Haaren Musiker, wir können einfach nicht anders, als Musik zu machen.» Für nächstes Jahr ist die Veröffentlichung einer neuen CD geplant, bereits schreiben Rhyner & Co. fleissig neue Songs. Auf Tourneen, die ihr immer wieder «wie Schuel­ reisli» vorkämen, könne sie nicht abschalten, am liebsten komponiere sie in aller Ruhe am Sonntagmorgen. Da kön­ ne es durchaus vorkommen, dass sie Raum und Zeit und sogar das Frühstück vergesse. So etwas wie Freizeit kenne sie deshalb kaum, Ferien mache sie nur gelegentlich. Es könne schon vorkommen, dass das Privatleben unter ih­ rem Engagement für die Musik leide, gibt Muriel Rhyner unumwunden zu. Wie auf imaginären Koffern gepackt komme sie sich manchmal mit ihrer Band vor, immer be­ reit, einen Schritt weiterzugehen. Man musiziert zusam­ men auf Profi­Niveau, auch wenn der Verdienst amateur­

mässig ausfalle. Das ist durchaus vergleichbar mit einer Challenge­League­Mannschaft im Fussball, die jahrelang um den Aufstieg in die Super League spiele. Die knapp zwei Stunden mit Muriel Rhyner vergehen genau so im Flug wie ein gutes Delilahs­Konzert, das spä­ testens nach drei Songs zum Mitsingen und ­tanzen ein­ lädt. Sogar wenn die Band den «Skirt Song» anstimmt, ihre Hymne fürs Rock­Tragen, kann es vorkommen, dass junge Männer im Publikum verstohlen mitgröhlen. In solchen Momenten wird das enorme Potenzial des Quartetts spür­ bar, das schon die Eltern erahnten, die mit ihrer erstklas­ sigen Plattensammlung den Grundstein für die spätere Karriere ihrer Tochter legten. «Ausserdem haben sie mei­ nen Bruder und mich immer unterstützt», erinnert sich Muriel Rhyner. «Ich frage mich, was aus mir geworden wäre, wenn meine Mutter meinen Bruder nicht gezwun­ gen hätte, dass ich in seiner Band mitmachen durfte.» Die Frage ist rein hypothetisch, wir lassen sie gerne im Raum stehen und freuen uns lieber an der erfolgreichen Gegen­ wart der Delilahs. Längst sind dem «Stadtguet» ein dunk­ les «Falken» und ein «Säntiskristall» gefolgt. Dass Rhyner zu Hause gerne Baarer Bier trinkt, soll nicht unerwähnt bleiben, schliesslich ist die Rock­Lady stolz auf ihre lokale Brauerei. !

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Ausgewähltes aus der Bierwelt 20 neue Schweizer BierSommeliers zertifiziert

Bier trinken für einen guten Zweck

Im August 2012 konnten die 20 Teilnehmer des Intensiv­ seminars «Der Schweizer Bier­Sommelier» ihre wohl verdienten Zertifikate entge­ gennehmen. Ziel des Inten­ sivseminars ist es, die Bier­ kompetenz in der Schweizer Gastronomie zu erhöhen und dem Bier und seiner

Auf dem Schild vor der Türe prangen in grosser Schrift die Worte «Bierarzt. Sprech­

The Stillman’s «Darach Mòr»

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jahrtausendalten Tradition die verdiente Beachtung zu schenken. Die 20 neuen Bier­Sommeliers arbeiten beruflich mehrheitlich in der Gastronomie, der Braubran­ che oder im Detailhandel. Genau dort also, wo es auf eine fundierte Bier­Beratung ankommt. Dass die neuen Bier­Botschafter hierbei aus dem Vollen schöpfen kön­ nen, liegt auch an der seit einigen Jahren kontinuierlich wachsenden Biervielfalt in unserem Land. Das nächste Intensivseminar «Der Schwei­ zer Bier­Sommelier» findet in diesem Herbst statt und ist bereits ausgebucht. Für den Kurs im Frühling 2013, welcher am 22. Januar 2013 startet, sind noch wenige Seminarplätze frei.

es Einzelfassabfüllungen sind. Dieses Bier enthält da­ durch den Geist eines jeden vorher darin gelagerten Single Malt Whiskys. Durch die Fassgrösse bedingt, werden maximal 600 bis 750 Flaschen abgefüllt.

stunden von 13 bis 20 Uhr». Im Innern des kleinen Ge­ tränkeladens steht Christian Geiser. «Das ist nur ein dum­ mer Spruch», sagt Geiser. Er lasse sich gerne immer wieder einen neuen Spruch für die Tafel vor dem Ver­ kaufslokal einfallen. Geiser arbeitet für das Handelskol­ lektiv – kurz Hako genannt – und gibt trotz «dummen Sprüchen» gerne Auskunft über Bier. Die Hako ist denn auch eine Genossenschaft, deren Zweck einzig im Ver­ kauf von nicht­ und alkoho­ lischen Getränken besteht. Geiser ist selbst ein Genos­ senschafter der Hako und steht gerne hinter dem Ver­ kaufstresen. Ihm gefällt nicht nur die Arbeit, sondern auch das nichtgewinn­ orientierte Denken des Genossenschaftsvorstands. So lancierte die Hako unter anderem ein politisch kor­ rektes Kuba­Bier und sam­ melt pro Flasche 50 Rappen für «das boykottierte Volk».

Quelle: bier.ch

Quelle: stillman.ch

Quelle: landbote.ch

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Darach Mòr ist das 1. Original Schweizer Whisky Fass Brown Ale aus einem ein­ zigen Fass, hergestellt nach alter, traditioneller Braukunst. Basis ist ein obergäriges, halbdunkles Bier, das speziell hergestellt wird. Einzigartig an «Darach Mòr» ist, dass

Basler Feinmesse 2012 mit Bier-Spezialitäten Zwei Veranstaltungen sor­ gen vom 1. bis 4. November 2012 für ein Genusserlebnis der Extraklasse. Die neue 4­tägige Feinkostveranstal­ tung richtet sich an Genies­ ser und Liebhaber von Delikatessen aller Gattung und feiert ihre Premiere. An der Basler Feinmesse präsen­ tieren 30 Produzenten und Händler, die sich einem hohen Qualitätsstandard verschrieben haben, ihre Produkte. Am Treffpunkt Bier stehen die Bier­Spezialitäten der Brauereien Fischerstube

(Basel), Zipfelbier (Muttenz), Em Basler sy Bier (Basel) und Schwarzbueben Bier (Nuglar) im Zentrum. Parallel dazu findet während neun Tagen (27. Oktober – 4. November 2012) die erfolgreiche und renommierte Weinfachver­ anstaltung Basel Weinmesse statt, welche zu den wich­ tigsten Schweizer Wein­ shows zählt. Beide Messen finden unter einem Dach statt und sind mit einem Ticket zu erleben. Quelle: feinmesse.ch


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Bier-Beizen-Bummel

Bitte Bier nicht bügeln!

Während einer Stadtführung durch Rheinfelden erfahren die Besucher, was Rhein­ felden so besonders macht und lernen einiges über die vielen historischen Plätze, Gebäude und vergangenen Begebenheiten kennen. Tou­ rismus Rheinfelden hat eine

Es sind allesamt kleine Götter in Bierform, die Erzeugnisse der jurassischen Brasserie des Franches­Montagnes in Saignelégier. Ob Weissbier, Bier mit Grüntee­Extrakt, ein starkes obergäriges Braun­ bier – die insgesamt elf Hop­ fengewässer sind ein Genuss! Aber nicht nur der Inhalt, auch die Verpackung regt an. Denn egal wie viel man schon von den flüssigen Erzeugnissen gekostet hat, man will den Sinn der Piktogramme einfach nicht einsehen. Da wird davor

Ueli Chasseur kreiert für den «wilden» Herbst

reiche Auswahl an Stadt­ führungen: die klassische Altstadtführung, Führungen zum Thema Pest, Wasser oder Salz, um nur einige zu nen­ nen. Auch als Nachtwächter sind die Stadtführer unter­ wegs und erzählen schaurig schöne Geschichten. Eine der originellsten Führungen aber ist sicherlich der Bier­Beizen­ Bummel. Diese Führung eignet sich besonders für ein Programm am Abend oder auch über Mittag. Sie verbin­ det Geschichte mit lockerem und gemütlichem Zusam­ mensein im wunderbaren Ambiente der Altstadt. Geht man auf einen Bier­Beizen­ Bummel durch Rheinfelden, erfährt man einiges über die Geschichte von einem der wichtigsten Produktionsgüter von Rheinfelden, dem Bier. Quelle: tourismus­rheinfelden.ch

Ab Mitte September beginnt in der Schweiz die offizielle Jagdsaison. Bald darauf gelangen landauf, landab die feinen Wildspezialitäten auf die Teller. Und ins Glas? Die Brauerei Fischerstube bietet eine bierige Alter­ native zum traditionellen Rotwein. Ueli Chasseur ist eine charaktervolle Bier­ spezialität. Seine Bernstein­ farbe verdankt das Bier den unterschiedlichen Röstmal­

biergenuss – das Schweizer Biermagazin

zen und einem Schuss Aperitif. Ueli Chasseur passt hervorragend zu den kuli­ narischen Genüssen des Herbstes.

gewarnt, das Bier zu bügeln («La Meule») oder damit zu telefonieren («La Cuivrée»). Ahja…. Aber immerhin wird nicht nur verboten! So wird auf «La Brouette» und «La Salamandre» explizit darauf hingewiesen, dass damit beru­ higt Wohnwagen, respektive Seilbahn gefahren werden darf. Danke! Ob die Verant­ wortlichen da das Layout wohl erst nach der Degustation angefertigt haben? Immerhin: Das einzige auf allen Flaschen enthaltene Piktogramm ist eindeutig: Wer schwanger ist, trinkt nicht.

Quelle: uelibier.ch

Quelle: regiolive.ch

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bier.literatur

Für Sie ausgesucht Die Bier­Bibel Tim Webb & Stephe Baumont

Ein Bier, ein Wein, ein Mord

Berühmte Biere

Susanne Mischke & Bodo Dringenberg

Der vollkommene Bierbrauer oder kurzer Unterricht alle Arten von Bieren zu brauen

Erscheint im Oktober 2012

Ob bayerisches Weissbier, bretonisches Schwarzbier, litauisches Bauernbier, kali­ fornisches Schokoladenbier, britisches Ale, finnisches Sahti, tschechisches Pilsener oder korsisches Kastanien­ bier – dieses Buch ist der ulti­ mative Führer durch die Welt des Biers. Die «Bier­Bibel» erforscht die Geschichte des Bierbrauens seit seinem Ursprung im alten Mesopo­ tamien und führt über die Kloster­ und Hofbrauereien des Mittelalters bis zu den multinationalen Grosskon­ zernen von heute. Nach Län­ dern und Regionen geord­ net werden die besten Brauereien, ihre wichtigsten Sorten und spezifischen Geschmacksrichtungen vor­ gestellt. Verlag National Geographic Deutschland Einband gebunden Seiten 256 Erscheinung Oktober 2012 Preis CHF 58.90

Sieben ausgewählte Lokale Hannovers als Schauplatz oder Hintergrund verbreche­ rischer Handlungen zu ver­ sammeln, ist ein Novum. Da der berüchtigte Krimi­ Stammtisch sieben Schrei­ bende stark ist, lag die Anzahl der zu kriminalisie­ renden Lokale nahe. Den Verfassern von «Ein Bier, ein Wein, ein Mord» kamen neben wiederholten genussvollen Recherchen besonders zwei Umstände entgegen: Zum einen be­ wirkt öffentlicher Alkohol­ genuss, dass man sich sogar in Gesellschaft von Schrift­ stellern wohl fühlen kann. Zum anderen erleichtert Trinken in Kneipen den Kon­ takt mit Leuten, die noch nie ein Buch gelesen haben. So verschieden in «Ein Bier, ein Wein, ein Mord» die Tatorte sind, so unterschied­ lich gestalten die Autorinnen und Autoren auch ihre «Fälle». Verlag Dietrich zu Klampen Einband Taschenbuch Seiten 128 Erscheinung September 2012 Preis CHF 11.90

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Über 700 Biere von mehr als 350 Brauereien – dieses kom­ pakte Handbuch präsentiert eine Vielzahl von regionalen und namhaften Bieren aus der ganzen Welt. Jede Sorte wird mit einer Verkostungs­ notiz, einem grossen Foto, einer kurzen Geschichte der Brauerei und deren «Brau­ geheimnis» vorgestellt. Das kompetente und anspre­ chend gestaltete Nachschla­ gewerk lädt zum Blättern, Schmökern und Entdecken neuer, regionaler und inter­ nationaler Biere ein. Ob Pils­ ner, Weizen, Schwarzbier oder Fruchtbier – hier wer­ den Kenner und Liebhaber fündig. Fünf Reisevorschläge für Verkostungstouren laden zum ausgiebigen Testen ein. Das perfekte Geschenk für alle Bierliebhaber. Verlag Dorling Kindersley Einband gebunden Seiten 384 Erscheinung September 2012 Preis CHF 15.90

Im Mittelalter war Brauen Frauensache; der Braukessel gehörte zur Mitgift der Braut. Gebraut wurde nicht in erster Linie gewerblich, sondern für den Bedarf des eigenen Haus­ halts. Auch im 18. Jahrhundert ging man nicht einfach ein­ kaufen, wenn man Durst auf Bier hatte, und kaufte sich ein paar Flaschen. Die Menge der Sorten und die Unterschied­ lichkeit der Qualitäten waren unüberschaubar. Darum ver­ suchte der anonyme Verfasser des Buches aus dem Jahr 1784, Ordnung in die Braukunst zu bringen. Zur Bereitung eines «rechtschaffenen guten und gerechten Bieres» brauche man fünf Hauptbestandteile: neben Malz, Hopfen und Wasser sind das gute Luft und ein erfahrener, fleissiger und getreuer Braumeister. Beson­ ders interessant ist darüber hinaus die Beschreibung einer Fülle von Kräuterbieren, die heute exotisch anmuten, etwa Wermutbier, Wacholderbier oder Pommeranzenbier. Verlag Reprint Verlag Leipzig Einband gebunden Seiten 112 Erscheinung August 2012 Preis CHF 27.90


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Gnocchi auf mediterranem Gemüse im Biersud Rezept Stefan Schüller | Foto Marco Pellanda

Zubereitung

Zutaten Gnocchi 1 kg Kartoffeln Salz, Pfeffer aus der Mühle Muskatnuss nach Belieben Weissmehl Olivenöl 1 Zucchetti, in Stifte geschnitten 300 g Tomaten, gehäutet, entkernt, gewürfelt 1 Knoblauchzehe, hauchdünn geschnitten 200 ml Bier Salz, Pfeffer aus der Mühle ½ Chilischote, fein geschnitten 30 g glatte Petersilie, geschnitten

Für die Gnocchi die Kartoffeln in der Schale weich kochen, schälen, ausdämpfen lassen, durch die Kartof­ felpresse drücken und würzen. So viel Mehl darunter­ arbeiten, bis ein weicher Teig entsteht (ca. 150 bis 200 g). Den Teig in fingerdicke Rollen formen, leicht bemehlen und in 2 Zentimeter lange Stücke schneiden. Bereit­ halten. Für das Gemüse in einer Pfanne Olivenöl erhitzen, Zucchettistifte und Tomatenwürfel mit dem Knoblauch darin andünsten, mit 100 ml Bier ablöschen, mit Salz, Pfeffer und Chili würzen. Das Gemüse zugedeckt am Herdrand 10 Minuten ziehen lassen. Inzwischen für die Gnocchi etwa 4 Liter Wasser aufkochen, salzen und die Gnocchi darin ziehen lassen, bis sie obenauf schwim­ men. Herausheben, abtropfen lassen und mit der Petersi­ lie und 100 ml Bier vermengen. Auf dem Gemüse anrichten.

Schweizer Bier Kochbuch Der vor Kreativität sprühende Spitzenkoch Stefan Schüller aus Zürich lotet die Möglichkeiten von Bier in der feinen Küche aus und verführt in über 80 Rezepten zu ganz neuen Geschmackserlebnissen. Bier eignet sich hervorragend als Grundlage für feinste Saucen, Suppen, Marinaden und Vinaigretten sowie für verschiedene süsse Verführungen, von Sabayons, luftigen Schäumen, Cremen und Soufflés bis zu verführerischem Biercaramel. Bier gibt all diesen Speisen eine unverkennbare Note. Schüller zeigt, wie die verschiedenen Sorten von Bier optimal in der Küche eingesetzt werden können. Marco Pellanda hat alle Rezepte in seiner unverkennbaren Art meisterhaft ins Bild gesetzt. Das Schweizer Bier Kochbuch ist ein Augenschmaus für anspruchsvolle Geniesserinnen und Geniesser. Verlag AT Verlag, Baden | Einband gebunden | Seiten 208 | Gewicht 1511g | Preis CHF 78.–

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Maurerflasche und Kronkorken Wo Bier ist, da sind oft auch Flaschen. Fast die H채lfte des Biers wird in der Schweiz in Glasflaschen abgef체llt und meist mit einem Kronkorken verschlossen. Seit einigen Jahren steigt der Dosenanteil jedoch rasant an. Text Robyn St체nzi | Fotos fotolia.com

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" Wer an Bier denkt, stellt es sich meist in einer Verpackung vor: In einer eisgekühlten Flasche, einem Fass wie am letzten Vereinsfest oder einer Dose, die man zum Picknick mitgenommen hat. Die farbenfrohen Gebinde sind nicht nur für den Transport zu unseren Lieb­ lingsorten gedacht, sondern konservieren auch das Bier und schirmen es von äus­ seren Einflüssen ab.

Vom Fass Selbst die frisch gezapfte Stange im Biergarten musste in einer passenden Ver­ packung dorthin transportiert werden.

Dies geschieht meist im Fass – der Mutter aller Gebinde. Ursprünglich aus Holz gefertigt, dient es seit Jahrhunderten als Lagerungs­ und Transportlösung. Die heutigen Bierfässer bestehen aus Stahl und werden Keg (englisches Wort für Fass) oder Container genannt. Sie kom­ men in der Gastronomie zum Einsatz und werden an die Zapfmaschine angehängt. Auch Tanks mit Direktabfüllung vom Bier­ lastwagen sind in Gebrauch. Dies aber nur bei hohen Ausschankvolumina, da die Frische des Biers und damit die Qualität rasch abnimmt. Die Ausschankmengen der einzelnen Gastrobetriebe haben folg­ lich einen entscheidenden Einfluss auf die Grösse der Fässer, die bei der Brauerei bestellt werden. zur Flasche Eine regelrechte Revolution war das industrielle Aufkommen von Glas­ flaschen. Nachdem im Jahr 1892 in

Im Jahr 2011 kam in der Schweiz Bier zu 25,4 Prozent im Fass, zu 19,3 Prozent in Mehrwegflaschen, zu 24,7 Prozent in Einwegflaschen und zu 30,6 Prozent in Dosen auf den Markt.

der Schweiz zum ersten Mal Bier in Flaschen abgefüllt wurde, verbreitete sich diese Verpackungsform zu Beginn des 20. Jahrhunderts rasch. In der Schweiz war die Flaschengrös­ se durch die Konvention der Schweizer Bierbrauer (auch Bierkartell genannt) normiert. Bier wurde hauptsächlich in 58­cl–Flaschen abgefüllt. Zwar ist die Konvention seit 1992 Geschichte, doch findet sich diese Flaschengrösse immer noch häufig bei den früher üblichen Mehrwegflaschen. Diese werden aber mehr und mehr verdrängt. Im Jahr 2011 waren bereits über 56 Prozent der Fla­ schen Einweggebinde. Da Mehrwegfla­ schen vor allem im Gastgewerbe zum Ein­ satz kommen, lässt diese Entwicklung unter anderem darauf schliessen, dass Bier vermehrt zu Hause getrunken wird. Die klassische Bierflasche ist braun. Dunkle Flaschen haben eine geringere Lichtdurchlässigkeit. Dies ist ein Vorteil gegenüber hellem Glas, da zu viel Licht Bier einen unguten «Lichtgeschmack» verleiht. Dank technologischer Fortschrit­ te kann dieser Nachteil bei helleren Fla­ schen jedoch je länger, desto besser aus­ geglichen werden. Neben Farbe und Grösse existieren die unterschiedlichsten Flaschenformen. Eine der bekanntesten in der Schweiz ist die schmale langhalsige Maurerflasche mit Bügel, eine der charmantesten wohl die kleine in Norddeutschland verbreitete dickbauchige und kurzhalsige «Knolle». Deckel drauf Der traditionelle Bügelverschluss weist einige Nachteile auf. Das Ver­ schliessen ist aufwendig und erfordert

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komplexe Anlagen. In kleinen Brauereien wird der Bügelverschluss sogar oft von Hand aufgesetzt («gebügelt»). Der Bügel­ verschluss ist zudem schwierig zu reini­ gen, und Fremdstoffe in Flaschen können auf den Gummi übergehen. Bei Beschä­ digungen muss er ersetzt werden. Der Kronkorken wurde Ende des 19. Jahrhunderts in den USA erfunden und löste den Bügelverschluss bald grossflächig ab, da er deutlich günstiger

ist und das Verschliessen einfacher zu handhaben. Ausserdem dichtet er besser ab. Er besteht aus gestanztem Blech und einer eingesetzten Dichtung. Diese Ein­ lagen bestanden früher aus Kork – daher der Name – heutzutage werden Kunst­ stoffe eingesetzt. Der Kronkorken dient als gewollter Schwachpunkt der Bier­ flasche. Ab einem gewissen Innendruck wird er undicht und lässt Druck ab. So wird dem Platzen der Flasche vorgebeugt. Der Innendruck einer Flasche kann je nach Temperatur und Erschütterung sehr hoch werden, weshalb Flaschenböden zur Erhöhung der Stabilität eine Wölbung nach innen aufweisen. Der Bügelverschluss erlebt seit eini­ gen Jahren aber eine Renaissance. Das charakteristische Ploppen beim Öffnen, der Retro­Touch für Nostalgiker und die Möglichkeit, die Flasche wieder zu ver­ schliessen, sind wohl die wichtigsten Gründe für die wiederkehrende Beliebt­ heit. Daneben wurde für die Brauereien durch technologische Entwicklungen vieles erleichtert. Büchsen und Plastik Eine kleine, aber nicht ganz unbedeu­ tende Rolle spielt die PET­Flasche. Leider ist PET porös: Kohlensäure kann austre­ ten und das Bier schal werden lassen,


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Recycling­Strukturen in der Schweiz Die Schweiz kennt im Gegensatz zu vielen anderen Ländern kein Pfandsystem bei Ein­ wegflaschen. Bei uns basiert das Recycling­ system auf der Freiwilligkeit und dem ak­ tiven Mitwirken der Konsumentinnen und Konsumenten. Finanziert wird es jeweils durch eine Abgabe pro Gebinde­Einheit von Herstellern und Importeuren. Die vorgezogene Entsorgungsgebühr (VEG) für Glasverpackungen ist gesetzlich festgeschrieben. Die zuständige Organisa­ tion ist die VetroSwiss. Die Glascontainer werden von den Gemeinden betreut, wel­ che für die gesammelten Scherben ent­ schädigt werden. Beim PET und Aluminium ziehen die PET­Recycling Schweiz respekti­ ve die IGORA einen freiwilligen vorgezo­ genen Recyclingbeitrag (VRB) ein. Die Sam­ melstationen sind in Gemeinden und im Detailhandel zu finden.

oder Sauerstoff dringt ein und beeinflusst Geschmack und Haltbarkeit negativ. Um dieses Problem zu beheben, musste zuerst eine spezielle Innenbeschichtung entwickelt werden. Die Vorteile von PET sind das geringe Gewicht und die Bruch­ sicherheit. Trotzdem konnte es sich bis anhin in der Schweiz nicht durchset­ zen, vor allem weil die Biertrinkerinnen und ­trinker der PET­Flasche kritisch gegenüber stehen. Für Open Airs und andere Grossveranstaltungen ist sie aber aus Sicherheitsgründen äusserst prak­ tisch. Ein starker Anstieg lässt sich in den letzten Jahren bei den Dosen ausmachen. Aluminium ist absolut licht­ und luftun­ durchlässig und verhindert so Qualitäts­ einbussen. Die Aludose ist bruchsicher und leicht und deshalb bei den Konsu­ mentinnen und Konsumenten beliebt. Ein Grossteil der Importbiere aus dem nahen Ausland ist zudem in Dosen abgefüllt. Die Qual der Wahl Die Wahl der Getränkeverpackung ist unter anderem abhängig von den Lo­ gistikwegen, den komplexen und teuren Abfüll­ und Verschliessungsanlagen, den Kundenwünschen und den Marketing­

Die Verordnung über Getränkeverpa­ ckungen (VGV) legt für Einwegglas, PET und Aluminium eine Mindestverwertungs­ quote von 75 Prozent fest, ansonsten droht die Einführung eines Pfandsystems. Recycling­Quoten Die Recycling­Quoten werden jährlich durch das Bundesamt für Umwelt BAFU pu­ bliziert. Die Schweiz bezeichnet sich oft als Recycling­Weltmeisterin – zu Recht. Die Verwertungsquoten sind seit Jahren auf sehr hohem und gar leicht steigendem Ni­ veau. Für das Jahr 2011 lagen sie bei 94 Pro­ zent für Glas, bei 81 Prozent für PET und bei 91 Prozent für Aluminium.

essenztiell, weil bei Grüntönen mehr ab­ weichende Farben toleriert werden können als bei weissem und braunem Glas. Glashersteller Einziger inländischer Hersteller ist die Vetro­ pack AG mit ihrem Glaswerk in St­Prex am Genfersee. Für Liebhaberinnen und Liebha­ ber von alten riesigen Industrieanlagen und ­maschinen ist sie auf jeden Fall einen Be­ such wert. Der riesige Brennofen läuft über ein Jahrzehnt lang 24 Stunden am Tag; dann wird die Produktion stillgelegt und der Ofen ersetzt. Im Jahr 2011 stellte Vetro­ pack über 530 Millionen Flaschen her.

Wohin mit der blauen Flasche? In denjenigen Gemeinden, wo Glas farbge­ trennt gesammelt wird, gehören blaue, rote und nicht eindeutig farblich definierbare Flaschen zu den grünen Scherben. Dies ist

strategien. Die Form, Farbe, Grösse und Art des Gebindes können als Markenin­ strumente eingesetzt werden. Auch staat­ liche Einflüsse spielen eine Rolle: Wird auf bestimmte Behältnisse beispielsweise ein Pfand erhoben, weichen die Herstel­ ler auf günstigere Alternativen aus. So mannigfaltig wie die Biertrinke­ rinnen und Biertrinker, so vielfältig sind ihre Bedürfnisse. Transportmöglichkeit, Einkaufsmenge und beabsichtigter Ort des Trinkens beeinflussen die Kaufent­ scheidungen. Persönliche Vorlieben spie­ len dabei ebenfalls eine grosse Rolle. Langsame Geniesserinnen und Geniesser entscheiden sich eher für kleine Behält­ nisse, da das Bier sonst schal wird. Einige bevorzugen Glas, weil sie ungern aus Dosen trinken. Andere wiederum sind der Meinung, in der Dose sei das Bier am frischesten. Welches Material aus ökologischer Sicht das Beste ist, ist nicht eindeutig klar. Unzählige Untersuchungen wurden bereits durchgeführt, kamen aber auf sehr unterschiedliche Schlussfolge­ rungen. Die Auswahl und Gewichtung der Kriterien haben entscheidenden Ein­ fluss auf die gezogene Bilanz. Mehrweg­ flaschen müssen beispielsweise gewa­

schen und kontrolliert werden. Überdies sind die Retourwege nicht vollständig kontrollierbar. Brauereien erhalten nicht alle Flaschen zurück oder finden Flaschen in den Harassen, die sie gar nicht einsetzen. Einweggebinde dagegen müssen rezykliert werden, was ebenfalls aufwendig ist. Entscheidend ist hierbei vor allem, dass sie überhaupt zur Sam­ melstelle gebracht werden und nicht im Hausmüll landen. !

Links bier.ch bafu.admin.ch vetropack.ch vetroswiss.ch prs.ch igora.ch

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ÂŤWir erkennen die Trends, aber letztlich sind es die Kunden, die entscheiden, was getrunken wird.Âť

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«Wir sind familiär und bodenständig» Sie ist jung und hübsch und eine der wenigen weiblichen Geschäftsführerinnen einer Schweizer Brauerei. Claudia Graf ist seit April das Oberhaupt der Rheintaler Spezialitätenbrauerei Sonnenbräu AG, sie führt die Brauerei bereits in der fünften Generation. Den Traditionen fühlt sie sich ebenso verpflichtet wie Erneuerungen, die das Biergeschäft bekanntlich beleben. Graf ist auf ihr Amt bestens vorbereitet, sie hat das KV mit Berufsmatura abgeschlossen, verschiedene Praktika bei Schweizer Brauereien absolviert, sich in Bayern zur Braumeisterin ausbilden lassen und schliesslich das Studium zur Getränke­Betriebswirtin abgeschlossen. Dass sie als Frau im Biergeschäft eine Exotin ist, nimmt die 27­Jährige gelassen zur Kenntnis. Text Rolf Wyss | Fotos Patrick Hofmann

biergenuss: Sie sind seit April Geschäftsführerin von Son­ nenbräu. Bei Politikern wird nach den ersten 100 Amts­ tagen ein erstes Fazit gezogen. Wie schaut Ihres aus? Claudia Graf: So wahnsinnig viel hat sich für mich ei­ gentlich nicht geändert, im Vergleich zu vorher. Ich arbei­ te ja schon seit einiger Zeit in der Firma, seit April bin ich einfach offiziell die Geschäftsführerin. Was sich geändert hat, ist, dass ich jetzt alleinige Entscheidungsträgerin bin. Bis jetzt bin ich sehr zufrieden, wir hatten bis jetzt ein Superjahr, es gibt keinen Grund zum Jammern. Warum können Sie von einem Superjahr sprechen? Vom Wachstum her … Warum wächst Sonnenbräu noch, viele andere Brauereien stagnieren? Im Dezember haben wir einen neuen Aussendienstmit­ arbeiter eingestellt. Dadurch haben wir jetzt viel mehr Möglichkeiten, beispielsweise zum Kunden acquirieren. Wir sind viel präsenter und können unseren Kunden­ stamm noch besser pflegen. Es bleibt mehr Zeit aus un­ serem Stammgebiet hinauszugehen, um die Randregionen besser zu bearbeiten. Die Region ist biertechnisch ziemlich hart umkämpft mit grosser Konkurrenz aus St. Gallen und Appenzell … Ja klar, diese Konkurrenz ist wohl übermächtig. Wir strecken unsere Fühler deshalb vermehrt Richtung Bünd­

nerland und Toggenburg aus. In diesen Regionen haben wir momentan den grössten Zuwachs. Warum gerade das Bündnerland und das Toggenburg? Weil dort vermehrt internationale Konzerne die Re­ staurants beliefern. Es könnte einfacher sein, die Restau­ rants dort für unser Bier zu gewinnen. Braucht es harte Überzeugungsarbeit eines «Aussen­ dienstlers», um ein Restaurant umzustimmen? Das geht definitiv nicht von heute auf morgen. Man besucht die Restaurants, versucht eine Beziehung zum Wirt und zu den Stammgästen aufzubauen. Oft können wir zuerst eine unserer Spezialitäten einführen, damit das Restaurant quasi auf den Geschmack kommt. Wir können mit unserem ganzen, recht grossen Sortiment beliefern, das ist unser grosser Vorteil. Oft führen Restaurants nur ein helles Lagerbier und eventuell noch ein Weizenbier im Sortiment. Wie gelingt es Sonnenbräu die Wirte umzustimmen, damit sie die ganze Produktepalette ins Sortiment aufnehmen? Im Rheintal ist das zum Glück anders. Wir sind eine Spezialitätenbrauerei. Unsere Kunden sind sich gewöhnt, dass wir eine grosse Produktepalette anbieten. Ich würde sagen, dass jeder Kunde hier in der Region mindestens fünf Sorten im Angebot hat. Wir brauen 19 Sorten Bier, einige davon als Spezialitäten, die es nur in bestimmten Regionen

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gibt. «Ländlegold» zum Beispiel exklusiv für das Fürsten­ tum Liechtenstein oder «Thurbobräu» für die Region Wil mit Wiler Braugerste. Wir machen auch Fremdabfüllungen wie zum Beispiel das «Illauer Punt». Aber nur, wenn der Bezug zur jeweiligen Region da ist. Das «Illauer Punt» ent­ hält auch Illnauer Braugerste. Was macht neben der grossen Produktevielfalt den Erfolg von Sonnenbräu aus? Wir sind familiär und bodenständig, das wird hier in der Region sehr geschätzt. Unsere Kunden sind sehr treu. Wir haben auch einen Fanclub, der bereits 3000 Mitglieder hat. Da sind auch viele Heimweh­Rheintaler dabei (lacht). Aber in erster Linie haben wir ein gutes Bier und setzen auf Qualität. Dort, wo man den Sitz hat, sollte man in der Bevölkerung verankert sein, das gibt sehr viel Rückhalt. Wir verkaufen nach wie vor am meisten Bier zwischen Sar­ gans und dem Bodensee. Sie haben den familiären Charakter der Brauerei angetönt. Wie wird er gepflegt? Indem man Veranstaltungen besucht und selber mit­ macht. Indem ich meinen Kopf zeige, damit die Leute wis­ sen, wer hinter dem Unternehmen steht. Mich kennt man vielleicht noch nicht so gut, aber meinen Vater haben die meisten Leute gekannt. Der persönliche Kontakt kommt bei den Menschen sehr gut an. Ich mache sehr gerne Kun­ denbesuche. Wie stellen Sie es an, dass Sie nicht mehr bloss die Toch­ ter des ehemaligen Geschäftsführers sind, sondern als eigenständige Persönlichkeit wahrgenommen werden? Das dauert seine Zeit, dessen bin ich mir voll bewusst. Ich muss mich wie alle anderen auch, die neu in einem Metier sind, zuerst beweisen. Das Ansehen muss ich mir erkämpfen. Aber ich bin bereit, hart zu arbeiten. Ob ich jetzt eine Frau oder ein Mann bin, spielt meines Erachtens eine untergeordnete Rolle. Die Leistung muss einfach stimmen.

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Vertreten Sie die gleiche Philosophie wie Ihr Vater? Ja, eigentlich schon. Unser oberstes Gut ist die Eigen­ ständigkeit. Die gilt es zu bewahren. Wir glauben daran, dass die Person, der die Firma gehört, auch im operativen Geschäft tätig sein muss. Man muss sehr viel Herzblut in eine Brauerei investieren. Es reicht nicht, Dienst nach Vor­ schrift zu tun und um fünf Uhr nach Hause zu gehen. Du bist auch nach Feierabend noch mit der Firma verbunden, sei es an einem Fest oder bei einem Restaurantbesuch. Ich bekomme sehr viele interessante Feedbacks von Konsu­ menten ausserhalb meiner Arbeitszeit, was nicht zu unter­ schätzen ist. Ein Fremder, der das Brauereiwesen nicht kennt, wird nie die Leidenschaft für das Bier und die Mar­ ke entwickeln, wie es bei uns der Fall ist. Müssen Sie überhaupt noch um die Kunden in der Region kämpfen? Trinken die nicht Sonnenbräu bis ans Ende ihrer Tage? Schön wärs (lacht). Wir müssen auf Qualität setzen. In finanzieller Hinsicht gibt es Brauereien, die uns überlegen sind. Da müssen wir andere Argumente bringen und un­ sere Kundschaft pflegen. Bier ist halt eine emotionale An­ gelegenheit. Wir definieren uns über Tradition, über be­ stimmte Werte, über Heimat. So können wir auch in der heutigen Zeit die Leute relativ gut für uns gewinnen. Man muss sich den Bedürfnissen immer wieder anpassen. Vor 20 Jahren dachte man, dass nur die grossen Brauereien gutes Bier machen können. Heute ist das zum Glück an­ ders, diese Trends müssen wir spüren und uns anpassen. Nimmt Sonnenbräu die Trends der Kleinst­ und Mikrobrauereien überhaupt wahr? Wir registrieren schon, was da quasi «von unten» kommt, aber als Konkurrenz sehen wir es nicht. Bei uns in der Region gibt es auch fast keine Mikrobrauereien. Wir erkennen die Trends, aber letztlich sind es die Kunden, die entscheiden, was getrunken wird. Ich bin eine leiden­ schaftliche Bierbrauerin, ich würde gerne mehr Sorten produzieren. Aber letztlich müssen die Umsätze stimmen.


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Was sind Sie für eine Chefin? Das kann ich noch nicht beur­ teilen, ich suche meinen Weg immer noch. Ich bin sicher nicht eine knallharte Chefin, die auf den Tisch haut. Ich will den Mitarbeitern Eigenverantwor­ tung mitgeben, das war aber schon immer so bei Sonnenbräu. Wichtig ist, dass man eine klare Linie hat, auf die Anliegen der Mit­ arbeiter hört und alle Arbeitsprozesse genauestens kennt.

«Ich denke, Frauen mögen stärkere Biere, die mehr Restzucker haben.»

Ist es eine logische Konsequenz, dass Sie die Firma übernommen haben? Nein, eigentlich gar nicht. Ich habe eine normale KV­ Lehre auf der Bank gemacht und mich erst spät dazu ent­ schlossen, in die Brauerei einzusteigen. Ich wollte un­ bedingt, dass die Familientradition weitergeführt wird. Meine beiden Schwestern haben Pflegeberufe ergriffen, ich habe mich für die Brauerei entschieden. Ich bin aber von meinem Vater nie dazu gedrängt worden, er hatte die Hoffnung glaub schon aufgegeben, eine familieninterne Nachfolge zu finden (schmunzelt). Unsere Eltern haben mit uns nie darüber geredet, aus dem Umfeld bin ich frü­ her spasseshalber schon dazu aufgefordert worden, einen Bierbrauer zu heiraten (lacht). Ich war betriebswirtschaft­ lich schon immer interessiert gewesen und fühlte mich einfach emotional mit der Brauerei verbunden. Erst wäh­ rend meiner Praktika bei anderen Schweizer Brauereien (siehe Kästchen) habe ich die Branche richtig kennen ge­ lernt und gemerkt, was es heisst, schwere Arbeit in einer Brauerei zu verrichten. Diese Erfahrungen kommen mir heute zugute. Ich kann mir kaum vorstellen, dass Sie dort Harassen herumgeschleppt haben … Doch, natürlich! Das gehört halt auch dazu, auch wenn ich am Abend derart erschöpft war, dass ich noch am Ess­ tisch eingeschlafen bin. Wenn man will, kann man vieles erreichen. Ich weiss jetzt, was unsere Arbeiter leisten. Ist es ein Vor­ oder ein Nachteil, Chefin einer Schweizer Brauerei zu sein? Ich mache mir nicht allzu viele Gedanken darüber. Na­ türlich gibt es Skeptiker, die sich fragen: Was will denn jetzt eine Frau in diesem Männergewerbe? Aber auf der anderen Seite habe ich als Frau auch Pluspunkte. Es kann ein Vorteil sein, wenn man Exot ist. Mein Vorteil ist sicher, dass ich Kenntnisse des Metiers besitze und eine Brauer­ ausbildung abgeschlossen habe. Wichtig ist, dass ich alle Abläufe kenne.

Wieso gibt es nicht mehr Frauen in Brauereiberufen? Ich denke, weil vieles halt schwere Arbeit ist. Bei Brau­ meistern kommt dazu, dass der Beruf sehr technisch ist, was viele Frauen abstösst. Bei meiner Ausbildung in Deutschland hatte es auch Frauen, die aber auch aus­ schliesslich aus Brauereifamilien stammen. Wir hatten auch schon einen weiblichen Lehrling hier, das ist aber schon eine Weile her. Warum trinken Frauen generell weniger Bier? Das hat viel mit Rollenverteilung zu tun, denke ich. Der Mann trinkt Bier, die Frau eher Wein oder andere Ge­ tränke. Das ist Einstellungs­ und Gewöhnungssache, denke ich. «Eve» ist auf dem Markt, das die Frauen zum Biertrinken bringen soll, wir haben das Wein/Bier­Misch­ getränk «Diva» mit der gleichen Absicht entwickelt. Wir arbeiten daran, dass wir das Bier den Frauen näher brin­ gen können. Ich denke, dass die Frauen gerade die stär­ keren Biere mögen, die mehr Restzucker haben. Ich denke dabei an den «Doppelbock». Ich provoziere gerne und be­ stelle in Restaurants, wo man mich nicht kennt, ein grosses «Weizengold». Wie da manchmal geschaut und gestaunt wird! Aber wieso nicht? Unser Weizenbier ist fruchtig und hat einen feinen Bananen­Beigeschmack. Vielleicht hilft auch die Sommelier­Ausbildung, die immer populärer wird, dass Frauen vermehrt Bier trinken. !

Geburtsdatum 31. Mai 1985 Ausbildung KV mit Berufsmatura Raiffeisenbank Rebstein, diverse Prak­ tika bei Schweizer Brauereien (Locher, Falken, Rosen­ garten, Müller) und beim Labor Veritas, Ausbildung als Braumeisterin an der Brau­Akademie Doemens, ausgebildete Getränke­Betriebswirtin (ebenfalls an der Brau­Akademie Doemens) Lieblingsbier von Sonnenbräu Weizengold Liebstes Fremdbier Augustiner Edelspez (das hat mit ihrer Ausbildung in Bayern zu tun) Ein gutes Bier ist für mich Die Beloh­ nung für einen anstrengenden Tag Wo steht die Sonnenbräu in zehn Jahren? Eigenständig, Umsatz 40 000 Hektoliter Das Rheintal bedeutet für mich Heimat Zivilstand ledig, in einer Partnerschaft

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Mit allen Wassern gebraut Bier besteht zu über 90 Prozent aus Wasser. Da verwundert es kaum, dass Wasser für die Brauereien schon immer eine herausragende Bedeutung hatte. Die regionale Beschaffenheit des Wassers spielte im 19. Jahrhundert bei der Herausbildung verschiedener Biertypen eine entscheidende Rolle. Das weiche, salzarme Wasser Böhmens war besonders gut geeignet für ein stark gehopftes, helles Bier, wie es in Pilsen erstmals gebraut wurde und von da den Siegeszug um die Welt antrat. Das harte Wasser von Bayerns Hauptstadt hingegen war wie geschaffen für den dunklen Münchner Typ. Heute kann jedes Wasser mit geeigneten Anlagen auf den für die jeweilige Biersorte gewünschten Härtegrad gebracht werden. Wichtiger war und ist deshalb die dauerhafte Versorgung der Braustube mit biologisch einwandfreiem Trinkwasser. Die Brauerei Hürlimann war Ende der 1960er Jahre in Sorge, dass das bisher zum Brauen verwendete Trinkwasser der Stadt Zürich durch Umweltverschmutzung, radioaktive Spaltprodukte und chemische Kampfstoffe verunreinigt werden könnte. So begannen auf dem Areal der Brauerei 1970 Probebohrungen nach tiefer­ liegenden Grundwasservorkommen, welche Hürlimann vom städtischen Netz unabhängig gemacht hätten. Nach etlichen Schwierigkeiten und zwei gebrochenen Bohrköpfen stiess man 1973 endlich auf Wasser. Es war jedoch zum Brauen viel zu hart und musste vor dem Brauen behandelt werden. Nach der leisen Enttäuschung beschloss man dann aber rasch, das hochwertige Wasser auch als Mineralwasser unter dem Namen «Aqui» zu lancieren. Mit grossem Erfolg! 1977 folgte schliesslich die kostenlose Abgabe dieses Wassers am Aqui­Brunnen, der einerseits als Werbevehikel für die kohlensäurehaltige Handelsvariante in der Flasche diente, ande­ rerseits der Bevölkerung vor Augen führen sollte, dass der damalige Präsi­ dent des vielkritisierten Bierkartells Martin Hürlimann durchaus das Wohl der Allgemeinheit im Auge hatte. Heute ist Aqui­Mineralwasser längst aus den Regalen verschwunden. Immerhin kann in den alten Gemäuern der Hürlimann­Brauerei noch im Wasser aus der Aqui­Quelle gebadet werden. Und der Aqui­Brunnen ist nach längerem Unterbruch auch wieder in Betrieb. Das Wasser für ein «Hürlimann» kommt heute allerdings aus Rheinfelden.

Matthias Wiesmann, Historiker und Autor des Buches «Bier und wir»

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Bier brauen und geniessen Brauereien Bern

OT

Brauerei Fischerstube AG Rheingasse 45 4058 Basel Tel. 061 692 94 95 Fax 061 692 94 92 info@uelibier.ch www.uelibier.ch

Altes Tramdepot Brauerei Restaurant AG Grosser Muristalden 6 3006 Bern Tel. 031 368 14 15 Fax 031 368 14 16 info@altestramdepot.ch www.altestramdepot.ch Brauerei Aare Bier Neuenburgstrasse 42 3282 Bargen Tel. 032 391 00 22 Fax 032 391 00 29 info@aarebier.ch www.aarebier.ch Brauerei A. Egger AG Brauereiweg 3 3076 Worb BE Tel. 031 838 14 14 Fax 031 838 14 15 info@eggerbier.ch www.eggerbier.ch

LägereBräu AG Klosterstrasse 40 5430 Wettingen Tel. 056 426 19 54 Fax 056 426 19 54 info@laegerebraeu.ch www.laegerebraeu.ch

Basel

E

3282 Bargen • www.aarebier.ch

Feldschlösschen Getränke AG Theophil­Roniger­Strasse 4310 Rheinfelden Tel. 0848 125 000 Fax 0848 125 001 info@feldschloesschen.com www.feldschloesschen.com

Brauerei Locher AG 9050 Appenzell Tel. 071 788 01 40 Fax 071 788 01 50 info@appenzellerbier.ch www.appenzellerbier.ch www.säntismalt.ch

TR A M D

BERN 1998

Brauerei H. Müller AG Dynamostrasse 8 5400 Baden Tel. 056 203 06 06 Fax 056 203 06 99 admin@brauerei­mueller.ch www.brauerei­mueller.ch

Appenzell

ES

EP

Brauerei Erusbacher & Paul AG Büttikerstrasse 3 5612 Villmergen Tel. 056 621 11 00 Fax 056 621 11 01 bier@erusbacher.ch www.erusbacher.ch

A LT

Aargau

Brauerei Felsenau AG Strandweg 34 3004 Bern Tel. 031 301 22 08 Fax 031 301 96 03 felsenau@felsenau.ch www.felsenau.ch Brauerei Rugenbräu AG Wagnerenstrasse 40 3800 Matten­Interlaken Tel. 033 826 46 56 Fax 033 826 46 40 office@rugenbraeu.ch www.rugenbraeu.ch Seeland Bräu Uferweg 5a 2560 Nidau Tel. 032 331 37 32 Fax 032 331 37 33 seelandbrau@bluewin.ch www.seelandbräu.ch

Glarus

Brauerei Adler AG Hauptstrasse 34 8762 Schwanden Tel. 055 647 35 35 Fax 055 647 35 34 email@brauereiadler.ch www.brauereiadler.ch

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Graubünden

Aktienbrauerei Flims Surselva AG 7018 Flims Waldhaus Tel. 081 928 14 00 Fax 081 928 14 15 info@surselva­bier.ch www.surselva­bier.ch

Bieraria Tschlin, Biera Engiadinaisa 7559 Tschlin Tel. 081 860 12 50 Fax 081 860 12 51 info@bieraengiadinaisa.ch www.bieraengiadinaisa.ch

BierVision Monstein AG Hauptstrasse 36 7278 Davos Monstein Tel. 081 420 30 60 Fax 081 420 30 61 info@biervision­monstein.ch www.biervision­monstein.ch

Schwyz

Brauerei Rosengarten AG Spitalstrasse 14 8840 Einsiedeln Tel. 055 412 39 88 Fax 055 412 39 89 beer@beer.ch www.beer.ch

Solothurn

Öufi Brauerei Fabrikstrasse 4 4500 Solothurn Tel. 032 621 49 11 Fax 032 637 03 85 info@oeufi­bier.ch www.oeufi­bier.ch

St.Gallen

Brauerei Schützengarten AG St. Jakob­Strasse 37 9004 St. Gallen Tel. 071 243 43 43 Fax 071 243 43 44 info@schuetzengarten.ch www.schuetzengarten.ch

Brauerei Chur AG Salvatorenstrasse 88 7000 Chur Tel. 081 253 78 78 Fax 081 253 79 79 info@brauereichur.ch www.brauereichur.ch

Brauerei Sonnenbräu AG Alte Landstrasse 36 9445 Rebstein Tel. 071 775 81 11 Fax 071 775 81 12 info@sonnenbraeu.ch www.sonnenbraeu.ch

Heineken Switzerland AG Kasernenstrasse 36 7000 Chur Tel. 081 256 01 11 ch@heineken.com www.heinekenswitzerland.com

Luzern

Heineken Switzerland AG Obergrundstrasse 110 6002 Luzern Tel. 041 319 11 11 Fax 041 319 12 06 ch@heineken.com www.heinekenswitzerland.com Ramseier Suisse AG Merkurstrasse 1 6210 Sursee Tel. 041 919 97 97 Fax 041 919 97 77 info@ramseier.ch www.ramseier­suisse.ch Rathaus Brauerei Luzern AG Unter der Egg 2 6004 Luzern Tel. 041 410 52 57 Fax 041 410 59 57 info@rathausbrauerei.ch www.rathausbrauerei.ch

Schaffhausen

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Brauerei Stadtbühl Herisauerstrasse 49 9200 Gossau Tel. 071 385 35 15 Fax 071 385 35 80 info@stadtbuehler.ch www.stadtbuehler.ch

Brauerei Falken AG Brauereistrasse 1 8201 Schaffhausen Tel. 052 632 00 00 Fax 052 624 48 22 brauerei@falken.ch www.falken.ch

huus­braui AG Schlossgässli 2 9325 Roggwil Tel. 071 222 02 62 tobler@huus­braui.ch www.huus­braui.ch

Thurgau

Brauhaus Sternen AG Hohenzornstrasse 2 8500 Frauenfeld Tel. 052 728 99 09 Fax 052 728 99 08 info@brauhaus.ch www.brauhaus.ch

Wallis

Feldschlösschen Getränke AG Brasserie Valaisanne Route de Rawyl 1950 Sion Tel. 0848 125 000 info@feldschloesschen.com www.valaisanne.ch

Zug

Brauerei Baar AG Langgasse 41 6341 Baar Tel. 041 761 12 08 Fax 041 760 26 83 info@brauereibaar.ch www.brauereibaar.ch


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Zürich

Brauerei Erusbacher & Paul AG Büttikerstrasse 3 5612 Villmergen Tel. 056 621 11 00 Fax 056 621 11 01 sorg@erusbacher.ch www.bierpaul.ch Brauerei Stadtguet AG Industriestrasse 35 (Zufahrt über St.Gallerstrasse) 8404 Winterthur Tel. 079 784 96 22 info@stadtguet.ch www.stadtguet.ch Wädi­Brau­Huus AG Brauerei & Gasthaus Florhofstrasse 13 8820 Wädenswil Tel. 044 782 66 55 Fax 044 782 66 56 bier@waedenswiler.ch www.waedi­bier.ch

Getränketechnik Aargau

Homebrewing Zürich

Liechtensteiner Brauhaus AG Im Rösle 4 FL­9494 Schaan Tel. +42 3233 47 47 Fax +42 3233 47 48 info@brauhaus.li www.brauhaus.li

SIOS S I N C E 1992

HOMEBREWING

SIOS Homebrew Shop Lindenhofstrasse 1 8636 Wald Tel. 055 246 40 46 Fax 055 266 14 43 sios@sios.ch www.sios.ch

Vereine Zürich

Fürstentum Liechtenstein

Siporex AG Aarauerstrasse 50 CH­5102 Rupperswil Tel. 062 889 40 50 Fax 062 889 40 51 www.siporex.ch info@siporex.ch

Gesellschaft zur Förderung der Biervielfalt, GFB Sekretariat Bahnhofstrasse 48 8600 Dübendorf www.biervielfalt.ch

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das schweizer biermagazin

Impressum

Die nächste Ausgabe von biergenuss® erscheint im November 2012 mit folgenden Themen:

bier.region

biergenuss® ist eine Marke der TSCHENT.GMBH Erscheinungsweise: 4­mal jährlich Auflage: 6000 Exemplare biergenuss.ch Herausgeber, Chefredaktor Reto Rudolf +41 79 658 34 17 reto.rudolf@biergenuss.ch

Aargau

Von Rietheim bis Rheinfelden

Mitarbeitende dieser Ausgabe Rolf Wyss, Robyn Stünzi, Matthias Wiesmann, Stefan Schüller Fotografie Patrick Hofmann Layout Roman Brändle Redaktion Oerlikonerstrasse 58a CH­8057 Zürich +41 79 658 34 17 redaktion@biergenuss.ch Druck, Produktion Swissprinters St. Gallen AG Fürstenlandstrasse 122 CH­9001 St. Gallen +41 58 787 57 57 bier.porträt

Abonnentenservice +41 58 787 58 62 abo@biergenuss.ch

Adrian Wichser Schweizer Eishockeyspieler

bier.thema

bier.interview

Im Reinheitsgebot fehlt die Hefe

Pilippe Corbat (Bov) Bierliebhaber und ­kritiker Andere schreiben über Musik oder Literatur. Bovs Passion ist der Gersten­ saft. Auf seiner Webseite bov.ch sind nicht nur ausführliche Degustations­ berichte, sondern auch die umfassendste Übersicht der Schweizer Bier­ und Brauerszene zu finden.

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Verlag, Anzeigenservice Karin Schwarz +41 58 787 57 43 biergenuss@swissprinters.ch

Adrian Wichser begann seine Karriere als Eishockeyspieler beim EHC Winter­ thur. Später stand er für die Nationalliga­ A­Clubs Kloten Flyers, HC Lugano und die ZSC Lions auf dem Eis. Mehrmals in seiner Karriere feierte er mit seinen Clubs den Schweizer Meistertitel. Heute spielt er mit der Rückennummer 97 für die Rapperswil­Jona Lakers.

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Einzelpreis CHF 12.–

Welche Bedeutung hat das deutsche Reinheits­ gebot von 1516 fürs Brauen? Warum fehlt darin die Hefe? Welche Hefesorten sind bekannt und welchen Einfluss haben sie auf die Produk­ tion von Bier?

Abonnementspreise Jahresabonnement: (4 Ausgaben) CHF 42.– Zweijahresabonnement: (8 Ausgaben) CHF 78.– Copyright Der Nachdruck, auch auszugsweise, ist nur mit Genehmigung des Chefredaktors gestattet. Für unver­ langt eingesandte Unterlagen und Fotos wird keine Haftung über­ nommen. © biergenuss®


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Tel. +41 (0)33 826 46 46, www.rugen-distillery.ch


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