F R Ü H L I N G 2 0 1 6 | G R AT I S | B I O B O O M . D E
D A S M A G A Z I N F Ü R N A C H H A LT I G E N G E N U S S E S S K U LT U R , H A N D E L , P R O D U K T E
Wie multikulti ist Bio? ORTSTERMIN
Vom Wert der Vielfalt FÜR SMOOTHIE & CO.
Extraprise Power GEWINNEN + KOCHBÜCHER + DVDS
überreicht durch:
Slow Down im Alentejo mit meiner Variante des Salada de Bacalhau a Grão Von Ariane Bille in Saisonale Rezeptideen
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Es ist zum Verrückt werden: Die drei Sommermonate in meinem Sehnsuchtsort Lisboa sind vorbei, dabei habe ich gerade erst das Gefühl gehabt anzukommen. Um mir den Abschied zu versüßen, habe ich im August einen zehntägigen Roadtrip mit einem portugiesischen Freund durch den Alentejo gemacht. „Du wirst dich wundern: Im Alentejo sind die Menschen langsamer als im Rest Portugals.“ erklärt mir mein Reisefreund augenzwinkernd. „NOCH langsamer als im Rest Portugals? Das ist unmöglich“ entgegne ich scherzend.
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Von Kühen im Briefkasten und einer mutigen Jungbäuerin Von Johanna Zellfelder in Helden des Alltags
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Es ist kurz vor sechs. Anja ist schon startklar, klopft an meine Tür und drückt mir ein Paar Gummistiefel in die Hände. Vor einigen Jahren sind wir uns flüchtig an der Hochschule begegnet. Über vier Ecken habe ich jetzt gehört, dass sie gerade mit Janusz, ihrem Mann, einen eigenen Bio-Betrieb aufbaut. Fast ohne Nichts. Kaum Ersparnisse, keine Erbschaft, kein eigenes Land… irgendwo in Brandenburg. Ziemlich gewagt denke ich, wie machen sie das… läuft es heute nicht eher andersrum: Kleine Landwirtschaftsbetriebe schließen ihre Hoftore und geben auf? Anja hat mich eingeladen, sie beim Melken ihrer 20 Zweinutzungskühe zu begleiten… da hätte sie am ehesten Zeit zum Erzählen.
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INHALT
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KEIN THEMA. Die Flüchtlingspolitik beherrscht die Schlagzeilen und es ist anzunehmen, dass das eine Weile so bleiben wird. Viele Bio-Firmen engagieren sich tatkräftig für Neuankömmlinge, sei es mit Projekten, finanziell oder dadurch, dass sie Flüchtlingen Arbeitsmöglichkeiten bieten. Bereits seit Wirtschaftswundertagen kommen Menschen aus anderen Ländern nach Deutschland um hier zu leben, zu bleiben oder auch irgendwann wieder zurückzukehren. Was haben sie mit Bio oder Bio mit ihnen zu tun? ›Die meisten Ansprechpartner sagen, das ist für sie kein Thema. Und Zahlen gibt es auch fast keine‹, berichtete Autor Jörg Oberwittler, der sich diese Recherche vornahm, ungefähr zur Halbzeit leicht frustriert. Doch siehe da: Dass es manchmal auch ein gutes Zeichen sein kann, wenn etwas kein Thema ist, können Sie in seinem Artikel nachlesen. Vielfalt setzt Impulse für eine lebendige Entwicklung. Wie das im Alltag konkret gelebt werden kann, zeigt unser Ortstermin bei einem zugleich internationalen und norddeutschen Bio-Pionier. Von der türkisch-deutschen Fusionsküche ›Made in Neukölln‹ geht es dann weiter zum Thema pflanzliche Vielfalt: Entdecken Sie, wie Maca und Moringa, aber auch Spitzwegerich und Löwenzahn als Powerpulver Smoothies & Co. bereichern. Bedroht wird Vielfalt durch Risikotechnologien, Patente auf Leben und Konzerne, die sich der Natur bemächtigen wollen. Gentechnik ist nicht mehr täglich in den Schlagzeilen. Das heißt aber nicht, dass sie kein Thema mehr wäre. Deshalb arbeiten wir ab sofort mit dem Informationsdienst Gentechnik zusammen und reservieren in jeder Bioboom einen Platz für Aktuelles von der Gentech-Front. Herzlichst
Jeanine Tovar und das Bioboom-Team
EDITORIAL
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EINSTIEG Integration W I E M U LT I K U LT I I S T B I O ? Esskultur, Handel und Produkte
Vom Gastarbeiter zur Zielgruppe ›Es hat nie jemand mit mir gefremdelt.‹
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ORTSTERMIN Vom Wert der Vielfalt
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KOCHEN Zwischen Spreewald und Bosporus Rezept: Aubergine mit Süßkartoffelfüllung Gewinnen: Kochbuch ›Cook mal türkisch‹
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KOCHEN Smoothies: Grün & wild Natur pur aus dem Mixer Rezept: Smoothie mit Feldsalat und Grünkohl Gewinnen: Smoothie-Buch ›Wilder Mix‹
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GUT ESSEN Pilze/Toppings/Blüten/Brotzeit/Riegel
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GUT LEBEN Samenkugeln/Öko-Schwämme Gewinnen: DVD ›How To Change The World‹
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FRÜHJAHRSPUTZ Schöne Haut dank Naturkosmetik-Peeling
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EXTRAPRISE POWER Aus der Tüte in den Smoothie
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MENSCHEN, ZAHLEN, THEMEN Erfolglose Gentechnik/Industrielle Tierhaltung/Heimisches Soja
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D I E F O O D -T E S T E R I N SINNIERT: ›Kulinarisch bunt‹
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T채glich kommen derzeit ...
E S S K U LT U R , HANDEL UND PRODUKTE
Flüchtlinge ... tausende nach Deutschland. Das Thema ist ein Dauerbrenner in der Berichterstattung. Aber Migration passiert in unserem Land bereits seit Jahrzehnten. Und mit den Menschen sind die vielfältigsten Esskulturen gekommen. Anlass, einmal zu fragen: Wie gehen eigentlich Bio und Migrationskultur zusammen? Welche Rolle spielen Menschen mit Migrationshintergrund in der Herstellung und im Handel von Bio-Produkten? Und wie sieht es bei Bio-Kunden aus?
bioboom.de
Spenden sammeln, aktiv integrieren __ Nach wie vor sammelt die gemeinnützige Voelkel-Stiftung des Unternehmens, das Bio-Obst- und Gemüsesäfte sowie Erfrischungsgetränke und Wellness-Drinks produziert, Spenden, auch
uf der chtlinge aesbos. ü Fl r e h c L ris Ankunft sy griechischen Insel
A Stefan Voelkel
__ Eine Karte zeigt den Norden der Insel Lesbos: Ortsnamen mit griechischen Buchstaben, Berge, Flüsse; soweit nichts Verwunderliches – wären da nicht die handschriftlichen Notizen auf dem Meer über der Insel. Ein Kreuz ist in der Bucht zwischen Faros und Korakas markiert, daneben steht ›Toter Flüchtling‹. Im Landesinneren hat der Kartennutzer einen Campingplatz eingetragen und den Kommentar hinzugefügt: ›blockiert von der Gemeinde‹. Längst ist die Insel Lesbos an der türkisch-griechischen Küste vom idyllischen Urlaubsziel zu einem Symbol der europäischen Flüchtlingspolitik geworden.
Nicht wenige der vielen Flüchtlinge aus von Krieg und Armut bedrohten Regionen wie Syrien, Afghanistan oder Nordafrika sind auf dem lediglich einige Kilometer kurzen Wasserweg zwischen dem türkischen Festland und der griechischen Insel im türkisblau schimmernden Meer ertrunken. Längst fühlen sich die Bewohner der Insel mit den Flüchtlingsmassen überfordert und rebellieren. Vor Ort sind auch deutsche Helfer, darunter Stefan Voelkel, Geschäftsführer des Bio-Unternehmens Voelkel, von
dem das Foto der Karte stammt. Vier Tage hatte er sich selbst im September ein Bild vom Flüchtlingselend auf Lesbos gemacht. ›An einem Tag kommen dort rund 30 Schlauchboote an, jeweils mit 30 bis 40 Menschen besetzt. Babys ebenso wie Jugendliche, Erwachsene oder alte Menschen sind an Bord dieser kleinen Boote. Die Kinder haben zwar Schwimmwesten an, die sind aber nicht aufgeblasen, weil die Schlepper gesagt haben, dann passten weniger Menschen ins Boot.‹ Vor Ort half er mit, wollte eine feste Empfangsstation aufbauen – doch die Inselverwaltung blockierte.
THEMA
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Mensch mit Migrationshintergrund
für hiesige Flüchtlingsunterkünfte. Hier in Deutschland unterstützt das Unternehmen Flüchtlinge dabei, sich zu integrieren. Aktuell sind fünf Flüchtlinge als Mitarbeiter in der Produktion beschäftigt, einer von ihnen absolviert eine Ausbildung zur ›Fachkraft Fruchtsafttechnik‹. ›Wir als Naturkosthersteller sollten es als unsere Aufgabe sehen, Menschen zu unterstützen. Im Idealfall vor Ort für gesunde Böden und funktionierende Anbauprojekte. Aber wenn sie hier sind, ist es für mich ein Herzensanliegen, Menschen verantwortungsvoll ins Arbeitsleben einzugliedern.‹ Beim Thema Flüchtlinge ist die Bio-Branche ganz vorn mit dabei. Zahlreiche Betriebe sammeln Spenden und weisen Kunden auf die Notwendigkeit von Spenden hin.
Vom Gastarbeiter zur Zielgruppe __ Doch Flüchtlinge brauchen eine langfristige Perspektive. Menschen wollen eine dauerhafte Arbeit finden, ihre Familie nachholen, eine Existenz aufbauen.
Wie das gelingen kann, beweisen die Geschichten von Menschen mit Migrationshintergrund, die bereits seit Jahrzehnten in der Bundesrepublik leben, hier arbeiten und das Land mit ihrer Esskultur bereichern. Der Döner wurde beispielsweise nicht etwa in der Türkei erfunden, sondern von einem findigen Einwanderer in Berlin. Heute gibt es ihn in der Hauptstadt selbstverständlich auch in Bio-Qualität. Die ersten Einwanderer kamen bereits 1955 nach Deutschland. Der damalige Bundeskanzler Konrad Adenauer (CDU) schloss mit Italien ein Anwerbeabkommen ab. Die ersten ›Gastarbeiter‹ reisten ein und arbeiteten in den Fabriken der großen Industriezweige: Metall, Schwerindustrie, Bergbau, Elektro-Technik. Es folgten bis 1968 Spanier, Griechen, Türken und Jugoslawen, sie alle trugen zum wirtschaftlichen Aufstieg Deutschlands bei. Und heute? In den vergangenen Jahren, vor der aktuellen Flüchtlingswelle, hat sich die Quote der Bevölkerung ohne deutschen Pass bei neun Prozent eingependelt. Rund 20 Prozent der Deutschen haben einen Migrationshintergrund;
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Bioboom
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Ausländer
Bio-Deutscher
die größte Gruppe sind Menschen mit türkischen Wurzeln, gefolgt von Polen, Bürgern der Russischen Föderation und Italienern. Die jetzt stattfindende Zuwanderung wird diese Zahlen, die aus einer Statistik des Hamburgischen Weltwirtschaftsinstituts für den Einzelhandel stammen, verändern. Die Herkunft der Statistik zeigt aber nicht zuletzt, dass der Einzelhandel Menschen mit Migrationshintergrund auch als Kunden in den Fokus nimmt. Denn diese 20 Prozent sind eine relativ junge, interessante Zielgruppe, die insbesondere in den wachsenden Regionen Deutschlands, wie den städtischen Räumen im Westen, sowie im Großraum Berlin zu Hause ist.
Nach drei Generationen immer noch Migrant? __ Aber wie definiert man einen ›Menschen mit Migrationshintergrund‹? Gilt jemand, dessen Großeltern nach Deutschland gekommen sind, noch als Migrant? Wann darf man diese hölzern klingende Formulierung ablegen und sich als ›Bio-Deutscher‹ bezeichnen? Professor Jochen Oltmer, Migrationsforscher vom Institut für Migrationsforschung und Interkulturelle Studien der Universität Osnabrück, hat mit der Bezeichnung arge Probleme: ›Es ist ein Status, dem leider immer noch viel Negatives anhaftet. US-Amerikaner würden im Vergleich zum Beispiel nie auf die Idee kommen, jemanden, der in der dritten Generation in den Vereinigten Staaten lebt, noch als Migranten zu bezeichnen.‹ (Einen besseren Begriff hat die deutsche Sprache indes noch nicht zu bieten. Und
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Fremder
die ieht es derten z g i t s i Langfr t der Zugewan i Mehrhe n ihre Heimat i wieder . zurück
›Mensch mit Migrationshintergrund‹ ist immer noch besser als ›Fremder‹ oder gar ›Ausländer‹, weshalb wir ihn in diesem Text weiter verwenden.) Jochen Oltmer beschäftigt sich intensiv mit dem Thema Migration.
Bio und Migration: Statistisch unerforscht __ ›Wie die Bio-Branche seit den 1980ern von der Zuwanderung von Arbeitsmigranten profitiert hat, können wir nicht sagen. Hierzu gibt es leider wenig bis gar nichts an Zahlen‹, sagt Jochen Oltmer. Das liegt vor allem daran, dass die Migrationsforschung hier lediglich mit Zahlen bis 1986 operieren kann, da deutsche Archive für die Dokumente der letzten 30 Jahre jeweils eine Sperrfrist haben. Erst danach kommen Migrationsforscher an die zum Teil sensiblen Unterlagen von Ministerien, Unternehmen oder Kommunen heran. Noch konnte folglich kein Forscher eine flächendeckende Untersuchung für die Entwicklung der Bio-Branche erstellen, die erst in den neunziger Jahren begann, ein relevanter Wirtschaftsfaktor und Arbeitgeber zu werden. Hinzu kommt, dass die meisten Gastarbeiter, die bis 1973 gekommen sind, wieder zurückgegangen sind. Von 14 Millionen Menschen haben mehr als 11 Millionen die Rückkehr in ihre Heimatländer ange-
bioboom.de
treten, informiert Jochen Oltmer. ›Das heißt, die vielerorts verbreitete Vorstellung, dass Menschen gekommen sind, um zu bleiben, hat sich als nicht korrekt erwiesen. Die Perspektive der Rückkehr ist im Konzept angelegt – übrigens nicht nur von der Politik, die Deutschland beharrlich nicht als Einwanderungsland bezeichnen wollte, sondern ebenfalls im Kopf vieler Migranten.‹ Gleiches gilt übrigens für die Menschen, die in den 1990ern vor dem Krieg auf dem Balkan geflohen sind. ›1997 flohen 370.000 Menschen, vorrangig aus Bosnien, nach Deutschland. 2003 sind davon nur noch zehn Prozent in Deutschland registriert gewesen.‹ Deshalb ist Jochen Oltmer auch skeptisch, ob jetzige Flüchtlinge längerfristig in Deutschland bleiben werden. Die Beispiele der Vergangenheit zeigen: Langfristig zieht es die Mehrheit der Zugewanderten wieder in ihre Heimat zurück.
Kein Thema in der Bio-Branche __ Also, keine Zahlen von der Migrationsforschung für die Bio-Branche. Kann die Bio-Branche selbst Zahlen nennen? Wir fragen beim Marktforschungsinstitut bioVista in Ettlingen in Baden-Württemberg nach. Auch hier: Leider keine Zahlen, wie multikulturell die Bio-Branche und ihre Kundschaft ist. Das Unternehmen wertet Zahlen aus dem Bio-
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Vielfalt Reisen
Es hat nie jemand ” mit mir gefremdelt“ __ Wir fragen weiter bei Bio-Herstellern und Händlern, die zwar keine Statistiken, aber interessante Schlaglichter liefern können. Alice Fridum, Marketingleiterin beim Unternehmen Egesun/Morgenland (mehr dazu ab Seite 12) erlebt, dass viele Macher in der BioBewegung sehr offen für die Kulturen anderer Länder sind. ›Es gibt hier viele Menschen, die auch durch lange Reisen etwas von der Welt gesehen haben. Die mit dem Rucksack in Regionen wie Indien oder Südostasien gereist sind und hierdurch eine gewisse Weltoffenheit mitgebracht haben. Ich glaube, dass daraus die multikulturelle Entwicklung eher in der Bran-
Bioboom
Weltoffenheit
Einzelhandel aus, über den Einkaufszettel lasse sich der Migrationshintergrund der Kunden nicht nachweisen, informiert das Unternehmen. Eine Nachfrage, ob Produkte zum Beispiel mit Halal-Zertifizierung (wichtig für gläubige Muslime) stärker nachgefragt sind, bleibt unbeantwortet. Also fragen wir bei der Schweisfurth-Stiftung in München nach, die sich mit der Zertifizierung von HalalProdukten beschäftigt. ›Unseres Wissens gibt es keine nennenswerte muslimische Käuferschicht im Bio-Bereich‹, folgt ein offizielles Statement des leitenden Professors Franz-Theo Gottwald. Über die Markt- und Migrationsforschung kommen wir also nicht zur Antwort, wie multikulturell die Bio-Branche ist.
›Auf jeden Fall ist die Bio-Branche aus meiner Sicht offener als andere Branchen für Menschen mit Migrationshintergrund.‹
che angekommen ist als durch die Zuwanderung.‹ Samir Besic, Geschäftsführer der Bio-Kette Erdkorn, die Filialen in Hamburg und Berlin hat, kann das bestätigen. Der gebürtige Bosnier kam 1993 aus dem Kriegsgebiet nach Deutschland – und ist hier geblieben. Er hat hier studiert und mittlerweile die deutsche Staatsangehörigkeit. ›Während des Studiums bin ich in die Bio-Branche durch einen Nebenjob hineingerutscht.‹ Noch nie habe er negative Erfahrungen in der Branche aufgrund seines Migrationshintergrundes gemacht. ›Es hat nie jemand mit mir gefremdelt. Ich vermute, es gibt so wenig Zahlen zum Zusammenhang zwischen Bio und Migrationskultur, weil das für viele Menschen in der BioBranche einfach kein großes Thema ist. Für viele ist Vielfalt eben selbstverständlich‹, bilanziert der 48-Jährige nach knapp 25 Jahren in Deutschland. Und wie sieht es bei Migranten als Kunden aus? ›Ich stelle durchaus fest, dass auch jüngere Migranten mit Kindern unsere BioLäden aufsuchen. Sie gehören zur bunten Mischung unserer Kunden dazu.‹
nach Deutschland gezogen. Durch die Ernährung der Kinder hat das Ehepaar zur Bio-Branche gefunden. Seit mehr als zehn Jahren gibt es den Bio-Supermarkt, der jetzt an eine belebte Verkehrsstraße in Eglharting umgezogen ist. ›Auf jeden Fall ist die Bio-Branche aus meiner Sicht offener als andere Branchen für Menschen mit Migrationshintergrund. Ich kenne viele Ladner, die nicht gebürtige Deutsche sind.‹ Vorher hatte Karin Dimopoulos in einem herkömmlichen Supermarkt gearbeitet. ›Auch die Bio-Kunden selbst sind aufgeschlossener gegenüber diesem Thema‹, berichtet die Ladenbesitzerin. Und Menschen mit Migrationshintergrund würden in dem Laden selbstverständlich einkaufen. ›Ich habe eine
Auf jeden Fall ” offener“ __ Das gilt nicht nur für Hamburg und Berlin, sondern ebenfalls für den Raum München. Hier sprechen wir mit Karin Dimopoulos des Bio-Ladens Biomopoulos. Der Liebe wegen ist ihr Ehemann Periklis Dimopoulos, ein Grieche,
W I E M U LT I K U LT I I S T B I O ?
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NEU Kundin, die nur Bio kauft, obwohl sie sehr wenig Geld hat. Sie ist mit dem Bewusstsein für möglichst natürliche Lebensmittel aufgewachsen und gibt nun auch als Erwachsene fast ihr ganzes Geld hierfür aus.‹ Ob Menschen Bio kaufen, hängt aus ihrer Sicht sehr stark von den Erfahrungen in der Kindheit ab.
Generations- und landesübergreifend für gute Lebensmittel __ Wie bereichernd andere Esskulturen für die Bio-Branche sein können, zeigt das Beispiel des Bioland-Bäckers Aurelio Ingrassia. Stolz berichtet der gebürtige Italiener, unter die letzten fünf der besten Bäcker Deutschlands gekommen zu sein. Wurden die ersten italienischen Gastarbeiter noch von manchen Deutschen als ›Spaghettifresser‹ beschimpft, hat die italienische Küche doch wie kaum eine andere die deutsche Küche beeinflusst und bereichert. Aurelio Ingrassia ist als Kind in Sizilien ganz selbstverständlich mit natürlichen Pro-
dukten aufgewachsen: ›Meine Mutter hat früher selbst geschlachtet, bei ihr habe ich das Backen kennengelernt.‹ Diese Rückkehr zum Ursprünglichen lebt er heute in der Bäckerei Königsbäck, die zwei Standorte in Stuttgart hat. Die Vita von Aurelio Ingrassia ist ein schönes Beispiel, wie erfolgreich Integration in diesem Land funktionieren kann: Der Vater war 1965 als Gastarbeiter gekommen, wohnte anfangs alleine hier. Dann folgte die Mutter mit insgesamt vier Kindern. 1973 waren sie alle in Deutschland vereint, Aurelio Ingrassia lernte die Sprache, stieg als 23-Jähriger zum Produktionsleiter einer Bäckerei auf und machte sich dann im Bio-Bereich selbstständig, um gänzlich auf Zusatzstoffe im Brot zu verzichten – wie einst seine Mutter aus Sizilien. Der Sohn des 56-Jährigen arbeitet heute ebenfalls in der Bio-Branche. ›Er macht derzeit eine Ausbildung bei einem Bio-Bäcker in Berlin. Er hat sich entschieden, das zu machen, was ich mache, weil es ihn so begeistert hat‹, freut sich der Vater. Seit drei Generationen in Deutschland, seit zwei Generationen in der Bio-Branche – hier ist der MultikultiGedanke über Generationen, um beim Bild des Brotes zu bleiben, aufgegangen.
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Vom Wert der Vielfalt
A Morgenland
Das Bio-Unternehmen Egesun kauft Früchte und Nüsse von Bauern in fernen Ländern und importiert sie für die Kunden des deutschen Naturkosthandels. Im norddeutschen Oyten werden die Waren von Menschen aus aller Welt für den Verkauf vorbereitet. Eine weltweite Symbiose, die stetig wächst.
Der Geruch von süßen Früchten wabert angenehm durch die beheizte Halle. Während die Temperaturen draußen nur mühsam über den Gefrierpunkt klettern, erinnert der Duft im Inneren an exotische Länder. Gerade rattern Bananenchips und Datteln über die Laufbänder, eine letzte Qualitätsprüfung müssen sie noch überstehen, dann werden sie verpackt und für den Transport in den Einzelhandel vorbereitet. Die Datteln, die auch ›das Brot der Wüste‹ genannt werden, kommen aus der algerischen Stadt Biskra, einer Oasenstadt, auf deren trockenem Wüstenboden die Dattelpalmen prächtig gedeihen. Mit dem Containerschiff werden die kostbaren Früchte des Orients nach Deutschland transportiert. Gerade begutachten zwei Männer die Früchte. Mit heißem Wasserdampf trennen sie die aneinander klebenden Datteln voneinander. Ihre Hände, die in blauen Plastikhandschuhen stecken, wühlen sich durch den hohen Haufen der pflaumenartigen Beerenfrüchte. Eine letzte optische Kontrolle, dann werden sie von einem Laufband in die Abfüllanlage hinaufgetragen. In der Halle arbeiten Menschen aus aller Welt, sie kommen aus Sri Lanka und Schottland, aus Rumänien und Russland. Von den 45 Mitarbeitern am Standort Oyten hat etwa jeder Vierte ausländische Wurzeln.
VOM ANBAULAND BIS INS BIO-REGAL __ Seit 35 Jahren beschäftigt sich die Firma Egesun mit dem Anbau und der Vermarktung von Bioprodukten, die sie auch direkt unter der Marke Morgenland anbietet. Die Rohstoffe für ihre Produkte stammen überwiegend aus ei-
Bioboom
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V r e d t r e t l a f l e i V ORTSTERMIN
genen Bio-Projekten, sie kommen aus weit entfernten Ländern, wie Bolivien, Burkina Faso, Sri Lanka oder China. Die Verarbeitung der Rohware findet im Anbauland statt, nur letzte Qualitätsprüfungen, sowie das Abfüllen und Verpacken wird in Oyten gemacht. Das Familienunternehmen konzentriert sich auf Nüsse und Früchte – Mangos, Gojibeeren, Datteln, Paranüsse, die Sortimentsliste ist mehrere Seiten lang. Vom Anbau bis zum Verbraucher – alles aus einer Hand! lautet die Devise des Bio-Unternehmens. Doch so leicht, wie der Satz daher kommt, ist es nicht. Nicht selten vergehen Jahre bis eine Kooperation tatsächlich anläuft.
A Morgenland
„IHR SEID DOCH BEKLOPPT!“ __ Projektleiter Kees Maris ist ständig auf Reisen. 85 Länder der Welt hat er bereits besucht. Der Zufall brachte den gelernten Landwirt auf einer Türkei-Reise mit Egesun-Inhaber Orhan Yilmaz zusammen. ›Hast du nicht Lust irgendwas
mit tropischen Früchten zu machen, fragte er mich‹, erinnert sich der Niederländer, ›damals kam ich gerade aus Sri Lanka zurück und hatte dort Ananas-Bauern besucht. Also sagte ich spontan zu.‹ Das war 1992. ›Alle haben gesagt, ihr seid doch bekloppt‹, erinnert sich Kees Maris. Seitdem reisen die zwei Weggefährten auf der Suche nach den besten Produkten durch die Welt, mal gemeinsam, oft auch getrennt. Der aus der Türkei stammende Geschäftsführer und Inhaber ist mit einer Niederländerin verheiratet, Kees Maris mit einer Türkin, die als Einkäuferin für Morgenland arbeitet. Ein Zufall, über den die beiden Paare gerne schmunzeln. Heute kommt Orhan Yilmaz etwas verspätet in seinem Büro an, beim türkischen Konsulat in Hannover hat es mal wieder etwas länger gedauert. Mit einem Lächeln blickt er auf die Anfangszeit des Unternehmens zurück. ›Ich kam 1977 mit dem Zug nach Deutschland, einen Sack Knoblauch im Gepäck. Ich hatte gehört, dass Knoblauch in Deutschland wertvoll ist‹, erinnert sich Orhan Yilmaz. BeBesuch in Sri Lanka: Die Rohstoffe für die Produkte stammen überwiegend aus eigenen Bio-Projekten.
bioboom.de
ORTSTERMIN
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A Morgenland
Sich ein Bild machen: Bio-Datteln der Sorte Deglet Jour in Algerien
reits seine erste Geschäftsidee war ein Erfolg, den Sack Knoblauch verkaufte er innerhalb weniger Tage. Das eigentlich geplante Chemiestudium an der Uni Bremen brach er schnell ab und gründete lieber kurze Zeit später zusammen mit einem Bekannten Bremens ersten Naturkostladen. Sein Vater fand gut, was er machte, also schickte er ihm einen Lastwagen voller Bio-Ware nach Bremen, ›es war viel zu viel für unseren kleinen Laden, also verkaufte ich die Ware weiter, so wurde ich ganz unverhofft zum Großhändler.‹
leicht, sagt Kees Maris. ›Mal stimmt der Geschmack nicht hundertprozentig, dann passt die Farbe nicht oder das Wetter in der Anbauregion ist zu unbeständig.‹ Sein erster Weg in einem fremden Land führt den Niederländer immer auf einen Wochenmarkt und in einen Einkaufsladen. Schmeckt etwas außergewöhnlich gut, beginnt seine Arbeit. ›Zunächst schaue ich, ob die Chemie zwischen dem Produzenten und uns stimmt. Das tollste Produkt nützt uns nichts, wenn wir niemanden haben, der unsere Anbauphilosophie implementiert.‹ Bürokratische Hürden müssen überwunden und die Bauern geschult, ein Verarbeitungsbetrieb gesucht und der Transport organisiert werden. Egesun gehe es nicht allein ums Geschäft, betont die Marketing-Mitarbeiterin, ›wir wollen das Konzept der ökologischen Landwirtschaft in die Welt hinaustragen und die Bauern für den Anbau biologischer Produkte gewinnen.‹ Der Ökolandbau soll als nachhaltige und gesunde Alternative zur Flut der konventionellen Waren einen Platz in der Welt bekommen.
SICHERHEITSRISIKEN GEHÖREN DAZU
__ Mit seiner Naturkostmarke Morgenland beliefert Yilmaz Naturkostläden und Bio-Supermärkte, ein Viertel der Ware läuft unter der eigenen Marke, der Rest geht an andere Bio-Hersteller. Die perfekte Rohware zu finden, ist nicht
__ Es sind exotische und oft auch unruhige Länder, in die ihr Kollege Kees Maris für seinen Job reist. ›Die Politik und Sicherheitslage eines Landes kann sich innerhalb einer Stunde ändern‹, sagt Kees Maris. Getötete Politiker, Terroranschläge, bewaffnete Konflikte – das alles ist nicht neu für den Projektleiter. In Algerien musste er aus Sicherheitsgründen schon in einem Polizeikonvoi vom Flughafen zum Bauern fahren, in der Osttürkei war ihm die PKK auf den Fersen und in Sri Lanka explodierte eine Bombe direkt neben ihm. Als Abenteurer sieht er sich nicht: Der gelernte Landwirt möchte das Wissen über biologische Anbaumethoden und gesunde Ernährung an die Menschen weitergeben. ›Im land-
Bioboom
ORTSTERMIN
SUCHE NACH DER PERFEKTEN FRUCHT
wirtschaftlichen Alltag erkennt man sehr schnell, dass Chemie eigentlich nicht auf die Felder, geschweige denn auf den Teller gehört.‹ Bevor Kees Maris in ein Land fährt, informiert er sich ausführlich über die politische und wirtschaftliche Situation eines Landes, nicht nur durch die Medien, sondern auch durch lokale Partner vor Ort, auch der Kontakt zu politischen Kräften im Land sei durchaus wichtig.
„ALEPPO GEHT MOMENTAN EINFACH NICHT“ __ Im Geschäftsleben gebe es von Land zu Land Unterschiede, nur eines sei in vielen Ländern gleich: ›Über Politik redet man besser nicht.‹ Aber: ›Politik stoppt uns nicht‹, sagt Kees Maris, ›selbst als in Sri Lanka ein blutiger Bürgerkrieg herrschte, haben wir uns nie gescheut hinzufliegen.‹ Nur im syrischen Aleppo mussten sie den Handel mit den vier Partnerprojekten vor Ort für unbestimmte Zeit auf Eis legen. ›In andere Regionen Syriens würde ich noch fahren, aber Aleppo geht momentan einfach nicht.‹ An die zweihundert Mal war Kees Maris schon in Syrien, ›mein Herz hängt an den Projekten. Wir haben einen ausgezeichneten Agronom vor Ort, aber niemanden mehr, der unsere Produkte verarbeiten oder die Qualität sichern kann.‹ Die momentane Situation sei eine Katastrophe, der Anblick der vielen syrischen Flüchtlinge schmerzt den Niederländer, bei den Bildern im Fernsehen mag er kaum hinsehen.
NACHHALTIGE PARTNERSCHAFT __ Die Zusammenarbeit mit den Partnerprojekten plant das Bio-Unternehmen Egesun langfristig – mindestens auf zehn Jahre, sonst lohne sich der hohe Aufwand nicht. ›Manchmal gibt es vor Ort nicht mal fließendes Wasser, da müssen wir erst mal eine Wasseraufbereitungsanlage
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bauen.‹ Aus allen Projekten werden Mitarbeiter für eine zweiwöchige Schulung nach Deutschland eingeladen. ›Meist kommen sie aus dem Management oder der Geschäftsführung‹, sagt Kees Maris, ›denn sie sind es, die neben unseren Qualitätsstandards auch die biologischen und sozialen Aspekte der Arbeit verstehen und in ihrem Betrieb durchsetzen müssen. Wenn wir sie nicht auf unserer Seite haben, kann das Projekt nicht erfolgreich sein.‹ Das Bio-Unternehmen zahlt in der Regel einen Ankaufspreis auf die Rohwaren, der 15 bis 20 Prozent über den konventionellen Marktpreis liegt. ›Das ist unser Beitrag, um die Bauern zum nachhaltigen Bio-Anbau zu motivieren.‹
VIELFALT ALS REICHTUM __ Die Internationalität des Unternehmens spiegelt sich nicht nur in den weltweiten Partnerprojekten sondern auch in der heimischen Belegschaft wieder. ›Jeder bringt etwas aus seinem Heimatland mit – das ist der Reichtum unseres Unternehmens‹, sagt Inhaber Orhan Yilmaz. Nicht jeder kommt mit perfekten Deutschkenntnissen zum Vorstellungsgespräch. ›Solange sie bereit sind, Deutsch zu lernen, ist das kein Problem‹, sagt Orhan Yilmaz.
INVESTITION IN DIE ZUKUNFT __ Die Weltoffenheit und der Mut zum Risiko haben sich für das Bio-Unternehmen ausgezahlt. ›Die Nachfrage nach unseren Produkten ist enorm gestiegen‹, sagt Orhan Yilmaz. In den letzten drei Jahren hat sich der Umsatz verdoppelt. Zudem sichern die eigenen Partnerprojekte vor Ort und die langjährige Zusammenarbeit die Rohstoffe auf lange Sicht. ›Andere Unternehmen werden bei der Beschaffung der Rohstoffe schon bald Probleme bekommen.‹ Beschaffungsquellen werden versiegen, davon ist der Firmengründer überzeugt. ›Die steigende Weltbevölkerung, politische Spannungen und der Klimawandel fordern ihren Tribut.‹ Handelsembargos, Ernteausfälle durch Wetterkapriolen und Umweltkatastrophen, bewaffnete Konflikte, die Liste der Unwägbarkeiten ist lang. Entsprechend sieht Orhan Yilmaz die Partnerprojekte als Herzstück des Unternehmens. ›Doch wir nehmen nicht nur, sondern wir geben auch etwas zurück.‹ Die Kinder der Bauern wüssten heute schon mehr über die ökologische Landwirtschaft und eine gesunde Ernährung als die meisten ihrer Altersgenossen in der westlichen Welt. ›Die Leute sind wach geworden, haben ihre Augen geöffnet, entwickeln sich weiter.‹ Auch die syrischen Partnerprojekte behält das Unternehmen im Blick, ›wir würden unsere Zusammenarbeit unheimlich gerne wieder aufnehmen.‹ r KRISTIN OEING w morgenland.bio bioboom.de
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Aubergine mit Süsskartoffelfüllung
re zept
Für 2 Personen · zirka 25 Minuten Zubereitung Backzeit zirka 40 Minuten
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große Auberginen (à zirka 300 g) 2 EL Olivenöl 1 kleine Süßkartoffel 1 Zwiebel 3 Knoblauchzehen 2 Tomaten 3 EL geröstetes Sesamöl ½ Bund Petersilie 4 EL Ziegenfrischkäse 1 TL gemahlener Kreuzkümmel 1 Msp. edelsüßes Paprikapulver 6 gehäufte EL Parmesan Salz Schwarzer Pfeffer (gemahlen) Backpapier für das Blech
Bioboom
Rezept aus: Gräfe und Unzer · Fotograf: Thorsten Suedfels.
Den Backofen auf 200 °C (Umluft 180 °C) vorheizen. Ein Blech mit Backpapier belegen. Die Auberginen waschen, putzen, längs halbieren und das Fruchtfleisch rautenförmig einritzen. Die Früchte auf das Blech setzen, mit dem Olivenöl bestreichen und im Ofen (Mitte) zirka 30 Minuten garen. Inzwischen Süßkartoffel, Zwiebel und Knoblauch schälen und klein würfeln. Die Tomaten waschen und ohne Stielansätze in Würfel schneiden. Das Sesamöl in einer Pfanne erhitzen und das Gemüse darin 10–15 Min. bei mittlerer Hitze fast gar braten. Dann die Pfanne vom Herd nehmen. Die Petersilie waschen und trocken schütteln, die Blättchen fein hacken. Die Auberginen aus dem Ofen nehmen und das Fruchtfleisch mit einem Löffel vorsichtig aus der Schale lösen ohne sie zu verletzen. Das Auberginenfruchtfleisch mit Ziegenfrischkäse, gebratenem Gemüse und der Petersilie vermengen. Die Masse mit Salz, Pfeffer, Kreuzkümmel und Paprikapulver würzen und wieder in die Auberginenschalen füllen. Die Auberginen erneut auf das Backblech setzen, mit Parmesan bestreuen und im Backofen (oben) 10 Minuten überbacken.
KOCHEN
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BUCH
TIPP
MITMACHEN & GEWINNEN
BIO
Gelungene Verbindung
FILIZ PENZKOFER Cook mal türkisch Deutsch-türkische Rezepte und Geschichten 192 Seiten Hardcover GU Autorenkochbuch 19,99 € [D]
Die Ölmühle Solling ist eine kleine Manufaktur für große kulinarische Ansprüche. Liebevoll und handwerklich verarbeiten wir Bio-Ölsaaten und -Nüsse aus der Region und aller Welt zu über hundert wertvollen, kaltgepressten Ölspezialitäten. Zum Beispiel unser ›Jubiläumsöl‹ SonnenblumeChia: Die Kombination aus traditioneller Ölsaat und exotischem Superfood setzt Akzente in der feinen Naturküche und ist ein nährstoffreicher Beitrag zu einer vollwertigen Ernährung. Erhältlich in ausgewählten BioLäden oder direkt bei uns.
Zwischen Spreewald und Bosporus ›V I E L E K Ö C H E V E R D E R B E N D E N B R E I , A B E R V I E L E K U LT U R E N B E R E I C H E R N D I E SPEISE‹
__ Die Rezepte wechseln ab mit Frau Penzhofers Geschichten aus dem real existierenden Multikulti-Leben in Berlin: So erfahren wir von der Auseinandersetzung deutscher und türkischer Omas mit interkulturellen Kohlrabiblättern (›Krautwickel!‹ ›Nein, Yaprak Samasi!‹), vom Sitz-
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protest mit Aubergine im Neuköllner Park und vom Köfte-Verhängnis aus Kindheitstagen… Ein buntes Koch- und Lesebuch, das Spaß macht! Anmerkung: Dies ist ein Allesesser-Kochbuch, in dem auch Vegetarier und Veganer fündig werden können.
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fünf mal das Kochbuch ›Cook mal türkisch‹. Schicken Sie bis zum 30. April 2016 eine EMail, eine Postkarte oder ein Fax an: Redaktion Bioboom, Stichwort: ›Cook mal türkisch‹, Vordere Schöneworth 17 a, 30167 Hannover, Fax 0511.16 15 925, gewinnen@bioboom.de Der Rechtsweg ist ausgeschlossen, Umtausch oder Barauszahlung der Gewinne nicht möglich. Ebenfalls ausgeschlossen ist die Teilnahme über Dritte, die die Teilnahme an Gewinnspielen vermitteln.
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__ Wenn Spreewaldgurke auf Köfte trifft, das Dürum ›reloaded‹ daherkommt und Couscous mit roter Grütze serviert wird, dann ist das deutsch-türkische Fusionsküche in Bestform. Die wurde Autorin Filiz Penzkofer bereits in die Wiege gelegt: Die Journalistin hat eine türkische Mutter und einen deutschen Vater, die beide gut und gerne kochen. Hier präsentiert sie nun ihre ganz persönlichen Varianten deutscher, türkischer und Streetfood-Klassiker.
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Rezept aus ›Wilder Mix‹, Hädecke Verlag. Foto © Michael Brem
__ Grüne Smoothies mit Gänseblümchen, Sommerlinde oder Vogelmiere, Pesto mit Gundermann oder Wackelpudding mit Gojibeeren: Dr. Markus Strauß ist fasziniert von essbaren Wildpflanzen. In diesem Buch stellt der anerkannte Experte dreißig dieser Pflanzen mit Sammeltips, Hintergrundinformationen und einem Basisrezept plus Variationen vor: Die Rezepte sind einfach umzusetzen, schmecken köstlich und bieten dem Körper mit ihren ausgewogenen Kombinationen alle wichtigen Stoffe, um fit und gesund zu bleiben. Wer keine Gelegenheit und Zeit zum Sammeln hat, darf auch mal auf die pulverisierten Alternativen aus dem Bio-Regal setzen!
Bitte beachten: Essbare Wildpflanzen sind eine Ergänzung des Speiseplans. Immer rücksichtsvoll sammeln und nur sicher Erkanntes verspeisen, nicht übertreiben und auf Abwechslung achten.
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DR. MARKUS STRAUß Wilder Mix Grüne Smoothies & Desserts mit Wildpflanzen 80 Seiten, Klappenbroschur Hädecke Verlag 12,95 € (D)
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Der Rechtsweg ist ausgeschlossen, Umtausch oder Barauszahlung der Gewinne nicht möglich. Ebenfalls ausgeschlossen ist die Teilnahme über Dritte, die die Teilnahme an Gewinnspielen vermitteln.
Smoothie mit Feldsalat und Grünkohl
500 ml reines Wasser 1 cm Ingwerwurzel oder ½ TL Ingwerpulver 1 EL Birnen- oder Apfeldicksaft 1 Apfel 1 Birne 1 Zitrone oder Limette 50 g Feldsalat 50 g Grünkohlblätter optional: Dem Smoothie 1 TL Dinkelgraspulver hinzufügen
Aus den Zutaten im Mixer einen Smoothie bereiten: Ingwer schälen, Apfel und Birne mit Kerngehäuse und Schale (aber ohne Stiel) in große Stücke schneiden, äußere Schale der Zitrone bzw. Limette entfernen, ebenfalls in große Stücke schneiden, Feldsalat und Grünkohlblätter unter fließendem Wasser abbrausen und abtropfen lassen. Die Blätter kommen dann zuunterst in den Mixer, darauf die Fruchtstücke, es folgen Gewürze und Süßungsmittel, zum Schluss das Wasser. Dann wird gründlich gemixt und frisch genossen.
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__ Man isst nicht mehr ohne: Toppings sind der neue Hit bei trendigen Bio-Genießern. Ob Müsli, Joghurt oder Smoothie, das Löffelchen obendrauf ist dekorativ, setzt einen kulinarischen Akzent und liefert auch noch einen ExtraKick Nährstoffe. Zum Beispiel die neuen Superfruit Toppings von Davert: Superfrüchte wie Lucuma, Heidelbeere oder Moringa, kombiniert unter anderem mit weißen Chiasamen. Die bunten, fruchtigen Ergänzungen in den Sorten Heidelbeere & Hibiskus, Erdbeere & Rote Bete, Orange & Lucuma und Ananas & Moringa machen nicht nur Lust aufs kreative Mischen, sie sind auch reich an Ballaststoffen, Fettsäure und Mineralstoffen. w davert.de
Weitere Infos unter www.NABU.de/moorschutz
ArcoImages/J. de Cuveland
altes wissen
Pfla�liches Kulturgut __ Die Kelten gelten als naturverbundene Menschen, die im engen Kontakt mit ihrer Umwelt
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Gut essen und den Jahreszeiten lebten. Mit der keltischen Serie möchte Bio-Pionier Heuschrecke diese Tradition mit ihrem Pflanzenwissen wieder zugänglich machen. Zum Beispiel mit der keltischen Blütenmischung: Eine feine, duftige und doch intensive Mischung, in der unter anderem Ringelblumen, Holunderblüten, Schlehenblüten, Veilchen und Klatschmohn stecken, und die sich als Kräutertee genießen lässt. Besonderer Tipp für die wachsende Zahl der Smoothie-Fans, die über einen leistungsfähigen Mixer verfügen: Ein Teelöffel keltische Blüten ist eine feine und ungewöhnliche Bereicherung im Smoothie. Der Großteil der verwendeten Pflanzen stammt aus dem Bio-Anbau und -Wildsammlungsprojekt Terra Magnifica in Kroatien. w heuschrecke.com
men herzhafter Brotgenuss und bewusste Ernährung ganz leicht auf einen Nenner. Hergestellt werden die deftigen Genüsse auf Basis von Tofu, Gemüse, Kräutern, Gewürzen & Co. Alle Brotzeit-Aufstriche sind glutenfrei, vegan und somit natürlich frei von tierischen Fetten und Cholesterin. Bei über einem Dutzend leckeren Sorten bleibt da nur eine Frage: Welche nehmen wir heute? w tartex.de
Gebacken gekriegt
__ Manchmal muss es eben … Leberwurst sein? Nicht wirklich. Aber eben herzhaft, deftig, befriedigend, wie die Abendbrotstullen aus der Kinderzeit, wenn man so richtig hungrig nach Hause kam. Hier kommt die Brotzeit von Tartex ins Spiel: Denn dank der ausgewogenen, rein pflanzlichen Aufstriche aus der Rezepturschmiede im Schwarzwald kom-
__ Barnhouse sind die Crunchy (Barnhouse-typisch ›Krunchy‹)-Spezialisten unter den Bio-Pionieren. Seit Sina Nagl und Neil Reen 1979 noch in der heimischen Küche die ersten Knuspermüslis für die ersten Münchner Bio-Läden produzierten, ist ihre Begeisterung für die ursprünglich britische Cerealien-Spezialität ungebrochen. Kein Wunder, dass sie mit allen fühlen, die ihr Krunchy am liebsten immer bei sich hätten: Deshalb gibt es die Krunchy-Riegel bei Barnhouse eben auch handwerklich knusprig gebacken, in idealer Portionsgröße für Schule, Büro und unterwegs. Apropos unterwegs: Unlängst traten die Krunchy-Riegel von Barnhouse sogar in einer Nebenrolle im Kinofilm ›Ich bin dann mal weg‹ auf. w barnhouse.de
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How To Change The World __ 1971 segelt eine Gruppe engagierter Leute mit einem kleinen Boot in eine Atomtestzone vor der Küste Alaskas – eine Protestaktion, die begeistert inspiriert und die Welt verändert: So beginnt die Geschichte von Greenpeace. Diese Doku folgt den Akteuren durch all ihre Höhen und Tiefen: spannend wie ein Thriller und bewegend wie ein Beziehungsdrama, durchdrungen vom Kolorit und Sound der Zeit. Als Bonus-Material gibt’s u. a. den 53-minütigen Dokumentarfilm ›Black Ice‹, die Geschichte der ›Arctic30‹, im Original mit deutschen Untertiteln.
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__ Selbst in grauen Betonwüsten können kleine Oasen gedeihen, davon sind die Macher der Seedballs überzeugt. In den Kugeln aus Lehm und Bio-Komposterde stecken sieben Samen: Blauer Lein, Schwarzkümmel, Kornblume, Goldmohn, Atlasblume, Amaranth, marokkanisches Leinkraut. Die Pflänzchen sind robust genug für den Groß(oder auch Kleinstadt-)Dschungel und erfreuen mit ihrer Blütenpracht: Einfach ein Plätzchen finden,
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GUT LEBEN
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Wer beim Peeling ans Pellen denkt, hat nicht ganz unrecht. Gepellt, oder vielmehr sanft entfernt wird dabei die oberste Hautschicht, die so genannte Hornschicht.
Weg mit dem Grauschleier Sanft geschrubbelt
__ Beim mechanischen Peeling wird – bitte sanft – gerubbelt: Mit Bürsten oder Massagehandschuhen, meist aber mithilfe von so genannten Peelingkörpern. Schon im Ägypten der Pharaonen wurde so die Haut hübsch gerubbelt.
Zart und frisch
__ Im Idealfall ist die Haut nach einem Peeling zart und glatt, frisch, rosig und gut durchblutet. Das Hautbild wird verfeinert, die Poren geöffnet, Unreinheiten so vorgebeugt. Gleichzeitig soll die Hauterneuerung angeregt werden.
Mit Gefühl
__ Ist das Peeling angenehm? Wie sanft oder wie kräftig habe ich es gerne? Spannt die Haut unangenehm und ist sie gar gerötet oder fühlt sie sich glatt, klar und erfrischt an? Beim Peelen ist weniger im Zweifelsfall mehr. Übrigens: Nur gesunde, intakte Haut darf gepeelt werden, auch wer rote Äderchen, eine so genannte Couperose hat, lässt diese Hautpartien beim Peelen aus. Ungefähr ein bis zwei Mal in der Woche kann ein Peeling auf dem Programm stehen, je nachdem, wie robust oder sensibel die Haut ist.
Logisch, dass die zarte Haut im Gesicht nicht mit groben und scharfkantigen Schleifkörpern traktiert wird. Für ein Körperpeeling, von dem besonders Knie und Ellenbogen profitieren, darf’s schon mal etwas rustikaler sein.
No go – Mikroplastik
__ Aus Erdölchemie hergestellt und katastrophal für die Umwelt sind die synthetischen Schleifkörper, die in konventionellen Peelings eingesetzt werden: Denn sie gelangen als Mikroplastik in die Weltmeere und tragen so zu einem der großen Umweltprobleme unserer Zeit bei. Schon fast überflüssig zu erwähnen, dass der Einsatz von Mikroplastik in zertifizierter Naturkosmetik tabu ist.
Naturschön
Von hart bis zart
__ Schließlich bietet die Natur jede Menge geeignetes Material: Vermahlene Kerne wie Aprikosenkerne (z. B. Benecos) oder Olivenkerne (z. B. Martina Gebhardt) werden gerne genommen, ebenso wie Meersalz (z. B. Sensena) oder Heilerde (z. B. Alva). Dazu packen die Naturkosmetik-Hersteller noch pflegende pflanzliche Öle, die teils sogar das anschließende Eincremen überflüssig machen sollen, sowie Pflanzenextrakte – so macht Frühlingsputz doch richtig Spaß.
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KOSMETIK
__ Je gröber und scharfkantiger die Peelingkörper, desto intensiver der Effekt.
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Extrapr Power N AT Ü R L I C H G E H T N I C H T S Ü B E R F R I S C H E S B I O OBST UND GEMÜSE. ABER ETLICHE BESONDERS A N G E S AG T E B L ÄT TC H E N , W I L D K R ÄU T E R U N D › S U PERBEEREN‹ KOMMEN AUCH GERNE MAL ALS ›PÜLVERCHEN‹ IN SMOOTHIES ODER ÜBERS MÜSLI. DAFÜR GIBT ES GUTE GRÜNDE.
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Allein schon die Farben: sattes Frühlingsgrün, saftiges Dunkelrot. Damit könnte man Bilder malen – nein, doch lieber ein gesundes Frühstück zaubern. Pulverisierte Moringablätter oder Acaibeeren lassen nicht nur den Morgen-Smoothie gut aussehen. In ihnen stecken in komprimierter Form jede Menge Vitalstoffe, die den Körper bei seiner Arbeit unterstützen: Vollgas geben, sich konzentrieren, gesund bleiben. Und das bitte den ganzen Tag. VO N W E G E N S E K U N DÄ R:
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__ Ihre kräftigen Farben verdanken die Pulver sekundären Pflanzenstoffen. Anthocyane färben Acai- und Aroniabeeren violett, Carotinoide verleihen Gojibeeren und Hagebutten ihre orangerote Färbung. Die natürlichen Farbstoffe wirken antioxidativ und schützen so die Zellen vor freien Radikalen. Zu den Antioxidantien zählen neben den Farbstoffen auch die Polyphenole im Kakao oder die Catechine im Matcha-Tee. Auch grüne Pflanzen enthalten zahlreiche interessante Pflanzenstoffe. Die Glucosinolate in Broccoli und anderen Kohlarten sollen das Risiko verringern an bestimmten Krebsarten zu erkranken; der grüne Farbstoff Chlorophyll soll sich im Darm an bestimmte Stoffe binden und sie aus dem Körper schleusen können. Pflanzensterole, die zum Beispiel in Gerstengras stecken, können den Cholesterin-
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Große Vielfalt entdecken! AUS DER TÜTE IN DEN SMOOTHIE
spiegel senken. Dazu kommen Vitamine, Mineralstoffe und Proteine, sowie reichlich Ballaststoffe.
5 am Tag? Kein Problem __ Kein Wunder, dass die Deutsche Gesellschaft für Ernährung seit Jahren empfiehlt, fünfmal am Tag eine Handvoll Obst und Gemüse zu essen. Für manchen ›Normalesser‹ eine schwierige Mission. Für andere ein Kinderspiel: Immer mehr Menschen ernähren sich komplett vegetarisch oder vegan. Sie kennen sich oft bemerkenswert gut aus und achten bei Lebensmitteln darauf, was in ihnen steckt. Besonders interessant für sie sind Pflanzen, in denen besonders viele bioaktive Stoffe stecken. Medien und Marketingabteilungen prägten dafür den Begriff ›Superfoods‹. Und gerade die finden gerne auch als Power-Pulver ihren Weg in die Mixer der Nation. Aber, so eine berechtigte Frage, warum denn nicht zu frischem Obst und Gemüse greifen? Schließlich gibt es rund ums Jahr ein reiches Bio-Angebot.Tatsächlich können die Anbieter von Wildkräuter-, Frucht- und Superfoodpulvern gute Argumente für ihr Sortiment vorbringen.
Empfindliche Genüsse __ Etliche der angesagten Superfoods wachsen in Südamerika, Indien oder Afrika. Um frisch in deutsche Bio-Regale zu gelangen, müssten sie fliegen – und
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Superfoods Die Natur liefert uns mit wundervollen Früchten, Wurzeln und anderen Pflanzenteilen eine abwechslungsreiche Auswahl unterschiedlichster Zutaten, die für ihre hohen Nährstoffwerte gefragt sind. Sie eignen sich zur Verfeinerung von Säften, Smoothies, Desserts, Soßen oder Salaten. Eine natürliche, schonende Herstellungsweise ist garantiert.
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E R N Ä H R U N G S P H Y S I O LO G I S C H KÖ N N E N D I E B I O P Ü LV E R C H E N D U R C H AU S P U N K T E N , E N T H A LT E N S I E D O C H D I E G E S A M T E N V I TA L S TO F F E D E R P F L A N Z E I N I H R E M N AT Ü R L I C H E N V E R B U N D .
das geht aus ökologischen Gründen gar nicht. Auch etliches, was hierzulande wächst, zum Beispiel Sanddorn, Hagebutten oder Aroniabeeren kommt nicht frisch in den Handel, manches Grünzeug wie Weizengras würde ganz schnell ganz alt, beziehungsweise welk, aussehen. Und nicht jeder kann im Garten oder gar im Park Brennnesseln, Spitzwegerich & Co. zupfen.
ckengut erst bei normalem Druck tiefgefroren und dann unter Vakuum langsam wieder erwärmt. Das in den Lebensmitteln gebundene Wasser entweicht dabei als Dampf und wird abgesaugt. Die gefriergetrockneten Früchte und Kräuter behalten ihre Farbe, die ätherischen Öle, die den Geschmack ausmachen und die Nährstoffe. Das Vermahlen der getrockneten Superfoods macht die darin enthaltenen Vitalstoffe für den Körper besser verfügbar. Zudem lassen sich die Pulver hygienisch abfüllen und beim Zubereiten gut dosieren.
__ Ernährungsphysiologisch können die Bio-Pülverchen durchaus punkten,
enthalten sie doch die gesamten Vitalstoffe der Pflanze in ihrem natürlichen Verbund. Das ist wichtig, denn nur gemeinsam entfalten Antioxidantien, Mineralstoffe, Proteine und Ballaststoffe ihre volle Wirkung. Isolierte Einzelstoffe in Tablettenform hingegen haben sich Muntermacher und in Studien als oft wirkungslos oder gar Muskelmacher schädlich erwiesen. Zudem liegen die __ Neben den ›Grünen‹ und den ›FruchNährstoffe durch die Trocknung in kontigen‹ gibt es im Smoothie-Pulver-Regal zentrierter Form vor. Schließlich besteweitere interessante Entdeckungen zu hen Obst und Gemüse zu 80 bis 95 Promachen. Matcha, Kakao und Guarana zent aus Wasser. Die restlichen Prozent enthalten von Natur aus Koffein und sind es, die in die Dose wandern: Ein regen Körper und Geist an. Besonders Teelöffel voll entspricht also schon eispannend für Veganer und/oder sportner Obst- oder Gemüsemahlzeit. Kein lich Ambitionierte: Auch rein pflanzliWunder, dass viele che Proteine lassen S E L B S T Bio-Kunden die nährsich, zum Beispiel HITZEEMPFINDLICHE stoffreichen Konzenmit Hanfsamen oder V I TA M I N E , E N Z Y M E U N D trate als Zusatz im SonnenblumenkerP R OT E I N E B L E I B E N Smoothie einer Nahnen, so konzentriert E R H A LT E N rungsergänzung in Tazuführen. Und beim blettenform vorzieMischen sind der Krehen (und trotzdem Stammkunden beim ativität keine Grenzen gesetzt: So entObst und Gemüse sind). stehen nicht nur jede Menge neue Geschmackserlebnisse, sondern es lassen Oft Rohkostqualität sich auch ganz individuell Kombinati__ Damit das so ist, kommt es natüronen für die individuellen Bedürfnisse lich auf schonende und werterhalzusammenstellen: Für die Haut, Detox, tende Herstellung an. Dabei bleiben die Muskeln, Vitalität usw. meisten Hersteller sogar bei Temperaturen unter 42 Grad. Selbst hitzeempSelbstverständlich findliche Vitamine, Enzyme und Proohne Pestizide teine bleiben erhalten und das Pulver __ Dass die Pülverchen von Bio-Pflanzen hat Rohkost-Qualität. Denn auch Kälte stammen sollten, ist eigentlich selbsttrocknet schonend. Dazu wird das Troverständlich. Denn schließlich würden
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Abwechslung ohne Verschwendung __ Ein weiterer ganz praktischer Vorteil, den gerade kleine Haushalte zu schätzen wissen: In gemahlener Form lässt sich eine Vielzahl von verschiedenen Früchten, Wildkräutern und Gemüsen bevorraten. Das sorgt für Abwechslung, fördert die Kreativität und beugt der Lebensmittelverschwendung vor, denn kühl und dunkel gelagert bleiben die Pulver lange haltbar. Oder auch nicht: Denn schließlich macht es jede Menge Spaß, immer neue Kreationen zu mixen und dabei auszuprobieren, was besonders gut tut. Hebt ein Löffelchen Rohkakao dem Morgenmuffel die Stimmung? Ist an einem nasskalten Tag eine Prise Spitzwegerich angezeigt? Und macht die ›Schlafbeere‹ Ashwagandha jetzt müde oder Lust aufs Bett?
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Extraprise Power
EXTRAPRISE POWER
ren Zutaten, aber auch mit Geräten wie sich in den hochkonzentrierten ProdukMixern und Saftpressen. Unternehmen ten auch eventuelle Rückstände konwie Raab Vitalfood, GSE-Vertrieb oder zentrieren – wer will so was vermixen? Gesund&Leben konzentrieAußerdem enthalten BioHOCHWERTIGE ren sich auf NahrungsergänObst und -Gemüse oft mehr der begehrten sekundären zungsmittel in Pulver- und LEBENSMITTEL Pflanzenstoffe wie PolypheTablettenform. Andere UnF Ü R F LÜ S S I G E nole. Das liegt daran, dass ternehmen widmen sich eiMAHLZEITEN. sich Bio-Pflanzen mit ihrer nem Superfood, so zum Hilfe gegen Schädlinge und KrankheiBeispiel Aronia-Original, zu deren umten schützen. fangreichem Aronia-Sortiment auch ein Aronia-Pulver gehört, oder die BaobabKompetenz in Bio Pioniere von Baola. Erweitert wird die__ Superfoods gab es im Bio-Laden ses Angebot jüngst durch junge, hippe schon immer, auch wenn sie noch nicht Unternehmen, deren Gründer meist so genannt wurden. So beliefert Keimüberzeugte Veganer und Smoothie-Miling Naturkost seit über 30 Jahren Rohxer sind. Sie heißen 5 Jahreszeiten, Lebekostfans mit Trockenfrüchten und weitepur, Feinstoff oder Berlin Organics und
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verstehen ihre Produkte nicht als Nahrungsergänzung, sondern als hochwertige Lebensmittel für flüssige Mahlzeiten.
Sowohl als auch __ Ob man lieber Frisches oder Pulver in den Smoothie tut, ist übrigens keine ›entweder-oder‹-Frage. Die Antwort lautet: Sowohl als auch. Als Basis dienen frische Früchte der Saison und dann wird verfeinert. Die Kombinations- und Genussmöglichkeiten sind nahezu unendlich. Und mit dem Smoothie-Bowl, dem Smoothie, der gelöffelt und nicht getrunken wird, klopft bereits der nächste Trend an die Tür. r LEO FRÜHSCHÜTZ
MENSCHEN, ZAHLEN, THEMEN
DAUERBRENNER GENTECHNIK
Gentechnik enttäuscht bei Soja Bessere Ernten und höheres Einkommen – diesem Versprechen glauben viele Landwirte, die gentechnisch verändertes Saatgut kaufen. Dafür bezahlen sie auch mehr, einschließlich der Lizenzgebühren auf die patentierten Gentech-Pflanzen. Doch das Ergebnis ist mitunter enttäuschend, wie neue Zahlen aus Brasilien zeigen. Gentechnisch veränderte Sojavarianten schnitten dort in der letzten Saison schlechter ab als konventionelle Sorten. Sowohl bei den Erträgen als auch beim Profit konnten die Monsanto-Sojapflanzen ›Intacta‹ und ›RoundupReady‹ nicht mit den herkömmlichen mithalten, wie Ökonomen der Universität Sao Paulo berechneten. Die gentechnische Soja ist resistent gegen das Unkrautvernichtungsmittel ›Roundup‹ – Wirkstoff ist das umstrittene Glyphosat. ›Intacta‹ sondert zudem dank eingebauter Bakteriengene ein Insektengift ab (Bt). Die Forscher hatten die Zahlen von über 250 Sojafarmern in verschiedenen Bundesstaaten erhoben, wie die Zeitung Valor Economico berichtete. Die in Nord- und Südamerika produzierten Gentech-Sojabohnen landen in den Futtertrögen der europäischen und asiatischen Fleischindustrie. r DANIEL HERTWIG Mehr zu Gentechnik-Soja: w keine-gentechnik.de/dossiers/soja/
Bioboom
Fleischatlas 2016: Die Industrialisierung schreitet weiter voran Der Fleischatlas Deutschland Regional 2016 liefert detaillierte Informationen zu Fleischerzeugung und Fleischkonsum sowohl in Gesamtdeutschland als auch in den 16 Bundesländern. Die Zahlen, die für den gemeinsam von der Heinrich Böll Stiftung und dem BUND herausgegebenen Atlas zusammengetragen wurden, sind nicht ermutigend. Auf der einen Seite wünschen sich Verbraucher eine bäuerliche und tiergerechte Landwirtschaft und sind bereit, dafür auch tiefer in die Tasche zu greifen. Die Aufmerksamkeit für vegan/vegetarische Ernährung lenkt den Blick auf die Risiken und Nebenwirkungen der Fleischerzeugung. Nicht zuletzt die Bio-Branche trägt zu einer positiven Entwicklung in Sachen Tierwohl
bei. Dennoch: Die Entwicklung hin zu Massenproduktion und Megaställen sei ungebrochen, so die Autoren. Immer weniger Betriebe hielten immer mehr Tiere, die Preise, die die Erzeuger erzielen, sinken. Auch die Umweltfolgen wie Ammoniakemissionen und Belastung des Trinkwassers würden massiver, die Abhängigkeit von Futtermittelimporten, zum Beispiel gentechnisch erzeugtem und mit dem umstrittenen Breitbandherbizid Glyphosat behandeltem Soja aus Südamerika verstärke sich. Der Fleischatlas Deutschland Regional 2016 kann bei der Heinrich Böll Stiftung bestellt oder heruntergeladen werden. w boell.de/fleischatlas w bund.net
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Züchtungsinitiative für Sojaanbau in Deutschland Die Nachfrage nach Bio-Sojabohnen, wertvoller Lieferant für pflanzliches Eiweiß, steigt. Der Sojaanbau in Deutschland steckt allerdings noch in den Kinderschuhen. Das liegt nicht zuletzt daran, dass zu wenig standortangepasste, kühleresistente Sorten zur Verfügung stehen. Gemeinsam mit der Landessaatzuchtanstalt der Universität Hohenheim startet der Freiburger Tofuhersteller Taifun eine Soja-Züchtungsinitiative und setzt dabei auf einen ungewöhnlichen Weg: Gesucht werden tausend Gärtner, egal ob Hobbygärtner, Erwerbsgärtnerei oder Landwirte, die 2016 auf sechs Quadratmeter Fläche Sojabohnen anbauen und anschließend Proben ihrer Ernte zur wissenschaftlichen Auswertung zur Verfügung stellen. Tausend Stämme aus zwanzig verschiedenen Sorten sollen so an möglichst vielen verschiedenen Standorten unter unterschiedlichen Bedingungen wachsen.
Die Forscher erhoffen sich, mit Hilfe dieser Erkenntnisse aus den besten Sorten und Stämmen – selbstverständlich gentechnikfrei – neue Sojasorten züchten zu können. Diese sollen nicht nur hierzulande gut gedeihen, sondern auch ernährungsphysiologisch hochwertig sein und sich als Ausgangsbasis für die Herstellung von Tofu & Co eignen. Auf der Projektwebsite haben sich bereits Hunderte von Gärtnern angemeldet. Taifun und die Uni Hohenheim stehen den Teilnehmern während des gesamten Versuchsablaufs beratend zur Seite und gewähren Einblicke in den Sojaanbau, Züchtungsmethoden und vieles mehr. Die Bewerbungsfrist läuft noch bis zum 28. Februar.
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Bioboom Heft 70 Frühling 2016 bioboom.de
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LESERBRIEFE
ser schmeckt als das vom Turbogeflügel: umso erfreulicher! E. MARTINI per E-Mail
ZU: ›WARUM UNS BIO BESSER SCHMECKT‹
Darum geht es nicht
__ Grundsätzlich halte ich es für müßig, über die Geschmacksfrage zu diskutieren. Vor einiger Zeit fragte uns die kleine Tochter von Freunden: ›Warum kauft ihr eigentlich immer nur Bio? Das schmeckt doch gar nicht besser!‹ Da muss ich ihr beipflichten: Die pestizidverseuchten Discounter-Weintrauben müssen im Aroma den AIAB-zertifizierten nicht nachstehen. Aber darum geht es uns HardcoreÖkos doch gar nicht in erster Linie! Sondern um das ›Gesamtpaket‹, um all das, was ›Bio‹ vor ›Konventionell‹ auszeichnet: von den Anbau- und Tierhaltungsbis zu den Arbeitsbedingungen. Wenn das Brustfilet vom langsam gewachsenen Hähnchen dann auch noch tatsächlich bes-
ZU: ›WASSER FEIN WIE WEIN‹
Luxus
__ So fein das Wasser auch sein mag: Im Vergleich zu Leitungswasser ist und bleibt Mineralwasser ein teurer und meiner Meinung nach überflüssiger Luxus. S. MEYER , per E-Mail
Risiko __ Ein interessanter Artikel, ich hätte mir aber gewünscht, dass noch mehr auf die Risiken von Wasser aus dem Hahn hingewiesen wird. Zum Beispiel durch Nitratbelastung und chemische Rückstände. G. FREIMANN, per E-Mail
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Geschmack
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LESER
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Das kulinarische Leben ist bunt. rANNETTE SABERSKY
KOLUMNE
__ Nachdem vor einem Jahr unsere Kolumne zum Thema ›Regional essen‹ in Bioboom erschienen war, hagelte es ein paar böse Briefe. Die Leserinnen und Leser monierten, dass der von mir (ganz privat) gezogene Einkaufsradius von 100 Kilometern zu eng sei. Eine Leserin fragte, ob ich denn das Eis, zu dem mich meine Freundin einlade, erst einem Grenzcheck unterziehen würde? Und ob dem Bauern in Madagaskar geholfen wäre, wenn wir keinen Pfeffer von dort mehr essen würden? Mitnichten. Natürlich genieße ich das Eis mit der Freundin ohne jegliche Rückversicherung in vollen Zügen. Und auch das Steak wird bei uns stets ordentlich gepfeffert (die Erdbeeren aus dem Garten ebenfalls, aber nicht so doll). Ich finde eine eingefleischte buy-German-Mentalität oder irgendwelchen Lokalpatriotismus sogar ausgesprochen unangenehm. Ich bin auch kein ›Bio-Deutscher‹, von dem ich kürzlich erstmals in der Zeitung las. Gemeint ist wohl jener Deutsche, der so verwurzelt und urdeutsch ist wie das Bier, in dem laut demnächst 500-jährigen Reinheitsgebot nur Wasser, Hopfen und Malz etwas verloren haben. Doch in mir kam sogleich ein anderes Bild auf: das eines Konsumenten, der konsequent spaßbefreit die Bio-Versorgung aus ausschließlich heimischen Zutaten organisiert. Also, das war mit dem Einkaufsradius nicht gemeint. Wenn wir Bio-regional kaufen dann vor allem deshalb, weil wir
die heimische Öko-Landwirtschaft unterstützen möchten, Transportwege vermeiden und leckeres, weil reif geerntetes Gemüse und Obst essen wollen. Nicht mehr und nicht weniger. Natürlich werden auch in unserer Küche viele Lebensmittel verwendet, die aus anderen Regionen, Ländern und Kontinenten kommen. All jenes, das wie Tee, Kaffee, Reis, Quinoa, Orangen, Zitronen, Bananen und eben Gewürze hier nicht wächst, einfach lecker ist und somit unsere Mahlzeiten bereichert. Denn: das Leben ist bunt, auch das kulinarische. Und es wird täglich bunter. Die Flüchtlinge, die tagtäglich zu uns kommen, bringen ihre eigene Kultur und Esskultur mit und lassen uns daran teilhaben. Schon veranstalten verschiedene Convivien, die regionalen Gruppen der Organisation Slow Food, Genussabende, an denen Flüchtlinge und hiesige Bewohner gemeinsam kochen und essen. In Schulen gibt es Multikulti-Kochabende mit Schülern und Lehrern, und so gelingt manche Annäherung ganz genussvoll. In vielen Ortschaften werden nicht zuletzt Welcome-Treffen veranstaltet, zu denen die Bewohner Lebensmittel mitbringen und Flüchtlinge damit kochen. Entstehen tut da gerade so etwas wie Esskultur hoch zehn. Denn einen kulinarischen Multikulti-Mix gibt es bei uns seit langem. In jeder kleineren und größeren Stadt findet man seit Ewigkeiten türkische Gemüseläden – manchmal mit reichhaltigem Bio-Angebot – in denen
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wir gern schnell etwas einkaufen, wenn die Bio-Lieferung zu Hause alle ist oder überraschend Besucher kommen. Beim Portugiesen genehmigen wir uns ab und an kleine, mit Vanille gefüllte Törtchen, die oberlecker sind. Und auf dem Markt holen wir uns am italienischen Pastastand gefüllte Teigtaschen, Oliven und Pesto. Trotzdem bleibe ich bei Grundnahrungsmitteln wie Gemüse, Milch, Käse und Wurst bei meinem selbst gesteckten Einkaufs-Radius, möchte ›von hier‹ kaufen, was hier gedeihen kann. Neulich entdeckte ich Bio-Sonnenblumenkerne aus China, Bio-Hirse aus Osteuropa und Bio-Tofu aus Kanada. Und Bio-Amaranth. Aus Deutschland. Ein klarer Fall von kulinarischer Integration. w bio–food–tester.de
ANNette SAbersKY ist Ernährungswissenschaftlerin und Journalistin. Und sie ist die Bio-Food-Testerin: Mit ihrem Blog nimmt sie wöchentlich Neues, Interessantes oder auch mal Fragwürdiges aus der Welt der Bio-Lebensmittel unter die Lupe.
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„Alte Bekannte neu verpackt.“
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Alles aus einem Guss. Leichte Sahne-Alternativen liegen schwer im Trend. Natumi hat gleich vier davon! Alle vier erobern die Küche jetzt im schlanken Tetra Edge mit knackig-frischem, neuen Design. Sie liegen gut in der Hand, sind sauber auszugießen und können leicht wieder verschlossen werden.
So lecker und vielseitig wie Sahne. Die bewährten, leckeren Rezepturen haben wir nicht verändert. Hafer Cuisine und Dinkel Cuisine verfeinern mit ihrer angenehm nussigen Note Suppen, Saucen, Gemüsegerichte, Dips, Desserts und Kuchen. Reis Cuisine ist glutenfrei und daher ideal für Allergiker. CreSoy lässt sich aufschlagen wie echte Kuhmilchsahne und ist perfekt für Mousse und Eis. • 100 % pflanzliche „Sahne“ • Natürlich-milde Süße ohne Zuckerzusatz • Nur 8 % Fett (CreSoy 16%) • Hafer und Dinkel Cuisine aus deutschem Bio-Vollkorn • Bio-Soja garantiert gentechnikfrei • Von Natur aus frei von Laktose, Milcheiweiß und Cholesterin
Natumi GmbH • Gierlichsstr. 17 • 53840 Troisdorf • www.natumi.com Anja Wilhelm • Telefon 02241 / 2567-124 • anja.wilhelm@hain-celestial.eu