BIOBOOM.DE
W I N T E R 2020 | G R AT I S
DAS MAGAZIN FÜR KOPF UND BAUCH
Essen besser machen
Schluss mit »business as usual« Gewinnen KO C H B Ü C H E R → Deftig vegan → Vegan backen
Ortstermin
Grenzenlos solidarisch Stimmungsmacher
Weihnachtliche Gewürze Wintermantel für die Haut
Pflege für Körper (und Seele)
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Vollreife Beeren, fruchtige Apfelstückchen und Orangenschalen sowie Hibiskus und Süßholz verleihen dieser harmonisch abgestimmten dennree Tee-Komposition ihren fruchtig-aromatischen Geschmack. Bioboom Winter 2020
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Anders handeln – anders kaufen Es sieht nicht danach aus, als würden wir schnell wieder zum »business as usual« zurückkehren können, so sehr wir uns das in vieler Hinsicht wünschen. Und es sieht sogar danach aus, als könnte der Einzelhandel wieder ähnlichen Stresstests unterworfen werden wie im Frühjahr. Wir wissen heute, dass gut gefüllte Regale im Handel keine Selbstverständlichkeit sind. Wir wissen aber auch, dass es in erster Linie die gierigen und unsolidarischen Hamsterkäufe waren, die diese Lücken verursacht haben und die jetzt, wo ich diese Zeilen schreibe, gerade wieder losgehen (noch mehr Klopapier? Ich versteh’s nicht!). Klar ist, eine Rückkehr zum »business as usual« im Einzelhandel ist nicht wünschenswert. Die Strukturen des »normalen« Lebensmittelhandels hierzulande lassen einiges zu wünschen übrig. Dabei geht es weniger um regional oder global, groß
oder klein, sondern um nachhaltig oder nicht-nachhaltig, fair oder unfair. Birgit Schumacher stellt mögliche Schlüsse aus der Corona-Krise vor. Wie Handel mit Lebensmitteln anders gehen kann, das zeigt die Solidarische Landwirtschaft 42 in Frankfurt, die Kristin Kasten besucht hat. Natürlich frage auch ich mich, warum Kartoffeln aus Zypern oder Israel importiert werden müssen, aber »Deutsche, kauft deutsche Zitronen«, wie Kurt Tucholsky einst spottete? Speziell auf Zitronen würde
ich nur ungern verzichten. Ebenso wenig auf Gewürze wie Zimt, Vanille oder Kardamom, die ganz klassisch für Weihnachtsstimmung sorgen und die wir Euch in diesem Heft ausführlich vorstellen. Apropos Weihnachtsbäckerei: Ich plane, etliches aus unserem veganen Backbuch-Tipp in diesem Heft direkt auszuprobieren. Ich könnte mir vorstellen, dass ich nicht die einzige bin, die sich so ein Standardwerk gewünscht hat, denn warum sollten wir Extrawürste backen, wenn doch alle mit einem veganen Backwerk glücklich werden können? Die nächste Bioboom-Ausgabe erscheint im Februar 2021. Ich wünsche Euch allen eine fröhliche, entspannte und gesunde Advents- und Weihnachtszeit und bereits jetzt einen guten Rutsch ins neue Jahr!
Inhalt 6
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Einstieg
6 Thema
Essen besser machen Kein zurück zu »business as usual«
12 Ortstermin Grenzenlos solidarisch u Besuch bei der Solawi42 Z in Frankfurt
18 Kochen →
GEWINNEN
Geht doch! »Deftig vegan« → Kartoffelknödel mit Pilzragout
20 Grüner Weihnachtsmarkt
34 Gelesen, gesehen, gehört
22 Kochen → G E W I N N E N V on Apfeltarte bis Zwiebelkuchen
37 Bio-Mehrwertmacher
»Vegan backen von A bis Z« → T ahini-Schoko-Doppeldecker
Die Rebenretter
38 Impressum/Vorschau
24 Grüner Weihnachtsmarkt → GEWINNEN
26 Warenkunde Stimmungsmacher Weihnachtliche Gewürze
30 Update Naturkosmetik Wintermantel für die Haut Reichhaltige Körperpflege
E d i t or i a l
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D I E » G E N E R ATI O N W I R T S C H A F T S W U N D E R « KO N N T E S I C H N O C H G U T D A R A N E R I N N E R N , W I E E S WA R , A L S E S N I C H T S Z U E S S E N G A B . SIE GENOSS DIE FÜLLE IN VOLLEN ZÜGEN.
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Essen besser machen
KEIN ZURÜCK ZUM »BUSINESS AS USUAL« The m a
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Corona hat den Blick geschärft: Unsere Konsumwelt ist instabil und ungerecht, Großstrukturen und globalisierter Welthandel sind fragil. Vier Lehren aus einer schwierigen Zeit. Die meisten Geschäfte und alle Restaurants geschlossen, ebenso Kitas und Schulen. Wochenlanges Arbeiten im HomeOffice, äußerst eingeschränkter Kontakt zu Kollegen, Nachbarn, Freunden, ja sogar Verwandten. Ein Virus schränkte unser aller Leben in nicht für möglich gehaltener Weise ein – und tut es immer noch. Man trägt Maske und desinfiziert sich, hält unnatürlich großen Abstand bei Treffen, Gesprächen, Besprechungen. Das kulturelle Leben schrumpft auf ein Minimum. Die Welt um uns herum, ja sogar das eigene Land gleicht einem Flickenteppich aus Risikogebieten. Nichts ist mehr so wie es einmal war.
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Immerhin beruhigt da der Anblick der gut gefüllten Lebensmittelregale. Und die Erkenntnis aus dem Frühjahr, dass in Deutschland niemand hungern musste. Lediglich Engpässe, zum Beispiel bei Hefe, Mehl, Pasta entstanden, nicht zuletzt verursacht durch Hamsterkäufe in ungeahntem Ausmaß. Trotzdem hat der Shutdown im Frühjahr die Fehler und Schwachstellen unseres Lebensmittelsystems gnadenlos offengelegt. Die Corona-Krise hat den Blick geschärft für die Risiken unserer globalisierten Warenwelt. Es wird höchste Zeit, uns zu fragen, wie wir leben und was wir ändern wollen.
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Corona hält uns den Spiegel vor
E I N E RU N D U M DI E U H R F U N K T ION I E R E N DE V E R S ORGU NG M I T L E B E N S M I T T E L N AU S A LLER W E LT I S T N IC H T S E L B ST V E R STÄ N DL IC H
Das Gefühl der Sicherheit hat einen Knacks bekommen. Die meisten Deutschen spürten zum ersten Mal: Eine rund um die Uhr funktionierende Versorgung mit Lebensmitteln aus aller Welt ist nicht selbstverständlich. Lieferketten reißen, wenn Grenzen geschlossen werden. Nicht nur der stetige Zustrom von Waren aus anderen Ländern und Kontinenten ist dann gefährdet, sondern auch der Zustrom an billigen Arbeitskräften. Dass unsere Spargel-, Erdbeer- oder Gurkenernten in Gefahr sind, wenn die routiniert und preiswert arbeitenden Hilfskräfte aus Osteuropa nicht einreisen können, hatte kaum jemand auf dem Schirm. Damit wir weiter mit Obst und Gemüse versorgt wurden und die Landwirte ihre Ware nicht auf dem Feld vergammeln lassen mussten, erlaubte die Bundesregierung am Ende, trotz geschlossener Grenzen Erntehelfer einfliegen zu lassen. Die Abhängigkeit von billigen Arbeitskräften zeigte und zeigt sich noch deutlicher in der Fleischindustrie. 2019 wurden laut Statista in Deutschland etwa 55 Millionen Schweine geschlachtet – über die Hälfte davon in Betrieben, die zu den drei Großkonzernen Tönnies, Vion und Westfleisch gehören.
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In den gigantischen Schlachtfabriken arbeiten fast nur noch Männer aus Osteuropa. Das verschachtelte Subunternehmertum führte zu der absurden Situation, dass Firmenchefs den Gesundheitsämtern tagelang weder Namen noch Adressen möglicherweise infizierter Mitarbeiter nennen konnten. Und Infektionen gab es reichlich – nicht zuletzt, weil die Schlachter und Zerleger in überfüllten Unterkünften wohnen. Diese Zustände sind seit Jahren allgemein bekannt, gekümmert hatte das kaum jemanden. Erst die Corona-Ausbrüche haben die unwürdigen Bedingungen zumindest für eine Zeit in den Fokus der Aufmerksamkeit gerückt. Auf die dramatische Infektions-Anfälligkeit des Systems wies Achim Spiller, Professor am Department für Agrarökonomie und Rurale Entwicklung der Uni Göttingen, übrigens bereits Mitte März hin: »Die Schlachtindustrie könnte stärker gefährdet sein, weil hier viele prekär Beschäftigte tätig sind, die in Gemeinschaftsunterkünften für ausländische Leiharbeitskräfte untergebracht sind.« Spillers vorausschauende Prognose sollte sich schnell bewahrheiten: Einige der großen Schlachthöfe mussten wochenlang geschlossen werden.
M I T E I N E R G E ST E IG E RT E N H E I M I S C H E N L A N DW I RT S C H A F TL IC H E N P RODU K T ION B E S S E R AU F G E S T E L LT FÜR KRISENZEITEN
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Weg von anfälligen Strukturen, hin zu mehr Regionalität
Die Ernährungswirtschaft muss deshalb weg von anfälligen Megastrukturen und sich wieder stärker einer robusteren Regionalwirtschaft mit kleineren Kreisläufen und mehr Nahversorgung zuwenden – sowohl in der landwirtschaftlichen Versorgung als auch bei der Verarbeitung. Statt Großbetriebe mit intransparenten Firmenstrukturen gilt es, einen regionalen Mittelstand vor Ort zu fördern oder auch wieder aufzubauen: Mühlen, Molkereien, Schlachtbetriebe, Käsereien, verarbeitende Betriebe. Die Bio-Branche zeigt, wie es gehen kann: Hier liegt Obst und Gemüse von lokalen Landwirten im Regal, gibt es in der Kühltheke Milch und Joghurt von regionalen Molkereien. Auch bei vielen anderen Produkten wie Getreide, Mehl, Aufstrichen, Saft oder Bier gibt es langfristige Verträge zwischen produzierenden Betrieben und ihren Lieferanten aus der Region. Das gibt beiden Seiten Sicherheit, schafft Vertrauen, hält Arbeit und Wertschöpfung im Land. Und der Verbraucher bekommt das, was er sich seit Jahren immer mehr wünscht: regional erzeugte Lebensmittel. Die Corona-Krise hat diesen Trend noch verstärkt. Das zeigen zwei Verbraucherbefragungen aus dem April und Juni 2020, die ein Göttinger Wissenschaftlerteam um Prof. Spiller durchgeführt hat und deren jüngste Ergebnisse Mitte September vorgestellt wurden. »Im Vergleich zur Befragung im April gewinnen Nachhaltigkeitsaspekte wie weniger Plastikverpackung, Tier-, Umwelt- und Klimaschutz, gesunde Lebensmittel und Regionalität beim Einkauf für mehr Befragte an Bedeutung.« Dabei spielt
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ganz klar der Sicherheitsaspekt eine Rolle: Mit einer gesteigerten heimischen landwirtschaftlichen Produktion für Krisenzeiten besser aufgestellt zu sein. Allerdings zeigt die Studie auch: Diesem Bedürfnis nach einer Versorgungssicherheit steht ein steigendes Preisbewusstsein bei den Verbrauchern gegenüber, im Klartext: Billig sollen die Lebensmittel auch sein. Die zwangsläufig höheren Preise für regionale Lebensmittel müssten deshalb besser kommuniziert werden, so die Wissenschaftler – zum Beispiel mit Hinweisen auf die Frische und die Geschmacksbesonderheiten. Die gute Nachricht: Bei direkten Kontakten fällt es uns leichter, höhere Preise zu akzeptieren. Wer seinen Bäcker kennt und dessen Arbeit schätzt, kauft dort ein, auch wenn es im Supermarkt-Backshop billiger ist. Wer als Metzger seinen Kunden erklären kann, woher das Fleisch in der Auslage kommt und dass das Tier ein gutes Leben hatte, wird keine Probleme haben, die höheren Kilopreise rechtfertigen zu müssen. Und wer sein Gemüse vom Bauern in der Nähe bezieht, vielleicht sogar Mitglied einer Solidarischen Landwirtschaft ist (mehr dazu ab Seite 12), weiß sein Geld gut angelegt. Nach Angaben des Netzwerks Solidarische Landwirtschaft nahmen seit März 2020 sowohl das Interesse an einer Mitgliedschaft als auch die tatsächlichen Mitgliederzahlen deutlich zu. Auch der Boom der Abokisten bei Bio-Bauern zeugt von dem Wunsch nach direktem Kontakt zum Erzeuger – und ist ein hoffnungsvolles Signal dafür, dass viele Menschen es nicht bei Lippenbekenntnissen haben bewenden lassen.
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Der globale Handel muss fairer werden
U N F A I R E H A N DE L S P R A K T I K E N S I N D T E I L E I N E S » NOR M A L E N « W I RT S C H A F T S S Y S T E M S , I N DE M G RU N D S ÄT Z L IC H M Ö G L IC H S T KO S T E NGÜ N S T IG P RO D U Z I E RT U N D V E R K AU F T W E R DE N S OL L
Bei aller aufkommenden Besinnung auf heimischen Anbau und regionale Handelsstrukturen: Der Mensch lebt nicht nur von Kräutertee und Marmelade, heimischen Äpfeln und Kartoffeln, Haferflocken und Brot. Morgens eine Tasse Kaffee und ein Brötchen mit Schoko-Aufstrich, in der Frühstückspause eine Banane, zum Mittag dann ein Reisgericht, fein abgeschmeckt mit Ingwer und Kokosmilch: Ganz ehrlich, wer von uns wollte auf die globalisierte Warenwelt komplett verzichten? Müssen wir ja auch nicht – allerdings sollten wir uns auch der Menschen auf der anderen Seite der Warenkette bewusst sein. Allzu oft werden für preiswerten Kakao, Kaffee, tropische Früchte und andere Produkte Menschenrechte missachtet, die Umwelt geschädigt, Hungerlöhne und Dumpingpreise gezahlt. Unfaire Handelspraktiken sind Teil eines »normalen« Wirtschaftssystems, in dem grundsätzlich möglichst kostengünstig produziert und verkauft werden soll. In der Bio-Branche achten viele Verarbeiter auf faire Wirtschaftsbeziehungen im globalen Handel. Das erwies sich zu Corona-Zeiten als wichtiger denn je, denn
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in vielen Ländern der Welt gab es zwar auch einen Lockdown, aber kein Kurzarbeitergeld, keine Wirtschaftshilfen oder andere staatliche Unterstützung. Für die Landwirte oder Kooperativen im globalen Süden war es da Gewinn und Beruhigung, solidarische Unternehmen am anderen Ende der Welt auf ihrer Seite zu wissen, die bei Lieferverzögerungen oder gar -ausfällen kompromissbereit reagieren – auch wenn sie selbst finanziell manchmal dabei draufzahlten. Die Vorstandsvorsitzende des Forums Fairer Handel, Andrea Fütterer, beschreibt den Unterschied so: »Fair-Handelsunternehmen wollen die Krise gemeinsam mit ihren Partnern überstehen und nicht auf deren Kosten.« Von der Politik fordert sie, dass solche zukunftstauglichen und dem Gemeinwohl verpflichteten Handelspraktiken zur Leitlinie einer neuen Wirtschaftspolitik nach Covid-19 gemacht werden. Ein wichtiger erster Schritt dazu wäre ein starkes Lieferkettengesetz, das deutsche Unternehmen dazu verpflichtet, Menschenrechte zu achten, Umweltzerstörung zu vermeiden und bei Schäden zu haften – auch, aber nicht nur im Lebensmittelbereich.
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Auf das Wesentliche zurückbesinnen Die Vollbremsung des öffentlichen Lebens hatte auch etwas Gutes. Viele Menschen hierzulande hatten zwangsläufig viel Zeit. Zeit, die oft dazu genutzt wurde, aufzuräumen: den Kleiderschrank, das Wohnzimmerregal, den Keller, die Garage. Dabei kam viel Überflüssiges zum Vorschein. So wie wir damals die Wohnung ausmisteten, so ist es jetzt Zeit, unser Ernährungsverhalten zu entrümpeln und den Herausforderungen der Zukunft anzupassen. Rüsten wir uns schon mal für die nächsten Krisenzeiten – und zwar nicht unbedingt, indem wir unsere Vorräte aufstocken. Sondern indem wir uns auf das Wesentliche zurückbesinnen: auf eine gesunde Ernährung mit umwelt- und klimaschonenden Lebensmitteln und auf zukunftsfähige Wirtschaftsstrukturen.
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Jeder Einkauf und jedes Essen, ob mit Fleisch oder Tofu, ist längst ein Stück politischen Handelns. Denn jeder Griff ins Warenregal ist eine kleine Grundsatzentscheidung: Menschenwürde oder Ausbeutung, Tierwohl oder Massentierhaltung, ökologische Landwirtschaft oder Pestizide, Monokulturen oder Artenvielfalt, gegen Verschwendung hier und Hunger dort. Darum geht es. Nicht um Klopapier, nicht um Nudeln oder Hefe. Die sind, wir haben es erlebt, schnell ersetzbar.
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GRENZ
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ZENLOS Die Mitglieder der Solidarischen Landwirtschaft 42 in Frankfurt am Main erhalten ihr Gemüse von einem n ahegelegenen Bio-Bauernhof. Seit vier Jahren kooperieren sie darüber hinaus mit einer über 2000 Kilometer entfernten Olivenöl-Genossenschaft in Griechenland. Ein Widerspruch? Keineswegs.
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Der Geruch von nasser Erde, reifem Obst und frischem Gemüse wabert durch den alten Apfelweinkeller, der in einem Hinterhof im Frankfurter Stadtviertel Eschersheim liegt. An den Steinwänden stehen Holzregale, in denen sich Kisten mit Kartoffeln, Staudensellerie, Zwiebeln und Gurken aneinanderreihen. Alexis Passadakis legt drei Rucksäcke auf den Boden und nimmt einen Zettel in die Hand, der gut sichtbar auf einem Holztisch in der Mitte des Raums liegt. »530 Gramm Tomaten«, liest er und greift in eine gegenüberliegende blaue Kiste, in der sich knallrote Tomaten häufen. Neben allerlei Gemüse darf der Frankfurter sich heute auch drei Liter Apfelsaft und 100 Gramm Physalis einpacken. »Da freut sich mein 7-jähriger
Sohn, die kommen in seine Frühstücksbox für die Schule.« Alexis ist Mitglied der Solidarischen Landwirtschaft 42, kurz Solawi42. Das Prinzip ist einfach: Die Mitglieder strecken einem Bauernpaar das Geld für Saatgut, landwirtschaftliche Geräte und Löhne vor, teilen somit das wirtschaftliche Risiko des Erntejahres und erhalten im Gegenzug Gemüse frisch vom Feld.
Jeder zahlt, so viel er kann Deutschlandweit sind Solidarische Landwirtschaften im Trend. Im Netzwerk »Solidarische Landwirtschaft« sind bundesweit 301 Solawis verzeichnet. Tendenz steigend. In Frankfurt am Main liefert Bauer Arno Eckert vom Birkenhof im naheliegenden
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A L E X I S PA S S A D A K I S –
Solawi42-Anteilhaber im alten Apfelweinkeller – dem Obst- und Gemüsedepot.
Egelsbach jeden Mittwoch feldfrisches Gemüse, manchmal auch Obst, Saft und Eier in das Depot an der Eschersheimer Straße. Die Mitglieder haben dann bis Donnerstagabend Zeit, ihren Anteil abzuholen. Doch nicht jedes Mitglied zahlt den gleichen Preis für seinen Anteil. »Im Schnitt zahlen die Mitglieder momentan 80 Euro im Monat«, sagt Alexis. Wer wie viel zahlt, entscheidet sich in der »Bieterrunde«, die immer vor Beginn des Erntejahres stattfindet. Der Bauer stellt a llen Anteilsinhabern die Ausgaben für das kommende Jahr vor, woraus sich ein Durchschnittsbeitrag pro Ernteanteil ergibt. Jedes Mitglied bietet jedoch für seinen Anteil nur so viel, wie es kann. Ano nym. »Menschen mit höheren Einkommen werden aufgefordert, mehr zu zahlen«, sagt Alexis. Schließlich solle es auch untereinander eine Solidaritätskomponente geben. »Momentan haben wir 34 Ernteanteile und ich schätze, dass etwa 90 Personen das Obst und Gemüse konsumieren«, sagt Alexis, der die gut sieben Kilometer von seiner Wohnung ins Depot immer mit dem Fahrrad
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fährt. Der Politikwissenschaftler, der in Bonn, Berlin und Brighton studiert hat, ist seit vier Jahren Mitglied der Solawi42. »Beim Thema Welthandel spielen landwirtschaftliche Produkte eine große Rolle, weil sie aufzeigen, wie ungerecht unser Welthandelssystem ist«, sagt Alexis. Die Solidarischen Landwirtschaften seien ein guter Ansatz, der zeige, dass es trotz des Preisdrucks des Weltmarkts auch anders gehe.
Solidarisch produziertes Olivenöl Aus einer Satteltasche seines Fahrrads zieht Alexis einen 5-Liter-Kanister Olivenöl. »Auch die Olivenöl-Geschichte ist so ein Beispiel dafür«, sagt er und setzt sich auf einen der vielen Holzstühle, die auf dem Hof vor dem Eingang zum Keller stehen. Er nimmt den Kanister in die Hand und zeigt auf einen Aufkleber, der die Unterstützer in Deutschland zeigt, darunter auch die Solawi42. Die Geschichte der außergewöhnlichen Kooperation begann vor
vier Jahren. Damals organisierte der Politikwissenschaftler die erste OlivenölLieferung aus dem über 2000 Kilometer entfernten Dorf Daras in der Region Messenien. »Wenn man angesichts der Klima krise und des Zustands des globalen Ernährungssystems eine Alternative möchte, ist es natürlich primär eine lokale Form«, sagt Alexis, »aber Olivenbäume lassen sich hier eben nicht anbauen.« Deshalb gehe es darum, ökologische, faire und solidarische Infrastrukturen zu schaffen – wenn nötig auch über Deutschlands Grenzen hinaus. »Die Eurozonenkrise hat 2010 zu heftigen Verwerfungen geführt. Das Bruttoinlandsprodukt ist in Griechenland um 25 Prozent eingebrochen.« Danach hätten sich im Land Formen solidarischer Ökonomie entwickelt – auch im Bereich der Landwirtschaft. »Viele Leute sind aus den Städten zurück in ihre Dörfer gekehrt, so entstand ein Nährboden für etwas Neues.« In Daras haben sich mehrere Kleinbauern zusammengetan, um Olivenöl aus öko-
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logischer Landwirtschaft herzustellen. Das Öl trägt den Namen »Mazi« – »gemeinsam«. Partnergenossenschaften in Athen und Berlin kümmern sich um den Transport und alle steuerrechtlichen Fragen. Die Solawi-Mitglieder in Frankfurt zahlen fünfzig Euro für den Kanister Olivenöl. Davon gehen jeweils fünf Euro an die Genossenschaften in Athen und Berlin und 35 Euro direkt an die Hersteller. »Für die Bäuerinnen und Bauern ist das ein guter Deal«, sagt Alexis, »mittlerweile konnten sie sogar schon eigene Tanks und eine Presse kaufen, müssen also nichts mehr anmieten.« Genauso wichtig sei es, dass die Pflücker fair bezahlt werden. »Die Erntehelfer erhalten oftmals einen ultrageringen Lohn.« Die griechische OlivenölKooperative hingegen zahle faire Gehälter.
Ein Euro pro Liter für humanitäres Projekt Und es gibt noch einen weiteren solidarischen Aspekt: Die übrigen fünf Euro pro 5-Liter-Kanister gehen an ein humanitäres Projekt vor Ort. In diesem Jahr war es eine Bürgerinitiative auf Lesbos, die Jugendliche betreut, die im »Dschungel« von Moria lebten, also in den Büschen um das Camp herum. »Noch besser wäre es natürlich, wenn es ein Camp wie Moria gar nicht geben müsste«, sagt Marius, 27, der gerade den Ernteanteil für sich und seinen WGMitbewohner abholen will, »aber es gibt es nun mal«, daher unterstütze er das Hilfsprojekt gerne. Von seinem 5-Liter-Kanister, den er im letzten Jahr gekauft hat, seien noch zwei Liter über, darum habe er bei der letzten Lieferung im April ausgesetzt. Damals wur-
»Wenn man angesichts der
BIO
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Klimakrise und des Zustands des globalen Ernährungs-
BIO KOSTET UNS NICHT
systems eine Alternative möchte, ist es natürlich
Fotos: Vorherige Seite: Solawi42, diese Doppelseite: Kristin Kasten
primär eine lokale Form.«
ALLES EINE FRAGE DER PERSPEKTIVE Was im Regal oft nur ein paar Cent mehr kostet, bedeutet weniger Pestizide auf deinem Teller, faire Preise für unsere Bauern, mehr Vielfalt am Feld, regionale Arbeitsplätze, Unabhängigkeit von multinationalen Konzernen und erheblich weniger Klimaschäden. So gesehen gar nicht schlecht für ein paar Cent. www.sonnentor.com/esgehtauchanders
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den 2900 Liter innerhalb von drei Stunden verteilt. Einer, der gleich mehrere Kanister gekauft hat, ist David, 38, der über den Hof gelaufen kommt und bei Alexis stehenbleibt. »Wir bekommen das Öl erzeugernah geliefert, ohne Großhändler dazwischen. Alle Abläufe sind transparent und auch preislich liegt es voll im Rahmen«, sagt der Familienvater, der seit drei Jahren Mitglied der Solawi42 ist, »und schmecken tut es auch.« Alexis nickt, »es gab auch schon wieder viele Anfragen. Eventuell gibt es im November die nächste Lieferung.«
Saisonal limitierte Vielfalt
Fotos: Links (großes Bild) und rechte Seite: Solawi42, Links (kleines Bild): Kristin Kasten
Das Olivenöl müssen die Mitglieder der Solawi vorbestellen, ebenso wie den fair gehandelten Bio-Tee aus Indien, um dessen Lieferung sich ein Mitglied der Solawi immer kümmert. Die Lieferung vom Birkenhof hingegen kommt regelmäßig und ist jedes Mal eine Überraschung. »Ich habe hier eigentlich erst richtig gelernt, was regional und saisonal ist«, sagt David. »Bei Haferwurz wusste ich nicht mal, was das ist und Pastinake habe ich als Kind das letzte Mal gegessen«, sagt er und lacht. Alexis geht es ähnlich. »Postelein und schwarzen Rettich kannte ich vorher nicht.« Sein ganzes Ernährungsverhalten habe sich geändert. »Und ich verbringe mehr Zeit in der Küche, auch weil das Gemüse nicht in
Das Öl wird erzeugernah, ohne Großhändler dazwischen geliefert. Alle Abläufe sind für die Teilhaber transparent nachvollziehbar.
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SPÜRE DIE
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DES MONDES
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dem Maße gereinigt und makellos ist.« Der Geschmack mache die Mehrarbeit aber wieder wett. Die Essensplanung für die nächsten Tage beginnt bei Alexis in dem Moment, in dem er den Keller verlässt. Genauso ergeht es Daniela, 31, die ihre erste Saison dabei ist. »Aber ich finde das tatsächlich spannend, auch dass man herausgefordert wird, etwas Neues zu machen.« Im Winter habe es Winterportulak gegeben, »das ist ein Wintersalat, den ich aber noch nie im Laden gesehen hatte.« Er sei »super lecker« gewesen. Genauso wie der frische Spinat, der sogar ihren anfangs noch skeptischen Mann überzeugt habe. Woher die anfängliche Skepsis kam? Der Preis. »Es ist ja schon einen Ticken teurer. Aber ich mag es, zu wissen, wo mein Gemüse herkommt.« Zudem gebe es immer wieder Mails, in denen auch die Probleme des Bauernpaares thematisiert werden. »Im Supermarkt sieht man nur das makellose Gemüse, ohne zu wissen, was damit verbunden ist.«
Fair, nachhaltig, global Und so steigen die Mitgliederzahlen der Solawi42 stetig an. Momentan gebe es Bemühungen ein zweites Depot in einem anderen Stadtteil aufzumachen, sagt Alexis. »Das würde unsere Kapazitäten deutlich erweitern.« Bei fast allen Solawis in Deutschland gebe es Wartelisten, »auch wir haben eine Interessentenliste für das nächste Ern-
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tejahr.« Ob es dann neben dem Olivenöl und dem indischen Tee noch weitere ausländische Produkte geben wird, bleibt abzuwarten. »Die Bauern und Bäuerinnen aus Griechenland haben uns auch Oregano angeboten, aber da haben wir abgelehnt.« Kräuter könne man auch problemlos in Deutschland anbauen. Andere Ideen wurden hingegen bereits diskutiert, wie den Einkauf vom fair und nachhaltig produzierten Teikei-Kaffee, der mit dem Segelschiff aus Mexiko importiert wird. »Aber bislang hatte einfach noch niemand Zeit, sich darum zu kümmern«, sagt Alexis. Auch Alternativen zum griechischen Olivenöl wären denkbar. »Vielleicht entdeckt jemand eine lokale Bio-Sonnenblumenölproduktion, dann könnten wir das Olivenöl abschaffen.« Aber das sei noch Zukunftsmusik. Es gebe nur sehr wenige BioProduktionsorte in der Umgebung. »Die Lage ist desaströs«, sagt Alexis, »es gibt ein paar Leuchtturmprojekte, aber wir haben noch einen langen Weg vor uns.« Und so werden sich schon bald die nächsten Paletten mit solidarischem Olivenöl auf ihren Weg von Griechenland nach Frankfurt machen.
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KOCHEN
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rühren, aufkochen und 10 Minuten ohne Deckel kochen lassen. Die Speisestärke mit 2 EL kaltem Wasser verrühren und die Sauce damit binden. Vom Herd nehmen. · Während der Ragoutgarzeit für die Knödel reichlich Salzwasser in einem großen Topf aufkochen. Mit angefeuchteten Händen etwa acht 5 cm große Kugeln formen, diese etwas flach drücken und je 1 TL Brotwürfel als Füllung darauf geben. Gut verschließen und die Knödel rund formen. Ins kochende Wasser geben, die Hitze reduzieren und die Knödel bei kleiner Hitze 10–15 Minuten gar ziehen lassen. · Das Pilzragout erhitzen und abschmecken. Die Knödel aus dem Wasser heben, gut abtropfen lassen, dann mit dem Pilzragout auf zwei Tellern anrichten. BIOBOOM-TIPP: Dazu würden wir noch einen knackigen grünen Salat servieren. Und: Da das Gericht recht aufwendig ist, würden wir vermutlich gleich die doppelte Portion zubereiten und liebe Menschen einladen!
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Gewinnen ↗ BIOBOOM VERLOST* drei Mal das Buch »Deftig vegan«. Schickt bis zum 31. Dezember 2020 eine E-Mail, eine Postkarte oder ein Fax an: Redaktion Bioboom, Stichwort: »Deftig«, Vordere Schöneworth 17a, 30167 Hannover, Fax 0511.16 15 925, gewinnen@ bioboom.de * Der Rechtsweg ist ausgeschlossen, Umtausch oder Barauszahlung der Gewinne nicht möglich. Ebenfalls ausgeschlossen ist die Teilnahme über Dritte, die die Teilnahme an Gewinn spielen gewerblich vermitteln. Die Adressen werden ausschließlich für die Abwicklung des Gewinnspiels genutzt.
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Rezept aus: »Deftig vegan«, Foto: © Wolfgang Schardt/Becker Joest Volk Verlag
· Für die Knödel die Kartoffeln waschen und ungeschält 20 bis 25 Minuten gar kochen. Abgießen, kalt abschrecken, noch warm pellen und durch eine Kartoffelpresse drücken. Mit der Stärke verkneten und mit Salz, Pfeffer und Muskat herzhaft würzen. Abgedeckt etwa 60 Minuten kalt stellen. · Inzwischen das Brot in kleine Würfel schneiden. Die Margarine in einer kleinen Pfanne erhitzen und die Brotwürfel darin bei mittlerer Hitze rundum knusprig braten. · Für das Pilzragout die Steinpilze in einer Schale mit 200 ml kochendem Wasser übergießen und einweichen. Die Pilze putzen und klein schneiden. Zwiebel und Knoblauchzehe schälen und fein würfeln. Getrocknete Tomaten klein schneiden. · In einem schweren Topf das Olivenöl erhitzen, Zwiebeln und frische Pilze darin bei mittlerer Hitze kräftig anbraten. Knoblauch dazugeben und kurz mitbraten. Tomatenmark unterrühren, dann mit Rotwein ablöschen. Die Steinpilze mitsamt Einweichwasser hinzufügen. Miso, Lorbeer, Thymian, Brühe, etwas Salz und Pfeffer ein-
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Geht doch: DEFTIG VEGAN Woran denkt Ihr, wenn Ihr an »deftig« denkt? Vermutlich geht es Euch wie uns: Schweinshaxen, gebratener Speck, überbackener Käse … Alles tierisch lecker, aber eben, tja, tierisch. Mit ihrem neuen Kochbuch »Deftig vegan« ist Anne Kathrin Weber angetreten, uns zu beweisen, dass es auch rein pflanzlich geht. Denn tierische Lebensmittel haben kein Monopol auf irgendwelche Geschmäcker. Was wir mit dem geliebten »deftig« verbinden, das lässt sich mit den richtigen Zutaten und gekonnter Zubereitung auch vegan auf den Tisch bringen. Bei den Zutaten ist »umami« das Zauberwort: Das japanische Wort beschreibt die fünfte Geschmacksrichtung »kräftig, deftig, würzig«. Pilze, Fermentiertes, Hefeflocken, Tomatenmark, Sojasauce und Miso sind nur einige von den pflanzlichen Deftig-Spezialisten. Und die passenden Methoden, um jede Menge herzhaften Geschmack herauszukitzeln, die verrät direkt der Untertitel »schmoren, rösten, grillen, gratinieren, karamellisieren …« Und natürlich: Gut gewürzt und perfekt kombiniert steht dem veganen deftigen Genuss nichts mehr im Wege. Pulled-Jackfruit-Burger mit karamellisierten Rotweinzwiebeln, rustikaler Linsen-Pie mit Selleriepüree oder Schwarze-Bohnen-Chili mit Süßkartoffeln, Quinoa und Schokolade lassen schon beim Lesen das Wasser im Munde zusammenlaufen. Aufgepasst: Nicht alle, aber doch viele der Rezepte sind relativ zeitaufwendig und dürften eher für ein gemütliches Essen am Wochenende – oder Inspiration fürs Weihnachtsessen – als für ein schnelles Abendbrot in Frage kommen. Sehr positiv fanden wir die übersichtliche Gliederung sowie die knapp und gleichzeitig präzise formulierten Anleitungen – hier kann man sich getrost auch mal an etwas herantrauen, was man vielleicht noch nicht so oft gemacht hat – wie wäre es zum Beispiel mit Kartoffelknödeln?
Unsere Bäcker bescheren Euch einen Knusper-Genuss mit allem, was wir in der Weihnachtszeit so lieben: Schokolade, Nüsse, Äpfel und Orangen – fein abgeschmeckt mit Lebkuchengewürzen. GENIESST DAS KRUNCHY, DAS NACH WEIHNACHTEN SCHMECKT.
Wieder für euch da!
Nur für kurze Zeit!
ANNE KATHRIN WEBER »Deftig vegan«, 192 Seiten, gebunden, Becker Joest Volk Verlag, 29,95 € (D)
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Der Bohnenschatz aus Peru → Nach einem deftigen Festessen, zum leckeren Weihnachtsgebäck oder als kleiner Muntermacher zwischendurch: Ein guter Espresso gehört (nicht nur) an den Festtagen dazu. Altomayo hat da genau den richtigen, kräftigen BioEspresso. Er überzeugt stilecht als ganze Bohne, sortenrein aus 100 Prozent Hochland-Arabica, veredelt in schonender Langzeit-Röstung nach italienischer Art. Das Resultat: feine Crema und voller, kräftiger Geschmack bei reduzierten Bitterstoffen. Das peruanische Familienunternehmen hinter Altomayo ist stolz auf seine nachhaltigen Partnerschaften mit kleinbäuerlichen Produzenten aus dem Ursprung, die auf gegenseitigem, langjährigem Vertrauen basiert. ∙ altomayo.de
Magie plus Pfand ↑ Dieser ausgezeichnete Assam des Berliner Tee-Spezialisten Ökotopia zeichnet sich durch einen kräftig-vollmundigen Geschmack, goldene Tips und eine malzige Honignote aus. Der sortenreine hochwertige Tee stammt aus dem Teegarten Satrupa in – wo sonst – Indien. Seinen poetischen Namen »Assam Magic Forest« verdankt er der Tatsache, dass die Teebüsche der Camelia Assamica dort im kühlenden Schatten hoher Bäume wachsen. Was wir richtig gut finden: Statt in der üblichen Tüte steckt der Bio- und faire Tee im Pfandglas – mehr davon! ∙ oekotopia.de
Gute Tradition ← Knusprig, fein und würzig – der Bio-Weizen-Spekulatius aus der ErdmannHAUSER Backmanufaktur kann rundum überzeugen. Kein Wunder, denn dort wird das Gebäck aus regionalem Getreide mit den traditionellen Spezereien wie Nelken, Kardamom, Muskat und Piment fein abgeschmeckt und mit gehobelten und gerösteten Mandeln verfeinert. Mehr noch als bei anderen Weihnachtsgebäcken kommt es beim Spekulatius auf das schöne Motiv an: Extra für dieses Gebäck haben die ErdmannHAUSER Bäckermeister in der Vorweihnachtszeit eine kleine Maschine mit eigenen traditionellen Motiv-Formen im Einsatz. ∙ erdmannhauser.de
Einfach dahinschmelzen → Käsefondue ist ein echter Klassiker für gesellige Abende – und mit dem Allgäuer Käsefondue von ÖMA lässt es sich im Nu und gelingsicher zubereiten. Die fein abgestimmte Mischung besteht aus den schmackhaften, gereiften Allgäuer Käsesorten Emmentaler, Bergkäse und Cheddar, die grob geraspelt und von Hand abgefüllt werden. Die perfekt abgestimmte Mischung wird einfach im Fonduetopf ganz nach Geschmack mit Weißwein, Bier, Traubensaft oder auch Buttermilch erwärmt und schon kann’s losgehen. Ein Beutel mit 300 Gramm Käse reicht für zwei Personen, das OriginalRezept gibt es auch dazu. ∙ oema.de
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Wohligkeit und Dankbarkeit ↓ Honeybush, Zimt und Sternanis – der YOGI TEA® Christmas Tea sorgt auch in diesem Jahr wieder für eine duftende, wohlige Adventszeit. Weihnachten ist für die Macher von YOGI TEA® auch Zeit, seine Dankbarkeit zu zeigen: In diesem Jahr unterstützt das Unternehmen ganz konkret die »Jalinga Tea Garden Community« im indischen Tee-Anbaugebiet Assam (www.jalingatea. com). Mit der Hilfe und natürlich dem Engagement der Bewohner wurde ein Krankenhaus renoviert, um den Menschen direkt vor Ort eine gute medizinische Versorgung zu ermöglichen – ein Projekt, das YOGI TEA® aufgrund seiner indischen Wurzeln besonders am Herzen liegt. ∙ yogitea.com
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Knusprig-leckeres Bio-Popcorn, frisch eingetütet und bärig gut abgeschmeckt mit Meersalz, Rohrohrzucker oder Zimt. Perfekt fürs Heimkino in der Bärenhöhle! www.fredos.eu Fredos ist ein Marke der Petersilchen GmbH
→ Dass auch Katzen Genuss zu schätzen wissen, steht außer Frage. Und wie bei der menschlichen Ernährung hängen Genuss und Qualität unmittelbar zusammen. Gute Gründe, auch Stubentiger mit Bio-Kost zu verwöhnen. Beeinträchtigt ist der Genuss beim Futtern allerdings auch, wenn die angebotene Nahrung nicht richtig verdaut werden kann. Das kann zum Beispiel der Fall sein, wenn Getreide enthalten ist. Bio-Tierfutter-Pionier Yarrah hat die perfekte Lösung: Das getreidefreie Trockenfutter mit Bio-Huhn, MSC-Fisch, Erbsen und Nesseln. Geeignet für junge Katzen ab 6 Wochen, für Katzen, die Getreide schwer verdauen können, und, aufgrund des höheren Anteils an Proteinen und Fetten, auch für aktive Katzen. ∙ yarrah.com
DREI FRAGEN AN
Stina Spiegelberg Wie bist Du auf die Idee für dieses Buch gekommen? Ich wollte einfach das Buch machen, das ich selber immer vermisst habe: ein absolutes Standardwerk, ein Backbuch für jede Gelegenheit. Eins, mit dem jeder, von Anfänger bis Profi, sich mit Schritt-für-Schritt-Fotografien von Rührkuchen und Muffins bis zu Torten, Pralinen, Croissants, Maccarons und Sauerteigbrot durchbacken kann. Was, glaubst Du, ist die größte Hürde beim veganen Backen? Viele Menschen glauben ohne Milch, Butter und Eier geht es nicht. Mit »Vegan Backen« beweise ich, dass vegan alles möglich ist. Man braucht keine teuren und aufwendigen Zutaten, es kommt nur auf das richtige Rezept und die Verarbeitung an. Was backst du am liebsten jetzt vor Weihnachten? Lebkuchen und die Bratapfel-Karamelltorte aus dem Buch sind in der Vorweihnachtszeit mit Sicherheit meine Favoriten. Aber da Geschmäcker bekanntlich verschieden sind, wünsche ich mir, dass jeder in diesem Buch sein ganz persönliches Back-Highlight findet.
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Bioboom Winter 2020
PFLANZLICHE BACKKUNST NACH GOLDSTANDARD Vielleicht habt Ihr noch so einen alten Backbuch-Klassiker zu Hause: Einen, der Euch erklärt, wie man einen Mürbeteig knetet und ruhen lässt, einen Hefeteig führt und eine Sahne creme schlägt. Mit »Vegan Backen von A bis Z« legt VeganKöchin, Autorin und Coach Stina Spiegelberg jetzt endlich ein solches Standardwerk für die vegane Bäckerei und Konditorei vor. Das Buch liefert ausführliches Grundwissen wie Tipps zu Backtriebmitteln, Mehlen, Milch- und Ei-Alterna tiven, Basisrezepte für Rühr-, Biskuit-, Hefe- und Blätterteig, Cremes und Glasuren sowie Praktisches wie zum Beispiel eine Umrechnungstabelle für unterschiedlich große Backformen. Außerdem lässt sich hier lernen, wie man eine Torte profimäßig mit Fondant überzieht, Blümchen und Röschen herstellt und natürlich einfärbt – Pflanzenpatisserie, sozusagen. Überzeugend sind auch die Rezepte: Stina präsentiert Klassiker wie Omas Käsekuchen, Amerikaner und Zwiebelkuchen ebenso wie Rezepte »wäre ich nie drauf gekommen und will ich jetzt sofort machen«, zum Beispiel BrombeerCookies mit Tonka, Schoko-Kardamom-Babka oder Polentakuchen mit Pinien und Orange. Die Rezepte sind auf den Punkt erklärt, übersichtlich präsentiert und schön fotografiert. Und, wie es sich für ein selbsternanntes Standardwerk gehört: Für Anfänger und Fortgeschrittene gleichermaßen uneingeschränkt zu empfehlen. STINA SPIEGELBERG »Vegan Backen von A bis Z: Das Standardwerk«, 320 Seiten Hardcover, Ventil Verlag, 29,50 € (D)
Gewinuen BIOBOOM VERLOST* drei Mal das Buch »Vegan Backen«. Schickt bis zum 31. Dezember 2020 eine E-Mail, eine Postkarte oder ein Fax an: Redaktion Bioboom, Stichwort: » Vegan Backen«, Vordere Schöneworth 17a, 30167 Hannover, Fax 0511.16 15 925, gewinnen@bioboom.de * Der Rechtsweg ist ausgeschlossen, Umtausch oder Barauszahlung der Gewinne nicht möglich. Ebenfalls ausgeschlossen ist die Teilnahme über Dritte, die die Teilnahme an Gewinnspielen g ewerblich vermitteln. Die Adressen werden ausschließlich für die Abwicklung des Gewinnspiels genutzt.
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Rezept aus: »Vegan backen von A bis Z«, Foto: © Stina Spiegelberg, Ventil Verlag
K UR ZCHECK
BUCH TIPP
+ Grundwissen und Grundrezepte + Klassiker und Trendiges + Standardwerk: Eines für alle
Von Apfeltarte bis Zwiebelkuchen
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3 EL HAFERDRINK 1 TL AGAVENDICKSAFT 80 G SCHWARZER SESAM 120 G V EGANER SCHOKO AUFSTRICH
Den Backofen auf 180 °C Ober-/Unterhitze vorheizen. ° In einer Rührschüssel Mehl, Stärke, Zucker und Salz mischen. ° Tahini und die Margarine in Flöckchen zugeben, dann 1 EL
Haferdrink einziehen. Zunächst mit der Gabel, dann mit den Händen zu einem Mürbeteig verarbeiten. Auf der leicht bemehlten Arbeitsfläche 2 mm dick ausrollen und 4–5 cm große Kreise ausstechen. In einer Tasse 2 EL Haferdrink und den Agavendicksaft mischen. Die Teiglinge mit der Mischung bestreichen und einseitig in einen Teller Sesam drücken. Mit 2–3 cm Abstand auf zwei Backbleche verteilen. Die Bleche nacheinander ca. 10 Minuten backen, dann vollständig abkühlen lassen. Den Schokoaufstrich leicht erwärmen und jeweils einen gestrichenen Teelöffel Füllung in zwei Kekse geben und diese leicht zusammendrücken.
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Wenn wir fischen, dann nach strengsten Richtlinien. Und nur so viel, dass die natürlichen Bestände erhalten bleiben. Das Ergebnis: Geschmacksvielfalt auf deinem Teller und Artenvielfalt im Meer. Mit dem Tracking-Code auf unserer Verpackung kannst du alles genau nachvollziehen. Von der Herkunft, über die Fangmethode bzw. Aufzucht bis zum Transport.
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Weit weg und doch ganz nah → Das Start-up Treedom macht's möglich, einen Baum auf Distanz zu pflanzen oder zu verschenken, und ihm doch ganz konkret zu folgen: Jeder Baum wird von einem Kleinbauern in Afrika, Asien, Lateinamerika auf seinem privaten Grund gepflanzt und für mindestens 10 Jahre gepflegt. Die Bäume sind jeweils einheimisch und werten die Boden- und Wasserqualität auf beziehungsweise wirken Bodenerosion und Wüstenausbreitung entgegen, sie tragen zum Schutz der Artenvielfalt und zur Nahrungsmittelsicherheit bei. Mit einem Baumtagebuch, regelmäßigen Updates aus den Projekten, GPS-Koordinaten sowie einem Foto jedes Baumes wird eine digitale Beziehung kreiert. Ein gleichermaßen nützliches wie emotionales Geschenk! ∙ treedom.net/de
Perfektes Trio ← Die Kombination aus Mandarine, Fichtennadel und Eukalyptus im hübschen Geschenkkarton ist das perfekte Geschenk – gerade auch für Einsteiger in die Welt der ätherischen Öle. Denn dieses Trio duftet nicht nur wunderbar weihnachtlich-winterlich, es ist auch ausgesprochen vielseitig, zum Beispiel in Duftlampe oder Aroma-Diffusor, für entspannende Saunagänge und selbst beduftete Naturkosmetik wie Massage- und Körperöle. Die hochwertigen, naturreinen ätherische Öle vom österreichischen Naturkosmetik-Pionier STYX stammen aus kontrolliert biologischem Anbau oder Wildwuchs und überzeugen durch ihre hervorragende Qualität – Dufterlebnis für Körper, Geist und Seele! ∙ styx.at
Würziger Advent → Endlich wird auch den Großen mal die Wartezeit auf Weihnachten verkürzt: Der Gewürzadventkalender von SONNENTOR macht sich bestens als Blickfang in der Küche. Die Hülle erfreut mit ihren liebevollen Illustrationen und wenn die 24 Türchen nach und nach geöffnet werden, kann man beobachten, wie sich die Winterlandschaft verändert. Im Adventkalender verbergen sich süße und pikante Gewürze und Gewürzmischungen, die Lust auf kulinarische (Neu-)Entdeckungen vom Festtagsbraten über Lebkuchen bis zum weihnachtlichen Dessert machen. Übrigens: Mit dem Adventkalender 2020 unterstützt SONNENTOR die Organisation SOS-Kinderdorf. ∙ sonnentor.com
Gewinnen BIOBOOM VERLOST* fünf SONNENTOR Gewürzadventkalender. Schickt bis zum 30. November 2020 eine E-Mail, eine Postkarte oder ein Fax an: Redaktion Bioboom, Stichwort: »Advent«, Vordere Schöne worth 17a, 30167 Hannover, Fax 0511.16 15 925, gewinnen@bioboom.de * Der Rechtsweg ist ausgeschlossen, Umtausch oder Barauszahlung der Gewinne nicht möglich. Ebenfalls ausgeschlossen ist die Teilnahme über Dritte, die die Teilnahme an Gewinn spielen gewerblich vermitteln. Die Adressen werden ausschließlich für die Abwicklung des Gewinnspiels genutzt.
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Jodbedarf natürlich decken → Jod ist ein essentielles Spurenelement, das heißt, es muss über die Nahrung aufgenommen werden. Natürliches Jod kann vom Körper am besten verwertet werden, da sind sich ganzheitliche Ernährungsexperten einig. JODNATUR von St. Leonhards ist eine Mischung aus Mineralwasser artesischen Ursprungs und jodhaltiger Sole im Verhältnis 54:1. Das besondere Wasser liefert dem Körper jeden Tag das gesunde Plus, um die Schilddrüse optimal zu versorgen, für mehr Vitalität und Energie. Gut zu wissen: Eine 0,33 l JodNatur ergänzt den täglichen Bedarf an Jod auf natürliche Weise. Auch für vegan lebende Menschen bestens geeignet. ∙ jod-natur.de
Nachhaltiger Begleiter ← Nützlich, hübsch und nachhaltig: Emil – die Flasche ist das perfekte Weihnachtsgeschenk für Groß und Klein. Die Glastrinkflasche ist schadstofffrei, zu 100 Prozent recycelbar und geschmacksneutral. Besonders gut gefällt an Emil, dass die Flasche von einem stabilen Thermobecher geschützt wird. So bleibt der Inhalt warm beziehungsweise kalt und die Glasflasche ist gleichzeitig stoßgeschützt. Jeder Emil steckt in einem dekorativen Flaschenbeutel aus BIO-Baumwolle oder Oeko-Tex zertifiziertem Stoff. Ob Hülle oder Verschluss: Alle Teile sind einzeln erhältlich – das sorgt für nachhaltige Freude. ∙ emil-die-flasche.de
Einer für alle → Wie wäre es nach all den Naschereien mit einem herzhaften Käsebrot? Oder mit einem köstlichen Gratin? Ein ordentliches Stück Käse gehört nicht nur zu den Festtagen zur Grundausstattung des vegetarisch/flexitarischen Kühlschranks. Ein idealer Kandidat ist der Original Ketelwalder aus der Bio-Käserei Aurora. Er zeichnet sich durch seinen gleichermaßen sahnigen wie würzigen Geschmack aus und überzeugt damit sowohl kleine als auch große Käse-Liebhaber. Mit dem Original-Ketelwalder feiert die niederländische Bio-Käserei Aurora, die bereits in zweiter Generation von Familie ten Dam betrieben wird, gleichzeitig das 40. Jubiläum des Familienbetriebs. ∙ aurora-kaas.com
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Frisch gebackene Kipferl. Zimtsterne. Dampfender Punsch. Bratäpfel. Na, konntet Ihr sie beim Lesen direkt riechen? Vanille, Nelke, Kardamom und natürlich Zimt – nur ein Hauch in der Nase sorgt für Instant-B esinnlichkeit. Warum das so ist? Eine definitive Antwort haben wir erstaunlicherweise nicht finden können, wohl aber unterschiedlichste Hypothesen.
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Stimmungs
MACHER W E LC H E G E W Ü R Z E » N A C H W E I H N A C H T E N S C H M E C K E N « UND WIE WIR DAS BESTE AUS IHNEN M ACHEN
Festgefahrene Karren Beginnen wir mit einer Überlieferung zur Entstehung des Nürnberger Lebkuchens: Die Stadt war im Mittelalter ein Knotenpunkt von Handelswegen, auf denen Gewürze aus fernen Ländern transportiert wurden. In einem harten, langen Winter zur Weihnachtszeit, so die Legende, konnten die Fuhrwerke ihre Fahrt nicht fortsetzen und mussten in Nürnberg bleiben. Da die Gewürzkontore bereits voll waren, wurden die Gewürze kurzerhand vermischt und mit Mehl gebacken: Die Geburtsstunde der Lebkuchengewürze. Hmmh ... Fest steht jedenfalls, dass es bereits im 12. Jahrhundert in Nürnberg so genannte »Lebküchner« gab.
Christliche Symbolik Schon überzeugender erscheint, dass Gebäck, das mit Gewürzen aus dem Osten verfeinert war, an Weihnachten auf die Geburt Jesu hinweisen sollte. Der Stollen steht zum Beispiel für Jesus als Wickelkind. Oder das Neunerlei: Die Gewürzmischung für Weihnachtsgebäck besteht aus Piment, Zimt, Ingwer, Anis, Koriander, Kardamom,
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Muskat, Nelken und Fenchel. Die neun Gewürze sollen als »Lobpreisung Gottes« gemeint sein und einerseits auf die Trinität, anderseits auf die drei Elemente Erde, Luft und Wasser sowie auf die Dreiheit Erde, Himmel und Hölle verweisen.
Status und Wohlstand Nicht nur zum Würzen, auch als Arznei und zum Haltbarmachen waren Gewürze im Mittelalter gefragt. Der Gewürzhandel, vor allem aus Asien, boomte: Kein Wunder, dass Muskatnuss und Gewürznelken, aber auch Pfeffer mit Gold aufgewogen wurden und echte Statussymbole waren. Da leuchtet es doch eigentlich ein, dass sich die weniger Privilegierten diese feinen Kostbarkeiten nur zu Festtagen wie Weihnachten leisteten. Erst im 18. Jahrhundert wurden Gewürze auch für Normalbürger erschwinglich.
ten Konsequenzen: Immer wieder werden konventionelle Gewürze mit viel zu hoher Pestizidbelastung entdeckt, zum Teil wird sogar gestreckt, gefärbt und aromatisiert. Die Herkünfte sind meist intransparent, wie die Arbeits- und Lebensbedingungen der Arbeiter auf den Plantagen in den Herkunftsländern aussehen, ebenso.
Fairness und Qualität
Was einst rar und teuer war, ist heute nicht nur für alle zugänglich, sondern eine billige Massenware geworden – mit allen ungu-
Gute Gründe, bei Gewürzen auf Bio zu setzen. Auf Bio-Gewürzplantagen werden keine Pestizide und Kunstdünger verwendet, die Verarbeitung erfolgt sorgfältig und handwerklich. Der österreichische Kräuter- und Gewürzspezialist Sonnentor setzt auf »Direct Trade« – die Ware wird direkt und ohne Preisspekulation von weltweiten Anbaupartnern bezogen. Auch bei Bio-Pionier Lebensbaum ist der Aufbau langfristiger Partnerschaften von größter Bedeutung. »Die Kultivierung der Rohwaren nach unseren Ansprüchen und den Prinzipien des ökologischen Landbaus verlangt Fachwissen und Hingabe«, heißt es auf der Website. »Dafür zahlen wir Preise, die die Leistungen unserer Lieferanten angemessen entlohnen.« Die enge Zusammenarbeit
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Von der Rarität zur Massenware
Anis
Macis
Piment
[PIMPINELLA ANISUM]
[MYRISTICA FRAGRANS]
[ P I M E N TA D I O I C A ]
Das einzige der klassischen Weihnachtsgewürze, das auch im heimischen Garten gedeiht. Die Samen des Doldengewächses schmecken frisch-würzig nach Lakritze. Das liegt am ätherischen Öl Athenol. Heute kommt in der Weihnachtsbäckerei häufig auch Sternanis [Illicium verum] zum Einsatz, der in den Tropen wächst, ähnlich schmeckt, aber mit dem Anis botanisch nicht verwandt ist. Bekannte Weihnachtsgebäcke sind Springerle und Anisbrot.
Muskat und Macis, auch Muskatblüte genannt, stammen von derselben Pflanze, nämlich dem Muskatbaum. Tatsächlich handelt es sich übrigens nicht um die Blüte, sondern den Samenmantel der Muskatnuss. Im Gegensatz zur kräftigherben Muskatnuss schmeckt Macis duftiger und eleganter und verfeinert zum Beispiel Printen und Pfefferkuchen.
Die Früchte des immergrünen Baums wurden von Kolumbus für Europa entdeckt. Der Geschmack erinnert gleichzeitig an mehrere andere Gewürze: Pfeffer, Zimt, Muskat und Nelken. Deshalb – und aufgrund seiner Vielseitigkeit wird Piment auf englisch als »allspice« also Allgewürz, bezeichnet. Es gibt wenig Weihnachtliches, das direkt nach Piment schmeckt, aber seine feine Note ist unverzichtbar für Spekulatius, Lebkuchen, Glühwein und auch für Herzhaftes.
Ingwer
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Von Anis bis Zimt
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[VANILLA PLANIFOLIA]
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Die scharf-aromatische, intensive Ingwerwurzel ist nicht nur Gewürz, sondern auch Arzneipflanze. Sie enthält unter anderem ätherisches Öl, Gingerol, das für die Schärfe verantwortlich ist, sowie weitere verdauungsfördernde, magenstärkende, appetit- und kreislauf anregende Stoffe. Die frische Wurzel bereichert heute rund ums Jahr Curries und Wokgerichte. Getrocknet und gemahlen ist Ingwer Bestandteil von Lebkuchengewürz und macht sich auch als kandierter Ingwer bestens auf dem bunten Teller.
DIE BE
[ZINGIBER OFFICINALE]
Von dieser Gewürzvanille stammen 95 Prozent der weltweiten Produktion, dabei werden drei Arten kommerziell angebaut und rund 15 können aromatische Schoten (botanisch sind es übrigens Kapseln) liefern. Obwohl Vanillearoma eines der ersten Aromen war, das synthetisch hergestellt werden konnte, ist echte Vanille bis heute hoch geschätzt – und aktuell aufgrund schlechter Ernten eines der teuersten Gewürze. Zum Einsatz zu Weihnachten nur ein Wort: Vanillekipferl!
Nelke
Kardamom
Zimt
[ SY Z YG I U M A R O M AT I C U M ]
[ E L E T TA R I A C A R D A M O M U M ]
[CINNAMOMUM VERUM]
Die Blütenknospen des Gewürznelkenbaums enthalten jede Menge ätherische Öle, darunter das Eugenol, das ihnen ihre unverwechselbare intensive Note gibt. Nelken werden entweder im Ganzen verwendet (und nicht mitgegessen) oder gemahlen. Auch der Duft von Gewürznelken ist untrennbar mit der Weihnachtszeit verbunden. Gewürznelken verfeinern Lebkuchen, Spekulatius und Glühwein ebenso wie klassischen Rotkohl.
Kardamom gehört seit jeher zu den kostbaren und teuren Gewürzen. In den grünen Kapseln stecken kleine schwarze Samen, die würzig-süßlich scharf und ein wenig wie Zimt schmecken. Da das feine Aroma leicht verfliegt, empfiehlt es sich, ganze Kardamomkapseln zu kaufen, die Samen aus der Schale zu pulen und die Samen kurz vor Gebrauch zu mörsern. In der Weihnachtszeit findet sich Kardamom als Bestandteil von SpekulatiusGewürzen und gerne auch im Glühwein.
Wenn wir uns für nur ein Gewürz entscheiden müssten, das für Weihnachtsstimmung steht, dann wäre es der Zimt. Allerdings: Zimt enthält Cumarin, das in großen Mengen der Leber schaden kann. Der mildere Ceylon-Zimt enthält weniger davon als Cassia-Zimt, wer viel und regelmäßig Zimt verspeist, kann beim Kauf darauf achten. Fast keine Weihnachts- Mischung kommt ohne Zimt aus, seinen Solo-Auftritt hat er im Zimtstern.
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Bioboom Winter 2020
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Fein aromatisch. mit sorgfältig ausgewählten Partnern ist ein Gewinn für alle Beteiligten, wie das Bio-Traditionsunternehmen Heuschrecke erläutert: Nicht nur, dass Boden und Klima in bestimmten Regionen besonders gut für bestimmte Gewürze geeignet sind, auch die richtigen Pflanzenvarietäten und das Fachwissen der Bio-Bauern spielen eine entscheidende Rolle, wie das Unternehmen auf seiner Internetseite informiert.
Pur oder gemischt Neben den Mono-Gewürzen sind auch bei Bio-Kunden Gewürzmischungen sehr beliebt. Und für viele Weihnachts-Klassiker wie Lebkuchen, Stollen, Spekulatius oder Glühwein braucht es traditionell ganz bestimmte Gewürze. Praktisch, dass es diese Mischungen auch »in Bio« gibt. Wer in der Küche gerne und viel mit Gewürzen arbeitet, legt sich vielleicht einen Vorrat purer Gewürze an: So lässt sich variieren und ausprobieren – schließlich unterscheiden sich auch die traditionellen Gewürzmischungen von Region zu Region und oft sogar von Haushalt zu Haushalt. In jedem Falle gilt: Gewürze schmecken frisch am intensivsten, also am besten möglichst kleine Mengen kaufen, gut verschlossen dunkel lagern und zügig verbrauchen (die Bioboom-Redaktion findet, Zimt, Kardamom und Co. schmecken rund ums Jahr!). Ganze Gewürze h alten ihr Aroma länger – wer die Möglichkeit hat, Nelken oder Koriander frisch zu mahlen, zum Beispiel in einer alten Kaffeemühle oder geduldig mörsert, der wird mit intensivem Duft und Genuss belohnt.
Es braucht viel Erfahrung, um unsere Kaffeebohnen in einer der ältesten Bio-Röstereien Deutschlands so meisterlich zu veredeln. Gönnen Sie sich die Zeit, um das volle Aroma dieses naturmilden Kaffees zu genießen.
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Wenn’s draußen kalt wird,
Das Beste aus der NATUR für Haut und Haar.
möchte auch die Haut verwöhnt werden. Gerne darf es jetzt ein bisschen mehr sein: Gehaltvolle Lotionen, üppige Body-Butter
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und reichhaltige Öle haben jetzt in der Körperpflege Hochsaison.
Der Tag, an dem zum ersten Mal die dicke Jacke angezogen wird. Der Morgen, an dem man beim Radfahren wieder Handschuhe braucht: Nicht nur Sandalen und Shorts werden beiseite geräumt: Auch die spritzig leichte Lotion, das erfrischende Gel, die uns so gut durch die heißen Tage gebracht haben, fühlen sich plötzlich nicht mehr richtig an. Dass wir nicht nur Jacken, sondern auch Hautpflege mit den Saisons wechseln, hat aber nicht nur gefühlte Gründe: Zwar gelten Herbst und Winter als die nasskalte Jahreszeit, aber speziell im Winter ist die Luft viel trockener als im Sommer – das entzieht der Haut Feuchtigkeit. Auch den Wechsel zwischen Kälte und Heizungsluft findet die Haut nicht so toll, ebensowenig wie die Tatsache, dass sie von oben bis unten eingemummelt wird. Und immerhin ist sie das größte Organ des menschlichen Körpers – Grund genug, liebevoll für sie zu sorgen.
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Von Leicht- bis Schwergewicht Der Klassiker der Körperpflege ist die Körper-, beziehungsweise Bodylotion. Dabei handelt es sich um eine Öl-in-Wasser-Emulsion, die Fett und Feuchtigkeit gleichermaßen liefert. Von ganz leicht bis richtig reichhaltig ist bei den Rezepturen alles machbar, weitere Pflegestoffe lassen sich ebenfalls integrieren. Damit das Ganze schön cremig und nicht wie eine Salatsoße aus der Flasche kommt, braucht es Emulgatoren, und weil relativ viel Wasser ent-
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halten ist, muss auch die Haltbarkeit gewährleistet sein. Wer auf Naturkosmetik setzt, kann sicher sein, dass es sich dabei um milde Emulgatoren auf pflanzlicher Basis handelt und Bedenkliches, wie zum Beispiel PEG außen vor bleibt. Und was die Haltbarkeit angeht, kann Naturkosmetik tatsächlich mit konventionellen Produkten locker mithalten, ausgeklügelte Rezepturen und hohe Produktionsstandards machen es möglich. Bei der Kosmetik ist es übrigens wie beim Kochen: Die Qualität steht und fällt mit den Zutaten: Es macht schon einen fühlbaren Unterschied, ob Kostbares wie Mandel, Aprikose, Argan oder Sheabutter in der Flasche steckt oder Paraffine und Silikone, die in konventioneller Kosmetik dafür sorgen, dass sich die Haut zwar gut anfühlt, aber eigentlich nur glatt versiegelt wurde. Was wir interessant finden: Sommer- und Winterpflege trennen sich nicht nur beim Thema Reichhaltigkeit, sondern auch beim Thema Duft. Während die leichten, feuchtigkeitsbetonten »Sommer«-Lotionen häufig frisch und spritzig, gerne mit Zitrusnoten duften, setzen die reichhaltigen Varianten auf warme, umhüllende, würzige Düfte – sogar ausgesprochen gewürzige Winter-Editionen finden sich im Naturkosmetik-Regal.
Back to the Basics Wenn die Qualität einer Körperlotion so entscheidend von der Qualität der verwendeten Öle abhängt, warum dann nicht gleich direkt zum Öl greifen? Nicht nur Minimalismus- und Purismus-Fans beantworten diese Frage mit einem klaren: Genau! Schließlich ähneln die Lipide im Öl den Fettmolekülen in der Haut und können deshalb von ihr gut aufgenommen werden. Und sie bringen gleich ihre eigenen wertvollen Vitamine, Fettsäuren und Pflanzenbegleitstoffe mit – jedes Öl seine eigenen. Neben alten Bekannten wie Oliven-, Sonnenblumen-, Mandel- oder Jojobaöl werden in der Naturkosmetik auch gerne so genannte Wirkstoff-Öle eingesetzt. Häufig ist bei ihnen die Ausbeute geringer, wie zum Beispiel beim Wildrosen- oder Nachtkerzenöl, gleichzeitig sind sie konzentriert und intensiv. Bei Pflanzenölen lohnt es sich, darauf zu achten, dass es sich wirklich um hundert Prozent reine, am besten native,
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also möglichst naturbelassene Öle handelt – am liebsten natürlich aus Bio-Anbau, was bei Naturkosmetik nicht immer, aber immer öfter der Fall ist. Im Bio-Laden gibt es nicht nur die puren Öle, sondern auch die passenden Mischungen für jeden Hauttyp, oft zusätzlich mit Kräuterauszügen und ätherischen Ölen. Seid Ihr auch schon mal über den Begriff »trockenes Öl« gestolpert? Die gibt es wirklich: Manchmal werden Öle, die mehr als 50 Prozent ungesättigte Fettsäuren enthalten so bezeichnet – zum Beispiel Weizenkeimöl. Sie sollen schneller einziehen. Andere, wie Sesam- oder Aprikosenkernöl, enthalten weniger davon und wirken deshalb »fettiger«. Sie werden deshalb auch gerne als Basis für Massageöle verwendet. Fast alle Körperöle eignen sich auch bestens als Massageöle – eine feine Beschäftigung für dunkle Wintertage, die Körper und Seele gleichermaßen zugute kommt.
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Aufstrich für die Haut Wem die Körperlotion zu leicht und das Öl zu »schlippschig« ist, hat noch eine weitere natürliche Option: Die so genannte Body-Butter. Die feste Pflege aus Ölen, Fetten und Wachsen schmilzt erst im Kontakt mit der warmen Haut. Sie ist sowohl in Dosen, als auch in Stückform erhältlich. Die klassischen Rezepturen sind wasserfrei, Shea- und Kakaobutter sind oft die Basis. Auch Body-Butter gibt es pur sowie in fein bedufteten Varianten. Wenn Ihr ein wasserfreies Produkt haben möchtet, schaut – zumindest bei Dosen und Gläsern – noch mal auf die Zutatenliste: Der Übergang zwischen reichhaltigen Körpercremes und Körperbutter ist nämlich ein bisschen unscharf.
Kulturpflanze fü&r siihen triff t Körperpflege
Einziehen und anziehen Sowohl Körperöle als auch Body-Butter werden am besten gleich nach Dusche oder Bad in die noch leicht feuchte Haut einmassiert. Dann können die wasserfreien Produkte nämlich schnell und besonders gut auch in tiefere Hautschichten einziehen und dort ihre pflegende Wirkung entfalten. Es spricht einiges dafür, die große, liebevolle Cremerei nicht in der morgendlichen Hektik, sondern gemütlich am Abend zu erledigen. Das Luftbad im gemütlich warmen Badezimmer genießt die Haut sehr. Übrigens, habt Ihr eine Uhr im Badezimmer? Wetten, dass die »gefühlte Einziehzeit« länger ist als die reale? Und wo wir gerade beim Wasser sind: Es ist unheimlich verlockend, sich in einem heißen Bad oder mit einer ausgiebigen heißen Dusche aufzuwärmen, gerade wenn man – wie fast die ganze Bioboom-Redaktion – zu den so genannten Frostkötteln gehört, die winters selbst drinnen am Schreibtisch einen dicken Schal tragen und ihren heißen Teebecher umklammern. Doch leider werden so auch die hauteigenen Lipide aus den oberen Hautschichten gelöst, was für die Haut mehr Trockenheit und zusätzlichen Stress bedeutet. BIOBO OM-FAZIT: Ob Körperlotion, -öl oder Body-Butter – sie alle versorgen die gestresste Haut im Winter mit einer dringend benötigten Portion Extra-Pflege. Wer dabei auf Naturkosmetik setzt, kann sicher sein, dass der Verwöhn-Effekt auch nachhaltig ist.
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Bündnis für eine enkeltaugliche Landwirtschaft
Pestizide verbreiten sich über die Luft → Nicht wahrnehmbar und doch überall: Ackergifte. Dies belegt die bislang umfassendste Studie zur Pestizid-Belastung der Luft, die das Bündnis für eine enkeltaugliche Landwirtschaft und das Umweltinstitut München in Auftrag gegeben haben. Untersucht wurden von März bis November 2019 bundesweit Standorte in Städten und auf dem Land, in konventionellen und BioAgrarlandschaften sowie in unterschiedlichen Schutzgebieten. Insgesamt fanden sich deutschlandweit 138 Stoffe, von denen 30 Prozent zum jeweiligen Messzeitpunkt nicht mehr oder noch nie zugelassen waren. Die Risiken für Gesundheit und Artenvielfalt sind unabsehbar. Bio-Bäuerinnen und -Bauern leiden unter anderem daran, dass Pestizide über die Luft auch auf Getreide, Obst und Gemüse gelangen, das ökologisch und somit ohne den Einsatz chemisch-synthetischer Pestizide angebaut wird. Bislang trägt die Bio-Branche die Kosten selbst, die für die aufwendigen Kontrollen und Ware, die nicht mehr als Bio verkauft werden
kann, entsteht. Karl Bär, Agrarexperte des Umweltinstituts München fordert die Bundesregierung auf, umgehend zu handeln und Mensch und Natur besser zu schützen. »Dafür müssten die am meisten verbreiteten Ackergifte – Glyphosat, Pendimethalin, Prosulfocarb, Terbuthylazin und Metolachlor
– sofort verboten werden«, so Bär. Begrüßt wird zudem die Initiative des Bundesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL), ein jährliches Monitoring über die Verbreitung von Pestiziden in der Luft durchführen zu lassen. ∙ ackergifte-neindanke.de/studie
Fridays for Future , Wuppertal Institut, GLS Bank
Studie: Einhaltung des 1,5 °C-Ziels gerade noch möglich → Hitzeextreme, Starkniederschläge, Dürren – der Klimawandel ist bereits in vollem Gange. Die im Pariser Klimaschutzabkommen angestrebte Begrenzung der Erderwärmung auf 1,5 °C könnte die Risiken und Auswirkungen erheblich verringern. Doch ist dieses Ziel überhaupt noch erreichbar? Fridays for Future und das Wuppertal Institut haben dazu mit Unterstützung der GLS-Bank die Studie »CO2-neutral bis 2035: Eckpunkte eines deutschen Beitrags zur Einhaltung der 1,5 °C-Grenze« erstellt. Sie zeigt, dass die angestrebten Ziele und Maßnahmen der Bundesregierung völlig ungenügend sind. »Wir als Gesellschaft, von Politikerinnen und Politikern über Unternehmen bis hin zu Institutionen, müssen deshalb unsere Herangehensweise an die Bekämpfung der Klimakrise ändern«, fordert Sebastian Grieme von Fridays for Future. Dabei wäre ein solider Beitrag Deutschlands zur Einhaltung der Ziele technisch noch möglich. Die vollständige Studie kann unter folgendem Link aufgerufen werden: ∙ fff.link/studie GELESEN, GESEHEN, GEHÖRT
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Erste Liga für den Umweltschutz → Der Lieblingssport der Deutschen versteht es zu begeistern und Massen zu mobilisieren. Doch was bewegt der Profifußball aktuell beim Thema Klimaschutz? Dieser Frage ist die gemeinnützige Organisation myclimate nachgegangen. Sie hat die Klubs der ersten Herrenfußball-Bundesliga, Saison 2019/2020, stichproben artig befragt. »Der Fokus unserer Erhebung lag gezielt auf den Themen, die in der Ökobilanz eines Profifußballvereins am stärksten ins Gewicht fallen. Also Mobilität, Energie, Catering, Merchandising und Abfall«, erklärt Stefan Baumeister, Geschäftsführer von myclimate Deutschland. Die gemein-
nützige Klimaschutzorganisation kommt zu dem Schluss, dass das Thema im Profifußball angekommen ist. So können die Fans mit ihrer Eintrittskarte den öffentlichen Nahverkehr nutzen, Getränke größtenteils aus Mehrwegbechern genießen und teilweise in mit erneuerbaren Energien betriebenen Stadien sitzen. Ein weniger homogenes Bild zeigt sich bei dem Reiseverhalten der Profi-Vereine selbst. Das Verbesserungspotenzial ist somit noch lange nicht ausgeschöpft. Alle Antworten der Vereine können auf der Website von myclimate abgerufen werden. ∙ myclimate.org
Umweltbundesamt
Foto: (rechte Seite, unten) Dominik Lack für Fridays for Future
Makellos auf Kosten der Umwelt
→ Glattschalige Äpfel, gerade Gurken, Mindestgrößen und frisches Blattgrün an Möhren oder Kohlrabi: Perfektes Gemüse und Obst verkauft sich einfach besser. Dabei gehen viele der Standards des Lebensmitteleinzelhandels über die gesetzlichen Anforderungen hinaus. Das Umweltbundesamt für Mensch und Umwelt (UBA) hat die Auswirkungen der Produktions- und Qualitätsstandards auf die Umwelt untersuchen lassen. So werden zum Teil unnötige oder gesundheitsgefährdende Dünge- und Pflanzenschutzmittel eingesetzt oder gar hochwertige Produkte entsorgt, die nicht den Anforderungen entsprechen. Dies hat GELESEN, GESEHEN, GEHÖRT
einen starken Überschuss an schädlichen Nährstoff- und Pflanzenschutzmitteln in Böden und Gewässern zur Folge. Die Gesellschaft müsse sich bewusst werden, welch schwerwiegende Folgen ihr tägliches Einkaufsverhalten für Biodiversität und Umwelt habe, so das UBA. Alternative Ansätze und positive Beispiele, die auf umweltfreundliche Erzeugung und Vermarktung ausgerichtet sind, gäbe es bereits, Reichweite und Relevanz seien bislang jedoch noch verschwindend gering. Wer mehr wissen möchte, wird auf der Seite des UBA fündig. ∙ umweltbundesamt.de
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Wie Bio-Pioniere die Welt verändern → Journalist und Buchautor Jens Brehl ist überzeugter Bio-Kunde. Der Umstieg fiel ihm leicht, gab es doch zu jedem konven tionellen Produkt im Supermarkt eine biologische Alternative. Doch das sah noch vor wenigen Jahrzehnten für viele K unden und Hersteller anders aus. Nicht selten schlug den Bio-Wegbereitern der ersten Stunde heftiger Widerstand entgegen, ihre Produkte und Ideen im Markt zu platzieren. Lebendig und unterhaltsam schildert Brehl die Unternehmensgeschichten von 16 ausgewählten Pionierinnen und Pionieren der ökologischen Land- und Lebensmittelwirtschaft, die ihm einmalige und teils sehr persönliche Einblicke gewähren. Welche Ideen haben die Gründerin-
nen und Gründer bewogen, ihren eigenen Weg zu gehen? Welche Hindernisse gab es zu überwinden und was bremst bis heute? »Für unsere Zukunft« stellt auch kritische Fragen, etwa wo die Agrarwende nach fast 100 Jahren Öko-Bewegung stecken geblieben ist. Ein kenntnisreiches Sachbuch, das neben den Wurzeln der Öko-Bewegung auch die Herausforderungen für die Zukunft in den Fokus rückt. Für diese Wende braucht es auch heute noch Vorreiterinnen und Vorreiter, die sich gegen den rauen Wind des Wirtschaftssystems, gegen Monokulturen und Massentierhaltung engagieren. Denn bis ökologisches Denken wirklich in der Mitte der Gesellschaft angekommen ist, ist es noch ein langer Weg.
BUCH TIPP
JENS BREHL »Für unsere Zukunft«, Softcover, 224 Seiten, oekom Verlag, 22,00 € (D)
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IM RHYTHMUS DER GEZEITEN
Viele Mythen ranken sich um den Mond. Kein Wunder, erzeugt doch seine erstaunliche Kraft Ebbe und Flut, bewegt so die Weltmeere und steuert den weiblichen Zyklus. Für viele ganzheitlich orientierte Menschen ist der Mondkalender ein wertvoller Anhaltspunkt für die Ausrichtung des täglichen Lebens. Ebenfalls durch einen engen Bezug zur Kraft des Erdtrabanten zeichnet sich die artesische Mondquelle von St. Leonhards aus. Ein ganz besonderer Tag am Quellort Bad Leonhardspfunzen/Stephanskirchen ist stets der Vollmond, denn dann wird die Mondquelle zur »Vollmondabfüllung«. Der energetische Wert des Wassers wird von diesem speziellen Abfülltag tatsächlich beeinflusst und steigt um das Dreifache, so ist man bei St. Leonhards überzeugt*. Und: Dieser Unterschied kann auch geschmacklich wahrgenommen werden. S T- L E O N H A R D S - Q U E L L E N . D E
*Rechtlich und schulmedizinisch nicht anerkannt.
Mond- und Vollmondabfüllung aus artesischer Quelle
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Die Rebenretter
Bio mit Mehrwert
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Bio-Winzer Stefan Sander leistet einen zutiefst persönlichen Beitrag zum Thema Bio-Diversität: Er ist Rebenretter. In seinen Weinbergen in Mettenheim baut er historische Rebsorten an. Nebeneffekt ist eine Zeitreise für Weinkenner: Aus der Ernte entstehen Weine, deren Vorgängerversionen schon Goethe und Schiller genossen haben könnten.
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ber dieses Jahres konnten die Rebenretter (coronabedingt leider nur einem kleinen Kreis von Wein-Begeisterten) einen weiteren »Zeiten-Sprung«-Wein vorstellen: Den »Fränkischen Burgunder«, einen Rotwein, der derzeit noch in Fässern reift und nächstes Jahr abgefüllt wird.
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ist das Kollektiv überzeugt, noch viele für immer verlorengeglaubte Reben-Schätze wiederzuentdecken, zu vermehren und zu besonderen Weinen zu verarbeiten. Allerdings: Damit die Rebenrettung langfristig gelingen kann, braucht es Unterstützerinnen und Unterstützer. Ihre Aufgabe ist eine angenehme: Mit ihrer Nachfrage dafür zu sorgen, dass die Rebsorten und die neuen alten Weine eine Fangemeinde finden. ∙ sanderweine.de
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Der Verlust an Artenreichtum ist eines der größten Probleme der Zukunft; Ideen, die dieser dramatischen Entwicklung entgegenwirken sind gefragt. Umso besser, wenn sie sich ganz konkret vor Ort im eigenen Wirtschaften umsetzen lassen: Wie bei Stefan Sander, Inhaber des Bio-Weinguts Sander, das, nebenbei bemerkt, das älteste Bio-Weingut Deutschlands ist. Gemeinsam mit Rebenforscher Andreas Jung und Reb-Vermehrer Ulrich Martin widmet er sich im »Rebenretter-Kollektiv« bereits seit rund fünf Jahren der Wiederbelebung historischer Rebsorten. Ihr erster Coup war der »Grünfränkische«, Jahrgang 2018, ein trockener, goldgelber Weißwein – »erfrischend mit deutlicher Würze«, so beschreiben ihn die Macher. Im Septem-
Die Motivation der Rebenretter speist sich aus zwei Quellen: Der Erhalt der Bio-Diversität liegt ihnen ebenso am Herzen wie das Abenteuer, ganz besondere Weine zu machen. Im Laufe der Jahrhunderte ist die Vielfalt der Kulturpflanzen nämlich auch im Weinbau drastisch zurückgegangen. »Ein wesentlicher Faktor dafür war die zunehmende Effizienz-Fixierung der WeinWirtschaft in den vergangenen Jahrzehnten«, bedauert Stefan Sander. Im Laufe der Jahre sind zahlreiche Sorten aus den Sortenbüchern verschwunden – eine ähnliche Entwicklung wie in der Pflanzenund Tierzucht allgemein. »Die Sicherung von Bio-Diversität wird damit zu einer der vielen ökologischen Systemleistungen, die die Bio-Weinwirtschaft erbringt«, so der überzeugte Bio-Verfechter. Und natürlich ist es für ihn als Winzer in der dritten Generation eine spannende Herausforderung und ein echtes Abenteuer, wenn ein Wein entsteht, für den es keine Referenz gibt – ein »Zeiten-Sprung« eben. Das RebenretterProjekt soll in den kommenden Jahren fortgesetzt werden: Schließlich gibt es, davon
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Fotos: Bio-Weingut Sander
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Die nächste Bioboom erscheint am 17.02.2021 IMPRESSUM Bioboom Heft 89 – Winter 2020 (23. Jahrgang) bioboom.de HERAUSGEBER Harting & Tovar GmbH Vordere Schöneworth 17a · 30167 Hannover bio@bioboom.de · T 05 11 16 15 92 0 · F 05 11 16 15 92 5 REDAKTION Jeanine Tovar (V.I.S.D.P.) & Detlef Harting REDAKTIONSANSCHRIFT Vordere Schöneworth 17a · 30167 Hannover
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