Bioboom 86

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BIOBOOM.DE

F R Ü H J A H R 2020 | G R AT I S

DAS MAGAZIN FÜR KOPF UND BAUCH

Bio in der Post-Bequemlichkeits-Ära

Immer mehr ist nicht mehr Besuch bei modernen Selbstversorgern

Unabhängig und frei Gewinnen KO C H B Ü C H E R Einfach himmlisch gesund Vegetariana DUFTSET Alles Liebe DVD Dark Eden

Bio-Pilze

Unterirdisch gut Ökologisch putzen

»Sauber« neu definieren


heiß, dampfend, lecker!

Suppen für die schnelle Küche von

dennree Wenn es mal schnell gehen muss, sind die leckeren Tütensuppen von dennree die idealen Begleiter in der Küche. Es gibt sie in 8 verschiedenen Sorten. Beliebter Klassiker ist die Hühnersuppe mit Nudeln, Vegetarier freuen sich über Kürbiscreme-, Spargelcreme-, Kartoffelcreme- und Pilzcremesuppe und Veganer genießen die Gemüse-, Zwiebel- und Tomatencremesuppe.   Bioboom Frühjahr 2020

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Wenn/dann »Es gibt kein richtiges Leben im falschen«, sagte einst der Philosoph Theodor W. ­Adorno. Ich war bis jetzt fest davon überzeugt, dass er damit eine existenzielle ­Frustration ausdrücken wollte, die nicht auf den Alltag zu beziehen sei, wie zum Beispiel die Tatsache, dass ich neulich schuldbewusst ein paar Bio-Tomaten in einer »Hemdchentüte« verstaute, damit sie nicht meinen Rucksack vollsuppen, obwohl ich grundsätzlich Einwegverpackungen meide. In der Erstfassung lautet Adornos Satz übrigens »es lässt sich privat nicht mehr richtig leben.« Wer probiert, etwas richtig zu m ­ achen, wird gerne und ausgiebig mit seinem falschen Leben konfrontiert. »Naja, die demonst-

rieren für das Klima, ABER hinfahren tun sie mit dem f­etten SUV.« Oder: »Wieso wascht ihr eigentlich mit Öko-Waschmittel, ABER ihr esst Fleisch?« Scheinbar perfekte wenn/dann-Ketten, die sich beliebig nach Bedarf konstruieren lassen. Denn, na klar: Niemand, wirklich niemand führt ein hundert­prozentig »richtiges« Leben. Aber die Vorwurfs-Rhetorik des »wenn/ dann«, die führt uns auch nicht weiter: Dann fahren wir eben Auto UND essen Fleisch. Jetzt zufrieden? Oder sollten wir

es so sehen: Wenn wir uns alle ein bisschen Mühe geben, dann wird insgesamt das ­Leben ein bisschen richtiger? In dieser Frühlings-Ausgabe der Bioboom feiern wir die vielen Wege zu einem nachhaltigeren Leben, die kleinen Anfänge und die großen Möglichkeiten, die in ihnen liegen. Wir wünschen Euch allen viel Spaß beim Lesen, Leben und Tun! Herzlichst

Inhalt 6

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Einstieg

21 Kochen →

Immer mehr ist nicht mehr io in der Post-Bequemlichkeits-Ära B

12 Tauschen, teilen, selber machen 14 Ortstermin »Unabhängig und frei sein« Zu Besuch bei modernen Selbstversorgern

18 Kochen →

GEWINNEN

»Einfach himmlisch gesund« Teriyaki Nudeln

E d i tor i a l

GEWINNEN

»Vegetariana« Blutorangen-Cannellini-Salat

6 Thema

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22 Gut essen 24 Warenkunde

34 Gelesen, gesehen, gehört → GEWINNEN

38 Impressum/Vorschau 39 Bio mit Mehrwert Bio-Pionier Allos

Unterirdisch gut Bio-Pilze

28 Gut leben →

GEWINNEN

30 Mehr Wissen »Sauber« neu definieren Ökologische Putz- und Reinigungsmittel

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Bosco Verticale – der senkrechte Wald

Standort Mailand

HOC H INAUS

E i n st i e g

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900 Bäume und 2000 Pflanzen. Entspricht einer Fläche von 7000 m2 Wald.

E i n st i e g

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Immer mehr ist nicht mehr Minimalismus, DIY und bewusster Verzicht liegen im Trend. Für Bio bedeutet das eine Rückkehr zu den eigenen Wurzeln. T he m a

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→ Sich einfach den Einkaufskorb voll packen, ohne groß nachzudenken – das war einmal. Heute kaufen gerade Bio-­Kunden bewusster ein, greifen zum nachhaltigsten Produkt. Oder rühren B ­ rotaufstriche, Gesichtsmasken etc. gleich zu Hause ­ selbst an, ziehen Kräuter auf der Fensterbank und lassen liegen, was sie als überflüssigen Schnickschnack betrachten. ­Eigentlich ganz im Sinne der Bio-Branche. Denn die ist schließlich schon vor über 40 Jahren angetreten für umweltbewusstes Wirtschaften und ein Umdenken beim Konsum.

Aufbruch in die PostBequemlichkeits-Ära

Das Ergebnis des eigenen Tuns sehen

Das duftende, selbst gebackene Brot wird in ein Bienenwachstuch eingeschlagen, das die Freundin zu Weihnachten gefertigt und geschenkt hat. Mit der handbetriebenen Flockenquetsche, für einiges Geld vor kurzem angeschafft, schmeckt das Müsli am Morgen noch besser. Auf der Fensterbank wachsen die Sprossen im Keimgerät. In einer Ecke der Küche stehen leere Gläser mit Schraubdeckel und einige Tupperdosen für den nächsten Einkauf bereit, schließlich soll möglichst viel Verpackungsmüll vermieden werden. Im Putzschrank hat ein Baukastenset Einzug gehalten, mit dessen Zutaten – jeweils entsprechend gemixt – sowohl Wäsche gewaschen als auch Geschirr gespült oder Fußböden gereinigt werden können: Willkommen in der Post-Bequemlichkeits-Ära. Der Trend ist nicht zu übersehen. Viele Leute wollen weniger gedankenlos konsumieren. Wollen weg vom Vorgefertigten, hin zum Selbstgemachten. Weg vom überflüssigen Verpackungsabfall, hin zu Mehrweg oder dem Befüllen eigener Behältnisse. Weg vom immer mehr und mehr, hin zu einem nachhaltigen und verantwortungsbewussten Einkauf.

»Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun«, findet Kathrin Jäckel, Geschäftsführerin für den Bereich Kommunikation und Markt beim Bundesverband Naturkost Naturwaren (BNN). Sie sieht die neue Beliebtheit des Selbermachens eher als Ausgleich zu Stress und dem Gefühl, dass sich die Welt immer schneller dreht: »Wir haben zum einen das Bedürfnis nach Verlangsamung und zum anderen den Wunsch, ein Ergebnis unseres Handelns zu sehen. Wer den ganzen Tag am Schreibtisch sitzt, weiß zwar abends auch, was er getan hat, kann es aber nicht vorzeigen. Das ist anders, wenn ich ein Brot backe, Marmelade einkoche oder meine eigene Kleidung nähe.« Diese Meinung teilt Daniel Anthes vom Zukunftsinstitut in Wien, wo die großen und kleinen Trends unserer Zeit erforscht und analysiert werden. »Jeder Megatrend erzeugt irgendwann einen Gegentrend. Das riesige Warenangebot durch die Globalisierung, unsere Überflussgesellschaft, die unendlichen Nachrichtenströme und permanente Erreichbarkeit – all das führt dazu, dass wir uns überfordert fühlen. Der Gegentrend ist dann die Individualisierung, um wieder das Gefühl der Selbstbestimmung und der Selbstverantwortung zu bekommen.«

Noch ist das keine Massenbewegung. Es sind vor allem die ohnehin kritischen Verbraucher, die dem neuen Trend folgen. Die Leute, die Wert auf gute Produkte legen, auf Nachhaltigkeit und umweltschonende Herstellung. Genau die Leute, die eben auch Bio-Produkte einkaufen. Hat die Bio-Branche da etwa etwas falsch gemacht, dass ihre Kunden jetzt auf Verzicht und Do-it-yourself setzen?

Für Umdenken und ein anderes Wirtschaften → T he m a

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TIPPS & TRICKS ZUM THEMA AUF SEITE 12/13

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Schutz vor Überforderung und bewusstes Gestalten von Nachhaltigkeit Für die einen sei der »neue ­Minimalismus« eine Art psychischer Selbsthilfe, um mit dem Überangebot und der »Immerver­ fügbarkeit« von Produkten und Informationen zurechtzukommen. Für die anderen sei der bewusste Verzicht mit dem Anspruch ­verbunden, durch das veränderte Konsumverhalten die Gesellschaft nachhaltiger zu gestalten. »Klar ist jedenfalls, dass Wohlstand bei vielen Menschen in Zukunft nicht mehr durch Besitz, sondern durch Erfahrungen und Zeit definiert wird«, so Anthes. So ist dann wohl auch die Do-it-yourselfWelle ein kleines Stück des neuen Luxusgefühls: Es gilt als schön und erstrebenswert, Zeit zu haben für kreative (Haus-) Arbeit, die sich nicht finanziell lohnen muss, die ein Gegengewicht zum Job und dem Leben in der Stadt bildet. Und wenn sich diese Selbstverwirklichung außerdem noch optisch ansprechend bei Instagram, Pinterest und Co. darstellen lässt, umso besser: Schließlich brauchen auch Indivi­ dualisten Anerkennung, Zuspruch und den Kontakt zu Gleichgesinnten.

Für Umdenken und ein anderes Wirtschaften Die Bio-Branche hat also nicht nur nichts falsch gemacht, sondern der Trend zum bewussten und nachhaltigen Konsum passt eigentlich genau zu dem, wofür die »Ökos« einst angetreten sind – für ein Umdenken und ein anderes Wirtschaften. Rückblick in die 70er Jahre des vergangenen Jahrhunderts: die FlowerPower-Bewegung der Hippies, die aufmüpfige Studentenbewegung der 68er, die Frauen­bewegung, der Club of Rome – und große Umweltskandale. Großflä-

»Klar ist jedenfalls, dass Wohlstand bei vielen Menschen in Zukunft nicht mehr durch Besitz, sondern durch Erfahrungen und Zeit definiert wird.« T H E MA

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chige ­Dioxinkontaminationen in Hamburg durch ein Werk von Boehringer, Hormone im Kalbsfleisch, Pestizide in der Muttermilch, giftige Dämpfe aus Holzschutzmitteln, die für Innenräume ausgelobt waren, und etliches mehr. Einige wenige Menschen haben die Nase voll, sie wollen etwas anderes. Sie wollen die Umwelt schützen, wollen, dass der Planet für zukünftige Generationen bewohnbar bleibt. Sie sind bereit, ihren Lebensstil zu verändern, weniger und anders zu konsumieren. Und sie sind überzeugt, dass eine andere Landwirtschaft und ein anderes Wirtschaften möglich ist.

»Müslis« als Gegenmodell So wie Joseph Wilhelm und Jennifer Vermeulen: Sie mieten 1974 einen Bauernhof in Oberbayern, um dort gesunde Lebensmittel anzubauen. Ein Jahr später eröffnen sie in Augsburg den Naturkostladen »Rapunzel Naturspeisen« und verkaufen dort selbst gemachtes Müsli, Nussmuse und Fruchtschnitten. Oder Ulrich Walter: Der gelernte ReedereiKaufmann übernimmt 1979 einen kleinen Bio-Laden im niedersächsischen Diepholz – und stellt erstaunt fest, dass es weder Kaffee noch Tees und Kräuter aus biologischem Anbau gibt. Kurzentschlossen gründet er die Firma Lebensbaum, fördert Anbauprojekte in aller Welt und nimmt die Herstellung selbst in die Hand. Die Rohwaren siebt er im heimischen Betrieb in Wäschewannen und füllt sie mit kleinen Schippen in Tüten ab – zwei Beispiele für viele ähnliche PionierGeschichten. »Naturkost« hieß Bio damals, »Müslis« oder auch »Körnerfresser« wurden die Bio-Protagonisten der ersten Stunde mehr oder weniger liebevoll genannt. Einfach sollten die Produkte sein, transparent ihre Herkunft, nachvollziehbar die Verarbeitung, möglichst schlicht verpackt. Sowohl bei den Herstellern als auch bei den Menschen, die in den kleinen, anfangs oft schlecht sortierten Naturkostläden aus Überzeugung einkauften, stand das umweltbewusste Wirtschaften ganz oben auf der Agenda. Weniger, aber dafür natürlich und nachhaltig – also ein »zurück zu den Wurzeln«?

T H E MA

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Von der Naturkost zur Bio-Convenience Als die Nachfrage nach ökologisch produzierten Lebensmitteln stetig zu steigen begann, professionalisierten sich die Bio-Pioniere. Und dabei ging es ihnen durchaus nicht nur darum, am Markt zu bestehen: Mehr Kunden sollten für Bio gewonnen werden, der Ausbau von Produktion und Produktpalette war der logische Weg dahin. Kleine Firmen, aus Idealismus gegründet, entwickelten sich zu florierenden mittelständischen Unternehmen. Rapunzel beispielsweise beschäftigt gegenwärtig etwa 400 Mitarbeiter und ist international tätig. Von Konsumverzicht war schnell keine Rede mehr: Tiefkühlpizza, Backmischungen, Gummibärchen, Porridge im Becher, bio-vegane Currywurst in der Schale für die Mikrowelle – so gut wie alles, was es im konventionellen Einzelhandel gibt, ist inzwischen auch in den Regalen der Bio-Märkte zu finden. »Das bediente ja auch die Nachfrage«, verteidigt Kathrin Jäckel vom BNN diese Entwicklung, die auch branchenintern durchaus immer wieder heftig diskutiert wurde. »Auch Convenience-Kunden wollten gerne Bio-Qualität.«

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Jetzt treffen sich Ideen der Bio-

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die ursprünglichen Pioniere wieder mit dem Zeitgeist.

Vom Anbau bis zum Regal »»» alles aus einer Hand!

Kokosmilch aus dem neuen MorgenLand Bio-Projekt in Indonesien

»Der Spirit lebt«

›› Anbau

Jetzt treffen sich die ursprünglichen Ideen der Bio-Pioniere wieder mit dem Zeitgeist, mit den veränderten Einstellungen zum Einkaufen und Besitzen. »Der nachhaltige Konsum, das ist doch das, wofür die Bios seit Jahrzehnten gekämpft haben«, freut sich Jäckel über die gegenwärtige Entwicklung. »Und der Spirit in der Branche lebt.« Glaubwürdigkeit ist und bleibt jedenfalls das Pfund, mit dem die Bio-Branche wuchern kann. Denn verraten hat sie ihre Ideale nie, höchstens vielleicht hin und wieder ein bisschen vernachlässigt. Doch der konsequente ökologische Anbau, die deutlich strengeren Kriterien bei den ökologischen Anbauverbänden im Vergleich zum EU-Biosiegel zu Tierhaltung und Ackerbau, die intensive Qualitätsarbeit, die vielen Projekte zum fairen Handel, das soziale Miteinander – all das hat »die Bios« immer von der konventionellen Land- und Lebensmittelwirtschaft unter­schieden, ebenso wie der Anspruch, sich weiter entwickeln und Lösungen auf die drängenden Probleme der Zeit finden zu wollen.

Mit Bio Menschen bewegen Klimawandel und der Artenschwund, diese Themen bewegen die Menschen gegenwärtig mehr denn je. Das gilt nicht nur für die Verbraucher, sondern auch für die Unternehmer: »Viele aus der Biobranche sehen alleiniges Wachstum nicht unbedingt als Muss und hinterfragen wirtschaftliche Zwänge mit Blick auf das Gemeinwohl«, beobachtet Kathrin Jäckel vom BNN. Statt auf Globalität setzt so manche Firma heute ihre Schwerpunkte bewusst auf Regionalität und Saisonalität. Auch Verpackungen sind ein wichtiges Thema: Viele Naturkostläden bieten inzwischen Unverpackt-Stationen, an der Fleisch- und Käsetheke werden eigene Behältnisse befüllt. Über einheitliche Mehrwegsysteme wird unternehmensübergreifend nachgedacht. All das muss aber auch publik gemacht und offensiv dargestellt werden, um alte Kunden weiter zu überzeugen und neue dazu zu gewinnen, findet Daniel Anthes. Der Trendforscher hält es auf jeden Fall für notwendig, dass auf die derzeitige Stimmung reagiert wird: »Nachhaltigkeit und Überkonsum müssen thematisiert werden, durch Kampagnen, Produkte oder Dienstleistungen. Bio ist noch lange kein Mainstream, da ist noch viel Luft nach oben.« Denn so sinnvoll Verzicht und bewussteres Konsumieren ist: Es wäre auch ein großer Fortschritt für den Klimaschutz, wenn deutlich mehr Menschen ihre Ernährung auf ökologisch angebaute Lebensmittel umstellen. Und das eine schließt das andere ja nicht aus.

Das tropische Klima Indonesiens bietet den Kokospalmen optimale Wachstumsbedingungen. MorgenLand unter­ stützt die Farmer mit Beratung, Farmertrainings und einer besseren Bezahlung, die weit über dem Durchschnitt liegt.

›› Ernte

Alle drei Monate können reife Kokosnüsse von dersel­ ben Palme geerntet werden. Das geschieht noch immer auf traditionelle Weise mit einer Sichel, die an einem langen Bambusstab befestigt ist. Die Nüsse werden gleich aufgesammelt und können so direkt frisch verarbeitet werden.

›› Verarbeitung

In vier Produktionshallen auf der Insel Bintan entstehen mit viel Erfahrung und modernsten Technologien die MorgenLand­Kokosprodukte. Der empfindliche Rohstoff wird durch schonende Pasteurisation zu der besonders hochwertigen MorgenLand Bio-Kokosmilch.

Cremige Konsistenz Besonders schonend und schnell verarbeitet Intensives Kokosaroma Von Natur aus vegan Naturland Qualität Verpackung recyclingfähig

B I R G I T S C H U M AC H E R

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Tauschen, teilen, selber machen

Digital oder analog?

Kann ich das ausleihen?

Analog oder digital

Auf Wachstum setzen

→ Secondhand-Kleidung, Babysachen,

→ Nämlich als Selbergärtner: Ein ganzer

Möbel, Bücher und DVDs: Flohmärkte und Tauschbörsen gibt es auch in der digitalen Welt. Das kann superpraktisch sein, wenn man nicht mitten in der Großstadt lebt. Aber der globale Online-Handel führt – ebenso übrigens wie die weltweit 24/7 ­aktiven Servernetzwerke zu einem gewaltigen Verbrauch an Ressourcen und ebenso enormen Emissionen.

Garten am Haus ist dazu gar nicht nötig. Klassisch ist der Klein- oder S­ chrebergarten. Man wende sich an die entsprechenden ­Vereine in der eigenen Gegend. Übrigens: Gärten können auch geteilt werden. Noch einfacher geht es mit einem Mietgarten: Hier bekommt man eine Parzelle, die oft sogar schon eingesät ist und wird beim Gärtnern professionell begleitet – das gibt es auch »in Bio«. In der Stadt freuen sich Urban Gardening Projekte über Mitmachende und selbst auf dem Balkon ist Platz für das eine oder andere Gemüse im Kübel oder gar eine Wurmkiste. Selbst wenn der Beitrag zur täglichen Ernährung in den meisten Fällen überschaubar ist: Es ist zutiefst befriedigend, zu ernten. Falls es nicht klappt, weil Schnecken oder andere Widrigkeiten die Ernte zunichte machen, wächst immerhin der Respekt ­davor, wie arbeitsintensiv die Erzeugung von Obst und Gemüse ist!

Smart telefonieren → Wie alt darf ein Smartphone sein? Spätestens, wenn die Lieblings-Apps nicht mehr richtig laufen, wird es schwierig, auch wenn das Gerät noch in Ordnung ist. Auch stecken in unseren allgegenwärtigen digitalen Begleitern jede Menge Rohstoffe wie Edelmetalle und seltene Erden. Selten edel sind dagegen die Bedingungen, unter denen diese Rohstoffe ans Licht der Welt gelangen und das Smartphone produziert wird. Tatsächlich gibt es erste Anbieter, die Wert auf faire Arbeitsbedingungen, Transparenz in der Lieferkette und Reparier­barkeit legen.

MA C H E N

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Der Deutschen neue Kleider → Wir kaufen mehr Kleidungsstücke als je zuvor und tragen jedes davon weniger als je zuvor. »Die weltweite Textilproduktion emittiert jährlich zwischen 1200 bis 1715 Millionen Tonnen des Treibhaus­ gases Kohlendioxid. Das ist mehr als alle internationalen Flüge und die Seeschifffahrt ­zusammen«, heißt es auf der Website www.quarks.de. Immer mehr Menschen finden: Billige Kleidung können wir uns nicht mehr leisten. Es gibt sie, die hochwertigen Kleidungsstücke aus ökologisch erzeugten oder recycelten Fasern, verantwortungsbewusst produziert. Mega-Trend: Second-Hand-Kleidung. Ob Flohmarkt, Kleidertauschparty oder Second-Hand-­ Laden. Des einen Abgelegtes kann des anderen Schatz sein. Geht auch im Internet über die entsprechenden Portale – praktisch, wenn man nicht in der Stadt lebt, verursacht aber wiederum Umweltkosten.

Lässt sich das reparieren?

Freut sich jemand anders darüber?

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Muss ich das bestellen oder kriege ich es vor Ort?

Ganz oder gar nicht? → Weil in Wasch-, Spül- und sonstigen Maschinen immer häufiger nicht Teile, sondern ganze Module getauscht werden müssen, heißt es oft: Lohnt sich nicht. Und überhaupt, einen Handwerksbetrieb des Vertrauens muss man auch erst mal ­finden. Wer Glück hat, ist selber handwerklich begabt oder kennt Menschen, die es sind. Oder schaut, ob es in der Nähe ein Repair-Café gibt. Hier kann man gemeinsam mit anderen, Kaputtes wieder fit ­machen und Zeichen gegen die Wegwerf­ gesellschaft setzen. Übrigens: So manches Gerät lässt sich auch teilen – braucht wirklich jeder Haushalt eine eigene Bohrmaschine oder einen eigenen Fahrradanhänger?

„Weil es Zeit ist für ein neues Haargefühl!“

Weniger Müll machen → Plastikfrei leben, den Restmüll eines Jahres in einem Einweckglas verstauen können: Das ist eine echte Herausforderung. Muss auch nicht sein. Wir fangen erst mal an, zum Beispiel mit wirklich konsequenter Mülltrennung: Altpapier, Leichtverpackungen, Kompostierbares, Restmüll. Papier­tüten vom letzten Einkauf dürfen solange wieder mitkommen, bis sie weich werden, unterstützt von Stofftüten, Netzen etc. Bienenwachstücher ersetzen in der Küche die Frischhaltefolie, im Bio-­Laden, beim Bäcker und auf dem Wochenmarkt: Die ­eigene Verpackung mitzubringen wird immer mehr zum Normalfall. Und was das viele Plastik angeht, das sich gerade im Bad gerne tummelt: Ob Zahnbürste oder waschbares Abschminkpad – im Bio-Laden gibt es jede Menge Alternativen.

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Brauche ich das wirklich?

Diese Liste versteht sich ohne erhobenen Zeigefinger und Anspruch auf Vollständigkeit. Wir empfehlen bewusst keine konkreten Anbieter, da diese per Stichwortsuche im Internet jederzeit zu finden sind. Ausnahme: Für die

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MA C H E N

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E I N

B E S U C H

B E I

M O D E R N E N

S E L B S T V E R S O R G E R N

»Unabhängig und frei sein« Nicole und Christian Lellinger leben mit ihren drei Kindern auf dem Grünlinger Hof in Sachsen-Anhalt. Zwar können sie nicht alles, was sie zum Leben brauchen, selbst anbauen und herstellen. Aber falls sie etwas dazukaufen, dann meist in seiner Urform. O rtster m i n

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»Leben beginnt an dem Tag, an dem du ­einen Garten anlegst«, das steht auf e­ inem kleinen Holzschild, das Christian Lellinger, 33, vor einiger Zeit an einer Weggabelung aufgestellt hat. Er liest den Satz laut vor, lächelt und biegt links auf einen Pfad ab, der einen Hügel hinauf führt. Auf den Bäumen glitzert der Frost in der Morgensonne. Ein großer Ast liegt auf dem Boden. »Holz für unsere Benjes­hecke, da freuen sich die Kinder«, sagt der kräftig gebaute Mann mit Vollbart. Nach wenigen Metern gelangt er an ein altes Gartentor und öffnet ein Hängeschloss. Dahinter erstreckt sich auf 2000 Quadratmetern der Lebens­ traum der Familie Lellinger: Der Garten, der die fünfköpfige Familie mit Gemüse, Obst, Kräutern, Nüssen und Honig versorgt.

Fotos: Privat

ZEHN PROZENT SELBSTVERSORGUNG = EINE ARBEITSSTUNDE PRO TAG

»Wir sind moderne Selbstversorger«, sagt Christian Lellinger, der im Garten erst mal tief durchatmet, »ich glaube, es ist in den Menschen drinnen, unabhängig zu sein, frei zu sein, auch wenn man etwas macht, das anstrengend ist.« Für zehn Prozent Selbstversorgung brauche man etwa eine Arbeitsstunde täglich – pro Person. »In einer Familie mit drei Kindern und berufstätigen Eltern gibt es vieles im Überfluss, Zeit ist es meist aber nicht.« Im Durchschnitt können sie momentan etwa 20 Prozent selbst leisten, »den Rest kaufen wir dazu und verarbeiten es auf althergebrachte Weise weiter.« Jeden Monat bekommen sie zehn Kilo Getreide von einem Biohof geliefert. Ihr Brot backen sie mit Sauerteig. »Man muss gucken, was heute möglich ist. Der Kompromiss, dieser Spagat ist unheimlich schwer.« Und er gelingt auch bei Familie Lellinger nicht immer. Christian Lellinger arbeitet Vollzeit als Palliativberater, seine Frau Nicole halbtags als Schulsozialarbeiterin. Wenn am Tag die Zeit fehlt, kaufen auch sie abends ihr Brot beim Bäcker. In ihrem Garten gibt es hingegen keine Kompromisse: Sie verzichten gänzlich auf Kunstdünger oder chemische Pflanzenschutzmittel und achten auf das ökologische Gleichgewicht ihres Naturgartens. Nackte schwarze Böden und starre Reihen gibt es in dem Garten nicht. Alles wächst wild durcheinander und doch nach einem Plan. Christian Lellinger hat den Garten nach den Prinzipien der Permakultur gestaltet, O rtster m i n

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die einen nachhaltigen und verantwortungsvollen Umgang mit der Natur fordert – den Kreis­läufen der Natur entsprechend. DEN WERT DER DINGE ERKENNEN

Und der Plan scheint aufzugehen, denn die Vielfalt im Garten ist enorm. Tomaten, ­Gurken, Paprika, Zucchini, Kürbisse, Erbsen, Bohnen, Mais – sogar Chilis konnten sie schon ernten. Neben den zahlreichen Gemüsesorten gibt es auch diverse Kräuterpflanzen, ein kleines Getreidefeld, dazu eine Streuobstwiese, auf der neben dem alten Bestand auch zwanzig neue Bäume gepflanzt wurden. Gleich daneben haben vier Bienenvölker ihr Zuhause. »Die Arbeit im Garten ist sehr viel anstrengender als die Fahrt in den Supermarkt. Aber so kenne ich den Wert der Dinge, den die Preise unserer Lebensmittel längst nicht mehr widerspiegeln.«

»Die Arbeit im Garten ist sehr viel anstrengender als die Fahrt in den Supermarkt. Aber so kenne ich den Wert der Dinge, den die Preise unserer Lebensmittel längst nicht mehr widerspiegeln.«

NACHBARSCHAFTSNETZWERKE BILDEN

Auf einem Beet liegt Schafwolle. »Sie ist ein natürlicher Stickstoffspeicher. Darunter ist der schöne gemulchte Boden«, sagt Christian Lellinger und schiebt die Wolle mit der Hand zur Seite, »da heißt es immer, der Boden hier wäre lehmig. Aber hier kommt man wunderbar rein, ganz locker, ganz leicht liegt das nur auf.« Die Wolle hat der Familien­vater von einem Nachbarn, der sie nicht mehr haben wollte. »Die scheren die Schafe und schmeißen die Wolle sonst weg oder müssten sie entsorgen.« Das Netzwerk in der Nachbarschaft funktioniert gut. Sogar eine ­eigene Whatsapp-Gruppe gibt es: den Fairteiler. »Wir haben unseren Anhänger fast dauerhaft verliehen, weil es immer jemanden gibt, der ihn braucht.« Christian Lellinger ist in Halle geboren und aufgewachsen. Schon als Stadtkind faszinierten ihn Pflanzen, vor ­allem Heil- und Wildkräuter. Mit zwölf Jahren zog er aufs Land, durfte die Hühner der Nachbarn hüten, wenn sie im Urlaub waren. »Während meines Studiums in Jena lernte ich Nicole kennen, die in der Thüringer Rhön, südlich von Eisenach, aufgewachsen ist.« Gemeinsam zog das Paar nach Halle, wo Christian eine Ausbildung zum Krankenpfleger machte. »Zur gleichen Zeit wuchs in mir der Wunsch nach harmonischem Ausgleich zur schweren Arbeit: eigenes natürliches Grün.« So pachteten sie einen Schrebergarten. Doch schnell war klar: Sie brauchen mehr Platz, um sich selbst versorgen zu können.

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Das gut 150 Jahre alte Bauernhaus in Oechlitz, das die Familie samt Stall und Hof 2016 gekauft hat, steht nur fünf Gehminuten vom großen Hausgarten entfernt. Hinter dem Wohnhaus gackern die Hühner. In der kalten Jahreszeit greift die Familie auf die Vorräte zurück, die sie im Laufe des Jahres geerntet und haltbar gemacht hat. Im Wohnzimmer hat Nicole Lellinger, 30, die gerade ihr viertes Kind erwartet, diverse Einmachgläser auf den langen Holztisch gestellt. Eingemachte Birnen, Walnüsse in Honig, Sauerkraut, Salsa-Sauce, Kohlsuppe. Auch ein Glas mit Aprikosenmarmelade steht auf dem Tisch. »In Querfurt gibt es einen Obsthof, der recht günstig Fallaprikosen verkauft.« Da sind die Marmeladengläser für wenig Geld schnell gefüllt. ­Nicole Lellinger greift eine Glasflasche und hält sie gegen das Licht, »hier haben wir Kräuter, Wasser, Zucker und ein bisschen Zitrone angedickt und gekocht.« Schon war der eigene Sirup fertig. Sie blickt auf die Flasche und lächelt, »es ist ein bisschen so, als hätten wir den Sommer eingefangen und in ein Glas gesperrt, um ihn auch im Winter am Tisch zu haben.«

»Es ist ein bisschen so, als hätten wir den Sommer eingefangen und in ein Glas gesperrt, um ihn auch im Winter am Tisch zu haben.« sagt Christian Lellinger, »doch im Laufe der Zeit stellte sich heraus, dass der Nachbar zwar wusste, wie man Wurst macht, aber von der Herstellung von Ziegenkäse keine A ­ hnung hat.« Im Gegensatz zu Christian. »Da habe ich ihm gesagt: Das hat der Internetbauer aus dem Internet.« Der Familienvater lacht laut auf. »Menschen, die mit uns zu tun haben, merken, dass wir es ehrlich meinen. Ich achte bewusst darauf, dass nicht der Eindruck entsteht, ich hätte die Weisheit gepachtet. Man erschließt sich Neuland und lässt andere teilhaben.« Und so gibt das Ehepaar sein Wissen über die Selbstversorgung in Seminaren weiter. »Das Wissen geht sonst verloren. Es braucht Menschen, die das bewahren«, sagt Christian Lellinger. Die Teilnehmer kommen meist aus den Städten im Umland: Leipzig, Erfurt, Halle, Weimar.

»DIE INTERNETBAUERN«

RESSOURCEN KREATIV NUTZEN

Vieles von dem, was sie wissen, hat das Paar aus Büchern oder dem Internet. »Ein Nachbar, der später unser Freund wurde, hat mal gesagt, dass wir die Internetbauern sind«,

»Wichtig ist uns, dass alles, was wir machen, ganz zwanglos ist, dass es praktisch nebenher läuft«, sagt Nicole Lellinger und blickt auf die Tasse Tee in ihren Händen, »warum

O rtster m i n

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sollte ich Pfefferminztee im Beutel kaufen, wenn ich die Melisse im Garten stehen habe? Gerade wenn ich sehe, was die gekauften Sachen an Müll mit sich bringen.« Auch matschiges Obst landet bei Familie Lellinger nicht im Abfall, »denn daraus kann ich immer noch Smoothies oder Fruchtleder für die Kinder machen.« Und auch die Putzmittel stellt sie selbst her, »im Winter haben wir Orangen bestellt, direkt vom Erzeuger. Sie kamen im Pappkarton. Die Schalen habe ich in Essig einlegt und Putzmittel daraus gemacht.« Und ihr Mann ergänzt, »und den Essig kann ich aus altem Saft machen.« Auch Seifen, Badesalz, Cremes und sogar Deos stellen sie selbst her. Vieles ist schneller gemacht als gedacht. »Wir haben einen Walnussbaum im Garten. Wenn ich die Walnusshälften nehme,

Fotos: Privat

EINKOCHEN, TROCKNEN, DÖRREN

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Bienenwachs reintue und einen Docht häkele, habe ich ein Teelicht, das keine Aluschale braucht«, sagt Nicole Lellinger. »MAN LEBT JA TROTZDEM IN DER WELT«

Anderes sei sehr viel aufwendiger, beispielsweise die Herstellung von Käse. »Wir mussten uns um die Ziegen im Stall kümmern, sie melken, den Käse herstellen. Da haben wir erstmal gemerkt, wie viel Zeit und Arbeit hinter so einem Stück Käse steckt. Dieses Bewusstsein macht was mit einem.« Auch Fleisch ­landet von Zeit zu Zeit auf dem Tisch der Lellingers, jedoch in Maßen – aus Respekt vor dem Tier und aufgrund der Entscheidung über Leben und Tod, die jeder Schlachtung vorangeht. »Nach dem Schlachten unserer Lämmer hatten wir zwanzig Salamis. Wir haben von vornherein gesagt, die teilen wir uns ein, essen eine im Monat.« Momentan ist der Stall hinter dem Haus verwaist, es fehlt an Weidefläche. »Wenn wir Tiere halten, muss es artgerecht sein. Wir wollen keine Selbstversorgung um jeden Preis«, sagt Christian Lellinger, »und es ist auch viel billiger, direkt das Gemüse zu essen, anstatt es erst zu verfüttern und dann das Fleisch zu essen.«

Und wenn die Zeit mal nicht reicht? Oder der jüngste Sohn Hunger auf seine geliebten Bananen bekommt? Dann halten die ­Eltern nach der Arbeit beim Supermarkt an. »Da kann mir keiner erzählen, dass er den Spagat nicht gehen muss. Man lebt ja trotzdem in der Welt. Das fängt damit an, dass wir Geld benötigen, allein für das Haus«,

sagt Christian Lellinger und seine Frau ergänzt, »die moderne Selbstversorgung ist in der Heute­zeit angekommen. Wir haben unsere Werte und Prinzipien, aber trotzdem sind wir nicht bestrebt, die Aussteiger zu sein. Das wäre mit drei Kindern auch nicht praktikabel.« KRISTIN KASTEN

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BESSER ALS LIEFERSERVICE

TERIYAKI NUDELN »Tofu hat seinen schlechten Ruf wahrscheinlich, weil er ziemlich fad schmecken kann und natürlich, weil Soja umstritten ist. Doch richtig zubereitet, ist Tofu nicht nur wirklich schmackhaft, sondern auch eine sehr gute pflanzliche Proteinquelle. Ich kaufe Tofu deshalb in Bio-Qualität aus Soja­bohnen aus Mitteleuropa. Diese ­Teriyaki-Nudeln verdanken ihr besonderes Aroma in Sesamöl gerös­tetem Ingwer und Knoblauch. Unbedingt in geröstetes Sesamöl investieren – das intensiviert den Geschmack um ein Vielfaches!«

FÜR 4 PERSONEN FÜR DIE NU DELN 300 G

PAK CHOI

2

KNOBLAUCHZEHEN

1

ROTE ZWIEBEL

2 CM INGWER 2

FRÜHLINGSZWIEBELN

100 G

TOFU

200 G

MIE- ODER REISNUDELN

3 EL GERÖSTETES SESAMÖL ¼ TL CHILIFLOCKEN 1 EL SESAM LIMETTENSAFT ZUM ABSCHMECKEN

→ Den Pak Choi in mundgerechte Stücke schneiden. Die Knoblauchzehen und die Zwiebel schälen und fein hacken und den Ingwer schälen und reiben oder ebenfalls hacken. Die Frühlingszwiebeln in Ringe schneiden. Den Tofu mit den Händen zerbröseln, so dass er in etwa die Konsistenz von Hackfleisch annimmt. Alle Zutaten für die Sauce vermengen. Die Mie-Nudeln oder Reisnudeln mit heißem Wasser übergießen und ca. 5 bis 7 Minuten quellen lassen. Zwischendurch immer mal wieder umrühren und Nudeln, die zusammenkleben, zerschneiden.

FÜR DIE SAUCE 4 EL TAMARI 2 EL WASSER 2 EL REIS- ODER WEISSWEINESSIG 1 EL AHORNSIRUP ODER HONIG

K oche n

Bioboom Frühjahr 2020

In der geölten Pfanne die Zwiebeln glasig anbraten. Den Tofu dazugeben und mit anbraten, bis er eine goldbraune Farbe angenommen hat. Den Pak Choi dazugeben und ca. 2 Minuten mit anbraten, bis er einfällt. Alles mit der Sauce ablöschen und die Nudeln und das Öl dazu geben und in der Pfanne schwenken, bis alles gut vermengt ist. Nach Geschmack etwas Limettensaft ­darüber träufeln und mit den Frühlingszwiebeln und Sesam garnieren.

LYNNS TIPP

Das Sesamöl in einem Wok oder einer großen Pfanne langsam erhitzen. Ingwer, Knoblauch, Chiliflocken und Sesam darin auf niedriger Stufe leicht anbraten. Das Öl umfüllen und zur Seite stellen.

Wer auf Soja verzichten möchte, lässt den Tofu weg. Und natürlich kann man auch anderes Gemüse, zum Beispiel Pilze oder Paprika, verwenden.

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OHNE PALMÖL

VEGAN, GLUTENFREI,

Alltagstauglich

LYNN HOEFER   »Einfach himmlisch gesund – Natürliche und schnelle Rezepte für das echte Leben«, 248 Seiten, Hardcover, Jan Thorbecke ­Verlag 28,00 € (D), ET 13.02.2020

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Rezept aus: »Einfach himmlisch gesund«, Foto: © Lynn Hoefer 2020/Thorbecke Verlag

BUCH TIPP

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UND SO KÖNNT IHR EUCH JETZT Z.B. ÜBER EIN KRUNCHY SCHOKO FREUEN, DAS NOCH SCHOKOLADIGER SCHMECKT*.

*Noch bessere Nachrichten: In Krunchy Schoko steckt zu 100% regionaler Hafer von unseren Partner-Landwirten.

Lynn Hoefer ist Food-Bloggerin und Instagrammerin. Auf heavenlynnhealthy.com schreibt sie über pflanzliche Ernährung und ­gesunden Lebensstil. Jetzt veröffentlicht sie ihr zweites Buch ­»Einfach himmlisch gesund«. Ihr selbstgestecktes Ziel: zu zeigen, wie sich gesunde Ernährung einfach und schnell in den Alltag integrieren lässt. Mit etwas Vorbereitung aber minimalem Aufwand sei es leicht, sich ausgewogen zu ernähren. Deshalb gibt’s ausgiebige Tipps für Meal Prep, Einkauf und Vorratswirtschaft. Die Rezepte selbst sind vegan und glutenfrei umzusetzen, Kapitel wie »immer auf Vorrat«, »schnelles Frühstück« und »besser als Lieferservice« untermauern den Anspruch. Lynn zeigt, wie entspannt und kulinarisch man vegane, glutenfreie und vollwertige Küche umsetzen kann, ganz ohne nervige Selbstoptimierungstendenzen. Wer bereits gut mit Kochbüchern ausgestattet ist, kann sich fragen, ob es wirklich noch mehr Rezepte für Overnight Oats und Hummus braucht. Für alle Einsteiger, Menschen mit wenig Kocherfahrung oder Leute, die einfach gerne Kochbücher lesen (und sich nicht am exzessiven Gebrauch des Adjektivs »himmlisch« stören) eine gute Anschaffung oder ein nettes Geschenk.

Gute Nachrichten: Ab sofort backen wir für Euch alle Krunchys ohne Palmöl. Aber das ist noch nicht alles! „Jetzt machen wir Krunchy noch besser!“, haben die Barnhouse-Bäcker beschlossen und mit Fingerspitzengefühl und Leidenschaft an vielen Rezepturen behutsam gefeilt.

Jetzt noch schokoladiger!

BIOBOOM VERLOST drei Mal das Buch »Einfach himmlisch ­gesund«. Schickt bis zum 30. April 2020 eine E-Mail, eine Postkarte oder ein Fax an: Redaktion Bioboom, Stichwort: »Himmlisch«, ­Vordere Schöne­worth 17a, 30167 Hannover, Fax 0511.16 15 925, ­gewinnen@bioboom.de Der Rechtsweg ist ausgeschlossen, Umtausch oder Barauszahlung der Gewinne nicht ­möglich. ­Ebenfalls ausgeschlossen ist die Teilnahme über Dritte, die die Teilnahme an Gewinn­spielen ­gewerblich vermitteln. Die Adressen werden ausschließlich für die Abwicklung des Gewinnspiels genutzt.

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ALLES ÜBER DIE VERBESSERTEN KRUNCHYS:

BARNHOUSE.DE


AN Z E IG E

Ein Wasser fürs Leben Horn

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Der Hornberger-LebensquellTrinkbrunnen lädt alle Besucher ein, sich zu bedienen und vor Ort über Hornberger Lebensquell zu informieren.

Hornberger Lebensquell entspringt im ­Herzen der Schwarzwaldberge. Es ist eines der ganz wenigen ­Wässer in ­Deutschland, das vollkommen unbe­handelt ­abgefüllt wird: Am Quellort seinem n ­ atürlichen ­Lebensfluss entsprechend entnommen, leicht und ­lebendig. GLÜCKLICHER ZUFALL Kaum zu glauben, dass wir eines der beliebtesten Mineralwässer im Bio-Fachhandel* einer zufälligen Entdeckung verdanken: Als eine bekannte Wasserquelle für die Brauwasserversorgung der ­Familienbrauerei ­M. Ketterer neu gefasst werden sollte, zeigte sich hinter dem Quellaustritt ein tief in den Berg hineinragender S­ tollen, aus dem Wasser frei zu Tage trat. »Es wurde festgestellt, dass ­dieser Stollen von Hand in den Berg geschlagen wurde und zwar 140 M ­ eter tief«, berichtet Geschäftsführer Michael Ketterer. Historiker vermuten, dass der Stollen bereits aus der Römerzeit stammen könnte. Aber vor allem: Ausführliche Untersuchungen belegten, dass es sich um ein herausragendes Wasser handelte, das heute unter dem ­Namen Hornberger Lebensquell bundesweit begeistert.

Beeindruckende Kristallbilder von Fotograf Ernst F. Braun: Tiefgefrorene Wassertropfen, unter dem Mikroskop fotografiert, zeigen hochdifferenzierte, feine Formen und Strukturen.

H O R N B E R G E R - L E B E N S Q U E LL . D E

FEIN STRUKTURIERT »Reif« – so nennen ganzheitlich orientierte Experten ein Wasser wie Hornberger Lebensquell, das sich in Ruhe über Jahrhunderte durch die Gesteinsschichten arbeiten durfte, bis es von sich aus, ohne Pumpen, frei zu Tage tritt. Und »lebendig«, weil es völlig unbehandelt mit seiner ursprüng­lichen Struktur schonend abgefüllt wird. Entsprechend beeindruckend sind Kristall­bilder vom H ­ ornberger ­Lebensquell: Tiefgefrorene Wassertropfen, unter dem Mikroskop ­fotografiert, zeigen hochdifferenzierte, feine Formen und Strukturen. KLARE SACHE Bei Hornberger Lebensquell sieht man das Bildgebungsverfahren als Ergänzung zur w ­ issenschaftlich-analytischen B ­ etrachtung und strengen Qualitätskontrolle des W ­ assers. Und auch hier kann die außergewöhnliche Quelle punkten: Hornberger Lebensquell ist frei von Eisen, Mangan, Nitrit sowie weiteren unerwünschten Stoffen. Insgesamt ist es sehr leicht m ­ ineralisiert und natriumarm (nur 2,5 Milligramm Kochsalz pro Liter). EINES FÜR ALLE Mit seinem weichen, quellfrischen Geschmack und seinen Qualitäts­ kriterien eignet sich das hochwertige Wasser ideal für Fastenkuren und die Zubereitung von Babynahrung. Geschätzt wird ­Hornberger Lebensquell aber ebenso in der Spitzengastronomie als stets passende Begleitung kulinarischer Spezialitäten sowie edler Weine.

Hornberger Lebensquell wird von ­Anfang an und ausschließlich in Glas-Mehrwegflaschen abgefüllt. ­Neben der ursprünglichen »naturelle«-Qualität gibt es auch eine ­angenehm ­prickelnde Medium-Variante. Neugierig geworden? Der Weg zur Quelle ist zum Glück in den meisten Fällen kurz: Drei von vier Bio-Märkten ­führen ­Hornberger Lebensquell im Sortiment.  *Q U E LL E : B I O V I S TA


Blutorangen-Cannellini-Salat mit sautiertem Fenchel und Pekannüssen FÜR 4-6 PERSONEN FÜR DAS DRESSING

FÜR DEN SALAT

2 EL ROT W EINESSIG

OLIVENÖL

1 EL KL ARER H ONIG

2

GROSSE FENCHELK NOLLEN,

1 TL GEM A HLENER ZIM T

GEV IERTELT, DANN IN

½ TL C AYENNEPFEFFER

5 M M DICKE SCHEIBEN

(OPTIONAL)

GESCHNIT TEN

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GROSSZÜ GIGER SPRITZER

BLUTOR ANGEN BESTER Q UALITÄT (O DER NOR M ALE

NATIVES OLIVENÖL EX TR A

OR ANGEN) 10 0 G GEMISCHTE SAL ATBL ÄT TER

M EERSALZFLO CKEN UND FRISCH

1

GEM A HLENER SCH WAR ZER PFEFFER

D OSE C ANNELLINI-BO HNEN (À 40 0 G), ABGETROPFT UND ABGESPÜLT

10 0 G PEK ANNÜSSE 75 G SULTANINEN

Vegetarisch auf persisch

1

BUCH TIPP

KLEINES BUND SCHNIT TL AUCH (C A. 15 G),

STENGEL JEWEILS GEDRITTELT M EERSALZFLO CKEN UND GEM A HLENER PFEFFER

Rezept aus: »Vegetariana«, Hölker Verlag // Rezeptfoto © Kris Kurkham 2019

→ Sabrina Ghayour, geboren im Iran, heute in Großbritannien lebend, gilt spätestens seit ihrem 2014 erschienen Kochbuch »Persiana« quasi als inoffizielle Botschafterin der persischen Küche im Westen – einer vielfältigen, bunten, aroma­tischen Küche, die allerdings traditionell fleischlastig ist. Mit »Vegetariana« zeigt sie nun die pflanzlichen Seiten ihrer Kochtradition: Von Vorspeisen, Suppen und ­Salaten über Hauptgerichte (und Süßes gibt es selbstverständlich auch, aber das ist ja meistens vegetarisch …), getreu dem e­ rklärten Ziel »mit so wenig Zutaten wie nötig so viel Geschmack wie möglich zu erzeugen«. Wir finden: Die Mission ist gelungen – genau das Richtige, um Farbe und Geschmack in die letzten Spätwintertage zu bringen. Die Rezepte sind ausgesprochen detailliert (was wohl passiert, wenn wir das Dressing in einem Glas statt in einem Kännchen anrühren?), also ist das schön gestaltete Buch definitiv auch für Menschen mit wenig Koch­ erfahrung ­geeignet.

Eine große Bratpfanne auf mittlerer Hitze erhitzen und ein wenig Olivenöl hinein­ gießen. Die Fenchelscheiben darin einige Minuten sautieren, bis sie anfangen, weich zu werden und an den Rändern anbräunen. Mit einem Schaumlöffel in eine Schüssel heben, mit ein wenig Salz und Pfeffer würzen und beiseite stellen. K UR ZCHECK +  persische Küche + vegetarisch + auch für Anfänger*innen

Gewinnen

sabrinaghayour.com

BIOBOOM VERLOST fünf Mal das Buch »Vegetariana«. Schickt bis zum 30. April 2020 eine E-Mail, eine Postkarte oder ein Fax an: Redaktion Bioboom, Stichwort: »Vegetariana«, Vordere Schöne­worth 17a, 30167 Hannover, Fax 0511.16 15 925, gewinnen@bioboom.de

SABRINA GHAYOUR   »Vegetariana – Gemüserezepte aus den Küchen Persiens«, 240 Seiten, Hardcover, Hölker Verlag, 28,00 € (D)

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen, Umtausch oder Barauszahlung der Gewinne nicht m ­ öglich. ­Ebenfalls ausgeschlossen ist die Teilnahme über Dritte, die die Teilnahme an Gewinn­spielen ­gewerblich vermitteln. Die Adressen werden ausschließlich für die Abwicklung des Gewinnspiels genutzt.

K oche n

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Mit einem scharfen Messer das obere und untere Ende jeder Orange abschneiden. Die Schale und die weiße Haut in Streifen von oben nach unten herunterschneiden, bis die gesamte Orange geschält ist. Dann der Breite nach in 1 cm dicke Scheiben schneiden. Die gemischten Salatblätter auf einer ­großen Platte oder in einer flachen Schüssel arrangieren. Zunächst die Cannellinibohnen, dann die Orangenscheiben und die Pekannüsse darüber verteilen. Den Fenchel und die Sultaninen zufügen und den Schnittlauch darüber streuen. Die Zutaten für das Dressing in einem Kännchen verrühren, dann über den Salat träufeln. Sofort servieren. 21


GUT

ESSEN Satt- und Glücklichmacher Gegen kleine Stimmungs- und sonstige Tiefs hilft oft ein kleiner Snack. Den knurrenden Magen beruhigen, die murrende Seele mit einem Stückchen Genuss streicheln: Der »Vital Keks« aus der B ­ ohlsener Mühle ist ein perfekter kleiner Satt- und Glücklich­macher, der mit heimischen Superfoods wie Leinsaat und Quinoa punkten kann. Ja, ihr habt richtig gelesen: Die Bohlsener Mühle hat das proteinreiche

S­ uperfood, das eigentlich in Südamerika gedeiht, auf norddeutschen Äckern heimisch gemacht. Als i-Tüpfelchen kommt gekeimter Buchweizen in die knusprig leckeren Kekse. Denn Keime sind prima Energie­-Lieferanten: Im Keimprozess werden Vital­stoffe angereichert, die Enzymtätigkeit steigt und nicht zuletzt werden Keimlinge basisch verstoffwechselt.   bohlsener-muehle.de

Vier in Einer

Lass den Frühling los(e)

Rein pflanzlich backen ist einfach – wenn man einen eleganten Weg gefunden hat, das tierische Ei zu ersetzen. Der patente Ei-Ersatz von Biovegan basiert auf Süß­ lupinenmehl und verleiht Rührkuchen, Pancakes, Bratlingen und Co. die perfekte Bindung. Bis jetzt steckten in einer Packung Biovegan Ei-Ersatz vier Einzeltütchen. Das war praktisch, denn ein Tütchen entsprach genau einem Ei. Jetzt stecken die vier Pflanzen­eier gemeinsam in ­einer Tüte. Das spart jede Menge Einzeltütchen. Und schwieriger wird es auch nicht wirklich: Ein gehäufter Esslöffel Ei-Ersatz entspricht einem Vollei – eine lösbare Herausforderung und ein Schritt zu einer Welt mit ­weniger Verpackungsmüll. Übrigens: Genau wie eine E ­ ierschale ist auch die Ei-Ersatz-­Verpackung voll kompostierbar. | biovegan.de

Geht der Winter, der keiner war, in diesem Jahr vielleicht so nahtlos in den Frühling über, dass wir es gar nicht merken? Egal: Der Frühlingskuss® Kräutertee von Sonnentor sorgt auf jeden Fall für richtige Frühlingsgefühle und schmeckt kräuterig, frisch, zitronig und gewürzig zugleich. In der Tasse erstrahlt er in einem hellen Gelb. Tipp von Sonnentor: Kräutertee wird als Speisebegleitung notorisch unterschätzt. Diese Komposition zum Beispiel passt bestens zu mediterranen Gerichten oder Rezepten mit Bärlauch. Und ein Tipp von uns: Lasst doch mal die Blätter los. Teebeutel sind zugegebener­maßen praktisch. Aber der minimale Aufwand beim Zubereiten eines losen Tees, so aufgebrüht, dass die Blätter sich während der Ziehzeit frei bewegen können – das sorgt für ein unvergleichliches Aroma (und spart gleichzeitig Verpackung). | sonnentor.com

Beilage mit globalem Flair Wer von Weltreisen träumt oder sich an schöne Reise-Erlebnisse erinnert, denkt dabei nicht zuletzt an kulinarische Er­ fahrungen: Den duftenden Reis aus der ­Straßenküche, die bunte Pfanne in der Strandbar, den dampfenden Teller im kleinen Restaurant … Mit dem neuen Sortiment ­»Discover« bringt Davert die Geschmäcker der Welt nach Hause – aus besten Bio-­Zutaten und authentisch abgeschmeckt. Ein Beutel reicht für jeweils zwei Portionen als Beilage oder eine PorGut E sse n

Bioboom Frühjahr 2020

tion als Haupt­gericht (ein Rezept gibt’s jeweils auf der Rückseite). Zubereiten lässt sich das Ganze einfach im Kochtopf oder in der Mikrowelle. Bleibt nur die Entscheidung, wohin die kulinarische Reise gehen soll: Tajine Bulgur aus dem quicklebendigen Tel Aviv, Cheese-Polenta aus dem »Big Apple« New York, T ­ amari Reis aus der Fernost-­Metropole ­Tokio, Paprika Reis aus dem lebensfrohen Mexiko, Curry-Hirse aus dem vielfältigen Bombay oder italienischer Pesto Reis »wie bei Mamma«.  |  davert.de 22


Kräuterkräfte nutzen Unkraut vergeht nicht, sagt das Sprichwort. Jeder und jede, die im Garten immerwährend mit Giersch, Löwenzahn und Co. beschäftigt sind, werden das bestätigen. Das Berliner Start-up Kruut nutzt die vitalen Pflanzen, die heute mit dem ihnen gebührenden Respekt nicht mehr als Un- sondern als Wildkräuter bezeichnet werden, und stellt aus ihnen erfrischend herbe Kräuterauszüge her. Zum Beispiel »Kraft«: Die robusten Wildkräuter Giersch, Löwenzahn, Brennnessel und Rotklee werden mit Apfelessig und Honig von Kruut sorgfältig in Handarbeit zu einer »Oxymel«-Tinktur verarbeitet, die die wertvollen pflanzlichen Inhaltsstoffe in erfrischender Einfachheit verfügbar macht: Einfach einen Esslöffel mit Wasser mischen, trinken, fertig. »Kraft« eignet sich ideal als Morgenroutine, als Erfrischung beim Sport oder einfach zwischendurch. Alle Kruut-Kräuterauszüge werden auf B ­ asis traditionellen Kräuterwissens aus 100 Prozent heimischen Bio-­Zutaten hergestellt, sind unerhitzt und frei von Zusatzstoffen.

Jackfruitsalate. Die angesagte pflanzliche Fleischalternative und deutsche Feinkost-Klassiker, vegan interpretiert.

kruut.de

Kokosmilch mit Extra-Wert Wie Produkte aus Übersee transparent und wertschätzend produziert werden können, zeigt das neue MorgenLand-Bio-Projekt auf der indonesischen Insel Bintan. Dort entstehen nun mit viel Erfahrung und modernsten T ­ echnologien die Kokosprodukte des Bio-Pioniers. Die vollreifen Nüsse werden direkt nach der Ernte verarbeitet, zum Beispiel zur MorgenLand-Bio-Kokosmilch ­extra mit einem Kokos-Gehalt von 70 Prozent. Die cremige Konsistenz und der aromatisch-­typische ­Geschmack sprechen für sich. Das MorgenLand-Bio-Projekt Indonesien zeigt, wie Bio nicht nur regional, sondern gerade auch ­global Positives bewirken kann. Wir Bio-Kunden hierzulande bekommen Kokos der Extra-Klasse für unsere leckeren Rezepte, unter opti­ malen klimatischen Bedingungen angebaut, streng kontrolliert, zertifiziert und erntefrisch verarbeitet. Die Produzenten vor Ort werden nicht nur mit Beratung und Schulung unterstützt: Vor ­allem liegt ihre Bezahlung weit über dem lokalen Durchschnitt – so werden ­lokale Wertschöpfungsketten gestärkt.

Vegan Im Brotaufstrichregal Alternativ gesüßt Erfahren Sie mehr über diese und viele weitere Neuheiten unter www.sanchon.de

morgenland.bio

Gut E sse n

bioboom.de

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So isst die Welt.


Unterirdisch gut.

Pilze sind äußerst interessante Lebe­wesen. Sie sind von immenser ­Bedeutung im Kosmos der Natur. Und sie schmecken gut. Besonders, wenn sie Bio sind.

L I M O NE N SEI T L I N G Zuchtpilz | Essbar

W a re n ku n de

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→ Das größte bekannte Lebewesen der Welt ist ein Dunkler Hallimasch. Er lebt in einem Naturschutzgebiet in Oregon und dehnt dort Myzel, sein unterirdisches Geflecht, über tausend Hektar Wald aus. Er dürfte so um die 600 Tonnen wiegen und fast 2000 Jahre alt sein. Vieles über sein Leben und das seiner Artgenossen sowie ihre Bedeutung für das Öko-System ist noch gar nicht erforscht. Noch bis in die 1970er Jahre war man der Meinung, Pilze seien Pflanzen. Heute wird ihnen zuerkannt, ein ganz eigenes Reich zu sein: Nicht Pflanze und auch nicht Tier – eben Pilz. Das, was wir Menschen verspeisen, wenn wir Pilze essen, ist (siehe oben) nur die Spitze des Eisbergs: Nämlich der Fruchtkörper, den das Myzel ausbildet.

e n a g e v Linie

Vom Wild- zum Zuchtpilz Seit es Menschen gibt, haben sie Pilze und Erfahrungen mit ihnen gesammelt: Denn bei weitem nicht alles, was auf Wald und Wiesen wächst, ist essbar – oder auch nur genießbar. Wer Pilze wild sammelt, sollte sich auskennen, zumal einige essbare Varietäten leicht mit Giftpilzen zu verwechseln sind. Pilze nehmen im Ökosystem Wald sehr vielfältige ökologische Rollen wahr. Entsprechend nachhaltig und verantwortungsbewusst sollten sie diesem Öko-System entnommen werden. Leider gibt es aber auch noch einen anderen Grund, Wildpilze sparsam zu genießen: Fast 34 Jahre nach der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl sind laut Bundesamt für Strahlenschutz bestimmte Wildpilze noch immer stark mit radioaktivem Cäsium belastet, vor allem in Südbayern und dem Bayerischen Wald. Viele Menschen lassen angesichts dieser Gemengelage einfach die Finger von Wildpilzen, denn schließlich lassen sich Pilze auch vom Menschen kultivieren. Bereits Mitte des 17. Jahrhunderts wurden am Hofe Ludwigs XIV. Feld- und Wiesenchampignons in dunklen Gewölben und Kellern angebaut. Die kommerzielle Pilzzucht, wie sie uns heute versorgt, entstand erst Anfang des 20. Jahrhunderts.

Der Pilz ist, was er isst Und sie ist ein außerordentlich anspruchsvolles Lebensmittelhandwerk, das heute mit jeder Menge technischer Unterstützung stattfindet. Die aromatischen Schätzchen gedeihen nämlich nur unter ganz bestimmten Bedingungen gut. Und: Sie lassen sich saison­ unabhängig rund ums Jahr genießen. Auch in Bio-Qualität gehören frische Pilze ganzjährig zum Angebot. Aber was machen Bio-Züchter eigentlich anders? »Der konventionelle und ökologische Pilzbau unterscheiden sich grundsätzlich nur durch die Herkunft der Substratbestandteile und die Zertifizierung«, sagt Ulrich Groos, Pilzbauberater und Geschäftsführer der Hessischen Landesfachgruppe Pilzbau (HLP, www.pilzbau.de). Pflanzenschutzmittel seien nämlich im konventionellen Pilzbau auch nicht zugelassen.

W a re n ku n de

bioboom.de

Erhältlich in Ihrem Bio-Supermarkt.

www.bio-inside.de

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Halle 7 / Stand 211


W a re n ku n de

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Klimatechnik und Handarbeit Das vorbereitete Substrat wird mit Wasserdampf desinfiziert und mit der Pilzbrut der jeweiligen Sorte geimpft. Dann geht es in, mit detaillierter Klimatechnik gesteuerte Produktionsräume, die der empfindlichen Kultur genau die Temperatur und Luftfeuchtigkeit bieten, die sie in ihrer jeweiligen Lebensphase brauchen. Trotz ­aller Technik: Geerntet wird per Hand, häufig direkt in die Verkaufsverpackung. Das hat den Vorteil, dass die druckempfindliche Ware möglichst wenig berührt wird. Und dann geht es ab in die Gemüse­ abteilung.

Energie und Entsorgung: Nachhaltig gedacht

CHA MPIG NON

Immer wieder ist die Rede von Temperatursteuerung, klimatisierten Hallen, Produktionstechnik – wie schneiden Bio-Pilze da eigentlich ab, wenn man sie unter dem Gesichtspunkt des klimaschonenden Essens betrachtet? »Der Anteil der Energiekosten an den Gesamtkosten der Pilzerzeugung liegt bei Betrieben, die gut wirtschaften, bei fünf

Speisepilz Nº. 1

Pilze werden in Bayern und Österreich auch »Schwammerl« genannt.

Allerdings: Der Pilz ist, was er isst. Auf das Substrat, den Nährboden kommt es also an. In freier Natur wachsen Pilze auf dem Waldboden, beziehungsweise auf Holz, also Baumstämmen und -stümpfen, oder auf Wiesen und Weiden. Entsprechend bilden Holz und Stroh in der Pilzzucht die Basis des Substrats. Bio-Betriebe verwenden Stroh, das von ökologisch wirtschaftenden Getreidebetrieben stammt – beim Anbau wurden keine chemisch synthetischen Pestizide oder Wuchshemmstoffe eingesetzt, wie sie im konventionellen Anbau üblich sind. Auch Hühnermist aus konventioneller Massentierhaltung ist im Bio-Substrat tabu. Bio-Betriebe wie Pilzgarten oder der Bio-Pilzhof stellen ihr Substrat selbst her und fügen weitere Nährstofflieferanten wie Ölpresskuchen, Kleie oder Kalk hinzu – das sorgt für Transparenz und beste Qualität. »Jeder Pilz bekommt bei uns sein spezielles Substrat«, sagt Heike Jonas, Marketingleiterin beim Demeter-zertifizierten Hersteller Pilzgarten. »Und für jedes Substrat haben wir ein eigenes Rezept entwickelt.« Ebenfalls verboten sind in der Pilzzucht Schädlingsbekämpfungs- oder aggressive Reinigungsmittel. »Die braucht man auch nicht, wenn man vernünftig arbeitet«, stellt die erfahrene Pilz-Frau resolut fest.

Prozent«, weiß Ulrich Groos. Gerade BioUnternehmen investierten in nachhaltige Energien. Das abgeerntete Substrat kehrt in den Bio-Kreislauf zurück und dient dort als Kompost zur Bodenverbesserung.

Pilz-Hitliste: Bio auf dem Vormarsch Unangefochten angeführt wird die Hitliste der produzierten Speisepilze erwartungsgemäß vom Champignon. 75.000 Tonnen wurden 2019 in deutschen Betrieben erzeugt, so eine Statistik vom Bund Deutscher Champignon- und Kulturpilzanbauer (BDC) und der Hessischen Landesfachgruppe Pilzbau. Der Anteil an ökologisch erzeugten Champignons liege bei circa zehn Prozent, Tendenz steigend. Die »Edelpilze«, also Austern- und Kräuterseitlinge, Shiitake, Samthauben und Co. werden überwiegend in Bio-Betrieben produziert, so HLP-Geschäftsführer Ulrich Groos – allerdings liegt ihr Anteil am PilzSortiment mit 3.900 Tonnen insgesamt doch recht niedrig, verglichen mit dem großen Bruder Champignon. »Während sich Kräuterseitlinge und Shiitake mittlerweile gut etabliert haben, tun sich etwas außergewöhnliche Sorten wie der Limonenseitling oder die Samthaube immer noch schwer«, bedauert Heike Jonas – obwohl die Edelpilze bei Verkostungen stets ­begeistern.

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Wildpilz | Essbar

Pilze mit Nährwert

Selber züchten

Pilze liefern Eiweiß, Vitamine und Mineralstoffe, enthalten aber wenig Fett oder Kohlenhydrate und sind daher kalorienarm. Dass Bio-Pilze immer gefragter werden, liegt natürlich auch daran, dass sie sich in vegetarisch/veganen Gerichten bestens machen.

Wer jetzt Lust bekommen hat, sich selber mal als Pilzzüchter zu versuchen: Bio-Pilzzuchtkits machen es möglich. So kann man das unbekannte Reich zwischen Tieren und Pflanzen ganz nah erleben – und natürlich leckere Pilzmahlzeiten ganz frisch ernten.

Pilze praktisch Pilze waschen? Bitte nicht. Wir wissen ja jetzt, dass es in der Pilzzucht höchst hygienisch zugeht. Also, falls nötig ein bisschen abbürsten oder -wischen. Und niemals ins Wasser legen, denn nicht umsonst werden Pilze in Bayern und Österreich auch »Schwammerl« genannt: Sie saugen sich voll und verlieren an Geschmack. Pilze sind empfindliche Lebensmittel, sie sollten möglichst frisch verspeist und kühl gelagert werden – das gilt auch für zubereitete Pilzmahlzeiten. Sie gehören in den Kühlschrank – entgegen einer verbreiteten Meinung dürfen sie aber am nächsten Tag durchaus noch einmal aufgewärmt werden.

Bei den »Edelpilzen « liegt der Bio-Anteil bei nahezu 100 Prozent.

GEM E I N E R SA MTF U S SR ÜB L I N G

S HIITAKE Edelpilz | Essbar

Pasta Nuova

30 JAHRE PASTA NUOVA GMBH

Wir haben Grund zum Feiern – seit nunmehr 30 Jahren stellen wir frische Pasta-Variationen nach alten Familienrezepten her. Unser Fokus lag von Anfang an auf bestmöglicher Qualität und herausragendem Geschmack. Für die Herstellung unsere Teige verwenden wir daher hochwertigen Hartweizengrieß, der ausschließlich im traditionellen Kaltwalzverfahren verarbeitet wird. Überzeugen Sie sich selbst von unseren Produkten!

www.pasta-nuova.info

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LEBEN Klimaschutz ernten Eine Tomate namens Friday? Schon der Name legt nahe, dass sie sich für den Klimaschutz einsetzt – und perfekt eignet, um auch andere in ihrem Engagement für das Klima zu unterstützen. Deshalb gibt die Bingenheimer Saatgut AG von jedem verkauften Aktions-Samentütchen »Friday« 20 Cent an die Fridays for Future-Bewegung weiter. Die schmackhafte Cherry-Tomate ist im Online-Shop der Bingenheimer Saatgut AG erhältlich. Sie gedeiht freudig sowohl im Gartenbeet, auf dem Balkon oder im U ­ rban Gardening.

Das Bio-Saatgutunternehmen will aber nicht nur Hobbygärtnerinnen und -gärtner ermuntern, sich selbst als aktive Klimaschützer zu betätigen und zu begreifen – es fordert Lösungen von Politik, Industrie und Gesellschaft. Die Herausforderungen für eine lebenswerte Zukunft seien nicht ­allein durch mehr Ökolandbau oder öko­ logischen Tomatenanbau im Hausgarten zu lösen. Es brauche große technische Lösungen und andere Wirtschaftssysteme, fordert das Unternehmen auf seiner ­Website. bingenheimersaatgut.de

Kannste Dir abschminken

Naturprofis fürs Haar

Eine der wichtigsten Beauty-Regeln lautet: Vor dem Schlafengehen runter mit dem Make-up! Die waschbaren Abschminkpads von pandoo bieten dabei eine nachhaltige Alternative zu plastikverpackten Wattepads und Abschminktüchern. In jeder Packung stecken zehn kuschelig weiche Pads aus 80 Prozent Bambusviskose und 20 Prozent Baumwolle. Nach Gebrauch wandern sie nicht in den Müll, sondern in die Waschmaschine. Praktisch: Ein ebenfalls in der Packung enthaltener Waschbeutel sorgt dafür, dass die kleinen Helfer in der Wäsche nicht verloren gehen. Eine Packung pandoo Abschminkpads ersetzt bis zu 30 Packungen herkömmliche Wattepads – eine perfekte Ergänzung für alle, die Wert auf natürliche Pflege legen. | gopandoo.de

Seid Ihr auch schon mal frisch gestylt vom Friseurbesuch nach Hause gekommen und habt als erstes den Kopf unter die Dusche gesteckt, weil die Haare so komisch gerochen und sich merkwürdig angefühlt haben? Zum Glück gibt es auch Haut- und Haarprofis, die auf Naturkosmetik setzen: Zum Beispiel die sorgfältig ausgebildeten Haut- und Haarpraktiker*innen von Culumnatura. Das österreichische Unternehmen bildet nicht nur an der eigenen Akademie aus, es stellt auch biozertifizierte Haut- und Haarprodukte, darunter ein beeindruckendes Spektrum von Pflanzenhaarfarben, für den Profibereich her. Die CulumnaturaHaut- und Haarpraktiker*innen verstehen nicht nur ihr Handwerk, sie nehmen sich auch besonders viel Zeit für die Beratung und Behandlung ihrer Kund*innen. Salonadressen finden sich auf der Website.

Original aus Syrien Echte Aleppo-Seifen bestehen aus pflegendem Olivenöl und – das ist das typische an ihnen – Lorbeeröl. Sie gehören zu den ältes­ ten und zugleich hautfreundlichsten S­ eifen der Welt. Da sie auf angenehme Weise rückfetten, ist ein Eincremen nach dem Waschen oder Duschen häufig nicht mehr notwendig. Deshalb sind sie ideal für trockene und empfindliche Haut und können für Gesicht und Körper sowie als Rasier-, ja sogar als Haarseife verwendet werden. Von ­Jislaine gibt es klassische Aleppo-Seife mit 12 Prozent Lorbeeröl, ohne Plastik­ver­ packung. Während andere Aleppo-Seifen­ hersteller ihre Produktion mittlerweile in die Türkei verlegt haben, werden die Aleppo-Seifen von Jislaine nach wie vor in Syrien gefertigt, und zwar in der Enklave ­Afrin bei Aleppo. So kann für die Mitarbeiter der Seifensiederei weiterhin der Lebensunterhalt vor Ort sichergestellt werden.

culumnatura.com

jislaine.de

Gut Lebe n

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Eingecremt statt angeschmiert Sheabutter ist ein Klassiker der Naturpflege und steckt in vielen Tuben und Tiegeln. Mittlerweile hat sich herumgesprochen, dass Sheabutter (auch Karitébutter genannt) auch pur ein prima Produkt und echter Alleskönner ist – vom Babypopo bis zum Tattoo, von der langen Mähne bis zur sonnengeröteten Nase pflegt sie einfach ­ alles. Das junge Unternehmen

LEBEN

­ almyou hat sich der Mission verschrieb ben, die Shea­butter als zusatzfreies Naturprodukt in möglichst viele deutsche Badezimmer zu bringen. Dabei setzt man auf die Shea Nilotica, eine Sorte, die im Osten Afrikas, unter anderem in Uganda, gedeiht. Die balmyou Sheabutter wird aus Nüssen aus Wildsammlung hergestellt. Sie zeichnet sich durch einen hohen Anteil an OmegaFettsäuren, Vitamin E und Beta­carotin aus, hat eine schöne, cremige Textur und riecht von Natur aus gut, nämlich mild-nussig. ­Damit diese ganzen feinen Eigenschaften erhalten bleiben, werden die Shea NiloticaNüsse natürlich kaltgepresst und die Butter nicht raffiniert. balmyou engagiert sich für faire und soziale Arbeitsbedingungen und fördert in Zusammenarbeit mit NGOs ­Projekte vor Ort.  |  balmyou.de

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F E S T E S H A M P O O S & C O N D I T I O N E R

Schenkt Freude Rose, die Blume der Liebe und Sinnlichkeit. Betörendes Neroli und die leichte Frische der Mandarine: Mit dem verwöhnenden Geschenkset »Alles Liebe« von Primavera, dem Aromatherapie-, Bio- & Naturkosmetikanbieter aus dem Allgäu, macht Ihr einem lieben Menschen oder Euch selbst eine Freude. Das hübsche Set enthält cremigen Duschbalsam und umhüllendes Körperöl – perfekt an den letzen grauen Spätwintertagen genauso wie zum Frühlingserwachen. | primavera-life.com

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BIOBOOM VERLOST drei PrimaveraSets »Alles Liebe«. Schickt bis zum 30. April 2020 eine E-Mail, eine Postkarte oder ein Fax an: Redaktion Bioboom, Stichwort: »Liebe«, Vordere Schöne­worth 17a, 30167 ­Hannover, Fax 0511.16 15 925, gewinnen@ bioboom.de

· Alternative zu alkalischer Haarseife (keine saure Spülung erforderlich) · sulfatfreie Tenside, deshalb besonders sanft zum Haar · sparsam und plastikfrei verpackt · 100 % echte Bio-Naturkosmetik

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen, Umtausch oder Barauszahlung der Gewinne nicht m ­ öglich. ­Ebenfalls ausgeschlossen ist die Teilnahme über Dritte, die die Teilnahme an Gewinn­spielen ­gewerblich vermitteln. Die Adressen werden ausschließlich für die Abwicklung des Gewinnspiels genutzt.

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bioboom.de

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»Sauber« neu definieren Ökologische Reinigungsmittel machen’s besser

Mehr W i sse n

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Wer in der Ernährung auf Bio setzt und sich mit Naturkos­ metik pflegt, der putzt und wäscht auch mit ­ökologischen Reinigungsmitteln, stimmt’s? Jein. Im Bio-Fachhandel ­werden proportional immer noch viel weniger Wasch- und Reinigungsmittel verkauft als im Drogerie- oder Supermarkt. ­Dabei sind moderne Öko-Produkte ­konventionellen Waschund Reinigungsmitteln heute längst ebenbürtig. Dennoch: Manchmal denken Menschen immer noch, dass Öko-Putzmittel nicht richtig sauber machen.

N AT Ü R L I C H

S A U B E R

Wie sauber ist sauber Vielleicht hat das ja auch mit der Werbung konventioneller Hersteller zu tun. Wer zur besten TV-Sendezeit in einen Werbeblock gerät, könnte glauben, deutsche Badezimmer und Toiletten wären Kriegsgebiete, bedroht von Kalkschichten und Monstern, die unter dem Rand der Kloschüssel hausen. Schnell entsteht der Eindruck, dass die deutschen Haushalte im Allgemeinen große Hygiene-Probleme hätten, die nur mit der geballten Macht der chemischen Industrie beherrschbar seien – da fällt es schwer, auf vergleichsweise einfache Mittel zu vertrauen.

FÜR DICH

Gemeinsam säen für mehr Artenvielfalt

Der Mensch ist ein Gewohnheitstier ... … und das gilt auch beim Thema Putzen. Viele Menschen möchten gerne, dass die Wäsche und der Haushalt genauso riechen wie in ihrer Kindheit und greifen automatisch zu den Marken, die auch im elterlichen Haushalt benutzt wurden. Aber nicht nur die Konditionierung macht es manchmal schwer, sich umzugewöhnen. Denn natürliche Düfte haften eben nicht so intensiv wie synthetische. Im Öko-Sortiment sind es nämlich nicht die penetranten Duftstoffe aus der Retorte, sondern ätherische Öle, die für einen angenehm leichten, natürlichen Duft sorgen.

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mit Bio-Saatgut

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Wenn es länger nach Putzmittel riecht, heißt das natürlich nicht, dass es automatisch sauberer ist. Tatsächlich sind die Duftstoffe für die wachsende Zahl der Menschen, die mit Allergien und Überempfindlichkeiten zu kämpfen haben, ein Problem. Manchmal reicht es schon, einfach auf ökologische Produkte umzusteigen, bieten sie doch klare Rezepturen aus wenigen ausgewählten Zutaten und kommen ohne synthetische Farb-, Konservierungs- und Duftstoffe aus. Für diejenigen, die auf Düfte aller Art allergisch reagieren, bietet der Bio-Handel eine breite Palette »neutraler« Produkte.

Veganer Lifestyle Auch die wachsende Zahl der Veganer nimmt nicht nur ihre Ernährung, sondern den gesamten Lebensstil unter die Lupe und landet so fast automatisch bei den Waschund Putzmitteln aus dem Bio-Drogerieregal. Denn hier ist Veganes fast der Regelfall, häufig ziert die »Veganblume« der britischen Vegan Society die Verpackungen.

Weniger und besser verpacken Weniger Verpackung – das erwarten BioKunden auch bei Öko-Putzmitteln. Und die Unternehmen reagieren mit zahlreichen Ideen: Zum Beispiel Flaschen aus recyceltem Kunststoff, für die keine neuen Rohstoffe verbraucht werden. Oder Nach-

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füllbeutel und Konzentrate, mit denen Verpackungen mehrfach genutzt werden können. Und: Immer mehr Abfüllsysteme halten Einzug in den Bio-Handel.

Renaissance der Hausmittel Die Unverpackt- und Zero-Waste-Bewegung hat auch den traditionellen Hausmitteln zu neuer Popularität verholfen. Schließlich putzte Urgroßmutter plastikfrei: Zum Beispiel mit Soda und Natron, Essig und Kernseife – einfache Rezepte und Methoden, die auch in der Jetztzeit funktionieren und auf zahlreichen Blogs und Websites nachzulesen sind.

Tradition trifft Innovation Auch auf der Zutatenliste der Öko-­Firmen finden sich diese traditionellen Saubermacher: Seife (aus Pflanzenölen), Essig, Alko­ hol sorgen hier für ökologisch korrekte Reinlichkeit auf Fußböden, bekämpfen ­Gerüche in der Küche und sorgen für streifenfrei saubere Spiegel und Fenster. Doch ebenso spielt Innovation eine wichtige Rolle, wenn es um die Entwicklung von

Schließlich putzte Urgroßmutter plastikfrei: Zum Beispiel mit Soda und Natron, Essig und Kernseife

Sauberkeit für Sensibelchen

pflanzlichen Waschrohstoffen geht. Im Mittelpunkt steht dabei die Prozessqualität: Von der Auswahl der Ausgangsrohstoffe über die Herstellung, die umweltgerecht und mit möglichst wenig Energieeinsatz stattfinden soll. Zudem ­forschen die ÖkoHersteller, wie sich Waschrohstoffe optimieren lassen.

Öko-Putz mit Brief und Siegel Während es für Bio-Lebensmittel und Naturkosmetik etablierte und bekannte Siegel gibt, die dem Verbraucher die Orientierung am Regal erleichtern, stellt sich die Lage bei Wasch- und Reinigungsmitteln etwas unübersichtlicher da. Das Label EcoGarantie stellt sicher, dass ausschließlich natürliche, pflanzliche und mineralische Inhaltsstoffe verwendet werden, die, wo immer möglich, aus kontrolliert biologischem Anbau stammen. Rohstoffe auf Basis der Erdölchemie sind ausgeschlossen, ebenso wie der Einsatz von Gentechnik. Auch für die Produktionsabläufe und biologische Abbaubarkeit der Produkte gibt es strenge Vorgaben. Und wie bei Bio-Lebensmitteln wird das Ganze durch unabhängige Zertifizierungsstellen regelmäßig kontrolliert.

Einige für alles: Putz-Basics Auch im Bio-Handel ist das Angebot ständig breiter geworden: ­Glas-Kochfeldreiniger, Boden-Wischpflege, Geschirrspülmittel in unterschiedlichsten Duftrichtungen … Das Argument der Hersteller: Es gibt im Haushalt eben immer mehr verschiedene Materialien zu reinigen. Und gerade wenn man mit dem Thema möglichst wenig zu tun haben möchte, ist es natürlich einfacher, wenn das Produkt nicht »Alkohol-Tensidmischung« heißt, sondern »Fensterreiniger«. Zur Grundausstattung gehört auf jeden Fall ein Universalreiniger – der Name ist Programm. WC-Reiniger und Geschirrspülmittel sind in den meisten Haushalten ebenfalls gesetzt. Badreiniger enthalten Säure und rücken so Kalk und Belägen auf Kacheln, in Wanne und Waschbecken wirksam auf die Pelle. Gegen hartnäckigen Fettschmutz in der Küche kann ein Kraft- oder Spezialreiniger sinnvoll sein. Egal wie gerne und ungern, häufig oder selten wir putzen: Wenn wir von sauber reden, dann sollten wir nicht nur an unseren Haushalt denken, sondern auch an die Mittel der Wahl.

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5 gute Gründe für Öko-Putzmittel Mehr W i sse n

Das beste Waschmittel ist Bio.

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»Weil es auch ohne harte Chemie funktioniert.« Denn mit Pflanzenseife, Orangenöl, ­ Alkohol und Co wird alles ganz leicht

Sonett Testsieger im ÖKO-TEST Magazin 9/19

hygienisch sauber.

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»Weil es auch nicht mehr kostet.«

Wenn es um den Preis pro Anwendung

geht, sind moderne Öko-Reiniger meist nicht ­teurer als konventionelle Markenprodukte – vor allem, wenn man bedenkt, dass die »Ökos« ausgesprochen ­ergiebig sind.

»Weil nicht egal ist, was in den Abfluss geht.«

Alles was Ihr an Erdölchemie, gentech-

nisch erzeugten Enzymen, Farbstoffen und synthetischen Düften »verputzt«, landet ­anschließend in der Umwelt.

»Weil wir uns zu Hause wohl fühlen wollen.«

reddot design award winner & iF communication design award winner

Es ist einfach ein gutes Gefühl, wenn man weiß, dass der eigene gemütliche Rückzugsort ganz natürlich sauber ist. Und riechen tut man es auch.

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»Weil es einfach mehr Spaß macht.«

Sonett Waschen im Baukastensystem: • Waschmittel, Enthärter, Bleichmittel separat und gezielt dosieren • Mit reiner Bio-Pflanzenölseife • Ohne Erdölchemie, ohne Enzyme, ohne Gentechnik • 100 % biologisch abbaubar • Recycling-Kartonverpackung

Wenn Ihr beim ökologischen Putzen plötzlich gute Laune kriegt, kann das vielleicht daran liegen, dass natürliche ätherische Öle wie Orange, Zitrone oder Lemongrass für den angenehm frischen Duft sorgen – und die sind in der Aromatherapie dafür bekannt, fröhliche Stimmung zu verbreiten.

Mittel für Waschen und Reinigen, die das Wasser achten als Träger alles Lebendigen Sonett – so gut. www.sonett.eu

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Erhältlich im Naturkostfachhandel und bei Alnatura.


MELDUNG Die Messe für pflanzlichen Lebensstil und ökologische Nachhaltigkeit

Freiburg Messe 14./15. März Nürnberg Ofenwerk 4./5. April Leipzig agra Gelände 12./13. September Köln Dock.One 10./11. Oktober

Münster MCC 28./29. März Hannover HCC 25./26. April

#FAIR #ÖKO

Frankfurt Jahrhunderthalle 26./27. September Hamburg Cruise Center Altona 21./22. November

Stuttgart Alte Kelter Fellbach 28./29. November NEU

Wir haben es satt!

27.000 Menschen für enkeltaugliche Landwirtschaft und gutes Essen

Alle Termine und Infos auf www.veggienale.de

→  Bauernhöfe unterstützen, Insektensterben stoppen und konsequenten Klimaschutz umsetzen, das forderten 27.000 Menschen bei der »Wir haben es satt!«-Demonstration am 18. Januar zum Auftakt der »Grünen Woche« in Berlin. »Wir haben die Alibi-Politik des Agrarministeriums gehörig satt!«, sagte BündnisSprecherin Saskia Richartz. Die Bundesregierung trage die Verantwortung für das Höfesterben und den Frust auf dem Land. Bei der »Wir haben es satt!«-Großdemonstration gingen zum mittlerweile zehnten Mal Zehntausende gegen die Agrarindustrie und für eine zukunftsfähige Landwirtschaft auf die Straße. Konventionelle und Öko-Bäuer*innen demonstrierten im Schulterschluss mit der Gesellschaft gegen die fatalen Auswirkungen der intensiven industriellen Landwirtschaft. Gemeinsam zeigt das Bündnis zugleich Wege für eine bäuerliche Landwirtschaft auf, die auf breite Zustimmung in der Bevölkerung trifft und den Bauernhöfen wirtschaftliche Perspektiven bietet. Übrigens: Das Bündnis »Meine Landwirtschaft« setzt nicht nur alljährlich im Januar mit der Großdemo »Wir haben es satt!« ein kraftvolles Zeichen für die Agrar- und Ernährungswende, auch im Rest des Jahres ist der Zusammenschluss von 50 Organisationen mit politischen Aktionen präsent. Das macht nicht nur viel Arbeit, es kostet auch viel Geld. Entsprechend freut sich das Bündnis über Spenden. Die erste »Wir haben Agrarindustrie satt!«-Demo fand 2011 statt, ein Ende ist (leider) nicht absehbar. Wer das Bündnis »Meine Landwirtschaft«, das die Großdemo organisiert, unterstützen will, wird hier fündig: meine-landwirtschaft.de | wir-haben-es-satt.de

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Kennzeichnungspflicht für Obst & Gemüse

Pflanzenmilch vs. Kuhmilch

foodwatch gegen Amazon Fresh

Gleiche Besteuerung gefordert

→  Der Online-Lebensmittelhändler Amazon Fresh muss die Herkunft von Obst und Gemüse besser kennzeichnen. Das Landgericht München hat einer entsprechenden Klage von foodwatch stattgegeben. Die Verbraucherorganisation hatte Amazon verklagt, weil der Internetkonzern in seinem Online-Shop »Amazon Fresh« für zahlreiche Produkte wie Weintrauben, Kopfsalat oder Tomaten bis zu 13 mögliche Ursprungsländer aufgeführt hatte – ein klarer Verstoß gegen europäisches Recht, wie das Gericht nun bestätigte. Lebensmittelhändler sind gesetzlich verpflichtet, bei den meisten frischen Obst- und Gemüsesorten das genaue Herkunftsland anzugeben. Dies gelte auch für im Internet verkaufte Ware, bekräftigte das Landgericht München. foodwatch forderte die Bundesregierung auf, für eine bessere Kontrolle von Online-Lebensmittelhändlern zu sorgen. Die kommunale Struktur der Lebensmittelüberwachung sei in Zeiten von globalen Warenströmen und einer Zunahme des Internethandels nicht mehr zeitgemäß, heißt es in einer foodwatch-Presseerklärung. Herkunftsangaben sind für viele Verbraucherinnen und Verbraucher wichtig beim Lebensmitteleinkauf. Eine repräsentative Befragung des Meinungsforschungsinstituts TNS Emnid im Auftrag von foodwatch zeigte, dass sich fast 90 Prozent der Bürgerinnen und Bürger klare Angaben zur Herkunft der Zutaten wünschen.  |  foodwatch.org

→  19 Prozent beträgt in Deutschland die Mehrwertsteuer auf pflanzliche Milchalternativen – Kuhmilch wird hingegen nur mit dem ermäßigten Satz von 7 Prozent besteuert. Das soll sich endlich ändern, fordert die Ernährungsorganisation ProVeg, die sich für einen pflanzlichen Lebensstil stark macht. »Die Menschen zahlen derzeit einen höheren Preis dafür, dass sie unseren Planeten schützen und klima­bewusster konsumieren. Das darf nicht sein«, findet ProVeg-Geschäftsführer Sebastian Joy. Immer mehr Verbraucherinnen und Verbraucher konsumierten bewusst weniger tierische Produkte. Das sei auch dringend erforderlich, da die Nutztierhaltung für rund 16 Prozent aller vom Menschen verursachten Treibhausgasemissionen verantwortlich sei. Länder wie Frankreich, Dänemark, die Niederlande oder auch Großbritannien haben bereits den gleichen Steuersatz auf Kuh- und Pflanzenmilch. Deutschland ist hingegen eines von nur sechs EU-Ländern, die Pflanzenmilch deutlich höher besteuern als Kuhmilch. proveg.com

Wir sind das Klima

Ein persönlich-literarischer Blick auf den menschengemachten Klimawandel

Fotos: (Links oben) Fabian Melber / wir-haben-es-satt.de

BUCH TIPP

JONATHAN SAFRAN FOER: »Wir sind das Klima!«, 336 Seiten, Verlag Kiepenheuer & Witsch, 22,00 € (D) M E L D U NG E N

bioboom.de

→  Der amerikanische Autor Jonathan Safran Foer wurde in Deutschland vor allem mit seinem Sachbuch »Tiere essen« bekannt. Fleischkonsum und Massentierhaltung spielen auch in seinem aktuellen Bestseller »Wir sind das Klima!« eine tragende Rolle. Denn, so Foer: Wir können die Welt nicht retten, ohne einem der größten CO2und Methangas-Produzenten zu Leibe zu rücken, der Massentierhaltung. Foers Lösungsansatz: tierische Produkte nur einmal täglich zur Hauptmahlzeit – das verlange niemandem viel ab, sei aber extrem wirkungsvoll. So weit so gut. Stellt sich die Frage: Warum braucht es für diese These dann über 300 Seiten, beziehungsweise lohnt es sich, diese zu lesen? Und braucht das Buch wirklich

diesen reißerischen Untertitel »Wie wir unseren Planeten schon beim Frühstück retten können«? Die Antwort auf die zweite Frage lautet aus Sicht der Rezensentin ganz klar: Nein, die Antwort auf die erste Frage: Das kommt darauf an. »Wir sind das Klima!« ist ein beredtes Plädoyer, voller Fakten, Philosophie und Geschichten, kenntnisreich und literarisch spannend verknüpft. Mit ihrer Hilfe nähert sich der Autor seinem erklärten Ziel: Den Klimawandel, ein für Menschen viel zu abstraktes Problem, nahe zu bringen und seine Leserinnen und Leser zum Handeln zu bringen. Wer allerdings sowieso an eine grassierende »Klimahysterie« glaubt, wird das Buch wohl weder in die Hand nehmen, noch sich von ihm überzeugen lassen. 35


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Kassenbonpflicht

Mehr Bio für Morgen

Bio-Läden setzen auf nachhaltige Lösung

Jetzt für Förderpreis bewerben

Die Preisträger 2019

→  Unternehmen, Initiativen, Vereine, Insti­ tutionen, Einzelpersonen oder Projekte, die mit ihrem Handeln aktiv dazu beitragen »Mehr Bio für morgen« zu realisieren, können sich um den Förderpreis der BioMessen bewerben. Die BioMessen sind Fachmessen für die Biobranche, die viermal jährlich in Augsburg, Düsseldorf, Hannover und Leipzig stattfinden. Ob Bio-Startup oder Nachhaltigkeitsblog, solidarische Landwirtschaft oder Initiative: Potenzielle Preisträger setzen Impulse für die Weiterentwicklung von Bio, des ökologischen Landbaus beziehungsweise nachhaltigen Lebensstils insgesamt. »Besonders spannend sind natürlich Bewerbungen, die mit ihren Aktivitäten über die unmittelbare Er-

zeugung, Verarbeitung und Vermarktung ökologischer Produkte hinausgehen – so wichtig diese auch ist«, erläutert Matthias Deppe, Veranstalter der BioMessen. Eine Jury aus Bio-Experten wählt den oder die Preisträger unter den eingereichten Bewerbungen aus. Den Preis, der mit insgesamt 10.000 Euro dotiert ist, erhalten die Preisträger in Form von Sachleistungen wie Werbeunterstützung, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit etc. Um die Auszeichnung können sich sowohl bereits umgesetzte als auch geplante Unternehmungen/Projekte bewerben. Die Bewerbungsfrist läuft bis zum 30. Mai 2020, die Bewerbungsunterlagen gibt es direkt unter:  biomessen.info Fotos: (Mitte links) BioMessen, (Rechts) Pressematerial: Dark Eden – Der Albtraum vom Erdöl

→  »Möchten Sie den Kassenbon?« Eine Standard-Frage, die von Bio-Kundinnen und -Kunden meist mit »Nein, danke« beantwortet wird. Doch: Seit dem 1. Januar 2020 gilt für jeden Einkauf die Kassenbon-Pflicht – das heißt, der Beleg muss gedruckt werden, egal, ob er erwünscht ist oder nicht. Das soll Steuerhinterziehung bekämpfen, wird allerdings auch dazu führen, dass der Papierverbrauch signifikant steigen wird, wie der Bundesverband Naturkost Naturwaren (BNN) e. V. feststellt. Hinzu kommt: Viele konventionelle Bons bestehen aus Thermopapier, das Bisphenol enthalten kann und als Restmüll entsorgt werden muss. Viele Bio-Läden haben deshalb bereits vor der Gesetzesänderung auf den so genannten Ökobon umgestellt. Der Ökobon kommt ohne chemische Zusatzstoffe aus, besteht aus umweltfreundlich hergestelltem Papier aus nachhaltiger Forstwirtschaft und kann im Altpapier statt mit dem Restmüll entsorgt werden.  |  n-bnn.de

Aktuelle Ergebnisse veröffentlicht

Bio deutlich weniger belastet →  Jährlich veröffentlicht das Bundesamt für Lebensmittel und Verbraucherschutz die Ergebnisse seiner Beprobungen und Untersuchungen. Klares Ergebnis: Wie in den Jahren zuvor waren in Bio-Lebensmitteln durchgehend wesentlich weniger Rückstände von Pflanzenschutzmitteln zu finden als in konventionell erzeugten. Hinzu kommt: Bei Bio-Lebensmitteln hat sich der Anteil an Proben mit Rückständen über den Rückstandshöchstgehalten kontinuierlich weiter verringert und liegt jetzt bei 0,8 Prozent (Vorjahre 1,0 Prozent bzw. M E L D U NG E N

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1,3 Prozent). Zum Vergleich: Für Lebensmittel aus konventionellem Anbau liegt die Quote bei 3,2 Prozent. Hinzu kommt: Die Auswahl der Proben erfolgt risiko­ orientiert. Das heißt, die Überwachungs­ behörden widmen ihre Aufmerksamkeit den Lebensmitteln, die bereits in der Vergangenheit auffällig waren. Es sei deshalb davon auszugehen, dass die durchschnittliche Belastung von Lebensmitteln mit Rückständen von Pflanzenschutzmitteln insgesamt noch niedriger sei, schreibt das BVL in seiner Pressemeldung.  |  bvl.bund.de 36


LDUNGEN FILM TIPP

S T EL L E JETZT UM!

Dark Eden: Der Albtraum vom Erdöl →  Im kanadischen Fort McMurray liegt eines der größten und letzten Ölvorkommen unseres Planeten. Das »schwarze Gold« zieht Menschen aus aller Welt an. Denn mit dem Ölsand lässt sich viel Geld verdienen. Doch der Preis ist hoch: Die aufwändige Gewinnung des Öls aus dem Teersand setzt lebensgefährliche Stoffe frei, die Natur, Tiere und Menschen vergiften. Große Hoffnungen, zerplatzte Träume und eines der größten Umweltverbrechen unserer Zeit: In der Umwelt-Doku »Dark Eden« erleben die Regisseure Jasmin Herold und Michael Beamish hautnah, wie die Erdölgewinnung in Kanada zum existenziellen Drama wird. Ihr sehr persönlicher Dokumentarfilm über Segen und Fluch des »schwarzen Goldes« wurde auf dem Internationalen Film­festival Braunschweig mit dem Green Horizons Award als bester Film zum Thema Nachhaltigkeit ausgezeichnet. DARK EDEN   80 Minuten, Sprache: Englisch, Deutsch (Original mit Unter­titeln), FSK: 6 Jahre

Gewinnen BIOBOOM VERLOST fünf Mal die DVD »Dark Eden«. Schickt bis zum 30. April 2020 eine E-Mail, eine Postkarte oder ein Fax an: ­Redaktion Bioboom, Stichwort: »Erdöl«, Vordere Schöne­worth 17a, 30167 ­Hannover, Fax 0511.16 15 925, gewinnen@bioboom.de

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Der Rechtsweg ist ausgeschlossen, Umtausch oder Barauszahlung der Gewinne nicht ­möglich. ­Ebenfalls ausgeschlossen ist die Teilnahme über Dritte, die die Teilnahme an Gewinn­spielen ­gewerblich vermitteln. Die Adressen werden ausschließlich für die Abwicklung des Gewinnspiels genutzt.

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Die nächste Bioboom erscheint am 13.05.2020 IMPRESSUM Bioboom Heft 86 – Frühling 2020 (23. Jahrgang) bioboom.de HERAUSGEBER Harting & Tovar GmbH Vordere Schöneworth 17a · 30167 Hannover bio@bioboom.de T 05 11 16 15 92 0 · F 05 11 16 15 92 5 REDAKTION Jeanine Tovar (V.I.S.D.P.) & Detlef Harting REDAKTIONSANSCHRIFT Vordere Schöneworth 17a · 30167 Hannover MITARBEIT Kristin Kasten, Birgit Schumacher VERTRIEB/LOGISTIK/ANZEIGEN Maxi Jacques, André Loheide

Bioboom gibt’s auch im Internet → bioboom.de S AG W A S : Wir freuen uns über Eure Kommentare und Anregungen, die wir g­ ründlich und mit Interesse lesen, auch wenn wir sie leider nicht immer abdrucken ­können! Redaktion Bioboom, c/o Harting & Tovar GmbH, Vordere Schöneworth 17a, 30167 H ­ annover, bio@bioboom.de

GESTALTUNG & BILDREDAKTION Luisa Fabienne Burbach, Aaron Pallokat ERSCHEINUNGSWEISE Bioboom erscheint 4 x jährlich AUFLAGE 195.000 BEZUG  Bioboom gibt’s gratis in Bio-Läden, Bio-Supermärkten und Reformhäusern. Keine Ausgabe verpassen? Bioboom im Jahresabo für 8 Euro (­ Inland) bequem per Post nach Hause/Einzelheft 2 Euro (Inland)

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BILDER & ILLUSTRATIONEN (wenn nicht anders gekennzeichnet): Adobe Stock, unsplash, Rawpixel

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Für Naturkost- und Naturwarenfachgeschäfte, Reformhäuser und Bio-Märkte ist bioboom kostenlos abonnierbar: 05 11.16 15 920 DRUCK  Prinovis GmbH & Co. KG, Betrieb Dresden, Meinholdstraße 2, 01129 Dresden Alle Angaben ohne Gewähr. Nachdruck oder Verbreitung in digitalen Medien, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung des Herausgebers. Für den Inhalt der Anzeigen sind die Inserenten verantwortlich. INSERENTEN AlmaWin Reinigungskonzentrate GmbH, Ayluna Naturkosmetik GmbH, Barnhouse Naturprodukte GmbH, BauFritz GmbH & Co. KG, CULUMNATURA/Wilhelm Luger GmbH, Demeter Felderzeugnisse GmbH, Dennree GmbH, Fairgoods/ECOVENTA GmbH, followfood GmbH, Greenpeace e.V., Heuschrecke Naturkost GmbH, Hornberger L ­ ebensquell GmbH, MorgenLand/ EgeSun, Pasta Nuova GmbH, Sanchon/Petersilchen GmbH, Sonett GmbH, St. Leonhards-Vertriebs GmbH & Co. KG, Yarrah Organic Petfood B.V. BEILEGER Waschbär Umweltversand/Triaz GmbH, Plan International Deutschland e.V. (Teilauflage)

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PIONIERWERTE  IN DIE ZUKUNFT  TRAGEN

Bio mit Mehrwert

Bio, das bedeutet mehr als »nur« gute Lebens­mittel herzustellen. Bio-Unternehmen engagieren sich für mehr ­Fairness, Ökologie, Umwelt­schutz, Zukunftsfähigkeit, kurz: Sie wollen die Welt ein bisschen besser ­machen. ­Zum Beispiel: Der Bio-Pionier Allos. 1974 begann Walter Lang auf einem alten Hof bei B ­ remen, Honig abzufüllen und Fruchtschnitten zu ­pressen. Heute gehört Allos zum ­europäischen Unterneh­men Wessanen. Ob große oder kleine Bio-­Unternehmen besser sind, darüber wird viel diskutiert. Im Fall Allos werden jedenfalls nicht ­nur die Marke, sondern auch die Werte des 1974 ­gegrün­deten

Fotos in Collage: Allos Hof – ©Allos, Junge & Biene – Adobe Stock, Windräder – unsplash/kalashnikova

Bio-­Pioniers sehr ­bewusst weiter­getragen. →  Reden wir nicht über leckere Kekse, herzhafte Brotaufstriche, pflanzliche Milch­ alternativen oder wohltuende Tees. »Unsere Begeisterung für Bio und nachhaltigen Genuss hat ihre Wurzeln bereits in den Pioniertagen. Es ist der Geist dieser Zeit, der uns auch heute noch antreibt mit Leidenschaft und Sorgfalt natürlich leckere Lebensmittel herzustellen«, sagt Ralf Hoppe, Geschäftsführer Vertrieb bei der Allos Hof-Manufaktur. Bereits seit Jahren beschäftigt sich ein Projektteam mit dem Thema ­nachhaltige V ­ erpackungen, »so lebens­mittelsicher wie nötig und so umweltfreundlich wie derzeit möglich«. So besteht zum Beispiel die Verpackung der neuen Milchalternativen zu 88 Prozent aus nachhaltigen Rohstoffen. Ein weiteres großes Thema im Unternehmen ist Öko-Strom. Auf dem Allos-­Hof dreht sich schon seit 1989 ein Windrad. Heute bezieht man 100 Prozent Ökostrom, davon 15 Prozent aus eigener ­(Solar-)Produktion. B i o m i t Mehrwert

bioboom.de

Erfolgreiche Unternehmen sollten ihre Kraft zur Lösung von gesellschaftlichen Herausforderungen nutzen, Gewinnmaximierung dürfe nicht das oberste Ziel sein – um diesen Anspruch zu unterstreichen, ist man seit 2019 B Corp-zertifiziert – eines von rund 3.000 Unternehmen aus über 130 Branchen und 60 Ländern, die sich einem nachhaltigen Umdenken verpflichtet haben. Das klingt ein bisschen abstrakt, oder? Ralf Hoppe lacht. »Wir sind stolz, mit Allos Teil der B Corp-Bewegung zu sein und damit unseren Beitrag zu leisten, die Welt ein Stückchen besser zu machen. B Corp ist für uns ein Siegel, das unsere nachhaltig ausgerichteten Ziele widerspiegelt.« Mit dem Herzensprojekt »Biene sucht Blüte« sorgt man bei Allos dafür, dass um den Hof und in ­angrenzenden Gemeinden Blühstreifen entstehen – überlebenswichtig für Bienen und andere Insekten in einer immer mono­toner werdenden Landschaft. 100.000 Samen­

tütchen werden zusätzlich jährlich kostenlos über den B ­ io-Fachhandel verteilt: Im Sommer 2019 blühten so circa 5,5 Hektar, in 2020 sollen es nochmals mehr werden. Dazu passend engagiert sich Allos im Bündnis für eine enkeltaugliche Landwirtschaft. Apropos enkeltauglich: Mittlerweile sind es schon Generationen von Grundschul­ kindern, die auf dem Allos-Hof gesund und vollwertig gefrühstückt haben und ­einen Bezug zu Bio-Lebensmitteln und ihrer Erzeugung gewinnen konnten. »Mit unserem Projekt Frühstück auf dem Hof bringen wir schon den Kleinsten eine ausgewogene Ernährung näher. Damit tragen wir wichtige BioWerte in die nächste Generation – ganz im Sinne unseres Gründers Walter Lang.« Nicht das beste Unternehmen der Welt, sondern für die Welt will man sein – und hier auf dem Allos-­Hof ist das plötzlich gar nicht mehr so abstrakt. | allos.de 39


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