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from Bioboom 86
by Bioboom
Die Messe für pflanzlichen Lebensstil und ökologische Nachhaltigkeit Nachhaltigkeit Lebensstil und ökologische
Freiburg Messe 14./15. März Freiburg
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Münster MCC 28./29. März MCC
Nürnberg Ofenwerk 4./5. April
Hannover HCC 25./26. April
#FAIR #ÖKO
Leipzig agra Gelände 12./13. Septembe r
Frankfurt Jahrhunderthalle 26./27. September
Köln Dock.One 10./11. Oktober 10./11. Oktober
Hamburg Cruise Center Altona 21./22. November
Stuttgart Alte Kelter Fellbach 28./29. November NEU
Alle Termine und Infos auf www.veggienale.deAlle Termine und Infos auf www.veggienale.de
27.000 Menschen für enkeltaugliche Landwirtschaft und gutes Essen Wir haben es satt!
→ Bauernhöfe unterstützen, Insektensterben stoppen und konsequenten Klimaschutz umsetzen, das forderten 27.000 Menschen bei der »Wir haben es satt!«-Demonstration am 18. Januar zum Auftakt der »Grünen Woche« in Berlin. »Wir haben die Alibi-Politik des Agrarministeriums gehörig satt!«, sagte BündnisSprecherin Saskia Richartz. Die Bundesregierung trage die Verantwortung für das Höfesterben und den Frust auf dem Land. Bei der »Wir haben es satt!«-Großdemonstration gingen zum mittlerweile zehnten Mal Zehntausende gegen die Agrarindustrie und für eine zukunftsfähige Landwirtschaft auf die Straße. Konventionelle und Öko-Bäuer*innen demonstrierten im Schulterschluss mit der Gesellschaft gegen die fatalen Auswirkungen der intensiven industriellen Landwirtschaft. Gemeinsam zeigt das Bündnis zugleich Wege für eine bäuerliche Landwirtschaft auf, die auf breite Zustimmung in der Bevölkerung trifft und den Bauernhöfen wirtschaftliche Perspektiven bietet. Übrigens: Das Bündnis »Meine Landwirtschaft« setzt nicht nur alljährlich im Januar mit der Großdemo »Wir haben es satt!« ein kraftvolles Zeichen für die Agrar- und Ernährungswende, auch im Rest des Jahres ist der Zusammenschluss von 50 Organisationen mit politischen Aktionen präsent. Das macht nicht nur viel Arbeit, es kostet auch viel Geld. Entsprechend freut sich das Bündnis über Spenden. Die erste »Wir haben Agrarindustrie satt!«-Demo fand 2011 statt, ein Ende ist (leider) nicht absehbar. Wer das Bündnis »Meine Landwirtschaft«, das die Großdemo organisiert, unterstützen will, wird hier fündig: meine-landwirtschaft.de | wir-haben-es-satt.de
Kennzeichnungspflicht für Obst & Gemüse foodwatch gegen Amazon Fresh
→ Der Online-Lebensmittelhändler Amazon Fresh muss die Herkunft von Obst und Gemüse besser kennzeichnen. Das Landgericht München hat einer entsprechenden Klage von foodwatch stattgegeben. Die Verbraucherorganisation hatte Amazon verklagt, weil der Internetkonzern in seinem Online-Shop »Amazon Fresh« für zahlreiche Produkte wie Weintrauben, Kopfsalat oder Tomaten bis zu 13 mögliche Ursprungsländer aufgeführt hatte – ein klarer Verstoß gegen europäisches Recht, wie das Gericht nun bestätigte. Lebensmittelhändler sind gesetzlich verpflichtet, bei den meisten frischen Obst- und Gemüsesorten das genaue Herkunftsland anzugeben. Dies gelte auch für im Internet verkaufte Ware, bekräftigte das Landgericht München. foodwatch forderte die Bundesregierung auf, für eine bessere Kontrolle von Online-Lebensmittelhändlern zu sorgen. Die kommunale Struktur der Lebensmittelüberwachung sei in Zeiten von globalen Warenströmen und einer Zunahme des Internethandels nicht mehr zeitgemäß, heißt es in einer foodwatch-Presseerklärung. Herkunftsangaben sind für viele Verbraucherinnen und Verbraucher wichtig beim Lebensmitteleinkauf. Eine repräsentative Befragung des Meinungsforschungsinstituts TNS Emnid im Auftrag von foodwatch zeigte, dass sich fast 90 Prozent der Bürgerinnen und Bürger klare Angaben zur Herkunft der Zutaten wünschen. | foodwatch.org
Pflanzenmilch vs. Kuhmilch Gleiche Besteuerung gefordert
→ 19 Prozent beträgt in Deutschland die Mehrwertsteuer auf pflanzliche Milchalternativen – Kuhmilch wird hingegen nur mit dem ermäßigten Satz von 7 Prozent besteuert. Das soll sich endlich ändern, fordert die Ernährungsorganisation ProVeg, die sich für einen pflanzlichen Lebensstil stark macht. »Die Menschen zahlen derzeit einen höheren Preis dafür, dass sie unseren Planeten schützen und klimabewusster konsumieren. Das darf nicht sein«, findet ProVeg-Geschäftsführer Sebastian Joy. Immer mehr Verbraucherinnen und Verbraucher konsumierten bewusst weniger tierische Produkte. Das sei auch dringend erforderlich, da die Nutztierhaltung für rund 16 Prozent aller vom Menschen verursachten Treibhausgasemissionen verantwortlich sei. Länder wie Frankreich, Dänemark, die Niederlande oder auch Großbritannien haben bereits den gleichen Steuersatz auf Kuh- und Pflanzenmilch. Deutschland ist hingegen eines von nur sechs EU-Ländern, die Pflanzenmilch deutlich höher besteuern als Kuhmilch. proveg.com
Wir sind das Klima Ein persönlich-literarischer Blick auf den menschengemachten Klimawandel
BUCH TIPP
JONATHAN SAFRAN FOER: »Wir sind das Klima!«, 336 Seiten, Verlag Kiepenheuer & Witsch, 22,00€ (D) → Der amerikanische Autor Jonathan Sa fran Foer wurde in Deutschland vor allem mit seinem Sachbuch »Tiere essen« bekannt. Fleischkonsum und Massentierhaltung spielen auch in seinem aktuellen Bestseller »Wir sind das Klima!« eine tragende Rolle. Denn, so Foer: Wir können die Welt nicht retten, ohne einem der größten CO 2 - und Methangas-Produzenten zu Leibe zu rücken, der Massentierhaltung. Foers Lösungsansatz: tierische Produkte nur einmal täglich zur Hauptmahlzeit – das verlange niemandem viel ab, sei aber extrem wirkungsvoll. So weit so gut. Stellt sich die Frage: Warum braucht es für diese These dann über 300 Seiten, beziehungsweise lohnt es sich, diese zu lesen? Und braucht das Buch wirklich diesen reißerischen Untertitel »Wie wir unseren Planeten schon beim Frühstück retten können«? Die Antwort auf die zweite Frage lautet aus Sicht der Rezensentin ganz klar: Nein, die Antwort auf die erste Frage: Das kommt darauf an. »Wir sind das Klima!« ist ein beredtes Plädoyer, voller Fakten, Philosophie und Geschichten, kenntnisreich und literarisch spannend verknüpft. Mit ihrer Hilfe nähert sich der Autor seinem erklärten Ziel: Den Klimawandel, ein für Menschen viel zu abstraktes Problem, nahe zu bringen und seine Leserinnen und Leser zum Handeln zu bringen. Wer allerdings sowieso an eine grassierende »Klimahysterie« glaubt, wird das Buch wohl weder in die Hand nehmen, noch sich von ihm überzeugen lassen.
Kassenbonpflicht Bio-Läden setzen auf nachhaltige Lösung
→ »Möchten Sie den Kassenbon?« Eine Standard-Frage, die von Bio-Kundinnen und -Kunden meist mit »Nein, danke« beantwortet wird. Doch: Seit dem 1. Januar 2020 gilt für jeden Einkauf die Kassenbon-Pflicht – das heißt, der Beleg muss gedruckt werden, egal, ob er erwünscht ist oder nicht. Das soll Steuerhinterziehung bekämpfen, wird allerdings auch dazu führen, dass der Papierverbrauch signifikant steigen wird, wie der Bundesverband Naturkost Naturwaren (BNN) e.V. feststellt. Hinzu kommt: Viele konventionelle Bons bestehen aus Thermopapier, das Bisphenol enthalten kann und als Restmüll entsorgt werden muss. Viele Bio-Läden haben deshalb bereits vor der Gesetzesänderung auf den so genannten Ökobon umgestellt. Der Ökobon kommt ohne chemische Zusatzstoffe aus, besteht aus umweltfreundlich hergestelltem Papier aus nachhaltiger Forstwirtschaft und kann im Altpapier statt mit dem Restmüll entsorgt werden. | n-bnn.de
Mehr Bio für Morgen Jetzt für Förderpreis bewerben
→ Unternehmen, Initiativen, Vereine, Institutionen, Einzelpersonen oder Projekte, die mit ihrem Handeln aktiv dazu beitra gen »Mehr Bio für morgen« zu realisieren, können sich um den Förderpreis der BioMessen bewerben. Die BioMessen sind Fachmessen für die Biobranche, die viermal jährlich in Augsburg, Düsseldorf, Hannover und Leipzig stattfinden. Ob Bio-Startup oder Nachhaltigkeitsblog, solidarische Landwirtschaft oder Initiative: Potenzielle Preisträger setzen Impulse für die Weiterentwicklung von Bio, des ökologischen Landbaus beziehungsweise nachhaltigen Lebensstils insgesamt. »Besonders span nend sind natürlich Bewerbungen, die mit ihren Aktivitäten über die unmittelbare Er
Die Preisträger 2019
zeugung, Verarbeitung und Vermarktung ökologischer Produkte hinausgehen – so wichtig diese auch ist«, erläutert Matthias Deppe, Veranstalter der BioMessen. Eine Jury aus Bio-Experten wählt den oder die Preisträger unter den eingereichten Bewerbungen aus. Den Preis, der mit insgesamt 10.000 Euro dotiert ist, erhalten die Preisträger in Form von Sachleistungen wie Werbeunterstützung, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit etc. Um die Auszeichnung können sich sowohl bereits umgesetzte als auch geplante Unternehmungen/Projekte bewerben. Die Bewerbungsfrist läuft bis zum 30. Mai 2020, die Bewerbungsunterlagen gibt es direkt unter: biomessen.info
Bio deutlich weniger belastet Aktuelle Ergebnisse veröffentlicht
→ Jährlich veröffentlicht das Bundesamt für Lebensmittel und Verbraucherschutz die Ergebnisse seiner Beprobungen und Untersuchungen. Klares Ergebnis: Wie in den Jahren zuvor waren in Bio-Lebensmitteln durchgehend wesentlich weniger Rückstände von Pflanzenschutzmitteln zu finden als in konventionell erzeugten. Hinzu kommt: Bei Bio-Lebensmitteln hat sich der Anteil an Proben mit Rückständen über den Rückstandshöchstgehalten kontinuierlich weiter verringert und liegt jetzt bei 0,8 Prozent (Vorjahre 1,0 Prozent bzw. 1,3 Prozent). Zum Vergleich: Für Lebensmittel aus konventionellem Anbau liegt die Quote bei 3,2 Prozent. Hinzu kommt: Die Auswahl der Proben erfolgt risikoorientiert. Das heißt, die Überwachungsbehörden widmen ihre Aufmerksamkeit den Lebensmitteln, die bereits in der Vergangenheit auffällig waren. Es sei deshalb davon auszugehen, dass die durchschnittliche Belastung von Lebensmitteln mit Rückständen von Pflanzenschutzmitteln insgesamt noch niedriger sei, schreibt das BVL in seiner Pressemeldung. | bvl.bund.de
FILM TIPP
STELLE JETZT UM!
Dark Eden: Der Albtraum vom Erdöl
→ Im kanadischen Fort McMurray liegt eines der größten und letzten Ölvorkommen unseres Planeten. Das »schwarze Gold« zieht Menschen aus aller Welt an. Denn mit dem Ölsand lässt sich viel Geld verdienen. Doch der Preis ist hoch: Die aufwändige Gewinnung des Öls aus dem Teersand setzt lebensgefährliche Stoffe frei, die Natur, Tiere und Menschen vergiften. Große Hoffnungen, zerplatzte Träume und eines der größten Umweltverbrechen unserer Zeit: In derUmwelt-Doku »Dark Eden« erleben die Regisseure Jasmin Herold und Michael Beamish hautnah, wie die Erdölgewinnung in Kanada zum existenziellen Drama wird. Ihr sehr persönlicher Dokumentarfilm über Segen und Fluch des »schwarzen Goldes« wurde auf dem Internationalen Filmfestival Braunschweig mit dem Green Horizons Award als bester Film zum Thema Nachhaltigkeit ausgezeichnet.
DARK EDEN 80 Minuten, Sprache: Englisch, Deutsch (Original mit Untertiteln), FSK: 6 Jahre
Gewinnen
BIOBOOM VERLOST fünf Mal die DVD »Dark Eden«. Schickt bis zum 30. April 2020 eine E-Mail, eine Postkarte oder ein Fax an: Redaktion Bioboom, Stichwort: »Erdöl«, Vordere Schöneworth 17a, 30167 Hannover, Fax 0511.16 15 925, gewinnen@bioboom.de
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen, Umtausch oder Barauszahlung der Gewinne nicht möglich. Ebenfalls ausgeschlossen ist die Teilnahme über Dritte, die die Teilnahme an Gewinnspielen gewerblich vermitteln. Die Adressen werden ausschließlich für die Abwicklung des Gewinnspiels genutzt.