BIOBOOM.DE
S O M M E R 2020 | G R AT I S
DAS MAGAZIN FÜR KOPF UND BAUCH
Einkaufsorte
Bio im Angebot vs. Bio im Herzen Gewinnen KO C H B Ü C H E R
· Asien vegetarisch · Die klimafreundliche Küche DVD
· Human Nature
Ortstermin
Bio-Einkauf in Corona-Zeiten Gute Stücke
Lasst die Hülsen fallen
Haarseifen und feste Shampoos
Warum Bohnen und Co. auf den Teller gehören
HERRLICH ERFRISCHEND!
Fruchtiger
Genuss am Stiel von dennree
Was gibt es Schöneres, als ein erfrischendes Eis an warmen Sommertagen? Dann ab ans Eisregal, denn hier gibt es ab sofort das dennree Frucht-Eis am Stiel in den Sorten Mango und Heidelbeere. Das Sorbet-Eis besticht durch seinen intensiven Geschmack – hergestellt aus aromatischen Bio-Früchten und mit Rohrohrzucker gesüßt. Wer mit seinen Liebsten teilen möchte, kann zur Mischbox greifen, in der gleich beide Sorten drin sind. Bioboom Sommer 2020 www.dennree.de
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b
Über den Tag hinaus.
Diesen Einstieg zu schreiben, finde ich gerade nicht so einfach. Wollen wir über Pandemisches reden? Müssen wir? Wenn wir so tun, als wäre alles wie immer, wäre das merkwürdig. Auf der anderen Seite: Was soll man noch sagen, in einer Zeit, in der alle ständig etwas sagen, sodass alles gesagt ist, sich andererseits alles jederzeit ändern kann (und das auch tut) sodass es alles wieder neu zu sagen gibt … schwierig. Einfach so zu tun, als wäre nichts … auch schwierig. Jedenfalls, lange bevor das alles so schwierig wurde, hatten wir uns vorgenommen, über dieses Thema zu reden: Warum im Bio-Laden oder Bio-Supermarkt
einkaufen, wenn es doch Bio heute in jedem Supermarkt gibt? Die Antwort auf diese Frage finden wir gar nicht schwierig, sie lautet in Kurzform: Bio im Regal, das kann jeder. Bio auf dem Ladenschild – also 100 Prozent Bio – das ist keine reine Frage des Geschäftssinns, sondern des Wertesystems sowie eine Herzensangelegenheit und somit unabhängig von jeder Tagesaktualität. Die lange Antwort gibt’s ab Seite sechs. Kristins Ortstermin in einem Bio-Markt sollte das dann anschließend lebendig erlebbar machen – nun kommt in ihrer Reportage die aktuelle Alltags realität doch noch voll zum Zuge. Vielen Dank an das Team von Biomare, das sich trotz der stressigen Arbeitssituation Zeit für uns nahm! Mehr Zeit zum Kochen – für viele von uns ist das eine willkommene Gelegenheit,
das Rezept-Repertoire zu erweitern oder sich auch einmal ganz grundsätzlich mit dem Thema zu beschäftigen. Unsere beiden Kochbuch-Tipps und ein Hintergrund zu Hülsenfrüchten liefern da das passende Material. Haare waschen, das geht auch am Stück, ganz ohne Plastikverpackung. Aber was ist eigentlich der Unterschied zwischen Haarseife und festem Shampoo? Das verrät unser Naturkosmetik-Update. Für einen spannenden Abend vor dem Bildschirm sorgt unser DVD-Tipp »Human Nature«, der aufzeigt, was es mit der Genschere CRISPR-Cas auf sich hat. Wir wünschen Euch – wie immer – viel Spaß beim Lesen. Herzlichst
Inhalt 6
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Einstieg
20 Kochen →
6 Thema Bio im Angebot vs. Bio im Herzen Warum es nicht egal ist, wo man einkauft
12 Ortstermin D ie Krise ändert alles – und nichts Bio-Einkauf in Corona-Zeiten
18 Kochen →
GEWINNEN
Von Mumbai bis Peking in der eigenen Küche »Asien vegetarisch« → Schwarzes Dal
E d i t or i a l
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GEWINNEN
Inspiration für Wandel auf dem Teller »Die klimafreundliche Küche« → Zucchini-Kuchen Surprise
34 Gelesen, gesehen, gehört 38 Impressum/Vorschau 39 Bio mit Mehrwert Regionalwert AGs
22 Gut essen 24 Warenkunde Lasst die Hülsen fallen ... Linsen, Bohnen und Co.
28 Gut leben →
GEWINNEN
30 Update Naturkosmetik Fest ist das neue Flüssig Haare waschen und pflegen
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Einstieg 
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Bewusst einkaufen: wirkt weit Ăźber den Horizont des eigenen Einkaufswagens hinaus.
Einstieg 
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BIO IM ↙ ANGEBOT VS
VS
↘ BIO IM HERZEN The m a
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Warum es nicht egal ist, wo man einkauft
Discounter und Lebensmittelketten wie Lidl, Aldi, Rewe und Edeka werben längst intensiv für Bio-Lebensmittel. Das bedeutet aber nicht, dass sich die Unternehmen tatsächlich durch nachhaltiges und ökologisches Wirtschaften auszeichnen. Anders sieht es in echten Bio-Märkten aus: Hier steht Bio nicht nur mit im Regal, sondern auf dem Ladenschild: Und rund um die Uhr auf der Agenda. → Nein, ironisch sei das nicht gemeint gewesen, beteuert Eva Kiene von der Firma Rapunzel. Unternehmensgründer Joseph Wilhelm habe eine positive Lebenseinstellung. Und »danke« zu sagen, gehöre nun mal zu seinen Prinzipien. Gleichwohl mutete die Plakataktion von Rapunzel im Frühjahr auf den ersten Blick etwas seltsam an: »Danke, liebe Rewe, Edeka, Lidl, Aldi, dm und Co., dass ihr so viel Werbung für Bioprodukte macht«, hieß es dort in fett gedruckten Buchstaben. Nur wer weiter las, erkannte, dass die Sache doch einen kleinen Haken hatte. »Wenn ihr eure Bioprodukte mit der gleichen Begeisterung verkauft wie die 95 Prozent eures konventionellen Sortiments, freut das unsere Umwelt sehr.«
The m a
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Ein grün getupftes Mäntelchen Die Rapunzel-Aktion spricht einen Umstand an, über den sich der sogenannte BioFachhandel in den vergangenen Jahren sehr geärgert hat: Der konventionelle Lebensmittel-Einzelhandel (LEH), sprich Rewe, Edeka, Aldi, Lidl und Co., versucht, sich mit dem Verkauf von ökologisch hergestellten Produkten ein grünes Mäntelchen umzuhängen – das aber in Wirklichkeit allenfalls ein paar grüne Tupfer hat, der Rest dagegen ist von grün weit entfernt. Denn es gibt sie zwar, die Bio-Sortimente in den Supermärkten und Discountern. Doch das Gros der Regalware im LEH kommt noch immer von pestizidgespritzten Feldern und aus der qualvollen Massentierhaltung,
wird ohne Rücksicht auf faires Wirtschaften oder die endlichen R essourcen unseres Planeten hergestellt. Damit lassen sich aber keine Pluspunkte beim Verbraucher sammeln, mit den Bio-Lebensmitteln dagegen schon. Entsprechend offensiv wird dafür Werbung gemacht. Das ist nicht nur gut fürs Image, sondern auch für die Bilanz. Das Geschäft brummt: Der LEH steigerte seinen Umsatz mit Bio-Lebensmitteln und -Getränken im Jahr 2019 um 11,4 Prozent. Mit insgesamt 7,13 Milliarden Euro erreichten Supermärkte, Discounter und Drogeriemärkte fast 60 Prozent des ge samten Bio-Umsatzes – so die Zahlen des aktuellen Branchenreports vom Bundesverband Ökologische Lebensmittelwirtschaft.
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Mehr Bio-Landwirtschaft wird es nur Bestes Bio beim Billigheimer Zusätzlich zu einem großen Stück vom Umsatz-Kuchen hat sich der LEH auch noch das Sahnehäubchen geholt: Die sogenannte »Verbandsware«. Lange Zeit gab es Lebensmittel mit den Siegeln der ökologischen Anbauverbände (Bioland, Demeter, Naturland) nämlich ausschließlich im Bio-Fachhandel. Die Bio-Produkte in Supermärkten und Discountern hatten in der Regel »nur« das EU-Biosiegel. Das stellt zwar auch bestimmte Anforderungen an die Produzenten und Verarbeiter. Die Anbauverbände aber haben in etlichen Punkten deutlich strengere Vorschriften. So konnte der BioHandel sicher damit punkten, dass es das »Premium-Bio« eben nur im angestammten Kanal gab. Doch das ist Vergangenheit. Seit Herbst 2018 gibt es bei Lidl auch Produkte des ökologischen Anbauverbandes Bioland. Die ebenfalls zur Schwarz-Gruppe gehörende Kette Kaufland zog Anfang 2019 mit Demeter-Artikeln nach. Für die Branche ein Tabubruch: Bioland und Demeter lieferten qualitativ hochwertige Bio-Lebensmittel an Geschäftspartner, deren Erfolgsmodell auf Billig-Angeboten und Preisdumping beruht. Befürchtet wurde nicht nur, dass sich die Billigheimer nun mit dem Bio-Angebot brüsten und noch mehr Kunden abwerben. Sondern auch, dass die klassischen NurBio-Händler einem Preiskampf ausgesetzt werden, den sie nicht gewinnen können. T H E MA
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geben, wenn auch mehr Menschen Bio-Lebensmittel kaufen, so die einfache Rechnung. Mehr Bio-Absatz, ökologischere Zukunft Auf der anderen Seite: Für die Anbauverbände gab es gute Gründe, sich für die Kooperation mit Lidl und Co. zu entschließen. Schließlich kaufen viele Leute ein, die nicht in den Bio-Markt gehen, die Absatzmöglichkeiten sind groß. Und wenn mehr Bio verkauft wird, dann ist das ein gutes Argument, wenn es darum geht, noch mehr Bauern zur Umstellung von konventionell auf ökologisch zu bewegen. Denn der Flächenanteil des ökologischen Landbaus an der gesamten Landwirtschaft liegt in Deutschland erst bei 10,1 Prozent. Politisch gewollt sind 20 Prozent bis zum Jahr 2030. Für den Klimaschutz und die Artenvielfalt wäre es gut, wenn der Ökolandbau noch viel stärker wüchse.
Bio für alle – aber wo und wie? Mehr Bio-Landwirtschaft wird es also nur geben, wenn auch mehr Menschen Bio- Lebensmittel kaufen, so die einfache Rech-
nung. »Wir als Branche haben es nicht geschafft, die breite Masse für Bio zu begeistern, das müssen wir uns eingestehen«, merkt Eva Kiene von Rapunzel selbstkritisch an. »Bio für alle – das ist eben allein mit dem Fachhandel nicht zu schaffen, dafür braucht es auch die anderen Vertriebskanäle.« Dort wünscht sie sich allerdings »ein anderes Engagement und eine andere Überzeugung« mit Blick auf das Gesamtsortiment: »Vielleicht können wir die großen Player inspirieren, mehr auf ihre Lieferketten zu achten.« Insgesamt wünsche sie sich »mehr Miteinander als Gegeneinander«. Klar ist aber auch, dass es die Marke Rapunzel weiterhin nur im Naturkost-Fachhandel geben wird. So wie Rapunzel machen es viele der Unternehmen, die mit den Bio-Pionieren gewachsen und groß geworden sind: Sie liefern nicht in Supermärkte und Discounter. Diese sogenannte »Fachhandelstreue« wird vom Bio-Handel häufig vehement eingefordert. Schließlich sollen seine Kunden im Regal »ihres« Bio-Marktes möglichst Produkte und Marken finden, die es anderswo nicht gibt – »Alleinstellungsmerkmal« heißt das im Händlerdeutsch. 8
Deutlich zeigen, dass man besser ist Nicht nur, dass Alleinstellungsmerkmale in den vergangenen Jahren verloren gingen – oft werden sie auch einfach von den Werbestrategen des LEH gekapert. Zum Beispiel das Thema »Nähe zum Erzeuger« beziehungsweise »Regionalität«: Längst stehen im Discounter kantige Bauerntypen mit erdigen Händen als lächelnde Papp figur neben dem Gemüse, suggerieren Regionalität und direkte Lieferbeziehungen. Die Bios, die seit Entstehung in den 1970er Jahren traditionell auf enge und faire Be ziehungen zu regionalen (und globalen) Erzeugern setzen, halten sich oft vornehm zurück. Nicht, weil sie nichts zu sagen hätten, sondern oft schlicht, weil sie es für selbstverständlich halten. Dabei wäre es höchste Zeit, sich deutlich zu profilieren, findet Prof. Ulrich Hamm von der Universität Kassel. Er leitete bis März 2020 am Fachbereich Ökologische Agrarwissenschaften das Fachgebiet »Agrar- und Lebensmittelmarketing«, beobachtet die Bio-Branche schon seit langem und spart nicht mit Kritik. So hätten es die Bio-Händler verpasst, sich frühzeitig als
Einkaufsgemeinschaft zusammenzuschließen, von einer gemeinsamen L ogistik zu profitieren und damit im Preiswettbewerb mit den Supermärkten bestehen zu können. »Die Tante-Emma-Läden auf dem Dorf früher, das waren auch Individualisten. Aber die haben es trotzdem geschafft, sich zu Edeka- oder Rewe-Einkaufsgemeinschaften zusammenzutun.« Mit gemeinsamen Handeln hätten sich die Bio-Handelsakteure zu lange schwer getan. Jetzt müsse jeder eben seine Nische finden – und ein Sortiment, das den jeweiligen Kunden gefällt und sie anspricht. »Das kann neben regionalen Spezialitäten auch eine gut sortierte Fleisch theke sein«, findet Hamm, »Hofläden machen damit teilweise richtig gute Umsätze«. Allein mit dem Verweis darauf, sich immer schon für Klimaschutz, fairen Handel, Tierwohl und Artenvielfalt eingesetzt zu haben, seien auf Dauer keine neuen Kunden zu gewinnen: »Das ist ein Strohfeuer, das ist nach ein bis zwei Jahren erloschen und interessiert niemanden mehr.« Viel wichtiger sei es, auf gesellschaftliche Strömungen zu reagieren und Themen wie die Kreislaufwirtschaft im Ökolandbau oder die Bedeutung von BioProjekten in entfernt gelegenen Anbau gebieten breit und offen zu diskutieren.
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Für den Klimaschutz und die Artenvielfalt wäre es gut, wenn der Ökolandbau noch viel stärker wüchse. T H E MA
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Mit großem Selbstbewusstsein muss vermittelt werden, dass »die Bios« eben nicht nur Lebensmittelhändler sind, sondern gesellschaftspolitische Akteure, denen ökologische und soziale Werte am Herzen liegen – und immer schon lagen.
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Vom Anbau bis zum Regal »»» alles aus einer Hand!
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Es kommt nicht nur darauf an, was gekauft wird, sondern auch wo es gekauft wird.
Mit Glaubwürdigkeit punkten
»Die Haltung macht den Unterschied«
Das sieht Klaus Braun, Kommunikationsberater für den Bio-Fachhandel, ein wenig anders: Er hält die hohe Glaubwürdigkeit der Bio-Läden, allen voran der inhabergeführten Geschäfte, für ein w ichtiges Pfund, mit dem es zu wuchern gelte. »Dieser Vertrauensvorschuss sollte genutzt und gegen den Preisdruck gestellt werden.« Mit großem Selbstbewusstsein müsse vermittelt werden, dass die Bios eben nicht nur Lebensmittelhändler sind, sondern auch gesellschaftspolitische Akteure, denen ökologische und soziale Werte am Herzen liegen – und immer schon lagen. »Lange hat man vergessen, diese Grundhaltung erkennbar herauszustellen, Professionalisierung ging über alles.« Jetzt sei es an der Zeit, wieder mit breiter Brust darauf hinzuweisen – und darauf zu vertrauen, dass das auch neue Kunden interessiert. Braun ist zuversichtlich: »Vom VeganHype vor zwei bis drei Jahren hat der Biohandel auch profitiert, obwohl das eine junge Klientel ist, die sich nicht primär für Bio interessiert. Aber die Leute wussten, dass es der Fachhandel ernst meint und qualitativ gute Produkte ohne Pestizide und Gentechnik anbietet.«
2019 konnte der Bio-Fachhandel ein deutliches Umsatzplus von 8,6 Prozent ver buchen – einige sprachen daraufhin schon vom »Greta-Effekt«: Die junge Schwedin und die Fridays-for-Future-Bewegung hätten das Interesse für nachhaltig erzeugte Produkte deutlich wachsen lassen. Die vom Bundesverband Naturkost und Naturwaren initiierte Kampagne »Öko statt Ego«, die im Herbst vergangenen Jahres gestartet ist, kam da gerade zur rechten Zeit. Sie will eine starke Stimme für die sein, die Bio nicht nur im Aktionsregal, sondern auf dem Ladenschild haben – und die mit ihrem Engagement unterstreichen will, dass es nicht nur darauf ankommt, was gekauft wird, sondern auch wo es gekauft wird. Manuel Pick vom Kampagnenbeirat drückt das treffend so aus: »Die Haltung macht den Unterschied. Ohne Haltung ist ein Biomüsli bei Rewe auch nur irgendein Müsli.« Anders formuliert: Wer dort einkauft, wo das gesamte Sortiment aus ökologischen Produkten besteht – egal, ob im Hofladen, im traditionellen Bioladen oder im Biosupermarkt – tritt eben konsequent für eine andere Landwirtschaft und einen sorgsamen Umgang mit der Natur ein. → BIRGIT SCHUMACHER
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Die Krise ändert alles ...
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Die Corona-Krise stellt auch den Bio-Fachhandel vor große Herausforderungen: Strenge Sicherheitsauflagen, fehlender Warennachschub und Personalknappheit erschweren den Arbeitsalltag. Beim Bio-Supermarkt Biomare in der Leipziger Südvorstadt herrscht trotzdem keine Krisenstimmung. Jeder fasst mit an, damit es Kunden und Mitarbeitern an nichts fehlt.
Es ist ein sonniger Morgen Anfang April. In jedem anderen Jahr hätten die ersten warmen Sonnenstrahlen die Menschen im Leipziger Süden längst nach draußen gelockt. Doch heute wirkt die sonst so lebhafte Karl-Liebknecht-Straße mit ihren vielen kleinen Läden, Kneipen und Cafés wie ausgestorben. Die Corona-Pandemie hat das Land fest im Griff, deutschlandweit gelten Ausgangsbeschränkungen. Auch vor dem Eingang zum Bio-Supermarkt Biomare steht ein großer Aufsteller: »Geänderte Öffnungszeiten für die Zeitdauer der Corona-Epidemie« ist auf ihm zu lesen.
Fotos: Kristin Kasten & Biomare
Damit sich die zwei getrennt arbeitenden Ladenteams nicht begegnen, schließt der Biosupermarkt mittags für eine Stunde seine Türen. »Wir haben uns für eine Geisterübergabe entschieden«, sagt Teamleiterin Kristjane Rode, 45, »die Morgenschicht reinigt den Laden, füllt die Regale auf und desinfiziert alles.« Absprachen werden tele fonisch oder digital getroffen. Sollte ein Team aufgrund einer Corona-Infektion ausfallen, kann das andere Team den Ladenbetrieb am Laufen halten – zumindest halbtags. Ein Notfallplan.
Hamsterkäufe wegen Corona-Pandemie Dabei gibt es momentan mehr als genug zu tun. »Wir mussten sogar kurzfristig Personal einstellen, weil wir es kaum geschafft haben, die Masse an Ware, die geliefert wurde, einzuräumen.« Begehrte Krisenprodukte wie Nudeln oder Mehl sind auch an den drei Biomare-Standorten in Leipzig stark gefragt. »Ein Großteil der Deutschen hat das Kriegstrauma nicht verarbeitet und über Generationen weitergegeben«, sagt Malte Reupert, Gründer und Inhaber von Biomare, »das manifestiert sich jetzt in den Hamsterkäufen.« Gerade zu Beginn der Ausgangsbeschränkung sei es auch in den Biomare-Filialen vermehrt dazu gekommen. »Wir mussten plötzlich das doppelte Warenvolumen bewältigen.«
»Ein Großteil der Deutschen hat das Kriegstrauma nicht verarbeitet und über Generationen weitergegeben, das manifestiert sich jetzt in Hamsterkäufen.«
Und noch immer sei die Nachfrage nach Bio-Lebensmitteln hoch. Vor allem bei kleineren Produzenten komme es daher momentan zu Lieferschwierigkeiten. »Auch Italienware kommt gerade nicht so schnell nach«, sagt Malte Reupert, »eine Verdreifachung oder gar Verzehnfachung der Menge, das kann kein Unternehmen leisten.
... und nichts O r t s t er m i n
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Da sind wir auch keinem Unternehmen böse, wenn es nicht schnell genug nachliefern kann.« Der Großhändler, mit dem Malte Reupert schon viele Jahre zusammenarbeitet, sei hingegen absolut zuverlässig – auch unter diesen Ausnahmebedingungen. »Ich habe mir damals bewusst nicht den billigsten Großhändler ausgesucht, sondern den, der meiner Philosophie am meisten entspricht und so tickt wie ich.«
Supermarkt statt Tante-Emma-Laden
Schon zu DDR-Zeiten hat sich der gebürtige Sachse für Umweltfragen und den ökologischen Landbau interessiert, machte eine Ausbildung zum Ökobauer und studierte Volkswirtschaft. »Parallel zum Studium habe ich 1997 einen Biolieferdienst gestartet.« Für Freunde, Familie und auch für erste Kunden. »Ich wollte die Welt ein Stück besser machen und nicht die Verantwortung an Vater Staat, Mutter Kirche oder an Unternehmen abgeben«, sagt Malte Reupert. Ein Jahr später eröffnete er seinen ersten Bioladen. Doch die geschäftliche Partnerschaft zerbrach. Erst der zweite Laden im Stadtteil Connewitz brachte den ersehnten Erfolg – schnell war die Ladenfläche nicht mehr groß genug. »Als ich damals mit meinem Laden auf die große Supermarktfläche umgezogen bin, gab es Leute, die gesagt haben, ich möchte lieber in einem kleinen Bioladen einkaufen gehen«, erinnert sich Malte Reupert. »Aber die Tante-Emma-Läden sind in den 60er und 70er Jahren ja nicht verschwunden, weil irgendjemand den Kunden vorgeschrieben hat,
ihr müsst jetzt im Discounter kaufen, sondern weil die Kunden es so entschieden haben.« So sei es jetzt auch mit den kleinen Bioläden. »Deswegen finde ich das Gejammer um ihr Verschwinden heuchlerisch.«
Ökologisch, nachhaltig, fair Heute betreibt er drei Läden mit einer Fläche zwischen 650 und 800 Quadratmetern. »Im Vergleich zu konventionellen Läden ist das noch keine große Fläche.« Und die Konkurrenz durch den konventionellen Handel sei groß. »Die Sortimente werden teilweise immer deckungs-
ähnlicher«, sagt Malte Reupert, »allein für die Versorgung mit Bio-Produkten braucht es uns als Bio-Fachhandel immer weniger. Wir stehen offenbar für was anderes: Für ein Stück Vertrauen, Atmosphäre und das Bedürfnis nach einer anderen Einkaufskultur.« Bei Biomare geht es nicht nur darum, qualitativ hochwertige und fair erzeugte Bio-Lebensmittel anzubieten. Die Läden werden konsequent ökologisch gebaut und nachhaltig betrieben, Verpackungen reduziert und Abfälle recycelt. »Und hier gilt auf allen Ebenen das Gebot der Fairness«, sagt Malte Reupert. Mittlerweile trägt der Gründer die Verantwortung für über 100 Mitarbeiter.
»Wir arbeiten hier alle auf Augenhöhe, jede Aufgabe ist wichtig. Am wichtigsten ist momentan der Infektionsschutz.« Loic Paoli, Küchenchef im Biomare Bistro
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Frische Brise. »Hier gilt auf allen Ebenen das Gebot der Fairness.« Malte Reupert, Gründer von Biomare
»Wir retten Lebensmittel«
Fotos: Kristin Kasten & Biomare
»Und ich bin derjenige, der immer gute Laune verbreitet«, sagt Loic Paoli, 48, und lacht. Seit gut zwei Jahren ist er für die Küche verantwortlich. Dort gehe es vor allem darum, Lebensmittel zu retten, sagt der gebürtige Franzose, der seine Ausbildung in einem Sternerestaurant gemacht hat. »Alles was für die Kunden nicht mehr schön aussieht, verwerten wir in unserer Küche.« In enger Abstimmung mit der Lebensmittelkontrolle verarbeitet das Küchenteam Ware, bei der die Qualität stimmt, die aber nicht mehr für den Verkauf taugt, weil sie zum Beispiel angestoßen ist, und macht daraus Quiche, Nussecken, Frischkäseaufstriche und vieles mehr. Auch Teile der Mittagsgerichte im Bistro bestehen aus so geretteten Lebensmitteln.
Welch eine Mischung: Mit der Frische der Limette und mediterran-würzigem Rosmarin, Thymian und Basilikum macht unser Fisch & Meer Ihre Fischgerichte zu kleinen Sommerreisen.
Doch momentan ist die zentrale Küche im Leipziger Stadtteil Connewitz g eschlossen. Dass Loic Paoli jetzt Regale einräumt und Böden wischt, ist für ihn kein Problem. »Wir arbeiten hier alle auf Augenhöhe, jede Aufgabe ist wichtig.« Am wichtigsten ist momentan der Infektionsschutz. »Wir haben unsere Tische und Stühle im Café- und Bistrobereich schon frühzeitig w eggeräumt – als Schutzmaßnahme für Angestellte und Kunden.«
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Hefe als Verkaufsschlager »Wo gibt es denn Hefe?«, fragt eine Frau mittleren Alters, die Hände in schwarze Handschuhe gehüllt, den Einkaufswagen gut gefüllt. »Wir müssen schauen, ob was da ist«, sagt Loic Paoli und geht mit ihr zum Kühlregal. Doch zwischen einer Packung Fertig-Quicheteig und Plastikschalen mit vorgebackenen Falafeln klafft eine Lücke. Frische Hefe ist ausverkauft. Mal wieder. »Gestern Mittag war noch was da und nun ist schon wieder alles weg.« Auch dort, wo normalerweise Trocken- und Backhefe stehen, sind die Regalfächer leer. »Sorry, dieO r t s t er m i n
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ser Artikel ist zur Zeit leider nicht lieferbar«, steht auf einem kleinen Schild, das an dem Holzregal klemmt. Das normalerweise unspektakuläre Produkt hat sich in Corona-Zeiten zum Verkaufsschlager entwickelt. Doch trotz einiger Lücken sind die Regale insgesamt recht gut bestückt. Gleich mehrere Mitarbeiter füllen sie permanent mit Ware auf. Leere Regalreihen – Fehlanzeige. Auch Sven Kubeleit, 30, der eigentlich in der Unternehmenskommunikation arbeitet, hilft momentan im Laden mit. Flexibilität und Improvisation sind die Gebote der Stunde. »Jeder, der hier anfängt, durchläuft verschiedene Abteilungen im Laden, lernt die Abläufe, das Sortiment und die Bedürfnisse der Kunden kennen«, sagt Sven Kubeleit. Diese Strategie macht sich jetzt bezahlt. Die Mitarbeiter können in verschiedenen Abteilungen eingesetzt werden und den Kunden mit ihrem Wissen zur Seite stehen.
Pioniere der Nachhaltigkeit Fachkenntnisse und kompetente Beratung sind schließlich das Aushängeschild des Bio-Fachhandels. Doch das allein reiche nicht aus, um Kunden auf Dauer zu binden, sagt Malte Reupert, »da nehmen wir Bio-Ladner uns tendenziell selbst zu wichtig.« Und das sei auf lange Sicht gefährlich. »Wenn wir uns nicht signifikant weiterentwickeln, dann werden wir irgendwann überflüssig«, sagt Inhaber Malte Reupert, »hundert Prozent Bio können wir uns zwar an die Brust heften, aber das trägt immer weniger als Argument für die Kunden, dass sie extra zu uns kommen und auch noch deutlich mehr Geld zahlen.« Da bräuchte man sich nichts vorzumachen, »die Strukturen im konven tionellen Handel sind effizienter und auch billiger.« Mit ihrer großen konventionellen Masse könne sie das bisschen Bio auch effizient mitbewegen. »Deswegen müssen wir uns auf die Suche begeben und uns gerade den schwierigen und unangenehmen 16
Fotos: Kristin Kasten & Biomare
Kurz danach haben sie auch das Bistro selbst geschlossen. »Für fünfzehn Mittag essen hat sich das einfach nicht mehr gelohnt«, sagt Kati Petersdorf, 45, die normalerweise an der Essensausgabe arbeitet, heute aber zwischen Backshop und Kasse hin- und herwechselt. »Die Menschen kochen und backen jetzt lieber zuhause.«
»Einst waren wir die Bio-Pioniere, nun wollen wir die Pioniere der Nachhaltigkeit sein.« Sven Kubeleit, Unternehmenskommunikation
Fragen stellen.« M omentan konzentriere sich das Unternehmen darauf, seinen CO₂-Fußabdruck zu minimieren, sagt Sven Kubeleit. »Einst waren wir die Bio-Pioniere, nun wollen wir die Pioniere der Nachhaltigkeit sein.« Und ihrer Vorreiterrolle werden sie auch in der Corona-Krise gerecht. Über die allgemein üblichen Schutzmaßnahmen hinaus geht Biomare mit der »Geisterübergabe« der zwei Teams und den großzügigen Plexiglas-Aufbauten zum Schutz des Personals noch einen Schritt weiter. Und nicht zuletzt: Alle aktiven Mitarbeiter werden komplett aus dem eigenen Sortiment versorgt, damit Einkäufe anderswo und das damit verbundene Infektionsrisiko minimiert werden. »Biomare ist sehr sozial«, sagt Kati Petersdorf, »hier wird darauf geachtet, dass es allen gutgeht.« Und ihr Kollege Loic Paoli ergänzt, »ich arbeite seit dreißig Jahren in der Gastronomie, aber so eine krasse Unternehmensphilosophie wie hier habe ich bislang noch nicht kennengelernt.« Von einer angespannten Atmosphäre wie in anderen Supermärkten ist bei Biomare in Leipzig an diesem Frühlingsmorgen jedenfalls nichts zu merken.
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Schwarzes Dal Dieses Rezept ist eine vegane Version des klassischen Dal Makhani, das mit Butter zubereitet wird. Das Rezept braucht Zeit – die Bohnen müssen mindestens sechs Stunden eingeweicht werden, der eigentliche Arbeitsaufwand hält sich aber in Grenzen.
REZEPT TIPP ↘ 300 G
ZUTATEN FÜR 4 PERSONEN GANZE URDBOHNEN*
3 EL RAPSÖL 1
ZIMTSTANGE
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LORBEERBLATT
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MITTELGROSSE ROTE
▶ Die Bohnen in einem Sieb unter fließendem kalten Wasser abspülen, bis das Wasser klar bleibt. Abtropfen lassen und in einen großen Topf geben – die Bohnen werden ihr Volumen verdoppeln. Großzügig mit kochendem Wasser übergießen und 6–24 Stunden einweichen.
ZWIEBELN, GEHACKT 1
(3 CM) STÜCK INGWER, GESCHÄLT UND GERIEBEN
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GROSSE KNOBLAUCHZEHEN, ZERDRÜCKT
400 G
DOSE GEHACKTE TOMATEN
2 EL TOMATENMARK 1-2 TL SALZ 1 TL GEMAHLENER KREUZKÜMMEL 1 TL GEMAHLENER KORIANDER 1/4 TL GEMAHLENE KURKUMA 1/4 TL KASHMIRI CHILIPULVER (ODER CAYENNEPFEFFER) 1/2 TL GARAM MASALA (INDISCHE
Die eingeweichten Bohnen abgießen, wieder in den Topf geben und mit kaltem Wasser bedecken. Aufkochen und mindestens 20 Minuten garen, bis die Bohnen weich sind, dabei immer wieder den Schaum von der Oberfläche abschöpfen. Die Garzeit kann variieren (ältere Bohnen brauchen länger). Die Bohnen sollten zum Schluss so weich sein, dass sie am Topfrand zerdrückt werden können. Vom Herd nehmen und einen Teil der Flüssigkeit abgießen. Es sollte nur so viel verbleiben, dass die Bohnen gerade bedeckt sind.
GEWÜRZMISCHUNG) 1 TL KASURI METHI (GETR. BOCKSHORNKLEEBLÄTTER, NACH BELIEBEN)
*Oft auch als Uridbohne gehandelt KO C H E N
Bioboom Sommer 2020
In der Zwischenzeit das Öl in einer großen Pfanne erhitzen. Zimtstange, Lorbeerblatt und Zwiebeln darin bei mittlerer Hitze 15 Minuten anbraten. Ingwer und Knoblauch zugeben und 5 Minuten mitbraten.
Die gehackten Tomaten und das Tomaten mark zugeben und alles etwa 12 Minuten köcheln lassen, bis die Tomaten eingedickt sind und leicht ölig werden. Das Salz, die Gewürze und nach Belieben Kasuri Methi zugeben. Noch einige Minuten köcheln lassen, dann die Tomatensauce zu den Bohnen gießen. Aufkochen und die Temperatur herunterschalten, sodass alles nur noch simmert. Unter gelegentlichem Rühren 1–1½ Stunden köcheln lassen. Wird das Dal zu dick oder zu trocken, etwas kochendes Wasser unterrühren. Nach etwa 1 Stunde wird das Dal dunkler, und Tomaten und Bohnen verbinden sich. Wenn dies nicht der Fall ist, einfach weitergaren – bei diesem Gericht kann man damit nichts falsch machen. Probieren und eventuell mit Salz und Chilipulver nachwürzen. Mit Paratha-Brot oder frisch gebackenem Naan servieren.
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Rezept aus: »Asien vegetarisch«, Foto: © David Loftus, Dorling Kindersley Verlag
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Asien vegetarisch VON MUMBAI BIS PEKING IN DER EIGENEN KÜCHE
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BUCH TIPP C
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Die britisch-indische Erfolgsautorin Meera Sodha unternimmt in ihrem dritten Buch eine kulinarische Reise durch Asien: von Thailand und Vietnam über Indien und Myanmar bis nach Japan und China. Die Idee zum Buch entstand, als sie an ihrer Kolumne über veganes Kochen für die britische Zeitung The Guardian schrieb. Die asiatische Küche erscheint auf den ersten Blick kompliziert, aber wie schon in ihren Vorgängerbüchern beweist Meera Sodha,
CMY
dass ihre Rezepte durchaus für eine alltagstaugliche Küche gedacht sind. Fast alle Zutaten dürften sich im gut sortierten BioMarkt finden. Ob Snacks und Salate, Tofu, Nudeln und Reis, Süßes oder britischasiatische Fusion-Kreation: Alle Rezepte sind vegetarisch, viele vegan – mit ExtraKennzeichnung! Die farbenfrohe, stylische Gestaltung macht das Buch zusätzlich zum Lesevergnügen.
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MEERA SODHA »Asien vegetarisch – 120 Rezepte von Mumbai bis Peking«, 248 Seiten, Hardcover, Dorling Kindersley Verlag, 26,95 € (D)
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Inspiration für
Wandel auf dem Teller Es ist angerichtet. Das Klima kocht
K UR ZCHECK + Fakten für den Kopf + Tipps für die Hände + Rezepte für den Bauch + vegan, aber nix für Kochanfänger
BUCH TIPP
über. Mit reichlich CO2-Ausstoß trägt unser a ller Ernährung ordentlich dazu bei. Mo Röttgen möchte helfen, das zu ändern. Mit »Die k limafreundliche Küche« lädt sie ein zu spannenden Entdeckungen. Sie erzählt von TropenExoten und verloren geglaubten P flanzenwesen, von Klimaflops und K limatops. Im »Häppchen-Stil« serviert das Buch F aktensnacks
→ Ihr ahnt es schon: Das ist kein »norma les« Kochbuch. Das ist – genau genommen – am allerwenigsten ein Kochbuch. Das ist ein gleichermaßen informatives wie verspieltes Lese- und Mitmachbuch, das v oller Themen, Tipps und ja, auch Rezepten steckt. »Die klimafreundliche Küche« wendet sich an Leute, denen die Welt da draußen nicht ganz egal ist. Die aber auch Menschen sind. Voller Widersprüche. Die eben auch mal Lust aufs Shoppen haben, auf ein Würstchen oder ein Bier. Die einen heftigen Arbeitstag stemmen und sich dann möglicherweise auch noch mit quengelnden Kindern und/ oder mäkelige/n LebenspartnerInnen einigen müssen, was es zu essen gibt. Wer die Küche nicht als seinen Lebensmittel-
KO C H E N
Bioboom Sommer 2020
punkt betrachtet, wohl aber gerne isst und sich gleichzeitig Gedanken macht, wie es so weitergeht mit diesem Planeten, wird sich über dieses Buch freuen. Klima geht (auch) durch den Magen und ein Wandel ist (noch) möglich, das ist die Botschaft dieses Buches. Viele von uns sind jetzt mehr zu Hause, haben mehr Mahlzeiten selber zubereitet – eine gute Gelegenheit, über den Tellerrand hinauszugucken, sich in prägnanten, kurzen und amüsanten Texten schlau zu lesen, wie das funktioniert mit dem regionalen, saisonalen, verpackungsarmen, also insgesamt klima freundlichen Kochen und Essen. Ganz ohne Moralkeule, mit vielen praktischen Bau steinen. Online gibt es übrigens Nachschlag unter klimafreundlich-kueche.de.
Und ja, Rezepte gibt es auch jede Menge. Übrigens ganz ohne die üblichen aufwendigen Rezeptfotos. Dafür liebevoll layoutet und hübsch illustriert. Allerdings: Wie ihr am Rezept-Tipp unschwer erkennen könnt, könnten sich Kochanfänger doch gelinde überfordert fühlen. Wer noch nie einen Rührkuchen gebacken hat, wird vermutlich präzise Mengenangaben (wie viel Salz denn nun?) und Handlungsanweisungen (woran erkenne ich, dass ich mehr Sprudel brauche?) vermissen.
MONIKA RÖTTGEN »Die klimafreund liche Küche«, 304 Seiten, Hardcover, Freya Verlag 26,95 € (D)
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Rezept aus: »Die klimafreundliche Küche«, Illustration: © Laura Laakso, Freya Verlag
garniert mit konkreten Tipps.
Zucchini-Kuchen Surprise (JET Z T S C H O N A N DIE N ÄC HSTE Z U CC HINI-S C H W EM M E D EN K EN!)
»Stellt euch vor, es ist Sommer und ihr feiert das mit einem Kuchen draußen beim Picknick. Oder der Duft von Unbeschwertheit zieht in eure Büropause. Die Zucchini macht den Kuchen ganz saftig. Verrühre das Ganze, schön abschmecken und fülle es in Muffinförmchen oder eine Springform und lass es bei ca. 180° C 35 Minuten (Muffins natürlich kürzer) backen.
DU BR AUCHST FOLGENDES 1 KLEINE ZUCCHINI, SCH ÖN ZERKLEINERT 20 0 G M EHLMISCH UNG 10 0 G BIO-RÜBENZUCKER 1 TL NATRON 50 G
MARGARINE
1 EL ÖL 150 ML SPRUDELWASSER (JE NACH M EHL AUCH M EHR) 1-2 TL ESSIG 1 EL CAROB SALZ MINZE, GUNDERMANN H AUCH ZITRONE
Mit essbaren Blüten verzieren und es sich schmecken lassen.«
Gewinnen BIOBOOM VERLOST drei Mal das Buch »Die klimafreundliche Küche«. Schickt bis zum 15. August 2020 eine E-Mail, eine Postkarte oder ein Fax an: Redaktion Bioboom, Stichwort: »Klimafreundlich«, V ordere Schöne worth 17a, 30167 Hannover, Fax 0511.16 15 925, g ewinnen@bioboom.de
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen, Umtausch oder Barauszahlung der Gewinne nicht m öglich. Ebenfalls ausgeschlossen ist die Teilnahme über Dritte, die die Teilnahme an Gewinnspielen gewerblich vermitteln. Die Adressen werden ausschließlich für die Abwicklung des Gewinnspiels genutzt.
NEU
Für wahre
Leckermäulchen Natürlich genießen O r t s t er m i n
bioboom.de
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GUT
E SS E N
Kinderliebling ← »Kann ich ein Eis?« Eltern wissen: Das wird auch in diesem Sommer wieder eine der häufigsten Kinder fragen sein. Dank Fredo’s Coolen Lollies aus dem BioLaden darf die Antwort öfter einfach »Ja!« lauten. Denn der W assereis-Klassiker in Bio-Qualität kommt ganz ohne künstliche Farbstoffe, künstliche Aromen, Süßstoffe und anderes überflüssiges Zeugs aus. Die praktischen kleinen Strips sind kindgerecht portioniert. Sie enthalten natürliche Fruchtsaftkonzentrate und Agavendicksaft. Daheim wandern sie einfach ins Tiefkühlfach und sind dann stets parat für eine kleine Erfrischung. Mit den fünf Geschmacksrichtungen Apfel, Kirsche, Cola, Exotic und Zitrone ist für jeden Geschmack etwas dabei. ∙ coolelollies.de
Kokoswasser plus Nuss → Im Homeoffice, auf dem Balkon oder nach dem Workout, Kokoswasser ist ein perfekter Durstlöscher. Dr. Antonio Martins hat den angesagten Drink aus jungen grünen Kokosnüssen mit köstlichem Kokosfruchtfleisch aufgepeppt. Das Resultat ist unglaublich kokosnussig, enthält nur 1,9 g Zucker und 24 Kalorien pro 100 ml – das macht ihn auch zu einer ernährungsphysiologisch interessanten Alternative zum Orangensaft auf dem Frühstückstisch. Die Kokosnüsse sind nicht nur Bio, sondern auch fairtrade zertifiziert. Coconut Water & pulp ist naturtrüb, kommt ohne Zusatzstoffe aus und steckt in einer praktischen wiederverschließbaren 1 Liter-Packung. ∙ dr-martins.com
deine dosis wildkräuter sammelst du jetzt im regal.
↑ Shea Butter, das ist das zartschmelzende, elfenbeinfarbene Öl aus afrikanischen Shea-Nüssen. Hier in Europa kennen wir es bis jetzt vor allem als edle Zutat in Naturkosmetik – in ihrer afrikanischen Heimat ist Shea Butter vor allem ein Lebensmittel. Bio Planète bringt diese gute Tradition nun auch in unsere Küchen. Mit seinem neutralen Geschmack eignet sich das »Gold Afrikas«, wie es liebevoll genannt wird, als veganer Butterersatz (naheliegend, oder?) ebenso wie zum Braten und Backen und – Geheimtipp – für die Herstellung von Pralinen, die im Mund zart schmelzen. Mit seiner guten Fettsäurezusammensetzung, die ähnlich ist wie bei Oliven- oder Avocadoöl, kann Shea Butter genauso punkten, wie mit Ursprünglichkeit: Wusstet Ihr, dass Sheanüsse bis heute nur wild, und nicht in Plantagen, gedeihen? Das Sammeln und Verarbeiten liegt übrigens traditionell in Frauenhand und bildet für viele Familien die Lebensgrundlage. ∙ bioplanete.com
Schoko plus Kokos NEU
Schon Hildegard von Bingen nutzte die Kraft des Oxymel - eine Tinktur aus Honig, Apfelessig und kraftvollen Wildkräutern.
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Gute Butteralternative
↓ Zartschmelzende vegane Schokolade trifft crunchige Kokoschips. Muss man mehr sagen? Der feine Riegel ist die perfekte Belohnung nach einem Tag im Homeoffice, süße Begleitung auf Spaziergängen und kann den Genuss eines guten Buches nochmals erheblich steigern. Ach doch, da wäre noch etwas zu sagen: Verblüffenderweise ist der Riegel plastikfrei verpackt – obwohl er in eine Folie gehüllt ist. Die NatureFlex™ Naturfolie wird auf Basis von nachhaltig gewonnener Holzfaser hergestellt und darf deshalb sogar in den heimischen Gartenkompost. ∙ vivani.de
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Gu t E s s e n
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Mayo minus Tier ↓ Die Vegannaise von Z wergenwiese ist genau das, was der Name vermuten lässt, nämlich eine rein p flanzliche Alternative zur »normalen« Mayo. Dass sie nicht mit Eiern, sondern auf Basis von Bio-Soja und Erbseneiweiß zubereitet wird, schmälert den Genuss nicht, eher im Gegenteil: Die Vegannaise kommt angenehm leichtwürzig daher. Sie macht sich gleichermaßen gut als Begleiterin zu Pommes wie als fein-cremige Salatcreme in sommerlichen Kreationen. Und weil die Vegannaise alle am Tisch glücklich macht, brauchen die Flexitarier auch keine ExtraWurst! ∙ zwergenwiese.de
Hafer goes Mehrweg ← Darauf haben Milchalternativen-Fans gewartet: Endlich gibt’s einen Haferdrink in der 0,75 ml Mehrwegflasche. Dass es ausgerechnet Bio-Safthersteller Voelkel ist, der diese offensichtliche Marktlücke schließt, überrascht nur auf den ersten Blick. »Wir haben über achtzig Jahre Erfahrung darin, das Beste aus Obst und Gemüse zu gewinnen. Ein Getreidesaft ist da eine nur natürliche Erweiterung unseres Portfolios«, sagt Jurek Voelkel. Der Neue im Sortiment wird aus Bio-Vollkornhafer hergestellt, ist glutenfrei – selbstverständlich – vegan und hat dank Fermentation eine feine natürliche Süße. ∙ voelkeljuice.de
AN Z E IG E
Prickelnde Natürlichkeit
NEU
F E S T E S H A M P O O S & C O N D I T I O N E R
W I E D E R S P R U D E L I N S S T. L E O N H A R D S M I N E R A LW A S S E R KO M M T
So naturnah, wie ein Wasser nur sein kann – das sind die lebendigen Wässer von St. Leonhards. Für alle, die es prickelnd mögen, gibt es die St. Leonhardsquelle und St. Georgsquelle auch als Medium-Varianten. Sie überzeugen durch ihre Feinperligkeit, ihren weichen Geschmack und sie sind sowohl pur als auch zum Mischen von Saft- und Weinschorlen bestens geeignet. Für das erfrischende Sprudeln ist Kohlensäure verantwortlich – aber wie kommt sie in die Flasche? Die im herkömm lichen Sprudel meist eingesetzte technische Kohlensäure kommt für ein Premium-Wasser wie St. Leonhards nicht in die Flasche. Folgerichtig hat man sich hier für natürliche Quellkohlen säure entschieden, die durch vulkanische Aktivitäten im tiefen Erdinneren entstanden ist. Was St. Leonhards schade findet: »Die Mineralund Tafelwasser-Verordnung erlaubt leider nicht, auf dem Etikett bei zugesetzter Kohlensäure zwischen technischer und natürlicher Kohlensäure zu differenzieren.«
· Alternative zu alkalischer Haarseife (keine saure Spülung erforderlich) · sulfatfreie Tenside, deshalb besonders sanft zum Haar · sparsam und plastikfrei verpackt · 100 % echte Bio-Naturkosmetik
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Lasst die Hülsen
fallen… W a re n ku n de
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→ Der Name ist selbsterklärend: Bei diesen Pflanzen sitzen die Früchte hübsch verpackt in einer Hülse, die sich, wenn keiner kommt und erntet, irgendwann öffnet, sodass die Samen zu Boden fallen. Die Samen selbst sind reich an pflanzlichem Eiweiß – das macht sie weltweit zu einem wichtigen Element der menschlichen Ernährung. Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass zu dieser Pflanzenfamilie übrigens auch etliche Vertreter gehören, an die man nicht sofort denkt. Da wäre zum Beispiel die Erdnuss, aber auch Nicht-Essbares wie Robinien oder Färberginster. Aber genug der Botanik, uns interessiert natürlich das Thema Essen: Erbsen, grüne Bohnen und Edamame, die frisch gegessen werden, zählen warenkundemäßig zum Gemüse. Als Hülsenfrüchte im engeren Sinne gelten nur die reifen, trockenen Samen. Die Vielfalt ist dennoch riesig: Es gibt eben nicht nur Linsen, sondern Beluga-Linsen, grüne Linsen, rote Linsen; nicht nur Bohnen, sondern rote, schwarze, weiße oder Pinto-Bohnen: Kurz, jeder Kontinent, jede Esskultur hat ihre eigenen Lieblinge. W a re n ku n de
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GROSSE FREUDE: „BESTES BIO“ *In den 1980ern wurden wir noch als Körnerfresser oder Müslispinner belächelt – das waren noch die harmlosesten Bezeichnungen...
… und zeigt euch in e urer ganzen schönen Vielfalt: Linsen, Kichererbsen, Bohnen und ihre Mitgewächse aus der Familie der Hülsenfrüchte bieten nahezu unendliche kulinarische Möglichkeiten. Dabei liefern sie jede Menge hochwertiges pflanzliches Eiweiß und einen ordentlichen Beitrag zu einer klimafreundlichen Ernährung – b esonders, wenn sie aus Öko-Anbau kommen.
40 Jahre Barnhouse. Der Weg vom kleinen Körnerfresser* zum qualitätsbesessenen Bio-Hersteller war nicht immer mit Mohn oder Erdbeeren bestreut. Doch die Mühe hat sich gelohnt. Die Kundenjury hat abgestimmt und uns zum zweiten Mal in Folge das Prädikat „Bestes Bio“ verliehen. Danke!
„BESTES BIO 2020“ FÜR KRUNCHY JOY MOHN-ERDBEERE-ZITRONE 25
BARNHOUSE.DE
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tigkeit: Denn unser Fleischhunger führt dazu, dass Soja, Lupinen und andere pflanzliche Eiweißlieferanten als Tierfutter verbraucht werden. Auch wenn die Schätzungen weit auseinanderliegen, fest steht: Um ein Kilo Fleisch zu erzeugen, braucht es ein Mehrfaches von Soja, Lupine und Co. – effektiv ist anders.
Eiweiß, Ballaststoffe, Vitamine, Mineralien
Die Pflanze, die sich selber düngt
[ L E GU M I NO S E N ]
Schmetterlingsblütler
Wenn wir die leckeren Hülsenfrüchtchen gleich selbst verspeisen, dann ist das nicht nur ökologisch vorteilhaft, sondern auch ernährungsphysiologisch günstig. Kein Wunder, dass sie in der veganen Ernährungspyramide eine wichtige Rolle spielen. Komplexe Kohlenhydrate, jede Menge Ballaststoffe, dazu Vitamine, Mineralien und Spurenelemente – so sieht ein gesundes Lebensmittel aus. Alle Hülsenfrüchte sind übrigens auch glutenfrei. Doch Moment mal, war da nicht was von wegen giftig? Richtig! Finger weg von rohen Hülsenfrüchten, sie enthalten Substanzen, die erst durch Hitze neutralisiert werden (das kennt man ja auch von der Kartoffel). Nur frische grüne Erbsen dürfen auch mal so vernascht werden. An dem Ruf, schwer verdaulich zu sein, der ihnen lautstark vorangeht, ist ebenfalls was dran: Das liegt an Oligosacchariden, Mehrfachzuckern, die erst im Dickdarm verdaut werden und dabei Kohlendioxid abgeben – richtige Zubereitung hilft.
Armeleuteessen? In Gesellschaften, in denen traditionell weniger Fleisch gegessen wird, wie zum Beispiel Indien oder in Afrika, spielen Hülsenfrüchte noch heute eine zentrale Rolle. In der deutschen Küche gehören G erichte wie Linsensuppe oder Erbseneintopf zwar zu unserem k ulinarischen Erbe, trotzdem haftete ihnen lange der Ruf des »Armeleuteessens« an. Wer es sich leisten konnte, aß Fleisch. Kein Wunder, dass Hülsenfrüchte in der westlichen Wohlstandswelt der letzten Jahrzehnte immer seltener direkt auf dem Teller landeten. Das Gros wird mittlerweile weltweit für Tierfutter angebaut – die großflächigen Monokulturen in Südamerika, auf denen intensiv g espritztes Soja wächst, häufig aus gentechnisch verändertem Saatgut, legen davon ein unrühmliches Zeugnis ab.
Klimafreundlich und gerecht Aber die Zeiten ändern sich. Vegane Ernährung liegt ungebrochen im Trend. Und: Immer mehr Menschen, die eigentlich »Normal esser« sind, reduzieren ihren Konsum tierischer Produkte. Zum einen wollen sie damit einen Beitrag zum Klimaschutz leisten, denn die CO2-Bilanz pflanzlicher Lebensmittel ist in der Regel deutlich besser. Aber auch aus Gründen der ErnährungsgerechW a re n ku n de
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Noch mal zurück auf den Acker: Auch dort hat der Anbau von Hülsenfrüchten oder Leguminosen, wie sie auch genannt werden, eine Menge Vorteile. Leguminosen sind Schmetterlingsblütler – ihre Blüten, oft dekorativ, bieten Insekten Nahrung. Besonders bemerkenswert ist das, was unsichtbar unter der Erde vor sich geht: Dort geht die Pflanze eine Symbiose mit Bakterien ein und schafft es so, Stickstoff zu binden und im Boden anzureichern. Das ist gut für die Pflanze, denn sie kann auf ausgesprochen nährstoffarmen Böden gedeihen. Es macht sie aber auch zu einer begehrten Frucht für Landwirte, speziell Bio-Bauern. Denn Leguminosen sorgen als Teil der Fruchtfolge dafür, dass es auch ohne Stickstoffdünger geht. Angesichts dessen sollte man meinen, dass es jede Menge regionale Hülsenfrüchte gebe – aber das ist leider nicht ganz richtig. Denn häufig werden Leguminosen als Gründünger und Viehfutter angebaut. Und: Sie haben es gerne warm. Viele Bio-Hersteller aus dem Bereich engagieren sich für den Bio-Soja-Anbau in Deutschland, auch Lupinen sind auf dem Vormarsch. Was die klassischen Hülsenfrüchte angeht, sind es am ehesten Linsen aus heimischem Anbau, die im Bio-Regal zu finden sind – einfach aufs Etikett schauen.
Einweichen, Kochen, Genießen Jedenfalls spricht einiges dafür, öfter mal was mit Hülsenfrüchten auf den Tisch zu bringen. Allerdings: Ein Handicap haben getrocknete Kichererbsen, Kidneybohnen und Co. tatsächlich. Es ist zwar nicht wirklich aufwendig, sie zuzubereiten, aber es kostet Zeit. Je nach Sorte müssen sie nämlich sechs bis zwölf Stunden, gerne also über Nacht eingeweicht werden – und auch die Kochzeit ist mit ein bis anderthalb Stunden nicht zu unterschätzen (ein 26
S chnellkochtopf beschleunigt die Angelegenheit). Das Einweichwasser wird übrigens weggegossen und beim Kochen durch frisches ersetzt. Für systematische Wochenplaner und Meal-Prepper ist das alles kein Problem. Sie denken einfach daran, den Prozess am Vorabend zu starten. Spontane setzen gerne auf Linsen, die werden nämlich ganz ohne Einweichen direkt im Topf in zwanzig bis dreißig Minuten willig weich. Aber wie ist es denn nun mit dem Salzen? Bis heute hält sich hartnäckig der Ratschlag: Erst nach dem Kochen salzen, sonst wird’s nichts mit dem Weichkochen. Mittlerweile hat sich die Wissenschaft des Themas angenommen und es ist ziemlich klar, dass das so nicht stimmt: Tatsächlich, so wird auf der Internetseite wissenschaft-im-dialog.de bereits 2014 erläutert, trägt Salz im Kochwasser sogar dazu bei, dass die Hülsenfrüchte weich und schmackhaft werden. Abträglich sei dagegen sehr hartes Wasser und Saures: Zutaten wie Essig oder Zitrone kommen also tatsächlich erst beim Abschmecken ans Gericht. Keine Lust zum Vorkochen und schon gar nicht auf die ganzen Details? Zum Glück gibt es Alternativen: Man kann das Einweichen und Kochen nämlich auch einfach delegieren und im Bio-Markt zu Hülsenfrüchten im Glas greifen, die auf der Stelle einsatzbereit sind. Damit steht dem spontanen Hummus, Chili sin Carne oder Eintopf nichts mehr im Wege.
Weiterlese-Tipp Das bayerische Kompetenz zentrum für Ernährung (KErn) hat ein 5 6-seitiges Kompendium zum Thema Hülsenfrüchte erstellt. Es ist auf der Internetseite in der Rubrik Wissenstransfer zu finden und kann als PDF kostenlos heruntergeladen werden. → kern.bayern.de
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GUT
LEBEN
Handverbesserer ← So häufig wie in den letzten Wochen haben wir uns im Leben noch nie die Hände gewaschen. Das ist auch gut so, denn es schützt uns und die Menschen in unserem Leben. Die Hände selbst finden das allerdings nicht so super und das tun sie auch unmissverständlich kund: Die Haut wird ausgetrocknet, rot oder sogar rissig. Gönnen wir ihr in diesen harten Zeiten ein Stückchen Luxus: Die Santaverde Handcream Aufbaupflege wird gemäß dem Santaverde-eigenen Rezepturprinzip »Aloe statt Aqua« hergestellt. Das heißt, statt Wasser kommt reiner Aloe Vera-Pflanzensaft aus kontrolliert biologischem Anbau in Andalusien zum Einsatz. Hinzu kommen weitere leckere Häppchen für die Haut, nämlich Sanddornextrakt, Mandelöl, Shea- und Kakaobutter. So werden auch viel beanspruchte Hände wieder intensiv gepflegt, weich und geschmeidig. ∙ santaverde.de
Bambus auf Rädern → my Boo aus Kiel fertigt faire und nachhaltige Fahrräder mit einem Rahmen aus Bambus. Herzstück aller Bambusfahrräder ist der Bambusrahmen, der sich durch seine natürlichen Eigenschaften als perfektes Material für Fahrradrahmen auszeichnet. Stabil wie Stahl, leicht wie Aluminium, komfortabel wie Carbon. Kombiniert werden diese naturgegebenen Eigenschaften mit hochwertigen Marken-Komponenten. Die my Boo Modell-Palette beinhaltet neben gängigen Fahrradtypen wie City-/Trekkingräder, Reiseräder, Cruiser und Rennräder für Herren und Damen auch Bambus E-Bikes – gefertigt in 80 Stunden liebevoller Handarbeit, vollendet in der eigenen Kieler Manufaktur in Deutschland. Hergestellt werden die hochwertigen und extrem stabilen Rahmen gemeinsam mit einem sozialen Projekt in Ghana. Dabei schafft my Boo nicht nur
berufliche Perspektiven für Menschen in Zentralghana, das Social Business engagiert sich auch für das Thema Bildung. G erade konnte die erste Schule eröffnet werden, die in Zusammenarbeit mit einem Projekt vor Ort entstand. ∙ my-boo.de
1 für 4 ← Nur noch eine Rolle im Küchenschrank statt vier, das verspricht das 1 für 4 Papier von Compostella. Es ersetzt auf einen Schlag Frischhaltefolie, Alufolie, Backpapier und Einschlagfolie. Die ökologische Alternative zur Folie besteht aus reiner Zellulose und ist ungebleicht, unbeschichtet, unlackiert – also kurz: unbehandelt. Dabei ist sie, so versichert Compostella, hitzebeständig bis 200° C, was sie als Backpapier qualifiziert, fettdicht und atmungsaktiv, was sie für allerlei Verpackungsjobs im Kühlschrank und unterwegs geeignet macht. Leicht angefeuchtet schmiegt sie sich als Ersatz für Frischhaltefolie um Schüsselränder. Und das Beste: Wenn ihre Arbeit getan ist, lässt sie sich einfach, schnell und vollständig kompostieren. ∙ compostella-online.de
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GUT
SPÜRE DIE
Leichtigkeit
LEBEN
UNSERER KOHLENSÄURE Schwarz ist das neue Sauber ← »Black Soap« ist eine Detox-Seife, die im Hause Speick nach traditioneller Seifenrezeptur aus wertvollen pflanzlichen Ölen hergestellt und mit Aktivkohle aus Bambus veredelt wird. Das dekorative pechschwarze Stück entwickelt einen cremigen Schaum, duftet angenehm zurückhaltend und ist als basische Reinigung für Gesicht und Körper gleichermaßen geeignet. Bambuskohle absorbiert Toxine, Fremdstoffe sowie schädliche Substanzen und bindet sie von der Haut. Das gute Stück ist vegan und für alle Hauttypen geeignet, b esonders auch für fettige und zu Akne neigender Haut. ∙ speick.de
M ED I U
M
natürlic he Kohlens Quelläure
Human Nature: Die CRISPR Revolution → CRISPR gilt als einer der größten wissenschaftlichen Durchbrüche des 21. Jahrhunderts. Die so genannte Genschere ermöglicht Wissenschaftlern eine noch nie dagewesene Kontrolle über die grundsätzlichen Bausteine des Lebens: In Pflanzen, Tieren – und Menschen. Sie bietet Wege, um Krankheiten zu heilen, oder aber auch die gesamte Biosphäre umzugestalten oder unsere eigenen Kinder zu designen. Wie wird diese neue Macht die mensch liche Beziehung zur Natur verändern? Was bedeutet sie für die menschliche Evolution? Wie weit darf Forschung gehen? Human Nature vermittelt die Grundla gen der G enomforschung und lädt ein, die weitreichenden Implikationen dieser re volutionären Technologie nachdenklich zu erkunden. Anschauliche Animationen und Interviews mit Experten werfen Schlaglichter. Da sind die Wissenschaftler, die CRISPR entdeckten, die Familien, die von ihren Möglichkeiten betroffen sind, Bio ingenieure, die an die Grenzen des wissenschaftlich Möglichen gehen und natürlich auch die Unternehmen, die die Genschere bereits heute gewinnbringend einsetzen – ungeachtet aller ungeklärten ethischen Fragen.
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6 QUELLEN. 9 SORTEN. • Sortenvielfalt - für jeden das passende Wasser
Gewinnen BIOBOOM VERLOST fünf Mal die DVD »Human Nature«. Schickt bis zum 15. August 2020 eine E-Mail, eine Postkarte oder ein Fax an: Redaktion Bioboom, Stichwort: »CRISPR«, Vordere Schöne worth 17a, 30167 Hannover, Fax 0511.16 15 925, gewinnen@bioboom.de
• Ursprüngliche Qualität aus artesischen Tiefenquellen • Bester Geschmack • Ausgewogen mineralisiert • Umweltschonend abgefüllt in der Glasflasche
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen, Umtausch oder Barauszahlung der Gewinne nicht m öglich. Ebenfalls ausgeschlossen ist die Teilnahme über Dritte, die die Teilnahme an Gewinnspielen gewerblich vermitteln. Die Adressen werden ausschließlich für die Abwicklung des Gewinnspiels genutzt.
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www.st-leonhards-quellen.de
HAARE WASCHEN UND PFLEGEN
Fest ist das neue Flüssig Unzählige unterschiedliche Flaschen hatte er in seinem Badezimmer stehen, aus denen er je nach Stimmung auswählte. Allerdings, Tyler, Haarpflegefetischist und Held des GenerationY-Romans »Shampoo Planet«, stammt aus den frühen 1990er Jahren. Zeitgeist heute sieht anders aus – zum Glück für die Umwelt. Weniger Verpackung, vor allem weniger Plastik im Badezimmer – das wünschen sich immer mehr Menschen. Haarseife und feste Shampoos und fester Conditioner sind die Antwort. Wir stellen die guten Stücke vor.
NAT U R K O SM E TI K U P D AT E
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„Weil es Zeit ist für ein neues Haargefühl!“
Ursprünglichkeit gefragt Im Zuge des Minimalismus-Trends erlebt die Seife zum Haarewaschen heute eine Renaissance. Warum auch nicht: Shampoo, wie wir es kennen, ist eine relativ neue E rfindung. Bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts war Seife unangefochten das Reinigungsmittel der Wahl für Haut und Haar. Traditionelle Seifen wie die AleppoSeife oder Marseiller Seife können durchaus für die Haarwäsche verwendet werden. Die meisten von uns werden aber doch in eine Haarseife investieren. Wie alle klassischen Seifen werden sie aus Fetten, Ölen und Lauge gesiedet. Nach der Verseifung bleibt ein Teil des Öls in der Seife und sorgt für die sogenannte Überfettung, ist also eine zusätzliche Pflegekomponente. Wer trockenes und strapaziertes Haar hat, wird logischerweise eher zu einer Seife mit höherer Überfettung greifen. Mit allerlei Zutaten von zusätzlichen Ölen bis zu Heilerde, Kräutern und duftenden ätherischen Ölen werden Haarseifen auf unterschiedliche Haartypen eingestellt.
Perfektes Paar: Seife und Saures Haarseife ist unkompliziert in der Anwendung: Einfach in den Händen aufschäumen oder übers nasse Haar streichen, kurz einmassieren und mit reichlich Wasser ausspülen. Damit das Ergebnis glücklich macht, braucht es allerdings noch einen krönen-
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den Abschluss: Die sogenannte saure Rinse. Das ist eine Mischung aus Wasser und Saurem, mit der das Haar zum Schluss gespült wird. Warum? Die saure Rinse neutralisiert den basischen ph-Wert der Seife. Denn der lässt das Haar aufquellen und stumpf wirken. Dank Extra-Spülgang legt sich die äußere Schuppenschicht des Haares wieder hübsch an, das Haar wird griffig und glänzend – ein Muss für alle, deren Haar länger als ein halbes Streichholz ist, oder da, wo hartes Wasser aus der Leitung kommt. Die saure Rinse verhindert nämlich, dass sich der im Wasser enthaltene Kalk mit Seifenrückständen verbinden kann, was das Haar ebenfalls stumpf und rau macht. Das »Pi mal Daumen-Rezept« für eine saure Rinse: Zwei Esslöffel Essig oder Zitronensaft auf einen Liter Wasser, die schlauerweise vor der Wäsche angemischt und bereitgestellt werden. Wer mag, kann mittlerweile (war klar, oder?) saure Haarspülung auch schon fix und fertig kaufen.
Entdecke bei den CulumNATURA® NATURfriseurInnen eine Haargesundheit, die man sehen und fühlen kann. Mit echter, konsequenter NATURkosmetik und ganzheitlicher Beratung.
Gewöhnungsbedürftig Ob es wirklich das Haar ist, das sich umstellt oder der Mensch, der das Haar auf dem Kopf hat, das sei dahingestellt: Viele, die vom Shampoo zur Haarseife wechseln, berichten, dass sie ein bisschen Zeit gebraucht haben, bis sie sich an die neue Routine gewöhnt hatten und mit den Resultaten zufrieden waren, zumal das Haargefühl nach der Wäsche fester und griffiger ist.
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FESTE PRODUKTE IM VERGLEICH
Haarseife oder festes Shampoo, was ist denn nun besser?
feste Produkte
Flasche im Stück: Festes Shampoo
• konzentriert ohne Füllstoffe • sparsam und ergiebig • keine (Plastik-)Verpackung • platzsparend und auslaufsicher
Ein festes Shampoo ist ziemlich dasselbe wie ein flüssiges Shampoo – minus Wasser und Flasche. Hier sorgt nicht Seife für die Reinigungswirkung, sondern moderne Waschrohstoffe, Tenside genannt. Sie sorgen für Schaum und lösen Fett und Schmutz. Tenside, die für Naturkosmetik zugelassen sind, werden aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt, Erdölchemie ist hier tabu. Je nach Haartyp werden auch die festen Shampoos mit weiteren Pflegestoffen abgestimmt. Die Anwendung ist die gleiche wie bei einer Haarseife. Anders als bei Haarseifen lässt sich der ph-Wert eines Shampoos ganz nach Wunsch einstellen und liegt meist im hautneutralen Bereich – Nachbehandlung ist hier überflüssig.
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Rinse nicht vergessen
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Naturkosmetische Conditioner setzen auf pflanzliche Öle und Wachse, hinzu kommen weitere Pflegestoffe wie zum Beispiel Tonerde, Kräuterextrakte und ätherische Öle. Manchmal enthalten die Conditioner, genau wie die Flaschenprodukte auch, einen kleinen Tensidanteil, der das Ausspülen erleichtert. Nach der Haarwäsche wird das Produkt wie ein festes Shampoo angewendet, in den Haarlängen und -spitzen verteilt und nach der Einwirkzeit wieder ausgespült.
• Tensidkomposition, wie flüssiges Shampoo oder Duschgel • ph-Wert in der Regel neutral • keine Nachbehandlung erforderlich ▶ Naturkosmetik
gute Zutaten
steht für
fester Conditioner
Genauer Blick – oder gleich Naturkosmetik
• reich an Pflegestoffen • einfach anwendbar • konsequente Ergänzung
Auch wenn sie plastikfrei verpackt sind: Feste Haarseifen, Shampoos oder Conditioner werden nicht automatisch aus besseren Zutaten hergestellt. Aggressive Tenside, synthetische Farb- und Duftstoffe, problematische Zusatzstoffe können auch in Stückform auftreten. Wer hier auf Nummer sicher gehen will, und kein enzyklopädisches Rohstoffwissen hat, kauft am besten zertifizierte Naturkosmetik (zum Beispiel Cosmos, NaTrue oder EcoCert). Übrigens: Die überwältigende Mehrheit der naturkosmetischen festen Haarpflege ist auch vegan, viele Produkte enthalten nicht nur pflanzliche, sondern auch Bio-Zutaten.
▶
je nach Haartyp nicht immer nötig
U pd a t e N a t urko s m e t i k
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AN Z E IG E
Ein trockenes Plätzchen Ob Haarseife, festes Shampoo oder Conditioner, eines haben die guten Stücke gemeinsam: Wenn sie nicht in Gebrauch sind, möchten sie gerne ein trockenes Plätzchen, zum Beispiel eine hübsche Seifenschale mit Löchern oder ein Säckchen, in dem sie luftig hängen dürfen. Müssen sie in der Dusche leben, werden sie weich und lösen sich schneller auf. So danken sie es mit Ergiebigkeit: Ein Stück reicht, je nach Hersteller und persönlichen Verwendungsgewohnheiten, circa zwei- bis dreimal länger als eine Flasche Shampoo – das ist nicht nur im Sinne der Umwelt, es spart auch bares Geld.
Gemeinsam säen für mehr Artenvielfalt! A L M AW I N - N Ü T Z L I N G S W E I D E Bienen, Hummeln, Schmetterlinge und andere nützliche Insekten haben es schwer: Die verdichtete Bebauung in der Stadt lässt kaum noch Flächen, auf denen etwas blühen kann. Auf dem Land beherrschen intensive Monokulturen, die mit Kunstdüngern und Pestiziden betrieben werden, das Bild. Je weiter das Jahr fortschreitet, desto weniger Pflanzen blühen – den Tieren droht der Hungertod. Und da sie bei ihren Besuchen auf blühenden Pflanzen den absolut systemrelevanten Job des Bestäubens erledigen, darf uns ihr Schicksal nicht egal sein. Grund genug für AlmaWin, aktiv zu werden: Tausend Quadratmeter Nützlingsweide werden diesen Sommer am Neubau des Firmensitzes wachsen. Aber warum nur dort? So entstand die Idee der AlmaWin-Spülmittel Sonderedition »Nützlingsweide«. Mit jeder Flasche verschenkt AlmaWin ein Samenpäckchen für einen Quadratmeter »Nützlingsweide«. Sie gedeiht problemlos auf dem B alkon ebenso wie im Garten und liefert bis weit in den Oktober hinein ein willkommenes Buffet für geflügelte Besucher.
Eine für alle? Viele für jeden! Haarseife oder festes Shampoo, was ist denn nun besser? Das kommt drauf an: Darauf, wen man fragt. Für die einen ist Seife das ursprünglichste Reinigungsmittel für Haut und Haar und das Nonplusultra. Für andere gehören Seife und Haar einfach nicht zusammen. Also kommt es am Ende auf eins an: Auf das eigene Haar und auf die eigenen Prioritäten und Bedürfnisse. Wie beim Flüssigshampoo gilt es auszuprobieren, den Lieblingsduft, das perfekte Schaumverhalten fürs eigene Haar zu finden. Und das macht ja auch Spaß oder? Und das natürlich nicht auf Kosten der Umwelt. Schließlich findet sich im Naturkosmetik-Regal im Bio-Laden mittlerweile eine Auswahl, die selbst die Bewohner des eingangs erwähnten Shampoo Planets zufriedenstellen dürfte.
Bis es bei Euch zuhause blüht, könnt Ihr beim Abwasch die Vorfreude auf eine blühende Wiese genießen: Die Sonderedition Nützlingsweide sorgt nämlich nicht nur für ökologisch korrekte Sauberkeit, sie duftet ausgesprochen angenehm blumig-zitronig. Wie alle ökologischen Wasch- und Reinigungsmittel aus dem Hause AlmaWin ist es zertifiziert mit Ecogarantie, vegan und dermatologisch getestet und in die Umwelthelden-Flasche aus 100 % Altplastik abgefüllt.
Das kommt drauf an: Darauf, wen man fragt. U pd a t e N a t urko s m e t i k
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GOTS
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Streuobstanbau soll als immaterielles Kulturerbe anerkannt werden
→ GOTS steht für Global Organic Textile Standard und ist sozusagen das Bio-Siegel für Textilien. Der weltweit anerkannte führende Standard für die Verarbeitung von Bekleidung und Heimtextilien, definiert umwelttechnische Anforderungen ebenso wie die Einhaltung von Sozialkriterien entlang der textilen Lieferkette. Zentrale Bestimmungen sind das Verbot von
→ Im Oktober letzten Jahres reichte der gemeinnützige Verein Hochstamm Deutschland e.V. stellvertretend den Antrag zur Aufnahme von Streuobst auf die Liste des immateriellen Kulturerbes ein. Jetzt stehen bereits mehr als 1,3 Millionen Menschen bundesweit hinter dem Vorhaben, den Streuobstanbau auf die UNESCOListe zu bringen. Während die Anzahl der Unterstützerinnen und Unterstützer für den Kulturerbe-Antrag steigt, gehen die Streuobstbestände gleichzeitig rapide zurück. Allein in Baden-Württemberg sanken Kinderarbeit, von gentechnisch veränderten Organismen (GVO), von gefährlichen Chemikalien wie krebserregenden Azofarbstoffen und Formaldehyd. Alle drei Jahre werden die Bestimmungen einem Revisionsprozess unterzogen und aktualisiert. Im März 2020 wurde die neue Version 6.0 veröffentlicht. So gibt es nun zum Beispiel keine Ausnahmen mehr beim Faseranteil von Regenerat- und Synthetikfasern für Socken, Leggings und Sportbekleidung. Bei den GOTS-Sozialkriterien müssen zertifizierte Betriebe nun die Differenz zwischen tatsächlich gezahlten Löhnen und existenzsicherndem Lohn nach anerkannten Berechnungsmethoden berechnen, dokumentieren und darauf hinarbeiten, diese Lücke zu schließen. ∙ global-standard.org
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die Bestände in den letzten 10 Jahren um mehr als 20 Prozent, wie eine aktuelle landesweite Erfassung zeigt. »Die Anerkennung als immaterielles Kulturerbe trägt dazu bei, jahrhundertealtes Wissen zu bewahren«, hofft Martina Hörmann, Vorsitzende des gemeinnützigen Vereins Hochstamm Deutschland e.V., der bundesweit Streuobst-Bestände erhalten will. Wer sich auf die Unterstützerliste zum KulturerbeAntrag eintragen möchte, kann das auf der Homepage des Vereins tun. ∙ hochstamm-deutschland.de
Umweltbundesamt
Corona-Effekt für die Umwelt nur kurzfristig → Wenn die Corona-Krise eine positive Auswirkung auf die Luftqualität oder den Ausstoß von Treibhausgasen haben sollte, wird dies ein kurzfristiger Effekt sein, warnt das Umweltbundesamt (UBA). Eine langfristige Verbesserung lasse sich nur mit gezielter Klima- und Umweltpolitik erreichen, die Produktionsstrukturen, Infrastrukturen und Konsum- und Mobilitätsmuster nachhaltig und dauerhaft verändert. Wenn die Wirtschaft nach der Krise wie zuvor laufe
und der Verkehr wieder unverändert rolle, dann würden auch die Emissionen wieder in die Höhe gehen. Post-Corona-Konjunktur- und Investitionspakete sollten daher mit Nachhaltigkeitszielen wie Klimaschutz, Ressourcenschonung, Emissionsminderungen und einer nachhaltigen Digitalisierung verbunden werden und der europäische Green Deal verstärkt umgesetzt werden, fordert die Behörde. ∙ umweltbundesamt.de
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LDUNGEN Studie von Rosa-Luxemburg-Stiftung, MISEREOR und INKOTA
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Bayer und BASF vertreiben in Südafrika und Brasilien Pestizide, die in der EU nicht genehmigt sind
Fotos: (linke Seite außen) Artifical Photography – unsplash.com, (linke Seite innen) Ana essentiels – unsplash.com
→ Die deutschen Konzerne Bayer und BASF sind mitverantwortlich für Pestizidvergiftungen bei Landarbeiter*innen in Südafrika und indigenen Gruppen in Brasilien. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie, die die Rosa-Luxemburg-Stiftung, MISEREOR und INKOTA anlässlich der Bayer-Hauptversammlung im April veröffentlicht hat. Die Organisationen fordern das Bundeslandwirtschaftsministerium auf, seine rechtlichen Möglichkeiten auszuschöpfen und den Export von in der EU nicht genehmigten Pestizidwirkstoffen zu verbieten. Schätzungen von ILO und WHO zufolge sterben weltweit jedes Jahr zwischen 20.000 und 40.000 Menschen am Arbeitsplatz durch Pestizidvergiftungen, circa drei Millionen Menschen werden wegen einer akuten Pestizidvergiftung behandelt, 25 Millionen erleiden weniger akute Vergiftungen. Der Großteil der Todesfälle ereignet sich in Ländern des globalen Südens. Die Studie »Gefährliche Pestizide von Bayer und BASF – ein globales Geschäft mit Doppelstandards« steht auf der Misereor-Website zum Download bereit. ∙ misereor.de
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→ Nicht zu wissen, inwieweit man demnächst noch aus dem Haus darf, das Risiko, dass der eigene Haushalt plötzlich zwei Wochen lang unter Quarantäne stehen könnte: Viele Menschen sind auf Nummer sicher gegangen und haben sich außer mit Lebensmitteln auch mit Getränken eingedeckt. Wer dabei auf Mehrwegkisten gesetzt hat, umso besser, allerdings: Das System Mehrweg funktioniert nur, wenn es im Fluss bleibt. Deshalb appellieren Mehrweg-Abfüller wie zum Beispiel die St. Leonhardsquellen an alle Kunden, leere Flaschen in ihren Kisten möglichst zügig im Handel zurückzugeben – sonst drohen Engpässe. Ja, wir alle kennen das: Merkwürdigerweise ist es immer leichter, etwas in den Haushalt hineinzutragen, als wieder heraus und niemand gibt »Leergut entsorgen« als Hobby an. Trotzdem: Werft mal einen Blick in den Keller, den Flur, sammelt die Kandidaten ein und bringt sie dahin, wo sie sehnlich erwartet werden: In euren Bio-Laden. Übrigens: Auch bei ökologischen Wasch- und Reinigungsmitteln gehen langsam die Verpackungen aus, besonders wenn es um Flaschen mit Pump- oder Sprayaufsätzen geht. Waschmittelhersteller Sodasan bittet deshalb darum, leere Flaschen aufzuheben und nachzufüllen. Denn viele Flüssigseifen, Desinfektions- und Reinigungsmittel gibt es auch in Nachfülleinheiten – so lässt sich gleichzeitig Plastik einsparen.
Repellents vorsichtig verwenden. Vor Gebrauch stets Etikett und Produktinformationen lesen.
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SuperCoop
Alternative zum Supermarkt für Berlin
→ Gesunde und günstige Lebensmittel anbieten, vorzugsweise frisch, biologisch und regional – und das in einem Supermarkt, der nicht einem Inhaber oder Unternehmen gehört, sondern der Gemeinschaft der Mitglieder: Das ist die Idee hinter SuperCoop. Die Kooperative, die ihren Markt nach erfolgreichen Vorbildern in New York oder Paris betreiben will, steht in Berlin in den Startlöchern. SuperCoop wird von seinen Mitgliedern verwaltet, die das Alltagsgeschäft des Supermarktes steuern. Nur wenige Vollzeitmitarbeiter kümmern sich um Bestellungen und Koordination. Der Schlüssel zum gemeinsamen Erfolg: Jedes Mitglied arbeitet drei Stunden pro Monat und kann den Supermarkt durch ein demokrati-
Aus Liebe zum Produkt
sches Abstimmungssystem mitgestalten. SuperCoop verschafft seinen Mitgliedern Klarheit durch transparenten Einkauf, offenkundige Verwaltung und klare Kennzeichnung, kurz: Eine Lebensmittelgemeinschaft, in der Beziehungen zwischen Mitgliedern, Lieferanten und Produzenten auf Vertrauen, Ehrlichkeit und Respekt beruhen sollen. »Das Wichtigste ist, dass viele Menschen bei dem Projekt mitmachen«, sagt Johanna Kühner vom SuperCoop-Team. »Ein kooperativer Supermarkt lebt von und durch seine Gemeinschaft.« Schöne Anerkennung: Das Projekt SuperCoop durfte sich bereits über den Gewinn des Grüne Helden Award 2019 freuen. ∙ supercoop.de
Fotos: (links) Jasper Benning – unsplash.com, (rechts) SuperCoop
Primavera
Aromatherapie-Webinare für alle → Ätherische Öle tun Körper und Seele gleichermaßen gut – besonders, wenn man ein paar Grundlagen kennt. Wer schon immer mal wissen wollte, was es mit den kostbaren duftenden Substanzen auf sich hat, hat jetzt die Chance, von Experten zu lernen: Die Primavera-Akademie des Allgäuer Aromatherapie-Spezialisten reagiert auf die Corona-Krise, indem sie kostenlose Sonder-Webinare anbietet. In kurzen Live-
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Himmlisch gut Eiscreme & Sorbets
Seit nunmehr 80 Jahren steht die Eiskonditorei Rachelli für himmlischen Eisgenuss nach bester italienischer Tradition. Sie ist die älteste Bio-Eis-Marke im Naturkosthandel. Glückliche, gehörnte Kühe geben die frische Vollmilch, Heumilch und Sahne für unsere köstliche Eiscreme. Für vegane Eisliebhaber gibt es die fruchtig-frischen Sorbets. Probieren Sie auch das neue, fruchtig-cremige Sahne-Kirsch-Eis. Erhältlich in Ihrem Bio-Markt.
Seminaren via Internet werden Themen wie Hygiene, Immunstärkung oder ätherische Öle für die Psyche behandelt. Die Chat-Funktion ermöglicht, direkt Fragen zu stellen. Termine verpasst? Macht nichts. Im Anschluss sind die Seminare sowohl auf der Website als auch im YouTube-Kanal weiterhin kostenlos zum Ansehen verfügbar. ∙ primaveralife.com
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Selbst Engel können nicht widerstehen
www.bio-eis.de NEU: Heumilch-Eis mit dem Tierwohlsiegel Kuhgebundene Kälberaufzucht (Mutterkuhhaltung). Informationen: www.bio-eis.de (Rachelli).
Die nächste Bioboom erscheint am 26.08.2020 IMPRESSUM Bioboom Heft 87 – Sommer 2020 (23. Jahrgang) bioboom.de HERAUSGEBER Harting & Tovar GmbH Vordere Schöneworth 17a · 30167 Hannover bio@bioboom.de T 05 11 16 15 92 0 · F 05 11 16 15 92 5 REDAKTION Jeanine Tovar (V.I.S.D.P.) & Detlef Harting REDAKTIONSANSCHRIFT Vordere Schöneworth 17a · 30167 Hannover MITARBEIT Kristin Kasten, Birgit Schumacher VERTRIEB/LOGISTIK/ANZEIGEN Maxi Jacques, André Loheide BILDER & ILLUSTRATIONEN (wenn nicht anders gekennzeichnet): Adobe Stock, unsplash, Rawpixel GESTALTUNG & BILDREDAKTION Luisa Fabienne Burbach, Aaron Pallokat ERSCHEINUNGSWEISE Bioboom erscheint 4 x jährlich AUFLAGE 195.000 BEZUG Bioboom gibt’s gratis in Bio-Läden, Bio-Supermärkten und Reformhäusern. Keine Ausgabe verpassen? Bioboom im Jahresabo für 8 Euro ( Inland) bequem per Post nach Hause/Einzelheft 2 Euro (Inland) Für Naturkost- und Naturwarenfachgeschäfte, Reformhäuser und Bio-Märkte ist bioboom kostenlos abonnierbar: 05 11.16 15 920 DRUCK Prinovis GmbH & Co. KG, Betrieb Dresden, Meinholdstraße 2, 01129 Dresden Alle Angaben ohne Gewähr. Nachdruck oder Verbreitung in digitalen Medien, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung des Herausgebers. Für den Inhalt der Anzeigen sind die Inserenten verantwortlich.
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Bioboom gibt’s auch im Internet → bioboom.de Foto: Javier Penas – unsplash.com
INSERENTEN Allos-Hofmanufaktur GmbH, AlmaWin Reinigungs konzentrate GmbH, Ayluna Naturkosmetik GmbH, Barnhouse Naturprodukte GmbH, BauFritz GmbH & Co. KG, CulumNATURA® Wilhelm Luger GmbH, Demeter Felderzeugnisse GmbH, dennree GmbH, followfood GmbH, Herzgut Landmolkerei eG, Kruut GmbH, Lebensbaum/Ulrich Walter GmbH, Lubs GmbH, MorgenLand/EgeSun GmbH, ÖMA Beer GmbH, St. L eonhards-Vertriebs GmbH & Co. KG, STYX Naturcosmetics GmbH, Yarrah Organic Petfood B.V., Zedan/ MM-Cosmetics
SAG W AS : Wir freuen uns über Eure Kommentare und Anregungen, die wir g ründlich und mit Interesse lesen, auch wenn wir sie leider nicht immer abdrucken können! Redaktion Bioboom, c/o Harting & Tovar GmbH, Vordere Schöneworth 17a, 30167 H annover, bio@bioboom.de
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Bio mit Mehrwert
AKTIEN FÜR DIE REGION Bio, das bedeutet mehr als »nur« gute Lebensmittel herzustellen. Bio-Akteure engagieren sich für mehr Fairness, Ökologie, Umweltschutz, Zukunftsfähigkeit, kurz: Sie wollen die Welt ein bisschen besser machen – zum Beispiel die Regionalwert AGs.
→ Das Prinzip einer Regionalwert AG hat etwas fröhlich- ironisches. Sie arbeitet mit Instrumenten des klassischen kapitalistischen Wirtschaftssystems für ein neues Wirtschaften. Ihre Organisationsform ist die Aktiengesellschaft, in der ja auch Unternehmen wie Volkswagen oder BASF organisiert sind. Jede Regionalwert AG ist ebenfalls eine ordentliche Aktien gesellschaft mit einem Vorstand und einem Aufsichtsrat. Sie tun das, was AGs tun: Sie sammeln Geld von den Aktionären ein, mit dem sie dann ihren Geschäften nachgehen. Allerdings sind ihre Investoren Bürger, die ihr Geld in der Region investieren wollen und zwar in landwirtschaftliche Betriebe, handwerkliche Lebensmittelherstellung oder Gastronomie, die ganz überwiegend auf Bio, immer auf Ökologie und Nachhaltigkeit setzen. Hier geht die Investition über den Geldfluss hinaus: Im »Nachhaltigkeitssprech« würde man sagen, alle Akteure entlang der Wertschöpfungskette sind miteinander vernetzt. Konkret heißt das: Die investierenden Bürger kaufen gerne und möglichst viel bei den Regionalwert-Partnern ein. Die von der Regionalwert AG unterstützten Unternehmen unterstützen sich gegenseitig, indem zum Beispiel der Gastronom beim Bauern die Lebensmittel einkauft. Über die Investition hinaus entsteht ein Netzwerk. Hier schwingt die Idee des Selbstversorgungsprinzips mit, übertragen auf eine ganze Region. Wie wichtig diese sogenannte Ernährungssouveränität sein
könnte, hat die Corona-Krise und die mit ihr verbundene plötzliche Erschütterung der internationalen Lieferketten gerade gezeigt. Ein aktuelles Projekt der Regionalwert AG Hamburg zeigt beispielhaft, wie es funktioniert: Die »Liekedeeler« Grundversorgungskiste sorgt dafür, dass Menschen regionale Lebensmittel nach Hause geliefert bekommen und hilft Landwirten, Lebensmittelverarbeitern und Gastronomen, die ihre gewohnten Kunden in KiTas und Kantinen nicht beliefern können – Win-Win für alle Beteiligten. Die Idee für die Regionalwertökonomie stammt von Christian Hiß, selbst auf einem Bio-Hof aufgewachsen und Demeter-Gärtner. Aus seiner Erfahrung , dass sich Banken lediglich für die betriebswirtschaftliche Rentabilität interessierten, wenn es um Investitionen und Finanzierung ging, wurde der Gründungsimpuls: Zu zeigen, dass es sich erfolgreich wirtschaften lässt, auch und gerade, wenn ökologische und soziale Faktoren mit einberechnet werden. 2006 gründete er die erste Regionalwert AG in Freiburg, 2011 waren bereits 500 Anteilseigner dabei. Aktuell gibt es Regionalwert AGs in Freiburg, Hamburg, Isar-Inn und Rheinland, weitere Initiativen in Nord- und Süddeutschland stehen in den Startlöchern. Verbindung, Vernetzung, Wissensbündelung und Beratung im Netzwerk laufen über die Regionalwert Treuhand.
www.regionalwert-treuhand.de B i o m i t Mehrwer t
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„gut
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ht c e ir w 12 0 Seit 2 e in e k n n a k a D . a us widerstehen
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Mit unserem Herzensprojekt „Biene sucht Blüte“ unterstützen wir Artenvielfalt Was 2012 mit einer einzigen Blühwiese hinter dem Allos Hof begann, trägt mittlerweile große Blüten: Mit viel Pionier-Geist und unseren Kooperationspartnern haben wir in den vergangenen Jahren im Rahmen unserer Initiative „Biene sucht Blüte“ eine Vielzahl an Blühwiesen wachsen lassen. 2019 wurden sogar über 100 kg Saatgut für ein 70.000 m2 großes Blütenmeer ausgesät. Und auch 2020 werden die Allos Blühwiesen weiter wachsen. Ab jetzt gibt es unser „Biene sucht Blüte“-Saatgut wieder im Bio-Fachhandel.* Macht mit und sät aus, denn jedes Blümchen hilft! B i o m i t Mehrwer t
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