Bioboom 73

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W I N T E R 2 0 1 6 | G R AT I S | B I O B O O M . D E

DAS MAGAZIN FÜR KOPF UND BAUCH ORTSTERMIN

Der Walnusstraum WAR E N K U N D E

Schokolade GEWINNEN Kochbuch ›LOVEKITCHEN‹ Kochbuch ›REGIONALE WINTERKÜCHE‹

mitgegeben von:

ND N U R E D FÖR ERN D FOR


Folge uns /dennsBiomarkt /dennsOesterreich

Upcycling mit Würmern: Eine Anleitung Von Erbse Huth in Querbeet Letzten Monat habe ich erklärt, weshalb ich in meiner Wohnung über mehrere hundert Würmer beherberge und wieso ich den Wurmkompost nachhaltig, praktikabel und sogar für kleine Stadtwohnungen geeignet finde. Diesmal möchte ich euch gerne zeigen, wie so eine Wurmkiste sehr leicht selbst zu bauen ist. Dafür sind keine großen Kenntnisse als Handwerker*in notwendig.

Themen Bio-Branche DIY Emelys Zickenzone Helden des Alltags Naturkosmetik Naturtextilien Querbeet Saisonale Rezeptideen

Autoren Ariane Bille Erbse Huth Johanna Zellfelder Johannes Korten Julia Keith Renée Herrnkind Stiliana Doynova

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DIY: Was man alles mit einem Aloe VeraBlatt machen kann Von Julia Keith in DIY, Naturkosmetik

Sind die lanzettförmigten Blätter der Aloe Vera-Pflanze nicht faszinierend? Ich habe mich sehr gefreut, als ich entdeckt habe, dass man im Biomarkt einzelne Bio-Aloe Vera-Blätter im Kühlregal finden kann. Es geht doch nichts über frisches Aloe Vera-Gel direkt von der Pflanze, die übrigens ein Liliengewächs ist!

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Mit der festen grünen Schale wird das innenliegende feuchte Gel gegen Wind und Sonne beim Anbau geschützt – und das Blatt lässt sich so auch gut transportieren.

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INHALT

BIO FORDERN, BIO FÖRDERN Dem jungen Baum in unserer Straße ging es nicht gut. Nach einer mehrwöchigen Hitzeperiode ließ er die Blätter hängen. Kurzentschlossen holte mein Mann den Schlauch aus dem Keller und wässerte. Während er so auf der belebten Straße in Hannovers Uni-Viertel stand, wurde er angesprochen, was er da täte: Schließlich sei hier die Stadt zuständig. Die habe den Baum gepflanzt und kassiere außerdem Steuergelder. Stimmt. Bloß dem Baum war damit nicht geholfen. Wäre er eingegangen, hätte der Ersatz mehr Steuergelder verbraucht, als ein paar Eimer Wasser und eine Viertelstunde Zeit kosten. Die einmalige Unterstützung reichte übrigens. Der Baum ist tüchtig gewachsen und hat mittlerweile so tiefe Wurzeln, dass er alleine klarkommt. In der letzten Bioboom-Ausgabe haben wir darüber geschrieben, was Bio blockiert, wo es politisch hakt, wo Bio stärker gefördert werden muss. In dieser Ausgabe berichten wir über Menschen, die darauf nicht warten wollen. Sie sorgen dafür, dass Bio wächst – von unten. Sie vernetzen Stadt und Land, sichern fruchtbaren Acker vor dem Zugriff der Agrarindustrie und sorgen dafür, dass die Bäume in den Himmel wachsen. Langsam, wie Vivians Walnussbäume, aber stetig. Aus dem Impuls ›wir machen das‹ ist die Bio-Branche entstanden. Eigeninitiative gehört zu ihren großen Stärken. Diese Stärke liefert allerdings keine Begründung dafür, Bio in Deutschland (und Europa und der Welt) nicht aktiv politisch und finanziell zu fördern. Ein sehr gutes Argument für Bio ist die Freude am Genuss. Und der hat in der Advents- und Vorweihnachtszeit ja bekanntlich Hochsaison. Ein schönes Beispiel dafür ist das ultimative Genussmittel Schokolade. Bio-Hersteller setzen bewusst auf hochwertige, unbelastete Rohwaren. Sie verzichten auf Billig-Zutaten. Sie greifen nicht auf Tricksereien oder Zusatzstoffe zurück, um traditionelle aufwändige Herstellungsverfahren abzukürzen. Das Resultat: PremiumSchokoladen mit inneren Werten. Wir wünschen Ihnen eine genussvolle Adventsund Weihnachtszeit! Herzlichst

Jeanine Tovar und das Bioboom-Team

EDITORIAL

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EINSTIEG Den Durchbruch schaffen

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B I O WÄC H S T VO N U N T E N Ohne dicken Geldbeutel

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Netzwerke knüpfen

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für ökosoziale Entwicklung

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ORTSTERMIN Der Walnusstraum Wie Vivian Böllersen ihre Vision auf den Acker bringt

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KOCHEN Regionale Winterküche Rezept: Walnusskuchen Gewinnen: Kochbuch ›Regionale Winterküche‹

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KOCHEN Mehr Liebe in der Küche Rezept: Rote Beten im Salzteig Gewinnen: Kochbuch ›Lovekitchen‹

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GRÜNER WEIHNACHTSMARKT Mehl/Kekse/Chai/Espresso/ DIY-Schokolade/Tee

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GRÜNER WEIHNACHTSMARKT Kokos/Punsch/Oliven/Datteln/ Kleinmöbel/Kinderglück

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WA R E N K U N D E Schokolade Ultimatives Genussmittel. Am besten Bio.

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MENSCHEN, ZAHLEN, THEMEN + Dauerbrenner: Gentechnik + Saatgut-Hilfe für Haiti + Mikroplastik in Kosmetik

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IMPRESSUM

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D I E F O O D -T E S T E R I N SINNIERT: Hintern hoch!

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BIO FÖRDERN: DAS KANN NICHT NUR DER STAAT. DAS KÖNNEN ALLE MENSCHEN, DENEN BIO AM HERZEN LIEGT. DENN: WER SICH NUR ÄRGERT, ÄNDERT NICHTS. UND ZUSAMMEN KOMMT DA RICHTIG WAS IN BEWEGUNG. VON UNTEN, VOR ORT UND VIELFÄLTIG.

UNTEN

VON ..

WACHST

BIO

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TO

bias Drechsel wollte mehr als einfach nur Bio-Lebensmittel kaufen. ›Ich wollte wissen, wo mein Essen wächst, wollte Kontakt zu den Bauern‹, erzählt der Berliner Physikstudent. Zusammen mit Freunden und Gleichgesinnten gründete er im Winter 2012/2013 eine Initiative für solidarische Landwirtschaft, kurz: SoLaWi. Das Konzept ist einfach und gleichzeitig revolutionär. Menschen schließen sich zusammen und finanzieren gemeinsam die Arbeit eines Landwirts oder Gärtner, dessen Ernte sie sich teilen. Der Landwirt kann so wirtschaften, wie es ihm, seinem Betrieb und dem Boden gut tut. Er muss nicht mehr auf Höchsterträge hinarbeiten und auf Marktpreise schielen. Der Zwang, ständig weiter zu wachsen, sich zu spezialisieren, den Anbau zu intensivieren, das alles entfällt. Gesunde und vielfältige Lebensmittel, natürlich biologisch angebaut, sind gefragt. Und so bekommen die Verbraucher das, was wächst: regional, saisonal und wetterabhängig.

__ SoLaWis schießen wie die sprichwörtlichen Pilze aus dem Boden. Vor fünf Jahren gab es in Deutschland rund

ein Dutzend Projekte. Heute verzeichnet das Netzwerk Solidarische Landwirtschaft auf seiner Webseite 109 bestehende SoLaWi-Betriebe und ebenso viele Initiativen, die gerade dabei sind, eine SoLaWi zu gründen. In großen Städten ebenso wie auf dem flachen Land. Sehr oft ist eine SoLaWi für junge Menschen ohne elterlichen Hof die einzige Möglichkeit, ihren Traum zu verwirklichen und Bio-Landwirtschaft zu betreiben. Anna Covelli und Oliver Jahn haben sich diesen Traum erfüllt. Sie fanden vor vier Jahren ein neun Hektar großes Gelände nördlich von Frankfurt an der Oder, das sie pachten konnten – die Hofstelle Basta. Und sie stießen auf der Suche nach einer SoLaWi auf eine Gruppe Berlinerinnen und Berliner, u. a. auch Tobias Drechsel. Heute leben und arbeiten auf dem Hof fünf Menschen, ›angestellt und sozial abgesichert‹, wie Tobias Drechsel betont. 145 Berliner, überwiegend junge Menschen und Familien, finanzieren mit ihren ›Ernteanteilen‹ den Betrieb. ›Von jedem Ernteanteil essen im Durchschnitt drei Personen, so dass wir insgesamt 435 Menschen mit Gemüse und etwas Getreide versorgen.‹ Landluft und Garten-

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Lebenstraum und Verbraucherwünsche erfüllt

Biogas-Erzeuger zahlen Höchstpreise, um mehr Mais für ihre Anlagen anbaue n zu können.

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bau-Erfahrung gibt es gratis dazu. Denn die Mitglieder der ›Stadtgruppe‹ fahren oft hinaus in den Oderbruch und ackern mit. Und das auf Feldern, die sie vor der Agrarindustrie gerettet haben.

›Die einzige Möglichkeit, an Land zu kommen‹

__ Die SoLaWi Basta wirtschaftete auf gepachtetem Land, das der BVVG, der Bodenverwertungs- und -verwaltungs GmbH des Bundes gehörte. Staatliches Land also, das einst der DDR gehörte und das die BVVG mit dem Auslaufen des Pachtvertrages verkaufen sollte – so will es die Politik. Zwar bekommt der Pächter zuerst ein Angebot, doch woher soll er das Geld nehmen? Die Preise für landwirtschaftliche Flächen sind in Deutschland in den letzten Jahren explodiert, weil Biogas-Erzeuger Höchstpreise zahlen, um mehr Mais für ihre Anlagen anbauen zu können. ›Als schließlich das Angebot auf dem Tisch lag, haben wir uns entschlossen, das Land zu kaufen, um

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So isst die Welt.

es dauerhaft für den Bio-Landbau zu sichern‹, erzählt Tobias Drechsel. Als Partner dafür wandten sich die Bastaner an die Kulturland Genossenschaft. Sie entstand Ende 2013, um für einen Bio-Hof am Bodensee langjährig bewirtschaftetes Pachtland zu erhalten, das kurzfristig verkauft werden sollte. Das erfolgreiche konkrete Beispiel motivierte die Gründer, es auch auf andere Projekte umzusetzen. Sieben sind es derzeit, verteilt in der ganzen Republik, eines davon ist die SoLaWi Basta. Das Kulturland-Konzept sieht vor, dass die Höfe in ihrem Umfeld Unterstützer werben. Diese werden Mitglied in der Genossenschaft und finanzieren mit ihren Anteilen den Kauf der Fläche. Ein Mindestanteil liegt bei 500 Euro. So können sich auch Menschen ohne dicken Geldbeutel beteiligen, ganz nach dem Motto: Kleinvieh macht auch Mist. ›Viele unserer Mitglieder sind Genossen geworden, aber auch Menschen von außerhalb, die Basta unterstützen wollten‹, berichtet Tobias Drechsel. ›Zwei Drittel des Kaufpreises haben wir dadurch aufgebracht. Den Rest konnten wir über ein Privatdarlehen abdecken, das wir jetzt mit weiteren Genossenschaftsanteilen zurückzahlen.‹ Kulturland konnte damit die neun Hektar kaufen und verpachtet sie jetzt zu einem bezahlbaren Preis an Basta. ›Solche Modelle sind die einzige Möglichkeit, etwa für eine SoLaWi, an Land zu kommen‹, sagt SoLaWi-Gründer Drechsel und ärgert sich darüber, dass Staat und Kirchen als Grundeigentümer bei der Verpachtung ihrer Flächen nicht auf ökologische und soziale Kriterien achten, sondern vor allem aufs Geld. ›Da spielt es keine Rolle, wie wir mit dem Boden wirtschaften, dass wir Humus aufbauen, die Artenvielfalt fördern und die Landwirte fair bezahlen.‹ Weil sich durch Ärgern allein nichts än-

Bioboom

Die regionale Bio-Landwirtschaft entwickeln statt von Top-Renditen träume n

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dert, engagiert sich der Physikstudent nun auch bei Kulturland – als Aufsichtsrat der Genossenschaft. ›Wenn das von der Politik nicht unterstützt wird, dann müssen wir es selber anpacken.‹

Es selber anpacken

__ Das sehen mittlerweile viele Menschen so. Und auf unterschiedlichste, vielfältige Weise tragen sie dazu bei, Bio den Boden zu bereiten. Zum Beispiel die BioBoden Genossenschaft: Unter dem Motto ›Ackerland in Bürgerhand‹ verfolgt sie den gleichen Ansatz wie Kulturland – nur eine Runde größer. Mit der sozial-ethisch aufgestellten GLSBank als Partner und viel Unterstützung aus der Naturkostbranche entfaltete die Ende April 2015 gegründete Genossenschaft schnell Wirkung. Mit der Unterstützung von über 2.000 Mitgliedern konnte sie bisher schon für 15 BioHöfe, vorwiegend im Osten Deutsch-

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VOM ANBAU BIS ZUM REGAL

»»» A L L E S A U S E I N E R H A N D ! «««

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Die Kirsche ist sauer

lands, Land bereit stellen. Finanzielle Rendite verspricht die Genossenschaft keine: Zwar rechne man mittelfristig bei erfolgreicher Arbeit mit einem ›moderaten finanziellen Ertrag‹, wie es auf der Webseite heißt. Aber die eigentliche Zielgruppe sind Menschen ›die mit ihrem Handeln eine hohe ökologische und soziale Wirkung erzielen wollen‹. ›Oft stehen das Interesse an nachhaltigen Bio-Lebensmitteln und der Wunsch nach einer Stärkung der regionalen Bio-Landwirtschaft im Vordergrund‹! sagt BioBoden-Vorstand Uwe Greff, zu den Beweggründen, der Genossenschaft beizutreten.

und das nicht ohne Grund, denn sie ist eigentlich die

Superfrucht!

Bauern und Verbraucher zusammenbringen

__ Stadt und Land, Bauern und Verbraucher zusammenzubringen, das zieht sich als Motiv von Anfang an durch die BioBewegung. Schon vor rund 30 Jahren entstanden mehrere Erzeuger-Verbraucher-Genossenschaften mit dem Ziel, die Produkte der damals noch wenigen

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Bio-Bauern zu ihren Kunden in der Stadt zu bringen. Die EVG Landwege in Lübeck war damit so erfolgreich, dass sie heute in fünf Bio-Märkten die Erzeugnisse von über 30 Mitgliedshöfen aus dem Umland vermarktet. Ein Pendant im Süden ist die Tagwerk-Genossenschaft im Osten Münchens. Sie vertreibt die Lebensmittel von über 100 Erzeugern und Verarbeitern unter eigener Marke in neun Tagwerk-Märkten und über zahlreiche andere Bio-Läden in und um München. ›Wir haben nach Jahren der Stagnation wieder Anfragen von konventionellen Betrieben, die umstellen wollen‹, sagt Tagwerk-Vorstand Klaus Hutner. ›Sie kommen oft schon mit der konkreten Fragestellung: Passt das, was ich mache, zu Euch, könnt ihr das vermarkten?‹ Die Chancen für Neueinsteiger stehen gut, denn auch das Interesse der Kunden an Tagwerk-Produkten nimmt zu. 2015 hat die Genossenschaft eine eigene Metzgerei in Betrieb genommen. ›Bei der Fi-

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»VEGAN« DE-ÖKO-001

, Medizinerin (Bild oben), tin: az m il Y eu am therap Bedirn n und Physio wie Pharmazeuti ller Vitamine, und vo kt ec st he sc re ir rk äu ns ue he Sa ntot „Die tacarotin, Pa ie Vitamin C, Be enthält Mineralstoffe w e si sowie um ci al C Vitamin B, d ne, nesium un Kalium, Mag anzenstoffe wie Anthocya nnen kö Pfl e en är ch rs nd Ki ku . se d Flavonoide und Melatonin un arnsäurespiegel senken eine H te aig m ze as s den Pl n – da . lle vorbeuge so Gichtanfä Studie aus dem Jahr 2003 he haft sc l el es G kalifornisc ut la llen Kirschen entAußerdem so medizin antioxidativ, vor gs un hr d sogar un n für Ernä ke ir w . mmend zündungshe f-Erkrankungen schützen ogeHerz-Kreislau sorgt für einen ausgew in Und Melaton af-Rhythmus.“ hl nen Wach-Sc

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nanzierung haben wir eine sehr große Unterstützung von Privatleuten erfahren, die als Mitglieder in die Genossenschaft eingetreten sind‹, berichtet Vorstand Hutner.

Bio-Bauer sucht Hof

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›Es kann nicht sein, dass wir den Acker räumen für die Agrarindustrie.‹

So machen Aktien Sinn

__ ›Wir machen Menschen ein Angebot, die aktiv werden und Verantwortung übernehmen wollen für ihre Region, in der sie leben, und für ihr tägliches Essen‹, sagt Christian Hiß. Der Demeter-Gärtner gründete vor zehn Jahren die Regionalwert AG. Deren Unternehmensziel ist es, ›eine wirtschaftlich erfolgreiche und sozial–ökologisch vertretbare Wertschöpfungskette vom Acker bis auf den Teller‹ aufzubauen. 650 Aktionäre aus der Region Freiburg haben in den letzten zehn Jahren rund drei Millionen Euro angelegt: Geld, das die AG in ein Netzwerk von 20 Partnerbetrieben investiert hat: Bio-Höfe, Verarbeiter und Händler. Diese Betriebe arbeiten eng zusammen, so dass für die regionalen Erzeuger der Absatz gesichert ist und sie langfristig eine Zukunft haben. Aktiv unterstützt Christian Hiß auch Regionalwert AGs in anderen Gegenden. In Hamburg, Köln, im Rhein-Main-Gebiet und der südostbayerischen Region IsarInn gibt es inzwischen solche Bürgeraktiengesellschaften. Sie engagieren sich für mehr Bio – und sie alle suchen neue Aktionäre. Deren Investition kann ausschlaggebend sein, wenn es zum Beispiel darum geht, ob Bio-Höfe weitergeführt werden können. Hintergrund: Viele BioBauern sind inzwischen in die Jahre gekommen. Oft gibt es keine Kinder, die den Betrieb übernehmen können oder wollen. Das bedeutet, die Flächen müssten mangels Alternative verkauft oder verpachtet werden – womöglich an einen konventionellen Betrieb. Schluss mit Bio. Andererseits gibt es junge Menschen, die gerne Bio-Landwirt werden würden – hätten sie denn einen Hof.

__ Hier Angebot und Nachfrage zusammenzubringen: Dieser selbstgestellten Aufgabe widmet sich Christian Vieth. Er hat eigens dafür das Portal www.hofgruender.de geschaffen und begleitet

auch solche so genannten ›außerfamiliären Hofübergaben‹, denn das sind oft langwierige und komplizierte Prozesse. Eine Möglichkeit ist zum Beispiel, dass ein gemeinnütziger Träger, eine Stiftung oder ein Verein, den Hof übernimmt

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B I O WÄC H S T VO N U N T E N

und ihn dann an einen jungen Landwirt, der einen Hof sucht, verpachtet. Der Vorteil für den frisch gebackenen Bio-Bauern: Er muss – anders als bei einem Kauf – kein hohes Eigenkapital aufbringen. Der Grund und Boden des Hofes ist sozusagen gesichert: Er wird nicht zum Spekulationsobjekt und die gezahlte Pacht fließt in den Erhalt der Immobilie. Zudem bietet der Verein den Hofbetreibern ein Netzwerk von Unterstützern und verknüpft die Landwirtschaft mit gemeinnützigen Aufgaben: Das können Angebote für Schulklassen sein oder der Erhalt seltener Tierrassen. Allerdings: Auch hier braucht es nicht nur Geld, sondern auch einen ›harten Kern‹ von Aktiven, die sich in einem solchen Rahmen ehrenamtlich engagieren wollen.

Bäuerlich und ökosozial wirtschaften __ Egal ob Verein, Aktiengesellschaft oder Genossenschaft, regional organisiert oder bundesweit tätig: Alle in diesen Bereichen Engagierten eint ein Ziel, das Basta-Mitglied Tobias Drechsel so formuliert: ›Es zu ermöglichen, dass Menschen bäuerlich und ökosozial wirtschaften – das ist es, was wir wollen. Es kann nicht sein, dass wir den Acker räumen für die Agrarindustrie.‹ r LEO FRÜHSCHÜTZ

Link-Adressen Netzwerk Solidarische Landwirtschaft w solidarische-landwirtschaft.org Kulturland Genossenschaft w kulturland-eg.de BioBoden Genossenschaft w bioboden.de Regionalwert AG Freiburg w regionalwert-ag.de Die anderen AGs w regionalwert-hamburg.de w regionalwert-rheinland.de w regionalwert-ag-isar-inn.de w buerger-ag-frm.de Hofnachfolge regeln w hofgruender.de

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Da wächst die Freude.


Vivian Böllersen

150 Walnussbäume

4,4 Hektar

Berliner Umland

Der Walnusstraum VON DER VISION AUF DEN ACKER

Bioboom

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ORTSTERMIN

Landwirtin Vivian Böllersen hat mit Hilfe einer Genossenschaft ein Grundstück im Berliner Umland gekauft. Dort pflanzte sie im letzten Jahr eine große Walnussplantage an. In fünf bis zehn Jahren werden ihre Bio-Walnüsse auf dem Berliner Markt eine heimische Alternative zu der großen Masse an Importnüssen bieten.

A Vivian Böllersen

W

er große, mächtige WalnussDie Walnuss — der bäume mit einer üppigen Krone vergessene Baum erwartet, wird im brandenburgischen __ ›Zur biologischen Landwirtschaft hatte Velten unweigerlich enttäuscht. Ein ich vor meinem Studium eigentlich keinen kleiner Feldweg führt auf das 4,4 HekBezug, aber an der Fachhochschule rutscht tar große Grundstück, auf dem 150 man automatisch in die Richtung und heute Walnussbäume wachsen. Noch stehen käme für mich nichts anderes mehr inhier nur zarte Bäumchen in langen Reifrage.‹ Auf die Walnuss war die Berlinerin ebenfalls während ihres Studiums hen. Die dünnen Stämme und Äste lasaufmerksam geworden. ›Walnüsse sind in sen nicht erahnen, was für große Laubbäume hier in einigen Jahren stehen Deutschland sehr beliebt, gehören zu unserer Kultur, beispielsweise zu Weihnachwerden. Dicke Pfosten verleihen den kleinen Bäumen Stabilität. Von Walnüsten, dazu, aber im deutschen Ertragsanbau sen weit und breit keine spielen sie keine Rolle‹, sagt Spur. Nur Vivian Böllerdie Landwirtin, ›diese Dis›Jedes Jahr werden krepanz ist mir gleich ins sen kann ihn schon seTonnen von Walnüssen – auch hen, den Walnusshain ihAuge gefallen. Jedes Jahr in Bio-Qualität – verkonsumiert, rer Träume: große Alleen, werden Tonnen von Walaber sie stammen alle aus angepflanzt auf ökolonüssen – auch in Bio-Quadem Ausland.‹ gisch bewirtschaftetem lität – verkonsumiert, aber Land. sie stammen alle aus dem Der erste Walnussbaum ihres Lebens Ausland.‹ Vor allem während der Weltkriege habe man hierzulande viele Walwuchs im Garten ihrer Eltern. Damit geht es ihr wie vielen, die den Baum aus nussbäume abgeholzt und für die Herstellung von Gewehren benutzt. ›Die ihrer Kindheit kennen, weil er in Nachbars Garten wuchs oder auf dem BauBestände wurden nie wieder aufgefüllt.‹ ernhof im nächsten Dorf. Mit ihrem Schon während ihres Studiums kam der Berlinerin die Idee mit der WalnussStudienwunsch hat der Baum nur plantage. Jahrelang hielt sie nach einem indirekt etwas zu tun. ›Ich habe mich schon immer für Pflanzen Grundstück für ihr Vorhaben Ausschau. und Tiere interessiert‹, sagt Sie bot bei mehreren Auktionen der BoVivian Böllersen, 28, ›daher denverwertungsgesellschaft BVVG mit, war es naheliegend, etwas doch den Zuschlag bekam sie nie. ›Meistens scheiterte ich haushoch. Die Preise wain die Richtung zu studieren utopisch und schienen von Mal zu Mal ren.‹ Die gebürtige Berliweiter zu steigen.‹ Ein Freund kam auf die nerin entschied sich für ein praxisnahes Studium an Idee, ein Gesuch in einer Regionalzeitder Fachhochschule Ebersschrift aufzugeben. ›Besonders optimistisch war ich nicht‹, sagt die Landwirtin, walde, wo sie zunächst Ökodoch dann meldete sich tatsächlich jelandbau und Vermarktung stumand mit einem passenden Grundstück. dierte und dann ihren Master im ›Er hatte das Land geerbt, wollte es aber Öko-Agrarmanagement machte.

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nicht dem nächsten großen Bauern verkaufen.‹ Für die junge Frau war die stadtnahe Lage des Grundstücks optimal. Doch obwohl sie Geld angespart hatte, wäre das Grundstück für sie alleine kaum erschwinglich gewesen. ›Bei so einem langfristigen Projekt sind die Banken leider sehr zurückhaltend.‹

Gemeinsam gegen Landgrabbing __ So kam ihr die Idee von Frank Viohl, einem alternativen Unternehmensberater, und Willi Lehnert, einem ehemaligen Kommilitonen, wie gerufen. Den zwei Männern war der Ausverkauf des Bauernlandes an große Agrarunternehmen ein Dorn im Auge. Die Preise für Boden haben sich in Brandenburg in den letzten zehn Jahren teils verfünffacht, sagen sie, die Anzahl der Betriebe jedoch halbiert. Freie und vor allem erschwingliche Flächen für junge Landwirte seien kaum zu finden. Genau hier setzt die Idee der beiden Männer an: Sie wollen freie Flächen und Öko-Landwirte zusammenbringen. Gemeinsam mit Vivian und vier anderen Mitstreitern gründeten sie Anfang 2015 die Bürgergenossenschaft ›Ökonauten‹, die sich zum Ziel gemacht hat, landwirtschaftliche Projekte in Berlin und Brandenburg zu unterstützen. ›Berlin ist ein riesiger Markt direkt in der Mitte, doch außen rum wird fast ausschließlich für den Weltmarkt produziert‹, sagt Vivian Böllersen. Der Bedarf an Gemüse könne nur zu einem geringen Teil auf den Flächen Brandenburgs gedeckt werden. ›Wer übers Land fährt, sieht vor allem großflächige Raps- und Maisfelder. Eine Vielzahl kleinerer Höfe, wie beispielsweise in Bayern, sind hier nicht zu finden‹,

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D E R WA L N U S S T R AU M

pflanzen pflegen

fördern

›im Weinbauklima hat sich die Walnusskultur besser gehalten‹, sagt Vivian, ›aber die Walnuss ist anpassungsfähig und spielt in ganz Deutschland seit eh und je eine bedeutende Rolle als Haus- und Hofbaum.‹ Für den Walnussanbau ist das Grundstück gut geeignet: Das Grundwasser ist nah, aber nicht zu nah, so ist sowohl die Standfestigkeit als auch die Versorgung der Bäume gewährleistet. Ansonsten ist die Region eher niederschlagsarm, dementsprechend hofft sie, dass Hagelschäden und Blattkrankheiten keine großen Sorgen bereiten werden.

sagt die Landwirtin, ›dabei wollen heutzutage immer mehr Menschen wissen, woher ihre Lebensmittel stammen.‹ Regionale Produkte hätten in Berlin Aufwind und seien – ebenso wie Bio-Produkte – heiß begehrt.

__ Und so wurde Vivians Walnusshain in Velten das erste Projekt der Ökonauten. Wer Teil der Genossenschaft werden wollte, musste eine Mindesteinlage von zwei Anteilen à 250 Euro einbringen. ›Wir brauchten ein halbes Jahr, bis wir die Einlagen zusammen hatten.‹ Als es soweit war, zahlten die Ökonauten den Grundstückpreis aus der Genossenschaftskasse. ›Es war kein Superschnäppchen, aber auch nicht überteuert‹, sagt Vivian Böllersen. Die ersten Reihen pflanzte Vivian zusammen mit Freunden im Frühjahr 2015 an, die restlichen Bäumchen im letzten Winter. In jeder Reihe wachsen unterschiedliche Walnussbäume, ins-

gesamt über 25 Sorten. Auf einer großen Europareise suchte sie die Sorten für ihren Hain aus. Dafür fuhr sie nach Tschechien, Ungarn, Österreich, in die Schweiz und nach Frankreich. ›Außerhalb Deutschlands gibt es einfach eine viel größere Auswahl an passenden Sorten.‹ Auch die Forschung sei in diesen Ländern weiter, so habe sie in Tschechien und Ungarn vor allem Sorten gekauft, die möglichst spät austreiben, um dem Nachtfrost im späten Frühjahr zu entgehen. Später kaufte sie auch einige Sorten aus den Niederlanden und Deutschland ein. Als alle Bäume im Boden waren, stellte sie das Land auf den biologischen Anbau um. Drei Jahre dauert nun die Zertifizierung. So werden die Walnüsse noch vor der ersten Ernte bereits ihr Bio-Siegel haben. Von ihrem Zuhause fährt Vivian gerade mal eine gute halbe Stunde bis zu ihren Bäumchen, vorausgesetzt der Berliner Verkehr macht ihr keinen Strich durch die Rechnung. Brandenburg sei keine klassische Walnussregion,

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ORTSTERMIN

Land aus der Genossenschaftskasse

__ Ein Schädling, der allerdings auch für Vivian Böllersen zum Ärgernis werden könnte, ist die Walnussfruchtfliege. Immer wieder berichten ihre Kollegen und Kunden von Nüssen, deren Frucht schwarz ist. Umso mehr ärgert es die Landwirtin, dass in Deutschland so wenig zum Thema Walnüsse geforscht wird. Deshalb hat sie auch hier die Initiative ergriffen und die Interessengemeinschaft Nord-Ost-Deutscher Walnussbauern gegründet. Neben dem Erfahrungs- und Wissensaustausch setzt sich die Gemeinschaft bei verschiedenen Institutionen, zum Beispiel beim Bundessortenamt, für eine umfangreiche Forschung zum Thema Walnussanbau ein. ›Ich dränge darauf, dass in den nächsten Jahren mehr gegen die Walnussfruchtfliege getan wird.‹ Gerne würde Vivian Böllersen auch die großen, freien Zwischenflächen nutzen und Gemüse anbauen, ›doch das hier ist Grünland, auf dem der Anbau von Gemüse und Ackerkulturen untersagt ist.‹ So muss sie Geduld haben und ausharren, bis in drei bis vier Jahren die ersten Nüsse von den Bäumen fallen und in fünf bis zehn Jahren vermarktungsfähige Mengen herangereift sind. Bis vor einigen Wochen arbeitete Vivian noch Teilzeit in einem Bio-Laden. Nun ist sie –

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A Vivian Böllersen

Lobbyarbeit für die Walnuss


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hochschwanger – im Mutterschutz. Der Verkauf von Walnussbäumchen, die sie in einem kleinen Garten unweit der Walnussanlage lagert, geht momentan aber noch weiter. ›Ich habe eine große Vielfalt an Walnussbäumen für Deutschland‹, sagt sie und zeigt auf die langen Reihen unterschiedlich gewachsener Bäume, die in schwarzen Töpfen auf ihre Abholung warten. ›Das Interesse an solchen Spezialkulturen wächst. Von den fast 200 Bäumen, die hier stehen, habe ich schon gut die Hälfte verkauft.‹ In ein paar Wochen werden sie abgeholt. Seit März kann man Vivian zudem in der Markthalle 9 in Berlin-Kreuzberg treffen. Dort verkauft sie Walnüsse von befreundeten Walnussbauern. Auch ein paar Bäumchen nimmt sie jedes Mal mit auf den Markt und einen Musterkoffer mit Walnüssen. ›Viele Kunden sind überrascht, wie viele Sorten es gibt.‹

Ein offener Walnusshain __ Auch nach Velten fährt sie bislang noch jede Woche. Doch jetzt steht die Geburt vor der Tür, ›und zum Glück naht der Winter‹, sagt Vivian Böllersen, die ruhigere Jahreszeit für Landwirte. Mit einem Lächeln im Gesicht blickt sie sich auf ihrem Land um. Es ist für jedermann frei zugänglich. Einen Zaun will sie nicht ziehen. ›Ich finde es schön, dass hier die Menschen aus der Umgebung spazieren gehen und die Natur genießen. Eine strikte Trennung von Landwirtschaft und Bürgern möchte ich auf keinen Fall – im Gegenteil, dies soll ein Ort für alle sein.‹ Und das, obwohl sie schon einmal Vandalismus erleben musste: Pflanzenstäbe wurden aus dem Boden gerissen und in die Gräben geworfen, zwei der Bäumchen verletzt. Vivian hängte einen Zettel auf, in dem sie um Rücksichtnahme bat. Seitdem ist es ruhig. Auch heute spazieren Menschen durch den jungen Walnusshain, führen ihre Hunde spazieren oder tragen ihre Einkäufe nach Hause. ›Das

ist toll mit den Bäumen‹, sagt eine ältere Frau, ›manche sind schon ganz schön gewachsen.‹ Vivian nimmt sich Zeit für ein Gespräch. Es ist ihr wichtig, Teil des Ortes und der Nachbarschaft zu sein.

Walnusspate werden __ Wer mag, kann gegen eine Spende sogar Baumpate werden, egal ob Privatperson oder Institution. Um den Baum zu markieren, hat sich die Berlinerin etwas einfallen lassen. ›Velten ist eine alte Ofenstadt‹, erklärt sie. Zu DDR-Zeiten stand hier das wohl größte Kachelwerk Europas. Mit der Wende brach die Produktion ein. Heute erinnert ein Museum an die großen Zeiten der Tonwarenindustrie. Vivian ist es wichtig, die Geschichte des Ortes auf ihrem Grundstück aufzugreifen. Deshalb lässt sie für jeden Baumpaten ein kleines Keramikschildchen mit seinem Namen anfertigen und hängt es an den Walnussbaum. An mehr als 15 Bäumen sieht man bereits die kleinen Kacheln. Die Genossenschaft der Ökonauten hat mittlerweile an die 80 Mitglieder. Schon bald will man ein zweites Projekt auf den Weg bringen. Es soll im Bereich Obst- und Gemüsebau liegen und einen schnelleren Rücklauf an günstigen, regional produzierten Waren für die Mitglieder bringen. Die haben nämlich dauerhaft günstige Konditionen beim Einkauf. ›Bei den Walnüssen müssen sie sich ja noch einige Jahre gedulden, da wäre es gut, wenn das nächste Projekt schneller Erträge bringt.‹ Noch sei das neue Projekt nicht spruchreif, sagt Vivian, ›aber wir sind guter Dinge.‹ Auch im Bereich Bildung würden die Ökonauten gerne mehr machen. ›Vielen ist das Problem mit der ungerechten Landvergabe vor ihrer Haustür nämlich gar nicht bekannt.‹ r KRISTIN OEING w landwirtschaft-boellersen.de w oekonauten-eg.de

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ZU BER EIT U NG Die Springform mit veganer Butter fetten und den Boden mit Backpapier auslegen. Den Backofen auf 180 °C vorheizen. Die Walnüsse und die Mandeln fein hacken. Die Butter bei mäßiger Hitze zerlassen. Zucker, Hafercuisine und Hagebuttenmarmelade dazugeben und alles gut miteinander mischen. Die Walnüsse

und die Mandeln mit dem Mehl und dem Backpulver mischen, die flüssigen Zutaten dazugeben. Alles gut miteinander vermischen, den Teig in die Springform geben und glatt streichen. Den Walnusskuchen im vorgeheizten Ofen etwa 25 Minuten backen. Anschließend erst in der Form, dann auf einem Kuchengitter vollständig abkühlen lassen.

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Rezept aus: ›Regionale Winterküche‹. Foto: Miriam Emme

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Bioboom

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MIRIAM EMME/DANIELA FRIEDL Regionale Winterküche – soja- und weizenfrei, vegan 160 Seiten, Hardcover Eugen Ulmer 19,90 € [D]

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WinterkucHE GEWINNEN

SORGT FÜR ABWECHSLUNG

Auch in der kalten Jahreszeit saisonal, regional und dabei abwechslungsreich kochen – das klingt gut. Schließlich werden so auch Umwelt und Ressourcen geschont und regionales Wirtschaften gestärkt. Also ein erstrebenswertes Ziel: Aber wie geht das? Und dann auch noch vegan? Das wollen die beiden Vegan-Köchinnen Miriam Emme und Daniela Friedl in ihrem neuen Kochbuch ›Regionale Winterküche‹ zeigen. Wie versprochen werden im Rezeptteil Kohlgemüse, Kürbis und Rote Bete, Nüsse und Maronen, Äpfel und Birnen zu deftigen Suppen oder herzerwärmenden Hauptgerichten wie Wirsingknödeln oder Kürbiscappuccino mit Curry und Haferschaum oder ApfelHirse-Auflauf verarbeitet. Ein Kapitel widmet sich ausgiebig süßen Köstlichkeiten wie Birnen-Gewürz-Strudel oder Maronibrownies, ein weiteres selbstgemachten Geschenken und Mitbringseln wie Hagebuttenketchup oder Apfelschmalz mit Kräutern. Noch besser hätten der Bioboom-Redaktion die Rezepte gefallen, wenn sie ohne Zutaten wie Johannisbrotkernmehl oder Ei-Ersatzpulver auskämen. Und für missverständlich halten wir die Unterzeile ›weizenfrei‹. Denn die Autorinnen setzen in zahlreichen Rezepten auf

bioboom.de

Dinkel, der botanisch zur Gattung Weizen gehört. Das bedeutet auch: Leser, die möglicherweise glutenfreie Rezepte erwarten, werden definitiv enttäuscht. Und wenn die Zutatenliste eines Lebkuchenrezepts Dinkelmehl und glutenfreie Oblaten aufführt, dann wundern wir uns doch ein bisschen. Bleibt die Frage: Muss die regionale Winterküche unbedingt nicht nur vegan, sondern auch noch weizenfrei sein? Wer diese Frage für sich beherzt mit ›nein‹ beantwortet, dem können wir das vielseitige, alltagstaugliche sowie ansprechend geschriebene und gestaltete Kochbuch durchaus empfehlen.

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fünfmal das Kochbuch ›Regionale Winterküche‹. Schicken Sie bis zum 31. Dezember 2016 eine E-Mail, eine Postkarte oder ein Fax an: Redaktion Bioboom, Stichwort: ›Winterküche‹, Vordere Schöneworth 17 a, 30167 Hannover, Fax 0511.16 15 925, gewinnen@bioboom.de Der Rechtsweg ist ausgeschlossen, Umtausch oder Barauszahlung der Gewinne nicht möglich. Ebenfalls ausgeschlossen ist die Teilnahme über Dritte, die die Teilnahme an Gewinnspielen vermitteln.

BACKEN

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Sie entscheiden: Vitamintablette oder frisches Obst. Jodtablette oder eine natürliche Quelle. Jod leistet einen Beitrag zum/ zur normalen 4 Energiestoffwechsel 4 Schilddrüsenfunktion 4 Nervensystem-Funktion 4 kognitiven Funktion 4 Haut-Erhaltung (vitales Aussehen) Wir empfehlen: Täglich eine Flasche JOD NATUR.

Quellen

www.jod-natur.de


BUCH

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ESCHI FIEGE Lovekitchen – Rezepte für zwei 224 Seiten, Hardcover Brandstätter 29,90 € [D]

Rezept

im Salzteig

Für 5 Personen 5 Rote Beten · 300 g Mehl · 300 g Meersalz ca. 200 ml Wasser · 250 g Crème fraîche

ie Roten Beten in reichlich Wasser aufsetzen und in etwa 20 Minuten (ab dem Zeitpunkt des Kochens) mittelweich kochen. Ausdampfen lassen. Mehl, Salz und Wasser in der Küchenmaschine zu einem kräftigen Teig verarbeiten. Kurz ruhen lassen. Danach den Teig ausrollen und die Roten Beten mollig und vollständig mit dem Teig umhüllen. Auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech setzen und bei

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180 °C im Ofen für ca. 1 Stunde backen. ›Dabei vor dem Ofen sitzen und mit den Freundinnen alles besprechen, wofür man sonst keine Zeit hat.‹ Dann die Rübenkinder aus dem Ofen holen und aufknacken oder, falls der Teig sehr hart geworden ist, mit einem Hammer aufklopfen. ›Wirklich!‹ Dann mit der Hand weiter aufbrechen, bis sie ihr dunkelrotes, herrlich salziges Herz öffnen. Und bitte unbedingt in der Schale servieren, das sieht so schön aus. Nichts weiter dazu reichen als Crème fraîche, die Sie etwas aufschlagen.

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FÜR MEHR LIEBE IN DER KÜCHE UND ÜBERHAUPT in Kochbuch voller Rezepte für zwei, die sich lieben oder verliebt sind, für Freundinnen und Freunde, für Kinder und Eltern… Jedes Rezept eine liebevolle Geste: Denn Kochen ist sichtbar gemachte Liebe. Schließlich, so die Autorin Eschi Fiege, ist das Glück der Liebe flüchtig, eine Aneinanderreihung kleiner Momente und Gesten, also solle man nicht aufhören, sie zu produzieren – in der Küche und natürlich auch sonst im Alltag. Die Zutaten der Rezepte lassen sich entsprechend multiplizieren, wenn man viele liebe Menschen zusammenbringt. Und noch ein wichtiger Hinweis der Autorin: ›Sie können sie natürlich auch für jemand kochen, den Sie nicht ausstehen können. Vielleicht wird es dann besser.‹ Golddruck und Schutzumschlag, großzügig gestaltet und schön fotografiert: Dieses Buch will ganz klar verschenkt werden. Eine gute Idee, finden wir. Allerdings sollten die Beschenkten Allesesser (oder zumindest keine Veganer) sein und schon ein bisschen kochen können.

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fünfmal das Kochbuch ›Lovekitchen‹. Schicken Sie bis zum 31. Dezember 2016 eine E-Mail, eine Postkarte oder ein Fax an: Redaktion Bioboom, Stichwort: ›Lovekitchen‹, Vordere Schöneworth 17 a, 30167 Hannover, Fax 0511.16 15 925, gewinnen@ bioboom.de

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Der Rechtsweg ist ausgeschlossen, Umtausch oder Barauszahlung der Gewinne nicht möglich. Ebenfalls ausgeschlossen ist die Teilnahme über Dritte, die die Teilnahme an Gewinnspielen vermitteln.

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KOCHEN

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Rezept aus ›Lovekitchen‹. Foto: Vanessa Maas

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LovekitcheN


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So schmeckt WeihnachteN W

enn man Weihnachten in einer Flasche konzentrieren könnte, so würde es wohl duften und schmecken: Nach Orangenschalen, Zimt, Nelken, Koriander, Ingwer und der unnachahmlichen Wärme echter Bourbon-Vanille. Diese ganz besondere saisonale Spezialität aus der Ölmühle Solling wird aus süßen

Bio-Mandeln mühlenfrisch gepresst. Weihnachtszeit Würzöl verzaubert Plätzchen und Gebäck, Waffeln und Crêpes, passt aber auch bestens zum Müsli oder für Obstsalate oder in Schlagsahne. Eine im wahrsten Sinne des Wortes geschmackvolle Geschenkidee für alle, die gerne kochen, backen und genießen.

Die Ölmühle Solling ist eine kleine Manufaktur für große kulinarische Ansprüche. Liebevoll und handwerklich verarbeitet Familie Baensch dort ausgesuchte BioÖlsaaten und -Nüsse aus der Region und aller Welt zu einer Vielfalt wertvoller kalt gepresster Ölspezialitäten.

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Schokokos Kekse 100  50   2 180  20 150  50   1

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weiße Kuvertüre dunkle Kuvertüre Würzöl ›Weihnachtszeit‹ Mehl Kokosmehl natives Kokosöl Zucker Eigelb

Kuvertüre getrennt grob hacken und anschließend im Blitzhacker zerkleinern. 50 g feingehackte weiße Kuvertüre mit 180 g Mehl, 20 g Kokosmehl, 150 g Kokosöl, 1 EL Würzöl ›Weihnachtszeit‹, 50 g Zucker und dem Eigelb zu einem Mürbeteig verkneten. Den Teig in Folie wickeln und eine Stunde im Kühlschrank ruhen

oelmuehle-solling.de

lassen. Den Backofen auf 175 Grad (Umluft 150 Grad) vorheizen. Ein Backblech mit Backpapier auslegen und den Teig auf dem Blech zirka 1 Zentimeter dick zu einem Rechteck ausrollen. Im vorgeheizten Backofen etwa 15 Minuten backen. Teigplatte noch heiß in Vierecke/Rauten schneiden. Die restliche Kuvertüre getrennt schmelzen, jeweils zirka 1 TL Würzöl ›Weihnachtszeit‹ unterrühren. Die Kekse mit dünnen Schokolinien verzieren, trocknen lassen.

R Rezept

Mehr Rezepte aus der Ölmühle Solling gibt es hier: oelmuehle-solling.de

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lich dient der flexible Helfer auch gerne als Beistelltisch, Ablage oder Sitzgelegenheit. Die Werkhaus-Rollbox gibt es in vielen weiteren dekorativen Designs. w werkhaus.de

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D A S U LT I M AT I V E G E N U S S M I T T E L

Stolze acht Tafeln Schokolade pro Monat gönnte sich jeder Deutsche durchschnittlich betrachtet im vergangenen Jahr. Das macht stattliche 9,6 Kilo im gesamten Jahr. Auch BioKäufer sind selbstverständlich mit von der Partie. Bemerkenswert: Im Dezember werden in Bio-Märkten doppelt soviel Schokolade und Pralinen verkauft, wie wie in einem Sommermonat. Das sagen die Zahlen des Marktforschungsunternehmens BioVista, im konventionellen Handel dürfte es kaum anders sein. Dabei kann man doch das ganze Jahr Schokolade kaufen (und vor allem essen)?

Jahresendheißhunger

__ Diese Frage stellen sich auch Wissenschaftler und liefern eine Theorie: Schokolade enthält Tryptophan, Ausgangsprodukt des Glücksbotenstoffs Serotonin. Sie macht also, verkürzt gesagt, glücklich. Und ausgerechnet in der dunklen Jahreszeit produziert das Gehirn weniger Serotonin. Das könnte den Jahresendheißhunger auf Schokolade erklären. Stellt sich bloß gleich die nächste Frage: Warum ausgerechnet Schokolade? Sojabohnen beispielsweise liefern die doppelte Menge an Tryptophan, trotzdem und trotz weiterer guter Eigenschaften erreichen sie keine vorweihnachtlichen Umsatzspitzen.

Legales Doping

__ Ähnlich verhält es sich mit anderen Inhaltsstoffen. Theobromin zum Beispiel ist ein Alkaloid wie Koffein, das die Stimmung aufhellen kann. Anandamid und Phenylethylamin sind Substanzen, die man auch in Rauschmitteln findet. Aber: Die in Schokolade enthaltenen Mengen sind viel zu gering, als das sie ernsthaft so etwas wie ›Schokoholismus‹ bewirken könnten.

um 11 Prozent geringer war. Möglicherweise sind es Flavonoide, die besonders in dunkler Schokolade reichlich enthalten sind, die diesen Effekt verursachen. Die Vielfalt von positiv besetzten Inhaltsstoffen von Theobromin bis Flavonoiden ist für Schoko-Produzenten und Liebhaber Argument genug, um insbesondere Bitter- und Rohschokolade in die Kategorie ›Superfood‹ zu erheben. Natürlich könnte man auch fragen: Muss Schokolade denn unbedingt gesund sein? Der Schokoladentester Georg Bernardini, der ein schwergewichtiges Standardwerk über Schokolade geschrieben hat, kommentiert dazu lapidar: ›Schokolade ist in erster Linie … nicht Medikament, sondern ein Genussmittel.‹

Neu & Nur von Davert odukt für Faires Pr Genuss n ve ti ea kr Chia er et em D – t. von Daver

Das Kyampisi-Projekt im Herzen Ugandas.

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Dunkel und roh im Trend

__ Ist Schokolade gesund? Eine Studie im britischen Norfolk zeigte, dass bei denjenigen, die regelmäßig Schokolade aßen – im Schnitt 7 Gramm pro Tag – das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen

__ Lange Jahre war vanillig-süße Vollmilchschokolade mit einem relativ niedrigen Kakaoanteil die unangefochtene Lieblingsschokolade der Deutschen. Nicht zuletzt wegen ihrer möglichen gesundheitlichen Vorteile sind im Bio-Markt dunkle Sorten mit Kakaogehalten von bis zu 99 Prozent schon seit Jahren auf dem Vormarsch. Beim FairHandelshaus Gepa rangiert Bitterschokolade unter den Top drei. Generell ist Bio-Schoko oft weniger zuckrig als konventionelle, gerne wird sie auch mit alternativen Süßungsmitteln wie Kokosblütenzucker gesüßt.

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Faire Beziehung zu Lieferanten

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Allerdings: Der Kaloriengehalt ist und bleibt mit um die 600 Kalorien pro 100 Gramm beachtlich.

tet, gewalzt und conchiert wurde.

Komplexe Geschmacksnoten

Was man nicht schmeckt

__ Bei der Verkostung einer wirklich guten Schokolade lässt sich eine Vielfalt einzelner Geschmacksnoten herauslesen: Früchte, Blumen, Wald, Tabak, Kräuter, Gewürze, Röstaromen… Schokolade entfaltet eine Aromenkomplexität ähnlich wie Wein. Kein Wunder, stecken in ihr doch über 500 Aromabestandteile. Süßer, leicht bitterer Geschmack mit einer Spur Säure soll dazukommen. Und ein samtiger Schmelz im Mund. Premium-Schoko-Qualität hängt dabei sowohl von der Qualität der Zutaten als auch vom Wissen und der Erfahrung des Chocolatiers ab: Die Sorte und Herkunft der Kakaobohnen, wie und wie lange sie fermentiert wurden, wie transportiert, gerös-

__ Kinderarbeit, Ausbeutung, Pestizidbelastung… Immer wieder macht konventioneller Kakaoanbau Negativ-Schlagzeilen. Wer diesen bitteren Nachgeschmack vermeiden möchte, greift zu Bio-Kakao. Bio-Kakao wächst in Mischkultur, was beispielsweise verhindert, dass der Boden zu schnell ausgelaugt wird. Von Pilzen oder Schädlingen befallene Pflanzenteile werden entfernt oder mit natürlichen Präparaten behandelt. Das schont die Umwelt und die Arbeiter in den Pflanzungen. Ökologisch orientierte Schokoladenhersteller bemühen sich um eine faire Beziehung zu ihren Lieferanten: Oft wird der Kakao ohne Zwischenhandel direkt von Kooperativen geliefert, die dann über dem Weltmarktpreis bezahlt werden. Langfristige Verträge geben Sicherheit, von Schulungen und Investitionen profitiert die Infrastruktur vor Ort.

Guter Lohn für guten Kakao

__ Bio-Hersteller Rapunzel hat eine Beispielrechnung parat, wie sich die Art der Handelsbeziehung auf den Preis für die Tafel Schokolade auswirkt: So erhielt im Jahr 2012 ein Kakao-Bauer zwischen 3 und 6 Cent pro verkaufter Tafel konventioneller Milchschokolade. Vom Verkauf einer fair gehandelten Rapunzel-Vollmilchschokolade ging mit 16 Cent ein Vielfaches an die Kooperativen. Entsprechend ist im Discounter eine Tafel Schokolade schon für unter 50 Cent zu haben. Fairen Handel, hochwertige Rohware und sorgfältige Herstellung hingegen gibt’s nicht zum Billig-Tarif.

Edle Sorten und viel Sorgfalt

__ Genauso wenig wie ein Winzer ›Weintrauben‹ verarbeitet, arbeiten Chocolatiers mit ›Kakao‹. So setzt zum Beispiel Naturata auf Kakaosorten wie Arriba, Trinitaria und Criollo, Original Beans verwendet unter anderem die selten gewordene Sorte Chuncho und hat sogar Schokolade aus Wildkakao im Programm. Von enormer Wichtigkeit für die Qualität des Endprodukts ist bei Schokolade die Herstellung: Die Mischung aus Kakaomasse, Kakaobutter und Zucker wird langsam sehr fein gewalzt – ›conchiert‹, wie der Fachmann sagt. Eine Körnung über 27 Mikrometer würde die Zunge als sandig wahrnehmen, bei Premiumschokolade gilt eine Korngröße unter 20 Mikrometer als Maßstab. Denn nur wenn jedes einzelne Partikel-

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Der Schmelz macht die gute Schokolade aus.

SCHOKOLADE

Getrocknete Kakaobohnen

chen optimal von Kakaobutter umschlossen wird, entsteht der richtige ›Schmelz‹. Um unerwünschte Nuancen zu entfernen, wird sorgfältig umgewälzt, belüftet, temperiert. Und selbstverständlich verwenden sie keine künstlichen oder naturidentischen Aromen, sondern natürliche Vanille und Co. Auch einen Teil der wertvollen und teuren Zutat Kakaobutter dürften sie laut Kakaoverordnung durch andere Pflanzenfette ersetzen – tun sie aber nicht. Dass Bio-Hersteller Premium-Schokolade produzieren, wird honoriert. Vivani beispielsweise hat ebenso wie Zotter einen Platz in den Top 25-Marken der Bestenliste des Schokoladentesters Bernardini erobert.

Trend-Schoko

Im Bio-Schokoladen-Markt gibt es nicht nur einen, sondern jede Menge Trends. Stetig wächst das Angebot an veganer Schoko: Während die Dunkel-Sorten oft von Haus aus vegan sind, möchten Veganer auch mal eine Alternative zu Vollmilchschokolade: Hier kommt dann zum Beispiel Reismilch zum Einsatz – damit ist die Schoko auch gleich laktosefrei. Rohschokolade wird gerne mit weiteren ›Superfoods‹ wie Chia, Baobab oder Maca angereichert. Auch bei der Verarbeitung ist die Experimentierfreude groß: Die einen verkürzen die Fermentationszeit auf drei Tage, andere verzichten ganz auf Fermentation,

Lebendiges Wasser

manche trocknen die Kakaobohnen und verzichten auf die Röstung. Anstelle von Zucker machen Datteln, Kokosblütenzucker oder Agavensirup die Schokolade süß. So entstehen völlig neuartige Geschmackserlebnisse. Und auch bei den ›ganz normalen‹ Bio-Schokoladen gibt es längst nicht ›nur‹ Chili oder Fleur de Sel, sondern auch ausgefallene Sorten wie Bengali Curry oder Garam Masala. Und manchmal geht der Forschergeist der Schoko-Entwickler auch wunderliche Wege: So stellte der konventionelle Schweizer Schokoladenriese Barry Callebaut vor wenigen Monaten eine hitzeresistente Schokolade vor. Vermarktet wird sie bisher nicht. Wir genießen auf jeden Fall erstmal einen schokoladigen Winter. r GUDRUN AMBROS

Probieren.

“Der Mensch spürt nur den Unterschied“ (Freud) Beim Sensorik-Test führt Dich Dein Geschmackssinn zum individuell passenden Wasser für Deine momentane Bedürfnislage. Denn: Jedes Wasser hat seinen eigenen Charakter. Genau wie jeder Mensch. Das optimale Wasser liefert wichtige bioenergetische Impulse für die Balance von Körper, Seele und Geist.

Quellen www.st-leonhards-quellen.de

Entscheiden.

Stelle verschiedene stille Wässer bereit. Nimm nun nacheinander von jedem einen kleinen Schluck und behalte ihn eine Weile im Mund. Wichtig: Alle Wässer sollten Raumtemperatur haben.

Spüren.

Erlebe, dass eines der Wässer besonders angenehm, leicht und weich schmeckt. Es trinkt sich wie von selbst.

Achte bei jedem Schluck bewusst auf den Geschmack auf der Zunge, das Gefühl im Mund und beim Schlucken.

Deine Bedürfnisse können sich ändern, darum mach den Test immer mal wieder.

Vermeide vor dem Test Kaffee, Kaugummi oder gewürzte Speisen.


MENSCHEN, ZAHLEN, THEMEN

SAATGUT-H I LFE FÜR HAITI

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SPENDEN FÜR NEUANFANG NACH HURRIKAN

FREIWILLIGE SELBSTVERPFLICHTUNG WIRKUNGSLOS

> Hurrikan Matthew hat das Land Haiti, das zu den ärmsten der Welt gehört, Anfang Oktober schwer getroffen. Während die Bilder der Verwüstung bereits wieder aus den Schlagzeilen verschwunden sind, muss in der Landwirtschaft vor Ort jetzt an die nächste Aussaat gedacht werden. Denn mit den Ernten, die der Hurrikan vernichtet hat, ist auch das Saatgut verloren gegangen, das die Bauern traditionell nach der Ernte für die neue Aussaat zurücklegen. Wenn im Januar nicht Mais, Hirse und Bohnen in den Boden kommen, ist eine

weitere Anbausaison verloren. Der Bundesverband Naturkost Naturwaren (BNN) und der ökologische Anbauverband Naturland haben deshalb ein Spendenkonto eingerichtet und hoffen auf breite Unterstützung. Die gesammelten Spenden kommen der Nichtregierungs-Organisation ORE (Organization for the Rehabilitation of the Environment) zugute. Ihr Tätigkeitsradius umfasst genau die Gegend, über die das Zentrum des Sturmes gezogen ist. Dort züchtet ORE seit über 30 Jahren gemeinsam mit den Bauern Saatgut. <

Spendenkonto Naturland – Verband für ökologischen Landbau e.V. Kreissparkasse München Starnberg Ebersberg IBAN: DE72 7025 0150 0028 5993 97 BIC: BYLADEM1KMS Verwendungszweck: Saatgut-Hilfe für Haiti

Bioboom

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Zahlreiche Kosmetikhersteller hatten sich in einer freiwilligen Verzichtserklärung bereit erklärt, ab 2014 kein Mikroplastik mehr einzusetzen. Nun hat die Verbraucher-Plattform Codecheck rund 103.000 Kosmetikprodukte untersucht. In ihrer in Kooperation mit dem Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND) veröffentlichten Mikroplastikstudie 2016 kommt sie zu einem alarmierenden Ergebnis: Mikroplastik findet weiterhin breite Anwendung in Kosmetika. So war es zum Beispiel in jedem dritten untersuchten Gesichtspeeling enthalten. Auch Duschgele und Make-up fielen negativ auf. Das liegt nicht zuletzt daran, dass über die Definition Uneinigkeit besteht: Viele Hersteller erkennen lediglich Polyethylen als

Mikroplastik an, nicht jedoch Kunststoffe wie Nylon-12, Acrylates Copolymer oder Acrylate Crosspolymer. Mikroplastik aus Kosmetik gelangt über Kläranlagen und Flüsse in die Ozeane. Die Plastikpartikel gefährden Ökosysteme, weil sie von Meereslebewesen mit Nahrung verwechselt werden. Mit der Codecheck-App können Verbraucher Produkte scannen und erkennen, ob sie Mikroplastik enthalten. Wer keine Lust hat, vor jedem Kauf Kleingedrucktes zu lesen oder EAN-Codes zu scannen, setzt auf zertifizierte Naturkosmetik aus dem Bio-Handel: Die macht nämlich schon seit langem vor, dass es auch anders geht. <

w bund.net w codecheck.info

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MENSCHEN, ZAHLEN, THEMEN

DAUERBRENNER GENTECHNIK

Gibt’s auch Leckerli unter dem Weihnachtsbaum?

SAISON 2016

KEINE GENTECH-RAPSSAAT IN DEUTSCHLAND

> Wer als Verbraucher gentechnikfreie Lebensmittel möchte, der schaut natürlich auch, was unsere Nutztiere so futtern: zum Beispiel Raps. Der landet nämlich nicht nur als Bratöl oder im Salatdressing auf unseren Tellern, sondern ist auch eine wichtige Futterpflanze. Deshalb ist es eine gute Nachricht, dass das Raps-Saatgut in Deutschland in der Saison 2016 weiterhin frei von Gentechnik war. Das stellte die Saatgutauswertung von Greenpeace und Bioland fest. Auch die zuständigen Behörden der Bundesländer fanden keine Verunreinigungen. Sie hatten dieses Jahr 301 Saatgutproben untersucht. Nach Auskunft von Bioland prüfen die Länderbehörden seit fünf Jahren zehn Prozent der Raps-Chargen, die in den Handel kommen. In diesem Jahr hatten sie 301 Saatgutproben unter die Lupe genommen. ›Wichtig ist, die Proben so frühzeitig zu untersuchen, dass der Raps noch vor der Aussaat zurückgerufen werden kann‹, erläuterte Bioland-Sprecher Gerald Wehde. In Deutschland ist es zwar verboten, gentechnisch verän-

bioboom.de

derten Raps anzubauen. Trotzdem besteht die Gefahr, dass Gentech-Samen aus dem Ausland ins Saatgut gelangen. Auch als Futtermittelimport war gentechnisch veränderter Raps bereits in Deutschland unterwegs. Die Verbände des ökologischen Landbaus sind deshalb froh über das Saatgutmonitoring. Es habe sich als Kontrollinstrument bewährt, sagt Jan Plagge, Präsident von Bioland. Zugleich warnen sie jedoch vor der Gefahr durch neue Gentechnik-Methoden wie etwa CRISPR/Cas und ODM (Oligonukleotidgesteuerte Mutagenese). Diese seien in der Pflanze oft nicht nachweisbar. ›Mit neuen Verfahren wollen Züchtungsunternehmen Gesetze umgehen und genmanipulierte Lebensmittel unbemerkt auf unsere Teller bringen‹, kritisiert Plagge – Wachsamkeit bleibt also gefragt. < r VERA FISCHER | Informationsdienst Gentechnik

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Bioboom Heft 73 Winter 2016 bioboom.de

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Harting+Tovar GmbH Vordere Schöneworth 17a · 30167 Hannover bio@bioboom.de T 0511.16 15 920 · F 0511.16 15 925 REDAKTION

Jeanine Tovar (V.I.S.D.P.) + Detlef Harting REDAKTIONSANSCHRIFT

Vordere Schöneworth 17a · 30167 Hannover MITARBEIT

Gudrun Ambros, Vera Fischer, Leo Frühschütz, Kristin Oeing, Annette Sabersky VERTRIEB/LOGISTIK/ANZEIGEN

Carola Schröder BILDER Dreamstime

LESERBRIEFE

ZU: PEGAN

ZU: FRONT GEGEN TTIP

__ Muss das wirklich auch noch sein? Was soll denn da noch kommen? Vielleicht ein Kochbuch zu ›Lichtnahrung‹? Ihr fragt ja schon selber: Hat die Welt darauf gewartet? Nein, hat sie nicht. Liebe Bioboom-Redaktion, bitte stellt uns nicht jeden FoodS. PETERS, per E-Mail Trend vor.

__ Leider geht ihr in dem Artikel kaum auf CETA ein. Das Abkommen mit Kanada ist jedoch viel gefährlicher! Es steht kurz vor der Ratifizierung und selbst bei einer ›vorläufigen Anwendung‹ hätte es bereits gravierende Folgen: kaum wieder rückgängig zu machen, Klagemöglichkeiten für Konzerne gegen Staaten, selbst wenn sie nur einen Briefkasten in Kanada hätten… na, da braucht man TTIP eigentlich gar nicht K. HAAS, per E-Mail mehr!

Nicht jeden Trend vorstellen

GESTALTUNG+BILDREDAKTION Torsten Jäckel ERSCHEINUNGSWEISE

ZU: WILDES BIO

Bioboom erscheint 4 x jährlich AUFLAGE 195.000 BEZUG Bioboom gibt’s gratis in Bio-Läden, Bio-Supermärkten und Reformhäusern Keine Ausgabe verpassen? Bioboom im Jahresabo für 8 Euro (Inland) bequem per Post nach Hause/Einzelheft 2 Euro (Inland) FÜR NATURKOST- UND NATURWARENFACHGESCHÄFTE, REFORMHÄUSER UND BIO-MÄRKTE

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Informativ __ Habe mich immer gefragt, wie wild und bio zusammengehen. Jetzt weiß ich’s. Sehr informativ und wie immer schön gestaltet. Weiter so! W. FRANZ, per E-Mail

Gefährliches CETA

Sagen Sie was: Wir freuen uns über Ihre Kommentare und Anregungen, die wir gründlich und mit Interesse lesen, auch wenn wir sie leider nicht immer vollständig abdrucken können! Redaktion Bioboom, c/o Harting +Tovar GmbH, Vordere Schöneworth 17a, 30167 Hannover, bio@bioboom.de

DIE NÄCHSTE BIOBO OM ERSCHEINT AM 15.02.2017

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h c o h n r e t Hin +

KOLUMNE

__Ein Café wollte meine Freundin eröffnen, so erzählte sie schon seit Längerem. Leckeren, hausgemachten Kuchen nach den Rezepten ihrer Oma sollte es geben, dazu guten Kaffee einer regionalen Rösterei, dickflüssigen Kakao und feinen Tee. Bio versteht sich. Das klang wunderbar. Doch sie zögerte noch, ihre Idee in die Tat umzusetzen. Denn: Welche Bank würde einer allein erziehenden Mutter einen Kredit im fünfstelligen Bereich gewähren? Und selbst wenn das geklärt wäre: Es käme ja soooo viel Arbeit auf sie zu. Die Auflagen der Lebensmittelüberwachung. Die Umbauten, die viel Zeit und noch mehr Geld kosten würden. Und dann bliebe immer noch die Frage, ob das Café überhaupt genügend abwerfen würde, um sie und ihre drei hungrigen Kinder zu ernähren (und mit Klamotten, Handys und Co. auszustatten).

Wie gesagt, ich konnte das alles verstehen. Trotzdem hätte ich sie am liebsten (wenn auch sanft) in den Hintern getreten. Denn das Ganze erinnerte mich doch sehr an meine pubertierenden

Kinder: Schon bei dem bloßen Gedanken daran, was am Wochenende alles ansteht – Zimmer aufräumen, im Garten helfen, Oma anrufen, Hausaufgaben machen – bleiben sie lieber apathisch im Bett liegen, drehen sich zur Wand und schließen fest die Augen. Aber es ist doch so: Nur wer wagt, gewinnt! Einige Beispiele: Der Salatsaucen-Macher oder die Nussmus-Mixerin, die die Firma ihres Herzens ganz ohne Fremdkapital gründen und darum erst einmal weiter in ihren angestammten Berufen arbeiten. Der Spätzle-Hersteller, der einen etablierten Nudelmacher ins Boot holt, um eine spezielle, teure Abfüll-Maschine zu kaufen, die er sich sonst nicht hätte leisten können. Oder auch der kleine Bio-Laden, der sich ein Facelifting verpassen will, aber nicht über das nötige Geld verfügt – und schließlich vom Großhandel und einem Hersteller eine Finanzspritze bekommt, nachdem das Problem eher zufällig im Rahmen einer Messe auf den Tisch kommt. Auch Bio-Food-Tester ist seit drei Jahren am Start, unabhängig und werbefrei. Wir haben den Schritt gewagt, obwohl klar war, dass wir mit dem Portal direkt nichts verdienen werden. Schließlich können die Inhalte kostenfrei genutzt werden. Doch wir waren immer davon überzeugt, dass die Welt einen Test-Blog speziell für BioProdukte braucht! Und am Ende hat es sich dann sogar gerechnet. Der Blog ist zu unserer Visitenkarte geworden und so haben wir gut zu tun: wir testen und

Bioboom

KOLUMNE

Das konnte ich zwar alles gut verstehen. Doch irgendwann nervte mich das zögerliche Rumeiern, und ein bisschen Lethargie konnte ich auch spüren. Schließlich sagte meine Freundin: ›Ich schaffe das alles nicht, ich hab schon genug am Hals. Ich lass es lieber. Als Sachbearbeiterin verdiene ich immerhin genug.‹

rANNETTE SABERSKY schreiben in fast allen etablierten (Bio) Food-Magazinen, beraten Firmen bei der Produktentwicklung, halten Vorträge … Meine Freundin hat ihr Café inzwischen übrigens eröffnet. Die Vorstellung, weitere fünfzehn Jahre im Büro zu verschimmeln, motivierte sie schließlich dazu, den Hintern hoch zu kriegen. Die Banken zeigten sich erwartungsgemäß unzugänglich, aber sie erhielt einen Kredit aus der Familie. Den muss sie natürlich ebenfalls nach klaren Vereinbarungen abbezahlen, aber zu weitaus günstigeren Konditionen und ohne öffentlichen Druck. Ja, und der Laden läuft wie geschmiert, die Freundin ist happy. Auch dank der tatkräftigen Unterstützung ihrer Kinder klappt’s hervorragend. Sie kellnern in Mamas Betrieb um ihre eigenen Träume zu verwirklichen. Eben: Wer wagt, gewinnt. w bio–food–tester.de

Annette Sabersky ist Ernährungswissenschaftlerin und Journalistin. Und sie ist die Bio-Food-Testerin: Mit ihrem Blog nimmt sie wöchentlich Neues, Interessantes oder auch mal Fragwürdiges aus der Welt der Bio-Lebensmittel unter die Lupe.

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