BIOBOOM.DE
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DAS MAGAZIN FÜR KOPF UND BAUCH
MIT BIO
Landleben statt Agrarsteppe ER FAHRUN G
Gemeinsam leben und ackern BIO-KAFFEE
Beste Bohnen GEWINNEN Kochbuch ›VEGANE MEXIKANISCHE KÜCHE‹ Kochbuch ›FOREVER YANG‹
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DVD ›CODE OF SURVIVAL – VOM ENDE DER GENTECHNIK‹
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Folge uns Entspannung pur: Baden wie in Japan
/dennsBiomarkt /dennsOesterreich
Fünf Naturkosmetik-Badezusätze von Weleda, EcoWorld, Bioturm, Dr. Hauschka und Dresdner Essenz Von Julia Keith in Naturkosmetik Als ich im November in Tokio war, ist mir in den Geschäften die große Auswahl an Badezusätzen ins Auge gefallen. Der durchschnittliche Japaner badet fünf Mal pro Woche, so sagt es die Statistik. Das Wannenbad steht in Japan allerdings nicht nur für die äußere Reinigung, sondern vor allem für ein entspannendes Ritual: Bevor man in die Wanne steigt, hat man sich bereits gründlich geduscht und die Haare gewaschen. Das Badewasser in Japan ist wärmer als bei uns, oft über 40 Grad – so ist Entspannung garantiert. Übrigens wird das Wasser in der Wanne von mehreren Personen nacheinander genutzt, da man sich ja darin nicht reinigt. Manchmal wird es sogar noch für die Waschmaschine weiterverwendet, die Wasserverschwendung hält sich also in Grenzen.
Themen Bio-Branche DIY Emelys Zickenzone Helden des Alltags Naturkosmetik Naturtextilien Querbeet Saisonale Rezeptideen
Autoren Ariane Bille Erbse Huth Johanna Zellfelder Julia Keith Renée Herrnkind
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Das perfekte Burger-Blind Date
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Mexikanische Veggie-Burger mit Guacamole und Süßkartoffel-Spalten Von Ariane Bille in Saisonale Rezeptideen
Was braucht man für einen perfekten Burger-Abend? Eine Küche, frische Zutaten und ein gutes Rezept sind schon mal ein guter Anfang. Aber richtig gut schmeckt es erst in gemeinsamer Runde – auch wenn man die Gastgeber vorher noch nie gesehen hat. Bio-Bloggerin Ariane erzählt von ihrem perfekten Burger-Blind Date.
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INHALT
LAND UND STADT. Es ist schon ein bisschen verrückt: In der Großstadt ziehen Urban Gardening-Fans Zucchini in Palettengärten und bepflanzen Baumscheiben an viel befahrenen Straßen mit Ringelblumen. Auf dem Lande sieht man immer häufiger geschotterte Vorgärten, unter dem Schotter Plastikfolie, damit auch garantiert kein Hälmchen durchdringen kann. Gleichzeitig wachsen die Städte und ländliche Regionen schrumpfen. Damit sich das ändern kann, braucht es ein lebendiges Landleben und eine bessere Vernetzung zwischen urbanen und ländlichen Bewohnern. Bio hat da eine Menge zu bieten, wie unser Autor Jörg Oberwittler festgestellt hat. Wie das so ist, wenn man nicht nur auf dem Land lebt, sondern dort auch richtig ernst macht mit dem Thema Selbstversorgung, davon erzählt Bio-Journalist Leo Frühschütz: Er ist vor zwei Jahren in eine alternative Gemeinschaft im Allgäu gezogen. Kaffee ist das unangefochtene Lieblingsgetränk der Deutschen. Auch bei uns in der Redaktion ist er ein Muss. Mein Partner war dabei stets altmodisch: Er kocht, seit ich ihn kenne (und das ist lange), den Kaffee beharrlich von Hand. Sogar im Büro. In einer Druckkanne. Oder als Filterkaffee. Jetzt heißt die Druckkanne French Press und er ist plötzlich total hip als Office-Barrista. Ihm ist das egal. Was ihm nicht egal ist: Der Kaffee. Der muss bio sein. Was einen guten Bio-Kaffee ausmacht, hat Annette Sabersky für Sie recherchiert. Wir haben auf- und umgeräumt im Heft: Die zugegebenermaßen nett anzusehende Bilderseite zum Einstieg musste weichen, damit wir noch mehr Platz für Inhalte haben. Dort finden Sie nun sozusagen eine informative Vorspeise vor unserem Schwerpunkt-Thema. Das Update-Naturkosmetik ist zur festen Rubrik geworden und ergänzt das Warenwissen. Und: Immer wieder begegnen uns Projekte und Aktionen, mit denen sich Bio-Akteure aus Überzeugung für mehr Ökologie, Nachhaltigkeit, Fairness, Naturschutz usw. engagieren. Die neue Rubrik ›Das Bio-Projekt‹ stellt sie vor.
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THEMEN UND MENSCHEN Geschmeidig/wütend/ katerfrei L A N D L E B E N S TAT T AGRARSTEPPE Landlust und Schottergarten
Städter und Bio-Bauern Engagement und Politik
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ORTSTERMIN Erfahrung Gemeinsam leben, gemeinsam ackern
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KOCHEN Chinas unbekannte Küche Rezept: Süsskartoffelsuppe ›Yin und Yang‹ Gewinnen: Kochbuch Forever Yang
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KOCHEN Cocina mexicana Bunt. Scharf. Aromatisch. Pflanzlich. Rezept: Salsa Veracruzana Gewinnen: Kochbuch Vegane mexikanische Küche
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GUT ESSEN Riegel/Nicht-Thun/Bio-Essenz/ Kalamata-Olive/Buchweizen/Schoki
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WA R E N W I S S E N Bio-Kaffee Die gute Bohne
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GUT LEBEN Shea/Haarseife/Zahnbürste/ Hochleistungsmixer Gewinnen: DVD ›Code of Survival‹
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U P DAT E N AT U R KO S M E T I K Das Haar befreien, die Umwelt schonen
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IMPRESSUM
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DAS PROJEKT Mangos aus Mali
Viel Spaß beim Lesen! Herzlichst
Jeanine Tovar und das Bioboom-Team
EDITORIAL
bioboom.de
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MENSCHEN, ZAHLEN, THEMEN
GESCHMEIDIG. >
›Der ökologische Landbau ist neben dem konventionellen Landbau eine wichtige Säule der deutschen Land- und Ernährungswirtschaft. (…) Gemeinsam mit der Branche habe ich zur Stärkung und weiteren Förderung die Zukunftsstrategie des ökologischen Landbaus erarbeitet, die wir bereits im Februar 2017 der Öffentlichkeit vorstellen konnten und die seitdem auch umgesetzt wird. Wir wollen gemeinsam unserem Ziel, 20 Prozent Ökolandbau in Deutschland, damit näher kommen‹, so Bundeslandwirtschaftsminister Christian
Schmidt als Gast auf dem Bio-Empfang des (Bund ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW) anlässlich der Internationalen Grünen Woche im Berlin. Zur Erinnerung: Im November 2017 hatte Schmidt mit seiner Stimme für Deutschland einer Verlängerung der EU-weiten Zulassung des umstrittenen Ackergiftes Glyphosat um fünf Jahre zugestimmt. Laut einer koalitionsinternen Vereinbarung hätte er sich enthalten müssen. Bundeskanzlerin Angela Merkel rügte
Schmidt am folgenden Tag, die Zustimmung trotz Veto von Umweltministerin Hendricks sei ein Verstoß gegen die Geschäftsordnung der Bundesregierung gewesen. Bio-Hersteller befürchten, dass der weitere massenhafte Einsatz von Glyphosat und weiteren Ackergiften dazu führen könnte, dass eine Koexistenz von ökologischer und konventioneller Landwirtschaft bald nicht mehr möglich ist. <
WÜTEND. > ›Wir haben es satt!‹, das war das gemeinsame Motto der
© Foto: Fabian Melber | www.wir-haben-es-satt.de
33.000 Menschen, die im Januar in Berlin demonstrierten. Das Ziel: Eine andere Landwirtschaftspolitik und ein zukunftsfähiges Ernährungssystem. Das Demonstrationsbündnis ruft SPD und Union auf, keine weitere Zeit mehr verstreichen zu lassen und als erste Schritte Glyphosat zu verbieten sowie den überfälligen Umbau der Tierhaltung zu finanzieren. Ein weiteres wichtiges Thema: Das Höfesterben zu stoppen und das Leben auf dem Land zu gestalten. Elisabeth Freesen, die aus Niedersachsen mit dem Traktor zur Demo anreiste, stellt fest: ›Ich bin eine junge Bäuerin und ich liebe meinen Beruf. Ich übernehme gerne Verantwortung für den Hof, die Region und eine zukunftsfähige, bäuerliche Landwirtschaft. Zusammen mit den vielen anderen jungen Menschen, die die Demonstration anführen, setze ich mich für eine Zukunft auf dem Land ein. Wir werden unsere Äcker und Teller nicht der Agrarindustrie überlassen.‹ < w wir-haben-es-satt.de MELDUNGEN Bioboom
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MENSCHEN, ZAHLEN, THEMEN
DAUERBRENNER GENTECHNIK
KOMMENTAR
COCKTAIL OHNE KATER >
›Die Dosis macht das Gift‹, dieser schlichte Spruch passt auch für Pestizide. Aber das Problem ist komplex: Welche Dosis, wovon und in welcher Kombination? Nehmen wir Glyphosat: Es wurde im Brot genauso gefunden wie im Bier, in Haferflocken, Honig oder Brötchen. Und immer wird uns versichert: Die zulässigen Grenzwerte werden nicht überschritten. Doch was, wenn wir Haferflocken und Honigbrötchen frühstücken? Und das nicht nur einmal, sondern jeden Tag? Wenn das Gift sich also aus mehreren Quellen über längere Zeit anreichert? Ob Glyphosat Krebs verursachen kann, ist (noch) umstritten, ebenso ob es ›nur‹ nützliche Darmbakterien zerstören oder möglicherweise wichtige Mikronährstoffe binden könnte. Nichts davon wäre gesund. Hier sind die Forscher gefordert. Und dann stecken in dem Spritzmittel ja noch giftige Zusatzstoffe, sie machen es offenbar giftiger, als es der reine Wirk-
MELDUNGEN
stoff Glyphosat wäre. Genauso verhält es sich mit den rund 5000 Herbiziden, Insektiziden und Fungiziden, die weltweit im Einsatz sind und sich in unseren Lebensmitteln wiederfinden. Meistens – selbstverständlich – unterhalb der zulässigen Höchstgrenzen. Doch wie wir das aus der Cocktailbar kennen: Die Mischung macht den Kater. Immer wieder weist etwa Greenpeace darauf hin, dass nur getestet wird, ob ein einzelner Wirkstoff gefährlich ist, aber nicht die kombinierte Kontamination. Wie gut, dass wir nicht gezwungen sind, die Studien am eigenen Leib durchzuführen. Denn es gibt eine Alternative: Bio-Lebensmittel waren 2016 zu 71 Prozent frei von nachweisbaren Pestizidrückständen, ermittelte das zuständige Bundesamt. Gönnen wir uns einen Vitamin-Cocktail ohne Kater! < r Vera Fischer | Informationsdienst Gentechnik
w keine-gentechnik.de
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Wie lässt sich eine lebenswerte Vielfalt auf dem Land erhalten, wenn vielerorts junge Menschen ihre Koffer packen und in die Städte ziehen? Wenn als Folge ganze Dorfkerne veröden und gleichzeitig weite Landstriche in der Hand von immer weniger Großbauern zu Monokulturen für Bio-Gas-Anlagen werden? BIOBOOM WIRFT EINEN BLICK AUF DAS LANDLEBEN HEUTE UND STELLT FEST: AUCH HIER KANN BIO EINE SCHLÜSSELROLLE SPIELEN.
WIE BIO LÄNDLICHE REGIONEN S TÄ R K T
LANDLEBEN STATT AGRARSTEPPE Der industrialisierte Acker __Es war einmal ein Schriftsteller, der zog von Berlin in die ländliche Uckermark. Im ersten Jahr streifte er durch bunte Blumenwiesen, lauschte den morgendlichen Vogelgesängen und erfreute sich an der Artenvielfalt. Dann kam ein neuer Großbauer und baute in der Nähe den ›Reaktor‹. Eine Biogas-Anlage. Und ein paar Jahre später vernahm der Schriftsteller auf einmal eine ›tödliche Stille‹. Die Blühpflanzen verschwanden wegen der Spritzmittel. Die Insekten verschwanden wegen der fehlenden Blühpflanzen. Und die Vögel verschwanden wegen der fehlenden Insekten. Zurück blieb ein verwunderter Städter, der sich verzweifelt fragte: Ist das das Landleben, das wir wollen? Mit seiner Schwiegermutter ging er durch die Felder – und stellte fest, dass das Wintergetreide für die Bio-Gas-Anlagen noch nicht mal gedroschen wurde. Die Körner klebten noch an den Ähren. Für die Schwiegermutter, die im Krieg Hunger gelitten hatte, ein Wahnsinn. Die Geschichte ist kein Märchen – und das
Happy End bleibt leider aus. Doch noch kann es eins geben, hofft Stefan Klein, der seine Erfahrungen vom Landleben in der Uckermark in der ›Süddeutschen Zeitung‹ schilderte. Zu den Monokulturen auf dem Land gesellt sich außerdem der ›Struktur-Rückbau‹, wie der Radiosender Deutschlandfunk in einer ausführlichen Radio-Reportage am Beispiel ostdeutscher Kleinstädte aufzeigt. Grundschulen schließen, Post-Filialen werden abgebaut, Krankenhäuser dicht gemacht. Damit verlieren ländliche Kommunen an Attraktivität. Die Folge: vor allem junge Menschen laden ihre Umzugswagen voll und ziehen weg. Bürgermeister Thomas Barz aus Genthin bei Magdeburg kann es niemandem verübeln – fehlen die Unternehmen, F Ü RN fehlen die Jobs: ›Ja, ZE
Bioboom
THEMA
AN NGE P F LA N L A E I RG AS ENE BIOG 7
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ER CH LS S T A K* DEU ICH E I N T Ä G LZ U R Ü C T G LE NITTWEG S C HB E I T S M I AR
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natürlich, dann bricht im Stadtviertel was weg. Sei es der kleine Imbiss um die Ecke, sei es die Tasse Kaffee, die beim Bäcker getrunken wird. Das ist dann Wirtschaftskraft, Kaufkraft, die wegbricht.‹ Zurück bleiben ›triste Winkel und Ödnis jenseits der Städte‹, wie der Deutschlandfunk es beschreibt. Ein Problem, das übrigens nicht nur den Osten des Landes betrifft, sondern auch ländliche Regionen im gesamtdeutschen Raum.
Rollrasen statt Gemüsebeet __Doch es geht auch anders. Den ländlichen Raum wiederbeleben, Perspektiven zur ›Perspektivlosigkeit‹ aufzeigen – das wollte zum Beispiel das Projekt ›Landwirtschaft schafft Zukunft‹ des Bio-Verbandes Bioland, gefördert durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft. Drei Jahre lang reiste das Projekt in mittelgroße Städte, um die Städter mit Unterstützung von BioBauern über die Mannigfaltigkeit ökologisch erzeugter Lebensmittel aus der Region aufzuklären. ›Man kann es kaum glauben, aber es gibt noch immer Menschen, die nicht wissen, was Bio-Lebensmittel sind‹, berichtet Anna Pröbstle, Projektkoordinatorin von Bioland. ›Und diese
Menschen, die noch nie einen Bio-Joghurt gegessen haben, wollten wir mit unseren Ständen auf öffentlichen Plätzen erreichen.‹ Pröbstle ist Kulturwissenschaftlerin und kommt selbst vom Land. Ihr privates Hobby: Sie fotografiert und dokumentiert den ländlichen Raum. Verödet das Landleben? ›Definitiv. Ich bin sehr viel in Deutschland unterwegs, und wenn ich in kleinere Städte komme, sehe ich oft niemanden. Selbst in Dörfern, 15 Kilometer von Städten wie München entfernt, ist oft tote Hose. Das Leben wird in die Städte ausgelagert. Das stellt nicht nur Landwirte, sondern auch kleine Betriebe wie Bäcker, Metzger oder Gasthöfe vor große Probleme.‹ Und wenn sich junge Familien doch ein Haus auf dem Land kauften, beobachtet die Kulturwissenschaftlerin, dann liefe es oft nach einem ganz bestimmten Schema: An die Stelle des einstigen Gemüsegartens werde Rollrasen ausgelegt, ein weiterer Carport für den Zweitwagen gebaut, damit die Doppel-Verdiener in die Stadt pendeln kön-
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nen. ›Die Menschen haben eine top ausgestattete Küche, einen Weber-Grill auf der Terrasse – aber keine Zucchini und Möhren mehr hinterm Haus. Die gibt es doch bequem und billiger im Supermarkt um die Ecke‹, bilanziert Pröbstle. ›Der direkte Kontakt zu Lebensmitteln und wie viel dahinter steckt, bis sie verkauft werden können, geht verloren.‹ Eine weitere Entwicklung, die ihr Sorgen bereitet: Immer mehr Flächen werden versiegelt. Wo früher ein Supermarkt reichte, müssten es heute drei Discounter sein, jeder natürlich mit einem großen Parkplatz. Ob die Event-Reihe auch 2018 weitergehen kann, ist derzeit noch ungewiss. Gewiss ist für Anna Pröbstle auf jeden Fall: ›Wenn wir ländliche Regionen erhalten möchten, müssen wir schon im Kindesalter anfangen und Kinder selber ans Butterschütteln und Getreidemahlen heranführen. Und wir müssen auch den Eltern zeigen, welche Kraft das gemeinsame Kochen und Essen für den Familienzusammenhalt hat.‹
* L A N D L E B E N I N Z A H L E N (Quellen: BMEL, BBSR)
KILOMETER
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MorgenLand
Bio-Landwirtschaft erlebbar machen
vielerorts Abfallprodukt – geht bei uns in den Schweinestall und ist dort ein wichtiges Futtermittel.‹ Ihr Kollege Frank Scholz __Nicht zuletzt deshalb haben sich berichtet von ›Knicks‹ (Hecken), die er auch ›Demonstrationsbetriebe Ökobewusst wieder an den Feldrändern anlogischer Landbau‹ beteiligt. Zum Beilegt, um Lebensräume für Insekten und spiel der Kampfelder Hof bei Hannover: Hier können Kinder das Landleben mit Vögel zu schaffen. Bei immer größeren Feldern und Monokulturen sind diese Nieigenen Augen sehen und die Welt eischen oft verschwunden. ›Es gibt durchnes Bio-Bauernhofs entdecken. Solche aus praktikable Alternativen zur konvenBio-Leuchtturmprojekte, die Städter und tionellen Landwirtschaft, wie wir zeigen. Bauern verbinden, gibt es bundesweit. Und ich finde es nach wie vor erstrebensSpannend für Städter sind auch die Bauwert, dass wir einmal zu hundert Prozent ernhöfe, die nach den Prinzipien des ökologische Flächen bewirtschafanthroposophisch geprägten ten. Das Hauptproblem sind akBio-Anbauverbands Demeter tuell einfach die unrealistisch bilwirtschaften. Sie begreifen sich ligen Preise, die die Folgekosten als ›Hoforganismus‹, der Tiere der billigen Lebensmittel überund Pflanzen als Kreislauf und Einheit versteht. Hier haupt nicht einpreisen.‹ ›UND ICH FINDE ES NACH WIE Viele Kunden fühlen lässt sich unmittelbar VOR ERSTREBENSWERT, DASS erleben, wie Bio zu eisich seit Jahrzehnten WIR EINMAL ZU HUNDERT eng mit dem Hof und nem gesunden LandPROZENT ÖKOLOGISCHE der Gemeinschaft verleben beitragen kann. FLÄCHEN BEWIRTSCHAFTEN.‹ bunden. ›Wir haben soZum Beispiel Hof gar Kunden, deren Kinder und Enkelkinder Dannwisch, 50 Kilometer nordöstlich ebenfalls bei uns einkaufen. Wir sind devon Hamburg in Schleswig-Holstein. Als ren Garten‹, freut sich Esther Scharmereiner der ersten Betriebe im Norden hat der Hof bereits 1957 auf eine biologischDreher. dynamische Anbauweise umgestellt. 180 ›Meine persönliche Hektar, 60 Mitarbeiter, 40 Milchkühe, 80 Mastschweine, 1.600 Hühner – ›und zwei Ökoförderung‹ __Abo-Gemüsekisten, Bio-Stände auf Zwergesel‹, ergänzt Esther Scharmer-DreWochenmärkten – so tragen Bio-Landher und lacht. Der Hofladen zieht sogar wirte erfolgreich das Landleben auch in Städter aus Hamburg an. Überdies ist die Hof-Betriebsgemeinschaft auf Wodie Städte. Bindung zwischen Stadt und Land schaffen auch Tierpatenschaften. chenmärkten in Hamburg präsent. ›Viele Die Biomolkerei Andechs bietet sie seit kommen durchaus noch mit einem verklär2012 an. ›Mit der Kuhpatenschaft inforten Bild von der Bäuerin, die mit Kopftuch mieren wir die Menschen ‚spielerisch’ auf fünf Hühner füttert, und sind dann überemotionaler Ebene über die Besonderheiten rascht, dass Bio-Landwirtschaft nicht nur und Bedeutung des ökologischen Landbaus. romantisch ist.‹ Deshalb sei es ganz wichZudem wird damit die ökologische Wirttig, dass Bio-Höfe die realen und moschaftsweise der Biobauern unterstützt‹, dernen Bedingungen des Anbaus von erklärt Irmgard Strobl von Andechs. 120 biologisch erzeugten Lebensmitteln vorführen. ›Jedes Tier hat im Hof-Organismus Euro im Jahr zahlt zum Beispiel Dietrich Schulz für die braune Milchkuh Sissi. Der seine Funktion. Wir verarbeiten die Milch Ruheständler hatte schon bei seiner Arkomplett auf dem Hof, die Molke – sonst
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›…EINEN SYSTEMWECHSEL ZU EINEM AGRARSYSTEM, DAS OHNE MASSIVEN INPUT AUS DER CHEMISCHEN STRUKTUR FUNKTIONIERE. MEHR ALS 30.000 BETRIEBE UND UNTERNEHMEN IM LAND WÜRDEN BEREITS VORMACHEN, DASS DAS GEHT.‹
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beit im Umweltbundesamt mit den Umweltwirkungen der Landwirtschaft und mit dem Ökolandbau zu tun. ›Das ist jetzt meine persönliche Ökoförderung, über den Kauf von Bioprodukten hinaus‹, erklärt der Biologe.
Bio-Arbeitsplätze beleben das Land __Bio als Alternativmodell zur konventionellen Landwirtschaft: Das schafft Arbeitsplätze vor Ort. Die Region um den Bodensee herum ist eine der Wiegen und Hochburg des ökologischen Landbaus. In den drei Landkreisen rund um den See liegt der Anteil an Bio-Höfen deutlich über zehn Prozent – das ist überdurchschnittlich hoch. Auch der Bio-Großhändler Bodan ist dort ansässig. Dort sind 200 Mitarbeiter beschäftigt, indirekt leben mehr als 1.000 Menschen von Bodan, schätzt Sascha Damaschun aus der Geschäftsführung. ›Für viele landwirtschaftliche Erzeuger und handwerkliche Lebensmittel-Verarbeiter sind wir der wichtigste Handelspartner.‹ Die BodenseeRegion ist kein typisch ländlicher Raum,
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dazu liegen Ballungsgebiete wie Konstanz, Singen und Bregenz zu nah. Trotzdem beobachtet Sascha Damaschun auch hier den Strukturwandel, der ländlichen Regionen typischerweise zu schaffen macht: ›Die bäuerlichen Wertschöpfungs-Zusammenhänge am Bodensee leiden unter dem kontinuierlichen Wegfall der verarbeitenden Betriebe.‹ Wenn immer mehr Molkereien, Mühlen, Schlachthöfe und Käsereien wegbrächen, dann führe das dazu, dass Bio-Rohstoffe hunderte Kilometer gefahren werden. ›Eine der nächsten Bio-Molkereien liegt zum Beispiel in Schwäbisch-Hall, das ist 250 Kilometer entfernt und die notwendigen Transporte widersprechen dem Gedanken von Bio.‹ Um Entwicklungsprojekte aktiv voranzutreiben und Lücken in der Wertschöpfungskette zu beseitigen bewirbt sich die Region als ›Bio-Musterregion Bodensee‹ in Baden-Württemberg. ›Bodan ist bei dieser Regional-Initiative als Unterstützer vorn mit dabei, um die Umstellung auf Bio für noch mehr Landwirte attraktiv zu machen. Wir sind da deutschlandweit auf einem guten Weg‹, meint Damaschun.
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* L A N D L E B E N I N Z A H L E N (Quellen: BMEL, BBSR)
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DS L A NG T * H SC RÄ EUT EP E D ICH G H C L FLÄ ÄND L A N D L E B E N S TAT T AG R A R S T E P P E DER IND L S
Beziehung zwischen Erzeuger und Verbraucher: Gut für Stadt und Land __Aber es gehe nicht nur um wachsende Marktanteile für Bio: ›Ein Mengenwachstum ist gut, damit Bio noch aus der Nische herauskommt. Nur entsteht aus reiner Menge noch keine Qualität.‹ Bio müsse auch die Beziehung zwischen Erzeugern und Verbrauchern stärken und Transparenz schaffen – und zwar ganz konkret ›von der Aussaat, über die Ernte bis zum Einkaufskorb‹. Und das betreffe nicht nur die Wege der Produkte, sondern auch die Effekte, die mit dem Warenstrom verbunden sind. ›Wir wollen lebendige Geschichten vermitteln. So können wir anschaulich machen, wie Bioprodukte der Natur und den Menschen konkret nutzen.‹
Politik ist gefragt __Wenn ländliche Regionen lebendig bleiben (oder wieder werden) sollen, dann wird allein das Engagement und Interesse der Verbraucher – so wichtig es ist – nicht ausreichen. Gefragt sind die passenden politischen Rahmenbedingungen, wie auf der Grünen Woche in Berlin, Verbrauchermesse und Treffpunkt der Agrarbranche, deutlich wurde. Im Rahmen der Fachtagung ›Stark auf dem Land – Bio belebt Deutschland und die Regionen‹ forderte Felix Prinz zu Löwenstein, Vorsitzender des Bundes Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW), einen Systemwechsel zu einem Agrarsystem, das ohne massiven Input aus der chemischen Struktur funktioniere. Mehr als 30.000 Betriebe
und Unternehmen im Land würden bereits vormachen, dass das geht. Was fehle, seien eben die verlässlichen Rahmenbedingungen der Politik. Was diese bewirken könnten, dafür lieferte Löwenstein ein Beispiel aus dem Nachbarland Dänemark: Neun von zehn Essen in öffentlichen Küchen der Stadt Kopenhagen stammten dort bereits aus ökologischer Erzeugung – mehr als 66.000 Essen täglich: Größenordnungen, die auch dazu beitragen, dass ländliche Kommunen wieder prosperieren. Ein Happy End für das deutsche Landleben? Es wäre möglich. Bio könnte dazu einen substanziellen Beitrag leisten. r Jörg Oberwittler
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Es ist Ende September. Ich knie auf dem Acker und sortiere die ausgebuddelten Kartoffeln. Angeschlagene Knollen kommen in die Kiste für die Küche, die guten in die Kisten für den Keller. Dann können wir nämlich auch im Januar noch eigene Kartoffeln genießen. Am Ende des Tages stehen 24 Kisten auf der Ladefläche des Pick-
Terrassen-Gärtner im Gewächshaus __ Selbstversorgung‹ ist eine der Gründungsvisionen unserer Gemeinschaft, möglichst viele Lebensmittel selber erzeugen. Damit wir wissen, wo es herkommt und auch, weil uns das krisenfest macht, wenn es irgendwann wirtschaft-
ups, schätzungsweise 600 Kilogramm. Wir sind stolz wie Oscar. Wir, das ist die Gemeinschaft Sulzbrunn, 33 Menschen, die sich zusammengefunden haben, um gemeinsam zu leben und sich weiterzuentwickeln – persönlich, spirituell und mit möglichst geringem ökologischen Fußabdruck. Unser Zuhause ist seit zweieinhalb Jahren eine ehemalige Suchtklinik im Allgäu. Sieben Gebäude, 15 Hektar Wald und Wiesen, dazu ein großes Gewächshaus. Ein richtiges kleines Dorf, abseits gelegen und doch nur zwölf Kilometer entfernt von Kempten, der Hauptstadt des Allgäus.
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lich und ökologisch bergab gehen wird. Für mich als Möchtegern-Gärtner war das immer ein ungelebter Traum. Vorzuweisen hatte ich bisher ein paar Tomatenkübel auf der Terrasse und Salatkräuter im Beet. Dazu den Wunsch, in der Erde zu wühlen und in die Natur einzutauchen – als Ausgleich zur täglichen Arbeit am Schreibtisch. ›Kann ich Dir was helfen?‹ ist meine Standardfrage, wenn ich im ersten Jahr bei Lisa im Gewächshaus vorbeischaue. Sie lässt mich Beete wässern oder Spinat zupfen. Ganz nebenbei lerne ich von ihr, dass Vogel-
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Autor Leo Frühschütz hat sich für ein Leben in Gemeinschaft entschieden, und auf dem Land. Dort sammeln er und die anderen Gemeinschaftsmitglieder Erfahrungen als Selbstversorger. Gewachsen ist in den vergangenen zwei Jahren vor allem das Bewusstsein, wie wertvoll unsere Lebensmittel sind und wie viel Arbeit in ihnen steckt.
risch
S miere und Hirtentäschel kein Unkraut sind, sondern leckere Wildkräuter, also bitte: Nicht rausreißen und auf den Kompost werfen, sondern abschneiden und in die Küche bringen. In unserem ersten Ute-Maria
Begeisterung für die Selbstversorgung. ›Und es beschert eine große Zufriedenheit‹, ergänzt Christiane. Zusammen mit UteMaria, einer leidenschaftlichen Gärtnerin mit viel Erfahrung, zünden sie die Lukas
Gartenjahr lernen wir als Gemeinschaft, dass Gemüse nicht von alleine wächst; es macht Arbeit und kostet Zeit. Ebenso wie die vielen anderen Aufgaben und Arbeiten, die in unserem kleinen Dorf erledigt werden müssen. So schafften wir es 2016 gerade mal, Gewächshaus und Folientunnel zu bewirtschaften. Auf den bereits bestehenden Außenbeeten wuchert das Unkraut. Das ändert sich, als Anfang 2017 Christiane und Lukas zu unserer Gemeinschaf stoßen. Sie bringen drei Kinder mit, dazu Schafe, Bienen und eine Leidenschaft. Drei Jahre lang hatten sie mit zwei anderen Familien zusammen einen Selbstversorgerhof bewirtschaftet, neben ihrer Erwerbsarbeit als Erzieher. ›Es steigert das Bewusstsein für den Wert der Lebensmittel‹, erklärt Lukas seine
nächste Stufe unserer Gemeinschaftsgärtnerei. Sie nehmen alle Außenbeete in Kultur und brechen zusätzliche Flächen um. Manchmal brennt jetzt nachts um zehn noch Licht im Anzuchthaus, weil Ute-Maria Sämlinge pikiert.
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Futter für Wühlmäuse und Schnecken __ Der Elan der drei steckt (nicht nur) mich an. Ich übernehme die Verantwortung für das Beet direkt neben dem Gewächshaus: 18 mal 2,5 Meter. Möhren, Lauch, Sellerie, Rote Bete und Zwiebeln, am Rand etwas Schnittlauch und Petersilie, das sieht die Beetplanung von UteMaria vor. Was sie nicht vorsieht: 20 Zentimeter Neuschnee Ende April. Der ganze Schnee vom Gewächshausdach
rutscht in mein Beet und begräbt die Reihen mit den zuvor ausgesäten Möhren unter sich. Sie brauchen bis Juni, um sich von dem Kälteschock zu erholen. Das Unkraut ist deutlich schneller. Im Mai setze ich die von Ute-Maria vorgezogenen Selleriepflänzchen ein und bekomme eine Woche später eine klare Ansage: ›Du musst Dich um die Schnecken kümmern‹. Zwei Tage habe ich mein Beet aus den Augen gelassen und schon haben sich kleine dunkelbraune Schnecken über den Sellerie hergemacht. Kahlfraß. Im Juni erwischt es einen Teil der Roten Bete. Rehe haben die frisch gesprossenen Blättchen säuberlich abgenagt. Sie wachsen zwar nach, aber die Kugeln werden bis zum Herbst kaum größer als Tischtennisbälle. Jeden Morgen drehe ich jetzt vor der Arbeit eine Runde im Garten und sammle die großen Nacktschnecken ein, die sich über Kürbisse, Zucchini und Kohlrabi hermachen wollen. Ich trage sie hundert Meter weit weg über einen Bach in den Wald und hoffe, dass sie den Weg zurück nicht finden. Um die Wühlmäuse aus meinem Beet zu vertreiben, vergrabe ich Hundeund Menschenhaare in jedem Mäuseloch, das ich entdecke. Der Erfolg hält sich in Grenzen. Die schönsten Beteund Sellerieknollen gehen an die Nager, nur Lauch und Zwiebel lassen sie unbehelligt. Mein Fazit am Ende des Gartenjahrs: Gut, dass wir nicht von meinen Gartenkünsten leben müssen, wir würden verhungern.
Werte abseits von Kilo und Euro __ Trotzdem wird es ein gutes Jahr. UteMaria und Christiane haben Buch geführt und registriert, was die Beete und das Gewächshaus hergegeben haben: 240 Kilogramm Tomaten, 289 Kilo-
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Fotos: Thomas Rahn
LUST AUF LAND UND LEUTE
S LUST AUF LAND UND LEUTE
gramm Kürbis, 250 Salatköpfe und vieles mehr. Hätten wir all das Gemüse beim Bio-Großhandel bezogen, hätte es uns rund 7.000 Euro gekostet. ›Aber eigentlich ist es unbezahlbar‹, sagt Ute-Maria, ›denn es ist unser Gemüse.‹ Damit die Unkosten der Gärtnerei wieder reinkommen, haben wir die Ernte über unseren improvisierten Dorfladen an uns selbst verkauft. Derzeit überlegen wir, wie wir Gartengemüse, gemeinschaftliches Mittagessen und womöglich den gesamten Lebensmitteleinkauf in eine Flatrate packen – eine monatliche Pauschale, deren Höhe jeder selbst einschätzt: das wäre das Ziel. Nicht in Euro umrechnen lässt sich die emotionale Wirkung des Gartens. Das üppige Grün in den Beeten und die Schönheit der zahllosen Blumen strahlen auf die ganze Gemeinschaft aus. Ja, das klingt total kitschig. Aber: Hier wächst nicht nur Essen für uns, sondern auch Nahrung für die Seele, und Motivation für den weiteren Ausbau. Sobald in diesem Januar der Schnee weggetaut ist, brechen Karl und Fabian den ehemaligen Sportplatz auf unserem Gelände um, macht 250 Quadratmeter mehr Platz für Beete. Schade: Getreide für den Eigenbedarf anzubauen macht auf 850 Meter Höhe im Allgäu wenig Sinn. Da suchen wir uns lieber einen Bio-Bauern unten in der Ebene als Lieferanten. Aber ansonsten beschränkt sich die Selbstversorgung bei uns nicht aufs Gemüse. Die Eier kommen von unseren 28 Hühnern. Lukas und Christiane haben sie erst einmal auf eigene Kosten angeschafft. Ebenso wie die Schafe, die als vierbeinige Ra-
senmäher das Gras auf den Wiesen rund um die Häuser kurz halten. Jetzt im März werden sie das erste Mal Lämmer bekommen und dann auch Milch liefern.
Selber schlachten oder gar nicht __ Die Tiere haben uns intensive Diskussionen über das Halten und Töten von Nutztieren beschert. Unsere Gemeinschaftsküche kocht vegetarisch, doch unter unseren Mitgliedern sind Flexitarier ebenso wie Veganer. Für die Letzteren war es schwer zu akzeptieren, dass die Gemeinschaft nicht nur Nutztiere hält, sondern auch den Tod der alten Hennen und der Lämmer in Kauf nimmt. Dass wir einen Konsens gefunden haben, liegt wohl an der Ernsthaftigkeit, mit der Lukas das Thema angeht: ›Wenn ich tierische Lebensmittel guten Gewissens essen will, dann muss ich die Tiere kennen und mich für ihre Haltung verantwortlich zeigen‹, ist seine Überzeugung. Deshalb schlachtet er die Tiere auch selbst. ›Das Töten gehört zu diesem Kreislauf und die Verantwortung will ich nicht an jemand Unbekannten abschieben.‹ Ich war schon ganz schön stolz auf mich, weil ich fast immer Bio-Fleisch kaufe. Haustiere zu halten, das war nie meins. Und Nutztiere, nun ja, die habe ich gegessen, ohne mich näher für sie zu interessieren. Jetzt kommen die Hennen freudig angerannt, sobald ich mit dem Komposteimer aus der Küche auftauche. Sie wissen, dass ich den Inhalt in ihr Gehege schütte. Ich weiß, dass eine von ihnen bei mir im Suppentopf landen wird.
Doch bis ich Hühner schlachte und Schafe melke werden wohl noch ein paar Jahre vergehen. Erstmal sind die Pflanzen dran. Heuer möchte ich diejenigen, die bei mir ins Beet kommen, auch selber anziehen: Von Anfang an dabei sein. r Leo Frühschütz
Bioboom
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R Rezept
>yin und yang< süsskartoffelsuppe
1 große violette Süßkartoffel 1 kleine orange Süßkartoffel 1 Zwiebel 2 Knoblauchzehen 1 daumengroßes Stück Ingwer 2 EL Erdnussöl 1 l Gemüsebrühe 1 säuerlicher Apfel (z.B. Boskop) 2 Stängel Minze 1 EL helle Sojasoße 1 EL Chiliöl 2 TL Meerrettich („Wenn du frischen Meerrettich benutzt, hoble erst mal nur eine kleine Menge in die Suppe und schmecke die Schärfe ab – er ist sehr intensiv.“) schwarzer Pfeffer Salz Saft + Abrieb von ½ Limette 1 Handvoll Wasabinüsse
ZUBEREITUNG Schäle die Süßkartoffeln (am besten mit Handschuhen, da die violetten stark färben), schneide sie in etwa 1 Zentimeter große Würfel und lege die violetten getrennt von den orangefarbenen zur Seite. Stelle schon mal zwei Töpfe auf den Herd. Schäle Zwiebel, Knoblauch und Ingwer und hacke alles klein. Nun erhitze je 1 EL Öl pro Topf und gib je die Hälfte der Zwiebel-Knoblauch-Mischung hinein. Brate beides ein paar Minuten an und gib dann in einen Topf die lilafarbenen Kartoffelwürfel, in den anderen Topf die orangefarbenen. Röste beides ein paar weitere Minuten und rühre dabei immer mal um. Gieße nun je 500 ml Brühe in jeden Topf und lass beide Suppen 10 Minuten köcheln. In dieser Zeit kannst du schon mal den Apfel vierteln, sein Kerngehäuse raus- und ihn kleinschneiden. Hacke die Minze.
Bioboom
KOCHEN
Sind die 10 Minuten um, gib den Apfel, die helle Sojasoße und das Chiliöl zu den orangefarbenen Süßkartoffelstückchen und die Minze zusammen mit dem Meerrettich zu den lilafarbenen. Püriere beide Suppen (falls sie zu dick und sämig sind, kannst du einfach Brühe nachgießen) und schmecke beide mit frisch gemahlenem Pfeffer und Salz ab. Reibe die Schale der Limette in die helle Suppe und drücke ihren Saft darüber aus. Rühre noch mal um und stelle zwei Suppenteller parat. Nun gieße gleichzeitig von beiden Seiten aus beiden Töpfen Suppe in jeden Teller. Falls die Töpfe zu schwer sind, um sie einhändig zu halten, kannst du die Suppen vorher einfach in eine Sauciere oder eine Kanne mit Henkel füllen, dann geht das wesentlich einfacher. Wenn du magst, kannst du mit einer Gabel Muster in die Oberfläche ziehen. Nun streue noch Wasabinüsse obendrauf – fertig!
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Rezept aus: Forever Yang. Foto: ©Meike Bergmann
FÜR 2 PERSONEN ZUBEREITUNGSZEIT ZIRK A 40 MINUTEN
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TIPP
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Caroline Franke/ Daniel Schieferdecker Forever Yang – Ein Roadtrip durch die chinesische Küche von Peking bis Hongkong 256 Seiten, Hardcover Umschau Verlag 29,95 € (D)
chinas unbekannte Küche von peking bis hongkong: ein roadtrip durch die chinesische pflanzen-küche
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egane chinesische Küche – gibt‘s die? Na klar! Caroline Franke und Daniel Schieferdeckers ›Forever Yang‹ tritt den Beweis an. Ihr ›Reisekochbuch‹ ist zu einem kulinarischen Tagebuch geworden. Mit schönen Bildern und sehr persönlichen, anregenden Texten dokumentieren sie eine aufregende Reise in ein fremdes Land – und in die anregende Vielfalt seiner – pflanzlichen – Küche. Hundert authentisch vegane Rezepte haben sie zusammengetragen: Bunt und gesund, überraschend originell und lecker. Knapp 8.000 Kilometer legten die Autoren zurück. Sie aßen bei Sterneköchen in Millionenstädten und in abgelegenen Bergdörfern ohne Strom, waren Gäste in stillen Tempelküchen und saßen im Kreise chinesischer Großfamilien zu Tisch. Die Rezepte bieten einen außergewöhnlichen Mix aus alten Familienrezepten und neuen Foodtrends – eine Hommage an die Geheimnisse der traditionell chinesischen Küche und
ihre unbekannten Geschmackserlebnisse, unkonventionell in Szene gesetzt. Tipps für den ›chinesischen Vorratsschrank‹ und Grundrezepte runden die Rezepte ab. Kein Kochbuch für Anfänger und Gelegenheitsköche – aber als schön bebilderter und gut erzählter kulinarischer Reisebericht ein Hochgenuss für alle.
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BUCHTIPP
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R Rezept
Oliven und Tomaten
Salsa
salsa veracruzana
vegan
Bioboom
ERGIBT CIRCA 500 ML 1 EL Olivenöl ½ m ittelgroße Zwiebel (fein gehackt) 2 K noblauchzehen (gehackt) 2 Bananen-Chilis (am besten eingelegt), entkernt und in 0,5 cm große Würfel geschnitten 5 Flaschentomaten, in 0,5 cm große Würfel geschnitten 10–12 entkernte eingelegte grüne Oliven, (idealerweise mit Knoblauch gefüllt), in dünne Scheibchen geschnitten 3 EL Kapern 1 TL gehackter frischer Oregano ¼ TL Salz ZUBEREITUNG Öl in einer großen Pfanne bei mittlerer Hitze erwärmen. Zwiebel hineingeben und leicht anbräunen, ca. 6 Minuten. Knoblauch dazugeben und weitere 2 Minuten sautieren. Bananen- Chili, Tomaten, grüne Oliven, Kapern, Oregano und Salz hinzufügen und 5 bis 10 Minuten köcheln lassen, bis die Tomaten zu einer stückigen Sauce reduziert sind. Rezept aus: Vegane mexikanische Küche Die Bildrechte der Rezeptfotos liegen beim Autor: © Jason Wyrick.
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iese Salsa ist die perfekte Fusion der mexikanischen und spanischen Küche, eine Kombination von Chili und Tomaten, gespickt mit Oliven und Kapern. Dies ist nicht nur eine Salsa zum Dippen, sondern auch lecker als Sauce zu gegrilltem Gemüse. Mit etwas Wasser verdünnt und zusätzlichen Tomaten wird daraus eine Suppe. Wenn Sie Kartoffeln, Mandeln und Fischersatz-Filets oder Austernpilze hineingeben, wird daraus eine vegane Version des berühmten Bacalao aus Veracruz, der normalerweise mit Kabeljau gemacht wird.
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Jason Wyrick Vegane mexikanische Küche 264 Seiten Unimedica im Narayana Verlag 24,80 € (D)
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er mexikanischen Küche ergeht es hierzulande ähnlich wie der chinesischen: Sie wird reduziert auf Stereotypen, die meisten davon fleischlastig. In seinem Kochbuch ›Vegane mexikanische Küche‹ räumt Jason Wyrick, amerikanischer Vegan-Koch mit mexikanischen Wurzeln, damit auf. Er schildert anschaulich die Vielfalt der mexikanischen Regionalküchen von Oaxaca bis Yucatan. Er schildert die bewegte Geschichte des Landes, die kulinarischen Spuren, die die Maya, die spanischen Eroberer oder auch Franzosen hinterließen; sowie die Kochtraditionen seiner eigenen Familie. Zugegeben, die authentische mexikanische Küche, ihre Gerätschaften (Tortillapresse!) und Zutaten (Chili in allen Variationen!) sind uns unvertraut. Aber eine Annäherung lohnt sich, findet Wyrick, und genau diese möchte er ermöglichen, denn es lohne sich: ›Das Allerwichtigste ist, dass das Essen lebendig und temperamentvoll ist! Es explodiert vor Geschmack, egal ob von scharfen Chilis, frischen Zitrusfrüchten oder süßen Früchten. Es ist komplex.‹ Er hat nicht nur traditionell vegane Gerichte, wie zum Beispiel Salsas, versammelt, sondern zeigt auch vegane Alternativen zu ›Fleischigem‹. Sein Ziel ist es, die Kochenden zu ermutigen: ›Ich habe Rezepte ausgewählt, an denen man die
Grundtechniken der mexikanischen Küche lernt, sodass Sie jedes mexikanische Kochbuch in die Hand nehmen und Ihre eigenen veganen Versionen der traditionellen nicht veganen Rezepte zubereiten können.‹ Neben Klassikern wie Enchiladas, Tacos, Tortillas und Tamales gibt‘s auch je ein Kapitel zu Getränken und Süßem sowie ein hilfreiches Glossar. Ein guter Kochbuch-Tipp für alle, die Fernweh im Bauch haben und sich hungrig lesen möchten. Wer an die Umsetzung der Rezepte geht, sollte über eine gewisse KochVorerfahrung verfügen und, falls doch mal eine Zutat oder ein Gerät nicht parat sind, improvisationsbereit sein.
Bioboom
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Sie entscheiden: Vitamintablette oder frisches Obst. Jodtablette oder eine natürliche Quelle. Jod leistet einen Beitrag zum/ zur normalen 4 Energiestoffwechsel 4 Schilddrüsenfunktion 4 Nervensystem-Funktion 4 kognitiven Funktion 4 Haut-Erhaltung (vitales Aussehen) Wir empfehlen: Täglich eine Flasche JODNATUR.
Quellen
www.jod-natur.de
GUT ESSEN
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dem H t b e i h c
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[+] Es gibt wohl nur wenige Produkte, die man seit der Entstehung der Naturkostfachgeschäfte in den 1970er Jahren bis heute vermutlich in jedem Bio-Laden findet: Fruchtriegel gehören zweifellos dazu. Die handlichen Bio-Klassiker aus Nüssen, Früchten und Flocken passen in jede Jackentasche; ein Riegel zur rechten Zeit macht so manchen Besuch bei Schnellbäckern, Pommesbuden usw. überflüssig. Zu den ersten, die diesen
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Ferm Fit mit
[+] Das klassische Veredelungsverfahren der Fermentation macht Nährstoffe in Lebensmitteln besser verfügbar. livQ nutzt das Prinzip für die Bio-Essenz, eine hochkonzentrierte Nahrungsergänzung:
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en Rie ger ein Klassiker
naturköstlichen Klassiker in bester Qualität herstellten und das bis heute tun, gehört der norddeutsche Bio-Pionier Lubs, der in diesem Jahr seinen 35-jährigen Firmengeburtstag feiert. Stellvertretend für die beeindruckende Riegelvielfalt des Lübecker Herstellers sehen sie hier die Kokos-Variante: Außer Kokosnuss kommen noch Datteln, Haferflocken und ein Hauch Zitrone hinein – Genuss pur. w lubs.de
t das eudo is
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Plus vegan
31 ausgewählte pflanzliche Bio-Rohstoffe werden mit den Milchsäurebakterien der eigens entwickelten livQ Kultur fermentiert. Das Resultat liefert dem Organismus konzentrierte Nährstoffe im ganzheitlichen Verbund, darunter sogar natürliches Vitamin B12. Bemerkenswert: Zu keinem Zeitpunkt findet eine Erhitzung statt, das Resultat ist echte, vegane Rohkostqualität. Eine willkommene Ergänzung für alle, die besonderen Ernährungsformen folgen oder einfach sicher sein wollen, rundum gut versorgt zu sein. Übrigens: Wer schon einmal fermentierte Nahrungsergänzung probiert hat, wird hier angenehm überrascht. Die hochkonzentrierte livQ Bio-Essenz schmeckt angenehm ›gesund‹: Intensiv mit kräftiger Säure, gleichzeitig leise prickelnd und sehr natürlich.
[+] Wer lieber zum Pflanzendrink als zur Milch greift, freut sich über Vielfalt im Milchalternativenregal. Wie wärs zum Beispiel mal mit Buchweizen-Drink? Dazu vorweg etwas Botanik: Der Buchweizen trägt zwar den ›Weizen‹ im Namen, ist aber keiner: Er ist ein so genanntes Pseudo-Getreide. Während die Vorsilbe ›Pseudo‹ in den meisten Fällen nichts Gutes ahnen lässt, ist die Pseudo-Getreideartigkeit, also das NichtGetreide-Sein, des Buchweizens hier eindeutig ein Plus: Buchweizen ist glutenfrei und reich an pflanzlichen Proteinen und Nährstoffen. In der glutenfreien Küche übernimmt er deshalb oft und gerne die Vertreterrolle für Weizen und Co. Der Natumi Buchweizendrink, mit Buchweizen von deutschen Bio-Bauern, ist selbstverständlich ebenfalls glutenfrei und vegan, dabei cremig und voll im Geschmack. Er harmoniert bestens mit Süßem wie Herzhaftem und ist so idealer Rundum-Partner in der veganen Küche.
w livQ.de
w natumi.com
Bioboom
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Coole
Lollies
GUT ESSEN aromatisch
genussvoll
arik takulin
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Kalam
[+] Die Kalamata-Olive ist ein Klassiker der mediterranen Küche. Ihren Namen verdankt die dunkle Frucht mit dem saftig-festen, milden Fleisch der Stadt Kalamata auf dem Peloponnes; die angrenzende Region der Mani gilt seit alters her als ideal für den Anbau. Die Bio-Marke Mani steht für Bio-Olivenspezialitäten von dort, die unter kulinarischen und Nachhaltigkeits-Gesichtspunkten gleichermaßen überzeugen. Die KalamataOliven ›al naturale‹ werden im Familienunternehmen von Kleinbauern schonend geerntet, anschließend in extra nativem Olivenöl und Oregano mariniert und vakuumverpackt. Die violetten, aromatischen Oliven sind nicht nur vegan, sie haben sogar Rohkostqualität. Was uns ebenfalls schmeckt: Familie Bläuel engagiert sich seit den 1970er Jahren für den ökologischen Olivenanbau in der Region – faire Erzeugerpreise inklusive. w mani.bio
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Neu
[+] Malzig, salzig und süß – das ist die neue Schokotafel ›Caramel Inka Salz – mit Kokosblütenzucker‹. Mit der Kreation greifen die Bio-Schokomacher von Vivani den angesagten Trend zu süß-salzigen Geschmackskombinationen auf. Im konkreten Fall heißt das: Feine Vollmilch-Schokolade mit einem Kakaogehalt von 44 Prozent, dazu mit knusprige Karamellsplitter und Inka-Sonnensalz. Gesüßt wird mit Kokosblütenzucker, der eine charaktervolle, malzige Note verleiht. Beim Kakao setzt Vivani auf ›Santo Domingo‹-Kakao, der sowohl bio- als auch UTZ-zertifiziert ist. Auch bei der Verpackung wird‘s jetzt noch ökologischer: Die als Innenverpackung verwendete Folie aus Holzfasern lässt sich im heimischen Kompost entsorgen, der Umkarton ist FSC-zertifiziert und mit mineralölfreien Druckfarben bedruckt. Und: Das Ganze wird komplett klimaneutral produziert – also, eine rundum nachhaltige Tafelfreude. w vivani-schokolade.de
[+] Thunfisch ist lecker, zugegeben. Aber unser Riesenappetit auf die Meerestiere und die daraus resultierenden rücksichtslosen Fangmethoden haben dazu geführt, dass die Bestände massiv bedroht sind. Deshalb greifen nicht nur Veganer sondern auch bewusste flexitarische Genießer gerne zu der rein pflanzlichen Thunfisch-Alternative von Lord of Tofu. n e s s Bio-Soja, fermentiert mit dem Trendgetränk Koma nd l u n u bucha sorgt für die Basis mit überzeugender KonsisTh innotenz. Den überraschend echten Geschmack verdankt vativ der Veggie-Thun der raffinierten Abstimmung mit Tamari, Meersalz und Meeresalgen. Der Pflanzenfisch doubelt überall da, wo sein tierischer Kollege zum Einsatz käme: Auf der Pizza, in der Nudelsoße und natürlich in veganen Varianten des klassischen Thunfischsalats. w lord-of-tofu.de
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GUT ESSEN
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DE-ÖKO-013 EU-/Nicht-EU-Landwirtschaft
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KAFFEE IST HIERZULANDE DAS BELIEBTESTE GETRÄNK, NOCH VOR MINERALWASSER UND BIER.
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DOCH WAS MACHT GUTE BOHNEN AUS, WARUM IST BIO-KAFFEE BESSER ALS HERKÖMMLICHER UND WIE VIEL IST GESUND?
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›Der gute alte Filterkaffee (kehrt) zurück ins Herz der Deutschen Kaffeegenießer.‹
Haben zu Staa Sie Fragen tl. Fa 0800 - 1 chingen? 00 81 56 (gebüh renfr ei)
Diese Botschaft war vergangenes Jahr nicht nur im Roast Market Magazin, einem Kaffeeblog, sowie verschiedenen Bohnenjournalen zu lesen. Der Trend war schon in Kaffeebars und manch heimischer (Kaffee)-Küche sichtbar. Neben Espresso, Cappuccino, Latte Macchiato, French Press (Siebstempelkanne) und Café Crema wird also gerne wieder der gute alte Filterkaffee genossen. Gemeint ist damit aber nicht etwa das abgestandene Gebräu aus der Kaffeemaschine, sondern die gute alte, von Hand gebrühte Tasse Kaffee. ›Pour over Coffee‹ wird das gerne mal als heißer Trend aus den USA propagiert. Interessant. Denn schon Oma brühte den Kaffee in einem Porzellanfilter auf. Wenn daran etwas neu ist, dann vielleicht die ausgeklügelte Zubereitung: Gebrüht wird nämlich gerne unter exakter Beachtung von Kaffee (frisch gemahlen), Pulvermenge (60 Gramm Pulver je Liter Wasser), Brühgeschwindigkeit (langsames Aufgießen von Hand in spiralförmigen Bewegungen) und der Filtertütenqualität (möglichst dünn, vorgespült). Das Ergebnis ist, sofern alles klappt, eine toll schmeckende Tasse Kaffee.
Natürlich wirksam bei Sodbrennen. Mit dem natürlich hohen HydrogencarbonatGehalt von 1.846 mg/l neutralisiert Staatl. Fachingen STILL überschüssige Säure im Magen und unterstützt so die Säure-BasenBalance. Angenehm im Geschmack leistet es damit einen wertvollen Beitrag zu einem gesunden, unbeschwerten Leben.
KLASSIKER UND TRENDGETRÄNK __ Auch wenn natürlich nicht jede ›Tass’ Kaff‹ so gebrüht wird: Fast 66 Prozent der Deutschen trinken regelmäßig Filterkaffee, 27 Prozent lassen sich einen Café Crema schmecken, sieben Prozent schenken sich ihren Kaffee aus einer Siebstempelkanne (French Press) ein, ermittelte Marktforscher Statista. Zum Tässchen Espresso hingegen greift nur jeder Fünfte. Jedenfalls kommt da so einiges zusammen: 162 Liter Kaffee lassen wir uns pro Nase im Jahr durchschnittlich schmecken, 17 Liter mehr als noch vor zehn Jahren. Zugenommen hat der Konsum wohl
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Anwendungsgebiete: Staatl. Fachingen STILL regt die Funktion von Magen und Darm an, fördert die Verdauung und hilft bei Sodbrennen. Es fördert die Harnausscheidung bei Harnwegserkrankungen, beugt Harnsäure- und Calciumoxalatsteinen vor und unterstützt die Behandlung chronischer Harnwegsinfektionen. Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie das Etikett und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker. Stand der Information: 01/2013. Fachingen Heil- und Mineralbrunnen GmbH Brunnenstraße 11 · 65626 Fachingen · www.fachingen.de
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vor allem wegen der Vielfalt an Zubereinur in Höhenlagen von 600 bis 2000 Metungen und Spezialitäten. Neben klassitern. Darum werden sie oft als ›Hochschem Kaffee, Cappuccino, Espresso und landkaffee‹ bezeichnet. Robusta hinge›Latte‹ gibt es nun auch Kaffeegen liefert, was der Name Mehr als Cocktails mit Rum, ›Cold Brew‹, verspricht: Die Bohnen 60 Kaffeebohnensorten also kalt gebrühten Kaffee mit sind unempfindlicher gegibt es weltweit, Sahne und ›Bullet Proof Coffee‹, gen Wetter und Schäddoch nur zwei davon linge, wachsen schneleinen etwas gewöhnungsbedürfspielen am Weltmarkt tigen Mix aus Kaffee mit Butter ler, liefern mehr Ertrag eine echte Rolle: und/oder Kokosöl. Auch sprieals Arabica und gedeiArabica und Robusta. ßen vielerorts wieder kleine Röshen auch in niedrigeren tereien aus dem Boden, die herLagen. Robusta ist eher vorragende Kaffees herstellen und dazu kräftig-rassig und bietet mehr Körper und Fülle als Arabica. verführen, sich öfter mal ein Extratässchen zu gönnen.
ZWEI SORTEN BEHERRSCHEN DEN WELTMARKT
DIE MISCHUNG MACHT‘S
__ Die Bohnen für unseren Kaffeegenuss kommen vor allem aus Brasilien, Vietnam, Honduras, Peru, Kolumbien und Äthiopien. Mehr als 60 Kaffeebohnensorten gibt es weltweit, doch nur zwei davon spielen am Weltmarkt eine echte Rolle: Arabica und Robusta. Die eher milden, weich-fruchtigen Arabicabohnen mit harmonischer Säure haben einen Anteil von zirka 70 Prozent an der weltweiten Kaffee-Erzeugung. Sie gelten als der hochwertigere Kaffee, denn der Anbau erfordert viel Pflege, die Pflanzen benötigen ein konstantes Klima und gedeihen
__ Jedes Land, jede Region, ja sogar jede Plantage prägt den Geschmack der Kaffeebohnen dank Klima und Böden. Indien steht für vollmundige, würzige Kaffees, Äthiopien für fruchtige Wachmacher und Südamerika für süß-nussige Kaffees mit schokoladiger Note. Was beim Wein das Cuvée ist, ist beim Kaffee der ›Blend‹, die harmonische Mischung aus verschiedenen Bohnen. Sie erst sorgt für einen gelungenen Kaffee, ist deshalb enorm wichtig und bleibt oft Geheimnis des jeweiligen Anbieters. Im Bio-Fachgeschäft findet man meist eine große Auswahl an Arabica-Kaffees. Arabica ist milder als Robusta und liefert auch etwas weniger Koffein. Darüber hinaus
Bioboom
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werden auch reine Sorten- und Lagenkaffees angeboten. Bei ihnen kommen nur Bohnen ganz bestimmter (Höhen-) Lagen oder von bestimmten Plantagen in die Tüte. So sorgen sie für charaktervolle Geschmackserlebnisse.
AM ANFANG DER GUTEN TASSE KAFFEE STEHT DIE BOHNE… oder vielmehr die Kaffeekirsche. Für Bio-Kaffees wird sie immer ohne synthetische Dünge- und Pflanzenschutzmittel angebaut. Die Kaffeesträucher gedeihen oft in Mischkulturen im Schatten von Bananen- und Zitronenbäumen, Monokulturen sind tabu. Durch den Verzicht auf Chemikalien wachsen die Kirschen zwar langsamer, aber so kann sich ihr Aroma optimal entfalten. Handarbeit ist wichtig auf der Bio-Kaffee-Plantage. Denn: vollreife Kaffeekirschen sind für Schädlinge ein gefundenes Fressen, sie müssen also sofort geerntet werden. Anders als beim maschinellen Ernten gelangen bei der Lese von Hand so auch
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w INSPIRIERT VON DER LIEBE
BESTE BOHNEN
keine unreifen Früchte in die Körbe, sie würden den Kaffee sauer und grasig machen. Bio-Kaffees kommen oft von Kleinbauern-Kooperativen, die Bio und Fair arbeiten. Ob Fairtrade-Label (›Transfair‹), Hand-in-Hand-Siegel von Rapunzel oder Fair-Plus-Logo der Gepa: Gemeinsam haben sie alle, dass die Bauern einen festen Preis für die Kaffeeernte erhalten, die Zusammenarbeit auf langfristige Handelsbeziehungen ausgerichtet ist und immer eine festgelegte Menge an Kaffee abgenommen wird. Die Ernte wird auch meist vorfinanziert, das bietet Sicherheit für Anbieter und Anbauer. Darüber hinaus erhalten die Bauern Schulungen und Beratung in Sachen Bio-Landwirtschaft, für die medizinische Versorgung der Familien und Schulbildung der Kinder ist gesorgt.
DAS A UND O: DIE SLOW-RÖSTUNG __ Kaffeebohnen für den Bio-Fachhandel werden fast ausschließlich in traditioneller Langzeitröstung veredelt. Dafür kommen die Bohnen in einen Trommelröster, ein von außen und innen beheiztes Gerät. Die Bohnen wirbeln darin herum und rösten somit gleichmäßig. Der Vorgang beträgt bei bis zu 220 Grad zwischen 15 und 20 Minuten. So entstehen gut verträgliche, harmonische Kaffees. Konventionelle
Bohnen für Massenkaffees werden hingegen oft in nur 90 Sekunden bei über 300 Grad Celsius geröstet. Dabei verbrennt ein Teil der Bohnen von außen während sie von innen noch nicht ausgeröstet sind. Das ergibt brenzlig schmeckende Kaffees. Zudem sind die Bohnen sehr säurereich. Denn die in den Bohnen von Natur aus enthaltene Chlorogensäure wird erst mit zunehmender Röstdauer abgebaut. Ein guter (Bio-)Kaffee strapaziert also keineswegs den Magen. Und überhaupt: Zwar galt Kaffee lange als ungesund, es mehren sich jedoch die Indizien, dass er durchaus zuträglich ist. Zwar fördert übermäßiges Kaffeetrinken aufgrund des enthaltenen Koffeins Unruhe, erzeugt Herzrasen, führt zur Übersäuerung des Körpers und lässt den Blutdruck (leicht) ansteigen. Jedoch ergab kürzlich eine Auswertung von mehr als 200 KaffeeStudien, dass Kaffeetrinken vor diversen Erkrankungen schützen könnte. Die europäische Lebensmittelagentur EFSA hält bis zu 200 Milligramm Koffein je Mahlzeit oder 400 Milligramm am Tag für akzeptabel. Das entspricht etwa vier Tassen Kaffee täglich. Kaffeeabstinenz muss sich also niemand auferlegen. Aber ein guter Bio-Kaffee sollte in die Tasse – für viel Geschmack und wenig Säure und ein gutes Gefühl für alle Beteiligten entlang der Wertschöpfungskette. r Annette Sabersky bio-food-tester.de
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[+] Sheabutter ist ein Klassiker der Naturpflege und steckt in vielen Tuben und Tiegeln. Mittlerweile hat sich herumgesprochen, dass Sheabutter (auch Karitébutter genannt) auch pur ein prima Produkt und echter Alleskönner ist – vom Babypopo bis zum Tattoo, von der langen Mähne bis zur sonnengeröteten Nase pflegt sie einfach alles. Das junge Unternehmen balmyou hat sich der Mission verschrieben, die Sheabutter als zusatzfreies Naturprodukt in möglichst viele deutsche Badezimmer zu bringen. Aber nicht irgendeine Sheabutter: Bei Balmyou setzt man auf die Shea Nilotica, eine Sorte, die im Osten Afrikas, unter anderem in Uganda gedeiht. Sie zeichnet sich durch einen hohen Anteil an Omega-Fettsäuren, Vitamin E und Betacarotin aus, hat eine schöne, cremige Textur und riecht von Natur aus gut, nämlich mild-nussig. Damit diese ganzen feinen Eigenschaften erhalten werden, werden die Shea Nilotica-Nüsse natürlich kaltgepresst und die Butter nicht raffiniert. Die Balmyou Sheabutter wird in Uganda aus Nüssen aus Wildsammlung hergestellt. Balm you engagiert sich für faire und soziale Arbeitsbedingungen und fördert in Zusammenarbeit mit NGOs Projekte vor Ort.
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[+] Haarewaschen mit Seife – das war vor 100 Jahren alternativlos, vor 20 Jahren belächelt und ist heute wieder richtig angesagt. Und das nicht nur, weil sich so jede Menge Plastikmüll sparen lässt. Weil kein Wasser drin ist, ist so ein Shampoostück auch ausgesprochen sparsam und ergiebig in der Anwendung. Bei diesem ›festen Shampoo‹ mit Ingwer, Rosmarin und Limettenöl der jungen veganen Marke Levia handelt es
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Mitmachen und Gewinnen Bioboom verlost fünf Mal die DVD ›Code of Survival‹. Schicken Sie bis zum 30. April 2018 eine E-Mail, eine Postkarte oder ein Fax an: Redaktion Bioboom, Stichwort: ›Survival‹, Vordere Schöneworth 17a, 30167 Hannover, Fax 0511.16 15 925, gewinnen@bioboom.de Der Rechtsweg ist ausgeschlossen, Umtausch oder Barauszahlung der Gewinne nicht möglich. Ebenfalls ausgeschlossen ist die Teilnahme über Dritte, die die Teilnahme an Gewinnspielen gewerblich vermitteln.
Exotisches für die Pfanne
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DVDTipp
[+] Vergiftete Böden, resistente Superunkräuter und verseuchtes Getreide: Das Resultat des Anbaus gentechnisch manipulierter Pflanzen, bei dem weltweit Millionen Tonnen des umstrittenen Unkrautvernichters Glyphosat zum Einsatz kommen. Drei Projekte zeigen, wie es anders geht: Die Bio-Tee-Plantage Ambootia am indischen Himalaya, die Sekem-Farm in der ägyptischen Wüste und Bio-Bauer Franz Aunkofer in Bayern. In einer eindrücklichen Montage konfrontiert Dokumentarfilmer Bertram Verhaag die Auswirkungen des giftgestützten Anbaus mit den Effekten ökologischer Landwirtschaft. Und auch in seinem zehnten Film über Gentechnik präsentiert der engagierte Filmemacher ein überzeugendes und klares Fazit: Der ›Code of Survival‹ kann nur in der ökologischen Landwirtschaft liegen.
Lass dich kulinarisch inspirieren und probiere unsere exotischen Pfannengerichte von bio inside. Ob marokkanische KichererbsenTajin, karibische Reispfanne oder indisches Linsencurry: Mit den besonderen Gewürzmischungen und ihren ausgewählten Zutaten, entführen sie dich in geheimnisvolle Geschmackswelten.
Code of Survival, Dokumentarfilm von Bertram Verhaag, Denkmal Film 2016, Laufzeit 98 Minuten, inklusive zirka 47 Minuten Bonusmaterial, FSK: ab 0 Jahren
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Bio-Tiefkühlkost • www.bio-inside.de
n N AT U R KO S M E T I K- U P DAT E SHAMPOO
Das Haar befreien … H
aar und Kopfhaut werden dreckig wie Gesicht und Hände – und genauso wollen sie regelmäßig von Schmutz, Schweiß und Hautfett befreit werden. Aber während sich die Haut binnen ein paar Wochen komplett erneuert, bleiben Haare jahrelang auf dem Kopf: Werden sie schlecht behandelt, nehmen sie das sichtbar übel. Auch für die Umwelt ist das Alltagsthema relevant: 15,91 Millionen Menschen in Deutschland benutzten 2017 täglich ein Shampoo, wie das Portal statista.de berichtet: Da kommt einiges zusammen. Grund genug, beim Einkauf auf Naturkosmetik zu setzen. Denn reizende Tenside, allergisierende Duftstoffe, beschwerende Silikone und umstrittene Konservierungsstoffe sind in konventionellen Shampoos eher die Regel als die Ausnahme. Sie landen nicht nur auf Haar und Kopfhaut, sondern auch im Abwasser.
… die Umwelt schonen Bioboom
KOSMETIK
Streng geregelt __ Shampoos aus dem NaturkosmetikRegal bieten eine echte Alternative: Die waschaktiven Zutaten werden auf Basis pflanzlicher Rohstoffe, im Idealfall aus Bio-Anbau, hergestellt. Für Glanz und Pflege sorgen pflanzliche Öle – edle Exoten wie Granatapfel-, Karanja- oder Arganöl sind dabei derzeit besonders angesagt. Hinzu kommt die gesamte Vielfalt der Pflanzenauszüge und natürlicher Wirkstoffe von hier und aus aller Welt. Auch naturkosmetische Shampoos nutzen Zusatzstoffe. Sie sorgen zum Beispiel für gute Verteilbarkeit im Haar oder machen es besser kämmbar. Der wesentliche Unterschied zu konventionellen Shampoos ist, dass in zertifizierter Naturkosmetik nur ganz bestimmte Ausgangsstoffe in ganz bestimmten Prozessen verarbeitet werden dürfen. So sorgt Betain aus der Zuckerrübe für ›Griffigkeit‹ nach dem Waschen, Inulin (eine Mischung von Mehrfachzuckern) verbessert die Kämmbarkeit und hinter dem zugegeben ›chemisch‹ klingenden INCIWirkstoff ›PCA Glyceryl Oleate‹ verbirgt sich eine Kombination natürlicher Amino- und Fettsäuren, die dem natürlichen Feuchthaltefaktor der Haut ähnlich ist.
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n N AT U R KO S M E T I K- U P DAT E SHAMPOO
Geht doch __ Shampoos aus dem Bio-Laden galten lange als, nun ja … schwierig. Zu wenig Schaum, komischer Geruch, Sie wissen schon. Stimmt schon lange nicht mehr: Moderne Naturkosmetische Shampoos haben im Turbogang aufgeholt und können ihren konventionellen Kollegen in Sachen Leistungsfähigkeit durchaus das Wasser reichen.
Waschen vor Pflegen __ Welche Wirkstoffe in welcher Kombination und vor allem wie viel pflanzliche Öle und Pflegestoffe in einem Shampoo enthalten sind, das stimmen die Naturkosmetik-Entwickler darauf ab, ob ein Shampoo für normales, für leicht fettendes oder für trockenes, strapaziertes Haar gedacht ist. Allerdings: So eine Haarwäsche geht fix, da bleiben die besten Wirkstoffe nicht lange auf dem Haar. Das ist auch okay, denn es geht darum, das Haar erst mal zu befreien – deshalb ist das Shampoo immer nur der Basis-Baustein, den es durch Spülung, Haarkur und Co. zu ergänzen gilt.
Shampoo-Alternativen __ Leider ist auch das Shampoo aus dem Bio-Laden in Plastik verpackt, wenn auch in bestmöglich recycelbares (Hand aufs Herz: Würden Sie sich eine Glasflasche auf den Badewannenrand stellen?) Der Trend zu weniger Verpackung hat dazu geführt, dass traditionelle Haarwasch-Alternativen wiederentdeckt werden, zum Beispiel die gute alte Seife: Neben Haarseifen, die explizit als solche ausgelobt sind, lohnt sich auch ein Versuch mit Aleppo- oder anderen guten Bio-Seifen. Auch marokkanische Lavaerde, eine 100 Prozent reine, zusatzstofffreie Tonerde, eignet sich, als Brei angerührt, bestens zum Haarewaschen. Und dann wäre da natürlich noch der neueste Trend: ›No Poo‹, also ›Kein Shampoo‹. Je nach Radikalität der Ausführenden werden die Haare dabei nur mit klarem Wasser, mit Hausmitteln wie Apfelessig oder Roggenmehl oder nur durch Bürsten gereinigt. Da die Methode eine wochen- oder monatelange, von Probanden häufig auch als ›Ekelphase‹ bezeichnete Umstellungsphase beinhaltet, schätzen wir die Massentauglichkeit als gering ein und greifen lieber weiter zu naturkosmetischen Lösungen.
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Frühlingsputz ist eine „Liebeserklärung an die Gegenwart“. Mit Sonett-Produkten putzen Sie in Einklang mit der Natur: Sonett-Produkte sind frei von petrochemischen Tensiden, Enzymen und Bleichaktivatoren. Sie enthalten keine synthetischen Duft-, Farb- und Konservierungsstoffe. Alle Öle für unsere Seifen und alle ätherischen Öle stammen aus kontrolliert biologischem oder biologisch-dynamischem Anbau. Sonett-Produkte werden ohne Gentechnik, Mikroplastik oder Nanotechnologie sowie ohne Tierversuche hergestellt. Sonett-Produkte sind 100 % biologisch abbaubar. | www.sonett.eu Sonett – so gut.
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Bioboom
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IMPRESSUM
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Bioboom Heft 78 Frühling 2018 bioboom.de HERAUSGEBER
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Jeanine Tovar (V.I.S.D.P.) + Detlef Harting REDAKTIONSANSCHRIFT
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Vordere Schöneworth 17a · 30167 Hannover MITARBEIT
Vera Fischer, Leo Frühschütz, Jörg Oberwittler, Annette Sabersky VERTRIEB/LOGISTIK/ANZEIGEN
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Körnerfressers Liebling GEWINNEN Kochbuch ›30 MINUTEN GEMÜSEKÜCHE‹ Kochbuch ›MÜSLIRIEGEL & FRUCHTSCHNITTEN‹
GESTALTUNG+BILDREDAKTION Torsten Jäckel ERSCHEINUNGSWEISE
Bioboom erscheint 4 x jährlich AUFLAGE 195.000 BEZUG Bioboom gibt’s gratis in Bio-Läden,
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Ayluna Naturkosmetik GmbH, bio inside/DemeterFelderzeugnisse GmbH, defu/Demeter-Felderzeugnisse GmbH, dennree GmbH, Fredos coole Lollies/ Petersilchen GmbH, Morgenland/EgeSun GmbH, Fachingen Heil- und Mineralbrunnen GmbH, Heuschrecke Naturkost GmbH, Hornberger Lebensquell GmbH, Lord of Tofu/Dörte & Freddy Ulrich GbR, Mani/Bläuel Greek Organic Products Frintrix Mplaoyel & Sia EPE, Ölmühle Solling GmbH, Sonett GmbH, St. Leonhards-Vertriebs GmbH & Co. KG, Voelkel GmbH. BEILAGE (TEILAUFLAGE)
Waschbär Umweltversand/Triaz GmbH
DIE NÄCHSTE BIOBO OM ERSCHEINT AM 16.05.2018
DAS BIO-PROJEKT
EIN BIO-PROJEKT, SECHS FRAGEN In unserer neuen Reihe stellen wir vor, was Bio so alles auf die Beine stellt, um die Welt ein bisschen besser zu machen. Den Auftakt macht MorgenLand: Die angesagte Marke für leckere Trockenfrüchte und Nüsse aus aller Welt engagiert sich im westafrikanischen Mali. MorgenLand-Projektleiter Kees Maris erzählt, warum.
Mango i l a M s u a
WAS GENAU MACHT MORGENLAND IN MALI?
Kees Maris [KM] Zum MorgenLand BioProjekt gehören derzeit 155 Bauern, die wir unter Vertrag haben, die bio-zertifiziert wurden und ein Partner, der derzeit vor Ort eine Trocknungsanlage für Früchte nach europäischem Standard aufbaut. Ziel ist es, getrocknete Mangos in exquisiter Qualität für den europäischen Markt zu erzeugen.
rungsschritte von der Zahlung der Farmer, über den Verarbeiter bis hin zur Ankunft der Rohware in Deutschland und der Qualitätssicherung sind schwierig. Alles andere ist unser Tagesgeschäft.
WARUM AUSGERECHNET MALI? [KM] In Mali finden sich hervorragende Anbaubedingungen für sehr aromatische und zur Trocknung geeignete Mangos der Sorten Brooks, Leepens und Amelie. Da hier so gut wie keine Infrastruktur vorhanden ist, ist eine Wertschöpfung für die Bauern sehr schwierig. Durch das professionelle Trocknen der Mangos erhalten sie die Möglichkeit, ein nachhaltiges Einkommen zu erzielen.
KANN MAN IN EINEM POLITISCH INSTABILEN UND DURCHAUS GEFÄHRLICHEN LAND WIE MALI ETWAS BEWIRKEN?
WAREN SIE MAL VOR ORT? DIE REISEHINWEISE DES AUSWÄRTIGEN AMTS ZU MALI SIND ELLENLANG … [KM] Ich war sehr oft vor Ort, da beim Aufbau des Qualitätsmanagements für ein MorgenLand Bio-Projekt die Menschen sehr intensiv begleitet werden müssen, ehe das Ganze sich selbstständig trägt. Bei der Landung in Abidjan erhält man ein Handy mit Anweisungen, wie man sich zu verhalten hat, wo aktuelle Probleme auftreten. Über dieses Handy muss man sich ständig auf dem Laufenden halten.
WELCHE PERSPEKTIVE SEHEN SIE FÜR EINE NACHHALTIGE ENTWICKLUNG IN MALI? [KM] Wenn wir es schaffen, regelmäßig eine exquisite Qualität zu erzeugen, sehe ich für die Vermarktung keine Probleme. Bio-Produkte sind im Trend und wenn ein Produkt so gut schmeckt …
[KM] Man kann sehr viel bewirken, wenn man vor Ort nachhaltige Strukturen schafft, um Produkte anzubauen, zu verarbeiten und zu versenden und vor allem deren Vermarktung sicherzustellen.
IST DIE PROJEKTARBEIT SCHWIERIGER ALS ANDERSWO? [KM] Ja, weil besonders die Finanzierung fast unmöglich ist. Die einzelnen Finanzie-
STICHWORT MALI In dem westafrikanischen Land finden seit 2012 ständig Auseinandersetzung zwischen unterschiedlichen Gruppen statt.Anschlägesin Anschläge sind an der Tagesordnung. Innerhalb des Landes sind viele Menschen auf der Flucht, über die Hälfte der Bevölkerung lebt unterhalbder Armutsg der Armutsgrenze. Bioboom
KOLUMNE
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