BIOMIN Journal - Ausgabe 20

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BIOMIN

Ausgabe 20 im November 2019

f端r den interessierten Landwirt

Betriebserfolg durch Eutergesundheit sichern Antibiotikaeinsatz weiter reduzieren

Vom Winter nicht 端berraschen lassen

Der Einsatz von Antibiotika (AB) in der Nutztierhaltung soll weiter gesenkt werden. Ernst zu nehmen ist die Problematik resistenter Keime.

Das letzte Quartal des Jahres bringt k端hle Temperaturen, Feuchtigkeit und weniger Tageslicht. Unterst端tzen Sie Ihre Tiere bei der Anpassung!

Foto: SimplyCreativePhotography

Foto: kat-co

JOURNAL

Das Magazin


Inhalt Name l Position

Eutergesundheit

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Foto: Grafissimo

Hohe Zellzahlgehalte in der Milch sind vielen Landwirten ein Begriff. Oft ist es aber sehr schwierig, die auslösenden Faktoren zu erkennen und rechtzeitig Maßnahmen zu treffen. Was ist für hohe Leistungen und gleichzeitig gesunde Euter wichtig? Wie kann von Seiten der Fütterung auf die Eutergesundheit Einfluss genommen werden? Welche Hygiene-, Vorbeuge- und Managementmaßnahmen können getroffen werden? In diesem Artikel finden Sie alle Antworten und gewinnen einen Einblick in das Thema Eutergesundheit!

Herausgeber: BIOMIN Deutschland GmbH Röntgenstraße 27–29, 73431 Aalen Tel: +49 7361 9246 0 Fax: +49 7361 9246 46 e-mail: office.aalen@biomin.net Redaktion: Sandra Schmidt Grafik: GraphX, ERBER AG Druck: WAHL-Druck GmbH, Aalen ©Copyright 2019, BIOMIN Deutschland GmbH Alle Rechte vorbehalten. Mit Ausnahme der im Copyright, Designs and Patents Act von 1988 genannten Regelungen darf kein Teil dieser Veröffentlichung ohne schriftliche Genehmigung des Inhabers des Urheberrechts in irgendeiner materiellen Form für kommerzielle Zwecke vervielfältigt oder kopiert werden. Alle hierin enthaltenen Fotos sind Eigentum der BIOMIN Deutschland GmbH oder werden unter einer Lizenz verwendet. BIOMIN is part of ERBER Group

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Foto: Fotolia

Eine digitale Kopie und weitere Informationen finden Sie unter: http://magazine.biomin.net Wenn Sie an Nachdrucken des Magazins interessiert sind wenden Sie sich bitte an office.aalen@biomin.net

Foto: Fotolia/John Clines

Das BIOMIN Journal ist eine viermonatige Veröffentlichung der BIOMIN Deutschland GmbH, die kostenfrei an unsere Kunden und Partner verteilt wird.

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Eischalen und das Thema mit der Stabilität

Wie die Trockenheit der Tierproduktion schadet

Verschiedene Möglichkeiten der Gärrestaufbereitung

Die Schalenstabilität ist das wichtigste äußere Qualitätsmerkmal in der Eiproduktion. Sie trägt maßgeblich zum wirtschaftlichen Erfolg bei. Wir haben die Lösung.

Folge der Trockenheit sind Minder­ ernten, Ernteausfälle, sowie die Schwächung der Pflanzen. Daraus folgen Risiken für Tierproduktion.

Die Aufbereitung des Gärrestes gilt oft als vielversprechende Möglichkeit die Problematik der Nährstoff­ entfrachtung zu entschärfen.

Editorial................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................... 3 Rind I Eutergesundheit – Voraussetzung für die Wirtschaftlichkeit des Milchviehbetriebes! .................................................................................................. 4-7 Schwein I Antibiotika-reduzierte Fütterung ................................................................................................................................................................................................................................. 8-9 Rind I Vom Winter nicht überraschen lassen.................................................................................................................................................................................................................................... 10 Schwein I Warme Tage, kalte Nächte – eine Herausforderung für das Immunsystem ......................................................................................................................... 11 Geflügel I Eischalen und das Thema mit der Stabilität ................................................................................................................................................................................................. 12-13 Ernteperiode 2019 I Wie die Trockenheit der Tierproduktion schadet.............................................................................................................................................................. 14-15 Biogas I Verschiedene Möglichkeiten der Gärrestaufbereitung ......................................................................................................................................................................... 16-17 Messe, Veranstaltungen und Internes ........................................................................................................................................................................................................................................ 18-19

BIOMIN Journal


Editorial Sehr geehrte Leserinnen und Leser, Auch im letzten Quartal des Jahres 2019 möchten wir Sie mit unseren Beiträgen unterstützen und Ihnen verwertbare und qualifizierte Informationen bereitstellen: Der Hauptartikel dieser Ausgabe beschäftigt sich mit dem Thema Eutergesundheit, als Voraussetzung für die Wirtschaftlichkeit eines Milchviehbetriebes. Was ist für hohe Leistungen und gleichzeitig gesunde Euter wichtig? Wie kann von Seiten der Fütterung auf die Eutergesundheit Einfluss genommen werden? Welche Hygiene-, Vorbeuge- und Managementmaßnahmen können getroffen werden? Antworten und Empfehlungen zu diesem Thema finden Sie auf den Seiten 4-7. In der Rubrik Schwein lesen Sie mehr zum Thema antibiotikareduzierte Fütterung und wie Sie Ihre Ferkel in den sensiblen Phasen des Lebens bestmöglich unterstützen. Damit Sie vom Winter nicht überrascht werden und ihre Tiere die stressigen Temperaturschwankungen gesund überstehen, finden Sie im Anschluss Empfehlungen zur Fütterung von Schwein und Rind. Auch in diesem Jahr hat die Trockenheit in weiten Teilen Deutschlands erneut Spuren hinterlassen. Welche Folgen das auf die Tierproduktion hat und einen Überblick der ersten Untersuchungsergebnisse des Getreideprojektes 2019 lesen Sie auf den Seiten 14 und 15. Im Fachbeitrag der Rubrik Geflügel geht es um die Schalenstabilität als das wichtigste äußere Qualitätsmerkmal in der Eiproduktion. Im Biogas-Bereich informiert Fachberaterin Katja Skolik über die verschiedenen Möglichkeiten der Gärrestaufbereitung. Nun wünsche ich Ihnen viel Spaß bei der Lektüre Ihres BIOMIN Journales! Mit freundlichen Grüßen,

Thomas Stottmeister

Ausgabe 20

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Rinder

DI Christian PUNZ I Product Manager

Mit einer bedarfsund leistungs­ gerechten Fütterung kann ein wesentlicher Beitrag für einen gesunden Stoffwechsel und damit für ein gesundes Euter geleistet werden.

Betriebserfolg durch Eutergesundheit sichern Hohe Zellzahlgehalte in der Milch sind vielen Landwirten ein Begriff. Oft ist es aber sehr schwierig, die auslösenden Faktoren zu erkennen und rechtzeitig Maßnahmen zu treffen. Was ist für hohe Leistungen und gleichzeitig gesunde Euter wichtig? Wie kann von Seiten der Fütterung auf die Eutergesundheit Einfluss genommen werden? Welche Hygiene-, Vorbeugeund Managementmaßnahmen können getroffen werden? In diesem Artikel finden Sie alle Antworten und gewinnen einen Einblick in das Thema Eutergesundheit! Einfluss der Fütterung auf die Eutergesundheit Fütterungsfehler vermeiden Viele Stoffwechselstörungen der Milchkuh werden durch die falsche Versorgung mit Nährstoffen (Energie, Protein, Faser) verursacht. Diese Fütte-

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rungsfehler schwächen die körpereigenen Abwehrkräfte und haben einen schlechten Immunstatus zur Folge. Mit einer bedarfs- und leistungsgerechten Fütterung kann ein wesentlicher Beitrag für einen gesunden Stoffwechsel und damit für ein gesundes Euter geleistet werden.

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Rinder

Eiweißüberversorgung Proteolytische (=eiweißabbauende) Pansenbakterien sind in der Lage, verschiedenste Proteinquellen zu Ammoniak abzubauen und danach zu hochwertigem Protein aufzubauen. Dazu wird aber ausreichend Energie benötigt. Herrscht nun ein Energiemangel bei gleichzeitigem Eiweißüberschuss, muss der überschüssige Ammoniak über die Leber zu Harnstoff entgiftet werden. Dieser wird im Normalfall auch über die Milch ausgeschieden und kann durch seine reizende Wirkung wiederum die Schleimhäute der Milchdrüsen schädigen. Harnstoffgehalte von über 25 mg / 100 ml Milch sind zu vermeiden. Folglich ist eine effiziente Proteinversorgung immer mit einem ausreichenden Energiegehalt in der Ration gekoppelt.

Foto: Jonathan D. Goforth

Abbildung 1: Hohe Stärkemengen, z.B. aus Mais, in der Ration erhöhen das Risiko einer Pansenacidose.

Als Folge eines zu geringen pH-Wertes sterben nützliche Pansenbakterien ab und setzen Endotoxine (Giftstoffe) sowie Histamine frei. Diese gelangen ins Blut und werden im Normalfall von der Leber entgiftet. Unter hoher Belastung kann die Leber allerdings nicht die volle Entgiftungsfunktion ausüben. Toxine verbreiten sich somit im ganzen Kreislauf der Milchkuh und gelangen auch in hochempfindliche Regionen wie Klauen, Fruchtbarkeitsapparat oder auch Euter. Dort können diese Metaboliten zur direkten Schädigung des Gewebes und somit einem Zellzahlanstieg führen.

Ketose In der Frühlaktation kann der Energiebedarf der Milchkuh praktisch nie vollkommen gedeckt werden, daher kommt es zu einem Abbau von Körperfett um das Defizit auszugleichen. Daraus entstehende Abbauprodukte, sogenannte Ketonkörper, werden über die Leber verstoffwechselt und verstopfen diese. Dadurch wird einerseits der Nährstoffumsatz in der Leber und dadurch auch die Futteraufnahme gesenkt. Andererseits hemmen diese Ketonkörper auch die natürliche Schutzbarriere im Euter und führen zu Zellschädigungen. Ausgabe 20

Stoffwechselerkrank­ ungen können einen direkten oder indirekten, negativen Einfluss auf die Eutergesundheit nehmen.

Hypokalzämie Für jede Muskelkontraktion im Körper wird Calcium benötigt. Kommt es nun rund um die Geburt zu einem Calcium-Mangel und dem Festliegen der Kuh, kann Abbildung 2: Calciummangel bei der Geburt für zum Festliegen der Kuh.

Foto: Maurice van der Velden

Pansenacidose Große Mengen an leicht fermentierbaren Kohlenhydraten mit einem gleichzeitigen Mangel an strukturwirksamer Rohfaser in der Ration führen zu einer Übersäuerung des Pansens. Einerseits ist der Stärkegehalt in der Gesamtration (<260 g/kg TS) bei hohen Mais- oder Kraftfutteranteilen relevant, andererseits die hohen Zuckergehalte in den diesjährigen Grassilagen (>100 g/kg TS).

auch der Zitzenschließmuskel nicht mehr ausreichend arbeiten. Mastitiserreger können ungehindert von unten in das Euter eindringen und Mastitis verursachen. Daher gilt es mit einer kationenarmen Trockensteherration (DCAB < 50 mEq/ kg TS) 3 Wochen vor der Abkalbung den Stoffwechsel der Kuh so anzusprechen, dass bei der Geburt ausreichend Calcium mobilisiert werden kann.

Mykotoxine Mykotoxine sind sekundäre Stoffwechselprodukte von verschiedenen Schimmelpilzarten und teilweise hochgiftig. In unseren Breiten spielen vor allem die Toxine Deoxynivalenol (DON) und Zearalenon (ZEN) eine große Rolle. Sie können zwar teilweise durch die Pansenbakterien entgiftet werden, bei hohen

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Rinder

Die Eutergesundheit in der Milchviehherde kann neben Managementmaßnahmen auch entscheidend von der Fütterung beeinflusst werden.

Abbildung 3: Kontaminierte Maissilage

aus. Fruchtbarkeitsprobleme, Klauenschäden und auch erhöhte Zellzahlen sind die Folge. Diese freien Radikale können durch Antioxidantien unschädlich gemacht werden. Natürliche Antioxidantien sind zum Beispiel Flavonoide, die in Traubenkernen sehr konzentriert vorkommen. Mit Biomin® AOC (Anti-Oxidativer- Complex) können Sie auf natürliche Weise die Abwehrkraft der Milchkuh stärken.

Vitamin E Auch Vitamin E zählt zu den Antioxidantien und ist das wichtigste, fettlösliche Antioxidans der Zelle. Es wirkt direkt in den Zellmembranen und schützt somit auch das Eutergewebe vor schadhaften Einflüssen. Mit Biomin® Vitamin E 500 haben Sie die richtige Lösung um eine gute Vitamin E-Versorgung der Tiere zu gewährleisten! Setzen Sie 50 g pro Kuh pro Tag um die Eutergesundheit zu unterstützen. Vor allem in der Trockenstehzeit, wo sich das Eutergewebe regeneriert, ist Biomin® Vitamin E 500 besonders wirksam. Neben Viamin E ist auch noch das Spurenelement Selen in der hochverfügbaren Form einer Selenhefe enthalten. Selen wird einerseits zur Bildung

Passageraten (hochverdauliche Rationen) gelangen diese Toxine jedoch direkt in den Stoffwechsel der Milchkuh. Dadurch wird einerseits das Immunsystem geschwächt, auf der anderen Seite ist eine schlechtere Futterverwertung und folglich eine niedrigere Futteraufnahme zu beobachten. Frisch laktierende Kühe, die nach der Abkalbung ohnehin ein starkes Immunsystem brauchen und außerdem neben hoher Milchleistung noch in die Brunst kommen sollen, sind in der Regel durch Toxinbelastungen am meisten betroffen.

Maßnahmen zur Stärkung der Abwehrkraft Der gezielte Einsatz von speziellen Wirksubstanzen hat einen direkten, positiven Einfluss auf die Abwehrkräfte der Milchkuh. Gesunde Tiere mit gutem Immunstatus können bestimmte Erreger viel besser bekämpfen und sind auch weniger anfällig gegen sonstige Krankheitserscheinungen.

Abbildung 5: Einfluss von Vitamin E auf das Auftreten von klinischer Mastitis bei Milchkühen und Färsen im geburtsnahen Zeitraum 30 Klinische Mastitis (% Euterviertel)

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Antioxidantien Stressreaktionen lösen eine verstärkte Bildung von freien Radikalen aus, welche zell- und gewebsschädigend sind. Sie wirken sich negativ auf die Gesundheit und damit die Leistungsbereitschaft der Milchkühe

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16,7

15 10 5 0

Abbildung 4: Natürliche Antioxidantien aus Traubenkernen unterstützen die Abwehrbereitschaft der Milchkuh.

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2,6 Vitamin E 100 mg/Tag

Vitamin E 1000 mg/Tag

Vitamin E 4000 mg/Tag

Quelle: Weiss et al. 1996

Foto: Muhla1

eines wichtigen Abwehrenzyms, der Glutathionperoxidase benötigt. Andererseits ist Selen direkt in der Zelle aktiv und sorgt emeinsam mit Vitamin E für gesunde Zellen und Gewebe, u.a. auch Eutergewebe.

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Organisch gebundene Spurenelemente Selen, Kupfer und Mangan sind für die körpereigenen Abwehrkräfte essentiell. Sie sind Bestandteil

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Rinder

Abbildung 6: Zusammenhang zwischen Vitamin E-Gehalt im Blutplasma und Zellzahlgehalt in der Milch

Vitamin E-Gehalt im Blutplasma (mcg/ml)

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u

11 10

u

9 u

8 7 6

u

5 50 500 1500 Somatische Zellen (*1000/ml)

Quelle: T.R. et al. 1991

Abbildung 7: Keratinpfropfen schützt das Euter vor Mastitis­erregern

bestimmter Enzyme, beispielsweise der Glutathion-­ Peroxidase oder der Super­ oxiddismutase, welche für eine hohe Gesundheit der Milchkühe entscheidend sind. Mittlerweile ist bekannt, dass aber auch Zink unbedingt für die Bildung eines funktionierenden Kerationpfropfens und somit für einen raschen Zitzenverschluss nach dem Melkvorgang notwendig ist. In der Regel werden diese Mikroelemente in anorganischer Form gefüttert und können somit schwer absorbierbare Komplexe mit Antagonisten wie z.B. Eisen bilden. Durch organisch gebundene Spurenelemente werden diese Wechselwirkungen ausgeschaltet, woraus sich eine höhere Bioverfügbarkeit für die Milchkuh ergibt. Mit Biomin® Organo SP sind Ihre Milchkühe optimal mit allen essentiellen Spurenelementen versorgt!

Mykotoxindeaktivatoren Aufgrund der immer stärker schwankenden Wetterverhältnisse in der Landwirtschaft wird es zunehmend schwierig, hochqualitative Futtermittel zu produzieren. Ein Mykotoxin-Risiko-Management ist in vielen Fällen unverzichtbar. Mycofix® ProFarm 3.E ist in der Lage, mit mehreren Funktionsweisen Ausgabe 20

Myko- und Endotoxine für unsere hochleistenden Kühe unschädlich zu machen. Durch Adsorption (= Bindung) können im ersten Schritt viele Pilzgifte gebunden werden. Zusätzlich werden ganz spezifisch wirkende Enzyme eingesetzt um über Biotransformation die Toxizität dieser Stoffe zu minimieren. Als dritte Säule enthält Mycofix® ProFarm 3 spezielle pflanzliche Wirksubstanzen, die die Entgiftung im Organismus unterstützen.

Ein effektives Mykotoxin-RisikoManagement unterstützt die Leistungsfähigkeit Ihrer Tiere.

Zusammenfassung Die Eutergesundheit in der Milchviehherde kann neben Managementmaßnahmen auch entscheidend von der Fütterung beeinflusst werden. Hier haben eine angepasste Fütterung der Hochleistungskuh oberste Priorität, um Stoffwechselerkrankungen zu vermeiden. Eben weil diese Erkrankungen direkten oder indirekten, negativen Einfluss auf die Eutergesundheit nehmen können. Das hochwirksame Spezialprodukt Biomin® Vit E 500 enthält neben einem hohen Gehalt an Vitamin E auch das Spurenelement Selen und wird erfolgreich zur Unterstützung der Eutergesundheit eingesetzt. Im gesamten BIOMIN – Mineralfutterkonzept für Milchkühe ist Biomin® AOC umgesetzt. Dabei unterstützen natürliche Antioxidantien aus Traubenkernen die Stoffwechselgesundheit und somit die Abwehrbereitschaft der Milchkuh. Auch Mykotoxine können die Eutergesundheit negativ beeinflussen. Hier hat BIOMIN mit Mycofix® ProFarm 3.E eine weltweit führende Produktlösung zum Mykotoxin-Risiko-Management entwickelt.

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Schwein

Friederike SEUM l Product Manager

Antibiotikaeinsatz weiter reduzieren Seit einigen Jahren wird der Einsatz von Antibiotika in der Nutztierhaltung immer mehr reguliert um eine deutliche Reduzierung zu erreichen – besonders die Problematik resistenter Keime nimmt die Landwirtschaft sehr ernst! Die Bildung von resistenten Bakterien muss soweit wie möglich verhindert werden.

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er Einsatz von Antibiotika (AB) in der Nutztierhaltung soll weiter gesenkt werden. Im Rahmen des Qualitätsmanagements QS wurde bereits vor einigen Jahren ein Antibiotika-Monotoring eingerichtet. Hierbei soll der Antiobiotikaeinsatz verringert werden, um eine signifikante Reduzierung antibiotikaresistenter Keime zu erreichen. Die unreflektierte Anwendung von AB in den letzten Jahrzehnten durch den Menschen, aber eben auch in der Nutztierhaltung, hat die Entstehung von antibiotika-resistenten Bakterien befördert. Zwischen 2014 und 2018 sank die im QS-System erfasste Abgabe

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von Antibiotika um 35,7 % (Quelle Top Agrar). Um auch in Zukunft noch ausreichende therapeutische Mittel für kranke Menschen und Tiere zur Verfügung zu haben, muss die Bildung von resistenten Bakterien soweit wie möglich verhindert werden.

Was macht die Tiere krank – warum brauchen wir AB? Grundsätzlich ist zu fragen: was macht die Tiere eigentlich krank? Bei Erkrankungen, die mittels AB behandelt werden können, sind in der Regel Bakterien BIOMIN Journal


Schwein

NURIstart

NURImilk

NURIwean

die Auslöser. Nur unter bestimmten Bedingungen wird aus dem Kontakt mit den Bakterien auch wirklich eine Infektion, die dann mit AB behandelt werden muss. Ist das Immunsystem geschwächt, gewinnen die Erreger die Oberhand und die Infektion macht das Tier krank und Symptome wie Fieber, Durchfall, usw. treten auf. Es gilt also das Immunsystem fit zu halten und die körpereigenen Barrieren zu stärken.

Sensible Phasen im Schweineleben Es gibt im Leben eines Schweins einige sensible Phasen, in denen das Immunsystem herausgefordert wird. Die erste Bewährungsprobe ist die Absetzphase, in der das Immunsystem noch nicht vollständig ausgebildet ist. Hier entsteht eine Immunitätslücke, da die passive Immunisierung durch die Sauenmilch in diesem Alter nur noch schwach ist, aber die eigenen Abwehrmechanismen noch nicht voll entwickelt sind. Hinzu kommt der Absetzstress, der die Abwehr weiter schwächt. Da haben E. coli & Co dann leichtes Spiel. Auch die Aufzucht, die Masteinstellphase oder die Laktation sind sensible Phasen, in denen die Tiere durch Futterwechsel, Stallwechsel oder die Geburt gestresst sind und die Immunabwehr herabgesetzt ist. Weitere Stressfaktoren sind z.B. Wetterumschwünge, Virusinfektionen und Managementfehler. Es wird klar, dass das Immunsystem von vielen Faktoren beeinflusst Ausgabe 20

wird und nur im optimalen Zusammenspiel dieser, der Große Mengen volle Immunschutz ausgebildet wird. schwer verdaulicher Komponenten sind Stress für den Darm und das Was kann die Fütterung tun? Um das Immunsystem und die natürlichen Bar- Immunsystem. rierefunktionen des Darms zu unterstützen, muss die Fütterung der Entwicklung des Verdauungstraktes angepasst werden. Nach der Milchphase braucht das Ferkel einen fließenden Übergang hin zu pflanzlichen Futterkomponenten, da die Fähigkeit diese zu verdauen sich erst entwickeln muss. Wird das Ferkel mit großen Mengen schwer verdaulicher Komponenten (z.B. Sojaextraktionsschrot) konfrontiert, bedeutet das Stress für den Darm und das Immun­system. Bleiben zu viele unverdaute Nährstoffe im Darm zurück, sind sie ein ideales Futter für pathogene Bakterien. Mit dem Fütterungskonzept Biomin® NURIline für Ferkel wird eine bedarfsgerechte Versorgung der Ferkel gewährleistet. Ausgewählte Komponenten sind auf die Verdauung junger Ferkel abgestimmt und ermöglichen fließende Übergänge zwischen den Phasen. So wird der Darm optimal vorbereitet und Stress für das Immunsystem minimiert. Auch nach der Aufzuchtphase gewährleisten die Biomin® Mineralfutter mit ausgewählten Biomin® Insides eine bedarfsgerechte Versorgung der Schweine.

Mit Top3 gegen Bakterien Ein Beispiel für den erfolgreichen Einsatz von Biomin® Spezialitäten in den zuvor erwähnten Stressphasen, ist die Kombination organischer Säuren und einem phytogenen Zusatz, der die Säurewirkung verstärkt. Durch Biotronic® Top 3 werden Bakterien effektiv reduziert und so Platz im Darm geschaffen. Fazit Fütterungskonzepte, die auf den Bedarf der Tiere optimiert sind, unterstützen die Darmbarriere und die körpereigene Abwehr. In Stressphasen kann darüber hinaus der Einsatz von Biomin® Spezialitäten eine sinnvolle Ergänzung sein, um das Immunsystem zu stärken und dadurch den Einsatz von AB zu reduzieren.

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Rinder

DI Christian PUNZ I Product Manager

Vom Winter nicht überraschen lassen Durch den Wetterwechsel im Herbst und Winter kommt es bei Kälbern, Mastrindern und Milchkühen zu einer verstärkten Beanspruchung des Atemwegs- und Immunsystems.

Foto: Inti St Clair_Blend Images

Das Immunsystem wird durch hohe Leistungen, suboptimale Futter­ qualität oder schlechtes Stall­ klima belastet.

Worauf soll man achten? Besonders Kälber sind im Winter anfällig auf kalte Zugluft und für Erkrankungen. Sorgen Sie für ein stabiles Stallklima mit ausreichender Frischluftzufuhr. Im Herbst und Winter entsteht eine höhere Luftfeuchtigkeit im Rinderstall, welche zu nassem Haarkleid und zur Verkühlung führen kann. Durch die ie S n re ie richtige Stalllüftung kann hier in b Kom ® ikoVital Abhilfe geschaffen werden. in V

50 g Biom ® AW Top mit 5 g Biomin Tag in der pro Kalb und bzw. Einstallphase ­bei Wetterum schwüngen.

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Die Atemwege freihalten Zur Verbesserung der Stallluft und Unterstützung der Atemwegsfunktion eignet sich der Einsatz von Biomin® AW Top. Biomin ® AW Top enthält als Aktivsubstanz eine Kombina-

tion von ätherischen Ölen, die eine schleimlösende Wirkung besitzen und kann bei Atemwegsproblemen auch in der Rindermast eingesetzt werden.

Das Immunsystem unterstützen Das Immunsystem wird durch hohe Leistungen, sub-optimale Futterqualität oder schlechtes Stallklima belastet. In diesen Situationen entstehen freie Radikale, die oxidativen Stress verursachen, welcher zu schlechteren Leistungen und Erkrankungen der Tiere führt. Zur Unterstützung des Immunsystems wird der Einsatz von Biomin® VikoVital empfohlen. Es enthält natürliche und synthetische Antioxidantien, welche die Abwehrkräfte der Tiere stärken. Für Milchkühe ist zusätzlich das Spurenelement Selen enthalten. Selen fördert neben der Fruchtbarkeit auch das körpereigene Abwehrenzym Glutathion-Peroxidase und steigert somit die Vitalität der Tiere.

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Schwein

Dr. Anne Schiborra l Produktmanager

Warme Tage, kalte Nächte fordern das Immunsystem Wetterumschwünge im letzten Quartal des Jahres bringen kühle Temperaturen, Feuchtigkeit und weniger Tageslicht. Daran muss sich der Körper anpassen, und braucht dabei Unterstützung!

Warum ist diese Zeit problematisch? Wir kennen das von uns selber, mit dem Herbst kommt die Verkühlung. Die großen Temperaturschwankungen erfordern eine Anpassung des Körpers an die neuen Bedingungen. Das kostet Ressourcen, die dem Immunsystem dann unter Umständen bei der Abwehr von Erregern fehlen können. Daher kann eine gezielte Unterstützung des Immunsystems mit zusätzlichen Ressourcen, wie Vitaminen und anderen Vitalstoffen das Immunsystem stärken und widerstandfähiger machen. Das Immunsystem stärken! Eine Ergänzung mit Vitaminen, vor allem Vitamin C und E, sowie mit Antioxidantien hilft dem Immunsystem. Mit dem Einsatz von Biomin® VikoVital wird

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ein Defizit dieser essentiellen Vitalstoffe vermieden und die Abwehrfunktion des Immunsystems aufrechterhalten, bzw. gestärkt.

Was tun gegen Husten? Ein besonderes Augenmerk sollte auf die Stärkung der Atemwege gelegt werden. Die Atemwege sind oft die Eintrittspforte für Krankheitserreger und ihre Barrierefunktion sollte deshalb unterstützt werden. Hierfür hat die Natur einiges zu bieten: ätherische Öle z.B. aus Thymian und Eukalyptus wirken positiv auf die Atemwege. Sie wirken sowohl stärkend, können aber auch die Heilung fördern. Mit BIOMIN® AW Top können sie die positive Wirkung von speziell dafür ausgewählten ätherischen Ölen zur Gesunderhaltung der Atemwege ihrer Schweine nutzen.

Vitamine und andere Vitalstoffe stärken das Immunsystem.

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Geflügel

Foto: Fotolia/John Clines

Katharina HAYDN BSc I Product Manager

Eischalen und das Thema mit der Stabilität Die Schalenstabilität ist das wichtigste äußere Qualitätsmerkmal in der Eiproduktion. Sie trägt maßgeblich zum wirtschaftlichen Erfolg bei. Im Verlauf einer Legeperiode ändern sich die Anforderungen der Hennen an das Futter und ihre Umgebung. Es gibt viele unterschiedliche Faktoren, die die Eischalenqualität beeinflussen.

Einflussfaktoren auf die Schale Folgend werden einige ausgewählte Faktoren beschrieben. Die Auswirkungen auf Eischalenqualität sind komplex und vielseitig. I. Genetik Viele der heutigen Zuchtfirmen konzentrieren sich auf leistungsorientierte Zuchtziele. Das heißt, die Anzahl an verkaufsfähigen Eiern soll gesteigert werden, sowie eine längere Nutzungsdauer mit guter Persistenz. Zurzeit liegen wir im Durchschnitt bereits bei 80-85 Wochen. Der genetische Fortschritt beträgt heutzutage ca. 1-1,5 Eier pro Jahr und neuer Generation. Dies stellt eine Herausforderung für Tierhalter und die Hennen selbst dar. Ein wichtiger Fokus liegt hier auf der Erhaltung einer guten Eischalenqualität. II. Hitzestress Stehen Hennen unter Hitzestress, vermindert sich die Futteraufnahme sehr schnell (Abbildung 1).

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Somit wird die Verfügbarkeit von Nährstoffen, die für die Schalenbildung essentiell sind, limitiert. Die Hennen fressen weniger, um die Wärmeenergie, die bei der Verdauung entsteht, zu mindern. Dies löst eine Kettenreaktion aus: reduzierte Futteraufnahme  sinkende Legeleistung  geringere Eigewichte  höhere Brucheianzahl.

III. Nährstoffversorgung Eine unzureichende Versorgung mit Nährstoffen, die für die Eischalenbildung Voraussetzung sind, lässt die Brucheianzahl ansteigen. Dies kann durch einen Fehler in der Rationsgestaltung passieren oder durch eine unzureichende Futterstruktur. Die Bedeutung von Nährstoffen in der Schalenbildung sind in Tabelle 1 zu sehen. Bezieht man sich auf die Futterstruktur, so sind diese Nährstoffe zum Großteil im Feinanteil zu finden. Wird Hennen ein inhomogenes Futter vorgesetzt, werden sie zuerst den groben Anteil fressen und das

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Geflügel

Feine überlassen. Durch diese selektive Futteraufnahme kommen sie schnell in den Mangel der für die Schalenbildung wichtigen Nährstoffe.

Wie ist Schalenstabilität beeinflussbar? Die Schale macht ca. 10 % des Ei-Gesamtgewichtes aus und sie besteht zu über 90 % aus Carbonat-Verbindungen. Der wichtigste Bestandteil von einem Carbonat ist Calcium (Ca) und somit ist eine stabile Schale von der Ca Versorgung der Henne abhängig. Hennen können ein kurzzeitiges Ca-Defizit kompensieren, indem sie es aus den Knochen mobilisieren, jedoch reichen die Depots für maximal 2-3 Eischalen aus (Jeroch et al., 2013). Zu beachten ist auch, dass je älter die Herde wird, desto schlechter die Ca-Mobilisierung funktioniert. Eine ausreichende Versorgung mit Vitamin D3 (VitD3) sollte sichergestellt werden. Die Wichtigkeit von VitD3 liegt in dessen Funktion, den Ca und Phosphor (P) Stoffwechsel zu regulieren (Albers et al., 2001). Es richtet den aktiven Transport von Ca und P durch die Darmwand, die Ausscheidung über die Nieren, die Einlagerung in das Skelett und die Stimulation der Synthese eines Ca-bindenden Eiweißes in der Uterusschleimhaut (Jeroch et al., 2013). Gerät VitD3 in den Mangel, wird dieser Mechanismus empfindlich gestört und die Eischalenqualität sinkt. Zu erwähnen sind auch die Spurenelemente Zink (Zn) und Mangan (Mn). Zn ist Bestandteil eines Enzyms, das die Carbonate für die Schalenbildung zur Verfügung stellt. Somit wird die Ca-Einlagerung für die Schalenstruktur verbessert (Yves N., 2001). Mn ist essentiell für eine gut ausgebildete Ultrastruktur der

Tabelle 1: Einfluss von Nährstoffen auf Eischalenqualität Legehennenfutter Calcium

+++

Vitamin D3

++

Chlor

++

Natrium

++

Phosphor

++

Mangan

++

Zink

++

Vitamin C

+

Durch selektive Futteraufnahme ensteht schnell ein Mangel der für die Schalen­ bildung wichtigen Nährstoffe.

+ = gering ++ = mittel +++ = stark Quelle: adaptiert nach Jeroch et al., 2013

Eischale und es fördert vor allem die Schalendicke. Gerät Mn in den Mangel, treten durchscheinende Bereiche auf, eine verminderte Konzentration von für die Schalen Matrix wichtigen Substanzen ist eine Folge. Die Konsequenz sind dünnere Schalen und mehr Brucheier (Yves N., 2001).

Fazit Es gibt viele unterschiedliche Faktoren, die die Eischalenqualität beeinflussen. In diesem Artikel sind nur einige Ausgewählte genannt. PROF. SALLY SOLOMON fasst in einem Satz zusammen: „Jede Eischale erzählt eine Geschichte, von dem was 18-24 Stunden vor dem Legen im Oviduct passiert ist.“ Um eine gute Schalenfeste und somit mehr verkaufsfähige Eier zu erzielen, unterstützt ESQ active Ihre Hennen.

Abbildung 1: Effekte von verschiedenen Temperaturen.

Legeleistung

Sinkt ab einer Temperatur von 30°C

Eigewicht

Reduktion: 0,4 % pro 1°C zwischen 23-27 °C 0,8 % pro 1°C über 27 °C

Futter­aufnahme

Reduktion: 1,6 % pro 1 °C zwischen 25-30°C 2,3 % pro 1°C zwischen 30-35 °C 4,8 % pro 1°C über 35°C

Quelle: adaptiert nach Lohmann Tierzucht GmbH, 2017

Ausgabe 20

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Ernteperiode 2019

Wolfgang KAUL l Local Key Account Manager und DI Ines TASCHL l Produkt Manager

Wie die Trockenheit der Tierproduktion schadet Der 2. Sommer in Folge zeigte eine deutliche Wärme- und Trockenheitsanomalie. Ende März dieses Jahres wurde schon eine positive Abweichung der Temperatur vom langjährigem Mittel vorausberechnet. Dies bewahrheitete sich im Sommer 2019, wobei zu den höheren Temperaturen auch noch ungewöhnlich lange Trockenperioden kamen.

S

o zeigten die Böden Ende Juni, in Bereich Oberboden (bis 25 cm) keine bis „ungewöhnliche“ Trockenheit. Doch in den darunterliegenden Bodenschichten, bis 1,8 m wurden im Bereich Schleswig-Holstein eine „ungewöhnliche“ Trockenheit bis „moderate“ Dürre ermittelt. Anders das Bild in den neuen Bundesländern. Dort wurde in diesen Bodenschichten schon Ende Juni „extreme“ bis „außergewöhnliche“ Dürre vermeldet (Abbildung 1).

Bild: Helmholtz – Zentrum für Umweltforschung UFZ, wetter.de

Abbildung 1: Auswirkung der trockenen Temperaturen auf die Bodenschichten in Deutschland

Minderernten, Ernteausfälle, sowie die Schwächung der Pflanzen sind die Folgen. Daraus folgen die Risiken für Tierproduktion: • Nicht genügend betriebseigene Futtermittel • keine optimale Futtermittelqualität • Gefahren durch Mykotoxine Die ersten beiden Punkte können und werden gut quantifiziert. Bei dem Punkt Mykotoxine wird eine Bewertung leider meistens nur ungenügend durchgeführt. Die Reihe der bekannten Mykotoxine wird

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jedes Jahr länger und länger. Der Biochemiker Frank Ellner(1) von der Biologischen Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft sieht darin… … ein Signal dafür, dass man Untersuchungen nicht nur auf bestimmte - zwei oder drei typische Toxine fokussieren soll, …. sondern ein breites Spektrum untersucht werden soll, wenn man die Belastung wirklich nachweisen will. In der Praxis heißt dies: eine einfache Analyse auf DON/ZEN reicht nicht aus! Das gesamte Gefahrenpotential kann nur eine umfassende Analyse aufzuzeigen. Nehmen wir als Beispiel die Gruppe der B-Trichothecene. Das bekannteste Toxin dieser Gruppe ist das DON. Auf dieses Toxin wird, in der Praxis, noch relativ häufig analysiert. Dies meist im ELISA – Verfahren. Wir suchen nach einem Toxin und erhalten die Antwort: • Dieses eine Toxin ist nicht vorhanden oder • Dieses eine Toxin ist in der Menge XXX vorhanden Ergebnisse, aus der Ernte 2018 zeigten zum Beispiel beim Mais, dass die Belastung durch DON nur zwischen 30% bis 70% der gesamten Belastung durch die B-Trichothecene ausmacht. Andersrum wurde zwischen 30 % und 70 % der Gefahr nicht abgebildet und blieb im Dunkeln!! Dazu kommen die maskierten (glykosidisch gebundene Mykotoxine), die in den normalen Methoden wie ELISA und HPLC nicht detektiert werden können. BIOMIN bietet im Bereich der Mykotoxinanalytik einen umfangreichen Service. Mit der Spectrum 380® Analyse können über 700 verschiedene Toxine detektiert werden. Somit wird das ganze Bild der möglichen Belastung gezeigt! Die bisherigen Ergebnisse der Getreideernte 2019 zeigen, dass je nach Region mit teilweise sehr hohen

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Ernteperiode 2019

Abbildung 2: Erste Ergebnisse der Getreideernte in Süddeutschland ZEN Anzahl der getesteten Proben

DON

93

93

% positive Proben

16 %

55 %

% über dem Risikoschwellenwert

5%

55 %

Mittelwert (ppb)

86

1244

Median (ppb)

32

490

Maximum (ppb)

385

10110

Süddeutschland – Mykotoxinvorkommen in Weizen und Gerste in % 60 %

55 %

50 % 40 % 30 % 16 %

20 % 10 % 0%

Weizen/Gerste n DON n ZEN Co-Kontamination

100 % 90 % 80 % 70 % 60 % 50 % 40 % 30 % 20 % 10 % 0%

42 %

45 % 13 %

< Detektionslimit

1 Mykotoxin

beide Mykotoxine

Mykotoxin-Kontaminationen zu rechnen ist. Dass eine Einschätzung nicht von einem Einzelergebnis abhängig gemacht werden sollte, zeigt die Abbildung 2 (2,3) deutlich! 42 % der Anlaysen zeigten keine Auffälligkeit in Bezug auf DON und ZEN, aber in 58 % waren diese beiden Mykotoxine vorhanden. Gerade in Bezug auf DON sehen wir hier sehr hohe Maximumwerte und einen sehr hohen Median. Dies lässt auf eine erhöhte Grundbelastung schließen. Rechnet man beim DON noch die o.g. Prozente der nicht analysierten Toxine Ausgabe 20

der Gruppe der B-Trichothecene hinzu, kommen wir auf eine gesamte Belastung von zwischen 637 ppb und 833 ppb B-Trichothecene im Median! Gleichfalls sollte berücksichtigt werden, dass nach Auffassung der Tierärzte die Schwelle für die negative Beeinträchtigung der Tiere durch DON schon bei 1/10 des Orientierungswertes von 1.000 ppb beginnt. 100 ppb DON reichen aus, um entzündliche Prozesse im Darm in Gang zu setzen. Dies hat Frau Prof. FinkGremmels auf der AVA Tagung in Göttingen deutlich hervorgehoben. Durch eine geschädigte Darmbarriere können Mykotoxine, Bakterien (Salmonellen, E.Coli etc.), sowie Endotoxine in die Blutbahn gelangen und Entzündungsreaktionen hervorrufen.

Fazit Durch den Klimawandel ist ein Umdenken erforderlich. Ein umfassendes Management des Ernteguts ist notwendig! Es beginnt mit einer ausreichenden Konservierung bei der Einlagerung des Erntegutes. Bei der Erstellung von Silagen ist ein besonderes Augenmerk auf die Verdichtung, durch die schwankenden TS-Gehalte, zu legen. Siliermittel, sollte als Versicherung gegen den bakteriellen Verderb eingesetzt werden. Analytik der Futtermittel auf Nährstoffe und Belastungen wie Hefen, Bakterien und Mykotoxine sollten zur Routine gehören. Gleiches gilt für den Einsatz von Mykotoxinbindern/-deaktivatoren. Eine Mykotoxinbelastung stellt ein Gesundheitsrisiko für die Tiere da. Daher empfiehlt es sich immer, präventiv ein Mykotoxin-Risiko-Management zu betreiben, um eine gesunde Entwicklung und die Leistungsfähigkeit der Tiere zu gewährleisten. Das Mycofix® ProFarm 3.E für den Einsatz bei Wiederkäuern und das Mycofix® ProFarm 5.E für den Einsatz bei Schweinen bieten einen umfassenden Schutz. Ein geeignetes Mykotoxin-Risiko-Management kann entscheidend dazu beitragen, unter den herrschenden Produktionsbedingungen konkurrenzfähig zu bleiben. Die Fütterungskonzepte von BIOMIN Deutschland GmbH berücksichtigen diese Faktoren. Dadurch wird eine optimale Ausnutzung der zugeführten Futtermittel, ein präventiver Schutz der Tiere und eine geringere Anzahl von Behandlungen erreicht = eine ökonomische und zeitgerechte Produktion! Weitergehende Informationen bekommen sie unter www.biomin.de

Durch eine geschädigte Darmbarriere können Mykotoxine, Bakterien, sowie Endotoxine in die Blutbahn gelangen und Entzündungs­­ reaktionen hervorrufen.

Quellen: (1) Volker Mrasek – Deutschlandfunk 20.05.2003 (2) Beratungsdienst Schweine haltung e.V. 30.09.2019 (3) BIOMIN 27.09.2019

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Biogas

Katja SKOLIK MSc I Account Manager Biogas

Verschiedene Möglichkeiten der Gärrestaufbereitung In vielen Regionen mit einer hoher Viehdichte bestehen oftmals hohe Nährstoffüberschüsse. Zugleich befinden sich dort häufig zahlreiche Biogasanlagen, deren Gärreste durch die Umsetzung von verschiedenen Substraten zu Methan zusätzliche Nährstoffe enthalten, die ebenfalls optimal verwertet werden müssen. Die Kosten und Umweltwirkung der Aufbereitungsverfahren werden stark von den betrieblichen Rahmenbedingungen beeinflusst.

Gärrestaufbereitung als Möglichkeit der Nährstoffentfrachtung Der Bedarf einer überregionalen Verwertung dieser im Gärrest befindlichen Nährstoffe ist in diesen Regionen daher sehr hoch. Durch die Reduktion des Volumens und der teilweise gezielten Auftrennung der Nährstoffströme gilt die Aufbereitung des Gärrestes oftmals als vielversprechende Möglichkeit die Problematik der Nährstoffentfrachtung zu entschärfen. Neben technisch einfachen Verfahren wie der Eindickung oder der Separierung, eventuell auch mit Trocknung der abgeschiedenen Festphase, gehören hierzu auch aufwändigere Verfahren, die eine weitere Aufbe-

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reitung der flüssigen Phase aus der Separierung durch Strippung, Vakuumverdampfung oder Membranverfahren einschließen.

Wirtschaftlichkeit der Verfahren ist von Wärmeverfügbarkeit abhängig Die verschiedenen Aufbereitungsverfahren und Verfahrensschritte unterscheiden sich vor allem in ihren Kosten und ihrem technischen Aufwand. Einige der Verfahrensschritte, wie beispielsweise die Verdampfung, benötigen Wärme. Daher ist die Wirtschaftlichkeit einzelner Verfahren stark abhängig von der Wärmeverfügbarkeit bzw. alternativen NutzungsBIOMIN Journal


Biogas

Die Nutzung der anfallenden Wärme für eine Aufbereitung kann nicht als Minderung von Treibhausgasemissionen angerechnet werden.

Gülle / Gärrest

Feststoffabtrennung

Strippung

Membranverfahren

möglichkeiten der Wärme, mit denen Einnahmen erzielt werden können. Die Endprodukte der Aufbereitung unterscheiden sich je nach Verfahren in ihren Nährstoffgehalten und Nährstoffzusammensetzungen: je nachdem, welche Nährstoffe innerbetrieblich bzw. in der Region im Überschuss vorliegen und transportiert werden müssen, bieten einzelne Verfahren deshalb anlagenindividuelle Vorteile im Vergleich zu den anderen Aufbereitungsoptionen. Die Kosten und Umweltwirkung der Aufbereitungsverfahren werden stark von den betrieblichen R a h m e n b e d i n g u -gen beeinflusst. Besteht kein Anspruch auf den KWK-Bonus, so ist die Wirtschaftlichkeit von Verfahren mit Wärmenutzung, wie Trocknung und Vakuumverdampfung, stark vermindert. Kann die Abwärme der BHKW gewinnbringend an anderer Stelle fossile Energieträger ersetzen und fallen daher Opportunitätskosten an, so verstärkt sich dieser Effekt. Entsprechend kann die Nutzung der anfallenden Wärme für eine Aufbereitung nicht als Minderung von Treibhausgasemissionen angerechnet werden.

Reduzierung des Volumens zur Entfrachtung aller Nährstoffe Wird die Wärmeverfügbarkeit nicht berücksichtigt, haben Trocknungsverfahren Vorteile, wenn eine Verminderung der regionalen P-Überschüsse das Ziel ist. Ist ein regionaler Stickstoffüberschuss der Ausgabe 20

Trocknung

Pelletierung

Verbrennung

Grund für eine Aufbereitung, sind eher Verfahren geeignet, in denen durch Aufbereitung der Flüssigphase Ammoniumsulfatlösung (ASL) gewonnen wird. Eine hohe Reduzierung des Volumens wird bei Verdampfung oder Membranverfahren erreicht und der Transportaufwand somit gemindert. Dies ist von Vorteil wenn eine Entfrachtung aller Nährstoffe im Fokus steht. Quelle: https://www.anton-knoll.de/gaerrest.htm

Eindampfung

Festphase Quelle: https://www.anton-knoll.de/gaerrest.htm

Flüssigphase

Gegenüber einem Transport und der Nutzung der nicht aufbereiteten Gärreste sind alle Aufbereitungsverfahren allerdings nur bei größeren Transportentfernungen sinnvoll. Eine Beurteilung, ob durch die Aufbereitung eine sowohl umweltschonende als auch wirtschaftliche Verwertung der Gärreste erreicht wird, kann immer nur unter Einbeziehung der regionalen und der anlagenspezifischen Rahmenbedingungen erfolgen. Allgemeingültige Aussagen zur Vorzüglichkeit einzelner Verfahren sind nur eingeschränkt möglich.

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Internes und Veranstaltungen

Sandra SCHMIDT l Marketing Manager

Im Sommer 2019 war die BIOMIN Deutschland GmbH wieder auf zahlreichen Messen vertreten

Karpfham l Rot am See l 30.8.-3.9.2019

Land Tage Nord l Oldenburg l 23.-26.08.2019 In diesem Jahr war BIOMIN zum fünften Mal auf der LandTageNord. Unsere Besucher wurden von unseren BIOMIN-Fachberatern und Vertriebspartner Wolfgang Bohlen über unsere Leistungen informiert. Wir freuen uns schon auf das nächste Jahr!

Alljährlich teilen wir uns zur Karpfham einen Stand mit den Kollegen aus Österreich. In diesem Jahr mieteten wir wieder einen Bus in Zusammenarbeit mit unserem Vertriebspartner Heinz Albrecht, mit dem unsere Kunden nach Bad Grießbach fuhren. Generell war der Andrang wieder groß und wir konnten viele Kunden an unserem Stand beraten.

MeLa l Mühlengeez l 12.-15.09.2019 In diesem Jahr haben wir das erste Mal als Aussteller an der MeLa teilgenommen - Die Fachausstellung für Landwirtschaft und Ernährung, Fischwirtschaft, Forst, Jagd und Gartenbau im Osten Deutschlands.

Muswiese l Musdorf l 12.-17.10.2019 Die Teilnahme an der Muswiese ist für uns schon Tradition. Wie jedes Jahr waren wir in Nähe der Bewirtung Hoffmann zu finden und berieten gemeinsam mit unseren Vertriebspartnern unsere Kunden zum Thema Fütterung.

Düstermühlenmarkt l Ledgen l 25.-26.08.2019 Der Düstermühlenmarkt im Westmünsterland zog wieder über 80000 Besucher an. Dieses Jahr waren wir wieder am Stand unseres Vertriebspartners Hermann Sendfeld zu finden. Hier konnten sich die Interessenten über die Produkte von BIOMIN informierten.

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BIOMIN Journal


Internes und Veranstaltungen

Galliviehmarkt l 10.10.2018 Der Galli-Viehmarkt findet jedes Jahr am zweiten Mittwoch im Oktober als Rahmen-programm des Gallimarktes in Leer statt. Auch in diesem Jahr war BIOMIN gemeinsam mit Vertriebspartner Wolfgang Bohlen an einem Stand vertreten und beantwortete die Fragen der interessierten Besucher.

Fettmarkt Warendorf l Warendorf (24.10.2018) Der Landwirtschaftsmarkt findet während des traditionsreichen Fettmarktes der Stadt Warendorf statt. Dieses Jahr waren wir gemeinsam mit unserem Vertriebspartner Sendfeld an einem Stand. Zahlreiche Besucher zeigten ihr Interesse an unseren Produkten und nutzten die kompetente Beratung vor Ort.

Wir bedanken uns bei allen Kunden und Interessenten für Ihren Besuch! Natürlich sind wir auch weiterhin deutschlandweit auf Messen anzutreffen. Informieren Sie sich bei folgenden Gelegenheiten über unsere Neuheiten bei uns am Stand:

Kalter Markt l Ellwangen l 12.-15.01.2020 LandMesse Hohenlohe l Arena Hohenlohe l 25.-26.01.2020 Biogas Infotage l Ulm l 29.-30.1.2020 Pferdemarkt l Creglingen l 01.-02.02.2020 Düsser Milchviehtage l Bad Sassendorf l 11.-13.02.2020 Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

Unsere Messe-Gewinner Wir gratulieren Familie Hagen aus Stödlen! Sie haben auf dem Johannitag ein WellnessWochenende im H+ Hotel Limes Therme in Aalen Gewonnen. Der Gutschein wird von Vertriebspartner Heinz Albrecht überreicht. Wir gratulieren den Gewinnern unserer

Projektstatus zum Bau der modernsten und effizientesten MineralfutterProduktionsanlage Europas Der Fertigstellungstermin der BIOMIN Produktionsanlage im oberösterreichischen Haag am Hausruck rückt immer näher. Seit September 2018 wird in Oberösterreich eine der modernsten Mineralfutterproduktionsstätten der Welt errichtet und das ist die Basis für die Zukunftsstrategie der ERBER Group. Am Donnerstag, dem 11. Juli 2019 fand die Gleichenfeier statt. Die Erber AG wurde durch Dr. Eva Maria Binder, Vorstand Research & Development und Innovation, vertreten. DI Markus Edlinger, MBA, Managing Director - RBU Central Europe, war als Vertreter der BIOMIN Animal Nutrition GmbH vor Ort. In der Lagerhalle findet bereits der Innenausbau statt. Die Tore sind montiert und mit Anfang August wurden die Stapler geliefert und die Regalsysteme errichtet. Im Bürobereich sind die Wand- und Deckeninstallationen fertiggestellt, die Trockenbauwände geschlossen und die Schüttung ist eingebaut. Anfang August wurde der Estrich verlegt und im Produktionsbereich wurde die Micro- Dosieranlage aufgebaut sowie die Major-, Medium und Small-Silos montiert. Des Weiteren sind die Fassaden und Dacharbeiten am Mischturm abgeschlossen. Die voraussichtliche Inbetriebnahme der Lagerhalle und des Bürobereichs ist mit 1.Dezember 2019 geplant. Nach Fertigstellung dieser modernen Mineralfutter-Produktionsanlage wird dort zukünftig natürliches, antibiotikafreies Mineralfutter und Vormischungen produziert, mit deren Hilfe die Leistung von Schweinen Geflügel, Milch- und Fleischrindern auf wirtschaftliche Art und Weise gesteigert werden kann – des Weiteren werden alle BIOMIN Märkte in Europa von Haag am Hausruck beliefert.

Futtergutscheine auf den LandTageNord:

1. Platz: Herr Reselage aus Damme 2. Platz: Herr Oltmann aus Bösel 3. Platz: Herr Bokern aus Bakum

Ausgabe 20

Änderungen beim BIOMIN Journal Wir möchten Sie darüber informieren, dass ab dem kommenden Jahr 2020 das BIOMIN Journal mit zwei Auflagen pro Jahr veröffentlicht wird. In Zukunft erhalten Sie unser Kundenmagazine in den Monaten März und Oktober.

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Dieses Magazin gehört:

Biomin® VitalPlus Ergänzungsfuttermittel zur Ein- und Umstallprophylaxe von Kälbern

Biomin® VitalPlus wird beim Umstallen, Einstallen und Transport von Kälbern zur Unterstützung der Vitalität eingesetzt. Ebenso bei Temperaturschwankungen, Hitze und in Stressphasen. Biomin® VitalPlus wird in die Kälbermilch eingerührt.

ngs­starken Enthält die leistu BIOMIN Insides: • Mycofix®, • Digestarom®, • Biotronic®, E, A-O-C und • Levabon® Rumen • AW Top

Fragen Sie Ihren BIOMIN Fachberater oder schreiben Sie uns unter service@biomin.net MYCOFIX (IR-554780), Biotronic (IR-543632) and BIOMIN (IR-509692) are registered trademarks of Erber Aktiengesellschaft. DIGESTAROM (IR-681524) and LEVABON is a registered trademark of BIOMIN Holding GmbH (IR-1101700).

Natürlich im Futter.


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