BIOMIN Journal - Juni 2015

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BIOMIN

Foto: Viorika

JOURNAL

Ausgabe 7 im Juni 2015

Das Magazin f端r die nat端rliche Tierern辰hrung.

Wir erstrahlen im neuen Glanz! Pansenstabile B-Vitamine Einsatz in der Milchkuhf端tterung

Ausgabe 01

Darmgesundheit in der Schweineproduktion Vorbeugung von Durchfallerkrankungen durch phytogene Stoffe

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Inhalt

Im Interview: BIOMIN Vertriebspartner Heinz Albrecht

Das BIOMIN Journal ist eine halbjährliche Veröffentlichung der BIOMIN Deutschland GmbH, die kostenfrei an unsere Kunden und Partner verteilt wird.

Ab sofort präsentieren wir Ihnen in jeder Ausgabe des BIOMIN Journals einen unserer BIOMIN Vertriebspart­ ner. In dieser Ausgabe lesen Sie, wie Heinz Albrecht BIOMIN Vertriebs­ partner geworden ist und was er an der Zusammenarbeit mit BIOMIN besonders schätzt.

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Eine digitale Kopie und weitere Infor-

mationen finden Sie unter:

http://magazine.biomin.net

Wenn Sie an Nachdrucken Magazins interessiert sind wenden Sie sich bitte an office.aalen@biomin.net

des

Herausgeber: BIOMIN Deutschland GmbH Röntgenstraße 27–29, 73431 Aalen Tel: +49 7361 9246 0 Fax: +49 7361 9246 46

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Redaktion: Simone Klink

Pansenstabile B-Vitamine

Grafik: GraphX, BIOMIN Holding GmbH

Wir klären Sie über die wichtigsten Vitaminfunktionen auf und veran­ schaulichen Möglichkeiten einer effizienten Versorgung.

Druck: WAHL-Druck GmbH, Aalen ©Copyright 2015, BIOMIN Deutschland GmbH Alle Rechte vorbehalten. Mit Ausnahme der im Copyright, Designs and Patents Act von 1988 genannten Regelungen darf kein Teil dieser Veröffentlichung ohne schriftliche Genehmigung des Inhabers des Urheberrechts in irgendeiner materiellen Form für kommerzielle Zwecke vervielfältigt oder kopiert werden. Alle hierin enthaltenen Fotos sind Eigentum der BIOMIN Deutschland GmbH oder werden unter einer Lizenz verwendet.

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BIOMIN aktuelles

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Darmgesundheit – ein Schlüsselfaktor in der Schweineproduktion Phytogene Stoffe zur Vorbeugung von Durchfallerkrankungen insbesondere nach dem Absetzen.

Entschwefelung in Biogasanlagen

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Ein Thema, welches in der Praxis immer wieder Fragen aufwirft.

BIOMIN unterwegs auf Messen...........................................4-5 Wir begrüßen Janine Scholz.................................................... 6 Wir stellen vor – BIOMIN Nord................................................ 7 BIOMIN Vertriebspartner......................................................8-9 BIOMIN bildet weiter & Betriebsreportage.....................10-12 Rind l Pansenstabile B-Vitamine.......................................13-14 Schwein l Darmgesundheit – ein Schlüsselfaktor in der Schweineproduktion.........................................................15-17 Biogas l Entschwefelung in Biogasanlagen.....................18-19

BIOMIN Journal


Editorial

N

ach nun einem Monat nach dem Ende der Milchquote hat sich der Marktpreis der Milch noch nicht wirklich stabilisiert. Einerseits sind die Preise nicht wirklich abgestürzt, andererseits ist jedoch auch keine tatsächliche Erholung zu verzeichnen.

Diese Preissituation ist natürlich nicht einfach, aber wenn wir mal ehrlich sind war es dies in den vergangenen Jahren mit der Quote auch nicht. Daher ist Rechnen angesagt. Die Schweine- und Geflügelhalter, aber auch die Biogasanlagenbetreiber rechnen schon länger mit schwankenden Preisen oder im Fall der Biogasanlagen mit steigenden Substratpreisen. Optimierung der Kosten und der Erträge ist gefragt, wobei natürlich zuerst die Kostenseite im Blickfeld steht. Das bedeutet für jeden Einzelnen zu prüfen, wieviel er bereit ist zu investieren und was er dafür im Gegenzug erhält. Wie hoch sind die Zunahme und die Futterverwertung? Was ist die Lebensleistung meiner Kühe? Hier gilt es, ein wachsames Auge zu haben, denn schon eine höhere Rauhfutteraufnahme durch Hefe kann zu einer erheblichen Kostenreduzierung führen. Nutrieconomics, kann man durch die Reduzierung von Soja und dem Einsatz von Aminosäuren einsparen. Dies ist aber nicht nur durch eine reine Erhöhung des Lysinwerts möglich, weil dies im Moment preiswert ist, sondern indem man alle Aminosäuren und Verhältnisse überprüft. Hierbei können wir Ihnen gerne helfen. Auch in diesem Journal haben wir wieder einige Möglichkeiten, Produkte und Erfahrungen zusammengetragen um Sie zu informieren, aber auch im Ihnen Ideen und Denkanstöße zu geben. Sicherlich eignen sich diese nicht für jeden Betrieb oder Anlage, aber sie können Ihnen helfen das beste Preis-Leistungsverhältnis für Ihren Betrieb zu errechnen. Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Rechnen, sowie beim Lesen dieser Ausgabe!

Ausgabe 07

Patrick Sonderen

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Foto: ViewApart

Messen

BIOMIN Deutschland GmbH auch 2015 wieder präsent auf Messen Die wirtschaftliche Bedeutung von Messen für Unternehmen nimmt stetig zu. Der persönliche Kundenkontakt und die Präsenz außerhalb des Betriebsumfeldes nehmen dabei eine zunehmend wichtigere Rolle für Unternehmen ein. Unter anderem aus diesen Gründen war die BIOMIN Deutschland GmbH auch im ersten Halbjahr diesen Jahres wieder auf zahlreichen Messen in ganz Deutschland mit einem Stand vertreten.

Kalter Markt

Gleich zu Beginn des Jahres war BIOMIN anlässlich des Kalten Marktes in Ellwangen vom 11. bis 14. Januar 2015 in der Lagerhalle des Vertriebspartners BAG Ellwangen mit einem Stand vertreten. Für viele Besucher ist der „Kalte Markt“ schon ein fester Bestandteil ihres Kalenders und so kamen auch in diesem Jahr zahlreiche interes­ sierte Landwirte an den BIOMIN Stand, um sich über unsere Produkte zu informieren.

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Biogas Infotage

Am 13. und 14. Januar 2015 fanden die jährli­ chen Biogas Infotage im Ostallgäuer Buchloe statt. Die Größe der Fachmesse für den Bereich Biogas ist in Süddeutschland die Einzige ihrer Art. Die Biogas Infotage sind jedes Jahr ein Anlaufpunkt für ein großes Fachpublikum von Biogasanlagenbetreibern und so informierten sich zahlreiche Interessenten über die Produkte von BIOMIN.

24. Biogas Messe und Jahres­tagung Bremen

Ende Januar war BIOMIN vom 27. bis 29. Januar 2015 zum ersten Mal in Bremen auf der Biogas Messe und Jahrestagung des Fachverban­ des Biogas vertreten. Diese Messe zeichnet sich durch seine Internationalität sowohl an Ausstel­ lern als auch an Fachbesuchern aus. Daher konnten zahlreiche internationale Kontakte geknüpft werden. Vor allem osteuropäische Länder zeigten Interesse an unseren Produkten.

BIOMIN Journal


Messen

agra Leipzig

Alle zwei Jahre findet im Frühjahr auf dem neuen Leipziger Messegelände die agra statt. Bei über 900 Ausstellern durfte auch BIOMIN mit einem Stand nicht fehlen und so kamen vom 23. bis 26. April 2015 zahlreiche Fachbe­ sucher zu uns an den Stand, um sich über die Neuigkeiten in der Tierernährung und im Biogasbereich zu informieren. Großes Interesse zeigten die Besucher vor allem an unseren Mykotoxin-inaktivierenden Produkten.

Wir bedanken uns bei allen Kunden für Ihren Besuch!

AGRAR Unternehmertage

Vom 03. bis 06. Februar 2015 fanden bereits zum 19. Mal die AGRAR Unternehmertage in der Messehalle Münster statt. Selbstverständ­ lich, dass BIOMIN auch bei dieser, vor allem für den Norden bedeutenden Messe, nicht fehlen durfte. Besonders großes Interesse zeigten die Besucher, aufgrund der aktuellen hohen Konzentrationen von Mykotoxinen im Mais, vor allem an unserem Produkt Biomin® ProFarm.

Auch im zweiten Halbjahr sind wir wieder deutschlandweit für Sie auf Messen vertreten. Informieren Sie sich auf folgenden Messen über unsere Neuheiten bei uns am Stand:

Johannitag l Triesdorf 28.06.2015

Land Tage Nord l Wüsting 21.08.-24.08.2015

Galamarkt

Am 17. und 18. Februar 2015 wurde der jährliche Galamarkt in der Viehmarkthalle in Zuchering bei Ingolstadt veranstaltet. Im Rahmen der Versteigerung ausgewählter Spitzeneber und hochträchtiger Jungsauen kamen Landwirte zur Schweine-Fachausstel­ lung, um sich bei BIOMIN über deren Produk­ te für den Schweinebereich zu informieren. Auch hier wurde großes Interesse an unserem Produkt „Biomin® ProFarm“ gezeigt, welches die Leistungsfähigkeit der Tiere bei im Futter enthaltenen Mykotoxinen unterstützt.

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Rottal-Schau l Karpfham 28.08.-01.09.2015 Agrarhalle, Standnummer: 6131

Muswiese l Rot am See 10.10.-15.10.2015

Oberschwabenschau l Ravensburg 10.10.-18.10.2015

AgrarKontaktTage l Bad Salzuflen 24.11.-26.11.2015

Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

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Wir begrüßen

Janine Scholz seit Februar 2015 als Schweine-Fachberaterin tätig Janine Scholz

J

anine Scholz ist seit 2. Februar 2015 als Schweine Fachberaterin bei BIOMIN tätig. Ihr Vertriebsgebiet erstreckt sich von Aalen über Augsburg bis hin nach Ingol­ stadt. Zu ihren Aufgaben gehören unter anderem die kompetente und lösungsori­ entierte Betreuung der dort ansässigen Betriebe. Geboren und aufgewach­ sen im Osten Deutschlands studierte Janine Scholz vor ihrer Zeit bei BIOMIN an der Universität Bonn Agrarwissen­ schaften und spezialisierte sich im Tierbereich besonders auf die Fütterung und Haltung von Schweinen. Ihre umfang­ reichen Praxiserfahrungen

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Wir freuen uns, dass wir zum 2. Februar 2015 Janine Scholz als SchweineFachberaterin für das Gebiet Aalen - Augsburg- Ingolstadt gewinnen konnten. vom Ackerbau bis hin zur öko­ logischen Schweinehaltung, die sie während und nach dem Studium sammeln konnte, macht sie sich besonders in der fachlichen Beratung der Land­ wirte zu Nutze. Nach dem Studienab­ schluss lebte und arbeitete Janine Scholz fast ein Jahr in Australien, primär in der südöstlichen Region. Hier war sie auf verschiedenen, äußerst großen Betrieben der Land­ wirtschaft tätig und konnte umfangreiches Know-how in der Nutztierproduktion, der extensiven Tierhaltung sowie der Ackerbau- und Feldfutter­ wirtschaft sammeln. Janine Scholz war zuletzt

als wissenschaftliche Mitar­ beiterin an der Veterinärme­ dizinischen Universität in Wien tätig. Hier befasste sie sich am Institut für Tierernäh­ rung und funktionelle Pflan­ zenstoffe gemeinsam mit der Arbeitsgruppe Tierernährung innerhalb des EU-Projektes „ECO-FCE“ mit den ernäh­ rungsphysiologischen Grund­ sätzen der Darmgesundheit heranwachsender Schweine sowie dem ganzheitlichen Ansatz zur Optimierung der Futterverwertung und der Reduzierung des ökologischen Fußabdrucks beim monogast­ rischen Nutztier. Die prakti­ sche Versuchsdurchführung hierzu führte sie auf dem neu

erbauten Schweinebetrieb Hof Medau durch, der als Lehrund Forschungsgut zur Vete­ rinärmedizinischen Uni Wien gehört. Ihre wissenschaftlichen Erfahrungen möchte Janine Scholz auch in Zukunft in Feldversuchen bei BIOMIN gerne erweitern. Bereitwillige Betriebe um gemeinsam an aktuellen Problemlösungen zu arbeiten sind hierzu immer gerne willkommen. Zum Ziel setzt sich Janine Scholz wirtschaftliche sowie nachhaltige Lösungen zu bieten, die die Tiergesundheit verbessern und zur Minimie­ rung des Antibiotikaeinsatzes beitragen.

BIOMIN Journal


Wir stellen vor

Wir investieren in Norddeutschland Mit Wirkung zum 1. Juni 2015 konnten wir ein neues Lager im niedersächsischen Bad Bentheim in Betrieb nehmen.

V

In der schnelllebigen Zeit spielt vor allem der persönliche Kontakt zu unseren Kunden eine übergeordnete Rolle, um

bei eventuell auftretenden Pro­ blemen schnell vor Ort sein zu können. Hierfür konnten wir folgende Mitarbeiter für

den Außendienst gewinnen, die auf jahrelange Erfahrung im Bereich der Tierernährung zurückblicken können:

Lars Kleine Veldmann Gebietsverkaufsleiter

Thomas Strack Fachberater Rind

Martin Bolle Fachberater

Andreas Grothues Fachberater

Ausgabe 07

Foto: violetkaipa

ier Außendienstmit­ arbeiter betreuen und beliefern die Mineral­ futterkunden im Norden von dort aus mit unseren bekann­ ten Produkten. Im Zuge unserer Wachstumsplanung haben wir zu Beginn des Junis einen Lagerstandort in Bad Bentheim, an der Grenze zu den Niederlanden, in Betrieb genommen. Bisher waren wir mit unseren Mineralfutterpro­ dukten überwiegend im Süden Deutschlands, vorwiegend in Bayern und Baden-Württem­ berg mit einem starken Vertrieb vertreten. „Durch das neue Lager können wir unsere Kunden noch schneller beliefern und vor allem durch die Mitarbeiter auch direkt vor Ort betreuen“, so Geschäfts­ führer Patrick Sonderen.

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Von Simone Klink l Marketing Managerin

BIOMIN Vertriebspartner Heinz Albrecht im Interview Ab sofort präsentieren wir Ihnen in jeder Ausgabe des BIOMIN Journals einen unserer BIOMIN Vertriebspartner. In dieser Ausgabe lesen Sie, wie Heinz Albrecht BIOMIN Vertriebs­ partner geworden ist und was er an der Zusammenarbeit mit BIOMIN besonders schätzt. Journal: Herr Albrecht, Sie betreiben Ihren Futtermittel­ handel nun schon seit fast 20 Jahren, was bereits ein sehr langer Zeitraum ist. Wie sieht Ihr Werdegang aus? Nach meiner Ausbildung im Handwerk als Müller absolvierte ich die Meisterschule in München. Anschließend arbeitete ich nach erfolgreichem Abschluss 1989 im Betrieb meiner Eltern als Fachhandwerker. Von 1990-1997 war ich in der Produktion der Firma SanoGold in Aalen tätig. Dort erlernte ich den

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fundierten Einblick in die Tierernährung und deren Produktion. In der Zwischenzeit wurde mir der Betrieb der Eltern in der Jakobsmühle bei Feuchtwangen überschrieben. Der Betrieb bestand damals aus einer Landwirtschaft, welche im Nebenerwerb geführt wurde sowie aus dem damals entstehenden Landhandel Albrecht. Mit der Erweiterung des Betriebes wurden zusätzlich auch Fahrzeuge für den Fernverkehr angeschafft. Mit Unterstützung der Firma BIOMIN Deutschland GmbH, vertreten durch meine Gebietsverkaufslei-

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Interview

terin Kristina Kogel werden seit 2011 die Unternehmer und Landwirte in der Milchwirtschaft beraten. Durch diese Erweiterung des Landhandels konnten auch sehr viele positive und sogar freundschaftliche Kontakte geknüpft werden. Für die netten und offenen Fachgespräche mit meinen Kunden sage ich recht herzlichen Dank, den ich hiermit zum Ausdruck bringen möchte. Journal: Wie sehen Sie den Strukturwandel in der Landwirtschaft? Das verstärkte Wachstum der Milchviehbetriebe ist auch mit hohen Investitionskosten verbunden. Der finanzielle und zeitliche Druck auf die verantwortlichen Landwirte und deren Mitarbeiter ist stark gewachsen und erfordert oft Einschränkungen im Privatleben der Landwirte. Aus eigener Erfahrung darf ich berichten, dass zwar

Ausgabe 07

das Wachstum der landwirtschaftlichen Betriebe ein wichtiger Faktor ist, jedoch sollte dieser für jeden einzelnen Betrieb im individuell angepassten Rahmen sein. Zusammenfassend möchte ich an dieser Stelle noch einmal zum Ausdruck bringen, dass man vorzugsweise die vorhandenen Betriebsstrukturen optimieren sollte, anstatt kostenintensiv zu expandieren. Meinen sehr verehrten Kunden wünsche ich weiterhin erfolgreiche Erträge und wie bisher eine gute Zusammenarbeit. Journal: Was schätzen Sie besonders an der Zusammenarbeit mit BIOMIN? Durch die kompetente Unterstützung meiner Gebietsverkaufsleiterin Kristina Kogel konnte das Geschäft mit den Landwirten sukzessive ausgebaut werden und wird auch in Zukunft weiterhin wachsen.

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Von Kristina Kogel l Gebietsverkaufsleiterin

Klauenworkshop auf dem Im Dezember vergangenen Jahres fand ein Klauenworkshop in Zusammenarbeit mit der Firma „Zinpro“ auf dem Betrieb unseres Kunden „Hudelmaier“ statt.

M

it unpassenden Schuhen ist keine Leistung möglich! Unter diesem Motto haben wir uns auf die Suche nach Verbesserungsmöglichkeiten auf dem Betrieb Hudelmaier begeben. Unter anderem stellten wir folgende Ursachen fest und die wichtigs­ ten Befunde auf Michviehbetrieben sind: 1. Hoher Anteil lahmer Kühe 2. Zu wenig und unregelmäßige Klauenpflege 3. Keinen Überblick über die vorliegenden Klauenkrankheiten im Betrieb 4. Liegeboxen sind nicht an die Kuhgröße angepasst 5. Zwischengänge sind zu glatt Am häufigsten treten Lahmheiten in den ersten 3 – 5 Monaten der Laktation auf. Bereits gering gradige Probleme an den Klauen verursachen bei den

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betroffenen Kühen deutliche Schmerzen. Neben einer rasch absinkenden Milchleistung ist es vor allem die eingeschränkte Bewegungsfähigkeit, die die Wirt­ schaftlichkeit drastisch senken kann. Untersuchungen aus Großbritannien führen neben dem verminderten Milch­ertrag, dem Gewichtsverlust und dem even­ tuellen vorzeitigen Abgang vor allem eine geringere Fruchtbarkeit als Hauptproblem an (Greenough PR et al., 1997). Vorschläge für den Betrieb und für alle anderen als Erinnerung Die Kühe sollten mindestens zwei Mal jährlich geschnitten werden bzw. pro 3000 kg Milch einmal dem Klauenschneider vorgestellt werden. Vor dem Trockenstellen sollte man unbedingt die Klauen­ gesundheit kontrollieren und ggf. ausschneiden u. behandeln. Trächtige Färsen 2 – 3 Monate vor dem

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BIOMIN bildet weiter

Betrieb Hudelmaier Kalben ausschneiden. Ganz wichtig ist es, die lahmen Kühe sofort zu behandeln und nicht zu warten, bis es ein „Problemfall“ wird. Liegenboxenmanagement Schmutzige Kühe deuten auf schlechte Laufgangund Boxenhygiene hin. Es muss ein gutes Liegebett, durch tägliche Boxenpflege, gewährleistet werden. Durch die richtige Liegeboxengröße steht die Kuh gerne auf und legt sich auch wieder gerne hin. Ziel sind 10 bis 14 Stunden Liegedauer pro Tag.

Bodenbeschaffenheit Wenn die Stallübergänge, bzw. Melkstandböden zu glatt geworden sind, empfehlen wir in diesen Bereichen Gummibö­ den anzubringen. Diese sorgen dafür, dass die Tiere trittsicherer sind und weniger ausrutschen. Aufrauen der Laufgänge und regelmäßiges Abschieben unter­ stützen die Lauffreude und Sau­ berkeit der Tiere.

Hauptursachen warum Liegebuchten nicht funktionieren • • • •

Nicht genug Einstreu, bzw. keine gute Liegematte Falsch platzierter Nackenriegel Liegebox lässt den Ausfallschritt nicht zu Keine Frischluft bzw. keine Sicht (Kuhsignale, Jan Hulsen 2008)

Liegeboxenmaße: (*bei durchschnittl. 700kg Kühen) Ist in cm

Soll in cm*

Boxenbreite

124

Nackenriegel, Höhe

130

Nackenriegel/ Kotkante

165

Bugbrett/ Kotkante

178

Bugbrett, Höhe

10

Einstreutiefe

20

Bemerkung

Cow-Comfort-Quotient

(Tierärztliche Bestandbetreuung beim Rind) • (Anzahl richtig liegender Kühe/Anzahl liegender Kühe u. stehender Kühe in Liegeboxen) x 100 • Kontrolle in der Stallruhezeit • Zielwert: > 80% • ansonsten Mängel im Liegebereich

Ausgabe 07

Kuhverhalten bei glatten Böden • Ausrutschen beim Treiben und Flüchten • Zeigen eine schwache Brunst • Aufsuchen rutschfester Bereiche der Laufgänge, z.B. laufen an der Seite • Vorsichtiger und breitbeiniger Gang mit gesenktem Kopf und kleinen Schritten (Kuhsignale, Jan Hulsen 2008)

Fütterung Die „Allgemeinen Fütterungsregeln“ sollten mit ihrem zuständigen Fütterungsberater regelmäßig kon­ trolliert werden, wobei die Strukturversorgung der Mittelpunkt sein soll. Als Prophylaxe für eine positive Klauengesundheit kann mit organischen Spurenele­

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BIOMIN bildet weiter

menten und Biotin gearbeitet werden (Zinpro Per­ formance Minerals das in den BIOMIN Produkten enthalten ist). So wird generell die Immunität und die Klauengesundheit unterstützt. Mit unseren Produk­ ten KuhFit® Optima als Mineralfutter oder Biomin® Organo SP als Zulage mit 50g (Trockenstehzeit oder 100 Tage Futter) kann gezielt unterstützt werden. Klauenbad Wir empfehlen zusätzlich, einmal wöchentlich, ein Klauenbad anzuwenden. Des Weiteren sollten Kühe mit krankhaftem Mortellaro M2-Stadium direkt mit einem Antibiotikum und einem Verband behandelt werden. Der Verband muss nach einem Tag entfernt werden. Anschließend sollten die Tiere zwei Tage in der Woche durch ein Klauenbad laufen. Abmessungen: 300 – 360 cm lang 60-65 cm breit 28 cm tief

mehr). Bei einer durchschnittlichen Lahmheitsnote von 2,2 ergibt sich ein Verlust von über 23.000 Euro pro Betrieb und Jahr (35 Cent/kg Milch; 100 Kühe). Zusätz­ lich haben Kühe mit Klauenproblemen eine durch­ schnittliche 17 bis 45 Tage längere unfreiwillige ZTZ, das bedeutet 3 Euro pro Güsttag mehr. Das sind pro Kuh 50 bis 135 Euro Mehrkosten für eine Trächtigkeit (bzw. bis zu 1,4 Cent pro kg Milch). Das bedeutet für den Bestand im schlimmsten Fall zusätzliche Kosten in Höhe von mehr als 3500 Euro. (Futterkamp 2004-2008) Lahmheitsnote

Anzahl Kühe

1

40

2

30

3

10

4

10

5

10

Summe

100

Lahmheitsnote, Anzahl lahme Kühe = Note 2,2

Flüssigkeitshöhe: Zinpro, Jan van der Meer 10 cm tief

Lahmheiten erkennen und Milchverluste schätzen Man kann den Einkommensverlust infolge lahmer Kühe schätzen, indem man durch den Locomotion Score, Herdenindividuell eine Übersicht über den Lahmheitsstatus bekommt. Die Beurteilung reicht von 1 (=sehr gut) bis 5 (=schwer lahm, belastet ein Bein nicht

Fazit • Hygiene verbessert die Klauengesundheit • Druckentlastung und Abtrocknung der Klauen durch optimales Liegeboxenmanagement erreichen • Regelmäßige Erhebung des Locomotionscores ergibt Auskunft über den Herdenstatus • Die leicht lahme Kuh ist so schlimm wie eine Euterentzündung, d.h. sofort reagieren! • Die Kuh ist nicht lahm weil sie uns ärgern will, sondern weil wir es selber verursacht haben!

VORHERSAGE VON MILCHVERLUST DURCH LAHMHEIT Angenommene Daten (Input)

Vorhersage (Output)

Mittlere Milchleistung

30,0

kg/Tag

Herdengröße

100

Kühe

Milchpreis

35,00 €

€/100 kg

Mittlere Lahmheit

2.20

Lahmheitsnote

Verluste Lahmheitsnote

Milch

1,84

kg/Kuh/Tag

184

kg/Herde/Tag

1

40,0

% Kühe

2

30,0

% Kühe

3

10,0

% Kühe

0,65 €

€/Kuh/Tag

4

10,0

% Kühe

64,53 €

€/Herde/Tag

5

10,0

% Kühe

23,554 €

€/Herde/Tag

Gesamt

100,0

Finanziell

Zinpro, Jan van der Meer

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BIOMIN Journal


Fütterung

Von Christian Punz

Pansenstabile B-Vitamine in der Milchkuhfütterung Die Durchschnittsleistung der deutschen Milchkühe ist im letzten Jahrzehnt kontinuierlich angestiegen. Fortschritte in der Zucht, aber auch in Fütterung und Management machen eine immer höhere Milchproduktion möglich. Daher ist es umso wichtiger, die Tiere bedarfsgerecht mit Nährstoffen zu versorgen. Vitamine spielen trotz ihrer geringen Konzentration in Futtermitteln eine entscheidende Rolle für nahezu alle Lebensfunktionen. Dieser Artikel soll über die wichtigsten Vitaminfunktionen aufklären und Möglichkeiten einer effizienten Versorgung veranschaulichen. Vitamine und ihre Bedeutung Vitamine sind organische Substanzen, die für den normalen Ablauf der Lebensvorgänge im tierischen Organismus unentbehrlich sind. Grundsätzlich lassen sich Vitamine in fett- und wasserlösliche Vitamine unterscheiden. Beide „Vitamingruppen“ sind für Leistungshöhe, Tiergesundheit, Fruchtbarkeit und Produktqualität einer Milchkuh von großer Bedeu­ tung. In Futtermitteln pflanzlicher und tierischer Herkunft sind unterschiedliche Gehalte an Vitaminen zu finden. Die steigenden Leistungen der Milchkühe machen es jedoch notwendig, Vitamine über spezielle Mineral- und Ergänzungsfuttermittel zu füttern. Hauptfunktionen der Vitamine Die fettlöslichen Vitamine kommen in Verbin­ dung mit Fetten im Körper vor und werden zusammen mit ihnen absorbiert. Die wasserlöslichen Vitamine des B-Komplexes haben im Stoffwechsel der Milchkuh wichtige Coen­ zymfunktionen. Das bedeutet, dass jedes B-Vitamin Tabelle 1: Hauptfunktionen der fettlöslichen Vitamine Vitamin

Hauptfunktion

Vitamin A

Epithelschutz, Fruchtbarkeit

β-Carotin

Vitamin A-Vorstufe, Antioxidans

Vitamin D

Regulierung des Ca- und P-Stoffwechsels

Vitamin E

Antioxidans, Antikörperbildung

Vitamin K

Blutgerinnung

Ausgabe 07

Tabelle 2: Hauptfunktionen der wasser­löslichen B-Vitamine Vitamin

Hauptfunktion

Vitamin B1 (Thiamin)

Kohlenhydratstoffwechsel, Nervenfunktion

Vitamin B2 (Riboflavin)

Energiegewinnung

Vitamin B3 (Niacin)

Energieumsatz

Vitamin B5 (Pantothensäure)

Fettstoffwechsel und Energieumsatz

Vitamin B6 (Pyridoxin)

Aminosäurenstoffwechsel

Viamin B8 (Biotin, Vitamin H)

Fettsäurenstoffwechsel und Energieumsatz, Hornqualität der Klauen

Vitamin B9 (Folsäure)

Amino- und Nucleinsäurenstoffwechsel

Vitamin B12 (Cobalamin)

Eiweißumsatz, Wachstum

Cholin

Fettstoffwechsel, Erregungsübertragung

auf ganz bestimmte Reaktionen spezialisiert ist. Bei einem Mangel kann ein entsprechendes Enzym seine Funktion nicht mehr ausführen, was wiederum zu einer Beeinträchtigung des Immunsys­ tems, der Reproduktion und verminderter Leistungs­ fähigkeit führt. Warum pansengeschützt? Mittlerweile ist sehr gut bekannt, dass im Pansen einer Milchkuh die verschiedensten Umbau-, Aufbau-

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Fütterung

Tabelle 3: Ruminaler Abbau von B-Vitaminen (Santschi et al., 2005). B – Vitamine

Abbaurate, %

Thiamin

67,8

Riboflavin

99,3

Niacin

98,5

Pyridoxin

41,0

Biotin

45,2

Folsäure

97,0

Cobalamin

62,9

aber auch Abbauprozesse stattfinden. B-Vitamine werden je nach Vitamin stärker oder schwächer von Pansenbakterien gebildet, aber auch wieder abgebaut. Vor allem in der Transit- und Hochleistungsphase kann es dadurch zu einem Mangel an B-Vitaminen für die Milchkuh kommen. In einem wissenschaftli­ chen Versuch haben Santschi et. al, 2005 laktierende Holsteinkühe am Pansen und Dünndarm kanüliert. Danach wurde eine Mischung von Vitamin B1, B2, B3, B6, B8, B9 und B12 über das Futter zugesetzt und die Vitaminflüsse im Verdauungstrakt gemessen. Wie in Tabelle 3 zu sehen ist, unterliegen B-Vita­ mine hohen Abbauraten im Pansen. Da die Absorp­ tion dieser Vitamine über die Pansenwand sehr gering ist, werden sie tatsächlich von den Pansenbakterien abgebaut und sind nicht mehr für das Tier verfüg­ bar. Riboflavin, Niacin und Folsäure werden sehr stark im Pansen abgebaut. Thiamin und Cobalamin weisen mäßige und Pyridoxin, Biotin im Vergleich eher geringere Abbauraten auf. Darum ist es sinnvoll, B-Vitamine mit einem Pansenschutz auszustatten, um den Bedarf der Milchkühe besser abzudecken. Pansengeschützte B-Vitamine im BIOMIN-Rinderkonzept BIOMIN hat es sich zur Aufgabe gemacht, stets die neuesten tierernährerischen Erkenntnisse aus Forschung und Entwicklung in Fütterungsprogrammen umzu­ setzen, um die Produktivität und Leistungsbereitschaft unserer Nutztiere zu fördern. Daher wurde das Mine­ ralfutterkonzept für Milchkühe mit Biomin® Pro-Bplex weiterentwickelt. Biomin® Pro-B-plex enthält eine Mischung aus hochverfügbaren, pansenstabilen B-Vita­ minen, welche sich positiv auf das Tier auswirken. Dafür werden die Vitamine mit einer Schutzschicht in einem

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speziellen Herstellungsprozess ummantelt (Abbildung 1). Diese Schutzschicht kann von den Pansenbakterien nicht aufgebrochen werden, sehr wohl aber von den Verdauungs­enzymen im Dünndarm. Dadurch werden die aktiven Vitamine freigesetzt und in den Organismus aufgenommen. Durch eine ausreichende Vitamin - B Versorgung wird vor allem der Energie- und Protein­ stoffwechsel unterstützt. Da diese Nährstoffumsatzprozesse zu einem großen Teil auch in der Leber stattfinden, wird ebenso die Leberfunktion unterstützt. Direkte Effekte spiegeln sich in höheren Milchleistungen und Abbildung 1: Pansengeschützte B-Vitamine: Biomin® Pro-B-plex

Pro B plex Milchinhaltsstoffen der Kühe wieder. Langzeiteffekte lassen sich vermutlich mit einem besseren Gesund­ heits- und Fruchtbarkeitsstatus sowie einer höheren Lebensleistung feststellen. Hier sind aber noch weitere Versuche notwendig. Fazit Vitamine sind in Grund- und Kraftfuttermitteln enthalten und können teilweise selbst vom Wieder­ käuer gebildet werden. Für den erhöhten Leistungsan­ spruch für gesunde und fruchtbare Tiere müssen in der Milchkuhfütterung Vitaminzulagen über das Futter gemacht werden. B-Vitamine haben eine Vielzahl an Funktionen im Stoffwechsel und sind ein essentieller Baustein für eine produktive Milchwirtschaft. Jedoch unterliegen sie einem sehr starken ruminalen Abbau. Durch die neue Entwicklung im BIOMIN-Rindermi­ neralfutter Biomin® Pro-B-plex werden B-Vitamine in einer pansenstabilen Form zugesetzt. Praxisversuche haben gezeigt, dass sich eine geschützte B-Vitamin­ versorgung vor allem auf Milchleistung und Milchin­ haltsstoffe positiv auswirkt. Da B-Vitamine sehr stark im Energie- und Proteinstoffwechsel in der Leber involviert sind, ergibt sich auch eine indirekte, unter­ stützende Wirkung auf die Leberfunktion. BIOMIN Journal


Schwein

Von Karina Müller l Produktmanagerin Schwein

Mehr Darmgesundheit für eine erfolgreiche Schweineproduktion Eine gute Darmgesundheit ist Grundvoraussetzung für einen vitalen und leistungsfähigen Schweinebestand. Natürliche Futterzusätze wie phytogene Stoffe oder organische Säuren können dazu einen wertvollen Beitrag leisten, wie Praxiserfahrungen und aktuelle Studien zeigen.

A

ngesichts der Zielstellung, den Einsatz von Antibiotika in der Schweinhaltung zu mini­ mieren, wächst das Interesse an Alternativen. Dazu zählen spezielle Futterzusatzstoffe wie Pro- und Prebiotika, organische Säuren, Enzyme oder pflanz­ liche Produkte wie Kräuter, Gewürze und ätherische Ausgabe 07

Öle. Der Fokus ist hierbei in erster Linie auf die Darm­ gesundheit und die Stärkung des Immunsystems der Tiere gerichtet. Der Darm gilt als das größte Immun­ organ. Er produziert 60 bis 70 Prozent aller vom Körper gebildeten Antikörper. Man kann es auf eine einfache Formel bringen: gesunder Darm – gesundes Schwein.

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Schwein

Säuren senken pH-Wert In der Praxis werden vielfach organische Säuren eingesetzt, einerseits aufgrund der konservieren­ den Wirkung im Futter und andererseits, um den pH-Wert im Magen zu senken. Besonders beim Absetzen ist ein erhöhter pH-Wert im Magen oft ver­ bunden mit Verdauungsproblemen bei den Ferkeln. Infolge der Umstellung von Milch auf feste Nahrung und der noch nicht ausreichenden Salzsäurepro­ duktion des Magens in den ersten Lebenswochen, können E.coli-Stämme leichter den Magen passieren sowie vom Dickdarm in den Dünndarm aufsteigen. Dies führt zu einem Anstieg von pathogenen Keimen im Dünndarm und im nächsten Schritt zu Durchfall­ erkrankungen. Dem lässt sich vorbeugen wie Schweinehalter Johannes Ambichl aus Pyhra in Niederösterreich erklärt: „Ich setze in fast allen Bereichen meines Stalles organische Säuren im Futter ein, nicht nur um die Darmgesundheit der Tiere sicherzustellen, sondern auch zwecks Absicherung bezüglich Futterhygiene, falls das Futter einmal länger im Trog verweilen sollte. Außerdem weiß ich aus meiner langjährigen Tätigkeit als Futtermittelfachberater, Tabelle 1: Nährstoffgehalt der Rationen Vormast (bis 73 kg Körpergewicht)

Endmast (73 – 117 kg Körpergewicht)

KG und VG 1

VG 2

KG und VG 1

Energie, MJ ME

13,4

13,4

13,4

VG 2 13,4

Rohprotein, %

17,0

16,6

15,0

14,6

Lysin, %

10,4

10,1

8,8

8,5

Calcium, %

0,69

0,69

0,58

0,58

Verd. Phosphor, %

0,32

0,32

0,29

0,29

Tabelle 2: Mastleistungsparameter Kontrolle Mastdauer (Tage) Tageszunahmen (g/d)

VG 1

VG 2

102,6a

95,9b

96,9b

844,5(b)

889,0 (b)

881,7 (ab)

Futteraufnahme (kg FM/d)

2,298

2,288

2,275

Futteraufwand

2,72a

2,58b

2,57b

Der Magerfleischanteil lag für die Kontrollgruppe und die VG 2 bei 60 % und in der VG 1 bei 61 %.

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dass der Einsatz von organischen Säuren die Futterverwertung verbessert und somit die Rentabilität meines Betriebes positiv beeinflusst.“ Erfolge mit phytogenen Zusätzen Unter phytogenen Stoffen versteht man Pflanzen­ material wie Kräuter und Gewürze, sowie ätherische Öle und nichtflüchtige Pflanzenextrakte aus beispiels­ weise Kümmel, Pfefferminze, Anis oder Oregano. Diesen Substanzen wird generell eine appetitanregende, antimikrobielle und entzündungshemmende Wirkung nachgesagt. Es ist jedoch wichtig, die richtigen Stoffe in der richtigen Menge und Qualität zu kombinieren, um synergistische Erfolge erzielen zu können. Verdaulichkeit verbessert Studien haben gezeigt, dass phytogene Stoffe die Nährstoffverdaulichkeit steigern können. Vor allem Proteine und Aminosäuren werden besser verwertet und die Futterverwertung damit erhöht. Auch der Stoffwechsel wird weniger belastet. Dieser Zusam­ menhang hat sich auch in einem Versuch an der österreichischen Schweineprüfanstalt in Streitdorf (NÖ) gezeigt. Hier wurde in Zusammenarbeit mit BIOMIN und der Universität für Bodenkultur ein Versuch mit dem phytogenen Produkt Digestarom® Mast durchgeführt. Die Studie umfasste 72 Mastschweine (ÖHYB) mit 32 kg Anfangsgewicht, welche gemischt­ geschlechtlich auf drei Versuchsgruppen aufgeteilt wurden. Das Kontrollfutter wurde mit praxisüblichen Rohproteingehalten formuliert und bestand haupt­ sächlich aus Mais, Gerste und Sojaextraktionsschrot. In der Versuchsgruppe 1 wurde dieser Kontrollra­ tion das Produkt Digestarom® Mast zugesetzt. In der Versuchsgruppe 2 wurde zusätzlich zum Einsatz von Digestarom® Mast der Rohproteingehalt um 0,4 % reduziert (= -1 % Sojaextraktionsschrot). Verkürzte Mastdauer und bessere Futterverwertung Die Mastdauer wurde durch den Zusatz von Digestarom® Mast um 6,7 Tage in der Versuchsgruppe 1 und um 5,7 Tage in der Versuchsgruppe 2 verkürzt. Auch der Futteraufwand konnte durch den Einsatz des phytogenen Produktes um 5,1 % bzw. 5,4 % (VG 1 und VG 2) gesenkt werden.

BIOMIN Journal


Schwein

Abbildung 1: Einfluss von Digestarom® Mast auf die Mastdauer

Mastdauer (Tage) 104

102,6a

102 100 98

95,9b

96

96,9b

94 92

Kontrolle

VG 1

VG 2

Abbildung 2: Einfluss von Digestarom® Mast auf die Futterverwertung

Futterverwertung 2,75

2,72a

2,7 2,65 2,6

2,58b

2,57b

VG 1

VG 2

2,55 2,5 2,45

Kontrolle

Abbildung 3: Einfluss von Digestarom® Mast auf die täglichen Zunahmen

Tageszunahmen (g) 900

889(a)

890

881,7(ab)

880 870 860 850

Vorbeugen ist besser als heilen Ein reduzierter Einsatz von antibiotischen Subs­ tanzen in der Schweineproduktion, stellt neben füt­ terungstechnischen Maßnahmen auch hohe Anfor­ derungen an Haltung und Management. Vor allem eine angepasste Besatzdichte, die Buchtengestaltung und Klimaregulation aber auch abgestimmte Impf­ konzepte und eine gute Fütterungshygiene spielen dabei eine wichtige Rolle. Diese Maßnahmen helfen die Tiergesundheit zu stabilisieren und ermöglichen den effizienten Einsatz von Futterzusatzstoffen. Langjährige Erfahrung BIOMIN blickt auf eine langjährige Forschungsund Entwicklungsarbeit im Bereich des Ersatzes von antibiotischen Leistungsförderern im Futter zurück. Diese langjährige Erfahrung ermöglicht die Entwick­ lung alternativer Lösungen und Fütterungskonzepte, basierend auf natürlichen Futterzusätzen, um die Tiergesundheit und das Leistungsvermögen hochleis­ tender Schweine optimal zu unterstützen.

844,5(b)

840 830 820

mit pathogenen Bakterien vermindert werden. Dies wirkt sich wiederum positiv auf das Leistungsvermögen von Ferkeln und Mastschweinen aus. Auch hat sich die Kombination von phytogenen Substanzen mit speziellen Carbonsäuren (Biomin® SCC) bewährt. Besonders bei Absetz- und Aufzucht­ ferkeln, die vermehrt mit Streptokokkenproblemen zu kämpfen hatten, konnte in Feldversuchen eine gute unterstützende Wirkung von Biomin® SCC fest­ gestellt werden.

Kontrolle

VG 1

VG 2

Säuren und Kräuter im Mix Biotronic® Top3 ist eine Mischung aus organi­ schen Säuren und einem pflanzlichen Zusatz, der die Zellwand gram-negativer Bakterien wie beispielsweise E.coli schwächt und damit das Eindringen der Säuren und anderer Wirksubstanzen in die Bakterienzelle erleichtert. Durch diesen Säureboost-Effekt kann die Belastung Ausgabe 07

Fazit Die Beschränkung des Antibiotikaeinsatzes in der Schweinehaltung stellt die Produzenten vor immer neue Herausforderungen. Hohe Leistungen in Verbindung mit guter Tier­ gesundheit können nur über die Kombination ver­ schiedener Maßnahmen erreicht werden. Futterzu­ satzstoffe wie Säuren und pflanzliche Substanzen sind eine wertvolle Hilfe um die Funktionalität des Ver­ dauungssystems sicherzustellen. Eine gute Darmgesundheit ist Voraussetzung für ein hohes Leistungsniveau und eine gute Immun­ abwehr.

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Biogas

Von Josef KNAPPICH l Biogas Fachberater

Entschwefelung in Biogasanlagen Mit der Entwicklung der Biogastechnik und der zunehmenden Betrachtung der Rentabilität von landwirtschaftlichen Biogasanlagen gewinnt auch das Thema einer optimalen Entschwefelung von Biogas an Bedeutung.

B

ei der Biogasproduktion werden zur Schwefelfäl­ lung in der Praxis verschiedene Eisenpräparate in flüssiger sowie in fester Form eingesetzt. Bei den festen Formen handelt es sich überwiegend um Eisenoxide, welche in den Fermenter je nach Bedarf, meistens über den Feststoffeintrag, zugeführt werden. Eisen II Oxid (Fe2o3) und Eisenhydroxid (Fe(OH)2) sind dabei die gebräuchlichsten Einsatzformen. Die Wirkungsweise ist vergleichbar, aber der absolute

Wirkstoffgehalt (Eisen) im Produkt unterscheidet sich deutlich. Eisen II Oxid enthält fast die doppelte Menge an Wirkstoff wie Eisenhydroxid. Da das Eisen im Hydroxid im Vorfeld zur Trinkwasseraufbereitung benutzt wurde, ist der Reinheitsgrad des Produktes nicht in dem Maße gewährleistet wie bei dem Eisen II Oxid, welches in Biomin® GoldFerm® FE verwendet wird. Diese Aussage wird durch die futtermittelrechtli­ che Zulassung von Biomin® GoldFerm ® FE zusätzlich Foto: NQ-Anlagentechnik GmbH

Schwefelablagerung im Fermenter

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BIOMIN Journal


Biogas

bestätigt. Für den Betreiber bedeutet dies ein hohes Maß an Sicherheit, keine unerwünschten Stoffe in die Biogasanlage einzubringen, welche dann über den Gärrest auf die Flächen ausgebracht werden. Mit Biomin® GoldFerm® FE liquid Spezial hat BIOMIN ein flüssiges organisches Eisenpräparat ent­ wickelt, welches nicht nur zur Entschwefelung dient, sondern gleichzeitig den Ammoniakgehalt im Gas reduziert. Biomin® GoldFerm® FE liquid Spezial ist, so wie alle anderen Biomin® GoldFerm® FE Produkte nicht korrosiv und kein Gefahrgut. Diese positiven Produkteigenschaften sind in letzter Zeit zunehmend gefragt Namhafte Anlagen- und Teilehersteller überneh­ men beim Einsatz von korrosiven Produkten, oder Additiven, bei welchen biochemische Reaktionen auf­ treten, z.B. die Entstehung von schwefelsaurem Salz, keine Gewährleistung mehr für ihre Komponenten. Solche Reaktionen können bei der Verwendung von Eisenchloriden auftreten. Zudem sind diese, meistens in flüssiger Form angebotenen Produkte äußerst aggressiv (meistens unter pH 2) und müssen als Gefahrgut behandelt werden. Dies gilt nicht nur für sollte man beim Umpumpen einen Rest im Fermenter den Transport, sondern auch für die Lagerung. In der Praxis ist bei älteren Anlagen zunehmend belassen, anschließend öffnen und den hinabfallenden eine Sättigung der Netze, Gurte ober Balken mit elementaren Schwefel im Rest des Gärsubstrates auf­ elementarem Schwefel zu beobachten. Durch Ablö­ fangen. So kann dieser mit dem Rest des Fermenterin­ sungen von elementarem Schwefel, welcher dann haltes entsorgt werden und nach dem Zurückpumpen in den Fermenter fällt und sich löst, entstehen hohe kann die Anlage wieder weitergefahren werden. Landläufig wird bei der externen Entschwefelung Schwefelwasserstoffgehalte im Gas. Nachhaltige Abhilfe gegen diesen Störfaktor bringt nur eine Rei­ des Biogases mit Aktivkohle gearbeitet. Dieses Medium eignet sich bestens dafür. Der nigung- bzw. Erneuerung der Gurte oder Netze. Beim Reinigen des Gebälks kommt es häufig zu einer unan­ Nachteil an dieser Art der Entschwefelung ist fol­ gender. Der Schwefel muss mit der Aktivkohle gegen genehmen Überraschung. Das Gebälk unter der elementaren Schwefel­ einen Entsorgungsnachweis beseitigt werden und schicht ist zerstört und muss erneuert werden. Nach­ steht somit nicht als wertvolles Düngemittel zur Ver­ fügung. Das heißt für den Anla­ haltige Abhilfe schafft hier die Ins­ BIOMIN Tipp: genbetreiber, er muss für seinen tallation von Gurten oder Netzen als Ackerbau Schwefeldünger zukaufen Besiedlungsfläche für die Schwefel­ Unbedingt beachten: Gurte oder Netze vor Inbetriebund gleichzeitig für die Entsorgung bakterien. Als bester Zeitraum für nahme des Fermenters unbebezahlen. Aber es gibt eine sehr inte­ den Austausch eignet sich, wenn ein dingt mit Fermentergülle beressante Lösung. Behälter leer ist, so dass der Fermen­ feuchten! In der nächsten Ausgabe des terinhalt umgepumpt werden kann. Sicherstellen das die Luftzufuhr zur Entschwefelung BIOMIN Journals stellen wir Ihnen Um zu vermeiden, dass sich der zu richtig funktioniert. Auf Lufteine weitere interessante Art der Ent­ entfernende elementare Schwefel verteilung achten! schwefelung vor. Seien Sie gespannt! mit dem Fermenterinhalt vermischt, A u s g a b e 0 71

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Foto: Choreograph

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