Geflügelforum - Ausgabe 1/2020

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Ausgabe 1/2020

Geflügelforum Fachzeitschrift für professionelle Geflügelhaltung

Foto: Anne Duden / EyeEm

lität a n o i g : Re Specialmpf ist Tru

Eiweißreduzierte Fütterung bei Legehennen MANAGEMENT

Hohe Leistung mit niedrigen Emissionen

ANALYSE

S. 4

Rohfaser unter der Lupe

FÜTTERUNG

S. 8

Sicher durch den Sommer S. 10 HEPA PoultryTM


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K O M M E N TA R Ing. Paul Nemecek, MSc. NÖ Bauernbunddirektor

Regionalität ist Trumpf Gerade in diesen Tagen, wo uns das Coronavirus fest im Griff hat, zeigt sich ganz klar, dass die Lebensmittelversorgung innerhalb Österreichs höchste Priorität haben muss. Unsere Bäuerinnen und Bauern sind in der Lage, die heimische Bevölkerung mit sicheren, gesunden und qualitativ hochwertigen Nahrungsmitteln zu versorgen.

I

n dieser, schon Jahrzehnte nicht mehr dagewesenen Krise, fällt es vielen wie Schuppen von den Augen, dass die wirtschaftliche Abhängigkeit durch Freihandelsabkommen im Lebensmittelsektor Risiko und Unsicherheit für unsere Gesellschaft bedeuten. Wenn das öffentliche Leben und Sozialkontakte auf das Notwendigste reduziert werden, werden sich viele Konsumentinnen und Konsumenten erst einmal der allzu selbstverständlich gewordenen Grundbedürfnisse mit einem Schlag bewusst.

Lebensmittelversorgung durch Freihandel nicht gefährden

Mit Handelsabkommen wie Mercosur, das unter anderem mehr Übersee-Fleisch für Österreich vorsieht, würden wir uns in eine zunehmende Abhängigkeit begeben. Bitte unterstützen Sie daher unsere Petition www.stopp-mercosur.at. Aber auch die stetig steigenden Auflagen und Rahmenbedingungen für die rot-weiß-rote Landwirtschaft, die den Bäuerinnen und Bauern auf Druck von NGOs und Handel auferlegt werden, tragen dazu bei, dass die Produktion immer mehr in andere Länder abwandert. Das zeigt sich zum Beispiel bei der Pute: Dank 40-Kilo-Limit pro Quadratmeter werden die heimischen Puten nach international höchsten Tierwohl-Standards gehalten und das hat seinen Preis. So müssen nun aber knapp die Hälfte des heimischen Bedarfs, also jedes zweite Kilo Putenfleisch, aus dem Ausland importiert werden – weil Putenfleisch unter niedrigen Tierwohl-Standards im Ausland billiger produziert werden kann. So landet schließlich Billigimport-Putenfleisch am Teller und keinem fällt es auf – Stichwort „fehlende Herkunftskennzeichnung“. Alles in allem zeigt sich allerdings, dass die heimischen Bäuerinnen und Bauern auch in Zeiten wie diesen der einzig verlässliche Garant für eine sichere und krisenfeste Lebensmittelversorgung in unserem Land sind: So könn(t)en wir uns in Österreich bei vielen Produkten wie Schweine- und Rindfleisch, Frischeier und Milch selbst versorgen.

Die heimische Landwirtschaft sichert die Versorgung mit Lebensmittel in Österreich!

Österreichische Produktion muss etwas wert sein

Die aktuelle Ausnahmesituation zeigt ganz klar die Notwendigkeiten von transparenter Herkunftskennzeichnung und von regionaler Lebensmittelversorgung. Im Sinne unserer heimischen Bäuerinnen und Bauern aber auch im Sinne der Zivilbevölkerung werden wir in unserer politischen Arbeit nicht locker lassen und den angesprochenen Punkten weiterhin Nachdruck verleihen. Zum einen schaffen diese Maßnahmen Chancen für eine zukunftsfitte, kleinstrukturierte österreichische Landwirtschaft, zum anderen fordern wir diese Maßnahmen auch aus Verantwortung und zum Schutz unserer Gesellschaft, damit die Versorgungssicherheit mit Lebensmitteln innerhalb unseres Landes aufrechterhalten und gestärkt werden kann.

Ihr

Paul Nemecek NÖ Bauernbunddirektor

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MANAGEMENT Bsc Katharina Haydn Produktmanager Geflügel

Hohe Leistungen und hohe Emissionen? Die heurigen Fachgespräche standen ganz im Zeichen von Effizienzsteigerung und Emissionsminderung. Hohe Leistungen sind nicht zwingend mit hohen Emissionen verbunden. Es ist eine Frage der Effizienz und der Nutzung passender Werkzeuge.

Eine optimale Leistung ist mit einer optimalen Darmgesundheit verbunden.

Effizienz & Emissionen

Pflanzliche Zusätze (z.B. Kräuter, ätherische Öle, usw.) vereinen positive Eigenschaften, um die Abwehrkraft des Darmes zu stärken. Sie wirken antioxidativ, entzündungshemmend, beruhigend, antimikrobiell und sie stimulieren die Aktivität von Verdauungsenzymen. Als Werkzeug ist hier die Digestarom® P.E.P. Linie zu nennen, die diese positiven Eigenschaften vereint. Ist ein Huhn Stress ausgesetzt (z.B. Pathogene), so spiegelt sich das im Darm wieder. Die Darmzotten, die für die Nährstoffaufnahme essentiell sind, verkürzen sich (Abbildung 2). So wird die Oberfläche für die Nährstoffaufnahme verringert, die Abwehr der Darmzellen verschlechtert und Emissionen steigen in Form von Nährstoffverlusten. Die in Digestarom® P.E.P. enthaltenen pflanzlichen Wirksubstanzen fördern, trotz Herausforderung z.B. einer subklinischen Kokkzidieninfektion, die Erholung der Darmzotten (Abbildung 3). Somit wird die Nährstoffaufnahme erhöht und die Verluste gering gehalten.

Darmgesundheit

Darmstabilität

Neben Genetik, Haltungssystem und Stallmanagement, hat auch die Fütterung einen wesentlichen Einfluss auf die Darmgesundheit. Abbildung 1: Tägliche Eimasse Produktion brauner Genetiken

tgl. Eimasse (g)

60,0 59,5 59,0 58,5 58,0 57,5 2003 2005 2008 2011

110-120 g

110-120 g 110-120 g tgl. Futteraufnahme

Quelle: adaptiert nach Lohmann Tierzucht GmbH, 2019

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Darmintegrität

Effizienz ist ein viel genutztes Wort, wobei es ein Beurteilungskriterium darstellt, mit dem sich beschreiben lässt, ob gewisse Maßnahmen zur Erreichung von Zielen, geeignet sind (Gabler Wirtschaftslexikon, 2019). Am Betrieb bedeutet das, hohe Leistungen bei gleichzeitig geringeren Emissionen pro kg produzierter Eimasse oder Fleischansatz. Im Laufe der letzten Jahre hat sich das Leistungsvermögen von Legehennen und Mastgeflügel stark gesteigert. In Abbildung 1 ist als Beispiel, die Veränderung der täglichen Eimasse-Produktion über die Jahre hinweg, von braunen Legegenetiken zu sehen. Auffallend ist, dass die benötigte Futteraufnahme gleichgeblieben ist und somit bei gleichbleibendem Input mehr Leistung produziert wird. Eine optimale Leistung ist mit einer optimalen Darmgesundheit verbunden. Ist die Darmgesundheit der Tiere stabil, so bleiben die Emissionen pro kg erzeugter Eimasse oder Fleischansatz gering.

110-120 g

Heutzutage wird empfohlen, einen Mindestgehalt an Faser in der Ration einzuhalten. In der Rationsgestaltung gibt es Möglichkeiten mit z.B. Kleien zu arbeiten (Jeroch et al., 2013). Was bei diesen Komponenten zu beachten ist, ist oftmals eine hohe Mykotoxinbelastung, die erhebliche negative Auswirkungen auf Geflügel hat. Biomin® ADF ist eine standardisierte konzentrierte Faserquelle, die frei von Mykotoxinen ist. Weitere Vorteile sind die Stimulation der Darmzotten und von Verdauungsenzymen (Bosse und Pietsch, 2017). Sie bindet keine Nährstoffe und ist kaum fermentierbar. Biomin® ADF hat gute Strukturwirkung, d.h. sie verbessert die Kotkonsistenz und sie erhöht die Darmpassagerate, sodass der Verdauungsbrei nicht zu lange im Dünndarm verbleibt, dass eine unerwünschte Vermehrung von schlechten Bakterien vermindert. Durch den positiven Einfluss auf die Darmstabilität, wird eine optimale Nährstoffaufnahme gefördert und Emissionen gering gehalten.

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MANAGEMENT

Leberstabilität

Speziell bei Legehennen ist neben der Darmgesundheit die Lebergesundheit von größter Bedeutung. Die meisten Nährstoffe werden zur Leber transportiert, eingelagert, umgebaut und weiter transportiert. Die wohl wichtigste Rolle spielt sie im Fettstoffwechsel. Kippt die Leberstabilität, so kann sich ein Fettlebersyndrom entwickeln. Die Nährstoffumsetzung in der Leber sinkt, erhöhte Ausfälle und Emissionen sind die Folge. HEPA Poultry™ ist eine Mischung aus pflanzlichen Zusätzen und Vitaminen. Die enthaltenen Wirksubstanzen zielen auf eine direkte Förderung des Leber- und Fettstoffwechsels ab. Die Zellabwehr und die Leberwiderstandsfähigkeit werden unterstützt, so werden

Ausfälle reduziert. Außerdem werden der Fettund Energiestoffwechsel angekurbelt, sodass Fett besser verstoffwechselt wird und weniger Ablagerungen in Leber oder Bauchfett entstehen. Eine starke Leber bedeutet eine optimale Nährstoffumsetzung, geringe Ausfälle und wenig Emissionen.

Eine Frage der Effizienz

Hohe Leistungen gehen nicht automatisch mit hohen Emissionen einher. Im Gegenteil, durch Leistungsverbesserung können Emissionen pro kg produzierter Eimasse oder Fleischansatz reduziert werden. Mit den passenden Werkzeugen kann man gezielt Darmintegrität und Stabilität fördern und somit Emissionen optimieren.

Abbildung 2: Schemenhafte Darstellung einer Darmzotte Normal

Stress

Zellenabstoß Wanderung

Krypte

3 Tage

Zuständigkeit der Zellen (z.B. Goblet)

5 Tage

Villus

➡ Schnellerer Kreislauf ➡ Kürzere Darmzotten ➡ Schlechtere Nährstoffaufnahme

Hohe Leistungen gehen nicht automatisch mit hohen Emissionen einher.

Zellbildung

Quelle: BIOMIN

Abbildung 3: Positive Effekte bei Einsatz von Digestarom® P.E.P. bei subklinischer Kokkzidieninfektion

Villus

950

Villus Länge (μm)

+11,9 % = 95,2 μm

900 800

n Challenged Kontrolle n Challenged + Digestarom® P.E.P.

700 600

Krypte

500 -100 -120 -140 -160 -170

Krypten Tiefe (μm)

+12,4 % = 18,6 μm

Quelle: BIOMIN

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B E T R I E B S R E P O R TA G E Ing. Andreas Loidhold Technischer Berater Geflügel

Frischeiproduktion Zollner OG:

Eine Erfolgsgeschichte aus der Steiermark! Vor ca. 20 Jahren begannen Ingrid und Reinhard Zollner aus Kaindorf bei Hartberg ihren Betrieb mit Schwerpunkt Schweinehaltung auf Geflügelhaltung umzustellen. Damals wurden 1500 Küken selbst aufgezogen und verblieben als Legehennen im gleichen Stall. Mit Inkrafttreten des neuen Tierschutzgesetz 2006 wurde das Konzept modernisiert und ein neuer Stall mit 18.000 Legehennen in Volierenhaltung gebaut.

2011 wurde der Betrieb um 18.000 Legehennen erweitert.

Familie Zollner mit BIOMIN Fachberater Ewald Gotthardt und Andreas Loidhold

A

nstatt Küken kommen nun 16 bis 17 Wochen alte Junghennen auf den Hof. Im Jahr 2011 wurde der Betrieb um weitere 18.000 Legehennen erweitert. 2014 wurde die Frischeiproduktion Zollner OG gegründet, in welcher Sohn Reinhard jun. als Geschäftsführer eintrat. Im ältere Stall ist eine Voliere von Jansen installiert, wo verlegte Eier händisch gesammelt und damit auch erfasst werden. Im neuen Stall mit Fienhage Voliere laufen auch verlegte Eier

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im System auf das Eierband. Reinhard Zollner sagt, dass jedes System seine Vor- und Nachteile hat und bei der brauen Genetik kaum ein Unterschied an Schmutzeiern auffällt. Die Eier kommen aus beiden Ställen zusammen auf einen Farmpacker und werden unsortiert von der Firma Gnaser Frischeiproduktions GmbH abgeholt. Seit einigen Jahren wurde auch bei ihnen die Eiermanipulation zur Packstelle auf das Mehrwegsystem mit Kunststoffhöcker umgestellt.

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B E T R I E B S R E P O R TA G E

Niedriger Rohproteingehalt führt zu weniger Emissionen und Futterkosten.

Der Betrieb von Familie Zollner in der Oststeiermark.

Gesündere Tiere durch angepasste Fütte­ r­ungsstrategie mit reduzierteren Roh­ proteingehalt

Mit der Strategie der eiweißreduzierten Fütterung wurde der Betrieb von der Firma Fritz Jeitler Futtermittel GmbH richtig beraten. Der Wirkstoff Biomin® Egg 295 P.E.P. hat nicht nur eine besonders gute Aminosäureausstattung, sondern auch ein phytogenes Modul für eine bessere Verdauung bzw. Nährstoffausnutzung. Durch den niedrigeren Rohproteingehalt im Legehennenfutter, können die Futterkosten und die Emissionen gesenkt werden. Die Leber wird weniger belastet und gleichzeitig die Darmgesundheit verbessert. All das macht sich in der Tiergesundheit positiv bemerkbar. Das Resultat ist ein stark zurückgegangener Ausfall während der gesamten Legeperiode. So macht der Stallrundgang viel mehr Freude. Eine regionale Futterstrategie und Kreislaufwirtschaft wurde, lange bevor die Umwelt- und CO2- Thematik die Medien dominierte, gelebt. Als Eiweißkomponenten werden steirischer Soja- und Sonnenblumenkuchen, welcher auch die benötigte Rohfaser für die Darmgesundheit mit in die Ration bringt, aus eigener Produktion verwendet. Für die Energie sorgen Sonnenblumenöl, Hirse und Mais. Damit die Legehennen immer einwandfreies, sauberes Trinkwasser bekommen, werden die Nippeltränken mit Biotronic® Top liqid regelmäßig gereinigt und desinfiziert.

Seit Beginn der Geflügelhaltung wird auf das Selbstmischkonzept gesetzt

Der Mais und die Hirse werden mit Scheiben­mühle vermahlen, von welcher sich der Betrieb eine etwas bessere Futterstruktur verspricht, als von einer Hammermühle. Soja geht nicht über die Mühle und der Sonnenblumenkuchen wird gequetscht. Gemischt wird mit einem horizontalen Doppelspiralmischer welcher vor allem durch die Mischgenauigkeit überzeugt. Mit dem aufgebauten Feinmengendosierer

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können bei Bedarf auch sehr hochkonzentrierte Spezialitäten wie Biomin ESQ für bessere Eierschalenstabilität eingemischt werden. So kann der Betriebsführer auch sehr kurzfristig optimal auf die Anforderungen der Herde mit der Fütterung richtig reagieren.

Feinanteile im Futter bindet Reinhard Zollner mit mindestens 1,5 % Sonnenblumenöl.

Die Leistungsdaten überzeugen

Das täglich frisch gemischte Futter wird sechs Mal am Tag mit Kettenfütterung den Tieren vorgelegt. Die Tiere fressen es gerne und haben dadurch eine hohe Leistung. Der Futterverbrauch ist jetzt im Durchschnitt bei 125g/Tag und die Futterverwertung liegt bei 1:2,03. Aufgrund der optimierten Bedingungen wird eine Haltungsdauer von 14 Legemonaten und länger angestrebt. Geht’s den Tieren gut, geht’s dem Landwirt gut! Erfolgsverkäufer Ewald Gotthardt, die Firma Fritz Jeitler Futtermittel sowie die Firma BIOMIN bedanken sich für das Vertrauen und wünschen weiterhin viel Erfolg!

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A N A LY S E Univ. Ass. Dipl.- Ing. Dr. Reinhard Puntigam Institut für Tierernährung, Tierische Lebensmittel und Ernährungsphysiologie (TTE) Universität für Bodenkultur Wien (BOKU-Wien)

Faser nie verdaulich – Eiweiß stets hoch verdaulich? Nach der Präsentation kann oft vor der Anwendung sein. Tierernährung ist eine Bilanz…dabei stellt das

Die Verdaulichkeit als Verschwindensrate eines Nährstoffs

Das Tier lebt bzw. leistet auf Basis ileal verfügbarer, verdaulicher Nährstoffe. Ausschließlich diese können auch in Leistung angesetzt werden, was eine Kalkulation speziell der Aminosäuren auf Basis ihrer Verdaulichkeit unverzichtbar macht. Der Austausch von Sojaschrot mittels Rapsschrot erfordert auf Basis des Rohproteins das 1.3-fache, Brutto-Lysin das 1.5-fache und auf Basis des verdaulichen Lysins das ca. 1.8-fache.

Photo: li jingwang

SOLL den Anspruch des Nutztieres an Nährstoffen für eine bestimmte Leitung in einem bestimmten Alter dar. Diese Ansprüche werden stetig von der Wissenschaft geprüft bzw. der sich ändernden Tiergenetik und -leistung angepasst. Demgegenüber bildet das HABEN jenen Bedarf an Nährstoffen ab, um das SOLL zu decken (Abbildung 1). Liegt eine unausgeglichene Bilanz vor, so resultiert diese in Minderleistungen bzw. demgegenüber in unnötigen Emissionen.

Soja ist nicht gleich Soja, Toastung nicht gleich Toastung

Sorteneffekte, pflanzenbauliche Maßnahmen, bis hin zu Standortgegebenheiten wirken z.B. auf den Gehalt an Rohprotein, Aminosäuren, Fettgehalt bis hin zum Gehalt an Trypsininhibitor. All diese Faktoren müssen ebenfalls bei der Aufbereitung – der Toastung – berücksichtigt werden.

Abbildung 1: Die bedarfsgerechte Tierernährung einfach dargestellt – Es ist eine Bilanz

Bilanz SOLL

HABEN

Der Nährstoffbedarf für eine bestimmte Leistungsfähigkeit

Das Nährstoffliefervermögen einer Ration zur Deckung der Leistung

• Energie • Mengen- & Spurenelemente • Protein bzw. Aminosäuren

➡ ,,verdaulich"

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• Energie • Mengen- & Spurenelemente • Protein bzw. Aminosäuren

➡ ,,verdaulich"

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A N A LY S E

Abbildung 2: Zusammensetzung ausgewählter Faserquellen in g/ kg TM (Slama et al. 2019)

Rohfaser

Detergenzienfaser

Gesamtfaser Enzyme

Faserquelle

XF

aNDFOM

ADFOM

ADLOM

löslich

unlöslich

TDF

Apfeltrester

234

476

368

246

146

530

676

Lignocellulose

579

926

728

650

11

942

953

Sojaschalen

375

687

507

29

77

713

789

Trockenschnitzel

153

317

196

87

163

474

637

Weizenkleie

145

585

181

70

34

579

612

Man kauft brutto aber das Nutztier lebt und leistet von netto

einen wertvollen energetischen, als auch gesundheitsfördernden Beitrag leisten. Vorrangig senken die gebildeten kurzkettigen, flüchtigen Fettsäuren, z.B. Essig-, Butter- und Propionsäure den pH-Wert und entziehen dadurch schadhaften Keimen den Lebensraum. Faser kann auf dem Weg durch den Verdauungstrakt auch auf die Darmpassage (Viskosität), den Aufbau der Darmzotten an der Darminnenwand, sowie die Zellneubildung im Darm wertvollen Einfluss nehmen. Bei der richtigen Wahl der Faser kann somit ein Plus an Nährstoffverdaulichkeit, Leistungsfähigkeit, Tiergesundheit und schlussendlich Tierwohl verzeichnet werden.

Faser ist nicht verdaulich aber mikrobiell fermentierbar

Faser ist nicht gleich Faser

Die richtige Toastung der Sojabohne bewahrt vor Unter- (geringer Abbau des Trypsininhibitors) und Überprozessierung (Schädigung der Aminosäuren), um die optimale Leistungsfähigkeit der Nutztiere zu gewährleisten. Neben der Qualitätsbeurteilung von Sojaprodukten (Extraktionsschrot, Kuchen oder Vollfett) mittels nass­c hemischer Analysen, stellt das zukünftige Mittel der Wahl die kosten- und zeitsparende Nahinfrarotspektroskopie (NIRS) dar.

Faser ist als jener Gehalt eines Futtermittels definiert, der von körpereigenen Enzymen im Dünndarm nicht abgebaut (verdaut) werden kann. Im hinteren Verdauungstrakt - speziell im Dickdarm - angesiedelte Mikro­ organismen können Faser teilweise fermentieren, ähnlich dem Wiederkäuer im Pansen und damit sowohl Abbildung 3: Faserquellen unterscheiden sich im Aufbau, wie hier unter dem Elektronenmikroskop zu sehen und damit auch in ihrer Wirkung im Tier.

Die richtige Wahl der Faser kann die Leistungsfähigkeit steigern.

Nicht jede Faserquelle wirkt im Tier auf dieselbe Weise. Sie unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Faserzusammensetzung, ihrer Fermentierbarkeit, sowie ihren chemisch-physikalischen Eigenschaften, wie z.B. der Wasserbindungskapazität. Zur genauen Einschätzung muss eine detaillierte Analytik zu Grunde liegen, um den Wert der Faser zu bestimmen.

Faserzusammensetzung richtig einordnen

Je nachdem welche analytische Methode angewendet wird, sagt diese mehr oder weniger genau die Wirkung der Faser voraus. Dabei ist mit der Bestimmung der Rohfaser (XF) eine sehr grobe Annäherung möglich, die Gerüstsub­s tanzen (aNDFom, ADFom, ADLom) zeichnen bereits ein genaueres Bild und anhand der Gesamtfaser (TDF) kann die Faserwirkung am präzisesten abgeschätzt werden. Im Speziellen werden bei der TDF im Vergleich zur XF und auch NDF die löslichen Anteile, wie Pektine, berücksichtigt (Abbildung 2).

Eine Frage der Physik

Faser wirkt zusätzlich über ihre chemisch-physikalischen Eigenschaften: Die Wasserhaltekapazität und das Quellvermögen einer Faser kann sehr unterschiedlich sein und damit z.B. die Kotkonsistenz verschieden beeinflussen (Abbildung 3).

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IN KÜRZE

HEPA PoultryTM – sicher durch den Sommer Ein ungünstiger Faktor wird ausgelöst, wenn die Stalltemperatur kurzzeitig um mehr als 5°C schwankt oder länger über 28 – 30°C liegt: Hitzestress.

D

amit dieser sich nicht mit anderen negativen Faktoren verstärkt, sollte die Lüftung - als eine der wichtigsten Grundlagen – laufend kontrolliert werden. Regelmäßig, aber besonders wichtig im Frühjahr, ist das Monitoring auf Parasiten wie Würmer oder Milben. Das Körpergewicht der Tiere soll auch im Sommer steigen, auch wenn die Futteraufnahme um 5 bis 10 Prozent absinkt. Die zeit­ gerechte Umstellung auf nährstoffdichteres Sommerfutter, höherwertigere Inhaltsstoffe und Digestarom® P.E.P. helfen, die Nährstoffaufnahme und -ausnutzung, hoch zu halten. Vitale Tiere überstehen Hitzestress besser. Früh genug sollten Nachimpfungen in Zusammenarbeit mit dem Betreuungstierarzt abgeschlossen werden. Schwierig zu erkennen ist die Gesundheit der Leber, dem zentralen Stoffwechselorgan. Ein leichtes bis mittleres Fettlebersyndrom ist der Henne nicht anzusehen und wird durch Hitzestess ungünstig beeinflusst, was zu erhöhten Ausfällen führt. Durch den Einsatz von HEPA Poultry™ wird das Immunsystem der Hennen, speziell in den kommenden heißen Sommermonaten spezifisch unterstützt. Die auf die Legehenne abgestimmten Rohstoffkomponenten unterstützten die Regeneration der Leber. Ziel des Einsatzes ist eine Reduktion der Ausfälle, speziell zum Ende der Legeperiode.

Fam. Mauerhofer kann durch das umgesetzte Sommerfütterungskonzept entspannt dem Sommer entgegen blicken.

BIOMIN Fotowettbewerb „Die Jugend ist unsere Zukunft!“ Fotos mit verschiedensten landwirtschaftlichen Motiven gesucht! Machen auch Sie beim BIOMIN Fotowettbewerb mit! Kinder und Tiere kommen bei der Jury immer gut an. Schicken Sie Ihr originellstes Foto unter „BIOMIN Fotowettbewerb“ als Bilddatei (Auflösung mind. 300 dpi) an: BIOMIN GmbH, z.H. Frau Michelle Dier, Erber Campus 1, 3131 Getzersdorf; e-Mail: michelle.dier@biomin.net

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Einsendeschluss ist Freitag, der 22. Mai 2020. Auf die drei originellsten Fotos warten tolle Preise! 1. Preis: 150,00 € Gutschein für ein Top Wellness-Hotel in Österreich 2. Preis: 100,00 € Gastronomie-Gutschein 3. Preis: 75,00 € Gastronomie-Gutschein Mitmachen lohnt sich, denn auf jeden Einsender wartet eine kleine Überraschung! Die Bekanntgabe der Gewinner erfolgt über unsere Kundenzeitschriften und über unsere Homepage www.biomin.net. Die besten Fotos finden sich im BIOMIN Familienkalender 2021 wieder. Mit der Teilnahme an diesem Wettbewerb räumt der Teilnehmer dem Veranstalter und allen mit ihm verbundenen Unternehmen bezüglich der eingereichten Fotografien das unwiderrufliche, uneingeschränkte und zeitlich unbefristete Werknutzungsrecht gem. § 24 Abs.1 UrhG ein.

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K O N TA K T

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BIOMIN Geflügelforum | 1/2020

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Österreichische Post AG FZ 15Z040343 F BIOMIN GmbH, Erber Campus 1, 3131 Getzersdorf

Ihr Geflügelforum-Exemplar

EIN L A D U N G

Eröffnung der BIOMIN Produktionsanlage in Haag am Hausruck, OÖ TAG DER OFFENEN TÜR SAMSTAG, 27. JUNI 2020 | 10.00 BIS 16.00 UHR STEINPOINT 12 | 4680 HA AG AM HAUSRUCK PROGR AMM GANZTÄGIG VON 10:00 – 16:00 UHR TAG DER OFFENEN TÜR MIT BETRIEBSFÜHRUNGEN 11:00 – 12:00 UHR OFFIZIELLES FESTPROGRAMM MIT BIERANSTICH 15:00 – 15:30 UHR AUFLÖSUNG DES SCHÄTZSPIELS & SCHLUSSWORTE Hauptgewinn: 1x Palette Mineralfutter aus unserer Produktion in Haag

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Anme bis 30 ldung . Apri l 2020 bei Ih rem B I O MIN Fachb erate r wird gebe

ten!

FÜR DAS LEIBLICHE WOHL IST BESTENS GESORGT! Wir freuen uns, gemeinsam mit Ihnen unser neues Produktionswerk feierlich zu eröffnen!

Natürlich im Futter.


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