Ausgabe 2/2019
Geflügelforum Fachzeitschrift für professionelle Geflügelhaltung
Foto: agrarfoto.com
erbst H r e D : Specialine Tücken und se
Zukunft Landwirtschaft gemeinsam gestalten MANAGEMENT
Starkes Immunsystem, starke Abwehr S. 4
PRODUKT
Effizienz durch Selbstmischen
ANALYSE
S. 6
Grundfutterkonservierung
S. 9
SAISONALE LÖSUNGEN
Der Herbst und seine Tücken – ein weiterer Fall für Zwei Der Herbst bringt nicht nur nasses Wetter mit sich, sondern auch ein deutliches TagNacht Temperaturgefälle. Diese Umstände machen es dem Immunsystem unserer Hühner schwer und bieten perfekte Bedingungen für pathogene Keime.
„
Futtermittel zusatzstoffe können das Auftreten von „schlechten” Keimen vermindern.
Foto: Martin Wahlborg
”
Warum ist das problematisch?
Bei herbstlichen Wetterbedingungen können sich Pathogene (z.B. Salmonella ssp., E.coli) schnell in der Einstreu vermehren. Ist das Immunsystem Ihrer Hühner geschwächt, so haben diese freie Bahn im Organismus. Dies führt zu sinkenden Leistungen und oftmals auch zur Durchfall-Problematik.
Was tun, um die Herde stabil zu halten?
Verschiedene Futtermittelzusatzstoffe können das Auftreten von „schlechten“ Keimen vermindern. Einige können im Darm eine explosionsartige Vermehrung von negativen Bakterien bremsen, so dass die ungewollten Nebeneffekte wie Durchfälle, Entzündungen und Leistungseinbußen deutlich reduziert werden. Um den Darm zu beruhigen, können Zusätze eingesetzt werden, die Flüssigkeiten binden und während eines Durchfall-Geschehens unterstützen.
Ein Fall für Zwei
Biotronic®Top3 bietet eine Mischung aus organischen Säuren, sekundären Pflanzeninhaltsstoffen und dem Permeabilizing Complex™, die durch ihre Kombination die mikrobielle Belastung im Darm der Hühner vermindern kann. ADF hat beruhigende Effekte auf den Darm, bedingt durch ihre hohe Quellfähigkeit und Struktur. Die Kombination aus Biotronic®Top3 und ADF unterstützt ihre Hühner, um die Tücken des Herbstes gut durchzustehen.
2
BIOMIN Geflügelforum | 2/2019
K O M M E N TA R Univ. Ass. Dipl.- Ing. Dr. Reinhard Puntigam Institut für Tierernährung, Tierische Lebensmittel und Ernährungsphysiologie (TTE) Universität für Bodenkultur Wien (BOKU-Wien)
Zukunft Landwirtschaft gemeinsam gestalten „Leistungsfähiger, kostengünstiger, weniger belastend, nachhaltiger“ - diese vermeintlich widersprüchlichen Anforderungen werden an die gegenwärtige und zukünftige Landwirtschaft gestellt, um die weltweite Nachfrage an Nahrungsmittel tierischen Ursprungs zu decken. Auch weitere Prognosen sagen voraus, dass ohne eine Steigerung der Nahrungsmittelproduktion so mancher Teller nicht ausreichend gefüllt sein wird, obwohl bei genauerer Betrachtung rasch klar wird, dass sich die Welternährung zwischen Hunger und Überfluss zwischen „farming 1.0 bis 4.0“ bewegt. Der steigende Hunger nach Fleisch, die Versiegelung der landwirtschaftlichen Basis - dem Boden - und die starke Reduktion der bäuerlichen Betriebe, machen eine Effizienzsteigerung in der Produktion tierischer Lebensmittel erforderlich, um den hohen Grad der Selbstversorgung aufrecht zu erhalten. Ein maßgeblicher Parameter, um die Effizienz in der Tierernährung darzustellen, ist die Futterverwertung, welche den Bedarf an Futter pro Kilogramm Körperzuwachs darstellt. Der Broiler stellt hierbei neben dem Fisch, mit einer Futterverwertung von ca. 1,50 kg, den effizientesten Verwerter von Futter in Lebensmitteln dar. Eine verbesserte Futterverwertung bedingt ebenfalls eine verringerte Ausscheidung an Nährstoffen was speziell beim Protein positive Effekte für die Tiergesundheit, Ökonomie und Ökologie nach sich zieht. Auch die bedarfsgerechte Versorgung mit Nährstoffen auf Basis der Phasenfütterung übt wesentlichen Einfluss auf die Futterverwertung und Effizienz in der tierischen Produktion aus. So ist es ebenfalls möglich, durch die gezielte Absenkung von Protein und auch Mineralstoffen (speziell Phosphor), innerhalb der Rationsgestaltung mittels „Präzisieren“ ein „Reduzieren“ ohne Leistungseinbußen zu gewährleisten. Dabei kommt der genauen Einschätzung des nährstofflichen Liefervermögens der Einzelfuttermittel eine besondere Bedeutung zu. Mit dem Verbot der Antibiotika als Wachstumsförderer in Futtermittel, welches seit 2006 EU-weit Anwendung findet, steigt auch die Forschung und Anwendung von zootechnischen Zusatzstoffen. Deren verdaulichkeitsfördernde Wirkung trägt ebenfalls dazu bei, die wertvolle Ressource „Futtermittel“ bestmöglich in hochwertiges tierisches Lebensmittel zu transformieren. Lag der Fokus in vergangener Zeit noch darauf, die höchstmögliche ileale Verdaulichkeit zu gewähren, so rücken speziell auch Einzelkomponenten und Zusatzstoffe in den Vordergrund, welche körpereigen nicht verdaut werden können. Die substratabhängige, positive Beeinflussung der Darmmikrobiota und deren Wechselwirkung mit dem tierischen Organismus, stellen nicht nur einen spannenden Forschungsbereich, sondern ebenfalls einen wichtigen Tierwohl- und Tiergesundheitsaspekt dar. Der rote Faden der dargestellten, wichtigen Forschungsgebiete verbindet die langjährige wissenschaftliche Kooperation der Firma BIOMIN und dem Institut für Tierernährung, Tierische Lebensmittel und Ernährungsphysiologie (TTE) der Universität für Bodenkultur Wien. Abschließend kann festgehalten werden, dass sich die oben genannten Anforderungen an die Landwirtschaft nicht widersprechen, sondern eine bedarfsgerechte Nährstoffversorgung unter Ausnutzung des genetischen Leistungspotentials in einer leistungsfähigen, kostengünstigeren und weniger belastenden, allumfassend nachhaltigeren Produktion tierischer Lebensmittel widerspiegelt.
„
Die Futterverwertung ist der maßgebliche Parameter, um die Effizienz in der Tierernährung darzustellen.
”
Ihr
Reinhard Puntigam
BIOMIN Geflügelforum | 2/2019
3
MANAGEMENT Bsc Katharina Haydn Produktmanager Geflügel
Starkes Immunsystem – starke Abwehrkraft Besonders in Stresssituationen leidet das Immunsystem unserer Legehennen. Diese können durch verschiedene Umweltfaktoren ausgelöst werden. Damit jede Henne so gut wie möglich solche Phasen übersteht, ist ein starkes Immunsystem von größter Bedeutung.
„
Freie Radikale und warum
Das Zusammenspiel mit Antioxidantien
In Stress sie so „böse“ sind In Stresssituationen, welche durch viele Faktoren situationen wird das ausgelöst werden können, wie z.B. Einstallung, KeimImmunsystem der druck, zu hohe oder zu niedrige Stalltemperaturen oder, wie im Herbst häufig der Fall, nasse Wetter Hennen belastet.
”
In einem starken Immunsystem besteht ein Gleichgewicht zwischen freien Radikalen, die natürlich in geringer Menge im Körper vorkommen und Antioxidantien. Gerät es ins Ungleichgewicht, so bekommen freie Radikale die Überhand und senken die Abwehrkraft (Abbildung2). Um zu verhindern, dass freie Radikale Zellen angreifen, fangen Anti oxidantien diese ab, indem sie ein Elektron spenden und ein hoch-reaktives Teilchen in ein ausgeglichenes umwandeln (Abbildung 3). Antioxidantien werden vom Körper selbst synthetisiert und können auch mit der Nahrung aufgenommen werden. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen nicht-enzymatischen und enzymatischen Antioxidantien. Zu den bekanntesten nicht-enzymatischen Antioxidantien zählen zum Beispiel Vitamin E und C, sowie Flavonoide. Enzymatische Antioxidantien sind Glutathion-Peroxidase (GPx), Super oxid-Dismutase (SOD) und Catalase (CAT). Wichtige Bausteine dieser Enzyme sind die Spurenelemente Kupfer, Zink und Selen.
phasen, wird das Immunsystem der Hennen belastet. In so einer Situation wird der Organismus oxidativem Stress ausgesetzt und das Resultat daraus ist ein übermäßiges Auftreten von freien Radikalen auf Zell ebene, im Verdauungstrakt und im Blut. Freie Radikale entstehen bei verschiedenen Stoffwechselprozessen. Sie sind hoch-reaktive Teilchen, die Zellen zum Zelltod bringen können (Abbildung 1). Ist das in Geweben der Fall, so werden als Neben effekte entzündliche Prozesse und Abbau von Gewebe Substanzen gefördert, das Blutungen (K amboh et al., 2015) auslösen kann. Resultate daraus können Entzündungen z.B. im Darm sein, das die Leistung (gesenkte Futteraufnahme, vermindertes Wachstum sowie Legeleistung, u.v.m.) und vor allem die Abwehrkraft von Legehennen negativ beeinflusst.
Abbildung 1: Schematische Darstellung – Wirkung freier Radikale
Elektron fehlt
Elektron
Elektron
Elektron
Gesundes Atom mit 2 Elektronen
4
Freies Radikal (Elektronenräuber)
BIOMIN Geflügelforum | 2/2019
MANAGEMENT
Abbildung 2: Schematische Darstellung: Verhältnis freie Radikale zu Antioxidantien
Freie Radikale
Antioxidants
Freie Radikale
Antioxidants
s
s
Balance ➞ starkes Immunsystem
Imbalance ➞ oxidativer Stress
Wie bleiben Ihre Hennen stark?
Über Futter zugesetzte, nicht-enzymatische Anti oxidantien, wie Vitamin E in Kombination mit einer hochverfügbaren Selen-Quelle (Selen-Hefe), unterstützen Ihre Hühner in der Zellabwehr. Selen und Vitamin E arbeiten synergistisch zusammen. Selen ist Kernbestandteil des zelleigenen Enzyms GPx und fördert somit dessen Aktivität. Es unterstützt aktiv die Verminderung von freien Radikalen in der Zelle. Vitamin E kann als „Torwart der Zelle" gesehen werden. Dieses wirkt in der äußeren Zellwand und blockt freie Radikale bereits von außen ab. Somit wirkt das Zusammenspiel von Selen und Vitamin E innerhalb und außerhalb der Zelle schädlichen Prozessen entgegen und stärkt die Abwehrkraft der Hennen. Mit einer Zugabe von Vitamin C wird nicht nur die Immunfunktion gefördert, sondern auch eine schnelle Regeneration von verbrauchtem Vitamin E erzielt. So steht mehr Vitamin E für Abwehrprozesse und für seine eigentlichen Aufgaben dem Körper zur Verfügung. Als natürliche Antioxidantien wirken z.B. Trauben-
kerne und Seealgenmehl. Sie entfalten ihre Wirkung vor allem im Darmlumen, wo sie freie Radikale fangen und neutralisieren, die bei Verdauungsprozessen entstehen und schützen die Funktion der Darmbarriere. Traubenkernmehl enthält in großen Mengen Polyphenole, die sehr starke, antioxidative Eigenschaften besitzen. Natürliche Antioxidantien besitzen entzündungshemmende Eigenschaften, die schädlichen Auswirkungen freier Radikale entgegen wirken (Kamboh et al., 2015). Weiters stimulieren sie die Aktivität der Hühner-eigenen Abwehrenzyme (GPx, SOD, CAT) (Hafsa und Ibrahim, 2016). Mit diesen vielseitigen Effekten stärken sie das Immunsystem von Legehennen. Synthetische Antioxidantien (z.B. BHT) in Futter mitteln helfen, eine frühzeitige Oxidation von z.B. Vitamin E und anderen Futterkomponenten, wie Fetten, zu vermindern. Auf diesem Weg kann Vitamin E seine schützenden Effekte sowohl in der Zelle und deren Membranen, als auch im Darmlumen entfalten.
„
Die richtige Kombination aus Futterzusatzstoffen & einem guten Stallmanagement unterstützt Ihre Legehennen in Stressphasen.
”
BIOMIN´s TopVital
Die richtige Kombination aus Futterzusatzstoffen und einem guten Stallmanagement (Belüftung, Temperaturregelung, Vermeidung von Zugluft) unterstützt Ihre Legehennen in Stressphasen. Mit TopVital werden wertvolle Antioxidantien (z.B. Vit E & C, Seealgen- und Traubenkernmehl, Selenhefe) mitgeliefert, die gezielt die Immunabwehr fördern. Durch synergistische Effekte von Vitamin E und Selen werden Zellen von innen und außen unterstützt. Vit C kann verbrauchtes Vit E sofort regenerieren und greift so bedeutend mit in den Stoffwechsel ein. Die Ration, ergänzt mit TopVital, reduziert deutlich oxidativen Stress und fördert die Abwehrkraft Ihrer Legehennen.
Abbildung 3: Schematische Darstellung – Wirkung Antioxidantien
Elektron fehlt
Elektron
Elektron Elektron
Freies Radikal (Elektronenräuber)
BIOMIN Geflügelforum | 2/2019
Antioxidans (Elektronenspender)
5
B E T R I E B S R E P O R TA G E Gerald Peterseil BIOMIN Fachberater
Martin und Maria Mayrhofer mit BIOMIN Fachberater Gerald Peterseil
Familie Mayrhofer setzt auf das „Selbstmischen” Der Betrieb Mayrhofer hat sich im Jahr 2008 auf die Legehennenhaltung spezialisiert – und das mit Erfolg. Von den 12.000 Legehennen wird mittlerweile 1/3 des Erlöses aus der Direktvermarktung erzielt.
S
chon länger beschäftigte sich der Betriebsführer Martin Mayrhofer mit dem Thema Selbermischen. Im Rahmen seiner Landwirtschaftsmeisterarbeit wurde dazu ein Konzept erstellt.
Vom Konzentrat zum Selbermischer
Am Betrieb wird schon immer darauf geachtet, hofeigenes Getreide zu verfüttern. Durch den Einsatz eines Eiweißkonzentrates, konnte es bereits mit ca. 60% in die Ration eingebaut werden.
Betriebsspiegel Flächen: 25ha Acker; 6ha Grünland; 3,6ha Wald Tiere: 12.000 Legehennen (BH)
6
Bis zum Jahr 2019 wurde das Futter mit dem Mischzug gemischt. Über kurz oder lang erwies sich diese Variante aber als kostenintensiv und es wurde nach Alternativen gesucht. Ende 2018 wurde mit dem ausgearbeiteten Konzept aus der Meisterausbildung begonnen. Seit Anfang 2019 wird mit der eigenen Anlage gemischt, diese sollte sich nach sechs Jahren gerechnet haben, wenn man die Anschaffung der dafür benötigten Getreidelagerräume nicht berücksichtigt.
Mischtechnik
Martin Mayrhofer hat sich für seine Kleinkomponenten (Wirkstoff, Maiskleber), Vorratsbehälter mit ca. 1500kg Fassungsvermögen anfertigen lassen.
BIOMIN Geflügelforum | 2/2019
B E T R I E B S R E P O R TA G E
Diese lassen sich einfach mit dem Hoflader versetzen und befüllen. Grund dafür sind die Raumhöhe und der Platz, welche es nicht zulassen mit dem Hoflader neben der Mischanlage zu hantieren. Die Anlage ist dadurch sehr kompakt und platzsparend. Gemischt wird mit einem Horizontalzwangsmischer, der über zwei separate Scheibenmühlen für Weizen und Mais beschickt wird, die restlichen Komponenten werden per Schnecken dosiert. Als Wirkstoff wird der Erfolgswirkstoff Egg445 Hepa Plus LIGNO XC verwendet. Mit diesem Produkt bringt man viel Methionin und Lysin in die Ration, außerdem enthält der Wirkstoff den Leberschutz Hepa Plus, um Fettleber vorzubeugen. Standardmäßig ist auch das Spezialprodukt BIOMIN ESQ vorhanden, damit sind stabile Schalen über die gesamte Periode gesichert.
Warum selbermischen?
Die Ziele der Umstellung auf Selbermischen sind unter anderem weniger Ausfälle, bessere Schalenstabilität und vor allem die Möglichkeit, täglich reagieren zu können. Am Ende des Tages ist es eine betriebswirtschaftliche Rechnung. Die Futter- und Junghennenkosten sind zwei wesentliche Größen im Deckungsbeitrag. Diese können in Form von Futterverbrauch, Lebensleistung pro Henne und Ausfällen beeinflusst werden. Die Praxis hat gezeigt, dass Herden mit selbst gemischten Futter in der Regel weniger fressen, die
Leistung jedoch gleich bleibt. Grund dafür ist, dass man mehr hochwertige Komponenten in weniger Futter einbauen kann. In weiterer Folge bedeutet das weniger Futter das verstoffwechselt werden muss, die Leber dadurch geschont wird und den Hühnern eine lange Lebensdauer garantiert. Beides wirkt sich positiv im Deckungsbeitrag aus. Nicht immer fressen die Hühner automatisch weniger, dann hat man aber immer noch die Möglichkeit, den Futterpreis zu reduzieren, um Luxuskonsum entgegenzuwirken. Mayrhofer verspricht sich einen geringeren Futterverbrauch von ca. 10 – 15g, dadurch kann er die Futterkosten senken.
„
Seit Anfang 2019 wird mit der eigenen Anlage Futter ge mischt, welche sich bereits nach sechs Jahren gerechnet haben sollte.
”
Erste Erfahrungen und Ausblick
Der Zeitpunkt für den Umstieg auf ein anderes Futter muss gut überlegt werden. Am Betrieb Mayrhofer wurde in der 49. Lebenswoche umgestellt, was sich in einem Einbruch der Legeleistung und des Körpergewichts auswirkte. Nach 6 Tagen haben die Hühner den Gewichtsabfall von ca. 80g wieder aufgeholt, die Legeleistung stieg langsam und kontinuierlich. Bis sie sich von 91 % auf die ursprünglichen 95 % erholt haben, wird es aber noch etwas dauern. Insgesamt hat sich das Gewicht der Hühner stabilisiert und die Herde ist wesentlich ruhiger geworden, was für einen baldigen Anstieg der Legeleistung spricht. Das Team von BIOMIN wünscht weiterhin alles Gute.
Der Legehennenstall von der Außenansicht
BIOMIN Geflügelforum | 2/2019
7
PRAXISBERICHT Ing. Andreas Loihold Technischer Berater Geflügel
Weiße Legehennen in Freilandhaltung Sabine und Thomas Pugl sind als 4. Generation in der Geflügelhaltung tätig. Thomas absolvierte die Geflügelmeisterausbildung bevor er 2009 seinen eigenen Betrieb neben dem elterlichen Hof gründete und mit dem Bau seines ersten Legehennenstalles für 5000 Tiere startete. Unterstützt von seiner Frau Sabine, welche ebenfalls den Geflügelwirtschaftsfacharbeiter absolvierte, wurde 2012 die zweite Stalleinheit für 5000 Legehennen errichtet – die erste Herde weißer Legehühner.
Familie Pugl mit der Freilandhaltung der Legehennen und der Stallung im Hintergrund.
M
it der Zeit kamen immer öfter weiße Hennen auf den Hof, derzeit 10.000 LSL, welche ca. 80 Lebenswochen gehalten werden. Im letzten Drittel der Legeperiode setzt die Famile Pugl ESQ ein, welches hilft, die Eierschale bis zum Ende stabil zu halten. Im Freiland verhalten sich die weißen Tiere ähnlich den braunen. Der genetische Unterschied wurde vor allem im Stall durch weniger verlegte Eier sichtbar. Trotz der aktuell ruhigeren Züchtung, ist Kannibalismus noch immer ein Thema. Deshalb und auch wegen der etwas höheren Legeleistung, wird bei der Futterrezeptur auf eine bessere Eiweiß- und Mineralstoffversorgung geachtet. Das sich die Tiere auch im Freiland aufhalten können, ist ein großer Vorteil. Familie Pugl investiert viel Arbeitszeit für das Tierwohl. So wird nicht nur im Stall öfters im Bedarfsfall und je nach Witterung und Jahreszeit ausgemistet und Stroh eingestreut, sondern auch regelmäßig im Wintergarten. Die Tiere fühlen sich wohler und es wird mehr Schmutz abgefangen. Zur Vorbeugung von
8
Schmutzeiern, ist ein sauberes Legenest besonders wichtig. Ein großes Augenmerk wird auf die Weidepflege gelegt. Im Gegensatz zu vielen anderen Betrieben, ist der stallnahe Auslaufbereich nicht mit grobem Schotter oder Ähnlichem ausgestaltet. Der Boden wird mehrmals im Jahr bearbeitet, um Pfützenbildung bei Regen vorzubeugen und somit den Infektionsdruck zu senken. Nach dem Ausstallen wird deshalb rasch der stallnahe Bereich neu angesät – im Sommer mit schnellwachsenden Gräsern, im Winter oft mit Getreide. Als Strukturelemente verwenden sie eher Unterstände als Bäume, um weniger Wild anzuziehen. Diese sollten groß genug gewählt werden, um nicht als Nest attraktiv zu sein. Sehr ernst nimmt es Fam. Pugl mit der Tiergesundheit. Vorbeugend wird Biotronic® TOP 3 eingesetzt. Eigenkontrolle ist wichtig! Verendete Tiere werden regelmäßig seziert, um mögliche Erkrankungen schneller erkennen zu können.
BIOMIN Geflügelforum | 2/2019
A N A LY S E
Die Futterkonservierung mit Biomin CleanGrain Plus ®
Eine gute Rohstoffqualität legt die Basis für einen gesunden und leistungsfähigen Tierbestand fest. Was ist Biomin® CleanGrain Plus?
Biomin® CleanGrain Plus ist eine einzigartige, gepufferte Mischung aktiver Substanzen zur Konservierung von Getreide und Nebenprodukten. Aufgrund seiner ausgewogenen Formulierung bietet Biomin® CleanGrain Plus einen hervorragenden Schutz gegen den Verderb von Getreide, Futter, Silage, Heu, Braugerste, DDGS und Zuckerrübenschnitzeln durch Bakterien, Hefen und Schimmelpilze. Die organischen Säuren hygienisieren das Futter, indem vor allem gram-negative pathogene Bakterien wie Salmonellen und E-Coli abgetötet werden.
Anwendung für die Vollkonservierung von Getreide
Die Feuchtigkeit des Ernteguts wird bestimmt und in deren Abhängigkeit zwischen 3 und 20 Liter lt. Dosiertabelle Biomin® CleanGrain Plus je Tonne zugesetzt. Die Konservierung ist bis 45 % Feuchtigkeit möglich. Für die Getreidekonservierung wurden neue elektronische Dosiergeräte mit Abschaltautomatik und Unterdosierschutz entwickelt. Sie gewährleisten die sichere und genaue Dosierung vom ersten bis zum letzten Korn. Temperaturbedingte Viskositätsänderungen werden durch die optionale Verwendung einer Messturbine automatisch ausgeglichen. Das Konservierungsmittel wird über 2 Düsen im Abstand von 1,5 Schneckenwindungen in eine Getreideschnecke eingespritzt, welche steil aufgerichtet ist und mindestens 3m lang sein sollte, damit eine sichere Durchmischung gewährleistet ist. Schüttkegel sollen geebnet werden. Die Installation von Temperatursensoren im Getreidelager zur Überwachung der Lagertemperatur ist empfehlenswert.
Vorteile
Durch die patentierte Pufferung wirkt das Gemisch aus Natriumbenzoat, Natriumpropionat und Propionsäure nicht korrosiv. Der Erntetermin kann flexibler gestaltet und Mykotoxine minimiert werden. Es entfallen die Transportkosten zur Trocknung, das kosteneffizient, konservierte Futter hat einen höheren Nährwert und unterstützt die Darmgesund-
BIOMIN Geflügelforum | 2/2019
Familie Haidn gemeinsam mit BIOMIN Fachberater Karl Hausmann
heit. Die Tiere können dadurch höhere Leistungen bringen im Vergleich zu getrocknetem Getreide.
Aus der Praxis
Die Familie Haidn hat auf ihrem Hof 6.000 Legehennen in Freilandhaltung und 7.500 Legehennen in Bodenhaltung, welche im Jahresumtrieb gehalten werden. Eine hohe Legeleistung mit wenig Ausfälle ist das Resultat. Die Tiere werden mit hofeigenem Getreide gefüttert und der Betrieb setzt schon seit 10 Jahren erfolgreich auf die Vollkonservierung von Feuchtmais.
!
„
Durch Abtötung pathogener Bakterien wird das Grundfutter hygienisiert.
”
BIOMIN Tipp Auch die Anwendung von 3 % Biomin® Clean Grain Plus bei der Ganzkornsilage und bei der trockenen Getreidelagerung bringt zusätzliche Sicherheit, sowie Vorteile für die Futterhygiene und Tiergesundheit.
9
IN KÜRZE
Für mehr verkaufsfähige Eier im letzten Legeabschnitt
Lebererholung durch HEPA PoultyTM
Margit Mondl hält 6.000 Legehennen in Freilandhaltung auf zwei Altersgruppen geteilt. Die Tiere bleiben üblicherweise 14 – 16 Monate auf ihrem Betrieb. Sie mischt das Futter selbst und lagert den benötigten Mais im Ganzkornsilo.
A
b der 45 Lebenswoche wird ESQ eingesetzt. Sie beobachtet eine glattere, festere Schale und die Farbe der Eier wird dunkler. Die Tiere sehen vitaler aus und der Ausfall geht merkbar zurück. Das Schöne ist, dass nach 2-3 Tagen Anwendung die positive Wirkung des Produktes bereits sichtbar wird.
Die trOadOa GmbH hat 10.500 Legehennen in vier Altersgruppen, braun und weiß gemischt, am Betrieb und streben eine Haltungsdauer von 80 Lebenswochen und mehr an.
Z
iel war eine höhere Futteraufnahme um größere Eier zu produzieren, was jedoch die Leber nicht mehr bewältigen konnte. Damit waren die Ausfälle gesunder Hennen erhöht. Durch den Einsatz von HEPA Poultry™ in allen Herden hat sich die Leber erholt, die Ausfälle gingen deutlich zurück. Da der Gesundheitsstatus der Tiere so gut ist, kann die Haltungsdauer wesentlich verlängert werden, was mehr große Eier und ruhigere Tiere bedeutet.
BIOMIN Fotowettbewerb „Die Jugend ist unsere Zukunft!“ Beim diesjährigen BIOMIN Fotowettbewerb wurden wieder die besten Einsendungen prämiert. Die verschiedensten Motive zu diversen Anlässen brachten große Vielfalt für die Jury zur Bewertung ein. 1.
2.
Die drei am Besten bewerteten Fotos erhielten, erhielten Siegergeschenke. Alle Teilnehmer erwartet außerdem ein Über raschungsgeschenk. Der erste Platz ging an die Familie Kitzberger aus Waldburg (OÖ). Sie darf sich über einen Wellnessgutschein im Wert von 150 € freuen. Den zweiten Platz belegte Familie Zauner aus Münzkirchen (OÖ) und wird mit einem Gastronomie-Gutschein über 100 € belohnt. Den dritten Stockerlplatz sicherte sich die Familie Bracher aus Kapelln
10
3.
(NÖ). Sie bekam einen Gastronomie-Gutschein im Wert von 75 € überreicht. Freuen Sie sich auf die kreativsten Einsendungen im neuen Familienkalender 2020. Diesen bekommen Sie, wie gewohnt, am Jahresende persönlich von Ihrem BIOMIN-Fachberater überreicht. Zu guter Letzt dürfen wir uns nochmals bei allen Teilnehmern des diesjährigen Fotowettbewerbes auf das Herzlichste bedanken und freuen uns schon auf viele Einsendungen für 2020!
BIOMIN Geflügelforum | 2/2019
K O N TA K T
Für Ihre betriebsangepasste Lösung fragen Sie Ihren BIOMIN Fachberater oder schreiben Sie uns unter service@biomin.net. DI Franz ERTL Geschäftsleitung BIOMIN Österreich Mobil: 0664 / 848 91 06
BURGENLAND BIOMIN Animal Nutrition GmbH
DI Martin WIESER Verkaufsleitung BIOMIN Österreich Mobil: 0664 / 886 28 237
Ing. Johannes HÖLLER Verkaufsleiter Fritz Jeitler Futtermittel GmbH Mobil: 0664 / 233 59 69
Ing. Andreas LOIDHOLD Technischer Berater Geflügel Mobil: 0664 / 885 95 614
Karl HAUSMANN
Franz REINDL
Robert RAUCH
3130 Herzogenburg
4540 Bad Hall
8342 Gnas
Mobil: 0676 / 503 18 70
Mobil: 0650 / 822 82 76
Mobil: 0664 / 391 82 75
Ing. Franz HOFER
Ing. Josef RONGE
2084 Weitersfeld
3383 Hürm
Mobil: 0664 / 432 74 11
Mobil: 0664 / 403 06 63
7023 Stöttera Tel.: 02626 / 5226
Franz BÜRGMAYR 3451 Michelhausen Mobil: 0664 / 414 14 19
Ewald GOTTHARDT 8292 Neudau Mobil: 0664 / 357 59 14
Ing. Johannes NOWAK 8362 Übersbach
Johann MÜHLBERGHUBER 4300 St. Valentin Mobil: 0664 / 105 43 00
Ing. Josef RONGE
3383 Hürm
Mobil: 041 / 733 974
DI Matjaž KEKEC DI Nikolaus BEREN 8763 Bretstein Mobil: 0664 / 543 05 79
BIOMIN Animal Nutrition GmbH
Ewald GOTTHARDT 8292 Neudau
Tel.: 07764 / 6288-8
Mobil: 0664 / 357 59 14
Johannes DIERNEDER
Ing. Fritz JEITLER
4331 Naarn
8324 Kirchberg/Raab
Mobil: 0664 / 204 12 41
Mobil: 0664 / 181 40 25
Ernst HUEMER
Fritz JEITLER sen.
4552 Wartberg/Krems
8324 Kirchberg/Raab
Mobil: 0664 / 182 06 47
Mobil: 0664 / 263 81 00
Markus KLAFFENBÖCK
Ing. Johannes NOWAK
4490 St. Florian
8362 Übersbach
Tel.: 02626 / 5226
Mobil: 0660 / 560 90 00
Mobil: 0664 / 750 757 99
Franz BÜRGMAYR
Gerald PETERSEIL
Josef RAUCH
3451 Michelhausen
4331 Naarn im Machlande
8342 Gnas
Mobil: 0664 / 414 14 19
Mobil: 0664 / 885 956 45
Mobil: 0664 / 632 56 72
KÄRNTEN DI Adolf KRANEWITTER 9433 St. Andrä Mobil: 0664 / 75 05 1717
NIEDERÖSTERREICH BIOMIN ANIMAL NUTRITION GMBH 7023 Stöttera
DI Sebastijan URBANIČ 9250 Gornja Radgona
4755 Zell/Pram
Mobil: 0664 / 403 06 63
www.fritzjeitler.com
www.fritzjeitler.com
Mobil: 0664 / 403 06 63
OBERÖSTERREICH
Fritz JEITLER Futtermittel GmbH
Fritz JEITLER Futtermittel GmbH
3383 Hürm
Mobil: 0664 / 750 757 99
Ing. Josef RONGE
STEIERMARK
SLOWENIEN
2281 Markovci Mobil: 041/ 578 919
DI Uroš VRABELJ 9253 Apače Mobil: 064 / 244 800
Impressum: Herausgeber & Medieninhaber: BIOMIN Animal Nutrition GmbH, Erber Campus 1, 3131 Getzersdorf, Tel: 02782 / 803-0 Geschäftsführer: DI Markus Edlinger Redaktionsleitung: DI Franz Ertl © BIOMIN Animal Nutrition: Sämtliche Inhalte unterliegen dem österreichischen Urheberrecht. Jede Weiterveröffentlichung, Verviel fältigung, Bearbeitung oder Weiterverwendung Dritter ist ohne schriftliche Zustimmung des Verfassers nach §74 Abs.1 UrhG ausnahmslos untersagt. BIOMIN ist eine registrierte Marke der ERBER Aktiengesellschaft (IR-509692) Erscheinungsweise: 2 x jährlich, Abo-Preis: EUR 3,80 Produktion: GraphX ERBER AG, Erber Campus 1, 3131 Getzersdorf Verlag & Druck: Johann Sandler GesmbH & Co KG, Druckereiweg 1, 3671 Marbach BIOMIN is part of ERBER Group www.biomin.net
BIOMIN Animal Nutrition GmbH, 3131 Getzersdorf, Erber Campus 1, Tel.: 02782 / 803-0 Abhollager: 4755 Zell/Pram, Tel.: 07764 / 62 88-8 7023 Stöttera, Tel.: 02626 / 52 26 8324 Kirchberg/Raab, Tel.: 03115 / 289 29 - Fritz Jeitler Futtermittel GmbH
BIOMIN Geflügelforum | 2/2019
11
Österreichische Post AG FZ 15Z040343 F BIOMIN Animal Nutrition GmbH, Erber Campus 1, 3131 Getzersdorf
Ihr Geflügelforum-Exemplar
ESQ
Der Boost für gute Eischalenqualität • Zusätzliches Vitamin D & Calcium für feste Schalen •Z usätzliche Inhaltsstoffe wirken im Darm & fördern die Aufnahme von Nährstoffen • Spezielle Spurenelement-Komplexe fördern den Ca-Transport
Für mehr verkaufsfähige Eier Fragen Sie Ihren BIOMIN Fachberater oder schreiben Sie uns unter service@biomin.net
www.biomin.net BIOMIN is a registered trademark of Erber Aktiengesellschaft (IR-509692).
Natürlich im Futter.