Ausgabe 2/2020
Schweineforum Fachzeitschrift für professionelle Schweinehaltung
ommer, S : l a i c e p S stress! e z t i H e Sonn
35 Jahre Jubiläum – Fritz Jeitler Futtermittel MANAGEMENT
Eröffnung Produktionswerk Haag S. 4
FÜTTERUNG
Optimierung in der Schweinemast
ANALYSE
S. 6
Sommerloch vermeiden
S. 10
SAISONALE LÖSUNG
Sommer, Sonne, … Hitzestress! Oberstes Ziel: Nährstoffversorgung trotz verminderter Futteraufnahme sicherstellen
D
a bei der Verdauung von Nahrung Wärme entsteht, ist es ganz natürlich, dass Schweine an heißen Tagen weniger Futter aufnehmen, um Wärme zu vermeiden und sich selbst vor Überhitzung zu schützen. Mit jedem zusätzlichen Grad über 20° C sinkt die Futteraufnahme um rund 100 g, das heißt bei 30° C im Stall frisst eine Zuchtsau etwa 1 kg weniger pro Tag. Daher sollten Umgebungstemperaturen von über 24° C vermieden werden.
Warum ist das problematisch?
ss?
re zest
Hit
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Um eine aus reichende Versor gung der Sauen in Hitzephasen sicherzustellen, muss die Energieund Nährstoffdichte im Futter erhöht werden.
”
Während der Laktation ist das besonders kritisch, da Sauen schnell in ein Energie- und Nährstoffdefizit geraten. Daraus folgt eine schlechtere Milchleistung und geringere Absetzgewichte sowie noch größere Konditionsverluste der Sau und ein gestörter Hormonhaushalt, woraus schlechtere Fruchtbarkeitsleistungen resultieren. Dementsprechend gilt es die Sau während der Laktation bestmöglich zu unterstützen.
Wie kann die Sau fütterungstechnisch unterstützt werden?
In den Sommermonaten muss aufgrund der geringeren Futteraufnahme die Energie- und Nährstoffdichte im Futter erhöht werden, um eine ausreichende Versorgung sicherstellen zu können. Um die Futteraufnahme möglichst hoch zu halten sollten schmackhafte Komponenten eingesetzt werden, welche die Fresslust erhöhen. Biomin® FertiLac Plus sorgt für eine optimale Versorgung Ihrer Zuchtsauen in Hitzephasen: • Fett- und Kohlenhydratzulagen verbessern die Energieversorgung der Sau • Essentielle Aminosäuren kompensieren die verminderte Proteinaufnahme und sorgen für hohe Milchleistungen • Schmackhafte Komponenten wie Dextrose und Zitronensäure fördern die Futteraufnahme • Spezielle Zusätze regulieren den Mineralstoff- und Wasserhaushalt und erhöhen die Nährstoffverfügbarkeit …dadurch kann die geringere Energie- und Nährstoffzufuhr in den Sommermonaten ausgeglichen werden. Um eine ausreichende Versorgung der Sau sicherzustellen, sollte neben dem Einsatz von Biomin® FertiLac Plus die Fütterungsfrequenz erhöht werden (3 x täglich) und die Fütterung in kühlere Tageszeiten verlegt werden. Ebenso sollte eine einwandfreie Wasserversorgung (Durchflussrate 2- 4 L/min) gewährleistet sein, sowie auf Futterqualität (mikrobielle Kontamination, Mykotoxin- Risikomanagement) und ausreichende Hygiene der Futtertröge geachtet werden.
Fazit
Hohe Temperaturen setzen hochleistende Sauen stark unter Stress. Die Fütterung kann einen wertvollen Beitrag leisten, um diesen Stress zu reduzieren und die Leistungsfähigkeit der Sau zu erhalten. Setzen Sie auf Biomin® FertiLac Plus – Ihre Sauen werden es Ihnen danken!
Weitere BIOMIN Produkte zur Unterstützung der Sau in Hitzephasen: Biomin® 4 Lac Plus Biomin® SauenFit Biomin® TopRausche Biomin® Belege Top
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Unterstützt den Energiestoffwechsel und entlastet die Leber rund um die Geburt 50 g pro Sau und Tag mindestens 5 Tage vor bis 5 Tage nach dem Abferkeln Geburtsvorbereitungsfutter für leichtere Geburten und zur Vermeidung von Verstopfung 300 – 500 g pro Sau und Tag mindestens 3 Tage vor bis 3 Tage nach dem Abferkeln Fördert das Rauscheverhalten 20 g pro Sau und Tag vom Absetztag bis zum Belegen als TopDressing Erhöht die Fruchtbarkeitsleistung 500 g pro Sau und Tag vom Absetzen bis zur Rausche als TopDressing
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K O M M E N TA R DI Alexander Bernhuber Mitglied des Europäischen Parlaments
Unsere Landwirte haben Solidarität verdient- gerade jetzt! Weltweit diktiert die Corona- Krise das politische Parkett und hat drastische Auswirkungen auf die Landwirtschaft. Gerade jetzt merken wir, auf welch fragilem Boden wir uns bewegen und wie eine Krise ganze Staaten zerrütten kann.
D
ie Spuren der derzeitigen Corona- Krise ziehen sich bis in viele Bereiche der Landwirtschaft. Durch den anhaltenden Ausfall von großen Absatzmärkten in Tourismus und Gastronomie ist es binnen weniger Tage zu einem europaweiten Überangebot im Fleisch- und Milchsektor mit eklatanten Marktverwerfungen gekommen. Auf Europäischer Ebene lenkt die EU- Kommission mit mehreren Maßnahmen, wie eine längere Abgabefrist für Mehrfachanträge, Aussetzung von Vor- Ort- Kontrollen oder Unterstützung der privaten Lagerhaltung ein. Viele wichtige und richtige Schritte, die rasch und unkompliziert umgesetzt werden müssen. Doch in derart herausfordernden Zeiten werden diese Maßnahmen nicht reichen, um die Märkte rasch wieder auf ihr gewohntes Niveau zu stabilisieren.
Regionale Werte statt globale Märkte
In der Pandemie wird Selbstversorgung zum Prinzip und zeigt beispiellos die außergewöhnlichen Leistungen unserer Bäuerinnen und Bauern auf. Konsumenten stehen zu jeder Zeit vor vollen Regalen und die Versorgungssicherheit ist stets gegeben. Nun gilt es, die entsprechende Wertschätzung für den geleisteten Einsatz einzufordern. Mit jeder Kaufentscheidung haben die Konsumenten es in der Hand, sich für Qualität und Regionalität zu entscheiden und so unseren Landwirten einen Produktionsauftrag zu geben. Damit unsere regionale Landwirtschaft durch Billigimporte nicht in ihren Existenzen gefährdet wird, darf Freihandel nicht zu Lasten der heimischen Landwirtschaft erfolgen. Gerade mit dem Mercosur Handelsabkommen droht uns ein Todesstoß für tausende Betriebe. Wir dürfen für den internationalen Handel nicht Klima und Umwelt opfern und jegliche Produktionsstandards in Drittländern außer Acht lassen. Mit unserer Petition „Stopp Mercosur“ haben wir bereits von über 35.000 Menschen eine klare Absage an Mercosur erhalten. Setzen auch Sie ein Zeichen und unterstützen Sie unsere Petition unter:
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Die heimische Landwirtschaft braucht jetzt mehr denn je Unterstützung und Solidarität.
”
www.stopp-mercosur.at Die Europäische Kommission muss weiters für die kommende GAP klare Verhältnisse schaffen. Klimaund Umweltschutz sind wichtig und richtig, doch darf es nicht dazu kommen, dass die kommende GAP darin resultiert, dass wir Flächen stilllegen, im Dünger- und Pflanzenschutzmitteleinsatz starke Einschränkungen akzeptieren müssen und gleichzeitig noch mehr Lebensmittel aus Drittstaaten importiert werden, die nicht unseren Standards genügen. Wir brauchen eine GAP die noch mehr das Ziel hat, die Selbstversorgung mit Lebensmitteln aus Europa zu sichern. Die heimische Landwirtschaft braucht jetzt mehr denn je Unterstützung und Solidarität. Von der Europäischen Union, aus Österreich und umso wichtiger, von jedem Konsumenten, jeden Tag. Alles Gute! Ihr
DI Alexander Bernhuber Mitglied des Europäischen Parlaments
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MANAGEMENT Mag. Herbert Kneissl globale Marketingleitung BIOMIN
BIOMIN eröffnet das modernste Eingebettet in die Hügelketten des Hausruck, an der Autobahn A8, nahe der Marktgemeinde Haag werden Mineralfutter in Europas technologisch modernsten und nachhaltigsten Mineralfuttermischwerk produziert. Aufgrund der Coronapandemie bedingten Absage der Eröffnungsfeier konnte jedoch die Inbetriebnahme der Produktion in den letzten Monaten erfolgreich durchgeführt werden.
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Auch für Kunden in neuen Märkten und Ländern wird damit künftig BIOMIN-Qualität „Made in Austria” zur Verfügung stehen.
”
Außenansicht des BIOMIN Werkes in Haag am Hausruck
V
iel Zeit und Energie haben wir in die Vorbereitungen für eine hervorragende Eröffnungsfeier des BIOMIN Werkes in Haag am Hausruck investiert. Leider ist es uns aufgrund der Coronapandemie nicht möglich, diese Ende Juni abzuhalten. Wenn es bei BIOMIN darum geht, die Kundenbedürfnisse bestens zu erfüllen, dann gilt der feste Grundsatz: Versorgungssicherheit durch sichere Produktion folgt dem Markt. Das bedeutet nicht nur international kontinuierlich die Produktionskapazitäten für hochwertigste Futtermitteladditive, Mineralfutter, Vormischungen und Spezialitäten zu erweitern, sondern auch in Europa für das Wachstum der Kunden des zentraleuropäischen Raums und in den Ausbau der Technologieführerschaft weiter zu investieren.
weltweit vertrieben. Auch für Kunden in den neuen Märkten wird im Zuge der forcierten Internationalisierungsstrategie künftig BIOMIN- Qualität „Made in Upper-Austria“ zur Verfügung stehen.
Jeder ausgelieferte Sack ist ein Versprechen
Die hohen Standards bei Sicherheit, Flexibilität, Effizienz, Rückverfolgbarkeit und Nachhaltigkeit gelten für das gesamte Produktions-Netzwerk. Natürlich auch für das neue Werk in Haag. Alles, was BIOMIN-Produktion auszeichnet, findet sich
Klares Bekenntnis zum Standort Österreich
Mit der Investition in diese neue Produktionsstätte wurde gezielt auf den Standort Haag am Hausruck gesetzt, dies nicht zuletzt aufgrund der Qualifikation und des Knowhows der Mitarbeiter, sondern auch wegen der logistischen Vorteile: rasch und auf kurzem Wege die Kunden in Österreich und der umliegenden Länder bestens versorgen zu können. Wissenschaftlich basierte Tierernährungslösungen von BIOMIN werden heute in mehr als 130 Ländern
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Lager mit computergesteuerten, fahrerlosen Transport roboterfahrzeugen
BIOMIN Schweineforum | 2/2020
MANAGEMENT
Mischfutterwerk Europas
Die Produkte können in Sackware, BigBag oder Lose dem Kunden bereitgestellt werden.
Von der Lagerung bis zur Absackung erfolgt der Transport in einem geschlossenen System
in Haag am Hausruck in besonders komprimierter Form wieder. In allen Bereichen werden modernste Anlagen und Technologien verwendet. Sie sind hoch effizient, ressourcenschonend und bieten die maximale Flexibilität bei der Herstellung der BIOMIN Produktpalette – Mineralfutter, Vormischungen und Spezialitäten.
Rumen E, Poultry Star ®, Digestarom ® DC oder Mycofix® 5.E in Fütterungskonzepten einzusetzen, ist BIOMIN mit dem neuen Produktionswerk – wie in der Vergangenheit - ein bewährter Partner.
Sicherheit und Rückverfolgbarkeit
Das technische Design und die Konzeption der Produktionsanlage gewähren eine vollständige Transparenz des Materialflusses, sodass das Risiko einer Kreuzkontamination des Endproduktes absolut minimiert werden kann. Der Materialtransport durch den gesamten Herstellungsprozess wird durch ein geschlossenes Containersystem mit computergesteuerten, fahrerlosen Transportroboterfahrzeugen (AGVs) sichergestellt. Automatische Mikrodosierung und Probenentnahmen bzw. Probenabsackung jeder Charge, dazu Batch-verwaltetes Inventar und elektronische Aufzeichnungserfassung jeder Aktivität ermöglichen eine lückenlose Rückverfolgbarkeit und allerhöchste Qualitätssicherheit.
Lösungen für moderne Fütterungskonzepte
Optimierte Betriebsabläufe, gemeinsam mit der Implementierung aktuellster wissenschaftlicher Erkenntnisse von BIOMIN ermöglichen der Landwirtschaft heute besonders unter schwierigen Rahmenbedingungen wirtschaftlich zu sein und gleichzeitig die Ziele für Tiergesundheit, Tierwohl, Reduktion des Antibiotikaverbrauchs und Reduzierung der Umweltemissionen weiter zu verfolgen. Wenn es darum geht, wissenschaftlich fundierte, innovative Lösungen wie z.B. Biotronic ®, Levabon®
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Qualität, die besteht
Als Unternehmen, das der Tierernährungsund Lebensmittelsicherheit verpflichtet ist, ist das moderne Produktionswerk in Haag mit allen wesentlichen Qualitätszertifizierungen ausgestatten, wie z.B. GMP+, ISO 90001, HAACP und A-Futter. Durch den besonderen Rohstofftransport mit den AGV´s wird die Struktur der Rohstoffe besonders gut erhalten, dass im Produkt als staubarmes, gut strukturiertes, homogenes und rieselfähiges Produkt am Hof wiederzufinden ist.
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Das rechtzeitige Hochstarten der neuen Produktionsanlage in Haag hat dazu beigetragen, dass eine im März und April erhöhte Nachfrage reibungslos produziert und ausgeliefert werden konnte.
”
Lieferfähigkeit auch in schwierigen Zeiten
Vorrausschauende Planung und zusätzlich getroffene Sicherheitsmaßnahmen im Zuge der CoronaVirus Pandemie wie z.B. Schichtbetrieb, zusätzliche Reinigungs- und Hygieneprogramme stellen sicher, dass die Landwirte in Österreich, aber auch weltweit während der letzten Monate und auch zukünftig ausreichend mit hochwertigen Produkten von BIOMIN beliefert werden. Das rechtzeitige Hochstarten der neuen Produktionsanlage in Haag hat dazu beigetragen, dass eine im März und April erhöhte Nachfrage produziert und ausgeliefert werden konnte. Als Partner der Landwirtschaft und Teil der Lebensmittelkette konnte BIOMIN auch in dieser schwierigen Zeit dazu beitragen, die Konsumenten in Österreich und in aller Welt mit hochwertigen tierischen Lebensmitteln zu versorgen.
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FÜTTERUNG DDI Sophie Figl Produktmanager Schwein
Bringen Sie Ihren Mastbetrieb auf Zack! Folgende drei Strategien können nicht nur die Wirtschaftlichkeit Ihres Betriebes verbessern, sondern verringern auch die negativen Umweltaspekte.
„
Durch eine effiziente Fütterung können Kosten gesenkt und negative Aus wirkungen auf die Umwelt reduziert werden.
”
N
eben den Faktoren Leistung und Tiergesundheit, gewinnen vor allem die Themen Umwelt, Emissionen und der schonende Umgang mit Ressourcen in der Schweinehaltung immer mehr an Bedeutung. Gleichzeitig muss die Wirtschaftlichkeit berücksichtigt werden. Eine effiziente Fütterung schafft beides – die Kosten zu senken und die negativen Auswirkungen auf die Umwelt zu reduzieren. Um die Effizienz der Schweinefütterung zu steigern sollten zwei Ziele im Vordergrund stehen:
1,00
1,70
58,30
57,30
56,60
Unimast
2-phasige Mast
3-phasige Mast
• Vermeidung einer Überversorgung mit Nährstoffen • Optimale Verwertung der Nährstoffe …dadurch kann einerseits die Geldbörse geschont werden, andererseits können die Emissionen in die Umwelt verringert werden. Um diese Ziele zu erreichen sollten folgende Strategien angewandt werden: • Phasenfütterung: bedarfsangepasst füttern und Nährstoffüberschüsse reduzieren • Nährstoffausnutzung und Futterverwertung verbessern: Verdauung unterstützen • Stickstoffreduzierte Fütterung: Mineralfutter mit höheren Gehalten an synthetischen Aminosäuren
Bedarfsangepasst Füttern – Phasenfütterung
Die Phasenfütterung bietet die Möglichkeit näher am Bedarf der Tiere zu formulieren. Auf der einen Seite kann in der Anfangsmast intensiver gefüttert werden, um Wachstumspotenzial und Magerfleischansatzvermögen voll auszuschöpfen. Auf der anderen Seite können, je nachdem wie viele Phasen umgesetzt werden, größere Einsparungen an Nährstoffen und damit Futterkosten in der Endmast erreicht werden. Gerade in der Endmast geht der Überschuss an Nährstoffen ungenutzt verloren. Die Folgen sind hohe Ammoniakausträge, die in einer schlechten Luftqualität im Stall und einer erhöhten Geruchsbelastung resultieren. Gleichzeitig geht Geld verloren, da vor allem teure Eiweißfuttermittel in der Endmast deutlich eingespart werden könnten.
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Abbildung 1: Phasenfütterung Rohstoffpreise: Mais 15€/100kg, Weizen 16€/100kg, Gerste 14€/100kg, Soja HP 40€/100kg
n Futterkosten pro Mastschwein (/) n Futterkostenersparnis pro Mastschwein (/) Quelle: BIOMIN, 2020
Abbildung 1 veranschaulicht die möglichen Einsparungen an Futterkosten durch die Phasenfütterung. Unseren Berechnungen zufolge kann aus heutiger Sicht mit einer 2-phasigen Fütterung 1,00 € pro Mastschwein eingespart werden, mit einer 3-phasigen Mast bereits 1,70 € pro Mastschwein. Achtung: je näher am Bedarf des Tieres formuliert wird, umso wichtiger ist es, die genauen Nährstoffgehalte seiner Futtermittel (Getreide, Soja etc.) zu kennen, um eine Unterversorgung zu vermeiden.
Nährstoffausnutzung und Futterverwertung verbessern
Wissen Sie, wie viel Futter Ihre Mastschweine fressen müssen, um 1 kg zuzunehmen? Die Futterverwertung ist ein wichtiger Faktor für eine wirtschaftliche Schweineproduktion und ist folgendermaßen definiert:
Futterverwertung = Futterverbrauch (kg) / Gewichtszuwachs (kg)
Abbildung 2 zeigt den wirtschaftlichen Effekt einer verbesserten Futterverwertung. Kann diese um 5 % verbessert werden, z.B. von 2,9 auf 2,75
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FÜTTERUNG
Abbildung 2: Futterverwertung Rohstoffpreise: Mais 15€/100kg, Weizen 16€/100kg, Gerste 14€/100kg, Soja HP 40€/100kg 1,00
2,10
3,10
4,20
5,20
6,30
60,90
59,90
58,80
57,80
56,70
55,70
54,60
2,90
2,85
2,80
2,75
2,70
2,65
2,60
n Futterkosten pro Mastschwein (/) n Futterkostenersparnis pro Mastschwein (/) Quelle: BIOMIN, 2020
beträgt die Futterkostenersparnis pro Mastschwein bereits über 3 €. Nur ein gesundes Tier mit einem starken Immunsystem und einem gut funktionierenden Darm kann das Futter bestmöglichst verwerten. Digestarom® Mast (in der Profi Linie enthalten) zeigte in einem Mastversuch in Kooperation mit der Universität für Bodenkultur und der Schweineprüfanstalt Streitdorf (2015) eine um 5,4 % verbesserte Futterverwertung.
Abbildung 3: Stickstoffreduzierte Fütterung Rohstoffpreise: Mais 15€/100kg, Weizen 16€/100kg, Gerste 14€/100kg, Soja HP 40€/100kg 0,80
1,60
58,30
57,50
56,70
Profi Mast 8 % Lys
Profi Mast 10 % Lys
Profi Mast 12 % Lys
Stickstoffreduzierte Fütterung
Die stickstoffreduzierte Fütterung ist keine Neuheit und wird seit Jahren praktiziert. Weniger Stickstoffverluste bedeuten einerseits, dass weniger Fläche notwendig ist, um den anfallenden Wirtschaftsdünger am eigenen Betrieb gut zu verwerten, andererseits sind positive Effekte hinsichtlich Ammoniak- und Geruchsemissionen gegeben. Abbildung 3 zeigt schematisch das Einsparungspotenzial bei unterschiedlichen Aminosäureausstattungen (8 %, 10 %, 12 % Lysin) im Mineralfutter. So können beim Einsatz eines Mineralfutters mit 12 % Lysin 1,60 € pro Mastschwein eingespart werden. Der Kostenvorteil resultiert daraus, dass der Anteil an Eiweißfuttermitteln in der Ration reduziert werden kann. Allerdings macht die Proteinabsenkung in der Mast betriebsindividuell nur bis zu jenem Punkt Sinn, an welchem die täglichen Zunahmen, die Futterverwertung und der Magerfleischanteil im Optimalbereich bleiben.
Fazit
Abschließend kann gesagt werden, dass durch alle drei beschriebenen Strategien nicht nur Kosteneinsparungen, sondern auch Nährstoffeinsparungen
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Je näher am Bedarf des Tieres formuliert wird, umso exakter müssen die Nähr stoffgehalte der Futtermittel bekannt sein.
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n Futterkosten pro Mastschwein (/) n Futterkostenersparnis pro Mastschwein (/) Quelle: eigene Kalkulation, 2020
erreicht und damit Verluste und negative Umweltaspekte (Emissionen) reduziert werden können, während die Leistung gleich bleibt oder sogar verbessert werden kann. Wir unterstützen Sie gerne dabei, Ihren Betrieb effizienter zu machen. Fragen Sie Ihren BIOMIN Fachberater – denn Maßnahmen, die eine Steigerung der Fütterungseffizienz bringen, sind ein gutes Investment!
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BIOMIN Praxistipp
Kontrollieren Sie regelmäßig die Trockemasse ihrer KMS um die Rezeptur danach anzupassen.
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BETRIEBSENTWICKLUNG Ing. Johannes Höller Verkaufsleiter Fritz Jeitler Futtermittel GmbH
35 Jahre Jubiläum – Fritz Jeitler
Fritz Jeitler sen., Katharina Jeitler und Ing. Fritz Jeitler sind stolz auf das 35-jährige Bestehen des Unternehmens.
Mitten im Herzen der Südoststeiermark wirkt seit 1967 eine Firma, welche heute der Komplettanbieter im Bereich Futtermittel und Landwirtschaft ist. Ein Mann, der die Futtermittelbranche wie kaum ein anderer geprägt und mitbestimmt hat, Fritz Jeitler sen., von seinen Freunden und Weggefährten liebevoll der „Alte Fritz“ (eine Hommage an Friedrich den II., dem Großen, von Preußen, der auch diesen Spitznamen trug) genannt.
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Durch die Zusammenarbeit mit BIOMIN wurde den Landwirten der Weg zu Futtermitteln der Extraklasse ermöglicht.
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ach seinen ersten erfolgreichen Außendienstjahren machte er 1985 gemeinsam mit seiner Ehefrau Linde die ersten Schritte in Richtung Selbstständigkeit. Alles begann mit zehn Kübeln „Biolac®“ - der ersten Ferkelmilch Europas. Im Herbst 1985 besiegelten Fritz Jeitler und Erich Erber ihre Geschäftspartnerschaft per Handschlag. Fritz Jeitler Futtermittel war von da an die Generalvertretung von BIOMIN in der Steiermark und dem südlichen Burgenland. Dies war die Geburtsstunde einer Partnerschaft, die unzähligen Landwirten den Weg zu Futtermitteln der Extraklasse ermöglichte. Bis heute haben wir mit der österreichischen Firma BIOMIN einen zuverlässigen und sicheren Partner an unserer Seite. Nicht nur die qualifizierten Mitarbeiter, das Fachwissen und KnowHow, sondern auch die Technik der Herstellung von qualitativ hochwertigen Mineralstoffen und Spezialitäten sind die Basis für den Erfolg. Wir sind stolz darauf, dass heuer das weltweit modernste Mineralfutterwerk der Welt in Haag am Hausruck in Betrieb gegangen ist und BIOMIN bereits an drei Standorten in Österreich produziert.
Im Jahr 1988 startete der erste Angestellte und schon Anfang der 1990‘er Jahre gelang der Durchbruch auf den umkämpften Märkten und das dynamische Unternehmen legte an Umsatz, Mitarbeitern und Transportkapazität zu. Das Jahr 1998 ist für die weitere Erfolgsgeschichte des Unternehmens besonders wichtig, da Ing. Fritz Jeitler, der seine Ausbildung im Francisco Josephinum in Wieselburg absolvierte, die Weststeiermark als Verkaufsgebiet übernahm. 2004 tritt Slowenien der EU bei und es öffnete sich damit eine Tür zu einem neuen Markt, der durch den konsequenten Marktaufbau sehr erfolgreich bedient wird. Im Kalenderjahr 2007, nach dem Verbot antibiotischer Leistungsförderer, erreicht Fritz Jeitler Futtermittel die Marktführerschaft bei Schweinefutter in der Steiermark. Bereits 2009 liefert man sechs Millionen Kilogramm Mineralfutter aus. Die Bäuerin-
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BETRIEBSENTWICKLUNG
Futtermittel nen und Bauern mischen daraus über 100 Millionen Kilogramm Fertigfutter. Durch die Kooperation mit der Firma Königshofer wurde Fritz Jeitler Futtermittel im Jahr 2008 ein leistungsfähiger Komplettanbieter. Zusätzlich zum bewährten BIOMIN Selbstmischerprogramm (Mineralstoffe und Spezialitäten) werden auch Fertigfutter, Konzen trate und Rohfasermischungen per Silo-LKW geliefert.
Der „Junge Fritz“ übernahm bereits 2010 vom „Alten Fritz“ die Geschicke der Firmenleitung. Nach einer intensiven Planungsphase wird 2011 die neue Firmenzentrale mit einem modernen Logistiklager in Berndorf errichtet und bis in die Gegenwart reiht sich ein erfolgreiches Geschäftsjahr an das nächste und so konnte unsere Position am Futtermittelmarkt weiter verbessert werden.
„Der Alte Fritz“ konnte 2017 sein 50.-Jähriges Jubiläum im Dienste der Landwirtschaft und Futtermittelberatung feiern und wurde von der Steirischen Wirtschaftskammer und dem Steirischen Bauernbund ausgezeichnet. Heute erstreckt sich das Vertriebsgebiet der Firma Fritz Jeitler Futtermittel vom südlichen Burgen-
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land über die Steiermark, Slowenien und Kärnten bis nach Tirol und Vorarlberg. Im Laufe der letzten Jahre wurde neben dem Schweinefutter der Bereich Geflügel- und Rinderfutter als wichtiger Bestandteil ausgebaut. Das Vertriebsteam wurde erweitert, um das Wachstumspotential im Futtermittelbereich Schwein, Rind und Geflügel zu nutzen. Somit sind aktuell insge-
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Langfristiges Denken und der daraus resultierende nachhaltige Erfolg zählen zu den wichtigsten Unternehmenszielen.
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samt 25 Mitarbeiter beschäftigt. Als Familienunternehmen wird noch immer auf Basis der ursprünglichen Prinzipien der Anfangsjahre, die sich im Laufe der Jahre weiterentwickelt haben, gearbeitet- hier wird Tradition gelebt. Langfristiges Denken und der daraus resultierende nachhaltige Erfolg zählen zu den wichtigsten Unternehmenszielen. Ein gesundes Wachstum und ein Ausbau der Marktführerschaft im Rahmen der Möglichkeiten haben für das Unternehmen Priorität. Mit Leistung, Wertschätzung und Menschlichkeit bleibt die Fritz Jeitler Futtermittel GmbH weiterhin auf dem richtigen Weg, sodass auch künftig darauf gebaut werden kann, nachhaltig erfolgreich zu sein.
Die Fritz Jeitler Futtermittel GmbH möchte das 35-Jährige Jubiläum nutzen, um sich beim gesamten BIOMIN Team, insbesondere beim Österreich-Verantwortlichen, DI Franz Ertl, für die gute Kooperation und Partnerschaft auf Augenhöhe zu bedanken. Wir freuen uns auf mindestens 35 Jahre weitere erfolgreiche Zusammenarbeit.
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A N A LY S E Dr. Thomas Voglmayr, Traunkreis Vet Clinic Fachtierarzt für Schweine
Praxistipps zur Vermeidung des Damit Sie im Deckzentrum nicht In vielen Betrieben treten in den Sommermonaten Juni bis September vermehrt Rausche- und Fruchtbarkeitsprobleme auf. Der kurzfristige Anstieg der Umrauschraten auf 40- 50 % verursacht ein enormes organisatorisches Chaos und hinterlässt großen wirtschaftlichen Schaden. „Typische Symptome“ wie etwa schwache oder verspätete Rausche, Umrauschen, Aborte, vermehrtes Milchfieber und kleine Würfe bei den Geburten von Oktober bis Jänner werden sehr häufig beklagt. Die ernüchternden Ergebnisse können in den Analysen der Produktionsdaten abgelesen werden und wirken sich entsprechend negativ auf das Gesamtjahresergebnis aus.
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Die Analyse der Produktions daten zeigt, ob Schwankungen in der Abferkelrate Ursachen von ManagementFehlern oder Infektionen sind .
Quelle: Dr. Voglmayr, Traunkreis Vet Clinic
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Rauschestimulation durch dosierten Eberkontakt trägt wesentlich für eine ganzjährige, kontinuierliche Produktion bei.
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BIOMIN Schweineforum | 2/2020
A N A LY S E
„Sommerlochs“ – ins Schwitzen kommen! 1. Problemanalyse - Was steckt hinter den Fruchtbarkeitsproblemen?
Aus tierärztlicher Sicht müssen stets Infektionskrankheiten bei erstmaligem Auftreten oben erwähnter Symptome mit ins Kalkül gezogen werden. Eine labordiagnostische Abklärung macht immer Sinn. Erfahrungen haben jedoch gezeigt, dass mehr als 70 % aller Aborte und Fruchtbarkeitsprobleme nicht infektiöser Ursache sind. Neben klassischen Managementfehlern in den Bereichen der künstlichen Besamung, der Aufstallung bzw. Haltung sowie Fütterung müssen stets auch saisonale Fruchtbarkeitsprobleme mit in Betracht gezogen werden. Der Vergleich von Produktionsdaten aus den letzten Jahren hilft bei der Problemlösung.
2. Welche „Symptome“ führen zu saisonalen Fruchtbarkeitsstörungen?
Eine intensive Beobachtung der Sauen ermöglicht kleine Abweichungen wahrzunehmen und entsprechend gegenzusteuern. Werden wichtige Routinearbeiten beim Absetzen und Besamen der Sauen auf Kosten anderer Arbeiten („Ackervirus“) vernachlässigt, ist ein entsprechender Einbruch praktisch vorprogrammiert. Folgende „Verhaltensänderungen“ werden in den Sommermonaten beobachtet:
unserer Hausschweine, kommt in den Sommermonaten nicht in Rausche, da ein verlustreiches Aufziehen von Ferkeln unter widrigen Bedingungen in den Wintermonaten seitens der Natur als unökonomisch bewertet wird. Weiters säugen Wildschweine ihre Frischlinge über einen Zeitraum von teilweise mehr als 3 Monaten und das Absetzen erfolgt schrittweise. Dazu kommt eine Sozialstruktur innerhalb der Rotte mit reduziertem Eberkontakt außerhalb der Brunstzeiten. Heutzutage wird in der Schweineproduktion versucht, all diesen „Wildschweineinflüssen“ entsprechend entgegenzuwirken, um eine kontinuierliche Produktion über das Jahr verteilt zu erreichen. Ein frühes Absetzen der Ferkel, die Verfügbarkeit hochwertiger, schmackhafter Nahrungsquellen und ein ganzjährlich dosierter Eberkontakt tragen dazu bei, dass vom ursprünglichen saisonalen Wildschwein bei unseren heutigen Schweinerassen lediglich saisonale Tendenzen übrig geblieben sind.
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Ein entsprechen des Lichtprogramm und Lichtstärke von 400 Lux bringt eine stärkere Rausche und einen höheren Besamungserfolg.
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4. Licht – eine Wunderwaffe gegen Saisonalität
Zunächst registriert die Sau saisonale Änderung der Tageslänge. Dabei sind es vor allem lange und
• Längeres Absetz- Rauscheintervall • Geringere Futteraufnahme in der Laktation • Geringere Milchproduktion • Abbau von Körpersubstanz • Erhöhter Umrauscheranteil • Erhöhter Anteil an nicht rauschenden Sauen • Aborte Quelle: Dr. Voglmayr, Traunkreis Vet Clinic
• Späterer Pubertätseintritt bei Jungsauen
3. Wildschwein oder Zuchtsau – Wo liegen die Unterschiede?
Saisonalität ist keine Krankheit im klassischen Sinn, die durch einen speziellen Erreger verursacht wird, sondern ein natürlicher „Schutzmechanismus“. Das Wildschwein, der gemeinsame Vorfahre
BIOMIN Schweineforum | 2/2020
Einfluss der Hormonproduktion auf das Rauscheverhalten von Sauen
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A N A LY S E
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Den Zeitpunkt der Fütterung in kühlere Tages phasen platzieren bringt eine höhere Futteraufnahme.
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abfallende Tageslängen, die Einfluss auf die Hormonproduktion der Sau und somit auf ihr Rauscheverhalten haben. Eine entsprechende Stimulation gewisser Gehirnbereiche (Hypothalamus, Hypophyse), die für die Bildung der Geschlechtshormonen GnRH, LH und FSH verantwortlich sind, ist dabei ein entscheidender Faktor. Die follikel- bzw. eierstockstimulierende Wirkung von LH und FSH spielen für die Ausbildung von Rauschesymptomen eine entscheidende Rolle. Gründliche Rausche- und Umrauscherkontrollen mit einem sexuell aktiven Eber am Kopf der Sau sowie intensives Besamungsmanagement führen zu einer verstärkten Ausscheidung von FSH und LH und damit zu deutlich erkennbaren Brunstsymptomen. Durch die Installation eines Lichtprogramms mit 300- 500 Lux für 12- 14 Stunden/ Tag am Kopf der Sau (Absetzen bis Rausche) wird die sexuelle Stimulation der Sauen intensiviert (Achtung: Dauerbeleuchtung über 24 Stunden täglich führen zu Stresssituationen). Der Einsatz eierstockstimulierender Arzneimittel (z.B. PMSG) bzw. eine hormonell gesteuerte terminorientierte Besamung kann sowohl bei Jung- als auch Altsauen eine Hilfestellung darstellen. Der Griff zu diesen Hilfsmitteln sollte jedoch stets in Absprache mit dem Betreuungstierarzt und erst nach Ausreizen von Management- und Fütterungsverbesserungen erfolgen.
5. Hitzestress vermeiden
Hohe Temperaturen im Sommer führen gerade in der Laktation und Frühträchtigkeit zu Hitzestress. Daraus resultieren 2 Probleme: Die direkte negative Auswirkung von Hitze auf die Embryonen und die verringerte Futteraufnahme in der Laktation und die in weiterer Folge schlechte Konditionierung der Sauen. Optimale Stalltemperaturen für tragende Sauen liegen zwischen 15 und 20 °C, für Sauen im Abferkelstall zwischen 19- 21 °C. Zu hohe Temperaturen (>29 °C) in der Frühträchtigkeit führen zu einer erhöhten embryonalen Sterberate und damit zum Umrauschen sowie kleinen Würfen. Kommt es zur Hitzeeinwirkung in den letzten 2 Wochen vor der Abferkelung, steigt der Anteil tot geborener Ferkel und verzögerter Geburten an. Rechtzeitig vor Hitzeperioden müssen Lüftungssysteme auf ihre Funktionstauglichkeit überprüft werden. Dazu sollen speziell Porendecken auf ihre Durchlässigkeit (Ausnebelung), Ventilatoren auf Leistungsvermögen und Alarmanlagen kontrolliert werden. Die Einstellungen der Lüftungscomputer (Solltemperatur, Bandbreite, Spreizung) müssen stets an die entsprechende Wettersituation angepasst werden. Ganzjährige Standardeinstellungen gehören längst der Vergangenheit an. Eine intensive
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Auseinandersetzung mit der Lüftungstechnik wird niemandem ausbleiben. Die Kühlung von Sauen durch Einsatz von Verdunstungskühlung in der Abferkelung (Hochdrucksprühkühlung, Coolpad) sowie im Deckzentrum in den ersten 4 Trächtigkeitswochen hat sich in den letzten Jahren hervorragend bewährt.
6. Fütterungsstrategie
Hohe Stalltemperaturen führen im Sommer unweigerlich zu verringerter Futteraufnahme in der Laktation und in weiterer Folge zu Problemen bei der Konditionierung der Sauen. Folgende Maßnahmen sollen gegensteuern: • Zeitpunkte der Fütterung (v.a. in Hitzeperioden) auf frühmorgens oder spätabends verschieben (bei kühlen Stalltemperaturen mehr Futteraufnahme) • Dreimal tägliche Fütterung der säugenden Sauen (v.a. ab 3. Säugewoche) • Adjustierung der Futterkurven in der Säugephase: Steigerung der Futterkurve (volle Futtermenge bei Altsauen am 7.- 8., bei Jungsauen am 8.- 10. Säugetag) durch eine zusätzliche Fütterung • Sicherstellung der Wasseraufnahme (Mindestdurchflussrate der Tränkenippel 3- 4 Liter/ Minute) • Modifizierung der Futterrezepturen - Erhöhung der Energiedichte im Säugefutter durch Zugabe von 1 % Rapsöl (+0,25- 0,35 MJME) - Rohfaser im Säugefutter auf 3,5 % absenken - Lysinversorgung anheben – wird die Futtermenge nicht aufgenommen, fehlt die absolute Menge an Lysin für die Milchproduktion - Zusätzliche Vitaminisierung (Vitamin A, E, C, Betacarotin) vom Absetzen bis zur Rausche - Auf schmackhafte Komponenten (z.B. CCM), die zu einer hohen Futteraufnahme führen, setzen • Optimale Konditionierung sicherstellen durch: - Ferkelversetzen – Reduktion der Wurfgrößen (v.a. bei Jungsauen) - Split Weaning: Darunter versteht man ein teilweises Absetzen der Ferkel eine Woche vor dem geplanten Absetztermin. Ein Effekt dabei ist nur zu erzielen, wenn diese Maßnahme mindestens 6 Tage vor dem geplanten Absetztermin erfolgt. Wichtig ist dabei, dass eine Mindestanzahl von 8 Ferkeln bei der Sau bleibt, um keinen Laktationsöstrus auszulösen. • Rechtzeitige individuelle Konditionierung der Sauen in der Trächtigkeit ab spätestens März • Gezielt Zeit in die Konditionierung/ Adjustierung der Fütterung investieren
BIOMIN Schweineforum | 2/2020
A N A LY S E
7. Ernte 2020 Futterqualität und Mykotoxine?
Niveau v.a. in den ersten 4 Trächtigkeitswochen soll seitens der Futteraufnahme und der Konditionierung eine Verbesserung der Fruchtbarkeitsleistungen bringen.
Weitere wichtige saisonale Faktoren sind Futterqualität und Mykotoxine. Der unkontrollierte Einsatz von qualitativ minderwertigen Futtermitteln vor allem im Bezug auf Mykotoxine, Keim- und Schimmelpilzgehalt in Kombination mit Zukäufen belasteter Komponenten spielen eine bedeutende Rolle. Kontrollieren sie ihre wichtigsten Futterkomponenten unmittelbar nach Ernte auf Myktotoxine (DON, ZON). Eine mikrobiologische Untersuchung der Komponenten Gerste, Weizen, Mais unmittelbar vor Einsatz (6- 8 Wochen nach Ernte und Einlagerung) liefert ihnen Rückschlüsse auf Lagerfähigkeit der Futtermittel und Qualität der Konservierung.
Eine rechtzeitige Planung der Jungsauenzukäufe ist unverzichtbar. Dabei gilt es zu berücksichtigen, dass Problemsauen vor den sensiblen Sommerphasen gemerzt werden und rechtzeitig durch produktive Jungsauen ersetzt werden. Mit dem Eingliedern zyklischer Jungsauen ist spätestens im Mai zu beginnen. Zu den normalen Gruppenstärken inklusive Umrauscher sollten je nach Problemstellung mindestens 10- 15 % zusätzliche Jungsauen eingerechnet werden.
8. Das optimale Haltungssystem?
10. Die „richtige“ Strategie
Unruhe und Stress in den ersten 4 Trächtigkeitswochen können speziell in den Sommermonaten zu Fruchtresorptionen und Umrauschen führen. In diesem Zeitintervall sollte Stress aufgrund von Umtrieben und Gruppierungen vermieden werden. Die individuelle Aufstallung nach der Belegung und Vermeidung der Gruppenhaltung bis zum 29. Trächtigkeitstag können Vorteile bringen. Die Sicherstellung einer einheitlichen Futteraufnahme auf hohem
9. Jungsauenpool
Viele der oben beschrieben Maßnahmen zielen darauf ab die Rausche zu intensivieren und das Absetz- Rausche- Intervall so kurz wie möglich zu halten. Selten gibt es für einen Betrieb „eine richtige“ Strategie. Sinnvolle Kombinationen unterschiedlicher Fütterungs- und Managementmaßnahmen führen zu einer Minimierung saisonaler Fruchtbarkeitsstörungen bei Sauen. Legen Sie rechtzeitig ihre betriebsindividuelle Strategie für den Sommer 2020 fest!
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Zielgerichtete Remontierung vor dem Sommer bringt höhere Gruppen leistung und weniger Probleme.
Quelle: Dr. Voglmayr, Traunkreis Vet Clinic
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Die richtige Konditionierung der Sauen, Vermeidung von Unruhe und Stress vermeidet Umrauscher und verbessert die Fruchtbarkeitsleistung
BIOMIN Schweineforum | 2/2020
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B E T R I E B S R E P O R TA G E Ing. Johannes Höller Verkaufsleiter Fritz Jeitler Futtermittel GmbH
Tiergesundheit ist die Basis in der Schweinehaltung! Familie Buchgraber in Unterweißenbach bei Feldbach führt seit über 70 Jahren einen Schweinezuchtbetrieb. Das genetische Potential der heutigen österreichischen Zuchttiere ist hoch und hat sich in den letzten Jahren weiter deutlich entwickelt.
Der Betrieb von Evelyn und Ing. Karl Buchgraber
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Vitalität, Darmgesundheit und Fresslust wird durch Biomin® AW Plus stabil gehalten.
”
L
eider haben Evelyn und Ing. Karl Buchgraber im letzten Jahr auch die schwierigen Phasen eines Zuchtbetriebes erleben müssen. Mit einem massiven PRRS Einbruch im Frühjahr 2019 haben sie sich entschlossen, den genetisch wertvollen Zuchtsauenbestand komplett zu keulen. Somit ging die Jahrzehnte lange Zuchtarbeit mit einem Schlag verloren.
Neuer Bestand mit 70 Jungsauen aufgebaut
Nachdem der Entschluss aber gefasst wurde, den Bestand neu aufzubauen, gingen sie mit positiver Energie und Entschlossenheit an die Arbeit. Von einem steirischen Schweinezuchtbetrieb wurden 70 Jungsauen, Edelschwein in Reinzucht, in 10er Gruppen gestaffelt zugekauft und in einem vom Hofbetrieb weit entfernten Quarantänestall eingestellt. Somit wurde ein neuer Grundstein gelegt, um die bestehenden Kunden auch zukünftig wieder mit gesunden, leistungsfähigen und PRRS freien Jungsauen zu versorgen.
BIOMIN Fütterung für Sauen und Ferkel
Mittlerweile haben fast alle Gruppen abgeferkelt und die Leistungsdaten und Parameter laufen auch wieder ins Zuchtprogramm Opti-Zucht. Karl vertraut in der Fütterung auf das BIOMIN Zuchtsauenkonzept mit Zucht T 500 Mineralstoff im tragenden und dem Zucht Nähere Informationen zum Betrieb sowie zu weiteren erfolgreichen, österreichischen Schweinezüchtern finden Sie unter www.pig.at Kontakt zur Familie Buchgraber, Schweinezuchtbetrieb buchgraber@pig-austria.at Handy: +43 676-6283183
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S- 6 Gold Mineralstoff im säugenden Futter. Zusätzlich kommt natürlich immer Mycofix® 5.E zum Einsatz. Auch vertraut Karl bereits seit Jahren auf die natürliche Hustenkräutermischung Biomin® AW Top. Seit dem letzten Jahr wurde das Produkt um das „steirische Krenpulver“ erweitert! Jetzt wird Biomin® AW Plus mit 0,25 % eingemischt, um Vitalität, Darmgesundheit und Fresslust bei den Sauen stabil zu halten.
„Ein Fall für Zwei“ – Biotronic® Top 3 und Biomin® ProbioBac
Eine wirklich einfache, absolut sichere und natürliche Lösung, um mit Verdauungsproblemen rund ums Absetzen zurecht zu kommen, ist die einzigartige Kombination Biotronic ® Top3 (2kg/t Fertigfutter) & Biomin® ProbioBac (1kg/t Fertigfutter). Dadurch wird Sicherheit und hohe Fresslust zugleich sichergestellt. „Die Ferkel geben die Antwort“ und Karl ist davon überzeugt und benötigt seither auch keine zusätzliche medikamentöse Absicherung mehr in der Ferkelaufzucht!
Ausblick Jungsauenverkauf
Familie Buchgraber kann zukünftig wieder vitale, gesunde und vor allem PRRS freie Jungsauen mit hohem genetischen Potential an Kunden in Österreich und im Ausland liefern. Schließlich ist das ja auch die wirtschaftliche Grundlage und Basis am Betrieb. BIOMIN Erfolgsverkäufer Ing. Fritz Jeitler, das Team der Firma Fritz Jeitler Futtermittel GmbH sowie die Firma BIOMIN bedanken sich für das Vertrauen und wünschen weiterhin viel Erfolg!
BIOMIN Schweineforum | 2/2020
K O N TA K T
Für Ihre betriebsangepasste Lösung fragen Sie Ihren BIOMIN Fachberater oder schreiben Sie uns unter service@biomin.net DI Franz Ertl
DI Martin Wieser
Ing. Johannes Höller
DDI Sophie Figl
Geschäftsleitung BIOMIN Österreich Mobil: 0664 / 848 91 06
Verkaufsleitung BIOMIN Österreich Mobil: 0664 / 886 28 237
Verkaufsleiter Fritz Jeitler Futtermittel GmbH Mobil: 0664 / 233 59 69
Produktmanager Schwein Mobil: 0664/8846702
BURGENLAND Franz BÜRGMAYR
3451 Michelhausen Mobil: 0664 / 414 14 19
Ewald GOTTHARDT
8292 Neudau Mobil: 0664 / 357 59 14
Ing. Johannes NOWAK 8362 Übersbach Mobil: 0664 / 750 757 99
Ing. Josef RONGE
3383 Hürm Mobil: 0664 / 403 06 63
KÄRNTEN DI Adolf KRANEWITTER 9433 St. Andrä Mobil: 0664 / 75 05 1717
NIEDERÖSTERREICH
Johann MÜHLBERGHUBER
Franz REINDL
Robert RAUCH
Johannes PICHLER
Ing. Josef RONGE
Thomas SAMMER
Ing. Josef RONGE
Gerhard SCHIMPELSBERGER
4300 St. Valentin Mobil: 0664 / 105 43 00
2851 Krumbach Mobil: 0664 / 884 279 18 3383 Hürm Mobil: 0664 / 403 06 63
Georg SCHADEN
3910 Zwettl Mobil: 0664 / 323 91 36
Michael SCHIBICH
3073 Stössing Mobil: 0664/884 72 692
Günther EBERHART
3710 Frauendorf Mobil: 0664 / 592 97 88
3383 Hürm Mobil: 0664 / 403 06 63 4531 Kematen/Krems Mobil: 0664 / 422 70 19
Ing. Alfred SCHWALSBERGER 4621 Sipbachzell Mobil: 0664 / 848 91 10
Barbara WIPPLINGER 4980 Andiesenhofen Mobil: 0660 / 1213124
Rupert SCHODER
3311 Zeillern Mobil: 0664 / 896 02 51
Peter STRAUSS 3123 Obritzberg Tel: 02786 / 2388
Franz BÜRGMAYR
3451 Michelhausen Mobil: 0664 / 414 14 19
4540 Bad Hall Mobil: 0650 / 822 82 76
OBERÖSTERREICH Johannes DIERNEDER 4331 Naarn Mobil: 0664 / 204 12 41
STEIERMARK Fritz JEITLER Futtermittel GmbH Ing. Fritz JEITLER
8324 Kirchberg/Raab Mobil: 0664 / 181 40 25
DI Nikolaus BEREN
8763 Bretstein Mobil: 0664 / 543 05 79
Ernst HUEMER
Ewald GOTTHARDT
Karl HAUSMANN
Markus KLAFFENBÖCK
Ing. Gerald HOLLER
3130 Herzogenburg Mobil: 0676 / 503 18 70
4490 St. Florian Mobil: 0660 / 560 90 00
8410 Wildon Mobil: 0664 / 470 13 78
Ing. Franz HOFER
Walter KONCZALLA
Fritz JEITLER sen.
2084 Weitersfeld Mobil: 0664 / 432 74 11
4111 Walding Mobil: 0650 / 652 17 07
8324 Kirchberg/Raab Mobil: 0664 / 263 81 00
Markus KLAFFENBÖCK
Johann MÜHLBERGHUBER
Ing. Johannes NOWAK
Franz KOHLFOCK
Gerald PETERSEIL
Josef RAUCH
3143 Pyhra Mobil: 0699 / 103 144 07
4490 St. Florian Mobil: 0660 / 560 90 00
2114 Hornsburg Mobil: 0699 / 110 234 41
4300 St. Valentin Mobil: 0664 / 105 43 00
4331 Naarn/Machlande Mobil: 0664 / 885 956 45
8342 Gnas Mobil: 0664 / 163 66 25
SLOWENIEN Fritz JEITLER Futtermittel GmbH www.fritzjeitler.com
DI Sebastijan URBANIČ 9250 Gornja Radgona Mobil: 041 / 733 974
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2281 Markovci Mobil: 041/ 578 919
DI Uroš VRABELJ
9253 Apače Mobil: 064 / 244 800
www.fritzjeitler.com
Ing. Michael HAGENAUER
4551 Ried im Traunkreis Mobil: 0664 / 182 06 47
8342 Gnas Mobil: 0664 / 391 82 75
8292 Neudau Mobil: 0664 / 357 59 14
8362 Übersbach Mobil: 0664 / 750 757 99 8342 Gnas Mobil: 0664 / 632 56 72
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