Science & Solutions #6 Wiederkäuer (Deutsch)

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Ausgabe 06 • Wiederkäuer Ein Magazin von

Guter Start Gesunde Kälber – solider Profit Phytobiotika für Kälber Heute auf die Gesundheit der Kälber achten und zukünftige Leistungen fördern

Pansenentwicklung Ernährung und Management vor und nach dem Absetzen


Editorial Investieren Sie in Ihre Kälber Färsen sind das künftige Kapital eines Betriebes. Sie stellen eine Investition in die Langzeitprofitabilität von Milch erzeugenden Betrieben dar. Besondere Aufmerksamkeit sollte der Tiergesundheit in Verbindung mit guten Gewichtszunahmen gewidmet werden, wobei Verzögerungen bei der Pansenentwicklung zu vermeiden sind. Das Verdauungssystem eines Kalbes ist zum Zeitpunkt der Geburt noch nicht vollständig entwickelt. In den ersten beiden Wochen nach der Geburt gleicht das Kalb hinsichtlich des Verdauungstrakts einem Monogastrier und nur der Labmagen (Abomasum) steht für die Verdauung zur Verfügung. In dieser Zeit kann ausschließlich flüssige Nahrung effizient verwertet werden. Zur Förderung der Pansenentwicklung wird Kälbern in zunehmenden Maße Kälberstarter bzw. Kraftfutter vorgelegt. Es überrascht daher nicht, dass es aufgrund der massiven Veränderungen im Verdauungstrakt und der Modifikationen von Fütterungsregime und Futterzusammensetzung leicht zu einer Überlastung des Verdauungstraktes kommen kann. Schlecht verdauliche Futterkomponenten in Verbindung mit qualitativ minderwertigen Milchaustauschern und Kälberstartern können zu unterernährten Kälbern führen und sich ungünstig auf den allgemeinen Gesundheitszustand der Tiere auswirken. Futter- oder umweltbedingte Stressoren führen zu einer Beeinträchtigung des Immunsystems, sodass Krankheitserreger leichtes Spiel haben. Die Folge sind Verdauungsstörungen und Durchfall. Mortalität vor dem Absetzen und hohe tierärztliche Behandlungskosten sind vor allem auf Durchfall bedingte Erkrankungen der Kälber zurückzuführen. BIOMIN bietet Lösungen um einer suboptimalen Kälberentwicklung entgegenzuwirken. Der Einsatz phytogener Substanzen stellt eine bedeutende Strategie dar, um sicherzustellen, dass Investitionen in zukünftige Milchkühe erfolgreich und rentabel sind. BIOMIN hat die Digestarom® Produktlinie mit hochwertigen Mischungen aus Pflanzen und pflanzlichen Substanzen entwickelt, um den entscheidenden Anforderungen in der Kälberaufzucht gerecht zu werden. In dieser Ausgabe von Science & Solutions steht die Gesundheit und Entwicklung von Kälbern im Mittelpunkt. Wir hoffen, dass Sie Einblicke in ein ganzheitliches Konzept des richtigen Kälbermanagement erhalten.

Carina SCHIEDER Produkt Manager

Science & Solutions


Inhalt

Phytobiotika für heranwachsende Kälber

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Machen Sie den Gesundheitsstatus der jungen Kälber zu Ihrer Priorität und erzielen Sie eine bessere Futterverwertung. Von Carina Schieder DI (MSc)

Pansenentwicklung Ist sie wirklich so wichtig?

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Ermöglichen Sie Ihren Kälbern einen guten Start mit ausgezeichneter Pansenentwicklung um ein frühes Erstkalbealter zu erzielen. Von Luis Cardo & Bryan Miller MSc

Science & Solutions ist eine monatlich herausgegebene Veröffentlichung der BIOMIN Holding GmbH, die kostenlos an unsere Kunden und Partner verteilt wird. Jede Ausgabe von Science & Solutions präsentiert Themen zu den aktuellsten wissenschaftlichen Erkenntnissen zu Tierernährung und Gesundheit und konzentriert sich jedes Vierteljahr auf eine Tierart (Geflügel, Schwein oder Wiederkäuer). ISSN:2309-5954 Eine digitale Kopie und weitere Informationen finden Sie unter: http://magazine.biomin.net Wenn Sie an Nachdrucken von Artikeln interessiert sind oder Science & Solutions abonnieren möchten, wenden Sie sich bitte an magazine@biomin.net Herausgeber: Daphne Tan Mit Beiträgen von: Luis Cardo, Bryan Miller, Carina Schieder Marketing: Herbert Kneissl, Cristian Ilea Grafik: Michaela Hössinger Recherche: Franz Waxenecker, Ursula Hofstetter, Mickaël Rouault Verlag: BIOMIN Holding GmbH Industriestrasse 21, 3130 Herzogenburg, Österreich Tel: +43 2782 8030 www.biomin.net ©Copyright 2014, BIOMIN Holding GmbH Alle Rechte vorbehalten. Mit Ausnahme der im Copyright, Designs and Patents Act von 1988 genannten Regelungen darf kein Teil dieser Veröffentlichung ohne schriftliche Genehmigung des Inhabers des Urheberrechts in irgendeiner materiellen Form für kommerzielle Zwecke vervielfältigt oder kopiert werden. Alle hierin enthaltenen Fotos sind Eigentum der BIOMIN Holding GmbH oder werden unter einer Lizenz verwendet.

Ein Magazin von BIOMIN

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Photo: Fredleonero

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Carina Schieder Produkt Manager, Phytobiotika

Phytobiotika

200

150

100

50

25

Ein Magazin von BIOMIN

für wachsende Kälber Ausgezeichnete Wachstumsleistungen erfordern einen guten Gesundheitszustand der Kälber. Minimierung von Morbidität und Mortalität sowie Maximierung von Gesundheit und Leistung sind vorrangige Ziele in der Zeit vor und während des Absetzens.

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Carina Schieder Produkt Manager, Phytobiotika

K

älbermanagement ist ein wichtiger Faktor bei Milch erzeugenden Betrieben. Im Rahmen eines intensiven Kälbermanagements sind kurze Aufzuchtperioden mit hohen täglichen Gewichtszunahmen aus wirtschaftlicher Sicht wünschenswerte Ziele. Landwirte und Betriebsleiter erkennen zunehmend die Vorteile von intensivierten Fütterungssystemen, die zu einer besseren Pansenentwicklung und gleichzeitig höheren Wachstumsraten sowie höheren Milchleistungen in der ersten Laktation führen. Intensivierte Wachstumsprogramme basierend auf höheren Aufnahmen von Milch oder Milchaustauschern einhergehend mit kontinuierlicher Entwöhnung fördern die Aufnahme von Kälberstarter in der Zeit vor dem Absetzen. Auf diese Weise werden die Tiere dabei unterstützt, ihr genetisches Wachstumspotenzial zu erreichen. Gesundheitsprobleme und ihre Auslöser Generell erfordern hohe Gewichtszunahmen einen guten Gesundheitsstatus der Kälber vor dem Absetzen. Morbidität und Mortalität von Kälbern in der Aufzuchtperiode bedeuten für die Landwirte große finanzielle Verluste. Diese Verluste sind auf direkte Kosten von Kälberverlusten, tierärztlichen Behandlungen und negativen Langzeiteffekten auf die Leistung zurückzuführen. Futterumstellungen in den ersten drei Lebensmonaten

Futterumstellungen in den ersten drei Lebensmonaten sind bedeutende Stressoren, welche Darmgesundheit und Leistung beeinflussen. 4

Photo: chictype

Ein guter Gesundheitszustand ist die entscheidende Voraussetzung für hohe Gewichtszunahmen bei heranwachsenden Kälbern.

sind bedeutende Stressauslöser, welche die Darmgesundheit und die Leistung beeinflussen. Um Krankheiten vorzubeugen, wurde die Supplementierung mit antibiotischen Wachstumsförderern in subtherapeutischen Dosen in Milchaustauschern und Kälberstartern zur allgemein üblichen Praxis. Schätzungen zufolge erhöht der Wegfall von antibiotischen Wachstumsförderern aus Futtermitteln für Wiederkäuer die Produktionskosten um bis zu 5 %. Antibiotische Resistenzen in der Tierproduktion und das Risiko von Antibiotikarückständen in Produkten tierischen Ursprungs und in der Umwelt haben zu Bedenken in der Öffentlichkeit und in wissenschaftlichen Kreisen geführt. Staatliche Verordnungen zielen in immer stärkerem Maße darauf ab, den Einsatz von Antibiotika als Wachstumsförderer einzuschränken oder deren Verwendung vollständig zu verbieten, wie in der Europäischen Union in 2006 geschehen. Die Belastung durch verschiedene Krankheitserreger durch Futtermittel kann von verschiedenen anderen Stressoren, wie zum Beispiel Umwelt- oder Management bezogene Faktoren, begleitet werden. Diese Faktoren wirken sich folglich negativ auf das Wohlbefinden und die Gesundheit der Kälber aus. Kälberkrankheiten können die wirtschaftliche Lebensfähigkeit von Milch erzeugenden Betrieben beeinflussen, wobei die Verluste auf Erkrankungen des Atem- und Verdauungstraktes zurückzuführen sind. Letztere führen zu Durchfall aufgrund bakterieller Darminfektionen. Laut des Berichts des National Animal Health Monitoring System (NAHMS) von 2010 leiden 23,9 % bzw. 12,4 % der weiblichen Kälber vor dem Absetzen an Durchfall und anderen Verdauungsstörungen bzw. an Atemwegserkrankungen. Über 75 % dieser Erkrankungen wurden mit Antibiotika behandelt. Die Bekämpfung von Durchfällen ist ein kostspieliges Unterfangen, da Diarrhö in Milch erzeugenden Betrieben größere finanzielle Verluste verursacht als jede andere Erkrankung. Insgesamt erhöht die Sicherstellung einer hohen Leistung des Tieres den Bedarf an Futterzusätzen, die die antibiotischen Wachstumsförderern in ihren positiven Effekten auf Futterverwertung und Krankheitsprävention ersetzen oder sogar übertreffen. Zur Verbesserung der Gesundheit können mehrere Alternativen zum Einsatz kommen. Zu diesen Al-

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Phytobiotika für heranwachsende Kälber

Ein Magazin von BIOMIN

Abbildung 1. Einfluss von Digestarom® (DG) auf Gewichtszunahme und Futterverwertung in verschiedenen Studien.

97.4.kg

93.8.kg

82.1.kg

66.6.kg

31.9.kg

90%

20.6.kg

100%

75.6.kg

5 74.0.kg

110% 33.6.kg

6

22.8.kg

120%

80%

60%

3 2

2.28 70%

4

2.10

I

1.90

1.96 1.86

II ■ Kontrolle

1.84

III

1.97

1.86

IV

1.96

1.87

V

1 0

Verhältnis von Futteraufnahme zu Gewichtszunahme

ternativen gehören phytogene Zusatzstoffe, eine Gruppe von vielversprechenden Substanzen pflanzlichen Ursprungs, die Kälber unterstützen ihr genetisches Wachstumspotential auszuschöpfen und dabei den allgemeinen Gesundheitszustand verbessern. Eine natürliche und wirksame Lösung Eine steigende Zahl an wissenschaftlichen Publikationen zeigt die Wirksamkeit phytogener Substanzen auf Wachstum und Futterverwertung bei verschiedenen Tierspezies. Phytogene Substanzen, auch als ‚Botanicals’ oder ‚Phytobiotika‘ bezeichnet, werden seit Jahrhunderten für medizinische Zwecke bei Menschen und Tieren eingesetzt. Sie enthalten pflanzliche Sekundärmetaboliten, die zahlrei-

Guter Gesundheitsstatus Kälber gesund zu erhalten ist für die Entwicklung und das Wachstum der Tiere unabdingbar. Ein guter Gesundheitszu-

Gewichtszunahme (Kontrollgruppe = 100

Die Sicherstellung einer guten Leistung der Tiere erhöht die Nachfrage nach Futteradditiven, welche dieselben positiven Effekte auf Futterverwertung und Krankheitsprävention ausüben wie antibiotischen Wachstumsförderer oder deren Wirkung sogar noch übertreffen, ohne weitere öffentliche Besorgnis zu erregen.

che positive Einflüsse auf die Gesundheit von Tieren ausüben. Neben sensorischen Eigenschaften, die die Schmackhaftigkeit beeinflussen, stimulieren pflanzliche Futtermittelzusätze die Speichel- und Magensaftbildung und verfügen über entzündungshemmende, antimikrobielle und antioxidative Eigenschaften. Der positive Einfluss phytogener Futtermittelzusätze auf zootechnische Parameter, besonders bei Broilern und Schweinen, wird in einer steigenden Anzahl an wissenschaftlichen Veröffentlichungen aufgezeigt. In Bezug auf Kälber sind die wissenschaftlichen Veröffentlichungen noch begrenzt. Die Digestarom® Produktlinie enthält eine definierte und standardisierte Mischung aus Kräutern und Gewürzen sowie flüchtige (ätherische Öle) und nicht flüchtige Komponenten. Die Wirkung der Digestarom® Produktlinie auf Leistung und Futterverwertung von Kälbern wurde in zahlreichen Feldversuchen belegt. Abbildung 1 zeigt die Ergebnisse von fünf Studien bezüglich Gewichtszunahmen und Futterverwertung. Die Gewichtszunahmen waren im Durchschnitt um 8 % höher. Die Futterverwertung verbesserte sich in den fünf Studien um durchschnittlich 5 %, sodass Kälber, welche Digestarom® erhielten, nur 1,91 kg Futter pro kg Gewichtszunahme benötigten, während die Kontrollgruppen ohne Supplementierung 2,01 kg Futter benötigten.

■ Digestarom®

Studie I: Miller et al. (2011) – DG in MAT versus MAT, 54 vs.53 Kälber/Gruppe, 6 Wochen Studie II: Chester-Jones et al. (2010) – DG in MAT versus Neo/OTC in MAT, 24 vs. 26 Kälber/Gruppe, 8 Wochen Studie III: Friedrichkeit (AT, 2011) – DG in MAT/Kälberstarter versus MAT/Kälberstarter, 25 vs.25 Kälber/Gruppe, 8 Wochen Studie IV: Friedrichkeit (AT, 2012) – DG in MAT/Kälberstarter versus MAT/Kälberstarter, 27 vs.26 Kälber/Gruppe, 8 Wochen Studie V: Bahlmann (DE) – DG in MAT versus MAT, 5 aufeinanderfolgende Versuche zu je 21 Wochen

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Carina Schieder Produkt Manager, Phytobiotika

Die ideale Mischung aus phytogenen Inhaltsstoffen liefert eine ausgewogene Kombination bioaktiver Substanzen. Gemeinsam weisen diese Stoffe entzündungshemmende, antioxidative und antimikrobielle Aktivitäten auf, die das Wachstum der Kälber und letztendlich die Profitabilität des Betriebes fördern

Versuchsergebnisse bezüglich Wachstumsleistung, Futterverwertung und Gesundheitsstatus zeigen, dass die Ergänzung mit phytogenen Zusatzstoffen den Bedarf an Antibiotika verringert. 6

Abbildung 2. Auswirkung von Digestarom® auf Behandlungskosten im Vergleich zu Positiv- und Negativkontrolle. Behandlungskosten (EUR/Kalb)

stand ist die wichtigste Voraussetzung für hohe Gewichtszunahmen. Eine an der Universität von Minnesota durchgeführte Studie zeigte, dass die tierärztlichen Behandlungskosten für die mit Digestarom® supplementierte Kälbergruppe im Vergleich zur positiven (Neomycin und OTC, Rumensin) als auch zur negativen Kontrollgruppe am niedrigsten waren (Abbildung 2). Die Digestarom® Gruppe verzeichnete auch höhere Gewichtszunahmen und einen besseren Gesamtgesundheitsstatus mit einer geringeren Erkrankungshäufigkeit. Die Unterschiede bei den Behandlungskosten in der Studie waren bemerkenswert: In der negativen Kontrollgruppe lagen die Ausgaben für tierärztliche Behandlungen bei etwas über 1,00 EUR pro Kalb. In der Gruppe mit den antibiotischen Wachstumsförderern reduzierten sich die Behandlungskosten auf 0,70 EUR pro Kalb. In der mit Digestarom® supplementierten Gruppe waren die Behandlungskosten mit 0,57 EUR pro Kalb sogar noch geringer. Diese Ergebnisse bestätigen das Potenzial von Digestarom® als wirkungsvolles Mittel zur Stabilisierung des Verdauungssystems. Dieses beruht auf der entzündungshemmenden, antioxidativen und antimikrobiellen Wirkung von Digestarom®. Sein großer Einfluss auf die Verdaulichkeit reduziert Belastungen im Darm und erzeugt eine stabilere Darmflora.

1.2 1.02

1.0 0.8

0.70 0.57

0.6 0.4 0.2 0.0

Positivkontrolle ■ Positivkontr.

Negativkontrolle

■ Negativkontr.

Digestarom® ■ Digestarom®

Quelle: Chester-Jones et al., 2010

Richtig starten Angemessene Wachstumsraten und eine ausgezeichnete Pansenentwicklung sind die Grundlage für die Aufzucht gesunder Kälber, die schließlich zu leistungsstarken Milchkühen heranreifen. Kälberkrankheiten, welche hauptsächlich auf bakterielle Infektionen des Verdauungstraktes zurückzuführen sind, haben aufgrund der beträchtlichen tierärztlichen Behandlungskosten große Auswirkungen auf die wirtschaftliche Lebensfähigkeit von Milch erzeugenden Betrieben. Aus diesem Grund ist die Supplementierung des Futters mit antibiotischen Wachstumsförderern in vielen Ländern noch gängige Praxis. Angesichts wachsender Bedenken wegen des Antibiotikaeinsatzes in der Tierproduktion wächst das Interesse an phytogenen Substanzen ständig. Positive Studienergebnisse bei Wachstumsleistung, Futterverwertung und Gesundheitsstatus zeigen, dass die Supplementierung phytogener Zusatzstoffe den Bedarf an Antibiotika verringert. Die erhaltenen Ergebnisse sind ausgezeichnete Indikatoren des Potenzials der phytogenen Zusatzstoffe und sollten weiterführende Forschung auf diesem Gebiet fördern und unterstützen. Literaturnachweise auf Anfrage erhältlich.

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Luis Cardo Bryan Miller Technischer Manager, Wiederkäuer

Pansenentwicklung

Photo: The Royal Veterinary College, University of London

Ist sie wirklich so wichtig?

Ein Magazin von BIOMIN

Eine rentable Milchproduktion basiert auf gut entwickelten Färsen, die ihr genetisches Potenzial bereits bei einem frühen Erstkalbealter erzielen können. Um dieses Ziel zu erreichen, ist ein umfassender Ansatz erforderlich, der auch die frühe Aufnahme von Kälberstarter zur optimalen Pansenentwicklung mit einschließt.

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Luis Cardo Bryan Miller Technischer Manager, Wiederkäuer

B

8

ei der Aufzucht von Färsen ist die Entwicklung des Pansens zunehmend ins Hauptaugenmerk gerückt, da sie die finale Profitabilität beeinflusst. Das Erreichen einer optimalen frühzeitigen Pansenentwicklung reduziert die Kosten für die Aufzucht der Färsen aufgrund von besserer Futterverwertung und früheres Abkalben. Wissenschaftliche Untersuchungen haben eine starke Korrelation zwischen einem frühen Erstkalbealter (EKA) und einer lebenslang erhöhten Milchleistung nachgewiesen. Ein früheres Erstkalbealter korreliert stark mit einer höheren Lebens-Milchleistung, auch wenn die Milchleistung in der ersten Laktation eventuell reduziert ist, da das Körpergewicht beim ersten Abkalben noch geringer als empfohlen ist (Tabelle 1). Nach Angaben des National Research Council (NRC) sollte das Körpergewicht bei der ersten Konzeption bzw. beim EKA 55 % bzw. 82 % des endgültigen Körpergewichts des erwachsenen Tieres betragen, wobei das optimale Alter für die erste Kal-

bung bei 22 Monaten liegt. Um diese Ziele zu erreichen, müssen vom Zeitpunkt der Geburt an umfassende Ernährungs- und Managementpläne festgelegt werden. Die Resorptionsschicht im Pansen besteht aus dem Epithel mit den Pansenzotten. Es ist wichtig, dass sich diese Schicht als Erstes entwickelt, die Entwicklung der Muskelschicht kann danach erfolgen. Die Entwicklung des Epithels wird hauptsächlich von den flüchtigen Fettsäuren (FFS) stimuliert. Besonders Butyrat, und in geringerem Maße auch Propionat, sind die chemischen Substanzen, die diese Entwicklung vorantreiben. Sollten Kälber Heu erhalten? Die Heufütterung vor dem Absetzen ist weltweit üblich. Dies geschieht wegen der mechanischen Stimulation, die angeblich die Pansenentwicklung begünstigt. Die Entwicklung des Epithels wird jedoch durch chemische und nicht durch physikalische Faktoren beschleunigt. Letztere sind

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Pansenentwicklung Ist sie wirklich so wichtig?

Wann mit dem Absetzen beginnen?

Mit dem Absetzen eines Kalbes sollte erst begonnen werden, wenn es bereit ist, ohne Milch und nur mit fester Nahrung auszukommen. Als Faustregel gilt, dass ein Kalb mindestens 1 kg Kälberstarter an mindestens 3 Tagen in Folge aufnehmen sollte.

Je nach Betriebsmanagement kann diese Phase bei unterschiedlichem Alter der Kälber erreicht werden. Einige Grundregeln zur Beschleunigung des Absetzprozesses sind: Möglichst frühzeitiges Anbieten von Kälberstarter (in der ersten Lebenswoche), Sicherstellung einer hohen Schmackhaftigkeit des Kälberstarters, Anbieten von Wasser nach Belieben oder zumindest nach den Mahlzeiten (auch bei kaltem Wetter), späteres Anbieten von Raufutter.

Tabelle 1. Erstkalbealter (EKA) und durchschnittliche Gesamtmilchleistung. EKA-Behandlungen, Monate Alter

23.3

Jahre

24.3

25.6

27.2

30.3

Durchschnittliche Gesamtmilchleistung in kg 3

8,960

8,382

7,866

7,167

4,962

4

15,718

15,242

14,656

13,809

11,893

5

20,609

20,212

19,611

18,822

17,031

6

23,801

23,467

22,897

22,135

20,432

7

25,792

25,398

24,873

24,185

22,508

8

26,949

26,507

25,965

25,332

23,690

Quelle: Adaptiert nach Meyer, Everett und Van Amburgh, 2004

Wachstumseinbußen durch das Absetzen Häufig werden nach dem Absetzen

Ein Magazin von BIOMIN

Abbildung 1. EKA und Milchleistung von drei Laktationen.

n Sie, .

20,000

s u W ste

Milchleistung in kg

25,000

15,000 10,000 5,000 0

23.3 24.3 25.6 27.2 30.3 EKA

Quelle: Meyer, Everett und Van Amburgh, 2004

Wachstumseinbußen beobachtet. Dies hängt hauptsächlich damit zusammen, dass die Kälber noch nicht für das Absetzen bereit sind. Zur Vermeidung dieser Wachstumseinbußen sollten Kälber erst abgesetzt werden, wenn sie regelmäßig mindestens 1 kg Kälberstarter täglich aufnehmen. Der vor dem Absetzen gefütterte Kälberstarter sollte nach dem Absetzen weiter gefüttert werden. Der Zusatz phytogener Substanzen (wie Digestarom® Kalb) ist eine gute Praxis zur Förderung der Aufnahme von Kälberstarter vor und nach dem Absetzen.

..

tatsächlich kaum relevant. Dies liegt daran, dass das durch die Vergärung des Raufutters produzierte Azetat weniger stimulierend wirkt als andere FFS. Nach dem Absetzen muss Heu angeboten werden, um zu verhindern, dass sich auf den Zotten eine Keratinschicht bildet, welche die Resorption von FFS reduzieren würde. Zudem fördert dies die Entwicklung der Muskelschicht des Pansens. Vor dem Absetzen trägt Heu allerdings nicht zur Pansenentwicklung bei. Tatsächlich reduziert das Heu die Aufnahme von Festfutter (Kälberstarter), und es wird oft zu Einstreu umgewandelt, was hohe Kosten verursacht. FFS entstehen durch die Vergärung von Milch, Heu oder Konzentrat. Konzentrate sind die effektivsten Ausgangsstoffe für Propionat und Butyrat. Aus diesem Grund ist eine frühe und hohe Aufnahme von Konzentrat der effektivste Weg zur Entwicklung des Pansenepithels. Raufutter hingegen vergärt hauptsächlich zu Azetat, das außerdem energieärmer ist. Folglich sollte das erste Konzentrat äußerst schmackhaft sein, um von Anfang an eine höhere Aufnahme von Kälberstarter zu fördern.

…dass mehr als die Hälfte der Kälbermortalität Verdauungsproblemen zuzuschreiben ist? Informieren Sie sich, wie solche Todesfälle zu vermeiden sind, und sorgen Sie dafür, dass die Färsen wirklich die Zukunft Ihres Betriebes sind!

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Ihre Ausgabe von Science & Solutions

Bessere Verdauung für bessere Futterverwertung Digestarom® – die Kraft der Phytobiotika für Ihr Futter:

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digestarom.biomin.net

Natürlich im Futter.


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