Science & Solutions #19 Geflügel (Deutsch)

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Ausgabe 19 • Geflügel

Die Geflügelherden von morgen Die Bedeutung der Qualität von Eintagsküken Fumonisine ENTDECKT Auswirkungen auf Geflügel

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Ein Magazin von

Was stimmt nicht mit meinem Geflügel? Teil 4: Eiproduktion und Eiqualität


Editorial Neue und bekannte Herausforderungen Das letzte Quartal des Jahres 2014 und die ersten Wochen im Jahr 2015 zeigten ein erneutes Auftreten der hochpathogenen Aviären Influenza (HPAI) in den Ländern der nördlichen Hemisphäre, und zwar von Korea und China im Osten bis nach Westen in Russland, Deutschland, den Niederlanden und dem Vereinigten Königreich sowie über dem Atlantik in Kanada und den USA. In Europa wurde demzufolge diskutiert, ob Freilandlegehennen vorübergehend drinnen gehalten werden sollten, um das Kontaminationsrisiko infolge eines möglichen Kontakts mit Wildvögelpopulationen zu verringern. Verbesserte „Biosecurity“ stellt eine Möglichkeit dar, dem Einschleppen von Krankheiten in die Betriebe vorzubeugen, und kann dazu beitragen, den Einsatz von Antibiotika zu reduzieren - ein Ziel, das weltweit immer mehr an Bedeutung gewinnt. Einer der Hauptgründe für die Verwendung von Antibiotika beim Geflügel ist, die Mortalität in den ersten zwei Lebenswochen zu reduzieren. Die Verbesserung des Gesundheitsstatus von Eintagsküken ist somit von großer Bedeutung. In dieser Ausgabe der Science & Solutions befassen wir uns mit den Möglichkeiten zur Verbesserung der Qualität der Hühner, und zwar vom Züchter bis zum Broilerproduzenten. Nach der Ernte 2014 zeigte sich eine hohe Kontamination des Mais mit Mykotoxinen, was die Regierungen mancher süd- und osteuropäischer Länder dazu veranlasste, eine Warnung an die Futtermittelindustrie und die Nutztierproduzenten herauszugeben. Da Geflügelfutter zum Großteil aus Mais besteht, geben die aus 2014 hohen Konzentration an Deoxynivalenol, Zearalenon und Fumonisinen Anlass zur Sorge. In dieser Ausgabe konzentrieren wir uns auf die neueste Forschung zu den Fumonisinen, die oft als die am häufigsten bei Mais auftretenden Mykotoxine angesehen werden. Aufgezeigt werden die potenziellen Gefahren für die Gesundheit des Geflügels sowie innovative Möglichkeiten, diese Gefahr zu bekämpfen. Schließlich enthält diese Ausgabe auch Teil 4 unserer Serie zu den Differenzialdiagnosen, dieses Mal zur Eiproduktion und zu den Aspekten der Eiqualität.

Andrew ROBERTSON Technischer Leiter Geflügel

Science & Solutions • Ausgabe 19


Inhaltsverzeichnis

Die Bedeutung der Qualität von Eintagsküken

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Eine tiefere Betrachtung der Grundlagen für die Hähnchenmast. Von Fernando Trajano Lima

Kenne Deinen Feind Fumonisine ENTDECKT

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Was wir über Fumonisine in der Geflügelhaltung wissen. Von Sabine Masching, Bertrand Grenier

Cut & Keep

Checklist

Was stimmt nicht mit meinem Geflügel?

Teil 4: Eiproduktion und Eiqualität

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Eine nützliche diagnostische Checkliste mit Symptomen, Ursachen und Therapien.

Science & Solutions ist eine monatlich herausgegebene Veröffentlichung der BIOMIN Holding GmbH, die kostenlos an unsere Kunden und Partner verteilt wird. Jede Ausgabe von Science & Solutions präsentiert Themen zu den aktuellsten wissenschaftlichen Erkenntnissen zu Tierernährung und Gesundheit und konzentriert sich jedes Vierteljahr auf eine Tierart (Geflügel, Schwein oder Wiederkäuer). ISSN:2309-5954 Eine digitale Kopie und weitere Informationen finden Sie unter: http://magazine.biomin.net Wenn Sie an Nachdrucken von Artikeln interessiert sind oder Science & Solutions abonnieren möchten, wenden Sie sich bitte an magazine@biomin.net Redaktion: Ryan Hines Mit Beiträgen von: Bertrand Grenier, Fernando Trajano Lima, Sabine Masching, Andrew Robertson, Simone Schaumberger, Luca Vandi Marketing: Herbert Kneissl, Cristian Ilea Grafik: Michaela Hössinger Recherche: Franz Waxenecker, Ursula Hofstetter Herausgeber: BIOMIN Holding GmbH Industriestrasse 21, 3130 Herzogenburg, Österreich Tel: +43 2782 8030 www.biomin.net ©Copyright 2015, BIOMIN Holding GmbH Alle Rechte vorbehalten. Mit Ausnahme der im Copyright, Designs and Patents Act von 1988 genannten Regelungen darf kein Teil dieser Veröffentlichung ohne schriftliche Genehmigung des Inhabers des Urheberrechts in irgendeiner materiellen Form für kommerzielle Zwecke vervielfältigt oder kopiert werden. Alle hierin enthaltenen Fotos sind Eigentum der BIOMIN Holding GmbH oder werden unter einer Lizenz verwendet.

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Die Bedeutung der

Qualität von E Trajano Lima - Technischer Leiter Geflügel

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Von Fernando

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Science & Solutions • Ausgabe 19


Eintagsküken

Ein Eintagsküken entwickelt sich zu einem Broiler, einer Legehenne oder einem Zuchthuhn. Angesichts dieser Vielseitigkeit ist die Qualität der Eintagsküken für die Geflügelindustrie von immenser Bedeutung. Dieser Artikel befasst sich mit den wichtigsten Entwicklungsstadien, mit dem Schwerpunkt auf den in der Praxis am häufigsten auftretenden Störungen und relevanten Lösungen.

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Die Bedeutung der Qualität von Eintagsküken

Eine Mykotoxinkontamination kann in manchen Fällen auch vertikal übertragen werden, was sich negativ auf die Entwicklung des Embryos und damit auch auf das zukünftige Wachstum der Herde auswirkt.

G

esunde Küken sind die Ausgangsbasis für eine gute Leistung. Allerdings können sich verschiedenste Probleme, von denen manche nur schwer frühzeitig zu entdecken sind, auf die Qualität der Eintagsküken negativ auswirken. Was diesbezüglich wirklich gravierende Auswirkungen haben kann, sind die Managementpraktiken - vom Zuchtbetrieb angefangen über die Brüterei bis zum Transport zum Aufzuchtbetrieb und die dortige Aufnahme. Optimierte Abläufe und Präventivmaßnahmen können für einen guten Start ins Leben der Küken sorgen. Mit Sorgfalt behandeln! In der Brüterei ist dem Brut- und Schlüpfvorgang entsprechende Aufmerksamkeit zu schenken. Dies ist für die Vermeidung einer schlechten Qualität der Küken entscheidend. Besondere Sorgfalt ist außerdem bei der Langzeitlagerung, der Trennung kleiner Eier von größeren Eiern je nach Alter der Elternherde, den hygienischen Verhältnissen beim Schlüpfen sowie den Transportbedingungen zum Aufzuchtbetrieb angebracht. Eine lange Lagerung der Bruteier beeinträchtigt die Schlupffähigkeit und damit auch die zukünftige Wachstumsrate der Tiere. Durch die Trennung von Küken aus jüngeren und älteren Elternherden lässt sich die Homogenität beim Wachstum verbessern. Dottersackinfektion und Aspergillose werden mit schlechten hygienischen Bedingungen in der Brüterei, aber auch mit mangelnder Reinheit der Bruteier in Verbindung gebracht.

Keime raus! Manche Küken sind bereits beim Schlüpfen mit

Cleverer Einkauf Der Ankauf von Eintagsküken aus einer angesehenen Brüterei und die Unterbringung in einem sauberen, warmen Stallbereich mit einfachem Zugang zu sauberem, frischem Wasser und qualitativ hochwertigem Hühnerfutter führt in der Regel zu gesunden Hühnern. Dennoch können sich bereits nach wenigen Tagen ein Auseinanderwachsen der Tiere sowie Omphalitis und andere bakterielle Infektionen, die das normale Wachstum der Tiere beeinträchtigen, zeigen. Die 7-Tage-Mortalität kann als grobe Richtlinie für die Gesundheit der Küken dienen.

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Bakterien kontaminiert, die zu hohen Mortalitätsraten aufgrund einer Dottersackinfektion oder einer bakteriellen Chondronekrose mit Osteomyelitis (BCO) führen. Durch zu rasches Wachstum der Küken kann es zu mikroskopisch feinen Rissen im Knorpel des Femurkopfes kommen. Opportunistische Bakterien können aus dem Verdauungstrakt in den Blutkreislauf gelangen, solche Stellen besiedeln und zur Entzündung führen. Werden diese Pathogene nicht rechtzeitig entdeckt und bekämpft, wird die Behandlung deutlich schwieriger und kostspieliger. Eine in den Niederlanden durchgeführte Feldstudie hat gezeigt, dass mit Enterococcus infizierte Eintagsküken später eine BCO aufgrund einer früheren Infektion im Kreislaufsystem entwickelten. Lösungen zur Bekämpfung dieser Bakterien in einem frühen Stadium ihrer Verbreitung können hier gute Wirkung zeigen. Beispielsweise sind spezies-spezifische Probiotika in der Lage, die Anheftung der opportunistischen Bakterien an die Rezeptoren im Darm zu verhindern und so die Infektion zu begrenzen. Die Ergebnisse einer Studie, in der die Wirksamkeit von Probiotika mit jener von Antibiotika verglichen wurde, belegen, dass durch die Gabe von Probiotika nicht nur die Fälle von BCO-Lahmheit signifikant reduziert werden konnten, sondern auch eine Verbesserung bei Futterverwertung und finalem Körpergewicht bewirkt wurde. Keime, ein schlechtes Erbe Die vertikale Übertragung von Bakterien (vom Muttertier auf die Nachkommen) kann sich negativ auf die Gesundheit der Küken und die Abwehrkräfte auswirken. Dies hat weiterreichende Folgen im Hinblick auf Wachstum und Lebensfähigkeit. Wichtig ist die Kontrolle gramnegativer Bakterien wie Salmonella und E. coli sowie grampositiver Keime wie Enterococcus und anderer aggressiver Krankheitserreger in allen Stadien. Insbesondere die gramnegativen Bakterien verbreiten sich leicht von den Zuchtbetrieben zu den Brütereien und somit auf die Eintagsküken, was zu erhöhter Mortalität der Tiere und teuren Antibiotikabehandlungen führt, die besser vermieden werden sollten. Generell sollte der Kampf gegen Bakterien bereits im Zuchtbetrieb in Form eines geeigneten Impfprogramms sowie durch Kontrolle der Wasser- und Futterhygiene beginnen. Die Desinfektion der Eier kurz nach dem Legen und das Aussortieren schmutziger Eier reduziert das Kontaminationsrisiko weiter.

Science & Solutions • Ausgabe 19


Fernando Trajano Lima Technischer Leiter Geflügel

Futter und Wasser Krankheitserreger können auch Futter und Tränkewasser kontaminieren. Deshalb spielt eine entsprechende Futter- und Wasserhygiene im Zuchtbetrieb eine wichtige Rolle bei der Verhinderung einer Übertragung der Bakterien von den Zuchttieren auf die Eier und Küken. Die Kombination aus organischen Säuren und einer permeabilisierenden Lösung schwächt die äußere Membran von gramnegativen Bakterien, tötet dadurch die Mikroben ab und schützt so das Wirtstier. Wichtig ist auch die Überprüfung aller Rohmaterialien, insbesondere von Getreide und Proteinquellen, auf eine Kontamination mit Salmonellen. Während die Hitzebehandlung des Futters eine übliche Methode zur Kontrolle des Bakterienbefalls darstellt, schützt diese nicht gegen eine Rekontamination während Transport und Lagerung. Wie in Abbildung 1 dargestellt, steigt die Anzahl der Bakterien im Futter Stunden und Tage nach der Behandlung wieder sprunghaft an. Da Salmonellen in kontaminierten Trinkwassersystemen mehrere Wochen lang überleben können, wird zur Verwendung von Säuerungsmitteln zusätzlich zur Chlorierung oder anderen Maßnahmen zur Aufrechterhaltung der hygienischen Qualität des Trinkwassers für Tiere geraten. Die Kombination aus organischen Säuren und gechlortem Wasser fördert die Konzentration von Hypochlorsäure, sodass ein starker desinfizierender und antioxidativer Effekt erzielt wird.

Darmgesundheit Nicht-Stärke-Polysaccharide (NSP) sind Verbindungen im Futter, die von Verdauungsenzymen nicht gespalten werden können und die Viskosität des Darminhalts erhöhen. Dies führt zu gesteigerter Vermehrung der Bakterien und klebrigem Kot, was wiederum zu einer erhöhten Anzahl schmutziger und kontaminierter Eier führt. Enzyme, die NSP aufspalten, können hier eine mögliche Lösung darstellen. Auch die Phytobiotika unterstützen die Verdauungsleistung: Bestimmte pflanzliche Substanzen verringern nachweislich die mikrobielle Überwucherung, erhöhen die Verdaulichkeit der Nährstoffe, fördern die Leistung der Tiere und verbessern die Eischalenqualität.

Mykotoxinkontamination Das Vorkommen von Mykotoxinen - toxischen Metaboliten von Pilzen in Rohmaterialien und Futter-

Ein Magazin von BIOMIN

Gesamtbakterienzahl

Abbildung 1. Rekontamination von Futter ohne Ansäuerungsmittel 80,000 60,000 40,000 20,000 0

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4

Quelle: Israelsen et al., 1996

mitteln - ist in den letzten Jahren gestiegen und stellt eine Bedrohung für die Nutztierproduktion weltweit dar. Einige Mykotoxine behindern die Reaktion des Immunsystems auf Impfstoffe und schwächen so die Abwehrkräfte der Tiere. Andere Mykotoxine interagieren synergistisch mit Krankheitserregern und üben so gemeinsam einen negativen Effekt auf die Gesundheit und Leistung der Tiere aus. Eine Mykotoxinkontamination kann in manchen Fällen auch vertikal übertragen werden, was sich negativ auf die Entwicklung des Embryos und damit auch auf das zukünftige Wachstum der Herde auswirkt. Angesichts der zahlreichen schädlichen Wirkungen von Mykotoxinen auf Geflügel werden Präventivmaßnahmen zur Anwendung beim Futter sowohl in Zuchtbetrieben als auch bei Broilerproduzenten dringend empfohlen. Glücklicherweise bekämpft Mycofix® durch enzymatische Biotransformation nicht nur adsorbierbare, sondern auch nicht adsorbierbare Mykotoxine und wandelt sie in nicht toxische Metabolite um.

Schlussfolgerung Durch Sicherstellung einer guten Qualität der Eintagsküken wird der Weg für eine gute Gesundheit und Leistung der Tiere geebnet. Die Kontamination mit Pathogenen und Mykotoxinen - sei es durch orale Aufnahme oder vertikale Übertragung - kann ernsthafte Schäden anrichten; diese multiplizieren sich bei Anwesenheit beider Kontaminanten. Moderne Managementpraktiken, die eine gute Darmgesundheit unterstützen und auch ein Mykotoxin-Risikomanagement umfassen, sind die Grundlage für Erfolg in allen Phasen der Geflügelproduktion.

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Kenne Deinen Feind – Fumonisine Von Sabine

Masching - Product Manager and Bertrand Grenier - forscher

Fumonisine, eine Gruppe schädlicher, toxischer Metaboliten von Pilzen, sind die hauptsächlichen Kontaminanten von Mais. Zwischen den 1970er-Jahren und den späten 90er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts galten Fumonisine als keine besondere Bedrohung für die Geflügelindustrie. In den letzten 15 Jahren hat die intensive wissenschaftliche Forschung jedoch alarmierende Wege aufgedeckt, über die Fumonisine mit dem Immun- und Verdauungssystem von Vögeln interagieren. Aufgrund dieses besseren Verständnisses entstand ein neuer Ansatz zur Minimierung dieses Gesundheitsrisikos für Geflügel. Prävalenz der Fumonisine Mais ist das weltweit im Geflügelfutter vorherrschende Getreide. Da Fumonisine überall vorkommen und sich nicht auf bestimmte Klimata beschränken, stellen diese toxischen Substanzen ein globales Problem dar. Wie die neueste Mykotoxinstudie von BIOMIN belegt, waren 73 % von 1071 analysierten Maisproben positiv

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auf Fumonisin, wobei die durchschnittliche Fumonisinkontamination 2914 ppb (parts per billion) betrug. Die hinsichtlich der Fumonisinkontamination zweitgrößte Gruppe in dieser Studie war Fertigfutter, von dem 63 % der 1676 untersuchten Proben belastet waren, und zwar mit einer durchschnittlichen Kontamination von 926 ppb. Soja, Weizen und andere Getreidesorten

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Was wir über Fumonisine bei Geflügel wissen

 Hoch

Schwerwiegendes Risiko für Immunund Verdauungssystem

Gelegentliche ungünstige Witterungsbedingungen Mäßiges Risiko für Immunund Verdauungssystem

Realistische, übliche Feldbedingungen

e ENTDECKT

Geringes Risiko für Immunund Verdauungssystem

Fumonisinexposition

Unerwartete, ungewöhnliche Bedingungen

Niedrig

Tabelle 1. Auftreten von Fumonisinen je nach Futtermittel Mais

Soja

Weizen

Sonstiges Getreide

Fertigfutter

1.071

160

208

191

1,676

73

23

15

40

63

Maximale Kontamination [ppb]

154,000

977

4,333

37,515

25,041

Durchschnittliche Kontamination positiver Proben [ppb]

2,914

123

433

1,526

926

Getestete Proben Positive Proben [%]

Quelle: 2014, BIOMIN Mykotoxin-Studie

zeigten im Vergleich zu Mais eine geringere Belastung mit Fumonisinen (Tabelle 1). Auswirkung der Fumonisine auf das Geflügel Mit neuesten Technologien, die eine noch feiner abgestimmte Analyse von Mykotoxinen und deren Auswirkungen auf Tiere ermög-

Ein Magazin von BIOMIN

lichen, konnte vor kurzem nachgewiesen werden, dass Fumonisine bereits in subklinischen Konzentrationen die Vögel für metabolische und immunologische Störungen prädisponieren. Neueste Ergebnisse zeigen, dass die Aufnahme von 10 ppm Fumonisinen mit dem Futter die Proteinexpression bei pro-

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Kenne Deinen Feind - Fumonisine ENTDECKT

Abbildung 2. Wirkung von Fumonisinen und FUMzyme® auf Biomarker (Sa:So-Verhältnis) im Serum verschiedener Geflügelspezies

Sa:So-Verhältnis im Serum

0,6

b

0,5 0,4

a

0,3

b

0,2

a

a

0,1 0,0

Truthahn ■ Kontrolle

a, b, c

a

b

c

a

Masthähnchen ■ FUM

Legehennen

■ FUM + FUMzyme®

… die unterschiedlichen Buchstaben weisen auf statistisch signifikante Unterschiede hin (P<0.05)

Quelle: BIOMIN

Das Sa:So-Verhältnis steigt, je höher der Fumonisingehalt ist, und ist daher ein guter Biomarker für die Fumonisinexposition

Höchstwerte für Fumonisine in Fertigfutter:

EU

20 ppm  USA

50 ppm  8

und antiinflammatorischen Reaktionen im Darmtrakt von Broilern beeinträchtigt (Grenier et al., 2014). Bei Konzentrationen von 20 ppm - dem von der EU für Geflügel festgesetzten Grenzwert - induzieren Fumonisine eine höhere Exkretion von Eimeria-Stämmen, also den für Kokzidiose verantwortlichen Parasiten (Grenier et al., 2014). Angesichts der hohen Besatzdichte in großen Geflügelbetrieben kann die Aufnahme von mit Fumonisinen kontaminiertem Futter die Parasitenübertragung zwischen den Vögeln fördern. Ein anderes Experiment, das unter ähnlichen Umständen durchgeführt wurde, berichtet von einer Auswirkung auf jene Proteine im Darm von Geflügel, die an der Verstoffwechslung von Arzneimitteln beteiligt sind; dies könnte die Wirksamkeit mancher Arzneimittel verändern (Antonissen et al., 2014). Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die neuesten Studienergebnisse dafür sprechen, dass der Darmtrakt von Vögeln sehr empfindlich auf eine Fumonisinexposition reagiert. Wirkung im Organismus der Vögel Fumonisine blockieren die Synthese komplexer Sphingolipide, die für den Schutz von Nerven, Muskeln und Membranen eine wichtige Rolle spielen. In der Folge akkumulieren die freien Sphingoidbasen Sphinganin (Sa) und Sphingosin (So), die beide höchst toxisch für die meisten Zellen sind, im Gewebe und führen zu einer schweren Schädigung der Zellen und zum Zelltod. Basierend auf diesen Erkenntnissen wird das Verhältnis von Sphinganin zu Sphingosin (Sa:So-Verhältnis) als Biomarker für die Fumonisinexposition der Tiere eingesetzt. Dieses Verhältnis wird routi-

nemäßig im Blut oder in der Leber bestimmt Der Kampf gegen die Herausforderung Die wirksamste Art und Weise, gegen die Wirkung der Fumonisine vorzugehen, ist mittels enzymatischer Biotransformation, einer hoch spezifischen und irreversiblen Umwandlung der Mykotoxine in nicht toxische Metaboliten. FUMzyme®, das erste gereinigte Enzym, das Fumonisine in nicht toxisches hydrolysiertes FB1 (HFB1) umwandelt. Wissenschaftliche Untersuchungen haben gezeigt, dass HFB1 keine Darm- oder Lebertoxizität verursacht und auch keine größeren Veränderungen im Sphingolipidmetabolismus induziert (Grenier et al., 2012). Der Fumonisin-Biomarker, das Sa:So-Verhältnis, ist sehr sensitiv und dosisabhängig. In verschiedenen In-vivo-Studien anhand von Geflügel wurde die Wirksamkeit von FUMzyme® untersucht und das Sa:So-Verhältnis genauer definiert, sodass ein Orientierungswert für die Reduzierung der Fumonisinbelastung der Tiere festgelegt werden konnte (Abbildung 2). In diesen Studien wurden verschiedene Geflügelspezies mit einem mit Fumonisinen kontaminierten Futter gefüttert; das Futter der Truthähne enthielt 5 ppm, das der Broiler 10 ppm und das der Lagehennen 16 ppm. In allen Studien konnte durch die Zugabe von FUMzyme® das Sa:So-Verhältnis im Serum der Vögel wirksam reduziert werden (p<0,05). Schlussfolgerung Fumonisine sind weltweit vorhanden. Lange Zeit ging man davon aus, dass Geflügel weniger empfindlich gegenüber Fumonisinen ist, da auch bei hohem Kontaminationsniveau keine klinischen Symptome zu beobachten waren. Neuere Forschungsergebnisse, die sich vorwiegend mit den subklinischen Auswirkungen der Fumonisine befassten, sprechen jedoch dafür, dass der Darmtrakt der Vögel äußerst sensitiv gegenüber der Exposition mit Fumonisinen ist. Die Ergebnisse wissenschaftlicher Studien mit verschiedenen Geflügelspezies deuten darauf hin, dass Fumonisine tatsächlich ein recht großes Risiko für die Gesundheit der Tiere darstellen. Ein effektives Mykotoxin-Risikomanagement, einschließlich des innovativen Ansatzes in Form der Biotransformation dieser Kontaminanten, ist unverzichtbar, wenn es darum geht, die Tiere dabei zu unterstützen, der Fumonisin-induzierten Beeinträchtigung von Immun- und Verdauungssystem Paroli zu bieten.

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Cut & Keep

Checklist

Was stimmt nicht mit meinem Geflügel? Teil 4: Eiproduktion und Eiqualität Eine qualitativ hochwertige konstante Eierproduktion ist von großer Bedeutung. Dabei können sich Faktoren wie das Management, die Futterqualität und die Umweltbedingungen sowie Krankheiten negativ auf die Eiproduktion und Qualität auswirken. Checkliste

Korrekturmaßnahmen

Mögliche Ursache: MANAGEMENT: Nervöse Vögel/traumatische Läsionen im Ovar Auch tierbezogene Faktoren wie Alter und Genetik der Legehennen dürfen nicht außer Acht gelassen werden. Ältere Vögel oder Vögel nach der Mauser produzieren bekannterweise größere Eier mit dünneren Schalen, und indigene Stämme können hinsichtlich der Anzahl an produzierten Eiern nicht ganz mit kommerziellen Legehennen Schritt halten. Verschiedene Managementfehler (siehe Tabelle) können zu nervösen Tieren führen und/oder traumatische Läsionen im Ovar bewirken, die eine schlechte Eiqualität (zerbrechliche Schale, Blutflecken, Fleischflecken) verursachen. Was die Ernährung betrifft, so kann mangelnde Ausgewogenheit an Kalzium-, Phosphor- und Vitamin-D-Gehalten im Futter zu dünnen Eischalen führen. Auch ein zu großer Anteil von Luzerne-/Alfalfamehl im Futter kann Blutflecken auf den Eiern verursachen, die auf Vitamin-K-Antagonisten im Futter zurückzuführen sind. Interessanterweise kann die Verabreichung von Sulfachinoxalin denselben Effekt haben wie ein unausgewogener Mineralstoffhaushalt. Was Krankheitserreger betrifft, so verursacht die infektiöse Bronchitis (IB) nicht nur respiratorische Symptome, sondern auch eine Nierenschädigung bei Küken in der Aufzucht sowie eine Eileiterinfektion bei ausgewachsenen Hennen; Letzteres führt zu rauen, runzeligen Eischalen und einer geringeren Legeleistung. Aufgrund ihrer Leber- und Nierentoxizität können Mykotoxine die Ei- und Eischalenbildung beeinträchtigen, sodass es zu einer schlechten Ei- und Eischalenqualität (blasse, kleine Eier; zerbrechliche Schale; Blut- und Fleischflecken) kommt. Hinsichtlich der Probleme im Zusammenhang mit Mykotoxinen kann ein entsprechendes Mykotoxin-Risikomanagement mit Einsatz einer Substanz, die Mykotoxine adsorbiert bzw. durch Biotransformation unschädlich macht, eventuellen Gesundheitsstörungen vorbeugen, da dadurch die toxischen Wirkungen auf die Tiere eliminiert werden und ein Schutz von Leber und Immunsystem gewährleistet ist. Die Mycofix® Produktlinie von BIOMIN kombiniert diese drei Strategien - Adsorption, Biotransformation und Bioprotektion - , die in synergistischer Wirkungsweise die Geflügelherden vor den Schadwirkungen der Mykotoxine bewahren.

• Lichtprogramm

• Lichtprogramm korrigieren

• Stalltemperatur

• Stalltemperatur korrigieren

• Erschreckende Situationen und Störungen im Stall können die Vögel nervös machen

• Management der Legehennen verbessern

Mögliche Ursache: MYKOTOXINE: Aflatoxine (Afla), Zyklopiazonsäure (CPA), T-2-Toxin (T-2), Ochratoxin A (OTA) • Positiv für Afla, CPA, T-2 und/oder OTA in Rohmaterialien (ELISA) oder Futter (HPLC)

• Durchschnittliches Kontaminationsniveau überprüfen

• Rohmaterialien von Lieferanten/Regionen mit bekannter Mykotoxinkontamination

• Einsatz von Mycofix® in korrekter Dosierung

• Histopathologie: Andere Zielorgane dieser Mykotoxine (z. B. Nieren, Leber) untersuchen

• Jede Kontamination von Futtertrögen bzw. Futter- und Wasserleitungen durch verdorbenes, nasses oder schimmeliges Futter vermeiden.

• Leistungsabfall bei der gesamten Herde

Mögliche Ursache: ERNÄHRUNG: Mineralstoff-/Vitamin-Imbalanzen • Kalzium/Phosphor-Verhältnis im Futter • Partikelgröße des Kalziumkarbonats

• Mineralstoff- und Vitaminhaushalt korrigieren • Partikelgröße des Kalziumkarbonats korrigieren

Mögliche Ursache: ERNÄHRUNG: Vitamin-K-Antagonisten • Gehalt an Luzerne-/Alfalfamehl im Futter • Vorliegen von Sulfachinoxalin im Futter

• Gehalt an Luzerne-/Alfalfamehl im Futter korrigieren • Medikationsprogramm korrigieren

Mögliche Ursache: PATHOGENE: Infektiöse Bronchitits (IB) • Labortests zum Nachweis von Coronavirus in Tupfer- oder Gewebeproben

• Das Impfprogramm muss an die Anforderungen der jeweiligen Feldbedingungen in einer bestimmten Region bzw. an die jeweilige Epidemiologie angepasst werden.

Mögliche Ursache: GENETIK: Vogelstamm • Genetisches Material überprüfen (manche Stämme neigen mehr zu Blutflecken als andere)

• Bei Bedarf anderes genetisches Material verwenden Literatur auf Anfrage erhältlich

Für weitere Informationen besuchen Sie bitte die Webseite www.mycotoxins.info HAFTUNGSAUSSCHLUSS: Diese Tabelle enthält allgemeine Empfehlungen zu häufigen Geflügelkrankheiten, die unter Umständen mit einer Mykotoxinkontamination des Futters in Zusammenhang stehen. Erkrankungen und Probleme von Geflügel umfassen die in der Tabelle angegebenen Krankheiten, sind aber nicht auf diese beschränkt BIOMIN übernimmt keinerlei Verantwortung oder Haftung für Umstände, die sich aus der Verwendung dieser Tabelle ergeben oder mit der Verwendung der Tabelle oder ihres Inhalts in Verbindung stehen. Vor der Umsetzung einer der in dieser Tabelle angegebenen Empfehlungen ist tierärztlicher Rat einzuholen.

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