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Insektenfreundlichkeit
GUT GEMEINT
Manche Insektenhotels im Handel schaden mehr, als sie nutzen. InsektenfreundInnen haben es trotzdem nicht schwer.
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Insektenhotels dienen Wildbienen und anderen Insekten als Nisthilfe. Hier von Bienenlieb aus lasiertem Kiefernholz, Aststücken aus Birkenholz, Buchenholzblöcken und Schilfrohrhalmen.
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Florian Jauk
Der Nabu liefert auf nabu.de Bauanleitungen für Luxusunterkünfte. Künstlich geschaffene Insektennisthilfen, längst besser bekannt als Insektenhotels, sollen Insekten einen Unterschlupf – vor allem im Winter – bieten oder ihnen beim Nisten helfen. Inzwischen zieren sie viele Gärten – Marke Eigenbau oder vorgefertigt, etwa aus dem Baumarkt. Ein falsch designtes Insektenhotel kann Tieren mitunter schaden, wird meistens aber von diesen einfach nicht angenommen und ist somit vergebene Liebesmüh für die Artenvielfalt.
UNBEABSICHTIGTE INSEKTENFALLEN
Häufig sei das Problem bei vorgefertigten Insektenhotels die billige Verarbeitung, erklärt Laura Breitkreuz, Expertin für Insektenkunde beim Naturschutzbund Deutschland (Nabu). Ihr zufolge sind die Bohrlöcher bei vielen handelsüblichen Insektennisthilfen oft zu klein, weswegen die Gänge von Insekten nicht angenommen werden. Ist das Holz nicht richtig abgeschliffen und die Bohrungen »ausgefranst«, können sich die Tiere an den abstehenden Holzsplittern verletzen, sagt Breitkreuz. Nisthilfen sollten aus Hartholz – also beispielsweise aus Esche, Birke oder Kastanie – bestehen, schlechte Holzqualität kann für Insekten zum Verhängnis werden. »Wenn Risse zu Beginn nicht da sind, nehmen die Bienen die Gänge zunächst an, bauen ihr Nest und legen Eier. Durch die entstehenden Risse können die Larven an die Luft gelangen und dadurch austrocknen oder sie sind anfälliger für Parasiten und Schimmel.«
LUXUSUNTERKÜNFTE
Solide Modelle erkennt man halbwegs zuverlässig schon beim Kauf mit Blick auf ein paar Details: »Die Löcher sollten gut gebohrt und abgefeilt sein. Wenn sich die Hersteller da Zeit genommen haben, achten sie auch meistens auf den Rest. Man sieht bei Insektenhotels recht schnell, ob es in Masse und schnell produziert wurde oder ob sich dabei Zeit gelassen wurde«, sagt Laura Breitkreuz.
Außerdem müssen die Nisthilfen eine gewisse Tiefe haben, damit sie von Tieren angenommen werden. Mindestens fünf Zentimeter tief müssen die Löcher sein, zehn Zentimeter sind laut Breitkreuz ideal. Das Holz darf außerdem – selbstverständlich, sollte man meinen – nicht mit Insektiziden behandelt worden sein.
Richtig konstruierte Insektenhotels fördern die Artenvielfalt und das wiederum kommt auch vielen Pflanzen im eigenen Garten oder auf dem Balkon zugute. Um ein Insektenhotel selbst zu bauen, braucht man nur ein paar Bauteile und ein wenig Zeit.
SCHUTZ DES WASSERSCHATZES
Die Broschüre »Wasserschatz Österreichs« informiert darüber, wie sich unser Grundwasser nützen und schützen lässt.
Grundwasser ist eine wertvolle Ressource für Österreich, denn aus diesem wird der gesamte Bedarf an Trinkwasser gedeckt und darüber hinaus profitieren Landwirtschaft, Tourismus und Gewerbe von den Wasserquellen des Landes. In einer Broschüre des Bundesministeriums für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus wurden die Ergebnisse der Studie »Wasserschatz Österreichs« anschaulich zusammengefasst, um auf die Bedeutung von (Grund-)Wasser und dessen Schutz aufmerksam zu machen. Die Broschüre gibt Einblick in den Wasserbedarf Österreichs und die Frage, wie dieser nachhaltig gedeckt werden kann. Aktuell verfügt Österreich über genügend Wasser in herausragender Qualität, jedoch ist die Grundwasserneubildung vom Niederschlag abhängig. Der Einsatz des Grundwassers ist vielfältig: Den größten Anteil an der Grundwassernutzung nimmt die Wasserversorgung (61 %) ein, danach folgen Gewerbe und Industrie (29 %). Die Landwirtschaft benötigt nur einen vergleichsweise geringen Anteil (10 %), jedoch sind diese Entnahmen saisonal und regional stark konzentriert. 40 Prozent des Wasserbedarfs werden aus dem Grundwasser abgedeckt, die restlichen 60 Prozent werden aus dem Oberflächenwasser entnommen.
GESCHÜTZTES WASSER
Wer an Wasser denkt, denkt oft auch an Trinkwasser: Dieses stammt in Österreich zu 100 % aus Grundwasser, also aus Brunnen und Quellen. Diese Form des Wassers ist – im Vergleich zu dem aus Oberflächengewässern – durch den Boden und seine Filterfunktion besser geschützt. Allerdings sind die Grundwasservorkommen in Österreich nicht gleichmäßig verteilt: Besonders der Osten des Landes gilt als niederschlagsarm und dadurch wird generell weniger Grundwasser angereichert. Trockenperioden in den letzten Jahren führten in bestimmten Regionen bereits zu Engpässen. Der Klimawandel und seine Auswirkungen, wie etwa der Temperaturanstieg, erhöhte Verdunstung und Niederschlagsänderungen, haben Folgen für das Grundwasser: Durch diese Einflüsse können die verfügbaren Grundwasserressourcen in Österreich bis 2050 um bis zu 23 % von derzeit 5,1 Mrd. Kubikmetern auf 3,9 Mrd. Kubikmeter abnehmen, während sich der Wasserbedarf bis 2050 um 11 bis 14 Prozent erhöhen wird. Die Landwirtschaft wird bis dahin doppelt so viel Wasser benötigen. Für Industrie und Gewerbe wird mit geringen Bedarfsveränderungen gerechnet. Diese Daten bilden die Grundlage, um die Weichen für unsere Wasserzukunft zu stellen. So können die richtigen Maßnahmen gesetzt werden, damit Österreich auch in Zukunft über Grundwasser in bester Qualität und ausreichenden Mengen verfügt. Die Broschüre zum Download und alle Infos zum Wasserschatz unter bmlrt.gv.at/wasserschatz
GRUNDWASSERNUTZUNG NACH SEKTOREN:
10 %
29 % 61 %
Wasserversorgung Industrie und Gewerbe Landwirtschaft Ausgewählte Dienstleistungen
STECKBRIEF DIE DONAU
Der Fluss hat eine Gesamtlänge von 2857 Kilometern und durchfließt bzw. berührt zehn Länder. In ihr zeigen sich Geschichte und Kulturen der Regionen und auch ein Walzer und eine Torte sind nach ihr benannt: die Donau.
Die Donau ist der zweitgrößte und zweitlängste Fluss Europas – und damit eine wichtige wirtschaftliche, geografische und kulturelle Kraft. Millionen Menschen leben entlang der Donau und sie ist außerdem Lebensraum einer vielfältigen und artenreichen Flora und Fauna. Nur 10 % der gesamten Donau fließen durch Österreich. Die Donau prägt für Österreich wichtige Regionen wie die Wachau, ein besonders beliebtes Ausflugsziel (Dürnstein, Krems, Spitz, Melk und das Benediktinerstift Göttweig), bekannt für Wein- und Obstanbau (Wachauer Marille). Die Stadt Tulln würdigt die Donau mit dem Nibelungendenkmal – eine Erinnerung daran, welche Rolle der Fluss im Nibelungenlied spielt. Der Nationalpark Donau-Auen verbindet Wien mit Bratislava und schützt ein großes Auengebiet der Donau. Die 9.300 Hektar beherbergen ein komplexes Ökosystem und bieten attraktive Wanderrouten. Auch Wirtschaft und Schifffahrt profitieren von der Donau, denn sie ist eine wichtige internationale Wasserstraße und immerhin zwei Prozent des Gütertransportaufkommens des Landes werden auf der Donau verschifft. Zu guter Letzt ist sie auch für die Aufnahme des gereinigten Abwassers von Bedeutung.
DANUBE DAY 2022
Der Danube Day 2022 macht die Donau zum erlebbaren Highlight für Kinder und Jugendliche. Von 13.15. Juni wird im schlossORTH Nationalpark-Zentrum der größte Fluss Österreichs mit zahlreichen Aktionen für Kinder und Jugendliche gefeiert. Ein erster Höhepunkt ist die Bootstour, mit welcher das Event am 13. Juni 2022 eröffnet wird. In Kooperation mit dem neuen Projekt LIFE WILDisland werden fünf Boote mit 50 SchülerInnen die Strecke von Fischamend bis Haslau befahren. Neben dem Kennenlernen von Tieren und Pflanzen, Donauufern und Inseln steht eine gemeinsame Müllsammelaktion auf dem Programm. Am 14. und 15. Juni 2022 bekommen Schulklassen die Möglichkeit, an interaktiven Stationen ihr Wissen über die Donau zu vertiefen und zu testen: »Nuschelnde Muscheln« oder auch »Riechen, Kosten, Tropfen und Blubbern«. Weitere Informationen unter www.danubeday.at.