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G Ä R T N E R N
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G E S T A L T E N
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G E N I E S S E N
GESTALTEN
2O BLÜTENPFLANZEN UND GRÄSER FÜRS NEUE GARTENJAHR
ANGEBOT
SAATGUT VON 13 BESONDEREN TOMATEN
JAHRESTHEMA
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EDI TORI A L
Liebe Leserin, lieber Leser
Doris Guarisco Chefredaktorin «Bioterra»
Haben Sie sich schon einmal dabei ertappt, bestimmte Tiere im Garten als überaus liebenswert und reizend und andere wiederum als feindlich, ja sogar als grausam zu empfinden? Lassen Sie mich raten. Denn ich denke, mir ergeht es ähnlich wie Ihnen. Schaue ich bei einem Schneetreiben einem Rotkehlchen oder einer Blaumeise beim Picken am Vogelhäuschen zu, bin ich entzückt und habe Erbarmen. Entdecke ich, nach einem langen Winter aber, dass Mäuse sich einem unterirdischen Festessen hingegeben haben, ärgert mich das und ich verwünsche die Nager. – Das war bis zum letzten Frühling so. Und Sie mögen schmunzeln, wenn ich Ihnen nun das folgende kleine Erlebnis erzähle, das mein Empfinden Mäusen gegenüber nachhaltig änderte. An einem sonnig warmen Frühlingstag im Garten sah mich ein Mäuschen mit grossen Augen aus seinem Erdloch an und ich begann mit ihm zu reden. War es ein Dialog? Das weiss ich nicht. Das kleine pelzige Wesen hörte mir vermeintlich zu, bis ich mich von ihm verabschiedete. Seither bin ich den Nagern nicht mehr gram, wenn sie ein paar Wurzeln von Blütenstauden verschmausen, und versuche mir vorzustellen, wie ihr Leben im Erdreich aussehen mag. Eine romantische kleine Geschichte, gewiss. Und ich weiss natürlich auch, dass Schnecken die Gartenfreude schmälern können, dass Massen von Läusen kein angenehmer Anblick sind. Dennoch. Kurz innehalten und dem Tierreich mehr Respekt entgegenbringen kann neue und spannende Welten eröffnen. Das faszinierende Thema Tiere im Garten wird uns dieses Jahr als Schwerpunkt begleiten. Wir hoffen, Ihnen überraschende und tiefergehende Erkenntnisse vermitteln zu können und Sie mit unseren Beiträgen zu erfreuen. Herzlich
IM T E A M
UNSERE GARTENBERATER
HANS PETER ALTHAUS
ANITA LEUTHOLD
Urs Streuli und Jochen Elbs-Glatz sind neu ein kleines Team. Sie werden gemeinsam Fragen von unseren Leserinnen und Lesern rund um den Bio- und Naturgarten beantworten. Sei es am Telefon oder per E-Mail.
Er war unser Gartenberater und führte – neben seiner Hauptaufgabe als Lehrer – eine kleine Gärtnerei. Das Beobachten der Vogelwelt ist seine grosse Passion. Lesen Sie seine Gedanken zu unserem Jahresthema Tiere im Garten ab Seite 6.
Wir freuen uns, Ihnen dieses Jahr 7 Mal floristische Kreationen zum Selbermachen zu präsentieren. Die Ideen sind von Anita Leuthold. Sie führt in Winterthur den kleinen, feinen Laden «Wilde Blumen».
TITELBILD: FOTO: FRANK HECKER, BLICKWINKEL
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IN H A L T
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Tiere im Garten Wie unseren Mitbewohnern im Garten begegnen? Gedanken dazu von Hans Peter Althaus .........................................................6 BIO- UND NATURGARTEN
Saison: 8 Seiten aktuelle Gartentipps für Bio-, Naturgarten und Balkon ........................................................ 8 Gartenporträt: Ein Besuch im tierfreundlichen Garten von Christine Dobler Gross in Zürich ...................................................... 16 Gemüsegarten: 13 besondere Tomatensorten von Trudi Borsos Mit Leserangebot Saatgut ...................................................... 24 Serie: Tiere im Garten Einen Garten vogelfreundlich gestalten ...................................................... 28 Serie: Erlebniswelt Biogarten Planen, richtig kompostieren, erste Saaten mit Sortenempfehlungen ...................................................... 30 Serie: Florale Ideen Kreationen mit Nelken: Anleitungen zum Selbermachen ...................................................... 34 Gartengestaltung 20 Blütenpflanzen und Gräser fürs neue Gartenjahr ...................................................... 40 Obstbäume schneiden Der rechte Schnitt zur richtigen Zeit. Empfehlungen vom Fachmann Jochen Elbs-Glatz ...................................................... 48
Christine Dobler Gross hat in ihrem Garten in Zürich Lebensräume für wild lebende Tiere geschaffen. Unterdessen leben rund 500 verschiedene tierische Gäste in ihrem Naturgarten SEITE 16
Tomatenlust Saatgut von 13 besonderen SEITE 24 Sorten Kreationen mit Nelken Eine Anleitung zum SEITE Selbermachen
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PORTRÄT
Eva Eberwein: Autorin des Buches «Der Garten von Hermann Hesse» ...................................................... 52 RUBRIKEN Notizen: Ute Studers Seite....................... 38 Gartenberatung....................................... 47 Bioterra leben................................................. 55 Vorschau/Impressum............................... 59 Leserservice/Bestelltalon........................ 60
20 Pflanzen fürs neue Jahr Empfehlungen von unseren SEITE 40 Fachleuten
F O T O S : B E N E D I K T D I T T L I , S T E FA N WA LT E R , B E K A B I T T E R L I , E R I K A G U S S M A N N , M A R T I N S T U D E R
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Porträt: Eva Eberwein «Freilegen, was früher einmal war» SEITE
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SAISON —
Pflanzzeit für Beerensträucher – SEITE 10 Bergenien – SEITE 11 Rebenschnitt – SEITE 12 Sprossen – SEITE 12 Futter für Amseln – SEITE 13 Warmes Frühbeet – SEITE 15 Feigenbaum: Rückschnitt nach Frostschäden – SEITE 15 Von Ute Studer und Jochen Elbs-Glatz
Ute Studer
ELFENBLUMEN
RÜCKSCHNITT IM FRÜHJAHR Die Elfenblume Epimedium gedeiht selbst noch in dunklen, schattigen Ecken. Wenn wintergrüne Sorten durch einen langen, schneereichen Winter gelitten haben, sind ihre Blätter meist unansehnlich. Abgefallene Blätter sind zwar ein guter Frostschutz im Wurzelbereich, doch es kann sich auch schnell Fäulnis bilden. Deshalb ist es vorteilhaft, das alte Laub zurückzuschneiden, damit die Blätter und die Blüten ungehindert austreiben können und so besser zur Geltung kommen. Kleinere Bepflanzungen kann man mit der Gartenschere schneiden. Für grössere empfiehlt sich der Rückschnitt mit der elektrischen Heckenschere.
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SA I S ON
AUSSA AT
NICHT ZU FRÜH! Keine verfrühten Aussaaten, denn das Licht ist derzeit minimal. Wärme und Feuchte lassen sich bei frühen Aussaaten einfach kontrollieren. Mit dem Licht ist es schwieriger. Auch weil wir das Licht logarithmisch wahrnehmen. Dort, wo wir die halbe Lichtmenge sehen, ist real für die Pflanzen nur ein Zehntel vorhanden. Gute Pflanzenlampen sind teuer und brauchen viel Strom. Jede Minute zunehmender Tageslänge gibt vitalere Pflänzchen. Es lohnt sich also, noch ein bisschen zu warten.
BUCH
WOHNEN MIT PFLANZEN
T IPP DES BIOGÄ RT NERS
WILDE WEINBERGTULPE Die Weinbergtulpe Tulipa sylvestris fasziniert mich. Ich liebe die grünen Knospen, die sich grazil zur Seite neigen, wenn sie noch ganz geschlossen sind. Auch wenn sich die langsam in Gelb übergehenden Blütenblätter öffnen, behalten diese Wildtulpen ihre biegsame Anmut und haben nichts gemein mit den anderen stramm aufrecht stehenden Tulpen. Tulipa sylvestris kommt in der Schweiz an wenigen Stellen verwildert vor und ist Bestandteil der Weinbergflora. Die Weinbergtulpe braucht offenen, nährstoffreichen Boden in sonnigen Lagen. Während sie die Feuchtigkeit im Frühjahr liebt, mag sie es im Sommer eher trocken. Wo sie sich wohlfühlt, vermehrt sie sich durch Tochterzwiebeln. Xavier Allemann, Bio-Staudengärtnerei lautrejardin, www.lautrejardin.ch
Das neue Buch rund ums Dekorieren und Stylen mit Pflanzen ist das Produkt eines regen Ideenaustausches der Community «Urban Jungle Bloggers», die über 1200 Blogger aus der ganzen Welt vereint. Die beiden Autoren sind Experten des grünen Wohnstils und begeben sich auf eine Reise in fünf kreative Wohnungen in ganz Europa, deren verbindendes Element die Liebe zu Pflanzen ist. Neben den Homestory werden zehn beliebte Zimmerpflanzen porträtiert und einfache und praktische Pflegetipps für alle gegeben, die mit Grün leben wollen. Wohnen in Grün, Dekorieren und Stylen mit Pflanzen, Igor Josifovic, Judith de Graaff, Verlag Callwey, München, 2016, Fr. 45.90, Bestelltalon Seite 63.
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S A IS ON
ZUM SA ISONSTA RT
BEERENSTR ÄUCHER
SAATGUT PRÜFEN Ende Januar ist der richtige Zeitpunkt, um Saatgutvorräte zu überprüfen. Einige Sorten sind nur ein Jahr keimfähig, andere länger. Eine Keimprobe gibt Auskunft über die Keimfähigkeit. Dazu nimmt man grosse Schraubdeckelgläser, legt angefeuchtetes Haushaltspapier in zwei Lagen darauf und streut je Sorte zehn Samen darauf. Dann wird mit Klarsichtfolie abgedeckt. Keimt mehr als die Hälfte der Samen, wird ausgesät. Keimen weniger Samen, werden diese entweder dichter ausgesät oder als Vogelfutter weiterverwendet. (Nur bei nicht behandeltem Saatgut.)
PFLANZZEIT BIS ANFANG MÄRZ Ist der Boden nicht gefroren, kann man bis Anfang März Beerensträucher pflanzen. Wurzelnackte Pflanzen sollten vor dem Neuaustrieb ins Beet. Auch Containerpflanzen wurzeln bei früher Pflanzung besser ein. Um die eingesetzten Sträucher verteilt man eine dünne Schicht Reifekompost, damit sie einen guten Start haben. Wichtig ist der richtige Pflanzabstand: Bei Roten Johannisbeeren und Stachelbeeren mindestens 1 m, bei Schwarzen Johannisbeeren und Jostabeeren 2 m. Johannisbeeren tragen mehr Früchte, wenn sie mit den Pollen einer anderen Sorte bestäubt werden. Im Fachhandel gibt es auch dornenlose Brombeeren mit kürzeren Ruten als die alte dornige Sorte ‘Theodor Reimers’. Für den Balkon sind klein bleibende Brombeeren erhältlich. Lubera führt die Lawberry®Brombeere ‘Little Black Prince’®, die an einjährigen Ruten Früchte trägt und buschig wächst. Tipp: Bioterra-Merkblätter Beeren zum Bestellen unter: bioterra.ch/bioterra-sortimente/merkblatter
BLUMEN MIT L ANGER KULTURDAUER
FRÜH AUSSÄEN
Der März ist die wichtigste Zeit für die Aussaat von Sommerblumen. Einige Arten haben jedoch eine sehr lange Entwicklungszeit und kommen daher meist erst im Hochsommer zur Blüte. Will man, dass sie schon ab Mai blühen, muss bereits im Februar mit der Aussaat von Wicken Lathyrus odoratus, Zinnien Zinnia elegans, Löwenmäulchen Antirrhinum, Petunien Petunia, Männertreu Lobelia erinus, Leberbalsam Ageratum und Astern Aster begonnen werden. Im Februar sät man überdies auch Auberginen und Peperoni aus.
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HUFL AT TICH
BLÜTEN FÜR INSEKTEN – BLÄTTER FÜR SALAT Die leuchtend gelben Blüten des einheimischen Huflattichs Tussilago farfara gehören zu den ersten Farbtupfern in der erwachenden Natur. In warmen Wintern blüht er bereits im Februar und ist somit eine wichtige Nahrungspflanze für früh fliegende Insekten. Die später erscheinenden Blätter enthalten viel Vitamin C und können bis zum Frühsommer roh für Salat verwendet werden.
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SA I S ON
F Ü R DI E VA S E
DEKORATIVE SAMENSTÄNDE Staudenreste, die im Herbst nicht aus dem Garten entfernt worden sind, kann man im Winter als Deko für die Vase verwenden. Viele erfreuen uns durch ihre skurrilen Formen. Die Kolben von Agastache ragen hoch auf. Die Kapseln von Iris sibirica wiederum stehen auf stabilen Stängeln, die Morgenstern-Segge Carex grayi zeigt bizarre Sternsamenstände und die Waldaster Aster divaricatus trägt weisse Pusteblumen. Seidig schimmern die Wedel des Chinaschilfs Miscanthus, dekorativ in Etagen sind die knubbligen Samenstände von Brandkraut Phlomis russeliana angeordnet. Auch manches vertrocknete Blatt zeigt, in eine Schale gelegt, eine eigene Schönheit. Man muss einfach mit offenen Augen durch den Garten gehen.
BUCH
MIT DER NATUR GÄRTNERN Das Buch zeigt auf, wie man nach dem Prinzip der Permakultur Gärten anlegt, die möglichst wenig Zeit erfordern und dabei noch zum essbaren Paradies werden. Nach einer kurzen Einführung in die Grundlagen und die dahinterstehende Philosophie der Permakultur wird vermittelt, was ein Permakultur-Garten ist und wie er geplant, angelegt und genutzt wird. Handbuch Permakultur, klug planen und nachhaltig gärtnern, Ulrike Windsperger, Verlag Ulmer, Stuttgart, 2016, Fr. 35.90, Bestelltalon Seite 63.
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S TA U DE DES J A H R ES 2017
BERGENIE
Zur Staude des Jahres 2017 wurde die Bergenie Bergenia gekürt. Es sind robuste, wintergrüne Frühblüher und dekorative Blattschmuckstauden. Die Wildformen stammen aus Ostasien. Sie gedeihen sowohl in voller Sonne als auch an halbschattigen oder hellen, sonnenlosen Standorten und sind recht anspruchslos. Die meisten Bergenien tragen hell- bis dunkelrosafarbige Blütenstände und grosse Blätter, die sich bei einigen Sorten im Herbst rot verfärben. ‘Schneekönigin’ ist eine bewährte und reich blühende Sorte des bekannten Staudenzüchters Karl Foerster. Sie trägt im Frühling grosse, weisse Blüten, die sich dann schnell nach Rosa hin verfärben. Die leuchtend grünen, glänzenden Blätter mit dem krausen Rand bleiben auch im Winter grün.
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Paradies für Wildtiere: Einheimische Wildstauden und einfach blühende Kulturpflanzen.
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EIN GARTEN für TIERE Der Garten des Ehepaars Dobler Gross im Zürcher Quartier Weinegg ist ein Eldorado für Tiere. Das zeigen unzählige Fotos, mit denen die Naturschützerin Christine Dobler Gross das Leben rund um ihr kleines Haus dokumentiert. Ein Besuch bei der tierliebenden Gärtnerin.
Von Katharina Nüesch Christine und Arno Dobler Gross geniessen ihr Sonnenplätzchen im Zürcher Riesbachquartier. Clematis und Reben ranken um ihr Heim und eine Vielzahl einheimischer Gehölze umsteht das ehemalige «Armeleutehaus» aus dem 19. Jahrhundert. Im leicht abfallenden Südhang leuchtet eine Vielfalt von Wildstauden in der Sonne. Da und dort haben Spinnen silberne Fäden von Pflanze zu Pflanze gespannt, Insekten schwirren durch die Lüfte, Schmetterlinge flattern von einer Blüte zur anderen. Ein Refugium mit warmer Ausstrahlung – eine Insel mitten in einem Mix von gutbürgerlichen Häusern, Mehr-
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Verein für sie. Hier habe sie Fachleute kennengelernt, die auf all ihre Fragen zu antworten wüssten. Wildbienen – in der Schweiz gibt es über 600 Arten – haben es ihr besonders angetan mit ihrem Reichtum an Formen und Farben und ihren faszinierenden Spezialisierungen bei Futtersuche und Nistverhalten. Der Wildbienen-Experte Paul Westrich ist ihr eine Art Doyen geworden. Dieser Austausch habe sie extrem weitergebracht, sie ist zwischenzeitlich zu einer Art «praktischen Expertin» mit Spezialgebiet Wildbienen geworden. Dies durchaus mit einem Sendungsbedürfnis. Christine Dobler Gross arbeitet in verschiedenen lokalen Naturschutzprojekten mit und hat einen Blog, «hotspot naturgarten», auf der Webseite des Schweizer Natur- und Umweltschutzportals (www.naturschutz.ch). Was sie in ihrem Garten erforscht, trägt die Naturschützerin hinaus in die Welt, etwa in den Quartierhof Wynegg. Der letzte Bauernhof des Zürcher Stadtkreises 8 wird von der Quartierbevölkerung geführt. Auf der zweimal jährlich gemähten Wiese gedeihen über 150 Hochstamm-Obstbäume. Nutztierhaltung, Gartenbau, Jugendarbeit und soziale Projekte gehören zu den HofAktivitäten, ebenso der Naturschutz: Christine Dobler Gross hat hier einen Kleinstrukturen-Lehrpfad initiiert und mit angelegt.
500 VERSCHIEDENE LEBEWESEN «Wenn man zu sehen beginnt, entwickelt sich das Auge mit», sagt sie. Plötzlich entdecke man die Wildbiene, die unter den Steinplatten des Sitzplatzes Pollen in ein Blattröhrchen trägt und dort Eier ablegt – das Futter für die werdenden Larven der Blattschneiderbiene. Eine wundersame Welt, die sie in ihren Bann zog. Aus all den Beobachtungen und Fotos – unterdessen mit Profiqualität – ist Wissen geworden. Heute hat sie rund 500 verschiedene Tiere in ihrem Garten gezählt und weitgehend dokumentiert, neben vielen Insekten sind auch stolze 37 Vogelarten und sieben Säugetiere darunter. Die widernatürliche Gartenpflege, die sie vielerorts antrifft, ist ihr ein Gräuel. «Je genauer ich hinschaue, desto schockierter bin ich», sagt sie. Sie interveniert, wenn sie Vergehen an der Natur beobachtet. «Von Fadenmähern verstümmelte Igel oder Waldmäuschen
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Die Gärtnerin hält mit ihrer Kamera das faszinierende Leben der Wildtiere in ihrem Garten fest.
Scharlachroter Feuerkäfer.
TOTHOLZ In langsam zerfallenden Holzbeigen oder Asthaufen, Brettern, Baumstrünken usw. an sonnigen und schattigen Orten finden unzählige Tiere ihre Lebensgrundlage. Kleinsäuger legen hier ihre Vorräte an und für Käfer, Bienen und viele weitere Tiere ist es ein geeigneter Lebensraum. Weiterführende Infos: www.naturimgarten.ch
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GA RTENPORTRÄ T
Schwalbenschwanz Zauneidechse
WILDHECKEN
MAUERN, WEGE UND PLÄTZE AUS NATURSTEIN
Wertvolle ganzjährige Lebensräume bilden Hecken aus einheimischen Straucharten. Sie bieten zahlreichen Tierarten – Vögeln, Insekten, Säugetieren – eine Lebensgrundlage und einen Rückzugsort. Sie sind Brutplätze, liefern im Sommer Pollen und Nektar und im Herbst und Winter Beeren.
Sie bieten mit offenen Fugen verschiedenen Wildbienen- und Insektenarten Unterschlupf. Spalten und Ritzen sind wertvoller Lebensraum für Reptilien und Insekten. Beim Erstellen sollte eine Mulde ausgehoben werden. Sie erhöht die Frostsicherheit und dient Feuersalamandern, Eidechsen und anderen Amphibien als Überwinterungsplatz.
Weiterführende Infos: www.naturimgarten.ch/pflanzen/heckensträucher.html
Weiterführende Infos: www.bauen-tiere.ch, www.naturtipps.com
Eiablage der Königslibelle
Pinselkäfer
TEICHE UND TRÄNKEN
BLUMENWIESEN
Wasser ist eine wichtige Lebensgrundlage für die meisten Tiere. Bei Teichen braucht es Geduld, bis sich die Lebensgemeinschaft etabliert hat. Bergmolche, Frösche, Kröten, Libellen und viele andere Insekten siedeln sich an. Als «Badewanne» und Tränke bietet sich ein Vogelbad an. Aber auch Topf-Untersetzer oder Tellerchen erfüllen den Zweck. Auch im Winter sollte immer Wasser für Tiere bereitstehen.
Wiesenstreifen sind wertvolle Lebensräume mit selten gewordenen einheimischen Pflanzenarten. Durch ihren Blütenreichtum ziehen sie zahlreiche Tierarten an wie Wildbienen, Schmetterlinge und Heuschrecken. Diese wiederum sind Nahrung für Vögel. Blumenwiesen oder -streifen sollte man nur ein- bis zweimal jährlich mähen. Weiterführende Infos: www.infoflora.ch, www.wildstauden.ch
Weiterführende Infos: www.karch.ch
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LESERANGEBOT: SAATGUT VON 13 BESONDEREN TOMATENSORTEN Wiederum bieten wir unseren Leserinnen und Lesern Samen von 13 verschiedenen Tomatensorten und einer Tomatenverwandten aus Trudi Borsos Garten an. In jedem Päckchen sind 5 Samen einer Sorte. Da es sich um Raritäten handelt, ist das Angebot mengenmässig beschränkt. Maximal können 5 Päckli bestellt werden. Ein Samenpäckli kostet für «Bioterra»-Mitglieder Fr. 1.–, für Nichtmitglieder Fr. 1.30. Bestelltalon Seite 63.
‘BRANDYSWEET PLUM’ Eine Kreuzung zwischen einer Brandywine-Fleischtomate und einer Cherrytomate und daher ausgezeichnet im Geschmack. Sie stammt aus Ungarn und ihre Früchte sind rosarot, ca. 10 bis 40 g, länglich rund, sehr reich tragend. Mittelfrüh. Bis 2 m hoch. Kartoffelblättrig.
‘SASHA ALTAI PRIDE’ Geheimtipp aus Sibirien. Eine äusserst robuste, ertragreiche Tomate mit geschmackvollen roten, runden, leicht abgeflachten, saftigen, süssen Früchten von etwa 50 bis 70 g mit festem Fruchtfleisch. Sehr früh! Sehr wüchsig bis 2,5 m. Auch für kühle Klimazonen und Höhenlagen geeignet.
‘ISONER’ Reich tragende, hellgrüne Rundtomate, die etwas abgeflacht oder manchmal auch unförmig ist. Ausgewogenes Tomatenaroma. Mittelfrüh. 1,6 bis 1,8 m hoch. Früchte 150 bis 350 g. Lange Erntezeit.
‘ANDENKOLLEKTION GRÜN’ Eine grosse, aus Peru stammende, reich und lange tragende, würzig aromatische Cocktailtomate mit gelb-grünen Streifen. Früchte 30 bis 40 g. Früh. 1,8 m hoch. Kann mehrtriebig gezogen werden.
‘ROSE PERLÉE’ Pinkfarbene, ovale, glänzende, ertragreiche Cherrytomate. Wunderbar fruchtiger Geschmack, 2,5 bis 4 cm lang, ca. 50 bis 60 g. Mittelfrüh. 1,5 bis 2 m hoch. Kann mehrtriebig gezogen werden.
‘ORANGE ERDBEERE’ Orangefarbige, ertragreiche Ochsenherztomate. Die herzförmigen, spitz auslaufenden Früchte sind sehr aromatisch, süss mit leichter Säure, fleischig, samenarm und wiegen bis zu 500 g. Mittelfrüh. Bis 2 m hoch.
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‘INDIGO ROSE’ Eine sehr robuste, schmackhafte, ertragreiche, runde, mittelgrosse, schwarz-lila Tomate, die an der sonnenabgewandten Seite erst grüne und im Reifezustand orangerote Stellen aufweist. Das Fleisch hat einen roten Farbton. Die golfballgrossen, 50 bis 80 g schweren Früchte haben einen hohen Wert an gesundheitsfördernden Anthocyanen. Mittelspät. 2 m hoch.
‘DOMACA TETA KATICA’ HERZ Alte kroatische Sorte aus der Familie von Trudi Borsos. Grosse, herzförmige, reich tragende, rosarote Fleischtomate. Früchte 400 bis 800 g. Mittelspät. 2 m hoch.
JAL-TOMATE Jaltomata procumbens Das wüchsige, ausladende Nachtschattengewächs gedeiht wild in Mittel- und Südamerika. Eine problemlose, krautfäuleresistente Kulturpflanze mit kirschgrossen, wohlschmeckenden, süssen, schwarzen Beeren. Nur die vollreifen Früchte, die abfallen, schmecken gut. Unreife, grüne Früchte sind ungeniessbar. Früh. 1,5 m hoch.
‘DOMACA TETA KATICA’ RUND Alte kroatische Sorte aus der Familie von Trudi Borsos. Grosse, runde, orangerote, sehr ertragreiche, leicht gerippte Fleischtomate. Früchte 300 bis 800 g. Mittelspät. 2 m hoch.
‘GALAPAGOS WILDTOMATE’ GELB Lycopersicon cheesmanii ist eine olivengrosse, gelbe, wohlschmeckende, zuckersüsse Wildtomate von den Galapagos-Inseln. Sie entwickelt grosse, fächerartige Fruchtstände und ist auch in rauen Lagen äusserst robust. Hoher, lang anhaltender Ertrag. Früh. 1,5 m hoch. Muss nicht ausgegeizt werden. Kann mehrtriebig gezogen werden. Freilandsorte.
‘TONNELET’ Eine französische, sehr ertragreiche, länglich ovale, gelb-rot gestreifte Tomate mit gutem Geschmack. Mittelfrüh. 1,6 m hoch.
‘MAUVE DE RUSSIE’ Eine ertragreiche, aus Russland stammende Sorte. Die kleinen schokoladebraunen, pflaumenförmigen Früchte wiegen 60 bis 120 g und haben ein sehr schmackhaftes Tomatenaroma. Mittelfrüh. 1,7 m hoch. Kartoffelblättrig.
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EIN VOGELFREUNDLICHER GARTEN Von Sandra Weber
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Informationen, Bauanleitungen für Nisthilfen, Exkursionen: BirdLife Schweiz www.birdlife.ch Informationen, Besuchszentrum, Bezug von Nisthilfen: Schweizerische Vogelwarte Sempach www.vogelwarte.ch Beratung und Gestaltung von Naturgärten: www.bioterra.ch/ fachbetriebe/naturgarten
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«In einem leeren Haselstrauch, da sitzen drei Spatzen Bauch an Bauch. Der Erich rechts und links der Franz und mittendrin der freche Hans.» So beginnt ein Gedicht von Christian Morgenstern.
den Höhlenbrütern kaum noch Nistmöglichkeiten bieten. Neubauten nutzen jeden Quadratmeter Boden, das wenige verbleibende Grün wird aufgeräumt und pflegeleicht gehalten. Kein Wunder, ist der einst omnipräsente Spatz auch in Städten selten geworden.
Den Spatz, ornithologisch korrekt Haussperling genannt, kennt jedes Kind. 2015 wurde er zum Vogel des Jahres ernannt – nicht, weil er so bekannt ist, sondern weil sein Bestand in den letzten 30 Jahren regional um bis zu 40 Prozent zurückgegangen ist. Das liegt unter anderem an der Intensivierung der Landwirtschaft, die dem eigentlich anpassungsfähigen Allesfresser die Lebensgrundlage raubt: Effiziente Erntemaschinen, mit Pestiziden vergiftete Insekten und abgemähte Hecken und Wildkrautstreifen. Vieh und Geflügel, in deren Nähe Futter zu finden war, werden in geschlossenen Ställen gehalten und diese, wie Wohnhäuser auch, so saniert, dass sie
Gärten sind für Sperlinge deshalb Überlebensräume geworden. Wer den kleinen Vögeln Zuflucht bieten, aber nicht viel Aufwand betreiben möchte, tut am besten gar nichts. Zumindest in einem Bereich des Gartens: je wilder und ungepflegter, desto vogelfreundlicher. Auf keinen Fall jäten. Beikräuter wie Brennnesseln oder Vogelmiere sind regelrechte Vogelbuffets, sei es wegen der Raupen, die auf ihnen leben, oder wegen ihrer Samen. Auch Totholz ist voller Leben und damit voller Vogelnahrung. Und je dichter und dorniger eine Hecke, desto mehr Unterschlupf und Nistplätze finden gefiederte Gartenbewohner. Im Idealfall besteht sie aus einheimischen Sträu-
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chern, die Vögel in der kalten Jahreszeit mit Beeren und Steinobst versorgen: Berberitze, Liguster, Heckenrose, Schwarzdorn, Vogelbeere, Holunder oder Pfaffenhütchen. Wer weniger Platz hat, schichtet einen Wall aus Ästen und Brombeerranken auf – als Versteck für Spatzen und Nistplatz für Rotkehlchen, Mönchsgrasmücke und Zaunkönig. Man kann ihn mit Geissblatt Lonicera überwachsen lassen, eine duftende Kletterpflanze, die im Herbst bei Vögeln beliebte Beeren bildet. Besonders gern halten sich Spatzen in begrünten Wänden auf: Sie bieten Schutz, Überblick und sind oft von vielen Krabbeltieren bewohnt. Je nach Standort eignen sich Efeu, Kletterhortensie, Clematis, Rosen oder Wilder Wein Parthenocissus. Letzterer bildet Beeren und eine schöne Herbstfärbung. P. tricuspidata und P. quinquefolia erklimmen Fassaden mittels Haftscheiben selbst (Entfernen an der Fassade ist problematisch), P. vitacea benötigt ein Rankgerüst. Beete werden am besten mit Wildstauden bepflanzt, die viele Insekten anziehen. Wer etwas ganz Besonderes für die Spatzen tun möchte, legt ein Getreidebeet an: Weizen oder Hafer wird mit Samen von Ackerwildkräutern wie Mohn, Kornblume, Kornrade, Wegwarte, Habichtskraut und Adonisröschen ausgesät. Im Spätsommer wird mit der Sense gemäht und alles liegengelassen, damit die Spatzen die Körner holen können. Morgensterns Gedicht endet mit folgenden Zeilen: «Sie hör’n alle drei ihrer Herzlein Gepoch. Und wenn sie nicht weg sind, so sitzen sie noch.» Ja, sie sitzen noch – mit der Betonung auf noch. Anders als in England und Deutschland sind die Spatzen bei uns noch nicht gefährdet. Das könnte sich aber rasch ändern. Mag das Tschilpen des Haussperlings weniger melodisch klingen als der Gesang der Amsel, sein Kleid bescheidener sein, als das des Gimpels – der Spatz, der dem Menschen über Jahrtausende gefolgt ist, gehört zu uns. Und: Fühlt sich der Spatz im Garten wohl, werden andere Vogelarten nicht auf sich warten lassen.
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TIPPS
zur Montage von Nisthilfen • Höhlen-, Halbhöhlen-, Kolonie- oder Einzelbrüter brauchen unterschied liche Kästen und Einfluglöcher. • Im Frühherbst, spätestens Vorfrühling, aufhängen. • Höhe: 1,8 bis 3 m, Einflugloch Richtung (Süd-)Osten. • Tagsüber keine direkte Sonne. • An Hauswand oder Stamm lehnend, an windgeschützten Orten frei hängend montieren. •
Nistmaterial (Schafwolle, Daunen- federn usw.) nicht in Kästen legen, sondern in Drahtkörbchen daneben anbieten.
• Zwischen September und Februar mit Wasser und Schmierseife reinigen. • Nistkästen dienen ganzjährig als Unterschlupf und Übernachtungs- platz.
VÖGEL RICHTIG FÜTTERN • Finken, Spatzen, Ammern, Meisen, Kleiber, Spechte: dunkle Sonnen blumenkerne, Hanfsamen. • Amseln, Rotkehlchen, Star: in Öl getränkte Haferflocken, Rosinen, Obst, zerhackte Hasel-, Baumnüsse. • Kein Brot, keine Essensreste und gewürzte Speisen. • Futter vor Nässe und Kot schützen. • Futterstelle so platzieren, dass Vögel sich nähernde Feinde sehen und in nahe Sträucher flüchten können. • Wasser nur anbieten, wenn Wasserstelle täglich gereinigt und frisch gefüllt werden kann.
Drei Fragen an:
MICHAEL SCHAAD
Biologe, Schweizerische Vogelwarte Sempach
Gärten sind nicht Lebensräume für bedrohte Vogelarten. Warum ist es trotzdem wichtig, sie vogelfreundlich zu gestalten? Weil auch verbreitete Arten plötzlich selten werden können – wie mit dem Spatz geschehen. Viele Vögel, die, wie ihr Name verrät, einst in Gärten lebten, sind dort kaum noch anzutreffen, etwa der Gartenrotschwanz und die Gartengrasmücke. Naturnahe Gärten tragen dazu bei, häufigen Arten weiterhin Lebensraum anzubieten. Vielleicht sogar, anspruchsvollere wieder anzusiedeln. Ausserdem dient ein vogelfreundlicher Garten auch vielen anderen Lebewesen.
Ist das Füttern von Vögeln sinnvoll? Seltene und bedrohte Arten werden mit der Fütterung im Garten nicht unterstützt – diese ziehen im Winter in südlichere Gefilde oder wagen sich nicht in Menschennähe. Auch haben Vögel nur bei Schnee und Minustemperaturen Probleme, selber Futter zu finden. Füttern schadet aber auch nicht, wenn man es richtig macht. Vögel an einem Futterhaus zu beobachten, ist ein wunderschönes Erlebnis!
Was kann man für bedrohte Vogelarten tun? In erster Linie das eigene Konsumverhalten anpassen! Und man kann sich für nachhaltige Landwirtschaft und den Naturschutz einsetzen. BUCHTIPPS: Wintervögel, von Lars Jonsson, Ornithologe und Künstler. Jonsson vermittelt Fachwissen und zeigt die Vögel in meisterhaften Aquarellen. Seine persönlichen Erzählungen bereichern das einmalige Werk. Kosmos-Verlag, Stuttgart, 2015, (von NABU empfohlen), Fr. 49.90, Bestelltalon Seite 63. Mehr Platz für den Spatz! Spatzen erleben, verstehen, schützen, Uwe Westphal, PalaVerlag, Darmstadt, Fr. 29.90.
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JOCHEN ELBS-GLATZ In unserer neuen Serie berichtet Jochen Elbs-Glatz von seinen Abenteuern im Biogarten. Der ersteTeil ist den Anfängen des seit 15 Jahren gepachteten Gartens gewidmet.
Vom Traum zur Realität: Keine grosszügig angelegte Blumenwiese, dafür Gemüsebeete auf zwei Dritteln der Gartenfläche. 30
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ERLEBNIS WELT BI OGA RTE N Träumen und Planen
Wie langweilig wäre ein Garten, in dem es nichts mehr zu planen gäbe? Von Jochen Elbs-Glatz Träumen und Planen sind im Garten nicht zu trennen. Der Garten ist ein romantisches Ideal, man erträumt es sich und strebt danach, erreicht es aber nie, weil Wetter, Bodenverhältnisse, Schädlinge und Krankheiten oder die Schrebergartenobrigkeit dies verwehren. Gut so. Wie langweilig wäre ein Garten, in dem es nichts mehr zu planen gäbe?
einen sehr alten Weinstock, einen arg verschnittenen Hasel und eine gewaltige, von Brennnesseln überwucherte Wundertüte namens Kompost. Der Werkzeugschopf ist immer noch dicht und die seltsamen, gefüllten Narzissen, die angesichts der kleinsten Regenwolke den Boden küssen, dürfen weiter an früher erinnern.
Als wir vor 15 Jahren die Parzelle 8 im Schindgarten in Frauenfeld pachteten, gab es einiges zu planen. Unsere Träume vom leicht zu pflegenden Feierabendgärtlein mussten noch weiter geträumt werden. Der Garten ist ein 35 x 8 Meter messender Streifen, begrenzt durch 2 Rasenwege, den Murgkanal und die Murg selbst. Eine Insel! Aber nicht die Insel der Glückseligen. Unsere Vorpächter hinterliessen uns einen durchgehenden Hahnenfussrasen,
Planerische Vorgaben bekamen wir vom Familiengärtnerverein, von unseren Nachbarn und natürlich unseren eigenen Vorstellungen. Mit der Höhenbegrenzung auf 3 Meter starb mein Traum von der Hopfenlaube. Die «gärtnerische Nutzung von zwei Dritteln der Gesamtfläche» verpflichtete uns, mehr Gemüse anzubauen, als wir es vorgehabt hatten. Aus der Traum, es mit einer robinsonschen Blumenwiese langsam angehen zu lassen.
Schräg angelegte Beete in NordSüd-Ausrichtung.
Neuer Garten
PLANUNG ERFORDERT ZEIT Gute Planung setzt gute Kenntnis der Bedürfnisse voraus. Gute Planung erfordert Zeit. Der schlimmste Feind guter Planung ist das Geschwind-fertig-sein-Wollen. Den Gemüsegarten plant man lustvoll mit Katalogen und Büchern, immer mit den Fragen: Was will ich? Wie viel will ich? Schwieriges, wie Mischkulturen, kann man übernehmen und anpassen. Um Neubauten sind die Böden meist schwer misshandelt, auch alten Böden schadet eine ganzjährige Gründüngung nie. Roggen schliesst den Boden tief auf und nimmt den Stress, bald etwas machen zu müssen. Je nach Bedürfnis können Wege und Plätze hineingemäht werden. So lernt man sein Grundstück gründlich kennen und weiss dann genau, was wohin muss.
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NELKEN ERHEITERN WINTERTAGE In Winterthur, in einer kleinen Seitengasse der Altstadt, befindet sich der schmucke Laden «Wilde Blumen» von Anita Leuthold. Mit Nelken aus Italien beginnt ihre Serie und wird mit floristischen Ideen Ende Jahr für die Advents- und Weihnachszeit enden. Alle Kreationen sind saisonal und einfach zum Nachmachen.
Von Anita Leuthold Denke ich an Nelken, kommt mir der Frühlingsduft der Polsternelken und der Bartnelken in den Sinn. Beide Arten erinnern mich an meine Kindheit. Desgleichen die Bündner Hängenelken und die zart gefransten, wunderbar duftenden einheimischen Prachtnelken, die auf Bergwiesen blühen. Alleine die Vorstellung weckt Feriengefühle. Dennoch erlebe ich in meinem Blumenladen-Alltag oft, dass Nelken erst auf den zweiten oder dritten Blick wahrgenommen werden. Vermutlich deshalb, weil sie mit Abschied und Friedhof assoziiert werden. Schade! Ich mag Nelken, zumal sie im Gegensatz zu vielen Blumen, die jetzt im Angebot sind, aus Italien stammen und nicht rund um den Erdball eingeflogen werden. Als weitere positive Aspekte hebe ich jeweils die lange Haltbarkeit der Nelken hervor, die aussergewöhnlich schönen, teils kräftigen Farben und den eher günstigen Preis. Auch entdecke ich immer wieder neue, fast freche Farbtöne, die mich ansprechen. In den letzten Jahren kamen zudem kleinblumige, sternenförmige Buschnelken auf den Markt, denen ich selbst kaum widerstehen kann. Im Gegensatz zu früher, als Nelken meist mit Schleierkraut und Lederfarn ausgarniert und in Cellophan verpackt worden sind, kombiniere ich sie in den Wintermonaten gerne mit Eukalyptus oder Olivenzweigen. Das verleiht ihnen eine sinnliche, fast orientalische Note. Nachfolgend präsentiere ich Ihnen drei einfache floristische Ideen mit Nelken zum Nachmachen:
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FARBENFROHER STRAUSS FÜR GRAUE WINTERSTUNDEN Dazu benötigen Sie: Nelken, saisonales Grün, Blütenzweige, Hanfschnur/ Naturbast, eine schöne passende und saubere Vase, ein scharfes Blumenmesser, Gartenschere. Anleitung: Abwechslungsweise Blumen und Grün locker zusammenfügen und unterhalb der Blätter zusammenbinden. Pflege: Alle 2 bis 3 Tage frisches Wasser, Stängel frisch anschneiden und Vase ausspülen. Blumen über Nacht kühl stellen bei rund 10 °C.
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WAS MAN SICH ALLES VORNIMMT . . . Allen sonstigen Meinungen zum Trotz entsteht ein Gärtner weder aus Samen noch aus Schösslingen, Zwiebeln, Knollen oder Ablegern, er wächst einzig und allein durch die Erfahrung, durch die Umgebung und durch Naturbedingungen. Karel Capek (1890 –1938), aus: «Das Jahr des Gärtners»
Von Ute Studer Und die erfahrene Gärtnerin beginnt das Jahr mit guten Vorsätzen. Erster Vorsatz: Der Garten muss besser geplant werden. Dieses Jahr werden nicht wieder Kisten mit Pflanzen aus Gärtnereien, von Tauschbörsen oder sonstigen Quellen herbeigeschleppt. Es werden nicht Tausende von Jungpflanzen herangezogen, die dann nirgendwo ein Plätzchen finden. Im Winter zu planen, scheint zunächst recht einfach zu sein. Da hat der Garten plötzlich ganz viel Platz für Neues. Wucherer sind eingezogen, die ausladenden Rosen ausgelichtet, die Klematis zurückgeschnitten und die Gemüsebeete längst leergeräumt. Und wenn sich dann alles unter einer sanften Schneedecke duckt, erscheint der Garten, als warte er in jungfräulicher Unschuld auf heitere Gartenfantasien. – Auf was alles musste man letztes Jahr wegen Platzmangels verzichten? Da war doch der Knöterich, der so schrecklich wucherte, dass ich ihn unbedingt herausnehmen wollte, um Platz für Neues zu schaffen, aber dann hatte ich es doch nicht übers Herz gebracht, als ich mit Grabgabel und Spaten vor ihm stand, um ihm den Garaus zu machen. Ich hatte mir auch geschworen, die Invasion der
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herzigen, blauen Hasenglöckchen zu beenden und sie nach der Blüte allesamt aus dem Garten zu verbannen. Bei einigen Horsten hatte ich das auch weitgehend geschafft, andere waren so schnell unter anderen Stauden verschwunden, dass sie übersehen wurden. Sie würden also auch im neuen Jahr wieder überall im Garten auftauchen, denn ihre Samen verstreuen sie grosszügig. Und der Farn sollte endlich weg. Ich war überzeugt, es würde mir leichtfallen, mich von dem über Jahre zu einem ansehnlichen Horst angewachsenen Gestrüpp zu trennen, und es sei ein Kinderspiel, das riesige Monstrum zu entfernen. Doch dann stand ich mit meinem Mann, der sich mit den entsprechenden Werkzeugen ausgerüstet hatte, vor so hübsch geringelten Farnaustrieben – ein echtes Naturspektakel! Nach stundenlanger Plackerei mit Pickel, Grabgabel und Spaten war der ganze Farnhorst sorgfältig aus der Erde gewürgt. Aber statt nun alles konsequent dem Kompost zu übergeben, nahm ich einen kleinen, zarten Ableger und steckte ihn wieder in den Boden. Wohl wissend, dass damit ein neuer Farnhorst programmiert ist. Zum unerschöpflichen Thema der guten Vorsätze gehört auch die Absicht, den Pflanzen den nötigen Platz zum Wachsen zu lassen und sie nicht zu eng zu setzen. Denn was im Frühling apart geordnet und so schön bodendeckend wirkt, führt spätestens im Frühsommer zur Erkenntnis, dass das Festzurren, Zusammenbinden, vorzeitige Auslichten und das manchmal unausweichliche Versetzen an den Nerven und am Rückgrat zerrt. Ausserdem wird keine Pflanze schöner, wenn man versucht, sie in eine Säulenform zu bringen, ganz zu schweigen von den Stecken, die überall
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aus den Stauden schauen, als hätten sie sich versamt. «Fünfzig Prozent der Gartenbesitzer nehmen sich für dieses Jahr vor, ihren Garten besser zu planen», stand in grossen Lettern im Lokalteil meiner Tageszeitung. Und weiter unten im Text: «Die meisten haben ihre guten Vorsätze schon zu Saisonbeginn wieder vergessen und bestellen – kaum flattern die ersten Gartenkataloge ins Haus – Unmengen von Samentüten und Stauden, als hätten sie auch noch ihre Nachbarn zu versorgen.» Der Bericht über das fehlende Durchhaltevermögen der Gärtnerinnen und Gärtner war recht deprimierend, zumal mir die Sache doch sehr bekannt vorkam. Wenn nun die neuen Kataloge kommen – soll ich sie einfach ignorieren, weglegen, ungelesen auf den Altpapierhaufen legen? Entgegen aller Erfahrung und guten Vorsätze: Ich werde sie auch dieses Jahr wieder ausgiebig studieren! Und wenn etwas übrig bleibt, dann hat vielleicht die Nachbarin noch ein Plätzchen frei. Es ist wohl doch so, wie Nietzsche einst schrieb, dass die ewige Wiederkunft des Gleichen die Grundlage höchster Lebensbejahung sei.
GUTER RAT FÜRS NEUE JAHR Von Jochen Elbs-Glatz Gute Vorsätze sind guter Rat, den man sich selber gibt. Das macht die Sache nicht einfacher. Von aussen kommender Rat, selbst wenn er in der netten Formulierung «Ihr sötted halt eifach . . .» daherkommt, kann mit saurem Lächeln entgegengenommen und beiseitegeschoben werden. Das ist besser als die Selbstkasteiung durch gute Vorsätze. Hilfreich ist, sich bewusst zu machen, dass nie alles geht, ein wenig Vanitas-Denken. Jedes Gartenjahr birgt neue Chancen. Wer sich Gedanken macht, gute Vorsätze fasst, bekommt neue Ideen, die den Garten lebendig erhalten. Weh dem, der ins «me sött . . .» verfällt und jedes Gartenjahr das Gleiche «macht». «Machen» ist im Garten ein ganz vermessenes Verb. Wir können weder Radieschen noch Rosenblüten machen, nur pflanzend, giessend, düngend und jätend Bedingungen schaffen, in denen sie wachsen können. Samenkataloge sind ein Springquell gärtnerischer Anregung. Man findet stets Neues wie die essbare Dahlienknolle ‘Yams’ und freut sich an wieder Aufgetauchtem wie dem Bremer Scheerkohl. Lustvolles Einkaufen lindert die Not der Samenproduzenten und schafft eine lustige Samenbibliothek, in der manches seinem Ende als Vogelfutter entgegendämmert. Gegen zu wenig Abstand hilft eine zum Mass aller Dinge erhobene, ca. 30 cm lange Setzkelle, die überall dazwischenpassen muss. Ende Mai ist Zeit für den Frühsommerrückschnitt, englisch «Chelsea chop», weil zur Zeit der Chelsea Flower Show ausgeführt. Spät blühende Stauden werden um die Hälfte zurückgeschnitten. Das macht standfester und blütenreicher und schafft Platz im Garten. Spätestens jetzt, besser gleich nach dem Austrieb, können englische Aufleitungen gebaut werden. Um Staudenhorste werden Zweige in den Boden gesteckt und nach innen abgeknickt. So entsteht ein Gitter, das die Pflanzen durchwachsen, elegant und ganz ohne Stecken und Schnüre.
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20 PFLANZEN FÜRS NEUE GARTENJAHR Wir haben Ursula Yelin und Stephan Aeschlimann Yelin von Gartenwerke in Eriswil gebeten, 20 ihrer bevorzugten Pflanzen vorzustellen, die rund ums Jahr Freude machen.
Von Ursula Yelin und Stephan Aeschlimann Yelin Pflanzen stehen im Zentrum unserer täglichen Arbeit, denn sie sind das wichtigste Gestaltungselement in unseren Gartenprojekten. Erst wenn Bäume, Sträucher und Blütenstauden an ihrem Platz stehen, wird der Garten zum Leben erweckt. Wir stellen hohe Ansprüche an diese Pflanzen, denn sie sollen den Gartenbesitzern wachsende Freude bereiten. Bei der Auswahl einer Gartenpflanze steht nicht die Farbe im Vordergrund. Wichtiger ist uns, dass eine Blütenstaude durch ihren Ausdruck als Ganzes,
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also durch Zusammenspiel von Habitus, Blattform und Textur beeindruckt. Der Wald-Geissbart mit dem Sortennamen ‘Johannisfest’ ist für uns eine solche erstklassige Erscheinung. Zuerst der frischgrüne Blattaustrieb, danach die zarten weissen Blüten und zum Schluss das dekorative Laub, das bis weit in den Herbst hinein zierend ist. Natürlich müssen Gartenpflanzen auch gesund sein, was gerade im biologisch bewirtschafteten Garten wichtig ist. Voll überzeugt hat uns im Sortiment der Staudenphloxe die Sorte ‘Alma Jans-
son’. Sie soll aus einem hundertjährigen Bauerngarten in Schweden stammen und hat bei uns schnell einen besonderen Platz in der Phlox-Sammlung gefunden. Trotz den paar Jährchen, die sie auf dem Buckel hat, ist ‘Alma Jansson’ äusserst wüchsig, gesund, steht, ohne gestützt zu werden, und passt mit ihren filigranen Blüten ausgezeichnet in natürlich wirkende Staudenbeete. Es überrascht uns immer wieder, an was für unwirtlichen Stellen Pflanzen überhaupt gedeihen können. So wie die Teppich-Waldrebe, die an trockenen und vollschattigen Plätzen ihre porzellanblauen Blüten im Sommer zeigt, wo sonst nichts mehr wächst. Kein Wunder, bei den Eltern, könnte man sagen, denn die Mutter dieser Selektion ist die heimische Niele.
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Phlox paniculata ‘Alma Jansson’ Deutscher Name: Hohe Flammenblume | Qualität: Wüchsige und gesunde, natürlich wirkende, historische Sorte | Grösse: 90–110 cm | Blütenfarbe und -zeit: Helles Lila mit weisser Mitte, VII–VIII | Standort: Humoser, nährstoffreicher Boden, Sonne bis lichter Schatten | Partner: Kandelaberehrenpreis, Blutweiderich, Rittersporn, einfache büschelblütige Strauchrosen | Verwendung: Begleitstaude in Rabatten und Bauerngarten
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Prunus ‘Hally Jolivette’ Deutscher Name: Zier-Kirsche | Qualität: VierJahreszeiten-Gehölz, auch für kleine Gärten, mit langer Blütezeit und grazilem Wuchs | Grösse: 2–3 m hoch und breit, rundlicher Strauch | Blütenfarbe und -zeit: Weiss mit rosa Mitte, halbgefüllt, IV–V | Blatt: Eiförmig, klein, schöne gelbe Herbstfärbung | Standort: guter Gartenboden, sonnig | Verwendung: Solitärstrauch
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Rosa ‘Sourire d’Orchidée’ Deutscher Name: Strauchrose | Qualität: Wunderbar duftende, sehr gesunde Strauch- oder Kletterrose | Grösse: 1,5–3 m hoch | Blütenfarbe und -zeit: Blassrosaweiss, halbgefüllt, in grossen Büscheln, dauerblühend, orange-rote Hagebutten | Blatt: Gross, blassgrün | Standort: Normaler Gartenboden, sonnig | Partner: Rittersporn, Pfingstrosen, hohe Astern, Büschelglockenblumen | Verwendung: Solitärstrauch, niedrige Kletterrose z. B. für Rosenbögen, Mixed Borders
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OB S T B ÄU ME SCH N E ID E N
DER RECHTE SCHNITT Z
Der Schnitt erhält Obstbäume vital und schön. Von uns gezüchtet, brauchen Bäume unsere Zuwendung. Sich selbst überlassen, sind sie verloren. Welcher Schnitt sich jeweils anbietet, worauf es zu achten gilt und wie man am besten vorgeht, erklärt Jochen Elbs-Glatz.
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T ZUR RICHTIGEN ZEIT Von Jochen Elbs-Glatz Jeder Schnitt hat seinen Sinn. Der Haarschnitt bewahrt uns, ausser in einer einseitig kopfschüttelnden Jugendphase, davor, den Überblick zu verlieren. – Der Rückschnitt im Frühsommer fördert bei spät blühenden Stauden Blütenreichtum und Standfestigkeit. Der Formschnitt begrenzt Hecken und Topiaries in klaren Dimensionen, damit sie ihre Funktion im Garten lange erfüllen, ohne auszuufern. Kopfschnitt und das Auf-den-Stock-Setzen, englisch Pollarding und Coppicing, sorgen für genau gleich alten Austrieb. Das liefert gleichmässige Flechtruten bei Weiden, die leuchtendste Rindenfarbe bei bestimmten Cornus-Arten und beeindruckende Elefantenohren bei Paulownien.
SCHNITTES SINN Der Obstbaumschnitt soll Obstbäume lange vital erhalten, damit sie reich blühen und regelmässig gesunde, ausgereifte, aromatische und auch haltbare Früchte tragen. Kann man einen Obstbaum einfach sich selbst und der Natur ihren Lauf lassen? Nein, ein Obstbaum ist, sich selbst überlassen, so verloren wie ein Chihuahua im Wolfsrudel. Beide sind sie Ergebnisse menschlicher Züchtungsarbeit und deshalb gänzlich abhängig von der Pflege durch Menschen. Bei Hochstamm-Baumpflanzaktionen wird das leider oft bewiesen. Mit grosser Geste und hehren Gedanken an Autochthonie, Ökologie und Volksverbundenheit werden da Gratisbäume gepflanzt, mit gewaltigen Pfahlburgen umgeben und noch gehörig eingewässert. Zum Jäten der Baumscheiben, und sei es auch nur ein Hacken, finden sich nur wenige ein. Ans Schneiden geht keiner, weil man dazu auf die Leiter steigen müsste, es in kühler, oft nebliger Jahreszeit stattfindet und – glücklich, der es erkennt – es auch eine gewisse Sachkenntnis erfordert. Wässern,
wenn es heiss ist, und jedem Baum jedes Jahr eine Gabel Mist oder ein paar Handvoll Hornspäne geben, das ist viel verlangt. Dazuhin sollte noch der allermindeste Pflanzenschutz wie das Anbringen von Leimringen gegen Frostspanner und Ameisen und damit explodierende Läusekolonien auf ganz jungen Trieben gewährleistet werden. Auch stellt sich der Erfolg in Form einer Vollernte je nach Sorte erst nach 15 bis 20 Jahren ein.
VERWAHRLOSUNG Ein ganz unbeschnittener Apfelbaum bildet eine sehr dichte, licht- und luftarme Krone. Durch die schlechte Durchlüftung bleibt das Kroneninnere stets feucht. Äste und Zweige sind dicht mit Flechten und Moosen bewachsen. Pilzkrankheiten auf Holz und Blättern werden gefördert. Blüten bilden sich, wie bei einer Schnitthecke, nur noch in einer dünnen Schicht aussen an der Krone. Im Inneren ist es für die Blühinduktion zu dunkel. Die wenigen Blätter dieser Schicht vermögen den Baum nicht ausreichend zu ernähren, seine Wüchsigkeit nimmt ab. Er verfilzt mehr und mehr. Efeu, Misteln und Waldreben beschweren die Krone zusätzlich, bis sie, morsch geworden, unter Schneelast oder im Sturm zusammenbricht. DER BAUM Ein Hochstamm-Obstbaum ist aus der Wurzel, der Unterlage, dem Stamm, Leit- oder Tragästen, Fruchtästen und Fruchtruten aufgebaut. Die Unterlage versorgt den Baum mit Wasser und Nährstoffen aus dem Boden und gibt ihm Halt im Boden. Sie beeinflusst das Wuchsverhalten der Edelsorte und damit die Fruchtbarkeit des Baumes. Das ist besonders bei kleineren Baumformen wichtig. Auf die Unterlage wird eine Sorte als Stammbildner und auf gewünschter Stammhöhe die Edelsorte, deren Früchte man ernten will, veredelt. Der Stammbildner kann und fällt heute oft weg. Die Stammhöhe war darauf
abgestimmt, mit einem Gespann unter den Baumkronen fahren zu können, als noch Ackerbau unter Hochstämmen betrieben wurde. Üblich waren 1,8 bis 2 Meter. Heute werden alte Bestände oft den Gegebenheiten der traktorenbetriebenen Grünlandbewirtschaftung zuliebe grausam aufgeastet. Ein Halb- oder Niederstamm ist ein Hochstamm auf halbem Stamm, also unter einem Meter Stammhöhe. Die Zahl der Übergangsformen ist unendlich, weil im Obstbau im 19. und 20. Jahrhundert viel und freudig experimentiert wurde. Oft werden Spindelbüsche, wie sie sich häufig in Obstanlagen finden, als Niederstämme oder Niederstämmer bezeichnet, obwohl sie, trotz vermeintlich gleicher Stammhöhe, ganz andere Unterlagen haben und ohne Pfahl nie stehen können. Die Krone des Hochstamms wird ganz aus der Edelsorte erzogen. Das erklärt die unterschiedlichen Kronenformen. Üblicherweise bildet die Stammverlängerung mit 3 oder 4 Leitästen das statische Gerüst des Baumes. Daran wachsen Fruchtäste und an diesen Fruchtruten, die die Blüten und Früchte tragen.
DAS ALTER Ein Hochstamm wird 80 bis 120 Jahre alt. Er hat eine sehr langsame Jugendentwicklung, bis das statische Gerüst voll entwickelt ist und das vegetative Wachstum sich beruhigt. Vollernten sind erst nach 15 bis 20 Jahren zu erwarten, dann aber für 30 bis 60 Jahre. Das sind Zeiträume, die nicht zum Einfamilienhausgarten und unserer schnelllebigen Landwirtschaft zu passen scheinen. Da sich von Hochstämmen nur schwer – das heisst von der Leiter aus – Tafelobst gewinnen lässt und sie sich durch ihre Grösse einem effektiven Pflanzenschutz entziehen, wurden Baumformen gesucht, die einfacher zu handhaben sind. Niederstämme waren nicht die Lösung, da sie alle Probleme einfach weiter unten haben. DIE KLEINEN BÄUME In East Malling, Kent, England, systematisiert man seit 1913 oft schon
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«Freilegen, was früher einmal war» Eva Eberwein lebt heute dort, wo Hermann Hesse fünf Jahre lang einen Garten gehegt hat: in Gaienhofen am Bodensee. Wie sie sich auf die Spurensuche begeben hat, erzählt sie in ihrem Buch «Der Garten von Hermann Hesse – von der Wiederentdeckung einer verlorenen Welt».
Von Carmen Hocker Fantasie und Beobachtungsgabe zeigten sich bei Eva Eberwein schon in früher Kindheit. Fasziniert von Märchen, wartete die kleine Eva am Brunnen im elterlichen Garten geduldig auf den Froschkönig, in der festen Überzeugung, dass es der Brunnen aus der Erzählung war. Diese romantische Vorstellung hielt sie aber nicht davon ab, die Natur um sie herum genau unter die Lupe zu nehmen. Dass die anderen Kinder in der Schule Birnen- und Apfelknospen nicht unterscheiden konnten, wunderte sie sehr. Man musste doch nur genau hinsehen, welche Blüte sich in welche Frucht verwandelte! «Ich habe immer eine Leidenschaft dafür gehabt, woher die Dinge kommen und warum sie so sind, wie sie sind», erklärt Eva Eberwein ihr detektivisches Gespür. Für sie sei es wichtig, sich an einem Ort zu verankern. Ausserdem interessiert sie sich brennend für Vorgeschichten, sei es die Geschichte eines Menschen, eines Hauses oder eines Gartens. Das Reizvolle am Gaienhofener Grundstück sei nicht so sehr die Tatsache gewesen, dass Hermann Hesse hier gewirkt hat, sondern dass das Haus in einen gewachsenen Garten eingebettet war: «Ich finde es viel spannender, mit etwas umzugehen, was da ist.» Weshalb sollte man einen Garten neu erfinden, wenn er alles hat, was einen guten Garten ausmacht: Gemüsebeete, Bäume, Blumen, Wiesenflächen, Wege, Plätze und lauschige Nischen. «Tabula rasa zu machen, finde ich schrecklich!» Dass dies trotzdem so häufig geschieht, müsse von der Angst vor Kontrollverlust herrühren, der Angst vor der unzähmbaren Natur. Diese Schlussfolgerung zog Eva Eberwein vor vielen Jahren, als sie die Ausstellung «Grün kaputt – Landschaft und Gärten der Deutschen» sah. Wie ein Donnerschlag wirkte auf sie das dazugehörige Buch des Journalisten Dieter Wieland, der
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schon in den 70er-Jahren seine Verzweiflung über die Zerstörung der Kulturlandschaft ausdrückte. Das habe sie bestärkt, sich für die Belange der Natur einzusetzen – und zwar vor der eigenen Haustür. Deshalb lässt sie sich auch nicht entmutigen, wenn Nachbarn per Anwalt erzwingen wollen, die alten Bäume zu fällen, da deren Blätter die Regenrinne verstopfen. Sie selbst müsse die Rinne am eigenen Haus auch reinigen. Aber anstatt darüber zu lamentieren, erfreut sie sich am Rauschen der Blätter, am Spiel von Licht und Schatten und am Gesang der Vögel. Für sie gibt es nichts Schöneres als einen naturnahen Garten, der die Jahreszeiten spiegelt und sich mit ihnen verändert. Die Idee zum Buch schlummerte schon ein paar Jahre, bevor sich Eva Eberwein über das Konzept im Klaren war. Rein deskriptiv sollte und konnte es nicht sein, da sie zeigen wollte, warum der Garten heute so ist, wie er ist. Das wurde ihr spätestens bewusst, als Besucherinnen ihr immer wieder dafür dankten, wie schön sie den Garten von Hermann Hesse «erhalten» habe. Dabei war der Garten 2003, als sie das Grundstück zusammen mit ihrem Mann erwarb, düster und völlig überwuchert gewesen. Im Buch geht es deshalb auch um die Dokumentation eines Prozesses, eine Art Handreichung. Eva Eberwein möchte Menschen Mut machen, sich auf den Weg zu begeben und die Schönheit der Dinge wieder herauszuschälen. Nachdem ihr beim zuständigen Denkmalamt in Freiburg niemand weiterhelfen konnte, hatte sie sich selbst auf die Suche gemacht und eine Gruppe von Enthusiasten gefunden, die fast zeitgleich den Garten des Künstlers Max Liebermann am Berliner Wannsee restaurierten. Mit ihnen steht sie noch heute in regem Austausch. Besitzern, die einen alten Garten übernommen haben, rät sie, sich Zeit zu lassen und genau hinzusehen. Es sei kein Zufall, welche, meist lokalen, Materialien verwendet wurden. Wenn man den Blick wieder auf die traditionellen Fertigkeiten richte, erziele man die schönste Wirkung, zum Beispiel bei der Gestaltung von Zäunen und Wegen. Man könne Dinge ergänzen, aber sie sollten sich unterordnen, damit die ursprüngliche Idee sichtbar ist. Dass sie von manchen als Ewiggestrige bezeichnet wird, stört sie nicht. Nein, sie wohne nicht in einem Museum, sondern in einem Haus und Garten mit Geschichte. Und Geschichten liebt Eva Eberwein noch als erwachsene Frau – auch wenn der Frosch kein Prinz ist, sondern ein geduldiger Ehemann, der die Leidenschaft seiner Frau rückhaltlos unterstützt und sich dezent im Hintergrund hält. Informationen zum Hermann-Hesse-Garten in Gaienhofen und Termine für öffentliche Führungen finden Sie unter: www.hermann-hesse-haus.de Das Buch zum Porträt: Der Garten von Hermann Hesse – von der Wiederentdeckung einer verlorenen Zeit, Eva Eberwein, Verlag DVA, München, 2016, Fr. 43.90. Bestelltalon Seite 63.
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TOP-EVENT «Tiere im Garten» heisst das Bioterra-Jahresthema. In unserer Zeitschrift dreht sich 2017 vieles um verschiedenste Tiere und ihre Bedürfnisse. Auch unsere Regionalgruppen haben sich einiges einfallen lassen und bieten viele Kurse zu tierischen Themen. Einen ersten Überblick finden Sie in den Kursspalten auf den nächsten Seiten.
Bioterra – Naturgartentag 2016
Gartenguide 2017
Der Bioterra-Naturgartentag vom 4. November 2016 konnte einen Besucherrekord verzeichnen. In gewohnter Manier wurde eine Vielfalt an Themen präsentiert, die sich alle rund ums Planen, Konstruieren und Bauen drehten. Ein Highlight war einmal mehr das Mittagessen mit einem Bio-Buffet.
Möchten Sie auf einen Anlass, auf besondere Gartentage oder auf Kurse aufmerksam machen? Was immer Gartenfreunde interessieren könnte, findet im Bioterra-Gartenguide eine optimale Plattform. Er hat eine Auflage von rund 25 000 Exemplare und wird der «Bioterra»-März-Ausgabe beigelegt. Die Broschüre ist eine beliebte Agenda durchs Gartenjahr. Ihren Eintrag können Sie selbständig vornehmen unter:
Gefragter Event
PDFs der Referate für Download: www.bioterra.ch/ngt2016
Jetzt anmelden!
www.bioterra.ch/gartenguide
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Regionalgruppe Baden-Brugg
«Bei uns klappt die Arbeitsaufteilung super, weil jedes Teammitglied seine Stärken einbringt und seine Aufgaben hat. So geht's ohne endlose Sitzungen. Unser Anliegen ist, dass es möglichst viele naturnahe Gärten mit grosser Artenvielfalt gibt.» Das Team von links nach rechts: Christine Widmer, Hanna Häusler, Maria Fischer, Nicole Angst, Brigitte Balz, Ines Haller.
Alle Kurse der Regionalgruppen Bioterra finden Sie unter:
www.bioterra.ch/kurse
KURS-HIGHLIGHT Nistkasten bauen
Vielen Dank für Ihre Spende! Dank Ihrer Spende können immer mehr Buben und Mädchen die Welt des Biogartens und der Kreisläufe der Natur entdecken. Mit den Spenden 2016 können über 10 neue Gartenkind-Gärten errichtet, die bestehenden Gärten mit Bio-Saatgut beliefert und Werkzeuge beschafft werden. Zudem kann das Angebot an Gartenkursen für Kinder von April bis September erweitert werden. Im Namen von Bioterra danke ich allen Spendenden ganz herzlich für die wertvolle Unterstützung! Daniel Gürber, Geschäftsführer Bioterra Bioterra freut sich über Ihren Beitrag auf das PC-Konto: 84-4998-5
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Vögel benötigen eine ihnen passende Nisthilfe. Je nach Art brauchen sie unterschiedliche Einfluglöcher. Kursleiter Jürg Hermann ist Leiter der Schreinerei im Jugenddorf Knutwil, einer sozialpädagogischen Institution, und ein erfahrener Nistkastenbauer. Am Kurstag wird er von zwei Lernenden unterstützt.
Termin: 11. Februar 2017, Info und Anmeldung: luzern.innerschweiz@bioterra.ch oder über die Website www.bioterra.ch/kurse/nistkasten-bauen
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LESERANGEBOTE 1
LESERANGEBOT: DREI ERLESENE WINTERWEINE AUS HOCHWERTIGEM BIO-ANBAU
In Zusammenarbeit mit dem Weinhaus Amiata, St. Gallen, bieten wir unseren Leserinnen und Lesern drei erlesene Weine aus biologischem Anbau an.
PROBIERANGEBOT 3 x 2 Flaschen
Aus Italien: Gulfi, Nerojbleo 2011 100% Nero d’Avola
nur Fr. 99.00 statt Fr. 120.20 inkl. Lieferung!
Ein herrlich fruchtigwürziger Wein vom «Winzer des Jahres 2016» in Sizilien. Fr. 19.80/Fl.
Plus gratis ein Kellner-Korkenzieher
Aus Spanien: Valcaliente, Rioja Reserva 2011 85% Tempranillo, 15% Graciano
Aus Frankreich: Château Mourgues du Grès, Terre d’Argence 2013 Syrah & Grenache
Eine Klasse-RiojaReserva. Gold an der Millésime Bio in Montpellier 2016. Fr. 22.50/Fl.
Genialer Lagerwein aus alten Reben. Finesse und Kraft pur. Fr. 17.80/Fl.
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LESERANGEBOT: AUSSAATTAGE 2017
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LESERANGEBOT: JAHRESARBEITSKALENDER FÜR DEN BIOGARTEN
Fast ihr ganzes Leben lang forschte Maria Thun, wie kosmische Kräfte auf Gartenkulturen wirken. Im Kalender «Aussaattage» sind günstige Zeiten für Säen, Pflanzen, Pflegen und Ernten von Gemüse und anderen Gartenpflanzen enthalten. Fr. 11.90
Jahresarbeitskalender für den Biogarten mit Karteikarten für jeden Monat, Pflege- und Anbauempfehlungen, Tipps zu Pflanzenschutz, Aussaat- und Pflanzübersicht, gartentauglich und robust. Hochformat, A5, in Klarsichthülle. Fr. 16.–
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LESERANGEBOT: GARTENGERÄTE AUS UNSEREM SORTIMENT Steinspaten, Pflanzspaten und Damengabel sind Qualitätswerkzeuge der niederländischen Traditionsfirma Sneeboer. Sie sind handgemacht, aus Eschenoder Kirschholz und rostfreiem Stahl. Alle Gartengeräte unter: www.bioterra.ch/bioterra-sortimente/gartengerate
Biogabel zum Durchlüften Diese Gabel eignet sich zum Aufbrechen und Durchlüften des Gartenbodens. Die Bodenschichten bleiben durch diese Bearbeitung erhalten. Die Biogabel eignet sich nicht zum Umgraben.
Steinspaten Der Spaten mit Tritt bewährt sich bei steinigem Untergrund oder verwurzelten Beeten. Länge (inkl. Kopf): 114 cm, Kopfbreite: 16 cm, Gewicht: 1,9 kg, Griff: Eschenholz, Preis: Fr. 142.–
Pflanzspaten Spaten für Arbeiten in dicht bepflanzten Beeten, auch in kniender Haltung. Länge (inkl. Kopf): 108 cm, Kopfbreite: 11 cm, Gewicht: 1,4 kg, Griff: Kirschholz, Preis: Fr. 143.–
Arbeitsbreite: 600 mm Gewicht: 4,5 kg Material: verzinkt Fr. 159.–
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Damengabel Stechgabel für Frauenhände. Zum Auflockern des Bodens, für die Kartoffelernte usw. Länge (inkl. Kopf): 112 cm, Kopfbreite: 15 cm, Gewicht: 1,7 kg, Griff: Kirschholz, Preis: Fr. 146.–
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LESERANGEBOT: FUTTERHÄUSER UND NISTKÄSTEN FÜR VÖGEL Unsere Futterhäuser und Nistkästen werden in geschützten Werkstätten in der Schweiz hergestellt.
Nisthilfe für Vögel Pultdach Fichte FSC aus der Schweiz Fluglochgrössen: 28 mm für Blauund Hauben-, Sumpf-, Tannenmeise | 30 mm für Trauerschnäpper, Feldsperling, Wendehals, Kohlmeise | 32 mm für Gartenrotschwanz, Trauerschnäpper, Kleiber, Haus- und Feldsperling Masse: 21 x 17 x 31 cm Preis: Fr. 42.–
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Nisthilfe für Vögel mit Giebeldach Fichte FSC aus der Schweiz Fluglochgrössen: 28 mm für Blau- und Hauben-, Sumpf-, Tannenmeise | 30 mm für Trauerschnäpper, Feldsperling, Wendehals, Kohlmeise | 32 mm für Gartenrotschwanz, Trauerschnäpper, Kleiber, Haus- und Feldsperling Masse: 20,5 x 22 x 42 cm Preis: Fr. 47.–
Vogelfutterhaus «Rigi» FSC-Mix aus Fichte, Dach grün gebeizt, Unterteil natur, Masse: 24 x 20 x 18 cm Preis: Fr. 19.90
Vogelfutterhaus «Africa» FSC-Mix aus gehobelter Fichte mit Strohdach, Unterteil braun gebeizt, Masse: Durchmesser 34 cm, Höhe 35 cm Preis: Fr. 58.–
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