J U L I / A U G . 2020
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GÄRTNERN | GESTALTEN | GENIESSEN
BIOGARTEN ERNTE- UND PFLANZZEIT IM SOMMER
NATURGARTEN
ARTENREICHE WASSERLANDSCHAFT
KRÄUTERGARTEN HEILPFLANZEN FÜR CREMEN UND ÖLE
GRENZENLOS BLÜHENDER DORFGARTEN
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E D IT O RIAL
IM TEA M
JAHRESTHEMA
2020
Blumen für die BIODIVERSITÄT
Christine Kunovits Chefredaktorin «Bioterra»
GARTENZAUBER
Was es heisst, ganz im Moment des vollkommenen Glücks zu sein, habe ich dank des Gärtnerns erfahren: durch die tiefe Freude, die mich erfüllt, wenn mein Blick über Beete und Blumentöpfe in meinem Schatten-Reich schweift. Offenbar spüre ich in dem Augenblick etwas Universelles: «Schon immer und in allen Weltkulturen haben sich die Menschen das Glück in seinem vollendeten Zustand als eine Form von Gartenexistenz vorgestellt», weiss die Künstlerin Katharina Haller. In der aktuellen Ausgabe porträtieren wir ihren traumhaft gestalteten Bauerngarten (ab Seite 12) in Kaltenbach TG.
Caroline Zollinger – Seit über 10 Jahren lebt und gärtnert die Landschaftsarchitektin und Journalistin im Appenzellerland auf 1000 m ü. M. Für «Bioterra» hat sie die Kräuterfrau Martina Rocco besucht. Seite 44
Anja Edelmann – Ihre Begeisterung für Pflanzen entwickelte sie vor allem während des Naturheilkundestudiums. Zu Bioterra stiess sie vor 5 ½ Jahren und leitet seither die Administration.
Paradiese für Mädchen und Buben sind die Gärten von Christine Vollenweider und Damaris Sommer, die im Rahmen des Bioterra-Projektes «Gartenkind» kleinen Gärtnerinnen und Gärtnern das Einmaleins des Säens, Pflegens und Erntens beibringen. Dieses Jahr allerdings hat das Coronavirus die beiden Frauen, wie sehr viele Menschen weltweit auch, vor besondere Herausforderungen gestellt (Seite 36). Herausgefordert sind wir alle nach wie vor. Darum wünsche ich von Herzen viele kleine Gartenglücksmomente in Ihrer Oase! Und bleiben Sie weiterhin gesund. Herzlich
Sandra Weber – Nach der Geburt ihres dritten Sohnes Wim machte sie eine längere Babypause. Nun schreibt sie wieder ihre stimmungsvollen Texte für «Bioterra». In dieser Ausgabe ist es die Titelgeschichte. Seite 12 Titelbild | Stipa gigantea, Calamag. ‘Foerster’, Echin. purpurea, Arthem. absinthium Foto: B. Dittli
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B I OT E R R A 5 / 2 02 0 | FOTOS: MIGG SCHERRER, K. GRÜTER, MARTIN MEIER
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I NHA L T
Saison
Acht Seiten aktuelle Gartentipps für Bio-, Naturgarten und Balkon
...................................................... 4 Sommergarten
Besuch in einem blühenden, 2000 m² grossen Paradies in Kaltenbach TG
...................................................... 12 Schattenkünstler
Sechs Stauden, die ohne viel Licht und Wasser wachsen. Mit Angebot
..................................................... 24 SERIE:
Biogarten
Beeren und Gemüse ernten, Kräuter trocknen, Beete pflegen
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SERIE:
Wildstauden
Geschätzte Gartenbewohnerin – die Himmelsleiter
SOMMERGARTEN Die Künstlerin Katharina Haller und ihr fast grenzenloses Pflanzenreich im Thurgau Seite 12
..................................................... 30 Wintergemüse
Jetzt pflanzen und mit Lauch & Co. für die kalte Jahreszeit vorsorgen. Mit Angebot
..................................................... 32 Gartenkinder
Unterschiede finden, Experimente machen, Gartenarbeiten erledigen
GARTENKINDER Fünf Unterschiede bei der Sonnenblume finden
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Reportage Einblick in den Gartenalltag von zwei Bioterra-Gartenkind-Leiterinnen ..................................................... 36 SERIE:
Gestaltung
Artenreiche Wasserlandschaft statt leerer Rasenfläche
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WINTERGEMÜSE Elf Pro-Specie-Rara-GemüseSorten zum Bestellen Seite 32
Naturkosmetik
Heilpflanzen als Basis für natürliche Cremen und Körperöle
..................................................... 44 Alltagsküche
Raffinierte Rezepte fürs ganze Jahr, einfach zubereitet
..................................................... 50 Porträt
Zu Besuch in Christin Bölsterlis Gartenreich mit essbaren Blumen
..................................................... 54 Rubriken Notizen.................... 22 Vorschau/Impressum..... 62 Gartenberatung.......... 43 Leserservice................ 63 Bioterra leben............ 57 Bestelltalon............... 67
ALLTAGSKÜCHE NATURKOSMETIK Claudia Schilling über einfache Martina Rocco macht aus Blüten Küche und Restenverwertung und Kräutern Cremen. Seite 50
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FOTOS: BENEDIKT DIT TLI, PRO SPECIE RARA, TOMMY SCHILLING, I L LU S T R AT I O N : ANNA-LEA GUARISCO
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SAISON — Madonnen-Lilien pflanzen, Erdbeeren vermehren und
Hacken im Garten, das ist in den Sommermonaten Juli/August aktuell. Von Ute Studer und Jochen Elbs-Glatz
Zwerg-Glockenblumen —
SAMENSTÄNDE KAPPEN Schneidet man bei Zwergformen der Glockenblumen Campanula – wie KarpatenC. carpatica, Dalmatiner- C. portenschlagiana und Hängepolster-Glockenblume C. poscharskyana (Bild) – die Samenstände ab, bewirkt das eine Nachblüte.
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S A I S ON
Buch —
100 schöne Privatgärten
Die Autorin stellt die 100 schönsten Gärten der letzten Jahre in Österreich, Deutschland und der Schweiz vor, vom kleinen Hofgarten in der Stadt über Reihenhausund Einfamiliengärten bis hin zu Villengärten und Parkanlagen. Ergänzt werden die Gartenporträts mit ausgewählten Bepflanzungstipps und kreativen Gestaltungsideen der Landschaftsarchitekten und Gartenplaner. Das Buch bietet eine Fülle von Inspirationen. 100 Traumgärten, Konstanze Neubauer, Callwey-Verlag, München 2020, Fr. 58.90, Bestelltalon S. 67
Rote Spornblume —
FALTER- UND HUMMEL-LIEBLING Sie bringen ein luftig-leichtes Flair ins Staudenbeet. Ausserdem werden die weissen, zart oder kräftig rosafarbenen Blüten der Spornblume Centranthus ruber gerne von Hummeln und Faltern besucht. Die Spornblumen wachsen auch auf magerem Boden oder in Mauerritzen in voller Sonne. Wenn man rosafarbene und weisse Sorten kombiniert, entstehen Sämlinge mit unzähligen Farbnuancen.
Weniger Verdunstung —
spart Giessen
Safran —
Edles Gewürz, selbst gezogen
Die Knollen des Safran-Krokus Crocus sativus werden von Juli bis September an einem sonnigen Standort etwa 10 cm tief gepflanzt. Der Boden sollte mit Sand vermischt, locker lehmig und mager sein. Die Stempelfäden der violetten Blüten sind ab Oktober erntebereit.
Hacken mit Blatt oder Zinken, Grubbern mit einem Haken mit Schar, Bearbeiten mit drei bis fünf Haken mit oder ohne Schar oder Durchziehen mit dem Sauzahn halten die Bodenoberfläche und ein paar Zentimeter darunter feinkrümelig. Die Verdunstung der Bodenfeuchtigkeit wird unterbrochen, man muss weniger giessen. Mulchen mit organischem Material fördert das Bodenleben.
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Bodenbearbeitung
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S A IS ON
Was ist im Garten zu tun? IM JULI Dahlien rechtzeitig abstützen, damit sie nicht umknicken. Zu gross gewordene Horste von Bart-Iris teilen. Zimmerpflanzen ins Freie stellen. Abgeerntete Spargelbeete mit Kompost versorgen. Nüsslisalat unter Kohlgewächse säen. Erdbeeren —
ÜBER ABLEGER VERMEHREN
Wer im Garten gut gedeihende Erdbeeren hat, sollte sich diese durch eigene Nachzucht erhalten. Erdbeeren haben oberirdische Ableger, die die Vermehrung einfach machen. Man wählt die kräftigsten, direkt an der Mutterpflanze wachsenden aus und kappt die restlichen. Mit einem Töpfchen mit halb Erde, halb Kompost unterstellt und mit einer Drahtagraffe fixiert, fleissig gegossen, wachsen schöne Erdbeersetzlinge.
Buch —
Kompositionsideen für Naturgärten Der Naturgartenspezialist Peter Richard zeigt, wie mit einheimischen Stauden und Gehölzen ein fantasievoll gestaltetes und dennoch naturnahes Gartenparadies entstehen kann. Er erklärt, welche Pflanzen sich nebeneinander wohlfühlen und an welchem Standort sie gedeihen, wie man Blütezeiten mit passenden Zierstauden verlängern kann und wie man alles richtig pflanzt und pflegt. Mit Pflanzlisten, Praxistipps und über vierzig Kompositionsideen für verschiedene Standorte.
Aussaat im Juli: Federkohl, Chinakohl, Pak Choi, Sommersalate, Schnitt- und Pflücksalate, Radiesli, Rettich, Räben, zweijährige Blumen. Nur bis Mitte des Monats: Buschbohnen, Fenchel, Endivien, Radicchio, Zuckerhut. Pflanzen im Juli: Kohlrabi, Blumenkohl, Brokkoli, Fenchel, Zichoriensalat ’Roter von Verona’ und ’Grumolo’, Kopfsalat, Winterlauch, Erdbeeren, Madonnen-Lilien, Herbstkrokus und Safran.
IM AUGUST Gurken wöchentlich mit Brennnesseljauche düngen. Sträucher durch Stecklinge vermehren. Verholzende Kräuter wie Thymian, Rosmarin und andere verkahlen weniger, wenn man den Neuaustrieb jetzt durch leichten Rückschnitt fördert. Vogeltränken täglich reinigen und mit sauberem Wasser auffüllen. Aussaat im August: Spinat, Nüsslisalat, Schnittmangold, Kresse, Pak Choi, Winterportulak, Peterli, Schnittsalat, Winterrettich, Lauchzwiebeln, Gründüngung Pflanzen im August: Blumenkohl, Federkohl, Winterzwiebeln, Knoblauch, Kopfsalat, Endivien, Zichoriensalate, Chinakohl, Kohlrabi, Peterli.
Pflanzen-Kompositionen für den Naturgarten, Peter Richard, Haupt-Verlag, Bern 2020, Fr. 48.–, Bestelltalon S. 67.
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S A I S ON
Tipp des Biogärtners TOBIAS TORRI Ökogärtnerei Maurer, Münsingen BE Biobaumschule Weidli, Weidli 1043, CH-9604 Lütisburg, www.weidli.ch
BIO-OBSTBAUM-PATENSCHAFT Ernten und geniessen Sie in Zukunft Äpfel, Birnen, Zwetschgen oder Kirschen mit einzigartigem Geschmack vom eigenen Baum. Mit einer Bio-Baum-Patenschaft sichert und fördert man den Erhalt rarer Obstsorten in einem ausgeglichenen Ökosystem. Der Obstbaumgarten des Biohofs Weidli in Lütisburg im Toggenburg, den Tobias Torri mit seiner Familie bewirtschaftet, besteht aus 475 Hochstammbäumen. Mit einer Patenschaft kann man den gewünschten Obstbaum vor Ort auswählen und die Früchte auf Wunsch direkt vom Baum ernten. Eine Patenschaft für ein Jahr kostet Fr. 190.– pro Baum. Weitere Infos unter: www.bio-baumpatenschaft.ch
Obstbäume auslichten
Sommerriss —
Überschüssige Triebe rauben Obstbäumen die Kraft, das heisst, die unnötige vegetative Entwicklung vermindert den Ansatz von Blütenknospen und verzögert die Reife des Obsts. Im Sommerriss werden alle Wasserschosse abgerissen, solange sie noch nicht fest mit dem Holzkörper verbunden sind. Beim kurzen, kräftigen Riss wird auch der Astring entfernt, aus dessen Knospen wieder neue entstehen würden. Die Schere lässt den Astring stehen und vermehrt so das Übel. Sind die Triebe verholzt, muss geschnitten werden. Im Würgen Rinde abzureissen, hilft nicht. Ziel bleibt ein Baum mit luftiger, lichter Krone und ausgeglichenem Fruchtansatz.
Gewusst, wie…
Kirschkernkissen nähen Sie sind eine plastikfreie Alternative zur Wärmflasche oder zum Coolpack. Dazu braucht es zwischen 300 und 500 g Kirschkerne und zwei rechteckige Stoffteile aus reiner Baumwolle (20 × 30 cm). Die Kerne 10 Minuten in Wasser kochen, um noch anhängendes Fruchtfleisch zu entfernen. Anschliessend auf einem Backblech ausbreiten und für eine Stunde bei 90 °C trocknen. Aus den Stoffteilen eine Kissenhülle nähen. Zur Hälfte mit Kernen füllen, dann die Naht verschliessen. Im Eisfach gekühlt, wird das Kissen auf Beulen oder Insektenstiche gelegt, im Ofen bei 90 °C rund 10 Minuten lang erwärmt, lindert es Bauchschmerzen oder Verspannungen.
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Zuerst vermehrten Katharina Haller und ihr Lebensgefährte professionell Saatgut. Nach und nach entstand dann zuerst ein Nutz-, später ein wunderbarer Ziergarten. Fast ohne Grenzen. 12
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Grenzenloses
GARTENPARADIES FOTOS: GAP-PHOTOS, IDI HÄBERLI
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Stufen führen von einem Gartenraum zum anderen. Oben: Rose ‘Gertrude Jekyll’ links und ‘Minnehaha’ rechts.
Von Sandra Weber
Das verwinkelte, über 400 Jahre alte Haus hat schon einiges erlebt. Ursprünglich als Mühle unweit der deutschen Grenze gebaut, beherbergte es mit seinen Scheunen auch schon einen Bauernbetrieb und später eine Sägerei – angetrieben von dem kleinen Bach, der durch das Gelände Richtung Rhein hinunter fliesst. Wer ihm folgt und durch das Portal tritt, welches Wohn- und Scheunenteile verbindet, stösst auf einen versteckten 2000 m2 grossen Bauerngarten, wie er ihn wohl noch nie gesehen hat. Zwar finden sich hier nach wie vor Gemüse, Obst- und Nussbäume, Beerensträucher und mit Phlox, Rittersporn und Kosmeen auch viel klassischer Sommerflor, aber längst hat der einst eingepferchte Hausgarten seine Zäune gesprengt und sich in alle Richtungen ausgebreitet, den Hang hinauf, nach hinten Richtung Mühlenweiher und hinunter zum Bach.
Katharina Haller mit einem Sommerbouquet aus ihrem Garten.
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Man begegnet Klematis und Kletterrosen, die über alte Obstbäume ranken, darunter weichen Wolken aus Schleierkraut, Lichtnelken und Schafgarben. Letztere sind auch in den Wildwiesen im Hintergrund zu entdecken – ein absichtlich wiederholtes Motiv, erklärt Katharina Haller, die Hüterin dieses Paradieses: «Mir ist es sehr wichtig, dass sich der Garten in die ihn umgebende Kulturlandschaft einbettet. Und ich freue mich, dass meine direkten
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S OMMERGA RTE N
Einjähriger Rittersporn schmückt den Platz vor dem Wohnhaus.
Der Garten
Blüten des Sommers: Ziertabak, Kosmeen und Ringelblumen.
soll sich harmonisch in die umgebende Kulturlandschaft einbetten.
Nachbarn ähnliche Vorstellungen haben und wir unsere Gärten harmonisch ineinander übergehen lassen können.» Deren liebevoll angelegter Staudengarten war es denn auch, der Katharina Haller zu Gestaltungen im eigenen Reich animierte. Wo der Bach aus einem lichten Gehölz hervorsprudelt und der Boden feuchter wird, hat sie Sumpf-Schwertlilien, Wasserdost und Blut-Weiderich gepflanzt. Herzstück und Herzensprojekt aber ist der Kiesgarten aus einheimischem Wandkies mit Sonnenanbetern wie Palm- und Graslilien, Königskerzen, Wermut und Heiligenkraut. Dazwischen bildet Steppen-Wolfsmilch Euphorbia seguieriana subsp. niciciana frischgrüne Halbkugeln. Anders als bei der britischen Gartengestalterin Beth Chatto, deren «Gravel Garden» Pate stand, ist die Bepflanzung bewusst weniger dicht: So kommen die Einzelpflanzen besser zur Geltung. Katzenminze Nepeta fassenii, Schönastern Kalimeris incisa, Riesen-Federgras Stipa gigantea, Blaustrahlhafer Helictotrichon sempervirens wiegen sich im Wind und leiten fast unmerklich über zu einem Gräsergartenbereich. Katharina Hallers Faszination für den niederländischen Gartendesigner Piet Oudolf ist ebenfalls spürbar. Wo einst Vieh weidete, suchen nun Bienen und Schmetterlinge an Wiesenknopf Sanguisorba, Sonnenhut, Disteln, leuchtenden Fackellilien, Präriekerzen und Kan-
Schöner Kontrast: Phlox ‘Laura’ mit Braunblättrigem Wasserdost.
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L E S E R A N G E B OT
WAS PFLANZEN IM Sesleria caerulea Kalk-Blaugras
Epimedium rubrum ’Galadriel‘
Von Elisabeth Jacob
Schlaue Gärtnerinnen und Gärtner sagen sich: «Da schütte ich doch eine dicke Schicht Landerde oder Kompost drauf, und schon ist das Bepflanzen des Wurzelbereiches kein Problem mehr.» Gut überlegt, aber leider (meistens) die falsche Lösung. Zum Beispiel unter Birken oder unter Buchen. Der Wurzelbereich dieser beiden Arten darf nicht mit Substrat, Erde oder Kompost zugeschüttet werden. Eine hauchdünne Schicht von höchstens 1 bis 2 Zentimetern reicht aus, mehr sollte nicht aufgetragen werden. Der Grund: Die Wurzeln der Bäume werden sonst ungenügend mit Luft versorgt. Sie können – und das ist wörtlich gemeint – nicht mehr atmen. Das kann sogar zum Absterben eines Baumes führen. Buchen und Birken zählen zu den anspruchsvollsten Bäumen, was die Unterpflanzung betrifft. Zwischen den beiden gibt es aber einen entscheidenden Unterschied: Die Birke hat einen lockeren Wuchs und das Blattwerk lässt viel Sonnenlicht durch. Die Pflanzen, die zu ihren Füssen wachsen, stehen in lichtem Schatten oder höchstens am Halbschatten. Unter Buchen hingegen ist das Blätterdach sehr dicht, sodass die
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Unter Bäumen und Sträuchern, die flach wurzeln, ist es trocken. Was soll da wachsen? Beispielsweise die sechs Stauden für trockenen sowie tiefen Schatten, die Elisabeth Jacob von der Gärtnerei Blattgrün in Rifferswil ZH empfiehlt.
Asperula taurina, Turiner Meister
Pflanzen im Wurzelbereich nahe des Stammes an vollem Schatten stehen. Bis an den Stamm zu pflanzen, ist deshalb sehr schwierig. TROCKENHEITSKÜNSTLER Mit geeigneten, flach wurzelnden Stauden gelingt es am besten, die trockenen Wurzelbereiche unter Bäumen zu bepflanzen. Mitten in der Verkaufsfläche unserer Gärtnerei wächst eine grosse Birke, umrandet von einer quadratischen Fläche. Seit ein paar Jahren beobachten wir diesen neun Quadratmeter grossen Umkreis und pflanzen bewusst Stauden, die mit dieser Umgebung klarkommen. Eine Ageratum-Aster Aster ageratoides beispielsweise. Diese Astern lieben trockene Flächen, und der Wurzeldruck von Gehölzen macht ihnen nichts aus. Wir haben bei uns die niedrige Sorte ‘Adustus Nanus’ gepflanzt und die einheimische Behaarte Hainsimse Luzula pilosa – eine weitere Trockenheitskünstlerin – dazugesetzt. In der freien Natur wächst die Hainsimse in Buchenund Eichenwäldern. Bei uns hat sie sich versamt und unter der Birke verbreitet, wie wir uns das vorgestellt hatten. Für das Pflanzenangebot haben wir die Zwerg-Hainsimse ‘Igel’ ausgewählt. Sie hat einen kugeligen, kompakten
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Schatten? Luzula pilosa ’Igel‘, Zwerg-Hainsimse
Aster ageratoides ’Asmoe‘
Wuchs und lässt sich schön zu Stauden mit anderen Wuchsformen kombinieren, wie jener der flächig wachsenden Ageratum-Aster. Nach dem extrem trockenen Sommer und Herbst vor zwei Jahren haben wir rund um die Birke eine dünne Schicht Substrat aufgetragen, um so Aster und Hainsimse zum breiten Anwachsen anzuregen. Bislang hat das aber nicht so viel gebracht, wie wir erhofft hatten. Und so versamen sich immer mal wieder auch Verkaufspflanzen oder siedeln sich Beikräuter an. Unser Tipp: Haben Sie bei solch eher schwierigen Pflanzflächen Geduld. UNTERSCHIEDLICHE BLÜTEZEITEN Neben Aster und Hainsimse gibt es Stauden wie Elfenblumen, die beinahe klassisch an trockenen, schattigen Lagen gepflanzt werden. Sie verbreiten sich über Rhizome. Wir haben für «Bioterra» Epimedium x rubrum ‘Galadriel’ ausgewählt, die im (frühen) Frühjahr rot und reich blüht. Damit die Blüte gut zur Geltung kommt, sollten die Stauden nach dem Winter vollständig (bodeneben) zurückgeschnitten werden. Eine äusserst
Kaukasus-Beinwell Symphythum grandiflorum
dankbare, schnell wachsende Schattenstaude ist der Kaukasus-Beinwell Symphytum grandiflorum ‘Hidcote Blue’. Total robust, mit sehr langer Blütezeit in Blauweiss ist er ausserdem ein Insektenmagnet. In kleinen Gärten sollte der Standort aber sorgfältig gewählt werden. Denn schwach wachsende Pflanzen ebenso wie früh blühende Zwiebelpflanzen verdrängt der Kaukasus-Beinwell. Ein Kandidat für helle, absonnige bis halbschattige Lagen ist der Turiner Meister Asperula taurina. In der Schweiz kommt er in Tälern der Alpen-Südseite vor. Die reich blühende Art erinnert an einen kräftigen, hohen Waldmeister. Sie verbreitet sich über gelbliche Rhizome und kann kleine Flächen bilden. Auch hier gilt, wie beim Kaukasus-Beinwell: Nicht mit schwach wachsenden Partnern kombinieren. PFLANZUNG UND PFLEGE Die Stauden im Angebot kommen am besten im Spätsommer in den Boden. Wichtig: unter flach wurzelnden Gehölzen sehr sorgfältig arbeiten, um die Wurzeln der Gehölze nicht zu beschä-
digen. Zeigt sich beim Auslegen, dass das Pflanzen am gewünschten Ort wegen der Wurzeln nicht möglich ist, nebenan pflanzen, wo es mehr Raum hat. Vor dem Pflanzen die Töpfe in einen Kübel Wasser tauchen, damit die Wurzelballen vollständig nass sind. Und anschliessend nochmals gut angiessen. Das hilft der Pflanze, schnell anzuwurzeln. Danach muss nur noch gegossen werden, wenn es sehr, sehr trocken und heiss ist. Düngen ist nicht nötig. Und zum Schluss noch dies: Die Gräser, die Ageratum-Aster und die Elfenblume in unserem Angebot benötigen zum Anwachsen am trockenen Schatten etwas mehr Zeit als der Kaukasus-Beinwell. Es kann zwei bis drei Jahre dauern, bis die Pflanzfläche geschlossen ist. Für den Kaukasus-Beinwell vor allem, aber auch den Turiner Meister, gilt: In einem Beet ohne Wurzeldruck gepflanzt, können sie sich kräftig ausbreiten. Alle sechs Stauden eignen sich übrigens als Unterpflanzung bei flach wurzelnden Laubbäumen oder Sträuchern wie Ahorn, Flieder, Rotbuche, Schneeball und mehr.
LESERANGEBOT Eine Beschreibung der sechs im Text erwähnten Stauden finden Sie auf der Übersicht Seite 65 FOTOS: GAP-PHOTOS, IDI HÄBERLI
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GA RT E NKIN D
GÄRTNERN MIT EINEM HAUCH VON
Abenteuer
Im Hochsommer vor einem Jahr konnten die Gartenkinder noch ohne Corona-Abstandsregeln gemeinsam Kartoffeln ernten.
Rund 60 Bioterra-«Gartenkind»-Leitende bringen jedes Jahr Mädchen und Buben das Gärtnern näher. Wir haben zwei von ihnen in ihren liebevoll gepflegten Schulungsstätten besucht.
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Von Katharina Nüesch
Das Virus machte einen dicken Strich durch die Saison: Darum stiegen die Gartenkinder dieses Jahr nicht wie gewohnt schon im März in die Gummistiefel, sondern erst mit einigen Wochen Verspätung und in Kleinstgruppen. Im zürcherischen Wangen bei Dübendorf war es Mitte Mai so weit – und die Stiefel nötig, es regnete am ersten Kurstag. «Trotzdem war es ein gelungener Start. Die Kinder wollten nach zwei Stunden noch nicht nach Hause», erzählt die Kursleiterin und «Märlitante» Christine Vollenweider. So sind sie alle noch am Feuer sitzen geblieben, wo sie weiterwerkelten und Knackerbsen-Stickel spitzten. Weil es unfreundlich und kalt war, spannte Christine Vollenweider zudem eine wasserdichte Plache über die Feuerstelle und kochte eine «Buechstabesuppe». VOLL BEPFLANZT AN DEN START Vor den Frühlingsferien hatte die Gartenleiterin mit den fortgeschrittenen Buben und Mädchen – sie waren schon im Vorjahr im Kurs – die Beete vorbereitet. Die letzten zwei Wochen vor dem Kursstart bot sie Kindern Gartentage mit «offenem Gartentörli» an. Sie konnten sich bis am Vorabend anmelden. Sie kamen einzeln, Geschwister zu zweit, und Freunde, die während der Corona-Pause zusammensteckten, durften auch zu dritt kommen – immer schön gestaffelt. «Wir sind gut vorangekommen und die Beete waren schon vor dem offiziellen Start voll bepflanzt.» Damit es etwas zu setzen gab, hatten die Kinder zudem einen Teil der Knackerbsen zu Hause in Töpfen ausgesät; so konnten sie die Pflanzen wachsen sehen. Die Buben und Mädchen hätten es sehr genossen, einzeln und ganz ohne Gruppendruck mit «ihrer» Christine zu gärtnern. Sicher war das Arbeiten in den Beeten auch; denn die «Gartenkind»-Verantwortlichen von Bioterra hatten für die schweizweit rund 60 «Gartenkind»-Gärten ein Schutzkonzept entwickelt. Seifenspender, Desinfektionsmittel, Distanzhalten, Weisungen für Kinder und Eltern, sodass alles lief, wie es musste. «Im Wesentlichen orientierten sich die Gartenleitenden an den Vorgaben der Schulen», sagt Christine Vollenweider. Sie betreut die Kinder in Kleingruppen, jeweils montags, dienstags oder donnerstags von 16.30 bis 18.30 Uhr. IM DORF BEKANNT Christine Vollenweider bewirtschaftet den idyllischen, sonnigen Flecken am Dorfrand von Wangen mit viel Hingabe. Die gelernte Gemüsegärtnerin und Waldspielgruppen-Leiterin ist für die meisten Kinder im Dorf keine
Die Kurse bei Bioterra-«Gartenkind»-Leiterin Christine Vollenweider sind bei den Primarschülern sehr beliebt.
Unbekannte, waren sie doch bereits bei ihr in der Waldspielgruppe. «Gärtnern mit Christine» steht hoch im Kurs unter den Primarschülern. Die 56-Jährige lebt mit ihrer Familie im alten Dorfkern und ist in der Region eine bekannte Märchenerzählerin und Musikantin, spielt Cello, Geige und Bratsche im örtlichen Orchester. Oft bleiben die Kinder über die Kursstunden hinaus im Garten und besuchen ihn auch zu anderen Zeiten oder während der Ferien. Beim Gärtnern mit Christine lernen sie viel Spannendes – sogar den Frust zu ertragen, wenn das Resultat nicht wie erwünscht ist. Überhaupt ist das Bachtobel ein grosser Tummelplatz: die angrenzenden, vom Bach gespeisten ehemaligen Fischzuchtbecken, in die sie an heissen Tagen hineinspringen, der Wald, der gleich hinter dem Garten beginnt, das Tipi, an dem die Stangenbohnen hinaufklettern. An der Feuerstelle mit den selbst gezimmerten Stühlen – aus «Holzrugeln» und Recycling-Materialien – erzählt
besuchen Kursleiterin Christine Vollenweider Die Kinder oft auch während der Ferien im Garten. F O T O S : K AT H AR I N A N Ü E SCH |
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SERIE
| GE STALTU N G
ENERGIE im FLUSS Weiche Formen und verschiedene Ebenen schaffen in diesem Garten sanfte Übergänge. Von Carmen Hocker
Das Projekt
Ausgangslage Ein sonniger Hanggarten mit Blick auf Bern. Das Besitzerehepaar, dessen Kinder bereits flügge waren, wünschte sich eine naturnahe Umgestaltung mit möglichst vielen Lebensräumen für Flora und Fauna. Die Neigung des Geländes weg vom Haus wurde durch die Schaffung von Ebenen aufgefangen. Auf diese Weise fühlt sich der Mensch im Garten geborgener.
Auf der Südseite des Hauses liegt der grössere Teil des Gartens mit einer Fläche von rund 375 m2. Wo vorher eine leere Rasenfläche war, erstreckt sich heute eine artenreiche Wasserlandschaft. Entlang der darunter liegenden Grundstücksgrenze, die rund 90 m2 einnimmt, blieb die Streuobstwiese erhalten. Durch Neuansaaten konnten weitere einheimische Wildblumen wie Wiesen-Margerite und WiesenFlockenblume angesiedelt werden.
Ihren Garten neu gestalten — Möchten Sie Ihren Garten oder einen Teil davon neu gestalten? Fachbetriebe in Ihrer Nähe auf: www.bioterra.ch/ng
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«Einheimische Wildstauden mit Wow-Effekt wecken die Liebe zum Naturgarten.» Sara Stolz
Das Planungsteam — Gärtnermeisterin Sara Stolz hat diesen Garten als Vorarbeiterin bei Öko Lüthi gebaut. 2019 hat sie den Betrieb von Peter Lüthi übernommen und führt ihn unter dem Namen www.stolz-naturgarten.ch weiter.
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SERIE
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Wiesen-Schwertlilie Iris sibirica
Raffinierter Brückenschlag Der Holzsteg über den Teich beschattet nicht nur einen Teil des Wassers, sondern ermöglicht auch das hautnahe Erleben des Elements. Um alles grosszügiger erscheinen zu lassen, beginnt der Steg bereits oben an der Terrasse, gesäumt von üppig blühenden Stauden. Rotes Seifenkraut Saponaria ocymoides
Nickendes Leinkraut Silene nutans
Skabiosen-Flockenblume Centaurea scabiosa
Hingucker schaffen Artenreiche Wasserlandschaft Für Planer Peter Lüthi ist ein Teich nicht nur wertvoller Lebensraum für einheimische Tiere und Blickfang für den Menschen. Eine Wasserfläche ist insofern pflegeleicht, als dass sie weder gemäht, gejätet noch gegossen werden muss. Sara Stolz ist es wichtig, dass es im Garten Wege zum Wandeln gibt und Sitzplätze, um alles aus verschiedenen Perspektiven zu erleben.
Manche einheimischen Pflanzen sind eher unscheinbar. Sara Stolz pflanzt deshalb gerne ein paar Sympathieträger, die durch ihre dekorative Erscheinung auch aus der Ferne wirken. Mit Schwertlilien oder einem Meer aus Margeriten gewinnt man nebst den Besitzern auch die Nachbarn für die Naturgartenidee.
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WER STECKT HINTER ASTRANTIAS? Astride Tanner GRÜNDUNG: 2009 Wildrosen, Wildsträucher und essbare Wildstauden ORT: Schindellegi SZ INHABERIN:
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Meist arbeite ich allein, bekomme aber immer wieder wertvolle Unterstützung von meiner Tochter Jasmin (l.). Sie studiert Umweltnaturwissenschaften an der ETH Zürich, verfügt über ein fundiertes Wissen im Bereich Ökologie sowie Pflanzenevolution und ist darum meine wissenschaftliche Assistentin. Jetzt im Sommer liegt unser Fokus auf der Pflanzenvermehrung. Auf Wildrosen, -sträucher und -stauden habe ich mich übrigens aus zwei Gründen spezialisiert: Zum einen, weil sie schön anzusehen und zudem alle, die ich anbiete, auch essbar sind. Zum anderen wollte ich 2008 nach meinem Abschluss in ‘Naturnahem Gartenund Landschaftsbau’ an der ZHAW in Wädenswil ZH mehr über einheimische Wildrosen erfahren. Viel Wissen darüber war nicht vorhanden. Das hat mich gereizt. Kontakt: Astrantias GmbH, 079 575 69 05, info@astrantias.com
34 Wildrosenarten wachsen allein in der Schweiz. Weltweit soll es zwischen 150 und 200 nicht gekreuzte Formen der Gattung geben. Fossile Funde lassen darauf schliessen, dass die Urrose bereits vor 30 Millionen Jahren blühte. Quelle: rosen-huber.ch
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FÜHRUNGEN
BLICK HINTER DIE KULISSEN Wie hochwertiges biologisches Saatgut bei Zollinger Bio gewonnen wird, erfährt man an speziellen Führungen. Diese können ab einer Teilnehmerzahl von 15 Personen gebucht werden. Anmeldung ⁄Info: 024 481 40 35, info@zollinger.bio
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Claudia Ebling ist Erwachsenenbildnerin. Sie hat 2013 den Kursleiterkurs KLK absolviert, den sie seit 2018 leitet.
HABEN SIE AUCH EINEN GARTEN BIODIVERS UMGESTALTET? Schicken Sie uns Bilder und eine kurze Beschreibung an: service@bioterra.ch, oder per Post an Bioterra, Scheideggstrasse 73, 8038 Zürich, Stichwort Verwandlungen ⁄ Mission B, und gewinnen Sie einen Gutschein in unserem Bioterra-Shop für Fr. 150.–.
DREI FRAGEN AN CLAUDIA EBLING,
VERANTWORTLICHE «LEHRGANG KURSLEITERINNEN UND KURSLEITER BIOTERRA» LKKB Der Kursleiter-Kurs wird überarbeitet. Warum?
Wir wollten das Anforderungsprofil schärfen, inhaltlich mehr in die Tiefe gehen und auch zusätzliche praktische Lektionen einbauen. Der Kurs richtet sich neu ausschliesslich an Personen, die das biologisch naturnahe Gärtnern fundiert weitervermitteln wollen. Im Zuge der Neuerungen ändern wir den Namen in «Lehrgang Kursleiterinnen und Kursleiter Bioterra» oder kurz LKKB. Und was lernt man nun konkret?
Inhaltlich umfasst der von neun auf elf Tage erweiterte LKKB unter anderem Themen wie Aussaat, Pflanzen- und Saatgutvermehrung, Boden, Tiere im Garten, Gründüngung, Wildpflanzen oder biologischen Pflanzenschutz. Die Teilnehmenden lernen ausserdem, wie ein Kurs von A bis Z geplant wird und wie man Wissen didaktisch richtig weitergibt. Dazu führen sie neu eine Art Tagebuch, wir nennen es Fotojournal, in dem das Gelernte dokumentiert wird. Nach wie vor gilt es, eine schriftliche Arbeit zu schreiben und eine mündliche Prüfung abzulegen. Los geht es im März 2021. Anmelden kann man sich ab September. Verraten Sie zum Schluss noch, was Ihnen als LKKBVerantwortlicher am meisten Spass macht?
Was ich schätze, ist, dass ich mein berufliches Know-how als Erwachsenenbildnerin in einem Thema einbringen kann, das mir am Herzen liegt: Ich organisiere eine Gruppe und begleite sie beim biologisch naturnahen Gärtnern aktiv.
MISSION B – UMGESTALTUNG Vor einem Jahr habe ich meinen 200 m2 grossen Garten umgestaltet. Dies mit Unterstützung des Vereins Natur im Siedlungsraum sowie eines Naturgartenbauers. Jetzt wachsen einheimische Sträucher, und eine einheimische Wildblumenwiese gedeiht prächtig. Weitere Elemente, die wir angelegt haben: eine Trockensteinmauer, diverse Kleinstrukturen sowie Nisthilfen für Insekten und Vögel. Regula Hug, Zürich
WEINFELDEN TG
BIOMARKT
Regionale Produkte und Spezialitäten, Schnittblumen sowie vieles mehr halten die Marktstände am 14. Ostschweizer Biomarkt in Weinfelden feil. Auch Bioterra ist mit einem Stand dabei. Datum ⁄ Ort: Sa., 5. September, 9 – 16 Uhr, Marktplatz, Weinfelden TG
BIOTERRA 4 ⁄ 20, SEITE 61 Zwei Buchstaben reichten aus, um aus Richard Walders Nachnamen denjenigen des berühmten deutschen Komponisten Wagner zu machen. Pardon dafür!
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Ganzes Angebot unter: bioterra.ch/shop
LESERANGEBOTE Kräuterzauber – 1 LESERANGEBOT: natürliche Pflege für Kopf und Körper Ein Pflegeset, eine Hand- und eine Fusscreme, einen Lippenbalsam, ein Massageöl sowie ein Roll-on zum Erfrischen des Kopfes – das alles gibt es von «Kräuterzauber» zu bestellen.
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Gesichtscreme: Nach dem Tonic auftragen. Verleiht der Haut Unterstützung für Tag und Nacht | Inhaltsstoffe: u. a. Rosenwachs, Sheabutter, Bio-Rosenwasser, Karotten-, Hagebuttenkern-, Aprikosen-, äth. Geraniumöl
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Sie hat eine besonders gute Wirkung bei rissiger und stark beanspruchter Haut | Inhaltsstoffe: u. a. Ringelblumenöl, Bienenwachs, Ringelblumentee
Sehr ergiebig, spendet Feuchtigkeit und wirkt vorbeugend gegen spröde, rissige Lippen | Inhaltsstoffe: u.a. Ringelblumenöl, Bienenwachs, ätherisches Öl
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Allerlei Nützliches für verschiedene 2 LESERANGEBOT: Gartenarbeiten und zum Pflanzenschutz Ob Sie eine Handsichel suchen, Ihre Pflanzen vor Schnecken oder anderen Schädlingen schützen oder den Kompost zudecken wollen – im Bioterra-Shop finden Sie allerlei Nützliches.
FILBIO-KULTURSCHUTZNETZ Es ist feinmaschig, leicht und schützt Gemüse sowie Beeren zuverlässig vor diversen Schädlingen wie beispielsweise Blattläusen, Weissen Fliegen, Kirschessigfliegen, Kohlfliegen und mehr, indem es Zuflug und Eiablage verunmöglicht. Bei Reben kann es auch zum Schutz vor Vögeln eingesetzt werden. Das Filbio-Kulturschutznetz beugt zudem bei Regen der Verschlammung vor und schirmt Pflanzen auch bei Hagel wirksam ab. Masse: 5 m × 2,2 m Preis: Fr. 24.50 (26.50)
SCHNECKENGREIFER
JÄTSTECHER
Zange zum Einsammeln von Nacktschnecken inklusive kurzer Anleitung. Länge: 20 cm Preis: Fr. 11.– (12.50)
Handliches Werkzeug zum Jäten von Pflanzen mit tiefen Wurzeln. Entwickelt und produziert in der Schweiz. Pulverbeschichtet, anthrazit. Preis Fr. 18.– (21.–)
SCHNECKENSTOPP TOPTEX-KOMPOSTSCHUTZVLIES Durch das Abdecken der Kompostmiete mit dem grünen Schutzvlies werden optimale Feuchtigkeitsverhältnisse geschaffen. Zudem bietet es sowohl bei starken Niederschlägen wie während Schönwetterperioden Schutz. Das Vlies besteht zu 100% aus PolypropylenFasern, kann über Jahre hinweg eingesetzt werden und besitzt einen Hohlraumgehalt von 90%. Dadurch wird ein optimaler Luftaustausch im Kompost gewährleistet bei gleichzeitiger Ableitung des Regenwassers. Masse: 2 m × 2,5 m Preis: Fr. 42.50 (46.50)
Sie schützen Pflanzen, die von Schnecken bevorzugt werden: Aussaaten, Setzlinge und Jungpflanzen. Dazu werden die Schneckenkragen in die lockere Erde gedreht, danach kann darin gepflanzt oder gesät werden. Schneckenstopp gross Masse: Unterer Durchmesser 28 cm Material: Rostfreies Stahlblech Lieferumfang: 1 Stück Preis: Fr. 18.80 (21.–) Schneckenstopp klein, 3er-Set Masse: Unterer Durchmesser 13 cm Material: Rostfreies Stahlblech Lieferumfang: 3er-Set Preis: Fr. 19.80 (22.–)
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