BIOTERRA MAI/JUNI 2018

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G Ä R T N E R N

G E S T A L T E N

G E N I E S S E N

NATURGARTEN

WIE NEU GESTALTEN UND WAS WO PFLANZEN

ERDBEEREN

DIE SÜSSEN FRÜCHTE EINFACH IM TOPF ZIEHEN

BLÜTENZAUBER ZU BESUCH IM ROSENPARADIES

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E D IT O RIAL

IM TEA M

Liebe Leserin, lieber Leser

Leuchtend rot und verführerisch präsentieren sich die Cherry-Tomaten im Gemüsegestell. Als Rispe angeboten, enthalten alle genau zwei Mal acht kleine, gleichmässig rote Tomaten. Daniel Gürber Der Geschmack wird als «nach Honig Geschäftsführer schmeckend» angegeben. Notabene ist es Mai Bioterra und somit noch keine Saison. Gemäss Etikette stammen diese Tomaten aus holländischer Hors-Sol-Produktion. Wurden also nicht im Boden angebaut, sondern in Steinwolle oder Kokosfasern, in Gewächshäusern unter kontrollierten, platzsparenden Bedingungen. Alle gleich gross, immer verfügbar, gleich schwer – also perfekt. Normiert. Ein Meisterwerk? Die Lust, alles zu jeder Zeit geniessen zu können, ist zugegebenermassen verführerisch. Für mich sind jedoch solche Angebote schlichtweg unnötig. Ich denke an meine noch kleinen Tomatensetzlinge, die schon allerlei Wetterkapriolen ausgesetzt waren und sich wacker halten. Sie werden auch Hitze, Trockenheit und Nässe überstehen und sich mit den vorhandenen natürlichen Nährstoffen im Boden zufriedengeben müssen. Sie werden noch mehrere Wochen kräftig wachsen, blühen und erst dann die ersten roten einzelnen Früchte zeigen. Geduld haben und Zeit lassen. So erwarte ich mit Vorfreude, Spannung und Bangen die erste eigene reife Tomate. Und diese wird mir mindestens 1000 Mal besser schmecken als jede gekaufte.

URS STREULI Mit Ratschlägen hilft Urs Streuli «Bioterra»-Leserinnen und -Lesern bei allerlei Problemen seit Jahren weiter. Was es bei der Umgestaltung eines bestehenden Gartens zu bedenken gilt, verrät er ab Seite 38.

ANJA PETER Nach ihrem Studium als Illustratorin lebte Anja Peter unter anderem in Indien, Vietnam und auf Madagaskar. Jetzt wohnt und arbeitet sie in Zürich. In dieser Ausgabe hat die Künstlerin die Naturgarten-Serie illustriert. Seite 38.

Auch Gärten – insbesondere Bio- und Naturgärten ¬– brauchen ihre Zeit. Susi Burgermeister zeigt dies eindrücklich in unserer diesjährigen Biogartenserie. Geduld ist für Peter Richard, Geschäftsführer bei Winkler Richard Naturgärten in Wängi TG, eine der Voraussetzungen, damit ein Naturgarten zu einer Insel zum Ausruhen wird. Lesen Sie ab Seite 44 das Interview mit ihm und lassen Sie sich inspirieren. Ich wünsche Ihnen viel Geduld im Garten und viel Freude beim Lesen dieser «Bioterra»!

SANDRA WEBER Sie hat ein Talent, mit ihren Worten Gärten zu beschreiben. Liest man ihre Geschichten, wähnt man sich vor Ort. Das ist Sandra Weber mit ihrer Reportage über den Rosengarten von Monika Toneatti erneut gelungen. Seite 14.

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INH A L T

BIO- UND NATURGARTEN

Saison Acht Seiten aktuelle Gartentipps für Bio-, Naturgarten und Balkon ........................................................ 4 Historische Rosen Besuch im frühsommerlichen Rosengarten von Architektin Monika Toneatti ...................................................... 1 4

Ihr Herz schlägt für spezielle Stauden und historische Rosen. In Mamishaus BE hat Architektin Monika Toneatti auf ihrem umgebauten Bauerngehöft ein Paradies für die Königin der Blumen geschaffen S E I T E 1 4

Serie: Erlebniswelt Biogarten Über Erbsen in Mischkultur und Auberginen im Topf ...................................................... 2 6 Mediterrane Kräuter Mit Thymian und Lavendel Beete und Blumenkisten bereichern. Mit Angebot ...................................................... 3 0 Florale Ideen Pfingstrosen, mit Gräsern, Stipa und Statizen raffiniert arrangiert .....................................................34 Insektenmagnete Hummeln, Bienen, Falter und Co. mit Agastachen in den Garten locken. Mit Angebot ...................................................... 3 6 Naturgarten-Spezial Tipps zu Umgestaltung und standortgerechter Pflanzung ...................................................... 3 8

Leserangebot Lavendel und Thymian zum Bestellen SEITE

Naturgarten-Spezial Interview mit Naturgartenprofi Peter Richard sowie Tipps zu Garten-Gestaltung und -Bepflanzung SEITE 38 30

Erdbeeren Im Topf gezogen, zu Konfitüre, Crumble und im Salat verarbeitet ...................................................... 4 8 PORTR ÄT

Peter Enz Der Leiter des Botanischen Gartens Zürich über den Schutz bedrohter Pflanzen ...................................................... 5 2 RUBRIKEN Notizen: Ute Studers Seite....................... 24 Gartenberatung....................................... 51 Bioterra leben................................................. 55 Vorschau/Impressum............................... 6 3 Leserservice/Bestelltalon........................ 67

Erntezeit Raffinierte Rezepte mit Erdbeeren S E I T E

F O T O S : B E N E D I K T D I T T L I , G A P - P H O T O S , S T O C K F O O D, S T E FA N WA LT E R , I L L U S T R AT I O N : A N J A P E T E R

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Porträt Peter Enz über bedrohte Pflanzen SEITE 52 BIOTERRA

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SAISON —

Topferde selber machen – SEITE 6 Melonen pflanzen – SEITE 6 Spinat abends ernten – SEITE 8 Ananaskirsche – SEITE 9 Ringelblumen-Jauche – SEITE 10 Saison-Ende für Rhabarber und Spargel – SEITE 12 Von Ute Studer und Jochen Elbs-Glatz

SCHOKOL ADENKOSMEE

FAST AUSGESTORBEN Die Schokoladen-Kosmee Cosmos atrosanguineus galt bis vor einigen Jahren als vom Aussterben bedroht. Sie stammt ursprünglich aus Mexiko, gilt dort aber als nicht mehr vorhanden. Die in Europa gezogenen Pflanzen stammen allesamt von einer einzigen aus den Royal Botanic Gardens im Londoner Stadtteil Kew. Da diese Kosmeen immer vegetativ vermehrt wurden, degenerierten sie nach und nach, setzten keine Samen mehr an und verloren mehr und mehr ihren sprichwörtlichen Schokoladenduft. Botaniker suchten verzweifelt nach samentragenden Exemplaren auf der ganzen Welt, um das «Blut» dieser wunderschönen Blütenpflanzen wieder aufzufrischen. Vor neun Jahren dann wurden in Neuseeland fruchtbare, Samen tragende Exemplare gefunden, die es erlaubten, die auffallend dunklen, schwarzroten Kosmeen-Blüten wieder dauerhaft und duftend für unsere Gärten zu erhalten.

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S A I S ON

PFINGSTROSEN

WARUM SIE ERBLÜHEN

Ameisen helfen Pfingstrosen, in ganzer Pracht zu erblühen. Die Hüllblätter der Pfingstrosenknospen sind mit einem Zucker verklebt, den die Ameisen wegfressen. So können sich die Blüten öffnen. In wärmeren und trockeneren Gegenden ist das Phänomen bedeutender. Dort findet man, wo Ameisen bekämpft wurden, Pfingstrosenblüten, die sich nur zur Hälfte, zu einem Viertel oder gar nicht geöffnet haben. Für die Vase geschnitten werden Päonien, sobald die Knospen deutlich Farben zeigen und sich auf leichten Druck weich anfühlen. Sonst öffnen sich die Blüten nicht. Wenn man sie zu spät schneidet, verblühen sie zu schnell. Pfingstrosen machen rasch schlapp und sollten darum sofort nach dem Schnitt in die Vase gestellt werden. Tipps zum Arrangieren von Päonien: Florale Ideen, Seite 34.

BUCH

Mit Pflanzenfarben für eine bessere Welt

T IPP DER BIOGÄ RT NERIN

‘STADT BERN’ − EINE ECHTE SCHWEIZERIN Sie ist eine aufrecht wachsende Balkongeranie, ein zonaler Typ mit kleinen, roten, einfachen Blüten in lockeren Dolden. Als echte Schweizer Züchtung von 1947 wird die Pelargonium ‘Stadt Bern’ heute von Pro Specie Rara erhalten und auch an unserer Gartenbauschule in Hünibach BE vermehrt. Gezüchtet hat sie der Berner Palmenhausgärtner N. Nyffeler aus den Sorten ‘Meteor’ und ‘Schöne von Friesdorf’. Er taufte seine Geranie zuerst die ‘Schöne von Bern’, bevor sie dann später umbenannt wurde. Von der ‘Schönen von Friesdorf’ hat sie ihre Blütenpracht und die typisch dunkelgrünen Blätter. ‘Stadt Bern’ war die erste Balkongeranie mit wetterfesten Blüten. Aus ihr wurden später viele moderne Hochleistungssorten entwickelt. Die Sorte hat einen stark aufrecht wachsenden Mitteltrieb. Erst im Laufe des Sommers wird ihr Wuchs langsam breiter. Wer selber aus Stecklingen junge Pflanzen zieht, muss die Jungpflanzen deshalb früh pinzieren. Marianna Serena, Gartenbauschule Hünibach, Chartreusestrasse 7, 3626 Hünibach, www.gsh.ch

Im Buch wird das von der Unesco preisgekrönte Bildungsprojekt rund um den deutschen Künstler Peter Reichenbach vorgestellt. Es enthält eine Anleitung, wie man ein Färberpflanzenbeet anlegt, wie man mit diesen Pflanzen naturreine Farben herstellt und damit schöpferisch gestaltet. Mit den vielen Praxistipps und Rezepten gelingt es leicht, aus Pflanzen Aquarell- und Ölfarben, Tusche, Malkreiden oder Wachsmalstifte herzustellen, Make-up anzurühren oder Textilien fantasievoll zu gestalten. Es geht dabei nicht nur um die Entdeckung pflanzlicher Farben, sondern auch darum, Teil eines globalen Bildungsprojektes zu werden. Farbstark mit sevengardens, Irmela Erckenbrecht, Peter Reichenbach, Pala−Verlag, Darmstadt 2017, Fr. 38.90, Bestelltalon Seite 67

FOTO : G A P - P H OTO S, C LAU DI A FA H LBU S C H , G Ö STA K N O C H E N H AU E R

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S A IS ON

SPINAT

ABENDS ERNTEN Spinat Spinacia oleracea erntet man am besten abends, da er dann weniger Nitrat enthält. Tagsüber finden in dem Gemüse fotochemische Prozesse statt, die das Nitrat abbauen. Wenn der Spinat in Blüte geht, sollte man ihn nicht mehr ernten, da dann die Nitratkonzentration besonders hoch ist.

BUCHSBAUMZÜNSLER

«DELFIN» BEREITHALTEN Es schien, als sei nach grosser Aufregung der Buchsbaumzünsler in Vergessenheit geraten. Aber er ist noch da! Auch wenn manche Buchsanhäufung inzwischen verschwunden ist, fressen die Räupchen bei über 12 °C nach wie vor. Die Falter fliegen, etwas täppisch zwar, aber in bis zu drei Generationen jährlich. Halten Sie darum die Augen offen und das biologische Pflanzenschutzmittel «Delphin» bereit.

ZUCKERMAIS

HECK EN SCHNEIDEN

Zuckermais braucht eine konstante Bodenwärme von etwa 20–22°C zum Keimen. Um eine frühe Ernte zu erzielen, kann man ihn auf der Fensterbank vorkeimen. Vorgezogene Setzlinge sind unempfindlicher als Saaten und wachsen gut an.

Laub abwerfende Hecken kommen mit 2 Schnitten im Jahr aus. Ein Schnitt im Winter, bei dem, unbehindert durch das Laub, die Struktur festgelegt und tiefere Korrekturen ausgeführt werden. Ein Schnitt nach Johanni (24. 6.), wenn das Holz ausgereift und nur noch ein kurzer Neutrieb zu erwarten ist und auch alle Vögel aus ihren Nestern ausgezogen sind.

AUF FENSTERBANK VORZIEHEN

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ZWEIMAL JÄHRLICH REICHT

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S A I S ON

B A R T- I R I S

NACH DER BLÜTE TEILEN Iris barbata bildet mit der Zeit dichte Horste, die blühfaul werden und in der Mitte verkahlen. Nach einigen Jahren ist es darum Zeit, die Horste zu teilen. Bester Zeitpunkt fürs Teilen und Neusetzen ist nach der Blüte. Man nimmt die Rhizome mit der Grabgabel aus der Erde, schneidet die alten Teile mit einem Messer weg und behält nur die jungen Rhizome an der Spitze. Die Blätter werden vor dem Neupflanzen bis auf 20 cm gekürzt. Die neuen Rhizome sollten eine kräftige Verdickung, ein paar Wurzeln und mindestens einen Blattansatz haben. Beim Neupflanzen darauf achten, dass die Rhizome nicht zu tief gesetz werden, sondern oben noch etwas aus der Erde herausschauen. Gepflanzt werden sie an einem sonnigen Standort in möglichst durchlässige Erde, die man mit etwas Sand abmagert. Zur guten Entwicklung noch ein wenig reifen Kompost miteinarbeiten. Nicht zu viel düngen, denn Iris sind sehr genügsam.

ZIERL AUCH

BLÜTEN GENIESSEN Die schönen violetten Blüten des Zierlauchs Allium aflatunense sind ein Insektenmagnet und ein Hingucker im Staudenbeet. Die essbaren Blütenblätter schmecken nach Zwiebeln und können über Salate, Suppen oder eine Käseplatte gestreut werden.

L A GER FÄ HIG

ANANASKIRSCHE

DAHLIEN

FLACH PFLANZEN Besonders bei ungeteilten alten Stöcken macht es enorme Mühe, Dahlien tief zu pflanzen. Eine Mühe, die sich beim Ausgraben wiederholt. Legt man die Dahlien in flache, etwa 10 cm tiefe Mulden und häufelt sie an, profitieren sie von grösserer Wärme. Offenbar haben auch Schnecken Mühe, an die Dahlientriebe auf dem krümeligen Berg zu kommen. Nur beim Giessen muss darauf geachtet werden, dass nicht alle Erde wieder nach unten geschwemmt wird.

FOTOS: FRANK SCHUBERTH, MSG, GAP-PHOTOS

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Andenbeeren Physalis edulis wachsen zwar üppig, aber durch die späte Reife ist der Ertrag meist mässig. Viel bessere Ernten erzielt man mit der kleineren Schwester der Andenbeere, der Ananaskirsche Physalis pruinosa (Bild). Die Früchte duften und schmecken nach Ananas. Ab März kann man die Ananaskirsche auf der Fensterbank vorziehen. Erst nach den Eisheiligen dürfen die Pflanzen ins Freiland. Die Wärme liebenden Nachtschattengewächse werden bis 40 cm hoch. Die Ananaskirschen brauchen einen mit Kompost gedüngten Boden und einen sonnigen Standort. Zwischen den Pflanzen lässt man einen Abstand von 50 cm. Sobald die Früchte reif sind, fallen sie ab und können aufgesammelt werden. Durch ihre papierartigen Hüllen sind sie gut geschützt. Vorgezogene Früchte reifen ab Juli. Ananaskirschen sind wochenlang lagerfähig.

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Stilsicher kombiniert: Rosa Fingerhut, lila Katzenminze, pinke Rambler-Rosen, Gräser und Birken.

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ROS ENGA RTE N

Eine

KÖNIGIN hält Hof

Üppige Blütenwolken, umschwirrt von Schmetterlingen und Bienen − das macht Monika Toneattis frühsommerlichen Rosengarten aus. Ein Besuch auf ihrem umgebauten Bauerngehöft, wo im Hofstaat der Königin der Blumen wunderschöne Stauden wachsen.

Treue Begleiterin: Monika Toneattis Weimaraner Hündin Hera. FOTOS: BENEDIKT DITTLI

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R OS E NG ARTE N

Blütenparadies: Kletter- und Strauchrosen, Katzenminze sowie Fingerhut.

Im Sommer streift Monika Toneatti gerne durch ihr Reich.

«Am besten gefällt mir der Garten mittlerweile im Hochsommer und im Herbst.» dem Gartenpavillon sollen monothematische Beete mit jeweils einer Pflanzenart, aber unterschiedlichen Sorten entstehen. Rosen sind keine dabei. Denn auch wenn ihr Herz bei deren Anblick noch immer höher schlägt, stellen die Stauden sie mittlerweile fast in den Schatten. «Im Unterschied zu Rosen sind Stauden das ganze Jahr schön. Im Frühjahr mit dem frischen, grünen Austrieb – je nach Art mit spannenden Blattformen – dann die Blüte, die oft auch länger dauert als bei Alten Rosen, und schliesslich die interessanten Samenstände, welche bis tief in den Winter hinein den Garten schmücken.» Wenn nicht, wie letztes Jahr geschehen, ein ganzer Schwarm von Distelfinken komme und die verblühten Kugeldisteln innert zwei Tagen wegpicke. Aber auch das sei in

Ordnung, findet Monika Toneatti: «Das war ein Schauspiel – spannender als jede Fernsehsendung!» Fast etwas schade findet es die passionierte Gärtnerin, dass ihr Reich nur während der Rosenblüte gezeigt wird, auch wenn es dann prächtig ist: «Am besten gefällt mir der Garten mittlerweile im Hochsommer und im Herbst. Dann haben die Gräser ihren grossen Auftritt. Es ist eine unglaublich ruhige, sinnliche Zeit, die Farben gleichen sich an, alles wirkt sehr harmonisch.» Trotzdem – auf Rosen würde sie niemals verzichten. Noch immer sind sie die Königinnen des Gartens. Nur haben sie mittlerweile einen würdigen Hofstaat erhalten. Wie es ihnen gebührt.

Offener Garten bei Monika Toneatti Samstag 2. 6. und Sonntag 3. 6. an der Muttbergstrasse 60, in 3152 Mamishaus von 13 Uhr bis 18 Uhr geöffnet.

Rosengarten Kartause Ittingen tg Mit mehr als 250 Sorten die grösste Sammlung historischer Rosen der Schweiz. Frei zugänglich. www.kartause.ch

Alte Rosen erleben – Rosenmarkt Bischofszeller Rosen- und Kulturwoche 23. Juni – 1. Juli 2018, Rosen- und Spezialitätenmarkt 23. / 24. / 29. / 30. 6. und 1. 7.

Buchtipps

Traumhaft: Der Blick auf die Magerwiese.

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Historische Rosen heute, A. Barlage, Cadmos−Verlag 2012, Fr. 29.90. Alte Rosen – alte Zeiten, C. Meile, U. Karl, Wissner− Verlag, 2008, Fr. 43.90. Rosen – Pflanzung, Pflege, Schnitt, Bioterra-Merkblatt Fr. 4.−, Bestelltalon Seite 67

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Kletterfreudig: Rambler-Rose Rosa multiflora ‘Paul’s Himalayan Musk’.

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Serie

E R L E B N ISW E LT B IO G ARTE N

FRÜHLINGSDELIKATESSEN Ab Ende Mai freut sich Susi Burgermeister über die ersten Erbsen, die sie bereits ernten kann. Je häufiger man pflückt, desto mehr Fruchthülsen entwickeln sich. Was es jetzt ausserdem für Arbeiten im Biogarten zu erledigen gilt, lesen Sie im 4. Teil unserer Serie.

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ERLEBNIS WELT BIOGA RTE N Erste Ernte

Erbsen in Mischkultur, Auberginen im Topf Von Brigitte Bosshard Erbsen, Kefen und Knackerbsen aus Susi Burgermeisters Garten, frisch geerntet und schonend zubereitet als Salat oder als Mischgemüse, gehören zu den ersten Delikatessen im Frühjahr. Erbsen und Kefen gehören zur Familie der Leguminosen, sie sind eine optimale Vorfrucht, durchwurzeln den Boden tief, schliessen gut Nährstoffe auf und hinterlassen einen reichlich mit Stickstoff versorgten Boden. Susi baut Erbsen bei einem Reihenabstand von 60 cm tellerförmig alle 40 cm an, lässt die Pflanzen an einem Stickel hochklettern und bindet sie wenn nötig auf. Zwischen den Reihen setzt sie den frühen Spitzkohl ‘Chateaurenard’ und sät gleich noch einige Leinsamen dazwischen. Anfang Juni setzt sie junge Rosenkohlsetzlinge zwischen die Erbsenpflanzen, die

dann bis zur Ernte in deren Schatten gut anwachsen. «Auch Randen- oder Kohlrabisetzlinge sind eine mögliche Mischkultur», ergänzt Susi. Hat sie früh ausgesät, kann sie bereits ab Ende Mai ernten. Die Reife hängt von der Erbsenart ab. Kefen pflückt man, wenn die Hülsen noch möglichst zart und die Kerne erst im Ansatz zu sehen sind. Die jungen Hülsen der Knackerbsen können wie Kefen gegessen werden. «Die Knackerbsen sind meine Favoriten», schwärmt Susi. «Die prallen Hülsen sind noch lange süss und zart. Sind sie überreif, kernt man sie aus wie Erbsen.» Markerbsen sind genussreif, wenn das Korn die volle Grösse erreicht hat, aber noch grün und kugelrund ist. Je häufiger man pflückt, desto mehr Hülsen entwickeln sich − das gilt für alle Erbsenarten. Um eine gesunde und reiche Erbsenernte

Erntereife, pralle Hülsen.

Rezept

GEFÜLLTE WEINBLÄTTER Beim Auslauben von Reben fallen oft schöne Weinblätter an. Zirka 40 davon waschen und 2 Minuten in kochendem Wasser blanchieren. Für die Füllung 250 g gedünsteten Langkornreis mit 1 EL Korinthen, 1 TL getrockneten Berberitzen, 2 EL frisch gehackten Kräutern, 2 TL Salz und 1 dl Olivenöl gründlich mischen. Die ausgekühlten Weinblätter mit der glatten Seite nach unten auf eine Arbeitsfläche legen und je 1 EL Füllung satt zur Blattspitze einrollen. Die eingerollten Weinblätter dicht nebeneinander 2 bis 3 Lagen hoch in eine weite Pfanne legen. Mit Zitronenscheiben und Wasser knapp zudecken, zum Kochen bringen und zugedeckt bei kleiner Hitze 30 Minuten köcheln lassen.

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KRÄUTER

SINNLICHE KRÄUTER Echter Lavendel ‘Hidcote Blue’ ist winterhart und kann im Beet gepflanzt werden.

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KRÄ UTE R

Lavendel und Thymian öffnen mit ihren ätherischen Ölen unsere Sinne. Madlen Neubauer von der Biogärtnerei Neubauer in Erlen TG verrät, warum sie diese mediterranen Kräuter so schätzt, und plädiert zudem für mehr Offenheit gegenüber anderen Kulturen. Von Carmen Hocker «Kräuter aus dem Mittelmeerraum berühren unser Herz und öffnen unsere Sinne», beschreibt Kräuterfachfrau Madlen Neubauer die Wirkung von Lavendel und anderen aromatischen Pflanzen aus dem Süden. Wir Schweizer seien eher reserviert und rational. Deshalb täte es uns gut, uns von den ätherischen Ölen dieser mediterranen Kräuter bezaubern zu lassen.

HARMONISCHES ZUSAMMENSPIEL Zudem sind sie beliebte Pflanzpartner, da sie sich harmonisch in unsere heimische Flora einfügen. Blätter und Blüten von Lavendel und Thymian sind so dezent und oft feingliedrig, dass sie niemandem die Schau stehlen. Sie bereichern durch ihre Aromen auch einheimische Pflanzenkompositionen. Im Sommer duften die ursprünglichen Südländer über viele Monate und stillen unser Fernweh. Madlen Neubauer sieht in ihnen sogar ein Sinnbild für unsere Gesellschaft: «Ihre Düfte fördern unsere Sinnlichkeit, machen uns offen für die Welt und zeigen, wie bereichernd es sein kann, mit anderen Kulturen zusammenzuleben.» INSEKTENMAGNET LAVENDEL Lavendel vereint gleich mehrere interessante Aspekte in sich. Die Optik, eine kühle Farbkombination aus Grau und leuchtendem Blau, kontrastiert mit der Wärme der ätherischen Öle. Seine anziehende Wirkung auf Insekten führt dazu,

dass brummende Besucher zur Hochblüte ein Konzert geben. «Beeindruckend finde ich, wie lange sich der Lavendelduft konservieren lässt.» Das richtige Mass zu finden, sei dagegen eine Gratwanderung. Sie selbst nimmt Lavendel am liebsten über Nase und Augen wahr. Ein Gaumengenuss sei die Staude für sie nicht. Zu parfümiert sei sein Aroma. Fasziniert ist Madlen Neubauer indes von der Vielfalt dieser Pflanze, von der allerdings nur der Echte Lavendel verlässlich winterhart ist. Darum empfiehlt es sich, die anderen Arten im Topf zu ziehen. Denn sie müssen geschützt, bei rund 10 Grad, überwintert werden.

STAUNÄSSE VERMEIDEN Bei der Zucht von mediterranen Kräutern legt man in der Gärtnerei Neubauer Wert auf Duft und Aussehen. Gleichzeitig müssen die Pflanzen robust sein und mit den hiesigen Gegebenheiten in Bezug auf Licht, Boden und Wasser zurechtkommen. Der mittlerweile weit verbreitete, dekorative Schopflavendel schied aus, weil er, im Gegensatz zu den anderen Arten, leicht sauren und kalkarmen Boden liebt. Die angebotenen Lavendel-Pflanzen gedeihen in der gleichen Erde wie die Thymiane. Bei Verwendung als Kübelpflanze ist die Basis ein Kräutersubstrat, ergänzt mit Sand, Lava−Bims oder feinem Kies, damit die Erde durchlässig ist. Staunässe – oder nasse Füsse im Topfuntersetzer – vertragen beide nicht.

WINTERHARTER THYMIAN Auch Thymian steht nicht gern im Wasser. An einem kiesigen Wegrand fühlt er sich dagegen wohl. Anders als Lavendel, gibt er im blossen Vorbeilaufen sein Geheimnis jedoch nicht preis. Erst bei Berührung verströmt er balsamische Düfte. Obwohl Madlen Neubauer den Duft mit Erkältungskrankheiten aus ihrer Kindheit verbindet, hat sie ihm gegenüber keine Abneigung entwickelt. Im Gegenteil. Thymian ist für sie eine kraftvolle Heilpflanze, von der schon die Römer wussten. Überliefert ist, dass im Vorgarten der Frauengemächer Rosen und Thymian wuchsen, weil man um seine antiseptische Wirkung bei Frauenleiden wusste. Optisch unterscheiden sich die Thymiane nur leicht. So wächst der Französische Bergthymian zu einer kompakten Kugel heran, während der Kaskadenthymian lange Ranken bildet. Pflanzt man mehrere Arten, zieht sich die Blütezeit gestaffelt über viele Monate. Alle erwähnten Thymiane sind winterhart und für den Garten geeignet. Sie können aber auch als Kübelpflanze kultiviert werden. Gewiss ist, dass mediterrane Kräuter dazu beitragen, dass der Mensch sich in ihrer Nähe wohlfühlt. «Grund genug, sich Neuem gegenüber zu öffnen und mit allen Sinnen zu geniessen», findet Madlen Neubauer.

Zehn ausgesuchte mediterrane Kräuter der BioGärtnerei Neubauer gibts zum Bestellen. Übersicht auf Seite 32.

LESERANGEBOT:

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Serie

F L O R A LE ID E E N

ÜPPIGE BLÜTENFÜLLE FÜR KORB UND VASE Kombiniert mit Statizen, Kerbel, Glockenblumen, Ähren und mehr entstehen prächtige Pfingstrosen-Bouquets. Von Anita Leuthold

ROMANTISCH GANZ IN WEISS Anleitung & Pflege Für diese zarte Variante kombiniere ich Päonien mit Lindenblüten, Ähren, Statizen und Stipa-Gras. Die Blumen werden zu einem Strauss gebunden. Dieser kommt in ein schlichtes, mit Wasser gefülltes Gefäss. Alternativ können die Blumen auch in mit Wasser vollgesogenes Steckmoos gesteckt werden. So sind sie besser transportierund länger haltbar. Der Nachteil: Steckmoos lässt sich nicht kompostieren. Wasser alle drei Tage wechseln, Blumen dann auch frisch anschneiden.

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Wenn ich Pfingstrosen sehe, gerate ich ins Schwelgen. Im Garten meiner Mutter stehen uralte Pflanzen in Weiss, Rosa und Pink. Es sind Stauden-Pfingstrosen. Diese Lactiflora-Hybriden blühen im Juni, wenn der Staudengarten uns mit seiner Blütenpracht verwöhnt. Bei dieser Art Pfingstrosen gibt es verschiedene Blütenformen: einfach blühende, japanisch-anemonenähnliche und gefüllte, die auch chinesische Form genannt wird. Wenn der Zeitpunkt der voll geöffneten Blüten naht, wünscht man sich, dass es keinen Dauerregen geben wird. Denn er setzt ihnen arg zu; sie zerfallen und bieten einen traurigen Anblick. Quasi zur Vorbeugung greift man besser zur Gartenschere und schneidet sich die Schönheiten für die Vase ab. Dort halten sie gut und gerne eine Woche und beduften unsere Wohnräume. Stauden-Pfingstrosen mögen kein Umpflanzen und lieben einen sonnigen Standort im Garten, wo sie zirka 80 cm zu allen Seiten Platz beanspruchen. Da sie zu einer stattlichen Grösse heranwachsen können, brauchen sie auch eine Stütze. In der Kartause Ittingen

werden dafür beispielsweise alte Rebstöcke verwendet. Auch Weidengeflechte oder solche aus Eisen sind zweckmässig und sehen zudem schön aus. Der optimale Schnittzeitpunkt für Pfingstrosen ist dann, wenn die grosse, kugelige Knospe kurz vor dem Aufbrechen ist. Den Stängel mit einem scharfen Blumenmesser lange anschneiden und alle Laubblätter, bis auf maximal zwei Blattpaare, entfernen. Besonders gut als Schnittblume eigenet sich übrigens die duftende, spät blühende rosa Sorte ‘Sarah Bernhardt’. Blumenbouquets mit Pfingstrosen sind eine Pracht. Ich mag Päonien auch für sich alleine in einem schlichten Gefäss stehend. Für romantisch-verspielte Gestaltungen eignen sich farbige Keramikvasen und Krüge. Rosa Pfingstrosen in einer türkisfarbenen Vase gefallen mir wegen des Farbkontrastes ebenfalls sehr gut. Pfingstrosen sind übrigens beliebte Schnittblumen im Blumenladen. Das ist verständlich, denn manchmal reut es einen, sie im eigenen Garten abzuschneiden. Da diese Schnittblumenkultur lediglich eine Ernte pro Jahr abwirft, liegt der Verkaufspreis höher als bei anderen Blumen. Übrigens: An der Hochschule Wädenswil ZH gibt es seit über 20 Jahren einen prächtigen Pfingstrosengarten mit rund 250 Sorten. Infos: 058/934 55 85, gaerten.iunr@zhaw.ch.

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GA RTEN AUF Z E I T

ZARTROSA, KOMBINIERT MIT KRÄFTIGEM BLAU Anleitung & Pflege Das Blumenmaterial nach Möglichkeit morgens im Garten schneiden oder im Blumenladen oder auf dem Markt besorgen. Die Blumen sowie das Grün putzen, das heisst, Laubblätter grosszügig entfernen, die Stiele lang und schräg anschneiden,

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Blumenschere, Blumenmesser und ein sauberes Gefäss paratstellen. Für meinen Pfingstrosenblumenkorb habe ich Folgendes ausgewählt: weisse Glockenblumen, Ochsenzunge, Pfingstrosen, Lindenzweige und Statizen, Kerbel und Stipa-Gras.

Schön sieht in einem solchen Bouquet frisches Grün wie Frauenmantel, Birkengrün oder Schneeball aus. Wichtig ist, dass dieses genügend ausgereift ist, sonst hängen die Pflanzen schnell einmal. Wasser alle drei Tage wechseln.

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ILLUSTRATION: ANJA PETER

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GARTEN ist WANDEL Ein lebendiger Garten verändert sich mit den Bedürfnissen seiner Nutzerinnen und Nutzer. Gartenberater Urs Streuli gibt Tipps, was beim Umgestalten zu beachten ist. Von Urs Streuli Leben ist Wandel. Das lernen Gärtner und Gärtnerinnen allein durch die Rhythmen der Natur. Doch auch Veränderungen in deren Leben können sich im Garten spiegeln. Der Garten, der viele Jahre mit den Bedürfnissen und Möglichkeiten der Menschen harmoniert hat, wirkt unbefriedigend oder wird sogar zur Belastung. Zum Beispiel, wenn dieser einen neuen Besitzer mit kleinen Kindern bekommt, die den Garten entdecken wollen. Oder umgekehrt mit solchen Sprösslingen, die dem «Sändeli- und Rutschi»-Alter entwachsen sind.

Schritt für Schritt vorgeht, stört den Garten als Organismus am wenigsten. Hilfreich ist auch, sich von anderen Gärten inspirieren zu lassen. Um eine solche Innensicht zu erleben, kann man da und dort kurzentschlossen auf den Klingelknopf drücken und um Einblick in den Garten bitten. Das braucht zugegebenermassen etwas Mut, aber vielleicht entstehen so gar neue Freundschaften mit Gleichgesinnten.

Das Nachlassen der körperlichen Kräfte oder die Pensionierung können ebenfalls Impulse dafür sein, sich mit einer Neugestaltung zu befassen. Aber selbst ganz ohne Veränderungen aufseiten der Hausgärtnerinnen und Hausgärtner entwickelt sich das eigene grüne Reich oft schleichend in eine ursprünglich gar nicht gewollte, andere Richtung. Dann, wenn die Fichte, die laut Anbieter «maximal 5 m» hoch werden sollte, eine Stammeslänge von stolzen 25 Metern erreicht. Oder der Naturweiher völlig verlandet und der Rasen vermoost. Ein weiterer Grund, über die Gartenbücher zu gehen, kann der Wunsch nach «mehr Natur» sein. In all diesen Fällen lohnt sich eine umsichtige Bestandsaufnahme und im Anschluss professionell unterstütztes Planen und Handeln. Wer dabei gemächlich,

Am Anfang ist das Gefühl. Da sitzt man nun inmitten des Gartens, im schönsten Vorsommer. Der Blick schweift über Rasen, Sträucher, Bäume, das Mäuerchen, den Zaun. Was davon macht Freude, was drückt eher aufs Gemüt? Fragen kommen auf: Wie intensiv werden die verschiedenen Ecken im Moment genutzt? Vielleicht könnte ja dieses und jenes entfernt und durch etwas Passenderes ersetzt werden. Und schon beginnen die Träume von Veränderungen, die eher langfristig angelegt sind. Diese kosten, und deshalb ist die Frage erlaubt, wie lange das Neue bei den Erwachsenen oder auch bei den Kindern Gültigkeit haben wird. Das hat dann Einfluss auf die Reihenfolge der Umsetzungen. Was nicht lange dauert, wird sofort und gut gemacht.

VERÄNDERN ABER WIE?

CHECKLISTE FÜR DIE GROBPLANUNG • Soll eine Veränderung im Garten zu weniger Arbeit führen oder darf es etwas mehr sein? Wie werden sich der jetzt vorhandene Einsatzwille und die Arbeitsfähigkeit voraussichtlich erhalten? • Realisierbarkeit der neuen Gartenelemente: Platzbedarf, Standort (Sonne, Lärm, Geschütztsein in jeder Hinsicht, Bodenart, Hanglage, etc.) und natürlich das Finanzielle. • Harmonisches Einpassen in die Nachbarschaftsgärten und deren Nutzung beugt Konflikten vor beispielsweise die Lage der Sitzund Spielplätze. • Den Blick aus den Fenstern nicht aus den Augen verlieren: In unseren Breiten geniessen wir den Garten öfter vom Haus aus als mittendrin. • Für Beete mit einjährigen Kulturen Ersatzflächen vorsehen, damit die Erde sich zwischendurch dank Wiesenbewuchs erholen kann. • Wenn Blumenwiese und Naturweiher die grossen Träume sind: von einer lokal erfahrenen Fachperson Erfolgschancen beurteilen lassen.

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Natürlich, aber gestaltet: Garten mit Schwimmteich.

GESTALTUNG im GARTEN Von Caroline Zollinger Peter Richard hat Blick aus den Büroräumen fällt vor kurzem sein neues Der auf einen Kiesplatz, den einzelne Buch «Der gestaltete Wildstauden und Kräuter beleben. Im Zentrum steht ein runder SandsteinNaturgarten» verbrunnen, in den Randbereichen blühen Strauchrosen, Karden und öffentlicht. Ein Dazwischen bleibt viel Gespräch über seine Königskerzen. Platz zum Sitzen und Geniessen. der Garten auf dem Gelände Motivation, Bücher zu Obwohl des Naturgartenbetriebs von Peter schreiben, seine Ideen Richard im thurgauischen Wängi auf ersten Blick wie ein wildes und seinen privaten den Durcheinander anmuten mag: Garten. Dahinter steht ein durchdachter Plan. Treppen und Mauerelemente nehmen den Niveauunterschied im Gelände auf, eine berankte Pergola bringt Schatten und gliedert zugleich den Garten in verschiedene Bereiche.

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Unterschiedlich gestaltete Pflanzflächen bringen Dynamik und aufregende Farbkombinationen in Gelb, Blau, Pink und Rot ins Spiel. Peter Richard, Ihr neues Buch trägt den Titel «Der gestaltete Naturgarten». Ein Widerspruch? «Die Antwort steckt für mich im Wort ‹Naturgarten›. Der Begriff deutet die Kombination von «Garten» und «Natur» an. Der Garten verkörpert für mich die Kultur, die unsere Basis ist und die auch die Gestaltung einschliesst. Die Natur bringt man ins Spiel durch die Art und Weise, wie man pflanzt und pflegt, aber ebenso, indem man Dynamik zulässt. Die Natur können wir nicht gestalten, und

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das wollen wir auch gar nicht. Den Garten aber schon. Und zwar so, dass ein gewisses Potenzial an natürlicher Veränderung darin möglich ist. Sich gestalterische und räumliche Überlegungen zu machen, Pflanzungen und Farbkombinationen bewusst zu planen, das ist für mich seit den Anfängen als Naturgärtner die Basis meines Schaffens. Gestaltung schliesst Natur nicht aus.» Es ist Ihr drittes Werk über Naturgärten. Warum schreiben Sie Bücher? «Weil es mir Spass macht! Vor allem aber will ich das über die Jahre erarbeitete Know-how und die Idee des Naturgartens in die Welt hinaustragen. Es tut gut, sich hinzusetzen, sich zu sammeln und dann zu überlegen: Was will ich erzählen, was ist wichtig? Das Schreiben eines Buchs ist für mich selber immer auch eine Weiterentwicklung.» An wen richtet sich das Buch? «Ich spreche einerseits interessierte Fachleute an, für die der Naturgarten ein neues Gebiet ist, aber in erster Linie all jene Menschen, die daran denken, ihren Garten neu zu bauen oder ihn umzugestalten. Leute,

Paradies für Insekten und Echsen: Mauer aus Recyclingmaterial.

die etwas für die Natur tun wollen. Die sich Anleitungen wünschen, wie man eine Trockenmauer baut oder eine Pflanzung anlegt. Das Buch ist ein Grundlagenwerk zur Entstehung eines Naturgartens.» Was ist Ihre Motivation, sich über viele Jahre für die Naturgarten-Idee einzusetzen und kompromisslos dranzubleiben? «Ich wurde Gärtner, weil mich die Pflanzen immer schon faszinierten. Als ich während meiner Weiterbildung zum Obergärtner erstmals von der Naturgartenidee hörte, wusste ich sofort: Das ist es, was ich machen will. Gärten zu entwerfen und gemeinsam mit der Kundschaft etwas Neues zu entwickeln, hat für mich bis heute

nichts von seiner Faszination eingebüsst. Ich habe meine Arbeit heute noch so gerne wie am ersten Tag. Die Überraschung und Freude in den Gesichtern der Leute zu sehen, wenn sie realisieren, was aus ihrem Garten entstanden ist, ist unbeschreiblich schön. Diese Momente sorgen dafür, dass ich jeden Tag gern aufstehe.» In den Anfängen war es nicht immer leicht. Wer in den 1980er-Jahren Naturgärten baute und propagierte, galt in der Branche als verrückter Aussenseiter, wurde belächelt und nicht selten regelrecht beschimpft. Peter Richards Lehre zum Landschaftsgärtner fiel in eine Zeit, in der Eisenbahnschwellen und Felsenmispel-Böschungen in den Gärten

Tipps vom Naturgarten-Profi

DAS GILT ES ZU BEDENKEN • Bodenbeläge bewusst auswählen. Ein Belag hat nebst der funktionalen auch eine sinnliche und eine ökologische Komponente. Sind die Fugen zwischen den Steinen ausbetoniert oder nicht? Woher kommt das Material? • Der Pflanzenverwendung besonderes Augenmerk schenken. Sie ist zentraler Bestandteil des Naturgartens. Der Einsatz von mindestens 70 bis 80% einheimischen Arten hat sich in der Praxis gut bewährt. • Immer in Lebensräumen denken. Ein Kiesweg ist nicht nur ein Weg, sondern auch ein potenzieller Trockenstandort. Ein Gewässer ist nicht nur ein Gestaltungselement, sondern auch Lebensraum für Tiere und Pflanzen. Passionierter Naturgärtner: Peter Richard.

FOTOS: ARCHIV WINKLER UND RICHARD NATURGÄRTEN, BENEDIKT DITTLI

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E R D B E ERE N

REICH AN VITAMIN C Erdbeeren sind regelrechte Kraftpakete: Sie versorgen den Körper mit viel Vitamin C, mehr als Zitronen. Das stärkt das Immunsystem und die Sehkraft. Zudem sind die süssen Früchte eine gute Kaliumquelle, haben einen positiven Einfluss auf Cholesterinspiegel und Blutdruck. Die in den Beeren enthaltene Folsäure fördert den Stoffwechsel, ihr Eisengehalt unterstützt die Blutbildung, ihr Ballaststoffgehalt die Verdauung. Selbst der Osteoporose soll Fragaria, wie sie botanisch heisst, vorbeugen helfen. Zudem bestehen die Früchte zu 90% aus Wasser und enthalten pro 100 g nur 33 Kilokalorien.

Reiche Ernte: Im Taschen-Topf wachsen Erdbeeren auf kleinem Raum besonders üppig.

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FOTO: GAP-PHOTOS, STOCKFOOD

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ERDBE E RE N

DIE ROTE VERSUCHUNG Wer keinen Platz im Garten hat, kann Erdbeeren auch in Töpfen oder Kübeln auf dem Balkon, der Terrasse oder sogar auf einer sonnigen Fensterbank ziehen. Bioterra-Autorin Ute Studer sagt, wie, und verrät drei spezielle Rezepte.

Von Ute STuder

Erdbeeren schmecken am besten reif geerntet. Je frischer, desto intensiver entwickelt die Königin der Beeren ihr fruchtig-süsses Aroma. Gartenerdbeeren gibt es in einer grossen Fülle. Die Sorten unterscheiden sich in der Fruchtgrösse und -farbe, im Aroma, in der Festigkeit der Früchte und dem Erntezeitpunkt. Darum ist es möglich, von Juni bis zum Herbst von diesen Früchten im Garten zu ernten. Die Saison für Erdbeeren im Topf ist nicht ganz so lang, sie beginnt im Juli und dauert bis Oktober. Für unseren Pflanzvorschlag haben wir einen Taschen-Topf gewählt. Das Terracottagefäss wird auch Erdbeertopf genannt, weil es sich gut für das Kultivieren dieser Pflanze eignet. Die Früchte können in ihm ungehindert über den Topf- oder Taschenrand hinunter wachsen und ermöglichen so einen grossen Ertrag auf kleinem Raum. Am besten verwendet man frostfeste Töpfe. Die sind zwar etwas teurer als normale Gefässe, garantieren dafür aber eine mehrjährige Ernte. Im Mai gepflanzt, können noch im gleichen Jahr die süssen Früchte gepflückt werden.

TOPFGRÖSSE UND PFLANZE Punkto Grösse empfiehlt sich ein 58 cm hohes, 54 cm breites Gefäss mit sechs Taschen. Die Taschen sind 10 cm breit und 8,5 cm tief. In ihm haben 10 Erdbeerpflanzen Platz, 4 oben und 6 in den Taschen. Beerenspezialist Beat Reller aus dem sanktgallischen Berneck empfiehlt für die Topfkultur die Sorte ‘Berneck 2’. Diese trägt mittelgrosse, festfleischige, dunkelrote Früchte mit dem typischen Erdbeeraroma. Erntezeit ist

Geschmacksspiel mit süss und sauer: Erdbeer-Rhabarber-Crumble.

ERDBEER-RHABARBER-CRUMBLE Zutaten für 4 Personen: 250 g Erdbeeren 250 g Rhabarber 1 EL Zucker 1 Päckchen Vanillezucker 1 EL Zitronensaft 50 g Kokosraspeln 180 g Mehl 140 g Zucker 125 g flüssige Butter

Backofen auf 180°C vorheizen. Erdbeeren und Rhabarber waschen, rüsten und in Stücke schneiden. Dann mit Zitronensaft, Vanillezucker und Zucker mischen und in eine Auflaufform geben. In einer Schüssel Kokosraspeln mit Mehl und Zucker mischen, Butter zugeben, alles mit einem Löffel zu Bröseln verarbeiten. Die Brösel über dem Obst verteilen und im Ofen etwa 20 Minuten goldbraun backen.

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Nicht leicht zu finden: Peter Enz, Leiter des Botanischen Gartens der Uni ZĂźrich.

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P ORTRÄ T

«Infotainment ist heute besonders wichtig» Peter Enz’ wichtigstes Ziel ist die Sensibilisierung für Pflanzen und die Natur. Darum liegt dem Leiter des Botanischen Gartens der Uni Zürich die diesjährige «Botanica» sehr am Herzen: Weil sie aufzeigt, wie wichtig der Erhalt bedrohter heimischer Pflanzen ist.

Helveticus», den Verein Botanischer Gärten und Pflanzensammlungen, macht mit beim Natur- und Heimatschutzverein seiner Wohngemeinde.

Von Katharina Nüesch

Dieses Engagement widerspiegelt die Umtriebigkeit des Gärtners, der die «Sensibilisierung für Pflanzen und die Natur» als wichtiges persönliches Ziel bezeichnet. Peter Enz ist ein sprudelnder Quell von Ideen und scheut sich nicht davor, selber Hand anzulegen. Davon zeugt zum Beispiel eine kleine Obstpresse vor seinem Büro, die ihm ein Fahrgast vermachte, mit dem er im ÖV ins Gespräch kam. Seither wird jeweils im Herbst in Kinderkursen Most gepresst. «Die Wissensvermittlung mit ‹Spassfaktor›, das ‹Infotainment›, ist heute besonders wichtig», sagt der 60-Jährige. Er organisiert mithilfe seines Teams die unterschiedlichsten Anlässe, bei denen er auch gerne selbst an der Front mitmacht.

Peter Enz zu finden, ist gar nicht so einfach. Im entlegensten Winkel sozusagen, hinter den charakteristischen Kuppeln der Schauhäuser, ist der Werkhof des Botanischen Gartens der Universität Zürich untergebracht. Es ist grün hier, verwachsen, und in den dichten Büschen, die das Gebäude umstehen, hüpfen die Vögel herum. Während des Sommerhalbjahres dringen von jenseits der Laubwand die Geräusche der benachbarten Tennisplätze herüber. «Geschimpfe und Flüche inklusive», sagt Peter Enz schmunzelnd. Er ist der gärtnerische Leiter dieser einzigartigen, weitläufigen Oase inmitten Zürichs. In seinem hellen Büro mit Blick auf Büsche und Vögel – manchmal sogar vorbeihuschende Füchse – sitzt er hinter einem Berg von Akten. Die Wände sind bedeckt von Büchergestellen, der Rest des Büros ist auch ein Lagerraum und mit Schachteln und allerhand Material vollgestopft. Das scheint Peter Enz wenig zu stören und zielsicher findet er, was er sucht. Er strahlt eine Agilität und eine Frische aus, scheint aus dem Bedürfnis heraus angetrieben, sich für die Pflanzenwelt einzusetzen.

Die Botanica ist Peter Enz ein besonderes Anliegen, da die Veranstaltungsreihe einen wichtigen Auftrag der botanischen Gärten aufzeigt: den Erhalt bedrohter Pflanzen. Unter dem Titel «Die Letzten ihrer Art» stellen schweizweit 20 botanische Gärten ihre Arbeit rund um die Erhaltung von in unserem Land gefährdeten Pflanzenarten vor. Dabei rückt jeder Garten jeweils zwei Pflanzen in den Vordergrund. In Zürich sind dies Rosa gallica, die Essigrose, und der Violette Sommerwürger, Orobanche purpurea. Die stark gefährdete Essigrose wächst nur noch an wenigen Standorten in der Südund der Westschweiz sowie in den Kantonen Schaffhausen und Zürich. Dank der Vermehrung im Botanischen Garten konnten im Kanton Zürich bisher 22 Kleinstpopulationen verstärkt werden. Wenig bekannt ist der zweite Botanica-Star, der Violette Sommerwürger, ein violett-lila blühender, chlorophyllfreier Vollschmarotzer, der die Schafgarbe Alchemilla millefolium als Wirtspflanze braucht. Bisher wurden an 18 Alchemilla-Standorten Samen ausgebracht.

Der gelernte Baumschulist und studierte Gartenbauingenieur ist viel in der Weltgeschichte herumgereist. War in Japan, Chile, Peru, Kuba, Neuseeland und lebte drei Jahre in Australien. «Wo immer ich gewesen bin: Ich war fasziniert von Pflanzen», sagt er. 1984 sehnte er sich nach seiner Heimat und bewarb sich, noch von Australien aus, für die Leitung des Botanischen Gartens in Freiburg. Prompt erhielt er diese Stelle und kehrte in die Schweiz zurück; seit 1994 leitet er den Botanischen Garten der Universität Zürich.

Peter Enz ist ein Sammler. Nicht nur Bücher, Schachteln und Herbarpresse, auch Samenstände, zum Teil noch von seinen Reisen, finden Platz in seinem Büro. In seiner Freizeit ist er viel draussen, pflegt seinen Garten. Ausserhalb seines Berufslebens widmet er sich ebenfalls dem Erhalten – vor allem von alten Obst- und Gemüsesorten. Aus Ernten schmackhafte Gerichte kochen, kulinarisch neu kombinieren, gemeinsam mit Freunden schmausen und trinken: Solche genussreichen Happenings sind für Peter Enz ebenfalls eine ganz besondere Freude.

Enz engagiert sich für die verschiedensten Projekte und Organisationen. Er war 1991 Gründungsmitglied der SKEW, der Schweizerischen Kommission zur Erhaltung von Wildpflanzen, seit zehn Jahren präsidiert er «Hortus Botanicus

Botanica 2018: 16. Juni bis 15. Juli, in 20 botanischen Gärten der Schweiz. In Zürich unter anderem mit diesen Veranstaltungen: Exkursion ins Greifensee-Naturschutzgebiet; Grundlagenarbeit zur Erhaltung des Trauben-Pippaus. www.botanica-suisse.org.

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BIOTERRA Mach en Si e d a s Beste au s I h rer Mitgli e d s c h aft ! TOP-EVENT Es ist die Zeit der Pflan-

zenmärkte! So auch in Freiburg, und zwar

inmitten des prächtigen

Botanischen Gartens. Diverse Stände bieten Setzlinge, ein- oder mehrjährige Pflanzen und andere natürliche Produkte an. Das «Bistrot du Jardin» sorgt fürs leibliche Wohl. Termin: 12. Mai, 9 bis 16 Uhr, Freiburg. Info: www.unifr.ch/jardin-botanique

OFFENER GARTEN

Diverse Märkte / Tauschbörsen

DIE ZAHL

320

Biel BE − Setzlings-Tausch-Börse | 5. 5. | Langenthal BE − Pflanzentauschund Setzlingsbörse | 5. 5. | Kefikon TG − Tauschbörse, Setzlingsmarkt | 5. 5. | Berneck SG − Setzlingsbörse | 5. 5. |

Event

Ein ganzes Wochenende durch Gärten flanieren Am 16. und 17. Juni 2018 finden die nationalen Tage der Aktion «Offener Garten» statt. Dann laden unzählige Gärten zum Besuch ein. Ein bunter Anlass, der garantiert inspiriert. Gartenbeschriebe und Anfahrten auf:

Franken betragen die Pro-KopfAusgaben für Bioprodukte pro Jahr in der Schweiz. Damit sind wir weltweit die Nummer 1. (Zahlen: Biosuisse 2017)

Eschenbach LU − BioterraSetzlingsverkauf | 5. 5. | Wil SG − Pro-Specie-Rara-Setzlingsmarkt | 12. 5. | Neerach ZH − Setzlingsmarkt | 12. 5. | Weggis LU − Pro-Specie-RaraSetzlingsmarkt | 13. 5. | Gartenguide

Spezialitätenmarkt Wädenswil Der einzigartige Pflanzenmarkt bietet wie immer eine grosse Auswahl an altbewährten Sorten und Pflanzenraritäten. Termin: 12. Mai, 9 bis 16 Uhr, ZHAW, Wädenswil.

Biberist SO − Setzlingsmarkt, Pflanzenerlebnistag | 19. 5. | Chur GR − Wildpflanzen-/ Setzlingsmarkt | 19. 5. | Bern − Pro-Specie-Rara-Zierpflanzenmarkt | 20. 5. | Düdingen FR − Pflanzen-Bring& Hol-Tag | 26. 5. | Haldenstein GR − Gartenmarkt Schloss Haldenstein | 1. 6. – 3. 6. |

www.offenergarten.ch

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Regionalgruppe Nordwestschweiz

KURS-HIGHLIGHT

«Wir suchen dringend gartenmotivierte, organisatorisch talentierte Vorstandsmitglieder. Kannst Du Dir vorstellen, Deine Ideen einzubringen, Aufgaben zu übernehmen und Gleichgesinnte kennenzulernen? Dann melde Dich, wir freuen uns auf Dich! E-Mail an: nordwestschweiz@bioterra.ch

Kurs

Einheimisches Saatgut biologisch produzieren Auf dem Biobetrieb von Familie Kipfer auf dem Ferenberg BE lernen die Kursteilnehmenden anhand von Dinkel und Kartoffeln, mit welchen Methoden erstklassiges Saatgut entsteht. Termin: 1. Juni; Info/Anmeldung: www.bioterra/kurse oder bern@bioterra.ch; 031 932 30 06

Freuen sich über neue Vorstandsmitglieder: Cristina Huser, Michelle Gisler, Esther Schreier und, nicht im Bild, aber nach wir vor aktiv – Regina Schaller (v. l. n. r.).

Markt

Setzlingsverkauf ab Hof Markt auf dem Bauernhof Baschärhof mit grossem Angebot von Kräuter- und Gemüsesetzlingen.

Exkursion

Kleinode am Wegrand

Termin/Ort: 5. Mai, Baschärhof, Bad Ragaz SG; Info: www.bioterra/kurse

Markt

Bio-Marché Zofingen Gartenguide Bioterra

Botanica 2018 Rund ein Drittel unserer Pflanzen sind vom Aussterben bedroht. Über 70 Führungen, Vorträge, Workshops und Veranstaltungen in landesweit 20 botanischen Gärten widmen sich dem Thema: «Die Letzten ihrer Art».

Der grosse Biomarkt in der Zofinger Altstadt mit rund 200 Ausstellern. Etliche Bioterra-Fachbetriebe sind auch mit dabei. Termin/Ort: 22. bis 24. Juni, Zofingen AG. www.biomarche.ch

Botanische Exkursion mit Botaniker und Buchautor Adi Möhl. Fr. 40.−, mit Zvieri. Termin/Ort:, 2. Juni, 13 bis 17 Uhr, Rifferswil ZH, Info/Anmeldung: www.gaertnerei-blattgruen.ch

Event

Kräuter- und Weintag Zum Muttertag veranstaltet die malerische Schlossgärtnerei Teufen einen Pflanzen- und Gartenwerkzeuge-Verkauf. Mit gemütlicher Festwirtschaft und Schloss-Wein zum Probieren. Termin/Ort: 13. Mai, Teufen ZH. www.schloss-gaertnerei.ch

Dauer: 16. Juni bis 15. Juli www.botanica-suisse.org

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LESERANGEBOTE

Ganzes Angebot unter WWW.BIOTERRA.CH

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LESERANGEBOT: SECHS SPEZIELL AUSGEWÄHLTE GARTENGERÄTE AUS UNSEREM SORTIMENT

Aus unserem Sortiment bieten wir verschiedene Qualitätswerkzeuge an. Weitere Gartenwerkzeuge finden Sie in unserem Online-Shop www.bioterra.ch

Gartenkralle Vierzinkige Gartenkralle für alle gängigen Gartenarbeiten. Länge (inkl. Kopf): 157 cm, Kopfbreite: 10 cm, Gewicht: 0,90 kg, Stiel: Eschenholz, Preis: Fr. 95.− (106.−)

Sauzahn Sichelförmiger Zinken mit abgeplatteter Spitze, ideal zum schonenden Lockern des Bodens. Länge (inkl. Kopf): 179 cm, Kopfbreite: 2 cm, Gewicht: 1,20 kg, Stiel: Eschenholz, Preis: Fr. 131.− (145.−)

Rasenkantenstecher Zum Abstechen und Korrigieren von Grünflächenkanten. Länge (inkl. Kopf): 94 cm, Kopfbreite: 25 cm, Gewicht: 1,30 kg, Stiel: Eschenholz, Preis: Fr. 131.− (145.−)

Handkultivator 1z Bodenlüfter mit 1 Zinke zur schonenden Bodenbearbeitung. Länge (inkl. Kopf): 31 cm, Kopfbreite: 1,5 cm, Gewicht: 0,25 kg, Stiel: Kirschholz, Preis: Fr. 54.− (60.−)

Handgabel Gabel zur Auflockerung des Bodens, zum Entfernen von Wildkräutern, Ausgraben von Pflanzen und Blumenzwiebeln. Länge (inkl. Kopf): 28 cm, Kopfbreite: 7 cm, Gewicht: 0,22 kg, Stiel: Kirschholz, Preis: Fr. 56.− (62.−)

Kinder-Werkzeugset 4-teilig Bestehend aus Kräuel, Rechen, Spaten und Schaufel, für 5– bis 12−jährige Kinder. Stiele: Eschenholz, Metallteile umweltfreundlich pulverbeschichtet, Preis: Fr. 69.90 (79.−)

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LESERANGEBOT: FILBIO-KULTURSCHUTZ-NETZ: HÄLT SCHÄDLINGE FERN

Das feinmaschige, leichte Filbio-Kulturschutznetz schützt Gemüse und Beeren zuverlässig vor diversen Schädlingen wie zum Beispiel Blattläusen, Weissen Fliegen, Kirschessigfliegen, Kohlfliegen, indem es deren Zuflug und die Eiablage verhindert. Bei Reben hält das Netz auch Vögel fern. Zudem bewahrt es den Boden bei Regen vor Verschlammung und bietet Schutz vor Hagel. Masse: 5 m × 2,2 m Preis: Fr. 24.50 (27.50)

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LESERANGEBOT: LAVENDEL & THYMIAN FÜR DEN TOPFGARTEN

Madlen Neubauer von der Biogärtnerei Neubauer in Erlen TG hat für Sie zehn mediterrane Kräuter ausgewählt, die Sinnlichkeit und Wärme schenken.

Kanarischer Lavendel Lavandula pinnata

Zahnlavendel Lavandula dentata

Blütezeit: Juli−Oktober Blütenfarbe: Azurblau Höhe: 50−70 cm

Blütezeit: Juli−Sept. Blütenfarbe: Hellviolett Höhe: 80 cm

Grüner Zahnlavendel Lavand. dent. var. candicans

Zitronen-Thymian Thymus x citriodorus ‘Lemon’

Kaskaden-Thymian Thymus longicaulis ssp. odoratus

Lavendel-Thymian Thymus thracicus

Blütezeit: Juli−August Blütenfarbe: Hellviolett Höhe: 60−70 cm

Blütezeit: Juni−Juli Blütenfarbe: Hellrosa Höhe: 60−70 cm

Blütezeit: Juni−Juli Blütenfarbe: Rosa Höhe: 10−15 cm

Blütezeit: Juni−Juli Blütenfarbe: Hellrosa Höhe: 20 cm

Duft-Thymian Thymus odoratissimus

Echter Lavendel Lavandula angustifolia ‘Hidcote Blue’

Quendel Thymus pulegoides

Französischer Berg-Thymian Thymus ‘Garrigues’

Blütezeit: Juni−August Blütenfarbe: Rosa Höhe: 15 cm

Blütezeit: Juni−Juli Blütenfarbe: Dunkelviolett Höhe: 30−40 cm

Blütezeit: Juni−August Blütenfarbe: Rosa Höhe: 20 cm

Blütezeit: Mai−Juni Blütenfarbe: Rosa Höhe: 60−70 cm Bestelltalon Seite 67

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LESERANGEBOT: AGASTACHEN VON DER BIO-GÄRTNEREI BLATTGRÜN IN RIFFERSWIL

Elisabeth Jacob von der Bio-Staudengärtnerei Blattgrün in Rifferswil ZH hat sechs Sorten Agastachen aus Samen für unsere Leserinnen und Leser zum Bestellen angezogen. Agastache foeniculum Echter Anis−Ysop

Agastache rugosa ‘Alba’ Weisse Duftnessel

Blütezeit: Juni−Sept. Blütenfarbe: Blauviolett Höhe: 70 cm

Blütezeit: Juni−September Blütenfarbe: Weiss Höhe: 60 cm

Agastache Aurantiaca−Hybr. ‘Tango’ Mexik.Duftnessel

Agastache Cana−Hybr. ‘Bolero’ Mexikonessel

Agastache Pallida−Hybr. ‘Globetrotter’ Duftnessel

Agastache ‘Sangria’ Limonen−Ysop

Blütezeit: Juni−Oktober Blütenfarbe: Orange Höhe: 35 cm

Blütezeit: Juni−Oktober Blütenfarbe: Rosapurpur Höhe: 40 cm

Blütezeit: Juni−September Blütenfarbe: Lilarosa Höhe: 100 cm

Blütezeit: Juli−Oktober Blütenfarbe: Rotviolett Höhe: 120 cm Bestelltalon Seite 67

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FOTOS: GAP-PHOTOS, GAISSMAYER , JEAN-FRANCIS GOSSELIN, JELITTO

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