s e P t. / o k t. 2013 f r. 8 . 5 0
g ä r t n e r n
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g e s t a l t e n
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g e n i e s s e n
angebot
staudenPäonien in bioqualität
MisChkultur geMüse in reihen – eine anleitung Mit gartenPlan
ein Paar und sein lebenstrauM biohof
iM rhYthMus der natur __bioterra_6_13_h.indb 1
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ed i tori a l
Liebe Leserin, lieber Leser
Doris Guarisco Chefredaktorin «Bioterra»
In unserer frühherbstlichen Ausgabe von «Bioterra» stellen wir Ihnen zwei besondere Biobetriebe vor. Der eine wird von Judith Stammler und Josef Grab ob Altendorf SZ, der andere von Hans Peter und Esther Hediger – Preisträger des Prix Bioterra 2012 – in Affoltern ZH bewirtschaftet. Beide Paare führen ihre Betriebe mit viel Herzblut, gepaart mit fachlicher Kompetenz. Aus dieser Arbeit entstehen hochwertige und genussvolle Lebensmittel. Während es beim biodynamischen Hof Spezialitäten wie etwa Wollschweinund Lammfleisch, Honig, Spargeln, Artischocken sind, verarbeiten Hedigers ihr Obst zu Schaumwein, Essig-Spezialitäten, Konfitüren, Sirup und gebranntem Wasser. Als Konsumentin bin ich äusserst dankbar, dass Menschen wie Judith Stammler oder Esther Hediger und ihre Partner achtsam mit der Natur, mit Kulturpflanzen und Tieren umgehen und uns beste Lebensmittel zur Verfügung stellen. Mit dieser Haltung bin ich glücklicherweise je länger, je mehr in guter Gesellschaft. Eine steigende Zahl kritischer Konsumentinnen und Konsumenten bevorzugt Produkte in Bioqualität (Seite 41) und verzichtet beispielsweise konsequent auf Fleisch aus Massentierhaltung. Auf Wunsch unserer Leserinnen und Leser veröffentlichen wir einen praxisnahen Beitrag von Brigitte Bosshard über die Mischkultur nach Gertrud Franck. Überdies bieten wir Ihnen eine Auswahl prächtiger Päonien in Bioqualität zum Bestellen an und stellen Ihnen im Porträt Andrea Heistinger vor, die sympathische Autorin des kürzlich erschienenen Standardwerks «Das grosse Biogarten-Buch». Ich wünsche Ihnen einen wunderschönen und farbigen Herbst mit vielen Erntefreuden aus Ihrem Garten oder frisch vom Balkon. Herzlich
iM t e a M
Moritz ist da
atlant bieri
Sandra Weber, unsere Autorin von «Sandras Garten», ist Mami geworden! Wir gratulieren den glücklichen Eltern zur Geburt ihres kleinen Moritz ganz herzlich und wünschen ihnen alles Gute!
Der Wissenschaftsjournalist hat für uns einen Beitrag über die Libellen, die Akrobaten der Lüfte, geschrieben (Seite 28). Atlant Bieri führt unter wildergarten.ch ein Internet-Tagebuch über die Wildnis vor seiner Haustür.
TITELBILD: JUDITH STAMMLER UND JOSEF GRAB, FOTO: BENEDIKT DITTLI
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esther und hans Peter hediger Wir haben die Preisträger des Prix Bioterra 2012 auf ihrem Hof besucht und freuen uns, unseren Leserinnen und Lesern hausgemachte Spezialitäten von Hedigers anbieten zu können.
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in h a l t
Gartensaison
Gartentipps für Bio-, Naturgarten und Balkon ........................................................ 8 titelGeschichte
Im Rhythmus der Natur Ein Bericht über den biodynamischen Hof zum Chumen von Judith Stammler und Josef Grab ..................................................... 20 Bio- und naturGarten
Serie: Sandras Garten Ewige Beerenliebe: von Himbeeren und wie man Jostabeeren pflanzt sowie köstliche Beerenmuffins ..................................................... 18 Libellen – Flugkünstler am Wasser Dank Renaturierung von Gewässern wieder mehr Lebensräume für verschiedene Libellenarten ..................................................... 28 Gemüsegarten Mischkultur nach Gertrud Franck, eine Anleitung mit Jahresplan von Brigitte Bosshard ...................................................... 34 Pfingstrosen – eine Liebe fürs Leben Jetzt ist Pflanzzeit für Päonien – besondere Sorten für Ihren Garten mit Leserangebot ...................................................... 38
Vielseitig, nachhaltig und wunderschön – der biodynamisch SEitE 20 geführte Hof zum Chumen in Altendorf SZ
Akrobaten der Lüfte Libellen sind Flugkünstler und erspähen ihre Beute in einmaliger Rundumsicht. Ein Bericht über die beeindruckenden Insekten, die am Wasser leben S E i t E
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Prix Bioterra
Esther und Hans Peter Hediger Hausgemachte Spezialitäten aus dem Hochstammobstgarten der Preisträger Prix Bioterra 2012 ...................................................... 30 Porträt
Andrea Heistinger: Die österreichische Autorin des Buches «Das grosse Biogarten-Buch» ...................................................... 46 ruBriKen Leserbriefe...................................................... 6 Beratung: Urs Streuli weiss Rat............... 27 Notizen: Ute Studers Seite....................... 37 Im Focus.................................................. 41 Kurse....................................................... 43 Vorschau/Impressum................................... 48 Leserservice/Bestelltalon..................... 49
Päonien Wir bieten besondere Sorten von Staudenpfingstrosen zum Bestellen an
F O T O S : B E N E DI KT DI T T L I , ST E FA N WA LT E R , A LA I N B A LT H A Z A R D
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SEitE 38
Porträt Andrea Heistinger hat sich voll und ganz den Kulturpflanzen verschrieben SEitE 46
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saison —
Zweijährige jetzt setzen – SEITE 9 Duftende Zwiebelblumen für Töpfe – S EITE 11 Kranke Pflanzen kompostieren? – S EITE 12 Krautstiel ernten – S EITE 13 Kräuter teilen – S EITE 15 Himbeeressig – S EITE 17 Rhabarber pflanzen – S EITE 17 Quittenkompott – S EITE 17 Vo n B r igitte B o s s hard u n d Ute Studer
Winterastern
Robuster ohne Schnitt Chrysanthemen Dendranthema x grandiflorum können im Winter bei anhaltender Nässe und strengen Kahlfrösten Verluste erleiden. Ungeschnitten überwintern die Pflanzen besser. Sie werden erst im Frühjahr kurz vor dem neuen Austrieb geschnitten.
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sa i s on
tiPP:
Pflanzensuche, leicht gemacht Die Garten-App von iGarten richtet sich an professionelle und Hobby-Gärtner und -Gärtnerinnen sowie an Landschaftsarchitekten. Geeignete Pflanzen für Heim und Garten lassen sich damit in wenigen Fingertipps finden. Steckbriefe von mehr als 900 Pflanzen mit über 3600 Bildern geben unter anderem Auskunft über das Wuchsverhalten, Blatt- und Blütenformen und Standortfaktoren wie Licht-, Boden- und Lebensbereiche. Die Garten-App zeigt an, welche Pflanzen in halbschattige Gartenecken passen oder stellt Pflanzensortimente in Pink, Weiss und anderen Farben zusammen. Profigärtner können mithilfe dieser App gemeinsam mit Kunden Gärten gestalten oder Pflanzenkombinationen aufzeigen. Preis: Fr. 18.– Mehr Infos unter: www.igarten.ch
Der tiPP iHres BiogÄrtners
Zweijährige Blütenpflanzen jetzt setzen
Bedrohte VoGelarten
Keine Wende in Sicht
Für Vogelarten, die auf der Roten Liste stehen, verschlechtert sich die Situation weiterhin. Dies meldet die Vogelwarte Sempach. Eine der bedrohten Vogelarten ist das Braunkehlchen. Als typischer Wiesenvogel bewohnt es blumenreiche, vielfältige und extensiv genutzte Wiesen. Für das Ausbrüten der Jungen benötigt das Braunkehlchen etwas mehr als einen Monat. So viel Zeit bleibt ihm aber kaum noch in den meist intensiv genutzten Wiesen. Durch die frühe Mahd werden die Bodennester regelmässig vermäht. Im Mittelland kommt der «Wiesenschmätzer» deshalb heute praktisch nicht mehr vor und auch in den Bergregionen wird er immer seltener. Mehr Infos: www.vogelwarte.ch.
Für eine optimale Entwicklung werden zweijährige Blütenpflanzen mit Vorteil bereits im Herbst gepflanzt: Wie ein architektonisches Gebilde aus einer anderen Welt wirkt die sich im zweiten Jahr zu imposanter Grösse aufbauende Eselsdistel Onopordum acanthium. Dieser heimischen Art ist es an einem sonnigen Ort mit viel Platz am wohlsten. Eine weitere Distelart, die auch als Leberstärkungsmittel in der Heilkunde Verwendung findet, ist die Mariendistel Silybum marianum mit ihren grün-weiss marmorierten Blättern. Disteln ziehen viele Insekten an und ihre Samen stehen auf dem Speiseplan von Vögeln wie dem Distelfink. Der herrlich duftende Muskatellersalbei Salvia sclarea ist eine der auffälligsten zweijährigen Salbeiarten und bekommt öfter Besuch von der seltenen Blauen Holzbiene. Neben der klassischen rosa blühenden Art existiert auch die weisse Form ‘Alba’. Ausser dem einheimischen Roten Fingerhut Digitalis purpurea gibt es den noch selten in Gärtnereien zu findenden Wolligen Fingerhut Digitalis lanata. Er stammt aus Osteuropa und ist mit seiner aparten ockerkaramelfarbenen Blütenfarbe im warmen Halbschatten ein wahrer «Eyecatcher». Bei zeitigem Rückschnitt bildet er im Herbst eine Nachblüte. Staudengärtnerei Eulenhof, Koni Hilpert Schaufelgasse 34a, 4313 Möhlin Telefon: 079 262 58 29, www.eulenhofstauden.ch
FOTOS: GAP-PHOTOS, VOGELWARTE SEMPACH, STAUDENGÄRTNEREI EULENHOF
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s a nd r as g arte n
eWiGe e B e i l n e r e e B von San dra Web e r
Könnte ich nur eine essbare Pflanze in meinem Garten ziehen, es müssten Himbeeren sein. Zum Glück eignet sich die stachlige Waldrandbewohnerin ideal für Anfänger – sofern man die richtige Sorte wählt.
steP By steP
JostaBeeren PFlanzen
Für die Jostabeere Ribes nidigrolaria wurden schwarze Johannisbeeren mit Stachelbeeren und der Wildart Ribes divaricatum gekreuzt – und so schmecken die Beeren auch. Die Jostabeere ist pflegeleicht und robust gegenüber Pilzkrankheiten und Schadinsekten.
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Beeren liebte ich schon als Kind. Von den samtig weichen Himbeeren im Garten meiner Tante konnte ich nicht genug bekommen. Ebenso wenig von Heidelbeeren, die ich auf Bergwanderungen pflückte, bis Mund und Finger blau und Eltern ungeduldig waren. In unserem Garten wuchsen leider nur Stachel- und Brombeeren. Letztere waren zwar auch süss, öfter aber sauer, mit einem Hauch von Mistkäfer. Ich mochte sie auch deshalb nicht so, weil sie mir beim Pflücken stets Arme und Beine zerkratzten. Etwas lieber waren mir die haarigen Stachelbeeren, die mit einem herrlichen Knall im
1 An einem sonnigen Standort wird ein Loch geschaufelt. Ist der Boden verdichtet, sollte er gelockert und mit Kompost angereichert werden.
Mund zerplatzten. Leider erwischte ich sie nur selten. Meist kam mir unser nimmersatter Hund zuvor, der sie direkt vom Strauch verschlang. Dass in meinem Garten also Beeren wachsen Martin Frei. müssen, war klar. Zur Inspiration besuchte ich meine Vorstellung des Gartens Eden: Die von der Stiftung Pro Specie Rara betreute Beerensammlung in Riehen BS. Über vierhundert alte Beerensorten aus allen Ecken der Welt werden hier vor dem Vergessen gerettet, etwa die Himbeere ‘Andenken an Paul Camenzind’. Sie stammt aus dem Jahr 1928 und ist die älteste Schweizer Sorte im Garten. Die Beerenkultur sei, im Vergleich etwa zum Anbau von Äpfeln oder Reben, noch sehr jung, erzählt mir der Biologe und Hüter des Beerenschatzes Martin Frei. Zwar wurden Beeren bereits in mittelalterlichen Klostergärten kultiviert, in der Regel aber sammelte man sie einfach im Wald. Gezielte Züchtungen erfolgten ein paar hundert Jahre später. Seither ist auch die eine oder andere Kuriosität entstanden. Etwa die ‘Weisse Ananas’, eine weisse Erdbeere, die tatsächlich nach Ananas schmeckt, die walnussgrossen Stachelbeeren der ‘Grünen Flaschenbeere’ oder die glänzende, schwarze Himbeere ‘Bristol’ mit den weiss-bläulichen Trieben. Sie würde sich auch in einem Staudenbeet gut machen. Ich bin begeistert – am liebsten hätte ich gleich alle in meinen Garten verpflanzt. Martin Frei verpasst meinem Enthusiasmus einen Dämpfer: «Leider sind alte Sorten nicht immer besser als neue. Gerade alte Stachelbeersorten leiden oft an Mehltau. Als sie gezüchtet wurden, gab es die Krankheit bei uns noch gar nicht.» Heikel sei auch die Kultur von alten Himbeersorten: Wenn die Bodenverhältnis-
2 Der Strauch wird bodeneben gesetzt, das Loch mit einer Erde-KompostMischung aufgefüllt.
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s a ndra s g a rte n se nicht stimmen, seien Wurzel- und Rutenkrankheiten programmiert. Der Beerenexperte empfiehlt mir deshalb, fürs Erste lieber neuere, robustere Sorten zu wählen. Etwa ‘Autumn Bliss’. Nichts Rares, aber ideal für Anfänger: pflegeleicht, denn die Ruten werden nach der Ernte einfach bodeneben abgeschnitten, robust gegen Krankheiten und so kompakt wachsend, dass nicht gestützt werden muss. Zwar muss man sich mit der Ernte bis im Herbst gedulden, aber Vorfreude ist bekanntlich die schönste Freude. Und durch die späte Blüte fällt die Dame auch nicht dem gefürchteten Himbeerblütenstecher zum Opfer. Die einzigen Ansprüche sind ein Platz an der Sonne und lockerer, nährstoffreicher Boden. Leider erfuhr ich erst nach der Pflanzung vom Trick mit dem Erdwall: Werden die Beeren in ein 30 cm hohes und 60 cm breites Beet gesetzt, sind sie besser vor Staunässe geschützt. Ich werde ihn anwenden, wenn ich meine Beerenkultur erweitere – was schon bald sein wird, denn von den süssen Früchten kann ich auch heute nicht genug bekommen. Oft schaffen sie es gar nicht erst in die Küche, wo sie zu Sirup oder Dessert verarbeitet werden sollten, sondern werden vor Ort vernascht, so schmecken sie mir am besten!
Gärtnerlatein
Was heisst eigentlich «Mulchen»?
Mulchen bezeichnet das Abdecken von Stauden-, Beeren- und Gemüsebeeten mit abgeschnittener Gründüngung, Comfreyblättern, Rasenschnitt oder Laub. Bei Beeren auch Rindenhumus oder Rindenkompost, die eine leicht saure Wirkung haben. Mulch unterdrückt Erosion und unerwünschten Pflanzenwuchs, nährt beim Zersetzungsprozess den Boden und hält ihn länger feucht.
3 Beeren mögen eine dünne Mulchschicht; etwa Rindenkompost mit etwas Hornspänen.
sandras tiPP Beeren sind wie geschaffen für Muffins. Für 12 Stück 3 Eier, 200 g Zucker, 100 g geschmolzene Butter, 1 dl Milch und 1 TL VanilleExtrakt verrühren. 200 g Mehl, 2 TL Backpulver und eine Prise Salz mischen und beifügen. 200 g Beeren sowie Saft und abgeriebene Schale einer Zitrone dazugeben. In Muffin-Formen füllen, bei 180 Grad 20 bis 25 Minuten backen und mit Puderzucker bestäuben.
4 Gut angiessen, jeweils im Frühling mit Kompost düngen und nach der Ernte auf acht bis zwölf Hauptäste auslichten.
Pflege und Anbau von Beeren: Die BioterraMerkblätter «Himbeeren und Brombeeren», «Stachelbeeren und Beerenspezialitäten» kann man auf Seite 51 bestellen. Buchtipp: «Osterfee und Amazone. Vergessene Beerensorten – neu entdeckt», Martin Frei u. a., 2006, AT-Verlag, Aarau. Schaugärten: Nationale Beerensammlung PSR, Ecke Dinkelberg-/Mohrhaldenstr., 4125 Riehen, Mitte Mai bis Mitte Juli jeweils Sa. 9 bis 12 Uhr oder nach Vereinbarung www.prospecierara.ch, Glauser’s Bio-Baumschule, Limpachmatt 22, 3116 Noflen, www.biobaumschule.ch Kaufen: Alte Beerensorten sind an PSR-Märkten oder in Glauser’s Bio-Baumschule erhältlich.
FOTOS: SANDRA WEBER, BENEDIKT DITTLI
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Ho f z u m CH u me n
IM RHYTHMUS DER
Natur
Judith Stammler und Josef Grab bewirtschaften seit 1996 ihren Hof zum Chumen hoch 端ber dem Z端richsee.
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Hof zum Chumen Hof zum Chumen
Hof z um CHum e n
Auf dem Hof zum Chumen wird mit Sonnenkollektoren und Fotovoltaik-Anlagen mehr Energie produziert als verbraucht.
Der biodynamische Hof zum Chumen liegt im landschaftsgeschützten Erholungsraum ob Altendorf SZ. Ein Besuch bei Judith Stammler und Josef Grab, die ihren Betrieb ganzheitlich und nachhaltig führen und Spezialitäten wie Wollschwein- und Lammfleisch, Honig sowie Spargeln und Artischocken ab Hof anbieten.
Mit viel Stil und Sorgfalt in der Wahl der Materialien hat die ehemalige Innenarchitekturberaterin die Räume des Hauses gestaltet.
Auf dem Hof zum Chumen leben Wollschweine und die bereits in der Bibel erwähnten Jakobschafe mit geflecktem Fell und Hörnern.
FOTOS: BENEDIKT DITTLI
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l ib e l l en
Blaugrüne Mosaikjungfer Aeshna cyanea
AKROBATEN DER LÜFTE
Libellen fliegen mit Spitzengeschwindigkeit und erspähen ihre Beute in einmaliger Rundumsicht. Die einzigartigen Flugakrobatinnen erfreuen uns in der Nähe von Gewässern. Ein Naturteich im Garten bietet ihnen wertvollen Lebensraum. Von Atlant Bi e r i
Wenn Ingenieure ein Fluggerät bauen, stehen sie vor einem Dilemma: Entweder entwerfen sie etwas ganz Schnelles wie einen Jet oder sie entscheiden sich für etwas ganz Wendiges wie einen Helikopter. Wendigkeit und Schnelligkeit in einem Gerät zu vereinen, geht nicht. Doch genau diesen Widerspruch der Technik hat die Natur als Meisterin aller Ingenieure durch Jahrmillionen langes Experimentieren aufgelöst. Entstanden ist die Libelle. Durch ihre ausgefeilte Konstruktion erreichen Libellen Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 60 Kilometer pro Stunde. Damit gehören sie zu den schnellsten Insekten der Welt. Gleichzeitig beherrschen sie jedes nur denkbare Flugmanöver vom Schwebeflug über den Looping bis zum plötzlichen Sturzflug. Das Geheimnis ihrer enormen Flugleistung liegt in ihrem Brustkasten verborgen. Dort gibt es zwei starke Muskeln, die direkt an den Flügeln ansetzen. Dadurch sind Libellen extrem schnell und können zudem ihre Vorder- und Hinterflügel unabhängig voneinander bewegen, was ihre hohe Manövrierfähigkeit erklärt. Die Muskeln anderer Insektenarten treiben die Flügel nicht direkt an, sondern versetzen nur den Brustkasten in Schwingung. So sind sie weder besonders schnell noch besonders wendig. Kein anderes Insekt kann den Libellen das Wasser reichen. Das ist auch so beabsichtigt, denn Libellen ernähren sich von allem anderen, was ihren Luftraum kreuzt. Unter anderem stehen Mücken und kleine Schmetterlinge bei ihnen auf dem Speiseplan. Doch auch wenn diese vergleichsweise langsam daherkommen, nur mit Muskelkraft alleine würden Libellen keine Beute machen. Darum unterstützt sie bei ihren Jagdflügen auch ein ausgereiftes Navigationssystem. Das beginnt bei den so genannten Komplexaugen, die fast den gesamten Kopf einnehmen. Jedes von ihnen besteht aus 30 000 Einzellinsen. Das gibt ihr eine einmalige Rundum-
sicht. Libellen sehen zwar weniger scharf als Menschen, aber dafür sehr viel schneller. Bei uns Menschen baut das Gehirn das Sehbild 20 Mal pro Sekunde neu auf. Bei Libellen hingegen passiert das 175 Mal. Dadurch sind sie viel reaktionsfähiger und sehen ein fliegendes Beuteinsekt praktisch in Zeitlupe. Dazu kommt ein Geschwindigkeitsmesser, der vorne am Kopf sitzt und die Stärke des vorbeiziehenden Luftstroms misst. Mit diesen Daten berechnet das Libellenhirn einen Abfangkurs zur Beute. Ihr Waffensystem umfasst sechs mit Borsten besetzte Beine. Diese streckt sie von sich und formt so einen Käscher, den sie über ihre ahnungslosen Opfer stülpt. Ein raffiniertes Insekt wie die Libelle sollte eigentlich keinen Grund haben, um seine Existenz fürchten zu müssen. Doch die Zahlen der Roten Liste Schweiz sagen etwas anderes. Demnach sind über ein Drittel der 72 heimischen Arten bedroht. Das hat vor allem mit der grossen Achillesferse der
Vierfleck Libellula quadrimaculata
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libe l l e n Hufeisen-Azurjungfer Coenagrion puella
einen gartenteiCh für libellen anlegen Standort: Sonnig, da Libellen das Licht mögen. Grösse: Mindestens zwei Quadratmeter. Je grösser der Teich, desto mehr verschiedene Strukturen gibt es, was mehr verschiedenen Arten Platz bietet. Ufer: Sanft abfallend, damit sich die verschiedenen Uferpflanzen gut etablieren können. Bepflanzung: Libellen benötigen sowohl Wasserpflanzen (unter der Wasseroberfläche), auf denen sie ihre Eier ablegen können, als auch Sumpfpflanzen mit einem Stängel, der über die Wasserlinie hinausragt. An ihnen klettern die Larven empor und vollziehen anschliessend die Metamorphose zur Libelle. Bioterra-Service: Eine ausführliche Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Thema «Wie baue ich einen kleinen Gartenteich?» steht als Download auf der Frontseite unserer Website www.bioterra. ch zur Verfügung. Buchtipp: Der Kosmos Libellenführer, alle Arten Mitteleuropas, Extra: Südeuropäische Arten, mit 295 Farbfotos, empfohlen vom NABU, Kosmos-Naturführer, 2013, Stuttgart, ca. Fr. 44.90, Bestelltalon Seite 51.
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Libelle zu tun: Sie ist auf Wasser angewiesen. In ihrem Larvenstadium lebt sie bis zu vier Jahre in einem Fluss, See oder Tümpel. Unsere Vorväter betrachteten vor allem die kleinen Gewässer als lästig und unnötig, da sie einer modernen Landwirtschaft im Wege standen. In der Folge drainierten sie von der Mitte des 19. Jahrhundert bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts ganze Landesteile, um aus einem ausgedehnten Sumpf einen Acker oder eine Wiese zu machen. «Auf diese Weise wurden die meisten Hochmoore und Flachmoore zerstört. Damit haben viele Libellenarten ihren Lebensraum verloren», sagt Christian Monnerat, Libellenexperte beim Centre Suisse de Cartographie de la Faune CSCF. Das CSCF ist für regelmässige Bestandesaufnahmen der Libellenvielfalt zuständig. «Alle zehn Jahre besuchen unsere Mitarbeiter 250 Planquadrate in der ganzen Schweiz und zählen die gesichteten Libellenarten», sagt Monnerat. Zurzeit läuft gerade wieder eine Erhebung. Sie hat letztes Jahr begonnen, und es wird bis 2015 dauern, bis alle Planquadrate abgesucht sind. Obwohl er die ersten Daten noch nicht ausgewertet hat, ist Monnerat hoffnungsvoll: «Es gibt viele schöne Beispiele von Libellenarten, die zuvor in einem Gebiet ausgestorben waren und jetzt zurückgekehrt sind.» Entlang der Jurakette etwa ist das gleich ein paar Mal passiert. Dort ist seit einigen Jahren die Grosse Moosjungfer Leucorrhinia pectoralis heimisch, nachdem sie zuvor aus der Region verschwunden war. Dieser Erfolg geht auf das Konto des Moorschutzes. «Der Kanton hat die Qualität der Hochmoore verbessert. Beispielsweise wurden viele kleine Tümpel gebaut und der Wasserstand erhöht», sagt Monnerat. Dadurch haben die Libellenlarven wieder einen Lebensraum. Zum Glück gibt es heute in der gesamten Schweiz einen Trend zur Renaturierung von Gewässern. Selbst in Städten werden Bäche von ihrem Betonkorsett befreit, damit das Wasser wieder über Geröll, Kies und Sand fliessen kann. Für die Libellenlarven sind das gute Neuigkeiten. Was auf Stufe Kanton passiert, ist auch im eigenen Garten möglich. Mit dem Bau eines Gartenteichs lässt sich ein Stück Rasen in einen Libellen-Himmel verwandeln (siehe Box). So können sich selbst Städter, die nicht gerade in der zugebautesten Kernzone wohnen, die Libellen vor die eigene Haustür holen und vielleicht Zeuge ihres ungewöhnlichen Paarungsverhaltens werden. Es gleicht einem Ballett zwei Meter über Boden. Als Erstes ergreift das Männchen mit einer Art Zange am Ende seines Hinterleibs das Weibchen im Nacken. Dieses krümmt nun seinen eigenen Hinterleib nach vorne und verbindet sein Geschlechtsorgan mit dem Begattungsorgan des Männchens auf dessen Bauchunterseite. Auf diese Weise bildet das Pärchen nun ein Rad. Während das Weibchen den Samen aufnimmt, fliegen sie als Tandem bis zu eine Stunde lang herum. Ihre Eier legt die werdende Mutter je nach Art in stehende oder fliessende Gewässer. Während die Eltern spätestens im Herbst sterben, beginnen die schlüpfenden Larven ihr Leben als Unterwasser-Räuber. In ihrer Schlagkraft stehen sie ihren Eltern in nichts nach. Auch hier hat die Natur ganze Arbeit geleistet. Die Larven besitzen einen ausklappbaren Kiefer, der wie eine Harpune blitzschnell nach vorne schnellen kann und ein Beutetier aufspiesst. Auf diese Weise ist die Larve sogar in der Lage, kleine Fische zu fangen – der Triumph des Insekts über das Wirbeltier.
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FRÜCHTE DES ENGAGEMENTS Ein jahrzehntelanger Einsatz für den Naturschutz in der eigenen Region trägt auch kulinarisch Früchte. Esther und Hans Peter Hediger, Preisträger des Prix Bioterra 2012, lassen mit ihrem Angebot Leserinnen und Leser an den Köstlichkeiten aus ihren Hochstammobstgärten teilhaben. Von Brigitte Stuc ki
Mauersegler umkreisen mit schrillen Rufen den sonnigen Garten im Wohnquartier in Affoltern ZH. Sie haben ihren Unterschlupf unter dem Dach des Hauses. Zwei junge Leute verlassen gerade den kleinen Laden, beladen mit 10-LiterKanistern Süssmost, für ein Fest, wie sie erklären. Spontan schenkt Hans Peter Hediger ihnen einen der Kartons. Grosszügigkeit ist ein besonderes Merkmal dieses vitalen Mannes; kaum jemand würde vermuten, dass er bereits die sechzig überschritten hat. Seit zehn Jahren lebt er mit seiner Frau in einem ruhigen Wohnquartier mit einem Garten, der die Philosophie der Bewohner wunderbar spiegelt: eine lebendige Verbindung von gestaltetem Lebensraum und Natur. Zweigt man von der Strasse zum Grundstück ab, fallen die vielen Wolfsmilchgewächse in allen Grüntönen ins Auge. Üppig wachsen die Goldmelissen. Ein Felsblock liegt prominent am Rande der Wiese, er stammt vom Autobahnbau. «Wenn man da schon gesehen hätte, wie schön er geputzt aussieht, hätte ich ihn wohl nicht bekommen», lacht Hans Peter Hediger. Eine stattliche Elsbeere schirmt zusammen mit andern Bäu-
Pr i x Bio t er r a Auszeichnung für ausserordentliches Engagement Zum fünften Mal wurde 2012 der Prix Bioterra verliehen. Mit dem auf 10 000 Franken dotierten Preis werden Persönlichkeiten ausgezeichnet, die sich über einen längeren Zeitraum in aussergewöhnlichem Mass für den biologischen Gartenbau, den Naturgarten oder den Biolandbau engagieren. Frühere Preisträger sind der Erdbeerzüchter Ernst Niederer (2003), Peter und Silvia Lendi mit ihrem Engagement für fair produzierte und gehandelte Bioprodukte (2005), Urs Niggli, der Leiter des Forschungsinstituts für Biolandbau (2008), und die Wildstaudengärtnerin Patricia Willi (2010). Bioterra
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men und Büschen den Garten gegen die Strasse ab. An der Hauswand hängt ein Nistkasten und an der sonnigen Seite des Hauses wächst eine sorgsam aufgebundene Wildrosenhecke. Früher stand hier eine Edelrosenrabatte, doch nachdem diese sich jedes Jahr dezimierte, entschieden Hans Peter und Esther Hediger, sie mit einer Wildrosenhecke zu ersetzen. Hinter dem Haus wachsen zwei Hochstammzwetschgenbäume und ein Apfelbaum.
KLEINER, FEINER LADEN MIT KÖSTLICHKEITEN Ein Bijou ist der Laden hinter der Holztür. Fein säuberlich aufgereiht finden sich hier viele Köstlichkeiten, die Esther Hediger herstellt: Sirupe aus Holunderblüten und Goldmelisse, gedörrte Äpfel, Birnen, Zwetschgen und Bohnen, sicher fünfzehn Konfitürensorten, Apfel- und Birnenessig. Die bescheidene Grösse des Ladens täuscht. Gegen 3000 Gläser Konfitüre stellt Esther Hediger im Laufe eines Jahres her und im Herbst ist sie über Wochen damit beschäftigt, mit den beiden Dörrapparaten in der Waschküche des Einfamilienhauses Obst zu trocknen. Die verschiedensten Destillate aus Hochstammobst, in hübschen Halbliterflaschen aufgereiht, werden von einem Lohnbrenner gebrannt. Aber natürlich muss alles zuerst eingesammelt und im Fass gelagert werden. «Da kommt nur das Obst hinein, kein Stiel, keine Blätter, keine faule Ware und schon gar kein Schmutz», betont Hans Peter Hediger. So wird neben seiner Grosszügigkeit ein zweiter Charakterzug, seine Genauigkeit, sichtbar. Die meisten Produkte stammen von Hochstammobstbäumen, der grossen Leidenschaft von Hans Peter Hediger. Seine Domäne ist die Mostproduktion, mit 25 000 Litern pro Jahr ein wichtiges Standbein des Betriebs. 25 Jahre, von 1975 bis 2000, war er die treibende Kraft im Natur- und Vogelschutzverein des Bezirks Affoltern. Dann machte sich der langjährige Angestellte der Elektrizitätswerke des Kantons Zürich selbstständig und damit sein Hobby, den Naturschutz, zum Beruf. So hat er einen Pachtvertrag über 50 Aren in der Gemeinde Hedingen, in dem gegen 100 alte Apfel- und Birnensorten wachsen, zum Teil auch solche, die nur in der Region vorkommen. Der Obstgarten Widen ist ein Prunkstück,
FOTOS: BENEDIKT DITTLI. MARC GÜRBER
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Prix biote rra
Ein Apfelbaum mit 5 Sorten, den Hans Peter Hediger mit dem Pfarrer und dessen Sohn gezweit hat.
Esther Hediger mit Destillaten aus Fr체chten der Hochstamm-Obstb채ume. BIOTERRA
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ge M ü s e g arte n
VersChiedene salate
Mein diesJähriger gartenPlan der MisChkultur
busChbohnen
A-Reihen (orange) mit 2 m Abstand; für hohe oder breite Kulturen. B-Reihen (grün), 2 m Abstand; Kulturen mit zwei vollen Ernten im Jahr. C-Reihen (blau), 1 m Abstand; für Pflanzen mit kurzer Vegetation und niedrigem Wuchs.
winterkoPfsalat
sChnittsalat zuCChetti, artisChoCke
fenChel
ziChoriensalat ‘Palla rossa’
weisser, gelber, roter krautstiel fenChel stangenbohnen salat, radiesli
nüsslisalat
winterroggen winterroggen
0,5M frühkohl (wirz, kabis) salat, radiesli
1M
stangenbohnen
zuCkerhut, endiVien
winterroggen
winterroggen
randen
2M
lauCh
frühe rüebli
‘CastelfranCo’
brokkoli/ dill
eissalat
winterrettiCh
kohlrabi, sellerie
soJa
gurken, dill, basilikuM
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ILLUSTRATIONEN: ANNA-LEA GUARISCO, INFOGRAFIK : BENEDIKT DITTLI
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geMüs ega rte n
Mischkultur NACH GERTRUD FRANCK
Seit ich vor über 30 Jahren intensiver zu gärtnern begonnen habe, pflanze ich mein Gemüse in Mischkulturen an. Mit der Methode von Gertrud Franck eröffneten sich mir faszinierende Möglichkeiten. Dank den Erfahrungen, die ich von Jahr zu Jahr sammle, kann ich die Anbauweise stetig verbessern. Von Brigitte Bo ssha rd
Tatsächlich ist die Anlage des Gartens nach der Methode Franck gewöhnungsbedürftig, sind doch keine Wege vorhanden. «Wie betrittst du denn deinen Garten? Kannst du fliegen?», fragen mich oft an dieser Anbauweise Interessierte. Es fehlt die übliche Einteilung des Gemüse- und Kräutergartens in 120 cm breite Beete mit 30 cm breiten Trittwegen. Dafür erhält der ganze Garten ein Raster von 50 cm, das mit Spinatreihen markiert wird. Den Spinat säe ich zum frühestmöglichen Zeitpunkt aus. Zwischen den Spinatreihen liegt die zukünftige Fläche für die Kulturen, die man je nach Saatoder Pflanzzeitpunkt derselben von Unkraut frei hält oder mit einer Gründüngung einsät. Damit ich die Fläche auch bei ungünstigen Bedingungen betreten kann, habe ich für alle Fälle noch einen schmalen Rost aus Dachlatten. Der Wegfall von Trittwegen enthebt mich von deren Pflege, auch gibt es keine kümmerlichen Wegrandpflanzen. Sobald der Spinat aufgelaufen ist, sieht man die Garteneinteilung. Der Spinat gibt den jungen Pflanzen Schutz und Schatten. Selbstverständlich ernte ich auch laufend von den zarten Blättchen. Schiesst der Spinat in Blüte, schneide ich ihn mit der Pendelhacke ab und mulche damit die Kulturfläche. Die weichen Blätter, die viele Mineralstoffe enthalten, verrotten rasch. Die absterbenden Wurzeln sind «Startfütterung» für die Bodenorganismen, die mit zunehmender Wärme immer intensiver tätig werden. Auf die Spinatreihen kommt nun das ganze Gartenjahr laufend Mulchmaterial. Der Boden ist also immer bedeckt, geschützt vor starken Regengüssen, heisser Sonne und zugleich Trittweg. Das Mulchmaterial liefert mein Garten. Alles, was an abgeschnittener Gründüngung, an Stän-
Zucchetti-Artischocke A-Reihe, Salat C-Reihe, Buschbohnen B-Reihe.
FOTOS: BRIGITTE BOSSHARD
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geln von verwelkten Stauden, samenfreiem Wildkraut, Kräutern, weichen Zweigen des Holunders anfällt, sammle ich und häcksle es. Damit dieses Häckselmaterial recht vielseitig wird, mische ich Brennnesseln, Beinwellblätter und angewelkten Rasenschnitt darunter. Diese Methode nennt man auch Flächenkompostierung. Mit etwas Gerstenstroh wird der Häcksel leicht und luftig. Auf keinen Fall darf das auszubringende Material zu frisch und zu feucht oder matschig sein. So wäre die Schneckeninvasion programmiert. Im November, wenn ich den Garten einwintere, zerkleinere ich die Ernteabfälle nicht mehr. Ich lasse das Kraut von Randen, Rüebli, Kabis, Sellerie und anderem Gemüse dort liegen, wo das Gemüse wuchs.
Mein diesJähriger gartenPlan naCh der franCk-Methode: Das Schema zeigt, dass die Kulturreihen mit Buchstaben oder Farben bezeichnet werden. A-Reihen, orange, 2 m Abstand: Ab Mitte Mai bis Ende der Vegetationsperiode, für hohe oder breite Kulturen wie Stangenbohnen, Gurken, späten Kohl, Kartoffeln, Zucchetti, Erbsen/ Markerbsen. Voraussaat von Phacelia, Senf (nicht vor Kreuzblütlern) oder Ackerbohnen im Frühjahr. B-Reihen, grün, 2 m Abstand: Zwei volle Ernten je in der ersten und der zweiten Hälfte des Vegetationsjahres: Lauch, Zwiebeln, Schwarzwurzeln, Blumenkohl, Sellerie, Buschbohnen, Frühkohl, Randen, Pastinaken, Mangold, Frühkartoffeln. C-Reihen, blau, 1 m Abstand: Pflanzen mit kurzer Vegetationszeit und niedrigem Wuchs: Karotten, Salate, Kohlrabi,
Beispiel Spinatreihen kurz vor dem Abhacken.
Stangenbohnen (A), Fenchel (C), Frühkohl (B), Salat (C), Stangenbohnen (A).
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ge M ü s e g arte n
Stangenbohnen (A), Salat (C), Kohl/Sellerie (B), Salat (C), Stangenbohnen (A).
Fenchel, Rettich, Pastinaken. Diese Reihen sind für das System äusserst wichtig. Mit ihnen kann man vielfältige Mischkulturen kombinieren. Oftmals «verirren» sich bei mir auch Blumen wie Tagetes, Ringelblumen oder Lein und Kräuter in die C-Reihen.
keine fruChtfolgeProbleMe Im nächsten Jahr verschieben sich die Spinatsaaten und damit die Gemüsereihen um 25 cm. Die diesjährigen Gemüsereihen kommen also auf die letztjährigen Spinatreihen. Hält man sich an diese Einteilung und beachtet die Reihenabstände, so erreicht man eine saubere Fruchtfolge. Schon innerhalb des Gartenjahres ergibt sich durch mehrmals bestellte Reihen eine gesunde Fruchtfolge. Und wie in jedem Mischkulturanbau achte ich auf gute Nachbarschaften und vermeide schlechte. Mein MisChkulturgarten Im Frühling, sobald der Boden betretbar ist, ohne dass ich schmutzige Schuhe bekomme, beginne ich mit der gewohnten Bodenlockerung und Düngung. Mein ganzer Garten erhält 2 Liter Kompost pro m2. Nun säe ich alle 50 cm Spinatreihen aus und kennzeichne die Kulturreihen dazwischen mit entsprechenden farbigen Pflöcken in orange A- und grüne B-Reihen. Die blauen C-Reihen markiere ich nicht. Zur gleichen Zeit kann ich mit dem Ausbringen der Frühkulturen beginnen. In die nach meinem Gartenplan vorgesehenen A-, B- oder C-Reihen stecke ich Zwiebeln, Schalotten, Puffbohnen, Kefen und säe Petersilie, frühe Rüebli mit Radiesli zwischen die noch unsichtbaren Spinatreihen. Nach dem Auflaufen der Spinatreihen erhält nun der Garten eine sichtbare Einteilung, die ich das ganze Jahr beibehalten muss. A-Reihen, welche erst ab Mitte Mai bepflanzt werden, erhalten eine Gründüngung mit Phacelia oder Senf. folgende MisChkulturen wende iCh seit Jahren erfolgreiCh an: Beispiel 1: Auf zwei A-Reihen, die 2 m voneinander entfernt sind, kommen Stangenbohnen. Dazwischen, auf eine B-Reihe mit 1 m Abstand, pflanze ich verschiedene Arten von Frühkohl. Auf die C-Reihen in 50 cm Abstand setze und säe ich Salate mit Radiesli. Nach deren Ernte bleibt dieser Platz frei zum Betreten beim Ernten der Stangenbohnen. Sind auch Kohl und Wirz geerntet, folgen Zuckerhut oder Endivie. Nach Stangenbohnen säe ich Winterroggen aus. Beispiel 2: Zwischen zwei Spinatreihen auf eine C-Reihe Fenchel setzen, in 50 cm Abstand in die B-Reihe Krautstiel in verschiedenen Farben, auf der nächsten C-Reihe nochmals Fenchel. Auf der anschliessenden A-Reihe folgen Zucchetti abwechselnd mit Artischocken, Schnittsalat dann auf der C-
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Reihe und Buschbohnen auf der B-Reihe. Nach der Ernte des Schnittsalates bleibt diese Reihe frei, damit ich die Buschbohnen ernten kann und Zucchetti und Artischocke den Platz beanspruchen können. Nach Fenchel säe ich Nüsslisalat oder setze Zichoriensalat ‘Palla rossa’. Nach Buschbohnen setze ich Winterkopfsalat. Beispiel 3: Auf der A-Reihe pflanze ich verschiedene Gurken mit Dill und Basilikum, auf der C-Reihe folgt Soja. Auf die B-Reihe kommen Kohlrabi und Sellerie, auf die nächste CReihe Eissalat, später Winterrettich und auf A Brokkoli mit Dill. Es folgen auf C frühe Rüebli, anschliessend Salat ‘Castelfranco’, auf B Lauch und auf C säe ich Randen, die ich später erdünnere. Konnte, aus welchem Grund auch immer, kein Spinat ausgesät werden, so kann natürlich die Mischkultur genau wie beschrieben trotzdem angebaut werden, denn die Spinatsaat ist nicht Voraussetzung. Die Bodenpflege wird durch die Spinateinsaat aber gefördert. In erster Linie ist die richtige Zusammenstellung der Pflanzen wichtig hinsichtlich des Platzbedarfs, der Kulturzeit und des Freiwerdens des Platzes, damit andere Kulturen folgen können.
weshalb MisChkultur? Im Mischkulturanbau nutzen wir die günstigen Einflüsse der einzelnen Pflanzen untereinander. Positive Nachbarschaften entwickeln sich, wenn die Pflanzen in entsprechendem Abstand wachsen und die wichtigsten Gegebenheiten der Wuchsform und der Wachstumszeiten berücksichtigt werden, damit sich die Nachbarpflanzen gegenseitig schützen können. Licht und Schatten sollen so verteilt sein, wie es die Kulturen brauchen. Genau so wichtig wie der oberirdische Einfluss der Pflanzen untereinander, etwa durch Duftstoffe, ist er auch im Wurzelbereich. Durch Ausscheidungen, durch unterschiedliche Beanspruchung von Nährstoffen, durch Verwertung von sichtbaren und unsichtbaren Rückständen, die jede Pflanze im Boden hinterlässt, resultiert eine günstige oder ungünstige Beeinflussung. Vor- und naChteile der franCk-Methode Hält man sich über Jahre an das gewählte Raster, hat man die Gewissheit einer einwandfreien Fruchtfolge. Der Boden ist lückenlos bedeckt, da verdichtete, harte und trockene Wege fehlen. Die Gartenfläche kann optimal ausgenützt werden, sodass man auch aus wenigen Quadratmetern – 3 mal 4 Meter genügen – das Optimum herausholen kann. Durch die Flächenkompostierung zwischen den Gemüsereihen führe ich dem Boden laufend angewelktes, gehäckseltes Verrottungsmaterial zu, das die Bodenlebewesen aktiviert und Humus aufbaut. Die Schnecken lieben diese Umgebung nicht besonders, auch habe ich festgestellt, dass sie den Spinat eher meiden. Beim Hacken und Jäten der Gemüsereihen gehe ich rückwärts, so muss ich den lockeren Boden nicht wieder betreten. Das mehrmals erwähnte Fehlen von Wegen verlangt eine Umgewöhnung bei der Bestellung des Gartens, verleitet mich aber auch nicht, diesen bei zu grosser Nässe zu betreten. Tomaten, Auberginen, Paprika sind, da sie einen Witterungsschutz brauchen, für diese Reihenkultur nicht geeignet. Auch Erdbeeren, Spargeln und Kürbisse nehme ich von der Reihenkultur aus. Mit der Gertrud-Franck-Methode ist mein Garten zu jeder Jahreszeit eine Augenweide!
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HIMMLISCHER HERKUNFT Von Ute Stude r
Die bunten Astern Die bunten Astern sind wie ein Regenbogen in den nassen Garten eingezogen, wie Gesichter, die schon etwas frieren. Die grossen Äpfel an den Spalieren, die hängen wie trutzige Köpfe dort; bald trägt sie mein Schatz in der Schürze fort. Der Morgen ist kalt und die Blätter sind alt; bald hat die Nacht ständig die Obergewalt. Und wenn die Astern den Garten verlassen, wird der Winter die Menschen anfassen. Trag jeder seinen Garten beizeiten ins Haus, bei einem Schatz geht der Sommer nicht aus. Max Dauthendey (1867–1918)
Ein kleiner Bläuling gaukelt durch den herbstlichen Garten und landet zielsicher auf ‘Alma Pötschke’, der Raublattaster. Genüsslich taucht er seinen Rüssel in die Nektarbar ihrer knallig pinkfarbenen Blüten. Alma muss eine schöne Frau gewesen sein, denn Gärtner Pötschke züchtete diese hübsche Aster 1969 als Andenken an seine Frau. Emsige Bienen und Schwebfliegen machen sich die süssen Nektarcocktails streitig. Auf allen Astern herrscht reges Summen und Brummen und es ist, wie der berühmte Staudenzüchter Karl Foerster einmal feststellte: «Ein Asterngärtchen braust auch in den späten Sommerstunden von Bienen und lockt bunte Falter auf die Farben-Büsche.» Mit ihren fröhlichen Blütensternen wirken die Astern wie aneinandergereihte bunte Gänseblümchen. Sie erinnern kaum mehr an die traurige Geschichte ihrer Entstehung, wie sie in der griechischen Mythologie beschrieben ist. Es heisst darin, Astraea, die Göttin der Unschuld, habe einst mit den Menschen zusammen auf der Erde gelebt, zog sich aber, als die Schlechtigkeit der Menschen zunahm, ins Sternbild der Jungfrau zurück. Da strafte Zeus die Menschen mit einer Flut, alle kamen darin um, ausser einem Pärchen, das danach traurig und verloren über die Erde wanderte. Astraea weinte aus Mitgefühl mit den beiden bittere Tränen. Und dort, wo ihre Tränen auf die Erde fielen, wuchsen Sternenblumen, die
ILLUSTRATION: CORINNA STAFFE
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mit ihren strahlenden Blütenköpfchen an ihre himmlische Herkunft erinnern. Über meinem Garten muss sie besonders viele Tränen vergossen haben, denn die Astern leuchten in Hell- und Dunkelblau, Violett, Pink, Karmin und Weiss. Und da einige von ihnen einen starken Ausbreitungsdrang haben – man könnte sogar unschön sagen, sie wuchern –, wird die Asterngesellschaft immer zahlreicher. Ich liebe Astern und kann gar nicht genug davon haben. Eine herbe Enttäuschung erlebte ich allerdings durch einen unbedachten Kauf. Daran waren aber nicht so sehr die Astern schuld, sondern meine eigene Naivität. Es war Herbst und die kleinen, blauen Asternbüschchen standen in ihren Töpfen aufgereiht. So richtig kleine, hübsche Dinger. Aster novae angliae, 30 cm hoch, mehrjährig, stand auf dem Schild des Grossverteilers. Ich konnte meiner Pflanzenkauflust nicht widerstehen, zumal die Pflanzen recht günstig waren. Ich erstand gleich drei Töpfe, denn ich wollte die lieblichen Kleinen als Abschluss an den Beetvordergrund setzen. Sie überstanden den Winter gut und zeigten kräftige Blätter. Doch dann begannen sie zu wachsen. Ich hätte es wissen müssen, denn in keinem Gartenkatalog gibt es niedrige Raublattastern von 30cm Höhe, sondern nur solche von 1,2 m und mehr. Die 30 cm
erreichten sie denn auch schon Ende Mai, und ausgewachsen thronten die Blüten in der stolzen Höhe von 1,5 Metern. Die Fehlplanung war perfekt, der nach vorne abfallend geplante Beetrand reckte sich auf staksig hohen Stängeln in schwindelerregende Höhe. Ich musste die in den Himmel strebenden Sternchen anbinden, was den Anblick noch verschlimmerte. Die dahinter wachsenden Stauden waren über die unverhofften Riesen, die ihnen die Sonne klauten, ebenfalls nicht erfreut. Ich vermute, die hoch wachsende Neuengländerin wurde vorher durch Schnitt klein gehalten. Endlich dem niederdrückenden Regime des Grossverteilers entronnen, wollten sie zeigen, was alles in ihnen steckt; die schwindelfreien Insekten besuchten die luftigen Nektarquellen freudig. Die unverschämten Sternchen werden sich jedoch an neue Nachbarn gewöhnen müssen. Nach der Blüte kommen sie an den Gartenzaun, wo sie sich mit ihrem dunklen Blau mit der kräftig gelben Sonnenbraut messen müssen. An ihrer Stelle werde ich den Beetrand mit wirklich niedrigen Kissenastern bepflanzen, die garantiert bei einer Höhe von 30 cm verharren werden. Dieser Fehler zeigt wieder einmal: Augen auf beim Pflanzenkauf! Und dass die Gier der Gärtnerin auch mal in der Katastrophe enden kann!
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P ä o n ie n
EINE LIEBE FÜRS LEBEN Pfingstrosen sind langlebige Stauden und bezaubern mit einer Vielfalt an Blütenformen und Farben. Karolina Frei von der Biogärtnerei Frei Weinlandstauden bietet unseren Leserinnen und Lesern spezielle Sorten von Staudenpfingstrosen zum Bestellen an. Vo n Ute Studer
Geschichte
Pfingstrosen/Päonien als heilPflanze in klostergärten
Pfingstrosen gehören neben Seerosen und Magnolien zu den ältesten Blütenpflanzen der Erde. Sie sind schon vor mehr als 100 Millionen Jahren entstanden. Carl von Linné (1707–1778) kannte nur eine Päonienart: die im südeuropäischen Raum heimische Paeonia officinalis. Am bekanntesten ist wohl die Bauernpfingstrose P. officinalis rubra plena, die bereits seit dem Mittelalter als Heilpflanze in den Klostergärten kultiviert wurde und als Selektion der einfachen Art gilt. Mit der Einführung von P. lactiflora aus Asien Anfang des 19. Jahrhunderts begann die eigentliche Entwicklung der Pfingstrosenzucht.
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Beim Betrachten der grossen Pfingstrosenblüten kommt man unweigerlich ins Schwärmen. Manche wirken wie Schalen aus feinem, chinesischem Porzellan. Andere erinnern an schweren Rotwein, an wuselige Bälle, rosa Puderquasten oder an Meringue. Einige gefallen wegen ihrer schlichten Blütenschalen, andere wegen ihrer gerüschten Üppigkeit. Zu den Favoriten von Karolina Frei, der Geschäftsleiterin von Frei Weinlandstauden in Wildensbuch, gehören vor allem die Pfingstrosen in kräftigen Farben. Auf dem Feld der Gärtnerei mit den Mutterpflanzen der Päonien (Pfingstrosen) blüht es, so weit das Auge reicht. Vor der Sorte ‘L’Etincelante’ mit einfachen, leuchtend rosafarbigen Blüten, deren Rand hellsilbrig schimmert und deren Mitte goldgelb leuchtet, bleibt die Gärtnerin stehen. Lachend bemerkt sie, diese erinnere an ein Spiegelei. Die ganze Tragik der Liebesgeschichte «Vom Winde verweht» scheint sich in der Sorte ‘Scarlet O’Hara’ zu spiegeln. Mit ihren tiefroten, einfachen Blütenschalen und dem goldenen Herzen aus Staubgefässen symbolisiert sie geradezu glühende Leidenschaft. Die Sorte ‘Chocolate Soldier’ wiederum ist zum Anbeissen mit ihren rotbraunen, maronifarbigen Blütenschalen, den gelben Staubbeuteln und roten Staubfäden in der Blütenmitte. Vor der Sorte ‘Coral Charme’ bleibt Karolina Frei sinnierend stehen und bemerkt: «Es ist wunderschön zu sehen, wie sich die Pfingstrosen von einer kleinen Knospe zu einer beeindruckenden Blüte entwickeln.» Die dunkel korallenfarbigen Knospen entfalten sich zu kräftig rosa gefärbten Blüten, die langsam lachsrosa und im Abblühen weiss werden, kontrastiert von dunkelgrünem Laub.
PÄONIEN – EINE LIEBE FÜRS LEBEN Wir sind uns einig: Pfingstrosen sind so apart, dass man sie einfach haben muss. Aber Achtung, die Sammelleidenschaft packt einen schnell!
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Pä oni e n
Pfingstrose Verhaucht sein stärkstes Duften hat rings der bunte Flor, und leiser in den Lüften erschallt der Vögel Chor. Des Frühlings reichstes Prangen fast ist es schon verblüht – die zeitig aufgegangen, die Rosen sind verblüht. Doch leuchtend will entfalten Päonie ihre Pracht, von hehren Pfingstgewalten im tiefsten angefacht. Gleich einer späten Liebe, die lang in sich geruht bricht sie mit mächtgem Triebe jetzt aus in Purpurglut. Ferdinand von Saar (1833–1906)
FOTOS: FREI WEINLANDSTAUDEN
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P o r t r ät
«Mir liegt das Blattgemüse besonders am Herzen» Von Charlotte Spi nd le r
Der Weidenkorb mit den Setzlingen in Töpfchen weckt neugierige Blicke und entlockt den Passanten auf der Strasse ein Lächeln. Andrea Heistinger kennt solche Reaktionen und freut sich darüber. «Wenn ich zu einer Buchpräsentation eingeladen bin, bringe ich gerne ein paar Pflanzen mit, meistens alte, wieder zu entdeckende Sorten aus dem europäischen Raum, aber auch aus Asien oder Lateinamerika», erzählt die junge Frau. Sie liebt es, auch an grösseren Anlässen ein Buffet mit eigenen Kräutern, Gemüsen und essbaren Blüten zu bereichern; statt vorfabrizierter Häppchen gibts dann beispielsweise Brot und Butter, dazu frisches Grün, das die Besucherinnen und Besucher selbst schneiden und auf ihr Brot streuen können. Der sinnliche Zugang zu Gemüse und Kräutern ist ihr wichtig. Das breite Wissen, das sie sich im Studium, bei ihren Recherchen und natürlich beim Gärtnern angeeignet hat, vermittelt sie mit viel Vergnügen und Charme. Im Café in Zürich, wo wir uns zum Gespräch treffen, holt Andrea Heistinger die Setzlinge aus dem Korb: Es sind ChiliPflänzchen, Oka, ein Knollengemüse aus Südamerika, dessen Blättchen würzig und etwas säuerlich schmecken, japanische Petersilie mit rötlichen Blättern, rankender Malabarspinat, dann Speiseklette, ein in Japan sehr beliebtes Wurzelgemüse, und Meerkohl, von dem man die gebleichten Sprossen geniessen kann. «Mir liegt das Blattgemüse ganz besonders am Herzen», sagt Andrea Heistinger. Ihren gärtnernden Leserinnen und Zuhörern möchte sie nahebringen, dass es neben Tomaten noch sehr viele andere Pflanzen gibt, die auch auf dem Balkon und im Kleinstgarten gedeihen und obendrein dekorativ aussehen. Weil sie mit ihren beiden kleinen Buben gärtnert, weiss sie auch, dass es Kindern grossen Spass macht, wenn das Ausgesäte rasch wächst und geerntet werden kann: Auch das spricht fürs Blattgemüse. Während sie ihre Pflänzchen sorgfältig wieder einpackt, erzählt Andrea Heistinger von ihrem beruflichen Werdegang. «Ich bin ein Stadtlandkind», erzählt sie lächelnd. «Aufgewachsen bin ich in Wien. In der Stadt hatten wir keinen Garten, aber dafür bei der Grossmutter im Salzkammergut. An Wochenenden und in den Schulferien war ich meist bei ihr und half bei den Gartenarbeiten.» Die Liebe zum Gärtnern und das praktische Wissen hat sie sich dort geholt. An der Hochschule für Bodenkultur in Wien hat sie Agrarwissenschaften und Gartenbau studiert, arbeitete dann bei Rein-
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Saat, einem Unternehmen für biodynamische Saatgutproduktion, und unterrichtete an einer landwirtschaftlichen Fachschule im Südtirol, wo sie heute noch einen Lehrauftrag hat. Für ihre Diplomarbeit forschte sie im Südtirol über den Anbau traditioneller Kulturpflanzen. Sie interviewte ältere Bäuerinnen, die lokale Pflanzensorten über Generationen bewahrt haben, und stiess dabei auf Raritäten, die bei uns kaum mehr bekannt sind. Und ebenso interessierte sie sich für die Gerichte, die aus diesen Gemüsen zubereitet werden: «Kulturpflanzen und ihre Verwendung in der Küche sind für mich eine Einheit.» Andrea Heistinger lebt mit ihrer Familie in Schiltern im österreichischen Waldviertel. Hier ist auch der Schau- und Vermehrungsgarten von Arche Noah, der vor 24 Jahren gegründeten Gesellschaft für die Erhaltung der Kulturpflanzenvielfalt und ihre Entwicklung (ein Pendant zur Schweizerischen Stiftung Pro Specie Rara). Die Erfahrungen im Garten von Arche Noah fliessen in Andrea Heistingers Schaffen ein. Sie ist Autorin/Herausgeberin mehrerer Fachbücher über Bio-Gartenbau, Balkon- und Stadt-Gärten, über Speisen und Essgewohnheiten. Für ihr Werk zum Thema Samengärtnerei wurde sie 2005 mit dem Buchpreis der Deutschen GartenbauGesellschaft ausgezeichnet. Daneben hält Andrea Heistinger Vorträge und Seminare, bietet Fachberatungen und unterrichtet an Floristik-Meisterkursen der Akademie für Naturgestaltung. Seit jüngster Zeit gärtnern Andrea Heistinger und ihr Mann im Rahmen eines Schulversuchs auch mit den Kindern ihres Dorfs. Statt der Schliessung der kleinen Dorfschule tatenlos zuzuschauen, lancierten sie das Projekt Gartendorfschule Schiltern – und hatten Erfolg. Zwei Tage pro Monat sind nun alle 17 Kinder des Dorfs im neuen Schulgarten auf dem Arche-Noah-Areal anzutreffen. So wird das Wissen ums Säen, Hegen und Ernten der nächsten Generation weitergereicht. Weitere Infos unter: www.kulturpflanzenkonzepte.at www.arche-noah.at
Buchtipp: Das grosse Biogarten-Buch, Andrea Heistinger/ Arche Noah, Ulmer-Verlag, Stuttgart, ca. Fr. 53.90, zu bestellen unter www.bioterra.ch>shop>printprodukte>bücher.
F O T O : ST E FA N WA LT E R
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Andrea Heistinger, die österreichische Agrarwissenschaftlerin und Kulturpflanzenexpertin, hat dieses Frühjahr ein grosses BiogartenBuch veröffentlicht. Auf Lesereise machte die Autorin Zwischenhalt in Zürich. BIOTERRA
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VorsChau
gärtnern • gestalten • geniessen
bergell – Val bregaglia
Die Menschen des Tals und ihre Spezialitäten rund um das Kulturgut Kastanie
räuChern Mit kräutern
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Projekte Bioterra: Mehr Vielfalt, mehr natürliche Lebensräume dank Ihrer Spende angebot Amaryllis in Bioqualität
rra biote
3aM /e1 #r7 nt sCh i 3 e
01 2. 11. 2
iM P r e s s uM
gärtnern • gestalten • geniessen
Vereinszeitschrift von Bioterra (Für Garten, Natur und Landwirtschaft) Herausgeber und Verlag: Bioterra (Für Garten, Natur und Landwirtschaft) Dubsstrasse 33, 8003 Zürich, Tel. 044 454 48 48, Fax 044 454 48 41, Mo–Do 9.00–11.45, 13.15–16.00 Uhr, E-Mail: service@bioterra.ch, Internet: www.bioterra.ch, Geschäftsführung: Daniel Gürber, Tel. 044 454 48 40, E-Mail: daniel.guerber@bioterra.ch Redaktions- und Verlagsleitung: Doris Guarisco, Tel. 044 454 48 49, E-Mail: doris.guarisco@bioterra.ch, Gestaltung: Dittli Visuelle Gestaltung, Zürich, atelier@dittli.ch Mitarbeiter/-innen dieser Nummer: Atlant Bieri, Clemens Bornhauser, Brigitte Bosshard, Lisa Gamba, Anna-Lea Guarisco, Stephanie Riedi, Susanne Schaller, Charlotte Spindler, Corinna Staffe, Brigitte Stucki, Ute Studer, Stefan Walter, Sandra Weber Korrektorat: Barbara Stuppia Gartentelefon: Urs Streuli, Montag bis Freitag, 7.45–11.45 und 13.30–16.30 Uhr, Tel. 044 454 48 47, E-Mail: gartenberatung@bioterra.ch Anzeigenleitung «Bioterra»: Christian Becker, Tel. 044 709 19 20, Rolf Ulrich, Tel. 044 710 19 91, Webereistrasse 66, 8134 Adliswil, Fax 044 709 19 25, E-Mail: cebeco@bioterra.ch, Mediadaten: www.bioterra.ch>Zeitschrift>Mediadaten Erscheinungsweise: Siebenmal jährlich Januar, März, April, Mai, Juli, September, November. Preise: Mitgliedschaft: Fr. 75.–, Ausland Fr. 95.–, Kollektivmitglied Fr. 150.–, Mitglied auf Lebenszeit Fr. 1500.–. Postcheckkonto: 84-4998-5, Mitgliedschaft und Abonnement erneuern sich nach Ablauf eines Jahres ohne Kündigung automatisch. Für unverlangte Manuskripte, Fotos und Besprechungsexemplare wird nicht gehaftet. Die Autoren zeichnen ihre Beiträge in Selbstverantwortung. Nachdruck, auszugsweise Wiedergabe, fotomechanische und elektronische Vervielfältigung und Übersetzung nur mit Genehmigung der Redaktion. Technische Herstellung: Bildbearbeitung: Hürlimann Medien AG, Zürich, Druck: Robert Hürlimann AG, Zürich, Auflage dieser Ausgabe: 19 000
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‘Philomele’ Schale zartrosa, innen crème gefüllt, früh, duftend, Höhe: 90 cm, standfest, PSR-Sorte
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‘Sarah Bernhardt’ Rosa gefüllt, sehr grosse Blüten, spät, duftend, Höhe: 90 cm
‘Primevere’ Rahmweiss gefüllt, früh, stark duftend, Höhe: 80 cm, relativ standfest, gute Schnittblume
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