BIOTERRA JULI/AUGUST 2016

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G Ä R T N E R N

G E S T A L T E N

G E N I E S S E N

CHILI & PEPERONI

HOT, MILD BIS SÜSS-FRUCHTIG

EINMACHEN FEINSTES AUS DEM GLAS

ELFENBLUMEN VON VERGESSENEN SCHÖNHEITEN

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EDI TORI A L

Liebe Leserin, lieber Leser

Doris Guarisco Chefredaktorin «Bioterra»

Das kann nicht sein, dachte ich, als ich beim Erstellen dieser Ausgabe von «Bioterra» Folgendes auf unserer Beratungsseite las: «Wir fanden bei der Übernahme unserer Gartenparzelle zwei Dutzend chemische Pflanzenschutzmittel im Häuschen.» Stellen Sie sich das bildlich vor: 24 Produkte mit Pestiziden im Gestell. Urs Streuli, unseren Gartenberater, «tschuderet» das. Und ich bin mir sicher, Sie auch. So zu gärtnern, ist eigentlich nur aus Unkenntnis der Zusammenhänge von Bodenorga­ nismen und Bodenfruchtbarkeit und des Zusammenspiels von einer vielfältigen Flora und Fauna möglich. Das stete Beobachten, Entdecken und Lernen im eigenen Garten ist doch etwas Schönes. Auch wenn wir uns ab und zu ordentlich ärgern, wie über gefrässige Schnecken oder über nasskaltes Wetter, das den Gurken nicht bekommt. Doch nun, an Sommertagen, lässt es sich wunderbar sein im Garten. Mit Musse können wir nachschauen, ob die Metamorphose der Raupe zum Schwalbenschwanz schon voll­ zogen ist, oder wir fragen uns, weshalb einige Tomaten, trotz guter Pflege, erkrankt sind. Auch im Blumengarten sind wir gefordert: Womöglich – nach sturen Ver­ suchen – endlich einsichtig zu sein, wie sinnlos es ist, die Kartäuser-Nelke im feuchten, humosen Gartenboden anzusiedeln. Im Gegensatz dazu gedeihen Phlox, Kerzen-Knöterich und Blutweiderich prächtig. Das Kennenlernen des eigenen Gartens mit immer wieder neuen Pflanzenschätzen dauert ein Leben lang. Freude, Herausforderungen, Neugier und Träume versiegen nie, und am Ende eines Gartenlebens bleibt Dankbarkeit, aber auch die Erkenntnis, dass ein einziges Leben für alle gärtnerischen Abenteuer nicht ausreicht. Meine besten Wünsche für Ihren Gartensommer. Ganz herzlich

IM T E A M

SANDRA WEBER

MARIANNA SERENA

JUDITH WYDER

Wir gratulieren Sandra Weber zu ihrem zweiten Sohn Yari und freuen uns, dass sie nach der Babypause wieder für uns schreibt. Lesen Sie ihre Titelgeschichte über das Zierpflanzenprojekt von Pro Specie Rara in der Elfenau in Bern.

Leider müssen wir uns von Marianna Serena, Autorin vieler wertvoller Beiträge, verabschieden. Sie übernimmt die Geschäftsführung der Gartenbauschule Hünibach. Wir wünschen ihr für ihr neues Engagement gutes Gelingen!

Verhelfen wir Grossmutters Gläsern zu einem zweiten Frühling, schreibt Judith Wyder in unserem Beitrag zum Sommerthema Einmachen. Sie persönlich schätzt eine selbst gemachte Gemüsebouillon über alles.

TITELBILD: SPINNENBLUME, FOTO: BENEDIKT DITTLI

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IN H A L T

TITELGESCHICHTE

Wo einst die Elfen tanzten: Im Landschaftspark Elfenau in Bern blühen fast vergessene Blumensorten von Pro Specie Rara ...................................................... 1 4

Martina Föhn betreut den Zierpflanzengarten von Pro Specie Rara in der Elfenau in Bern. Auf 600 m2 blühen selten gewordene Sorten von Blumen, die einmal gross in Mode waren. SEITE 14

BIO- UND NATURGARTEN

Saison: 8 Seiten aktuelle Gartentipps für Bio-, Naturgarten und Balkon ........................................................ 6 Serie: Küchenkräuter Oregano: Für würzige Pizzas ...................................................... 2 4 Serie: Cornels Balkongarten Bewässerungssysteme, Düngen im Sommer, Erdbeeren durch Ableger vermehren ...................................................... 2 6 Chili und Peperoni: Hot oder lieber süss? Sortenvielfalt und Anbau ...................................................... 2 8 Von Astern schwärmen: Schönastern und Astern sorgen für ein Blütenmeer im Spätsommer und Herbst. Mit Leserangebot ...................................................... 3 2 Heilkräuter: Gute und helfende Kräuter für ein Frauenleben. Mit Leserangebot ...................................................... 3 6 Serie: Alpine Flora mit Klaus Oetjen Magisches Edelweiss ...................................................... 4 0

Chili & Peperoni Von scharf bis süss – Sortenvielfalt und Anbautipps SEITE 28 Delikatessen aus dem Glas Einmachrezepte vom Feinsten SEITE 42

EINMACHEN

Feinstes aus dem Glas Von der üppigen Ernte Delikatessen für den Winter herstellen ...................................................... 42 PORTRÄT

Gabriela Wyss: Leiterin der Sukkulenten-Sammlung in Zürich ...................................................... 4 8 RUBRIKEN Notizen: Ute Studers Seite....................... 22 Beratung: Urs Streuli weiss Rat............... 31 Bioterra leben................................................. 51 Vorschau/Impressum............................... 5 5 Leserservice/Bestelltalon........................ 56

Heilpflanzen 10 ausgewählte Heilkräuter, speziell für Frauen SEITE 36

F O T O S : B E N E D I K T D I T T L I , S T E FA N WA LT E R , G AV I N K I N G C O M E /AT - V E R L A G , P R O S P E C I E R A R A , G A P - P H O T O S

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Gabriela Wyss «Ich liebe meinen dornigen SEITE 48 Arbeitsplatz»

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SAISON —

Selbstversamende Blumen – SEITE 7 Agapanthus – SEITE 8 Vögel im naturnahen Garten – SEITE 10 Richtig giessen – SEITE 11 Krautfäule an Tomaten – SEITE 12 Gelber Peterli – SEITE 12 Sommer- und Herbst-Rhabarber – SEITE 13 Vo n Ute Studer u n d Mar ian na S erena

BISCHOFSKRAUT

Attraktive Doldenblüten Das einjährige Bischofskraut Ammi visnaga ist ein vielseitig verwendbarer, schöner Doldenblütler. Die alte Bauerngartenpflanze wird bis 80 cm hoch und macht sich gut als Begleit- und Füllpflanze im Beet. Man kann sie sowohl mit anderen Einjährigen als auch mit Stauden kombinieren. Die weissen Doldenblüten sind beliebte Schnittblumen. Die getrockneten Stiele der Blütenstände wurden in orientalischen Ländern zu Zahnstochern verarbeitet, daher wird der Doldenblütler im Volksmund auch Zahnstocherblume genannt. Die Pflanzen kann man ab März aus Samen vorziehen.

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SA I S ON SEL BS TVERSAMENDE BLUMEN

DIE TOP TEN Ute Studer

Leider sind einige der Gartenblumen, wie die Zweijährigen etwa, kurzlebig und müssen durch Aussaat

beständig erneuert werden. Wer die Samenstände stehen lässt, sorgt dafür, dass diese Vagabunden durch Selbstaussaat den Gartenbeeten eine neue Dynamik verleihen. Meine 10 Favoriten sind:

• Südamerikanisches Eisenkraut Verbena bonariensis • Akelei Aquilegia vulgaris • Pfirsichblättrige Glockenblume Campanula persicifolia • Mazedonische Witwenblume Knautia macedonica • Duftende Nachtkerze Oenothera odorata • Garten-Leinkraut Linaria purpurea • Muskatellersalbei Salvia sclarea • Nachtviole Hesperis matronalis • Goldlack Erysium cheiri • Fingerhut Digitalis purpurea TRADITION

Frauendreissiger Die Zeit von Maria Himmelfahrt am 15. August bis zum 12. September wird auch als Frauendreissiger bezeichnet. Man schreibt den in diesem Zeitraum geernteten Kräutern eine besondere Heilkraft zu. Die Kräuter bindet man zu Sträussen und hängt sie zum Trocknen auf. Traditionell werden an Maria Himmelfahrt in katholischen Gegenden bis heute die Kräuterbüschel in der Kirche geweiht. Um die Heilkraft der Kräuter zu verstärken, bedarf es einer bestimmten magischen Anzahl davon: 7, 9, 12, aber auch bis zu 33, 77 und sogar 99 Heilpflanzen kann ein solcher «Kräuterbuschen» enthalten. Fast immer bildet die Mitte eine Königskerze, drumherum werden Kräuter wie Schafgarbe, Wermut, Johanniskraut, Kümmel, Eberwurz, Baldrian, Zinnkraut, Melisse, Kamille oder Liebstöckel gebunden. Die getrockneten Kräuter verwendet man vor allem zum Räuchern.

Campanula persicifolia

Aus dem Leben der kleinen Krabbeltiere Nach seinem Erfolgsbuch über die Hummeln legt der britische Biologieprofessor nun nach und schreibt über die Welt der Insekten, über lahme Käfer, gewalttätige Libellen, erbrechende Stubenfliegen, grundlos schöne Falter und das fragile Gewebe des Lebens. Beobachtungsort der Geschichten ist sein abgelegener Hof in Frankreich samt Wiesen, in denen es kreucht und fleucht. Mit Ironie und Tiefgang bietet er spannende Dramatik auf dem neuesten Stand der Forschung. Wenn der Nagekäfer zweimal klopft, das geheime Leben der Insekten, Dave Goulson, Verlag Carl Hanser, München, 2016, Fr. 32.90. Bestelltalon Seite 59.

FOTOS: GAP-PHOTOS, STOCKFOOD

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S A IS ON

ASIATISCHE APÉRO-ZUCCHETTI-WÜRFEL

Pikanter Sommergenuss Zutaten für zwei Einmachgläser:

500 g Zucchetti, in 2-cm-Würfeln 1,5 dl Weissweinessig 1,5 dl Wasser 30 g Salz 150 g Zucker 2 dünne Scheiben Ingwer 2 Stiele Zitronengras, in Stücke geschnitten 1 TL Curry 1 TL Kurkuma

Wasser, Essig, Salz, Zucker, Ingwer, Zitronengras, Curry und Kurkuma aufkochen und heiss über die Zucchettiwürfel giessen. 12 Std. ziehen lassen. Den Sud abgiessen und erneut aufkochen. Zucchetti in sterilisierte Gläser schichten, Flüssigkeit darübergiessen (bis 1 cm unter den Deckel), Gläser sofort verschliessen, kurz auf den Kopf stellen und dann abkühlen lassen. Vor Gebrauch mindestens 2 Wochen ziehen lassen.

TAYBEEREN BIRDLIFE SCHWEIZ

Wann ernten? Taybeeren sind eine Kreuzung aus Himbeeren und Brombeeren. Zur Ernte sollte man die süss-sauren Früchte gut ausreifen lassen und abwarten, bis sich die Beeren weinrot gefärbt haben. Erst dann entfalten sie ihr volles Aroma.

Mehr Vögel in naturnahen Gärten Im Mai 2016 führte Birdlife Schweiz zum 3. Mal «die Stunde der Gartenvögel» durch, bei der die Bevölkerung aufgerufen war, die Vögel im Garten zu zählen. Bei der Auswertung zeigte sich, dass in naturnah gestalteten Gärten am meisten Vögel zu finden sind, teilweise über 30 Arten gegenüber 8 Arten in normalen Gärten. Einen deutlich positiven Einfluss haben dabei einheimische Bäume und Sträucher. In Schweizer Gärten ist die Amsel der häufigste Vogel, gefolgt von Kohlmeise und Haussperling. Aber auch seltene Arten wurden beobachtet wie Goldammer, Sperber und Wendehals.

Mischkulturen aus der Gartenbauschule Hünibach Die Grundidee der 14 Mischkulturbeete wurde seit 1934 von Ruth Pfisterer von der Gartenbauschule Hünibach entwickelt und während 60 Jahren laufend verbessert. Jürg Hädrich, Inhaber von Artha Samen, hat diese Mischkulturen seit 20 Jahren weiterentwickelt. Entstanden ist daraus diese Broschüre für das Anlegen und Planen der verschiedenen Mischkulturen, die ergänzt wird mit Anleitungen zur Herstellung und Anwendung einiger biodynamischer Präparate. Durch übersichtliche Beetpläne und Saat- und Pflanzanleitungen lassen sich die Mischkulturbeete im eigenen Garten nachmachen. Mischkulturen im Gemüsebau, Bestellungen: www.arthasamen.ch

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FOTOS: BIRDLIFE SCHWEIZ, GAP-PHOTOS

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SA I S ON GARTENKIDS

Memory mit gepressten Blüten Für ein Memory mit gepressten Blüten braucht man: Je zwei kleine, ungefüllte Blüten von Rittersporn, Gänseblümchen, Hornveilchen, Schleierkraut, Butterblumen, Dill und anderen. Dicke, schwere Bücher zum Pressen, einen Alleskleber, eine Pinzette, Küchenpapier, weissen Karton, in Quadrate von 6 x 6 cm geschnitten, und farblosen Nagellack. Die Blüten legt man vorsichtig, ohne dass sie umknicken oder die Blütenblätter sich überlagern, auf Küchenpapier und deckt mit einer zweiten Lage Küchenkrepp ab. Nun wird oben und unten eine Schicht Zeitungspapier daraufbzw. daruntergelegt, um die Feuchtigkeit aufzufangen. Der Papierstapel sollte einige Tage mit dicken Büchern beschwert werden. Sobald die Blüten trocken sind, löst man sie sachte vom Papier und klebt sie auf die Kartonquadrate. Die Blütenpaare sollten gut erkennbar sein. Damit die Blüten nicht beschädigt werden, überzieht man sie mit einer Schicht von farblosem Nagellack.

WINTERHART

Nashi – Apfelbirne

Bei der Apfelbirne, die auf japanisch Nashi heisst, handelt es sich um eine Auslese aus zwei asiatischen Birnenarten. Die Bäume sind auch bei uns in milden Lagen frosthart. Zur Befruchtung braucht es zwei Nashi-Sorten oder eine Birnensorte wie ‘Conference’ oder ‘Williams Christ’. Ab dem zweiten Jahr nach der Pflanzung kann man erstmals ernten. Später setzen die Bäume so viele Früchte an, dass man ausdünnen muss.

GEGEN MÜCKENPLAGE

Duftpflanzen SOMMERHITZE

Richtig giessen

Bei Hitze gilt im Garten: Nicht möglichst viel, sondern richtig giessen! Bereits gut angewachsene Pflanzen werden mit 1 bis 2 Litern Wasser direkt in den Wurzelbereich gegossen. Danach kann man 2 bis 4 Tage aufs Giessen verzichten. Grundsätzlich haben Pflanzen erst wirklich Durst, wenn sie am Morgen nach einem heissen Tag noch welken. Ein Welken am Abend bedeutet, dass die Pflanze in den letzten Stunden mehr Wasser verdunstet hat, als sie aufnehmen konnte. Das liegt aber nicht unbedingt am trockenen Boden, sondern oft auch am kleinen Wurzelballen. Giesst man immer wieder nach, wird ein tiefgreifendes Wachstum der Wurzeln nie gefördert.

FOTOS: GAP-PHOTOS, ILLUSTRATION: ANNA-LEA GUARISCO

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Wer abends gern den Garten bei einem Glas Wein geniesst, wird oft von unangenehmen Stechmücken belästigt. Es gibt eine ganze Reihe von Pflanzen, die uns durch ihren intensiven Geruch vor der Invasion der surrenden Plagegeister schützen. Dazu gehören: – Duftgeranien, die nach Eukalyptus, Rose oder Zitrone riechen. – Der Duft von Katzenminze Nepeta ist bei vielen Insekten unbeliebt. – Tagetes strömen einen intensiven Duft aus, der viele Insekten in die Flucht schlägt. – Tomatenblätter – Lavendel – Basilikumduft mögen Mücken nicht. – Von Duftnesseln Agastache wenden sich Mücken ab.

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S C HA U G ARTE N

Parkanlage Elfenau, Bern: Ein Zuhause für historische Blumen.

WO EINST DIE ELFEN TANZTEN In Berns schönstem Landschaftspark, der Elfenau, gibt es einen von der Stiftung Pro Specie Rara errichteten Zierpflanzen-Schaugarten. Die zum Teil fast vergessenen Sorten laden zu einer Reise in längst vergangene Zeiten ein. Ein Besuch bei Martina Föhn, Projektleiterin Pro Specie Rara in der Elfenau.

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Tagetes ‘von Basel’ mit Atriplex ‘Rote Lebeda’. FOTOS: BENEDIKT DITTLI

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S C HA U G ARTE N

SCHLIESSEN GÄRTNEREIEN IHREN BETRIEB, VERSCHWINDEN AUCH IHRE BLUMENSORTEN. Vo n Sa n d ra Weber

Anna Feodorowna kennt heute vermutlich kaum noch jemand. Dabei ist die russische Grossfürstin ehemalige Besitzerin und Namensgeberin von Berns schönstem englischen Landschaftspark: der Elfenau. Das klingt weit romantischer als «Brunnaderngut», wie das herrschaftliche Anwesen an der Aare zuvor genannt wurde. Stil und Zeitgeist bewies die Fürstin auch beim Anlegen ihres Gartens: Nach englischem Vorbild entstanden ausgedehnte Rasenflächen und gewundene Wege, die unter dem Schatten schon damals hoher, exotischer Schnurbäume – aus den Kew Gardens in London importiert – an Teichen, Wasserfall, Orangerie und manch anderen lauschigen Plätzchen vorbeiführten. Die Grossfürstin mag fast vergessen sein. Dass die «Kirschkönigin» und den «Schwarzen Prinzen» nicht dasselbe Schicksal ereilt, dafür sorgt Martina Föhn, Hortikulturingenieurin. Sie betreut unter anderem den von der Stiftung Pro Specie Rara errichteten ZierpflanzenSchaugarten in der Elfenau. Wo einst die Elfen, oder vielmehr eben Anna Feodorowna zum Tanze lud, blühen heute auf rund 600 m2 selten gewordene Stauden- und Sommerblumensorten. Etwa das Mädchenauge Coreopsis basalis ‘Goldstrahl’, das kleinwüchsige, dunkelrote Löwenmäulchen Antirrhinum majus ‘Black Prince’ oder eben die ‘Kirschkönigin’, eine leuchtend pinke Spinnenblume Cleome spinosa.

Martina Föhn, Leiterin des Zierpflanzenprojektes.

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GENETISCHES ERBGUT ERHALTEN Dass sich Pro Specie Rara für den Erhalt von alten Nutztierrassen und Kulturpflanzen einsetzt, ist bekannt. «Aber noch immer wissen wenige, dass wir uns seit 2004 auch vom Verschwinden bedrohter Zierpflanzenarten und -sorten annehmen», sagt Martina Föhn. Denn nicht nur bei Kartoffeln oder Ziegen, auch bei Stauden und einjährigen Sommerblumen nimmt die Vielfalt ab. «Grund dafür ist die sinkende Zahl kleiner Gärtnereien und Züchter. Schliessen sie ihren Betrieb, verschwinden auch ihre Sorten», erklärt die Projektleiterin. «Und das ist schade, weil das den Verlust eines kulturellen Erbes bedeutet: Es gehen zum Beispiel Pelargoniensorten verloren, welche über Jahre hinweg in einer bestimmten Berner Region sehr verbreitet waren oder über Generationen von Müttern an ihre Töchter weitervererbt wurden.» Aber nicht nur aus nostalgischen Gründen oder um buntere Gärten zu ermöglichen, kämpft Martina Föhn für den Erhalt der Sortenvielfalt: «Auch bei den Zierpflanzen ist es wichtig, eine breite genetische Reserve zu haben, also einen Strauss an verschiedenen Eigenschaften, um gegen allfällige in Zukunft auftretende Krankheiten oder klimatische Veränderungen gewappnet zu sein.» Der Schau- und Sichtungsgarten in der Elfenau dient dazu, Besucherinnen und Besucher auf alte Zierpflanzensorten aufmerksam zu machen, ist aber auch ein Teil von Martina

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Tithonia rotundifolia ‘Torch’

Antirrhinum major ‘Orange Glow’

AUCH BEI ZIERPFLANZEN IST EINE BREITERE GENETISCHE RESERVE WICHTIG.

Eschscholzia californica ‘Karminkönig’.

Helichrysum bracteatum ‘Purpureum’

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NO T IZ E N

TIEFER TRÄUMEN, ALS FÜCHSE GRABEN Ein Menschheitstraum: Die Erde in einen blühenden Garten zu verwandeln. Wer Träume verwirklichen will, muss tiefer träumen und wacher sein als andere. Karl Foerster 1874–1970 Von Ute Stude r

Mein Traum fing vielversprechend an: Auf einer Gartenmesse erstand ich zwei Hochbeete, solide gebaut aus dickem Lärchenholz, 120 x 200 cm, Lebensdauer 30 Jahre. Die Lektüre über den Anbau in Hochbeeten und die Bilder von üppigen, bunten Gemüsekulturen, die vor Gesundheit nur so strotzen, hatten meinen Wunschtraum beflügelt. Kein Bücken, keine Schnecken, kein Wurzelunkraut, nur säen und ernten. Knackige Salate, Radieschen, Bohnen, Rüebli, Randen, Gurken und viele schmackhafte Kräuter – ein Schlaraffenland, gespickt mit bunten Blütentupfern. Bereits im Herbst hatte ich bei meinen Nachbarn den unzerhackten Gartenabraum abholen können und so hatten sich Himbeerruten, Staudenschnitt, Äste, Laub, Gräserreste in grossen Haufen angesammelt. Denn ein Hochbeet hat einiges an Fassungsvermögen, zwei umso mehr. Ich hatte gehofft, mit dem angehäuften Material die Hälfte des Beetes füllen zu können. Ein Blick in die gähnende Leere des Holzrahmens zeigte eine andere Tatsache. Also musste auch der Kompost her, der sich über den Winter angesammelt hatte. Doch das Beet war noch längst nicht gefüllt. Drei Fuhren per Auto mit Säcken von Bioerde aus dem Grossverteiler sollten endlich den gewünschten Füllgrad erreichen – taten sie aber nicht. Die Hände vom Schaufeln voller Schwielen, der Rücken vom Heben der Säcke schmerzhaft verkrümmt – und noch immer fehlten mindes-

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tens 40 cm bis zum Rand. Wie Rumpelstilzchen stand ich wutstampfend in Tränen aufgelöst neben den Beeten. Weitere Fahrten zur Kompostieranlage erledigte mein Mann dann alleine, um sich Rumpelstilzchens Kraftausdrücke zu ersparen. Und endlich waren die Beete bis 10 cm unter den Rand gefüllt. Bequem lehnte ich mich an den breiten Rand und schaute die wunderschöne, schwarze, feinkrümelige Erde an, glatt geharkt und der Dinge harrend, die dort demnächst ausgesät würden. Saatrillen für Rüebli, Radiesli, Kefen und Randen wurden gezogen und Salate, Fenchel und Kohlrabi gepflanzt. An die Stirnseiten säte ich Gurken und Zucchetti, die über die Wände hängen konnten. Rankende Kapuzinerkresse sollte sich dekorativ über den Rand schlängeln und mit ihren Blüten die Salatschüssel zieren. So der Plan. Ein Blick in meine Beete am nächsten Morgen zeigte leider ein verheerendes Chaos. Die Schildchen der Saatreihen lagen wild durcheinander auf der Erde, Löcher, Kratzspuren, ausgebuddelte Kefenkörner, Radieschensamen, nackte Setzlinge und ein penetranter Gestank liessen darauf schliessen, dass sämtliche Stubentiger der Nachbarschaft sich ein neues Katzenklo eingerichtet hatten. Den Tränen nahe, fischte ich den Katzenkot heraus und strich die Erde wieder glatt. Bambusstangen und Holunderäste legte ich so kreuz und quer, dass die Katzen keine Möglichkeit mehr hatten, dazwi-

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NO TI Z E N

HOCHBEETE – WAS DAFÜR UND WAS DAGEGEN SPRICHT Vo n Jo c h en Elbs - Glatz

schen zu treten. Einige Brombeerdornenzweige sollten ihr Übriges dazutun. Das ging eine Zeit lang gut. Zwar wuchsen Radieschen und Rüebli und Kefen nicht mehr dort, wo sie sollten, aber sie wuchsen. Ich konnte die ersten Salate ernten, säte Bohnen, pflanzte Buschtomaten, und dann folgte der Juli mit seinen schönen, langen Tagen. Ich hatte am Abend zuvor gegossen und ging erst am Mittag des nächsten Tages in den Garten. Schon von Weitem konnte ich erkennen, dass die grüne Silhouette der Hochbeete einer erdigen Hügellandschaft glich. Beim Näherkommen wurde klar, dass in der Nacht die Jungfüchse zu Gast gewesen waren. Die Erde des auf der einen Seite bis über einen Meter tief gegrabenen Loches bedeckte Jungranden, Rüebli und Kefen, auf der anderen Seite waren hügelartig aufgeschichtet die Salate. Im zweiten Beet sah es noch viel schlimmer aus; nichts war mehr da, wo es geplant war. Der Fuchsbagger hatte keine Kenntnis, dass im Biogarten nicht umgegraben wird, dementsprechend leistete er ganze Arbeit. Heulend stand ich vor meinen Hochbeeten. Mein Traum war zum echten Albtraum geworden. Fuchsbau statt Hochbeet! Und wer Füchse kennt, weiss, dass sie wiederkommen. Unerbittlich. Nacht für Nacht. Fazit: Wer seine Hochbeetträume verwirklichen will, muss tiefer träumen, als Füchse graben.

Hochbeet und Rollator sind Hilfsmittel, die eingesetzt werden, wenn es nicht mehr so gut geht, wie es seither ging. Ein Rollator gibt Sicherheit im Gehen, ein Hochbeet ermöglicht das Gärtnern mit Rückenproblemen. Hochbeete sind zu einer Mode geworden. Das zeigen die vielen Angebote aus den verschiedensten Materialien und die vom Werkzeugschmied Sneeboer speziell für Hochbeete entwickelte, 9-teilige Werkzeugserie mit nur 60 cm langen Stielen. Hochbeete haben Vorteile, doch sind diese teuer erkauft. Steckt man den Aufwand, der an Material, Zeit, Arbeit und Geld nötig ist, in flache Gartenbeete, lässt sich deren Fruchtbarkeit entschieden verbessern. Die erhöhte Fruchtbarkeit im Hochbeet ist oft grossen Mengen Kompost oder Blumenerde geschuldet, die als Substrat verwendet werden. Die Gefahr der Überdüngung lauert, wird aber meist negiert. Hochbeete sind durch den lockeren Unterbau gut drainiert, müssen deshalb aber viel häufiger und intensiver gewässert werden. Im Hochbeet sind Pflanzen vor Schädlingen so wenig sicher wie auf normalen Gartenbeeten. Schnecken lieben die Gebäude-Noppenfolie als Unterschlupf. Mäuse dringen überall ein, wo der eingelegte Hühnerdraht löchrig ist, und mancher Fuchs entdeckt die Lust am Wühlen im lockeren Erdreich. Grosse Probleme treten nach einiger Zeit auf, wo Hochbeet und das gute alte Hügelbeet hybridisieren. Das Hügelbeet aus Astwerk, Erde und Kompost sinkt mit der Zeit in sich zusammen und wird wieder Gartenbeet. Hat man darum herum einen Hochbeetrahmen errichtet, sinkt dessen Füllung ab und muss mühsam erneuert werden. Ein gutes Hochbeet hebt ein gut mit Humus versorgtes Gartenbeet auf leicht zu bearbeitendes Niveau. Nach unten wird es mit langsam korrodierendem, kunststoffüberzogenem Hühnerdraht gegen Mäuse gesichert. Darauf kommt eine Schicht unverrottbaren, leichten und wasserspeichernden Blähtons und darauf etwa 40 cm natürlich geschichtete Gartenerde. Dicke Schichten aus Kompost oder Blumenerde sind nicht nötig. Hier fühlt sich Gemüse wohl und jährliche, kleine Kompostgaben erhalten die Fruchtbarkeit.

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Serie

K Ü C H E NKRÄU TE R

Der Name

Der griechische Name origanon bedeutet «von dem Berg», da er vor allem in Höhenlagen wächst. Herkunft

Origanum stammt aus dem Mittelmeerraum.

Friends

Gute Partner sind Zwiebeln, Kartoffeln, Lauch und Tomaten.

Schlechte Kollegen

Oregano hat schlicht und einfach keine.

Gesundheit

Wirkt entzündungshemmend, verdauungsfördernd, appetitanregend, krampflösend und hustenstillend. Gilt als Blutverdünner.

PS:

Schwangere sollten Oregano nur mässig konsumieren.

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KÜC HENKR Ä UTE R

Oregano

– DAS KLASSISCHE PIZZAGEWÜRZ Oregano hat in getrockneter Form als Pizza- und Pastagewürz weltweit Karriere gemacht. Umso mehr erstaunt es, dass der typische Duft und Geschmack des italienischen Klassikers unter den frischen Küchenkräutern nur schwer aufzuspüren ist. Von Ute Stude r

Oregano gehört zu den wichtigsten Gewürzen der italienischen Küche. Die knusprige Pizza, der sämige Sugo oder das würzige Salatdressing bekommen mit Oregano den typisch südländischen Gout. Sein pfeffrig-scharfes Aroma mit der herb-fruchtigen Beinote harmoniert perfekt mit sonnengereiften Tomaten. Sein volles Aroma entwickelt das würzige Kraut vor allem getrocknet und mitgekocht. Es kann aber auch frisch verwendet werden. Dann pflückt man es am besten, bevor es voll aufgeblüht ist, damit sich das einzigartige Aroma voll entfalten kann. Oregano passt ausser zu Tomatengerichten auch zu Grillfleisch, in Eintöpfe, zu Gemüsegerichten, Huhn und Fisch.

OREGANO, DOST ODER MAJORAN? Was als getrocknetes Kraut im Gewürzgläschen mit Oregano beschriftet ist, duftet eindeutig nach Pizzagewürz. Was man aber in der Gärtnerei bekommt, wenn man nach Oregano fragt, können ganz unterschiedliche Pflanzen sein. Restlos verwirrend wird es, wenn man versucht, mit der deutschen Übersetzung Dost an das gewünschte Kraut zu kommen. Denn was bei uns als Wilder Majoran fungiert und Dost genannt wird, heisst botanisch Origanum vulgare. Die ganze Gattung heisst aber auch Dost Origanum und gehört zu den Lippenblütlern. Die Gattung Origanum besteht aus etwa 40 Arten. Vom einjährigen Majoran über unsere Wiesenpflanze Dost bis hin zum Kreta-Majoran und Griechischen Oregano gibt es viele Arten und Auslesen aus der OriganumSippe mit unterschiedlichen Kulturan-

sprüchen. Wirklich weiter kommt man daher nur mit den botanischen Namen und guter Beratung. Oder aber man verreibt einige Blättchen und schnuppert daran. So lässt sich schnell feststellen, ob es sich um den gewünschten, echten Kräuterduft handelt. Denn Oregano ist mehr ein Geschmack, denn eine bestimmte Pflanzenart. Alle Arten und Sorten lieben durchlässige, kalkhaltige Erde und einen vollsonnigen Standort. Der einheimische Dost ist zwar winterhart, entwickelt aber in kühlen, nassen Sommern eher das Aroma von Grünzeug als von südlich-mediterranem Traumgewürz. Die mediterranen Arten oder Auslesen hält man besser im Topf. Sie brauchen eine gute Drainage, da ihnen vor allem die Nässe unserer Winter zusetzt. In der kalten Jahreszeit stellt man sie vor eine Hauswand, um sie vor zu viel Regen zu schützen. Man erntet die Triebspitzen vor der Blüte, die an einem trockenen, luftigen Ort gebündelt kopfüber getrocknet werden. Alle Pflanzen der Gattung Origanum werden von vielen Insekten geliebt und sind bei sonnigem Wetter sehr umschwärmt. Auch als Heilpflanze wird die Gattung geschätzt. Sie enthält entzündungshemmende, verdauungsfördernde, krampflösende und hustenstillende Inhaltsstoffe.

VERSCHIEDENE OREGANO-ARTEN Dost – Origanum vulgare Der einheimische Dost ist winterhart. Es gibt ihn auch in kompakter Form.

Pizza-Oregano – Origanum ssp. ‘Hot & Spicy’ Aussergewöhnlich intensives, pfeffriges Aroma. Für sehr sonnige Standorte mit Winterschutz und guter Drainage. Kreta-Majoran – Origanum dictamnus Sehr aromatischer Oregano. Nicht frosthart. Muss im Topf hell und frostfrei überwintert werden. Griechischer Oregano – Origanum heracleoticum Der griechische Oregano besitzt ein sehr intensives Würzaroma. Er braucht einen sonnigen Standort, gute Drainage und Winterschutz. Pfeffer-Oregano – Origanum samothrake Der Pfeffer-Oregano besitzt ein pfeffriges Aroma. Er braucht gute Drainage und Trockenheit im Winter. Winterfester Oregano – Origanum x majoricum Dieser Oregano ist in gut drainiertem Boden und mit Winterschutz winterhart. Er ist etwas intensiver als der einheimische Dost. Französischer Majoran – Origanum onites Der Französische Majoran ist eine wärmeliebende Art aus dem Mittelmeerraum mit leicht bitterem Aroma. Braucht Drainage und Winterschutz. Arabischer Majoran, Zaatar – Origanum syriacum Nicht winterhart, muss frostfrei überwintert werden. Arabisches Würzkraut für Fleisch- und Gemüsegerichte.

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Neue Serie

C OR N E L S B ALKO N G ARTE N

DURST! Ein üppig begrünter Balkon kann jetzt zur Nagelprobe werden. Hohe Temperaturen, Trockenheit und Tropennächte machen den Pflanzen fast pausenlos Durst. Prompt keimt auch im passioniertesten Gärtner der Wunsch auf, eine automatisierte Bewässerung zu installieren.

Von Cornel Rüe g g

Viele feiern den Frühling mit einer Menge an Setzlingen und Pflanzen. Wer einen grossen Balkon besitzt, hat möglicherweise mehr angepflanzt, als ihm jetzt lieb ist, und er fragt sich, wie er die Wanderwochenenden und anderen Abwesenheiten bewässe-

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rungstechnisch organisieren könnte. Schon wieder den Nachbarn aufbieten? – Wer nur über das Wochenende verreisen möchte, kann die Bewässerung Tonkegeln überlassen. Das sind geniale kleine Bewässerungs-Einheiten (z. B. Blumat), die man einfach in jeden Pflanzentopf steckt. Über einen feinen Schlauch saugt der Tonkegel das Wasser aus einer danebengestellten Flasche an und verteilt es an die Pflanze. Weil dieses Mini-System gut funktioniert, können Tonkegel auch als permanentes Bewässerungssystem eingesetzt werden. An wirklich heissen Tagen reicht die Wasserzufuhr allerdings nicht für alle Pflanzen gleich. Eine Tomate beispielsweise

begnügte sich bei mir nicht über mehrere heisse Tage mit den Tonkegeln, ein Rosmarin hingegen schon. Vielleicht also doch eine automatisierte Bewässerung? Der Aufwand für die Installation eines kleinen, solarbetriebenen Bewässerungssystems könnte sich lohnen. Eine Minipumpe, gespeist durch ein kleines Solarpanel (z. B. Irrigatia), pumpt dabei das Wasser durch feine Wasserschläuche direkt zu den Pflanzen. Mehrmals täglich – je nach Sonnenintensität – tröpfelt es also automatisch dort, wo das Wasser benötigt wird, nah beim Pflanzenstängel. Ein Wasseranschluss wird dafür nicht benötigt, denn ein kommuner Wassereimer kann als Wasserspender dienen. Bis zu 20 Balkonpflanzen können mit diesem simplen Bewässerungssystem mit Wasser versorgt werden. Ach ja, die kleine Pumpe gibt in ihrem zyklischen Arbeitsmodus tagsüber ein Geräusch

WER NUR ÜBERS WEEKEND WEG IST, KANN MITTELS TONKEGELN WÄSSERN. FOTOS: SEBASTIAN MAGNANI

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C ORNELS BA LKO NGA RTE N

von sich, und die Nachbarn könnten sich daran stören. Wenn die Terrasse weitläufig ist und die Pflanzentöpfe kaum mehr gezählt werden können, ist möglicherweise eine Bewässerung, wie sie Profis verwenden, angesagt. Ein Wasser- und Stromanschluss sowie ein etwas grösseres Gartenbudget sind allerdings Voraussetzung. Solche Systeme (z. B. Micro Dip) bieten klar den Vorteil, dass die Bewässerung automatisiert ist und man selber unabhängiger planen kann. Allerdings

Düngen

KOMPOSTERDE, KAFFEESATZ ODER BIOFLÜSSIGDÜNGER? Ohne Ergänzungsnahrung gedeihen Balkonpflanzen auf die Länge nicht. Das heisst aber nicht, dass wir auf dem Balkon ständig düngen müssen. Damit kann man auch das pure Gegenteil bewirken. Was viele nicht wissen: In frisch gekaufter Bio-Erde, wie überhaupt in allen kommerziellen Substraten, ist bereits Düngung für einige Monate enthalten. Erst einmal muss man also gar nicht düngen. Dann, nach einigen Wochen, gibt es zwei Möglichkeiten. Die erste habe ich lange selbst nicht bedacht und deren Wirkung angezweifelt, aber sie funktioniert: Man kann einfach eine Schicht frische Komposterde zuoberst im Pflanzentopf verteilen. Wenn das nicht reichen sollte, die Pflanze nach mehr schreit, kann man mit flüssigem Biodünger nachhelfen, der gemäss Anleitung wöchentlich oder zweiwöchentlich dem Giesswasser beigefügt wird. Auf regelmässige Düngung angewiesen sind vor allem Obstbäumchen, Beerensträucher und andere Pflanzen, die jahrelang auf dem Balkon in den gleichen Töpfen bleiben. Tipp: Auch gebrauchter, gemahlener Kaffee enthält offenbar die notwendigen Nährstoffe und eignet sich deshalb gut als Dünger für die Pflanzentöpfe. Die Erde des Pflanzentopfs wird dafür etwas aufgekratzt und mit ein paar «Portionen» gebrauchten Kaffees vermengt.

BEI VIELEN TÖPFEN KANN EINE AUTOMATISIERTE ANLAGE NÜTZLICH SEIN. ist man nicht mehr ganz frei beim Arrangieren der Töpfe. Es gibt zwei Varianten, bei denen hinsichtlich Wasserverteilung das Gleiche gilt: Die kleinen Schläuche müssen zugeschnitten und von Topf zu Topf verlegt werden. Bei der ersten Variante erfolgt die Wasserzufuhr direkt ab Wasserhahn, der mit einer Steuerungseinheit ergänzt wird. Bei der zweiten Variante wird ein grösserer Wasserbehälter bereitgestellt, in den eine Pumpe gelegt wird. Bei beiden Systemen kann über ein Panel ein vorprogrammiertes Bewässerungsmodell ausgewählt werden, und das Wasser wird zuverlässig zur Pflanze geführt. Wer sich nicht für die Installation einer Bewässerungsanlage begeistern kann, begegnet dem Sommer eben mit Giesskannen oder einem Gartenschlauch. Beispielsweise mit X-Hose, einem ultraleichten und platzsparenden Schlauch. Er ist agil und die Brause hat gute Sprühprogramme.

Erdbeeren

DURCH ABLEGER VERMEHREN Erdbeeren sind ideale Pflanzen für den Balkongarten. Ausser einem sonnigen Platz stellen sie keine weiteren Ansprüche. Selbst bei langjährigen Gartenfreaks gehören sie meist fix zum Sortiment – sie blühen jedes Jahr ungefragt und tragen ihre Früchte. Sowohl simpel als auch faszinierend finde ich immer wieder die Vermehrung, bei der die Mutterpflanze Ableger mit Jungpflanzen «aussendet». Diese kann man zum idealen Zeitpunkt trennen und stellt sie so auf eigene Beine. Bei diesem Vorgang erzeugt man eigentlich Klone, denn die Jungpflanze ist genetisch gleich wie die Mutterpflanze. Deshalb achtet man darauf, die «Nabelschnur» der ergiebigsten Pflanze zu kappen. Im Spätsommer (August / September) ist also Vermehrung angesagt: Vor oder nach dem Durchtrennen der Nabelschnur die Jungpflanze in einen neuen Topf einpflanzen, angiessen – fertig.

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C HIL I & PE PE RO N I

Scharf oder lieber süss? Kein Sommer ohne die farbenfrohen Chili und Peperoni. Geschmacklich reichen die Unterschiede von süss-fruchtig bis scharf-herb. Ein kleiner Einblick in die Sortenvielfalt sowie hilfreiche Tipps zum Anbau in Töpfen und im Garten.

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C HILI & PEP E RONI Von Mari an na Se re na

Die Sortenvielfalt der Chili und Peperoni ist immens. Leider erschliesst sie sich bei uns nur den experimentierfreudigen Gärtnerinnen und Gärtnern. Im Lebensmittelladen bekommt man mit Glück neben den gängigen süssen Blockpaprikas noch kleine, scharfe Chilis – und das wars. Wer hingegen Peperoni und Chili selber anbaut, findet im Internet Tausende Sorten aus aller Welt, die ein Geschmacksspektrum sondergleichen bieten.

MILD, SCHARF, AM SCHÄRFSTEN Für Neulinge sei warnend vorweggenommen: Lang, dünn und spitz ist nicht gleich scharf, rot ist nicht schärfer als grün. Der Übergang von süss und mild zu scharf ist fliessend. Die Schärfe der Chili wird in der zehnstufigen ScovilleSkala, die 1912 vom Pharmakologen Wilbur Scoville entwickelt wurde, angegeben: 0 ist absolut mild, wie die gängige Gemüsepeperoni, 1 bis 3 ist mild bis mittelscharf, 4 bis 6 schärfer, 7 bis 10 extrem scharf. Mir persönlich reicht bereits eine 3, um das Wasser aus den Augen zu treiben. Chili-Freaks müssen unempfindliche Gaumen haben.

‘SWEET CHOCOLATE’ Der Name sagt schon alles über den herausragenden, feinen und milden Geschmack. Diese mittelgrossen, unten schmaler werdenden, blockigen Früchte sind vorerst grün und reifen langsam zu einem schokofarbigen DunkelviolettBraun ab. Dann ist die Zeit der Ernte gekommen. ‘Sweet Chocolate’ ist frühreif und eignet sich deshalb auch in unserem Klima für den ungeschützten Anbau im Gartenbeet.

‘WIESER MILDER’ Lang, schmal, spitz und dünnwandig sind die Früchte dieser Sorte. Dabei reifen sie von Grün nach Rot. Scharf? Auf keinen Fall! Diese österreichische, in Wies in der Steiermark gezüchtete Paprika wurde zur Herstellung von edelsüssem Paprikapulver entwickelt. Sie eignet sich deshalb entweder als fein geschnittene Dekoration in einem Salat oder eben zum Trocknen und Mahlen. ‘Wieser Milder’ ist frühreif, trägt reich und eignet sich gut für den ungeschützten Anbau im Garten. Die Sorte ist auch in Töpfen ertragreich und hübsch anzusehen.

GRÜN, ROT, GELB, VIOLETT Jede Paprikafrucht macht mit der Reife einen Farbumschlag mit. Sortenabhängig reifen sie von Grün zu Rot, von Grün zu Gelb, von Dunkelviolett zu Rot, von Grün zu Violett, von Blassgelb zu Rot und so weiter. Kurzum, farbig ist kein Reifemerkmal; erst die reifen Früchte sind voll aromatisch. Ich muss mich also bei meiner Sorte über ihre Reifefarbe informieren. SORTEN, DIE SICH BEWÄHREN Viele der Chili- und Paprikasorten eignen sich nicht für unser Klima; sie hätten es gerne wärmer, länger warm und feuchter. Die nachfolgenden Sorten eignen sich für den hiesigen Anbau und sind erfolgversprechend.

FOTOS: FRANCA PEDRAZZETTI, BEAT BRECHBÜHL

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TOMATENPAPRIKA Ebenfalls mild und süsslich, dabei leicht nach Apfel schmeckend, sind die Tomatenpaprika. Es gibt zwei Sortentypen: Rote, die von Dunkelgrün nach Rot reifen, und die selteneren Gelben, die von Dunkelgrün nach Goldgelb reifen. Die Form der Früchte gleicht einer flachen, gerippten Fleischtomate. Tomatenpaprikas sind freilandtauglich, frohwüchsig und wenig krankheitsanfällig. Übrigens sind sie in Mitteleuropa schon lange bekannt: Sie wurden bereits im 17. Jahrhundert im Garten zu Hessen in Deutschland angebaut.

ELEFANTENRÜSSEL, GELB Schon früher haben Botaniker verschiedene Paprikasorten als «Elefantenrüssel» beschrieben, wohl aufgrund ihrer langen, dünnen und gebogenen Form. Pro Specie Rara erhält eine gelbe Sorte mit Früchten, die bis 20 cm lang und sichelförmig gebogen sind. Sie reifen von Grün zu Gelb und schmecken ziemlich scharf. Die buschigen Pflanzen gedeihen sehr gut in Töpfen.

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BL ÜT E NSTAU D E N

VON ASTERN SCHWÄRMEN Astern sind für viele Gartenfreunde Blumen der sonnigen Herbstrabatte. Elisabeth Jacob weiss hingegen um die Vielfalt der Astern und Schönastern, von denen erste bereits im Sommer aufblühen. Die Staudengärtnerin hat einige der unbekannten Gartenschätze für Leserinnen und Leser zum Bestellen ausgewählt.

Von Kathari na N üe s c h

Fragt man Staudengärtnerin Elisabeth Jacob nach Kalimeris, kommt sie ins Schwärmen. Sogar auf die einsame Insel würde sie die nahe Verwandte der Astern mitnehmen, denn sie gehört zu ihren liebsten Stauden. «Meiner Meinung nach ist die Schönaster eine der ‹Top-Ten-Stauden›. Ich kann sie nur empfehlen! Sie ist eine ausgezeichnete, unkomplizierte und eine wunderschöne Pflanze», sagt sie.

LANGE BLÜTEZEIT Kalimeris, die in Ostasien beheimatet ist, wurde zu Beginn des 19. Jahrhun-

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derts erstmals vom französischen Botaniker Alexandre Henri Gabriel de Cassini beschrieben. Ihr hoher Gartenund Zierwert wurde jedoch erst viel später entdeckt. Dabei passt die hübsche Blume in fast jedes Staudenbeet, macht eine gute Figur in verschiedenen Mischpflanzungen und zieht darüber hinaus magnetisch Insekten an. Die ersten Schönastern blühen schon Ende Juni. Dann hat Kalimeris incisa ihren Auftritt – und der ist eindrücklich und ausgesprochen langanhaltend; bis in den September hinein kann ihre Vorstellung genossen werden. ‘Madiva’

blüht schwach helllila auf und wird später weiss. «Je nach Lichteinfall, Höhenlage und Tageszeit ist ihr bläulicher Farbton während der ganzen Blütezeit sichtbar», weiss die Inhaberin der Gärtnerei Blattgrün in Rifferswil im Zürcher Knonaueramt. In der Gärtnerei hat sie mehrere ‘Madiva’ an einen trockenen Standort unter eine Birke gepflanzt. «Sie sind etwas kleiner und kompakter gewachsen und vertragen Trockenheit und eine absonnige oder leicht schattige Lage ganz gut.» Ab dem dritten Standjahr bilden Schönastern auffällige, halbkugelige Büsche, die gut zu

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BL ÜT E NSTAU D E N

BLATTGRÜN – GÄRTNEREI IM PARK

FASZINATION SCHATTENPFLANZEN In einem lichten Waldstück bei Rifferswil ZH führen Elisabeth Jacob und Fredy Ungricht auf dem Gelände einer ehemaligen Rhododendron-Baumschule eine auf Schattenpflanzen spezialisierte, biozertifizierte Gärtnerei, die von einem herrlichen Park mit Weiher umgeben ist. In ihrem umfangreichen StaudenSortiment finden sich etliche Arten und Sorten von Astern und Schönastern. www.gaertnerei-blattgruen.ch Nachbarn mit aufrechtem Wuchs passen. Die horstartig wachsenden Stauden kennen wenig Ansprüche an den Standort, sind gesund und robust, pflegeleicht und versamen sich nicht. Als letzte Dreingabe verfärbt sich ihr Blattkleid im Herbst in ein warmes Gelb-orange. Und, die gute Nachricht für alle Gärtnerinnen und Gärtner: Sie werden von Schnecken gemieden! Die Wildart der Schönaster Kalimeris mongolica wächst weniger hoch und formt kleinere Büsche. Sie eignet sich für kleine Beete oder als Begleitstaude zu höheren Pflanzen. Mit ihrem hellen Blau bringt sie mehr Farbe in eine Pflanzung als die Sorte ‘Madiva’, ist aber ebenso robust und gesund. Allerdings ist die Blütezeit kürzer, wie das bei Wildstauden häufig der Fall ist. Trotzdem ist auch diese Wildart, die aus Ostasien stammt, eine sehr empfehlenswerte Sommeraster. Als sommerlicher Dauerblüher fügt sich Kalimeris trotz des stattlichen Wuchses harmonisch in eine Pflanzung ein, verbindet und vermittelt oder füllt entstandene Lücken. Für Kombinationen empfiehlt Elisabeth Jacob hohe Gräser wie das Diamantgras Calamagrostis brachytricha, das Moor-Reitgras Calamagrostis-x-acutiflora-Sorten oder das Federborstengras Pennisetum. Ebenso ein hübsches Bild ist

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die Kombination mit den hohen, aufrecht wachsenden Stauden wie Kandelaber-Ehrenpreis Veronicastrum virginicum-Sorten, hohe Katzenminzen Nepeta kubanica oder Nepeta subsessilis. Dankbare Partner sind auch der dunkellaubige Wasserdost Eupatorium rugosum ‘Chocolate’, die hohen Glockenblumen Campanula latifolia und Campanula lactiflora var. macrantha oder die Duftnessel Agastache. Auch zu silberlaubigen Stauden wie Stachys passt sie perfekt.

IMPOSANTE ‘AGLENI’ Nicht nur die Schönastern werden oft verkannt, auch viele ihrer Verwandten aus der Astern-Familie teilen dieses Schicksal. Wenig bekannt, dafür kaum zu übersehen, ist Aster glehnii ‘Agleni’. Sie legt im Mai los und es scheint, als könnte man ihr beim Wachsen zusehen. Sie hat tatsächlich auch einiges vor, kann sie doch Höhen von 150 bis 180 cm erreichen. Ihre Blütezeit ist eher spät, was sie wertvoll macht für all die Insekten, die im Herbst auf Nahrungssuche sind. Sie bildet doldenartige Blütenstände mit hunderten von kleinen weissen Einzelblütchen. Die hohe Aster eignet sich für den Hintergrund eines Staudenbeetes und kann gut als Strauchersatz herhalten. Trotz ihrer Höhe sei sie eine «brave» Pflanze, die

weder wuchere noch sich versame, sagt Staudengärtnerin Jacob. Aster glehnii ‘Agleni’ eignet sich für Staudenhecken, zum Beispiel in Kombination mit hohen, kräftigen Gräsern wie dem Chinaschilf Miscanthus. Ihr Wuchs ist horstartig und dank ihrer kräftigen Stängel ist sie sehr gut standfest. «Ein Rückschnitt Ende Mai, um ein Drittel bis die Hälfte des Stängels, fördert die Standfestigkeit und ergibt eine noch reichhaltigere Blüte», sagt Elisabeth Jacob. Die Aster ist unkompliziert, was Boden- und Lichtverhältnisse anbelangt. Sie wächst an eher feuchten wie auch an trockenen Standorten und liebt eher sonnige, absonnige bis leicht schattige Plätze.

WILDASTERN FÜR DEN SCHATTEN Im Spätsommer blüht auch die Schattenaster Aster divaricatus auf. Mit ihren kleinen, weissen Blütchen leuchtet sie aus dem tiefen Schatten unter Sträuchern oder Bäumen. Der trockene Boden unter den Gehölzen macht auch ihr nichts aus. «Sie wächst also dort, wo es vielen anderen Stauden nicht gefällt», sagt Elisabeth Jacob. Das mache sie wertvoll für den Schatten. Dabei habe sie eine Eigenschaft, die es zu kennen gelte: «Sie wächst nicht straff aufrecht, sondern legt sich gerne etwas hin. An diesen extremen Standorten ist das aber nicht wirklich ein Makel», so Jacob. Denn als Gärtnerin sei sie froh, wenn unter hohen, alten Bäumen überhaupt etwas wachse. Mit der Wildaster Aster ageratoides ‘Ezo Murasaki’ ist in einem ganz normalen Staudenbeet nicht zu spassen. Anfangs wächst sie zaghaft an, aber spätestens ab dem dritten Jahr legt sie los. Ein Wucherer also? «Das wäre übertrieben. Richtig gepflanzt, sind diese Wildastern wertvoll», entgegnet Elisabeth Jacob. Sie eignen sich, wie die Schattenastern, bestens als Bepflanzung unter dicht wurzelnden Gehölzen, wo der Boden sehr trocken sei. Also für schwierige Orte, an denen fast alles andere versage. Geeignet sind sie auch für Rabatten, die mit nur einer Art bepflanzt werden und die abgegrenzt sind durch Randsteine, Mauern oder Ähnliches. Der Standort für ‘Ezo Murasaki’ sollte sonnig bis halbschattig sein, damit die späte Blüte bewundert werden kann. Die kleinen Blütchen blühen purpurfarben und sind eine Insekten- und Augenweide.

FOTO: BENEDIKT DITTLI

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BLÜTENS TA UDE N

LESERANGEBOT: SCHÖNASTERN UND ASTERN FÜR IHREN BLUMENGARTEN In Zusammenarbeit mit Elisabeth Jacob, Gärtnerei «Blattgrün» in Rifferswil ZH, können wir Ihnen folgende Asternpflanzen in Bioqualität anbieten: Bestelltalon Seite 59

Wald-Aster Aster divaricatus (neuer Name: Eurybia divaricatus) Weiss, reich blühend, dunkle Stängel | Höhe: 40 bis 60 cm | Blütezeit: August bis September; halbschattig bis schattig | Herkunft: Nordamerika | Beurteilung des Arbeitskreises Staudensichtung*: sehr gut

Schönaster Kalimeris incisa ‘Madiva’ Grossblumig, helllila-weiss | Höhe: 60 bis 80 cm | Blütezeit: Ende Juni bis Ende September, sonnig | Herkunft: Ostasien | schneckenfrei

Wildaster Aster ageratoides ‘Ezo Murasaki’ Purpur bis purpurviolett | Höhe: 60 cm | Blütezeit: Oktober bis November | Herkunft: Japan

Mongolische Schönaster Kalimeris mongolica Helles Violett | Höhe: 50 bis 70 cm | Blütezeit: Juni bis August; sonnig bis halbschattig | Herkunft: Asien | schneckenfrei

Hohe Wildaster Aster glehnii ‘Agleni’ Weisse, grosse Blütendolden | Höhe: 150 bis 170 cm | Blütezeit: September bis Oktober | Herkunft: Japan | Beurteilung des Arbeitskreises Staudensichtung*: ausgezeichnet

*Arbeitskreis Staudensichtung Der Arbeitskreis Staudensichtung ist eine Vereinigung von Fachleuten aus Wissenschaft und gärtnerischer Praxis aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. An verschiedenen Standorten werden jeweils während drei Jahren im Handel erhältliche Sorten von Staudengattungen geprüft und beurteilt. Auf der Website sind die Resultate von Sichtungen zu finden. Daraus ist ersichtlich, welche Sorten sich besonders gut, welche sich weniger bewährt haben. www.staudensichtung.de

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HE IL P F L AN ZE N

SANFTE BEGLEITER FÜR DIE FRAU Als Vorbeugung oder zur Linderung von Beschwerden gibt es für jede Frau eine Auswahl an Heilpflanzen. Madlen Neubauer stellt Pflanzen vor, die Frauen durch verschiedene Phasen des Lebens begleiten können. Mit Leserangebot.

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Vo n Ca r m en Ho c ker

Als Kind gehörten für Madlen Neubauer die natürlichen Heilmittel ihrer Mutter zum Alltag, wie das tägliche Essen. Ihr eigenes Interesse an Pflanzen wurde erst durch die Heirat mit dem Gärtner Markus Neubauer geweckt. Als ihr bewusst wurde, dass viele der Kräuter, die sie kultivieren, auch Heilpflanzen sind, wollte sie mehr darüber erfahren. Ein Kurs bei Heide Fischer, einer Ärztin mit Fachgebiet Frauennaturheilkunde, führte sie schliesslich in die Welt der Frauenheilpflanzen ein. «Pflanzen können uns durch die verschiedenen Phasen des Lebens begleiten», erklärt Madlen Neubauer. Zur Vorbeugung oder Linderung von Beschwerden gebe es für jede Frau eine Auswahl an Pflanzen. Wobei man bedenken sollte, dass nicht jede auf dieselbe Pflanze anspreche. So könne etwa Salbei bei einer Frau die Hitzewallungen während der Wech-

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WANN KRÄUTER ERNTEN? Die beste Zeit am Tag, um Kräuter zu ernten, ist gegen Mittag. Bis dahin sind sie abgetrocknet und es ist noch nicht zu heiss. Danach trocknet man sie an einem dunklen, luftigen, warmen Ort.

seljahre mildern, bei einer anderen jedoch kaum. Eine wichtige Erkenntnis aus Heide Fischers Kursen sei, dass auch die Auseinandersetzung mit der eigenen Geschichte im Zusammenhang mit Beschwerden eine Rolle spiele. Schafft es eine Frau, trotz der vielfältigen Belastungen des Alltags, im Gleichgewicht zu sein, können sich Beschwerden unter Umständen im erträglichen Rahmen halten. Madlen Neubauer ist es deshalb ein Anliegen, zu vermitteln, dass Heilpflanzen nicht einfach «per Handbuch» angewandt werden können. Vielmehr fordert sie dazu auf, zu überlegen, was einem guttut. «Ich möchte die Aufmerksamkeit auf bestimmte Pflanzen lenken», erklärt sie ihre Sichtweise. So bekommt man zum Beispiel auch eine Vorstellung vom Wesen einer Pflanze, deren Urtinktur man in Händen hält. Es gehe darum, besser auf sich zu hören, auch in der Wahl der Pflanzen im Garten. Die Heilwirkung sei nur eine Seite. Eine Pflanze könne auch das Herz ansprechen, sei es über die Optik, die Haptik oder den Duft. Manche Düfte und Aromen mögen junge Menschen nicht. Werde man älter, könne sich das ändern. Sie selbst empfand Bitteres als Kind als sehr unangenehm. Mittlerweile mag sie es gerne, vor dem Schlafengehen ein paar Bitterkräutertropfen einzunehmen. Sie hat das Gefühl, dass ihre Verdauung das jetzt vermehrt brauche. In ihren Kursen zum Thema «Frauenheilkräuter» zeigt Madlen Neubauer auf, wie viel die Natur für Frauen bereithält. In einem praktischen Teil stellt sie mit den Kursteilnehmerinnen unter anderem Teemischungen und Balsam her und zeigt, wie man Wickel einsetzt. Wichtig ist ihr, dass der Kurstag zu einem Erlebnis wird, bei dem sich Frauen entspannen und losgelöst vom Alltag in die Pflanzenwelt eintauchen können. Ihr Wunsch ist es, Wissensvermittlung mit allen Sinnen und praktischem Tun zu verbinden.

Rezept

PRÄ-MENS-TEE BEI GESTAUTHEIT UND INNERER ANSPANNUNG Gänsefingerkraut Potentilla anserina Melisse Melissae folium Passionsblume Passiflorae herbae Johanniskraut Hypericum perforatum Getrocknete Kräuter zu gleichen Teilen mischen und 3 Tage vor dem erwarteten Beginn der Beschwerden 2 bis 3 Tassen täglich trinken. Mit dem Einsetzen der Blutung löst sich der Zustand meist auf.

Madlen Neubauer, Kursleiterin

KURSE Frauenheilkräuter 1. Kurse: 14. Januar 2017 (für Frauen bis 40) 2. Kurs: 21. Januar 2017 (für Frauen ab 40) Mehr Informationen unter: www.neubauer.ch

BUCHTIPPS: Madlen Neubauer hat sich bei der Autorin der beiden Bücher, die wir nachfolgend empfehlen, weitergebildet. Heide Fischer ist Ärztin und Spezialistin für Frauenheilkunde. Frauenheilpflanzen, Wirkungen, Hausmittel und praktische Selbsthilfetipps. Die 35 wichtigsten Frauenpflanzen. Hilfe bei Menstruationsbeschwerden, Schwangerschaftsübelkeit, schwachem Bindegewebe und vielen anderen Frauenleiden. Anwendung als Tee, Salbe, Räucherung, Dampfbad oder Wickel. Erklärung der Botanik, der mythologischen Bedeutung und der speziellen Heilkraft der einzelnen Pflanzen. Heide Fischer, Nymphenburger-Verlag, München, 4. Auflage 2016, Fr. 25.90. Bestelltalon Seite 59. Frauenheilbuch, Naturheilkunde, medizinisches Wissen und Selbsthilfetipps für eine ganzheitliche Frauengesundheit. Die häufigsten Frauenbeschwerden werden erklärt, die schulmedizinischen Standardtherapien dargelegt und dann sowohl mögliche psychische Ursachen sowie naturheilkundliche Behandlungsmöglichkeiten aufgezeigt. Diese beinhalten Selbsthilfemassnahmen und alte Hausmittel wie die Anwendung heilender Pflanzen als Tee, Tinktur, Salbe, Auflage, Wickel oder Bad. Heide Fischer, Nymphenburger-Verlag, München, 4. Auflage 2012, Fr. 25.90. Bestelltalon Seite 59.

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HE IL P F L AN ZE N

LESERANGEBOT: HEILPFLANZEN FÜR FRAUEN In Zusammenarbeit mit Madlen Neubauer, Gärtnerei Neubauer in Erlen TG, bieten wir mehrjährige Heilpflanzen in Bioqualität zum Bestellen an: Bestelltalon Seite 59

ECHTES JOHANNISKRAUT Hypericum perforatum

Standort: sonnig, mässig trocken bis frisch | Blütezeit: Juni bis September | Blütenfarbe: gelb | Höhe: 40 bis 70 cm «Ich erinnere mich noch an die Gläser mit dem roten Öl, das meine Mutter als Hausmittel bei Verbrennungen und Hautirritationen einsetzte. In der Schwangerschaft habe ich jeden Tag den Bauch mit Johanniskrautöl eingerieben. Ob ich dank der Ölmassage keine Streifen bekam, ist schwer zu sagen. Sicher ist, dass es ein liebevoller Moment des Tages war. Bekannt ist Johanniskraut dafür, Stimmungsschwankungen zu lindern. Es kann in allen Lebensphasen ein Begleiter sein, um unser Gemüt aufzuhellen.»

GEMEINER FRAUENMANTEL

ECHTER DOST, WILDER MAJORAN

Standort: sonnig bis halbschattig auf frischem Boden, einheimisch | Blütezeit: April bis August | Blütenfarbe: gelblich-grün | Höhe: 20 bis 40 cm

Standort: sonnig bis halbschattig, trocken, nährstoffarm, einheimisch | Blütezeit: Juli bis Oktober | Blütenfarbe: hellrosa bis purpur | Höhe: 30 bis 70 cm

Alchemilla vulgaris (= Alchemilla xanthochlora)

«Der Name sagt es schon: der Mantel, die schützende Hülle. Früher dachte ich immer, dass der Tropfen im Blatt ein Tautropfen sei. Tatsächlich ist es ein Guttationstropfen, den das Blatt selbst ausdünstet. Ich finde es spannend, dass der Frauenmantel, der uns schützt, das Lebensnotwendige, das Wasser, bereithalten kann.»

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Origanum vulgare

«Den Dost kenne ich vom Räuchern. Er ist eine sehr schöne Pflanze, mit Blüten an langen Stielen. Wenn man sie trocknet, verblasst das Rosa nicht, sondern wird noch intensiver. Ich gebe den Dost einer aphrodisierenden Mischung fürs Räuchern bei. Da beide Partner die ätherischen Öle einatmen, verspricht man sich eine Wirkung auf beide. Dost gilt auch als krampflösend, durchblutungsfördernd und entblähend.»

MUTTERKRAUT

Tanacetum parthenium Standort: sonnig bis halbschattig, mässig trocken bis frisch | Blütezeit: Juni bis August | Blütenfarbe: weiss | Höhe: 40 bis 60 cm «Das Mutterkraut hilft gut gegen Migräne und Kopfweh, vor allem bei prämenstruellen Beschwerden. Man kann frische Blätter auf Brot legen und essen oder Tee zubereiten. Die Blüten des Mutterkrautes erscheinen so heiter und unbeschwert, als wollten sie uns ein Signal geben, dass Migräne zwar mühsam ist, aber dass es auch sanfte Möglichkeiten gibt, uns wieder in die Heiterkeit zu führen.»

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HEILKRÄ UTE R

HERZGESPANN Leonurus cardiaca

Standort: sonnig, mässig trocken bis frisch, einheimisch | Blütezeit: Juli bis September | Blütenfarbe: altrosa | Höhe: 70 bis 120 cm «Diese Pflanze gefällt mir schon allein aufgrund ihrer Erscheinung sehr gut. Wenn ich sie anschaue, spricht bei mir tatsächlich das Herz an. Mit ihrer stattlichen Grösse zieht sie die Aufmerksamkeit auf sich. Das Herzgespann gilt als gefässschützend und herzstärkend. Seine Bitterstoffe sind verdauungsfördernd und seine Gerbstoffe wirken entzündungshemmend.»

LEIN

Linum usitatissimum Standort: sonnig, trocken, nährstoffarm, einheimisch | Blütezeit: Mai bis Juli | Blütenfarbe: blau | Höhe: 20 bis 50 cm «Leinsamen ist einer der wichtigsten Nahrungszusätze für Frauen. Er ist gut für die Schleimhäute, die Verdauung und den Hormonausgleich. Vor allem wenn man älter wird, ist die Schleimhautstärkung ein wichtiges Thema. Auch bei der Einnahme von Antibiotika oder nach einer Chemotherapie kann der Lein zum Aufbau eingesetzt werden. Natürlich kann sich eine Frau mit einer einzigen Pflanze im Garten nicht versorgen. Vielmehr ist sie für mich ein Symbol, das täglich daran erinnern soll, wie wichtig Leinsamen für uns ist.»

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GARTEN-THYMIAN, QUENDEL Thymus vulgaris

Standort: sonnig, trocken, nährstoffarm | Blütezeit: Juni bis Juli | Blütenfarbe: lila | Höhe: 10 bis 30 cm «Thymian hat eine stark desinfizierende Wirkung. Da Frauen oftmals Probleme mit Keimen im Unterleib haben, ist der Thymian eine wunderbare Heilpflanze. Man kann mit ihr zum Beispiel Salben oder Zäpfchen herstellen, die bei Infekten im Unterleib die Heilung unterstützen.»

ECHTER SALBEI, GARTEN-SALBEI Salvia officinalis

Standort: sonnig, trocken, nährstoffarm | Blütezeit: Juni bis August | Blütenfarbe: blau | Höhe: 40 bis 80 cm «Salbei ist entzündungshemmend und gleicht Schwitzattacken aus. Man kann Salbei als Tee trinken oder Waschungen mit Tee machen, um die Hitzewallungen der Wechseljahre zu mildern.»

GÄNSEFINGERKRAUT Potentilla anserina

Standort: sonnig bis halbschattig, mässig trocken bis frisch, eher nährstoffarm, einheimisch | Blütezeit: Mai bis Juli | Blütenfarbe: gelb | Höhe: 15 bis 40 cm «Eine Tinktur mit Gänsefingerkraut habe ich einer meiner Töchter auf ihre Weltreise mitgegeben, damit sie ihre Monatsbeschwerden lindern kann. So unscheinbar es am Wegesrand wächst, so kraftvoll ist seine Wirkung beim Lösen starker Krämpfe (siehe auch Rezept Prä-Mens-Tee).»

WEISSE TAUBNESSEL Lamium album

Standort: sonnig bis halbschattig, mässig trocken bis frisch, eher nährstoffreich, einheimisch | Blütezeit: April bis Oktober | Blütenfarbe: weiss | Höhe: 30 bis 60 cm «Ihr Aussehen mit ihren weichen, runden Blüten finde ich bezaubernd. Ihre schleimfördernde Wirkung kann man erahnen, wenn man ihre Blätter verreibt; sie hinterlassen einen schleimigen Film auf der Hand. Die Taubnessel ist eine äusserst vielseitig wirkende Pflanze für die zarten Zonen der Frau. Zudem wird sie zur Stärkung in den Übergangsphasen wie Pubertät und Wechseljahre eingesetzt.»

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Serie

A L P INE FLO RA

MAGISCHES EDELWEISS Kaum eine andere Blume kann sich solcher Berühmtheit rühmen wie das Edelweiss. Es ist rund um den Erdball bekannt, die Bestimmung der Arten sorgt jedoch selbst in Botaniker-Kreisen für Kopfzerbrechen. Vo n Klau s Oet jen

GÄRTNERMEISTER KLAUS OETJEN ist seit 12 Jahren Direktor des privaten Alpengartens Alpinum Schatzalp in Davos. Der Botanische Garten Schatzalp beherbergt über 5000 Arten und Sorten. ALPINUM SCHATZALP Das Alpinum besteht aus mehreren Gartenteilen und ist ab Mitte Mai bis Oktober täglich von 9 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt ins Alpinum im Guggerbachtal kostet Fr. 5.–. www.alpinum.ch

Selbst in Japan versteht man, was gemeint ist, wenn von Edelweiss die Rede ist. Keine andere alpine Pflanze ist so bekannt wie das Edelweiss, was jedoch nur für den deutschen Namen gilt, nicht aber für die Gattung selber. Die Botaniker sind sich uneinig, wie viele Arten es wirklich gibt. So finden wir je nach Autor 35 bis über 100 verschiedene Arten. Geht man nur nach den Namenslisten, sind es noch viel mehr. Auch unser heimisches, so vereinnahmendes, geliebtes Edelweiss kommt ursprünglich aus dem Himalaja, es ist nach der letzten Eiszeit eingewandert. Die meisten Arten stammen aus Tibet. Auf der Schatzalp sammeln wir alle Leontopodium, die wir bekommen können. Es sind inzwischen über 80 Arten, Sorten und Formen, und wir entdecken jedes Jahr weitere Widersprüche, die nur schwerlich und langfristig zu klären sind. In Europa kommen 2 Arten vor, und auch das ist strittig. Leontopodium alpinum Cass. lebt in den Pyrenäen, den Alpen, dem Ligurischen Apennin, Nord-Balkan und den Karpaten. Leontopodium nivale (Ten.) Huet in den Abruzzen, den Dinarischen Alpen und im südöstlichen Balkan, im PirinGebirge. Diese Herkunft wird auch als weitere Unterart L. nivale subsp. pirinicum geführt, ab und zu auch

L. alpinum, Strela, Schatzalp

unter L. alpinum subsp. nivale fo. pirinicum und ähnlichen Benennungen. Es ist eine besonders kleine Form. Dieses Beispiel wiederholt sich bei so gut wie allen anderen Arten hundertfach. Somit ist man sich einig, dass man sich nicht einig ist. Alle Löwenfüsschen-Arten, wie die Leontopodium übersetzt heissen, sind sehr variabel und vielgestaltig, was die Bestimmungen nicht leichter macht. Im Handel finden sich entsprechend viele Sorten und Typen. Botaniker versuchen gar nicht erst, Arten ohne Herkunftsnachweis zu bestimmen. Viele L.alpinum- Sorten sind in meinen Augen gar keine. Ich halte nach den gemachten Erfahrungen viele für Hybriden, also Kreuzungen, an denen die verschiedensten Arten beteiligt sind. Die ausgelesenen Sorten, die es im Handel

SORTEN VON LEONTOPODIUM Sie laufen unter Leontopodium alpinum, es ist jedoch zu vermuten, dass einige Hybriden-Ursprungs sind. ‘Alpenstern’, ‘Everest’, ‘Feldweber’, ‘Filisur’, ‘Helvetia Strain’, ‘Karwendel’, ‘Maischnee’, ‘Matterhorn’, ‘Mignon’, ‘Mont Blanc’, ‘Monte Baldo’, ‘Moye’, ‘Multiflorus’, ‘Rothorn’, ‘Silberzwerg’, ‘Splendens’, ‘Stella Bavaria’, ‘Watzmann’, ‘Wendelstein’, ‘Zugspitze’.

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A LPINE FL ORA

L. alpinum ‘Stella Bavaria’, September-Edelweiss

Leontopodium alpinum ‘Helvetica’

gibt, wachsen auch in Tallagen, meistens sind sie ja dort auch ausgelesen worden und entsprechend angepasst. Leontopodium gehört in die Familie der Asterngewächse, also zu den Asteraceae (Compositae, Korbblütler). Die Familie beherbergt rund 1700 Gattungen mit etwa 24 000 Arten und ist damit eine der grössten Pflanzenfamilien überhaupt. L. alpinum Cass. und L. nivale (Ten.) Huet wachsen auf Kalk. Aber es

wachsen nicht alle Arten nur auf Kalk, wie immer wieder zu lesen ist. Einige Arten stehen auf Silikatgestein oder wachsen in humosen, torfigen Böden. In den Hengduan Mountains, an Tibets Ostgrenze, wachsen sie zusammen mit Meconopsis horridula, Allium beesianum, Pterocephalus hookeri und vielen weiteren seltenen Pflanzen zusammen. Beide Arten variieren auch in der Wuchshöhe: L. alpinum von 6 bis

WO EDELWEISSE BLÜHEN

Leontopodium alpinum Edelweiss, Verbreitung in den Alpen: subalpin-alpine Zone auf Kalk, steinige Rasen, Felsbänder, Blütezeit: Juli bis September, je nach Höhe.

ILLUSTRATION: DELIA DITTLI

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25 cm, L. nivale hingegen wird meist nur etwa 5 cm hoch. Abgesehen davon gilt die Regel, je höher sie vorkommen, umso kleiner werden sie und umso schöner ist ihr Weiss. L. alpinum wächst bis auf 3400 m über Meer. Die ganze Pflanze ist grau und der Blütenstand ist stark wollig behaart. Die Behaarung ist ein Schutz der in Blütenkörbchen zusammen­ stehenden Blüten vor hoher UV-Strahlung, Wind und Trockenheit. Die Attraktivität des Blütenstandes beruht also auf den sternförmigen Hochblättern, die auch nach dem Verblühen noch schön sind. Das dürfte einer der Hauptgründe sein, warum das Edelweiss so berühmt geworden ist. Der an den Hut gesteckte Blütenstand war auch nach langer Zeit noch attraktiv. Und die damit einhergehenden verbreiteten Geschichten und Abenteuer aus der Zeit der ersten Alpinisten taten das Ihrige. In der Höhe sehen wir Farben durch die hohe UV-Strahlung intensiver. Im Unterland blühen sie meist eher grau oder grünlich. Die ausgelesenen L.-alpinum-Sorten tragen oft Namen bekannter Berge, wie Everest oder Watzmann usw. Das sagt aber nichts über ihre Herkunft aus, es sind Kulturformen und wie es in der Namensgebung sein muss, Fantasienamen. Alle wild wachsenden Edelweiss stehen unter Naturschutz. BIOTERRA

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DELIKATESSEN AUS DEM GLAS

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Selbst gezogenes Gemüse aus dem Garten, sonnengereifte Beeren und pralle Früchte: Wer sich länger an ihnen satt sehen und satt essen will, schwört auf Eingemachtes – wie unsere «Expertin an den Gläsern», Pam Corbin. Von Judith Wyde r

Endlich Sommer! Im Garten herrscht Hochsaison. Johannisbeeren, Zucchini, Tomaten, Gurken reifen – und himmlische Himbeeren. Die Freude wird nur dadurch getrübt, dass alles, was die Natur nun grosszügig hergibt, schneller verschwindet, als uns lieb ist. Weil dem so ist, haben Jäger und Sammler vor Urzeiten bereits das Konservieren entdeckt. Später als Kind waren es Grossmutters Einmachgläser, allesamt fein säuberlich etikettiert, die nicht nur «heimelige» Wärme ausstrahlten, sondern auch eine Wertschätzung gegenüber dem, was uns nährt. Die Engländerin Pam Corbin, Autorin des Buches «Einmachen», hat sich ihr Leben lang mit dem Konservieren von Lebensmitteln beschäftigt. Die «Expertin an den Gläsern» setzt beim Anleiten weniger auf Didaktik als vielmehr auf Ermutigung und Experimentierlust. «Beherrscht man einige Grundtechniken», so ihr Credo, «kann einen nichts mehr aufhalten!» Womit es nun definitiv ans Eingemachte geht! Grundregel Nummer eins bei der Konservierung unserer Gartengenüsse ist das richtige Füllen und Verschliessen der Gläser und Flaschen. Lassen wir hier die nötige Vorsicht ausser Acht, kann eine ganze Produktion verderben; der verlängerte Sommer im Glas würde komplett ins Wasser fallen. Corbin rät deshalb, Glasbehälter mit Schraub- und Bügelverschlüssen zu verwenden. Weil die grösste Gefahr beim Einmachen von einer bakteriellen Verunreinigung droht, müssen Gläser und auch Gummiringe vorab sterilisiert werden. Zur Auswahl stehen folgende Methoden: Die Gläser in einen Topf voll Wasser stellen und dieses zum Kochen bringen; die Gläser mit sehr heissem Seifenwasser auswaschen, gründlich abspülen und anschliessend im Ofen bei niedriger Temperatur trocknen. Gummiringe können in kochendem Wasser mit einem

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Spritzer Essig zwei bis drei Minuten wallend ausgekocht und nachträglich abgespült werden. Die Sterilisation der Behälter sollte immer unmittelbar vor dem Abfüllen erfolgen; wichtig ist zudem, die Gläser vollständig aufzufüllen, Rundgläser bis zur Unterkante, ältere Einmachgläser (Flachrand-, Massivrand- und Rillenglas) nur bis maximal 2 cm unter den Glasrand. Nach dem Einfüllen müssen die Behälter so schnell wie möglich verschlossen werden, damit kein Sauerstoff oder keine bakteriellen Störenfriede eindringen können, die unsere Köstlichkeiten im Glas schnell ungeniessbar machen würden. Für Pickles und andere Essig-Gläser sollten säurebeständige Schraubdeckel verwendet werden. Womit wir beim Thema Zutaten wären, die das Eingemachte erst haltbar machen: Neben dem Essig sind dies Zucker, Öl und Alkohol. Zucker kommt nicht nur in die Konfitüre, er lässt sich in süss-sauren Kreationen wie Chutneys und Saucen auch mit Essig kombinieren. Der zur Konservierung benötigte Wein- und Apfelessig muss mindestens 5 Prozent Essigsäure enthalten, damit die Bakterien nicht überleben können. Auch beim Alkohol muss auf die Prozentangaben geachtet werden: 40 Volumenprozent sind Voraussetzung. Da Öl die Aromen des Eingemachten annimmt, lässt es sich nach Gebrauch gut wiederverwenden – zum Beispiel für Marinaden, Salatsaucen und zum Aromatisieren vieler Gerichte. Es lohnt sich also in diesem Fall, ein hochwertiges Oliven-,

Sonnenblumen-, Raps- oder Hanföl zu benutzen. Eine richtig verschlossene Dose ist lange haltbar. Chutneys, Pickles und Konfitüren werden nach einer gewissen Reifezeit im Glas sogar noch besser. Angebrochenes sollte immer mit Vorsicht genossen werden, da der Inhalt relativ anfällig ist. Die Lagerung sollte an einem trockenen und dunklen Ort erfolgen. Neben Keller und Garage eignen sich auch Schuppen, Gartenhäuser und Schränke. In Öl eingelegtes Gemüse wenn möglich innerhalb von vier Monaten verbrauchen; einmal angebrochen, hält es im Kühlschrank noch sechs Wochen. Bei Konfitüren und Gelees ist das Verfalldatum ein Jahr, wie auch bei Saucen und Fruchtpasten. Ein guter Einstieg für «Neulinge am Glas» ist ein Gemüsebouillon-Mix (siehe Rezept), der beinahe ganzjährig zubereitet werden kann. Er veredelt Suppen, aber auch Risottos und Saucen. Das Konzentrat aus frischem Gemüse und Knoblauch wird dabei lediglich durch Salz konserviert. Kühl gelagert, bleibt der Gruss aus unserem Garten sechs Monate greifbar. Machen wir uns also gleich an die Arbeit! Verhelfen wir Grossmutters Gläsern zu einem zweiten Frühling. Der Suppe zu mehr Geschmack. Und den saisonalen Genüssen als Konfitüren, Chutneys, Sirupe, Liköre, Eingelegtes und Saucen zu einer längeren «Spielzeit» in unserer Küche und auf unseren Tischen.

BUCHTIPP: Einmachen, Konfitüren, Chutneys, Sirupe, Liköre, Essige, Eingelegtes und Saucen, Pam Corbin, AT-Verlag, Aarau, 2015, Fr. 25.90. Bestelltalon Seite 59

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EINGEMACHTE SCHWARZE JOHANNISBEEREN Bild auf Seite 42

Das volle, intensive Aroma von Schwarzen Johannisbeeren bleibt beim Einkochen bestens erhalten. Ein paar Gläser davon sind ein idealer Vorrat. Sie schmecken köstlich mit heisser Vanillecreme, zu Eis oder dickem Naturjoghurt. Wenn Überraschungsbesuch vor der Tür steht, braucht man nur ein Glas zu öffnen, und so hat man im Nu eine schnelle süsse Leckerei parat. Für 2 Gläser à 500 ml 200 g 600 ml 1 kg • •

Kristallzucker Wasser grosse, feste, saftige Schwarze Johannisbeeren einige Blätter von Zitronenverbene oder Duftgeranie, nach Belieben

Den Zucker zusammen mit dem Wasser behutsam erhitzen und den Zucker auflösen, dann 1 Minute aufkochen lassen, damit ein Sirup entsteht. Die Beeren von Stielen, Stängeln und Blättern befreien und dicht, ohne sie jedoch zu quetschen, in vorgewärmte, sterilisierte Gläser füllen. Falls Sie Verbenen- oder Geranienblätter verwenden, legen Sie beim Einfüllen 2 bis 3 Stück pro Glas zwischen die Beeren. Den etwa 60 Grad heissen Zuckersirup über die Johannisbeeren giessen; dabei die Gläser randvoll füllen. Die Deckel auf die Gläser setzen und mit Bügelverschluss bzw. Schraubring fixieren. Letztere allerdings nur bis zur letzten Viertelumdrehung zudrehen. Die Gläser in einen grossen Topf, der höher ist als die Gläser, auf ein gefaltetes Geschirrtuch stellen und vollständig mit 38 °C warmem Wasser bedecken. Ein Zuckerthermometer am Topfrand befestigen und das Wasser über 25 Minuten langsam bis zum Simmerpunkt (88 Grad) bringen; bei dieser Temperatur 2 Minuten köcheln lassen. Die Gläser aus dem Wasserbad heben und auf eine Holzfläche oder ein

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gefaltetes Geschirrtuch stellen. Die Schraubringe vollständig zudrehen. Die Gläser 24 Stunden ungestört auskühlen lassen; dann prüfen, ob ein Vakuum entstanden ist. Die Gläser kühl und dunkel aufbewahren und innerhalb eines Jahres aufbrauchen.

SCHMORTOMATENPASSATA Tomaten-Passata darf in einem Vorratsregal auf keinen Fall fehlen! Man kann sie als Grundlage eines Schmortomaten-Ketchups ebenso wie für Pastasaucen und Currys verwenden. Die beste Zeit für die Herstellung dieser Passata ist August bis September, wenn die Tomaten auch in unseren Breiten vollreif sind. Beim Pflücken verströmen sie dann einen intensiven, süss-aromatischen Duft. Dieses Rezept ist für 2 kg Tomaten berechnet, doch wenn Sie beim Bauern oder Gemüsehändler günstig an eine grössere Menge kommen, lohnt es sich, gleich ein bis zwei Kisten davon zu verarbeiten – Sie werden es sicher nicht bereuen! Eine Passata wie diese finden Sie in keinem Geschäft. Für 2 Gläser à 500 ml 2 kg 200 g 3–4

reife Tomaten Schalotten, geschält, in feine Scheiben geschnitten

einige 1 TL 1/2 TL 1 TL 50 ml

Zweige Rosmarin, Thymian, Basilikum oder Oregano Salz schwarzer Pfeffer aus der Mühle Zucker Oliven-, Sonnenblumen- oder Rapsöl

Knoblauchzehen, geschält, in feine Scheiben geschnitten

Den Backofen auf 180 °C vorheizen. Die Tomaten halbieren und mit der Schnittseite nach oben nebeneinander auf ein grosses Schmorblech setzen. Schalotten, Knoblauch, Kräuter, Salz, Pfeffer, Zucker und Öl auf den Tomaten verteilen. Diese 1 Stunde im vorgeheizten Ofen weich schmoren. Die Tomaten aus dem Ofen nehmen und durch ein Sieb streichen oder passieren. Das passierte Tomatenpüree in einem Topf zum Kochen bringen, sofort randvoll in vorgewärmte, sterilisierte Gläser füllen und

mit Deckeln oder Schraubringen verschliessen (Letztere nur bis zur letzten Viertelumdrehung zudrehen). Die Gläser in einen grossen Topf auf ein gefaltetes Geschirrtuch stellen und mit 38 °C warmem Wasser vollständig bedecken. Ein Zuckerthermometer am Topfrand befestigen und das Wasser über 25 Minuten langsam bis zum Simmerpunkt (88 °C) bringen; bei dieser Temperatur 10 Minuten köcheln lassen. Die Gläser aus dem Wasserbad heben und auf eine Holzfläche oder ein gefaltetes Geschirrtuch stellen. Die Schraubringe (falls verwendet) vollständig zudrehen. Die Gläser ungestört auskühlen lassen; dann prüfen, ob ein Vakuum entstanden ist. Innerhalb eines Jahres aufbrauchen. Angebrochene Gläser im Kühlschrank aufbewahren und die Passata innerhalb weniger Tage aufbrauchen.

GEMÜSEBOUILLON-MIX Eine gute Gemüsebouillon oder -brühe ist der Grundstein jeder schmackhaften Suppe, jedes Risottos, jeder

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EINM A C HE N Sauce. Es ist ganz einfach, selbst eine gute Brühe zuzubereiten. Allerdings kostet es etwas Zeit, weshalb die Wahl oft auf eine InstantVariante fällt. Da die Auswahl an Instant-Brühen guter Qualität eher beschränkt ist, schleicht sich bei häufiger Verwendung eine gewisse geschmackliche Uniformität in Ihre Gerichte ein. Hier meine Lösung: Stellen Sie Ihre eigene BouillonGrundlage her – ein Konzentrat aus frischem Gemüse, das lediglich durch Salz konserviert wird. Es lässt sich schnell und einfach zubereiten – und die Brühe schmeckt einfach köstlich! Sie können fast jedes Gemüse und alle Kräuter, die Sie mögen, dazu verarbeiten. Das Wichtigste ist, dass alle Zutaten superfrisch sind und so «gemüsig» wie möglich schmecken. Meine Lieblingszutaten finden Sie im folgenden Rezept, aber Sie können auch junge Pastinaken, Schalotten, Staudensellerie, Steckrüben, Randen und Paprika sowie Kräuter wie Lorbeerblätter, Thymian, Liebstöckel oder Minze verwenden – also wirklich fast alles. Denken Sie nur daran, dass der Charakter der Brühe von den gewählten Zutaten bestimmt wird. Die folgenden Gewichtsangaben beziehen sich auf das bereits vorbereitete, gewaschene, geputzte und, falls nötig, geschälte Gemüse.

Für 3 Gläser à 340 g

250 g 200 g 200 g 250 g 50 g 2–3 100 g 100 g 250 g

Lauch Fenchel Karotten Knollensellerie sonnengetrocknete Tomaten Knoblauchzehen Petersilie Koriandergrün Salz

Für dieses Rezept ist eine Küchen­ maschine oder ein leistungsfähiger Mixer unverzichtbar. Es werden einfach alle Zutaten in die Maschine gegeben und fein zerkleinert. Das Ergebnis sollte eine feuchte, körnige Masse sein. Diese in sterilisierte Gläser füllen und mit säurebeständigen Deckeln verschliessen. Am besten bewahren Sie stets ein Glas der Bouillon-Mischung im Kühlschrank auf – griffbereit für Ihre Alltagsküche. Den Rest können Sie kühl, dunkel und trocken lagern. Innerhalb von 6 Monaten aufbrauchen. Für eine Gemüsebouillon geben Sie etwa 10 g (2 TL) des Konzentrats in 500 ml heisses Wasser.

GEWÜRZBIRNEN Es ist nicht immer einfach, Birnen im Moment der perfekten Reife zu erwischen – dieser liegt irgendwo zwischen knochenhart und schwammig weich. Aber keine Sorge, auch noch nicht ganz reife Birnen verwandeln sich mit dem folgenden Rezept in eine wahre Köstlichkeit. Mit einer dicken Vanillecreme schmecken diese Birnen einfach himmlisch, sie passen aber auch in einen winterlichen Obstsalat, zu Terrinen und Pâtés oder mit Honig-Senf-Dressing und zerbröseltem Blauschimmelkäse in einen feinen Wintersalat. Für 2 Gläser à 1 l 125 g 500 ml 500 ml 1,5 kg 1 2 •

Kristallzucker Wasser Apfelwein kleine Birnen kleine Handvoll Nelken Stücke Zimtstange, je 5 cm lang Den Backofen auf 150 °C vorheizen

Den Zucker mit dem Wasser in einem Topf zum Kochen bringen, bis er sich aufgelöst hat. Den Topf vom Herd nehmen, den Apfelwein einrühren und

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die Mischung zugedeckt warm halten. Die Birnen schälen, die Stiele jedoch nicht entfernen. Die geschälten Birnen bis zur Weiterverarbeitung in eine Schüssel mit leicht gesalzenem Wasser legen, damit sie sich nicht braun verfärben. Nun die Birnen halbieren und das Kerngehäuse entfernen; jede Hälfte mit ein bis zwei Nelken spicken und in vorgewärmte, sterilisierte Gläser füllen. In jedes Glas ein Stück Zimtstange geben. Den Apfelsirup erneut zum Kochen bringen und über die Birnen giessen. Die Deckel auf die Gläser setzen, aber weder mit Bügelklammern noch mit Schraubringen verschliessen. Die Gläser mit jeweils 5 cm Abstand für 1 Stunde in den vorgeheizten Ofen stellen. Die Gläser herausnehmen, sofort mit Bügelklammern bzw. Schraubringen fest verschliessen und auf eine Holzfläche, eine Zeitung oder ein gefaltetes Geschirrtuch stellen. Ungestört auskühlen lassen; am nächsten Tag prüfen, ob ein Vakuum entstanden ist. Innerhalb von 12 Monaten aufbrauchen. Variation: Ersetzen Sie den Apfelwein durch Rotwein und geben Sie in jedes Glas einen Sternanis.

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«Ich liebe meinen dornigen Arbeitsplatz» Seit ihrer Kindheit ist Gabriela Wyss von Kakteen fasziniert, ihre Begeisterung dafür hält bis heute an. Sie leitet die SukkulentenSammlung, die als «lebendes Museum» durch Grün Stadt Zürich unterhalten und von vielen Besuchenden bestaunt wird. Von Kathari na N üe s c h

Als Kind säte Gabriela Wyss Kakteen aus und staunte ob der lustigen Gebilde, den kleinen, mit Stacheln bewehrten Pflänzchen, die heranwuchsen. Es war ihr grösstes Glück, mit ihrer Mutter eine Gärtnerei zu besuchen, dort Kakteen anzuschauen und vielleicht eine zu erstehen. Die dornigen Kerle in ihrer ganzen Vielfalt, mit ihren Formen und den wunderschönen Blüten hatten sie in ihren Bann gezogen. Die Faszination ist bis heute geblieben und hat sich auf die ganze weite Sukkulentenwelt ausgedehnt: Seit 2010 leitet Gabriela Wyss die Sukkulenten-Sammlung Zürich – an bester Lage direkt neben der Badi Mythenquai am See – und betreut einen Schatz von rund 25 000 Pflanzen. Es sind zwei Seiten, die Gabriela Wyss an ihrer Arbeit gefallen: Einerseits ist es die Vielseitigkeit der zum Teil so unscheinbaren Pflanzen, deren Lebenszyklus sie hier genau beobachten kann. «Wenn es Wasser gibt, füllen sie ihre Wasserspeicher auf, und Pflanzen, die über die Wintermonate eine fahlere Ausfärbung haben, werden wieder grüner und entfalten ihre ganze Blütenpracht. Das ist einfach unglaublich!», sagt die Biologin mit spürbarer Begeisterung. Andererseits schätzt Gabriela Wyss ihre Aufgabe als Leiterin der Sukkulenten-Sammlung: «Ich liebe meinen dornigen Arbeitsplatz. Es macht mir grosse Freude, ein hoch motiviertes Team zu führen. Wir sind alle von Sukkulenten ‹angefressen› und ziehen am gleichen Strick», sagt sie. Doch was eigentlich sind Sukkulenten? «Kakteen sind Sukkulenten, aber Sukkulenten sind nicht nur Kakteen», erklärt die Biologin. Der Begriff «Kaktus» bezeichnet nicht eine Wuchsform, sondern eine botanische Verwandtschaft und wird fälschlicherweise oftmals pauschal für stechende Sukkulenten verwendet. Pflanzen mit einer Sukkulenz (succus bedeutet lateinisch Saft) haben Organe entwickelt, die über einen längeren Zeitraum Wasser speichern, um in Trockenzeiten wachsen und allenfalls blühen zu können. Sie sind entgegen der weit verbreiteten Meinung keine Wüsten-, sondern Halbwüstenpflanzen. «Sukkulenten sind dort zu Hause,

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wo Wasser zeitweise Mangelware ist.» Das sind nicht nur Exoten, sondern ebenso Vertreter einheimischer Arten, mehrheitlich der Gattungen Hauswurz und Mauerpfeffer. Diese wachsen an Standorten, etwa auf Felsen, an denen das Wasser schnell abfliesst. Auch Epiphyten – unter ihnen etliche Orchideen-Arten – können sukkulent sein. Als «Aufsitzer», die auf anderen Pflanzen wachsen, sammeln sie Wasser in Luftwurzeln. Die Speicherorgane fallen ganz unterschiedlich aus: Bei den einen – zum Beispiel der Aloe – sind sie in den Blättern, bei anderen im Stamm oder in den Wurzeln zu finden. Allen Sukkulenten gemein ist, dass sie von ihrem Speicher zehren und davon Knospen anlegen können, bevor wieder neues Wasser kommt. Entdeckt wurden viele der meist exotischen Pflanzen hauptsächlich im 19. Jahrhundert. 1929 ging die umfangreiche Sukkulentensammlung eines Zürcher Händlers und Sammlers an die Stadt über, mit der Auflage, sie öffentlich zugänglich zu machen. Daraus entstand die heutige Sukkulenten-Sammlung, die als «lebendes Museum» durch Grün Stadt Zürich unterhalten wird. Mit jährlich 40 000 Eintritten erfüllt sie diesen Auftrag bestens und ist in der Bevölkerung gut verankert. Ferien- und Schulangebote für verschiedene Altersklassen, Ausstellungen und andere Events sind sehr beliebt. «Gleichzeitig sind wir mit unserem gut dokumentierten Lebend- und Herbarmaterial ein Kompetenzzentrum für Sukkulenz mit internationaler Reputation», sagt Gabriela Wyss. Ein jährlich wiederkehrendes Highlight ist das Aufblühen der «Königin der Nacht». Die unspektakuläre, schlauchartige Kaktee, die in ihrer Heimat wuchert und gerne als natürlicher Zaun genutzt wird, entfaltet nachts für wenige Stunden eine prachtvolle, grosse Blüte mit vanille-schokoladeartigem Geruch. «Das ist jedes Mal eine Zitterpartie», erzählt Gabriela Wyss. «Erst wenige Stunden vorher können wir beurteilen, ob und wie viele Blüten sich öffnen.» Kommuniziert wird das Ereignis via kurzfristige Pressemitteilung und OnlineMedien. Wer auf Nummer sicher gehen will, meldet sich auf der Seite des Fördervereins www.foerderverein.ch für den Newsletter an. Die Menschen kommen in Scharen; je nach Witterung sind es gegen tausend Besuchende. Gabriela Wyss pflegt zu Hause noch immer Sukkulenten. «Ich versuche jedoch bewusst, eine Grenze zur Arbeit zu ziehen; daheim sind sie mein Hobby», sagt sie und ergänzt: «Aber wo auch immer, ich bin mit meinem Herzen bei diesen Pflanzen.»

Im Gartenjahr 2016 präsentiert Grün Stadt Zürich in der SukkulentenSammlung die Fokusausstellung «Sukkulentengärten – Geschichten einer Faszination». Öffentliche Führungen am 7. Juli, 25. August, 15. September und 13. Oktober 2016, jeweils 17.30 bis 18.30 Uhr. www. stadt-zuerich.ch/sukkulenten; www.gartenjahr2016.ch

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BIOTERRA Machen Sie das Beste aus Ihrer Mitgliedschaft! TOP-EVENT Raus in den Garten und pflanzen, pflegen und ernten!

Im Rahmen des Bioterra-Projektes «Gartenkind» erfreuen sich derzeit rund 800 Kinder an 68 Gartenstandorten an selbst gepflanzten Gemüsen und Blumen. www.gartenkind.ch

Zentralschweizer Biomarkt

Offener Garten

Bündner Gärten Im Juli und August stehen die Gärten von Bündner Bäuerinnen in voller Blüte. In Gärten der Gemeinden Obersaxen, Degen, Cumpadials, Braggio, Urmein und Valchava wächst vor herrlicher Bergkulisse eine Vielfalt an Pflanzen. Ein Abstecher während der Sommerferien lohnt sich! www.offenergarten.ch

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Stauden richtig verwenden Der Kurs stellt Vertreter aus dem riesigen Staudensortiment vor und zeigt, wie Pflanzen am optimalen Platz im Garten integriert werden. 10. September, Anmeldung bis 29. August | Schlieren | Info: 079 457 03 58

«Osolebio» am Zugersee Bäuerliche Familienbetriebe präsentieren ihr reichhaltiges Angebot von Bio-Knospe-Produkten aus der Region. Das Rahmenprogramm präsentiert Handwerk und Brauchtum und Musikformationen spielen auf. 3. / 4. 9. | Zug

Willkommen im ­Gurtengärtli Wetter schlecht, Stimmung gut: Am 29. Mai fand die offizielle Eröffnung des Gurtengärtlis statt mit Ansprachen und Führungen. Auf der 650 m2 grossen Pflanz­ fläche auf dem Berner Hausberg können Kinder und Eltern nach Lust und Laune gärtnern. Am Mittwochnachmittag jeweils unter Anleitung. Das Projekt von Bioterra wird von Migros-Kulturprozent unterstützt. www.gurtengaertli.ch

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Das Team der Regionalgruppe Luzern/Innerschweiz schätzt die unkomplizierte, freundschaftliche Zusammenarbeit – auch mit anderen. Ebenso wichtig sind genussvolle Essen im Team. Neue Mithelfende sind herzlich willkommen! Kräuter bringen Lust in unser Leben, Exkursion | 13. 8 | St. Antoni FR | Info: 079 317 85 86 Sonnenkräuter zu Räucherbüscheln binden | 13. 8. | Densbüren AG | Info: 062 723 13 66

Kostbare Tropfen aus duftenden Kräutern | 20. 8. | Riehen BS | Info: 079 789 48 77 Mit Kräutern durch die Jahreszeiten Teil III | 20. 8. | Diemerswil BE | Info: 031 932 30 06 Gartengespräch «Lavendel» 26. 8. | Mattwil TG | 071 446 80 63 Kräutergarten- und Hofführung auf dem Alpfelenhof | 27. 8. | Attiswil BE | Info: 079 457 03 58 Wie man eine Kräuterspirale anlegt | 3. 9. | Düdingen FR | Info: 026 494 35 2

Das Bioterra-Leitungsteam der Regionalgruppe Luzern/Innerschweiz: Annemarie Morf, Vreni Bärtschi und Doris Roth-Vonarburg (v. l. n. r.).

DIE ZAHL

Kurs

Lebensraum Hecke Welche einheimischen Sträucher und Stauden eignen sich für naturnahe Pflanzungen und dienen Vögeln und Insekten als Futterquelle? Rundgang unter fachkundiger Leitung von Landschaftsgärtner Pius Inderbitzin. Termin: 3. 9. , Luzern, Info: 041 933 15 16

Kursleiterin

«Ich gebe gerne Know-how weiter.»

Im Kräuterrausch Die Begeisterung für die feilgebotenen Kräuter unserer Biogärtnereien am Pfingstmontag beim Museum Rietberg in Zürich war gross. Bereits am frühen Nachmittag waren alle Pflanzen ausverkauft!

Kräuterdelikatessen für den Vorrat | 3. 9. | Sursee LU | Info: 041 910 33 48

Das sagt Lisbeth Hofstetter von sich, und diese Gabe sei optimal für die Kursleitung. Sie freut sich, wenn sie Menschen für Gärten, Natur und Tiere begeistern kann. Sie schätzt den Austausch mit Gleichgesinnten: «So kann ich wach und aufmerksam bleiben und von der Erfahrung anderer profitieren.»

Alle Kurse: www.bioterra.ch/kurse

Gärten öffnen dieses Jahr ihre Tore – so viele wie noch nie! Eine ideale Möglichkeit,

durch verschiedenste Gärten zu schlendern

und nach Lust und

Garten-Guide Bioterra

Laune fachzusimpeln,

Erfahrungen und anderes auszutauschen. www.offenergarten.ch

Sonntagsmatinee Die Merian Gärten laden zum Sonntagskonzert. Bei schönem Wetter finden sie auf dem idyllischen Hofplatz unter der Linde, bei schlechtem Wetter im geschützten Holzsaal statt. Juni bis August, sonntags, 11 bis 11.45 Uhr, Eintritt frei

www.bioterra/kursleiterinnen

www.gaertenderwelt.ch

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Tomaten!

Bioterra-Fachbetrieb Naturgarten

Grosse Liebe zu den Pflanzen «Mit jedem neu erschaffenen, naturnahen Lebensraum glaube ich, weitere Menschen glücklich zu machen», sagt Astrid Fasel. Die Biologin hat ihren Traum wahr gemacht und wurde Naturgärtnerin. Sie plant, baut und pflegt mit Partner Mario Romer Naturgärten.

Der Tomatensetzlingsmarkt in der Zürcher Stadtgärtnerei (29. / 30. April) ist zum jährlichen Fixtermin vieler Hobbygärtnerinnen und -gärtner geworden. Am von Grün Stadt Zürich, Pro Specie Rara und Bioterra durchgeführten «GrossEvent» gingen 14 000 Tomatensetzlinge in rund 70 verschiedenen Sorten – darunter viele seltene und alte – über den Tisch.

Naturgärten Fasel & Romer, Lugnorre

Bioterra Garten-Guide

Garten-Jubiläum Das Naturmuseum Thurgau feiert das 20-jährige Bestehen seines Gartens. Auf rund 300 m2 Fläche werden hunderte verschiedener Pflanzen angebaut, darunter viele alte Kultur- und Nutzpflanzen. Geführte Rundgänge stellen Pflanzen und Geschichte vor. www.naturmuseum.tg.ch

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kurse im Juli/August

KURS-HIGHLIGHT

Gib mir (k)einen Korb: Flechten mit Gras | 17. 7. | Basel | Info: 079 789 48 77 Permakultur Design-Kurs | 24. 7. – 7. 8. | Trub BE | 034 461 28 51 Gartenkultur begegnet Wildnatur | 13. 8. | Mund | Info: 079 569 76 66

Offener Garten

Versuchslabor Schaugarten Der Schaugarten des Bioterra-Fachbetriebes Plantago aus Münchenstein BL experimentiert mit künstlerischen Formen, kreativer Raumnutzung und Bepflanzung und regt zu neuen Ideen an. Die in einzelne Themengebiete unterteilte Anlage heisst im Rahmen der Aktion «offener Garten» Gäste willkommen. www.offenergarten.ch; www.plantago.ch

Märchen im Garten | 19. 8. | Baden-Rütihof | Info: 056 493 25 03 Schaugarten A. Vogel | 20. 8. | Teufen AI | Info: 071 755 72 57 Kompostkurs – Heissrotte, Wurmfarm, Bokashi, 20. 8. | Zuchwil SO | Info: 079 457 03 58 Heilpflanzenlehrpfad Bioschwand | 26. 8. | Münsingen BE | 079 569 76 66 Ostschweizer Biomarkt Weinfelden | 27. 8. | Weinfelden | 071 446 80 63 Workshop Teichbau | 27. 8 | Stettlen | 031 932 30 06 Besichtigung Einfamilienhaus ohne Leim und Chemie | 27. 8. | Aarberg | Info: 032 392 34 62 Früchte und Gemüse konservieren | 31. 8. | Turbenthal ZH | Info: 052 721 19 37

Kurs:

Alles über Kräuter Im dreitägigen Kurs an herrlicher Lage wird eine Fülle an Wissen und Fertigkeiten rund um den Kräutergarten vermittelt: zu Standort, Anzucht, Vermehrung und Pflege von kräftigen, gesunden Kräuterkulturen. Ebenso werden Ernte- und Sammelzeitpunkt, Verarbeitung, Trocknungs- und Lagermethoden thematisiert. Termin: 11. bis 14. August Schweibenalp, Brienz, Info: 033 952 20 00, www.alpine-permakultur.ch

Alle Kurse: www.bioterra.ch/kurse

F O T O S : B E N E DI KT DI T T L I , K AT H A R I NA N Ü E S C H , M I G RO S - KU LT U R P RO Z E N T

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LESERFOTO Leserbrief:

Wir alle wissen, wie rar im Frühling die Bienenweide ist! Ausgerechnet Bioterra bringt eine total unsinnige Osterdekoration. Aus meiner Sicht ein absolutes «No-Go». Andererseits freuen mich die vielen nützlichen und guten Beiträge.

Bioterra auf Facebook Teilt mit uns Gartenerlebnisse auf Facebook!

S. Baumgartner, Burgdorf

«Ich habe in unseren langweiligen Rasen eine Spirale gemäht und seither gefällt er allen, die ihn sehen. Nachahmung empfohlen!» R. Albrecht Schicken Sie uns Ihr liebstes Gartenbild mit kurzen Angaben, wie es entstanden ist, was es zeigt und warum Sie das Bild mögen. Mit etwas Glück finden Sie Ihr Foto an dieser Stelle wieder. Bild in hoher Auflösung an: k.nueesch@bioterra.ch

Liebe Bioterra,

als kleine Idee oder Reaktion auf den Kräuterturm in der neuen «Bioterra»-Zeitschrift :-). Selber getöpfert sind der Fantasie kaum Grenzen gesetzt!

Leserbrief:

Gedanken zum Bericht «Genussvolle Knollen»

A. Bischoff, Emmenbrücke www.salatturm.ch

Welch eine Überraschung, als wir das Paket von Bioterra erhielten. Zwei wunderbare Honige aus dem Bündnerland waren darin – was für ein Genuss! Ganz herzlichen Dank. Und ein grosses Kompliment: Es ist immer wieder eine Freude, wenn ich ein neues Heft erhalte.

Als ich 1979 einen Bergbauern aus dem Safiental heiratete, bauten noch viele Nachbarn ihre Kartoffeln selbst an. Mein Schwiegervater sortierte die Kartoffeln sehr sorgfältig und suchte die «Sämer» fürs nächste Jahr aus. Die «Safier» lagen ihm besonders am Herzen. Nach und nach wurde der arbeits­ intensive Kartoffelanbau auf 1600 m. ü. M. aufgegeben. Wir hatten zum Glück immer genügend Arbeitskräfte, um bis heute jährlich etwa 300 kg Kartoffeln ernten zu können. In den 80er-Jahren schickte ich einmal Kartoffeln der Sorte «Safier» nach Winterthur. Sie wurden dort virusfrei gezogen und vermehrt. Wahrscheinlich waren das die Vorfahren der heutigen «Safier» von Pro Specie Rara. Die «Safier» haben immer am längsten grünes Kraut. Mein Schwiegervater hätte Freude an Ihrem Artikel über die genussvolle Knolle und der Berühmtheit «seiner» Safier.

E. Deuber

M. Hunger-Toggweiler

Leserbrief:

Ich halte es mit Albert Lutz – «Man kann Gärten lieben, ohne selbst Gärtnerin zu sein» – oder wie ich «nur» Gärtnerin von einem charmanten Dachgarten. Umso mehr ergötze ich mich an Ihrem Heft, ein Bijou, auf das ich mich jedes Mal regelrecht stürze. B. Schwegler-Neukomm, Zofingen

Leserbrief:

Mitglieder werben Mitglieder

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Leserbrief:

Liebe BioterraHeft-Macher

Vielen Dank für Euer vielfältiges und buntes, inspirierendes und sachkundiges Heft, auf dessen Erscheinen ich mich immer riesig freue! L. Wernli, Bottmingen

LINKS Besucht unsere Website! Ein naturnaher Gartenbaubetrieb für die Umgestaltung des Gartens gesucht? Oder eine Frage zur Kultur von Tomaten? Und wo gibts eine Biogärtnerei in meiner Nähe? Folgende Links helfen weiter: www.bioterra.ch/naturgärtner www.bioterra.ch/gartenwissen www.bioterra.ch/biogärtnereien www.bioterra.ch/shop www.bioterra.ch/kurse

FOTOS: FRANCA PEDRAZZETTI, BEAT BRECHBÜHL

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LESERANGEBOTE

GÄRTNERN • GESTALTEN • GENIESSEN

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LESERANGEBOT: KLASSISCHER ERNTEKORB

Dieser Erntekorb im Sussex-Stil ist auf traditionelle Weise handgefertigt. Er ist der klassische Erntekorb, eignet sich aber auch hervorragend für den Transport verschiedenster Gartenutensilien. Die geformten Holzleisten sind mehrfach mit soliden Messingstiften befestigt und zusätzlich mit dem Tragegriff sowie den Querhölzern verschraubt. Grösse: 57 cm x 27 cm, Preis: Fr. 48.– Bestelltalon Seite 59.

1

LESERANGEBOT: KRÄUTERTROCKNER

Zum Trocknen von Kräutern, Samen, Chili, Champignons Bestelltalon Seite 59. Material: Holz (Gummibaum), nachhaltige Produktion in Indien, Baumwolle (waschbar), Stahl Grösse: 36,8 cm x 36,8 cm, 25,4 cm hoch Preis: Fr. 44.–

4

LESERANGEBOT: REGENFASS AUS HOLZ

Stabiles Weinfass aus Holz, das als Regentonne oder Wasserfass verwendet werden kann. 
Das Holzfass ist frisch von Rotwein entleert. Es ist mit mindestens 6 fixierten, verzinkten Metallreifen abgebunden. Die Haltbarkeit der Regentonne liegt bei 7 bis 10 Jahren. Bestelltalon Seite 59. Höhe: 95 cm,
Durchmesser im Bauch 70 cm, Durchmesser am Kopf 58 cm,
Gewicht: 50 kg, inkl. Deckel mit Holzgriff, Preis: Fr. 220.–

3

LESERANGEBOT:

BACSAC FÜR DEN BALKON

Der Bacsac ist luftdurchlässig und lässt überschüssiges Wasser durch, um Staunässe zu vermeiden. Im Winter kann man ihn zusammenlegen, abspülen und verstauen. Der Bacsac ist sowohl UV- als auch kälteresistent. Temperaturen von –30°C bis zu 70°C sind für ihn kein Problem. Bestelltalon Seite 59. 100% Geotextil classic 50 Liter 40 cm Durchmesser, Höhe: 40 cm Preis: Fr. 49.–

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LESERANGEBOT: HOCHWERTIGES GARTENWERKZEUG

Unser Sortiment Qualitätswerkzeuge der niederländischen Firma Sneeboer haben wir um drei weitere Werkzeuge ergänzt und bieten Ihnen neu in dieser Ausgabe von «Bioterra» einen Blumenzwiebelpflanzer und zwei Laubrechen an. Das ganze Sortiment unter www.bioterra.ch/shop. Bestelltalon Seite 59.

Laubrechen 1
 Standard-Version, fürs Sammeln von Rasenresten und Blättern, Säubern von Pfaden und Grünanlagen und fürs Entfernen von ungewünschten Beikräutern. Der Griff ist aus Eschenholz, die Zinken sind aus Edelstahl. Vollständige Länge: 178 cm, 20 Zinken (25 cm lang), Gewicht: 0,8 kg, Preis: Fr. 110.–

Laubrechen 2
 Fürs Sammeln von Blüten und Blättern und fürs Entfernen von Beikräutern an engen Stellen. Die Zinken sind aus Edelstahl, der Griff aus Eschenholz. Länge: 173 cm, 7 Zinken (23,5 cm lang), Gewicht: 0,75 kg, Preis: Fr. 94.–

Blumenzwiebelpflanzer Mit diesem Gerät können Blumenzwiebeln einfach, schnell, rückenschonend und auch in schweren Böden gepflanzt werden. Aufgrund des breiten T-Griffs lässt sich der Blumenzwiebelpflanzer sehr gut handhaben. Kopf: 6 cm breit, 13 cm lang, Grifflänge: 63 cm, vollständige Länge: 89 cm, Gewicht: 1,2 kg, Preis: Fr. 132.–

Bestelltalon Seite 59.

6

LESERANGEBOT: SCHÖNASTERN UND ASTERN

In Zusammenarbeit mit Elisabeth Jacob, Gärtnerei «Blattgrün» in Rifferswil ZH, können wir Ihnen folgende mehrjährige Schönastern und Astern in Bioqualität anbieten: (s. auch Seiten 32 bis 35) Bestelltalon Seite 59.

Schönaster Kalimeris incisa ‘Madiva’ grossblumig, helllila-weiss | Höhe: 60 bis 80 cm | Blütezeit: Ende Juni bis Ende September, sonnig | Herkunft: Ostasien | schneckenfrei

Mongolische Schönaster Kalimeris mongolica | helles Violett | Höhe: 50 bis 70 cm | Blütezeit: Juni bis August; sonnig bis halbschattig | Herkunft: Asien | schneckenfrei

Wald-Aster Aster divaricatus | helles Violett | Höhe: 50 bis 70 cm | Blütezeit: Juni bis August; sonnig bis halbschattig Herkunft: Asien | schneckenfrei

Wildaster Aster ageratoides ‘Ezo Murasaki’ | purpur bis purpurviolett | Höhe: 60 cm | Blütezeit: Oktober bis November | Herkunft: Japan

Hohe Wildaster Aster glehnii ‘Agleni’ | Weisse, grosse Blütendolden | Höhe: 150 bis 170 cm | Blütezeit: September bis Oktober | Herkunft: Japan

FOTOS: GAP-PHOTOS, STAUDENGÄRTNEREI GAISSMAYER

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LESERANGEBOT: 10 HEILPFLANZEN FÜR FRAUEN

In Zusammenarbeit mit Madlen Neubauer, Gärtnerei Neubauer in Erlen TG, bieten wir mehrjährige Heilpflanzen in Bioqualität zum Bestellen an: (s. auch Seiten 36 bis 39) Bestelltalon Seite 59. Echtes Johanniskraut Hypericum perforatum Standort: sonnig, mässig trocken bis frisch | Blütezeit: Juni bis September | Blütenfarbe: gelb | Höhe: 40 bis 70 cm

Gemeiner Frauenmantel Alchemilla vulgaris Standort: sonnig bis halbschattig auf frischem Boden, einheimisch | Blütezeit: April bis August | Blütenfarbe: gelblichgrün | Höhe: 20 bis 40 cm

Echter Dost, wilder Majoran Origanum vulgare Standort: sonnig bis halbschattig, trocken, nährstoffarm, einheimisch | Blütezeit: Juli bis Oktober | Blütenfarbe: hellrosa – purpur | Höhe: 30 bis 70 cm

Mutterkraut Tanacetum parthenium | Standort: sonnig bis halbschattig, mässig trocken bis frisch | Blütezeit: Juni bis August | Blütenfarbe: weiss | Höhe: 40 bis 60 cm

Herzgespann Leonurus cardiaca | Standort: sonnig, mässig trocken bis frisch, einheimisch | Blütezeit: Juli bis September | Blütenfarbe: altrosa | Höhe: 70 bis 120 cm

Garten-Thymian, Quendel Thymus vulgaris | Standort: sonnig, trocken, nährstoffarm, | Blütezeit: Juni bis Juli | Blütenfarbe: lila | Höhe: 10 bis 30 cm

Gänsefingerkraut Potentilla anserina | Standort: sonnig bis halbschattig, mässig trocken bis frisch, eher nährstoffarm, einheimisch | Blütezeit: Mai bis Juli | Blütenfarbe: gelb | Höhe: 15 bis 40 cm

Lein Linum usitatissimum Standort: sonnig, trocken, nährstoffarm, einheimisch | Blütezeit: Mai bis Juli | Blütenfarbe: blau | Höhe: 20 bis 50 cm

Echter Salbei, Garten-Salbei Salvia officinalis | Standort: sonnig, trocken, nährstoffarm | Blütezeit: Juni bis August | Blütenfarbe: blau | Höhe: 40 bis 80 cm

Weisse Taubnessel Lamium album | Standort: sonnig bis halbschattig, mässig trocken bis frisch, eher nährstoffreich, einheimisch | Blütezeit: April bis Oktober | Blütenfarbe: weiss | Höhe: 30 bis 60 cm

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LESERANGEBOT: MERKBLÄTTER KOMPOST UND ERDBEEREN / JOHANNISBEEREN – NEU ÜBERARBEITET!

Wir haben unsere Merkblätter Kompost und Erdbeeren/Johannisbeeren aktualisiert und auf den neusten Wissensstand gebracht. Bestelltalon Seite 59.

Merkblatt Kompost Reife Komposterde von guter Qualität ist für den Biogarten essenziell. In diesem Merkblatt finden Sie wichtige Ratschläge für ein erfolgreiches Kompostieren im eigenen Garten. Preis: Fr. 4.–

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NEUEGE AUFLA

Merkblatt Erdbeeren/ Johannisbeeren Grundlagen zu Anbau und Pflege von Erdbeeren und Johannisbeeren. Mit Sortenempfehlungen für den Biogarten. Preis: Fr. 4.–

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ICH BESTELLE

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KRÄUTERTROCKNER

Ganzes Angebot unter WWW.BIOTERRA.CH

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SCHÖNASTERN UND ASTERN

_____ Kräutertrockner zum Trocknen von Kräutern, Samen, Chili, Champignons Fr. 44.– (49.–) (7226)

_____ Kalimeris incisa ‘Madiva’ Fr. 8.20 (9.20)

Versand: Bioterra

_____ Aster divaricatus Fr. 7.50 (8.50)

2

KLASSISCHER ERNTEKORB

_____ Erntekorb Sussex-Stil Fr. 48.– (54.–) (7225) Versand: Bioterra

3

Versand: Bioterra

_____ Aster glehnii ‘Agleni’ Fr. 7.50 (8.50)

Neu überarbeitet: _____ Erdbeeren, Johannisbeeren, Sorten, Anbau, Pflege, Schnitt, Fr. 4.– (5.–) (3028) Neu überarbeitet: _____ Kompost (3030) Fr. 4.– (5.–) Versand: Bioterra

7

REGENFASS AUS HOLZ

Versand: Fasshandel Halbritter Versandkosten: Fr. 35.– Liefertermin: ab Juli

QUALITÄTSWERKZEUGE

_____ Laubrechen, Standardversion Fr. 99.– (110.–) (7220) _____ Laubrechen, schmal Fr. 88.– (94.–) (7221) _____ Blumenzwiebelpflanzer Fr. 132.– (146.–) (7222) Versand: Bioterra Versandkosten: Fr. 10.–

BIOTERRABÜCHERSERVICE _____ Wenn der Nagekäfer zweimal klopft (Seite 7) Fr. 32.90 _____ Botanik für Gärtner (Seite 9) Fr. 43.90 _____ In die Höhe gärtnern (Seite 12) Fr. 35.90 _____ Frauenheilpflanzen (Seite 37) Fr. 25.90

SOLARLAMPE

Versand: Biogärtnerei Blattgrün, Rifferswil sep. Versandkosten Liefertermin: ab Mitte August (bei Ferienabwesenheit auch ab Mitte Juli), solange Vorrat

_____ Frauenheilbuch (Seite 37) Fr. 25.90 _____ Einmachen (Seite 43) Fr. 25.90 Versand direkt ab Bücherservice Lüthy, Balmer, Stocker, Solothurn separate Versandkosten

10 HEILPFLANZEN FÜR FRAUEN

Mindestbestellmenge: 4 Pflanzen _____ Echtes Johanniskraut Fr. 6.50 (7.15)

_____ Regenfass stabiles Weinfass aus Holz inkl. Deckel mit Holzgriff Fr. 220.– (235.–)

5

_____ Aster ageratoides ‘Ezo Murasaki’ Fr. 7.50 (8.50)

BIOTERRAMERKBLÄTTER

BACSAC 50 LITER

_____ Bacsac classic, 50 l für Balkon und Terrasse 100% Geotextil Fr. 49.– (54.–) (1079)

4

_____ Kalimeris mongolica Fr. 7.50 (8.50)

8

_____ Gemeiner Frauenmantel Fr. 5.50 (6.05) _____ Echter Dost Fr. 5.50 (6.05) _____ Mutterkraut Fr. 6.50 (7.15)

_____ Sonnenglas Solarlampe im nostalgischen Einmachglas. Oben auf dem Deckel befindet sich eine Solarzelle, im Innern des Deckels sind ein Akku und vier LEDs. Fr. 31.90 (34.90) Versand: Sonnenglas Versandkosten: Fr. 9.90, Liefertermin: ab sofort, solange Vorrat

_____ Herzgespann Fr. 6.50 (7.15) _____ Garten-Thymian Fr. 6.50 (7.15)

PREISE/VERSANDKOSTEN Preise für Mitglieder, Preise in Klammern für Nichtmitglieder Preise inkl. MwSt., exkl. Versandkosten. Bei Lieferungen direkt ab Hersteller werden separate Versandkosten berechnet.

ANSCHRIFT

_____ Gänsefingerkraut Fr. 6.50 (7.15) _____ Lein Fr. 5.50 (6.05) _____ Echter Salbei Fr. 5.50 (6.05) _____ Weisse Taubnessel Fr. 6.50 (7.15) Versand: Biogärtnerei Neubauer, Erlen TG separate Versandkosten Liefertermin: ab Mitte August solange Vorrat

Name:

Vorname:

Adresse:

PLZ/Ort:

Tel.:

Kundennr.:

Datum:

Unterschrift:

E-Mail: Ferienabwesenheit von/bis:

Ich habe die Verkaufsbedingungen gelesen und bin damit einverstanden. Bitte senden an: Bioterra, Dubsstrasse 33, 8003 Zürich, Telefon 044 454 48 48, Fax 044 454 48 41, E-Mail: service@bioterra.ch, komplette Bestellliste unter www.bioterra.ch

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