Trail 5/18 Vorschau

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TRAIL MAGAZIN

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DAS LAUFMAGAZIN NR.1 FÜR TRAILRUNNER

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604906 DEUTSCHLAND ¤ 4,90 ÖSTERREICH ¤ 5,60 SCHWEIZ SFR 8,80 LUXEMBURG ¤ 5,80 ITALIEN ¤ 6,60 SPANIEN ¤ 6,60 FRANKREICH ¤ 6,60

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WWW.TRAIL-MAGAZIN.DE

ENERGY BARS SELBST BACKEN DIE STARS DER SZENE DIE PROFITAGEBÜCHER

2018 September / Oktober

10 JAHRE

20082018 DIE JUBILÄUMSAUSGABE! RÜCKBLICKE, AUSSICHTEN, VISIONEN: SO WURDE UND WIRD AUF TRAILS GELAUFEN

TRAINING

UNVERLETZT BLEIBEN TROTZ VIELER RENNEN IM SOMMER PRAXISTESTS

LAUFRUCKSÄCKE REGENJACKEN IN EAR KOPFHÖRER

12 TIPPS

SOMMER-EVENTS

ZUGSPITZ ULTRA WM PENYAGOLOSA TRANSVULCANIA LAVAREDO ZEGAMA LAMER WINKEL BUFF EPIC TRAIL Teil 1/4

FOTOWORKSHOP FÜR LAUFFOTOS

TIPPS

LAUFRUCKSACK WOHIN MIT DEN STÖCKEN?

DAMIT LAUFEN EIN SPASS BLEIBT


DAS SALOMON TEAM GRATULIERT SEHR HERZLICH ZUM 10-JÄHRIGEN TRAIL MAGAZIN JUBILÄUM. MAKE ANY TERRAIN YOUR PLAYGROUND Join our Trail Running Workshops at howtotrailrun.salomon.com


EDITORIAL Denis Wischniewski Herausgeber TRAIL

Liebe Leser, laufen ist mehr als nur laufen. Es geht diesmal und eigentlich immer auch darum, wo man läuft. Wer sein Laufen nur auf die reine Bewegung reduziert, verpasst was!

4 Menschen dieser Ausgabe

Laufen ist, zumindest für mich, die Addition aus meinem Vorankommen und meiner Umgebung. Die Umgebung ist dabei das große Los, der Sechser im Lotto, das ultimative Glück. In den vielen guten, lange nachhallenden Momenten kann ich im Vergleich zur Landschaft da nur der zweite Sieger werden. Egal, wie schnell ich auch bin. Das Beste an all diesen Orten, durch die wir uns laufenderweise bewegen, ist ganz simpel: Was wir tun ist vergänglich, aber die Umgebung

CARSTEN DRILLING Carsten läuft und läuft und läuft. Eigentlich wollte er längst mit diesem Ultradings aufhören, aber er hängt eben immer noch eine Saison dran und war für unser Team diesmal bei einem Wettkampf in Ungarn am Start. Mit dem Zug nach Budapest – zusammen mit einem Ungarn, der wie Carsten aus Zürich anreiste.

bleibt und ist in aller Regel treu. Die Berge, der Sonnenaufgang, der Moment, in dem sich am frühen Morgen beim Lauf am Flussufer die Nebelschwaden lichten, mag für uns jedes Mal einzigartig sein, aber auch ohne uns spielen sich diese Naturwunder seit Millionen oder Milliarden Jahren ab. Wir könnten diese Momente öfter erleben als wir es tun. Wenn wir im Büro sitzen, uns an Vorgesetzten stoßen und wertvolle Zeit an sinnlosen Unsinn verschwenden, macht die Natur einfach so

ADAM CAMPBELL Er war einst ein Profitriathlet, aber der Mann aus Vancouver entdeckte 2007 die Trails, die schnell zu seiner neuen Passion wurden. Ein schwerer Bergunfall unterbrach 2016 Adams Karriere. Nur zehn Monate danach wird er 31. beim Hardrock 100. Etwas Unmögliches wird möglich.

weiter. Jeden Tag. Der Trail liegt da, direkt am Berg, ganz egal ob wir nun dort sind oder nicht. Es liegt an uns, wie oft wir da mitmachen wollen. Man kann viele Gründe finden, nicht zu laufen – und noch mehr, um einfach früher Feierabend zu machen: auf seinen Traum-Trails. In letzter Zeit habe ich mich oft gefragt, welche Läuferinnen und Läufer mich ganz besonders faszinieren und merke dabei, dass mich rei-

DANIEL JUNG Der Gore-Tex- und Scarpa-Athlet aus Südtirol versteht es als großes Glück, dass er gerade überall auf der Welt an Wettkämpfen mitlaufen darf. Zudem gewinnt er ja auch noch oder landet weit vorne im Ranking. Für uns hat Dani seinen Tagesablauf auf Seite 90 notiert. Ein Profitagebuch.

ne Leistung und schnelle Beine nur mehr bedingt mitreißen. Ich mag vor allem diese Sportler, die es schaffen, ihrem Laufen eine weitere Natur auseinandersetzen oder durch Kreativität viele andere motivieren und begeistern. Laufen muss keine Politik sein, aber man kann aus Trailrunning zumindest eine eigene Wissenschaft machen. Viele Spaß mit unserer Jubiläumsausgabe! In diesem Sinne. Keep on Trailrunning.

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ALEX BRENNWALD Mit SWISSULTRATRAIL, dem Blog und den Awards ist Alex eine wichtige Person für die Schweizer Trailrunning-Szene und selbst ein erfahrener Läufer. Den Western States 100 hat er für uns beobachtet und beim Eiger Ultra war er jüngst einer der wenigen, die noch vor dem Gewitter vom Berg kamen.

Fotos: Harald Wisthaler

Dimension zu geben, die sich auf besondere Art und Weise mit der


FOTOSTORY STARS DER SZENE

Timothy Olson Der 35 Jahre alte Mann aus Wisonsin gewann zweimal den Western States 100 und seine Rekordzeit galt als unschlagbar. Dann kam Walmsley. Seine Art zu laufen, seine Einstellung zum Leben und natürlich nicht zuletzt sein Äusseres gefällt der Szene und animiert viele ähnliches zu wagen.

HELDEN WIE WIR 6

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Auch das ist ja das Tolle am Trailrunning: Wo sonst geht man gemeinsam mit den Besten seines Sports auf die Reise? Und merkt nach dem Rennen beim Bier, was das doch fĂźr sympathisch nahbare Typen sind. Genauso richtig ist aber auch, Menschen brauchen Vorbilder. Weswegen wir hier einmal Bilder jener Athletinnen und Athleten zusammengestellt haben, die auf den Trails besondere Spuren hinterlassen haben.

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FOTOSTORY STARS DER SZENE

Hayden Hawks Ein junger Wilder, dieser Hayden Hawks. Einer, der das Laufen auf dem College gelernt hat und schnelle Beine auf den Trail legt. 2016 noch Vierter bei den Langdistanz-Berglauf-Weltmeisterschaften, macht er sich mehr und mehr daran, all die international bekannten Ultratrails zu gewinnen. Ein großes Talent, dieser 27 Jahre junge Athlet.

AUCH MAL BILDER BEI REGEN ODER NEBEL MACHEN DIE STIMMUNG NURIA PICAS EINE BEEINDRUCKENDE DORT FRAU IST DIESE NURIA IST MEIST PICAS. EINE KÄMPFERINBESONDERS IM SPORT UND IM LEBEN, DIE ALS BEKENNEND LESBISCH LEBEND SPANNEND. FÜR DIE GLEICHGESCHLECHTLICHEN LEBENSENT-

Fotos: Jordi Saragossa, Guillem Casanova

WÜRFE EINSTEHT. ALS TRAIL-LÄUFERIN HAT SIE NAHEZU ALLES GEWONNEN, WAS ES AN WICHTIGEN RENNEN GIBT.

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Dylan Bowman Der 32 Jahre alte Bowman aus Reno/USA hat zweimal den Ultra Trail Mount Fuji gewonnen und belegte ohne jegliche Langdistanzerfahrung Rang 3 beim Leadville 100, diesem legendären Ultra in den Rocky Mountains. Er lebt und trainiert im Marin County.

Lucy Bartholomew Alle reden über Lucy! Die neue Emelie. Die neue Anna. Sie ist hübsch, sie ist schnell und lief mit 16 ihre ersten 100 km am Stück. Einfach so. Aus Lust und Laune. Wenn ihr Coach das Mädel nicht zu sehr in den Rennzirkus wirft und überfordert, dann wird sie die kommenden Jahre ein Name sein, der Geschichten schreibt.

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NEWS LA SPORTIVA IST 90

Wenn es um Bewegungskultur in den Bergen geht sind die Italiener von La Sportiva seit nunmehr 90 Jahren ganz vorne dabei. Auch Trailrunner haben die Qualitäten der Manufaktur aus dem Val di Fiemme längst erkannt. Nun wurde gefeiert, wie nur Italiener feiern können. Auf die kommenden neun Jahrzehnte! Das Trail Magazin gratuliert zu einer einmaligen Geschichte!

90 Jahre sind mehr als ein gesegnetes Leben lang sein muss. La Sportiva, die Bergsportmarke aus dem Val di Fiemme, wurde bereits 1928 gegründet und wirkt zum 90. Jubiläum jünger, agiler und kreativer denn je. Heute ist der Hersteller, der vor allem für seine Innovationen bei Bergstiefeln und Kletternschuhen bekannt wurde, auch eine der Marken, die für Trail- und Bergläufer ein umfassendes Portfolio anbieten. Unvergesslich dabei der Trailschuh CROSSLITE, der um 2010 ein vollkommen neuartiger Schuh für unseren Sport war. Später kamen das Leichtgewicht VERTICAL K und die Allrounder MUTANT oder BUSHIDO hinzu. Im letzten Jahr war dann die Verpflichtung des Szenestars Tony Krupicka eine große Sensation. Der siebenfache Berglaufweltmeister Jonathan Wyatt kümmert sich intern längst um alles, was mit Trailrunning zu tun hat und läuft natür-

lich selbst in La Sportiva durch die norditalienische Bergwelt. 90 Jahre machen offenbar dann auch weise und nachhaltig clever: La Sportiva produziert einige Highlight-Produkte wieder im Heimattal selbst. Lokal statt Fernost, und ihre treuen Kunden honorieren diesen Schritt. Firmenchef Lorenzo Delladio war bei der imposanten Feier im Naturkundemuseum in Triest übrigens im emotionalen Gemütszustand am Mikrofon und bedankte sich bei all seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern unter der ein oder anderen Träne. Die Firma würde eigentlich zu schnell wachsen. Das würde oft zu schnelle Entscheidungen verlangen. Wir sind uns dennoch sicher, dass die kommenden 90 Jahre ähnlich erfolgreich und visionär verlaufen wie die vergangenen.

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War Interviewpartner und Ehrengast bei der Jubiläumsparty in Triest: Reinhold Messner hier im Bild mit La Sportiva-Boss Lorenzo Delladio.


Eigentlich kennen wir Black Diamond aus der Kletterecke, aber mit dem neuen BD Distance 8L Pack finden Bergsportler den Rucksack, der irgendwie alles mitmacht, was auf Trails passiert. 8 Liter Volumen, wasserdichtes Hauptfach.

ocean lover Ein 8-tägiger Trailrun-Roadtrip durch Portugal endete mit der Teilnahme am Ultra Trail Douro Paiva bei Porto. Trail-Herausgeber Denis Wischniewski beendete das 70-kmRennen auf dem Zahnfleisch und mit einigen Blessuren.

... und zwar bei der Berglaufweltmeisterschaft über die Langdistanz. Das erzählt viel über die unterschiedlichen Benennungen und noch mehr über die Gemeinsamkeiten des Laufens in den Bergen. Ironie des Schicksals? Während am gleichen Tag eigentlich die inoffizielle Team-Weltmeisterschaft im Trailrunning in Bad Gastein über die Wurzelwege gehen sollte, fand am 24. Juni im polnischen Karpacz an der Schneekoppe eine ganz offizielle Weltmeisterschaft statt. 36 km und gut 2.100 Hm klingen dabei nach einem veritablen Skyrace. Und tatsächlich hat Jonathan Wyatt, neuer Präsident der World Mountain Running Association (WMRA) schon mal durchblicken lassen, dass er sich künftig mehr Nähe zwischen den eigentlich so ähnlichen Disziplinen wünscht. Ohnehin waren im deutschen Team allesamt Athleten am Start, die man auch von Trai-Rennen kennt. Florian Reichert lief sich als herausragender 14. die Fußsohlen blutig. Sebastian Hallmann wurde überzeugender 16. Hannes Namberger, der in diesem Jahr auf der Transvulcania für Furore sorgte, Lukas Naegele und Thomas Kühlmann komplementierten eine hervorragende Teamleistung bei einem unglaublich kompetitiven Rennen, das mehr Aufmerksamkeit verdient gehabt hätte. Auch darum muss es bei der Neujustierung unseres Sports gehen.

Zwischen Lissabon und Porto liegen Traum-Ttrails wenige Meter oberhalb der Ozeanküste.

Fotos: Denis Wischniewski, La Sportiva

Florian reichert überzeugt bei WM

Eine ganze Woche auf Trails in Portugal ist uns ein großes Special über mehrere Seiten in der kommenden Trail wert. Zunächst sind da Cityläufe in Lissabon, die erstaunlich viele Höhenmeter mit sich bringen, endlose Singletracks entlang des Atlantiks in einsamer Natur und letztlich ein Wettkampf im Hinterland der Kulturstadt Porto, der uns staunen ließ. Ein Ultratrail, der an die Dramaturgie des Transvulcania erinnert und dabei durch seine Nüchternheit und radikale Cut-Off-Zeit auffällt. Mehr in TRAIL 6/2018 im Oktober.

MEISTERLICH AUF DER HEIDE UND WINKELBLECH SIND CHAMPIONS BEI DER VON DER DUV AUSGESCHRIEBENEN DEUTSCHEN MEISTERSCHAFT IM ULTRATRAIL WURDEN IN RAHMEN DES MAINTALULTRAS BEI FRANKFURT PIA WINKELBLECH UND MORITZ AUF DER HEIDE DIE NEUEN TITELTRÄGER 2018. DIE DISTANZ BETRUG 64 KM UND HATTE 1.700 POSITIVE HÖHENMETER.

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Fotos: Marco Felgenhauer, Stephan Repke

JUBILÄUM TRAIL 2008-2018

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In dieser Ausgabe erzählt euch unser Schweizer Freund Alex Brennwald vom Western States. Und wir versichern: Niemand hat ein so gutes Verhältnis zu diesem vielleicht legendärsten Hundertmeiler der Welt – dreimal hintereinander hat es Alex nun schon erfolgreich durch das Losverfahren geschafft. Warum wir das erzählen? Weil für die Septemberausgabe 2015 lange mit Gordy Ainsleigh, dem Gründer und guten Geist des Western States Endurance Run, geredet haben. Wie sich der 71-Jährige an seinen ersten Western States erinnert: „Ehrlich gesagt, mir war spätestens nach 40 Meilen klar, dass ich das Rennen nicht beenden werde.“ Hat er aber natürlich doch gemacht. Was wir 2015 noch gemacht haben? Gekocht, gebacken und gegessen. Mit Emelie Forsberg, Peter Fankhauser und dem US-Läufer Matt Flaherty, der tatsächlich selbst Bierbrauer ist. Uns war nach dieser Geschichte klar, dass wir künftig häufiger über den Tellerrand schauen werden. Inzwischen gibt es ein Trail-Gericht in jeder Ausgabe. Und ungefähr genauso oft: Schuhtests. Im großen Trail-Schuhtest im Frühjahr hatte uns erstmals eine Marke begeistert, die längst nicht mehr nur buchstäblich, sondern auch sprichwörtlich auf breitem Fuß lebt: Altra. Der Lone Peak wurde zu einer unserer Kaufempfehlungen. Wir merken also immer wieder: Nicht nur der Sport bleibt in Bewegung, genauso auch der Markt. Bewegendes passiert derweil auch im Bayerischen Wald: Der Ultra Trail Lamer Winkel beweist, dass Trailrunning eine Graswurzelbewegung bleibt – es wird aus dem Stand eines der wichtigsten Rennen des Landes, organisiert von der lokalen Laufszene. Der große Aufmacher im Septemberheft: Ein kleine Geschichte des Ultralaufs, quasi unser in diesem Oktober erscheinendes erstes Ultra-Special auf 16 Seiten. Und langsam haben wir dann registriert, dass die Läufe, über die wir schreiben und die ihr da draußen rennt, immer länger werden. Einen Lauf abseits der digitalen Erreichbarkeit haben wir zwar nicht explizit gesucht – aber beim Dragon’s Back Race in Wales gefunden. Eine ziemlich ausgesetzte Erfahrung, die nicht zuletzt mit beeindruckenden Bildern belohnt worden ist. Und dann ist Chefredakteur Denis noch für das Novemberheft täglich einen Marathon gelaufen, eine Woche lang. Er wusste ja schon, was er im Jahr darauf vorhaben sollte ...

DAS JA H R I N K Ü R Z E

AUCH FÜR DAS TRAIL MAGAZIN WAR

EIN BEFREIENDER LAUF: DIE NEPALESIN MIRA RAI GEWINNT DEN MARATHON DU MONT-BLANC. ZACH MILLER, DAVID LANEY, JIM WALMSLEY – PLÖTZLICH SIND DA DIESE COOLEN, JUNGEN US-BOYS UND RENNEN VOGELWILD INS RAMPENLICHT.

Hitze im Saarland. Ein Lauftreff bei 42 °C im Schatten. Der erste UTLW in Lamer Winkel. Eine Geschichte nimmt ihren Lauf. Im schwäbischen Lichtenstein startet noch so ein Trailrun, der abseits der Alpen viele Freunde findet.

2015 EIN BESONDERES JAHR: MIT DEM LICHTENSTEIN TRAIL (HALB-)MARATHON HABEN WIR NUN UNSER EIGENES RENNEN.

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Fotos: Dominik Berchtold

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Auch das war neu in diesem Jahr: Erstmalig hatten wir ein (von Philipp „Fat Boys run“ Jordan) illustriertes Cover. Das Motiv - ein Läufer in Splitshorts, Vollbart, Stirnband und sonst eigentlich nichts - sollte uns auch auf den Trails immer häufiger begegnen. Die Moden eines Sports sind in Bewegung geraten. Bewegend war das Jahr auch für die Redaktion. Chefredakteur Denis rennt. Nicht immer mal wieder, sondern immer weiter. Von München bis an die türkische Grenze, weil jenseits dieser gerade ein Putsch stattgefunden hatte. Einen Sommer lang wird ein Buch, ein Film und vor allem eine neue Erfahrung. Immer deutlicher wird, dass Laufen mehr ist als nur die Erzählungen von Training und Wettbewerb. Im Interview mit uns hat Kilian Jornet einen Wunsch: Trailrunning soll nie olympisch werden! Und eine neue Erfahrung: Laufsandalen. Nun, zumindest eine Erfahrung war es wert. Von noch etwas ist immer häufiger die Rede: eigene Projekte. François D‘Haene hat ein solches gemacht und eine Fastest Known Time auf der GR 20, dem inselüberschreitenden Weitwanderweg in Korsika, aufgestellt. Damien Rosso packte den Ritt über die Insel in eindrückliche Bilder. Und wir wollen an dieser Stelle auch mal Danke sagen für die stets faire und kreative Zusammenarbeit mit all den starken Fotografen und Geschichtenerzählern da draußen. Im Interview verriet uns US-Boy David Laney derweil sein Geheimrezept, um ein guter Trail- und Ultraläufer zu werden: „Chill in the Outdoors“, war einer davon. Na, da sagen wir doch nicht Nein und führen gleich mal eine neue Rubrik ein: Das Trail-Weekend erzählt fortan von Reisen ohne Wettkampfstress. Apropos kein Wettkampfstress: Kelvin Trautmanns Bild-Essay über den Ausflug von The-North-Face-Athlet Rob Krar nach Island war definitiv eine unserer Fotostorys mit dem größten Fernweh-Faktor. Dabei hatten wir im selben Heft noch die Trail-Szene Asiens porträtiert, eine wachsende Community und ein rasant wachsender Markt. Ebenfalls wachsender Beliebtheit erfreut sich folgende Sportart: Menschen in hautengen Roben verlassen in Scharen die Trails, um sich in die nächsten Fluten zu stürzen: Das Trail Magazin ist zu Gast bei der innoffiziellen SwimRun-Weltmeisterschaft im Stockholmer Schärengarten. ÖtillÖ heißt der Wettbewerb, der zwei lustigen Schweden mal in einer Schnapslaune eingefallen ist. Vielleicht auch deshalb diese Leidenschaft für das nasse Element. Aber 2016 war ja ohnehin ein Jahr, in dem viele, gerade alpine Rennen buchstäblich ins Wasser gefallen sind. Allenthalben landunter in den Alpen – und wir sollten ruhig Klimawandel dazu sagen.

DAS JA H R I N K Ü R Z E

Ein Gespräch, auf das wir uns mehr als nur ein wenig freuten: Kilian Jornet ist wie immer offen, ehrlich und authentisch. Das Kleinwalsertal im Allgäu wird endlich zur Rennstrecke und die Walsertrail Challenge ist geboren. Erfolg: Benni Bublak und Christoph Lauterbach werden Zweite beim Transalpine Run als Team des Trail Magazins.

CAROLINE CHAVEROT UND LUIS

AUCH EIN JUBILÄUM: TRAIL FEIERT DIE 25. AUSGABE AM KIOSK.

ALBERTO WERDEN ULTRATRAILWELTMEISTER DER IAU IN PORTUGAL.

IN EINEM SPECIAL BERICHTEN WIR ÜBER HINDERNISS-LÄUFE UND MERKEN SCHNELL – DAS IST NICHT UNSERE CUP OF TEA!

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REVIEW SOMMER-WETTKÄMPFE

JUBEL & TRUBEL Da war eine Menge los diesen Mai, Juni und Juli. Es gibt mittlerweile mehr Trail-Rennen als man laufen könnte. Als Sportler muss man sich längst entscheiden wie und wo man an den Start geht. Und dennoch sind einige Wettkämpfe fast unumgänglich. Vom Bayerwald bis an die Zugspitze. Von Menorca bis hinauf ins Baskenland. Text: DENIS WISCHNIEWSKI

Eva Sperger und Lukas Nägele ließen keine Zweifel an ihrer Stärke und siegten beim UTLW souverän.

ULTRATRAIL LAMER WINKEL Wir fangen ganz von hinten an und arbeiten uns nach vorne. Es wurde gesagt, dass die Finisherparty auf dem Marktplatz in Lam ziemlich genial gewesen sein muss. Alle, wirklich alle waren am Abfeiern. Die Teilnehmer, die Veranstalter, die ganzen Helfer und letztlich alle Einwohner der Ortschaft im Bayerischen Wald. Der Sieger des Rennens, Lukas Nägele, soll sogar der Letzte gewesen sein, der in frühen Morgenstunden die Party verlassen hat. Nicht ganz nüchtern. Eva Sperger, die Damensiegerin, habe man ebenfalls unter den späten Gästen gesichtet. Soviel dazu und wie sehr hier ein Trail-Wettbewerb innerhalb weniger Jahre zu einem „Happening“, einem Jahreshighlight und echten Event wird. Es ging natürlich auch ums Rennen. Ich lief diesmal ganz bewusst die kurze Strecke, den OSSER RIESEN. 25 km mit 1.300 Hm. Das Ding war übrigens nach 120 Minuten restlos ausgebucht. Kein Trail-Wettkampf in Deutsch-

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land hat derzeit mehr Andrang als der U.TLW. Das liegt an der Strecke, am Termin und in der Hauptsache an den Leuten, die das veranstalten, denn Maria, Wolfgang, Markus, Johannes und Max sind authentische Typen, Sportler und feine Menschen, die genau verstehen, was die Teilnehmer brauchen. Es passt hier einfach alles. Und ich bin froh. Froh, statt der 56 km „nur“ die 25 zu laufen, denn diesmal reicht mein Sprit bis ins Ziel und ich laufe die letzten Kilometer über den sogenannten Holy Trail mit viel Tempo und genug Dynamik. Ich werde 15. Und sogar 5. meiner starken AK 40. Im Ziel erwartet uns eine Zielverpflegung, die alle regionalen Köstlichkeiten kennt. Wahnsinn. Was ein schönes Wochenende. Dieser Hype hat seine absolute Berechtigung. Der Osser Riese wird dann übrigens von Kerstin Schneehage und dem bärenstarken Hannes Namberger gewonnen der selbst Sebastian Hallmann in Schach halten kann.


MICHI, EIN KERL UM DIE 35 MIT GEPFLEGTEM HIPSTER-VOLLBART, ERKLÄRT MIR, DASS DER ANDI SOZUSAGEN HIER DER KOMMUNIKATIONSCHEF IST.

Die besten der UTLW Sause: Lukas Nägele und Eva Sperger. Sie siegten souverän die lange Strecke.

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TRAINING UNVERLETZT BLEIBEN

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STAY GSUND! Text: MICHAEL AREND

Des Läufers großes Leid ist das große Glück einer ganzes Fitness- und Gesundheitsindustrie. Spezielle Lauftechnik, puristische Sandalen, Enzymtabletten oder die Umschulung auf einen neuen, nein, den neuesten Ernährungsstil - die Liste der Angebote ist lang. Aber was hilft wirklich? Was sind sinnlose Ausgaben, wo lässt sich mit wenig Aufwand viel bewirken?

her und sind als erstes überlastet. Überlastung aber als Grund für die Verletzung anzugeben ist genauso wenig hilfreich. Natürlich ist der Körper mit seiner Läufertätigkeit überlastet und das ist auch so gewollt. Anders würde er sich auch nicht an die Trainingsreize anpassen, die „überschwellig“ - also ungewohnt hart - sein sollen. Das gilt nicht nur für denjenigen, der schneller werden will, sondern auch für den, der seinen Körper robuster machen will. Den genauen Bereich zwischen gesunder und ungesunder Belastung zu finden ist nicht immer einfach, besonders, wenn es um einen selbst geht. Das Dilemma geht noch weiter, die Überlastung von heute ist nämlich der Verletzungsschutz von morgen. Wer in der Regel 150 km in der Woche läuft, der wird sich in einer 100-km-Woche mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht wegen „Überlastung“ verletzen. Derjenige, der nur 50 km in der Woche trainiert, dagegen mit deutlich größerer Wahrscheinlichkeit. Wer also immer auf Nummer sicher geht und lieber zu wenig läuft, um sich ja nicht zu verletzen, der erhöht damit auch die zukünftigen Verletzungschancen.

Ganz vorneweg eine grundsätzliche These: Wenn etwas von den Topathletinnen und -athleten nicht benutzt oder gemacht wird, liegt es vermutlich nicht daran, dass man dort, ganz oben also, bestimmte Techniken, Angebote oder Produkte nicht kennt. Jeder neue Anbieter würde Luftsprünge machen, wenn ein erfolgreicher Sportler auf Weltniveau mit ihm kooperiert. Deswegen können sich die besten Läufer auch vor Testangeboten kaum retten. Wenn dennoch kein Läufer in der internationalen Spitze mit Sandalen läuft, hat das vermutlich einen Grund ... Und überhaupt: Das eine Produkt, das jedem hilft, das gibt es leider nicht. Genau dies ist ein Hauptgrund, wieso erfahrene Läufer trotz der oft intensiven Belastung weniger verletzt sind. Sie kennen ihre Schwachstellen und wissen die Signale ihres Körpers besser zu deuten. Ein weiterer Grund, wieso gerade Anfänger häufiger verletzt sind, ist die schnellere Entwicklung der Muskeln und der Ausdauer im Vergleich zu Sehnen, Bändern und Knochen. Diese hängen häufig hinter-

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INTERVIEW ADAM CAMPBELL Interview: CLEMENS NIEDENTHAL

Das Glück zu leben Profiläufer Adam Campbell stürzte am Berg 60 Meter in die Tiefe und überlebte schwerverletzt. Sein Weg zurück ins Leben führte ihn direkt über die Teilnahme am Hardrock 100.

Scott Jurek, der einfach so mit seinem Hund laufen war. Hey, warum kann mein Sport nicht auch so aussehen? Ich habe darin eine Freiheit gesehen, die meine sportliche Karriere bisher nicht kannte.

Hallo Adam, verfolgt man dich in den Sozialen Medien, bekommt man den Eindruck, dass der Trail für dich auch ein Tool ist, um in der Welt herumzureisen. Wo haben wir dich gerade aufgegabelt? Danke für die sympathische Charakterisierung. Aber gerade sitze ich zu Hause auf meinem Sofa in Canmore, Alberta, im Herzen der kanadischen Rocky Mountains. Immerhin auch einer der schönsten Plätze auf der Welt. Nach klassischem Training sieht das, was du machst, tatsächlich selten aus. Das hat vermutlich damit zu tun, dass ich lange Zeit eigentlich nur Training kannte: als Mitglied der kanadischen Triathlon-Nationalmannschaft. Wenn man von einem so radikal kompetitiven Sport kommt, hat man sich an fixe Regeln gewöhnen müssen. Entscheidend war dann die anstehende Qualifikation für die Olympischen Spiele 2008. Während ich da in meinem Räderwerk feststeckte, sah ich irgendwo ein Bild von

Inzwischen bist du auch Anwalt. Wie viel Freiheit bleibt da noch für deinen Sport? Stimmt schon, ich arbeite 30, manchmal 40 Stunden in der Woche. Meine Fachgebiete sind die erneuerbaren Energien sowie die Rechte der kanadischen Ureinwohner. Darüber hinaus würde ich mich aber schon als einen professionellen Athleten beschreiben, das steckt einfach in mir drinnen, ich mache das jetzt seit ich 17 bin - also seit 20 Jahren. Sprechen wir über den 30. August 2016, jenen Tag, der dein Leben zum Glück nicht so sehr verändert hat, wie es zunächst aussah. Wie würdest du die Tour beschreiben, auf die du mit Dakota Jones und Nick How aufgebrochen bist? Es war ein Fastest-Known-Time-Projekt in British Columbia, eine wirklich alpine Route, die Horseshoe Traverse, für die auch engagierte Alpinisten drei bis fünf Tage brauchen. Wir wollten es in einem Tag schaffen. Nick und Dakota sind beide erfahrene Bergsportler, wir waren ein

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starkes Team. Unglücklicherweise hatten die Berge andere Pläne mit mir. Was ist passiert? Wir mussten durch eine 150 m hohe Wand und hatten schon gut zwei Drittel geschafft, als ich mich an einem Felsvorsprung festhalten wollte. Der hat sich ohne Vorwarnung gelockert und so bin ich rund 60 Meter in die Tiefe gestürzt. War der Unfall meine Schuld? Vermutlich hätte ich den Fels besser checken müssen. In ruhigen, ehrlichen Momenten wird jeder, der in Bergen unterwegs ist, zugeben, dass da immer ein Restrisiko bleibt. Als du schlussendlich zum Liegen gekommen bist, wusstest du gleich, wie es um dich steht? Zunächst war da vor allem Blut und ich dachte einfach nur: So ein Mist!, und wollte versuchen aufzustehen. Aber im selben Moment habe ich mir schon befohlen, Ruhe zu bewahren. Mein Knöchel, meine Hüfte, mein Rücken - alles hat unglaublich wehgetan. Nach vielleicht zehn Minuten waren dann Nick und Dakota zum Glück bei mir. Wie schwer waren die Verletzungen? Ich hatte mir vier Wirbel gebrochen, T8 bis T11, und dazu meine Hüfte und meinen Knöchel zertrümmert. Ich hatte einen Riss im linken Lun-


Adam Campbell, Jahrgang 1979, schaffte es in seiner ersten Karriere bis in die kanadische Triathlon-Nationalmannschaft. Vor rund zehn Jahren auf die Trails gewechselt wurde er etwa Dritter beim Hardrock 100 und bester je platzierter Kanadier beim Jungfrau Marathon. Nicht erst seit jenem beinahe fatalen Unfall im August 2016 gilt seine Leidenschaft aber vor allem eigenen Projekten. Campbell lebt in den kanadischen Rocky Mountains. Magst du uns das Rennen selbst, den Hardrock100 2017, beschreiben? Ich war nervös, aufgeregt und ängstlich. Ich stand an der staubigen Startlinie in Silverton und der Unfall und all die Monate danach wollten nicht aus meinem Kopf. Als es endlich losging, war es wie immer. Rennen, quatschen, schneller rennen, aber das ging natürlich nur ein paar Kilometer gut. Irgendwann hat mich die spätere Hardrock-Siegerin Anna Frost überholt und lange und herzlich in den Arm genommen. Das war genau das, was ich gebraucht hatte. Von diesem Moment an wusste ich, dass es so oder so gut sein wird, wie ich im Ziel ankommen werde. Egal mit welchen Schmerzen und in welcher Zeit. Die Flussquerung kurz vor dem Ziel habe ich dann wie eine Reinigung erlebt. All die Freunde waren da, ich habe alle umarmt und nur noch geheult.

Fotos: Arcteryx

Die Flussdurchquerung kurz vor dem Ziel habe ich wie eine Reinigung erlebt.

genflügel, überall offene Wunden, bis runter auf die Knochen. Gab es da zwei Adams in diesen Tagen, einen, der nur wieder gesund werden wollte und einen, der bereits wieder an die Berge gedacht hat? Mal ehrlich: Ich war einfach nur glücklich noch zu leben. Dennoch hast du dich noch im Krankenhaus für den Hardrock 100 beworben, bei dem du im Vorjahr Dritter geworden warst. Und ich konnte zu dem Zeitpunkt noch nicht mal laufen, geschweige denn rennen. Ich weiß rückblickend auch nicht, was mich da getrieben hatte. Vielleicht waren die Schmerzmittel schuld, vielleicht brauchte ich auch einfach irgendeinen Impuls, der mir wieder Normalität signalisierte. Wann hast du daran geglaubt, dass das was werden könnte mit dir und dem Rennen? Drei Wochen vor dem Hardrock hatte ich einen langen Trainingstag, sehr technische 55 km. Danach habe ich gedacht, das könnte schon irgendwie gehen. Gleichzeitig wusste ich, dass es unglaublich hart und schmerzhaft werden würde und fragte mich mindestens stündlich: Warum tue ich mir das an?

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Würdest du diesen Zusammenhalt als typisch für das Trailrunning bezeichnen? Unbedingt. Ich habe unfassbar viel Unterstützung erfahren und glaube auch, dass das in anderen Sportarten nicht so gewesen wäre. Wie geht es dir heute, physisch und mental? Ich habe eine wunderbare Frau, habe meine Familie und die Community. Ich habe noch immer Schmerzen, klar, bin vielleicht ein bisschen langsamer und nicht mehr so smooth unterwegs. Emotional aber bin ich definitiv gewachsen. Meine körperliche Fitness war, wie bei so vielen, ja immer auch ein Schutzschild. Lief es nicht so, bin ich den Problemen buchstäblich davongelaufen. Diese Option war plötzlich weg. Ich musste meine Emotionen anderweitig kanalisieren, was letztlich eine sehr positive Erfahrung war.


TEST LAUFRUCKSÄCKE

TRAILRUNNERS LIEBLING

AM LAUFRUCKSACK SCHEIDEN SICH DIE GEISTER, UND DIE ANSPRÜCHE AN IHN SIND HOCH, DENN ER SOLL ALLES KÖNNEN UND AM BESTEN WENIG WIEGEN. EGAL OB RENNWESTE ODER ETAPPEN-RUCKSACK, DIE HERSTELLER HABEN IHRE PRODUKTE OPTIMIERT. NOCH NIE GAB DER MARKT SO VIEL GUTES HER. 66

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Text: DENIS WISCHNIEWSKI Spult man die Zeit an den Anfang des letzten Jahrhunderts zurück stellt man schnell fest, dass so ein früher Alpinist sehr viel mit einem heutigen Trailrunner zu tun hat. Es ging ihm ums Entdecken, um das Ausloten möglicher Grenzen, und mit dabei immer: der Rucksack, in dem alles Wichtige enthalten war. Nur keine Extras, nur kein Zusatzgewicht. Die stabilen ersten Modelle waren aus festem Baumwollgewebe und schweren Lederriemen, hatten ein Hauptfach und eine angesetzte Außentasche. Individuelle Anpassungsmöglichkeiten waren kaum gegeben. Heute ist das anders. Moderne Materialien, flexible Stoffe und digitalisierte Verarbeitungsprozesse machen Laufrucksäcke zu perfekt dem Körper anliegenden Bekleidungsstücke, die für alle nötigen Ausrüstungsgegenstände ein Fach oder eine Tasche vorsehen. Doch noch vor drei oder vier Jahren musste man sich als Trailrunner in der Hauptsache auf die Produkte des franzö-

sischen Branchenprimus verlassen, denn fast alle anderen Rucksäcke waren entweder schlechtere Kopien oder keine guten Alternativen. Zeiten ändern sich und so haben sich interessante neue Marken auf den Markt geschoben. Allen voran Ultimate Direction, die in enger Kooperation mit bekannten Szenegrößen sehr intelligente Lösungen anbieten. Eine Racevest in feschem Design und vielen Features, die Tony Krupicka selbst in die Entwicklung brachte, oder ein luftiger Rucksack von Ultraspire, der trotz kleinem Hauptfach alles trägt, was man für Tagesausflüge im Gelände benötigt. Auch bei den Modellen mit mehr Volumen gibt es Empfehlungen. Osprey und Ultraspire bieten genug Platz für alle, die lange Ultras und Etappenläufe antreten. Nach wie vor unschlagbar bleiben jedoch Salomon und Camelbak bei den minimalistischen Rucksäcken. Material, Tragekomfort und Fiktion haben uns hier sehr gefallen.

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OMM

ULTRASPIRE

ASICS

OMM Tr a i l f i r e 62,69 Euro / 125 Gramm Eine simple Konstruktion ist der OMM Trailfire und dabei auch recht günstig. Gut finden wir sein luftdurchlässiges Material und das geringe Gewicht, aber bei voller Beladung leidet der Komfort. Dabei ist es beeindruckend, wie viel man dennoch mit ihm transportiert bekommt und wie wenig man letztlich braucht, um eine anständige Racevest hinzubekommen. Clever: Durch den optionalen Compressor Pod kann man 4 zusätzliche Liter am Hauptfach anbringen.

Ultraspire M omentum Racevest 7 9, 9 0 E u r o / 2 0 3 G r a m m Ein Kauftipp. Zu Recht. Dieser Rucksack hat alles, was ein Rennläufer braucht. Er ist leicht, schnell trocknend und luftig, komfortabel zu tragen und fasst alles, was einem der Veranstalter als Pflichtausrüstung vorschreibt. Das Hauptfach ist „stretchy“ genug, um auch Volumen zu tragen, und die Trinkflaschen passen clever an die Anatomie des Oberkörpers. Der Frontverschluss ist simpel aber effektiv. Fazit: DIE Alternative!

Asics Running Back Pack 44,00 Euro / 220 Gramm Asics sind wahrlich keine Spezialisten für Laufrucksäcke, aber mit diesem neuen Backpack dürfte der ein oder andere Fan der Marke nun ein durchaus fähiges Produkt finden. Der Back Pack liegt dem Oberkörper gut an, fasst eine komplette Pflichtausrüstung und Getränke im Hauptfach und in der Außentasche. Undurchdacht ist der Frontbereich. Hier hätten clevere, dehnbare Fächer und Flasklösungen für Freude gesorgt.

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REPORT WESTERN STATES 100

MISSION POSSIBLE

100 Meilen zu Fuß – das war 1974 ein Donnerschlag. Und das ist er heute noch, der Western States Endurance Run 100 Miles. Seit dieser Geburtsstunde des Ultratrailrunning mag sich dabei vieles verändert haben: Beim Western States blieb das Meiste gleich. Mit Mythos und Pathos durch die Canyons der Sierra Nevada.

Rekordjahr 2018? Ende Juni startet der Western States jährlich im kalifornischen Squaw Valley und führt exakt 369 Läufer über den besagten Western States Trail nach Auburn. Auch dieses Jahr bringt sich eine Reihe von Eliteläufern in Position. François D’Haene, der französische Spezialist für lange und technische Trails, trifft auf die jungen Wilden der Coconino Cowboys. Allen voran Jim Walmsley, der schon zweimal tragisch am Rekordversuch gescheitert ist und es dieses Jahr endlich reißen möchte. In die Liste der schnellen Hasen reiht sich auch der Deutsche Florian Neuschwander ein. Bei den Frauen ist das Feld ebenfalls dicht. Stephanie Howe Violett wie auch Kaci Lickteig haben das Rennen schon einmal gewonnen. Herausgefordert werden sie von Courtney Dauwalter, die im Moment so ziemlich jedes Rennen gewinnt. Das Salomon-Wunderkind Lucy Bartholomew aus Australien steht ebenfalls an der Linie, als um 5 Uhr der Startschuss aus einer doppelläufigen Flinte die Stille zerreißt. 369 Läufer setzen sich in Bewegung.

in Robinson Flats bei Kilometer 45 auf ihre Läufer oder auf das, was der erste Canyon hier wieder ausspuckt. Oft hört man, dass der WS100 ein einfach zu laufender Trail sei und mit seinen 21 Verpflegungsposten die Läufer in Watte gepackt ins Ziel führt. Nun ja, ganz so einfach ist es nicht. Vor 45 Jahren wurde der Western States - damals noch ein reines Pferderennen erstmals zu Fuß absolviert. 24 Stunden waren das Zeitlimit. Diese Pferde-Trails sind teilweise heute noch gerade mal

Text: ALEX BRENNWALD Fotos: DAMIEN ROSSO

Die Wildnis Der Western States Trail ist ein schmaler Pfad, der über etwa 161 km Squaw Valley mit Auburn verbindet. 5.500 positive und 7.000 negative Höhenmeter sind durch die Canyons der Sierra Nevada zu bewältigen. 99 Prozent der Strecke verlaufen auf Trails. Nach dem ersten großen Anstieg tauchen die Läufer in die Wildnis ab. Für die nächsten 40 km beschränkt sich das Leben hier aufs Wesentliche: Bäume, menschenleere Weiten, kaum begangene Trails und strahlender Sonnenschein. Gespannt warten die Crews

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JIM WALMSLEY HAT ES DER MANN AUS FLAGSTAFF NUN ALSO ALLEN GEZEIGT? VOR ALLEM HAT ER GEZEIGT, WAS AUF DEN GANZ LANGEN DISTANZEN NOCH ALLES MÖGLICH IST.


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REZEPT TRAILGERICHT

BABY, ES GIBT REIS!

MILCHREISRIEGEL Rezept für circa 20 Riegel

Zutaten: 250g Milchreis 1l Milch je circa 20g Paranuss- und Mandelkerne getrocknete Cranberries getrocknete Pflaumen oder Aprikosen eine Handvoll Kokosflocken Meersalz Honig je nach Laune Kräuter und Gewürze, z.B. Kardamom Zubereitung: Den Milchreis unter permanetem Rühren circa 25 Minuten schlonzig kochen. Nüsse, Mandeln und Trockenfrüchte in die gewünschte Größe hacken oder schneiden. Mit dem Milchreis vermischen, nach Geschmack salzen und mit Honig süßen. Auf einem Backpapier verteilen und in Form bringen, circa 30 Minuten bei 180 °C (Umluft) backen. Herausnehmen, wenn sich eine braune, knsuprige Kruste zu bilden beginnt. Unbedingt abkühlen lassen und zu Riegeln schneiden. Wenn diese ein paar Tage (oder länger) aufbewahrt werden sollen: ab in den Kühlschrank oder ins Gefrierfach.

Die Erinnerung an diese Reiskuchen, die der Jugendradsporttrainer im Adidas-Zweiteiler Ende der 1980er-Jahre für uns gebacken hatte, war zu stark. Wir haben in der Redaktion nun erfolgreich „nachgebacken“ und etwas improvisiert. Für gewöhnlich fragen wir an dieser Stelle immer Menschen, die sich mit dem Essen richtig gut auskennen, nach ihrem Rezept. Unseren Mittagspausenitaliener beispielsweise. Oder den Tiroler Salomon-Athleten Peter Fankhauser, der bekanntlich ein mindestens so guter Koch wie Trail-Läufer ist und beides mit Profession und Professionalität betreibt. Nun sind wir aber auch der Meinung – die gestiegene Qualität und Naturnähe der auf dem Markt befindlichen Energieriegel hin oder her –, dass wir uns, nicht nur im Sport, mit unserer Ernährung beschäftigen sollten. Nicht dogmatisch, aber doch entdeckungshungrig und intensiv. Und wie mit den meisten Dingen im Leben: Man lernt am meisten und schnellsten, wenn man die Dinge selbst in die Hand nimmt. Genau das also hat die Redaktion getan. An einem Donnerstagmorgen um 7 Uhr, mitten in der wie immer stressigen letzten Produktionswoche. Womit auch das bestätigt wäre: Keine Zeit ist keine Ausrede. Und wenn wir das schon hinbekommen haben, sollte es auch für euch ein Leichtes sein. Das Rezept ist, wie schon gesagt, nach Lieben und Launen variierbar. Ganz saisonal könnte man gerade jetzt mit frischen Beeren arbeiten. Wer Sorge hat, dass der Riegel zu süß werden könnte (was er unserer Meinung nach nicht ist): etwas Kardamom hinzufügen.

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LA SPORTIVA ® is a trademark of the shoe manufacturing company “La Sportiva S.p.A” located in Italy (TN)

Val di Fiemme, Trentino

Trail Running Schuh perfekt für Läufe auf mittellange Strecken, Training und skyrunning. Rock-ground Sohle mit langlebiger Frixion Blue Mischung. Schaft in Mesh mit abriebfesten Verstärkungen. Entwickelt und getestet im Fleimstal, Trentino, Dolomiten. LYCAN: OFF-ROAD GEIST.

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FUTURE AT PL AY S/LAB haben wir aus zwei Gründen aufgebaut: Spieltrieb und Fortschritt. In unserem Design Center in Annecy haben wir eng mit Trailrunning-Champion Francois d’Haene zusammengearbeitet, um den S/LAB Sense Ultra 2 zu entwickeln. Das Ergebnis ist ein Wettkampfschuh für Ultra-Distanzen, der die Sensifit Konstruktion mit unserer Contagrip® Außensohle kombiniert. Dieser Aufbau sorgt für ein gleichmäßiges, spielerisches Laufgefühl und macht Siegen zum Kinderspiel. Wir formen die Zukunft, indem wir uns von unserem Spieltrieb inspirieren lassen. Das ist das S/LAB.

S-LAB PRO FACHHANDELSPARTNER — SCHUHDEALER FRANK MÜLLER Niederlagstraße 8, 01589 Riesa, schuhdealer.de | LAUFLADEN ENDSPURT Rosental 5, 32756 Detmold, detmold.laufexperten.de | WAT LÄUFT Hüllerstr. 1a, 44866 Bochum, wat-laeuft.de | 7G RUNERGY Bahnhofstr. 6, 53604 Bad Honnef, 7g-runergy.de | PETERS SPORT TEAM Dreibornerstr. 34, 53937 Schleiden, peterssportteam.de | ENGELHORN SPORTS N5 6+7, 68161 Mannheim, engelhorn.de | AR SPORT PERFORMANCE Pleidelsheimer Str. 19, 74321, Bietigheim-Bissingen, ar-sport.de | LANDAU RUNNING COMPANY Kronstraße 45, 76829, Landau, landaurunning.de | LAUF-BAR Am Münchner Tor 1, 80805 München, lauf-bar.de | SPORT CONRAD Bahnhofstraße 20, 82377 Penzberg, sport-conrad.com | LAUFSPORT TASSANI Salzstraße 14, 83451 Piding, laufsport-tassani.de | SCHUH + SPORT GERLSPECK Untere Hauptstr. 1, 85354 Freising | LAUFSTORE GÖGGINGEN Wellenburgerstr. 1, 86199 Augsburg, foerg.de | SPORT FÖRG FRIEDBERG Hans-Seemüller-Str. 3, 86316 Friedberg, foerg.de | NTC Nebelhornstr. 67e, 87561 Oberstdorf, ntc-oberstdorf.de | SPORT CONRAD Chamonixstraße 3-9, 82467 Garmisch, sport-conrad.com | BERGZEIT Am Eisweiher 2, 83703 Gmund am Tegernsee, bergzeit.de | SPORT LUCK Crawinkler Str. 1, 98559 Oberhof, sportluck.de


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