CITYTRAIL SALZBURG / NEUES HERZFREQUENZ-TRAINING / IKER CARRERA
TRAIL MAGAZIN
06
LAUFSPORT-MAGAZIN NR. 1 FÜR TRAIL-RUNNER
6.2012
NOVEMBER DEZEMBER
LESE WETTERFEST UND VIEL GRIP: 12 MODELLE FÜR EINEN SCHLAMM-HERBST
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SÄCHSISCHE SCHWEIZ: KLETTERSTEIG & SINGLETRAIL-WAHNSINN
IN TRAILRUN-ADVENTURES WALES UND LONDON CITY
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COLORADO/USA TRANSROCKIES-RUN DER REPORT!
SUPERSTAR KILIAN JORNET IM INTERVIEW
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6 INHALT 3.2012
2012
68 Besuch bei Berglauf-Champ Jonathan Wyatt S.38 Gelaufen: 7 Stirnlampen für den Trail TRAIL ABO für 2012 IMPRESSUM INHALT EDITORIAL
S.6 Wales: auf der Suche nach Fell-Running!
94 97 4 3
S.80 Citytrail Salzburg: Irre Bergtrails direkt bei Salzburg City
S.44 Kilian Jornet: Das Superstar-Interview
S.60 78Sächsische Schweiz: Ein Revierguide
Kilian jornet Ein Interview mit dem besten Trail-Runner der Welt.
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training 74 Wissen wann man wirklich fit ist mit der Herzfrequenzvariabilität.
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Trail-technik Wir zeigen dir wie du auf allen Trails richtig läufst.
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trail-szene argentinien 76 Markus Rössl berichtet uns von der Trail-Szene in Argentinien.
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56 Citytrail in London Während der Olympischen Spiele waren wir auf Trailsuche.
80 salzburg Die Untersbergrunde ist schwer, steil und belohnt mit Panorama.
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Revierguide In der Sächsischen Schweiz fanden wir Traumstrecken.
WALES 6 Unser Reporter war auf der Suche nach echtem Fell-Running. transrockies-Run Gleicher Sport, anderer Style: 2 TRAIL-Leser in Colorado. Journal Muskelfaserriss, Iker Carrera, Events, Pflichtausrüstunng ... Schuhtest 8 Trailschuhe für Herbst- und Winter im Praxistest.
38 Trail-Stirnlampen Wir haben 7 Lampen von 55 Euro bis 350 Euro getestet. 4 / 5 TRAIL-MAGAZIN.de
S.30 Wir haben 8 Trailschuhe getestet, die sich für einen matschigen Herbst interessieren
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Event-Rückblick 2012 66 UTMB, Transalpine-Run, MountainMan, Leadville 100, ...
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der krasse koch Thomas Reichl kocht irre gut und läuft schnell auf Trails. Kriss Moehl Rekordlauf Praxistest Kopfhörer im Test DINGE DIE MAN WILL Tagestrail Provence
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CITYTRAIL EVENT / GORE-TEX / FREIBURG TRANSROCKIES RUN TEXT: Denis Wischniewski Fotos: Stephan repke
Das oft ernste und überstrukturierte Leben eines Ausdauersportlers endet hier nach Zieleinlauf mit einem lifestyligen Zusammensein im Camp. In dieser Zeltstadt geht es sehr kommunikativ zu, man trinkt ein paar kalte Biere, verdrückt noch vor dem offiziellen Abenddinner ein paar Burger und überhaupt muss man sich schon sehr dämlich anstellen, um hier nicht sofort in ein Gespräch verwickelt zu werden. Dass am Ende des RUN3 mit Max King der derzeit beste amerikanische Trail- und Mountain-Runner gewinnt, unterstreicht die hohe Qualität des Teilnehmerfeldes. Dennoch findet man hier neben echten Profis auch blutige Anfänger. 67 Mädels und 52 Kerle finishen nach 3 Etappen in Red Cliff. Solch eine Statistik ist in Deutschland momentan undenkbar – ein attraktiver Wunschgedanke bleibt es dennoch. 16 / 17 TRAIL-MAGAZIN.de
Abwechslungsreich: Die Colorado Rocky Mountains sind unberührte Natur.
Der RUN3 des GORE-TEX TRANSROCKIES RUN ist auch die Story des Japaners Fujio Miyachi. Der 30-Jährige kommt zusammen mit seiner Frau in die Colorado Rocky Mountains. Sie war lange seine Freundin und die Plagerei auf Höhen zwischen 3000 und 4000 Metern ist für den schnellen Mann aus Ping Tung die Hochzeitsreise. Fujio rennt und seine Frau bewundert ihn. Der Transrockies 2012 ist auch die Story von Stephan Knupfer. Der schmale Mann wirkt ruhig, überlegt und manchmal so, dass man fast glaubt, er hätte nicht so recht Lust auf das, was er da so tut. So sehr man das glaubt, so sehr täuscht man sich darin. Denn der 30 Jahre alte Schwabe aus Ditzingen, der aus beruflichen Gründen lange in den Schweizer Alpen lebte und so zum echten Trail-Runner wurde, genießt jede Sekunde hier. Nur während der ersten Etappe hat er Pech. Als der Startschuss im kleinen Ort Buena Vista fällt, die insgesamt 350 Teilnehmer aus einem sehr
schicken, neuen Wohngebiet mit Vollspeed direkt in einen wunderschönen Bergtrail einbiegen und ihre Herzfrequenzen in schier ungeahnte Höhen katapultieren, wird aus Stephans Vermutung blanke Realität. Sein Teampartner, der Kanadier Marcelo Lafuente – ein lustiger Vogel, der immer redet und alles über die internationale Trail-Szene und die neuesten Produkte weiß – ist nach den ersten Sekunden im Anstieg weit hinter ihm. Das Team Knupfer/Lafuente harmoniert nicht. Stephan wartet an diesem Tag viel auf Marcelo und ihm wird bewusst, dass die Team-Mate-Börse des Veranstalters im Internet zwar gut, aber für ihn letztlich nicht das Richtige war. Die beiden einigen sich in den kommenden Tagen darauf, einzeln durch die Rockies zu laufen. Stephan weit vorne. Marcelo weiter hinten. Das ist die Höhe Die Rocky Mountains sind faszinierend. Es ist pure, wilde Natur. Nach Sonnenuntergang verwandelt sich die Hitze des Nachmittags rasend schnell in eine kühle Nacht. Wenn am frühen Morgen die Meute der Teilnehmer aus ihren Zelten kriecht, eingehüllt in Daunenjacken und mehreren Schichten Kleidung, hängt dünnes Eis an der Außenhaut der Zelte. Sich in der Nacht warm zu halten, einen festen Schlaf zu finden, ist eines der Geheimnisse für ein Finish und einen guten Lauf am Tag. Während der ersten beiden Etappen wird die Höhe das größte Problem der meisten. Leute, die vom Meeresniveau anreisen und erst unmittelbar vor dem Start hier sind, schnappen nach Luft, rennen mit einer angezogenen Handbremse und Magenproblemen. Sind es beim SchwesterEvent – dem Transalpine Run – die massiven Auf- und Abstiege, die schweren und technischen Trails, die ein schnelles Tempo verhindern, so ist es hier die sauerstoffarme Luft, die Probleme bereitet. Laufbar ist hier
te Patric Windeln, schob den Kinderwagen, ... immer dann, wenn sein Kollege in den Bergen das Laktat explodieren ließ. Jürgen rennt 100 Meter voraus, fuchtelt mit den Armen, nimmt Tempo heraus und muss einsehen, dass er hier im Team läuft. Der Transrockies Run ist Mannschaftssport, Teamgeist ist alles. Am Ende belegen die beiden den vierten Platz bei der Wertung 80+, sind stolz und keiner wird dem anderen böse sein.
COLORADO / USA
Anderer Kontinent, anderer Style: alles etwas lässiger. nämlich alles, die Trails sind soft und meist wie vom Reißbrett gezogen. Wer gute Beine hat und gut in Form ist, findet den Flow, den man sonst ständig sucht und so selten findet. Juliane und Daniel sind aufgelöst. Nach 2 Etappen ist klar, dass hier die junge Frau die Hosen anhat. Sie ist bestens gelaunt, nicht einmal ein gerissener Schnürsenkel kann ihre Stimmung trüben, und völlig überwältigt davon, was da mit ihr geschieht. Sie spricht von der besten Woche des Jahres – Mitte August ein echtes Statement. Daniel hingegen hat den Wellnessbereich zwischenzeitlich etwas verlassen. Geplagt von defekten Teleskopstöcken und einer Zerrung am Muskel des linken Knies kommen ihm schlechte Gedanken in den Kopf. Zwar winkt ihn der Arzt mit einem absoluten OK zum Weitermachen, aber die Schmerzen! Er will jedoch unbedingt bis zum bitteren Ende laufen. „Und wenn mir das Bein abfällt!“, ist er sich sicher. In dieser Nacht pennen die beiden Studenten, die daheim, ohne ein Liebespaar zu sein, im selben Haus leben, mehr als 100 Meter über der Zugspitze auf der anderen Seite des Atlantiks. Die Zeltstadt der Transrockies-Runner liegt auf 3100 Meter am Ortsrand von Leadville. Tag 5. Leidenschaft, die Leiden schafft Das Feld der wilden Runner ist kleiner geworden. Seit gestern fehlen die Einzelstarter des RUN3. Nun sind nur noch die Zweierteams unterwegs, die sich nach 3 schweren Etappen heute nach Vail fortbewegen. Der Kontrast zum Startort am Morgen könnte kaum größer sein. Bei 4 Grad sind sie in Red Cliff gestartet. Das ist ein Ort, der verlassen wirkt, der versucht, marode und brüchige Buden zu verkaufen, die offensichtlich niemand will. Am Mittag laufen sie in brütender Hitze in Vail ein – eben in diesem Ort, wo sich pompöse, nicht immer schönste, aber teuerste Architektur in die Berge
pflanzt, die High Society des Landes ihre Freizeit verbringt und der Dollar locker sitzt wie die Pistole. Diese vorletzte Etappe hat auch das Team Kurapkat/Goerdes gezeichnet. Der Transrockies Run 2012 ist auch ihre Story. Beide arbeiten beim Titelsponsor Gore-Tex und sind leidenschaftliche Trailläufer. Jürgen Kurapkat kann die Beine nun endgültig nicht mehr im Zaum halten. Er ist in der besten Form seines Lebens und sieht in dieser vorletzten Etappe eben auch seine vorletzte Chance, einmal aufs Podium zu laufen. Bislang hat es immer nur zu Rang 4, 5 oder 6 bei den Tagesabschnitten gereicht. Jürgen immer am Drücker und sein Partner und Arbeitskollege Patric im Schlepptau. Jürgen ist in diesem Duo der Stärkere, hat viel trainiert, eine tolle Vorbereitung hingelegt – und Patric, der junge Papa? Gerade mal zwei oder drei lange Läufe hat er hinbekommen. Der Lebensplan kam vor dem Trainingsplan und so wickel-
Der Transrockies Run schreibt viele Geschichten. Nach 6 Tagen sind – bis auf wenige Ausnahmen – alle im Ziel. In der piekfeinen Resortstadt Beaver Creek fallen sich die Helden um den Hals, erzählen dem Kamera-Team, dass das hier die beste Zeit ihres Lebens war. Juliane und Daniel haben es gepackt. Die junge Frau hat mit all ihrem Willen und ihrer Energie ihren Partner Daniel ins Ziel gepusht. Missy Berkel und Sue Lee beenden das Rennen in ihrer Kategorie auf Rang 2 und Missy denkt nur Minuten nach dem härtesten Lauf ihres Lebens über neue Ziele nach. Edurne Pasaban, die erste Frau die alle 8000er bestiegen hat, führt einen Journalisten ins Ziel und war sich nicht zu fein, hier weit unter ihren Möglichkeiten aufzutreten. Der ehemalige Olympiasieger im Biathlon, Frederik Schmid finisht zusammen mit seinem Sohn und offenbart uns, er empfinde eine unendlicher Dankbarkeit, dass er das erleben dürfe. Der Transrockies Run ist ein amerikanischer Traum, der jedes Jahr im August Wirklichkeit wird. Alles ist hier möglich, und alles ein bisschen anders. „Anders“ ist manchmal gut – die ANMELDUNG für 2013 ist eröffnet!
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KOLUMNE
Zusammen sind wir stark! In dieser Kolumne geht es um das Laufen in der Gruppe und ich beginne mit dem Satz: „Einsamkeit ist schön, in Einsamkeit sterben hässlich!“ Jahrelang bin ich meine Trailrunde an der Isar alleine gelaufen. Ich habe dreckige Rockmusik gehört, die Jogger und Spaziergänger analysiert und parallel über mein eigenes Leben nachgedacht. Und da ich viel gelaufen bin, hatte ich auch viel Zeit zum Nachdenken. Viele – wie ich finde – wunderbare Ideen sind bei meinen Sololäufen entstanden. Beispielsweise der Entschluss, nie mehr einen Arbeitgeber zu haben ist beim „Alleinrumlaufen“ stetig gewachsen oder auch der Gedanke, endlich ein Wohnmobil zu kaufen, das viel zu teuer ist, machte sich währenddessen breit in mir. Allein laufen – und denken – ist toll, Gesellschaft täte mir aber manchmal auch ganz gut. Irgendwann schrieb ich dann also folgenden Satz in mein sehr öffentliches Facebookprofil: „Liebe Freunde, ich würde mich mehr als freuen, wenn ihr mich morgen, auf meiner Isar-Trailstrecke begleiten würdet.“ Startort, Startzeit und ein paar Details. 8 Leu-
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te standen da. Ein paar davon kannten sich. Wir rannten los, und die Truppe begann zu labern. Nach 5 Minuten waren alle vorgestellt. Nach 10 Minuten und den ersten Metern Trail-Untergrund löste sich eine Spitzengruppe, die gleich zu Beginn für klare Verhältnisse sorgen wollte. Nach 15 Minuten drehten 2 von 8 Läufern wieder um. Also rannten 6 weiter und blieben für weitere 15 Minuten sprachlos im anaeroben Bereich. Auf halber Strecke hatte das Geprotze endlich ein Ende. Wie Königspudel stolzierte die reduzierte Truppe in Richtung Ausgangspunkt zurück, erzählte sich Geschichten von vergangenen Rennen, von ambitionierten Plänen und von Sportuhren, Trailschuhen und den besten Laufstrecken der Alpen. Keiner der Sechs war fertig, alle waren frisch und einige davon wollten alleine noch eine Runde dranhängen. Ja, so war das. Tage nach diesem Gemeinschaftserlebnis lief ich wieder allein am Fluss entlang, dachte wieder nach. Als ich die Runde beendet hatte, stellte ich fest, dass ich viel länger als mit der Truppe unterwegs war. Und irgendwie empfand ich im Nachhinein, dass die Gesellschaft richtig nett war. Durch ihr Muskelspiel lockten mich die Typen locker und lässig aus der Komfortzone. Alleine so schnell zu laufen, fällt mir zunehmend schwerer. Aber wenn da so 5 Jungs vor mir den Speedbutton drücken, wird das Intervalltraining zum puren Spaß. Also gab es tatsächlich einen erneuten Gemeinschaftslauf. Auf allen Vieren eroberten wir den Gipfel. Die Sonne stand tief, die umliegenden Bergen leuchteten in einem tiefen Rot, alles still,
alles friedlich und wir klopften uns mit einem brüderlichen Händeklatschen ab. Das gute Gefühl hier oben zu stehen, nach dem wir diesen langen und steilen Bergtrail platt machten, verdoppelte sich für jeden von uns. Wir sammelten im ersten Schnee – der wie Puderzucker im noch grünen Gras lag – etwas Brennholz, entzündeten ein Lagerfeuer, bauten unsere Zelte auf und unterhielten uns unter dem matten, kalten Licht des Mondes bis in die späte Nacht hinein. Was wäre dieses Glück für mich alleine wert gewesen, wenn man es mit einem Buddy teilen kann? Doch es war mit meinem Buddy nicht immer einfach. Uphill und in den Bergen war er eine echte Rakete, da war er in seinem Element, fuhr die Krallen aus und legte los. Ich hechelte mit viel zu hohem Puls und einer gefühlt blutigen Lunge hinterher – ständig mit dem Gefühl furchtbar elend in Form zu sein. Auf flachen Passagen und soften Downhills jedoch war er nach rund 100 Metern ganze 50 Meter hinter mir, nach 1000 Metern gar 500 Meter. Irgendwann hatte ich dann den Eindruck, dass ich ein besserer Bergauf-Läufer geworden bin und im selben Augenblick stellte ich fest, dass mein Laufpartner schneller nach unten kam. Wir hatten uns gegenseitig dort gestärkt, wo wir offensichtliche Schwächen hatten. Ich liebe es sehr, in guter Gesellschaft zu laufen. Ja, das hat viele Gründe: Alles Schöne um mich herum wird schöner, weil es andere Augen auch sehen und ich komme endlich aus meiner Komfortzone und laufe länger und schneller, als ich es alleine tun würde. Trail-Running kann körperli-
ches Verausgaben sein, kann Ruhe und Nachdenken sein, kann eine Therapie sein – oder ein Wettkampf unter Kumpels. Dafür gibt es 2 Möglichkeiten: Geh raus! Alleine oder Zusammen.
FETTer FISCH AUF DEN TISCH Viele Menschen tragen ein erhöhtes Risiko für Osteoporose in sich – allein zum weiblichen Geschlecht zu gehören, reicht dabei bereits aus. Deswegen sollte der Speiseplan von jedem Menschen – aber besonders von denen mit erhöhtem Osteoporoserisiko – Milchprodukte wie Joghurt und Käse oder aber pflanzliche Kalziumlieferanten wie Spinat, Mandeln oder Hülsenfrüchte enthalten. Darüber hinaus gehört fetter Seefisch auf den Tisch, denn er liefert das notwendige Vitamin D auch in der dunklen, sonnenarmen Jahreszeit. Dabei gilt jedoch: Viel hilft nicht immer viel. Osteoporose aktiv entgegenwirken Doch nicht nur Ernährung wirkt sich positiv auf Knochen aus – auch Sport regt das Knochenwachstum an. Aber nicht jede Art der Bewegung eignet sich gleichermaßen. „Jegliches Training stärkt Muskulatur und Gelenke und bildet somit eine gute Sturzprophylaxe, jedoch dienen zur Stärkung und Anregung des Wachstums der Knochen besonders Aktivitäten, bei denen Muskelkraft auf die Knochen wirkt. Hierzu zählt neben Krafttraining auch Trail-Runnung.“ TONY LÄUFT FÜR BUFF!
US-Trailpromi Tony Krupicka läuft fortan, wie auch Emma Roc, für den Multituch-Hersteller BUFF. Die spanische Firma hat sich nun neben Slacklinern und Moto-X Profis auch Trail-Runner geleistet.
IKER CARRERA war ein heißer Kandidat auf den UTMB-Sieg 2012, aber am Vorabend des Starts sagte er ab und entschied sich für den Transalpine Start. Was war da los?
INTERVIEW MIT IKER CARRERA, ELITE-ULTRATRAILER
ich muss die wochenenden ausgiebig für mein training nUtzen ... Wie gefiel es dir beim Transalpine Run? Ein Etappenrennen ist neu für dich, oder?
Ja das war mein erstes Etappenrennen, ich habe mir vorher viele Fragen gestellt: Wie kann ich mich von Tag zu Tag erholen? Wie verstehe ich mich mit meinem Teampartner? Mit Philipp lief es von Anfang an super. Ich war ein bisschen besser vorbereitet als er, denn ich war ja bereit für den UTMB, während er gerade Urlaub machte. Also war mein größtes Anliegen, immer auf ihn Rück sicht zu nehmen. Der Transalpine war für mich deshalb eine ganz neue Erfahrung, hinsichtlich Teamwork und Erholung. Und es hat mir sehr gut gefallen! Die Landschaft natürlich, aber auch das ganze Ambiente, die täglichen Starts in demselben Feld.
Du hast den UTMB abgesagt. War die Verkürzung der Grund dafür? Sind 100 km zu kurz? Hattest du mit einem Sieg auf der Originaldistanz gerechnet?
Es ging nicht nur um die Distanz. Ich hatte mich ganz auf den UTMB konzentriert die ses Jahr und war perfekt darauf vorberei tet. In dem Moment, als die Ersatzstrecke bekannt gegeben wurde, wusste ich: Das ist nichts für mich. Einfach nur 100 Kilometer im Tal von Chamonix zu laufen, das hat mich nicht motiviert. Heutzutage verwechseln viele Orga nisatoren die reine Entfernung mit dem „Sinn“ eines Rennens. Für mich muss ein Rennen einen „Sinn“, einen Grund haben. Es geht nicht darum, so viele Kilometer oder Höhenmeter wie möglich aneinander zu reihen. UTMB zum Beispiel ist die Umrundung des Mont Blanc. Das ist der echte UTMB. Wenn man einfach nur dieselbe Distanz irgendwo in der Gegend umherrennt, ist das nicht dasselbe. Dann fehlt dem Ganzen mitunter eben dieser „Sinn“, dieser Grund zu laufen. Bei dem Rennen um die Superlativen kann man nur verlieren. Im nächs ten Jahr bietet irgendeiner ein noch längeres, noch schwereres Rennen an, irgendwo. Ein Rennen braucht aber mehr als das, um interessant zu sein. Um auf den UTMB zurück zu kommen, ja mein Ziel war es natürlich, zu
SIE SIND DA.
GET THE
GRIP.
gewinnen. Ich weiß nun nicht, ob ich es noch einmal versuchen werde, diese vielen Abbrüche und Streckenänderungen sind so eine Sache. Ich muss sicher sein, dass ein Rennen stattfinden wird, wenn ich diesem meine ganze Saisonplanung unterordne.
Bist du eigentlich ein Berufssportler?
Nein, nein, ich arbeite ganz normal! Ich arbei te in einer Behörde für ländliche Entwicklung, das ist ein Vollzeitjob. Ich habe zum Glück die Unterstützung meiner Freundin, denn ich muss die Wochenenden ausgiebig für mein Training nutzen.
In Spanien scheint Trail-Running ein anderes Niveau zu haben als in Deutschland. Wieso ist es bei euch so populär geworden?
Schwer zu sagen. In den letzten Jahren hat jedenfalls Kilian einen großen Effekt gehabt durch seine Popularität. Als Miguel Indurain so ein erfolgreicher Radsportler war, wollten auf einmal viele junge Leute Rad fahren. Kilians Erfolge haben sicher viele inspiriert. Auch haben wir viel Gebirge in Spanien, was dem Trailrunning-Sport zugute kommt. Letztes Jahr haben mir viele Leute gesagt, dass die Bilder vom UTMB sie motiviert haben.
Du bist 37 Jahre alt. Bist du auf dem Höhepunkt deiner Leistungsfähigkeit?
Nein. Letztes Jahr war eine sehr gute Saison, aber ich hatte das Gefühl, ich konnte mich noch verbessern. Also habe ich mein Training und meine Ernährung umgestellt, um noch besser zu laufen, und Verletzungen zu vermeiden. Und es hat sich ausgezahlt. Ich glaube wirklich, ich kann mich noch immer weiter entwickeln. Wir werden sehen …
Was sind deine Pläne für den Rest der Saison und 2013?
2012: Ich starte bei der Diagonale des Fous. Ich war noch nicht dort, aber Kilian hat mir erzählt, es sei fantastisch! 2013: Ich habe noch gar keine Pläne für nächstes Jahr.
inov-8 Deutschland | Österreich Tel +49 7557 9287 047 info@trentventure.de inov-8.com
12 VORSTELLUNG / TRAILSCHUHE HERBST
SCHLAMM SCHLÄGER
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wenn der sommer geht und der herbst kommt, dann ist der mitteleuropäische trail-runner zum schuhwechsel gezwungen. wir haben uns auf die suche nach neuen modellen gemacht, die wetterfest, voller grip und 100% trailfähig sind!
Fotos: kelvin trautman, Stephan repke
ASICS
✗ GEL FUJI TRABUCO Preis: 139,95 Euro www.asics.de Schön, wenn sich ein Schuhmodell, ein Kassenschlager, weiterentwickelt. Eingebettet in die neuere Fuji-Serie floss in diese GTX-Version des Trabuco das Know-How einiger französischen Trail-Profis. Die Schnürung gehört zur besten des Testfeldes und dadurch und durch diverse effektive Verstrebung an der Aussenseite, wird der Schuh stabiler als je zuvor (14 Editionen bislang!). Wir sind sicherlich nicht angetan von 402 Gramm, aber bei allem Gewicht muss man erkennen, dass der Trabuco mit seinem Material auch gut arbeitet, denn wer viel Dämpfung will, einen Schuh der wärmt, dicht ist und ordentlich auf allen Untergründen zupackt und auch mal lange harte Pisten wegschluckt, ist mit dem Klassiker super beraten.
GEWICHT: 402 Gramm (45) GRIP gesamt ✰ ✰ ✰ ✰ ✰ ✰ STABILITÄT ✰ ✰ ✰ ✰ ✰ ✰ WASSERDICHT ✰ ✰ ✰ ✰ ✰ ✰ ISOLATION ✰ ✰ ✰ ✰ ✰ ✰ LAUFFREUDE ✰ ✰ ✰ ✰ ✰ ✰
FAZIT: Der Trabuco ist breiter als der hier im Test besprochene Fuji Attack. Er ist ein Allrounder, ein Schuh der Waldwege und Schotterpisten mag. Für schnelle, verwinkelte und technische Trails ist er zu schwer und lässt zu wenig Gefühl von unten durch die Dämpfung. Tolle Weiterentwicklung.
So meldet ein Trail-Runner in Hamburg andere Ansprüche an seinen Winter-Trailschuh an als ein Trailer in der Alpenregion.
SCOTT
✗ ERIDE ICERUNNER Preis: 139,95 Euro www.scott-sports.com Noch vor 2 Jahren hätten wir nicht geglaubt, dass SCOTT so schnell gute Trail-Running-Schuhe anbieten. Aber die Firma hat sich mit viel Ehrgeiz in das Thema vertieft und eines dieser Ergebnisses ist der SCOTT ERIDE ICERUNNER. Vorweg: Der Schuh ist speziell und weiß uns zu gefallen. Die konsequent für Schnee und Eis entwickelte Sohle ist kantig und hart. Für Schlamm und Matsch ist sie hingegen nicht unbedingt geeignet, dafür fehlt den Stollen die Grobheit. Der Schuh ist homogen gedämpft, gut über den Mittelfuß laufbar und stabil gebaut. Der Fersenhalt ist gut, die Schürung effektiv und auch partiell gut einsetzbar. Ein kleiner Mangel ist jedoch die eigentlich sinnvolle und designtechnisch attraktive Schürsenkelabdeckung: Wäre diese 3 cm weiter nach oben verbaut, fände die Schnürung ihren Platz. Das Gewicht mit 309 Gramm (45) macht den ICERUNNER zu einem Lightweight-Schuh mit wasserabweisenden Eigenschaften und hoher Lauffreude. FAZIT: Dynamisch, optisch sehr attraktiv und mit spezieller Ausrichtung für Eis und Schnee. Die Ionmask-Membran hält Nässe gut ab, aber der Schuh braucht bei kalten Temperaturen eine warme Socke.
GEWICHT: 309 Gramm (45) GRIP gesamt ✰ ✰ ✰ ✰ ✰ ✰ STABILITÄT ✰ ✰ ✰ ✰ ✰ ✰ WASSERDICHT ✰ ✰ ✰ ✰ ✰ ✰ ISOLATION ✰ ✰ ✰ ✰ ✰ ✰ LAUFFREUDE ✰ ✰ ✰ ✰ ✰ ✰
AUSGEFRAGT / KILIAN JORNET Fotos: Šzooom.at/bergermarkus.com
Er ist der Mann, den es zu schlagen gilt, denn Kilian Jornet ist seit einigen Jahren der Beste, wenn es grob und lang zur Sache geht.
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DER wenn kilian jornet auf seinem facebook-profil* ein bild postet, bekommt er viele kommentare, wenn kilian am start eines rennens steht, verschlägt es der konkurrenz die sprache. wir haben mit dem besten trail-runner der gegenwart gesprochen ....
Kilian Jornet, der am 27.10.1987 in einer Berghütte in den katalanischen Pyrenäen zur Welt kam, ist nicht nur ein herausragender Sportler, sondern auch ein überzeugender Botschafter für die Kraft und Schönheit der Berge. Als einziger Profiathlet kombiniert er zwei alpine Disziplinen – Skibergsteigen im Winter und Trail-Running im Sommer. Jornet ist Skyrunning-Weltmeister 2007–2010, Weltcup-Champion im Skibergsteigen 2009–2012 und er hat zahlreiche Geschwindigkeitsrekorde aufgestellt. Er ist zudem ein erfolgreicher Alpinist mit ehrgeizigen Zielen für die Zukunft. Seine Challenge „Summits of My Life“ sieht Geschwindigkeitsbesteigungen der höchsten Berge Europas sowie Nord- und Südamerikas innerhalb der nächsten drei Jahren vor. Im Jahr 2015 soll das Projekt mit einer Besteigung des Mount Everest abgeschlossen werden. * Kilian hat aktuell 92140 Facebook-Follower
Hi Kilian. Wir freuen uns, dass Du Dir die Zeit für uns und die Leser des Trail Magazins genommen hast. Mal sehen, was wir ganz persönlich noch über Dich erfahren können. Siehst Du Dich denn eher als Trail-Runner oder als Bergsteiger?
Ich bin Trail-Runner, Skibergsteiger und Alpinist – doch in erster Linie bin ich ein Mensch, der die Berge liebt. Ich verbringe jeden Tag in den Bergen. Dort fühle ich mich zu Hause.
Und woher kommt diese starke Bindung?
Ich liebe die Berge, weil die Landschaft atemberaubend ist. Überall sind Herausforderungen zu bewältigen, doch der Berg gibt mir dabei sehr viel zurück. Der Mensch ist ein Tier. Im Gebirge spürt man die eigene Bedeutungslosigkeit – und wenn man ein Nichts ist, kann man unendlich viel entdecken. Man spürt, wie klein man tatsächlich ist – und es ist wichtig, sich dessen bewusst zu sein. Aber ich liebe natürlich auch die Geschwindigkeit, das Laufen – ja!
EVENTS 2012 / RÜCKBLICK TEIL 1
CHAMONIX
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ULTRA-TRAIL DU MONT BLANC Der North Face Ultra-Trail du MontBlanc (UTMB) ist ein Lauf der Königsklasse. Die weltbesten Trailläufer versammeln sich in Chamonix und laufen durch drei Länder um das Dach Europas herum.
Dabei legen sie 166 Kilometer und beinahe 10.000 positive Höhenmeter zurück. Sie treffen nur vereinzelt auf Verpflegungsstationen und müssen deshalb mit ihren Nahrungsund Wasservorräten besonders gut haushalten können. Die Wetterverhältnisse im Hochgebirge sind extrem und ließen diesen Lauf bereits von Anfang an zur Legende werden. Die Geschichte des UTMB reicht zurück bis in das Jahr 1978. Damals liefen zwei Mitglieder des Club Alpin Français (CAF) Chamonix den Weitwanderweg um den Mont-Blanc nonstop in 25 Stunden und 50 Minuten. Der Wettkampf so, wie wir ihn heute kennen, wurde 2003 unter maßgeblicher Beteiligung von Catherine und Michel Poletti ins Leben gerufen und wuchs von da an beständig. 2012 feiert die Veranstaltung ihre zehnte Auflage und umfasst vier verschiedene Läufe: UTMB, CCC, TDS, PTL - Für diese haben sich über 10.000 Läufer aus 75 unterschiedlichen Nationen gemeldet. CCC (100 km) und TDS (112 km) sind die jüngeren und etwas kürzeren Geschwister des UTMB. Trotz des starken Läuferfeldes, der guten Ausrüstung und der Wetterwarnungen waren dieses Jahr mehr als 60% der Läufer den Herausforderungen des TDS nicht gewachsen und beendeten das Rennen vorzeitig. Die Rennorganisation wurde vor die Aufgabe gestellt, hunderte Läufer, die nahezu gleichzeitig das Rennen abbrachen, vom Cormet de Roselend (knapp 2000 Meter ü. NN) zu evakuieren. Die Entscheidung, den UTMB diesmal auf eine kürzere Alternativroute (103 km) zu verlegen, erscheint nachvollziehbar. Der Petite Trotte à Léon (PTL) ist die extremste dieser Herausforderungen und startet bereits vier Tage vor dem UTMB. Nur vereinzelt bekommt man jene ausgezehrten Gesichter zu sehen, die sich in völliger Autonomie und in Teams fast dreihundert Kilometer durch das Hochgebirge schlagen. Doch eins haben all diese Läufe gemeinsam: Das Ziel ist der Place du Triangle de l'Amitié in Chamonix. Tòfol Castañer Bernat, der Führende des CCC, befindet sich nach fast neun Stunden auf dem letzten Kilometer der Strecke. Die schmucken Schaufenster des Städtchens fliegen an ihm vorbei, Passanten drehen sich um, blicken ihn an und applaudieren respektvoll. Die schmale Gasse vor ihm verengt sich zusehends, denn auf beiden Seiten drängen sich Menschen. Die Rufe der Menschen schallen als lautes Konzert, grelle Farben verschwimmen im Augenwinkel. Wie er auf die Zielgera-
de einbiegt, empfängt ihn die tosende Wucht tausender applaudierender Läufer - das wartende Starterfeld des UTMB begrüßt den Sieger des CCC. Wenige Minuten später ertönen die tiefen Töne der Vangelis-Hymne und Stille legt sich über das gigantische Läuferfeld im Herzen von Chamonix. Auf einer Leinwand erscheinen Bilder der vergangenen neun Events und bei Namen wie Dawa Sherpa, Marco Olmo und Kilian Jornet geht ein andächtiges Raunen durchs Feld - Gänsehautstimmung. Während die Top-Athleten losstürmen, bewegt sich weiter hinten zunächst gar nichts; nur langsam kommt die träge Masse in Schwung. Noch vor den letzten Häusern des Ortes gehen einige Teilnehmer dringenderen Bedürfnissen nach und stehen in Reih und Glied am Wegesrand. Andere laufen mit offenem Rucksack, verlieren rhythmischen Schrittes ihre Ausrüstung oder spießen stolpernd Schaschlik mit ihren Stöcken. Allmählich fällt feiner Regen und Nebel legt sich über die Landschaft. In der Dämmerung ziehen sich viele ihre Funktionsjacken über und schalten ihre Stirnlampen ein. Leise und gleichmäßig legt sich eine Lichterkette auf die Bergpfade. Wie mit Kuhfladen unter den Schuhen rutsche ich eine schmierige Skipiste hinab. Mein Atem kondensiert im Lampenschein, das Wasser läuft bereits als Rinnsal aus meinen Ärmeln heraus, aber die Stimmung bleibt fantastisch. Herzhaft lache ich, als sich ein japanischer Läufer vornüberbeugt und ein Schwall Wasser aus seinem Kragen schießt. Der Abstieg von Bellevue nach Les Houches bleibt sicher vielen im Gedächtnis - im Affenzahn schlittern wir im knöcheltiefen Schlamm auf abschüssigen Trails ins Tal. Am Ende einer langen Nacht laufe ich morgens durch die Straßen von Chamonix und die Menschen klatschen wie am Abend zuvor. Auch mir wird dieser Zieleinlauf lange in Erinnerung bleiben. Thomas Bohne
Von links oben nach rechts unten: Hatte den Zieleinlauf, von dem jeder träumt - Tofol Castanyer siegt beim CCC. UTMBTriumph Nummer 5 für Lizzy Hawker. Francois D'Haen jubelt über den UTMB Sieg und Dawa Sherpa ist neuer TDG Champ.
CITYTRAIL / SALZBURG Das Glück ist auf unserer Seite. Wir sind oben und die eindrucksvollste und schönste Sonne, die wir je gesehen haben, strahlt uns am Gipfelkreuz des Untersbergs auf 1853 Meter in die Gesich-
ter. Der Fotomann zückt seine Apparatur und legt mit Vollgas los. Von hier aus sehen wir auf die gesamten Chiemgauer und Berchtesgadener Alpen und der Watzmann samt Anhang leuchten
uns entgegen. Mit einem Klick wird es plötzlich dunkel. Wir haben uns im Eifer der Fotografie völlig in der Zeit verkalkuliert und unsere Pflichtausrüstung ist heute nicht so, wie sie sein
müsste. 4 Leute - 1 Stirnlampe. 4 minus 1 ergibt 3. 3 Lampen zu wenig! Der angesetzte Abstieg über den Dopplersteig wird gefährlich. Das allerletzte Tageslicht geleitet uns über den steilen
Die Berchtesgadener Alpen im Rücken: Wir stürmen zum Salzburger Hochthron.
Gine erklärt:" da hinten der Watzmann mit Frau und Kinder."
Der Untersberg: Bastian Pastewka eroberte ihn in Slipper und mit der Seilbahn und wir mit Muskelkraft in Trailschuhen.
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ersten Abschnitt. Hier darf nichts schieflaufen, muss jeder Schritt sitzen. Wir bleiben also eng zusammen und zerren am Licht dieser einen Lampe. Ihr Licht ist heute ein bisschen wie echtes Gold. Fast 7 Stunden sind nun vorüber und wir kommen am
Parkplatz in Glanegg an. Ich nehme direkt aus der Felsquelle einen großen Schluck vom kühlen Nass. Der Untersberg versorgt 90% von Salzburg mit Wasser. Und mich hat er heute mit einer der besten Trailtouren 2012 versorgt.
SO SIND WIR GELAUFEN
UNTERSBERG-TOUR Wir starten in Glanegg - Dopplersteigparkplatz-Aufsteig zum SchellenbergerSattel - weiter zur Toni-Lenz Hütte (1450 Meter) - an der Eishöhle vorbei und weiter zum Gipfelkreuz des Salzburger Hochthron (1853 Meter). Abstieg über Gipfelstation Untersberg - Dopplersteig (Schwer)- zurück zum Parkplatz bei Glanegg. 1700 Höhenmeter. Distanz ca. 15 Kilometer. Laufbar von Mai bis Oktober.
Steil: Aufstieg kurz nach der Toni-Lenz Hütte.
Gut: Selbstgemachter Schockokuchen. Nicht ganz so gut: Coke. ANZEIGE
ECCO BIOM Trail: 2012 wird Natural Motion geländetauglich Seit Sommer 2012 gibt es ein weiteres Mitglied in der ECCO BIOM Familie: Den ECCO BIOM Trail. Wie der Name schon sagt, ist der Schuh für das Laufen außerhalb der üblichen Laufpfade entwickelt worden. Robuster, unebener, schlammiger oder sogar felsiger Boden – dieser Schuh ist perfekt für das Laufen in der Natur, entlang aufregender Küstenabschnitte, im Wald oder im Gebirge. Wie alle BIOM Schuhe, unterstützt auch der BIOM Trail den natürlichen Bewegungsablauf und passt sich den körperlichen Gegebenheiten des Trägers an. In der Herbst/ Winter Kollektion erscheint
der ECCO BIOM Trail erstmals in der GORE-TEX® Variante. Durch die anatomische Schuhform bietet der BIOM Trail höchste Flexibilität für die Fußmuskulatur und eine perfekte Bodenanpassung. Die Gummisohle erlaubt darüber hinaus perfekten Halt in jedem Gelände. Die Zwischensohle ist anatomisch
geformt für dauerhafte Fußunterstützung, unter anderem stabilisiert direkt injiziertes PU. Die Sohlenkonstruktion ist nahe zum Boden platziert und sorgt so für eine natürliche Laufbewegung und eine stabile Fußposition. Die Flexibilität der Sohle aktiviert die Fußmuskulatur und passt sich dem unebenen Boden mit
jedem Schritt an. Das Obermaterial verstärkt den Mittelfuß, um ihn zu stabilisieren. Den BIOM Trail gibt es in zwei Versionen: Eine Yak-Leder Version (Unterstützung, Schutz und perfekte Passform) und eine Textil-Version (verstärkte Mittelfußpartie für exzellente Atmungsfähigkeit und Schutz).
schickes aus dem wilden osten Mit nur 128 Gramm ist diese Daunenweste von YETI ein preisgekröntes Highlight in der unendlichen Welt der Outdoor-Produkte. Satte 299 Euro sind jedoch auch eine Tatsache, die nur wenig diskutierbar ist. Fazit: An der Grenze des technisch Machbaren. wwww.yetiworld.de
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Von künstlern für künstler sILIKON-Kautschuk trifft auf hightech
CORE RED CRUSH - so könnte auch ein neues Energy-Getränk heißen. Es handelt sich aber hierbei um ein neues Mitglied der Suunto Core Reihe, die dank Höhenmesser, Uhr, Wettertrendanzeige, Sturmalarm oder Kompass zum Top-Tool für wilde Naturmenschen wird. www.suunto.com
für eine special edition Serie von Moleskine hat Ricardo Cabral - ein Illustrator und Kunstprofessor der Uni Madrid - ein schönes Notizbuch mit Singer-Fadenheftung gestaltet. Reiselustige Trail-Runner können hier entgegen der technischen Entwicklung ihre Erlebnisse auf dem Trail mit Stift und Tinte notieren. www.moleskine.com
Stephan Repke, Daniel Simon, Salomon, Lars Schneider, Kelvin Trautman, Klaus Fengler, Markus Rössel, Peter Hinze, Ian Corless, Longlight. Titel-Foto / Läufer
Markus Berger / Kilian Jornet TRAIL MAGAZIN erscheint im Trail-Magazin-Verlag Aboservice
abo@trail-magazin.de vertrieb
neue interpretation ... Der Begriff „Handbottle“ wird mit dem SENSE HYDRO S-LAB SET von SALOMON neu definiert und zwar sehr genau, denn hier liegt das Getränk wirklich „in der Hand“. Doch wie alle Trinksysteme unterliegt auch dieses Konzept stark den persönlichen Vorlieben. Wer mit freien Händen auf die Trails möchte, wird weiterhin auf den Trinkrucksack schwören, für kurze und schnelle Läufe im Sommer, kann man dieser Variante eine Chance geben. Viele Salomon-Profis wurden damit gesehen! www.salomonrunning.com/de
MZV - Moderner Zeitschriften Vertrieb GmbH & Co. KG Ohmstraße 1, 85716 Unterschleißheim Druck
Bechtle Druck&Service Zeppelinstraße 116 73730 Esslingen
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NÄCHSTE AUSGABE Am 12. DEZEMBER erscheint die nächste Ausgabe des TRAIL Magazins Dann heisst es wieder 110% TRAIL-RUNNING: -REVIERGUIDE im Sauerland -SPEZIAL: Trail-Running im Winter / Recovery -SPIELERISCH: Trail-Running für Kids -CITYTRAIL: Diesmal in Hamburg -ADVENTURE: Ultra-Trail Atlas in Marrokko -TEST: Warme Laufbekleidung