Architektur+Technik 07-08 2021

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architektur-technik.ch

Siedlungsbau

Schwerpunkt

Holzbau

Wärme­ dämmung und Abdichtung

Küchen und Bäder


GEMEINSAM VORSPRUNG GESTALTEN

Gebäude schaffen Raum für Zukunft. Sie sind Ausdruck von Kultur, eines Selbstverständnisses – und einer Vision. Gemeinsam mit Partnern, Nutzern und Investoren lassen wir Ideen Realität werden. In jedem Projekt aufs Neue.

steiner.ch


3 Inhalt Editorial

Auf dem ehemaligen Sulzer-Areal in Winterthur entstand mit Townvillage ein vielfältiges Zentrum des Mehrgenera­ tionenwohnens. Foto: Holger Jacob

# 7/8 Aktuell 4 Szene Dossier 10 Townvillage, Winterthur 16 Weissensteingut, Bern 22 De Bocht, Amsterdam 30 Wohnsiedlung Rotbuch, Zürich 32 Kindergarten, Ittigen

Kein Stillstand «Schneller, höher, stärker» – unter diesem Motto fungierten die kürzlich beendeten Olympischen Spiele in Tokio. Nun ist das Bauen zwar keine olympische Disziplin, aber immerhin eine der Königsdisziplinen in der Schweiz. Und hoch baut man auch in Baden. 2020 wurde die Stadt vom S­ chweizer Heimatschutz noch mit dem begehrten Wakkerpreis ausgezeichnet, künftig zieren zwei Hochhäuser auf dem ABB-Areal das Zentrum. Sie werden die Silhouette merklich verändern. Hinzu kommt die Neugestaltung des nahe gelegenen Brown-Boveri-Platzes. Mit Sorge bleibt nur auf eine andere Szenerie zu hoffen als am unweit davon entfernten Trafoplatz, der sich zumeist verlassen und ungenutzt präsentiert. Abseits von Hochhäusern thematisiert man zudem eine Fusion mit dem benachbarten Turgi. Der Ausarbeitung eines Fusionsvertrags wurde an beiden Orten bereits zugestimmt. Folgt 2023 die Bestätigung, könnte Baden ab 2024 hinsichtlich der Bevölkerungszahl zur grössten Stadt im Aargau avancieren und damit Aarau ablösen. Zugleich würde sie punkto künftiger Weiterent­ wicklungen und infrastrukturellen Ausbaus weiterhin an «Stärke» respektive Strahlkraft gewinnen – ohne mutmasslich an Attraktivität zu verlieren.

OWActive Mineralklimadecken Raum K-Grid Behagliches und effizientes Raumklima nach dem Vorbild der Natur Angenehmes Raumklima Adaptierbare Akustik Geringer Energieverbrauch Direkte Leistungsabgabe Leichte TGA - Integration

Schwerpunkt 38 Holzbau 44 Wärmedämmung und Abdichtung 52 Küchen und Bäder 72 Marktplatz Service 82 Vorschau und Impressum

Jetzt aktiv in die Energiewende!

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Morris Breunig, Redaktion

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owa.de owa-ceilings.com


4 Aktuell Szene

Fotos: Stefanie Würsch, landschaftsarchitekturfotografie.ch

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«Schützenswerk»

«Gewusst wie – Faire et ­savoir-faire – Saper fare – Savair co far»: So heisst das Motto der diesjährigen Denkmaltage vom 11. und 12. September 2021. Um schützenswerte Werke gekonnt zu restaurieren und für die Nachkommen zu erhalten, braucht es Fachwis­ sen und Fertigkeiten. Unter dem Patronat von Bundesrat Alain Berset finden 2021 in der ganzen Schweiz über 400 kostenlose Führungen, Spaziergänge, Ateliers und Gesprächsrunden zu diesem Thema statt. Das Denkmal­ tage-Publikum erlebt dieses Jahr historisches Handwerk

hautnah, macht selbst mit oder blickt Handwerkenden über die Schultern: Diese bauen Trockenmauern, binden Bücher, brennen Kalk, pressen Öl, schneiden Schin­ deln, schmieden Nägel oder vergolden Bilderrahmen. In der Schweiz existieren rund 300 Handwerksberufe. Um die handwerklichen Fähigkei­ ten und das damit verbundene Wissen zu erhalten, braucht es Aus- und Weiterbildungen sowie den fächerübergreifen­ den ­Dialog. Die Denkmaltage finden zum 28. Mal in der Schweiz statt. Die Kampagne ist ein kulturelles Engagement des Europarats. Unterstützt wird die Initiative von der Europäischen Union. Dem­ entsprechend finden die

Denkmaltage in 50 Ländern statt. Ob Fachpersonen oder Laien: Alle sind eingeladen, in die Welt der Handwerks­ berufe einzutauchen, dabei Materialien kennenzulernen, alte und neue Fertigkeiten und durchdachte Konstruktionen zu entdecken, Fachleuten bei der Arbeit zuzuschauen oder sich selbst in einer Hand­ werkstechnik zu üben. ɁɁhereinspaziert.ch

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Leichter Rückgang Die gesamten Bauausgaben­ setzen sich aus den Bau­ investitionen und den öffentlichen Unterhaltsar­ beiten zusammen. Laut den

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provisorischen Resultaten der Baustatistik des Bundesamts für Statistik (BFS) verblie­ ben diese im Jahr 2020 auf dem Vorjahresniveau (real –0,1 %). Im Jahr 2019 hatten die provisorischen Bauaus­ gaben um 0,2 % und im Jahr 2018 um 2,1 % zugenommen. Die Ausgaben für öffentliche Unterhaltsarbeiten stiegen gegenüber 2019 um 3,0 %. Die Bauinvestitionen, also Bau­ ausgaben ohne öffentliche Unterhaltsarbeiten, verzeich­ neten im Jahresvergleich nominal einen Rückgang von 0,3 %. Die Investitionen in Neubauprojekte nahmen im Jahresvergleich um 0,6 % ab, und die Summe der Investi­ tionen in Umbauprojekte stieg gegenüber dem Jahr


Holz:

5 Aktuell Szene

Bauen mit Zukunft

Die ökologische Bewertung von Gebäuden gewinnt immer mehr an Bedeutung* – Holz bietet die positive Antwort darauf. www.vgq.ch

* Der Holzbau spielt eine entscheidende Rolle beim Erreichen der Klimaziele.

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2019 um 0,1 %. Die Investitionen in Tiefbauprojekte erhöhten sich im Jahresvergleich um 3,2 %, jene in Hochbauprojekte nahmen um 1,1 % ab. ɁɁbfs.admin.ch

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Biodiversität im Siedlungsraum Das Projekt «Natur findet Stadt» des Naturama Aargau gewinnt aus 74 eingereichten Projekten den erstmals ausgeschriebenen «Binding Preis für Biodiversität». Das Grundprinzip von «Natur findet Stadt» ist deshalb so erfolgreich, weil es in enger Zusammenarbeit mit verschiedenen Projektpartnern

ein Schneeballsystem im positiven Sinne anstösst. Mit partizipativ erarbeiteten Aufwertungen von öffentlichen Flächen übernimmt eine Gemeinde jeweils eine Vorbildfunktion. Gartenbaubetriebe und private Gartenbesitzende schliessen sich an, von Fachleuten beraten und von attraktiven Kommunikationsmassnahmen animiert. Bei der Umsetzung arbeiten Fach- und Praxisleute Hand in Hand. Sensenmähkurse, Standaktionen oder Arbeitseinsätze für Schulen und Interessierte laden ein zur Entdeckung und Förderung der Natur vor der Haustür. So konnten seit 2015 im öffentlichen Raum insgesamt rund 65 zusätzliche Flächen für die

Biodiversität gewonnen werden. Darüber hinaus haben über 250 Privatpersonen in ihren Gärten und auf Balkonen Ideen aus dem Projekt umgesetzt, und laufend werden es mehr. Die neuen Naturflächen, insgesamt 45 000 Quadratmeter, umfassen vielfältige Lebensräume und Nutzungen. So ist von Baumscheiben, aufgewerteten Strassenbegleitflächen über Genossenschaftsgärten und Stadtparks bis zu entsiegelten Parkplätzen alles zu finden. Wesentlicher Faktor für den Erfolg von «Natur findet Stadt» ist seine Konzeption als Verbundprojekt, in dem die öffentliche Hand und Private gemeinsam agieren. ɁɁpreis-biodiversitaet.ch Bild: schaerholzbau.ch

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6 Aktuell Szene

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Solarstrom im Winter

Potenzial in Twh 20 18 16 14 12 10 8 6 4 2 0 Flachdach

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Schrägdach Schrägdach Schrägdach Schrägdach 15–25° 35–80° 15–25° 35–80° S S O/W/N O/W/N

Fassade S

Fassade O/W/N

Flachdach aufgeständert

Seit Inkrafttreten des total­ revidierten Energiegesetzes 2018 ist die Schweiz auf dem Weg zu einer Versorgung mit erneuerbaren Energien.­ Diese wird zunehmend elektrischer, um bis 2050 das Netto-Null-Emissionsziel zu erreichen. Das zeigen die im November 2020 vom Bundesamt für Energie publi­ zierten Energieperspektiven 2050+. Beim Ausbau der in­ ländischen Stromproduktion­ aus erneuerbaren Energien spielt Photovoltaik (PV) eine grosse Rolle. 2050 könnte sie jährlich gegen 34 Terawatt­ stunden (TWh) liefern. Das gesamte Poten­zial der Solar­ stromproduktion auf und an Gebäuden liegt bei 67 TWh pro Jahr, davon 50 TWh auf Dächern und 17 TWh auf Fassaden. Die Ende 2019 in der Schweiz installierten Anlagen produzieren pro Jahr rund 2,5 TWh Solar­ strom, davon 0,7 TWh oder rund 27 % im Winterhalbjahr. In einem Bericht des Bundes­ rats wurde untersucht, wie sich die Wahl spezifischer Flächen, die geografische Lage (Mittelland oder alpine Regionen), die Installations­ art (flach oder geneigt) auf die Solarstromproduktion im Winter und auf die Wirt­ schaftlichkeit der Anlagen auswirkt. Der Bericht kommt zu dem Schluss, dass der Winteranteil der PV-Produk­ tion durch eine Optimierung der genutzten Gebäudeflä­ chen ohne grössere Zusatz­ kosten von heute 27 % auf 30 % gesteigert werden kann. Dazu müssten vermehrt PV-Anlagen an nach Süden Architektur+Technik 7-8/21

ausgerichteten Fassaden installiert werden. Solche Anlagen werden heute noch kaum gebaut. Der Zubau von Fassadenanlagen könnte bei­ spielsweise über eine höhere Einmalvergütung, ähnlich wie derzeit bei integrierten Anlagen, gefördert werden. Von den 34 TWh Solarstrom im Jahr 2050 könnten so rund 10 TWh im Winter produ­ ziert werden. Eine Steigerung des Winteranteils auf bis zu 35 % wäre zwar theoretisch möglich, würde aber unver­ hältnismässig hohe Kosten verursachen. ɁɁbfe.admin.ch

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Elektroautos als Stromspeicher Sun2wheel hat eine neue Ladestation entwickelt, mit der man Elektroautos nicht nur laden, sondern auch wieder entladen kann. Damit kann der vor Ort produzierte Strom – zum Beispiel von der Photovoltaikanlage vom Dach – im Elektroauto in der Garage gespeichert und direkt im Gebäude wieder genutzt werden (V2H). So lässt sich der Solarstrom beispielsweise in der Nacht zum Betrieb der elektrischen Verbraucher nutzen und im Idealfall sogar zum Be­heizen des Gebäudes mit einer Wärmepumpe. Dank der bidirektionalen Lade­ technologie können die Elektrofahrzeuge den Solar­ strom also neu nicht nur für die nächste Fahrt spei­ chern, sondern auch wieder für alle Stromanwendungen in Gewerbe- und Wohn­ häusern zurückgeben. ɁɁsun2wheel.ch


Ermöglicht brandriegelfreie VAWDFassaden bis zu 30 m Gebäudehöhe

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tera.swisspor.ch

Rund 2/ 3 leichter als vergleichbare Mineralfaser-Dämmstoffe


Siedlungsbau



Townvillage   Winterthur


11 Dossier Siedlungsbau

Mit Townvillage befindet sich auf dem Areal der Quellenhof-Stiftung in Oberwinterthur ein neues vielfältiges Zentrum des Generationenwohnens. Die seit 20 Jahren andauernde Entwicklung des Gebiets wird bisweilen von Nachwehen des Sulzer-Areals beeinträchtigt.

Von Morris Breunig (Text) und Holger Jacob (Bilder)

Oberwinterthur hat in den vergangenen Jahren zunehmend an überregionaler Strahlkraft gewonnen. Inmitten des Stadtteils von Winterthur befindet sich das Areal der Quellenhof-Stiftung und der Kirche GVC mit Stiftungsbetrieben, Büros und der bekannten Veranstaltungshalle Parkarena, die Platz für bis zu 1250 Besuchende bietet. Standort ist zugleich das ehemalige Sulzer-Areal, dessen Historie bis 1834 zurückreicht. Ab 2000 wurde es sukzessive saniert und neuen Nutzungen zugeführt. Ehemalige Gebäude wichen dafür unter anderem dem Eulachpark, der eine besondere Bedeutung bei der Neugestaltung hatte. Ausgangspunkt war eine Vereinbarung zwischen der Firma Sulzer und der Stadt Winterthur. Diese Vereinbarung hielt fest, dass in Anrechnung an die in der Bau- und Zonenordnung festgesetzten Freiflächenziffer die Firma Sulzer der Stadt Winterthur 60 000 Quadratmeter Land unentgeltlich abtritt. «Im Gegenzug verpflichtete sich die Stadt, auf ihre Kosten die Parkanlage zu erstellen. Mit dieser Vereinbarung ging die Stadt ein erhebliches Risiko ein, da die ehemalige Giesserei der Firma Sulzer doch etliche kontaminierte Böden hinterliess. «Diese grüne Lunge als Teil einer neuen Stadt in der Stadt war für viele Investoren jedoch die Initialzündung zum Kauf der an den Park angrenzenden Grundstücke», erklärt Joe Leemann, Gesamtleiter Geschäftsleitung

Emanzipierung von den industriellen Wurzeln der Quellenhof-Stiftung, die auch zu den Käufern zählte. Inzwischen haben sich die Bodenpreise vervielfacht, die Verdichtung ist stark gestiegen. Der Weg zu Neuem

«Unterdessen forcierte die Stadtentwicklung Winterthur den Ausbau des Stadtteils Neuhegi als zweites Stadtzentrum. Grüze, Oberwinterthur und Hegi sollen die drei Eingangsbahnhöfe bilden», sagt Joe Leemann. Das Areal unterteilt sich künftig an der Sulzer­ allee als Trennungslinie in Industrie und Wohnen. Ein Projekt vereint die vielfältigen Nutzungen beider Bereiche: Townvillage, bestehend aus fünf Gebäuden auf 10 000 Quadratmetern. Es liegt im Mittelpunkt der drei Eingangsbahnhöfe sowie im gleichzeitigen Schnittpunkt von Sulzerallee und Seenerstrasse, die einst durch das gesamte ehemalige Sulzer-Areal führte und noch heute eine der Haupterschliessungsachsen ist. «Die Vision der Stiftungsleitung mit Mehrgenerationenwohnungen nach dem Prinzip der Nachbarschaftshilfe wurde Ende 2020 in zwei Etappen mit der Arealüberbauung realisiert, welche die bestehenden Nutzungen optimal ergänzt», erklärt Alain Ettlin, Architekt und Projektleiter von Eins Architekten AG. Möglich machte das der Umbau eines bestehenden Kongresszentrums und historischen Industriegebäudes. «Der Klinkerbau mit Pilzstützen im Inneren ist der älteste Bau des Areals und stammt noch aus der Architektur+Technik 7-8/21

Blick auf den nörd­ lichen Neubau mit Wohnungen, der Dach­ terrasse des mittleren Neubaus und dem gegenüberliegenden historischen Bau aus der Sulzer-Zeit.


12 Dossier Siedlungsbau

Sulzer-Zeit. Dieser steht direkt auf der Baulinie und war deshalb ausnutzungstechnisch besonders wertvoll. Mit der kurzen Distanz zur Strasse wäre das neu nicht zu realisieren gewesen», sagt der Architekt. Zusätzlich entstanden drei Neubauten, die unter anderem zur Umstrukturierung der vorhandenen Nutzungen beitragen und das bestehende Kongressgebäude umgeben. «Townvillage am Park und Mitte» fasst 53 Wohnungen, Büros, öffentliche Räume und das «Townvillage Care». Spit-in-Dienste richten sich an ältere und pflegebedürftige Bewohnende, und eine Tagesstätte bietet strukturfördernde Gemeinschaft sowie Unterstützung im Alltag. Der Südbau bündelt hingegen Werkstätten, Ateliers, Ausbildungsplätze und acht Wohnungen. Damit entstanden gesamthaft 61 Mehrgenerationenwohnungen, eine Kindertagesstätte, drei Veranstaltungssäle und ein Foyer mit ei-

nem Restaurant, das mit einer Catering-Grossküche ergänzt wird. Das möglichst transparent gestaltete Erdgeschoss verfügt über publikumsorientierte Nutzungen wie Restaurants, Gemeinschaftsräume und eine durchgängig geöffnete Rezeption, die zugleich zum zentralen Platz des Quartiers ausgerichtet sind. Respektvoll dimensioniert

Die Baukörper bilden in Dimensionierung und Form eine Verbindung zu den historischen Bestandsbauten und jüngeren Wohnbauten in der Nachbarschaft. «Die Umsetzung als Arealüberbauung statt in der ­Regelbauweise eröffnete uns mehr Möglichkeiten hinsichtlich der Geschosse und der vertikalen Verdichtung. Ein sechsstöckiger, 2019 fertiggestellter Baukörper mit Werkstätten, Büros und Wohnungen bildet das südliche Gesicht des Areals und besetzt

Büroräumlichkeiten im mittleren Neubau.

Blick entlang der Barbara-Reinhart-Strasse und das rechts davon gelegene Townvillage. Betrachtung des Gebäudekomplexes aus der Luft.

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Konstruktion und Fassadengestaltung der Neubauten orientieren sich an der Skelettbauweise markanter Winterthurer Indus­triebauten.

Der mittlere Neubau mit Büros, einem Veranstaltungssaal und einem Gebetsraum.

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Kinderbetreuungs­ räume im Ober­ geschoss des mitt­ leren historischen Gebäudes.

Bei der Innenraum­ gestaltung wählte man eine spielerische Inszenierung. Veranstaltungssaal im mittleren Neubau. Angegliederte Catering-Grossküche.

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15 Dossier Siedlungsbau

den weitläufigen Freiraum um die Sulzerallee», sagt Alain Ettlin. Anschliessend entstand ein zweiter Neubaukörper im Norden des Areals mit Gebäudefluchten entlang der Barbara-Reinhart-Strasse. Der dritte Neubau in der Mitte des Areals überragt mit einem Ende einen zentralen Platz, der als grosszügiger Aussenraum die verschiedenen Nutzungen sowie die neuen und alten Gebäude zusammenbringt. Dieser Freiraum verknüpft die bestehende Parkarena mit ­einem gros­sen Foyer mit Bistro und einem Konferenzsaal. Darüber befindet sich ein Dachgarten, der insbesondere den direkt angrenzenden Mehr­ generationenwohnungen als attraktiver halb öffentlicher Begegnungs- und Aufenthaltsbereich dienen soll. Im ersten Obergeschoss positioniert, wirkt die Dachterrasse wie ein hochgelegener Hof, umgeben von privaten laubenartigen Balkonen. Eine Brücke verbindet die Dachterrasse zudem mit dem um­ gebauten historischen Sulzer-Fabrikgebäude und den im Obergeschoss befindlichen neuen Kinder­ betreuungsräumen.

Areal mitunter bereichern könnte, wäre laut dem Architekten ein langfristig ansässiges Gewerbe: «Diesbezüglich herrscht noch eine zu hohe Fluktuation. Läden und Gastronomie wären eine wichtige Attraktion, wovon es hier noch zu wenige in Gehdistanz gibt. Stattdessen zieht es die Leute überwiegend in grosse Shopping-Malls der umliegenden Gebiete.» Partnerschaften der Stiftung könnten zur Besserung beitragen, so konnten bereits viele Lernende an verschiedene Industriezweige vermittelt werden. Weiterhin gilt es, die logistischen Voraussetzungen zu schaffen. Denn laut Joe Leemann sind die Nachwehen der industriellen Vergangenheit weiterhin spürbar, wodurch potenzielle Verbindungsstras­sen wie die St. Gallerstrasse derzeit noch vereinzelt von den Nachbarquartieren abgetrennt sind: «Das ursprüngliche Sulzer-Areal war ausschliesslich Mitarbeitenden zugänglich und wurde deshalb auch als ‹ver­ botene Stadt› betitelt. Diese Einflüsse haben somit noch heute Bestand.» ●

Erdgeschoss

In Anlehnung an den Bestand

Konstruktion und Fassadengestaltung der Neubauten orientieren sich an der Skelettbauweise markanter Winterthurer Industriebauten, ausgefacht mit voll dämmenden Holzelementen. Da sich der Komplex an der räumlichen Schnittstelle zwischen den Wohngebieten im Osten und den Arbeitsgebieten im Westen des ehemaligen Sulzer-Areals befindet, wurde mit der Fassadengestaltung die Verbindung zur orts­typischen industriellen Bauweise gesucht. «An der Sulzer­allee gelegene, klassische, mit gelben Klinkersteinen ausgefachte Betonskelettbauten mit kleinteiligen Fenstern dienten als Referenz», so Alain Ettlin. Das Tragwerk der Neubauten zeichnet sich mit breiten Lisenen und Gurten in Aluminium an der Gebäudehülle ab und ist mit mehrheitlich kleinteiligen Fenstern und Holzelementen ausgefacht. Die Gebäudehülle der Neubauten entspricht dem SIAEffizienzpfad Energie, SIA 2040. Townvillage ist zudem an das Fernwärmenetz angeschlossen. Die von der Photovoltaik auf dem Dach erzeugte Energie wird überwiegend zum Eigenverbrauch genutzt.

1. Obergeschoss

Neues Stadtzentrum als Herausforderung

Winterthur war einst eine klassische Industriestadt, die sich zunehmend zu einer Studentenstadt mit stark belebter Altstadt entwickelt hat. Bis Neuhegi jedoch ein zweites Stadtzentrum ist, bedarf es noch einiger Entwicklungsschritte. Diese sollen unter anderem zwischen ortsansässigem Gewerbe, Vereinen und Initiativen sowie der Stadtentwicklung Winterthur in Fokusgruppen ausgetauscht werden. Was das

Bautafel Objekt Mehrgenerationensiedlung

Projektentwicklung, Projekt- bis

Townvillage Standort Winterthur Fertigstellung 2020 Bauherrschaft Quellenhof-Stiftung

Ausführungsplanung, gestalterische Leitung,

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Teilbauleitung Eins Architekten AG Totalunternehmer

Marti Gesamtleistungen AG


Weissensteingut   Bern

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Die Eisenbahnersiedlung Weissenstein zählt zu den bedeutendsten genossenschaftlichen Gartenstadtsiedlungen der Schweiz. W2H Architekten implementierten während des Umbaus einen zeitgemässen Nutzungsmix.

Ein bedeutendes Gut Von Morris Breunig (Text) und Rolf Siegenthaler (Bilder)

Mit dem 2020 ab­geschlossenen Umbau hat das Weissen­steingut in der genossenschaft­ lichen Gartenstadt­ siedlung neue moderne Nutzungen erhalten.

Von 1919 bis 1925 entstand die Eisenbahnersiedlung Weissenstein in Bern. Trotz baulicher Veränderungen im Laufe der Jahre wird sie als einheitliche Siedlung wahrgenommen und sollte in diesem Kontext auch weitergebaut werden. Hohes Potenzial dafür erkannte man in den Siedlungsrändern und in vereinzelten Stellen in der Siedlung. Punktuelle Anbauten, Balkonerweiterungen und Lifteinbauten verbessern seitdem die Wohnqualität. Teil der Siedlung ist ausserdem das 1671 erbaute ­Weissensteingut, das 1920 von der EisenbahnerBaugenossenschaft Bern (EBG) gekauft, vom Archi-

tekten Franz Trachsel umgebaut und mit einem neuen Südflügel gleichen Stils erweitert wurde. Bis heute ist das Gebäude der letzte erhaltene dreigeschossige Landsitz des Spätbarocks in der Umgebung von Bern und deshalb von hoher denkmalpflegerischer Bedeutung. Modern bereichert

Mit dem 2020 abgeschlossenen Umbau durch W2H Architekten und auf Grundlage eines räumlichen Entwicklungskonzepts für die Siedlung hat das ­Weissensteingut in der genossenschaftlichen Gartenstadtsiedlung neue moderne Nutzungen erhal-

Verschiedene Elemente wie histo­ rische Öfen wurden sorgfältig saniert.

Der Geschäftssitz der EBG und gemein­ schaftliche Nutzungen sind neu im Erdge­ schoss im Mittel­ haus des Guts mit publikumswirksamer Ausrichtung zur Düby­ strasse zu finden.

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18 Dossier Siedlungsbau

Die Innenräume wie Treppenhäuser und Wohnungen wurden umfassend saniert.

ten. Der Geschäftssitz der EBG und gemeinschaft­ liche Nutzungen sind seitdem im Erdgeschoss im Mittelhaus des Guts mit publikumswirksamer Aus­ richtung zur Dübystrasse zu finden, worüber auch der neu geschaffene Zutritt zum Gebäude erfolgt. Zusätzlich zu den genossenschaftlich genutzten Flächen im Erdgeschoss bereichert neuer Veranstal­ tungs- und Lagerraum das Untergeschoss. Ergänzend zu jenen im Obergeschoss entstan­ den überdies neue sowie altersgerechte Wohnun­ gen im Dachgeschoss, das bisher Mansardenzim­ mern und Estrichräumen vorbehalten war. Damit konnte man in der Siedlung ein einladendes Zent­ rum für unterschiedliche Altersgruppen schaffen. «Eine versenkte Hebebühne im Aussenraum dient zur Überwindung der Schwelle zum Hochparterre. Im Gebäude­inneren führt ein Lift zu den Wohnun­ gen. Die Anlage dafür wurde in einem der bestehen­ den Lichtschächte installiert, und der Wohnungs­ eingang wurde entsprechend verschoben», erklärt Andreas Wenger, Projektleiter von W2H Architek­ ten. Analog zum Bestand erhielt der Liftvorplatz ei­ nen neuen Terrazzoboden, und die Wohnungen be­ kamen ­ausreichend Stauraum. Mittels einer an den primären Innenaufbau rückverankerten Stahlkons­ truktion in der Ebene der Holzbalkendecke reali­ sierte man die Balkonvergrösserung mit schwellen­ losem Zugang.

Alles unter einem Dach

Grössere Fenster im Erdgeschoss und die Rekons­ truktion von Fassadenelementen führen das Mittel­ haus zu einer Einheit zusammen. Eine neue leichte Stahlkonstruktion ergänzt zudem die Westfassade des Weissensteinguts und stellt bisher nicht vorhan­ denen Aussenraum für die Wohnungen im ersten Obergeschoss zur Verfügung. Die historische Dachtragkonstruktion blieb ­bestehen und rückt prominent in das Blickfeld. Schlepplukarnen sowie Oberlichtverglasungen ­lassen ausreichend Tageslicht in die Innenräume des Dachgeschosses vordringen. «Nach sorgfältiger Analyse des Bestands konnten übergrosse Vergla­ sungen in den Dachflächen realisiert werden. Er­ schwerend bei der Planung des Dachausbaus war nicht der Umstand der denkmalpflegerischen Be­ deutung, sondern die Summe der baurechtlichen und brandschutztechnischen Anforderungen», er­ klärt Andreas Wenger. Decken und Wände wurden zudem mit hellem Fichtenholz verkleidet. Umfassend optimiert

Auf den Einbau einer Photovoltaikanlage wird in ­Anbetracht des Schutzgrades des Objekts hingegen verzichtet. Mithilfe zusätzlicher Wärmedämmung an den grossen Dachflächen und den Kellerdecken konnte ein grosser Teil der Gebäudehülle thermisch Architektur+Technik 7-8/21

Die historische Dachtragkonstruktion blieb bestehen und rückt prominent in das Blickfeld. Decken und Wände wurden unter anderem mit hellem Fichtenholz verkleidet.

Schlepplukarnen sowie Oberlichtverglasungen lassen ausreichend Tageslicht in die Innenräume des Dachgeschosses vordringen.


19 Dossier Siedlungsbau


20 Dossier Siedlungsbau

Gebäudeansicht

Anpassung best. Hecke

Erdgeschoss

Gebäudeschnitt

optimiert werden. Bestehende Warmwasseraufbereitungen vom Weissensteingut wurden zudem zusammengeführt und durch eine zentrale Anlage ersetzt. «Das Entwicklungskonzept hat ausserdem gezeigt, dass der grösste Hebel zur Verbesserung der Energiebilanz in der Wahl der Wärmeerzeugung liegt», sagt der Architekt. Künftig soll die Wärme deshalb über einen Fernwärmeanschluss bereitgestellt werden. Bis dieser realisiert ist, erfolgt die Wärmeerzeugung weiterhin mit einer Ölheizung. Die Vorkehrungen für den späteren Wechsel wurden jedoch getroffen. Bis auf eine Tankanlage hat man alle bestehenden bereits zurückgebaut. ●

Obergeschoss

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Bautafel Objekt Weissensteingut Standort Bern Fertigstellung 2020 Bauherrschaft Eisenbahner-

Baugenossenschaft Bern Architektur W2H Architekten

Dachgeschoss

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Responsible Elegance SQ SURFACE AG | www.sq-surface.ch

www.neolith.com | @neolithschweiz


De Bocht   Amsterdam

Industriegebiet neu belebt Ein ehemaliges Industriegebiet in Amsterdam wandelt sich zum trendigen, vielfältigen Wohn- und Geschäftsviertel. Entwurf und Ausführungsplanung stammen von Levs Architecten.

Von Morris Breunig (Text) und Levs Architecten (Bilder)

Im Entwicklungsgebiet Cruquius, im Osten Amsterdams, realisieren Levs Architecten das Bauwerk «De Bocht». Mit «De Loods» sowie «2Peer» wächst es zum Quartier De Binnenbocht zusammen, das räumlich an den Entrepot Harbour angebunden ist. Funktionell werden künftig in stilvollen Neubauten Arbeiten, Wohnen, Kultur und Nähe zum Wasser miteinander kombiniert. Gebiet im Wandel

Der ehemalige Hafen für Ölraffinerie und Gewürzhandel verschwand bis 2006 fast vollständig und machte unter anderem Platz für die Schwerindustrie der Beton-, Stahl- und Abfallproduktion. Inzwischen planten Investoren die Entwicklung von Wohn- und Geschäftsgebäuden auf frei gewordenen Flächen der Insel Cruquius. Leer stehende Gebäude wurden bald von Start-ups und anderen Kreativen bevölkert, was das Interesse an der Gegend steigerte. Architektur+Technik 7-8/21


23 Dossier Siedlungsbau

Was für Levs Architecten zunächst mit der Umgestaltung eines klassischen Lagerhauses begann, weitete sich anschliessend auf die Entwicklung der weiteren Insel mit zwei Wohngebäuden aus. Diese platzieren sich entlang der inneren Wasserfront. Auf die ungewöhnliche dreieckige Form des Grundstücks reagierte man mit einer städtebaulichen und architektonischen Kohärenz zwischen den verschiedenen Typologien der drei Ge-

Das Quartier De Binnenbocht ist an den Entrepot Harbour angebunden.

Geplant wurde das Projekt mit Building Information Modeling.

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bäude und den angrenzenden Grundstücken. Alle drei Bauten eint die Ausrichtung zum Wasser und zum lebendigen Zentrum. Während sich «2Peer» zur Bewahrung des historischen Charakters vor allem des industriellen gestalterischen Ausdrucks bedient und für Wohneigenschaften konzipiert wurde, präsentiert das umgebaute Lagerhaus «De Loods» Loftwohnun-


24 Dossier Siedlungsbau

Backsteinfassaden mit breiten Panoramafenstern verbinden sich mit den neuen Dockgebäuden auf der Südseite des Entrepot Harbour. Im Inneren vereint das Bauwerk Sozialwohnungen und Penthäuser.

Bautafel Objekt De Binnenbocht

Effiziente Fassadenplanung

3. Obergeschoss

1. Obergeschoss

Die anspruchsvolle Planung von «De Bocht» mit unterschiedlichen Funktionen und Wohnungstypologien profitierte besonders bei der Fassadenplanung von Building Information Modeling (BIM). So entstanden unter anderem die 1000 Fassadenelemente in der Vorfabrikation, wovon die Hälfte der Elemente aus einem Gesamtpaket mit Beton, Mauerwerk, Dämmung, Fensterrahmen, Glas und Lüftungsgittern besteht. Fassadenarbeiten mit Gerüsten erübrigten sich dadurch. In der Funktion als BIM-Koordinatoren und ­mithilfe integraler Kommunikation über den Modellierungsprozess konnten Levs Architecten einen reibungslosen Ablauf zwischen allen Beteiligten ermöglichen. Ein Anschluss an den neuen wassergekühlten Aquifer-Wärmeenergiespeicher (Ates) des Gebiets Cruquius verdeutlicht zudem den Nachhaltigkeitsgedanken des Quartiers De Binnenbocht. Der neue öffentliche Raum wird den industriellen Charakter und die Kombination aus Neu und Alt ­unterstützen. ●

Standort Amsterdam Fertigstellung 2021 Bauherrschaft Amvest Architektur

Levs Architecten Landschaftsgestaltung

Buro Lubbers Gebäudeprogramm

26 000 m² mit 150 zum Teil sozialen Miet- und Eigentumswohnungen mit grosser Typenvielfalt, 700 m² Gewerbefläche und 3 Parkhäuser

Längsschnitt

Die in der Vorfabrikation entstandenen Fassadenelemente bestehen aus einem Gesamtpaket mit Beton, Mauerwerk, Dämmung, Fensterrahmen, Glas und Lüftungsgittern.

gen. Es nutzt die Konturen des ursprünglichen Lagers und integriert bestehende konstruktive Elemente wie Dachbalken aus Stahl, Lichtbänder im First und Ziegelfassaden. Wichtige Vermittlungsfunktion

Durch Abtreppung mit Terrassenbildung übernimmt «De Bocht» eine wichtige Vermittlerfunktion innerhalb des Gebiets, um hinsichtlich der Gebäudehöhen mit den benachbarten Bauten zu kommunizieren und ein harmonisches Gesamtbild zu erzeugen. Der sich bis auf 15 Etagen erstreckende winkelförmige Baukörper von «De Bocht» ist ausserhalb der Docklinie situiert und bildet einen eleganten Abschluss zum Entrepot Harbour. Auf der zum Wasser geneigten Gebäudeseite erfolgt die Abtreppung vom siebten bis zum dritten Stockwerk. Die weissen Architektur+Technik 7-8/21


SCHWEIZER HOLZWERKSTOFFE ÖKOLOGISCH UND NACHHALTIG PRODUZIERT – UND DA S S EIT 5 5 JA H R E N .

Holz in Bestform • Wood at its best swisskrono.com/ch


26 Dossier Siedlungsbau

Insbesondere die Fassade von «De Bocht» war in Bezug auf die 3-D-Modellierung in diesem Entwurf sehr anspruchsvoll.

Interview mit Surya Steijlen

3-D-Puzzle in Amsterdam Von Morris Breunig (Text) und Levs Architecten (Bilder)

Surya Steijlen ist Projektleiter und Partner bei Levs Architecten. Er gibt Einblick in die facettenreiche Projektplanung am Entrepot Harbour in Amsterdam.

Surya Steijlen, Projektleiter und Partner bei Levs Architecten

Auf welcher Grundlage entstand das De-Binnenbocht-Projekt?

Die Halbinsel Cruquius in Amsterdam ist ein alter industrieller, am Wasser gelegener Teil der Stadt, in dem jetzt ein völlig neues Wohngebiet entsteht. Auch unser Büro befindet sich dort, und so liessen wir uns von der rauen Kulturgeschichte und den Möglichkeiten für zukünftige Entwicklungen inspirieren. Wir beschlossen, die Initiative zu ergreifen, setzten uns mit dem Eigentümer zusammen und

präsentierten einen Umbauvorschlag für eine charakteristische alte Lagerhalle auf dem Gelände. Gleichzeitig wurden die komplexen Grundstücke neben dem Lager in die Projektentwicklung aufgenommen. Das führte zu einer intensiven gemeinschaftlichen Gebietsentwicklung und architektonischen Interpretation der gesamten inneren Kurve des Cruquiuswegs. An dieser Stelle haben wir drei Wohngebäude entworfen: «De Binnenbocht». Wie ein klappbares Trio verbinden sie sich mit dem Wasser, der Geschichte und miteinander. Die Unterschiede in Architektur und Typologie zeigen den gemischten Charakter des Gebiets. Zusammen bilden sie die Basis für ein neues vielschichtiges Lebensumfeld und eine neue Gemeinschaft. Architektur+Technik 7-8/21

Wie gelang es, drei verschiedene Gebäude harmonisch in den Hafen zu integrieren?

Die städtebauliche Situation verlangte, sehr schnell sehr komplexe Fragen zu Integration, Orientierung und Mengen zu beantworten. Zum Beispiel haben wir im 3-D-Modell von «De Binnenbocht» während der Sonnenstudien schnell festgestellt, dass wir das grosse Gebäude «De Bocht» und das kleine «De Loods» nur nebeneinander platzieren können, wenn wir in der Südwestfassade von «De Bocht» Abstand schaffen. So entstand die Idee einer Stufenfassade, die Platz für das Lagerhaus sowie eine ideale Sonnenausrichtung für die Fassade von «De Bocht» lässt. Unser Modell ermöglicht die schnelle Berechnung dieser


27 Dossier Siedlungsbau

ren, Subunternehmern und komplexen Fassadengestaltung. Lieferanten an Teilen des Modells Gleiches gilt für die anderen zusammen, damit alle ArbeitsproGebäude im Entwurf, und das gab zesse mit Sicherheit nahtlos mit­ uns die Freiheit, die Zeit optimal einander verbunden sind. Berechzum Nachdenken über die räumnungen, Arbeitsvorbereitungen liche Gestaltung zu nutzen und und zunehmend auch Produk­ auf Details zu achten, die letztlich tionszeichnungen stammen direkt die Lebensqualität wirklich aus dem Modell. N ­ ehmen Sie zum verbessern. So haben wir uns zum Beispiel die vollständig detaillierBeispiel eingehend mit Sicht­ ten Fertigteilelemente, hier linien und Laufwegen beschäftigt. werden jetzt grosse Fortschritte All das hilft, einen Zusammenund mit Bauherrschaften, Komgemacht. Während des Baus kann hang in der Vielfalt zu gestalten. munen oder Nutzenden zu komdas Modell verwendet werden, um Wie verläuft gewöhnlich die munizieren. Während der Phase die Ausführung auf der Baustelle Planung mit BIM bei Projekten wie des Architekturentwurfs können mit einer Augmented-Reality«De Bocht»? Anzeige zu überprüfen. wir beispielsweise andere mit Wir erstellen unsere BIMeiner BIMX-Version in die räumModelle ab der ersten Skizze in liche Erfahrung unseres Entwurfs Gab es potenzielle Stolpersteine? Insbesondere die Fassade von ArchiCAD und überprüfen sie einbeziehen. In der virtuellen mit der Software Solibri. Durch Realität kann man um und durch «De Bocht» war in Bezug auf die 3-D-Modellierung in diesem direkte Entwurfsmodellierung das Gebäude spazieren, und mit der Software Enscape machen Entwurf sehr anspruchsvoll. Das können wir nicht nur mehrere wir umfangreiche und genaue abgestufte Design und das VerdreKonzepte untersuchen, sondern Renderings. hen des Blocks ergeben eine komzudem in jeder Phase schnell die Während der technischen plexe dreidimensionale Struktur. erforderlichen Daten generieren. Entwurfsphase tauschen wir mit Das Modell war von entscheidenMachbarkeitsstudien sind dann Fachberatenden über ein IFCder Bedeutung, um das dem Bausowohl kreativ als auch sachlich Modell detaillierte Informationen herrn richtig erklären zu können. informativ. Anschliessend beispielsweise über die Konstruk- Auch wir selbst haben sehr davon können wir 3-D-Elemente oder tion oder den Feuerwiderstand profitiert, zum Beispiel um -Fassaden für Modelle von dem aus. Das 3-D-Modell sorgt bei einen Einblick in die Position der digitalen Gebäude drucken. Unser BIM-Modell ermöglicht allen Beteiligten für eine schnelle Terrassen in Bezug auf die intimen Kommunikation über kleinste Innenräume zu gewinnen, den es uns, ganzheitlich mit FachbeDetails. Wir arbeiten mit Bauher- Lichteinfall zu untersuchen und ratenden zusammenzuarbeiten

Während des Baus kann das Modell verwendet werden, um die Ausführung auf der Baustelle mit einer AugmentedReality-Anzeige zu überprüfen.

Das abgestufte Design und das Verdrehen des Blocks ergeben eine komplexe dreidimensionale Struktur.

Architektur+Technik 7-8/21


28 Dossier Siedlungsbau

Grundrisse anzupassen. Das hätten wir nicht von Hand zeichnen wollen. Eine Besonderheit von «De Bocht» ist natürlich, dass alle vorgefertigten Fassadenelemente vollständig im BIM-Modell ent­ wickelt wurden. Fast 400 davon sind sogenannte Sandwich­ elemente, einschliesslich ­Sichtbeton, Wärmedämmung, Fensterrahmen, Glas und Fassadengittern, die direkt aus unserem Modell produziert wurden. Was kann in der Betriebsphase von «De Bocht» von BIM erwartet werden?

Nach der Fertigstellung hat das Modell weiterhin einen grossen Wert. Unter anderem erleichtert es den Wartungsprozess des Gebäudes. Ein Wartungsunternehmen kann damit einen übersichtlichen Mehrjahresplan erstellen, mit dem beispielsweise vorhergesagt werden kann, wie viele Quadratmeter Wandfläche gestrichen werden müssen oder ob auf irgendeiner Etage Lampen ersetzt werden müssen. Noch wichtiger ist der Beitrag zum zirkulären Bauen. In Zukunft wird der Gebäudepass zum festen Standard. Alle Materialien und Komponenten wie Fensterrahmen und Türen sind in diesem Gebäudepass aufgeführt. Da unsere BIM-Modelle den in Zukunft tatsächlich gebauten Zustand wiedergeben, erhalten wir bereits jetzt einen vollständigen Überblick darüber. Später kann leicht herausgefunden werden, was bei Abbruch in einem Gebäude «geerntet» werden kann, das heisst, was zur Wiederverwendung erhalten werden kann. Darüber hinaus kann die Übersicht in unserem Modell mit aktuellen Datenbanken über die Umweltauswirkungen der Mate­ rialien verknüpft werden, um den Gesamteffekt des Gebäudes zu

Projekte als auch auf Branchen­ niveau. Wir treffen im Voraus klare Vereinbarungen mit Bauherrschaften und Bauunternehmenden darüber, welche Informationsebenen in welchen Phasen dem Modell hinzugefügt werden. Oft kommt es immer noch vor, dass die Erwartungen, was BIM betrifft, beim Architekten und beim Auftraggeber nicht übereinstimmen. Mit klaren Vereinbarungen arbeiten alle Parteien massgeschneidert und sehr zielgerichtet. Wir beraten über die beste Strategie und setzen uns für Standards für die Branche ein. Zum Beispiel «De Bocht» ist an einen Wärmearbeiten wir mit am ILS Design energiespeicher angeschlossen. and Engineering des BNA (Bund Wie wirkt sich das auf die Energie- Niederländischer Architekten), effizienz des Gebäudes aus? dem niederländischen Handbuch Das Heizsystem der De-Binnenzur Festlegung von allgemeinen bocht-Gebäude ist mit dem Was- Informationen in einem BIMModell. Überdies sind wir Teil des ser des Hafens verbunden. Für Product-Owner-Teams, das den die Realisierung eines WärmeILS Configurator entwickelt, ein speichers in der Erde oder wie in Onlinetool für projektspezifische diesem Projekt in Kombination Anwendungen. Wir teilen unser mit dem Hafenwasser ist das Arbeiten mit BIM-Modellen nicht Wissen bei Veranstaltungen vom notwendig. Aber alle technischen BNA oder vom BIM-SoftwareInstallationen werden in unserem Entwickler Kubus. Auf diese Weise tragen wir zur WeiterentBIM-Modell herausgearbeitet, wicklung unseres Fachbereichs also alle Rohre, Kabel, Wellen und Anschlüsse. Wegen der Kom- bei. ● bination aus Ates-Anschluss, der besonderen Form der Fassade und dem zentral eingebetteten Parkhaus entsteht ein komplexer diagonaler Hauptschacht. Mit BIM können wir solche Lösungen jetzt einfacher planen.

berechnen. Derzeit wird bereits an Plug-ins gearbeitet, um diese Informationen direkt in der Entwurfsphase zu ermitteln, sodass die Bedeutung eines solchen Modells in Zukunft zunehmend wichtiger wird. Ausserdem kann von Anfang bis Ende deutlich gemacht werden, welche Konsequenzen Design, Bauweise und langfristige Nutzung für das Klima haben. Entsprechend werden sich dadurch Gesetze und Vorschriften bilden, und durch das Arbeiten mit BIM können wir uns darauf einstellen.

Wie ist der derzeitige Stand bei der Anwendung von BIM in den Niederlanden?

Wir stehen an einem Wendepunkt. Kein BIM zu verwenden, wird bald keine Option mehr sein. Tatsächlich steckt BIM noch in den Kinderschuhen, verglichen mit dem, wohin wir als Branche streben. Wir nehmen bei dieser Entwicklung eine führende Rolle ein. Sowohl innerhalb unserer eigenen

«Kein BIM zu verwenden, wird bald keine Option mehr sein. Tatsächlich steckt BIM noch in den Kinderschuhen, verglichen mit dem, wohin wir als Branche streben.»

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30 Dossier Siedlungsbau

Auf dem städtischen Areal zwischen Rotbuchund Seminarstrasse soll eine neue Wohnsiedlung der Stiftung für bezahlbare und ökologische Wohnungen entstehen. Das Team von Edelaar Mosayebi und Inderbitzin Architekten AG und Ganz Landschaftsarchitekten BSLA aus Zürich hat den Architekturwettbewerb für dieses Neubauvorhaben gewonnen.

Neues Projekt für gemeinnütziges Wohnen Wohnbereich der künftigen Wohn­ siedlung Rotbuch.

Blick auf die Holzfassade. Visualisierungen: Edelaar Mosayebi und Inderbitzin Architekten AG

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Die Stadt Zürich beabsichtigt, zwei Grundstücke im Quartier Unterstrass der Stiftung Einfach Wohnen (SEW) im Baurecht abzugeben; die bestehenden ­Gebäude an der Rotbuchstrasse 18 und der Seminarstrasse 19 sollen durch einen Neubau ersetzt werden. Gemäss Vision der SEW soll dort voraussichtlich bis 2025 eine autofreie Mehrgenerationensiedlung mit unterschiedlichen Haushaltformen für mehr als 100 Menschen entstehen. Der Schwerpunkt liegt auf Wohnraum für junge Menschen und Menschen in der «Nachfamilienphase» mit eher tiefem Einkommen. Ein Kindergarten ergänzt die Siedlung. Neben dem Aspekt der sozialen Nachhaltigkeit steht ein geringer CO₂-Verbrauch bei der Erstellung und beim Betrieb im Zentrum. Das Amt für Hochbauten hat im Auftrag der SEW einen Architekturwettbewerb im selektiven Verfahren für 15 Teams durchgeführt. Das Team von Edelaar Mosayebi und Inderbitzin Architekten AG, Ganz Landschaftsarchitekten BSLA, Dr. Lüchinger + Meyer Bauingenieure AG, Boess & Partner und Durable Planung und Beratung GmbH aus Zürich hat das Verfahren für sich entschieden. Innovative Synergien: Architektur und Natur im Einklang

Das Siegerprojekt «Volière» bildet eine Symbiose mit der bestehenden Natur: Das Wohnhaus mit Wohnraum für mehr als 100 Menschen, vielfältigen Begegnungsorten und Gemeinschaftsbereichen wurde geschickt für diesen Ort rund um den Baumbestand und die Landschaftselemente entwickelt. Der Gemeinschaftsraum zum Garten, die geschossweise angeord-

Blick auf den Innenhof des Siegerprojekts.

nete gemeinschaftliche Wohnterrasse mit dem zu­ gehörigen Wohn- und Arbeitszimmer sowie eine ebenfalls gemeinschaftlich genutzte Dachterrasse erweitern die Wohnqualitäten. Der umfassende Nachhaltigkeitsgedanke ist zentrales Element des Siegerprojekts – es schafft innovative Synergien zwischen Ressourceneffizienz, Netto-Null und Stadtklima und weist ein ausgewogenes Verhältnis von Bebauung zu Baumbestand und Aussenraum auf. Stiftung Einfach Wohnen

Die SEW ist eine gemeinnützige Stiftung der Stadt Zürich. Sie bezweckt die Bereitstellung, die Vermietung und die Erhaltung von preisgünstigen und ökologisch vorbildlichen Wohnungen und Gewerberäumen, die über einen einfachen und nachhaltigen Standard verfügen. Das Projekt Wohnsiedlung Rotbuch ist für die SEW ein weiterer Meilenstein, um das Stiftungsziel, Wohnraum zu günstigen Mieten anzubieten, zu verfolgen.

Modellfoto des Siegerprojekts «Volière». Foto: Amt für Hochbauten, Iris Stutz

ɁɁstadt-zuerich.ch ɁɁeinfach-wohnen.ch

Neben dem Aspekt der sozialen Nachhaltigkeit steht ein geringer CO₂-Verbrauch bei der Erstellung und beim Betrieb im Zentrum. Architektur+Technik 7-8/21


Kindergarten   Ittigen


33 Dossier Siedlungsbau

Ein multifunktionaler Vierfachkindergarten in Holzbauweise bereichert das bernische Ittigen. Der mit viel Sorgfalt entwickelte Neubau bietet eine räumlich differenzierte, vielschichtige, ausdrucksstarke Architektur.

In räumlicher Korrelation Von Lukas Bonauer (Text) und Alexander Gempeler (Bilder)

Der Holzbau setzt sich aus zwei zweigeschossigen Pavillons mit je zwei Kindergarten­ einheiten zusammen. Die Kindergartenein­ heiten sind um einen gemeinsamen Hof mit Terrassen gruppiert.

Im Agglomerationsraum der Schweizer Hauptstadt tut sich derzeit einiges zugunsten einer nachhaltigen Raumentwicklung. Das vom Bund unterstützte Landschaftsprojekt mit dem Namen «Grünes Band» ist der Übergangsbereich zwischen dem dichten urbanen Stadt- und Agglomerationsgebiet von Bern und der ländlichen Umgebung. Es umfasst hochwertige Natur-, Kultur- und Siedlungslandschaften. Auch der Landschaftsraum der Agglomerationsgemeinde Ittigen bei Bern partizipiert an diesem Übergangsbereich. Sie zeichnet sich durch einen Landschaftsraum aus, der über eine stark bewegte Topografie verfügt. Dem tief eingeschnittenen, mäandrierenden Fluss stehen steile, durch Waldkörper und Plateaus gegliederte Böschungen gegenüber. Die wiederkehrenden Gehölzzungen entlang der Aare charakterisieren die Stimmung in Flussnähe und sind für die Bevölkerung sehr beliebte, viel besuchte Aufenthaltsorte für Freizeitaktivitäten. Derzeitig entstehende Ortsprojekte von Ittigen enthalten im Kern eine «Siedlungsentwicklung nach innen» mit maximaler Ausnützung, eine dem Standort angemessene architektonische Qualität hinsichtlich Volumetrie, Gesamtwirkung und Gestaltung sowie eine nachhaltige, ressourcenund klimaschonende Bauweise. Das gilt auch für den neuen Vierfachkindergarten, der die bestehende

Schulanlage Rain erweitert und der aus einem Wettbewerb hervorgegangen ist (Präqualifikation). Eine Einheit

Büro B Architekten aus Bern haben diesen räumlich vielschichtigen, architektonisch ausdrucksstarken Holzbau entwickelt. Er setzt sich aus zwei zweigeschossigen Pavillons mit je zwei Kindergarteneinheiten zusammen, die um einen gemeinsamen Hof mit Terrassen gruppiert sind. Eine umschliessende Hülle fasst Pavillons, Terrassen und Hof zu einem als Einheit erlebbaren Gebäude zusammen. Die Gebäudeteile sind so gesetzt und stehen in räumlicher Korrelation so zueinander, dass sie differenzierte, charaktervolle Zwischenräume entstehen lassen. In Kombination mit der einzigartigen Landschaft wird dadurch eine Vielzahl von Fluchtungen, Sicht- und Raumbezügen und – abhängig von den Jahreszeiten – atmosphärischen Szenarien und Bildern erzeugt. Der Neubau selbst ergänzt die bestehenden Solitärbauten der Schulanlage Rain, die entlang einer zentralen Verbindungsachse aufgereiht sind. Auf der Nordseite dieser Achse thront der Neubau auf einer leicht erhöhten Ebene und ist südseitig erschlossen. Er präzisiert die Lage des bestehenden Sportplatzes, grenzt sich aber durch eine Hecke vom übrigen Schulgelände ab, sodass die Jüngsten der Kinder dort geschützt spielen können. Die Anordnung generiert

Architektur+Technik 7-8/21


34 Dossier Siedlungsbau

ebenso unterschiedliche Aussenräume – einen grosszügigen gemeinschaftlichen Bereich zwischen dem neuen Gebäude und der bestehenden Baum­ allee und einen weiteren kleinen ebenso gemein­ schaftlich nutzbaren Bereich westlich neben dem Gebäude. Im Bereich des Hofes und der ihn umgebenden, teils gemeinsamen und teils den jeweiligen Kinder­ gartenklassen zugeordneten Terrassen überlagern sich das Gebäude und der Aussenraum; es bildet sich ein innen liegender Aussenraum oder ein aussen lie­ gender Innenraum. Dadurch entstehen unterschied­ lich nutzbare und erlebbare Aussenbereiche. Es gibt Orte für Gemeinschaft, für den Austausch oder für die Bewegung und solche für den Rückzug, die Privatheit oder die Ruhe. Insbesondere die Erschliessungs­ bereiche und Terrassen, die um den im Baukörper ein­ geschlossenen Innenhof gruppiert sind, dienen der Begegnung. Die Innenräume der jeweiligen Kinder­ gartenklassen stehen in vielfältiger räumlicher Bezie­ hung zu den einzelnen Aussenraumbereichen. Durch das Hineinführen des Aussenraums in das Gebäude, die Überlagerung und die Vermittlung von innen und aussen entsteht eine einladende Geste, welche die Kinder und die weiteren Nutzer offen und freundlich empfängt. Hohe Flexibilität

Die einzelnen Funktionen des Gebäudes sind so­ wohl innen- als auch aussenräumlich optimal aufein­ ander abgestimmt. Das schafft einfache Abläufe, kurze Weg- und sichere Blickverbindungen, Über­ sicht und Ruhe, lebendige und ruhige Bereiche. All das trägt wesentlich zur Nutzbarkeit und zum Wohl­ befinden der Kinder und Lehrpersonen bei. Die Grundrisse berücksichtigen mit ihrer hohen Flexibi­ lität zudem variable Unterrichts- und Betriebsfor­ men für Kindergarten, Schulklassen, Basisstufen und Tagesschulen. Neuartige, in die Decke einge­ lassene Streifen mit punktförmigen LED-Leuchten garantieren eine optimale und blendungsfreie Be­ leuchtung sämtlicher Innen- und Aussenräume. Alle Leuchten sind dimmbar, sehr fein und zurückhal­ tend gestaltet und konkurrenzieren nicht das archi­ tektonische Bild der Innenräume. Im Innern ist das Gebäude räumlich differenziert, modern, warm und durch die grossen Fenster hell und freundlich. Dank den in alle Himmelsrichtun­ gen geöffneten Innen- und Aussenraumbereichen lässt sich der Verlauf der Sonne in allen vier Kinder­ garteneinheiten sowie im Aussenraum (Hof und Terrassen) optimal wahrnehmen. Der als Zugang ­sowie geschützter und intimerer Aussenraum die­ nende Innenhof ist aufgrund seiner freien mäandrie­

Der Neubau selbst ergänzt die bestehen­ den Solitärbauten der Schulanlage Rain.

renden Form, aufgrund seiner Ein- und Durchblicke und seiner Materialisierung einmalig und in höchs­ tem Mass identitätsstiftend. Eine gemeinsame Erschliessung führt von der ­Allee über den äusseren Garten in den gebäudeum­ rahmten Innenhof. Von dort aus wird jede Kinder­ garteneinheit über die Terrassen, die den Hof umge­ ben, separat erschlossen. Das hebt die Individualität jeder Klasse hervor und stärkt die Identifikation der Kinder und Lehrpersonen mit ihrer Umgebung. Eine der zentralen Prämissen, die den Entwurf leite­ ten, beinhaltet die Entfaltung einer kindgerechten Raumlandschaft. Stimmen von Fachpersonen der Pädagogik wurden von Anfang an in die Planung mit einbezogen. So schafft das gewählte Kompositions­ prinzip eine auf die Kinder zugeschnittene, anre­ gende, integrierende und vielfältig nutzbare Aufent­ halts-, Spiel- und Lernumgebung. Die eingesetzten Holzlamellen bilden eine Schicht, die geschickt Be­ reiche des Rückzugs, des Sichtschutzes und der Aus­ sicht in sich vereint, den gesamten Bau umhüllt und freigibt und als verbindende Schicht prägnante Ak­ zente setzt.

Im Innern ist das Gebäude räumlich differenziert, modern, warm und durch die grossen Fenster hell und freundlich.

Ziselierte Umhüllung für Leichtigkeit

Der neue Vierfachkindergarten wirkt einheitlich auf­ grund seiner durchgängig mit Holz materialisierten und gestalteten Architektur. Die formale Ausprä­ gung des Innenhofs unterscheidet sich dabei mit sei­ nen runden, weichen und offenen Formen von der äusseren geraden, als Gebäudekante ausgebildeten Gestalt. Die sehr einprägsamen Fassaden sind mehr­ schichtig, vertikal sowie horizontal fein gegliedert. Wie eine Membrane verleiht die fein ziselierte Um­ hüllung dem Gebäude Leichtigkeit und einen Hauch von Schwebung. Die vertikalen Holzlamellen schaffen räumliche Intimität bei optimalen Aus- und Durchblicken. ­Ausserdem geben sie dem Gebäude zusammen mit Architektur+Technik 7-8/21

Die einzelnen Funk­ tionen des Gebäudes sind sowohl innenals auch aussenräum­ lich optimal aufein­ ander abgestimmt. Das schafft einfache Abläufe, kurze Weg- und sichere Blickverbindungen.


Es bildet sich ein innen liegender Aussenraum oder ein aussen liegender Innenraum. Dadurch entstehen unterschiedlich nutzbare und erlebbare Aussenbereiche.


36 Dossier Siedlungsbau

Das als reine Holzkonstruktion erstellte Gebäude ist in all seinen Teilen einheitlich materialisiert.

Bautafel Projekt Neubau Vierfachkindergarten

Ausführung Holzarbeit Wenger Holzbau AG

Standort Ittigen

Ingenieur Indermühle Bauingenieure

Fertigstellung 2020

Schreiner Hinze Fensterbau GmbH

Bauherrschaft Gemeinde Ittigen

Landschaftsarchitektur David Bosshard

Architektur Büro B Architekten AG

Landschaftsarchitekten AG

den gewählten Fensterteilungen und weiteren Ge­ staltungselementen einen kindgerechten Massstab, was das Wohlbefinden der Kinder und damit eben­ falls die Identifikation mit dem Gebäude weiter er­ höht. Das als reine Holzkonstruktion erstellte Gebäude ist in all seinen Teilen einheitlich materialisiert. Alle Fassadenteile wie Lamellen, Wandverschalungen, Fenster, innere und äussere Decken und Böden, In­ nenwände und Innentüren sind in Holz ausgeführt. Das trägt zum äusserst charaktervollen architektoni­ schen Ausdruck bei und schafft Ruhe und Identifi­ kation. Die wetterexponierten Holzteile wie die ­Aussenhaut, die Fenster, die äusseren Böden und Treppen sind druckimprägniert sowie hell geölt. Alle übrigen Holzteile wie Decken, innere Böden, innere Stützen und Wandverschalungen werden mit einem dem äusseren Erscheinungsbild angeglichenen pig­ mentierten Öl behandelt. Dadurch entstehen eine durchgehend warme, freundliche und natürliche Raumatmosphäre und Erscheinung. Die Anforderungen von Minergie-P an die Ge­ bäudehülle, die verschärften Vorschriften MuKEn (Mustervorschriften der Kantone im Energiebe­ ­ reich) bezüglich Brauchwarmwasser aus erneuer­ baren Energien werden eingehalten. Dafür sorgen der hohe Dämmstandard der Gebäudehülle, der An­ schluss an den lokalen Nahwärmeverbund des Areals und die ergänzende Photovoltaikanlage auf dem Flachdach, um einen Teil der elektrischen Energie zu kompensieren. ●

Erdgeschoss mit Lageplan

Architektur+Technik 7-8/21


Der verfügbare Lebensraum in unseren Städten ist ein immer kleiner werdendes Gut, da das städtische Leben in Dichte und Anzahl stetig zunimmt. Das Dach eines Gebäudes, bisher ein vernachlässigtes Bauelement, wird heute zu einem urbanen Raum für sich. Aktiv genutzte Dächer müssen höhere Baustandards erfüllen als andere Dächer. Der Sicherheitsdämmstoff FOAMGLAS® eröffnet Ihnen eine Welt voller Möglichkeiten. Sie planen Ihr nicht genutztes Dach mit einem Garten, einem Swimmingpool oder auf andere Weise zu nutzen? Mit FOAMGLAS® können Sie Ihre Projekte realisieren und sicher sein, dass Ihr Dach den höchsten Sicherheitsstandards entspricht. Die meisten Anwendungen können mit einer FOAMGLAS® Standardlösung durchgeführt werden: dem Kompaktdach. Verleihen Sie Ihrem Gebäude einen besonderen Reiz urbanen Lebens. Lesen Sie mehr unter www.foamglas.ch


38 Schwerpunkt Holzbau

Energieeffiziente Neubauten zu rea­ lisieren, ist eine riesige Herausfor­ derung. Die Bau­physik kann dabei einen wichtigen Beitrag leisten.

Hanspeter Kolb ist Studienleiter für das CAS Bauphysik im Holzbau an der Berner Fachhochschule. Der gelernte Zimmermann hat sich in Biel, an der ETHZ und der HSLU weitergebildet. Bis zu seiner Pensio­ nierung Ende Juli 2021 leitete er den Kompetenzbereich Brandsicherheit und Bauphysik. Weiterhin ist er Studienleiter für diverse Weiter­ bildungsangebote.

Im CAS Bauphysik im Holzbau geht es um viel mehr als Klimaschutz und energieeffiziente Gebäude. Zentrale Themen sind Wärme- und Feuchteschutz, Luftdichtheit sowie Schallschutz und Brandsicherheit. Professor Hanspeter Kolb, Studienleiter des CAS Bauphysik im Holzbau und Brandschutzkoryphäe an der Berner Fachhochschule, beleuchtet diese Themen näher und erzählt, für wen das bevorstehende CAS geeignet ist.

Klimaschutz beginnt bei der Materialwahl sich. Dabei steigen auch die Anforderungen an den Schallschutz – ein weiteres zentrales Thema der Bauphysik. Schallschutz wird im bevorstehenden CAS etwa ein Drittel ausmachen. Nennen Sie ein Beispiel eines Gebäudes, das quasi mehr Energie erzeugt, als es für den Eigenbedarf benötigt.

Energie. Zudem ist Holz ein eher schlechter Wärmeleiter, was dazu führt, dass es sich warm anfühlt und die Wärmebrückenproblematik geringer ist als bei Beton und Stahl. Bleibt Holz trocken, ist es praktisch unendlich haltbar, hat also eine gute Dauerhaftigkeit. Am Ende des Prozesses kann es recycelt oder relativ einfach entsorgt werden, indem man es umweltgerecht verbrennt. All diese Punkte sprechen für den Baustoff Holz.

Beim neuen Schulhaus in Port ist das der Fall. Es wurde weitgehend als vorgefertigter Holzelementbau erstellt, und die hohen Warum ist Bauphysik so wichtig? Was spielt bei der Planung heute Anforderungen an die Nachhaleine wesentliche Rolle? Der Klimawandel ist eine der tigkeit wurden seit Planungsbegrössten Herausforderungen ginn berücksichtigt. Das Gebäude Der sommerliche Wärmeschutz – ebenfalls ein zentrales Thema unserer Zeit. Je nach Quelle erzeugt dank Photovoltaik­ in der Bauphysik – wird heute werden rund 30 Prozent der anlagen auf dem Dach genügend immer wichtiger. Wir möchten klimaschädlichen Treibhausgase Strom für den Eigenbedarf die Sommerhitze nicht in den durch Gebäude respektive deren und sogar noch so viel mehr, um Räumen haben respektive Betrieb verursacht. Die Bauphysik den Jahresbedarf von rund zumindest die Kühle der Nacht kann dazu beitragen, energie­ 50 Haushalten in der Umgebung nutzen, um sie wieder «loszuwereffiziente Neubauten zu konstru- zu decken. Klimaneutralität ist den». Dabei spielen Baustoffe ieren. Entscheidend ist die keine Utopie – meiner Ansicht wiederum eine gewisse Rolle. Jahresbilanz: Eine Nullsumme nach müsste eine Nullsumme bei der Energiebilanz ist ideal. für Neubauten normal sein. Es ist Holz als eher leichter Baustoff ist da nicht gerade der Spitzenreiter. Noch besser ist, wenn ein Gemöglich und lohnt sich auch Je dichter ein Material ist, desto bäude mehr Energie erzeugt, als wirtschaftlich. mehr Wärme kann es aufnehmen es selbst verbraucht. Neubauten Welche Rolle spielt der Holzbau und wieder abgeben, wenn es kalt künftig energieeffizienter beim Klimaschutz? wird. Ich denke hier an Beton zu bauen und den bestehenden oder Backstein. Allerdings spielt Gebäudepark zu sanieren, fordert Klimaschutz beginnt schon bei der Wahl des Materials. Idealerdie Verschattung eine viel uns heraus. Die Bauphysik ist dabei zentral, weil es um Themen weise verwendet man Mate­rialien, wichtigere Rolle: Wie lässt sich die vor unserer Haustür wachsen, die direkte Sonneneinstrahlung wie Energieverbrauch für Heizum Beispiel den Rohstoff durch die zunehmend grösser zungen, sommerlichen Wärmeschutz, Luftdichtheit und Innen- Holz. Während es wächst, bindet werdenden Glasflächen verhines CO₂, die Transportwege dern und eine gute Nachtauskühraumklima geht. Ausserdem sind kurz, und die Verarbeitung lung der Bauten erreichen? rücken wir stetig näher zusambraucht verhältnismässig wenig Sommerlicher Wärmeschutz hat men, und die Mobilität verstärkt Architektur+Technik 7-8/21


39 Schwerpunkt Holzbau

«Neubauten künftig energieeffizienter zu bauen und den bestehenden Gebäude­ park zu sanieren, fordert uns heraus.»

Der Schallschutz ist ein zentrales Thema der Bauphysik. Fotos: Berner Fachhochschule

also viel mit der Architektur und dem Gebäudekonzept zu tun. Auch diese Themen werden im CAS Bauphysik angesprochen. Warum ist es wichtig, dass Planende der Architektur, des Holzbaus und der Bauphysik Hand in Hand arbeiten? Können so die Vorteile des Materials Holz optimal genutzt werden?

H O L Z B AU B E G I N N T I M KO P F

Bauen wird zunehmend komple­ xer. Bei all den Themen, die sich vereinen, gibt es kaum jemanden, der überall durchblickt. Es ist

Hanspeter Kolb

also Teamwork angesagt. Und je früher alle Fachleute unter dem Lead einer cleveren Archi­ tektin oder eines Architekten zusammenarbeiten, desto besser kann optimiert werden und desto weniger geht vergessen. Dabei geht es nicht nur um den Holzbau, sondern um alle Bau­ themen: Architektur, Material­ wahl, Sicherheit, Energieeffizienz, sommerlicher Wärmeschutz, Schallschutz, Brandschutz, Haustechnik und andere mehr. Für Architektinnen und Architek­

ten ist es zudem angebracht, das Einmaleins des Holzbaus zu kennen und zu wissen, dass zum Beispiel zu grosse Spannweiten im Holzbau nur mit viel Aufwand umsetzbar sind. Im CAS Bauen mit Holz können sich Architek­ tinnen, Ingenieure und andere «Nichthölzige» dieses Wissen aneignen. Wir wünschen uns ausserdem, dass viele Menschen mit unterschiedlichen «Ruck­ säcken» zusammenkommen, gegenseitig voneinander lernen und die Perspektive wechseln.

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40 Schwerpunkt Holzbau

«Sommerlicher Wärmeschutz hat viel mit der Architektur und dem Gebäudekonzept zu tun.»

Welche Rolle spielt dabei die Planung, wenn so viele Leute zusammenkommen?

Planung und Konzept sind absolut zentral. Zum Beispiel kann man beim Schallschutz darauf achten, dass lärmempfindliche Räume nicht neben lärmintensiven Räumen liegen oder dass bei angrenzenden Wohnungen Badezimmer unbedingt neben Badezimmer geplant werden. Ein grosser Vorteil von Holz ist zudem die Vorfertigung, das beschleunigt den Bauprozess. Bedingung ist allerdings, dass beispielsweise die Haustechnik rechtzeitig geplant wird, damit diese bereits im Werk integriert werden kann. Last-Minute-Anpassungen auf dem Bau, wie man sie unter anderem beim Massivbau manchmal sieht, liegen hier nicht mehr drin. Mit dem CAS Bauphysik im Holzbau bieten Sie eine in dieser Form schweizweit einzigartige Weiterbildung an. Für wen eignet sich das CAS? Wer sollte diesen Lehrgang unbedingt besuchen?

Wir bieten dieses CAS seit 2013 an. Es eignet sich für alle Baufachleute, die sich in den angesprochenen Themen der Bauphysik in Kombination mit dem Holzbau weiterbilden oder sich auf den neuesten Stand bringen

Hanspeter Kolb

möchten – also für Fachleute aus Architektur, Holzbau, Bauphysik oder Haustechnik. Im Zentrum steht dabei immer der Holzbau mit all seinen bauphysikalischen Herausforderungen. Wie ist das CAS aufgebaut, und welche Themen dürfen die Studierenden erwarten?

Wir starten immer mit den Grundlagen zu den einzelnen Themen. Dabei behandeln wir überdies die neuesten Vorschriften und Normen und vermitteln so ein Update. Anschliessend folgen die einzelnen «Bauteile» wie Gebäudehülle (Aussenwand, Dach) und Raumtrennung (Trennwände, Geschossdecken). Hier stehen jeweils Themen wie Wärmeschutz oder Schallschutz im Zentrum. Gegen Ende versuchen wir, in Form von Workshops bei der Entwicklung von Anschlussdetails alles unter einen Hut zu bringen. Auch konzeptionelle Themen wie die schon angesprochenen Massnahmen des sommerlichen Wärmeschutzes oder Schnittstellen zur Haustechnik kommen zur Sprache. Das CAS ist also sehr breit und interdisziplinär aufgebaut. Im Oktober 2021 soll es übrigens vor Ort durch­ geführt werden. Da sich der Distanzunterricht aber mittlerweile etabliert hat, können

Interessierte ebenso hybrid teilnehmen und einzelne Stunden online besuchen. Ich sehe das als Chance, auch mal jemanden aus der Ostschweiz oder aus dem Engadin abzuholen, für den Biel recht weit weg ist. Wie sieht der Praxisbezug in der Weiterbildung konkret aus?

Der Praxisbezug steht auf zwei Pfeilern. Erster Pfeiler: Fast alle Dozierenden kommen aus der Praxis. Ihr «Hauptberuf» ist Bauphysiker, und alle sind Spezialisten mit «hölzigem» Hintergrund auf ihrem Gebiet. Sie kennen Herausforderungen und Lösungen nicht nur theoretisch, sondern bringen enorm viel praktische Erfahrung aus ihrem Berufsalltag mit. Zweiter Pfeiler: Die Teilnehmenden bringen ebenfalls einen Praxisbezug mit. Sie können zu Beginn eigene Bauprojekte aus ihren Büros vorstellen, die wir dann in Gruppen zu allen bauphysikalischen Themen während des Kurses bearbeiten. Dabei werden sie immer wieder von den Dozierenden betreut und beraten. Sie lernen aber auch viel, indem sie miteinander diskutieren – jeder bringt einen «eigenen Rucksack» an Erfahrungen mit. Interdisziplinäre und praxisbezogene Zusammenarbeit wird hier direkt umgesetzt. ●

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CAS Bauphysik im Holzbau Mithilfe der Bau­physik werden nachhaltige Gebäude konstruiert, geplant und gebaut, die einen niedrigen Energie­bedarf aufweisen, eine gute Raum­akustik haben und von Kondensations- und Schimmelpilzproblemen verschont bleiben. Im CAS Bauphysik im Holzbau lernt man, alle bauphysikalischen Aspekte beim Planen und Umsetzen von Holzbauten frühzeitig zu berücksichtigen – für mehr Komfort, Nachhaltigkeit, Qualität und Wettbewerbsfähigkeit. Start 14. Oktober 2021 ɁɁbfh.ch/ahb/ casbauphysik


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42 Schwerpunkt Holzbau

Für die Zukunft bauen

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Ob Neubau oder Sanierungen, der Heiz- und Energiebedarf für Wohnbauten ist hoch. Dank diverser Massnahmen konnte die Energieeffizienz von Gebäuden in den vergangenen Jahren laufend verbessert werden. Es gibt bereits zahlreiche Bauten, die mit sehr wenig oder sogar ohne Verbrauch von externer Energie betrieben werden. Auch die graue Energie rückt zunehmend in den Fokus, denn bei modernen und energieeffizienten Gebäuden ist der Energieaufwand für die Herstellung des Gebäudes bereits höher als dessen Energiebedarf. Wahl des Baustoffes

Bei der Verarbeitung von Rohstoffen zu Produkten für den Holzbau sind graue Energie und der Ausstoss von Treibhausgasen deutlich tiefer als bei anderen Bauweisen – genau genommen um 10 bis 20 Prozent. Neben der Nachhaltigkeit hat Holz einen weiteren Bonus in der Hand: Berechnet man nämlich die Menge an verbautem Holz in einem Holzbau, wird rasch klar, dass der Atmosphäre durch den Kohlenstoffspeicher Holz noch zusätzliche Tonnen CO₂ entzogen werden können.

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Unter Kontrolle Das Naturelement Feuer spielt bei Mocopinus eine massgebende Rolle. Dem Hersteller von Vollholzprofilen ist es nun gelungen, die brandschützenden Eigenschaften von Holz zu steigern und darüber hinaus seine Beflammbarkeit für eine extravagante Oberflächenveredelung zu nutzen. So innovativ wie die Neuerungen ist auch die Präsentation in einem virtuellen Showroom. «Speziell für die Vorstellung unserer Neuheiten haben wir jetzt einen interaktiven Raum konzipiert, der online in 3-D begehbar ist. Hier können die Produkteigenschaften und die zahlreichen Gestaltungsmöglichkeiten erkundet werden», kommentiert Geschäftsführer Eric Erdmann. Variantenreich

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haltigkeit sowie karbonisierte Oberflächen als modernes und variantenreiches Designprogramm. Mit einem Klick auf die interaktiven Punkte öffnen sich Informationsfenster und zeigen einige Farb- und StrukturvarianArchitektur+Technik 7-8/21

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43 Schwerpunkt Holzbau

Mit dem eigenen Produkt Bresta hat die Tschopp Holzbau AG eine Innovation entwickelt, die Ökologie mit moderner Architektur verbindet.

Von Natur aus stark

Bei der Tschopp Holzbau AG kommt eine Eigenentwicklung zum Einsatz, die sich bei Architektinnen und Architekten einen Namen gemacht hat: die Bresta-Elemente. Es handelt sich dabei um ein System aus natürlichem Massivholz ohne Leim oder Metallverbindungen. Die Elemente werden einzeln vorgefertigt und erlauben so eine kurze Bauzeit. Laufende Weiterentwicklung

stammt von einem Lausanner Professor und besteht darin, Seitenbretter zu verbinden, die sozu­ sagen als Nebenprodukt entstehen, wenn man Balken sägt.» In Zusammenarbeit mit dem Luzerner Holzbauingenieur Pirmin Jung wurde die Innovation weiterentwickelt. Beliebt sind zunehmend die neuen Bresta-Akustikdecken. Holzlamellen und mit Holznägeln aufgenagelte Holzfaserschichten wechseln sich dabei ab.

Wie es zu dieser Eigenentwicklung kam, weiss Firmeninhaber Ivan Tschopp: «Die Grundidee ɁɁtschopp-holzbau.ch/1/Bresta ­

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Das Massivholz­ system mit BrestaElementen verzichtet auf Leim oder Metallverbindungen. Foto: Tschopp Holzbau


44 Schwerpunkt Wärmedämmung und Abdichtung

Seit 2016 verfügt das Landesmuseum Zürich über einen angegliederten modernen Erweiterungsbau. Als lastabtragende Dämmung unter der Gründungsplatte des Gebäudes kamen die Produkte der Pittsburgh Corning Schweiz AG zum Einsatz.

Landesmuseum Zürich

Historisches erweitert

Die Museumserweiterung weist einen hohen Energiestandard auf. Dieser widerspiegelt sich in der Zertifizierung Minergie-P-Eco.

Architektur+Technik 7-8/21


45 Schwerpunkt Wärmedämmung und Abdichtung

Wie bestehende und neue Architektur ästhetisch und funktional sinnvoll miteinander in Einklang gebracht werden können, demonstriert die Erweiterung des Landesmuseums Zürich. Der Bestandsbau nahe dem Hauptbahnhof wurde Ende des 19. Jahrhunderts von Gustav Gull im Stil des Historismus entworfen. Anfang des neuen Jahrtausends entschieden sich die Verantwortlichen für eine Sanierung des bestehenden Baus. Zudem fiel – aufgrund mangelnder Raumkapazitäten – der Beschluss für die Umsetzung einer Museumserweiterung.

Charakteristische Merkmale des Erweiterungsbaus sind die geschlossene Fassade aus Beton, die schrägen Dachflächen sowie eine Brücke, die den Durchgang vom Platzspitz-Park in den Innenhof ermöglicht. Fotos: Schweizerisches Nationalmuseum

Bestand trifft modernen Neubau

Die von den Architekten Christ & Gantenbein geplante Erweiterung schliesst an zwei Stellen an den uförmigen Bestandsbau an und bildet mit diesem eine geschlossene Einheit. Über eine Brücke im Erweiterungsbau wird den Besuchenden der Durchgang vom Platzspitz-Park in den Museumshof ermöglicht. Im Gebäude­ inneren des gezackten Neubaus befinden sich Ausstellungsbereiche, eine Bibliothek mit Lesesaal und ein Auditorium. Zeitgenössischer Sichtbeton ist innen wie auch aussen das dominierende Material. Dadurch erhält das Museum einen kontemporären, identitätsstiftenden Charakter und bietet geeignete Räumlichkeiten für eine Vielfalt an Ausstellungsobjekten. Die Fassade ist überwiegend geschlossen gehalten. Kreisrunde Fensteröffnungen ermöglichen innerhalb des Gebäudes den Museumsbesuchenden immer wieder Ausblicke auf den Park und die Umgebung. Mit der Dachlandschaft des Anbaus stellen die Architekten einen weiteren Bezug zum Bestand her. So korrespondieren hier die Schrägen und Faltungen mit den unterschiedlichen Höhen des Altbaus. Der Neubau weist einen geringen Energieverbrauch auf und ist

Das Gebäudeinnere des Museums ist wie aussen von Beton geprägt. Hier befinden sich neben den Ausstellungsbereichen eine Bibliothek und ein Auditorium.

Mit der Dachlandschaft des Anbaus stellen die Architekten einen Bezug zum Bestand her.

Architektur+Technik 7-8/21


46 Schwerpunkt Wärmedämmung und Abdichtung

unter ökologischen und gesundheitlichen Gesichtspunkten nach Minergie-P-Eco geplant. Die hohen wärmeschutztechnischen Anforderungen machten neben einer zweischalig aufgebauten Gebäudehülle zudem eine entsprechend energieeffiziente Wärmedämmung unter der Gründungsplatte notwendig. Die Verantwortlichen entschieden sich hier für «Foamglas T4+» und «Foamglas S3» der

Unter der Gründungsplatte verwendete man «Foamglas T4+» und «Foamglas S3».

Im erdberührten Bereich erfüllt Foamglas energetische, feuchtetechnische und ökologische sowie statische Ansprüche. Fotos: Foamglas

Pittsburgh Corning Schweiz AG. Bei der Museumserweiterung kamen die Schaumglasplatten zweilagig zur Anwendung. Insgesamt wurden circa 2000 Quadratmeter Bodendämmung unter dem Museum verlegt.

kulturelle Werte für einen langen Betrieb vorgesehen. Diesen Anspruch müssen überdies die verwendeten Baumaterialien erfüllen. So ist ein Bodendämmstoff zu wählen, der sich für die vorherrschenden Druckbelastungen und Feuchtigkeitsverhältnisse im erdDämmstoff mit hoher berührten Bereich eignet. Bei WärDruckfestigkeit medämmplatten aus Foamglas mit Museumsbauten sind als archi- einem Steifemodul von circa 85 bis tektonische, gesellschaftliche und 220 Meganewton pro Quadratmeter (MN/m²) wird die Lagerung durch den gemittelten Steifemodul aus Dämmstoff und Erdreich nicht nachteilig beeinflusst. Der Statiker kann die Bodenplatte quasi so bemessen, als ob kein Dämmstoff vorgesehen wäre. Ferner ist Foamglas auch bei hoher Belastung druckfest und nahezu stauchungsfrei. Die charakteristische Druckfestigkeit des Dämmstoffs beläuft sich je nach Typ auf 510 bis 1590 Kilopascal (kPa). Das Material ist zudem sehr massbeständig und schliesst ein Schwinden, Kriechen oder Quellen aus. Unter Belastung treten keine Verformungen auf, die sich negativ auf die Abdichtung, die Dämmfähigkeit oder die Statik auswirken könnten. Ein weiterer Vorteil im erdberührten Bereich: Foamglas bietet aufgrund seiner hermetisch geschlossenzelligen Struktur aus Glas einen hohen Schutz vor Feuchtigkeit. Das Material verrottet ausserdem nicht und ist nagetierbeständig, da es sich um einen anorganischen Baustoff handelt. Mit Foamglas kam im Zuge des Museumsneubaus ein besonders langlebiger und leistungsfähiger Baustoff als lastabtragende Bodendämmung zum Einsatz. Realisiert wurde dadurch ein Bauwerk, das mit seiner auf einen geringen Energiebedarf ausgelegten Gebäudehülle auch langfristig den Ansprüchen eines nachhaltigen und zukunftsorientierten Kulturbaus gerecht wird. ɁɁfoamglas.ch

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2021

EINLADUNG ZUR PREISVERLEIHUNG 7. «AWARD FÜR MARKETING + ARCHITEKTUR» | 2. SEPTEMBER 2021 | KURSAAL BERN

Bereits zum 7. Mal findet am 2. September 2021 der «Award für Marketing + Architektur» statt. Seien Sie dabei, wenn im Kursaal Bern herausragende Corporate Architecture hochgelebt und ausgezeichnet wird! Tickets, News, Informationen: www.marketingarchitektur.ch MODERATION UND UNTERHALTUNG

PROGRAMM 16.15 –17.20 Uhr Türöffnung, Registration und Empfang Namensschild, Welcomedrink im Forum West. 17.30 – ca. 19.45 Uhr Präsentation Nominationen und Verleihung der Awards, Show- und Rahmenprogramm. 19.45 – 21.15 Uhr Apéro riche – Buffet mit warmen oder kalten Speisen und Getränken, serviert im Forum West. 21.15 – 0.00 Uhr Networking-Time. Konsumation nicht inbegriffen.

PRESENTINGPARTNER

SILBERSPONSOR

Christa Rigozzi

Flo Bauer

GOLDSPONSOREN

MEDIENPARTNER

LOCATIONPARTNER

VERANSTALTER

Baukoma-Marketimpact AG

STANDORTPARTNER

UNTERHALTUNGSSPONSOR

TROPHÄENPARTNER

Die Agentur für Wahrnehmung + Sichtbarkeit

Baukoma-Marketimpact AG Rainackerstrasse 4 Postfach CH-4562 Biberist info@bkmi.ch www.bkmi.ch


Vom Sägemehlsilo zum Gastro- und Eventbau

Das neue Wahrzeichen von Einsiedeln


49 Schwerpunkt Wärmedämmung und Abdichtung

Einsiedeln ist bekannt – in erster Linie für das Kloster, das jährlich viele Besuchende verzeichnet. Nun prägt ein weiteres Wahrzeichen das Dorf: ein 30 Meter hoher Turm mit Panoramarestaurant. Sein Name «Silo» kommt nicht von ungefähr. Der Gastro- und Eventbau entstand aus einem ehemaligen Sägemehlsilo.

Der Turm ist weitherum sichtbar, besonders das runde Panoramarestaurant zuoberst. Entsprechend können Gäste von dort eine 360-Grad-Rundsicht über Einsiedeln und die umliegende Bergwelt der Voralpen geniessen. Ein Bau mit spannungsreicher Architektur und spannender Geschichte. Sie beginnt damit, dass die Raumnutzung der Bauherrschaft nicht ganz aufgehen wollte: Die Leuthold Mechanik AG (HLM) besass nach der Übernahme und dem Umbau einer ehemaligen Möbelfabrik einerseits ein Sägemehlsilo, das sie nicht brauchte, andererseits fehlte ihr ein Personalrestaurant. Das passte schlecht zusammen, eine Kantine im Turm war undenkbar – bis sich die Firma HLM und das Architekturbüro WPP Architektur Raum Umwelt AG doch damit beschäftigten. Gastronomie-Hotspot

Gemeinsam entwickelten sie die Idee, das gesamte Silo in einen gastronomischen Hotspot zu verwandeln. So entstand nach umfangreicher Planung und zwei Jahren Bauzeit das «Silo» in seiner heutigen Form: im Parterre die Kantine mit 70 Plätzen, im ersten Obergeschoss ein Foyer mit Ausstellungsraum, im zweiten die Küche, im dritten eine flexibel nutzbare Lounge. Auf dem ursprünglichen Silodach wurde eine Terrasse gebaut, darüber das rundum verglaste Panoramarestaurant. Kubischer Turm erhält runden Kern

In der Mitte des alten Betonsilos hat WPP einen Erschliessungskern platziert, in dem sich die

Treppe rund um einen verglasten Lift legt. Dieses runde Element im kubischen Bau ist auch von aus­ sen sichtbar. «Hier spielen wir mit Assoziationen», sagt Walter C. Petrig, Architekt und Verwaltungsratspräsident der WPP Architektur Raum Umwelt AG. «Bei einem Silo denkt man doch unweigerlich an einen runden Bau.» Auf den neuen Erschliessungsturm wurde die runde Stahlkonstruktion des Panoramarestaurants gesetzt. Sie kragt bis zu 15 Meter aus und scheint deshalb über dem bisherigen Silo zu schweben. Um diesen Effekt noch zu verstärken, setzte das WPP-Team auf einen starken farblichen Kontrast: Die Restaurantplattform ist blau, das Silo darunter dunkelgrau – wie das damit verbundene Industrie­ gebäude. Dass die Fassade so ­dunkel und zum Teil rund ist, war eine der vielen Herausforderungen beim Bau.

nem UV-VIS-NIR-SpektroskopieMessgerät. Ergänzende Beurteilungskriterien wie Exposition und konstruktiver Wetterschutz geben den Systemaufbau dann vor. Sind alle Kriterien geprüft, erteilt die Karl Bubenhofer AG als Systemanbieterin eine objektspezifische Freigabe. So geschah es auch beim «Silo»-Projekt in Einsiedeln.

Wie dunkel darf die Fassade sein?

Dunkle Farben bergen das Risiko, dass sich eine Fassade unter der Sonneneinstrahlung überhitzt. «Das mussten wir im Griff haben. Gerade deshalb haben wir uns für Produkte der Karl Bubenhofer­AG entschieden», erklärt Walter C. Petrig. Die Anbieterin von Beschichtungslösungen beurteilt die Funktionstauglichkeit dunkler Fassaden primär anhand des sogenannten TSR-Werts. TSR steht für «Total Solar Reflectance». Dieser Wert gibt also an, wie viel Solarstrahlung eine Oberfläche tatsächlich reflektieren kann und wie warm oder kalt sie demnach ist. Den TSR-Wert bestimmen die Fachleute mit ei-

Rundum gelungen

Hier kam das Wärmedämmsystem «Wancortherm 33 Compact Pro» mit Steinwolldämmplatten und doppelter Gewebeeinbettung zum Einsatz. Der 2-MillimeterDeckputz in Weiss wurde zweifach mit «Wancolith Nirtherm Farbe AS-Protect» gestrichen. Dieses System bot ebenfalls eine Lösung für die Rundungen des Erschlies­ sungsturms, wofür Radiusplatten passgenau als Formstücke produziert wurden. So kann nicht nur eine runde Fassade entstehen, sondern überhaupt eine runde Sache. Wie das «Silo», das neue Wahrzeichen von Einsiedeln. ɁɁkabe-farben.ch

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Das runde Panorama­ restaurant scheint über dem Siloturm zu schweben. Die dunkle Farbe der Fassade verstärkt diesen Effekt. Text und Fotos: Karl Bubenhofer AG


50 Schwerpunkt Wärmedämmung und Abdichtung

Wurzelfeste Bitumenbahnen der neuesten Generation wie die «SwissporBikutop Pro Aqua» sind aus der Sicht des Gewässerschutzes ökologisch empfehlenswert. Fotos: Swisspor

Das in der Schweiz anfallende Regenwasser dient als wertvolle Grundlage zur Wasser­ versorgung unseres Landes. In den grossräumigen Siedlungsgebieten, insbesondere bei versiegelten Oberflächen, können Verunreinigungen verschiedener Art dazu führen, dass das Regenwasser vor der Versickerung im Erdreich oder vor der Einleitung in ­fliessende Gewässer behandelt werden muss.

Einstufung von Bitumenbahnen Im Rahmen der Dachentwäs­ serung von Flachdächern ver­ öffentlichte das Bundesamt für Umwelt im November 2017 die «Information über chemische Durch­wurzelungsschutzmittel in Bitumenbahnen» zwecks Anpas­ ­ sung der wissenschaftlichen Er­ kenntnisse an den heutigen Stand der Technik. Neu gilt die Ein­ stufung der Bitumenbahnen in die Belastungsklassen gering, mit­ tel und hoch, die unter Berück­ sichtigung des europäisch har­ monisierten Auswaschtests (SNR CEN/TS 16637-2:2014) klassifi­ ziert werden.

der bestmöglichen Klassifizierung «Belastungsklasse gering», sind aus der Sicht des Gewässerschut­ zes ökologisch empfehlenswert, weil die direkte Ableitung und die Versickerung des Niederschlags­ wassers somit ohne weitere Be­ handlung möglich sind und die angestrebten Ziele der Siedlungs­ entwässerung noch besser erreicht werden können. Die Vorteile für die Bauherr­ schaften, Fachplaner und die Um­ welt sind signifikant. Das Regen­ wasser kann entweder direkt in den Vorfluter eingeleitet werden oder ohne aufwendige Behand­ lung direkt im Erdreich versi­ Angestrebte Ziele ckern. Die daraus resultierenden Wurzelfeste Bitumenbahnen der ökonomischen und ökologischen neuesten Generation, wie die Vorteile sprechen für sich. «SwissporBikutop Pro Aqua» mit ɁɁswisspor.ch Architektur+Technik 7-8/21


51 Schwerpunkt Wärmedämmung und Abdichtung

Schutz vor Feuchtigkeit Freiräume wie Balkone sind extremen Witterungseinflüssen ausgesetzt. Dadurch können Feuchtigkeits- und Frostschäden, Risse in Fliesen, Verwitterung bei Holzbelägen oder sogar Moos- und Schimmelbefall entstehen. Eine fachgerechte Sanierung verbessert nicht nur die Optik, sondern schützt zudem die Bausubstanz vor Feuchtigkeit. Schnell zu verarbeitende Abdichtungs- und Beschichtungssysteme von Triflex schützen Balkone auch im Neubau. Die Flüssigkunststoffe sind in zahlreichen Farben erhältlich und können mit besonderen Effekten versehen werden, wie durch die Einstreuung von Quarzsand. Vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten bietet das System «Triflex Creative Design»: Ornamente, Blumenmuster, Fliesenoptik und viele weitere Motive lassen sich mit Design­folien umsetzen. Zudem ist das Spezialharz frostsicher und pflegeleicht.

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52 Schwerpunkt Küchen und Bäder

Vornehmes Grau wird geschickt mit hellen Holznuancen kombiniert und schafft so eine wohltuende Atmosphäre.

Räume mit hoher Qualität

Emissionsfreie Designküche Küchen sind der eigent­liche Mittelpunkt der eigenen vier Wände, denn sie müssen heutzutage einiges leisten. Man möchte nicht nur von attraktiven und funk­tionalen Möbeln umgeben sein, sondern wohngesunde Räume mit hoher Qualität schaffen. Eine gut geplante Küche ist deshalb ein Alleskönner. Architektur+Technik 7-8/21


53 Schwerpunkt Küchen und Bäder

Die Be.Yond-Platten von Swiss Krono, aus denen die Emme-Küche gefertigt wurde, bestehen zu 98 Prozent aus natürlichen Materialien und verursachen nicht mehr Emissionen als ein Baum – ein ausschlaggebendes Argument für emissionsfreie Holzwerkstoffe. Reduzierte Eleganz

Das Design ist puristisch, konstruktiv und funktional. Vornehmes Grau wird geschickt mit hellen Holznuancen kombiniert und schafft so eine wohltuende Atmosphäre. Das Zusammenspiel der grauen Oberflächen mit den natürlichen Holzelementen wirkt angenehm sanft und ausgleichend. In zwei kompakten Blöcken steckt jede Menge Funktionalität und Stauraum. Die Küchenzeile bietet alles in Reichweite, was man benötigt: Kühlschrank, Spülbecken, Backofen und Kombi-Steamer. Die frei stehende Kochinsel lädt zum gemeinsamen Kochen ein. Immer häufiger wird die Küche offen gestaltet und als Lebensmittelpunkt in den Wohnraum integriert.

«Herzblatt» von Emme. Den Ausschlag dafür gaben die Be.Yond-Holzwerkstoffe von Swiss Krono und die persönliche Überzeugung, dass die Nachfrage nach emissionsfreien und wohngesunden Küchen weiter steigt. Für das Oberflächendesign stehen alle 223 Dekore der «One World Kollektion» von Swiss Krono AG zur Auswahl, die sich ausgezeichnet kombinieren lassen – von Holz- und SteinNeue Küchenlinie dekoren über Unifarben bis zu FantasieDiese Designküche ist ein Vorgeschmack mustern. auf die neue emissionsfreie Küchenlinie ɁɁswisskrono.com/ch

Das Zusammenspiel der grauen Oberflächen mit den natürlichen Holzelementen wirkt angenehm sanft und ausgleichend.


54 Schwerpunkt Küchen und Bäder

Eigentlich ist «My home is my castle» ja nur die halbe Metapher. Denn die Menschen und ihr Zuhause stehen in gewisser Weise in einer symbiotischen Beziehung zueinander, sie reflektieren einander und verweisen aufeinander. Das macht die Bewohnenden schliesslich selbst zu den königlichen Hoheiten ihres Schlosses.

Innenausbau Einfamilienhaus Rohrdorferberg

Finish in Perfektion Ein Schloss im landläufigen Sinne ist dieses Einfamilienhaus am Rohrdorferberg natürlich nicht. Seine kompromisslose, moderne Linie spricht eine ganz andere Sprache. Wendet man sich aber den Details, den edlen Materialien, der ausdrucksstarken ­Gestaltung zu, sieht es anders aus – gerade was die Umsetzung der eigenen Ideale in seinen vier Wänden betrifft. Königlich leben

Auch für die R + S Schreinerei fühlt es sich manchmal an, als würde man ein Schloss bauen, wenn sich bei einem Auftrag so viel Herzblut, exquisite Materialwünsche und höchste Ansprüche an die Ausführung verbinden. Die stilsicheren und differenzierten Entwürfe von Endres Architekten taten ihr Übriges. In einer Küche den Hochschrank als Backdrop mit 2100-jähriger Mooreiche ausführen zu dürfen, eine Kochinsel komplett aus «Hybrid Stone Ceramic» ­inklusive Abdeckung herzustellen und auf Gehrung zu verarbeiten – das ist eher ein Privileg als eine Aufgabe und war für R + S der Ansporn zu einem Finish in Perfektion. Zusammen mit den obsidianschwarzen Armaturen und den Elektrogeräten von Miele ergibt sich ein bemerkenswerter Kontrast von Klarheit und fast geheimnisvoll archaischen Materialien. Und mit diesem anspruchsvollen Materialmix, raffinierten Lichtführungen, schreinertechnischen Kabinettstücken bei Kehlungen und Lackierungen, von der Ankleide bis zum Badezimmer und zurück in den Schrankbereich, zieht sich dieses gute Gefühl weiter, sodass hier Mensch, Raum und Zeit zu einer Einheit werden, wo es sich wahrlich königlich leben lässt.

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ɁɁrs-schreinerei.ch

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2 1 Das EFH überzeugt mit edlen Materialien und ausdrucksstarker Gestaltung. 2 Obsidianschwarze Armaturen und Elektrogeräte erzeu­ gen einen bemerkens­ werten Kontrast. 3 Die Kochinsel besteht komplett aus «Hybrid Stone Ceramic».

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4 Von den Kehlungen über die Lackierungen bis zum Schrank­ bereich ist alles auf­ einander abgestimmt. Fotos: Ferit Kuyas


56 Schwerpunkt Küchen und Bäder

Das Grundlegende hat weltweit wieder an Bedeutung gewonnen: Gesundheit, Sicherheit und Umweltbewusstsein sind die wichtigsten Elemente im Alltag jedes Einzelnen. «Essentials» von Neolith passt ideal in diesen Kontext. Neuartige Modelle

Back to the Roots Die derzeitige Lage in der Welt hat dazu geführt, dass sich die Gesellschaft mehr für die Umwelt engagiert und sich verstärkt Gedanken über den Kontakt mit biologischen Wirkstoffen wie Bakterien macht, und sie hat gleichzeitig eine spezielle Sensibilität für das Wohlbefinden, die Reinheit und die Schönheit entwickelt. Die bewusste Wahl von Materialien für den alltäglichen Gebrauch ist zu etwas Unverzichtbarem für ein besseres Leben geworden. Streben nach Innovation

Mit der Serie «Essentials» bietet Neolith das höchste Niveau an Hygiene und Sicherheit im Lebensmittelbereich für Menschen, die täglich mit diesen Oberflächen arbeiten. Dazu sind diese vier neuen Modelle mit einer neuen Technologie hergestellt, die vor bestimmten schädlichen Bakterien wie Listeria monocytogenes schützt. Das wird besonders klar bei grundlegenden Tätigkeiten wie der ­Essenszubereitung, die ein erhebliches Gesundheitsproblem darstellen kann. Die Serie macht das konstante Streben der Marke nach Innovation besonders deutlich. Um sein Umweltengagement weiter zu stärken, präsentiert ­Neolith jetzt eine neue Formel mit einem Anteil von bis zu 90 Prozent Recyclingmaterial bei der Zusammensetzung einiger Modelle der Serie

«Essentials». Dazu kommt das Verfahren zur Fertigung der Oberflächen in einer karbonneutralen Umgebung. Einzigartige Geologie

Mit seiner Ruhe und den vielen antiken Mysterien hat der Karst von Shilin – auch bekannt als Steinwald – Einheimische und Besuchende gleichermassen inspiriert. Das neue Modell der Serie «Essentials» trägt seinen Namen als Erinnerung an die einzigartige Geologie dieses Naturwunders in der chinesischen Provinz Yunnan. Wie ein Kalkstein mit hellem Hintergrund und feinen körnigen Details bietet «Shilin» für jeden Raum und jede Innen- und Aussenanwendung Nuance und Zeitlosigkeit. Diese Platte mit ihrer ruhigen Anmutung hat eine spezielle Textur, die ihre natürlichen Eigenschaften noch stärker hervorhebt. Beeindruckende Kalkformation

spektakulärsten Naturwunder der Welt: die drei Naturbrücken. Eine Platte, deren spezielle Textur die natürlichen Eigenschaften, von denen sie inspiriert ist, noch stärker betont. Sanfte Kontraste

«Metropolitan» erinnert an riesige Wolkenkratzer, die urbane Mode und die avantgardistische Künstlerszene. Eine metallisierte Ausführung mit Verschleisseffekt und sanften Kontrasten, aber voller Charakter, inspiriert vom Alltag einer lebhaften Stadt, wobei die Ausführung als ganz spezieller optischer Fokus in jedem Raum, unabhängig davon, ob es sich um einen mässig genutzten oder um einen 360°-Raum handelt, eingesetzt werden kann. Faszinierend dunkel und schlicht

Das modernisierte Modell «Sofia Cuprum» hat sich auf die Zukunft vorbereitet und präsentiert «Sofia Cuprum» 2021. Eine faszinierende dunkle und schlichte Oberfläche, bei welcher der technische Fortschritt und die Nachhaltigkeit der Marke Neolith hervorstechen. Als Neuheit enthalten alle vier Modelle die Neo-Eat-Technologie für noch mehr Hygiene und Sicherheit im Lebensmittelbereich, da jegliches Wachstum und die Ausbreitung von schädlichen Bakterien verhindert werden.

«Wulong» ist der spirituelle Bruder von «Shilin» und besteht aus einer leicht dunkleren Oberfläche, die in derselben Linie mit Grautönen und körnigen Details entwickelt wurde; er hat Ähnlichkeit mit einer einzigartigen geologischen Formation Chinas, von der er seinen Namen hat. Der Karst von Wulong ist eine beeindruckende Kalkformation nahe der Stadt Chongqing und umfasst eines der ɁɁneolith.com Architektur+Technik 7-8/21

1 «Shilin» bietet für jede Innen- und Aussen­ anwendung Nuance und Zeitlosigkeit. 2 «Sofia Cuprum» hat eine faszinierende dunkle und schlichte Oberfläche 3 «Metropolitan» hat eine metallisierte Ausführung mit Verschleiss­effekt und sanften Kontrasten. 4 «Wulong» ist der spirituelle Bruder von «Shilin» und besteht aus einer leicht dunkleren Oberfläche. Fotos: Neolith


57 Schwerpunkt Küchen und Bäder

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58 Schwerpunkt Küchen und Bäder

Besonderer Blickfang Studioline von Siemens kombiniert intelligente Technologie mit einzigartigem Design. Mit der edlen Farbgestaltung und den hochwertigen Materialien sticht jedes Gerät ins Auge. Ein besonderer Blickfang ist das ­Blacksteel-Design mit einer attraktiven Kombination aus Mattschwarz und Stahl. Die Studioline-Reihe erlaubt hohe Individualität und wurde mehrfach mit renommierten Designpreisen ausgezeichnet.

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Bedienungs- und Designerlebnis

Praktisch und attraktiv Die Küchenrückwand spielt bei der Ausstattung der Kücheneinrichtung eine wichtige Rolle. Sie schützt nicht nur die dahinterliegende Wand vor Spritzern aus Koch- und Bratpfannen oder aus der Spüle, sondern hat auch farblich einen massgeblichen Einfluss auf das gesamte Erscheinungsbild. Mit Küchenrückwänden aus glasiertem Titanstahl bietet Schmidlin eine besonders attraktive Lösung an.

ganischen Material keinen Nährboden, zum anderen sind die Küchenrückwände sehr widerstandsfähig und vollständig UV-beständig. Ausserdem ist die homogene und fugenfreie Oberfläche sehr einfach und streifenfrei zu reinigen. Zudem wissen die Küchenrückwände auch in Sachen Stil und Handhabung zu überzeugen. Darüber hinaus sind sie magnetisch. Vom Küchenmagnet für den Einkaufszettel über die magnetische Messerleiste bis zur Ablage für Gewürze, Handy oder Stil und Handhabung Tablet findet alles seinen sicheren Halt an der Das Material ist sehr robust und widerstands- Wand. Zudem sind die Küchenrückwände in fähig, was im täglichen Einsatz überzeugt. einer Vielzahl von Farben erhältlich. Zum einen finden Bakterien auf dem anor- ɁɁ schmidlin.ch Architektur+Technik 7-8/21

V-Zug lanciert die neuen Backöfen und Steamer der Komfortstufen V2000, V4000 und V6000. Die Bedienung erfolgt schnell und intuitiv mit dem revolutionären CircleSlider in der Mitte des grosszügigen Touch­ displays. Dank Autodoor, der ersten automatischen Türschliessung, kann in grifflosen Küchen komplett auf die Griffe an den Geräten verzichtet werden. Designliebhaber, Genussmenschen und zukunftsorientierte Digitalfreaks erfreuen sich gleichermassen an dieser neuen Gerätegeneration «Excellence Line». ɁɁvzug.com


In Schweden entwickeln wir Produkte so intuitiv, dass Ihre Gerichte wie von selbst gelingen Unser neues, intuitives Küchen-Sortiment: Profi Steam mit Steamify® Fügt intuitiv die richtige Menge an Dampf für perfekte Ergebnisse hinzu.

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60 Schwerpunkt Küchen und Bäder

Leichtigkeit ausstrahlen

tenwand dient als Raumteiler zum Korridor und strukturiert den Raum. Aufgrund der klu­ gen Innenarchitektur und der grossflächigen Fenster wirkt die Küche offen, einladend und lichtdurchflutet. Der zentral platzierte Kor­ pus mit Kochzone ist aus Eiche gefertigt und harmoniert perfekt mit dem Parkettboden. Die grossen Drehregler sorgen für hohe Be­ dienungsfreundlichkeit. Eine weitere prak­ tische Lösung ist der Downair-Abzug, der Offen und einladend Auch bei einer üppigen Raumhöhe von drei Dampf und Gerüche durch den Boden aus der Metern kann eine Küche viel Leichtigkeit aus­ Küche leitet. strahlen. Die mit Regalböden versehene Sei­ ɁɁ elbau.ch

Eine Elbau-Küche ist stets ein Unikat – mass­ gefertigt. Es verbinden sich stilvolle Ästhetik und funktioneller Nutzen, frische Farben und elegante Formen, hochwertige Materia­lien und moderne Technik. Im sorgsamen Ver­ schmelzen der einzelnen Elemente entsteht Unverwechselbares – es entstehen Küchen mit Charakter.

Warme Atmosphäre Mit dem Einsatz von pas­ senden Farben, Materia­ lien und Beleuchtungs­ elementen lässt sich in einer Küche eine unge­ ahnt warme Atmosphäre erzeugen. «Variety» von Herzog Küchen besticht mit futuristischen und zu­ gleich behaglichen Fron­ ten in Echtaluminium und Arbeitsflächen aus Ke­ ramik. Die erdigen Farb­ nuancen der Fronten und Rückwände sorgen für ein Wohlfühlklima. ɁɁ herzog-kuechen.ch

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VOM MISE EN PLACE ZUM KÜCHENTRAUM. Alles mit einem Griff Alle Tablare des Hochschranks «Pleno Plus» von Peka fahren gleichzeitig leichtgängig aus und präsentieren den gesamten Inhalt. Das Staugut wird wie bei einem Kühlschrank in der Seitentür gelagert. So erreicht man bequem jeden Gegenstand. Mühsames Suchen entfällt. Kein anderer Schrank bietet mit einem Beschlagset diese Kombination von grossen Tablaren für Töpfe unten, mittelgrossen für Tüten und Vorräte oben und kleineren zum Beispiel für Gewürze an der Seitentür.

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Clever abgezogen «Basso Flex» von Wesco saugt Kochdünste nach unten ab. Die Abzüge sind links und rechts neben dem Kochfeld angeordnet. Das ermöglicht ein individuelles Kochfelds, das in seiner vollen Fläche frei nutzbar ist. Auch fast unbeschränkte Grössen und Ausführungen sind möglich, in der Breite und der Tiefe. Es ist in Schwarz oder Edelstahl und als Abluft- oder Umluftsystem erhältlich – zudem in Kombination mit anderen Kommunikationssystemen. Wichtige Funktionen wie Touch-Bedienfeld, automatisches Einschalten beim Starten des Kochfelds, leicht herausnehmbare, im Geschirrspüler zu reinigende Multistage-Kassette für beste Fettfiltration und Auffangbehälter für überschüttetes Wasser sind die Voraussetzungen für genüssliches Kochen und Essen.

Küchen sind Universen des Lebens. Bevor eine Küche realisiert werden kann, gilt es einiges in Erfahrung zu bringen. Deshalb haben wir in Wohlen ein Küchenlabor entwickelt. Da lässt sich vieles ausprobieren und testen: Formen, Funktionen, Materialien, Oberflächen, Kombinationen. Denn Plan ist plan. Aber das 1:1-Erlebnis ist voller Ecken und Kanten.

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62 Schwerpunkt Küchen und Bäder

Per Fingertipp

Hygienisch, nachhaltig und gesund Die patentierte Filtertechnologie von Franke Vital kombiniert auf kleinstem Raum einen Aktivkohlefilter mit einer äusserst feinen Membran und lässt so frisches, klares und wohlschmeckendes Wasser direkt ins Glas fliessen. Das kompakte System entfernt zuverlässig Bakterien, Viren, Pestizide, Medikamentenrückstände, Hormone und Mikroplastik. Auch Rost, Chlor und anderes, was den Wassergenuss in sensorischer Hinsicht beeinträchtigen könnte, werden herausgefiltert. Für den Körper wertvolle Mineralien wie Magnesium und Kalzium bleiben dagegen erhalten. Der Filter sitzt in einem separaten Auslauf direkt an der Armatur und lässt sich ganz einfach im Handumdrehen tauschen. Durch den berührungslosen «Atlas Neo Sensor» wird zudem über einen seitlich integrierten Infrarotbewegungssensor der Wasserstrahl mit einer einfachen Handbewegung aktiviert und deaktiviert – das ist äusserst hygienisch, und die Armatur bleibt tadellos sauber.

Zeitlos elegant präsentiert sich das Induktionskochfeld «KM 7999» von Miele – und lenkt so den Fokus auf das integrierte, multifunktionale und mehrfarbige Touchdisplay. Mittig im vorderen Bereich ist es in die Glaskeramik eingelassen, darauf werden Leistungsstufen, Temperaturen oder Garzeiten für die einzelnen Kochzonen intuitiv per Fingertipp ganz einfach angewählt. Dabei erscheint für jedes aufgestellte Kochgeschirr dank der permanenten Topferkennung je eine farbige Fläche im Display. Über ein Pull-down-Menü geht es zu weiteren Funktionen wie beispielsweise Wischschutz oder Displayhelligkeit. Bis zu fünf Töpfe und Pfannen können individuell und flexibel innerhalb der drei Power-Flex-Kochbereiche platziert werden.

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Natürliche Anmutung Bei Poggenpohl erhält der Terrazzo für Bodenbeläge skulpturale Dimension. Monolithisch und mit natürlicher Anmutung erscheint die Kücheninsel. Überraschend hüllt die Steinoberfläche das Möbel vollständig ein. Arbeitsplatte und Unterschränke verschmelzen optisch zu einer Einheit. Aufwendig von Hand werden die Terrazzoplatten um den Korpus gefaltet, im Ergebnis wirkt er wie aus einem Block geschnitten. Hergestellt wird der Nero Portoro nach einer jahrhundertealten Methode. Hauptbestandteil ist schwarzer Kalkstein, der in der Nähe von La Spezia in Ligurien gewonnen wird. Das Gestein verfügt über Adern aus honigfarbenem, weissem und weissgrauem Kalzit.

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Auf den Punkt gebracht Die Küchenarmatur «arwa-twinflex» ist durch den farbigen Auslauf Blickfang und visuelles Highlight zugleich. Dieser setzt sich aus drei Schichten zusammen: einem Kunststoffschlauch für die Wasserführung im Innern, einem flexiblen Metallschlauch zur Formgebung in der Mitte und einer Auslaufhülle aus PVC aussen. Da sich der Auslauf flexibel und doch stabil in jede Richtung positionieren lässt, wird das Wasser exakt dort verfügbar, wo es gebraucht wird. Zusätzlich inte­ griert der Armaturenkörper in Chrom eine umweltfreundliche Mischpatrone. Die Armatur«arwa-twinflex» erfüllt die Anforderungen der Energieetikette B vom Bundesamt für Energie, Energie Schweiz. ɁɁ similor.ch

Ökologisch, bequem und effektiv Geschirrspüler übernehmen heutzutage die lästige Arbeit, damit man sich dem Kochen und dem Genuss hingeben kann. Mit «QuickSelect» von Electrolux wird der Geschirrspüler intuitiv gestartet: Per Schieberegler ganz einfach die präferierte Laufzeit wählen, und der «Ecometer» zeigt an, wie ökologisch die gewählte Einstellung ist. Der Geschirrspüler verwendet dann automatisch das richtige Programm. Dank der Technologie «ComfortLift» lässt sich der Unterkorb für das Ein- und Ausräumen zudem sanft auf eine bequeme Arbeitshöhe heben. ɁɁ electrolux.ch

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64 Schwerpunkt Küchen und Bäder

Vitalität, Genuss und Begegnung Die symbolhafte Konzeptfigur «Florence» war die zentrale Inspirationsquelle für den vom Atelier Ushitamborriello und Klafs neu gestalteten Wellnessbereich im Migros-Fitnesspark Regensdorf. Sie steht für Vitalität, Genuss und Begegnung gleichermassen. Mit dem Eintritt in den Spa begeben sich die Gäste auf eine Promenade mit wechselnden Lichtstimmungen und erdigen Facetten in Materialien, Farben und Oberflächen. Das Wellnessangebot umfasst Dampfbad, Aufgusssauna, Trockensauna, Sanarium und Erlebnisduschen. Klafs

setzte das Wellnesskonzept in enger Zusam- gespielt. Die breiten Holzdeckenleisten stehen im Kontrast zu den wild angeordneten menarbeit mit dem Atelier um. Red-Cedar-Holzleisten an den Seitenwänden. Zwei leistungsstarke 20-kW-Majus-Sauna­ Wilde Holzmaserung Der Weg führt entlang eines grosszügig kon- öfen gewährleisten in der Schwitzstube ein zipierten Massivdampfbades, das sich hinter perfektes Saunaklima. Nach dem Schwitzbronzefarbigen Parsolglaswänden verbirgt. bad lädt der «Jardin de Florence» mit seinem Als Sichtschutz dient ein stimmiger Kugelket- Zierbecken, den begrünten Mooswänden und tenvorhang im Innern des Dampfbades, der den floralen Bildwelten ein zum Innehalten dem fallenden Regen nachempfunden ist. In und zur Entspannung in den gemütlichen der Aufguss- sowie in der Trockensauna wird ­Ruheliegen. mit der wilden Holzmaserung der Red ­Cedar ɁɁ klafs.ch

Inbegriff von Stil Similor hat das Redesign von «arwa-class» bewusst auf Renovationen und auf einen einfachen Austausch ausgelegt. Die neuen Wandarmaturen sind mit den Anschlussdistanzen von 153 mm und 120 mm sowie mit oder ohne Verschraubungen erhältlich. Sämtliche Armaturen von «arwa-class» sind zudem neu mit einer Ecototal-Patrone mit integrierter Mengenund Temperaturbremse ausgestattet. Für den Gesundheitsbereich

Die Armaturenlinie «arwa-clinic» erfüllt hingegen die speziellen Bedürfnisse im Medizinal- und Pflegebereich. Der Armaturenkörper erfüllt höchste Ansprüche an Hygiene und Funktionalität: Laminarstrahldüsen verhindern die Aerosolbildung und erhöhen den Schutz gegen Legionellen. Der pflegeleichte und bruchsichere Kunststoffhebel lässt sich zudem mühelos mit dem Handrücken, dem Arm oder dem Ellbogen bedienen. Dank seiner dunklen, intransparenten Farbe ist er auch für Menschen mit einer Sehbehinderung gut sichtbar.

ɁɁ similor.ch

Architektur+Technik 7-8/21


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BlackRange – die Seele des Stahls Schwarz und unbehandelt treffen die massiven und hochwertigen, 8 mm dicken Edelstahlplatten in der Manufaktur der Suter Inox AG in Schinznach Bad ein. Die Spannung steigt, wenn der manuelle Schleifprozess den Charakter der Platte zum Vorschein bringt und das individuelle Design jeder Platte entsteht. Schicht um Schicht werden in aufwendiger Handarbeit die zahlreichen Strukturen, Nuancen und Glanzlichter jeder BlackRange-­ Platte freigelegt, so wird aus jeder Platte ein Unikat geschaffen. Durch die intensive Bearbeitung erhöht sich nach und nach der sichtbare Silberanteil, was zur Aus­ differenzierung der beiden Linien BlackRange Passion mit höherem Schwarzanteil und BlackRange Industrial mit höherem Silberanteil führt. Für die Küche gemacht Die hochwertige Arbeitsplatte überzeugt nicht nur durch ihre einzigartige Ästhetik, sondern auch mit praktischen Vorzügen im täglichen Einsatz. Die Oberfläche ist wasser- und schmutzabweisend, ist im alltäglichen Gebrauch nicht sensibel und lässt Fingerabdrücken keine Chance. Die Beschaffenheit der Platte erlaubt eine mühelose Reinigung. Ihren unverwechselbaren Charakter behält die ­ Oberfläche auf Lebenszeit. Wie jede Edelstahloberfläche erhält auch diese durch den Gebrauch eine einzigartige Patina und wird mit der Zeit ihre ganz eigene Geschichte erzählen.

BlackRange Industrial Individualität und Extravaganz – der spektakuläre, strukturierte Schwarz-Silber-Look von BlackRange Industrial macht die Edelstahlabdeckung zum attraktiven Blickfang in Küchen mit Charakter. Unregelmässigkeiten, Materialeinschlüsse sowie Farb- und Strukturdifferenzen sind feste Bestandteile von BlackRange Industrial. Hier treffen Fantasie und Klasse aufeinander und verbinden sich zu einem einzigartigen Gesamtkunstwerk.

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W ECT@ T I H 021 ARC BlackRange Passion Schwarz ist nicht gleich Schwarz. Vielmehr ist es gerade das subtile Spiel mit den feinen Silberanteilen, den verschie­­ denen Hell-dunkel-Nuancen, welche die Faszination von BlackRange Passion ausmachen. Die Oberfläche fügt sich elegant, stilvoll und nahtlos in jede Wohn- und Küchenwelt ein.

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Weitere Informationen zu BlackRange finden Sie unter suter.ch/blackrange


66 Schwerpunkt Küchen und Bäder

Auf Kundenbedürfnisse fokussiert Zeitgemäss, schlicht und auf Kundenbe­ dürfnisse fokussiert, so zeigt sich der neue Spiegelschrank «Metrum» von Keller. Er verbindet zeitloses Design und neueste Lichttechnik intelligent und effektiv. Die fi­ ligrane Beleuchtung ermöglicht eine schat­ tenfreie Gesichtsausleuchtung und wirkt op­ tisch sehr dezent. Der Spiegelschrank lässt sich dem Trend entsprechend einbauen und sorgt für Ordnung im Bad. Als Innovation kann die Tageszeitsteuerung einfach dem persönlichen Biorhythmus angepasst wer­ den. Individuelle Lichtstärke und Lichttem­ peratur von 2700 Kelvin (Warmweiss) bis 6000 Kelvin (Tageslichtweiss) sorgen für Wohlbefinden Tag für Tag. ɁɁ guten-morgen.ch

Frei kombinierbar Anstelle herkömmlicher Hand­ tuchwärmer bietet Vola mit dem «T39» einen modularen Hand­ tuchwärmer für den Wandeinbau als Designlösung. Bei diesem Ein­ bausystem sind alle technischen Funktionsteile in die Wand inte­ griert. Der Handtuchwärmer ist als flexibles System von Heizstä­ ben aufgebaut, die in Anzahl und Anordnung frei kombinierbar sind und sogar nach dem Fliesen­ raster ausgerichtet werden kön­ nen.

ɁɁvola.com

Zu Hause schwelgen Für einen Hauch Extravaganz im Privatbad sor­ gen die frei stehenden Wannen der Kollektion Sella Shape von Schmidlin. Sie sind nahtlos aus glasiertem Titanstahl gefertigt und zeigen aus­ sen, was innen ist: ein klassisches Oval. Wobei die fliessende Innenform dem Rücken und dem Nacken pure Entspannung anbietet. Die Option «Antigliss Pro» sorgt zudem für hohe Stand- und

Trittsicherheit. Die rutschhemmende Funktion ist dem eingebrannten, optisch nicht sichtba­ ren Quarzsand zu verdanken. Zudem lässt sich die Wannenoberfläche mit «Glasur Plus» ver­ edeln. Dank der Polymerschicht haften keine Partikel auf der Oberfläche, Kalk und Schmutz werden einfach vom Wasser weggespült. ɁɁ schmidlin.ch

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GEBERIT ONE

DAS BESTE AUS ZWEI WELTEN SCHAFFT PLATZ

BETTER BATHROOMS. BETTER LIVES. Der neue Geberit ONE Waschplatz vereint Know-how hinter der Wand mit Designkompetenz vor der Wand. So werden Zwischenräume in der Wand genutzt, um alle technischen Komponenten inkl. Siphon in der Wand unterzubringen, was zu sichtbar mehr Platz im Bad führt. geberit.ch/one


68 Schwerpunkt Küchen und Bäder

Kompakte Badarchitektur Die neuesten Waschtische der Kollektion Val von Keramik Laufen wurden bewusst auf kompakte und anspruchsvolle Badgrundrisse ausgelegt. Dabei zeigte sich einmal mehr, dass die Saphir-Keramik dank ihrer feinen Wände und schmalen Kantenradien für diese Aufgabe geradezu prädestiniert ist. Die neuen kleinen und filigranen Waschtische brauchen wenig Platz und bieten trotz knapper Abmessung viel Beckenvolumen. Das überzeugt bei der Nutzung genauso wie die semitrockenen Ablageflächen, mit denen einige Modelle ausgestattet sind. Die Ablageflächen sind mit dreidimensionalen Strukturen versehen, dank denen Seifen, Rasierpinsel, Kosmetika und Co. stilvoll in Griffnähe stehen. ɁɁ laufen.ch

Accessoires in Schwarz

Zeitlos natürlich Die Produktwelt Viva verkörpert Innovation, bringt Leben in jedes Badezimmer und lässt viel Raum für Individualität. Mit Farbakzenten und raffinierter minimalistischer Optik verleihen die rahmenlosen Produkte jedem Bad einen persönlichen Stil. Neu auch mit echtem Holz – für ein zeitlos schönes Badambiente. Als natürliches und war-

mes Material schafft Holz eine anhaltend entspannende Atmosphäre im Interieur. Stilistisch überzeugend fügt sich das Echtholzdekor angenehm in die Badgestaltung ein und harmoniert mit anderem Holzmobiliar. Jedes Stück Holz ist einzigartig und macht Viva so zum Unikat.

ɁɁ duscholux.com

Architektur+Technik 7-8/21

Die Accessoirelinie Nia von Bodenschatz hat sich seit ihrer Einführung vor drei Jahren am Markt bewährt. Architektinnen und Architekten, Planende und Bauherrschaften schätzen an Nia, dass sich die Formen und Materialien nahtlos in die anderweitige Badausstattung einfügen. Zu den beliebten Ausführungen in Chrom und gebürstetem Nickel gesellt sich neu ein schwarzes Oberflächenfinish. Mit der matten Lackierung erhalten die Accessoires ein Flair von vornehmer Zurückhaltung. Sie passen ­optimal zu den trendigen Armaturen in gleicher Optik. Wie die anderen Ausführungen gibt es auch Nia in Schwarz als komplettes Accessoiresortiment: Vom Seifenspender über den Papierhalter bis zur WC-Bürsten-Garnitur bietet Nia alles für ein komfortables und ästhetisches Badezimmer. Besonders gross ist die Auswahl bei den Badetuchstangen. Die Glaswaren sind matt, klar oder aus Tritan­glas erhältlich.

ɁɁ bodenschatz.ch


FUNKTIONALITÄT UND KOMFORT IN BESTFORM. SK Citypro.

Die Küchenarmatur SK Citypro vereint Flexibilität und Umweltbewusstsein in einem klassischen Design. Mit ihrer ECO-Funktion reduziert sie den Wasserverbrauch, ohne dabei den Komfort einzuschränken. Sie ist mit oder ohne Auszugbrause erhältlich. similorkugler.ch

NEUHEIT: Schmidlin Küchenrückwände aus glasiertem Titanstahl Eine praktische und robuste Lösung für den stark beanspruchten Arbeitsbereich in der Küche. Das Material ist widerstandsfähig, hygienisch wie auch pflegeleicht. Die Grösse Ihrer Küchenrückwand wählen Sie frei nach Ihrem Bedarf, die Farbe ganz nach Ihrem Geschmack. Ihr Vorteil · Magnetische Accessoires

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70 Schwerpunkt Küchen und Bäder

Aus einem Guss

Talsee verarbeitet das reinigungsfreundliche, langlebige und homogene Plattenmaterial Corian seit Jahrzehnten erfolgreich im Bad. Daraus ist die Kollektion «purity» mit den hochwertigen Duschen und Badewannen entstanden. Die Herstellung einer Dusche oder Badewanne der Linie «purity» erfolgt individuell nach Mass. Dafür wird jeweils die gepresste Corian-Platte thermisch verformt und anschlies­ send mechanisch be- und verarbeitet.

Ob bodengleiche Dusche, Badewanne mit Stauraumfächern oder zusätzliche Wandablagen, die Anwendung von ­Corian erlaubt ein durchgängig fugenloses Bild, das den Eindruck einer Einrichtung aus einem Guss entstehen lässt. Corian überzeugt durch eine glatte und hygienische Oberfläche und ist hart und porenlos. Corian ist farbecht und voll durchgefärbt sowie praktisch riss- und schlagfest.

ɁɁ talsee.ch

Ohne Gefahr Die Duschsysteme Euphoria von Grohe bringen in jedes Bad einen frischen Look. Für die Sicherheit der ganzen Familie ist gesorgt: Die Technologie «CoolTouch» bewirkt, dass der Körper des Thermostats nicht zu heiss wird und somit die Gefahr von Verbrennungen beim Anfassen ausgeschlossen ist. Mit einem schlankeren und dabei grosszügigeren Design und zudem mehr Optionen zur Anpassung an den persönlichen Stil ist es mit Euphoria ganz einfach, immer wieder Freude am eigenen Bad zu haben.

ɁɁ grohe.ch

Einfach kombinieren Die neuen Waschtischunterschänke und Waschtischplatten von «Geberit One» in verschiedenen Grössen bieten eine Reihe an individuellen Gestaltungsmöglichkeiten. Ganz gleich, ob Einzel- oder Doppelwaschtisch, mit Waschtischunterschrank oder lieber mit einer puristischen Waschtischplatte mit Handtuchhaltern: es sind vielfältige Kombinationen möglich. Unterschränke und Waschtischplatte gibt es in sieben Farben. Die Waschtischunterschränke lassen sich individuell mit den Waschtischplatten kombinieren, und alle Farbkombinationen sind möglich. ɁɁ geberit.ch

Architektur+Technik 7-8/21


Wo KLAFS drauf steht, steckt Wohlbefinden und Design drin. Als Markt- und Innovationsführer im Bereich Sauna und Spa steht KLAFS seit über neunzig Jahren für Fachkompetenz, Qualität und Design.

Zeigt Charakter. Individuelles Design. Mit Farbakzenten und minimalistischer Optik verleihen die rahmenlosen Duschwände der Produktfamilie Viva jedem Bad einen individuellen Stil. Neu auch mit echtem Holz – für ein zeitlos schönes Badambiente. Stilistisch überzeugend fügt sich das Echtholz-Dekor in die Badgestaltung ein. Jedes Stück Holz ist einzigartig und macht Viva so zum Unikat. duscholux.com/echtholz


72 Marktplatz Schaufenster

Ein denkmalgeschützter Gutshof als Herz einer familienfreundlichen Wohnüberbauung: Das alte «Gloggeguet» dient heute als Namensgeber für ein neu entstandenes Quartier in SchaffhausenHerblingen. In seiner neuen Funktion als Kinderhort charakterisiert es gleichzeitig die Intention des neuen Gebäudeensembles, das von der Steiner AG entwickelt wurde.

Glockengut in Schaffhausen

Historischer Gutshof modern gerahmt

Architektur+Technik 7-8/21


73 Marktplatz Schaufenster

Die Gebäude sind im Minergie-Standard realisiert und werden mit klimafreundlichen Erdsonden-Wärmepumpen beheizt.

Inzwischen ist das alte Gebäude des Gutshofs würdevoll von fünf modernen Mehrfamilienhäusern umrahmt.

Parkähnlich erstreckt sich das grosszügige Grundstück des Glockenguts durch das ländliche Herblingen. Foto: Steiner AG

Parkähnlich erstreckt sich das grosszügige Grundstück des Glo­ ckenguts durch das ländliche Herb­ lingen. Das ehemalige Bauerndorf liegt nur wenige Kilometer vom Zentrum Schaffhausens entfernt. Inmitten der grünen Umgebung und gleichzeitig nah an städtischer Kultur besitzt es einen hohen Er­ holungs- und Freizeitwert. Eine Fläche von insgesamt 24 223 m² bot den erfahrenen Projektentwick­ lern der Steiner AG mittendrin Raum für die Vision, eine abwechs­ lungsreiche Wohnumgebung für Jung und Alt zu schaffen – mit Kin­ derspielplatz, Blumenwiesen und freien Grünflächen voller hoch­ stämmiger Bäume und Ziersträu­

cher. Ende März 2018 erhielt die Arbeitsgemeinschaft Theo Hotz Partner AG und Bergamini Partner Architekten die Baubewilligung für das Projekt. Das schützenswerte Hauptgebäude des ehemaligen Gutshofs bildete dabei den Aus­ gangspunkt für den Entwicklungs­ plan. Nachdem die Steiner Invest­ ment Foundation als Investorin eingestiegen war, erfolgte bereits im Herbst 2018 der Baustart für die familienfreundlichen und natur­ nahen Wohnungen. Offenes Gelände

Inzwischen ist das alte Gebäude des Gutshofs würdevoll von fünf modernen Mehrfamilienhäusern Architektur+Technik 7-8/21

umrahmt. Dabei war es eine be­ sondere Herausforderung, die un­ terschiedlichen Bauten und ein derart grosses Areal möglichst einheitlich zu gestalten und aus einem Guss zu realisieren. Hier half eine Besonderheit der Par­ zelle im nordwestlichen Bereich, die zunächst problematisch er­ schien: eine starke Hangneigung. Die Lösung war, diese unbebaut zu lassen. Der tatsächlich bebaute Teil umfasst heute eine Fläche von 10 330 m², während sich die erhal­ tene Grünfläche als eine Bereiche­ rung für das Quartier erweist. Als erste Massnahme erfolgte der Umbau des zweigeschossi­ gen Gutshofs zum Kinderhort – in enger Zusammenarbeit mit der Denkmalpflege. Dafür liessen die Architekten vorab ein texturier­ tes 3-D-CAD-Modell erarbeiten. Das von der HMQ AG erstellte Modell bot sämtliche Grundla­ gen, die für eine detailliertere Ein­ schätzung des historischen Werts des Gebäudes, seines geschicht­ lichen Werdegangs und für die schonende Sanierung nötig wa­ ren. Der an­ stossende Schopf wurde abgerissen und durch ein neues Mehrzweckgebäude mit gleichem Standort und ähnlicher Kubatur ersetzt. Im Erdgeschoss beherbergt dieser Neubau einen Gemeinschaftsraum, der tags­ über vom Hort genutzt wird und abends wie an Wochenenden den Bewohnenden der Überbauung zur Verfügung steht. «Der Raum soll der Überbauung als neue Mitte Identität geben», erklärt Pe­ ter Herzog, Teamleiter Immobi­ lienentwicklung bei Steiner. Das Ensemble aus den beiden Ge­ bäuden blieb deshalb freigestellt und fügt sich stimmig in die Ku­ lisse des offen dahinter liegenden Hangs. U-förmig umgebend ange­ ordnet, wuchs schliesslich Schritt für Schritt die Neubausiedlung. Die neuen Wohngebäude pas­ sen sich dem schlichten Gutshof


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mit einer geradlinigen Architektur und korrespondierenden Farben optisch an und bringen mit ihren Loggien, Balkonen und Terrassen die Innenräume hell und luftig mit dem Aussenbereich zusammen. Von innen erlauben sie einen grosszügigen Blick auf das grüne Areal und teilweise bis in die Ferne. Die Gebäude sind auf dem Areal locker verteilt und mit einem Wegnetz verbunden. Vom Quartier aus erreicht man Kindergarten, Primarschule sowie diverse Einkaufsmöglichkeiten in wenigen Gehminuten. So präsentiert sich die gesamte Überbauung gleichzeitig naturdurchlässig und urban verdichtet. Nachhaltige Anlage

Die fünf neuen Mehrfamilienhäuser umfassen insgesamt 27 Mietund 71 Eigentumswohnungen. Es handelt sich um 2,5- bis 5,5-Zimmer-Wohnungen mit einer Fläche von 65 m² bis 130 m². Alle Wohnungen haben einen gehobenen

Ausbaustandard und sind ebenso für Familien wie für Paare oder Einzelpersonen zugeschnitten. Mit den Preisen und den unterschiedlichen Wohnungsgrössen will man eine Durchmischung von Einpersonen- und Familienhaushalten erreichen. «Preislich bewegen wir uns im mittleren Segment», bestätigt Peter Herzog. Unter dem Gelände sorgt zusätzlich eine Tiefgarage mit 136 Parkplätzen für Raum. Sie ist für alle Neubauten direkt erschlossen. Im jeweiligen Untergeschoss der Häuser entstanden mit Keller-, Trocken-, Technik- und Veloräumen weitere komfortable Stau- und Arbeitsflächen. Ein Lift im zentralen Treppenhaus verbindet sie mit den einzelnen Etagen. Die Gebäude sind im Minergie-Standard realisiert und werden mit klimafreundlichen Erdsonden-Wärmepumpen beheizt. Für die Erstellung wurde zudem auf möglichst nachhaltige Betonsorten mit Zement aus ­ Alle Wohnungen haben einen gehobenen Ausbaustandard und sind ebenso für Familien wie für Paare oder Einzelpersonen zugeschnitten.

Die Gebäude sind auf dem Areal locker verteilt und mit einem Wegnetz verbunden.

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­Mischabbruch zurückgegriffen. lenfalls überdies als Arztpraxen.» Hier erfolgte eine Zumischung Neben der Möglichkeit der Miete von rezyklierten Gesteinskörnern. wolle man mit der Überbauung ausserdem dem Nachholbedarf Bedarfsgerechte Planung der Schweiz im Bereich Eigen­ Die gesamte Überbauung fusst auf tumswohnungen begegnen. Reto einem Gestaltungsplan, der wäh­ Niedermann, CEO der Steiner rend des Prozesses sowohl den Investment Foundation, erklärt zuständigen Ämtern als auch den dazu die Wahl des Standorts: «Der Anwohnenden vorgelegt wurde. Schaffhauser Markt ist stabil, das Das habe zum Vertrauen in die­ macht Investitionen attraktiv.» ses grosse Projekt beigetragen, er­ Bereits vor dem Aufrichtfest klärt Peter Herzog. Der Kinder­ wurde eine komplette Muster­ hort stünde darüber hinaus zudem wohnung fertiggestellt und einge­ Kindern aus der Umgebung offen, richtet, in der sich Interessenten nicht nur den Bewohnenden des von der Wohnqualität überzeugen Glockenguts. Weitere Dienstleis­ können. Das Quartier ist tatsäch­ tungen sind in der Überbauung je­ lich ein Beispiel, wie man beste­ doch nicht geplant. Die Flächen hende Bauten und neue Architek­ sind dem Wohnraum vorbehal­ tur in Einklang bringt und dabei ten. «Allerdings», so Peter Herzog, gleichzeitig die schöne und ruhige «eignen sich die Erdgeschosswoh­ Anlage mit der Nähe zur Kultur nungen zur Herblingerstrasse­al­ und zu einer belebten Innenstadt

verbindet. «Mit der Überbauung haben wir gezeigt, wie wir verdich­ tet bauen können und die Quali­ tät des Ortes erhalten bleibt», sagt Peter Herzog. Trotz Pandemie konnten die Bauarbeiten unter Einhaltung der geltenden Schutzbestimmungen nach Zeitplan durchgeführt wer­ den, sodass die Wohnungen im Frühling 2021 bezugsbereit waren. ɁɁsteiner.ch Bautafel Projekt Gloggeguet Standort Schaffhausen Fertigstellung 2021 Bauherrschaft Steiner Investment Foundation Immobilienentwicklerin und Totalunternehmerin Steiner AG Architekten Theo Hotz Partner AG & Bergamini Partner Architekten

Umweltbewusstes

Bauen für die nächste Generation Tipps für Bauherren

Patronat: Kanton Aargau. Patronat: Kanton Aargau. Hauptpartner: Patronat: Kanton Aargau. Hauptpartner: Hauptpartner:

Öffnungszeiten:

umweltarena.ch


76 Marktplatz Schaufenster

Schwarzmalerisch

Auch wenn keineswegs alles schwarz gesehen werden muss in diesen aussergewöhnlichen Zeiten, gibt es das Säulengestell des Modells «Limun» (Design Andreas Ostwald) ab sofort in genau dieser Farbe. Die strukturierte mattschwarze Pulverbeschichtung setzt die schlanke Struktur, auf der die Polsterschale ruht, gekonnt in Szene und verleiht dem Sessel ebenso wie dem passenden Coffeetable eine moderne Wohnlichkeit.

ɁɁ brune.de

In typischer Kugelstruktur Mit Resista und Resista Colorpunkt wurde erstmals ein Kugelgarn-Belag von Fabromont geschaffen, der aufgrund seiner Polymerzusammensetzung aus 60 Prozent Polyamid und 40 Prozent Polypropylen seine Objekteignung in unterschiedlichsten Einsatzgebieten bis heute unter Beweis stellt. Die Mischung der unterschiedlichen Polymere in einem Garn bleibt bis heute der Standard, der Kugelgarn so langlebig, strapazierfähig und erfolgreich macht. Frische Trendfarben

Der Kugelgarn-Klassiker wird nun in der typischen Kugelstruktur in den einzelnen Farben noch einheitlicher, der edle Charakter wird trotzdem bewahrt. Farblich bleibt Resista in den bewährten Grau-, Beigebraun- und Blautönen. Nun wird diese Palette um weitere frische Trendfarben ergänzt. Gelbgrüne Punkte bei «Beryll» sowie hellblaue Punkte auf hellgrauem Untergrund («Larimar») oder helle Noppen auf dunkelgrauem Untergrund («Onyx») vervollständigen das Farbangebot.

ɁɁ fabromont.ch

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Strategische Kooperation

Die Jansen AG und die SFS Group gehen eine strategische Kooperation bezüglich des Holz-Metall-Fenstersystems «Connex» ein. Die bewährte Jansen-Marke wird neu von SFS als exklusivem Partner in der Schweiz vertrieben. Jansen konzentriert sich dabei auf die Kernkompetenzen: die Produktentwicklung, das Engineering sowie die Digitalisierung im Wertschöpfungsprozess. Die Beschaffung sowie das Produktmanagement des HolzMetall-Fenstersystems gehören ebenfalls dazu. Damit kann sich das Unternehmen auf spezifische Segmente der Baubranche konzentrieren. Kundenbetreuung

SFS fungiert als Dienstleistungsanbieter für die Marktbearbeitung und ist neu direkter Ansprechpartner für die Kunden. Dank dem entsprechenden SFS-Vertriebsnetzwerk ist eine umfassende Kundenbetreuung gewährleistet. Als zusätzlichen Mehrwert für den Kunden bietet SFS eine Konfektionierung der Systemkomponenten von «Connex» sowie die Lagerhaltung und C-Teile-Logistik an.

ɁɁ jansen.com ɁɁ sfs.ch

Wir bauen Seewasserheizungen. Auch für kommende Generationen. Lernen Sie Energie 360° neu kennen. Heizen und Kühlen mit Seewassernutzung sind wichtige Bausteine für eine nachhaltige und klimaschonende Energieversorgung von morgen. Diese Art der Energienutzung eignet sich hervorragend für Städte und Gemeinden in Seenähe. Energie 360° entwickelt und realisiert diese Energieversorgung der Zukunft bereits für mehrere Grossprojekte, wie zum Beispiel in Meilen, Wohlen bei Bern, Tolochenaz, Thalwil und Zürich Tiefenbrunnen. Setzen Sie mit uns auf nachhaltige Energie- und Mobilitätslösungen für kommende Generationen. Gerne unterstützen wir Sie auch bei nachhaltigen Wärmelösungen mit Holz, Biogas, Erdwärme oder beim Aufbau von Wärmeverbünden und ganzen Areallösungen. Zudem elektrisieren wir für Sie die E-Mobilität mit neuester Ladetechnologie und Ladelösungen.

energie360.ch


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1 Das Komplett­ system ermöglicht eine zukunftsfähige Raumgestaltung.

Mit Einführung der Mineral­ klimadecke «OWActive» bietet OWA eine komplette Systemlösung für den Objekt­ bereich. Die Klimatisierung ist ebenso behaglich wie energieeffizient.

2 Die Klimatechnik wird systemtechnisch abgeschlossen im Bandraster unter­ gebracht. 3 Unbehaglich empfun­ dene Zugluft im Raum und Störgeräusche durch den Betrieb von Klimaanlagen sind ausgeschlossen.

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Fotos: OWA

Zukunftsweisende Produktkategorie

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Die Mineralklimadecken «OWActive» verbinden die Funktion der Klimatisierung über Strahlungswärme mit den bewährten Vorzügen der Mineralunterdeckensysteme «OWAcoustic». Dafür bringt der Deckenspezialist die Klimatechnik vollständig und systemtechnisch abgeschlossen im Bandraster unter. Die wasserführenden Energieraster haben entscheidende Vorteile, denn die Mineralplatten können so ihre umfassenden Stärken ausspielen und weitere technische Einbauelemente aufnehmen. Mit der integrierten Klimatisierungstechnik hat das Komplettsystem alle Voraussetzungen für eine nachhaltige und zukunftsfähige Raumgestaltung in Segmenten wie Bildung, Gesundheit, Einzelhandel, Verwaltung, Hotellerie und Gastronomie. Mehr Behaglichkeit im Raum

Dank behaglicher Strahlungswärme bietet «OWActive» ein entscheidendes Plus für das Wohlbefinden im Raum. Eine mitunter starke Konvektion, wie sie typischerweise mit Fussbodenheizungen und Wandheizkörpern einhergeht, entfällt. Damit bietet die Mineralklimadecke einen echten Mehrwert nicht nur für Stauballergiker. Auch sind die oft als unbehaglich empfundene Zugluft im Raum und die unangenehmen Störgeräusche durch den Betrieb von Klimaanlagen ausgeschlossen. Die Reduktion dieser Stressfaktoren trägt automatisch zu einer höheren Behaglichkeit bei, die sich positiv auf Wohlbefinden und Leistungsfähigkeit auswirken kann. ɁɁowa.de

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Mit der neuen flachdachbasierten Architekturlösung «Avalis» hat Solarlux ein Raumkonzept im Portfolio, bei dem architektonische Ästhetik, Vielseitigkeit und Modularität sowie Energieeffizienz eine Einheit bilden.

Kubische Raumerweiterung «Avalis» ermöglicht grösste Transparenz bei gleichzeitig hervorragender Wärmedämmung und Dichtigkeit. Mit Glas-Faltwänden oder dem Schiebefenster ergeben sich verschiedene Varianten für einen transparenten Unterbau. Fotos: Solarlux

«Avalis» greift Prinzipien der Moderne auf und bietet ein puristisches, in sich stimmiges Proportionsgefüge mit zeitloser Gestaltung. Es lässt sich zudem höchst flexibel in unterschiedlichste Bauaufgaben und Stile inte­grieren. In kurzer Zeit wird das wärmegedämmte Flachdach ­«Avalis» zur durchdachten Wohnraumerweiterung: Es ermöglicht grösste Transparenz bei gleichzeitig her­ vorragender Wärmedämmung und Dichtigkeit. Als Ba­ sis dient eine massgefertigte und mindestens fünffach schichtverleimte, dampfdiffusionsdichte Holzkonstruk­ tion. Abdichtung, Dämmung, Verschattung und Belüf­ tung sind konfigurierbar und systemseitig gelöst. In Kombination

«Avalis» gibt es in zwei Designvarianten: Eine schmale Ansichtsbreite bietet der Dachüberstand mit schräger Kante. In gerader Ausführung lässt sich ein Beschat­ tungssystem integrieren. Ein optional erhält­ licher Lichtausschnitt mit integrierbarem und automatisch steuerbarem Dachfenster lässt Tageslicht einfallen und steht in verschiedenen Profilmaterialien zur Verfü­ gung. Sonnenschutz gewährleisten eine Unterglasmar­ kise in Kombination mit Sonnenschutzglas oder eine Aufdachmarkise. Mit Solarlux-Glas-Faltwänden oder dem schlanken Schiebefenster «cero» ergeben sich verschiedene Vari­ anten für einen transparenten Unterbau. Senkrechte Markisen schützen vor starker Sonneneinstrahlung. Anfallendes Regenwasser wird mit einer Neigung von zwei Prozent unauffällig über einen seitlichen Ablauf abgeleitet. ɁɁsolarlux.com

BEWILUX-Glasarchitektur FLATLIGHT

Innovatives Design und perfekte Verarbeitung

Aussergewöhnliche Ästhetik gepaart mit Komfort, Energieeffizienz und Sicherheit Das BEWILUX-Glasarchitektur-FLATLIGHT ist das Flachglas-Fenster mit aussergewöhnlicher Ästhetik gepaart mit Energieeffizienz. Es verleiht jedem Flachdachgebäude eine besonders schöne Optik und bietet ein innovatives Dachdesign. Durch eine Vielzahl an Grössen und Ausstattungsvarianten ist das BEWILUX-GlasarchitekturFLATLIGHT ein hochwertiges Tageslichtsystem mit vielen Möglichkeiten. Verglasungsvarianten: Wärmeschutz- oder Sonnenschutz-Isolierverglasung Vorteile • voll isolierte Kanten • hohe Wärmedämmleistung • viele verschiedene Grössen • vorgefertigtes Produkt • grosse Auswahl an Zubehör • geeignet für Dachneigungen von 0° bis 30° • Möglichkeit als lüftbare Version

Bewilux AG, Bösch 81, CH-6331 Hünenberg Telefon 041 740 55 70 | Fax 041 740 55 71 info@bewilux.ch | www.bewilux.ch


80 Marktplatz Schaufenster

Helios empfiehlt die CO₂-Monitore für vielfältige Einsatzgebiete wie Klassenzimmer, Büros, Schulungsräume oder Laden­lokale. Fotos: Helios

Ob Klassenzimmer, Schulungsräume, Büros oder Ladengeschäfte – mit CO₂-Monitoren von Helios behält man stets den Überblick über die Raumluftqualität.

Stets im Blick

Zu den wirksamsten Massnahmen im Kampf gegen die Verbreitung von ­Covid-19 gehört regelmässiges und ausreichendes Lüften, denn mit steigenden CO₂-Werten erhöht sich auch die Konzentration der Aerosole. Um immer die Kontrolle über die Qualität der Raumluft zu behalten, bietet der Lüftungsexperte Helios CO₂-Monitore an. Sie sind in drei verschiedenen Varianten erhältlich und geben mit Ampelfarben einen Hinweis auf die CO₂-Konzentration im Raum. Der Messbereich erstreckt sich dabei von 0 bis 3000 ppm (parts per million). Laut Umweltbundesamt gelten Werte ab 1000 ppm als kritisch. Ab diesem Grenzwert fordert der CO₂-Monitor Nutzer mittels einer gelben LED dazu auf, den Luftwechsel einzuleiten. Dauerhaft verlässliche Ergebnisse

Die CO₂-Monitore von Helios stellen deshalb eine unkomplizierte Möglichkeit dar, die Qualität der Luft sichtbar zu machen. Zudem arbeiten die Geräte vollständig wartungsfrei und verfügen über eine integrierte Selbstkalibrierung für dauerhaft verlässliche Ergebnisse. Helios empfiehlt die Geräte für vielfältige Einsatzgebiete Architektur+Technik 7-8/21

wie Klassenzimmer, Büros, Schulungsräume oder Ladenlokale. Das Produktangebot umfasst drei verschiedene Varianten. Der «CO₂ AP-A» eignet sich dank Netzstecker und hochwertigem Edelstahlaufsteller als mobile Lösung. Zur Wandmontage wird der «CO₂ AP» empfohlen. Des Weiteren ist der «CO₂ UP» erhältlich, der für die Montage auf einer ­Unterputzdose vorgesehen und mit einem entsprechenden Netzteil ausgestattet ist. ɁɁhelios.ch


81 Marktplatz Schaufenster

Die Schindler Aufzüge AG Schweiz bezieht seit dem 1. Januar 2021 ausschliesslich Strom aus erneuerbaren Quellen. So kann der CO₂-Ausstoss weiter gesenkt und die Umstellung der Fahrzeugflotte vorangetrieben werden.

Umstellung vorangetrieben Bereits seit 2017 nutzt die Schindler Aufzüge AG Schweiz auf dem Campus Ebikon ausschliesslich Strom mit dem zerti­fizierten Herkunftsnachweis «Schweizer Wasserkraft». Ebenso wurden zahlreiche energetische Verbesserungen umgesetzt. Dazu gehören zum Beispiel die Nutzung von Abwärme und Fernwärme für die Heizung der Räumlichkeiten, die Stromproduktion mittels eigener Photovoltaikanlagen und die konsequente Umsetzung von effizienten Massnahmen im Gebäudemanagement.

Intensive Auseinandersetzung

Seit 2020 hat die Schindler Aufzüge AG Schweiz ihre langjährigen Anstrengungen im Umweltmanagement nach ISO 14001 zertifizieren lassen. Im Zuge der intensiven Auseinandersetzung mit den Umweltzielen rückte auch der Strombezug in den Fokus. Deshalb beziehen seit Jahresbeginn nun alle Geschäftsstellen von Schindler Schweiz ausschliesslich Strom aus erneuerbaren Quellen wie Wasserkraft, Windenergie, Sonnenenergie oder Biomasse.

«Man kann und darf nie aufhören, besser zu werden, es gibt immer noch Potenzial.»

Nachgefragt bei Frankie Schmid, Mitglied der Geschäftsleitung, Schindler Aufzüge Schweiz AG.

Frankie Schmid

Arbeiten geniessen bei uns einen sehr hohen Stellenwert. Und welche Rolle spielen die CO₂-Emissionen?

Die schweizweiten CO₂Weshalb beschäftigt sich ein Emissionen sollen nach dem Industriekonzern wie Schindler Willen des Bundesrats bis 2030 mit Strom? gegenüber 1990 halbiert Das liegt in unseren Genen. werden. 2050 muss das ganze Unsere Produkte, also Land CO₂-neutral sein. Auch Aufzüge und Fahrtreppen, wir als Unternehmen wollen verbrauchen Strom und und müssen unseren Beitrag müssen deshalb ständig dazu leisten. Deshalb stellen effizienter werden. Wir wir derzeit einen Teil unserer beschäftigen uns jeden Tag Flotte auf Elektrofahrzeuge um. mit Energieeffizienz und Das vermindert den CO₂-Aus­ engagieren uns daneben seit stoss, geht in der Summe aber Jahren für die Umwelt. Die nur auf, wenn der zusätzliche Wiederverwendung und Stromverbrauch aus erneuerdas Recycling von Produkten, baren Quellen stammt. Sonst wäre die Flottenumstellung der Schutz der Ressourcen weder ehrlich noch sinnvoll. und das umweltverträgliche

Mehr Elektrofahrzeuge und grüner Strom – ist für Schindler Schweiz die Arbeit damit gemacht?

Nein, das sind nur zwei Schritte von ganz vielen. Wir suchen weiterhin nach Optimierungsmöglichkeiten, versuchen, den Strom- und Ressourcenverbrauch zu senken und immer effizienter zu werden. Man kann und darf nie aufhören, besser zu werden, es gibt immer noch Potenzial. Deshalb rüsten wir derzeit unser Parkhaus in Ebikon zu einem Solarkraftwerk um. Wir müssen alle Chancen nutzen, um die Energiewende voranzutreiben und den CO₂-Ausstoss weiter zu drücken. ɁɁschindler.ch

Architektur+Technik 7-8/21

Blitzschutzsysteme planen koordinieren begutachten kontrollieren Konzepte nach SN EN 62305 und SNR 464022, Ausführungsbegleitung sowie objektspezifische Lösungen für: Fangeinrichtungen, Fassaden, Ableitungen, Potenzialausgleich, Photovoltaikanlagen, Überspannungsschutz

ENGINEERING UND BERATUNG AG für EMV und Blitzschutz

CH-8152 Opfikon Wallisellerstrasse 75 Telefon 044 828 15 51 info@arnoldeub.ch www.arnoldeub.ch


82 Impressum Vorschau

44. Jahrgang architektur-technik.ch Herausgeberin BL Verlag AG Buckhauserstrasse 24 8048 Zürich Tel. +41 58 344 98 73 info@blverlag.ch blverlag.ch

Cura Cosmetic Competence Center, Innsbruck Foto: ATP, Tom Bause

Verlagsmanager Harald Zeindl Redaktion Morris Breunig Anzeigenverkauf Iris Fischer Sabina Guggenbühl Administration Kristine Flückiger Fotograf Holger Jacob Layout Ines Häny Korrektorat Birgit Blatter Druck Galledia Print AG Burgauerstrasse 50 9230 Flawil galledia.ch Abonnements Tel. +41 58 344 95 75 info@blverlag.ch Verkaufspreise Einzelexemplar CHF 7.50 1 Jahr CHF 72.– (10 Ausgaben) + 2 Sonderausgaben 2 Jahre CHF 109.– (20 Ausgaben) + 4 Sonderausgaben Ausland, zuzüglich Versandkosten

Flash Battery Headquarters, Sant’Ilario d’Enza

ISSN-Nr. 2296-3715

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Notariell beglaubigte Auflage 8000 Exemplare Alle Rechte vorbehalten. Der Nachdruck von Artikeln ist nur mit schriftlicher Genehmigung der Redaktion und genauer Quellenangabe gestattet. Mit Verfassernamen beziehungs­weise Kürzel gezeichnete Veröffentlichungen geben die Auffassung der Autoren und nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Publiziertes Bildmaterial, sofern nicht angeführt, wurde dem Verlag zum Abdruck zur Verfügung gestellt. Für unaufgefordert eingereichte Manuskripte und Bilder kann keine Haftung übernommen werden.

Die nächste Ausgabe von Architektur + Technik erscheint am 13. September 2021 mit dem Dossier Corporate & Retail Architecture.

Architektur+Technik 7-8/21


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Die Magie liegt im Detail Für uns zeigt sich Exzellenz in der Reduktion auf das Wesentliche, in der Langlebigkeit von zeitlosem Design und im schonenden Umgang mit natürlichen Ressourcen. Dafür perfektionieren wir jedes Detail. Mehr zur Excellence Line auf vzug.com


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