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Von der Physiotherapie zu Medical Fitness

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PT-Gründung

PT-Gründung

• Haltungssyndrom • Dysfunktionssyndrom • Derangementsyndrom Beim Haltungssyndrom wird davon ausgegangen, dass das gesunde Gewebe aufgrund von statischen endgradigen Belastungen Schmerzen auslöst. Beim Dysfunktionssyndrom handelt es sich um verkürztes Gewebe, das zum Beispiel aufgrund von Nichtgebrauch entstanden ist und sich schmerzhaft bemerkbar macht. Beim Derangementsyndrom handelt es sich um verschobenes Gewebe (z. B. Verschiebung von Gelenkinhalten), das Schmerzen verursacht.

Sofern die Untersuchung ergibt, dass es sich um ein Derangementsyndrom handelt, wird eine Bewegungsrichtung gesucht, die die Symptomatik zentralisiert, reduziert oder eliminiert. Diese Bewegungsrichtung wird als „Directional Preference“ (DP) bezeichnet. Unter „Zentralisation“ wird eine Schmerzverlagerung von distal nach proximal verstanden. Bei einer Schmerzzentralisation kann prognostisch von guten Behandlungsergebnissen ausgegangen werden.

EXTENSION IM STEHEN

Es wird ein schulterbreiter Stand eingenommen. Die Hände stützen die Wirbelsäule. Der Rumpf wird nach hinten bewegt, die Knie bleiben während des gesamten Bewegungsablaufes gestreckt. Die Endposition wird für ein bis zwei Sekunden gehalten, bevor es in die Ausgangsstellung zurück geht.

Die Ausgangsstellung ist der aufrechte Sitz an der Stuhlkante. Der Rumpf wird nach vorne gebeugt, sodass die Hände den Boden berühren. Danach geht es zurück in die Ausgangsstellung.

FLEXION IM SITZEN

KONTRAINDIKATIONEN

Auf McKenzie-Übungen sollte verzichtet werden, sofern Osteoporose, Tumore, Metastasen oder Frakturen nicht ausgeschlossen werden können, wenn keine Schmerzreduktion oder -zentralisation durch Bewegung möglich ist oder wenn neurologische Defizite wie das Reithosenphänomen, Inkontinenz, Muskelkraftverlust und Sensibilitätsverlust vorliegen.

ÜBUNGEN BEI LOW BACK PAIN

Es sollte die Übung und Bewegungsrichtung gewählt werden, durch die eine Zentralisation, eine Verminderung der Schmerzintensität und eine Verbesserung des Bewegungsumfangs (ROM) ausgelöst wird. Die zentrale Frage ist: Welche Bewegungsrichtung zentralisiert oder vermindert die Schmerzen oder verbessert den Bewegungsumfang?

MEDICAL FITNESS

Am Beispiel der unteren Rückenschmerzen lassen sich die McKenzie-Übungen mit einer Directional Preference (DP) mit Stabilisierungsübungen kombinieren. Beide Ansätze sind bei chronischen unspezifischen Kreuzschmerzen wirksam, wobei es Anhaltspunkte gibt, dass die McKenzie-Übungen die Schmerzen reduzieren und die Stabilisierungsübungen die Belastbarkeit verbessern.

Damit die Patienten einen fließenden Übergang von der Therapie zum Training erfahren, ist ein aufeinander aufbauendes Konzept von Vorteil. Die Übungen, die auf der Grundlage der McKenzie-Methode erarbeitet wurden, sollten in die Trainingsplanung einfließen. Um die Schnittstelle zwischen der Physiotherapie und Medical Fitness nahtlos zu gestalten, ist die intersubjektive Nachvollziehbarkeit bei der Therapie- und Übungsauswahl anzustreben. Diese kann durch intensiven und regelmäßigen Austausch zwischen Kunden und Trainern erreicht werden.

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