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Schulter-Impingement

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PT-Gründung

PT-Gründung

URSACHEN

Hierfür kann es zwei Gründe geben, die oft in Kombination auftreten. Im ersten Fall ist die Schulter sehr stark nach innen rotiert aufgrund einer starken vorderen Schulter- und Brustmuskulatur. Die vordere und seitliche Deltoideusmuskulatur (Deltamuskel) sowie der Bereich des Pectoralis major und minor (großer und kleiner Brustmuskel) haben allgemein mehr Power als die kleiner ausfallende Muskulatur der Rotatorenmanschette. Im zweiten Fall kommt es zu einer stark nach vorn gebeugten Brustwirbelsäule, was dazu führt, dass das Schulterblatt weder perfekt anliegt noch außenrotiert gehalten werden kann. In beiden Fällen kommt es bei Überkopfbewegungen mit gestreckten Armen bei einem Schulterwinkel von ca. 60 bis 120 Grad zu einer Verengung und Reizung. Meistens treten die Schmerzen auf, wenn der Arm in die Anteversion (gestreckt vor dem Körper) gebracht wird, teilweise aber auch in die Abduktion (seitlich am Körper). Im Folgenden wird ein beispielhafter Rehabilitationsplan vorgestellt, der sich in drei Phasen gliedert:

ERSTE PHASE

Diese beschäftigt sich intensiv mit der neuronalen Ansteuerung – basierend auf der Vermutung, dass ein Impingement in vielen Fällen aufgrund einer „Fehlhaltung“ des Schulterblatts entsteht, weil die zuständige Muskulatur nicht richtig angesteuert werden kann. Viele Behandlungsprogramme steigen direkt mit einer Kräftigung der Außenrotation ein. Dem spricht entgegen, dass Betroffene eine Außenrotation noch gar nicht richtig durchführen können, da ihre Scapula (Schulterblatt) nicht an der richtigen Stelle nach hinten bzw. unten gehalten werden kann. Ein schneller Einstieg in die Außenrotation unter Belastung führt in diesem Fall eher zu einer kontraproduktiven Abduktion in der Schulter; die Schmerzproblematik verbessert sich nicht. Deshalb sollte in den ersten beiden Wochen der Behandlung daran gearbeitet werden, die Scapula richtig anzusteuern. Die Übungen, die zum Einsatz kommen, erfordern viel Feingefühl und ein geschultes Auge des Trainers. Der Kunde stellt sich z. B. seitlich mit der Schulter an die Wand, streckt seinen Arm auf Schulterhöhe im 90-Grad-Winkel aus und führt rein aus dem Schulterblatt Schübe nach vorn und hinten, nach oben und unten sowie kreisende Bewegungen durch. Zu beachten ist, dass der Arm durchgehend gestreckt bleibt und die Bewegung nicht über eine Beugung und Streckung im Ellenbogengelenk kompensiert wird. Tipp: den Daumen des gestreckten Arms nach oben strecken und leicht nach außen rotieren. Das gibt dem Schulterblatt eine kleine Richtungsanweisung in puncto Außenrotation. Als taktile Unterstützung kann der Trainer eine Hand auf das zu bewegende Schulterblatt und eine andere auf den Ellenbogen legen, um zu kontrollieren, dass die Bewegung auch wirklich rein aus der Scapula kommt. Die Wand dient zur Absicherung, dass der Arm nicht nach außen ausweicht.

MAURICE CALMANO

Der Autor ist Gründer von Triggerdinger, einem Tool zur punktuellen Faszienbehandlung, und des Mutterkonzerns

Mocica Health. Gemeinsam mit Felix Wendt entwickelt und vertreibt er die Triggerdinger und bietet Programme zur

Gesundheitsförderung an. www.triggerdinger.de ZWEITE PHASE

Diese konzentriert sich auf die Optimierung der Beweglichkeit der Brustwirbelsäule und der Struktur der Rotatorenmanschette. Hier eignen sich Beweglichkeitsübungen mit der punktuellen Behandlung der Muskeln Infraspinatus und Supraspinatus kombiniert. Ziel ist es, den Bereich zwischen Acromion und Humerus zu vergrößern. Das gelingt durch ein Aufrichten der Brustwirbelsäule, da sich das Schulterdach so vom Oberarm entfernt und sich das Schulterblatt den Rippen am hinteren Bereich des Oberkörpers annähert. Durch die punktuelle Triggerpunktbehandlung der beiden genannten Muskeln wird Spannung aus den Muskeln genommen. Hierzu eignen sich Tools wie ein Lacrosse-Ball oder Trigger-Massagehelfer. Zuerst sollte dem Kunden gezeigt werden, wie er die betroffenen Muskeln findet und wie er das Tool am Boden und an der Wand anwenden kann. Eine Haltezeit von 45 bis 90 Sekunden wird empfohlen. Das Triggern kann Verspannungen und Triggerpunkte der Muskulatur lösen und dadurch helfen, das Schulterblatt wieder in die Position zu bringen, in der eine Rotation ohne Einengung durchgeführt werden kann.

Die punktuelle Behandlung des Supraspinatus lässt sich in einer Zimmerecke oder einem Wandvorsprung durchführen. Der Kunde lehnt sich nach vorn, damit das Triggertool genau die Muskulatur unterhalb des Musculus trapezius pars transversa trifft. Die Region, in der die Triggertools positioniert werden sollten, befindet sich am breiten inneren Rand des Schulterblatts nahe der Wirbelsäule.

Beweglichkeitsübungen sollten immer die Rotation, Extension und Flexion der Brustwirbelsäule in den Fokus stellen. Auch das Schultergelenk kann Stück für Stück vorsichtig in Positionen geführt werden, in die es vorher nicht gekommen ist. Zu Beginn

sollte der Arm eher zum unteren Rücken und noch nicht über den Kopf geführt werden, um Schmerzen zu vermeiden. Sobald es das Schmerzempfinden des Kunden zulässt, kann der Arm auch über den Kopf geführt werden, z. B. in Bauchlage. Für den Start ist hier das Anwinkeln des Oberarms empfehlenswert. Die Beweglichkeitsübungen können Elemente aus dem Yoga und dem klassischen Stretching beinhalten.

DRITTE PHASE

Hier kommt das Element „Kräftigung“ hinzu. Ziel ist die Festigung der neu erlernten Ansteuerung und Beweglichkeit, um einem erneuten Auftreten des Impingement-Syndroms vorzubeugen. In dieser Phase sollte der Fokus auf die Außenrotation gerichtet werden. Der Trainer kann die Übungen durch Berührung des Schulterblatts taktil unterstützen. Das Schulterblatt sollte immer nach unten-hinten positioniert sein, bei Stützbewegungen, z. B. der Plank, zusätzlich nach außen rotiert. Bei der klassischen Außenrotation der Schulter mit einem Zugband hilft das Einklemmen eines Handtuchs unter dem Ellenbogen. So wird garantiert, dass keine Abduktion durch den Deltamuskel stattfindet. Auch in dieser Phase lohnt sich der Einsatz von Beweglichkeits- und speziellen Triggerübungen. Die sinnvolle Kombination der Elemente sorgt dafür, dass der Kunde in dieser Phase von einem rein rehabilitativen Programm zu einem ganzheitlichen Aufbauprogramm übergeht.

AUSWEICHBEWEGUNGEN VERMEIDEN

Das Programm sollte mindestens eine Dauer von 9 bis 12 Wochen haben. Im Optimalfall absolviert der Kunde eine Haupt- und mindestens zwei Nebeneinheiten, in denen er die Übungen in abgespeckter Version wiederholt. Trainer müssen im Hinterkopf haben, dass schnell Ermüdungserscheinungen auftreten, gerade wenn die neuronale Ansteuerung auf das Schulterblatt lange Zeit nicht trainiert wurde. Hier gilt es, ein Feingefühl zu entwickeln und zu beobachten, ob die einzelnen Bewegungen noch sauber durchgeführt werden können oder ob der Kunde wieder in Ausweichbewegungen übergeht, die natürlich kontraproduktiv sind. Geduld auf beiden Seiten ist gefragt. W

vollständig auf die Bewegungsausführung und die individuellen Bedürfnisse seiner Kunden fokussieren.

In solchen Trainingseinheiten erlernen die Trainierenden induktiv die freien Übungen, um die komplexen Inhalte langfristig und nachhaltig im Alltag anwenden zu können. Diese Form des Trainings sorgt für eine ständige intrinsische Motivation der Übenden, schnelle Lernerfolge und eine hohe Sicherheit im Erreichen von Trainingszielen. Es schafft eine hohe soziale Bindung zwischen Trainer und Trainierenden und sorgt für ein niedrigeres Fluktuationsrisiko von Mitgliedern.

ZIELGRUPPE 50+ & §20-PRÄVENTIONSKURSE

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