DIY Couture DIY Couture
E I N FAC H N Ä HE N O HNE SC HNI TT MU S TE R
Dieses neuartige und ungewöhnliche Nähbuch führt modebegeisterte Kreative und alle, die es werden wollen, denkbar einfach und Schritt für Schritt an hilfreiche Techniken des Nähens heran. Zehn schicke, einfache Kleidungsstücke bilden die Grundlage für acht coole Kollektionen. Der Clou: Einfache Illustrationen zeigen, wie man seine eigene Lieblingsklamotte als Muster für neue Modelle benutzen kann! Auf komplizierte Schnittmuster kann getrost verzichtet werden: Die Jeans dient als perfekte Passform für den neuen Rock, ein XXL-Shirt wird zum Muster für das neue Kleid. Viele Variationsmöglichkeiten der Basics lassen nahezu unbegrenzten Raum für eigene Vorstellungen und Kreativität; Fotos der verschiedenen Kollektionen inspirieren zu neuen Kreationen.
Rosie Martin
E I NFAC H N Ä HE N!
E INFAC H N Ä HE N O HNE SC HNITTMU S TE R
Rosie Martin
Do It Yourself Couture Einfach nähen ohne Schnittmuster Rosie Martin Etwa 208 Seiten mit ca. 350 farbigen Abbildungen 24,5 x 21 cm, broschiert ca. € 24,95 (D) / sFr. 35,50 WG 1412 ISBN 978-3-8321-9431-4 Erstverkaufstag: 16. Mai 2012
Näh’ d ich glückli ch
INHALT I. EINFÜHRUNG 6 II. NOTWENDIGE DINGE 8 III. NÜTZLICHE TECHNIKEN 10 01_ Geradstich 11 02_ Saum 11 03_ Zickzackstich 12 04_ Einfassung 14 05_ Taschen 16 06_ Gürtelschlaufen 18 07_ Träger 19 Die Kollektionen 01_ Acid Candy 20 02_ Monochrome Art 21 03_ American Road Trip 22 04_ Rude Disco 23 05_ Coffee Classic 24 06_ Jungle Punk 25 07_ Safari Prep 26 08_ Tea Picnic 27 IV. ANLEITUNGEN 28 01_ Gerader Rock 30 02_ Tunika 46 03_ Tellerrock 60 04_ Weste 76 05_ Cape 90 06_ Top 108 07_ Kleid 124 08_ Jacke 146 09_ Hose 168 10_ Jumpsuit 186 Vorlagen 204 Zum Weiterlesen 206 Styling 207 Die Models 208
EINFÜHRUNG 2
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I. Einführung ÜBERS NÄHEN Willkommen im großen Buch der DIY Couture. Mit den vielen Abbildungen und Arbeitsanleitungen in diesem Buch möchte ich allen helfen, ganz einfach nähen zu lernen. Nähen ist eine visuelle Tätigkeit: Sie besteht schlicht und einfach darin, große, flache Farbflächen zu etwas Dreidimensionalem zusammenzusetzen. Um ein schönes, tragbares und haltbares Kleidungsstück zu machen, braucht man weder eine jahrelange Ausbildung noch eine angeborene Begabung. Am besten ist Learning by Doing – die Anleitungen in diesem Buch sollen helfen, einfach anzufangen und etwas herzustellen, worauf man stolz sein kann. Ganz wichtig ist, sich nicht so viele Gedanken über die Details zu machen. Natürlich ist es ein gutes Gefühl, wenn man sie „akkurat“ hinkriegt. Aber auch bei fertig gekauften Sachen, gibst du dich ja nicht mit den Feinheiten der Machart ab. Wenn man etwas Neues anprobiert und in den Spiegel guckt, achtet man meistens nicht darauf, ob die Nähte gerade und die Knöpfe perfekt in einer Linie angenäht sind, sondern auf die Farbe und das Muster des Stoffes und darauf, wie der Stoff fällt oder wie er sich anfühlt. Und auch bei einem Kleidungsstück, dass einem auf der Straße gefällt, bewundert man wohl kaum die erstaunlich gleichmäßige Saumbreite. Wenn du das nächste Mal in einem guten Klamottengeschäft oder in einem Secondhand- oder Designerladen bist, nimm dir bei der Anprobe einen Moment Zeit, um Säume, Träger oder Nahtstellen zu begutachten. Vermutlich entdeckst du dann Dinge, an denen du etwas auszusetzen hättest, wenn du das Teil selbst genäht hättest. Alle in diesem Buch abgebildeten Stücke sind zu Hause selbst gemacht, und die wenigsten davon würden als hundertprozentig perfekt durchgehen. Aber ich denke, das ist völlig in Ordnung. Solche Kleinigkeiten spielen für Optik oder Tragbarkeit keine Rolle. Wenn du die in diesem Buch beschriebenen Kleidungsstücke selbst anfertigst, wirst du sie wahrscheinlich nicht nur gerne tragen, sondern auch ein Gefühl für die Grundprinzipien des Nähens entwickeln. Nachdem du die ersten Schritte geschafft hast, gewinnst du hoffentlich soviel Selbstvertrauen, dass du lernst, auch andere Nähprobleme zu lösen.
Ein Grundprinzip des Kleidermachens ist, dass es eine Innen- und eine Außenseite gibt. Auf der Innenseite – oder der „linken“ Seite – versteckt man alle unsauberen Kanten. Dort verbirgt sich alles, was andere nicht sehen sollen. Wer anfängt zu überlegen, wie sich die Innenseite nutzen lässt, um eine ordentliche, präsentable Außenseite zu schaffen, ist auf dem besten Weg, seine Kleidung von vorne bis hinten selbst zu entwerfen. ÜBER DIE ANLEITUNGEN Alle Entwürfe sind Schritt für Schritt erklärt und mit Zeichnungen und Fotos im Stil der Kollektion Acid Candy illustriert. Für den Schnitt werden in diesem Buch zwei unterschiedliche Methoden verwendet: Bei den Anleitungen für das Cape (Seite 90–107), den Tellerrock (Seite 60–75) und das Kleid (Seite 124–145) geht man von ein paar einfachen Maßen aus, auf deren Basis man geometrische Grundformen (wie Kreis oder Rechteck) aufzeichnet. Diese Methode ist für den Anfang vielleicht die einfachste, denn sie ist ziemlich festgelegt und darum weniger riskant, weil man kaum etwas entscheiden muss. Außerdem muss man sich dabei nicht mit kreativen Zeichnungen herumschlagen. Bei den Anleitungen für die Tunika (Seite 46–59), das Top (Seite 108–123), den geraden Rock (Seite 30–45), die Jacke (Seite 146–167), die Hose (Seite 168–185) und den Jumpsuit (Seite 186–203) bilden vorhandene Kleidungsstücke die Basis für simple Schnitte. Die Anleitung für die Weste (Seite 76–89) ist eine Kombination aus beiden Methoden. Wenn du ein absoluter Nähanfänger bist, macht es Spaß, ganz schnell etwas fertig zu bekommen. Tellerrock, Tunika und Weste haben die wenigsten Arbeitsschritte und brauchen daher am wenigsten Zeit. Jumpsuit und Jacke benötigen die meisten Arbeitsschritte und somit mehr Zeit. Die Maße auf den Seiten mit den Variationen helfen dir, die unterschiedlichen Versionen zu vergleichen. Aber mit DIY Couture brauchst du dir nicht so viele Gedanken über präzise Maße zu machen. Ich hoffe, dass die Kombination von Zeichnungen, Fotos und Texten das Schneidern erleichtert und das Anfertigen damit genau soviel Spaß macht wie das Tragen. Und ich hoffe, dass dich die Fotos der Varianten aus den verschiedensten Stoffen inspirieren und auf eigene kreative Ideen bringen. Viel Spaß beim Nähen. Rosie Martin
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GERADSTICH/SAUM 4
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III.
01_ GERADSTICH Wenn die Nähmaschine Geradstiche näht, zieht sie einfach die Fäden in einer langen Linie durch den Stoff. Würde man nach dem Nähen an einem Faden ziehen, könnte man ihn wieder herausziehen. Das darf nicht passieren, deshalb macht man Folgendes:
Nützliche Techniken
01.
02.
Geradstich
Saum
SEITE 11
SEITE 11
Die Nähmaschine näht normalerweise „vorwärts“, auf dich zu, als würde sie den Stoff aufessen und hinter sich wieder ausscheiden. Wenn du also eine Geradstichnaht nähst (steppst), musst du am hinteren Stoffende beginnen. Die Nadel ein paar Zentimeter „einwärts“ positionieren (1). Dann den Nähfuß absenken und im Rückwärtsgang bis zur Stoffkante einige Geradstiche nähen (2).
1_ Nadel leicht „einwärts“ positionieren.
2_ Einige Geradstiche rückwärts nähen.
3_ Vorwärts über die gerade genähten Stiche nähen.
Hat die Nadel die Stoffkante erreicht, vorwärts genau über die gerade genähten Stiche nähen (3). So werden die Stiche fixiert, und das Kleidungsstück hält gut und lange. Am Ende der Naht wieder ein paar Zentimeter rückwärts über die letzten Stiche steppen, damit sie gut halten. 02_ SAUM
03.
04.
05.
Zickzackstich
Einfassung
Taschen
SEITE 12
SEITE 14
SEITE 16
Säume dienen dazu, eine offene Schnittkante zu versäubern. Die unversäuberte Kante wird dabei im Inneren des Kleidungsstückes versteckt. Der Saum ist meist das letzte, was man an einem Kleidungsstück näht.
1_ Mit Zickzackstich über Schnittkante nähen.
06.
07.
Gürtelschlaufen
Träger
SEITE 18
SEITE 19
2_ Kante umlegen.
Über die Schnittkante mit Zickzackstich nähen, damit der Stoff nicht ausfranst (1). Die Arbeit auf links drehen und die Zickzackkante 1 bis 2 cm umlegen (2). Dieser Umschlag sollte einigermaßen gerade sein und um das ganze Kleidungsstück beziehungsweise die zu säumende Kante verlaufen. Den Saum vor dem Nähen entweder zuerst umbügeln oder einfach so feststeppen. Dazu steckst du den Arm der Nähmaschine ins Kleidungsstück. Bei sehr engen Ärmeln oder Hosenbeinen muss man die Naht mit der Hand nähen. Bei sehr feinen Stoffen könnte ein Zickzackstich die Saumkante ruinieren. In diesem Fall kann man den Stoff zweimal statt einmal umlegen (3, 4), sodass die Schnittkante völlig verschwindet. Solche Säume sind auch praktisch, wenn die Innenseite des fertigen Teiles manchmal zu sehen ist, wie zum Beispiel beim Oberteil des Kleides (Seite 136–137).
3_ Feine Stoffe zweimal umlegen, ...
4_ ... um die Saumkante zu verstecken.
ZICKZACKSTICH
NÜTZLICHE TECHNIKEN 6
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Säume können auch als Tunnel für einen Gummizug dienen, mit dem man die Kleidungsstücke auf Figur bringt. Diese Technik findet sich bei den Anleitungen für die Hose und den Jumpsuit.
Knopfloch im Zickzackstich nähen Ein stabiles, halbwegs ordentliches Knopfloch lässt sich mit Zickzackstich nähen.
03_ ZICKZACKSTICH Der Zickzackstich verhindert, dass sich die Fäden, aus denen der Stoff besteht, lösen und der Stoff ausfranst. Nimm den Rand eines Stoffstückes und reibe ihn vorsichtig zwischen den Fingern. Vermutlich kommen dabei die Enden einiger Stofffasern zum Vorschein. Diese müssen mit dem Zickzackstich fixiert werden, sodass der Stoff nicht weiter ausfranst. Wenn die Nähmaschinennadel Zickzackstich näht, wandert sie von links nach rechts nach links nach rechts (1–4). Wenn du den Stoff unter die Maschine legst, musst du ihn so platzieren, dass die Nadel links in den Stoff sticht, rechts aber in die Luft, das heißt nur die Hälfte des Zickzacks landet auf dem Stoff. Der Stich sitzt also nicht einfach auf dem Stoff, sondern umschließt die Stoffkante (5), hält die Fasern fest und verhindert das Ausfransen. Es ist nicht schlimm, wenn der eine oder andere Stich, der rechts in die Luft gehen sollte, doch im Stoff landet – das Kleidungsstück wird deswegen nicht plötzlich auseinanderfallen, während du gerade über die Straße gehst. Je mehr man näht, desto akkurater wird man.
1_ Knopfgröße anzeichnen.
1_ Wenn die Nadel Zickzack näht, bewegt sie sich hin und her.
2_ Rechts ... 3_ Eine Seite nähen.
5_ An einem Knopflochende breite Stiche nähen.
3_ Links ...
5_ Der Zickzackstich umschließt die Schnittkante.
2_ Linie zwischen den Markierungen ziehen.
4_ Andere Seite nähen.
6_ Das andere Ende ebenso nähen.
Überlege, wo das Knopfloch sitzen soll, und lege dort den Knopf auf den Stoff. Über und unter dem Knopf eine Markierung mit Schneiderkreide anzeichnen (1). Den Knopf abnehmen und zwischen den beiden Markierungen eine gerade Linie ziehen (2). Diese Linie wird nun mit einem Rechteck aus Zickzackstichen eingerahmt und anschließend der Stoff entlang der Kreidelinie aufgeschlitzt. Dafür stellst du einen sehr schmalen Zickzackstich ein und wählst die Stichlänge so, dass die Stiche dicht hintereinandersitzen. Die normale „Ziehharmonika“ des Zickzackstiches wird dabei zusammengedrückt und zwischen den Stichen sollte kaum noch Stoff zu sehen sein. An einer Seite der langen Kreidelinie mit diesem schmalen, engen Zickzackstich entlangnähen (3). Dabei entsteht eine dicke, geschlossene Stichreihe. Ebenso an der anderen Seite der langen Kreidelinie entlangnähen (4). Im Idealfall bleiben zwischen den beiden Reihen nur 2 oder 3 mm frei, aber es macht auch nichts, wenn es etwas mehr ist. Nun den Zickzackstich so breit wie möglich einstellen – bei meiner Nähmaschine ist das maximal 7 mm. Die Stichlänge aber auf der engsten Einstellung belassen, sodass die Stiche fast übereinanderliegen. Nun an beiden Enden der Kreidelinie einige Stiche vorwärts und rückwärts nähen, sodass sie die Enden des genähten Rechteckes bilden (5, 6). Nun den Nahttrenner an einem Ende der Kreidelinie in den Stoff stechen (7). Vorsichtig durch den Stoff schieben und ihn so langsam aufschlitzen. Höre am anderen Ende rechtzeitig auf, damit du dort die Stichen nicht durchtrennst. Fertig ist das Knopfloch.
4_ Rechts ...
7_ Knopfloch mit dem Nahttrenner aufschlitzen.
DIE KOLLEKTIONEN
KOLLEKTION ACID CANDY/KOLLEKTION MONOCHROME ART
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01.
02.
Kollektion Acid Candy
Kollektion Monochrome Art
GERADER ROCK
TUNIKA
TELLERROCK
WESTE
CAPE
GERADER ROCK
TUNIKA
TELLERROCK
WESTE
CAPE
TOP
KLEID
JACKE
HOSE
JUMPSUIT
TOP
KLEID
JACKE
HOSE
JUMPSUIT
DIE KOLLEKTIONEN
KOLLEKTION SAFARI PREP/KOLLEKTION TEA PICNIC
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07.
08.
Kollektion Safari Prep
Kollektion Tea Picnic
GERADER ROCK
TUNIKA
TELLERROCK
WESTE
CAPE
GERADER ROCK
TUNIKA
TELLERROCK
WESTE
CAPE
TOP
KLEID
JACKE
HOSE
JUMPSUIT
TOP
KLEID
JACKE
HOSE
JUMPSUIT
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01. Gerader Rock RÜCKENTEIL
VORDERTEIL
BUND
REISSVER SCHLUSS
Der gerade Rock ist schlicht und figurbetont. Er besteht aus drei Schnittteilen und einem Stoffstreifen für den Bund. Der Rock wird vorne und hinten mit einem Reißverschluss geschlossen. Durch zwei aufgesetzte Taschen lässt sich die Form stark verändern.
ANLEITUNGEN
GERADER ROCK
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VARIATIONEN Der gerade Rock lässt sich endlos abwandeln.
1_ ACID CANDY
2_ MONOCHROME ART
3_ AMERICAN ROAD TRIP
4_ RUDE DISCO
1_ ACID CANDY
5_ COFFEE CLASSIC
Der gerade Rock dieser Kollektion besteht aus einem fließenden Synthetikstoff. Er hat einen relativ schmalen Bund (4 cm) und wird hinten mit einem Reißverschluss geschlossen. Er ist knapp knielang und hat zwei tiefe Seitentaschen, die mit hellem Baumwollmischgewebe gefüttert sind. Die Taschen sind 23 cm hoch. Durch die Taschen und die Länge wirkt der Rock eher lässig.
Für diese Kollektion arbeitet man den Rock aus einem hoch elastischen Material. Die Rockteile werden 57 cm lang zugeschnitten und der Rockbund ist hier 6 cm breit. Der Rock soll oben eng am Körper anliegen und die Seitennähte verlaufen leicht nach innen. Er wird dadurch zum Bleistiftrock. 6_ JUNGLE PUNK
2_ MONOCHROME ART In dieser Kollektion besteht der Rock aus einem fließenden Anzugstoff, der Bund aus weißem Baumwollmischgewebe. Der fertige Bund ist 4,5 cm breit. Das Vorderteil wird durch zwei dekorative Seitenbahnen ergänzt. Man zeichnet zuerst ein Vorderteil auf und schneidet es aus, dann wird nach diesem Muster ein gleiches, aber kürzeres Teil zugeschnitten. Nun wird das erste Teil in der Mitte halbiert und die beiden Stücke werden schmaler geschnitten. Dann fasst man die Bahnen mit weißem Schrägband ein und näht sie von rechts auf das kurze Vorderteil auf, bevor man es mit dem Rückenteil zusammensetzt.
5_ COFFEE CLASSIC
6_ JUNGLE PUNK
7_ SAFARI PREP
8_ TEA PICNIC
3_ AMERICAN ROAD TRIP Hier wird der gerade Rock aus dickem, steifen Denim mit einem breiten Bund (7,5 cm) genäht. Der Rock hat keinen Reißverschluss, sondern wird vorne mit Knöpfen geschlossen. Man lässt keine Reißverschlussöffnung in der vorderen Naht, sondern näht an beiden Seiten von oben bis unten einen Saum. Diese beiden Seiten überlappen sich vorn. In die eine Seite arbeitet man Knopflöcher, auf die andere näht man Knöpfe. Der Rock ist nicht ausgestellt. Die Form des ursprünglichen Vorderteiles wird durch Beschneiden an den Seiten verändert. 4_ RUDE DISCO Dieser Rock wurde aus leichtem, aber festem SecondhandVorhangstoff genäht. Er hat hinten einen Reißverschluss und ist sehr kurz. Die Teile werden 38 cm lang zugeschnitten.
Hier besteht der gerade Rock aus einem eher festen, gemusterten Baumwollstoff. Der Rock ist relativ kurz, hat hinten einen Reißverschluss und an den Seiten zwei große Taschen – die Taschenteile wurden 25 cm hoch zugeschnitten. Der Taillenbund ist mit 6 cm relativ breit. 7_ SAFARI PREP Der gerade Rock Safari Prep wird aus mittelschwerem dunkelbraunem Anzugstoff mit eher rauer Struktur genäht. Die beiden Taschen bestehen aus extrem steifem dunkelblauen Baumwollmischgewebe – dadurch stehen sie ab wie Flügel. Die Taschen werden nicht mit Futter versäubert, sondern bestehen aus nur einer Stofflage, deren Kanten mit Schrägband eingefasst sind. Der Rockbund ist 5 cm breit. Der Rock ist zwar ziemlich kurz, 36 cm ohne Bund, soll aber eher auf den Hüften als in der Taille sitzen. 8_ TEA PICNIC Der Rock Tea Picnic wurde aus einem dünnen, bedruckten Baumwollmischgewebe genäht. Er hat einen 3 cm schmalen Bund und hinten einen Reißverschluss. Der Saum fällt bogig. Die Saumkante wird vor dem Zusammensetzen des Rockes gearbeitet. Dazu näht man von rechts ein in Form geschnittenes Futter auf, wendet das Ganze dann und bügelt die Kante glatt.
ANLEITUNGEN
GERADER ROCK
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Als Erstes suchst du dir eine eng sitzende Shorts oder eine enge Hose. Wer nur Hüfthosen besitzt, zieht diese an, hält ein Ende des Maßbandes an die Oberkante des Hosenbundes und lässt das Maßband herunterbaumeln. Nun stellst du dich vor den Spiegel, überlegst, wie lang der Rock werden soll, liest die Zahl am Maßband ab und notierst sie. Dieses Maß ist die Rocklänge. Miss nun den Abstand zwischen dem Hosenbund und der tatsächlichen Taille (der dünnsten Stelle des Oberkörpers). Es kann hilfreich sein, dazu ein Stück Garn oder Schnur um die Taille zu binden, um zu sehen, bis zu welcher Linie man messen muss. Notiere dieses Maß – es ist das Hüfte-Taille-Maß.
4_ Mit der Hose als Schnittmuster die Konturen des Rockes mit Schneiderkreide anzeichnen, dabei die Linien 1,5 cm neben der Hose ziehen.
5_ Falls es sich um eine Hüfthose handelt, die Hose nach oben bis zur oberen Stecknadel ziehen und nach Vorlage der Hose die Kreidelinie weiterziehen.
Nun den Gesamtumfang der Taille messen und notieren. Diese Maß nennt man die Taillenweite. 1_ Stoff glatt auf dem Boden ausbreiten. Die Rocklänge von der unteren Stoffkante aus abmessen und mit einer Stecknadel markieren.
6_ Vom Ende der Kreidelinie an quer über den Stoff die Hälfte der Taillenweite plus 4 cm abmessen und mit einer Stecknadel markieren. Entlang des Maßbandes zwischen den beiden Stecknadeln mit Schneiderkreide eine gerade Querlinie zeichnen.
. Das ist das Rockvorderteil.
7_ Die linke Rockseite zuschneiden und mindestens bis zur Mitte der Querlinie schneiden.
2_ Die als Muster dienende Hose so auf den Stoff legen, dass die Oberkante des Hosenbundes mit der gerade eingesteckten Stecknadel eine Linie bildet.
3_ Falls es sich um eine Hüfthose handelt, misst man von der Stecknadel aus sein Hüfte-TailleMaß ab und markiert es mit einer weiteren Stecknadel.
8_ Dieses Teil nach rechts umfalten und damit die zweite Hälfte genau gegengleich zuschneiden, sodass der Rock eine perfekt symmetrische Form bekommt.