Modulor 01 2011

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MODULØR

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Lufthygiene

Lufthygiene PLanungsLeistung innenraumkLima severin LeneL über minergie-eco gesunde bauten – ein mehrwert für die zukunft vorbeugen statt sanieren

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EDITORIAL

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thema lufthygiene

STELLT SIE An DEn pRAngER . . . ! Die Zeiten haben sich geändert: Im Mittelalter wurden Leute, die Nahrungsmittel gepanscht hatten, hart bestraft. Die selbst verunreinigten oder verseuchten Lebensmittel mussten sie essen, bis sie daran starben. Heute? Da werden Firmen oder Konzerne, die verunreinigte Lebensmittel herstellen und vertreiben – siehe Futtermittelskandal in Deutschland–, zwar an den medialen Pranger gestellt und vielleicht gebüsst, aber nach kurzer Zeit geht das Geschäft den üblichen Gang. Auf die Architektur umgemünzt müsste das heissen, dass – dem mittelalterlichen Prinzip folgend – der Architekt jeweils in dem von ihm geplanten Bau eine Zeit lang wohnen oder arbeiten müsste. Er würde sich so mit den von ihm verbrochenen Bausünden am eigenen Leib auseinandersetzen müssen. Zum Beispiel mit nicht nachvollziehbaren Grundrissen, die man weder möblieren noch bewohnen kann; mit Räumen, die sich hinter Glasfronten im Sommer zu Treibhäusern verwandeln, oder mit einer Materialisierung, die durch ihre Schadstoffemissionen ein behagliches und beschwerdefreies Wohnen oder Arbeiten verunmöglicht. In der vorliegenden Ausgabe von Modulør zeigen wir Bauten, in denen die Architekten sicherlich gerne wohnen würden, die energetisch vorbildlich und von der Wahl der Baustoffe bedenkenlos sind und ein sorgenfreies Leben bieten. Viele solcher neuen Baustoffe, hilfreichen Produkte und klugen Systemlösungen wurden seit Anfang Jahr an diversen Messen vorgestellt. Diese haben gezeigt, wie Hersteller mit innovativen Produkten auf die veränderten Marktbedingungen und den erhöhten Anspruch der Kunden reagieren: Die Bau in München festigte ihr Profil als weltgrösste Messe für Architektur und Materialien; auch die imm cologne (die Internationale Möbelmesse) in Köln oder die Maison & Objet in Paris demonstrierten allesamt Aufbruchstimmung. Das Jahr ist noch jung, es gibt viel zu tun, packen wirs an . . .

zum gedenken Am ersten Januar ist völlig unerwartet Patrik Boll verstorben. Er war der Verleger von Modulør und der vor 24 Jahren lancierten Wohnrevue. Beide Magazine wurden unter seiner Regie in seinem Verlag produziert und erfolgreich herausgegeben. Wir trauern dem Tod von Patrik Boll immer noch fassungslos nach. Doch das ganze Team von Modulør blickt nach vorne und wird in seinem Sinne Modulør weiterführen und weiterentwickeln.

Hatten Sie auch das Privileg, während der Skiferien oder an den letzten Wochenenden Energie zu tanken und in den Bergen Sonne, Schnee und herrlich frische Luft zu geniessen? Ein befreiendes Gefühl, klare, kühle und reine Luft tief einzuatmen. Innerhalb von Gebäuden ist dies jedoch nur bedingt zu empfehlen: Dichte Gebäudehüllen lassen einen natürlichen Luftaustausch nicht mehr zu, es kommt zur Ansammlung gesundheitsschädigender Substanzen. Der Mensch atmet 14 bis 17 kg Luft pro Tag ein. Ist die Atemluft schlecht oder gar schadstoffreich, steigen die Klagen über unspezifische Symptome (BRS, SBS). Gefordert ist eine generelle Reduktion der toxikologisch und sensorisch relevanten Emissionen aus Baumaterialien, Einrichtungen und Produkten. Die Bemerkung „Eine Schadstofffreiheit ist nicht möglich und nicht realistisch“ gleicht einem Kniefall vor der Bauzulieferindustrie und ist ein stillschweigendes Zugeständnis an fehlende und strengere Prüfungen von Werkstoffen für den Innen- wie Aussenbereich. Bauliche Anlagen sind so zu errichten und instandzuhalten, dass insbesondere Leben, Gesundheit und die natürlichen Lebensgrundlagen nicht gefährdet werden. Mehr dazu in dieser Ausgabe!

Gerald Brandstätter Chefredakteur gerald.brandstaetter@modulor.ch

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Vis-a-Vis Sacha Menz

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KOLUMne Herbert Imbach-Röbbeling

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aRchiteKtUR Einfamilienhaus, Deitingen Mehrfamilienhaus, Aarau Kulturzentrum, St. Gallen

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RaUMpLanUng Raumplanungsgesetz und Landschaftsinitiative

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aKtUeLL Akustik im Büro

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Recht Mangel im Rechtssinne

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INHALT

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grossprojekt sky-key in zürich-nord An der Hagenholzstrasse 60 im Quartier Leutschenbach in Zürich-Oerlikon wird ein vom Architekturbüro Theo Hotz AG geplantes, 63 Meter hohes Geschäftsgebäude entstehen. Die Generalunternehmung Karl Steiner AG verkauft das durch sie entwickelte Immobilienprojekt Sky-Key an die in der Schweiz führende Immobilien-Investmentgesellschaft Swiss Prime Site AG in Olten. Der Neubau wird wie der Prime Tower im LEED-Standard (Leadership in Energy and Environmental Design) gebaut und im Sommer 2014 bezugsbereit sein. Die Gesamtanlagekosten betragen CHF 230 Millionen. Zusammen mit dem bereits fertiggestellten Business Center Andreaspark, in dem der künftige Hauptsitz der Karl Steiner AG sein wird, und dem im Bau befindlichen Andreaspark 3, bildet das Gebäude einen Dreiklang. Der Neubau befindet sich auf einem 9500 Quadratmeter grossen Grundstück und weist eine Mietfläche von 40‘000 Quadratmetern auf. Diese verteilt sich auf 18 Obergeschosse und zwei Untergeschosse inklusive 230 Parkplätze. Flexible Grundrisse schaffen Raum für 2300 Arbeitsplätze. Alleinmieterin ist die Zürich Versicherungs-Gesellschaft AG. Der Standort ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln und namentlich mit der kürzlich eröffneten Glattalbahn gut erschlossen. sg www.theohotz.ch

gekreuzte fachwerkriegel Rund 42 Jahre hat es gedauert von den ersten Gedanken zur Stadterweiterung in BernBrünnen bis zur Eröffnung des Einkaufszentrums Westside. Und die Projektierungen gehen weiter: Unter der Bezugnahme auf die starke Heterogenität der Stadterweiterung und der bislang realisierten Projekte wird innerhalb der Siedlungskonzeption ein neuer Bautyp eingeführt, der in der geringen Dichte des Quartiers den Versuch unternimmt, eine quasi-urbane Dichte zu erzeugen. Typologisch betrachtet ist es ein Volumen als Hybrid aus Blockrand- und Zeilenbau, das baulich ein wenig einer Insel gleicht, sich dennoch an entscheidenden Punkten mit dem Siedlungsgefüge verzahnt. Der Fokus des Projektes des Büros Nord aus Basel lag auf der Verbindung von Effizienz und spezifischer Wohnqualität. Das enge Korsett der ökonomischen Rahmenbedingungen wird akzeptiert und in ganz konkrete Mehrqualitäten investiert, so etwa ein Maximum an Freiraum und privaten/ halböffentlichen Aussenräumen, sowie eine möglichst grosse Vielfalt an Wohnungstypen. Diese Qualitäten werden ermöglicht durch eine Art Überstruktur, bestehend aus acht gekreuzten Fachwerkriegeln, die an vier Treppenhäusern hängen. Dank hoher Erschliessungseffizienz können im vorgegebenen Nutzungsmass die Anzahl von 63 Wohnungen und ein Gemeinschaftsraum realisiert werden. gb www.nordarchitekten.ch

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architektUraUszeichnUnG des kantons solothUrn 2010

UmbaU Werkhof GlattbrUGG Frei + Saarinen Architekten gewinnen den Projektwettbewerb für den Umbau des Werkhofs Glattbrugg. Die Anlage, die 1976/77 in einer Systembauweise erstellt wurde, erfüllt die heutigen betrieblichen und energetischen Anforderungen nicht mehr. Das Siegerprojekt schlägt vor, das Gebäude bis „auf die Knochen“ zu entrümpeln und die gesamte innenräumliche Disposition neu zu organisieren. Die Logik der Tragstruktur soll die Innenraumaufteilung bestimmen und das grosse Plus eines Skelettbaues, die rigide und maximal nachhaltige Trennung von Primär- und Sekundärstruktur, nutzen und erfahrbar machen. Anstelle einer unübersichtlichen extrem kleinteiligen Raumstruktur wird zukünftig ein grosszügiger, S-förmiger Korridor, der Eingang mit rückwärtiger Aussenterrasse verbindet, das ordnende Element im Grundrisslayout des Erdgeschosses bilden. Die Materialisierung wird eine robuste Normalität ausstrahlen und einen sinnfälligen Bezug zum Charakter des Hauses herstellen. Das Konzept zeigt, wie der Geist der BetonSandwich-Bauten in die 2000-Watt-Gesellschaft transportierbar ist. sg

Die Architekturbüros ssm und w2 nutzten das Standortpotenzial des Kunsthauses in Grenchen, indem sie die Museumserweiterung zum Bahnhofsplatz hin grosszügig öffneten. Diese sichtbare Neuausrichtung dient nicht nur dem Museum, sondern auch der Stadt und dem Bahnhofsgebiet. Letzten November fanden hier die „Architekturauszeichnungen Kanton Solothurn 2010“ statt. Unter 49 Eingaben erkor die Jury dieses Projekt mit drei weiteren als „ganzheitliche, zukunftsfähige, in jeder Beziehung verantwortungsvolle, nachhaltige und qualitativ herausragende Lösung“. Auffallend viele der ausgezeichneten Projekte sind nicht nur Umbauten und Erweiterungen, sondern auch Umnutzungen historischer Bauten. Wie der Umbau einer Scheune in ein Wohn-/Atelierhaus in Büsserach von Degelo Architekten in Zusammenarbeit mit Itten Brechbühl AG, wo Merkmale des Zweckbaus weiterhin ablesbar bleiben. Oder wie auch das ehemalige staatliche Salzmagazin in Solothurn, dem nach jahrelangem Leerstand eine neue Nutzung als Wohnhaus und Restaurant zugeführt wurde. Selbst die neue Aarebrücke entlang der Westtangente von Solothurn – umgesetzt durch Fürst Laffranchi Bauingenieure und Nissen & Wentzlaff Architekten – knüpft an Bestehendes an und ist Teil einer verkehrstechnischen Neuausrichtung. Kann dies als Trend in der heutigen Architekturlandschaft gedeutet werden? Die Auszeichnungen sollen kreatives, innovatives, sowie qualitätsvolles Schaffen fördern. Obwohl die Architekturbüros kein Preisgeld erhalten, werden die ausgezeichneten Werke in einer Filmdokumentation und Publikation gewürdigt. km www.soarchitektur.ch

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founDation aWarD an „Kit architects“ Am 15. Dezember 2010 wurde zum ersten Mal der Foundation Award 2010 von Vertretern der Trägerschaft und der Jury an die Zürcher Jungarchitekten Roman Loretan, Andreas Schelling und Gianet Traxler – kit architects –überreicht, zusammen mit Sachpreisen im Wert von CHF 17‘000.Überzeugen konnte das junge Team, nebst dem eingereichten Projekt, mit seinem Engagement, ihren Vorstellungen, hinter denen sie stehen, und dem Businessplan. Ihre architektonische Haltung ist klar ersichtlich und durch einen vielseitigen Erfahrungsschatz, den sie sich im In- und Ausland erarbeitet haben, sind sie aktiv in den aktuellen Architekturdiskurs eingebunden. Mit einem Entwurf für die Weiterentwicklung des Schulhauses Rafz belegte das Architekturbüro den 5. Rang, wobei hauptsächlich die konzeptionellen räumlichen Ansätze bestachen. Auch insgesamt erweckt das Team den Eindruck, viele Ideen und neuartige Konzepte kreativ umsetzen zu wollen. Der Foundation Award selbst möchte jährlich einem jungen Architekturbüro dabei helfen, in der Schweizer Architekturlandschaft den Platz einzunehmen, den es anstrebt. Es können sich alle Schweizer Architekten bewerben, deren Sprung in die Selbstständigkeit nicht über drei Jahre zurückliegt. lv www.foundation-award.ch

Wahrzeichen für Davos Das Davoser Kongresszentrum stiess bereits zehn Jahre nach der Fertigstellung des ersten Gebäudes von Ernst Gisel an seine Kapazitätsgrenzen. Es folgte eine Reihe an unkontrollierten Erweiterungen. Degelo Architekten haben es nun geschafft, den zerfaserten Gebäudekomplex wieder zu einer Einheit zusammenzufassen. Das Konzept des Ende 2010 fertiggestellten und auf 12‘000 m2 gewachsenen Neubaus integriert alle bestehenden Bereiche und verankert das Gebäude im Kurpark. Der Bedeutung entsprechend bilden eine geräumige Vorfahrt und die grosszügige Eingangssituation den neuen Hauptzugang an der Talstrasse. Die dem Foyer anschliessende Wandelhalle verbindet die bestehenden Bauten auf einem Niveau und weist den Weg zum Herzstück der neuen Anlage: dem fünfeckigen Plenarsaal. Die sich über 45 m Spannweite erstreckende Wabendecke beeindruckt durch konstruktive und gestalterische Einzigartigkeit. Das räumliche Tragwerk gilt bereits als Wahrzeichen des Kongresszentrums. Des Weiteren ist das Kongresszentrum durch sechs Seminarsäle und durch den Umbau des Saals von Ernst Gisel in ein Foyer seiner Nutzung entsprechend erweitert und angepasst worden und mit Holz einheitlich verkleidet. Beachtlich ist auch die Vollendung des CHF 37,8 Millionen Gebäudes in nur 17 Monaten. km

rheinuferpromenaDe Kleinbasel An der Rheinpromenade auf der Kleinbasler Seite verschlechtert sich der bauliche Zustand immer mehr, und durch die neue Nutzung des Kinderspitalareals kommt eine wichtige Veränderung am Schaffhauserrheinweg hinzu. Ein Wettbewerb suchte Antworten auf die anstehenden Herausforderungen. Das Team Hager Landschaftsarchitekten AG aus Zürich mit dem Ingenieurbüro Staubli Kurath & Partner AG aus Zürich und der Kontextplan AG aus Bern konnten den Wettbewerb für sich entscheiden. Ausgehend von den naturräumlichen Eigenschaften des Flusses, ermöglicht ein durchgehender Kiesstrand auf der ganzen Länge der Promenade den Zugang zum Wasser. Die Promenade selbst gliedert sich in drei Abschnitte, die mit den angrenzenden Stadträumen korrespondieren. Entlang des Schaffhauserrheinweges wird die Promenade als zweireihige Allee ausgebildet, und Treppen führen mit Sitzstufen zum Kiesstrand hinab. Parkanlagen bilden jeweils den Auftakt und Abschluss dieses Promenadenabschnitts. Stufen verbinden auch den höher liegenden Spielplatz mit der Promenade und setzen sich in einer grosszügigen Freitreppe am Wasser fort. Eine Badeplattform dehnt den kleinen Park gleichsam bis aufs Wasser aus. In den kommenden Monaten wird ein Vorprojekt erarbeitet, welches auch als Grundlage für einen Baukreditantrag an das Parlament dienen soll. lv www.hager-ag.ch

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meisterwerk Zu vermieten verwaltungsbau des bundes Das Verwaltungsgebäude des Bundes an der Avenue Edmond-Vaucher 18 in Genf soll um einen Neubau erweitert werden, wofür ein Projektwettbewerb ausgeschrieben wurde. 40 Planungsteams aus sieben Ländern haben insgesamt mit ihren Architekturprojekten am Wettbewerb teilgenommen. Anforderungen waren eine hohe Arbeitsplatzqualität und optimale Betriebsabläufe sowie eine städtebaulich und architektonisch überzeugende Lösung. Auch mussten weitgehende Kriterien in Bezug auf Gesellschaft, Wirtschaft und Umwelt erfüllt werden. Der Empfehlung des Preisgerichts folgend, erteilt das BBL der Verfasserin des Projekts „NARA“ der Arbeitsgemeinschaft Herzog Dominik, Zürich und Berrel Berrel Kräutler AG, Zürich/Basel den Auftrag zur Weiterbearbeitung des Neubauprojektes. Die definierten Anforderungen wurden durch das Siegerprojekt „NARA“ optimal umgesetzt: Als Gebäudeflügel von gleicher Höhe und Tiefe seitlich versetzt wird der Neubau an das bestehende Gebäude, einen massiven Solitär aus den Siebzigerjahrencangedockt und verschmilzt mit diesem. Alt- und Neubau werden über eine architektonisch verwandte, aber doch differenzierte Ausformulierung der Gebäudehülle zwar weiterhin erkennbar sein. Durch die geplante bauliche Erweiterung entsteht Raum für rund 420 zusätzliche Arbeitsplätze. Innerhalb des nächsten Jahres erfolgt die Planung für die Baueingabe und deren Realisierung. Durch den Baubeginn 2013 ist die Fertigstellung für 2016 geplant. lv

Dieses 1932 fertiggestellte Haus in der malerischen Landschaft des weitläufigen Areals von Dartington Hall im Südwesten Englands wirkt wie ein Monument aus der Bauhaus-Zeit. Das Symbol eines „utopian Britannia“ ist ein Entwurf des Schweizer Architekten William Lescaze (Genf 1896 – New York City 1969). Die Bauherrschaft? Ein ungleiches Paar! Er, Leonhard Elmhirst, Pfarrerssohn aus Yorkshire, sie als geborene Whitney eine der reichsten Amerikanerinnen ihrer Zeit. Geheiratet hatten sie inmitten der Zwanzigerjahre. Beseelt von einer pädagogischen Mission, verwirklichten sie auf dem seinerzeit verfallenen Herrensitz ihre grosse Idee einer antiautoritären Schule ohne sexuelle oder soziale Schranken. Der egalitäre Gegenentwurf blieb dennoch elitär. Von Bertrand Russell, Barbara Hepworth, Ben Nicolson etc. waren es vor allem die Kinder intellektueller Besserverdiener, die hier – und nicht in Summerfield oder Eaton – zur Schule gingen. Das wohl berühmteste unter ihnen hörte auf den Vornamen Lucian und war Sigmund Freuds Enkel. Das Wohnhaus des einstigen Schuldirektors William Curry ist eines von insgesamt 10 Gebäuden, die Lescaze mit seinen englischen Partnern zwischen 1930 und 1936 in Devonshire verwirklicht hat. Wobei „High Cross“, so der Name des Hauses, als Meisterwerk gilt. Jetzt ist es erstmals auf dem Markt. Wer ein (Ferien-)Domizil im englischen Südwesten sucht, muss für das Haus mit seinen 15 Zimmern (circa 275 Quadratmeter Wohnfläche) GBP 600 Mietkosten einkalkulieren – pro Woche (circa CHF 1000). Fraglich ist einzig, ob der Vermieter derart kurzfristige Zeiträume akzeptiert; werden doch alternativ für eine long term lease von bis zu maximal 20 Jahren GBP 2500 „pcm“ (per calender month) verlangt. kl www.dartington.org/property-management/high-cross-house

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daS Seefeld-razzia in zürich

Mythenquai Das Amt für Hochbauten der Stadt Zürich schrieb letzten Frühling einen offenen Wettbewerb für Planerteams aus den drei Disziplinen Architektur, Landschaftsarchitektur und Kunst aus. Am linken Zürichseeufer, vis-à-vis vom HeidiWeber-Haus von Le Corbusier, soll im Mai 2013 ein neues Kioskgebäude mit Selbstbedienung entstehen. 138 Architekturteams beteiligten sich und gaben ihre Wettbewerbspläne am 16. Juli 2010 ab. Der Jury-Beschluss, der bis zum 8. November mitgeteilt werden sollte, wird nun in die Länge gezogen. Nach der Mitteilung vom „Blick am Abend“ am 21. Dezember, der Stadt würden alle eingereichten Projekte nicht genügen und jedes Architekturbüro habe im Durchschnitt um die CHF 5000.– für die Wettbewerbserarbeitung ausgegeben, wird der Entscheid schlussendlich öffentlich bekannt gemacht. Nach einer anonymen Überarbeitung habe sich die Jury für das Projekt der Architektin Elia Malevez aus Sarnen entschieden. Nach Klärung der konstruktiven Elemente wird das Projekt noch einfacher und erzeugt eine Analogie zu den Gebäudeteilen der 50er-Jahre. Ein hell gestrichener Holzständerbau ordnet sich in die bestehenden Strukturen des Strandbads ein. In einer vom Garderoben- und Toilettengebäude getrennten Halle stehen eine lineare Theke und freistehende Angebotsinseln. Als Kunst am Bau soll am alten Standort des heutigen Kiosks ein Lavabo mit Spiegel aus der Frauentoilette und dazugehöriger gekachelter Rückwand als Erinnerung an den entfernten Bau stehen. sg

Das ehemalige Kinematographische Theater Seefeld wird zum Speisesaal. Der im Quartier schon bekannte Immobilienunternehmer Urs Ledermann hat zusammen mit den Gastronomen Daniel Kehl und Marc Saxer am 25. Januar im Zürcher Segelclub das weiterentwickelte Gesamtprojekt „Razzia“ vorgestellt. Das Entwurfsprojekt des Architekturbüros Moser Wegenstein beabsichtigt, das geschützte Kinogebäude Razzia integral zu erhalten und die Villa Mainau durch einen Neubau zu ersetzen. Der geplante Restaurationsbetrieb im ehemaligen Kinosaal wird mit einem Hotel im Neubau kombiniert. Für den Innenausbau wurde das Projekt des Innenarchitekturbüros AutobanInterior Design aus Istanbul mit der Weiterbearbeitung beauftragt. Im ehemaligen Kinosaal ist ein Restaurant mit Bar und entsprechendem Aussenbereich geplant. Insgesamt wird es 130 Sitzplätze geben. Die Café-Lounge im Erdgeschoss des Neubaus ist eine Symbiose aus Bar, Take-Away, Rezeption, Bibliothek und Shop. Die Höschgass Gastro AG, die im Seefeld bereits – unter anderem – das Iroquois, Totò und Yoji’s betreibt, wird die Lokale führen. Baubeginn ist für Dezember 2011 geplant. sg www.moserwegenstein.ch www.autoban212.com

Schindler awardS 2010 Das Gelände der olympischen Spiele von 1936 in Berlin diente als Austragungsort des vierten „Schindler Awards“. Die Aufgabe der Wettbewerbsteilnehmer bestand darin, ein Gebiet des olympischen Parks in einen attraktiven, offenen und vor allem barrierefreien Sport- und Freizeitpark zu verwandeln. Er soll für alle Menschen – auch für solche mit Behinderungen – zugänglich sein. Als Sieger gingen bei der Preisverleihung am 14. Januar 2011 drei Architekturstudenten der Berner Fachhochschule (BFH) hervor. Mit einer räumlich klaren und funktionellen Lösung, die mit einfachen und minimalen Mitteln auskommt, konnten sie die Jury von sich überzeugen. Der Entwurf besticht, nach Einschätzungen der Jury, durch eine Vielzahl an schönen, hauptsächlich öffentlichen Räumen. Sie entsprechen den Anforderungen für behinderte Menschen, ohne dabei aber an architektonischer Qualität einzubüssen. Junge Architektinnen und Architekten sollen ermutigt werden, eine integrative Umgebung zu planen, die barrierefrei für alle Menschen zugänglich ist, unabhängig vom Alter, dem sozialen Stand oder der körperlichen Gesundheit. lv www.ahb.bfh.ch, www.schindleraward.com

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VIS-A-VIS Sacha Menz

herr Menz, welche Aufgaben beschäftigen sie gerade? Der Bestand in der Architektur und der damit verbundene Umgang mit Baustrukturen aus der Nachkriegszeit. Bauten, in denen wir leben, arbeiten und zur Schule gehen. Sie entsprechen häufig nicht mehr den technischen Anforderungen unserer Zeit und fallen häufig einem Ersatzbau zum Opfer.

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„die schweiz ist keine insel“

welches architektonische werk hat sie kürzlich begeistert? Die Arbeiten des Architektenduos Anne Lacaton und Jean-Philippe Vassal aus Paris. Dabei denke ich an das Beispiel der räumlichen Verdichtung und Sanierung eines Wohnturms in Paris aus den Sechzigerjahren. Der vorgeschlagene Umgang mit dem Bestand begeistert mich. haben sie eine idee von schönheit? Schönheit hat viel mit der Empfindung des Betrachters zu tun. In ihr steckt nichts Absolutes, aber auch nichts Zufälliges. In diesem Sinn ist Schönheit wahrscheinlich in der Nähe von Harmonie zu suchen, die sich sehr oft auf Zahlen, und somit Proportionen, bezieht. Wohltuende Proportionen von Teilen zu einem Ganzen sind das Mass aller Schönheit. Da sind wir wieder bei den Empfindungen. wann wird ein Gebäude zu Architektur? Ein Gebäude wird zu Architektur, wenn es sich im städtebaulichen Kontext als Teil des Ganzen einfügt und diesen weiterwebt. Eine wichtige Frage dabei ist, was bringt der Bau der Stadt oder der Landschaft? Bauerei hat daneben mehr mit investitionsbezogenen, rein objekttechnischen Belangen zu tun und weniger mit Fragen von Öffentlichkeit, Privatem, Typologie und dem gesamten Kontext. welche tugenden sollte ein Architekt erfüllen? Ich denke, dass Architekten in erster Linie die Gabe des Zuhörens und des Beobachtens beherrschen sollen.

Sacha Menz, 1963 in Wien geboren, ist ordentlicher Professor für Architektur und Bauprozess an der ETH Zürich, Vorsteher des Instituts für Technologie in der Architektur und Mitinhaber des Architekturbüros sam Architekten und Partner AG in Zürich. Seit 2005 ist er Präsident des SIA, Sektion Zürich. Professor Menz ist Autor der Bücher „Changes – Innovation im Bauprozess“ und „Drei Bücher über den Bauprozess“. www.samarch.ch www.bauprozess.arch.ethz.ch

welche Rolle spielt der Architekt in der Gesellschaft? Eine wesentliche Rolle, da Architekten die Erbauer unserer Städte sind. Städte sind nicht als zufällige Ansammlung von Gebautem entstanden. Sie sind aufgrund einer präzisen Intention als Orte der Öffentlichkeit und des Schutzes geschaffen worden und daraus gewachsen. Architekten haben in diesem Schaffensprozess innerhalb der Geschichte des Städtebaus immer eine wichtige Rolle gespielt und werden dies auch in Zukunft tun.

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welche Rolle sollte heute die Politik gegenüber der Architektur spielen? Die Politik als Stimme des Volkes ist verantwortlich für eine nachhaltige Entwicklung unserer Gesellschaft. Entwicklung hat mit unserer gebauten Umwelt zu tun. Dabei ist jeder Einzelne gefordert und kann seinen Beitrag leisten. Entwicklung muss nicht zwingend technischen Fortschritt bedeuten. Technologien alleine können die anstehenden Probleme der Klimaerwärmung, der Eindämmung des CO2 Ausstosses, der wachsenden Mobilität und des Bevölkerungsanstiegs nicht lösen. Menschen vertrauen immer mehr auf Technologien und übersehen dabei aus Bequemlichkeit den Gesamtzusammenhang zwischen ihrem eigenen Handeln und der daraus folgenden Konsequenz auf die Umwelt, auf die gebaute und nicht bebaute Umwelt. Hier kann die Politik Einfluss nehmen auf die Architektur. In der Siedlungspolitik besteht grosser Bedarf, die Raumordnung in unserem Land muss überdacht werden. Dabei ist die Vielfalt an Traditionen in unserem Land zu beachten und die unmittelbare Nähe zu unseren Nachbarn in der EU nicht zu vergessen. Die Schweiz ist keine Insel. Verschärfte Baugesetze bezogen auf Energiekennzahlen entsprechen noch keiner gesamthaften Lösung zu nachhaltiger Architektur. Der Umgang mit dem Bestand und damit allein der Umgang mit dem Gebäudepark aus dem letzten Jahrhundert bilden für unsere Gesellschaft eine Herausforderung, die nicht zu unterschätzen ist. Strategien des nachhaltigen Umgangs mit dem Bestand sind gefragt und zu fördern. kann Architektur die welt verbessern? Architektur im Sinne des bis anhin Beschriebenen kann die Welt nicht verbessern. Architekten können jedoch einen Beitrag zu einer verbesserten Umwelt leisten, indem sie nicht als Dienstleister der Immobilienindustrie kurzfristig angedachte Spekulationsobjekte mitentwickeln.

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3. LESERREISE MODULØR ZUR JUGENDHERBERGE SCUOL (SIEGEROBJEKT DES 2. AWARD FÜR MARKETING + ARCHITEKTUR) SOWIE ZUM NEUEN KONGRESSZENTRUM DAVOS. EINE GANZTAGESVERANSTALTUNG MIT ORGANISIERTEN BESUCHEN, EINER SPANNENDEN DISKUSSION UND KULINARISCHEN HÖHEPUNKTEN.

PROGRAMM DONNERSTAG, DEN 9. JUNI 2011

KOSTEN & ANMELDUNG

• Fahrt mit komfortablem Bistro-Bus ab Bern (5.45 Uhr) und Zürich (7.45 Uhr)

CHF 145.00 pro Person.

über Davos nach Scuol, reichhaltiges Frühstück an Bord • Besichtigung neues Kongresszentrum Davos Führung mit Heinrich Degelo, Architekt, Kurzpräsentation des Projekts • Besichtigung Jugendherberge Scuol, dem Siegerobjekt des 2. Award für Marketing+Architektur, Apéro Riche mit Engadiner Spezialitäten

Inklusive sind alle Führungen,

Die Gäste haben die Möglichkeit, das

Eintritte, Talk, Hin- und Rückreise im

Pfingstwochenende im Engadin zu

Komfort-Bistro-Bus, reichhaltiges

verbringen:

Frühstücksbuffet, Apéro Riche und

• Gourmetnachtessen „Fischete“

Abschlussapéro.

Nachmittagsprogramm:

im Chesa Pirani, 7522 La Punt, von Daniel Bumann (18 Gault-

• LiveTalk mit Bauherrschaft, Betreiber, Architekt und dem Direktor Scuol-Engadin Tourismus (Moderation Urs Bratschi: Baukoma AG)

VERLÄNGERUNG & ZUSATZANGEBOTE

Die Anmeldung ist verbindlich. Rück-

Millau-Punkte, 2 Michelin-Sterne),

erstattungen bei Nichterscheinen sind

Platzanzahl ist beschränkt, Menu à

nicht möglich.

CHF 128.00. www.chesapirani.ch

Zwei Programmvarianten stehen zur Auswahl (Platzanzahl begrenzt): • Besuch Chesa Madalena, Zuoz mit Erläuterungen von Hans-Jörg Ruch

Anmeldung unter www.modulor.ch

(Architekt)

• 1 bis 4 Zusatznächte in der Jugendherberge Scuol oder im Hotel

• Führung durch Besucherzentrum Nationalpark Zernez

Belvedere ab CHF 56.00 pP • Wellness, Bergbahnfahrten, Velotou-

• Abschlussapéro und Verabschiedung, Heimreise nach Zürich, Bern.

ren, Führung durch den Skulpturen-

Verpflegungsmöglichkeiten im Bistro-Bus. Ankunft in Zürich ca. 22 Uhr und

park des Künstlers Not Vital in Sent,

Bern ca. 23.30 Uhr

Besuch Nationalpark etc..

Ein Anlass organisiert von

und Unterstützung von

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das theMa LufthyGiene iM üBerBLick 020

Gesunde Bauten – ein Mehrwert für die Zukunft Der Stellenwert von Gesundheit nimmt zu, auch beim Bauen. Mehrkosten für etwaige aufwendige Sanierungen sind enorm. von Reto Coutalides

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LuftwechseL – essenZieLL für die rauMLuftquaLität Die Lüftung eines Raumes ist ein entscheidender Einflussfaktor für die Raumluftqualität und somit auch für die Gesundheit und das Wohlbefinden der Bewohner. von Roger Waeber/ BAG

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wenn die Luft dick wird Wenn Baubiologen sich auf die Suche nach unsichtbaren Störquellen und Schadstoffen begeben. von Christian Kaiser

038 Die Atemluft in Innenräumen ist durchsetzt mit gesundheitsschädigenden Lösemitteln aus Parkettklebern, Fugenmassen oder Lacken, Weichmachern aus Kunststoffen, flüchtigen organischen Verbindungen aus der Petrochemie, Aldehyden und Bioziden, Formaldehyd-Ausgasungen oder lungengängigen Mineralfasern. (Foto: Salzkristalle, Empa Dübendorf)

Bauen für Mcs-Betroffene Ein europaweit einmaliges Projekt für Menschen mit dem Multiplen-Chemikalienüberempfindlichkeits-Syndrom. von Sarah Gatto

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Gesundes innenrauMkLiMa dank quaLitätssicherunG Zu minimalen Mehrkosten von rund 0,1 Prozent der Bausumme kann ein gesundes Innenraumklima geschaffen werden. von Reto Coutalides

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eine herausforderunG für die BauBranche Minergie-Eco ist ein verlässliches Instrument zur einfachen und sicheren Berücksichtigung von gesundheitlichen Aspekten. von Severin Lenel

WEiTERE THEMEnRELEvAnTE ARTikEL: Natürlich wohnen in Stroh und Lehm, ab Seite 54 Nachhaltig wohnen mit Minergie-P Eco, ab Seite 62 019

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Gesunde Bauten: ein Mehrwert für die Zukunft! Reto Coutalides (Text) und EMPA Dübendorf (Fotos)

Das Thema Gesundheit ist in einer Welt, die durch äussere Bedrohungen wie Kriege, Umweltverschmutzungen, regelmässige Lebensmittelskandale und giftiges Kinderspielzeug in Atem gehalten wird, ein kostbares Gut. Der Stellenwert von Gesundheit nimmt stetig zu – auch beim Bauen. Wenn bereits bei der Materialauswahl darauf geachtet wird, Baustoffe ohne jegliche Gifte zu verwenden, können die negativen Folgen auf die Gesundheit minimiert werden. Denn Mehrkosten für etwaige aufwendige Sanierungen sind enorm.

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THEMA Corporate Architecture

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Gesundheit und Nachhaltigkeit sind prägnante aktuelle Themen. Das haben auch die Werber gemerkt und kurzerhand für die entsprechende Bevölkerungsgruppe, welche diese Werte hochhält, den Begriff LOHAS (Lifestyle of Health and Sustainability) kreiert. Seit einigen Jahren ist das Thema in der Schweiz auch beim Bauen und Wohnen angekommen. Hilfe leisteten im Zuge der Ökonomisierung der Arbeitsabläufe die Arbeitshygieniker: Wenn der Anteil Personalkosten über den gesamten Lebenszyklus eines Gebäudes rund 80 Prozent ausmachen, scheint es sinnvoll, sich Gedanken zu machen, wie die Kosten durch krankheitsbedingte Absenzen reduziert werden können. Von gesunden Arbeitsplätzen war es nur ein kleiner Schritt zu den gesunden Innenräumen. Vor diesem Hintergrund versteht man die Aussage des UBS-Chefs Grübel nicht, der sagte: „Während der Arbeit ist es egal, wie man sich fühlt.“ Wie gut Waren die guten alten Zeiten? Vergleicht man unsere Innenräume mit Wohnräumen vor 100 Jahren, scheint doch alles viel besser! Wir leben in trockenen Räumen ohne russenden Ofen. Der elektrische Strom hat die Kerzen verbannt, sie dienen uns heute zur Erwärmung der Seele und nicht mehr zur Erleuchtung der Räume. Das offene Kaminfeuer, das früher zum Kochen diente, vermittelt uns heute das Gefühl von Geborgenheit und Romantik und hat als Kochstelle schon lange ausgedient. Ist die Belastung in Innenräumen in modernen Wohnungen verglichen

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mit den Innenräumen unserer Grosseltern also überhaupt noch relevant? Wo früher Feuchtigkeit, Russ und dunkle sowie beengende Räume die Wohnqualität erheblich einschränkten, sind es heute andere Einflüsse, die sich auf das Wohlbefinden und die Gesundheit auswirken können. Die moderne Baukultur hat neben vielen Vorteilen auch ein paar Nachteile, die im ungünstigen Fall zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen der Benutzer führen können. Bevor man sich diesen widmen kann, kommt man nicht darum herum, den Begriff Innenraumklima zu definieren. In Fachkreisen wurde der Begriff Innenraumklima durch den Ausdruck Indoor Environmental Quality (IEQ) erweitert. Dies widerspiegelt die Einsicht, dass sich die Gesundheit und das Wohlbefinden von Benutzern nicht allein auf die Qualität der Luft reduzieren lassen. Vielmehr spielt eine Reihe anderer Faktoren eine ebenso grosse Rolle. Im Begriff Indoor Environmental Quality (IEQ) wird diese Sichtweise zusammengefasst. Im folgenden Artikel wird der Begriff Innenraumklima als freie Übersetzung von Indoor Environmental Quality gebraucht. Mit dieser Bezeichnung wird die Qualität des Innenraumes als ein Produkt verschiedenster Einflussfaktoren verstanden. SiCK Building SYndrOM Es gibt viele Studien, welche den Zusammenhang von gesundheitlichen Symptomen und gefundenen Schadstoffen untersucht haben. Seit bald dreissig Jahren wird in Bürogebäuden das Sick Building Syn-

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drom (SBS) intensiv untersucht. Heute weiss man, dass die Symptome, die im Zusammenhang mit erhöhten Schadstoffkonzentrationen festgestellt werden, in der Regel sehr diffus sind. Nur in wenigen Fällen – wie beispielsweise bei zu hohen Formaldehydkonzentrationen – lässt sich ein kausaler Zusammenhang zwischen einem gesundheitlichen Symptom und einer gemessenen Konzentration herstellen. Dies ist natürlich nicht sehr befriedigend, argumentiert wird aber nach dem Vorsorgeprinzip. Werden in einem Raum, in dem geklagt wird, auch auffällige Konzentrationen gemessen, sollen Massnahmen zur Senkung dieser Konzentrationen ausgelöst werden. Auch wenn aus rein toxikologischer Sicht kein Zusammenhang herstellbar ist. Denn Ziel eines Bauwerks muss die Gewährleistung der Gesundheit und des Wohlbefindens der Benutzerinnen und Benutzer sein. ZunehMende erKranKungen Die häufigsten Klagen bei Gesundheitsstörungen durch Innenraumbelastungen betreffen die Schleimhäute und das Allgemeinbefinden: Geruchsbelästigungen, Augenbrennen, schnupfenähnliche Symptome (behinderte Nasenatmung), Hustenreiz, Kopfschmerzen, Konzentrationsstörungen, Benommenheit, Schwindel, Übelkeit, Müdigkeit, Schlafstörungen, Muskel- und Gelenkschmerzen, Fieber. Häufig sind auch Hauteffekte (Juckreiz, Rötung) und allergische Reaktionen (Heuschnupfen-, Asthmasymptome). Insgesamt besteht der begründete Verdacht, dass Erkrankungen durch sogenannte Wohngifte

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zunehmen. Eine solche Aussage fusst auf dem subjektiven Eindruck aus sechzehnjähriger Beratungspraxis. FaKtOren, die daS innenrauMKliMa BeeinFluSSen Die Einflussfaktoren auf das Innenraumklima können in vier Hauptgruppen zusammengefasst werden. • Die erste Gruppe, die sogenannt physikalischen Faktoren, fasst die Temperatur, die Feuchte, den Luftwechsel, den Lärm, die Vibrationen, die Beleuchtung und elektrische und elektromagnetische Strahlung zusammen. • Eine zweite Gruppe umfasst die chemischen Verbindungen und die Gerüche. • Einer dritten Gruppe lassen sich die biologischen Faktoren zuweisen. Es sind dies Schimmelpilze, Bakterien und Hausstaubmilben. • Die vierte Gruppe deckt den psychosozialen Bereich ab. Darunter fallen sogenannt weiche Faktoren, wie die räumliche und soziale Dichte, das Bürolayout oder die Möglichkeit der Kontrolle der Arbeitsumgebung durch die Mitarbeiter, wenn wir von Arbeitsplätzen sprechen. Stress und Mobbing gehören ebenfalls dazu. Der Einfluss der harten Einflussfaktoren wie Temperatur, Feuchte und Luftwechsel auf das Wohlbefinden und damit auch auf die Leistungsfähigkeit wurde in unzähligen Studien belegt, und es erstaunt deswegen immer wieder, wie auch heute noch Schulhäuser realisiert werden, bei denen eine ausreichende Frischluftzufuhr nicht gewährleistet ist. Eben-

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so nehmen wir zur Kenntnis, dass Gebäude kurz nach Inbetriebnahme geschlossen werden müssen, weil die Benutzer wegen zu hohe Schadstoffgehalte in den Innenräumen gesundheitliche Beeinträchtigungen hinnahmen. ZunehMende CheMiSierung deS BauprOZeSSeS Sind wir also noch nicht weiter als unsere Grosseltern, denen das Wort Innenraumhygiene ein Fremdwort war? Wir sind um einiges weiter, aber es sind neue Einflussfaktoren aufgetaucht. Die moderne Bauweise hat die Bauzeiten drastisch verkürzt. Damit ist eine eigentliche Chemisierung der Bauprozesse und Materialien einhergegangen: Verschiedenste Lösemittel in Anstrichen und Klebern erlauben eine schnellere Verarbeitung, reaktionsfähige Baumaterialien wie zum Beispiel Polyurethan (PU) oder Epoxy-Bodenbeläge oder Fugendichtungsmassen geben beim Aushärten problematische Schadstoffe an die Raumluft ab. Oberflächen von Bodenbelägen werden zum Schutz und zur besseren Reinigung mit verschiedenen Produkten behandelt. Sie können versiegelt oder geölt und gewachst werden. Aus Siegeln können über längere Zeiträume eine ganze Anzahl der unterschiedlichsten Stoffe emittieren. Viele nimmt man geruchlich kaum wahr, wie beispielsweise die Glykolderivate, die wegen ihres hohen Siedepunktes nicht als Lösemittel deklariert werden müssen, aber dennoch in die Raumluft abgegeben werden und aus raumlufthygienischer Sicht unerwünscht sind. Bodenöle sind zwar meist die ökologischere Va-

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riante, wenn sie lösemittelfrei sind; sie geben beim Trocknen aber eine Reihe von verschiedenen – teilweise sehr geruchsintensiven – Säuren und Aldehyden an die Raumluft ab, von denen einige zudem noch reizenden Charakter haben. Neben den Baumaterialien stellen auch Einrichtungsgegenstände eine nicht zu vernachlässigende Schadstoffquelle in Innenräumen dar. Hier sind in den letzten Jahren Flammschutzmittel und Weichmacher in den Fokus des Interesses der Innenraumhygieniker gerückt. Flammschutzmittel, mit denen beispielsweise Textilien und Polstermöbel oder Computer ausgerüstet sind, können heute an jedem beliebigen Ort der Welt nachgewiesen werden, weil sie sehr stabil sind und sich nur sehr langsam abbauen. Einige von ihnen sind giftig, können Krebserkrankungen auslösen, den Hormonhaushalt stören oder die Fortpflanzung beeinträchtigen. Über die Nahrungskette landen sie schlussendlich wieder auf unseren Tellern. Der Laie wundert sich, weshalb gewisse Tumorarten bei Kindern in den letzten fünfzig Jahren gehäuft auftreten und die Fruchtbarkeit der Männer stetig abnimmt. Wird ein Flammschutzmittel dann endlich verboten, liefert die Industrie sofort ein neues. Oft wird damit der Teufel mit dem Beelzebub ausgetrieben. energieeFFiZiente und „geSunde“ geBäude – ein WiderSpruCh? Die Verwendung von möglichst emissionsarmen Baustoffen, Konstruktionen und Gegenständen erhält mit der immer dichteren Bauweise eine

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zusätzliche Brisanz. Die Grundforderung für ein gutes Innenraumklima ist, dass genügend Frischluft in die Gebäude geführt und die verbrauchte Luft abgeführt wird. Um möglichst wenig Energie zu verlieren reduziert man die Luftwechselrate. eMiSSiOnSKlaSSen deFinieren Wie Untersuchungen gezeigt haben, reichen Luftwechselraten von 0,3 bis 0,4 l/h aus, um die Kohlendioxidfrachten in Wohnhäusern abzuführen. Misst man hingegen die Konzentrationen von chemischen Schadstoffen in neu erstellten Wohnbauten, so stellt man fest, dass diese Luftwechselraten nicht genügen, um in den ersten Wochen und Monaten nach Bauende ein raumlufthygienisch einwandfreies Innenraumklima garantieren zu können. Da solche Komfortlüftungsanlagen auch nicht dazu konzipiert sind, Emissionen aus Baustoffen abzulüften, bleibt nichts anderes übrig, als das Übel bei der Wurzel respektive Quelle anzupacken. Und hier tun sich noch viele Baustoffhersteller, Planer und verarbeitende Betriebe schwer. Auf verschiedenen Ebenen wird heute versucht, dem Problem zu begegnen. Die Europäische Union will eine Bauproduktrichtlinie einführen, welche verschiedene Emissionsklassen für die entsprechenden Baustoffgruppen definiert. Dies wäre eine elegante Lösung und würde den Bestellern die Wahl vereinfachen. Aber auch hier liegt der Teufel im Detail. Die Frage, wie hoch die Emissionen denn sein dürfen resp. sollen, hängt nicht allein von toxikologischen und physikalischen

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Eigenschaften ab, sondern unterliegt naturgemäss auch dem Einfluss der verschiedenen Interessensgruppen. 0,1–0,2 % MehrKOSten In der Schweiz existieren verschiedene Planungsinstrumente wie MinergieEco sowie die in der SIA-Empfehlung 112/1 „Nachhaltiges Bauen Hochbau“ integrierte „Planungsleistung Innenraumklima“, um die zwei wichtigsten zu nennen. Diese Planungshilfsmittel wurden unter anderem dafür konzipiert, das Innenraumklima zu optimieren und eine Reihe negativer Einflüsse auf ein Minimum zu reduzieren. Wie neuste Auswertungen von Bauten, die bezüglich der Zielsetzung eines „gesunden“ Innenraumklimas mit diesen Instrumenten optimiert wurden, zeigen, liegen die Konzentrationen verschiedenster chemischer Verbindungen in der Raumluft von Neubauten deutlich unter den Konzentrationen von Bauten bei denen diese Instrumente nicht eingesetzt wurden. Das Thema „gesunde Innenräume oder gesunde Bauten“ kommt langsam bei den Planern an, aber es ist noch ein weiter Weg, bis Bauökologen respektive Bauchemiker so selbstverständlich zum Planungsteam gehören wie Bauphysiker. Die Instrumente stehen zu Verfügung, nun müssen sie auch noch angewendet werden. Um eine weitere Sensibilisierung zu erreichen, werden regelmässig verschiedene Ausbildungsgänge, Kurse und Tagungen zum Thema durchgeführt. In Deutschland vergibt der Arbeitskreis Innenraumhygiene den Europäischen Innenraumhygienepreis zur Förderung und Würdigung herausra-

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gender unternehmerischer und technologischer Leistungen auf dem Gebiet der Innenraumhygiene in Europa. In der Schweiz denkt man im Zusammenhang der „3. Strategie Nachhaltige Entwicklung des Bundesrates“ über die Stärkung des Netzwerkes nachhaltiges Bauen nach, die man mit Hilfe einer Schweizer Plattform für nachhaltiges Bauen realisieren will. Ein Teil des nachhaltigen Bauens ist immer auch mit dem gesunden Bauen verknüpft. Es ist deshalb abzusehen, dass dieses Thema in Zukunft nicht unter den Tisch fallen wird. Eine wichtige Rolle spielt dabei die öffentliche Hand, die eine Vorbildfunktion hat und – wie Zürich auch als Vorreiterin der Sache – nachhaltigen Schub verleiht. Angesichts der aktuellen Kostendiskussion bei Stadtzürcher Bauten ist natürlich schnell das Argument zur Hand, dass das Bauen durch die zusätzlichen Anforderungen verteuert wird. Zahlreiche Untersuchungen bei Neubauten, die das Label GI – Gutes Innenraumklima – erlangten und während der Projektierungs- und Ausführungsphase begleitet wurden, zeigen, dass für ein gutes Innenraumklima Mehrkosten von 0,1 bis 0,2 Prozent oder ca. 80 Rp./m3 Bauvolumen entstanden sind. Vergleicht man dies mit möglichen Folgeschäden, die allein durch Sanierung von Bauten mit zu hohen Schadstoffgehalten entstanden sind und Kostenfolgen in Millionenhöhe verursacht haben, ist dies ein Betrag, der sich zu budgetieren lohnt. Dies wissen neben öffentlichen Bauträgern auch viele fortschrittliche private Bauherrschaften wie die Swiss Life, die Credit Suisse oder die Swiss Re, um nur einige Repräsentanten zu

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nennen. Diesen ist nachhaltiges und gesundes Bauen schon jetzt ein wichtiges Thema. Hoffen wir, dass in Zukunft viele weitere öffentliche und private Bauträger das Thema ernst nehmen werden, zum Wohle der Menschen und der Umwelt. Reto Coutalides, geb. 1958, ist Umweltchemiker und Inhaber der Firma Bau- und Umweltchemie Beratungen+Messungen AG in Zürich, die sich auf gesundes und nachhaltiges Bauen sowie auf Innenraummessungen spezialisiert hat. Er ist Dozent am Master of Advanced Studies (MAS) Arbeit und Gesundheit an der ETH in Zürich und an der Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften (ZHAW) am Institut Life Sciences und Facility Management. Er ist Mitautor und Herausgeber des Buches „Innenraumklima - Wege zu gesunden Bauten“. Er entwickelte das Label GI – Gutes Innenraumklima – zur Zertifizierung des Raumklimas von Neubauten und Bauten im Bestand sowie Hotels. Reto Coutalides lebt und arbeitet in Zürich. www.raumlufthygiene.ch

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LUFTWECHSEL – ESSENZIELL FÜR RAUMLUFTQUALITÄT UND GESUNDHEIT von Roger Waeber/ BAG (Text) und Air-Lux (Foto)

Die gute Durchlüftung von Räumen ist ein entscheidender Faktor für gute Raumluftqualität, Gesundheit und Wohlbefinden. Genügend Frischluftzufuhr ist aber heute keine Selbstverständlichkeit: In dicht gebauten Gebäuden stösst die übliche Fensterlüftung an ihre Grenzen. Beim Bauen und Sanieren ist deshalb ein Lüftungskonzept unabdingbar!

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Ob zu Hause, am Arbeitsplatz oder in der Freizeit: Die meiste Zeit des Tages halten wir uns in Innenräumen auf. Die Luft, die wir atmen, ist also zum allergrössten Teil Innenraumluft. Und diese ist in aller Regel stärker belastet als die Aussenluft, denn es gibt in Innenräumen zahlreiche zusätzliche Quellen für Luftverunreinigungen: • Baumaterialien/Baustoffen wie Anstrichstoffe, Klebstoffe, Dichtungsmassen, Boden- und Wandbeläge – vor allem in den ersten Wochen bis Monaten in Neubauten und nach Sanierungen • Bauuntergrund (Quelle für Radon) • Einrichtungen wie Möbel, Teppiche, Vorhänge, durch Geräte wie Computer, Drucker, Kopierer und insbesondere auch • durch den Stoffwechsel der Bewohner und durch ihre Aktivitäten wie Kochen, Reinigen, d.h. Gebrauch von Reinigungsprodukten, Sprays, WC-Steinen etc., dem Gebrauch von Duftkerzen, Räucherstäbchen und dergleichen und vor allem durch das Rauchen. Warum ist die Lüftung so Wichtig? Die Lüftung eines Raumes ist ein genereller entscheidender Einflussfaktor für die Raumluftqualität, denn je weniger ein Raum durchlüftet ist, desto stärker sammeln sich sämtliche Verunreinigungen aus internen Quellen an. Will man eine gute Raumluftqualität mit möglichst geringer Schadstoffbelastung erreichen, ist es natürlich am besten, die Raumluft schon gar nicht erst mit Verunreinigungen und Schadstoffen zu belasten. Dann muss man diese Belastungen auch nicht mit vermehrtem Lüften wieder loswerden. Bei starken Schadstoffquellen ist eine Quellenbekämpfung unabdingbar, denn hier hilft auch massives Lüften nicht mehr weiter. Starke Quellen sind zum Beispiel das Rauchen in Innenräumen oder die Räucherstäbchen, aber auch Baustoffe wie Anstriche, Klebstoffe,

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Quellen ausserhalb der Wohnung Aussenluft

Feinstaub PM10,partikelgebundene polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK, „Dieselruss“), Stickoxide (NOx), Kohlenmonoxid (CO) Ozon (O3 ), Benzol und andere flüchtige organische Verbindungen (VOC), Schimmelpilze, Pollen

Industrie/Gewerbe in der unmittelbaren Umgebung oder im Gebäude

Je nach Herkunft z.B. Gerüche, flüchtige organische Verbindungen (VOC), Abgase aus Feuerungen

Bauuntergrund (Boden)

Radon

Quellen innerhalb der Wohnung Baumaterialien und Einrichtungen

Formaldehyd, flüchtige organische Verbindungen (VOC), schwerflüchtige oder partikelgebundene organische Verbindungen (SVOC/POM) wie Biozide, Weichmacher, Flammschutzmittel z.T. Fasern (Textilfasern, Mineralfasern) Schadstoffe in Altbauten wie Asbest, Pentachlorphenol (PCP), Teerölbestandteile (Naphthalin, PAK), polychlorierte Biphenyle (PCB)

Feuchte Materialien

Schimmelpilze, Bakterien, VOC

Bewohner, Stoffwechselprodukte

Kohlendioxid (CO2), Wasserdampf, Körpergerüche/VOC, Bakterien

Kochen

Partikel, Wasserdampf, Gerüche/VOC

Kochen und Heizen mit Gas (Gasherd, Durchlauferhitzer mit Bereitschaftsflamme)

NOX, CO, (sowie auch CO2 und Wasserdampf)

Bad/WC (Duschen, Baden, Körperhygiene)

Wasserdampf, VOC, Duftstoffe

Haushaltprodukte, Hobby

VOC, Duftstoffe, SVOC, Biozide, Formaldehyd

Räucherstäbchen, Kerzen

Feinstaub (PM10), VOC, SVOC

Rauchen

Feinstaub PM10, partikelgebundene PAK, NOX, CO, Formaldehyd, Benzol, VOC, SVOC

Quellen

wichtigste Schadstoffe

Quellen von Raumluftbelastungen.

Dichtungsmassen während der Trocknungs- und Aushärtungszeit, sowie die grossflächigen Boden- und Wandbeläge. Dabei stehen flüchtige organische Verbindungen (VOC) und teilweise auch Formaldehyd (Holzwerkstoffe) im Vordergrund. Diese bauseitigen Belastungen können vermindert werden, indem • emissionsarme Baumaterialien und Konstruktionen bevorzugt werden wie beispielsweise lösemittelarme, wasserverdünnbare Beschichtungs- und Klebstoffe oder, falls bereits vorhanden, entsprechend gelabelte Produkte, bei denen die Emissionen in die Raumluft geprüft und begrenzt sind (Natureplus, EMICODE EC1, Blauer Engel, emissionsgeprüfte Holzwerkstoffe)

• alternative Lösungen ohne Raumluftbelastung gewählt werden wie beispielsweise mechanische Befestigungen statt Verklebungen, und • auf eine korrekte Verarbeitung geachtet wird Damit ist es aber nicht getan – denn bei weitem nicht alle Raumluftverunreinigungen lassen sich vermeiden. Das gilt insbesondere für die Emissionen der Bewohner und ihren täglichen Aktivitäten wie beispielsweise Kochen, Putzen, Duschen, Körperpflege. Aber auch Materialien und Einrichtungen haben gewisse unvermeidbare Emissionen – denken Sie an natürliche Geruchsstoffe von Leder oder Holz. Nur eine ausreichende Lüftung kann verhindern, dass sich diese unver-

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sen und ist der geeignete Indikator für diese Belastungen: Je höher der CO2-Pegel RAL 1 Labor- und Produktionsräume Luft in Räumen mit besonderen Anforim Raum ist, desto schlechter wird die (Raumluft mit spezieller für empfindliche Arbeiten bzw. derungen an den Gehalt von Fremd- und Raumluftqualität beurteilt. Da CO2 in der Luftqualität) Güterl. Geruchsstoffen in der Raumluft. Aussenluft konstant tief liegt (Frischluft) RAL 2 Luft in Räumen, die dem Aufenthalt von Räume mit speziellen Ansprüund sich im Innenraum nicht abbaut, ist (Raumluft mit hoher Personen dienen und bei denen erhöhte chen an Gerüche, insbesondere der CO2-Pegel gleichzeitig auch ein guter Luftqualität) Ansprüche gestellt werden: CO -Pegel für neu eintretende Personen. <950 ppm, Luftrate > 36 m /h Person. Indikator für den Grad der Lüftung im RAL 3 Typische Wohn- und Luft in Räumen, die dem Aufenthalt von betreffenden Raum: Je höher der CO2(Raumluft mit mittlerer Büroräume. Personen dienen: CO -Pegel 950 bis 1350 Luftqualität) ppm, Luftrate 22 bis 36 m /h Person. Pegel in einem genutzten Raum ist, desto schlechter ist der Frischluftwechsel. RAL 4 Luft in Räumen, in denen sich nur selten Lagerräume, Korridore; alle Die Zusammenhänge zwischen CO2-Pe(Raumluft mit niedriger oder keine Personen aufhalten, sowie Luft Räume, in denen geraucht wird. gel, empfundener Raumluftqualität und Luftqualität) in Räumen, in denen geraucht wird. Lüftung wurden bereits vor über 150 JahKategorie nach EN 13779 Beschreibung Beispiele ren vom deutschen Hygieniker Max von Pettenkofer entdeckt. Seine Erkenntnisse wurden in unzähligen nachfolgenden UnKlassierung der Raumluftqualität – CO2-Pegel und notwendige Frischluftmengen (aus Norm SIA 382/1). tersuchungen bestätigt und verfeinert. Sie sind in der SIA Norm 382/1 mit einer Klassierung der Raumluftqualität operationalisiert. Die Zusammenhänge sind gemeidlichen Belastungen in der Raumluft einzelne Stoffe), sie soll vom Mensch mit nerell gültig und unabhängig von der Art ansammeln. Für eine gute Raumluftqua- seinen Körpersinnen auch als gut emp- der Lüftung. lität braucht es also stets beides: Quellen- funden und als gut beurteilt werden! Eine Vielzahl der gasförmigen orga- „schLechte“ raumLuft: bekämpfung und Lüftung. nischen Stoffe in der typischen Raumluft schLecht für die gesundheit (VOC) zeichnen sich dadurch aus, dass als gesundheit: raumLuftquaLität erste Effekte Geruchswahrnehmungen Was aber ist die gesundheitliche Relevanz gesamthaft betrachten! auftreten, die das Wohlbefinden beein- einer „lediglich“ als schlecht empfunDie Schadstoffbelastung unserer In- trächtigen können. Dies ist der Erfahrung denen Raumluftqualität? Im Gegensatz zu nenraumluft lässt sich als komplexes und damit auch der Erforschung sofort hohen Belastungen eines einzelnen oder Gemisch einer Vielzahl von Stoffen in zugänglich: Je belasteter die Raumluft weniger Stoffe in der Raumluft, wie sie niedrigen Konzentrationen und mit un- ist, desto mehr Personen beurteilen die- für Arbeitsplatzbelastungen in Industrie terschiedlichsten toxikologischen Eigen- se Luftqualität als „schlecht“, vor allem und Gewerbe typisch sind, sind die Ausschaften charakterisieren. Eine fundierte beim Eintreten in einen Raum, wenn wirkungen auf den Menschen subtiler. Es Risikobeurteilung der Raumluftbela- der Geruchssinn noch nicht adaptiert ist. geht hier zwar nicht um „Vergiftungen“, stung ist daher äusserst schwierig; sie Denken Sie an überfüllte Sitzungszim- aber die vorliegenden wissenschaftlichen lässt sich zurzeit nur für einige wenige mer: Die Raumluft kann auch belastet, Studien zeigen klar und deutlich, dass Einzelstoffe in der Raumluft durchfüh- schlecht und ungesund sein, wenn sie unspezifische Gebäude-abhängige Beren. Toxikologisch abgeleitete Richtwerte nicht durch Schadstoffe aus Baustoffen, schwerden wie subjektive Schleimhautdürfen nicht überschritten sein, sonst Geräten oder Produkten belastet ist. reizungen, Kopfschmerzen, Müdigkeit, muss mit entsprechenden spezifischen Wir selber belasten die Raumluft alleine Unwohlsein („Sick Building Syndrome“) Gesundheitsrisiken gerechnet werden, durch unsere Anwesenheit. Über unsere bei sinkenden Frischluftraten bzw. steidas ist klar. Ebenso klar ist, dass bedeu- Lungen und unsere Haut gelangen stets gender Raumluftbelastung ansteigen. tende Quellen von Problemstoffen in In- Stoffwechselprodukte in die Raumluft: Für Büro- und Verwaltungsgebäude lässt nenräumen eliminiert werden müssen. Nicht nur das geruchlose Kohlendioxid sich dies quantifizieren: Im Vergleich zu Ist das Unterschreiten von einigen Richt- (CO2 ) und Wasserdampf, sondern auch einer personenbezogenen Frischluftmege werten aber bereits eine gute, gesunde organische Verbindungen wie z.B. eine von 10 l/s (36 m3 /h) liegt die Häufigkeit Raumluftqualität? Nein: Die Raumluft Reihe von Alkoholen, Buttersäure und von SBS-Symptomen bei 5 l/s Frischluft soll nicht nur „toxikologisch sicher“ sein andere Stoffe, die sich geruchlich bemerk- (18 m3 /h) um 12 bis 32 Prozent höher. Bei (d.h. keine Gesundheitsgefährdung durch bar machen. CO2 lässt sich einfach mes- doppelt so hohen Frischluftmengen liegt Klassierung der Raumqualität (RAL)

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und Gesundheit endlich auch umgesetzt werden und Gebäude – wie es die Kantonalen Baugesetzgebungen verlangen – auch nach dem anerkannten Stand der Baukunde erstellt werden. Den nötigen Luftwechsel sicherzustellen, wird vermehrt optimierte technische Lösungen nötig machen. Damit diese hygienisch sicher sind und es auch bleiben, müssen sie entsprechend geplant, ausgeführt und vor allem regelmässig gewartet werden. Auch dazu ist das nötige Wissen vorhanden – es gibt Vorgaben in SIANormen und eine spezifische Hygiene- dichten gebäuden fehLt oft die richtlinie für Lüftungsanlagen (SWKI nötige frischLuft VA 104-01 Hygiene-Anforderungen an Raumlufttechnische Anlagen und GeEs gibt aus gesundheitlicher Sicht keiräte). Wichtig ist auch die gute Informa- ne Zweifel: Eine gute Durchlüftung der tion und Instruktion der Nutzer (sieRäume mit Frischluft ist zwingend für he auch SIA-Merkblatt 2023 Lüftung in eine gute und gesunde Innenraumluft. Wohnbauten). Diese Forderungen müsDoch wie kommt die nötige Frischluft sen aber auch endlich konsequent umin unsere Gebäude? Traditionellerweise gesetzt werden – daran hapert es noch waren Gebäude nie luftdicht. Dabei geht gewaltig. Grobe Mängel bei Planung Auses aber nicht um „offenporige“ Wände – führung und Wartung führen dazu, dass eine Irrmeinung, die zuweilen auch heuLüftungsanlagen in der Bevölkerung in te noch zu hören ist. Nein: Meterweise erster Linie als Risiko wahrgenommen undichte Fugen bei Fenstern und Türen werden. Gute Lüftungseinrichtungen sowie unzählige kleine Ritzen und Spalsind aber kein Risiko für die Gesundheit ten bei Bauteilanschlüssen sorgten dafür, – im Gegenteil! Qualität hat allerdings dass die Gebäude auch bei geschlosauch ihren Preis. senen Fenstern durchlüftet waren. Dies Es darf nicht sein, dass aus Kostengrüngeschah – und geschieht noch heute bei den gesundheitlich zentrale Forderungen vielen Altbauten – unkontrolliert, je nach in Bau-Normen nicht eingehalten werWind und vor allem Aussentemperatur. Längst vorhandene Kenntnisse den. Bei einer „Vollrechnung“ zeigt sich, An kalten Tagen führt dies zu unnö- endLich umsetzen! dass Kostenargumente in den meisten tig hohen Luftmengen, entsprechenden Heizenergieverlusten, Austrocknung der In der Schweiz im Jahr 2011 ist es nicht Fällen fehl am Platz sind: Investitionen die Regel, dass in Schulräumen, die in den zur Verbesserung von Raumklima und Raumluft und Zugluftproblemen. Bei der heutigen, aus Gründen der Ener- Normen vorgesehene „mittlere Raumluft- Lüftung zahlen sich über eingesparte gieeffizienz und der Nachhaltigkeit gebo- qualität“ (CO2-Pegel 950-1350 ppm) einge- Gesundheitskosten und Produktivitätstenen, dichten Bauweise von Neubauten halten ist – sondern eher die Ausnahme. gewinne mehrfach aus. und Abdichtungsmassnahmen im Rah- Das sollte zu denken geben. Das Bewusstmen von Sanierungen, hat sich die Aus- sein für die Lüftungsproblematik und die gangssituation wesentlich verändert. Der Notwendigkeit eines Lüftungskonzepts Roger Waeber studierte Umweltunkontrollierte natürliche Luftwechsel bei dichten Gebäuden muss gerade auch naturwissenschaften an der ETH ist auf ein Minimum gesunken. Die Rech- bei Architekten, Planern und Bauherren Zürich und befasst sich seit 15 Jahren nung ist ganz einfach: Es fehlt die Frisch- deutlich zunehmen. Wenn wir gesunmit der Innenraumluftqualität. Er ist Leiter der Fachstelle Wohngifte im luft, die oft ohne Bewusstsein der Bewoh- de Innenraumluft fordern, müssen wir Direktionsbereich Verbraucherschutz ner ständig durch das Gebäude selber zuerst mit Nachdruck fordern, dass die des Bundesamtes für Gesundheit BAG. bereitgestellt wurde. Ohne Gegenmass- seit langem bestehenden Kenntnisse im www.wohngifte.admin.ch bag-chem@bag.admin.ch nahmen steigt die Raumluftbelastung Bereich Raumluftqualität, Luftwechsel die Symptomhäufigkeit etwa um den selben Anteil tiefer. Der Nutzen nimmt aber bei noch höheren Luftwechseln stetig ab, die Risiken für Zugluftprobleme, Trockenheit, Lärm etc. nehmen zu. Wie die Forschung der letzten 20 Jahre gezeigt hat, beeinflusst der Frischluftwechsel nicht nur die subjektive SBSSymptomatik – es bestehen auch starke Zusammenhänge zu handfesteren Gesundheitsrisiken wie Asthma, Allergie, Entzündungen und Infektionen.

insgesamt an und damit auch alle mit ihr zusammenhängenden Risiken. Nicht nur die CO2-Pegel steigen, sondern auch die VOC-Belastungen aus Baustoffen und alle anderen Noxen aus internen Quellen. Der nötige Frischluftwechsel muss in Gebäuden mit dichter Hülle also wieder organisiert werden. Die Fensterlüftung stösst dabei an ihre Grenzen. Besonders dramatisch zeigt sich diese Problematik in stark belegten Räumen wie Schulzimmern. Hier war die Lüftung schon in den alten, undichten Gebäuden ein Problem. 1858 stellte Pettenkofer fest: „Ich bin auf das Lebendigste überzeugt, dass wir die Gesundheit unserer Jugend wesentlich stärken würden, wenn wir in den Schulhäusern, in denen sie durchschnittlich fast den fünften Teil des Tages verbringt, die Luft stets so gut und rein erhalten würden, dass ihr Kohlensäuregehalt nie über 1 Promille [d.h. CO2-Pegel von 1000 ppm] anwachsen könnte.“ Diese Forderung hat nichts an Aktualität verloren. Im Gegenteil. Die Wissenschaft hat sie bestätigt. Inzwischen gibt es nämlich auch erste handfeste Daten, die zeigen dass schlechte Raumluft nicht nur Gesundheit und Wohlbefinden, sondern auch schulische Leistungen negativ beeinflusst – genauso wie die Produktivität an Büroarbeitsplätzen.

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wenn die luft dick wird von Christian Kaiser (Text)

Moderne Häuser werden, um Energie einzusparen, seit über 20 Jahren immer besser gedämmt und abgedichtet. Gleichzeitig enthalten moderne Baustoffe eine Vielzahl an synthetischen Zusätzen und chemischen Stoffen, die an die Innenluft abgegeben werden. Dies führt zu erhöhten Innenraumbelastungen durch Schadstoffe und Wohngifte. Baubiologen begeben sich bei gesundheitlichen Beschwerden von Hausbewohnern auf die Suche nach den unsichtbaren Störquellen und Schadstoffen.

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Die Baustoffindustrie entwickelt ständig neue Produkte und Konstruktionsvarianten, um die Verarbeitungsprozesse am Bau zu optimieren und die Eigenschaften der Gebäude im Hinblick auf Energieeinsparung, Wetterbeständigkeit und optische Erscheinung zu verbessern. Aufgrund der zunehmend dichteren Räume erhöhen die Ausdünstungen aus Materialien die Schadstoffkonzentration im Innenraum derart, dass es durch die belastete Luft früher oder später zu gesundheitlichen Problemen bei den Bewohnern kommen kann. In fast allen heute gebräuchlichen Materialien für den Bau- und Innenausbau wie auch die Möblierung verstecken sich leicht flüchtige organische Verbindungen aus der Petrochemie, Aldehyde und Biozide. Weiterhin rangieren Lösemittel aus Parkettklebern, Farben und Kunststoffweichmacher aus Teppichen zuvorderst auf der langen Liste „unerwünschter Düfte“ im Raum. Ebenfalls finden sich immer wieder FormaldehydAusgasungen und lungengängige Mineralfasern in der Innenluft, obwohl deren schädliche Wirkung schon seit langem allgemein bekannt ist. VeränDerteS lüftungSVerhalten Ausdünstungen aus Baustoffen sind nicht neu. Sie erhalten jedoch aufgrund der veränderten, dichten Gebäudeeigenschaften neue Brisanz. Während früher die Nebenprodukte der Bauproduktion durch „undichte“ Gebäudehüllen zum grossen Teil aus Innenräumen „auslüften“ konnten, ist es heute vielmals gar nicht mehr möglich oder üblich, eine intensive Lüftung durch Öffnung aller Fenster und Türen durchzuführen. Durch die Erhöhung der Geschwindigkeit beim Bau und Bezug von Räumen ist ein intensives Lüften vor Bezug nicht mehr Standard. Während das „Trockenwohnen“ von Häusern schon vor 100 Jahren aufgrund seiner gesundheitlichen Risiken eine Domäne der Mittellosen war, so zögern heutige Hausbauer nur selten, direkt nach der baulichen

Fertigstellung in ihre vier Wände einzuziehen. Dabei brauchen Betonkonstruktionen ein bis zwei Jahre (bei hochdichten Häusern sogar deutlich länger), bevor sie ausgetrocknet sind, und auch Verputze und Farben sollten vor dem Bezug mehrere Monate lang abgelüftet werden. Um erhöhte Schadstoffkonzentrationen in Räumen von vornherein zu vermeiden, können frühzeitig ausgebildete Baubiologen in den Planungs- und Bauprozess einbezogen werden.

störtem Wohlbefinden. Besonderen Einfluss üben hier technische Lüftungsanlagen mit Kunststoffverrohrung aus. Als Erreger und Beförderer von allergischen Reaktionen sind erhöhte Hausstaub- und damit verbundenen Milbenkonzentrationen bekannt, und die Anwesenheit von extrem kleinen Staubpartikeln sind als lungengängige Mikropartikel ebenfalls ein bekanntes Risiko für Stoffwechselerkrankungen und Krebsindikation. grenzwerte helfen nur wenig

Die Störungen nehmen zu Neben den Ausdünstungen aus Baustoffen (Chemie und Mikrobiologie) ist der menschliche Organismus im Gebäude noch zahlreichen anderen Störeinflüssen hilflos ausgeliefert. Auf der physikalischen Ebene können elektrische Hausinstallation wie Steckdosen, Beleuchtung und Kleintrafos, Unterhaltungselektronik mit ihren elektrischen und elektromagnetischen Wechselfeldern in unterschiedlichsten Frequenzbereichen stören. Nicht zuletzt gelangen Computerinstallationen, Wireless LAN und schnurlose oder mobile Kommunikationsmittel inzwischen auch in private Lebensräume. Dank der fortgeschrittenen Methoden der baubiologischen Messtechnik können die Quellen der Wellen zuverlässig erfasst werden. Weitere Störeinflüsse kommen aus dem Untergrund: Stark eisenhaltige Baukonstruktionen verzerren das natürliche Erdmagnetfeld derart, Radon als natürliches Zerfallsprodukt des in manchen Gesteinsformationen vorhandenen Radiums kann durch feinste Ritzen in der Gebäudehülle in Innenräume eindringen. Radon kann nachweislich Lungenkrebs auslösen. Durch die Verwendung von elektrostatisch aufladbaren (kunststoffhaltigen) Materialoberflächen wird zudem der Luftionenhaushalt in Räumen beeinflusst. Eine fehlende oder auch nur stark reduzierte Anzahl negativ geladener Luftionen in der Innenluft führen zu Müdigkeit, Antriebslosigkeit und allgemein ge-

Leider gibt es beim Einsatz von neuen chemischen Verbindungen in Baumaterialien keine Prüfungen oder Nachweise, die gesundheitlich nachteilige Kurz- oder Langzeitwirkungen der Stoffe ausschliessen. Gesetzliche Grenzwerte im Bezug auf Stoffeigenschaften beziehen sich lediglich auf Gefahrstoffhinweise für die Verarbeitung oder Entsorgung. Kombinationswirkungen mit anderen Stoffen oder gesundheitliches Reizpotenzial bleiben hierbei vollständig ausgeblendet. Ebenfalls vernachlässigt wird die unterschiedliche Sensibilität von Menschen gegenüber Reizstoffen. So beobachten Baubiologen zunehmend, dass in Pilz-, Luftschadstoff oder elektrosmogbelasteten Räumen gesunde, junge Menschen keinerlei Empfindlichkeit zeigten, während Kinder und ältere oder gesundheitlich anfälligere Menschen über massive Probleme klagen. Die allgemeine Zunahme von Störfeldern in unserer gebauten Umwelt wirkt sich nachweislich zunehmend sensibilisierend auf den menschlichen Organismus aus. Ein alarmierender Gradmesser hierfür ist die sprunghaft steigende Allergiehäufigkeit bei gleichzeitig heftigerem Verlauf. Ein ebenfalls wichtiger Indikator ist die extrem gestiegene Verschlechterung der Volksgesundheit innerhalb der letzten 10 bis 20 Jahre, die auch darauf schliessen lässt, dass immer mehr Menschen Probleme mit den Einflüssen ihrer häuslichen Umgebung oder an ihrem Arbeitsplatz haben. Dass die parallel verlaufene 035

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Verbesserung des medizinischen Wesens eine höhere statistische Lebenserwartung erreicht hat, darf nicht über die deutliche Steigerung der Fallzahlen in der medizinischen Behandlung hinwegtäuschen. Es ist jedoch nicht nur die Steigerung der Störeinflüsse im Umfeld, die uns krank machen kann, sondern auch die Wirkung verschiedener Faktoren zusammen. Und bei allen festgestellten Erkrankungen spielen hier auch die psychische Stabilität, Ernährung, Wasserqualität und körperliche Merkmale eine grosse Rolle. Erst wenn mehrere Faktoren für ein gesundes Lebensgleichgewicht versagen, werden über Jahre ertragene Belastungen zu gravierenden Gesundheitsproblemen. geSunDeS wohnen iSt möglich Doch was sollen wir tun, wenn wir uns zu Hause oder am Arbeitsplatz nicht wohlfühlen oder am Schlafplatz nicht zur Ruhe kommen? Es ist sehr schwierig, die Störquellen in den eigenen vier Wänden im Verhältnis zur eigenen mentalen und körperlichen Verfassung zu bewerten. Hierfür sollte man nicht zögern, eine unabhängige Fachperson zur Hilfe zu bitten. Baubiologen kommen ins Haus und untersuchen nicht nur die unterschiedlichen Störfaktoren im Hinblick auf Lage, Art und Intensität, sondern erkundigen sich auch nach den Lebensgewohnheiten der Bewohner, nach Auffälligkeiten und Besonderheiten. Oftmals stellen sich Dinge als problematisch heraus, die vorher gar nicht weiter aufgefallen waren. Eine unvoreingenommene Herangehensweise erleichtert dem Baubiologen die Auswertung der verschiedenen im Gebäude vorgenommenen Messungen. Mit physikalischen Messgeräten können nicht nur Luft- und Konstruktionsfeuchtigkeiten, Schallimmissionen und Beleuchtungsstärken gemessen werden, sondern auch Schimmel- und Hefepilzkulturen, sowie Luftschadstoffe für die Laborauswertung gesammelt, elektrische und magnetische Wechselfelder erfasst, Radonimmissionen und Luftionengehalt nachgewiesen werden.

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BauBiologiSche Beratung iSt unVerzichtBar Im individuellen Beratungsgespräch werden die dringlichsten Sanierungsvarianten allfälliger Schadeinflüsse diskutiert. Der Beratungsprozess dient nicht nur dazu, die erforderlichen Massnahmen zu beschliessen, sondern auch dazu, um den geschädigten Bewohner über den Zustand seiner Wohn- und Lebensumwelt aufzuklären und für die Wechselwirkungen der Einflüsse zu sensibilisieren. Denn auch nach einer erfolgreichen Sanierung steht und fällt der Erfolg der Massnahmen mit dem Nutzerverhalten. So hilft zum Beispiel eine aufwendige Abschirmung gegen hochfrequente Strahlenimmissionen wenig, wenn der Nutzer sich selbst ein hochfrequent sendendes Schnurlostelefon in das Schlafzimmer stellt. Im Nutzerverständnis für eine gesunde Lebensumwelt liegt das grösste Potenzial für ein Leben ohne störende Einflüsse. Ausgebildete Baubiologen und baubiologische Messtechniker können auf eine ansehnliche Richtwertsammlung zurückgreifen, anhand derer das Gefährdungspotenzial vorgefundener Schädigungen bewertet werden kann. In den Standards der baubiologischen Messtechnik SBM sind die anzustrebenden Richtwerte für eine gesunde Lebensumwelt gelistet und nach verschiedenen Gefährdungsgraden unterschieden. Wenn es auch immer ein wünschenswertes Ziel wäre, alle Einflüsse nur in geringstmöglicher Konzentration zu dulden, so ist dies beim heute üblichen Nutzungs- und Wohnkomfort leider nur selten möglich. Welche Werte dabei jedoch noch toleriert werden können, ist immer eine Einzelfallentscheidung der Nutzer in Zusammenarbeit mit dem untersuchenden und beratenden Baubiologen. VorBeugen Statt Sanieren Es ist tröstlich, zu wissen, dass wir auch in unserer modernen und technikorientierten Zeit Gebäude mit minimalen

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Störungen für die Nutzer schaffen können und auch extrem ungesunde Bauten durch gezielte Analyse und Sanierung wieder lebenswert machen. Dennoch sollte es nicht nur das Ziel baulicher Tätigkeit sein, den Gebäudearzt „Baubiologen“ erst im Sanierungsfall zu rufen, sondern bereits in die Erstellungsphase als beratenden Baubiologen mit einzubeziehen. Im Idealfall ist der Planer selbst auch im Hinblick auf gesundheitlich verträgliche Materialien geschult. Hierdurch kann viel Aufwand bereits im Vorfeld vermieden werden. Moderne Bauteams bestehen bereits aus einer Vielzahl an Fachplanern und Fachingenieuren. Die Nutzergesundheit hat in diesem Bauprozess leider noch nicht die notwendige Selbstverständlichkeit gefunden. Gerade die Zufriedenheit und dauerhafte Gesundheit der Bewohner ist allerdings ein wichtiges Argument für den Erhalt und den finanziellen Erfolg einer Investition, dies umso deutlicher, wenn die Immobilie an einem sensiblen Standort steht.

Christian Kaiser, Dipl.- Ing. Architekt SIA ist Baubiologe IBR/IBN und baubiologischer Gebäudeenergieberater IBN. Er ist tätig als freier Architekt mit Schwerpunkten “Nachhaltige Gebäudeplanung” und „Ökologische Altbausanierung“ sowie als Lehrbeauftragter an der HTWG Konstanz und FH Coburg. Er ist Fachstellenleiter der Schweizerischen Interessengemeinschaft Baubiologie/ Bauökologie SIB und Redaktor der Fachzeitschrift „Baubiologie“. www.zekadesign.ch Die Schweizerische Interessengemeinschaft Baubiologie/Bauökologie SIB fördert seit 1977 baubiologisches und ökologisches Bauen in der Schweiz. Der Verein ist ein Zusammenschluss von Planenden, BauhandwerkerInnen und Messtechnikern und versteht sich als interdisziplinäres Forum für eine ganzheitliche und nachhaltige Baukultur. www.baubio.ch

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Bauen für MCS-Betroffene von Sarah Gatto (Redaktion) und ARGE Andreas Zimmermann Architekten AG (Bilder)

Es gibt Menschen, die auf geringste Chemikalienkonzentrationen, auf Schad- und Duftstoffe und auf Strahlung mit körperlichen Beschwerden – wie chronische Erschöpfung, Muskelkrämpfe, Gedächtnisstörungen, Angstgefühle und Depressionen – reagieren. Sie sind vom Multiplen Chemikalienüberempfindlichkeits-Syndrom (MCS) betroffen. Als europaweit erstmaliges Projekt soll in Zürich-Leimbach nun bis 2012/2013 ein Wohnhaus für Menschen gebaut werden, die an MCS leiden.

Das Modell veranschaulicht von innen nach aussen das Prinzip vom „Immer-reiner-Werden“.

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Die MCS-Forschung ist noch jung. Die Schweizer Schulmedizin tut sich schwer, MCS als organisches Leiden anzuerkennen. Dies im Gegensatz zu den USA und der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Neue Forschungen zeigen, dass veränderte genetische Anlagen im Körper dem MCS-Patienten den Abbau von toxischen Chemikalien – auch in kleinsten Mengen – erschweren bis verunmöglichen. Weil im Bau dauernd flüchtige Zusatzstoffe eingesetzt und diese durch die immer bessere Dämmung in Innenräumen konzentriert werden, stellt sich das Problem ganz besonders im Wohnbereich. Forciert wird die Problematik durch die Luftverschmutzung, den zunehmenden Elektrosmog sowie immer mehr Duftstoffe, Weichmacher usw. in Alltagsgegenständen. Eine Gruppe von Betroffenen hat vor drei Jahren die Wohnbaugenossenschaft Gesundes Wohnen MCS gegründet. Sie kann nun auf einem 1214 Quadratmeter grossen Grundstück der Stadt Zürich, das nach langen Vorabklärungen bezüglich Luftqualität, Elektrosmog sowie Lärm- und Geruchsemissionen gefunden wurde, ein Pilotprojekt mit 14 Wohnungen verwirklichen. Angeboten werden vergünstigte 1½-, 2½- und 3½-Zimmer-Wohnungen. MCS-gerechtes Bauen ist aufwendiger und teurer zu realisieren, da nur äusserst sorgfältig ausgewähltes Baumaterial verwendet werden darf und eine rigorose Überwachung des Bauprozesses notwendig ist. Die Projektkosten belaufen sich auf 5,8 Millionen Franken. Der Bau kann nur verwirklicht werden, wenn es gelingt, den noch ausstehenden Betrag von 1,3 Millionen Franken durch Beiträge von Stiftungen und Spendern einzubringen. Die Stadt Zürich führte einen nicht anonymen, einstufigen Studienauftrag im selektiven Verfahren durch. Insgesamt bewarben sich 30 Teams, von denen 25 zur Präqualifikation zugelassen wurden. Aus den daraus gewählten fünf Teams entschied sich die Jury für das Projekt der ARGE Andreas Zimmermann Architekten; Büro für Umwelt- chemie und WT Partner Baumanagement. Das Siegerprojekt generierte aus einer intensiven inhaltlichen Auseinandersetzung mit den spezifischen Anforderungen an einen MCS-Wohnungsbau überzeugende Wohnungstypologien. Die ganze

Haustechnik und Erschliessung sind im Kern konzentriert, während die Fassade und die davon abgehenden Wände der Schlafräume frei von jeglichen Installationen sind. Je tiefer man in die Wohnung vordringt, desto „reiner“ wird sie. Das Projekt wird wissenschaftlich begleitet und evaluiert mit Beteiligung des Bundesamts für Wohnungswesen und des Bundesamts für Gesundheit. Die Stadt Zürich erhofft sich vom Projekt weitere Erkenntnisse für schadstoffarmes Bauen.

IntervIew mIt AndreAs ZImmermAnn, dIpl. ArchItekt eth/sIA Herr Zimmermann, im Mai 2010 wurde das Projekt Ihres Planerteams zur Weiterbearbeitung empfohlen. Welches Grundkonzept steht hinter Ihrem Projekt? Bereits bei der Bewerbung für den Studienauftrag mussten die interessierten Architekturbüros die eigene Motivation gegenüber der Aufgabe sowie einen konzeptionellen Lösungsansatz für die Thematik des Bauens für stark allergiebetroffene Menschen vorlegen. Damals legten wir das konstruktive Grundkonzept, nur mit mineralischen Baustoffen zu arbeiten, fest. Im Gesamtkonzept war und ist bei dieser speziellen Aufgabe sehr wichtig, die verschiedenen Fachplanungsgebiete, namentlich Umweltchemie/Ökologie, Bauphysik, Statik und Haustechnik, sehr früh eben auch konzeptionell in den Entwurf einzubinden. Dies darum, weil das Bauen für MCS-Betroffene mit sehr vielen Restriktionen verbunden ist, welche zumeist massive gegenseitige Einwirkungen auf die einzelnen Fachbereiche haben. Uns als Architekten oblag sodann die Aufgabe, aus all diesen Anforderungen ein eben auch architektonisch schlüssiges Projekt zu formen. Da wir zudem ein Konzept für die bauliche Umsetzung des Entwurfs vorlegen mussten, war auch die Zusammenarbeit mit dem Baumanagement und der Bauleitung von grosser Bedeutung. Da die finanziellen Mittel der Genossenschaft und der zukünftigen Mieter beschränkt sind, war es auch sehr wichtig, ein ökonomisch optimales Projekt vorlegen zu können. 039

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Worin unterscheiden sich Grundrisse, Schnitte oder die Konstruktion von herkömmlichem Bauen? Der Grundriss ist sehr stark geprägt von zwei Grundgedanken: Erstens der zellenartige Aufbau, welcher vermeiden soll, dass Kontaminierungen jedweder Art von aussen in die hauptsächlichen Ruhe- und Regenerationsräume gelangen. Zweitens aus bau- und elektrobiologischer Sicht die konzentrierte Anordnung aller Nasszellen, Schleusen und Küchen „Rücken an Rücken“, damit die haustechnischen Installationen dieser Räume die Ruhebereiche – auch angrenzender Wohnungen – nicht stören. Der Geschoss-Grundriss ist somit zwiebelschalenartig aufgebaut, wobei im Zentrum die belastenden Funktionen (Lift, Nasszellen) angeordnet sind. Die Wohnung wird durch die separat entlüftete und mit einer Waschmaschine ausgestattete Schleuse betreten. Aus der anschliessenden Diele können alle Hauptnutzräume der Wohnung erreicht werden: zuerst das Bad, um sich vor Staub, Gerüchen etc. zu reinigen, und weiter über einen Schrankraum ins Schlafzimmer, welches als kleine Kammer wirklich nur mit einem Bett ausgestattet werden soll. Für den Schnitt gilt dasselbe wie für den Grundriss. Die potenziell Störungen auslösenden Nutzungen müssen übereinander angeordnet sein. Dieses Prinzip wird bis ins Untergeschoss eingehalten, wo die Technikräume eng an den Erschliessungskern angelehnt unter den Nasszellen liegen. Die Konstruktion beruht auf dem Wissen, das mineralische Baustoffe nur sehr geringe Emissionen ausweisen. Da so weit wie möglich auf Holz verzichtet werden soll und auch die Belastung durch Staub, Fasern etc. während des Baus minimiert werden musste, haben wir für die Aussenwände ein hochdämmendes Einsteinmauerwerk gewählt. Dies beeinflusste dann direkt die Architektur mit dem Zwang zu kleinen Spannweiten, regelmässigem Fassadenlochbild, dem Vermeiden von konzentrierten Lasten etc. Als Novum im Wohnungsbau haben wir vorgeschlagen, alle betonierten Bauteile mit Glasfaserstäben zu armieren. Diese Art der Armierung wird wegen des hohen Preises und der beschränkten Verfügbarkeit von Spezialelementen (z. B. Kragplattenanschlüssen) heute nur da eingesetzt, wo hohe induzierte Ströme Stahlarmierung schmelzen würden (z. B. Aluminiumverhüttungsanlagen). Oder wo Bauteile hohen Salzkonzentrationen und der Stahl somit hohem Korrosionsrisiko ausgesetzt ist (z. B. Betonbrücken ohne zusätzliche Nutzschicht). Wir haben den Baustoff aus elektrobiologischen Überlegungen vorgeschlagen, da

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stahlarmierte Wände Magnetfeldveränderungen hervorrufen und nur schwer und mit grossem Aufwand von Kriechströmen freigehalten werden können. Im Innenausbau haben wir für alle Oberflächen ebenfalls mineralische Produkte vorgeschlagen. Neben Klinkerbelägen sollen verschiedene Lehm- und Kalkverputze eingesetzt werden. Der hochatmungsaktive Charakter dieser beiden Materialien, die Fähigkeit der Geruchsbindung des Lehms und die basische Natur des Kalks mit seiner leicht desinfizierenden Wirkung (Pilzsporen) bilden eine vielfältig wirksame biologische Innenhaut. Ist bei MCS-gerechtem Bauen die Zusammenarbeit mit verschiedenen fachingenieurbereichen schon in der entwurfsphase essenziell? Bereits in der Entwurfsphase des Vorprojekts war für uns eine intensive Zusammenarbeit mit den beteiligten Fachplanern ein absolutes Muss, da alle Fachgebiete über die spezifischen Anforderungen des „MCS-gerecht-Bauens“ sehr stark miteinander verknüpft sind. Haben Sie schon vor dem MCS-Wohnhaus in Zürich-Leimbach Projekte mit spezifischen Gesundheits- beziehungsweise Materialanforderungen realisiert? Nein, dies ist unser erstes Projekt, bei welchem wir uns bewusst mit dieser Thematik auseinandergesetzt haben. Da wir aber auch in unseren früheren Projekten und Bauten sehr viel Wert und Interesse auf eine traditionelle, handwerkliche Ausführung und ehrliche, unverfälschte Materialien legten, haben wir uns damit unbewusst eine gute Basis für dieses Projekt erarbeitet. Unsere Naivität gegenüber der Aufgabe hat uns aber sicher auch geholfen, viele Fragen zu stellen und nach unkonventionellen Lösungen zu suchen, wo in der Materie erfahrenere Planer vielleicht ihr Rezept bereits aus der Schublade gezogen hätten. In den Innenräumen müssen Sie auf Materialien verzichten, die über längere Zeiträume ausgasungen verursachen. Werden die vorgesehenen Materialien vor dem einbau auf Verträglichkeit getestet, oder gibt es schon eine definierte Liste geeigneter Materialien? Wir sind aktuell dabei, alle am Bau vorgesehenen Materialien zu erfassen. Danach werden diese grob klassifiziert gemäss ihrer Exposition auf die Bewohner. Diejenigen Materialien, welchen die Bewohner mit den grössten Konzentrationen ausgesetzt werden,

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werden an MCS-Betroffenen getestet werden müssen. Natürlich scheiden viele Baustoffe von vornherein aus, es sind dies zum Beispiel alle Hölzer und Holzwerkstoffe, Produkte mit Weichmachern, Zweikomponentenprodukte etc. Dann müssen zu jedem Material exakte Angaben zu Inhaltsstoffen, Art der Verarbeitung etc. von den Herstellern erfragt werden. Hat ein Material diese Selektion hinter sich und wird tatsächlich verbaut, beginnt die Kontrolle beim Hersteller: Es werden die betreffenden Chargen stichprobenweise geprüft, die (Zwischen-)Lagerung wird überwacht, genauso wie das Anliefern und Verbauen der Materialien, inklusive dem Entsorgen der Reststoffe von der Baustelle. Inwiefern kann man sich auf Labels und Zertifikate wie beispielsweise eC1-3, Blauer engel oder HWZ-Gütesiegel stützen? Eher schlecht. Diese Zertifikate können einem als Einstieg dienen, falls man kein geeignetes Material kennt, oder erste Anhaltspunkte für ein Alternativprodukt sein. Viele dieser Labels haben aber nicht die Eignung für MCS-Betroffene als Ziel, und definieren darum ihre Standardanforderungen anders. Zum Beispiel bedeutet „Natureplus“, dass 85 Prozent der Inhaltsstoffe nachwachsend mineralischer Natur sein müssen. Aber auch, dass „gleichzeitig die synthetischen Anteile streng auf das technisch mögliche Minimum reglementiert sind“ – genau diese synthetischen Anteile sind es aber, die MCS-Betroffenen Beschwerden verursachen. Auch das Label Blauer Engel zeichnet zumeist eine singuläre Eigenschaft des Produkts aus, nicht aber die Wirkung eines Materials in seiner Gesamtheit. Zudem – das Beispiel „Holz“ zeigt dies eindrücklich – bedeutet „biologisch“ bei weitem nicht, dass der Baustoff auch für MCS-Betroffene geeignet ist. Was ist notwendig, um die Qualität und die Verträglichkeit der Konstruktion zu sichern? Wie werden die beteiligten Handwerker darauf sensibilisiert? Der vorgesehene Ablauf von Evaluation, Testen und der Überwachung der Materialien in Produktion und Einbau sind Basis für die Verträglichkeit der Gesamtkonstruktion. In den Ausschreibungsunterlagen müssen die speziellen Anforderungen der Bauherrschaft an die Aufgabe möglichst genau beschrieben werden. Hersteller und Unternehmer werden sodann vertraglich verpflichtet werden, nur exakt diejenigen Materialien am Bau zu verwenden, welche vorgängig

evaluiert und für geeignet befunden wurden. Die Unternehmer werden anlässlich von Vergabegesprächen nochmals mit der speziellen Aufgabe vertraut gemacht – dies beinhaltet zum Beispiel auch, einen „Verhaltenskodex auf der Baustelle“ aufzuzeigen: Es darf nicht geraucht werden, es dürfen weder Montageschäume noch Spraydosen verwendet werden, es dürfen keine Trennscheiben verwendet werden etc., und die Unternehmer müssen den Willen und die Motivation zeigen, auf die Ansprüche und zwingenden Vorgaben der Bauherrschaft eingehen zu wollen. Die Einsicht der Unternehmer, bei diesem Bau etwas Neuartiges schaffen und wichtige Erkenntnisse für spätere Bauten gewinnen zu können, ist zwingende Voraussetzung für die erfolgreiche Umsetzung des nächsten Schritts, die Schulung und Sensibilisierung der Handwerker auf der Baustelle. Eine erfolgreiche Schulung und motivierte Handwerker werden sodann hoffentlich die jetzt vielleicht herkulisch erscheinende Aufgabe der Überwachung der Handwerker im Bauprozess relativieren.

Aussenansichten: Dank Splitlevelversatz der Geschosse wird das Gebäude subtil in den Hang gelegt.

entstehen also bei emissionsfreiem Bauen zusätzliche indirekte und direkte Kosten? 041

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THEMA Lufthygiene

Punktsymmetrischer Grundriss: Die Steigzonen sind um den Erschliessungskern konzentriert.

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Dies zeigt ein wenig auf, wieso ein so kleines, bescheidenes Projekt bereits in einem so frühen Planungsstadium so viel Publizität und Interesse erfährt. Dieses Interesse wird, denke ich, auch nach Bauvollendung anhalten – so es uns denn gelingen sollte, wirklich ein Vorzeigeobjekt zu realisieren. Dass die Erkenntnisse weiter hinaus als über die Kreise der Betroffenen und der interessierten Fachwelt hinausgehen, ist zu wünschen. Nicht nur darum, weil die Bauindustrie heute leider viele ihrer Produkte darauf auslegt, dass diese bei jeder Temperatur einfach handhabbar auch durch schlecht ausgebildete Unternehmer sein müssen und in immer schnelleren Bauabläufen eingesetzt werden sollen. Dazu sind viele Zusatzstoffe nötig, welche oft negative Einflüsse auf die Raumluftqualität haben. Zudem geht durch diese verfälschten Produkte viel handwerkliches Wissen verloren, welches in der richtigen Handhabung natürlicher Materialien liegt. Bei diesem Pilotprojekt entstehen durch die „Forschungsarbeit“ der Fachplaner höhere Honorarkosten, welche bei zukünftigen Projekten nicht oder zumindest nicht in diesem Masse anfallen werden. Ebenso fallen Materialtests oder Laborprüfungen als zusätzliche Kosten an, diese, wie auch die massiven Aufwendungen im Bereich Schulung, Überwachung und Bauleitung allgemein, werden auch zukünftige Projekte für MCS-Betroffene finanziell belasten, weil eben sichergestellt werden muss, dass nirgends ein potenziell schädlicher Baustoff verbaut wird. Welchen Stellenwert und welche folgen hat Ihrer Meinung nach das Projekt für die Stadt Zürich, für die Schweiz und für die architektur im allgemeinen? Für die Stadt Zürich ist die Realisierung dieses Pilotprojekts sicherlich auch ein Prestige-Objekt, da sie sich politisch mit dem Legislaturziel „Wohnen für alle“ hier ein hohes Ziel gesetzt hat. Die allgemein gültigen Erkenntnisgewinne aus diesem Projekt wiederum sollen in die Standards und Richtlinien des AHB für zukünftige Bauten einfliessen und somit weiteren Kreisen von Bevölkerung und Bauträgern zugute kommen. Aber auch die Genossenschaft hat einen hohen Anspruch an das Projekt, nämlich erstmalig in Europa ein für MCS-Betroffene geeignetes Mietshaus zu erstellen. Nicht wenige der in den bisherigen Prozess involvierten medizinischen Fachleute hoffen auch, dass mit wohngesunden und somit reizarmen Wohnräumen sich die Betroffenen wieder regenerieren und gesunden können.

Welche Grundkonzepte oder neuen baubiologischen erkenntnisse für schadstoffarmes Bauen könnten in andere Projekte mit hohen Gesundheitsanforderungen angewendet werden? Grundsätzlich muss hier sicherlich unterschieden werden zwischen den extremen Ansprüchen von MCS-Betroffenen an ihr Wohnumfeld versus allgemeinen Regeln, Standards oder Richtlinien, welche ganz banal jeden Einzelnen von uns vor negativen Umwelteinflüssen schützen können. Ob sich wirklich solche allgemeingültigen Rezepte für Wohngesundheit aus diesem Projekt kristallisieren, ist offen. Bereits jetzt zeigen sich aber einige wichtige Erkenntnisse: Rein mineralische Baustoffe sind Kompositen vorzuziehen; einfache, reduzierte Schichtaufbauten sind anzustreben; das Einhalten elektrobiologischer Grundsätze wird zum Standard werden. Ebenso müssen aber auch zum Beispiel die hohen normativen Anforderungen im Bereich des Schallschutzes hinterfragt werden dürfen – oder ob das stark techniklastige Minergie-Label zukünftig in diesem Zusammenhang eine Berechtigung haben kann.

Andreas Zimmermann, geboren 1970 in Wald ZH, promovierte 1997 an der ETH Zürich in Architektur. Im Jahre 2005 gründete er das Architekturbüro Andreas Zimmermann Architekten AG in Zürich. www.az-arch.ch

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THEMA Lufthygiene

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Gesundes InnenraumklIma dank QualItätssIcherunG von Reto Coutalides (Text) und Masha Roskosny (Fotos)

Wir wollen uns in unseren vier Wänden wohlfühlen. Dazu gehört auch, dass der Mensch nicht unnötigen Stoffen ausgesetzt wird, die zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen. Solche Stoffe können aus Baumaterialien und Konstruktionen in die Raumluft gelangen. Durch eine konsequente Qualitätssicherung können jedoch Gebäude mit sehr gutem Innenraumklima erhalten werden, zu minimalen Mehrkosten von rund 0,1 Prozent der Bausumme.

Frei von Schadstoffen: Die Kindertagesstätte Arche in Zürich-Wallisellen wurde als erster Holzbau der Schweiz mit dem Zertifikat GI Gutes Innenraumklima ausgezeichnet.

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Gut gedämmt und auch frei von gesundheitsschädlichen Substanzen: Der dreigeschossige Kastenbau der Kindertagesstätte Wallisellen.

Im Jahr 2007 Jahr mussten zwei neue Schulhäuser in Felben-Wellhausen und Lenzburg wegen hoher Formaldehydwerten in der Raumluft aufwendig saniert werden. Es entstanden Folgekosten von mehreren Hunderttausend Franken. In kantonalen Baugesetzen respektive Baureglementen von Gemeinden ist in der Regel der Grundsatz festgehalten, dass ein Gebäude das Leben und die Gesundheit von Gebäudenutzern nicht gefährden darf. Während der Ausführung einer Baute, können kritische Materialien zu unterschiedlichem Zeitpunkt verbaut werden. Die Weichen dazu werden oft schon in der Planung zu einem früheren Zeitpunkt gestellt. Dies bedingt das Implementieren von Qualitätssicherungsinstrumenten in den Planungsprozessen. Ein solches Instrument definiert im eigentlichen Sinne das Innenraumklima: Das Instrument soll nach Bauphasen aufzeigen, wer wann mit welchen Mitteln was festlegen und kontrollieren muss, damit nach Bauende Gebäude mit einem guten Raumklima genutzt werden können. Es beginnt bereits in der Vorstudie, wo man sich Gedanken machen soll, wie sich auf den Bauparameter einwirkende Immissionen, wie z. B. der Feinstaub von stark befahrenen Strassen oder Heizkraftwerken auf das Innenraumklima auswirken können. So kann zum Beispiel dem Thema Feinstaub früh Rechnung getragen werden, was wiederum Einfluss auf das Lüftungskonzept hat. In einer Zielvereinbarung wird dann in den Planerverträgen zu jedem Schwerpunkt festgehalten, was dies konkret heisst, und was die Konsequenten sind, wenn es nicht erreicht wird. So kann von der Bauherrschaft beispielsweise das Erreichen eines Labels als Benchmark vorgegeben werden, das diese Anforderung prüft, zum Beispiel das Label GI (Gutes Innenraumklima). Während der Projektierung müssen die Konstruktionen und Materialien auf ihr Emissionspotential untersucht werden.

Wichtig ist hier die raumweise Betrachtung. Erst so wird dem Planer bewusst, wie viel eines Materials pro Raum respektive Kubikmeter verbaut wird. Dies ist gerade bei Holzwerkstoffen eine wichtige Information. In einem weiteren Schritt werden in der Ausschreibung die Ausschreibeunterlagen auf kritische Produkteklassen durchleuchtet und optimiert, bevor sie zu den Unternehmern gehen. Wie die Erfahrung zeigte, sind zudem Baustellenkontrollen wertvoll. Denn nicht immer sind die Produkte, die man auf der Baustelle antrifft, auch freigeben worden. Eine motivierte Bauleitung reduziert hier den externen Kontrollaufwand. Die planungsleistung innenraumklima In der Schweiz wurde im Jahre 2002 erstmals ein solches Instrument entwickelt, mit welchem die Qualität des Innenraumklimas gesichert werden kann. Die sogenannte Planungsleistung Innenraumklima ist eine frei verwendbare Handlungsanleitung für Planer und Bauherrschaften mit dem Fokus, eine Baute zu erhalten, die ein gutes sowie schadstoffarmes Innenraumklima aufweist. Die Planungsleistung Innenraumklima bildet auch die Grundlage für den Aspekt des gesunden Bauens in der Empfehlung 112/1 Nachhaltiges Bauen, Hochbau des SIA. Das Instrument wurde als Empfehlung der Interessenvereinigung öffentlicher und privater Bauträger KBOB/IPB übernommen sowie einzelne Aspekte

und Arbeitsblätter im Label MinergieEco integriert. Die Handlungsanleitungen innerhalb der Planungsleistung Innenraumklima führen Planer und Bauherrschaft durch den Planungs- und Realisierungsablauf bis zur Abnahme. Es werden pro Leistungsbereich die erwarteten Ergebnisse, Leistungen/Einblicke des Auftraggebers und zu erbringende Leistungen der Planer formuliert. Zentral ist, dass die Bauherrschaft die wichtigsten Planungsziele bezüglich des Innenraumklimas festlegt. Die Planungsleistung Innenraumklima hält für jede Planungsphase (von der Vorstudie bis zur Realisierung, resp. Abnahme des Gebäudes) Kernelemente bereit. Pro Planungsphase liegen verschiedene Arbeitsblätter vor, die dem Planer ein einfaches Zusammentragen der wichtigsten Fakten erlauben. Die Abnahmemessungen können nach verschiedenen Vorgaben gemacht werden. Die umfassendsten Anforderungen, die sich bis jetzt in der Praxis erreichen lassen, stellt das Labels GI Gutes Innenraumklima. Das Label ist für Neubauten, Bauten im Bestand und in Kombination mit Anforderungen an allergikergerechtes Wohnen auch für Hotels konzipiert. In der Raumluft werden über 100 Einzelsubstanzen bewertet und bei vorhandenen Lüftungsanlagen die Keime und der Feinstaub in der Zuluft. Das Zertifikat wird von der unabhängigen Schweizerischen Zertifizierungsstelle S-Cert AG vergeben. Die S-Cert AG auditiert die Probenahmestellen (Probenehmer und Analyselabors), 045

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Natureplus-zertifiziert: Linoleum für den Boden sowie unbehandelte 3-Schicht-Platten für die Holzwände.

die für die Zertifikatsmessungen zugelassen werden. Aktuell sind 20 Gebäude mit einer Bruttogeschossfläche von ca. 160‘000 m2 zertifiziert worden. Erfahrungen von grossen Objekten, die bezüglich Wohngesundheit optimiert und begleitet sowie zertifiziert wurden, zeigen, dass sich die Kosten im Bereich von 80 Rappen pro Kubikmeter Bauvolumen bewegen. Das entspricht ca. 0,1 Prozent der Bausumme. Darin eingeschlossen sind die Beratungskosten sowie die Mess- und Zertifizierungskosten. Das vorbilDliche beispiel Im folgenden ist ein Projekt beschrieben, bei denen Teile der Planungsleistung Innenraumklima umgesetzt wurden. Es handelt sich um die Kindertagestätte Arche in Wallisellen bei Zürich. Der

Bau wurde in Holztafelbauweise erstellt und das Erdgeschoss als Sockelgeschoss aus Stahlbeton ausgeführt. Die Holzwände innen sind aus unbehandelten 3-Schicht-Platten, als Bodenbelag wählte man einen natureplus-zertifizierten Linoleumbelag. Die heruntergehängte Decke ist mit einer gelochten Gipsfaserplatte verkleidet. Dahinter verbirgt sich eine natureplus-zertifizierte Schafwollmatte, welche als Akustikmassnahme eingebaut wurde. Das Objekt besitzt eine Komfortlüftung mit zwei getrennten Kreisläufen: Der eine ist für den Hortbetrieb und der andere für den Küchenbetrieb zuständig. Die Planungsleistung Innenraumklima wurde in den Planungsphasen Projektierung bis Realisierung und Abschluss angewendet. Das Ziel der Bauherrschaft war von Anfang an, für das Objekt das Label GI Gutes Innenraumklima zu erreichen.

Werte in µg/m3, Bestimmungsgrenze VOC (10 µg/m3) und Aldehyde (2 µg/m3).

Formaldehyd

29

40

41

< _ 60

Aliphatische KW

11

84

92

< _ 500

Aromatische KW

87

109

111

< _ 500

Carbonsäuren, Alkohole, Ether

10

23

24

< _ 300

Ester

36

86

91

< _ 300

Glykole / Derivate

30

42

43

< _ 300

Siloxane

62

86

89

< _ 500

Terpene

158

171

172

< _ 400

TVOC

606

652

657

< _ 1000

Substanz

50-P

95-P

Max

GI-Zertifikatswert

Auszug der Messdaten der chemischen Einzelverbindungen und Verbindungsklassen.

Der Schwerpunkt in der Projektierung lag auf der Prüfung der Holzbaukonstruktion. Hier wiederum wurde speziell auf emissionsarme 3-Schicht-Platten bei den Wandkonstruktionen geachtet. Bei grossen Oberflächen/Volumenverhältnissen (>0,2 m2 /m3) reicht es nicht, normale Platten mit dem Label E1 einzubauen, da damit nicht garantiert werden kann, dass die in der Zielvereinbarung geforderten tiefen Formaldehydwerte erreicht werden können. Die Platten wurden im Vorfeld auf ihre Formaldehyd-Emissionen geprüft und die zu erwartenden Raumluftkonzentration abgeschätzt. Zusätzlich wurden Schafwollmatten in die Holzdecke eingelegt. Diese wie auch die Akustikmatte dienen der chemischen Bindung von allfällig ausgegastem Formaldehyd. In der Ausschreibungsphase wurden dem Konzept der Lüftungsanlage sowie dem Innenausbau besondere Beachtung geschenkt. Hier galt das Augenmerk den Ausschreibungen der Bodenleger-, Maler- und Lackierarbeiten inklusive aller Grundierungen, Klebern und Ausgleichsmassen. Während der Bauzeit wurden regelmässig unangekündigte Baustellenkontrollen durchgeführt. Diese wurden protokolliert und mit Fotos dokumentiert. So war sichergestellt, dass Auftraggeber und Bauleitung schnell die benötigten Informationen zur Hand hatten. Die Kontrollen bestätigten, dass die ausgeschriebenen Produkte auch wirklich auf der Baustelle eingesetzt wurden. Bestandteil der Bauabnahme waren auch die Abschlussmessungen nach den Kriterien des Labels GI Gutes Innenraumklima. Gemessen wurden drei Räume (Lüftung abgestellt, acht Stunden Ausgleichskonzentration) sowie die Zuluft eines Monoblocks auf Keime und Feinstaub. Die guten Messresultate auch bei den Keimen und dem Feinstaub in der Zuluft bestätigten die Bemühungen und zeigten, dass Bauten mit einem hervorragenden Innenraumklima aufwarten, wenn sorgfältig geplant und ausgeführt wird.

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THEMA Lufthygiene

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Gesunde Gebäude – eine HerausforderunG für die Ganze baubrancHe von Severin Lenel (Text)

In unseren Breitengraden verbringen die Menschen den weitaus grössten Teil ihrer Lebenszeit in geschlossenen Räumen. Trotzdem werden gesundheitliche Aspekte im Bauwesen noch stark unterbewertet. Doch das Innenraumklima hat einen grossen Einfluss auf unser Wohlbefinden und die Gesundheit jedes Einzelnen. Minergie-Eco ist ein verlässliches Instrument zur einfachen und sicheren Berücksichtigung von gesundheitlichen Aspekten.

Wohnsiedlung Eulachhof, Winterthur: 132 Mietwohnungen und 8 Geschäftsflächen im Minergie-P-Eco-Standard.

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Ein gutes Innenraumklima fördert die Gesundheit und führt zu einem hohen Leistungsvermögen. Umso erstaunlicher ist es, dass diesen Aspekten bei der Planung und dem Bau von Gebäuden noch immer kaum Gewicht beigemessen wird. Entweder wird dieses Thema völlig ausgeblendet oder dann sind die Planenden der Meinung, diesen Bereich bereits genügend zu berücksichtigen. In der Praxis kann aber festgestellt werden, dass gerade die Gesundheitsaspekte zur Vermeidung von Risiken viel Fachwissen erfordern. Nur mit einer präzisen Planung und Ausschreibung sowie einer genauen Prüfung auf der Baustelle können die gesundheitlichen Eigenschaften eines Gebäudes gesteuert werden. Weichenstellung bereits bei Planung und ausschreibung Die wichtigen Entscheidungen, welche über die künftige gesundheitliche Qualität des Gebäudes entscheiden, werden bereits in einer frühen Phase der Planung gefällt. Beispielsweise ist der Lärmschutz in wesentlichen Teilen eine Frage des Gebäudekonzepts, da die Platzierung der Baute auf dem Grundstück und die Anordnung der lärmempfindlichen Räume im Gebäude dafür zentrale Fragen sind. Auch sind die Tageslichtsituation, die thermische Behaglichkeit und der systematische Luftaustausch mit konzeptionellen Fragen eng verknüpft. Sie sind bereits von Planungsbeginn an zu berücksichtigen. In der Erstellungsphase eines Gebäudes sind vor allem die arbeitshygienischen Risiken zu beachten. Von vielen Produkten geht nur während der Verarbeitung eine akute Gefährdung aus. Ein Beispiel dafür sind die Montage- und Füllschäume: Während dem Schäumprozess werden bei fast allen Produkten gesundheitsschädliche Gase freigesetzt, welches vor allem in Innenräumen (wie z. B. bei der Montage von Türrahmen) zu einer erheblichen Belastung der verarbeitenden Personen führen. Deshalb weisen die Hersteller darauf hin, dass die Gase nicht eingeatmet und jede Berührung vermieden werden soll. Leider wird das in der Praxis kaum umgesetzt. Aber auch lösemittelhaltige Produkte stellen eine Gefährdung der verarbeitenden Personen dar. Dementsprechend wird bei MinergieEco-Gebäuden die Anwendung von lösemittelverdünnbaren Produkten in Innenräumen sowie von Montage- und Füllschäumen nicht toleriert. Dank den erheblichen Anstrengungen der Baustoffhersteller sind aber mittlerweile für fast alle Anwendungen Produkte erhältlich, welche keine Lösemittel enthalten oder wasserverdünnbar sind. Allerdings können wasserbasierte Produkte auch Nachteile aufweisen. So besitzen sie oft längere Trocknungs- bzw. Abbindezeiten, benötigen teilweise Konservierungsmittel zur Lagerung und lassen sich nur bei Temperaturen deutlich über dem Gefrierpunkt verarbeiten.

thermische behaglichkeit und luftWechsel Die thermische Behaglichkeit im Gebäude ist in hohem Mass von der Wärmedämmung der Gebäudehülle abhängig. Je besser diese ist, umso höher ist die Temperatur der Wand- bzw. Glasoberflächen im Innenraum. In der SIA-Norm 382/1 wurden die maximalen U-Werte in Abhängigkeit der Verglasungshöhe festgelegt. Mit einem kontrollierten, systematischen Luftaustausch können die von den Gebäudebenutzenden verursachten Gase und Gerüche sowie in der Luft enthaltene Feuchte abgeführt werden. Zudem führt ein konstanter Luftwechsel zu einer Verdünnung der allenfalls aus Baustoffen oder aus dem Untergrund stammenden Schadstoffe. Beides ist für eine gute Innenraumluftqualität entscheidend. Deshalb werden bei Neubauten üblicherweise Komfortlüftungsanlagen eingesetzt. Sie erfordern aber explizites Fachwissen für Planung und Erstellung, da sie nicht nur korrekt dimensioniert, sondern auch aus hygienischer Sicht einwandfrei konzipiert werden müssen. So müssen beispielsweise die Aussenluft an geeignetem Ort gefasst, zweckmässige Filter eingesetzt, Schmutzablagerungen im System möglichst verhindert werden sowie Wartung und Reinigung problemlos möglich sein. Auch ist darauf zu achten, dass ein regelmässiger Unterhalt (Filterwechsel, Reinigung etc.) gewährleistet wird. lärm, strahlung und tageslicht beeinflussen die gesundheit Radon ist ein farb- und geruchloses radioaktives Gas, das aus dem Untergrund aufsteigt und mühelos Beton oder Mauerwerk durchdringt. Es stellt nach dem Rauchen die zweithäufigste Ursache für Lungenkrebs in der Schweiz dar. Die Radonbelastung ist je nach Gemeinde oder gar Grundstück sehr unterschiedlich. Deshalb ist die voraussichtliche Radonbelastung mittels der Suchmaschine des Bundesamts für Gesundheit (www.chradon.ch) abzuklären und – falls eine relevante Belastung prognostiziert wird – die Ergreifung von entsprechenden Schutzmassnahmen (Abdichtung der Fundamentplatte mit gasdichter Folie, Belüftung der Kellerräume etc.) vorzusehen. Aber auch die sogenannte nicht ionisierende Strahlung durch elektrische Leitungen oder Kommunikationseinrichtungen („Elektrosmog“) sind zu berücksichtigen, indem beispielsweise Hauptleitungen möglichst weit entfernt von Ruhe- und Arbeitsräumen geführt werden. Auch die Lärmbelastung stellt für mehr als die Hälfte der Schweizer Bevölkerung eine dauernde Beeinträchtigung der Lebensqualität dar und führt bei längerer Exposition zu ernsten gesundheitlichen Problemen. Die aktuelle SIA-Norm 181 „Schallschutz im Hochbau“ beschreibt, wie der Lärmschutz gehandhabt werden soll. Dabei wird zwischen Minimalanfor049

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derungen und erhöhten Anforderungen unterschieden sowie zwischen verschiedenen Quellen (Luftschall von aussen bzw. innen, Trittschall, haustechnische Anlagen etc.). In der Regel wird bei Neubauten ein Schallschutznachweis erstellt, da solche von immer mehr Behörden auch für das Baugesuch gefordert werden. Obwohl mit modernen Beleuchtungsanlagen eine gute Lichtqualität erreicht werden kann, ist ausreichendes Tageslicht für das Wohlbefinden der Nutzenden eines Gebäudes essenziell. Nicht nur ist unser Empfinden durch die menschliche Evolutionsgeschichte auf Tageslicht adaptiert, auch ermöglichen die Ausblicke bei genügender Tageslichtversorgung den wichtigen Bezug zur Umwelt.

minergie-eco berücksichtigt gesundheitliche asPekte

schadstoffe aus bauProdukten als grosses Problem Das Schwergewicht in der Nutzungsphase sollte aber bei der Schadstofffreiheit der Baustoffe liegen. Auf dem Markt sind heute Tausende von Produkten erhältlich, für welche es kaum Vorschriften für deren Emission von Schadstoffen gibt. Falls aber gesundheitliche Probleme der Gebäudenutzenden auftreten, welche mit dem Gebäude in Zusammenhang stehen, so sind diese meistens auf Schadstoffemissionen der Baumaterialien zurückzuführen. Die meisten Planer sind es gewohnt, Bauteile oder Produkte nach technischen oder ästhetischen Eigenschaften auszuwählen. Im Interesse eines guten Innenraumklimas sind Produkte in Zukunft genauso nach deren gesundheitlichen Eigenschaften sorgfältig zu selektieren. Lösemittel werden vor allem bei Reinigungs-, Anstrich- und Klebestoffen verwendet; sie erlauben eine gute Verarbeitbarkeit, schnelle Abtrocknung und problemlose Lagerung. Als Lösemittel werden die verschiedensten Stoffe bezeichnet – dies reicht von relativ harmlosen Verbindungen wie Propylenglykol bis zu Allergie auslösenden und Krebs erregenden Substanzen wie beispielsweise das von vielen Fugenkitten abgegebene Methylethylketonoxim (MEKO). Bei lange andauernder Einwirkung führen sie in der Regel auch in geringen Konzentrationen zu Unwohlsein und diffusen gesundheitlichen Beeinträchtigungen. Produkte, welche Lösemittel enthalten, sind deshalb konsequent zu vermeiden. Formaldehyd in der Raumluft stammt vorwiegend aus der Verleimung von Holzwerkstoffen (zum Beispiel von weit verbreiteten Span-, MDF-, Dreischicht- oder Sperrholzplatten), kann aber auch von Furnierleimen, Anstrichen oder Fertigputzen abgegeben werden. Es führt zu einer Reizung der Schleimhäute und bei länger andauernder Einwirkung zu Unwohlsein – im Extremfall kann sogar Krebs ausgelöst werden. Deshalb sind entweder formaldehydfrei gebundene Holzwerkstoffe oder solche mit einer genügend formaldehyddichten, allseitigen Beschichtung zu verwenden.

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Das Wissen um die Einflussfaktoren genügt noch nicht, um tatsächlich zu einem guten Raumklima zu gelangen. Besonders in der Ausschreibungs- und Bauphase ist der Spezifikation der gewünschten Produkte und der Umsetzung auf der Baustelle grosses Gewicht beizumessen. Leider existieren noch nicht in allen Bereichen der Bauprodukte verlässliche Labels, welche eine einfache Auswahl der geeigneten Produkte erlauben. Darum ist vor allem eine akribische Kontrolle durch die Bauleitung, welche für die qualitäts-, termin- und kostengerechte Umsetzung verantwortlich ist, erforderlich. Damit erweitert sich der Qualitätsbegriff auch auf den Bereich der Gesundheit. Mit Minergie(-P)-Eco steht ein Label zur Verfügung, in welchem – neben verschiedenen Kriterien der Bauökologie – explizit der Komfort und die Gesundheit mittels einer einfachen, transparenten und gut abgestützten Methode berücksichtigt werden. So sind alle vorgenannten Aspekte Teil des Bewertungsverfahrens. Im Rahmen der Zertifizierung werden bei allen eingereichten Anträgen strenge Qualitätskontrollen durchgeführt. Dabei werden nicht nur die deklarierten Eigenschaften des Gebäudes anhand der einzureichenden Unterlagen wie Pläne oder Devis genauestens kontrolliert, auch wird stichprobenweise anhand von Baustellenkontrollen und Raumluftmessungen die Umsetzung überprüft. Besonders anhand der Messungen zeigt sich, ob die in der Planung und der Realisierung getroffenen Massnahmen zu einer geringen Schadstoffkonzentration in der Raumluft führen. Somit stellt Minergie-Eco ein wirksames und praxisnahes Instrument dar, um zu einem in umfassendem Sinn gesunden Gebäude zu gelangen.

Severin Lenel, ausgebildeter Architekt und Umweltingenieur EMBA, ist geschäftsführender Gesellschafter der Firma Intep in Zürich und Leiter der Zertifizierungsstelle Minergie-Eco in St. Gallen. Zuvor war er Geschäftsleiter der Econum in St. Gallen und Leiter der Fachstelle Energie und Ökologie beim Hochbauamt St. Gallen. Intep ist ein international tätiges Beratungsunternehmen im Immobilienwesen mit Kernaktivitäten in der Bau- und ManagementBeratung. Gegründet 1978 in Zürich, verfügt Intep heute über Büros in München, Hamburg, Zürich, St. Gallen und Minneapolis mit rund 40 Mitarbeitenden. www.intep.com Zertifizierungsstelle Minergie-Eco Bahnhofstrasse 8, 9000 St. Gallen Tel 0900 88 53 33, Fax 071 540 38 99 eco@minergie.ch, www.minergie.ch

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THEMA Lufthygiene

Links und infos zum thema Lufthygiene

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innenraumkLima Werd-Verlag, ISBN 978-3-85932-631-6, CHF 49.90 Eine wichtige Voraussetzung, um sich in den eigenen vier Wänden wohlzufühlen, sind gesunde und schadstofffreie Innenräume. Wo Probleme liegen und Gefahren lauern, wie man diese bereits in der Planung vorbeugen oder wie diese zu

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beheben sind, zeigt der Autor durch

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Schweizerische Gesellschaft der

beitsplätzen zum Spiessrutenlauf wird. Es gilt, die richtige Wahl bezüglich der Baustoffe zu treffen. Aber anhaltende Gesundheitsschä-

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den aufgrund von Schadstoffen will

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sich niemand leisten. Der Autor zeigt

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auf, erläutert Problematiken, zeigt

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nung ein Nachschlagewerk mit hohem

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MODULØR erbaute identität

MODULØR eigenmarketing

eigenmarketing neue medien für kreative architekten Wege der auftragsbeschaffung mike siering: marktorientierte unternehmensführung vereinfachte akQuisition durch findiges marketing

Modularität serielles bauen für die Massen systeMansätze zwischen technik und architektur yona friedMans stadt(t)räuMe von ballMoos/krucker iM gespräch #5 2010 www.modulor.ch

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Architektur, Immobilien, Recht

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SichereS bauen und Sichere bauten beStimmungen der norm Sia 358 riSiko und ZuverläSSigkeitSberechnungen erdbebenertüchtigung von bauwerken

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Sicherheit

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Design

Design Dieter rams unD seine 10 thesen architekten als Designer: ein vorzeigeProjekt Design von architekten: ein rückblick antonio citterio im gesPräch

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alternative konstruktionsprinzipien prof. dr. nachtigall: Biologie als innovationsquelle passive kühlmethoden technische umsetzung Biologischer systeme

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cradle to cradle

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Nachhaltigkeit als iNNovatioNsaNtrieb MöglichkeiteN für die architektur voN MorgeN albiN käliN: techNische uNd biologische kreisläufe cradle to cradle iN der schweizer baupraxis

Gotteshäuser MiGration und sakrale architektur die Vielfalt reliGiöser Bauten in der schweiz cathedral of the liGht, oakland li edelkoort üBer die spirituelle eVolution

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virtuelle architektur rafael schmidt über die digitale revolution das generative und das synthetische energie-simulationen im entwurf – sinn oder unsinn? rechtliche aspekte der digitalisierung

energie Minergie-P als zukünftiger standard andreas edelMann über den geak nachhaltigkeitsasPekte bei der iMMobilienbewertung Minergie-P auf 3883 M ü. M.

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hindernisfrei Bernhard stofer zur norm sia 500 Prof. höPflinger üBer gerontologische BaukonzePte hindernisfreie Bauten: mehrwert für alle das gleichstellungsgesetz: recht und Praxis

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virtuelle architektur

hindernisfrei

gefangenschaft

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hinter gittern mit Peter schulthess Die gefängnisstaDt funktionalität, Psychologie, ästhetik: ein gesPräch Wohnen in Der haftanstalt

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erbaute identität digitale wahrzeichen Jons Messedat über authentizität das ende von archiporn architektur als Mehrwert

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bauen total Gu-VerträGe: ChanCen und risiken VsGu – das interView Prof. s. Menz über freiheit und diktat inVestoren als bauherren

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li edelkoort über deN reiz der Nähe iN der s5-stadt Nachbar werdeN – eiN hürdeNlauf der Nachbarrekurs

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bauen total

NachbarN

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Lärm

Lärm akustische raumwahrnehmung hörstadt Linz martin heLLer über das sehen von Lärm exempLarische Lärmarchitektur

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#1 2008 – LÄRM

#5 2009 – GOTTESHÄUSER

#4 2010 – EIGENMARKETING

#1 2009 – NACHBARN

#6 2009 – GEFANGENSCHAFT

#5 2010 – MODULARITÄT

#2 2009 – BAUEN TOTAL

#1 2010 – HINDERNISFREI

#6 2010 – BIONIK

#3 2009 – ERBAUTE IDENTITÄT

#2 2010 – VIRTUELLE ARCHITEKTUR

#7 2010 – DESIGN

#4 2009 – ENERGIE

#3 2010 – CRADLE TO CRADLE

#8 2010 – SICHERHEIT

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KOLUMNE Herbert Imbach-Röbbeling

Der erste Eindruck zählt bekanntlich. Für einen Kommunikationsberater kein Problem, werden Sie sagen, er wird sich schon ins rechte Licht rücken. Stellen Sie sich vor, als Gedankenexperiment, Sie wissen, dass 50 Prozent meiner Äusserungen unaufrichtig sind. Ganz offensichtlich wäre Kommunikation mit mir nicht möglich. Kommunikation setzt in einem sehr fundamentalen Sinne eine Art kommunikatives Urvertrauen voraus. „Schönreden“ hat also seine Grenzen. DeR polItIscHe pReIs von GRosspRojekten In einer dänischen Untersuchung von Anfang dieses Jahrzehnts wurden Grossprojekte quer durch Europa untersucht. Fast überall traf man auf erhebliche Kostenüberschreitungen. Die Autoren der Studie kamen zum Ergebnis, dass die Fehlkalkulationen nicht durch unbeabsichtigte Fehler erklärt werden können, sondern am ehesten auf strategische Verfälschungen zurückzuführen sind. Zwei Beispiele: • Für das Zürcher Polizei- und Justizzentrum (PJZ) wurde der ursprüngliche Kredit von 490 Millionen Franken deutlich überschritten und auf über 630 Millionen erhöht, dann speckte der Regierungsrat das Projekt auf 570 Millionen Franken ab. Seit sich herausgestellt hat, dass auch das redimensionierte Projekt weniger wirtschaftlich ist als behauptet, wird die Realisierung infrage gestellt. • Für den Messeneubau in Basel waren zu Beginn 300 Millionen Franken veranschlagt. Vom Stimmvolk abgesegnet wurden 350 Millionen. Ein halbes Jahr später lagen die Offerten der Unternehmer vor. Sie lagen gemäss Recherchen der Basler Zeitung zwischen 480 und 630 Millionen Franken. Inzwischen hat die Messe Schweiz das Projekt optimieren lassen, ohne dabei das architektonische Konzept zu gefährden, wie betont wird. Die Kosten liegen inzwischen bei rund 430 Millionen Franken.

paRaDox Nach dem ersten Tag des Schlichtungsversuchs zum Bahnprojekt Stuttgart 21 wurde in der Presse die rhetorische Frage aufgeworfen: „Warum nicht gleich so?“ Das mag leichthin gemeint sein, stösst aber auf den Kern der Sache. Denn man muss sich ja fragen, warum bei diesem wie bei anderen Grossprojekten nicht von

warum nicht gleich so? Anfang an mit offenen Karten gespielt wird, alle Argumente, alle Fakten und alle Zahlen auf den Tisch kommen und ein öffentlicher Dialogprozess einsetzt, der auch nach den ersten Richtungsentscheiden nicht abreisst. Bei der Suche nach Antworten auf diese Frage stösst man auf eine Paradoxie: „Auf der ganzen Welt gehe man davon aus, dass die zusätzlichen Kosten dann schon geschluckt würden“, meinte Benedikt Loderer vor einiger Zeit in der „Basler Zeitung“. Und eigentlich, findet Loderer, sei das auch gut so. Denn wenn man von Anfang an mit den wirklichen Kosten ins Rennen steigen müsste, wären viele Projekte, auf die hinterher alle stolz seien, nie zustande gekommen. Kann man also ein grosses Projekt nur in Gang setzen, indem man Interessen hinter wolkigen Versprechungen verbirgt, mit feierlicher Unschärfe um Gefolgschaft wirbt und Kosten so schönredet, dass sie zustimmungsfähig werden? Es scheint so. Weil das so ist, herrscht

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beim Publikum von Anfang an grosses Misstrauen, wenn neues Heil durch grosse Projekte versprochen wird. Wem WüRDen sIe veRtRauen? Eine der Hauptursachen für Widerstand gegen Projekte sind Ängste. Angst vor Veränderung, Befürchtungen, dass der versprochene Gewinn die Verluste nicht wettmachen werde. Angst vor Verlust von Kontrolle oder Sicherheit. Ängsten kann nur mit Vertrauen begegnet werden. Vertrauen in die Projektverantwortlichen. Damit Kommunikation zustande kommen kann, gewähren sich die Beteiligten einen individuellen Vertrauensvorschuss. Je nachdem, in welchem Ausmass unsere daraus entstehenden Erwartungen enttäuscht werden oder nicht, desto deutlicher wird unser Vertrauen wachsen oder sinken. Immer wieder muss ein Missverständnis ausgeräumt werden: Öffentlichkeitsarbeit meint nicht, etwas besser darzustellen, als es wirklich ist. Es geht um den Aufbau von Vertrauen und Glaubwürdigkeit, und das ist nur mit einer vollständigen, ehrlichen Information möglich. Mit bewussten Verfälschungen oder Weglassen von Fakten wird dieses Vertrauen leichtfertig aufs Spiel gesetzt. Einmal entlarvt, haben die Projektinitiatoren ihre Glaubwürdigkeit fast sicher verspielt – und können sie kaum zurückerlangen.

Herbert Imbach-Röbbeling (43) ist Partner der Kommunikationsagentur Gremlich Fatzer Partner in Zürich. Als dipl. Architekt ETH hat er sich auf die umfassende kommunikative Begleitung von Bau- und Immobilienprojekten spezialisiert. www.gremlichfatzer.ch

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aRchITEKTUR Einfamilienhaus, Deitingen

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aRchITEKTEn Spaceshop Architekten, Biel www.spaceshop.ch BaUhERRschafT Ueli Flury, Deitingen BaUZEIT 2007–2010

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natürlich wohnen EInfaMILIEnhaUs, DEITIngEn

Anstelle komplizierter, vielfach teurer Technikinstallationen standen bei der Konzeption des Wohnhauses Flury einfache Wirkprinzipien und ein intelligentes Benutzerverhalten ebenso im Vordergrund wie der geringe Anteil an Grauer Energie und die Natürlichkeit der Baustoffe. von Fanny Andermatt (Text) und Stefan Weber (Fotos)

Ein fliessendes Gewässer und ein paradiesischer Garten prägen den Ort, an welchem ein neues pavillonartiges Wohnhaus aus rein natürlichen Baustoffen entstanden ist.

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aRchITEKTUR Einfamilienhaus, Deitingen

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Ein Bauernhaus, ein Gewässer und ein Garten prägen den Standort des neuen Wohnhauses Flury, bei dem die Themen Autarkie, Ökologie und Gesundheit im Vordergrund standen. Ziel war, ein vom öffentlichen Netz unabhängiges, in sich autonom funktionierendes Gebäude zu entwickeln. Ökologische und gesundheitliche Aspekte bildeten eine zusätzliche Rahmenbedingung. Auf fossile und nukleare Energie sollte verzichtet werden. Die Baumaterialien mussten umweltschonend sein. Eine radiästhetische Untersuchung gab zudem Aufschluss über Strahlungsfelder und Störzonen auf dem Grundstück. Zur Erlangung eines Projektes führte der Bauherr einen Studienauftrag unter vier Architekturbüros durch, aus dem das Büro Spaceshop Architekten aus Biel als Sieger hervorging. EinE MauEr, Ein Haus, Ein GartEn Massive Mauern und grosszügige Fensterfronten prägen das Einfamilienhaus. Autarke Abläufe von Energie und Wasser zeigen die beiden Schemadarstellungen unten.

Der pavillonartige Neubau bildet das Bindeglied zwischen dem Hinterhofraum und der Gartenoase. Eine prägnante Steinmauer unterteilt diese beiden Aussenräume und verbindet sich mit dem Sockel des Hauses. Die Grundrissfigur bildet sich aus zwei L-förmigen Lehmwänden, welche drei Innenräume aufspannen. Diese Räume sind jeweils durch einen schmalen Durchgang verbunden und öffnen sich zum Garten hin. Der Eingang führt ins Zentrum des Hauses, wo sich der Koch- und Essbereich befindet. In der Verlängerung dieses Raumes sind jeweils zwei Terrassen angelegt. Zum Bauernhaus hin öffnet sich ein Gartenzimmer. Auf der gegenüberliegenden Hausseite befindet sich zum Bach hin der Rückzugsraum für Körperpflege und Ruhe. Die Anordnung und Öffnung der Räume erlaubt einen allseitigen Bezug zum Garten hin und schafft einen fliessenden Übergang zwischen innen und aussen. Verbindendes Element ist die Lehmwand, welche nahtlos vom Wohnraum in den Garten hinaus greift. LokaL, EinfacH, unvErEdELt Nebst der Ver- und Entsorgung des Gebäudes kamen bei der Materialwahl hohe ökologische Ansprüche zum Tragen. Die Kriterien dafür bezogen sich insbesondere auf die Graue Energie (Herstellung, Transporte und Entsorgung) und die Natürlichkeit (Anteil Giftstoffe) des Materials. Die eingesetzten Materialien bestehen im Wesentlichen aus Natur-

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Konsequent nat체rliche und schadstofffreie Materialien wurden innen wie aussen verwendet.

Dank der Nutzung von Synergien ist ein Grossteil der eingesetzten Baustoffe (Strohballen, Aushublehm, Recyclingsteine) ohne zus채tzliche Energie her- bzw. bereitgestellt. Diese Baustoffe sind zu 100 Prozent giftstofffrei.

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aRchITEKTUR Einfamilienhaus, Deitingen

Der Grundriss besteht aus zwei L-förmigen Lehmwänden, die drei Innenräume bilden. Die Themen Autarkie, Ökologie und Gesundheit finden sich überall im Gebäude.

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stein, Lehm, Stroh und Holz, sind zu 100 Prozent giftstofffrei und stammen aus einem Umkreis von 10 Kilometern. Ein Grossteil der eingesetzten Baustoffe konnte ohne zusätzliche Energie her- bzw. bereitgestellt werden. Für die Kellerwände wurden Grabsteine und Abbruchsteine eingesetzt. Der Kellerboden besteht aus verdichtetem Mergel. Aufgrund des relativ hoch liegenden Grundwasserspiegels ist das Haus mit einem Hochparterre ausgebildet. Das Traggerüst des Hauses besteht aus Fichtenholz aus dem Deitinger Wald. Das Bauholz wurde in einer bestimmten Mondphase geschlagen, in welcher es einen minimalen Wassergehalt aufweist und somit innert sechs Monaten ohne zusätzliche Energie luftgetrocknet werden kann. Das Holz für Konstruktion und Verkleidungen ist massiv und unverleimt. Die Balkenlage des Erdgeschossbodens hat ein Rastermass, welches sich aus der Breite eines gepressten Strohballens ergibt. Das Stroh dient als Dämmmaterial und ist satt zwischen die Balkenlage gelegt. Es wurde von den Feldern Deitingens gewonnen. Die raumtrennenden Erdgeschosswände wurden in der Lehmwellerbauart erstellt. Die 80 Zentimeter starke Wand besteht aus einem Gemisch von Lehm und Stroh und wurde ohne Schalung mit einer Mistgabel aufgeschichtet und nachträglich mit einem Spaten zur fertigen Wand abgestochen. Die Wandstärke begründet sich einerseits aus der konstruktiven Machart und Stabilität und andererseits aus dem zu erreichenden Dämmwert des Bauteils. Das Dach ist, wie der Boden, mit einer Balkenlage und eingespannten Strohballen konstruiert. Die Lasten werden über einzelne Stützen in der Lehmwand auf die Sockelwände abgeleitet. Die zum Teil weit ausladenden Vordachbereiche schützen die Lehmwände an exponierten Stellen. Die Dachhaut besteht aus einem synthetischen Kautschuk und ist mit einem Recycling-Ziegelschrottsubstrat überdeckt. Mit einer extensiven Dachbegrünung wird eine ökologische Ausgleichsfläche geschaffen und die Retention begünstigt. autark, ökoLoGiscH, GEsund Die im Haushalt anfallende Feuchtigkeit wird durch die Lehmwände so reguliert, dass die Luftfeuchtigkeit ausgewogen ist. Die Massivität der Lehmwände vermag die tagsüber aufgenommene Einstrahlungswärme der Sonne phasenverschoben in der Nacht

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Grosszügige Räumlichkeiten, die durch Tageslicht und den Miteinbezug der grünen Umgebung überzeugen, prägen den Gesamteindruck des stark auf Ökologie ausgerichteten Gebäudekonzeptes.

Der Verzicht auf unnötigen Luxus schafft auch Unabhängigkeit und eine Lebensqualität, die auf Natürlichkeit setzt.

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aRchITEKTUR Einfamilienhaus, Deitingen

Archaische Baustoffe wie Lehm, Stroh und Naturstein wurden wiederentdeckt und zeitgemäss interpretiert. Stroh aus dem Ort dient als natürliches Dämmmaterial und wurde satt zwischen die Balken eingefügt.

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wieder abzugeben und wirkt als effizienter sommerlicher Wärmeschutz. Zur Wärmeerzeugung kommt ein Stückholz-Zentralheizherd zum Einsatz. Dieser Heizkessel steht im Zentrum des Hauses und bildet zugleich die Kochstelle. Die vom Herd ausgehende Abwärme wird direkt zur Raumbeheizung genutzt. Der grössere Teil der erzeugten Wärme wird in einen Wasserspeicher und einen Boiler im Keller eingespeist und über Heizkörper den jeweiligen Räumen abgegeben. Das Heizsystem verlangt eine eigenhändige Beschickung und das Zuschneiden und Spalten des Stückholzes aus dem dorfeigenen Wald. Das Frischwasser wird vom eigenen Quellwasseranschluss des Bauernhauses zugeführt. Das Abwasser von Küche und Bad (Grauwasser) wird über eine im Garten eingerichtete Sandpflanzenfilteranlage gereinigt und kann zum Giessen von Topfpflanzen wieder verwendet werden. Fäkalien aus den Toiletten zersetzen sich in einem Kompostbehälter im Keller auf natürliche Weise; es ist kein Anschluss an die Gemeindekanalisation vorhanden. Der Strom wird von einer Photovoltaikanlage auf dem Bauernhaus erzeugt. Der Überschuss an gewonnener Energie kann ins öffentliche Netz abgegeben werden. Auf Internet, Fernseh- und Telefonanschluss wurde auf Wunsch des Bauherrn verzichtet. unidEoLoGiscH, sparsaM, vorbiLdLicH Nebst den Hauptbaustoffen wurden auch marktübliche Produkte verwendet. Dabei wurde stets auf die Empfehlung von Minergie-Eco geachtet und eine für das Objekt günstige Auswahl getroffen. So ist zum Beispiel zur Luftdichtigkeit des Gebäudes und somit zur Heizenergieeinsparung, wie heute üblich, eine Dampfbremse angebracht. Die Flachdachabdichtung besteht aus einer vorkonfektionierten Folie aus synthetischem Kautschuk. Die Kupferbleche für Spenglerarbeiten sind verzinnt, eine Schwermetallemission ist ausgeschlossen. Die Berechnung der Grauen Energie für das gesamte Haus hat einen Wert von 194‘672 kWh ergeben, was ungefähr der Hälfte eines konventionellen Einfamilienhauses entspricht. Ein wahrhaft vorbildliches Haus, das am 19. Januar 2011 den Detail-Sonderpreis 2011 Green Architecture erhalten hat.

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Die schlanke Minergie-P Fenstergeneration mit Uw 0.80 W / m2 K !

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aRchITEKTUR Mehrfamilienhaus, Aarau

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aRchITEKTEn Ernst Niklaus Fausch Architekten, Zürich/Aarau www.enf.ch BaUhERRschafT privat BaUZEIT 2009–2010

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aRchITEKTUR Mehrfamilienhaus, Aarau

nachhaltig wohnen MEhRfaMILIEnhaUs, aaRaU

Eine hohe Wohnqualität für unterschiedliche Lebensphasen und -modelle bei möglichst geringer Umweltbelastung zu moderaten Kosten – so lautete die Zielvorgabe für die Projektierung eines Mehrfamilienhauses in Aarau. Realisiert wurde ein in allen Bereichen nachhaltiges Wohnhaus. von Fanny Andermatt (Text) und Hannes Henz (Fotos)

Minergie-P Eco: Ernst Niklaus Fausch Architekten haben in Aarau ein in allen Belangen nachhaltiges Mehrfamilienhaus erstellt, das erste seiner Art im Kanton Aargau.

In Aarau haben Ernst Niklaus Fausch ein Mehrfamilienhaus erstellt, das sowohl die Anforderungen an die Energieeffizienz nach Minergie-P als auch diejenigen einer gesunden und ökologischen Bauweise nach MinergieEco erfüllt. „P“ steht für Passivhaus und somit für einen noch geringeren Betriebsenergiebedarf als beim Minergie-Standard. Zudem muss der Betriebsenergiebedarf mehrheitlich aus erneuerbaren Quellen gedeckt werden. „Eco“ zeichnet die sehr gute Wohnqualität aus: optimale Tageslichtverhältnisse, schadstofffreie Innenräume und eine geringe Lärmbelastung sind Pflicht. Zudem werden die verwendeten Materialien und Konstruktionen in Bezug 063

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aRchITEKTUR Mehrfamilienhaus, Aarau

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Der Garten wird seitlich gefasst und so zum geschützten Aussenraum für die Hausgemeinschaft.

Strassenlärm abgewandte Laube. Jede Wohnung hat Aussicht in den Jura, auch dann, wenn einmal entlang der Mühlemattstrasse gebaut werden sollte. innere SparSamKeit, äuSSere groSSzügigKeit

auf eine geringe Umweltbelastung und die Schonung von Ressourcen – von der Herstellung bis zum Rückbau – bewertet. Langlebige Materialien kommen zum Einsatz und verursachen somit auch geringe Unterhaltskosten. Das Mehrfamilienhaus zeichnet sich jedoch noch durch weitere, (noch) nicht zertifizierbare Komponenten aus, die aus dem energie- und ressourcenschonenden Haus ein wirklich nachhaltiges Gebäude machen.

gedeckten Abstellhalle für Velos, Anhänger oder Trottinetts unmittelbar neben der Haustür privilegiert. Die Anzahl Parkplätze beschränkt sich auf das gesetzlich vorgeschriebene Minimum. Zusammen mit dem niedrigen Energieverbrauch des Gebäudes sind so die Voraussetzungen für einen 2000-Watt-Gesellschaft kompatiblen Lebensstil- gegeben.

Kluge Standortwahl

Die am Ort vorgefundenen Qualitäten sind der Ausgangspunkt für die Architektur. Der bestehende Obstgarten mit seinen Apfel- und Quittenbäumen, Holunder- und Haselnusssträuchern, Brombeer- und Johannisbeerpflanzen konnte weitgehend erhalten bleiben. Der Garten wird mit einer Mauer aus Recyclingbeton gefasst und so vom Tag des Einzuges an zum geschützten, gemeinsam nutzbaren Aussenraum für die Hausgemeinschaft. Alle Wohnungen öffnen sich zu diesem Garten über eine bewachsene, vom

Nachhaltig ist bereits die Wahl des Bauplatzes. Nicht am Siedlungsrand, sondern an zentraler Lage und in nächster Nähe zu allen alltäglichen Einrichtungen und dem Naherholungsgebiet an der Aare liegt das Grundstück, auf dem das viergeschossige Gebäude erstellt wurde. Dies erlaubte es, die Mobilität auf Fussgänger, Velofahrende und den öffentlichen Verkehr auszurichten. Die Benutzung des Velos wird bewusst mit einer grosszügig bemessenen,

VerStärKung der Qualitäten Vor ort

Die Wohnungen sind um das Treppenhaus herum angelegt und haben jeweils Fenster in mindestens drei Himmelsrichtungen. Sechs Wohnungen unterschiedlicher Grösse – von 2,5- bis 5,5 Zimmer – eignen sich für verschiedene Wohnformen. Die Westwohnungen haben Aussichtsfenster nach Norden und eine Küchennische, welche Blickbezüge in nord-südlicher Richtung ermöglicht. Die Zimmer der Ostwohnungen orientieren sich mehrheitlich nach Osten. Die Küche, welche mit dem Wohnzimmer in einer spannungsvollen Übereckbeziehung steht, bietet Platz für einen Esstisch. Alle Wohnungen sind hindernisfrei und behindertengerecht anpassbar. Auch dies ein wichtiger Beitrag an die Nachhaltigkeit, können doch damit bei einem zukünftigen Nutzerwechsel aufwendige, ressourcenintensive Umbauten vermieden werden. Küchen und Bäder sind mit dem Essenziellen ausgerüstet und bieten Platz für eine zusätzliche, individuelle Einrichtung. Auf das Notwendige reduziert wurden auch die Elektroinstallationen. In jedes Zimmer sind Leerrohre geführt, in die bei Bedarf Kabel aller Art eingezogen werden können. So kann der Elektrosmog in Grenzen gehalten werden.

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Die sechs Wohnungen haben Räumlichkeiten mit Fenstern, die nach mindestens drei Himmelsrichtungen ausgerichtet sind.

Hindernisfrei und behindertengerecht sind die Wohnungen, sodass auch bei zukünftigem Nutzerwechsel Umbauten vermieden werden können.

Der Schnitt zeigt das Öffnen des Gebäudes zum Garten hin.

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aRchITEKTUR Mehrfamilienhaus, Aarau

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Das Treppenhaus aus rohem Beton versinnbildlicht die Reduktion aufs Wesentliche und den schonenden Umgang mit Ressourcen.

So sparsam, wie die Wohnungen ausgestattet sind, so grosszügig präsentiert sich das Angebot ausserhalb der Wohnung in Form von gemeinschaftlich nutzbaren Räumen und Flächen. Ein Highlight ist sicher die Dachterrasse, welche allen Hausbewohnern zugänglich ist und die einen Panoramablick auf die nahen Jurahügel und die Aare ermöglicht. materialiSierung Das Gebäude wurde in Holzbauweise erstellt. Als Konstruktionsholz wurde Fichte verwendet, die roh belassene Holzfassade ist aus Weisstanne gefertigt, die Terassen-, Balkon- und Sitzroste sind in Douglasie ausgeführt. Sogar an die Fauna wurde gedacht: Für Mauersegler und Fledermäuse sind in der Fassade Nistkästen eingebaut. Die Fenster mit den tiefen Simsen sind, genau wie die Schiebeläden, in Tanne ausgeführt. Alles Holz stammt aus nachhaltiger Produktion aus der Schweiz oder Europa.

Für Keller und Treppenhaus wurde Recyclingbeton gewählt, die Gartenmauer ist aus Recycling-Stampfbeton mit Bruchstücken verschiedenster Baumaterialien. Gartenwege und Gartensitzplatz bedecken Juramergel und Split, der Zugangsweg ist asphaltiert. Die Innenwände und -decken sind mit Gipsfaserplatten verkleidet, geglättet und mit mineralischer Farbe – Leimfarbe für die Decken, Organo-Silikat für die Wände – gestrichen. Es kann direkt in Wände und Decken genagelt oder geschraubt werden. In den Wohn- und Schlafräumen wurde geöltes Eichenindustrieparkett verlegt, in den Badezimmern wurde dunkel eingefärbter Anhydrit gewählt. In den Küchen wurde phenolharzbeschichtetes Birkensperrholz verwendet. BetrieBSenergie

tung haben alle die höchste Effi-zienzklasse. Das Brauchwasser wird mittels einer Solaranlage erwärmt, das auch die Waschmaschinen und Geschirrspüler speist. Auf eine Photovoltaikanlage wurde vorerst verzichtet, der dazu benötigte Platz auf dem Dach und im Technikraum sowie die verbindenden Leerrohre wurden jedoch eingeplant. Die Bodenheizung ist selbstregulierend, die Lüftung CO2-gesteuert. Dusche und Bad sind mit Thermostat ausgestattet. Neben dem allgemein tiefen Energieverbrauch wird deshalb auch sehr niedriger Stromverbrauch erwartet. Das Regenwasser wird einer Brunnenanlage im Garten zur Bewässerung zugeführt, überschüssiges Wasser versickert auf dem Grundstück. Auf eine aktive Nutzung des Regenwassers für die Toiletten wurde verzichtet; die Installationen sind aber vorbereitet, sodass bei einer Verknappung des Quell- und Grundwassers eine Regenwassernutzung einfach nachgerüstet werden kann. zielSetzung erreicht Das Projekt erreicht die höchste Nachhaltigkeitsstufe im Rating der Alternativen Bank Schweiz und profitiert deshalb von reduzierten Zinssätzen. Bauherrschaft und Architekten haben ihre Zielsetzung erreicht: Ihnen ist ein in allen gesellschaftlichen Bereichen nachhaltiges Projekt gelungen. Nachahmenswert!

Geheizt wird mit Holz (Pellets), gekocht wird mit Gas (Biogas verfügbar). Die eingebauten Elektrogeräte und die Beleuch-

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aRchITEKTUR Kulturzentrum, St. Gallen

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aRchITEKTEn Isa Stürm Urs Wolf SA, Zürich www.stuermwolf.net BaUhERRschafT Kanton St. Gallen, Amt für Hochbauten und Amt für Kultur BaUZEIT 2009–2010(1902–1903/ 1909–1911)

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Besuch Bei der alten dame KULTURZEnTRUM, sT. GaLLEn

Im Herzen der Stadt St. Gallen ist auf einem ausgedienten Bahnareal ein spartenübergreifendes Kunst- und Kulturzentrum entstanden. Die Revitalisierung brachliegender Stadträume durch gezielte Eingriffe gewinnt in jüngster Zeit immer mehr an Bedeutung. Wie aus einem Bahnaggregat ein Kulturaggregat wurde. von Rafael Schmidt (Text) Walter Mair (Fotos)

Grossflächig verglaste Öffnungen bringen Licht und Luft ins Innere des Kulturaggregats.

Die Lokremise wurde ab 1902 erbaut, 1909 bis 1911 erweitert und vervollständigt.

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aRchITEKTUR Lokremise, St. Gallen

Durch die Elektrifizierung der Bahn wurde die Anlage der St. Galler Grossremise, die bis in die Zwanzigerjahre des letzten Jahrhunderts der Wartung von 21 Dampflokomotiven diente, ihrer ursprünglichen Funktion beraubt. Der runde Zweckbau der Lokremise, eine der ersten Eisenbetonkonstruktionen Europas, wie auch die Nebengebäude wurden daraufhin mehrfach neuen Nutzungen zugeführt. Zuletzt diente sie als Ausstellungsraum der Galerie Hauser & Wirth und als Veranstaltungsort für kulturelle Anlässe des Kantons. Die Bausubstanz des Gesamtensembles hatte in den letzten Jahren unter den ständigen Nutzungsänderungen gelitten. Nun ist die alte Dame in Blickweite zum Hauptbahnhof unter Federführung von Stürm und Wolf Architekten zu neuem Leben erweckt worden. Auf über 3800 Quadratmeter ist ein lebendiges Kulturaggregat entstanden, das neben Bildender Kunst auch Theater, Tanz, Film, Kino und Gastronomie beherbergt. Durch einen differenzierten Umgang mit der historischen Bausubstanz und mit einem geschickten Raumkonzept ist ein anschauliches Beispiel dafür entstanden, wie die unterschiedlichen Einzelinteressen eines solchen Vorhabens gelungen verhandelt und unter ein Dach gebracht werden können. There is no soluTion, because There is no problem Die Anforderungen seitens Denkmalpflege, Gebäudetechnik, klimatischer Behaglichkeit, neuer Nutzung und den ändernden Konstellationen des Kulturbetriebs standen neben dem architektonischen Gesamtkonzept im Zentrum der Verhandlungen. Bekanntlich verhält es

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sich bei einem solchen komplexen Unterfangen ja oftmals wie bei einer Autofahrt mit zwei streitenden Kindern auf dem Rücksitz – um das Fahrziel zu erreichen, müssen alle Bedürfnisse ernst genommen und der richtige Ton getroffen werden. Manchmal sensibel und vorsichtig, manchmal auch scharf und direkt. Die Architekten sind hierbei einen neuen Weg gegangen: Sie haben die offensichtlichen Widersprüche geschickt genutzt und sie zum Teil ihrer Lösung gemacht. „Die neuen Eingriffe an der Lokremise sind situativ. Sie halten die Erosion beschädigter Stellen auf oder ermöglichen einen neuen Gebrauch. Zeitverläufe, Abnutzung und Provisoriumscharakter bleiben erhalten und sichtbar”, erklärt Isa Stürm. Auf eine historische Rekonstruktion wird zugunsten einer heterogenen Vielfalt weitestgehend verzichtet. So behutsam, wie die bestehende weisse Farbe auf Wand und Decke mit Nussgranulat entfernt oder die eingelassenen Schienen im Boden erhalten wurden, so kompromisslos und direkt ist beispielsweise der Umgang mit den technischen Aufputzinstallationen entlang der Deckenkonstruktion. Ein Widerspruch? Ja. Ein Problem? Nein. Denn diese unprätentiöse Haltung unterstützt die Charakteristika des Zweckbaus und legt die Kernaufgabe frei; die Entwicklung eines vibrierenden und dichten Laboratoriums mit idealen Bedingungen für die Produktion und Vermittlung von Kunst- und Kulturprojekten. raumeinheiTen Die 80 Meter lange ringförmige Halle ist in drei Abschnitte mit wechselnder Breite von 18 bis 23 Meter gegliedert und

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Die erhaltenswerte Bausubstanz bleibt weitgehend von den neuen Einbauten unber端hrt. Die Weite der 80 Meter langen Halle bleibt eindr端cklich.

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umschliesst eine zentrale Drehscheibe, über die einst die Dampflokomotiven in das Gebäude eingefahren und anschliessend gewartet wurden. Anstelle der Dampflokomotiven stehen heute drei autonome Raumeinheiten (Units) in der Halle. Sie beherbergen unterschiedliche Nutzungen wie gemeinsame Infrastrukturen, Küchen, Garderoben, Toiletten oder Backstagebereich und zonieren die Halle geschickt. Bewegliche Abschlüsse erlauben das Schliessen und Verbinden dieser Zonen. Ein sichelförmiger Glas-

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gang im Bereich der Drehscheibe öffnet den Innenraum zur Stadt hin und dient als zusätzliche Erschliessungszone. Das Konzept von flexiblen und interaktiven Units, die in das bestehende räumliche Korsett gesetzt wurden, ist gelungen. Durch die Kontinuität und die industriellen Dimensionen des Raumgefüges wird beim Besucher der Eindruck erweckt, er bewege sich eigentlich in einem heterogenen Stadtraum mit Strassen und Plätzen. Die Units fungieren als grossmassstäbliche Werkzeuge und machen die

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Rotunde Badhaus Wasserturm

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Tanz-/Theater-Zone Tanz-/Theater-Unit Gastro-Unit Gastro-/Lounge-Zone Kino-Unit Kunst-/Performance-Zone Sichel Drehscheibe ERDGESCHOSS Haupteingang Anlieferung Theater

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In den überhohen Baukörper wurden situativ autonome Einheiten für die Gastronomie, Tanz/Theater und das Kino eingeschoben.

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Halle auf vielfältige Art und Weise, sei es programmatisch oder atmosphärisch, bespiel- und kombinierbar. Die erhaltenswerte Bausubstanz bleibt weitestgehend von den neuen Einbauten unberührt, wird jedoch durch die situativen Eingriffe revitalisiert. Die Architektur unterstützt die Idee einer offenen Plattform, in der sich Situation und Aktion, Akteure und Besucher sowie Programme und Räume in einer reichen Diversität von Sparten begegnen können. Systemschnitt mit der eingeschobenen Tanz- und Theatereinheit S Y S T E MS C HN IT T T ANZ/T HE AT E R -UNIT

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Die Ausstellungsräumlichkeiten sind prädestiniert für zeitgenössische Kunst. Hier hat das Kunsthaus St. Gallen erweiterte Präsentationsmöglichkeiten.

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Ein Büro zum

Wohlfühlen

LED-Beleuchtung für inspirierende und nachhaltige Arbeitsplätze Ein Umfeld, in dem wir uns gern aufhalten, kann das Büroleben nachhaltig verbessern. LED-Beleuchtung verändert die Arbeitsumgebung von Büros derzeit auf bisher ungeahnte Weise. Sie vermittelt nicht nur ein Gefühl des Wohlbehagens, sondern fördert auch die Produktivität und schafft eine umweltfreundliche Atmosphäre, in der das Arbeiten gleich viel mehr Spaß macht. Die LED-Revolution Farbige LEDs waren ursprünglich als Verschönerung gedacht, dienten als kreative Akzente und gestalteten dynamische Umgebungen. Die innovative Weiterentwicklung der LED-Technologie ermöglicht es uns heute weißes LED-Licht vielseitig in den Büros einzusetzen. Fühlen Sie sich wohl in Ihrem Büro Unsere ästhetisch ansprechenden und umfassend regelbaren Lösungen setzen bei der LED-Beleuchtung völlig neue Maßstäbe. Schaffen Sie komfortable Büroumgebungen, die auf das natürliche Tageslicht reagieren oder sich entsprechend den jeweiligen Arbeitsaufgaben individuell einstellen lassen. Bringen Sie das Tageslicht in Einzelbüros oder vermitteln Sie in Korridoren ein stärkeres Gefühl der Sicherheit. Vom Meetingraum bis ins Back Office. So profitieren alle – von den Vorstandsmitgliedern bis zu den Sachbearbeitern – von einem hohen Sehkomfort.

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iMMObiLien Raumplanung

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Das Raumplanungsgesetz unD Die eiDgenössische lanDschaftsinitiative von Peter Egli (Text) und Yves André (Fotos)

Die Raumplanung in der Schweiz steht vor zentralen Herausforderungen. Seit Jahrzehnten schreitet die Zersiedlung des Landes ungebremst voran. Der Schweizer Heimatschutz hat von der Zukunft der Besiedlung unseres Landes eine klare Vorstellung. In diesem Positionspapier legt er Politik, Bevölkerung, Behörden und Verbänden seine Haltung und seine Erwartungen an die künftige Raumplanungsgesetzgebung dar, die immer auch dem Aspekt einer hochwertigen Baukultur Rechnung tragen muss.

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Ungebremst wird jede Sekunde ein Quadratmeter Schweizer Boden verbaut. Auch ausserhalb der Bauzonen wird trotz allen gesetzlichen Regelungen so viel gebaut wie nie zuvor. Die Planung entlang von Landes-, Kantons- und Gemeindegrenzen entspricht nicht mehr der tatsächlichen Siedlungsentwicklung. Der Verfassungsauftrag, mit der knappen Ressource Boden haushälterisch umzugehen, wird angesichts der rasanten Bauentwicklung der 60er-/70er-Jahre und der Einführung des Raumplanungsgesetzes in den 80er-Jahren nicht erfüllt. Da von einem weiteren Bevölkerungs- und Wirtschaftswachstum auszugehen ist, muss eine Neuregelung der Raumplanungsgesetzgebung dringend vorangetrieben werden, um unsere Umwelt für die kommenden Generationen nicht noch weiter zu belasten. Vor diesem Hintergrund lancierte der Schweizer Heimatschutz zusammen mit anderen Umweltverbänden im Sommer 2007 die Landschaftsinitiative. Bereits ein Jahr später konnte die Initiative eingereicht werden. Sie verlangt mehr Bundeskompetenzen in der Raumplanung und einen 20-jährigen Stopp für die Erweiterung von Bauzonen, damit vorerst die grossen Reserven in den bestehenden Bauzonen genutzt werden. Ende 2008 präsentierte der Bundesrat einen Entwurf für ein neues Raumentwicklungsgesetz. Dieser erwies sich insgesamt als zu kontrovers und wurde zurückgezogen. Im September 2010 entschied der Ständerat über eine Teilrevision des bestehenden Raumplanungsgesetzes als Gegenvorschlag zur Landschaftsinitiative. Im Frühling 2011 befindet der Nationalrat darüber.

Die POsitiOn Des schweizeR heiMatschUtzes in zehn PUnkten bis Hundertfache erhöhen. Dieser Mehrwert wird durch politische Entscheide Die negativen Folgen des verschwende- geschaffen und steht daher zu einem rischen Umgangs mit dem Boden sind guten Teil den Steuerzahlenden zu, die nicht mehr zu übersehen. Oberstes Ziel auch die Infrastrukturen der Siedlungen der Raumplanung ist die sorgfältige Nut- finanzieren. zung des Bodens sowie die Bereitstellung zweckmässiger Infrastrukturen. Daraus 4 (Bau-)Kultur einBringen leiten sich die geordnete Besiedlung des Landes und damit eine Absage an die Der Umgang mit unserem Boden, mit weitere Zersiedlung ab. der Landschaft, Ortsbildern und GebäuUm der Zersiedlung wirkungsvoll ent- den ist weit mehr als eine wirtschaftliche gegenzutreten, muss die Gesetzgebung Angelegenheit, sondern wichtig für das entsprechende Massnahmen vorsehen. Wohlbefinden der Menschen. Der BeDer regionale Baulandbedarf soll pri- griff (Bau-)Kultur ist in den allgemeinen mär gedeckt werden durch die Aus- Zielen der Gesetzgebung zu nennen, auf nützung der inneren Verdichtungs- der gleichen Stufe wie natürliche Respotenziale, und erst sekundär durch sourcen und wirtschaftliche Rahmenbeneue Bauzonen. Die Sicherstellung der dingungen. Baureife ist eine weitere Massnahme, welche den verschwenderischen Um- 5 ortsBilder und BaudenKmäler gang mit Boden und Infrastrukturen schütZen eingrenzt. Dem Problem der Hortung von baureifem Land ist die Einführung Ortsbilder und Baudenkmäler machen einer Bauverpflichtung gegenüberzu- Orte unverwechselbar. Sie schaffen Idenstellen. tität und somit Heimat. Sie sind die prägenden Bestandteile unserer Siedlungen. 2 BauZonen reduZieren Das Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS) muss in den Rund 70 Prozent der Gemeinden weisen allgemeinen Siedlungszielen zwingend überdimensionierte Bauzonen auf. Viele Erwähnung finden. Berggebietsregionen leben vom Tourismus. Zahlreiche Baulandreserven wer- 6 ZweitwohnungsBau BegrenZen den jedoch dort mit leerstehenden Zweitwohnungen bebaut, die den touristischen Der Anteil von Zweitwohnungen in TouWert der Landschaft zerstören. Die Ge- rismusgebieten hat heute an verschiemeinden sind deshalb zur Verkleinerung denen Orten ein verträgliches Mass weit überdimensionierter Bauzonen zu ver- überschritten. Die Nachteile sind augenpflichten. Die Bauzonen sind generell zu fällig: Die Grundlagen des Tourismus begrenzen. – die einmaligen Landschaften – werden zerstört. Der Zweitwohnungsbau 3 planungsmehrwerte ist deshalb wirkungsvoll zu begrenzen. aBschöpfen Diese Begrenzung soll nicht über den Wohnsitz und die Staatszugehörigkeit, Eine Änderung des Zonenplanes kann sondern über die Raumplanung geregelt den Wert eines Grundstückes ums Zehn- werden. 1 Zersiedlung stoppen

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iMMObiLien Raumplanung

7 in funKtionalen räumen planen

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Hochbauten zu Landwirtschafts-, Gewerbe- oder Freizeitzwecken dürfen darum nur befristet erteilt werden. Die Verknüpfung einer Baubewilligung mit der Pflicht zum Rückbau bestehender Bauten (Kompensation) ist geeignet, die bauliche Gesamtbelastung des Nichtsiedlungsgebietes zu mildern. Wer ausserhalb der Bauzonen baut, soll einen Beitrag zur Landschaftspflege leisten und sich an einer hochwertigen Baukultur orientieren.

Seit Jahren konstatieren Fachleute, dass funktionale Räume und politische Zuständigkeiten vermehrt auseinanderdriften. Die zukünftige Planung des Raumes muss sich jedoch wesentlich stärker an den Funktionen eines Gebietes oder einer Region orientieren als an den politisch-administrativen Grenzen. Die Einführung von Instrumenten zur Planung und Entwicklung gemeinde- und kantonsübergreifender funktionaler Räume 9 mehr BundesKompetenZen ist daher dringend nötig. schaffen 8 landschaft schütZen Die Gesetzgebung über das Bauen ausserhalb der Bauzonen ist in den vergangenen Jahren wegen regelmässiger Lockerungen für alle möglichen Sonderinteressen äusserst kompliziert und unübersichtlich geworden. Sie muss durch eine saubere Konzeption ersetzt werden, mit dem Oberziel, die Nichtbauzonen grundsätzlich von Bauten freizuhalten. Die Regelung des Bauens ausserhalb der Bauzonen muss auf der Ebene der Bundesgesetzgebung abschliessend vorgenommen werden. Ausserhalb der Bauzone zu bauen, ist ein Privileg. Der Ausschluss von Wettbewerbsverzerrungen für gewerbliche Bauten ist daher besonders wichtig. Baubewilligungen für

Der Bund ist heute ein schwacher Akteur, wenn es darum geht, die Raumplanung zu bestimmen und umzusetzen. Es fehlen ihm meist die Kompetenzen, um die nationalen Interessen in der Raumplanung zu wahren. Es gilt in der Raumplanung wegzukommen von der Haltung „jeder macht, was er will“. Der SHS und die Landschaftsinitiative verlangen allgemein höhere Kompetenzen des Bundes in der Raumplanung, damit diese zu einer gemeinsamen Sache zwischen Bund und Kantonen wird. 10 VollZug stärKen Die Einführung eines Beschwerderechtes für Umweltverbände in raumplanerischen Angelegenheiten hilft, den

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oft nicht ernst genommenen Vollzug der Gesetzgebung zu stärken. Unter einer Änderung einer Baute ist auch deren Abbruch zu verstehen. Die Baubewilligungspraxis in mehreren Kantonen zeigt jedoch, dass der Abbruch auch ohne Bewilligung toleriert wird. Dies ist schon aus Gründen des Umweltschutzes (Bauschuttentsorgung, Lärm etc.) nicht statthaft.

Der Schweizer Heimatschutz (SHS) ist die führende Schweizer Non-ProfitOrganisation im Bereich Baukultur. Er ist ein Verein mit 27 000 Mitgliedern und Gönnern und besteht seit 1905 als Dachorganisation von 25 kantonalen Sektionen. Er setzt sich dafür ein, dass Baudenkmäler aus verschiedenen Epochen vor dem Abbruch bewahrt werden und weiterleben. Er fördert aber auch zeitgemässe, gute Architektur bei Neubauten. Weiter informiert er die Bevölkerung mit seinen Publikationen über die Schätze der Schweizer Baukultur. Jährlich verleiht er einer Gemeinde den Wakkerpreis für ihre vorbildlichen Leistungen in der Siedlungsentwicklung. www.heimatschutz.ch www.landschaftsinitiative.ch

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AKTUELL Akustik

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angenehme akustik im büro von Corinne Dubacher

Meeresrauschen statt Druckergeräusche – oder wie man im Büro eine angenehme Akustik schafft und welche Mittel es dazu braucht.

Das Büro ist ein ruhiger Ort zum Arbeiten, könnte man meinen. Doch dem ist nicht immer so. Je nach Branche und Temperament der Mitarbeitenden kann es ganz schön laut werden. Da fliegen Ideen durch den Raum, es wird heftig diskutiert, telefoniert, und immer wieder stöhnen Drucker und andere Elektrogeräte. Äusserst anstrengend, bei all den Geräuschen noch klar zu denken. Wer jemals die Annehmlichkeiten eines Einzeloffices genossen hat und nun in einem Grossraumbüro sitzt, wünscht sich wahrscheinlich zurück ins stille Kämmerlein. Doch Grossraumbüros gelten als zeitgemäss, fördern die Kommunikation untereinander, verkürzen Entscheidungswege und bauen Hierarchien ab, sofern der Chef mittendrin sitzt. Bei all den Vorteilen eines Grossraumbüros, ein grosser Nachteil besteht: Die Lärmbelastung ist oft hoch. Denn je mehr Menschen in einem Raum, desto höher meist der Geräuschpegel. Sogar bei gesprächsarmen Tätigkeiten stören Hintergrundgeräusche von PC, Drucker und Telefonen. Hören wir zusätzlich Sprachfetzen im Raum, versucht das Gehirn sie zu entschlüsseln und zu verarbeiten. Die Aufmerksamkeit und die Reaktionszeit sinken, der Büro-

mensch denkt langsamer. Lärm senkt die Effizienz um bis zu 30 Prozent. Er kann auch zu Schlaf- und Konzentrationsstörungen, permanenten Ohrengeräuschen oder sogar zu einem erhöhten Herzinfarktrisiko führen. So weit muss es nicht kommen. Es gibt Möglichkeiten, Ruhe ins Büro zu bringen, indem man die Akustik optimiert. WAs heisst eigentlich Akustik? Akustik ist die Lehre vom Schall. Der Begriff stammt aus dem Griechischen und bedeutet Hören. Man unterscheidet zwischen Bau- und Raumakustik. Bauakustik ist ein Gebiet der Bauphysik und umfasst die Schallübertragung im Gebäude beziehungsweise von Raum zu Raum. Wände, Decken, Türen und Fenster sollen den Schallübergang zwischen zwei Räumen verringern. Sie verhindern die Ausbreitung des Schalls und wirken dämmend. Um später eine optimale Raumakustik zu erreichen, wählt man bereits in der Planungs- und Bauphase schallabsorbierende Decken, Wände, Böden und Fenster. Ein Parkettboden beispielsweise reflektiert den Schall, ein Teppich hingegen wirkt ab-

sorbierend. Und wenn nun das Gebäude bereits steht? Auch dann ist noch nichts verloren. Bei der Raumakustik stellt sich die Frage, welche Oberfläche die optimale Hörbedingung für den Raum schafft. Das betrifft vor allem die schalldämpfende Wirkung von Materialien. Schalldämpfung beschreibt, wie Materialien den Schall absorbieren beziehungsweise die auftretende Schallenergie in andere Energieformen umwandeln. Die Materialien, genannt Schallabsorber, sind vielfältig: Schaumstoffe, Resonanzplatten oder Akustikputze gehören dazu. Akustische FAktoren beeinFlussen die kommunikAtion Zusätzlich zum Grundpegel der Fremdgeräusche und zur Kommunikation beeinflusst die Nachhallzeit eines Raumes die Sprachverständlichkeit. Je grösser der Raum, desto höher ist die Nachhallzeit. Zu lange Nachhallzeiten stören die Konzentrationsfähigkeit und das Wohlbefinden der Mitarbeitenden. Schallabsorbierende Elemente wie Teppiche, Vorhänge, Akustikdeckenplatten, Mobiliar und Menschen verringern die Nach081

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AKTUELL Akustik

Allgemeine Bürotätigkeiten und vergleichbare Tätigkeiten in der Produktion und Überwachung

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Überwiegend geistige Tätigkeiten, die eine hohe Konzentration verlangen. Bsp.: wissenschaftliche Arbeiten, Verfassen und Übersetzen von Texten

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Tätigkeit

Lärmexpositionspegel in dB (A) Normalanforderung (1)

Lärmexpositionspegel in dB (A) Erhöhte Anforderung (2)

(1): Normalanforderung: Richtwerte, die in der Regel im überwiegenden Teil der Anwendungsfälle einzuhalten sind (2): Erhöhte Anforderung: Richtwerte für Lärmminderungsziele. Gleichzeitig sind sie als Richtwerte bei erhöhten Ansprüchen an die Arbeitsleistung, die Arbeitsqualität und bei besonderer Konzentration zu betrachten. Quelle: SECO.

Richtwerte für Lärm am Arbeitsplatz.

hallzeit. Die Nachhallzeit hängt von folgenden Faktoren ab: • Raumvolumen • Deckengestaltung • Wandgestaltung • Bodengestaltung • Einrichtung In einem hallenden Raum leidet auch die Sprachverständlichkeit. Sie ist dann zu hoch, wenn jedes Wort des Tischnachbarn zu hören ist. Elemente wie Stellwände oder Möbel schaffen Abhilfe. so lässt sich der lärm reduzieren Doch nicht jedes Möbel und jede Stellwand verbessert die Akustik. Ein Korpus aus Stahl scheppert bei jeder Bewegung, und auch Glas reflektiert den Schall und verursacht Lärm. Holz hingegen wirkt dämpfend. Teppich- oder Kunststoffböden wirken im Unterschied zu harten Fussböden schallabsorbierend. Besonders wirksam ist es, unterschiedliche Elemente wie Möbel, Wand- und Deckenabsorber kombiniert einzusetzen. Drucker und Kopierer gehören in einen separaten Raum. Ist dies nicht möglich, so reduzieren schallisolierende Unterlagen oder Schallschutzhauben den Lärm. Schallabsorbierende Stell- und Trennwände schirmen die Arbeitsplätze so ab, dass nicht

jedes Wort des Tischnachbarn zu hören ist. Raumteiler funktionieren jedoch nur in Kombination mit einer ausreichend gut absorbierenden Akustikdecke. Meetingräume sollten ausgelagert werden, in einen geschlossenen Raum. Genauso die Kaffeeküche und Pausenräume, damit der Arbeitsfluss durch informelle Gespräche nicht unnötig gestört wird. Am Beispiel eines Callcenters in Dietlikon lässt sich veranschaulichen, dass auch ohne grossen Umbau eine optimale Raumakustik erreicht werden kann: Die neu bezogenen Geschäftsräume, in denen das auf mittlerweile 100 Mitarbeitende gewachsene Team mehr Platz hat, begeisterte alle, jedoch in einem Punkt genügten die Räume den Anforderungen nicht: Die Raumakustik war auch nach der kompletten Möblierung unangenehm laut und hallend. Die Decke, die Sprinkleranlage sowie die Lüftung mussten bestehen bleiben. Zudem sollte der Betrieb des Callcenters konstant aufrecht erhalten werden, auch am Wochenende. Gelöst wurde das Akustikproblem durch den Einsatz von Acoustic Mineralwolldecken, die in die bestehenden Profile der Decke verlegt wurden. Zusätzlich wurden Wandabsorber an den Seitenwänden aufgehängt. Büromöbelhersteller Haworth Schweiz AG setzte die Wünsche gemeinsam mit einem Akustikpartner um. Ha-

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worth CEO Mark Helfenstein meint: „Eine verbesserte Raumakustik fördert das Arbeitsklima, erhöht die Leistungsfähigkeit und ist eine Investition, die sich lohnt. Sinkende Belastbarkeit der Beschäftigten, längere Erholungszeiten und die finanzielle Belastung durch Krankheitstage kosten schlussendlich mehr als eine wirkungsvolle Akustiklösung.“ grenzWerte und gesetzliche bestimmungen Für den Lärm am Arbeitsplatz gilt Art. 22 des Schweizerisches Landesrechts „Lärm und Erschütterungen“: Die Höhe der Lärmbelastung ist von der Geräuschquelle, den Ausbreitungsbedingungen im Raum und der Exposition der betreffenden Person abhängig. Lärm kann eine Person, je nach Beanspruchung durch eine Tätigkeit, unterschiedlich belasten. Die persönliche Toleranzschwelle ist unterschiedlich. Aus diesem Grunde wurden die unterschiedlichen Tätigkeiten bei der Festlegung der Lärmrichtwerte berücksichtigt. Für Arbeitsräume wurden raumakustische Anforderungen und Richtwerte für Hintergrundgeräusche formuliert.

Als Experte für Büroeinrichtung und Raumplanung setzt Haworth auf vielseitige Akustik-Bausteine für ganzheitliche und hochwirksame Akustik-Lösungen, abgestimmt auf die Eigenschaften des Gebäudes und die Bedürfnisse der Kunden. Entsprechend den Anforderungen werden Akustikschränke von Haworth mit Wand- und Deckenabsorbern oder absorbierenden Stellwänden miteinander kombiniert oder einzeln eingesetzt. Durch die Kombination von Mobiliar und fest installierten Absorbern lässt sich die Einrichtung jederzeit umbauen, ohne die Wirkung zu verschlechtern. Auf Wunsch lassen sich die Wandabsorber mit beliebigen Motiven bedrucken und tragen zur kreativen Raumgestaltung bei. www.haworth.ch

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RECHT Baumängel

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wann ist ein mangel ein mangel? von Christian Berz

Bei Bauarbeiten stellt sich für einen Bauherrn regelmässig die Frage, ob das, was gebaut wurde, rechtens ist. Risse in der Decke oder Ausblühungen auf einem Terrassenbelag seien lediglich „ästhetische Mängel“, wie Unternehmer oft dem Bauherrn übermitteln. Muss das toleriert werden? Muss dafür der Unternehmer nicht einstehen?

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Entgegen der landläufigen Meinung handelt es sich beim „Mangel“ nicht um einen technischen, sondern um einen rechtlichen Begriff. Ein Mangel im Rechtssinne, für den ein Unternehmer im Rahmen des werkvertraglichen Gewährleistungsrechts einzustehen hat, wird nach einer geläufigen Formulierung als Abweichung des Ist-Zustandes von der vertraglichen Soll-Beschaffenheit verstanden (Gauch; Der Werkvertrag, 4. A., Zürich 1996, Rz.1406 ff.). Das heisst, jede (erhebliche) Abweichung der Beschaffenheit eines Bauteils von dem, was vereinbart wurde, stellt grundsätzlich einen Mangel dar. Dies gilt auch für erhebliche, rein ästhetische Vertragsabweichungen, die keinen Einfluss auf die Gebrauchstauglichkeit, jedoch auf den Wert eines Werkes haben. Mithin können auch sogenannt rein ästhetische Unvollkommenheiten Mängel im Rechtssinne sein. Umgekehrt kann selbst ein qualitativ besseres Werk mangelhaft sein, wenn es nicht dem entspricht, was vereinbart wurde. Häufig ist eine vereinbarte Beschaffenheit jedoch als Minimalstandard zu verstehen, sodass im Fall eines qualitativ besseren Werks in der Regel kein Mangel vorliegen dürfte. Mithin handelt es sich beim Mangel um einen relativen Begriff, der sich grundsätzlich nicht generalisieren lässt. Klarzustellen ist immerhin, dass untergeordnete, vernachlässigbare Abweichungen vom vertraglich Vereinbarten keinen Mangel darstellen. Darüber, wo die Grenze zu den erheblichen Abweichungen zu ziehen ist, lässt sich – vor allem bei Abweichungen, welche die Gebrauchstauglichkeit nicht beeinträchtigen, mithin rein ästhetischer Natur sind – trefflich streiten. Falls hinsichtlich akzeptierender Toleranzen keine Vereinbarung getroffen wurde, so stellen sich ähnliche Fragen, wie wenn die Beschaffenheit eines Werkes überhaupt nicht näher festgelegt wurde.

in Wohnräumen. Ohne anderweitige Abrede darf zudem erwartet werden, dass das Werk den so genannten „anerkannten Regeln der Baukunde“ entspricht. Darunter werden Regeln verstanden, die von der Wissenschaft oder den einschlägigen Fachkreisen als theoretisch richtig anerkannt wurden und sich nach einer klaren Mehrheitsmeinung der fachkompetenten Anwender in der Praxis bewährt haben (Gauch, Rz.846). Die Frage, ob die Beschaffenheit eines Bauteils diesen anerkannten Regeln entspricht, kann Gegenstand eines Gutachtens eines Sachverständigen sein. Bei fehlender Abrede über die Beschaffenheit eines Werkes nähert sich der rechtliche Begriff des Mangels im Ergebnis demjenigen an, was landläufig als Mangel (nämlich im technischen Sinn) bezeichnet würde. bedeutung von technischen regelWerKen privater organisationen

Insbesondere der Schweizerische Ingenieur- und Architektenverein (SIA) hat eine Fülle von Regelwerken für sämtliche wesentlichen Baubereiche herausgegeben, die insbesondere detaillierte technische Normen enthalten. Solche Regelwerke können, müssen aber nicht den vorerwähnten anerkannten Regeln der Baukunde entsprechen. Denn es ist möglich, dass die erforderliche Bewährung bei den Anwendern noch aussteht oder aber dass sich die anerkannten Regeln der Baukunde bereits weiterentwickelt haben. Immerhin besteht eine tatsächliche Vermutung dafür, dass diese Regeln (im Zeitpunkt ihrer Inkraftsetzung) den anerkannten Regeln der Baukunde entsprechen. Im Übrigen sind solche Regelwerke für die Parteien nicht verbindlich. Haben die Parteien hingegen die Anwendung solcher Regelwerke vereinbart, so ist das Werk nach Was ist geschuldet, Wenn nichts KonKretes diesen Regeln zu erstellen, unabhängig von der Frage, ob diese vereinbart Wurde? Regelwerke dem anerkannten Stand der Baukunde entsprechen oder nicht. Nicht selten dürfte die Vereinbarung solcher RegelHäufig wird die konkrete Arbeitsausführung (und erst recht werke jedoch als Minimalstandard zu verstehen sein und keine der dabei geltende Toleranzbereich) nur sehr rudimentär oder Geltung beanspruchen, wenn sich der anerkannte Stand der gar nicht geregelt. Über die Beschaffenheit eines Werks haben Baukunde bereits weiterentwickelt hat (vgl. Gauch, Rz.850). der Bauherr und gelegentlich auch der Unternehmer im Zeit- Was letztlich gilt, ist eine Auslegungsfrage auf der Basis der punkt des Vertragsabschlusses nicht einmal eine konkrete Vor- Regelung im Vertrag. stellung. Dies bedeutet für den Unternehmer jedoch nicht etwa einen Freipass zur Ablieferung irgendeiner minderwertigen Öffentlich-rechtliche vorschriften Leistung, die der Bauherr mangels anderweitiger Abrede stets zu akzeptieren hätte. Vielmehr schuldet der Unternehmer in In zahlreichen Bereichen hat der Gesetzgeber von Bund, Kansolchen Fällen das, was der Bauherr auch ohne entsprechende tonen und Gemeinden Vorschriften betreffend der BeschaffenAbrede voraussetzen durfte, mithin ein gebrauchstaugliches heit von Bauten aufgestellt. Neben den kantonalen und komWerk, das über eine Wertqualität verfügt, die der Normalbe- munalen Baugesetzen finden sich solche auch in thematisch schaffenheit entspricht (vgl. Art. 197 Obligationenrecht, OR, entfernteren Regelungsbereichen, so etwa in der eidgenöszur analogen Fragestellung im Kaufrecht), wobei dabei die Art sischen Arbeitsgesetzgebung, die zwingende Vorschriften zur des Werkes und dessen Gebrauch mitzuberücksichtigen sind Beschaffenheit von Gebäuden und Räumen enthält (z.B. Art. (vgl. Gauch, Rz.1406 ff.). So hat die Oberfläche einer sichtbaren 11 ff. Verordnung 3 zum Arbeitsgesetz). Betonwand im Heizungskeller üblicherweise nicht dieselbe Vereinzelt verweist der Gesetzgeber selber auf technische ReQualität aufzuweisen wie eine sichtbar bleibende Betonwand gelwerke privater Organisationen, sodass diesen ebenfalls (mit085

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telbar) der Charakter von verbindlichen Bauvorschriften zukommt, von denen nur in Ausnahmefällen abgewichen werden darf. Prominentes Beispiel ist die SIA-Norm 181 „Schallschutz im Hochbau“, die Mindestanforderungen an den Schutz gegen interne und externe Lärmquellen festlegt, und welche durch die eidgenössische Lärmschutzverordnung (Art. 32 LSV) für verbindlich erklärt wurde. Ähnliche Verweise finden sich auch in den kantonalen Gesetzgebungen (vgl. etwa Anhang der „Besonderen Bauverordnung I“ [BBV I] des Kantons Zürich) oder in kommunalen Bauordnungen (etwa die Verbindlicherklärung der SIA-Norm 358 „Geländer und Brüstungen“, die für die Unfallverhütung wichtige Vorschriften hinsichtlich der Höhe und Ausgestaltung von Geländern enthält). Ein Bauen entgegen diesen zwingenden gesetzlichen Vorgaben wäre rechtswidrig, sodass sie auch ohne ausdrückliche Abrede vom Unternehmer zu beachten sind, vorausgesetzt diese Normen betreffen dessen Fachbereich. So darf erwartet werden, dass ein Metallbauschlosser die Einhaltung der SIA-Norm 358 „Geländer und Brüstungen“ auch ohne entsprechende Weisung beachtet und im Falle einer dieser Norm widersprechenden Weisung seitens des Bauherrn diesen abmahnt.

Untergrundes und der Bauherrenweisungen weitgehend entbunden. Der Unternehmer hat in solchen Fällen lediglich abzumahnen, wenn er die Fehlerhaftigkeit effektiv erkannte oder aber erkennen musste, weil diese offensichtlich ist oder der Unternehmer sich zur (ergänzenden) Prüfung der Weisungen oder des Untergrundes verpflichtet hat (Gauch, Rz. 1912 ff.; zu beachten ist, dass in der SIA-Norm 118 „Allgemeine Bedingungen für Bauarbeiten“ keine solche ergänzenden Prüfungen vorgesehen sind, wenn der Bauherr selber oder die von ihm beigezogenen Personen über entsprechenden Sachverstand verfügen, vgl. Art. 25 SIA-Norm 118). Zu beachten ist dabei, dass eine Abmahnung den Unternehmer zwar gegenüber Forderungen des Bauherrn entbinden kann. Dies gilt jedoch nicht für ausservertragliche Ansprüche Dritter (z. B. Besucher des Bauherrn), falls diese infolge eines fehlerhaften Werkes verunfallen, weil zum Beispiel ein Geländer nicht über die erforderliche Höhe oder ein Bodenbelag nicht über eine genügende Rutschfestigkeit verfügt. Diese Dritten können sich grundsätzlich sowohl beim Bauherrn (als Werkeigentümer) als auch beim Unternehmer (als eigentlicher Verursacher) schadlos halten. Zudem läuft der Unternehmer Gefahr, unter anderem wegen Verletzung der Regeln der Baukunde bestellung eines „mangelhaften“ WerKs (Art. 229 Strafgesetzbuch, StGB) bestraft zu werden, wenn er diese Regeln vorsätzlich oder fahrlässig ausser Acht gelassen Einem Bauherrn ist es grundsätzlich unbenommen, ein min- und dadurch wissentlich Leib und Leben von Menschen gederwertiges Werk zu bestellen. Etwas plakativ ausgedrückt: fährdet hat. Wenn der Bauherr eine schiefe Wand bestellt hat, so liegt selbstredend keine Vertragabweichung und damit kein Mangel fazit vor, wenn diese Wand nicht senkrecht ausgeführt wurde. Dafür hat der Unternehmer nicht einzustehen. Die Frage, ob ein Baumangel auch einen Mangel im Rechtssinne Problematischer präsentiert sich die Rechtslage, wenn bei- darstellt, für den ein Unternehmer einzustehen hat, richtet sich spielsweise ein Plattenbelag vom Bauherrn vorgegeben wurde, danach, was vereinbart wurde. Ohne solche Abrede richtet sich in Unkenntnis davon, dass dieser Plattenbelag für den Ein- die Mangelhaftigkeit danach, was der Bauherr implizit voraussatzort im Aussenbereich ungeeignet ist und der Plattenbelag setzen durfte. Dabei geht man von einem gebrauchstauglichen daher beim ersten Winterfrost Schaden nimmt. Obschon auch Werk von durchschnittlicher Beschaffenheit aus, wobei dabei hier definitionsgemäss keine Vertragsabweichung vorliegt, hat die Art des Werkes und dessen Gebrauch mitzuberücksichtigen der Unternehmer unter Umständen dennoch im Rahmen der sind. Verschiedentlich spielen zudem zwingende Vorschriften Gewährleistung dafür einzustehen. Denn ein Unternehmer des öffentlichen Rechts eine Rolle, die unter Umständen auch hat grundsätzlich Weisungen des Bauherrn wie auch den Un- ohne entsprechende Abrede vom Unternehmer zu berücksichtitergrund (z.B. Verputzarbeiten eines Nebenunternehmers, auf gen sind. Die Haftung des Unternehmers kann entfallen, wenn welche ein Unternehmer einen Anstrich aufbringen soll) zu der Mangel aufgrund einer Weisung des Bauherrn oder eines prüfen. Stellt er dabei fest, dass die vom Bauherrn erteile Wei- ungenügenden Untergrundes entstanden ist und der Unternehsung oder der Untergrund ungeeignet ist beziehungsweise zu mer dies abmahnte. Eine solche Abmahnung entbindet den UnSchäden führen kann, so hat er dies dem Bauherrn gegenüber ternehmer jedoch nicht von einer Haftung gegenüber Dritten, abzumahnen, ansonsten er die Folgen selber zu tragen hat. Hält wenn diese aufgrund einer Verletzung der Regeln der Baukunder Bauherr umgekehrt trotz Abmahnung an der Weisung oder de zu Schaden kommen. am Untergrund fest, so kann sich dieser später infolge Selbstverschulden nicht beim Unternehmer schadlos halten, wenn die vom Unternehmer abgemahnte Folge eintritt (Art. 369 OR). Nur soweit der Bauherr selber oder der von ihm beauftragte Christian Berz, RA lic. iur, ist Rechtsanwalt in der Zürcher AnwaltsArchitekt, Ingenieur, Geologe, etc. über einen besonderen Sachkanzlei Siegrist Baumgartner Thaler und schwergewichtig im Bauverstand hinsichtlich der vom Unternehmer vorzunehmenden und Immobilienrecht tätig. www.sbt-law.ch Bauarbeiten verfügt, ist der Unternehmer von der Prüfung des 086

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eLeGanter GroSSStadtStIL An der internationalen Keramik- und Bauindustriemesse Cersaie in Bologna präsentierten die Feinsteinzeughersteller jeweils ihre neusten Kollektionen. RIChnER hat die aktuellsten und schönsten Einrichtungstrends zusammengefasst. Aufgefallen ist, dass die Themen Schwarz und Weiss nach wie vor aktuell sind. Vereinzelt wurden diese mit neuen Mustern und Formen inszeniert. Die Kollektion „York“ repräsentiert ein neues Wand- und Bodenfliesenkonzept in Schwarz und Weiss. Die dekorierten Grundfliesen, in drei Reliefmotiven erhältlich, schaffen ein prägnantes Badambiente. Besonders interessant an dieser Kollektion ist die Bodenplatte mit leicht gewelltem Schachbrettmuster. Eine attraktive Alternative für die sonst eher streng geometrisch wirkenden Mosaikmuster. Die klaren Formen dieser Kollektion schaffen eine dezente Eleganz, die sich in jede Stilumgebung einfügt. info@richner.ch, www.richner.ch

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bau 2011 Rund 238‘000 Besucher reisten aus mehr als 150 Ländern nach München zur BAU 2011, die Weltleitmesse für Architektur, Materialien, Systeme – das entspricht einem Plus von etwa 12% gegenüber der letzten Veranstaltung im Jahr 2009. Einen so starken Anstieg gab es in der fast 50-jährigen Geschichte der BAU noch nie. Vor allem international erreichte der Top-Event der Branche eine neue Dimension: Fast 60‘000 Besucher der BAU 2011 kamen aus dem Ausland. Damit stieg der Anteil internationaler Besucher von 18 auf 25%. Auch der Anteil der Planer und Architekten konnte noch einmal gesteigert werden. Er liegt jetzt bei 22% – in Zahlen entspricht das mehr als 52‘000 Fachbesuchern! Die nächste BAU wird vom 14. bis 19. Januar 2013 auf dem Gelände der Neuen Messe München stattfinden. www.bau-muenchen.com

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Hochglanz steht für edle Eleganz – ein aktueller Trend im Bereich hochwertiger Möbel und Küchen. Ob am Boden, an der Wand oder an der Decke – diesen faszinierenden Akzent kann man heute mit Parkett von BAuWERk setzen. Besonders schön wirkt Hochglanz in Kombination mit matten und rauen Oberflächen, wie zum Beispiel Sichtbeton oder auch rauem Verputz. Die Hochglanzserie ist mit besonders kratzfesten Lacken und mit einem speziellen Beschichtungsverfahren veredelt worden. Damit werden Kratzer deutlich minimiert. Die Serie besteht aus fünf angesagten edlen Farbtönen wie beispielsweise dem abgebildeten „White Lion“.

Neue Produkte, deren Umweltverträglichkeit bescheinigt wurden, sind in München von DORMA vorgestellt worden. So beispielsweise die automatische Schiebetür „ST Flex Green“. Bei dieser Türanlage kommt das sehr schmale Profilsystem „Dorma Flex“ in einer thermisch getrennten Ausführung zum Einsatz. Das Profil ermöglicht durch seinen speziellen Aufbau eine besonders schlanke Profilansicht und bietet eine hohe Isolierung zwischen dem Innen- und dem Aussenbereich. Die Automatiktüranlage, die ab Juni 2011 mit einer maximalen Breite von 6,25 m und einer maximalen Höhe von 3,30 m lieferbar ist, erfüllt die strengen Anforderungen der Energieeinsparverordnung EnEV 2009–2011. architektenmarketing@dorma.ch, www.dorma.ch

info@bauwerk-parkett.com, www.bauwerk-parkett.com

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SCHwEIzER HOCHLEISTUNGSFENSTER MIT VORSPRUNG Als Nr. 1 im Schweizer Fenster- und Türenmarkt gehört EGO kIEFER in Europa zu den führenden Unternehmen der Branche. In Deutschland setzt es auf nachhaltige Partnerschaften mit Händlern und baut durch laufende Akquisition von neuen Händlern ihr Vertriebsnetz weiter aus. In der Branche setzt die Firma mit ihren Innovationen immer wieder Meilensteine. Als integrierter Gesamtanbieter entwickelt, produziert, verkauft und montiert sie Fensterlösungen in den Werkstoffen Kunststoff, Kunststoff/Aluminium, Holz und Holz/Aluminium sowie Türen für den Aussenbereich. Eine Auswahl aus der Produktpalette von Hochleistungsfenstern wurde exklusiv an der Bau 2011 in München präsentiert. Jedes Fenstersystem bietet nahezu unbeschränkt Variationsmöglichkeiten puncto Design, Wärmedämmung, Schallschutz, Lüftung und Sicherheit. zentrale@egokiefer.ch, www.egokiefer.ch

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TOOLBOX

MODULØR Produkte

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MEHR ALS DRÜCKER

bRANDSCHUTzTÜR MIT VERDECKT LIEGENDEN bÄNDERN

wÄRMESCHUTz, KOMFORT UND DESIGN AUF HÖCHSTEM NIVEAU

FORSTER PROFILE entwickelt und produziert ihre Systeme unter ganzheitlicher Betrachtung aller ökologischen Aspekte. In München wurde erstmals der Prototyp einer Brandschutz-Schiebetür „EI30“ mit zusätzlicher Swing-Out-Funktion vorgestellt. Diese Tür ist bereits erfolgreich geprüft und kann somit in Deutschland mit Zustimmung im Einzelfall gebaut werden. Die Konstruktion kommt ohne Bodenschwelle aus und ist damit auch rollstuhltauglich. Zudem hält sie mit ihrer äusserst schlanken Ansicht auch dem Kennerblick des Designers stand. Neue Varianten bei den Beschlägen, wie beispielsweise verdeckt liegende Bänder und eine neue im Türfalz integrierte Mitnehmerklappe, verleihen der Tür noch weitere Pluspunkte im Bereich Ästhetik.

„Wiline Evo“ ist das erste Minergie-P zertifizierte Aluminium-Fenstersystem. WICONA hat mit den neuen Fensterserien die Wärmedämmung revolutionär verbessert. Mit einer neue Dämmzonentechnologie werden für Fenster höchste Dämmwerte erreicht. Diese neuen Fenstersysteme haben den grossen Vorteil, dass sie trotz hoher Wärmedämmung mit einer schlanken und filigranen Profilierung aufwarten können, was vor allem Architekten sehr schätzen. Schlanke Profilansichten bedeuten mehr Glasanteil und somit auch mehr passive Solargewinne. Aluminiumfenster sind langlebig und praktisch wartungsfrei. In stark beanspruchten Gebäuden, wie zum Beispiel Schulhäusern, sind Aluminiumfenster durch ihre Robustheit und die harte Oberfläche bevorzugt.

Den aktuellen Architekturtrend zu reduzierten Strukturen und integrierten funktionalen Elementen setzt FSB durch neue Beschlaglösungen um. So hat das Unternehmen für stumpf einschlagende Türen und unsichtbare Bänder entsprechende flächenbündige Garnituren und Rosetten für Standard- und Objekttüren entworfen. Bei der passgenauen Montage werden die Garnituren und Rosetten direkt im Türblatt versenkt. Auch die neuen offenen und geschlossenen Einlassmuscheln aus Edelstahl und Aluminium lassen sich flächenbündig ins Türblatt integrieren. Daneben ergänzt FSB laufend sein umfassendes Sortiment an zeitlos-schlichten Beschlägen für Fenster, Türdrückergarnituren, elektronische Zutrittskontrollen oder barrierefreie Systemlösungen.

wicona.ch@hydro.com, www.wicona.ch

rene.mogy@fsb.de, www.fsb.de

forster.profile@afg.ch, www.forster-profile.ch

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DER PERFEKTE RAHMEN FÜR EINE SCHÖNE AUSSICHT Das optimierte Randverbundsystem „ACSplus“ von GLAS TRöSCH weist beste Eigenschaften auf. Das flexible Silikonschaumprodukt mit mehrschichtiger Dampfsperre bietet eine maximale Randverbundisolation. Verschiedene Prüfungen bestätigen seine herausragende Position in puncto Wärmeschutz, Tauwasservermeidung, Langlebigkeit und Optik. Die Verwendung von Silikonschaum statt Aluminium bringt weitere entscheidende Vorteile. Das Material zeichnet sich durch eine besonders hohe Elastizität bei gleichzeitig hervorragender Verformungsbeständigkeit aus, kann also unterschiedliche Dehnungen von Glas und Rahmenmaterialien aufnehmen, ohne dauerhaft zu verformen. Besonders positiv wirkt sich die hohe Verformungsbeständigkeit bei Dreifachisoliergläsern aus, da dort die natürlichen Pumpbewegungen noch stärker sind.

Über 100 Ideen Besuchen Sie uns im Internet unter www.membranbau.ch oder bestellen Sie unverbindlich unsere Dokumentationen HP GASSER AG MEMBRANBAU INDUSTRIESTRASSE 45 POSTFACH 144 CH-6078 LUNGERN TEL. +41 (0)41 666 25 35 FAX +41 (0)41 666 25 30 membranbau@hpgasser.ch w w w . m e m b r a n b a u . c h

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Gute Durchsicht

mit Fassaden von

HP Gasser AG · MEMBRANBAU

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SPEZIAL Fassaden

MODULØR Produkte

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Hülle, aber nicHt nur! von Sarah Gatto (Redaktion)

Architektur wird häufig als „Raum plus Hülle“ aufgefasst. Es ist schon lange her, dass Gottfried Semper die Theorie der Bekleidung entwickelte. Die nach aussen gerichtete Haut des Gebäudes fasst Schutz, Abgrenzung, Identität und – wenn man vor allem an die heutigen Medienfassaden denkt – Kommunikation in einem zusammen. Ob sie „nur“ verpacken oder Innen- und Aussenwelt zusammenspielen lässt, die Fassade ist einer der wichtigsten Gebäudeteile, der wirtschaftlich, funktionell, ästhetisch und energetisch jedes Projekt entscheidend beeinflusst.

Spezialanfertigungen für das Tropenhaus in Frutigen: Die gehängte, reliefartige Fassade aus anthrazitfarbenen Betonelementen von cReabeton mateRiaux verändert sich je nach Blickwinkel. lyss@creabeton1.ch, www.creabeton-materiaux.ch

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1 metallpfiSteR ist der Spezialist für Streckmetall, Metallgewebe, Lochblech und viele weitere transluzente Produkte. Die fortschreitende Technik erhielt mit der Entwicklung der LED einen entscheidenden Impuls. Dieser verwandelte die statischen oder blinkenden Leuchtreklamen in multimediale Bespielungen der Häuserwand. Eine Vielzahl an Technologien, von der Leuchtmittelintegration über Displays bis hin zur Projektion und Rückprojektion, eroberte den öffentlichen Raum. So auch das transparente Medienfassadensystem „Illumesh“. info@metallpfister.ch www.metallpfister.ch 2 Die Konzert- und Kongresshalle in Uppsala steht mit ihrer spielerischen modernen Fassade ganz bewusst in einem eleganten Wechselspiel mit der historischen Umgebung. Die „Alucobond“-Platten zeichnen sich durch hohe Planheit und Biegesteifigkeit, geringes Gewicht, exzellente Verformbarkeit, Wetterbeständigkeit sowie einfache Weiterverarbeitung aus und sind in einer grossen Farbvielfalt und verschiedensten Ausführungsvarianten erhältlich. Versionen gibt es auch in grossen Formaten und mit schwer und nicht entflammbarem Kern. alleGa allega@allega.ch, www.allega.ch

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3 Die drei Stationen der neuen Gaislachkoglbahn sind vollständig mit „ETFE-Folien“ von texlon umhüllt . Das Unternehmen ist eines der wenigen in Europa, die die unverwüstlichen und langlebigen ETFE-Folien selbst konfektionieren. Das hochtransparente Material ist leicht und beständig gegen Witterungseinflüsse, UV-Strahlen und Chemikalien. Die Kosten liegen im Vergleich zu herkömmlichen transparenten Überdachungslösungen wie zum Beispiel Glas deutlich tiefer. Die glatte Oberfläche ist selbstreinigend und damit wartungsfrei. So können Kosten für den Unterhalt gespart werden. info@texlon.ch, www.texlon.ch

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MODULØR Produkte

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MinerGie-a: der neue GebäudeStandard Am 10. März 2011 wird der neue Standard Minergie-A für die Gebäudekategorie Wohnen lanciert. In Minergie-A-Bauten wird die Wärme für Heizung und Warmwasser klimaneutral und weitgehend vor Ort produziert werden. Neu werden auch Haushaltstrom und Graue Energie einbezogen. Auch Minergie-A wird auf optimalen Komfort und überdurchschnittliche Werterhaltung ausgerichtet sein. Minergie-A baut auf dem etablierten Standard Minergie-P und dem Zusatz Eco auf und übernimmt mehrheitlich deren Anforderungen und Berechnungswerkzeuge (z. B. korrigierte Primäranforderung an die Gebäudehülle, ebenso Anforderungen an Lüftung, sommerlichen Wärmeschutz, Luftdichtigkeit der Gebäudehülle, Übernahme des Berechnungstools für Graue Energie von Eco u.a.m.). Neu ist: Es werden verschärfte Anforderungen an die Minergie-Kennzahl Wärme1 gestellt (≤ 0 kWh/m2a) und die Minergie-Kennzahl Gesamtenergie mit zugehörigem Grenzwert wird neu eingeführt. Darin enthalten sind Wärme, Haushaltstrom und Graue Energie.

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4 Hp GaSSeR membRanbau hat das neue Flyer-Werk mit einer Textilfassade ausgerüstet. Obwohl das Gewebe bei den Fenstern nicht ausgespart wird, kann dank des Gitterdesigns und entsprechender Farbwahl jederzeit die Wahrnehmung der Aussenwelt gewährleistet werden. Ebenfalls kann auf einen konventionellen Sonnenschutz verzichtet werden. Die Fassade ist verantwortlich für die Schaffung von attraktiven Arbeitsplätzen und prägt das Erscheinungsbild des Gebäudes. membranbau@hpgasser.ch www.hpgasser.ch 5 „FS1 Aluminium“ ist das System für Büro-/Verwaltungsgebäude, Shoppingcenter, Ausstellungen usw. Pfosten-Riegel aus Aluminium eignen sich für erhöhte statische- und mechanische Anforderungen ohne Kompromisse in Bezug auf Architektur, Ästhetik und Funktionalität. Mit der Lösung „Energy“ werden einzigartige Wärmedämmwerte für Gebäudehüllen in Minergie und Minergie-P erzielt. 6

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info@4b-fassaden.ch www.4b-fassaden.ch 6 Die grosse Vielfalt an „Kelesto“Sichtsteinen und -Klinkern ermöglicht es, für die verschiedensten Bedürfnisse das richtige Angebot zu finden. Das Sortiment von kelleR ZieGeleien umfasst die folgenden Steintypen: die klassischen Sichtsteine, die Klinker, Akustik-Klinker sowie die Handformsteine, welche je nach Farbe Klinkeroder Sichtsteinqualität haben. Abhäng-ig vom Steintyp sind verschiedene Formate erhältlich. info@keller-ziegeleien.ch www.keller-ziegeleien.ch 7 Mit „Perspectives“ bietet tReSpa Architekten immer wieder neue Inspirationen. Charakter, Tiefe und Rhythmus sind thematische Inspirationsquellen für innovative Formen, Techniken und aufsehenerregende Farb- und Materialkombinationen. Diese drei Themen werden um die Konzepte Farbe, gebogene Elemente und Licht ergänzt. „Perspectives“ entwickelt sich immer mehr zu einer wichtigen Kommunikations- und Inspirationsplattform – heute und in Zukunft. infoexport@trespa.com www.trespa.com

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8 Die Grösse der Schindeln kann gemäss individueller Fassadengestaltung produziert werden; sie können auf ebenen oder leicht gewölbten Fassaden eingesetzt werden. Eine Bekleidung aus „VMZ Natur“ wird bewusst gewählt, um das natürliche Aussehen der Oberfläche zu verstärken. „VMZ Quartz-Zinc“ lässt die Oberfläche wieder und gleichmässiger aussehen. Bei grossen Flächen erzeugen die Profile einen dynamischen Eindruck. vmZinc

12 Über 3200 m² Fassadenfläche wurden bei diesem Bauvorhaben mit dem „Air-lux System“ verglast. Rund 420 Schiebeelemente in Dimensionen von bis zu 5,0 m × 2,5 m wurden verbaut. In der Verantwortung von aiR lux lag die Planung und Realisation der gesamten Glasfassade. Von der Produktion der Alu-Elemente, dem Einsetzen der Isolierverglasungen, der Integration des Beschattungssystemes bis hin zur termingerechten Montage. info@air-lux.ch, www.air-lux.ch

info@vmzinc.ch, www.vmzinc.ch

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9 Seit über 60 Jahren bürgt der Name emilio StecHeR für höchste Qualität in der Natursteinverarbeitung und verbindet das traditionelle Handwerk mit modernster Technologie und Leidenschaft für Steine. Der „Onsernone“ besticht durch seinen grau-blau schimmernden Grundton und seine dezente Struktur. Die einmalige Farbgebung dieses Gesteins wirkt zeitlos elegant und lässt sich gut mit anderen Materialien kombinieren. natursteine@stecher.ch www.stecher.ch 10 Der Stahl-, Glas- und Metallbauspezialist tucHScHmid realisierte für die Genossenschaft Migros Zürich im Quartier Zürich-West einen Glaskubus, welcher den Zugang zum bestehenden Hochhaus und der Betriebszentrale neu erschliesst. Um den Energiebedarf des Neubaus zu decken, wurden transluzide Solarpaneele in die Fassade integriert. Die „Solarfassade“ produziert mehr saubere, umweltfreundliche Energie, als für den Neubau benötigt wird. Mittels LED wird die Photovoltaikfassade nachts hinterleuchtet. info@tuchschmid.ch www.tuchschmid.ch

13 Beim Wohn- und Einkaufszentrum Migros Baar-City wurden rund 3000m2 Fassadenkeramik in den Formaten 20 × 114, 40 × 114 und 60 × 114 cm vertikal montiert. Die Veredelung mit „Hydrotect“ von deutScHe SteinZeuG wird werkseitig dauerhaft eingebrannt und verleiht besondere Eigenschaften: Regenwasser bildet einen dünnen Film und unterwandert Verschmutzungen, die dann abgespült werden. So wird jeder Schauer zu einem kostenlosen und umweltfreundlichen Reinigungsvorgang. felix.odermatt@deutsche-steinzeug.de www.deutsche-steinzeug.ch

11 Energiegewinnung kombiniert mit einzigartiger Ästhetik: Die „Stahl-GlasFassade mit Photovoltaikelementen“. eRnSt ScHweiZeR ist eines der führenden Metallbauunternehmen der Schweiz und ein wichtiger Lieferant von energieeffizienten, minergietauglichen Produkten und von Systemen zur Nutzung der Sonnenenergie. Es engagiert sich seit über dreissig Jahren für ökologisches Bauen und nachhaltige Unternehmensführung. info@schweizer-metallbau.ch www.schweizer-metallbau.ch

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14 „vetroTherm“ besticht mit neutraler Optik bei hoher Lichttransmission. Der Ug-Wert von bis zu 1,0 W/m2K (2-fach-Isolierglas) oder 0,4 W/m2K (3-fach-Isolierglas) bei stets optimalem g-Wert ermöglicht eine positive Energiebilanz des Gebäudes. Mit dem weiterentwickelten Wärmeschutzisolierglas lassen sich die wesentlichen Werte eines Isolierglases in ein optimales Verhältnis bringen. Ein tiefer Ug-Wert sorgt für eine optimale Wärmedämmung und möglichst geringen Wärmeverlust. Der hohe g-Wert ermöglicht eine hervorragende Nutzung der kostenlosen Sonnenenergie. flacHGlaS

info@flachglas.ch, www.flachglas.ch

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15 Die poeSia GRuppe produziert Fassadendichtungen in Schweizer Qualität in Silikon oder TPE (Thermoplastische Elastomere) extrudiert ab Produktion. Sie besitzt ein grosses Sortiment an „lagerhaltigen Dichtungsprofilen“ aus Kautschuk und „Thermoplastischen Elastomeren“ für alle denkbaren Anwendungen in den Bereichen Bau, Industrie, Fahrzeugbau und Transport. info@poesia-gruppe.ch www.poesia-gruppe.ch 16 Mit einer Ansichtsbreite zwischen 25 und 40 mm und einer Bautiefe von 60 mm ist „Janisol Arte“ das erste Stahlprofilsystem für Loft- und Industrieverglasungen, das so schlank ist und doch thermisch getrennt. Damit bietet janSen Architekten und Planern eine attraktive Alternative für das Bauen im Bestand. Mit dem äusserst filigranen Profilsystem lässt sich der charakteristische Stil der früheren Industrieverglasungen aus Stahl beibehalten. Eine thermische Trennung gewährleistet die Einhaltung der heutigen Wärmeschutzverordnung. info@jansen.com, www.jansen.com 17 Der Wandaufbau der Wohnüberbauung Forster-/Krönleinstrasse in Zürich ist ein WärmedämmVerbundsystem mit der Dämmplatte Sto-EPS Lambda Light in den Dicken 120 bis 200 mm. Darauf wurde die Natursteinfassade Sto-Sandstein „Vinaixa“ angebracht. Der Naturstein wurde in Riemchen geschnitten und in Überlängen verlegt. Zusätzlich wurden spezielle Lisenen aus Naturstein angebracht. Sto sto.ch@stoeu.com, www.stoag.ch

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«Minergie® – auf dem Weg zum nachhaltigen Bauen» Donnerstag, 10. März 2011, Armee-Ausbildungszentrum, Luzern informationen und Anmeldung unter www.minergie.ch eröffnung der ersten Schweizer Minergie expo mit: regierungspräsident Marcel Schwerzmann, Vorsteher des Finanzdepartementes, Kanton Luzern Heinz Tännler, Regierungsrat Kanton Zug, Präsident MINERGIE Marco Biland, Messeleiter, Geschäftsleiter ZT Fachmessen AG

Patronatspartner:

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referenten Fachtagung: Prof. Dr. Holger Wallbaum, Stellvertretender Leiter Institut für Bau- & Infrastrukturmanagement ETH, Zürich roger Baumann, Leiter Business Development Real Estate Asset Management, Credit Suisse AG, Zürich Wiebke rösler, Direktorin Amt für Hochbauten der Stadt Zürich, Präsidentin Verein eco-bau Yorick ringeisen, dipl. Arch. EPFL SIA, Partner Bauart Architekten und Planer AG, Bern imelda greber, Leiterin Facility Management SRG SSR, Bern Stefan Stutz, Ing. FH/HLK und eidg. dipl. Energieberater, Geschäftsleiter Partnerplan AG, Luzern Dr. Sibyl Anwander Phan-huy, Leiterin Qualität/Nachhaltigkeit, Coop Genossenschaft Dr. ruedi Kriesi, Kriesi Energie GmbH, Vizepräsident MINERGIE, Wädenswil Prof. Heinrich Huber, Stv. Leiter MINERGIE Agentur Bau, Muttenz Dr. lic. phil. i Urs rey, Leiter Analysebereich Bau & Immobilien, Statistisches Amt des Kantons Zürich Medienpartner:

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SPEZIAL Licht

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lux, lumen, candela & co. von Sarah Gatto (Redaktion)

Licht ist mehr als das Gegenteil von Dunkelheit. Unsere Augen brauchen unterschiedlich viel Licht, um unsere Umgebung wahrzunehmen. Ob für eine intime Atmosphäre im Wohnzimmer, für die adäquate Betrachtung eines Bildes, für einen szenografischen Effekt oder für Konzentration und Komfort am Arbeitsplatz, eine korrekte Beleuchtung kann unsere alltägliche Umgebung enorm verändern beziehungsweise verbessern. Da Licht sogar die Geschmackswahrnehmung beeinflussen kann, ist es als Element des gebauten Raums und der Aussenbereiche essenziell.

Design und Lichtwirkung treffen sich bei der neuen Rundleuchte „Ondaria“ von zumtobel auf einer Wellenlänge. Homogen ausgeleuchtet, sorgt sie für ein harmonisches Ambiente. info@zumtobel.info, www.zumtobel.ch

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1 Noch reduzierter und filigraner – Eleganz und eine hochwertige Materialanmutung: Das ist neue „Quadrature 2“ mit bewährter Eldacon-MikroprismenLichtlenktechnologie von Siteco. Der Rahmen ist aus eloxiertem gebürstetem Aluminium gefertigt, der umlaufende untere Rand ist hochglanzpoliert. Die umlaufende Schattenfuge, die das weisse Passepartout einfasst, und die perfekt verarbeitete Gehrung des Profils lassen den gesamten Sichtrahmen in der Untersicht wie aus einem Guss erscheinen. info@siteco.ch, www.siteco.ch

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2 Die Pendelleuchte „Capsule“ von aRtemide mit geschlossenem Leuchtenkörper besteht aus geblasenem und geätztem Glas. Die Entwurfsidee war, eine Leuchte zu schaffen, die einzig aus Licht besteht. Der transparente Leuchtenkörper entmaterialisiert sich beim Einschalten der Leuchte. Sichtbar ist dann einzig das Licht, das nach allen Seiten gleichmässig gestreut wird. Die Leuchte kann mit Leuchtstoff- oder Halogenlampen bestückt werden und ist in den Durchmessern 36 cm oder 45 cm erhältlich. info@artemide.ch, www.artemide.ch 3 Die vielseitig einsetzbaren Kugeln von moonliGht werden einzeln aus Polyäthylen gegossen und sind in den verschiedensten Grössen und für unterschiedlichste Anwendungsbereiche erhältlich. Sie sind äusserst schlagzäh und robust, Temperaturen von minus 40 bis plus 80 Grad Celsius bereiten den Leuchtkörpern keine Probleme. Die „Schwimmleuchten“ lassen Teiche, Pools oder Seen in zauberhaftem Licht erstrahlen. Sie eignen sich auch für den Einsatz im Meerwasser. info@moonlight.info www.moonlight.info

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SPEZIAL Licht

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„LED hat enorme Möglichkeiten vor sich . . .“ Herr caduff, licht hat eine emotionale und eine funktionale Komponente. Stirbt die emotionale Komponente des lichts, jetzt, da Wirtschaftlichkeit und Funktion dominierende Themen sind? Das ist zum Teil vom Projekt abhängig. Beim Jansen-Campus, einem unserer momentanen Projekte, geht es etwa zu je einem Drittel um Funktionalität, um die richtige Lichtgestaltung und um Wirtschaftlichkeit sowie Nachhaltigkeit. Der gestalterische Anteil ist wichtig, da das Gebäude auch repräsentative Aufgaben zu erfüllen hat. Neben all den Sachzwängen und technischen Parametern beinhaltet Lichtplanung immer auch einen kreativen Part, der die Architektur miteinzubeziehen hat. Licht wird zudem immer auch emotional empfunden. Wie gehen Sie als lichtplaner mit Themen wie minergie oder der 2000Watt-Gesellschaft ganz konkret um? Bei Projekten, die eine hohe Energieeffizienz ausweisen sollen, verschiebt sich die genannten Drittelung zugunsten der Wirtschaftlichkeit und Ökologie. Der gestalterische Spielraum ist dann mehr eingeschränkt. Gerade beim Anpeilen der 2000-WattGesellschaft sind die Parameter sehr strikt. Die Parameter einzuhalten und auch eine ästhetisch ansprechende Lösung zu finden, ist ein Drahtseilakt. Man muss kompromissbereit sein und Abstriche verkraften können, besonders auch im gestalterischen Bereich der Lichtplanung. . . . wobei die leuchten und lampenhersteller auf die gestiegenen anforderungen und Reglementierungen reagieren und innovative, hocheffiziente und formal attraktive lösungen anbieten. . . ? Richtig, da kommt natürlich LED ins Spiel, wo immens viele Neuheiten rauskommen, die mit neuen Formen, immer besserer Leistung, Steuerungen und technischen Features zu überzeugen vermögen. Bei LED vereinen sich Ästhetik und Ökologie. Und die grosse Entwicklung steht erst an. . .

In einem Ihrer Referenzbauten, dem „Cube Hotel“ in Savognin oder auch dem aktuellen Hotel Grischa in Davos, haben Sie mit unterschiedlichen Leuchten, verschiedenen Farben und Lichtfarben in den unterschiedlichsten Zonen des Baus, innen und aussen, gearbeitet. Wie gehen Sie ein solch umfassendes Projekt an? Diese unterschiedlichen Bereiche – beispielsweise die WC-Anlage, der Barbereich, Korridore, das Restaurant oder die Aussenbeleuchtung – mit den verschiedensten Anforderungen sind die grosse Schwierigkeit bei solchen Projekten, aber auch die spannende Herausforderung. Zudem hat auch jedes Projekt unterschiedliche Rahmenbedingungen und Anforderungen, die ins Lichtprojekt einfliessen müssen. Als Lichtplaner muss man sich ins Gebäude hineinfühlen, spüren, welche Aussage der Bau machen wird, wer mit der Architektur angesprochen wird, um dann das entsprechende Beleuchtungskonzept erstellen zu können. Gerade bei den erwähnten beiden Hotels zeigen sich zwei völlig verschiedene Welten. Je mehr wir als Lichtplaner über den künftigen Bau wissen, desto genauer können wir die passende Lichtplanung gestalten. Allein schon die Materialisierung des Baus ist wichtig zu wissen, da das Licht die Farbe des Materials intensivieren oder verfälschen kann. Gemessen an der Bausumme, wie hoch kommen die Kosten für die lichtplanung? Das ist je nach Projekt sehr unterschiedlich. Je nachdem wie sich Architekt, Elektroingenieur und Lichtplaner das Projekt aufteilen; je nachdem wie wir den Auftraggeber von vormaligen Projekten kennen; je nachdem wie viele Besprechungen oder Baustellenbesuche angesagt sind, variieren die Kosten. Diese haben jedoch mit der Bausumme kaum einen Zusammenhang. Das Honorar bzw. die Offerte beruht auf Erfahrungswerten, die je nach Anforderungen, Komplexität des Projekts oder Auftraggeber variiert.

alles redet von led, das als licht der Zukunft propagiert wird. Was sind die wirklichen Vorteile und die eher verschwiegenen nachteile gerade im Hinblick auf die Grundbeleuchtung von Zweckbauten? LED ist in den Ansätzen sehr weit entwickelt und bietet interessante Möglichkeiten. Bei kleinen Leistungen hat man interessante Möglichkeiten, wer mit der Lichtleistung, den Farbtemperaturen oder monochromem Licht umzugehen weiss. Für grossflächige Bürogebaute und deren Lichtplanung müssen noch einige Jahre gewartet werden, bis LED auch in diesem Bereich vollständig konventionelle Leuchten ablösen kann. Wie bei vielen herkömmlichen Lampen ist auch bei der LED die Kühlung bzw. die Wärmeentwicklung das grösste Problem. Wenn die Betriebstemperatur zu hoch ist, schwinden die ganzen Vorteile einer LED gegenüber anderen Lampen stark. Gerade bei den Power-LED funktioniert die Amortisation nicht wegen geringerem Energieverbrauch, sondern nur über die Lebensdauer. Es gibt heute 50- oder gar 100-Watt-LED, die jedoch nur richtig gekühlt eine längere Lebensdauer beibehalten können. Die Energieersparnis der LED wird jedoch durch das aktive Kühlen eliminiert. Eigentlich ein ökologischer und wirtschaftlicher Unsinn, der aber vielerorts praktiziert wird.

René Caduff ist ausgewiesener Fachmann zum Thema Licht und Lichtplanung. Er ist Inhaber und Geschäftsführer der Caduff-Lichtplanung in Dietikon bei Zürich. www.lichtplanungen.ch

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4 Der handwerklichen Tradition fühlt sich novoline verpflichtet, auch wenn die zahlreichen Produkte mit Hilfe modernster Technologien gefertigt werden. Die schlichte und formschöne Wandleuchte „Belvedere“ aus Aluminium-Druckguss wird in den Farben Weiss, Silbergrau und Chrom hergestellt und sowohl im Wohn- als auch im Objektbereich für eine blendfreie Aufhellung der Wände angewendet. info@novoline.ch, www.novoline.ch 5 Innovative Lichtideen von ReGent gibt es seit 1908. Leuchten, die richtungsweisend sind in Design, Funktion und Wirtschaftlichkeit. Lichtsysteme, die nicht nur deshalb kreativ sind, weil sie schön sind oder technologisch innovativ, sondern weil das Unternehmen mit einem umfassenden Service jedes einzelne Projekt ins günstigste Licht rückt. Abgebildet ist der „Beamer PAL LED“ mit bestechenden Eigenschaften. info.bs@regent.ch, www.regent.ch

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6 Dank der vielfältigen Auswahl von Lichtquellen – einschliesslich der neuartigen LED-Lösungen – gemeinsam mit dem umfassenden Zubehörangebot ist die Produktfamilie „Pure“ von floS für jegliche Anwendung besonders geeignet. Dies gilt für Läden und Büros bis hin zu Wohnbauten und den hochprofessionellen Anwendungen in Museen. Die verschiedenen Lichtstrahlöffnungswinkel erlauben es, allen Beleuchtungsanforderungen gerecht zu werden. info@arquinthome.ch www.flos.com 7 Als eigentliche Lichtskulptur mit Chromstahlsockel leuchtet die „Imago“-Leuchte in sich und für sich selbst. Sie repräsentiert Licht in einer bezaubernd aufrechten Form. Im Sockel befindet sich ein LED-Streifen, der durch die massive Acrylglasplatte hindurchleuchtet. Standardmässig ist die Leuchte mit vier verschiedenen Motiven erhältlich. Oder sie kann mit einer Grafik nach Wunsch gestaltet werden. Zudem kann sie in drei verschiedenen Möglichkeiten montiert werden: im Boden eingesenkt (Einbau), halb eingesenkt (Halbeinbau) oder frei aufgestellt (Aufbau). tulux info@tulux.ch, www.tulux.ch

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8 Stromschienensysteme, neueste LED-Technologie, flexible Befestigungslösungen und massgeschneiderte Profilsysteme sind einige der Optionen im delta liGht- Angebot, die sich in professionellen Umgebungen bewährt haben. Der kompakte „Credo LED Jac WW“Strahler ist um 360 Grad dreh- und um 80 Grad schwenkbar und perfekt für die Akzentuierung und Inszenierung geeignet. info@deltalight.ch, www.deltalight.ch 9 Seit 15 Jahren beleuchtet noRdlux die Schweiz mit exklusivem skandinavischen Flair. Die „Nyx“-Leuchten aus Siluminguss mit graphit- oder silbergrauem Anstrich gibt es mit klarer oder opalweisser Polycarbonatabschirmung. Die Bestückung mit Kompaktleuchtstoffoder Metalldampflampen in Kombination mit dem asymmetrischen oder rotationssymmetrischen Reflektor ergibt eine flexible Lösung, die der jeweiligen Lichtaufgabe angepasst werden kann. info@nordlux.ch, www.nordlux.ch 8 10

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10 Die Lichtsteuersysteme, Innenraum- und Aussenraumleuchten von eRco bilden ein umfassendes Programm von Lichtwerkzeugen für durchgängige, ganzheitliche Lichtlösungen in der Architektur. Das Unternehmen ist Spezialist für lichttechnische Soft- und Hardware für die Architekturbeleuchtung. In erster Linie verkauft es Licht und nicht Leuchten. Dieser Ansatz, der die immaterielle „Software“ Licht über die LeuchtenHardware stellt, prägt die Arbeit des Lichtspezialisten seit vielen Jahren. info.ch@erco.com, www.erco.com 11 Inhaber von Verkaufsräumen, Restaurants und Hotels müssen gegen steigende Energiekosten ankämpfen. Trotzdem soll ein attraktiv gestalteter Innenraum mit ansprechender Beleuchtung Kunden anlocken. „StyliD“ ist eine innovative Produktfamilie, die Design, ein neuartiges Optiksystem und modernste LED-Technologie mit zuverlässigem Wärmemanagement miteinander kombiniert. Diese LEDLeuchte bietet im Vergleich zu Halogen erhebliche Energieeinsparungen, eine mit Master-Colour vergleichbare Lichtqualität, umfassende Gestaltungsfreiheit und bedeutende Einsparungen beim Wartungsaufwand. philipS lighting.ch@philips.com www.philips.ch

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Veranstalter

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Visit FSB

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2011 01

fsb. Die hanD Mit anDeRen aUgen sehen Das Bekenntnis zum Unternehmenssitz im ostwestfälischen Brakel trägt FSB – für Franz Schneider Brakel – im Namen. Dort ist das 1881 von Franz Schneider gegründete Unternehmen schon seit 1909 zu Hause. Und dort entwickelte sich FSB auch zu einer weltweit bekannten Marke mit Designtradition. In den 1920er-Jahren wurden das Unternehmen und seine Produkte stark von der Kunst-, Architektur- und Designlehre des Bauhauses beeinflusst, was sich noch heute in der klaren Linienführung und einem erkennbaren Minimalismus der Griffprogramme widerspiegelt. Diese finden sowohl im privaten Wohnungsbau als auch im Objektbau Verwendung, den das Unternehmen vor allem seit den 1980er-Jahren in den Fokus genommen hat. Dabei hat sich FSB konsequent den Ansprüchen der modernen Architektur angenähert und sie mit seinen Produkten in die Praxis umgesetzt. Der Verlag, Der auch KlinKen herstellt Elektronische Zutrittskontrollen und die biometrischen Fingerscan-Türgriffe ebnen FSB den Weg in die zeitgemässe und künftige Gebäudeorganisation.

Ein Beispiel dafür ist „AGL“, die Ausgleichslagerung, die bei Objektbeschlägen derzeit das Mass der Dinge definiert. Den Weg dorthin bildete eine intensive Auseinandersetzung mit „Greifen und Griffen“, die der Beschlaghersteller in einer 16-bändigen

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Die Ausgleichslagerung AGL setzt zurzeit den Massstab bei hochwertigen Objektbeschlägen.

Chipperfield mit eckiger Rosette wurde im Auftrag des Architekten speziell für das Essener Folkwang-Museum gefertigt.

Edition auch verschriftlichte. Das brachte ihm von der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ den Titel „Verlag, der auch Türklinken herstellt“ ein. Gradliniges Design, strenge Form, funktionale Klarheit — mit Türdrückergarnituren von prägnanter Einfachheit gelingt es FSB, seine Modelle als stimmigen Teil des Ganzen in die Architektur einzufügen. Wie zum Beispiel im aussergewöhnlichen Neubau des Essener Folkwang-Museums, wo die Griffe in ein künstlerisches Gesamtbild eingebunden sind. Design ist hier nicht purer Selbstzweck, sondern die Verbindung von Technik, Funktionalität und Ergonomie. Diesem Anspruch folgte auch David Chipperfield, der auf eigenen Wunsch das komplette Griffprogramm für FSB entwarf. Sein Ziel: seine Gebäude mit Beschlägen ausstatten, die seine architektonische Philosophie widerspiegeln und verstärken. Mit dem eigenen vielseitigen Griffprogramm, das verschiedene Variationen der Grundform beinhaltet, ist ihm das gelungen. Es erfüllt alle funktionalen Anforderungen des privaten und gewerblichen Bauens und genauso alle architektonischen und ästhetischen Ansprüche – insbesondere in Kombination mit den neuen eckigen Rosetten von FSB.

um. So reagierte das Unternehmen beispielsweise mit dem „Ergo-System“ auf die immer älter werdende Bevölkerung. Mit der elektronischen Zutrittskontrolle „EZK“ und dem biometrischen „Fingerscan-Türgriff 2.0“ bietet FSB Lösungen für eine zeitgemässe Gebäudeorganisation, die es ermöglichen, Zugangsberechtigungen flexibel zu handhaben. Als erstes Unternehmen der Baubeschlagbranche weltweit kann FSB zudem bei seinen Produkten mit material- und sortimentsspezifischen Umweltdeklarationen nach ISO 14025 aufwarten und macht sich so für die Realisierung einer nachhaltigen Architektur stark.

trenDs erKennen unD umsetzen FSB wagt immer wieder den Blick über den eigenen Tellerrand hinaus und setzt gesellschaftliche Trends in seinem Sortiment

FSB, das Franz Schneider 1881 in Iserlohn gründete, hat seit 1909 seinen Firmensitz im ostwestfälischen Brakel. 567 Mitarbeiter planen, entwickeln und fertigen dort für das weltweit tätige Unternehmen Türklinken und Beschläge, elektronische Zutrittsorganisationen und Elemente für das barrierefreie Wohnen. Franz Schneider Brakel GmbH & Co. KG, D-33034 Brakel rene.mogy@fsb.de, www.fsb.de

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TaLk Jacqueline und Nathalie Felber, Dietiker

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iM GespRäch MiT JacqUeLine UnD naThaLie FeLbeR, DieTikeR von Gerald Brandstätter

Nach dem Tod von Dr. Urs Felber haben seine beiden Töchter das Ruder bei Dietiker übernommen. Ein Gespräch über die Verantwortung, ein 132-jähriges Traditionsunternehmen zu führen.

Das Schauspielhaus Zürich ist eines der Referenzobjekte, die Dietiker bestuhlt hat. Abgebildet das vielseitige Stuhlmodell „Twomen“.

Dietiker hat ein neues Führungsteam; werden wir demnächst auch eine neue Firma Dietiker sehen? Jacqueline Felber: Dietiker ist 132 Jahre alt und hat bereits mehrere Veränderungen durchgemacht. Unsere Aufgabe ist es nun, nach dem Tod unseres Vaters auch in den kommenden 132 Jahren ein Marktführer zu sein. Wir denken dabei an eine Evolution, weniger an eine abrupte Veränderung. Nathalie Felber: Wir versuchen, die Geschicke unseres Vaters weiterzuführen, und vor allem auch weiterzuentwickeln.

Nathalie Felber, Sie verfügen über ein Executive MBA der Universität St. Gallen; Jacqueline Felber, Sie haben Ihren Master of Design an der Domus Academy erlangt. Das klingt so, als ob geplant war, dass Sie beide bei Dietiker einsteigen würden. Nathalie Felber: Ja, es war beabsichtigt, dass wir früher oder später bei Dietiker unseren Vater ergänzen und später ablösen würden. Dass es jedoch so unverhofft notwenig sein würde, war nicht vorauszusehen. Glücklicherweise ergänzen wir uns

bestens, arbeiten gern zusammen. Wir nehmen die neue Aufgabe motiviert an, immer mit dem Wissen, das Lebenswerk unseres Vaters und eine 132 Jahre alte Tradition zu übernehmen. Wie wird das zukünftige Portfolio von Dietiker aussehen, haben Sie bereits eine Designstrategie ausarbeiten können? Jacqueline Felber: Wie bereits erwähnt, sehen wir eher eine evolutionäre Entwicklung, die auch das Design miteinschliesst. Wir selbst haben einen internationalen

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Hintergrund und kennen keine geografische Hemmschwellen. So sind wir offen für die Zusammenarbeit mit internationalen Gestaltern, immer mit den Füssen auf dem Boden, auf Schweizer Boden. Mit diesem Hintergrund soll die Dietiker-Tradition weitergeführt werden. Nathalie Felber: Dietiker hat immer wieder Produkte lanciert, die wirklich innovativ waren und einen neuen Standard setzten, man denke nur an den „Rey Stuhl“. So sehen wir mit neugierigen Augen in die Zukunft. Momentan analysieren wir aber unser Sortiment, sprechen mit den verschiedensten Leuten, investieren Zeit in Forschungsarbeiten, um erst dann eine klare Strategie festzulegen. Wir versuchen in den kommenden Monaten kluge Fragen zu stellen, um mit den richtigen Antworten zukunftsweisende Lösungen entwickeln zu können. Dietiker exportiert mehr als 30 Prozent: Was macht die Produkte von Dietiker einmalig? Nathalie Felber: Die Schweizer Qualität ist immer noch ein wichtiger USP auf den Exportmärkten. Auf „Seating Solutions“ spezialisierte Hersteller werden zunehmend rar, wodurch wir uns zusätzlich profilieren können. Zudem gehören zu den Schweizer Tugenden Qualität, Verlässlichkeit, Pünktlichkeit, Zeitlosigkeit; unsere Aufgabe wird es sein, Erwartungen zu übertreffen.

Auch in London, hier im Gastrobereich vom Stadion des Fussballclubs Arsenal, sitzt man komfortabel auf Dietiker-Stühlen „Made in Switzerland“.

Jacqueline Felber: Wir glauben fest daran, denn auch in Zukunft wird es anspruchsvolle Kunden und somit einen Markt für hochwertige Produkte geben. Wir sind überzeugt, dass die Nachfrage nach Qualitätsprodukten eher zunimmt… Nathalie Felber: Wir werden uns auf unsere Kunden und unseren Marktbereich konzentrieren. Wir möchten von der Schweiz

aus starke Partnerschaften aufbauen und den Kunden innovative und funktionale Sitzlösungen anbieten. Wo sehen Sie Dietiker in 10 Jahren? Jacqueline Felber: Wir werden einer der führenden europäischen Anbieter für anspruchsvolle Sitzlösungen sein!

So ist das „Swiss Made“-Label immer noch ein Verkaufsargument. . . Nathalie Felber: Unsere Schweizer Herkunft, die Marke, unser Qualitätsverständnis und unsere Zusammenarbeit mit namhaften Gestaltern schaffen ein Gesamtbild, das mehr darstellt als die Summe aller Einzelteile. „Swiss Made“ ist sicher eines der wichtigen Einzelteile. Bei Objekteinrichtungen spielt auch der Preis eine grosse Rolle: Glauben Sie, dass eine Produktion in der Schweiz auch in Zukunft Chancen hat?

Jacqueline und Nathalie Felber sitzen zusammen in der Geschäftsleitung der Dietiker AG, einem Unternehmen, das seit 1878 auch international Designgeschichte schreibt. Während der letzten Jahrzehnte entstanden zahlreiche Designklassiker und Produktinnovationen. Dietiker AG, 8260 Stein am Rhein www.dietiker.com

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TICKER

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InnovatIonspreIs höchster Klasse für haworth Für seine LED-Tischleuchte „LIM” ist Haworth Ende letzten Jahres in Köln mit dem „Innovationspreis Architektur + Office XXL“ ausgezeichnet worden. Die Jury aus namhaften Architekten und Innenarchitekten vergab insgesamt elf Preise und Auszeichnungen. Die höchste Preisklasse, der „Innovationspreis Architektur + Office XXL“, wurde nur zweimal vergeben – eine davon für „LIM“. Neben ihrem minimalistischen Design und ihrer Vielseitigkeit in den Anwendungsmöglichkeiten erfüllt die multifunktionale LED-Leuchte „LIM“ extrem hohe Umweltkriterien – sowohl in der Produktion als auch im Verbrauch: Der Korpus besteht aus recyceltem Aluminium, und die LEDs spenden bis zu 50'000 Stunden Licht. gb www.haworth.ch

neu: dIe natursteIn-app Musterkataloge für Natursteine waren gestern. Jetzt gibt es – weltweit erstmals! – eine App, die Steine in verschiedenen Bearbeitungsarten und allen notwendigen Zusatzinformationen in Sekundenschnelle bequem aufs Smartphone lädt. Wer auf seinem Smartphone die Internetadresse www.stecher.ch eingibt, landet automatisch auf der App «Schweizer Natursteine» des Granit- und Marmorwerks Emilio Stecher AG aus Root im Kanton Luzern. Auf dieser lassen sich die wichtigsten Schweizer Steine alphabetisch, nach Abbauort, nach Farbe oder den wichtigsten Anwendungsgebieten abrufen. Je sechs Oberflächenbearbeitungen können in gestochen scharfer Auflösung betrachtet werden. gb www.stecher.ch

TELEgRaMM neues erscheInungsbIld für alho

derne, homogene Markenfamilie mit

Studierenden vermitteln einen Einblick

Menschen gut tut: Das in zahlreichen

starker Identität und prägnantem Profil

in den Arbeits- und Studienalltag und

Gesteinen natürlich vorkommende

für jede einzelne Marke.

illustrieren die Breite des Tätigkeitsfeldes

Edelgas Radon zum Beispiel ist die

www.alho.com

Raumplanung. Die Website wurde nun

zweithäufigste Ursache für Lungen-

Hersteller von Systemcontainern zu

mit finanzieller Unterstützung der ETH

krebs. Die WHO hat den Grenzwert

einem Komplettanbieter für hochwer-

Zürich, der HSR Hochschule für Technik

für Radon in Wohnräumen neu stark

Rapperswil sowie der Fachhochschule

gesenkt. In der Schweiz sollen die

HEIG-VD Yverdon-les-Bains überarbei-

Empfehlungen Eingang ins Gesetz

tet.

finden.

www.raumplanungsberufe.ch

Auf der unten stehender Seite wird

In den letzten Jahren hat sich Alho vom

tige modulare Gebäude entwickelt. Um dieser Entwicklung Rechnung zu

www.raumplanungsberufe.ch

tragen, wurden die Markeninhalte der Gruppe neu positioniert.

Vor Jahren hat die VLP-ASPAN die

Unterstützend hierzu wurden zum

informative Website entwickelt.

1. Februar 2011 die Logos für Alho-

Darin wird über die Notwendigkeit der

Modulare-Gebäude, Fagsi-Mobile-Räu-

Raumplanung, über Arbeitsfelder der

me und ProContain-Containersysteme

Raumplanung und die entsprechenden

im Markt eingeführt. Das Ergebnis

Ausbildungsmöglichkeiten infor-

Nur weil etwas natürlich ist, heisst

dieser Neupositionierung ist eine mo-

miert. Interviews mit Fachleuten und

das noch lange nicht, dass es dem

die Problematik um Radon offengelegt, und auch bauliche Massnahmen

grenzwert gesenKt!

werden thematisiert. www.bag.admin.ch/themen/strahlung

W s

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ausschreIbung prIx acIer 2011 2011 wird zum vierten Mal der Schweizer Stahlbaupreis Prix Acier vergeben. Der renommierte Architekturpreis des Stahlbau-Zentrums Schweiz wird gleichzeitig mit dem Europäischen Stahlbaupreis „European Steel Design Award“ juriert. Das SZS lädt Planungsbüros und Stahlbau-Unternehmen ein, ihre Projekte bis zum 31. März 2011 zur Beurteilung einzureichen. Alle zwei Jahre vergibt das Stahlbau-Zentrum Schweiz den Schweizer Stahlbaupreis „Prix Acier“ und die Europäische Konvention für Stahlbau die European Steel Design Awards. Ausgezeichnet werden Projekte, die exemplarisch für die architektonische Qualität und technische Leistungsfähigkeit des Stahlbaus sind. Im Vordergrund stehen der kreative und wirtschaftliche Umgang mit dem Material Stahl, technische Innovation und konstruktive Virtuosität. Das Projekt darf nicht älter als 3 Jahre sein und muss spätestens bis Ende Mai 2011 fertiggestellt und bezogen werden. Bauten im Ausland werden berücksichtigt, wenn Schweizer Planer oder Stahlbau-Unternehmen namhaft daran beteiligt waren. gb www.szs.ch/prixacier

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LITERATUR

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2011 01

Fassadendämmsysteme

Baustatik

Buchtipp

Delirious New York von Martin Saarinen Ich rätselte über eine Diplomarbeit bei Prof. Angélil, es war 1996. Im Text, der meine Konfusion komplett machen sollte, war aber von „Delirious New York“ die Rede, und ich dachte, dass ich das Buch lesen sollte. Tage verbrachte ich damit, jedes verdammte Wort, das ich nicht verstand, nachzuschlagen (es gab noch keine deutsche Fassung, und ich stolperte bereits über das zweite Wort „retroactive“). Die halb wahre, halb fiktionale, irrwitzige und sehr humorvolle Geschichte des 1978 völlig unbekannten Journalists und frischgebackenen AAAbsolventen Rem Koolhaas hat nicht nur meinen ETH-Studium-bedingt etwas engstirnigen Blick auf die Architektur erweitert, sondern stellte für mich auch den Ausgangspunkt für eine Auseinandersetzung mit O.M.A. dar, die wiederum prägend für meine eigene Diplomarbeit werden sollte: Ein 1,5 km langes psychedelisch-gekurvtes Haus für Schwamendingen, das die Autobahn nicht bloss „einhaust“, sondern spannungsvolle räumliche Bezüge herstellt. 2001 pilgerte ich dann endlich nach NYC, Rems Buch im Gepäck. Es war fantastisch, damals, ein paar Wochen vor den Anschlägen! www.freisaarinen.ch

Moderne Baukonstruktionen erfordern ein sorgfältiges Planen, Entwerfen und Ausführen der Bauwerke, wobei solide Kenntnisse der Baustatik notwendig sind. Das zweiteilige Werk vermittelt die wichtigsten und einfachen statischen Gesetze, wobei die Problematik möglichst vereinfacht und praxisnah erläutert wird. Teil 1 mit Grundlagen und Einwirkungen geht auf die wichtigsten Aufgabenstellungen der Baustatik ein. Somit können Gleichungen entwickelt und dargestellt werden, wobei keine besonderen Kenntnisse der höheren Mathematik vorausgesetzt werden. Durch zahlreiche Übungsaufgaben wird eine sichere Handhabung und Anwendung der Lerninhalte angestrebt, und durchgerechnete Beispiele veranschaulichen und vertiefen die Darstellung. Dadurch ist dieses Buch auch bestens für ein Selbststudium geeignet. lv

Das Buch gibt einen umfassenden Überblick über die konstruktiven, bauphysikalischen und gestalterischen Eigenheiten von Fassadendämmsystemen, wobei auf dem Markt eine Vielzahl von erprobten Systemen vorzufinden ist. Zum Erreichen des EnEV-Standards ist bei Neubauten eine effiziente Dämmung der Gebäudehülle erforderlich. Noch wichtiger sind jedoch die nachträglichen Dämmmassnahmen bei Altbauten, die den heutigen Anforderungen oftmals nicht mehr standhalten können. Wichtige Themen des Buches sind Wärmedämmverbundsysteme, vorgehängte hinterlüftete Fassaden, zweischalige Fassadenkonstruktionen mit Kerndämmung, Innendämmung, Wärmedämmputzsysteme sowie Glas- und Industriefassaden. Durch eine anschauliche Darstellung werden die jeweiligen Grundlagen aufgezeigt. Das Buch besticht durch fundierte Informationen und Entscheidungshilfen, welche bei der Auswahl und Planung von Fassadendämmsystemen von Nutzen sind. lv Kai Schild, Michael Weyers, Wolfgang M. Willems: Handbuch Fassadendämmsysteme, Fraunhofer IRB, 2010, gebunden, 332 Seiten, zahlreiche Abbildungen, ISBN 978-3-8167-8102-8, CHF 96.80

Gottfried C.O. Lohmeyer, Stefan Baar: Baustatik 1, Vieweg+Teubner, 2009, gebunden, 440 Seiten, zahlreiche Abbildungen, ISBN 978-3-8348-0749-6, CHF 43.50

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MODULØR Service

TERMINE

2011 01

Zürich uMsicht-regArdssguArdi 2011

Minergie. Die Minergie-Expo bietet zu-

ZüRIch AwArd für MArketing + Architektur 23.2.11 bis 24.3.11

Die Ausstellung des SIA wird in

2. Internationalen Minergie-Fachta-

Zusammenarbeit mit dem Institut gta

gung, welche am 10. März stattfindet.

durchgeführt. Acht nationale Projekte

www.fachmessen.ch

über die zukunftsfähige Gestaltung

10.3. bis 13.3.11

dem ein attraktives Rahmenprogramm mit Vorträgen, Symposien und der

des Lebensraums, die zuvor von einer in dieser Wanderausstellung vertieft

mAilAnD euroluce

dargestellt und durch Arbeiten des

Die internationale Licht-Messe hat sich

Fotografen Jules Spinatsch bereichert.

in der Designerwelt etabliert und ist

www.sia.ch/umsicht

ein Ort, wo technische und formale

4.3. bis 13.4.11

Innovation zusammenkommen. Da sie

Jury ausgezeichnet wurden, werden

zusammen mit der Messe vom Salone Ufficio stattfindet, ergibt sich eine Affinität zwischen der Welt der Arbeit

kURsE

Möglichkeiten der gebauten Repräsentation sowie der Nutzen eines Image-

DüBenDorf erdbebengerechte Mehrgeschossige holZbAuten

und Identitätstransfers durch Corporate Architecture eindrücklich aufgezeigt.

An dieser ganztägigen Veranstaltung

zweiten Mal nach 2009 die Ausstellung „Marketing + Architektur“ realisiert. Vom 23. Februar bis zum 24. März 2011 werden die 26 am Award 2010 nominierten Eingaben vorgestellt. Dem Publikum werden die vielfältigen

und der Welt des Lichts. www.cosmit.it, 12.4. bis 17.4.11

Zusammen mit dem Institut gta der ETH Zürich hat die Baukoma AG zum

sONsTIgEs

ten Bau- und Holzbauingenieure einen

schinDelegi frühlingserwAchen

vertieften Einblick in die Inhalte der

Bei Archimondo, dem Objekteinrich-

Dokumentation „Erdbebengerechte

tungscenter für Handel, Architektur

Weil Am rhein ZooM. Aldo und MArirosA bAllo

mehrgeschossige Holzbauten“. Mit den

und Hotellerie, werden Neuheiten

Autoren, die zugleich auch als Refe-

diverser Kollektionen für die Objekt-

renten wirken, besteht die Möglichkeit

einrichtung gezeigt. So beispielsweise

BAsel AnnA viebrock

Mit herausragenden Möbeln, Leuchten

zum direkten Austausch.

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und Geräten, mit zahlreichen Büchern,

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Die Winterausstellung 2010/2011 ist

Zeitschriften und Postern und einer

16.3.11

würfen von Matteo Thun und Simone

der 1951 geborenen Bühnenbildne-

Vielzahl von Fotografien aus dem

Micheli.

rin, Kostümbildnerin und Regisseurin

Ballo-Archiv zeigt die Ausstellung eine

www.archimondo.ch

Anna Viebrock gewidmet, einer der

neue Lesart italienischer Designge-

renommiertesten, prägendsten und

schichte. So dokumentiert das Archiv

international erfolgreichsten Vertrete-

des Studio Ballo heute nicht nur einen

rinnen ihrer Disziplin. In ihren Räumen,

bedeutenden Teil der italienischen

die fremd und vertraut zugleich wirken,

Designgeschichte, sondern ist selbst

frAnkfurt ish

kombiniert sie Elemente der Realität,

deren fester Bestandteil.

Die ISH bietet die weltgrösste

zu Lichtthemen findet im ERCO

sodass sie surreal erscheinen, in den

www.design-museum.de/museum/

Leistungsschau für innovatives

Showroom Zürich statt. Das Seminar

Massstäben zum Teil verzerrt.

weil/ausstellungsvorschau

Baddesign, energieeffiziente Heizungs-

„Licht im Aussenraum – Gestaltung,

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26.3.11 (Ausstellung bis 3.10.11)

und Klimatechnik und erneuerbare

Lichttechnik und Planungspraxis“

Energien.

richtet sich dabei an (Landschafts-)

Zürich luciA degondA/ AndreA helbling

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Im Architekturfoyer der ETH findet

der Forschungsinstitution EMPA erhalwww.gta.arch.ethz.ch/d/ausstellungen, www.marketingarchitektur.ch

AUssTELLUNgEN

bis 6.3.11

Bern JAhresAusstellung Architektur

24.3. bis 27.3.11

MEssEN Zürich licht iM AussenrAuM Die durchgeführte Seminarreihe

17.3.11

Die Berner Fachhochschule präsentiert

die Ausstellung des Insituts gta statt.

luZern Minergie-expo

eine Werkschau, wo der gesamte Stu-

Es werden ausgewählte Arbeiten von

Die in der Schweiz einzigartige Messe

dienbetrieb des Architekturbereichs

den Fotografinnen Lucia Degonda und

fördert das energieeffiziente und

seine nationalen und internationalen

Andrea Helbling gezeigt.

komfortable Bauen und informiert

Projekte zeigt.

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IMPRESSUM

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Modulør 4. Jahrgang, www.modulor.ch Herausgeberin Boll Verlag AG Stationsstrasse 49, Postfach 129, 8902 Urdorf Tel. 044 735 80 00, Fax 044 735 80 01 info@bollverlag.ch, www.bollverlag.ch Redaktion, redaktion@modulor.ch Anzeigen, anzeigen@modulor.ch Abonnemente, abo@modulor.ch

ModuLØr #2 2011 bAUEn MIt nAtURStEIn

gescHäftsfüHrer Thomas Walliser, thomas.walliser@bollverlag.ch cHefredakteur Gerald Brandstätter, gerald.brandstaetter@modulor.ch kundenberaterin Lorenza Balzarini, lorenza.balzarini@modulor.ch art direction Moritz Ulrich, moritz.ulrich@modulor.ch fotografie Simone Vogel, simone.vogel@modulor.ch Lektorat Bettina Methner, bettina.methner@bollverlag.ch autoren in dieser ausgabe Fanny Andermatt, Christian Berz, Reto Coutalides, Corinne Dubacher, Peter Egli, Sarah Gatto, Herbert Imbach-Röbbeling, Christian Kaiser, Severin Lenel, Rafael Schmidt, Lara Viceconte, Roger Waeber druck AVD Goldach, Sulzstrasse 10, 9403 Goldach Tel. 071 844 94 44, Fax 071 844 95 55 Preise Jahresabonnement (8 Ausgaben) CHF 89.– (Ausland zzgl. Portokosten); Einzelheft CHF 14.– issn 1662-7741

erscHeint aM 30. März 2011

Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, ist nur mit Zustimmung der Redaktion und mit Quellenangabe gestattet. Namentlich oder mit Initialen gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion oder des Herausgebers wieder. Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Bilder und Datenträger aller Art übernimmt der Verlag keine Haftung.

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