Modulor 04 2011

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Projektmanagement

MODULØR

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Projektmanagement Leistung, kosten, termine und ressourcen sicherung der entwurfsquaLität Prof. dr. girmscheid über den bauwerksersteLLungsProzess Prozessmanagement und just-in-time-Logistik

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EDITORIAL

TREffpUnkT LOch 9 Blauer Himmel, strahlender Sonnenschein oder erdrückende Hitze bekommt nicht allen gleich gut; gerade im Sommer mag bei manchen von uns das Fernweh in zunehmendem Masse zum Tagträumen animieren. Da das aktuelle Heftthema Projektmanagement auch im Alltag volle Konzentration abverlangt, ist der Ausgleich in der Freizeit umso wichtiger. Modulør lädt deshalb zu einem Golfturnier ein, in exklusivem Rahmen! Persönlich habe ich Golf bisher nur in homöopathischen Dosen wahrgenommen; wenn sich Lokalpolitiker ob der ökologischen Verträglichkeit eines Golfplatzprojektes streiten, wenn Hochglanzmagazine das Handicap gewisser Promis offenlegen oder wenn Hotelangebote mit zugegebenermassen anschaulichen Golfanlagen auftrumpfen. Und gerade hier inspiriert mich Golf am meisten: ob in Wales, an der Algarve oder im Wallis, die Infrastruktur für Golfer und ihren Sport – meist von namhaften Golfplatzarchitekten kreiert – kann bisweilen recht eindrücklich sein. Für all jene, für die Golf auch ein entspannendes und geselliges Zusammensein bedeutet, ergibt sich nun die Möglichkeit, am kommenden Axor Golf Cup teilzunehmen. Modulør lädt golfende Leserinnen und Leser ein, am 5. August in kleinem Kreis auf einem der schönsten Golfanlagen dabei zu sein (Näheres siehe Seite 22)!

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thema Projektmanagement „Schöne Bauwerke sind mehr als exakte Wissenschaft – sie sind wirkliche Organismen, spirituell empfangen, Kunstwerke unter Anwendung der besten Technik“, umschrieb Frank Lloyd Wright die Früchte seiner Arbeit. Dies zu einer Zeit, in der Architektur weit weniger komplex war, als sie es heute ist. Doch Wrights Bezeichnung „wirkliche Organismen“ lässt bereits vermuten, dass es sich bei einem Bauwerk um ein vernetztes und gegenseitig abhängiges System vieler Einzelteile handelt, das erst durch das korrekte Ineinanderfügen seiner einzelnen Komponenten zu funktionieren vermag. Bei heutigen Grossprojekten ist das Dickicht der beteiligten Arbeitsgattungen, Spezialisten, Arbeitsabläufe oder zusammenzufügenden Einzelbausteinen kaum mehr zu überblicken. Gerade in Zeiten, in der Effizienz und Effektivität grossgeschrieben werden, wo Wirtschaftlichkeit der Gestaltung den Stempel aufdrückt, sind die ins kleinste Detail ausgetüftelte Planung und eine strukturierte Ausführung Voraussetzungen für das Vorbeugen des totalen Chaos. Die Komplexität heutiger Bauprojekte ist kaum mehr zu überbieten, würde man meinen. Und trotzdem werden auch in Zukunft weitere Spezialisten, neue Normen und Gesetze, neuartige Materialien und Bauweisen sowie eine weitere Termin- und Kostenoptimierung Einzug halten. Hier setzt das Thema der vorliegenden Ausgabe von Modulør an: Ausgewiesene Experten umschreiben die Thematik der organisierten Planung und durchdachten Ausführung. Sie zeigen auf, wo die Grenzen des Architekten liegen und wo die Kompetenzen des Projektmanagers beginnen. Projektmanagement ist mittlerweile zu einem gestandenen Begriff geworden, der Bau- oder Projektmanager zum gefragten Spezialisten. Anhand diverser Artikel von Fachautoren der unterschiedlichsten Richtungen soll etwas Licht ins Dunkel gebracht werden, soll das Dickicht der beteiligten Arbeitsgattungen, Spezialisten und Prozessabläufe entflechtet und überschaubar werden. Dass sich dem angehenden Projektmanager neben Kompetenz und Erfahrung auch eine entsprechende Zusatzausbildung anbietet, zeigen unsere kleine Aufstellung an Weiterbildungsmöglichkeiten an allen anerkannten Hochschulen auf sowie unsere Buchtipps zum Thema.

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INHALT

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023 MAGAZIN

eDitORiaL

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FORUM

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Vis-a-Vis Kees Christiaanse

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theMa pROjektManageMent

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kOLUMne Herbert Imbach-Röbbeling

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aRchitektUR Knut Hamsung Center, Presteid NO Sommerpavillon, Confignon Hotel Belvoir, Rüschlikon

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iMMObiLien Was tun mit unternutzten Wohnbauten?

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aktUeLL Neues U-Wert-Berechnungsprogramm

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Recht Aufgaben und Haftung der Bauleitung

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mUseUm FÜr sUrF UND meer Der Surfsport hat in der französischen Stadt Biarritz eine eigene Kultur herausgebildet und ist natürlich auch ein bedeutender Wirtschaftszweig geworden. In der Nähe der Strände Milady und Ilbaritz öffnet nun am 25. Juni 2011 die 3800 m2 grosse „Cité de l’Océan et du Surf“ ihre Pforten. Steven Holl Architects haben in Zusammenarbeit mit der brasilianischen Künstlerin und Architektin Solange Fabião vor sechs Jahren den internationalen Wettbewerb für das neue Museum und Kulturzentrum an der Atlantikküste gewonnen. „Unter dem Himmel“ bildet eine konkave Oberfläche, einen zentralen Aussenplatz, der sich in Richtung Himmel und Meer öffnet und zum Treffpunkt wird. „Unter dem Meer“ charakterisiert die inverse konvexe Kurve die Deckenstruktur des wichtigsten Ausstellungsraums. Unterirdisch angeordnet, gibt dieses eingeschlossene Volumen dem Besucher das Gefühl, ins Meer getaucht zu sein. Durch Rampen sind die Ausstellungsräume mit dem Eingangsbereich und der Lobby verbunden. Eine umfassende Sicht über die Ausstellungsbereiche und animierte Bilder und Lichter begleiten den Besucher entlang der dynamisch gekrümmten Oberfläche. Ein elegantes Zusammenspiel von Landschaft und Architektur entsteht. Der wellenartige Baukörper aus weissem Beton, Milchglaseinheiten und portugiesischen Pflastersteinen integriert sich in die Landschaft und wird zum öffentlichen Raum. sg www.stevenholl.com, www.solangefabiao.com

30 jahre memphis Illustre Namen wie Ettore Sottsass, Michele De Lucchi, Alessandro Mendini, Matteo Thun, Aldo Cibic, Marco Zanini, Barbara Radice und Martine Bedin – heute allesamt führende Köpfe der italienischen Design- und Architekturszene – haben vor 30 Jahren als junge Wilde die Gruppe Memphis gegründet. Mit ihren bunten, auf geometrische Formen reduzierten Möbeln und Accessoires wollten sich die Mitglieder gegen den damals vorherrschenden Funktionalismus auflehnen. Die Entwürfe, die wie gestalterische Fausthiebe wirkten, sollten einen emotionalisierenden Gegenentwurf schaffen und sorgten für Aufruhr. Die ersten Modelle wurden 1981 während der Mailänder Möbelmesse gezeigt und bescherten den jungen italienischen Revoluzzern auf Anhieb Zuspruch. Einer der prominentesten Sympathisanten der Memphis-Gruppe, die ihre Entwürfe zumindest anfangs selbst finanzierte und teilweise auch selbst produzierte, war Karl Lagerfeld. Der Modezar kaufte die erste Kollektion auf und liess sie sich nach Monte Carlo schicken. 1988 löste sich die Gruppe wieder auf. Zu den bekanntesten Objekten zählen unter anderem das Regal «Carlton» von Ettore Sottsass, das boxringförmige Bett (siehe Bild), aber auch Teekannen und sogar Schrifttypen entstanden während des relativ kurzen Bestehens. sl / gb

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reGeNBOGeNpaNOrama Eines der grössten Kunstmuseen in Nordeuropa wurde 2004 eröffnet, das ARoS Kunstmuseum in der dänischen Stadt Aarhus. Von SHL Architekten entworfen, basiert das Konzept des Bauwerks auf Dantes „Divina Commedia“. Nun schafft eine neue bunte Glasbrücke eine Verbindung zwischen Himmel und Unterwelt: Der dänisch-isländische Künstler Olafur Eliasson hat eine überdimensionale kreisförmige Skulptur namens „Your Rainbow Panorama“ auf dem Dach des bestehenden Gebäudes installiert. Am 27. Mai 2011 wurde das begehbare Kunstobjekt eingeweiht. Frei zugänglich für die Museumsbesucher bietet der 150 m lange und 3 m breite Panorama-Rundgang eine 360-Grad-Sicht über die gesamte Stadt. Die Skulptur umfasst das gesamte Farbspektrum und hat einen Durchmesser von 52 m. Auf dünnen Stützen ist das Kunstwerk 3,5 m oberhalb der Museumsdachfläche positioniert. Als neues Aarhus’ Wahrzeichen wird das Regenbogen-Panorama aus grosser Entfernung sichtbar. Je nach Standort in der Stadt sind unterschiedliche Farben zu sehen, das Werk wird zum grossen Kompass. Nachts lassen es im Boden eingelassene Strahler leuchten. Finanziert wurde das 60 Millionen Kronen (ca. 10 Mio. CHF) teure Projekt von der dänischen Architekturstiftung Realdania. sg www.olafureliasson.net

mONUmeNta Das Thema der textilen Architektur, welches in der letzten Ausgabe von Modulør ausführlich behandelt wurde, stellt an der Ausstellung MONUMENTA 2011 einen zentralen Aspekt dar. Der renommierte Künstler und Bildhauer Anish Kapoor hat im Hauptschiff des gläsernen Grand Palais in Paris eine atemberaubende Monumentalskulptur geschaffen, welche dort bis zum 23. Juni zu bestaunen war. Er konnte seine Vision von einer aufblasbaren Konstruktion verwirklichen. Die Skulptur besteht aus vier miteinander verbundenen, organischen Körpern, mit einem Raumvolumen von gewaltigen 72‘000 m3, wodurch der komplette Raum in Beschlag genommen wurde. Das Ausstellungsobjekt besticht durch hohe Abstraktion und gleichzeitig auch ausgeprägten Minimalismus. Somit ist auch der Ausstellungsort wie geschaffen für die Installation, als Ort zwischen fundamentalis-tischen Dimensionen – Fülle und Vakuum, Konstruktion und Oberfläche, sowie Nähe und Distanz. Der Spezialist für Compositmembranen, Serge Ferrari, hat für Anish Kapoor ein spezielles Gewebe entwickelt, und zwar mit seiner patentierten Vorspanntechnologie „Precontraint“. Dadurch wurde es auch möglich, die anspruchsvolle Farbanforderung des Künstlers umzusetzen. Hergestellt wurde ein organischer Purpurton mit einer hohen Farbdichte und gleichzeitig einer transluzenten Eigenschaft. lv www.monumenta.com, www.anishkapoor.com

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Die GOlDeNe speNGlerarBeit In der zeitgemässen Architektur haben Metalldeckungen und Fassadenbekleidungen einen hohen Stellenwert und stossen bei Bauherren und Architekten auf Interesse. Um auch die Öffentlichkeit darauf aufmerksam zu machen, hat der Verein diplomierter Spenglermeister der Schweiz (VDSS) die herausragendsten Arbeiten dieser Art bewertet. Zwischen dem Architekten, der seine Vision kreiert, und dem Handwerker, welcher diese technisch und handwerklich umsetzt, muss eine gute Zusammenarbeit vorhanden sein, um das optisch ansprechende und nachhaltige Gelingen von Metallbekleidungen zu gewährleisten. Die Auszeichnung „Die Goldene Spenglerarbeit“ wurde am 6. Mai 2011 in Bad Ragaz in festlichem Rahmen übergeben. Sieger ist ein Projekt der ARGE Team IBEX, bestehend aus Dorenbach Architekten mit Kunz und Mösch Architekten, Basel; ausgeführt durch die Spenglerfirma Ramseyer und Dilger aus Bern. Das gemeinsame Werk ist der neue Kongresssaal in Interlaken, welcher trotz Metallverkleidung perfekt mit seiner Umwelt verschmilzt. lv

Peter Zumthor hat erste Entwürfe für den diesjährigen Serpentine Pavillon präsentiert, der von Anfang Juli bis Mitte Oktober in den Londoner Kensington Gardens zu stehen kommen wird. Im Zentrum steht die Idee eines kontemplativen, nach allen Seiten vom Grossstadtbetrieb abgeschirmten Hortus conclusus. Der Pavillon selbst ist als schwarze, stoffumhüllte Holzkonstruktion konzipiert; über gestaffelte Eingänge führen verschiedene Wege in den von Piet Oudolf angelegten und von überdachten Sitzreihen gesäumten Garten. Der Serpentine Pavillon ist seit nunmehr elf Jahren die Sommerattraktion der gleichnamigen Londoner Kunstgalerie. Zu den Architekten, die ebenso wie Zumthor mit dem Pavillon ihren ersten Bau in Grossbritannien realisieren konnten, zählen mit SANAA und Eduardo Souto de Moura auch die Pritzkerpreisträger der letzten beiden Jahre. Finanziert wird der Pavillon durch Sponsoren und den anschliessenden Weiterverkauf an einen in der Regel privaten Sammler. pz www.serpentinegallery.org

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BrÜhlGUt-park Mit der Neugestaltung des Brühlgutparks in Winterthur hat das stark belastete Quartier Tössfeld eine grüne Oase erhalten. Dieses gelungene Stück Landschaftsarchitektur wurde nun mit dem Schulthess-Gartenpreis 2011 ausgezeichnet. Das Quartier Tössfeld in Winterthur ist von zwei Polen geprägt: Zum einen das Sulzer-Areal, welches sich in einem stetigen Wandel vom Fabrikgelände zum neuen Wohn- und Arbeitsgebiet mausert, und zum anderen die Zürcherstrasse, über welche sich täglich 25‘000 Fahrzeuge quälen. Mit der Einweihung des neugestalteten Brühlgutparks hat die Stadt Winterthur im letzten Sommer ein Zeichen gesetzt und einen der wenigen öffentlichen Grünräume im Quartier nachhaltig aufgewertet. Der Park zeigt vorbildlich, wie ein zeitgemässer öffentlicher Erholungs- und Grünraum im städtischen Umfeld aussehen kann. Hinter diesem ganzen Projekt stehen die Rotzler Krebs Landschaftsarchitekten, die sich schon mit zahlreichen Projekten im städtischen Raum einen Namen gemacht haben. Die präzise Arbeit des Winterthurer Büros verbindet auf subtile Weise unterschiedliche Nutzungen und verknüpft gekonnt den vorhandenen Bestand mit neu eingefügten Elementen zu einem wegweisenden Grünraum in einem städtischen Gebiet, das starken Transformationsprozessen unterworfen ist. Entstanden ist eine grüne Oase in einem wenig privilegierten Quartier. lv www.rotzler-krebs.ch

NeUes staDtqUartier BeiDer Basel Der Dreispitz umschreibt ein 50 ha grosses Lager- und Gewerbeareal, das je zur Hälfte auf dem Boden vom Kanton Basel-Stadt (BS) und der Gemeinde Münchenstein, im Kanton Baselland (BL), liegt. Grundeigentümer ist die Basler Christoph-Merian-Stiftung (CMS). Gemeinsam mit den Kantonen und der Gemeinde beschloss die Stiftung eine Entwicklungsplanung, die vorsieht, das Areal zu öffnen und bis 2053 in ein neues Stadtquartier zu transformieren. Die Umnutzung des Gebiets geht auf eine Studie von Herzog & de Meuron (2001) zurück. Ziel der Nutzungsplanung ist, die bestehenden Nutzungen baulich nach innen zu verdichten. Damit werden zusätzliche Gewerbe- und Arbeitsflächen geschaffen und wird durch neue Nutzungen wie Wohnen, Lernen und Kultur das Quartier belebt. Im Bebauungsplan (BS) oder Quartierplan (BL) bildet die boulevardartige Wien-Strasse die Hauptachse; sie soll ausschliesslich durch den öffentlichen und Langsam-Verkehr erschlossen werden. Entlang dieser Achse entstehen Wohn-/Arbeitsgebiete, angrenzend reine Arbeitsgebiete und in den nördlichen und südlichen Randgebieten wiederum Gebiete mit Wohnflächen. Um Verkehrsaufkommen zu vermeiden, sind generell keine publikumsintensiven Einrichtungen wie Einkaufscenter, sondern nur Quartierläden vorgesehen. Die neuen Grün- und Freiflächen sollen zu mindestens 90 Prozent öffentlich zugänglich sein. „Die bauliche Entwicklung geht klar in die Höhe“ betont Kantonsbaumeister Fritz Schumacher. Den Charakter des Gewerbe-Standorts Dreispitz will man dabei erhalten. Erste bauliche Umsetzungen sind bereits im Gang. Das Gebiet des ehemaligen Zollfreilagers heisst neu Kunstfreilager. Auf der Kulturmeile finden in Zukunft verschiedene Institutionen Platz, wie Künstlerateliers, Galerien, das Radio X, das Haus der elektronischen Kunst und die neue von Morger + Dettli entworfene Hochschule für Gestaltung und Kunst (HGK) als Teil der Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW). Zur Umnutzung des Transitfreilagers in Wohn- und Arbeitsflächen sind Vorverträge mit Investoren unterzeichnet. Ein Architekturwettbewerb für den Umbau des imposanten Gebäuderiegels ist im Gange. km www.dreispitz.ch

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WOhNeN im GrÜNeN

kCap sieGreiCh KCAP Architects & Planners, zusammen mit den Unternehmen Ramboll und Fakton, gewinnen den internationalen Wettbewerb für den Stadtentwicklungsplan „Fredericia C“ in der dänischen Stadt Fredericia. Das Projekt für die 21 ha Brachfläche an der Küste soll die bestehende Innenstadt um 25 Prozent erweitern und Raum schaffen für ein neues städtisches Quartier von 260‘000 m². Das Projekt wird die Küstenstadt aufwerten, neue urbane Zusammenhänge schaffen und einen einzigartigen innerstädtischen Bezirk in einem attraktiven maritimen Umfeld kreieren. Das neue Quartier hat hohe Ambitionen hinsichtlich Nachhaltigkeit und soll CO² -neutral sein. Das multidisziplinäre Team erarbeitete das Gewinnerprojekt in einem aussergewöhnlich offenen Prozess. Diese Form des Wettbewerbs hat einen kontinuierlichen Dialog mit der Organisation, den Beteiligten, Bürgern und Experten während des ganzen Designprozesses erlaubt. gb www.kcap.eu, www.fakton.com, www.ramboll.com

WettBeWerB krONeNWiese Jahrzehntelang dämmerte die Kronenwiese in Zürich-Unterstrass in bester innerstädtischer Lage ungenutzt vor sich hin. Eine Umzonung des 7000 m² grossen Areals machte 2008 den Weg frei für den Neubau einer – dringend benötigten – kommunalen Wohnsiedlung mit Doppelkindergarten, KiTa und ergänzenden Gewerbeflächen. Die Wettbewerbsausschreibung fand die erwartet grosse Resonanz. Rund 270 Teilnehmer meldeten sich für den anonymen, einstufigen Wettbewerb im offenen Verfahren an, ein Drittel von ihnen reichte schliesslich ein Projekt ein. Die Juryierung fand bereits im Februar statt; mit der Veröffentlichung des Berichts liess sich das Amt für Hochbauten aber einige Monate Zeit. Bemerkenswerterweise gingen in dem Wettbewerb trotz nationaler wie internationaler Beteiligung alle neun Preise an junge Zürcher Büros. Gewonnen hat mit Armon Semadeni ein „alter“ Bekannter, handelt es sich doch bereits um den fünften Wettbewerbsgewinn für den gerade einmal 32-Jährigen. Sein gemeinsam mit den Berner Landschaftsarchitekten Weber + Brönnimann entwickeltes Projekt sieht eine in der Höhe abgestufte und zur Kronenstrasse hin teilweise offene Blockrandbebauung vor, die den Innenhof vor der Lärmbelastung der Nord- und Kornhausstrasse abschirmt und eine klare Grenze zum benachbarten Schindlerpark markiert. Der Baukredit in Höhe der veranschlagten 44 Millionen Franken soll 2013 vor den Gemeinderat und das Volk kommen; bis 2016 sollen die 95 2 ½- bis 5 ½-Zimmer-Wohnungen bezugsbereit sein. pz

In den kommenden Monaten entstehen in der Gemeinde Birnbäumen 68 neue Wohnungen. Oberhalb der Stadt St. Gallen, an der bevorzugten Nordwestlage mit Aussicht auf die Stadt und den Bodensee, baut Helvetia Versicherungen zwei vierstöckige Häuser mit attraktiven Mietwohnungen. Realisiert wird das Projekt durch die Implenia Generalunternehmung, wobei der Architekt Felix Sigrist für die Planung verantwortlich ist. Bereits im Dezember 2010 wurde mit dem Bau begonnen und Ende April diesen Jahres wurde der Grundstein für die beiden Häuser gelegt. Der Charakter des Wieslandes soll beibehalten werden, und deshalb werden nur wenige, aber dafür akzentuierte Eingriffe vorgenommen. Durch die Entstehung einer neuen Haltestelle ist die unmittelbare Nähe zur Stadt hergestellt. Die geplante Übergabe soll gestaffelt im Juli und Oktober 2012 stattfinden, wobei Wohnungen von 2 ½ - bis 5 ½ Zimmern zu beziehen sind. Der Wohn- und Essbereich zeichnet sich durch eine gute Weitsicht aus, wie auch die beiden grosszügigen Balkone pro Wohnung. Die Attikawohnungen verfügen über eine gehobene Ausstattung und über je zwei grosse Terrassen. Im Attikageschoss entstehen zusätzlich vier Grosswohnungen mit rund 200 m² Wohnfläche in einem exklusiven Ausbau. lv www.sigristarchitekten.ch

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VIS-A-VIS Kees Christiaanse

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„ICH INTERESSIERE MICH NICHT durchgearbeitet ist und vom grossen bis Welche Aufgaben beschäftigen Sie gerade? zum kleinen Detail zum Ausdruck kommt FÜR DEN Ich habe drei Fulltime-Jobs und meine Faund herleitbar ist. milie. Ich arbeite am Lehrstuhl für Städtebau STAND-ALONE- Welche Tugenden sollte ein Architekt an der ETH, ich bin Program Leader für das „Future Cities Laboratory“, ein Researcherfüllen? projekt im Auftrag von Singapur, und in ARCHITEKTEN“ Ich interessiere mich nicht so für den meinem Büro KCAP. Das Projekt „Future Cities“ nimmt momentan am meisten Zeit in Anspruch, weil es sich in der Aufbauphase befindet und sehr viel geregelt und aufgegleist werden muss. Ich versuche, Unterricht, Forschung und praktische Arbeit zu kombinieren. Nebenbei betreue ich auch immer einen Gebäudeentwurf – als Therapie. Der letzte war ein Holzhaus in Graubünden, momentan bearbeite ich einen Wettbewerb für einen Gebäudekomplex in der Hafencity. Welches architektonische Werk hat Sie kürzlich begeistert? Erstens Marina Bay Sands in Singapur von Moshe Safdie. Es ist eine brutale kapitalistische Megastruktur. Die Shopping- und Casinoteile sind schrecklich. Aber die Hoteltürme und die Dachlandschaft des „Surfbrettes“ mit seinem Swimmingpool sind sehr schön und liebevoll entworfen, bis zur Innenarchitektur. Zweitens das Dorf Vrin, das von Gion Caminada dirigiert wird. Was er mit einfachen Mitteln sowohl auf der sozial-ökonomischen Ebene als auch in Architektur und Städtebau leistet, ist sehr besonders. Inwiefern unterstützen oder behindern neuartige Materialien Ihre Architektursprache? Wir sind immer offen und neugierig auf neuen Materialien. Wir suchen sie aber nicht, sie erscheinen meistens irgendwann auf unserem Wege. Haben Sie eine Idee von Schönheit? Ich habe erstens eine eher funktionalistische Idee von Schönheit, dann eine pluralistische Idee von Schönheit (Diversität im Städtebau, Schönheit als Zusammenstellung von – nicht unbedingt – schönen Elementen), und schliesslich die menschliche Intuition als Treiber von Schönheit.

„Stand-slone-Architekten“, sondern für Architekten mit einem urbanen Engagement.

Prof. Ir. Kees Christiaanse, geboren 1953 in Amsterdam, studierte Architektur und Stadtplanung an der TU Delft. Er war beim Office of Metropolitan Architecture (OmA) in Rotterdam tätig, wo er 1983 Partner wurde. 1989 gründete er sein eigenes Unternehmen in Rotterdam, seit 2002 als KCAP bekannt. Nach der Lehre an der TU Berlin ist er nun seit 2003 Professor an der ETH Zürich. Er kuratierte 2009 die Internationale Architektur-Biennale Rotterdam (IABR), die dem Thema „Open City – Designing Coexistence“ gewidmet war. Neben seiner Tätigkeit als Architekt konzentriert er sich auf Aufgaben in komplexen, städtebaulichen Situationen und auf die Leitung von urbanen Prozessen. www.christiaanse.ethz.ch

Wann wird ein Gebäude zur Architektur? Ein Gebäude ist entweder ein Gebäude oder ein architektonisches Werk. Ein architektonisches Werk ist immer ein Gebäude, umgekehrt ist ein Gebäude nicht immer ein architektonisches Werk. Eine Architektur gibt es dann, wenn ein überzeugendes Konzept durch alle Massstäbe hindurch

Der Architekt, welche Rolle spielt er in der Gesellschaft? Es gibt eine neue Rolle für Architekten, die sich für den grösseren, urbanen Massstab interessieren. Man sieht zunehmend, dass bekannte, städtebaulich angelegte Architekten bei hochkomplizierten urbanen Fragen eingeschaltet werden als „Homo universalis“ und als Moderator zwischen wichtigen Interessen. Es zeichnet sich eine Art Revival der Rolle des Architekten in der Renaissance ab, auf dem Gebiet der urbanen Nachhaltigkeit und Beherrschbarkeit. Das ist eine hoffnungsvolle Situation. Welche Rolle sollte heute die Politik gegenüber der Architektur spielen? Obwohl ich eher liberal orientiert bin, haben die sozial-demokratischen Politiker in Europa traditionell eine bessere Antenne für Qualität im Städtebau und in der Architektur. Einerseits kommt dies aus dem traditionell grösseren Engagement von Sozialdemokraten in der städtischen sozialen Infrastruktur und im Wohnungsbau hervor, andererseits deutet es an, dass eine urbane Gesellschaft eine wahrhaftig kollektive Angelegenheit ist. Architekten, die bis in den höheren politischen Kreisen durchdringen, haben meistens auch dieses Bewusstsein. Ein Bündnis zwischen diesen Politikern und Architekten ist daher meistens gut für die Stadt; Architekten sollten sich nicht zurückhalten, in die Politik zu gehen.

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5. August 2011, Beginn 10:30 Uhr.

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Danach Apéro und gemeinsames Die Teilnehmerzahl ist auf 40 Personen

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beschränkt. Die Anmeldung ist Wo?

kostenlos, aber verbindlich.

Golfclub Limpachtal, 18-Loch-Anlage von Golf-Architekt John Chilver-Stainer Turnierform Stableford/ handicapwirksam VorausseTzung: ASG-/ ASGI-Mitgliedschaft mit mind. Hcp PR, ausländische Clubmitgliedschaft mit mind. Hcp 36 oder PR Migros

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MODULØR Magazin

THEMA Projektmanagement

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das thema Projektmanagement im überblick 024

Projektmanagement: ja, aber... Wenn klare, messbare Vorgaben in Zielen vereinbart werden können, führt Projektmanagement zum Erfolg. von Alex Paulus

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Projektabwicklung in der bauwirtschaft Der Bauwerkserstellungsprozess ist ein typischer Projektabwicklungsprozess, der den zweckorientierten Ablauf sicherstellt. von Prof. Dr. Gerhard Girmscheid und Julia Selberherr

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Projektmanagement sichert entwurfsqualität Methoden und Techniken des Projektmanagements stellen sicher, dass die ursprüngliche Entwurfsqualität umgesetzt wird. von Christian Winet und Urs Held

042 Projektmanagement im Bauwesen vereint das Know-how des erfahrenen Architekten mit dem Wissen eines Managers, damit das Bauvorhaben terminlich, organisatorisch und wirtschaftlich planmässig abgewickelt werden kann. (Foto: Simone Vogel)

lean construction management Kurze Bauzeiten, geringe Kosten, differenzierte Kundenwünsche und hohe Qualitätsansprüche müssen in Bauprojekten berücksichtigt werden. von Brigitta Schock und Patrick Theis

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controlling und management in architektur- und ingenieurbüros Ein aktives Controlling kann in Bezug auf die zunehmenden betriebswirtschaftlichen Anforderungen einen wesentlichen Beitrag leisten. von Peter Hirt

WEiTERE THEMEnRELEvAnTE ARTikEL: Aufgaben und Haftung der Bauleitung, ab Seite 82

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THEMA Projektmanagement Corporate Architecture

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Projektmanagement: ja, aber... von Axel Paulus (Text) und Simone Vogel (Fotos)

Wenn klare, messbare Vorgaben in Zielen vereinbart werden können, führt Projektmanagement zum Erfolg. Das erprobte und etablierte Konzept dabei ist, Kriterien wie Qualität, Kosten und Termine durch ein zyklisches Vorgehen zu planen, durchzuführen, zu kontrollieren und zu steuern. Die Umsetzungskompetenz des Planers liegt jedoch in der Konzentration auf die Chance und nicht auf das Risiko.

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THEMA Corporate Architecture

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Die Attraktivität des Projektmanagements liegt in dessen Fähigkeit, Ziele, Absichten und Erkenntnisse durch transparente Systeme in messbare Ergebnisse umzuwandeln. Projektmanagement will Erfolg – das ist ein überzeugender Standpunkt und unbestritten ein gutes Marketing, sowohl für den Auftraggeber als auch für den Auftragnehmer eines Managementmandats. Längst fassen auch Überlegungen Fuss, den Qualitätsbegriff des Projektmanagements durch das Kriterium der Leistung zu präzisieren und das bisherige, sogenannte magische Dreieck mit einem vierten Element, das der Ressourcen, zu ergänzen, um den Erfolg besser als das Verhältnis zwischen Mitteleinsatz und gewünschtem Sollwert darstellen zu können. Ist das Projektmanagement ein probates Mittel, das zum Erfolg führen kann? Ja, aber im Fall eines Bauprojekts ist zu berücksichtigen, dass der Erfolg vom vielfältigen Wertesystem des Beobachters abhängig ist. Zweifelsfrei sind die vier Kriterien Leistung, Kosten, Termine und Ressourcen Schlüsselelemente, die es erfolgreich in einem System zu steuern und zu kontrollieren gilt. Daher lassen sich diese „grossen vier“ auch unbestritten im Leistungsmodell des Schweizerischen Ingenieurs- und Architektenvereins (SIA) wiederfinden: Ausgehend von klar formulierten und phasengerechten Zielen – im Übrigen die des Auftraggebers – zeigt der prozessorientierte Ansatz der SIA-Ordnung 112 den Planern Leistungsbereiche und deren Beschreibungen auf, die projektbezogen zu definieren und zu vereinbaren sind (SIA-Ordnung

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112: Leistungsmodell, Erläuterungen, Leitgedanken; 2003; Seite 3). Jedoch ist im Leistungsmodell kein Vergleich des Ist- mit dem des Sollwerts vorgesehen, da die Ziele durch ein qualitatives Ergebnis beschrieben sind. Selbst das SIA-Merkblatt „Qualität im Bauwesen“ stellt fest, dass es sich für einzelne Kriterien, wie zum Beispiel die Einordnung in den Raum, der Ästhetik oder der Funktionalität, als schwierig erweist, präzise Anforderungen festzulegen, und begnügt sich mit der Feststellung, dass für diese Fälle Zielsetzungen auf andere Weise zu vereinbaren sind. Zwei unterschiedliche sichtweisen Planer sind keine Manager, da ihre Umsetzungskompetenz keine operative, sondern eine führende ist: Die Sichtweise des Planers und des Managers auf das Bauprojekt ist different. Festzustellen ist, dass beide Betrachtungen zu ungleichen Definitionen der Leistungen des Projektmanagers und des Planers führen. Im Projektmanagement führt die notwendige Betrachtung einzelner Systeme zur Fragmentierung der Bauaufgabe. Der Manager eines Projekts betrachtet Systeme, die einen eindeutigen Bezugsrahmen zu Bewertungskomponenten bilden. Er ist daher in der Lage, objektive Erfolgsdefinitionen zu nennen. Das individuelle Bauprojekt – der viel zitierte Prototyp – wird im Projektmanagement zum Produkt, dessen Qualität man durch Beschaffenheit, Anspruch und Anforderung im fertigungsbezogenen Verständnis prüfen kann.

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Im Bauprojekt des Planers werden die verschiedenen Teilaspekte als Gesamtsystem wahrgenommen. Im Sinn von Frederic Vesters vernetztem Denken tritt der Planer in seiner Leistungsdefinition aus dem Gesamtsystem heraus und behält so den Überblick. Das Bauprojekt wird also nicht am objektiven Erfolg eines Projekts gemessen, sondern an einem qualita. tiven Ergebnis, das in der Regel durch ein wertorientiertes Verständnis geprägt ist. Am Beispiel des Projektqualitätsmanagements PQM lassen sich die unterschiedlichen Sichtweisen und das Verständnis der Rolle von Projektmanager und Planer als Gesamtprojektleiter illustrativ erläutern. Qualität stellt im PQM eine Sollgrösse dar, die es zu erreichen gilt. Ohne Zweifel stellt eine Minderqualität durch eine negative Abweichung keinen Erfolg dar. Was aber geschieht, wenn das Ziel weit mehr als erreicht wird? Für das Projektmanagement stellt die positive Abweichung ebenfalls keinen Erfolg dar, weil davon ausgegangen wird, dass der Mitteleinsatz unverhältnismässig war und die vorher definierten Vorgaben nicht eingehalten wurde. Diese Überlegung ist dem Planer nach seinem Leitbild fremd. Für den Aussenstehenden ist die Diskrepanz der unterschiedlichen Sichtweisen ebenso spürbar: Während die klaren Leistungen des Projektmanagements mit kalkulierbaren Elementen und Methoden zu Kosten, Terminen, ausgeschriebener Qualität und Kenngrössen gerade für den professionellen Bauherrn in den Vordergrund zu rücken scheinen, wird die Leistung des Planers wegen der fehlenden Prüfbarkeit hinterfragt.

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Seit Anfang des letzten Jahrhunderts ist das Projektmanagement als Disziplin erfolgreich. Dem Prinzip des Kontrollierens und des Steuerns folgend, diskutiert 1982 auch William Edwards Deming in seiner Publikation den Kreislauf der Verbesserung und etabliert den sogenannten DemingCycle PDSA (W.E.Deming: „Out of the Crisis“; Cambridge: MIT Press, Massachusetts Institute of Technology 1982) vor allem in der Automobilindustrie, der durch die Leistungen „plan, do, study, act“ beschrieben wird. Bereits 1954 hat der Architekt Phillip Johnson auf den Unterschied des Managers und des Planers hingewiesen, indem er in seinem Vortrag „Die sieben Krücken der modernen Architektur“ auf die Auswirkung der Messbarkeit der Architektur aufmerksam machte: „(...)The act of creation, like birth and death, you have to face it by yourself. There aren’t any rules; (...). No one can go with you into that room where you make the final decision. You can’t escape it anyhow; why fight it? Why not realize that architecture is a sum of inescapable artistic decisions that you have to make. If you are strong you can make them.“ Schon immer wurde die Kompetenz und Verantwortung des Planers mit Begriffen wie Baukultur, soziale Verantwortung und Wert in Verbindung gebracht. Neben der definierten Planerleistung spielt in diesem Zusammenhang auch die enge Beziehung des Planers zum Auftraggeber eine wesentliche Rolle, die in allen Quellen der Literatur als treuhänderisch bezeichnet wird. Der Planer ist bestens mit seiner Umsetzungskompetenz im Planungs- und Bauprozess vertraut.

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Er ist nicht nur der konkreten Planungsaufgabe verpflichtet, sondern in seinem Selbstverständnis immer auch der Baukultur. Sein Interesse gilt nicht nur der operativen Leistungserfüllung, sondern auch dem Rollenbild des Entwerfers, Konstrukteurs, Treuhänders, Moderators, Kommunikators, Forschers sowie Spezialisten. Messbare Vorgaben in Zielen Vereinbaren 4) Der Planer verfolgt, im Unterschied zum Manager, immer zwei Wege, um ein Bauprojekt zum Ziel des Auftraggebers zu führen. Zum einen will er den operativen Blick auf die eigentliche Bauaufgabe nicht verlieren, zum anderen führt er Einzelnes zu einem übergeordneten Ganzen zusammen: 1) Operieren und führen: Der Planer hat eine Strategie, um die Ziele des Auftraggebers zu erfüllen. Er verfolgt nicht nur die Planung, sondern hat die Fähigkeit, längerfristige Betrachtungsweisen in einen Kontext einzubringen. Der Planer behält den Überblick auf das Gesamtgeschehen, indem er, auf ein breites Wissen gestützt, die während der Planung und Ausführung beteiligten Disziplinen mit Respekt führt, koordiniert und moderiert. 2) Professionalisieren und entscheiden: Der Planer führt mit Professionalität und Eigenverantwortlichkeit nicht nur seine Leistungen aus, er besitzt auch Entscheidungskompetenz, die im Interesse des Projekts zu qualitativen Ergebnissen für den Auftraggeber führen. 3) Verwalten und gestalten: Das Leistungsmodell des SIA beschreibt die

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6)

7)

Leistungen des Planers, damit er die Ziele des Auftraggebers erreicht. Das wertorientierte Ergebnis des Auftraggebers wird von der Idee des architektonischen und bauingenieurstechnischen Entwurfs oder Konzepts bestimmt. Dies bedingt auf der einen Seite ein ständiges Bedürfnis zur Verbesserung der operativen Handlungen und führt auf der anderen Seite zu neuen Erkenntnissen. Beibehalten und entwickeln: Etablierte Prozesse unterstützen die Selbstkontrolle des Planers. Der Planer hat aber durch seine Eigenverantwortung auch eine Verpflichtung gegenüber der Gesellschaft, Neues zu entwickeln und einen sozialen Beitrag zu leisten. Standards sind immer wieder mit und durch neue Methoden zu hinterfragen. Beschaffen und verknüpfen: Um der Fragmentierung des Planungsund Bauprozesses entgegenzuwirken, beobachtet der Planer nicht nur das Einzelne im Sinn der Logis-tik, sondern behält den Überblick und führt die materiellen und immateriellen Komponenten zu einem übergeordneten Ganzen zusammen. Abwickeln und anwenden: Die Sichtweise des Planers betrachtet auf der einen Seite den Zeitraum des Bauprojekts und auf der anderen Seite auch den gesamten Lebenszyklus der baulichen Anlage. Betrachtet wird nicht nur das Ergebnis des abgeschlossenen Auftrags, sondern auch der Anwendungserfolg des Auftraggebers und Nutzers. Akzeptieren und hinterfragen: Wie das Projektmanagement respek-

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tiert der Planer die übliche Baupraxis, hinterfragt in seiner Rolle als Forscher mit seinem Intellekt aber zudem das Geleistete. Ein wesentlicher Leitgedanke seines Berufsstands ist die Vernetzung von technischen, ökonomischen, ökologischen, sozialen und planerischen Fragen. Die intellektuelle Dienstleistung des Planers charakterisiert sich durch Professionalität, Gemeinwohlverpflichtung, Selbstkontrolle und Eigenverantwortlichkeit. Letztendlich schaffen Planer physische Realitäten. Frei nach Franklin Delano Roosevelt formen Planer als Gesamtprojektleiter – im Sinn der Gesamtleitung des SIA – erst die Umwelt, die dann wiederum die Planer in ihrer Kompetenz herausfordert. Projektmanagement führt zum Erfolg, wenn klare, messbare Vorgaben in Zielen vereinbart werden können. Die Umsetzungskompetenz des Planers liegt in der Konzentration auf die Chance und nicht auf das Risiko. Frage der deFinition Im Film „Das fünfte Element“ von Luc Besson aus dem Jahr 1997 rettet die Protagonistin Leeloo als selbst erklärtes Wesen höherer Art die Welt vor dem immer wiederkehrenden Bösen. Als fünftes Element besitzt sie selbst die Fähigkeit, die anderen vier Elemente zu einem übergeordneten Ganzen zu verbinden. Interessant erscheint in diesem Zusammenhang – neben der Tatsache, dass vier Elemente für ein erfolgreiches Projekt anscheinend nicht ausreichen – die Definition des freien Berufs als Dienstleistung höherer Art: Der Ingenieur- und Ar-

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chitektenberuf hat im Allgemeinen auf der Grundlage besonderer beruflicher Qualifikation oder schöpferischer Begabung die persönliche, eigenverantwortliche und fachlich unabhängige Erbringung von Dienstleistungen höherer Art im Interesse der Auftraggeber und der Allgemeinheit zum Inhalt (siehe auch Partnerschaftsgesellschaftsgesetz – PartGG, § 1 Absatz 2, Voraussetzungen der Partnerschaft, freie Berufe, 25. 07. 1994).

Axel Paulus ist Architekt und arbeitet als Dozent an der Professur für Architektur und Bauprozess der ETH Zürich. Zurzeit bilden internationale Planerhonorare und Organisationsformen sowie Überlegungen zum künftigen Bauprozess von der Strategischen Planung bis zum Betrieb die eigenen Forschungsschwerpunkte; in der Lehre liegt der Fokus auf der Leitung des MAS-Programms „Gesamtprojektleitung Bau“ und des CAS-Programms „Unternehmensführung für Architekten und Ingenieure“. Seit 2011 ist Paulus Dozent für „Leadership in Architecture“ an der Accademia di Architettura in Mendrisio.

Die Fotos (inkl. des Titelbildes) konnten freundlicherweise bei Stücheli Architekten, Zürich aufgenommen werden.

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Projektabwicklung in der bauwirtschaft – ProjektProzesse von Prof. Dr. Girmscheid und Julia Selberherr (Text)

Das Bauwerk mit seinen Funktionen, aber auch mit seinen Prozessen von der Planung, Ausführung und Nutzung bis zum Rückbau muss als komplexes System verstanden werden. Dieser Bauwerkserstellungsprozess ist ein typischer Projektabwicklungsprozess, der den zweckorientierten Ablauf der Bauwerkserstellung sicherstellt.

Die Unterteilung des Bauwerkerstellungsprozess erfolgt in primäre Bauherrenaufgaben und Leistungsanbieteraufgaben, welche wiederum in Projekt- und Objektphasen gegliedert werden können. Zur zielorientierten Realisierung und Nutzung dieses Systems sind die Prozessphasen und die zugeordneten Aufgaben mit den jeweiligen Prozessverantwortlichen in den jeweiligen Projektabwicklungsformen zu definieren. Die Bauwerksprozesse gliedern sich in den Bauwerkserstellungsprozess, der sich wiederum in die Planungs- und Bauproduktionsprozesse unterteilt, sowie den Betriebs- bzw. Nutzungsprozess, der sich in den Bewirtschaftungsprozess mit Nutzungs- und Rückbauphase gliedert. Dabei wirken die primären Prozesse der Bauwerkserstellung und Nutzung wertschöpfend (siehe Abbildungen 3). Der Bauwerkserstellungsprozess ist ein typischer Projektabwicklungsprozess, der den zweckorientierten Ablauf der Bauwerkserstellung sicherstellt. In seinem Verlauf müssen die Kundenbedürfnisse in Leistungsziele transformiert werden; dazu ist die besondere Erfahrung von

Bauherrenberatern, Construction Managern (CM) und Architekten oder Gesamtleistungsanbietern sowie Planern und Unternehmern vonnöten. In dieser strategischen Konzeptphase müssen Neubau, Umbau von Altimmobilien und andere alternative Lösungsansätze untersucht und bewertet werden. Dabei muss zum Beispiel bei einem Industriebetrieb untersucht werden, ob es wirtschaftlicher und strategisch besser ist, eine Produktion an einen Nachunternehmer zu „outsourcen“ anstatt eine neue Fabrikanlage zu bauen. In Abbildung 1 sind die wesentlichen Phasen, Meilensteine und Hauptaktivitäten der Planungs- und Bauprozesse dargestellt, die im Folgenden erläutert werden.

Abbildung 1: Projektphasen, Meilensteine und interagierende Aufgaben

Businessplan unaBdingBar Grundsätzlich sollte in der Vorprojektplanung für alle Baumassnahmen ein Businessplan entwickelt werden. Der Businessplan muss den wirtschaftlichen Nutzen, das heisst die Kosten- und Nutzenelemente, aufzeigen. Die alternativen Lösungsansätze müssen auf dieser Basis untereinander verglichen werden. Der

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K undenziel / K undenbedürfnis

F ormulierung der K undenanforderung Leistungsziel Meilensteine

P hasen

Aufgaben

Ziele

K onzeptentwicklung

Bedarfsanalyse

Ziele

Vorgaben für die Baubeschreibung

K ontrollP arameter

P lanung Vorprojekt

Ziele E ntscheidungen

T U- Vergabe

F unktionale Ausschreibung

Angebot /Vergabe

E ntwurfsplanung

G enehmigungs- und Ausführungsplanung Alternative 2 E ntwurfsplanung

E LT - +G U- Vergabe

C ontrolling Ziele /Anforderungen / Baubeschreibung / K osten

Alternative 1

Ziele E ntscheidungen

E rgebnisprüfung

K onzeptioneller R ahmen & K ostenschätzung

Nachfrage am Markt Auswahl & Bewertung

T echnologieanalyse T ragwerksentwurf Systemintegration K onstruktion, ökonomische und organisatorische Machbarkeit

G enehmigungs- und Ausführungsplanung

LV- Ausschreibung

P rozessphasenabhängige Aufgaben

E ntscheidung go/no go + P rojektabwicklungsform

Anforderungsmanagement

Wirtschaftlichkeitsanalyse

Nachfrage am Markt Auswahl & Bewertung

Angebot /Vergabe

Optimierung der R essourcen

Bauausführung

Qualitätskontrolle

F ertigstellung Übergabe

R echtl. E inwände / Mängelrügen / Schiedsspruch

Leistungsergebnis Betrieb

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1. Systemebene t ek oj Pr

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Facility Management

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P lanungsphase

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Bauphase

Wirtschaftliche Betriebsführung

Leis tungs anbieter P lanungsphase

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Bauphase

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a

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Nutzungsphase

Betriebsleistung (betrieblich / baulich)

E rstellungsleistungen

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Facility Management

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P lanungsphase

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Bauphase

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Nutzungsphase

Betreibermanagement

P rojektmanagement F inanzen

C ontrolling

F inanzen

T echnik R echt

Nutzung/Verkauf/Vermietung

R echt

C ontrolling / b trie nik B e ch Nutzung/ Te Vermietung

Auftrag

Leis tungs anbieter

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P lanungsphase

Bauphase

T ragwerksplanung

T hermische Bauphysik

Schallschutz / R aumakustik

E rdbau Spezialtiefbau Beton- u. Stahlbeton Mauerwerkarbeiten

K lempnerarbeiten Wasser /Abwasser / G as E lektoinstallation

Arbeiten Ausbau E strich F assade

T üren & F enster P latten

Heizung /Lüftung

Stahlbauarbeiten

Nutzungsphase

T echn. Ausbau

R ohbau

Objektplanung

T echnische Ausrüstung

Nutzungsphase

Bauherrenleistung

Bauherrenleistungen

P lanungsleistungen

t ek oj r P er un st

ab

P lanungs- und Bauphase

2. Systemebene

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Malerarbeiten

Wartung /Inspektion Instandhaltung Instandsetzung Modernisierung Betrieb techn. Anlagen

Werkvertrag

Abbildung 2: Das Bauwerk als System – Aufgaben und Prozessphasen

Bild: P rojektleistung - F acility Management und Leistungsanbieter Managementprozes s e Bauüberwachungs - und -s teuerungs prozes s e

FM-Prozes s e

Bauwerks ers tellungs prozes s

Betriebs prozes s

Konzeptphas e s trategis che Planung • Bedürfnis • Ziel • K onzept • Businessplan

Vorplanung • Machbarkeit • P rojektdef. • K ostenschätzung • Ausschreibung

Bauproduktions prozes s Projektplanungs phas e Genehmigungs Entwurfs planung planung • Vorprojekt • Bauprojekt • K ostenplan • K osten/ T ermine

Rohbau/HKL/Aus bauphas e Aus führungs planung • Detailplanung • K osten/ T ermine • Ausschreibung

Bauaus führung • R ohbau • HK L • Ausbau

Inbetriebnahme • T est • Übergabe

Bewirts chaftungs prozes s Nutzungs phas e

Rückbauphas e

Nutzung

Rückbau

• Instandhaltung • Instandsetzung

• R ückbau • Wiederverwertung

Investor/Bauherr/Nutzer K undenzufriedenheit = Leistungsergebnis

Investor/Bauherr/Nutzer K undenbedürfnis = Leistungsziel

Planungs prozes s

S upportprozes s e

Abbildung 3: Lebenszyklusprozess eines Bauwerks mit Phasen und Hauptaufgaben

Businessplan liefert auch den Kostenrahmen für das Projekt. Was nützt eine bauliche Investition, wenn die Kosten über die Nutzungszeit grösser sind als die Erlöse? Diese Analyse sind die Planer der Konzeptphase auch dem Einfamilienhausbesitzer schuldig, damit er weiss, wie hoch die monatliche Belastung beziehungsweise der Eigenmietwert pro Monat ist. Nach der Erarbeitung der Leistungsziele werden in der Vorstudienphase (bzw. Vorplanungsphase) mehrere Projektentwürfe untersucht. Die Vorentwürfe müssen die Leistungsziele des Bauherrn erfüllen (Machbarkeit); kundenorientierte Planer/ Architekten sollten insbesondere den Kostenrahmen aus dem Businessplan ein-

halten. Ist der Kostenrahmen aufgrund der wünschenswerten Leistungsziele des Bauherrn nicht einzuhalten, müssen die Planer Alternativen aufzeigen und Vorschläge ausarbeiten, um die Leistungsziele auf das Notwendige und Finanzierbare zu modifizieren. Der Businessplan hat in der Beratung des Bauherrn (Kunden) eine sehr grosse Bedeutung, sodass dieses Beratungsinstrument heute in keiner Konzeptphase fehlen darf. Der Bauherr und vor allem der Architekt müssen das Kostendach kennen, damit der ästhetische, künstlerische und funktionale Entwurf neben den weiteren Leistungszielen danach ausgerichtet wird. Darauf aufbauend muss in der Entwurfsphase eine Entwurfsvariante aus-

gewählt und eine funktionale Beschreibung angefertigt werden. Die funktionale Beschreibung wird durch die definierten Leistungsziele des Bauherrn gelenkt. Nach der Entwurfsphase erfolgen bei der TU-Projektabwicklungsform die Präqualifikation, die Ausschreibung und der Wettbewerb. Aufbauend auf dem Architekten- und Funktionsentwurf sowie der funktionalen Ausschreibung entwickeln die TU ihre Lösungsvorschläge mit Kosten- und Termingarantien. Nach einer eingehenden Bewertung der TUPreis-Lösungsangebote wird meist ein Anbieter beauftragt. Bei GU- und ELTProjektabwicklungsformen wird diese „TU-Vergabephase“ übersprungen, und der Architekt und die Planer setzen nach dem gewählten Vorentwurf mit der Genehmigungs- und Ausführungsplanung fort. Bei der TU-Projektabwicklungsform wird die Genehmigungs- und Ausführungsplanung nach der Vergabe an den TU durchgeführt. In diesen Phasen müssen die verschiedenen Fachplaner für die Konstruktion, HKL, Fassade etc. eingesetzt und koordiniert werden. Bei traditionellen Projektabwicklungsformen wie Einzelleistungsträger (ELT) und Generalunternehmer (GU) erfolgt die Ausschreibung meist nach der Genehmigungsplanung mit einem weitgehend detaillierten Leistungsverzeichnis. parallele und sequenzielle aktivitäten Im Rahmen des Bauproduktionsprozesses erfolgen die Organisation und Abwicklung der Rohbauerstellung sowie der technische und architektonische Ausbau. Hierzu muss der Erstellungsprozess geplant und koordiniert werden. Dazu ist es erforderlich, die Bauprozesse, Geräte, Equipen, Materialtransporte etc. als eine Bauproduktionskette mit parallelen und sequenziellen Aktivitäten aufeinander abzustimmen. Die Bereitstellung der Ausführungsplanung ist dabei auf den Fortschritt des Bauprozesses abzustimmen. Das Gleiche gilt für HKLE+E-

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Projektphas en

Konzept- und Entwurfs planung

Aus führungs planung

Aus führung

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Kreativer Ges taltungs s pielraum im Bauprojekt

R outiniert zu lösende Bauaufgaben

Innovativ zu lösende Bauaufgaben

T unnelbau Hochbau

100 %

Unsicherheiten hinsichtlich E rreichen des Leistungsziels

Grad der Zielerreichung im Bauprojekt

K onkretisierung des Leistungsergebnisses

Ästhetisch- funktionales E ntwerfen (Architekturkonzept) Statisch- konstruktives E ntwerfen (K onstruktionskonzept)

Typis che Aufgaben im Bauprojekt

Beschaffen amtlicher Unterlagen Aufstellen von Zeit- und K ostenplänen E rarbeiten von F inanzierungsplänen

Statisch- konstruktives E ntwickeln (z.B. T ragsystem)

Verfahrenstechnisches G estalten (Bauverfahren)

Ausbautechnisches E ntwickeln z.B. Heizungssystem

Organisatorisches G estalten (Bauablauf)

Zeichnerisches und rechnerisches Darstellen des Bauwerks

K alkulieren der Leistungspositionen

E rmitteln von Mengen und Aufstellen von Leistungsbeschreibungen

Aufstellen und K ontrolle von Zeit- und K ostenplänen Beschaffen von Material und Maschinen

100 %

Typologis ierung der Trans aktion

• • • •

Immaterialitätsgrad Interaktivitätsgrad Integrationsgrad Individualitätsgrad

• Autonomie des Anbieters • Materialitätsgrad

Leis tungs ergebnis

Leis tungs ziel des Auftraggebers Dimens ion des Leis tungs bündels

Leis tungs potenzial des Auftragnehmers GU ELT

TU

Leis tungs charakter im Bauprozes s

Leis tungs ers tellungs prozes s

Diens tleis tungen S achleis tung

Abbildung 4: Charakterisierung der prozessorientierten Bauleistung aus Transaktionssicht [3]

Gewerke. Aufgrund der Parallelität der Arbeiten in der Ausbauphase muss ein Logistikkonzept entwickelt werden, um die nicht wertschöpfenden Aktivitäten bezüglich Materialsuche, Lagerung (Umstapeln) etc. möglichst gering zu halten. Die Unterprozesse Rohbau, HKL+E- sowie architektonischer Ausbau verlaufen teilweise parallel und sequenziell. Nach Fertigstellung erfolgen die Inbetriebnahmephase und die Übergabe des Bauwerks. In der Nutzungsphase ist der reibungslose Betrieb von grosser Bedeutung. Der Nutzungsprozess des Bauwerks beinhaltet die Betriebs- und Unterhaltsprozesse, die Instandhaltung und Instandsetzung sowie den Rückbauprozess. Der Bauwerkserstellungsprozess wird

von den nicht wertschöpfenden, aber erforderlichen Bauüberwachungs- und Steuerungsprozessen geführt, um eine hohe Effizienz in der Zielerreichung zu sichern. Während der Nutzungsphase übernimmt das Facility Management (FM) diese überwachenden, steuernden und nicht wertschöpfenden Funktionen. Bei der Wahl der Projektabwicklungsform ist besonders zu berücksichtigen, dass der Bauherr sich zu Beginn hinsichtlich des Erreichens seiner Leistungsziele unsicher fühlt; diese Unsicherheit reduziert sich mit fortschreitendem Verlauf des Wertschöpfungs- sowie Leistungserstellungsprozesses. Diese prozessorientierte Sichtweise (siehe Abbildung 4) definiert sich in Bezug auf

• den Grad der Zielerreichung mit der Unsicherheit des Bauherrn in den anfänglichen Projektphasen, in deren weiterem Verlauf sich das Leistungsergebnis konkretisiert, • die Typologisierung der Transaktionen Planen und Bauen für den Bauherrn in den einzelnen Phasen der Wertschöpfung, in denen sich das Bauprojekt durch den Grad der Immaterialität, Interaktivität und Integration charakterisiert. integrative und interaktive leistungsziele Im Verlauf der Projektphasen und mit zunehmender Materialisierung der Projektziele verringert sich die Intensität der Beziehung zwischen Bauherr und Leistungsanbieter sukzessiv, und die Autonomie des Leistungsanbieters steigt. Leistungsanbieter werden im Regelfall in frühen Projektphasen, in denen das Projekt noch weitgehend immateriell ist und nur Beschreibungen und Pläne vorliegen, aufgrund ihres Leistungspotenzials beauftragt, was besonders bei Gesamtleistungen zutrifft. Hier ist es also erforderlich, dass der Leistungsanbieter den Auftraggeber durch Vertrauen bildende Eigenschaften und Kriterien (Abb. 5) wie folgt überzeugen kann: • Qualifikation und soziale Kompetenz der Mitarbeiter sowie Kontinuität bei Projektleitern, • Grad der Leistungsintegration und Gestaltung des Fremdleistungsbezugs, • Bonität, Image, Kapazität und Technologie des Unternehmens, • positive Erfahrungen des Auftraggebers aus vorangegangenen Transaktionen, • Referenzen Diese Elemente bestimmen weitgehend das Leistungspotenzial des Anbieters und dienen ihm – neben dem Preis – dazu, sich im Wettbewerb zu positionieren und den Kunden besonders bei Gesamtleistungsaufträgen von den Vorteilen einer 035

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THEMA Projektmanagement

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Gesichtspunkte zur Bestimmung des Leistungspotenzials eines Anbieters 0%

20%

40%

60%

80%

100%

Qualifikation der Mitarbeiter des Anbieters

Mitarbeiter

Bedeutung sozialer Kompetenzen

Grad der Leistungsintegration

Eigene Planungskapazitäten Eigene Bauausführungskapazitäten

Gestaltung des Fremdleistungsbezugs

Kontinuierliche Subunternehmerbeziehungen Bonität des Anbieters

Stabilität und Konstanz

Kontinuität in der Projektleitung

Regionale Präsenz

Regionale Präsenz des Anbieters Gegengeschäftsbetrachtungen

Beschaffungsstrategie

Gesichtspunkte des Multiple Sourcings Zufriedenheit mit vorangegangenen Transaktionen

Auftraggebererfahrungen

Anbieterbewertung im Vergabeprozess Allgemeine Referenzen

Anbieterreferenzen

Spezialreferenzen 0% wichtig

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60%

institutionelle Investoren

sehr wichtig

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100%

gewerbliche Selbstnutzer 1

Abbildung 5: Positionierungspunkte zur Bestimmung des Leistungspotenzials eines GU- / TU-Anbieters, differenziert nach gewerblichen Selbstnutzern und institutionellen Investoren

Projektentwicklung

G rundlagenermittlung

Bedürfnisformulierung

P lanung der P lanung

Businessplan

Lösungsstrategie

K onzeptplanung

P lanung

Spezifikation, Anforderungen

P rojektdefinition

Machbarkeitsstudie

P lanungsgrundlagen

Vorentwurfsplanung

Leistungsprogramm

P lanungskonzept

E ntwurfsplanung

vorläufige Leistungsbeschreibung

Integration der P laner

G enehmigungsplanung

Vorschriften, G esetze, Normen

P rojektstrukturplan

Ausführungspläne

Leistungsbeschreibung

P lanung und Steuerung

Vorbereiten und Durchführen der Vergabe

P rojektausführung

Ausführung

Prozessmanagement Prozesssteuerung

Auftragserteilung zu überzeugen. Sie sind Voraussetzung und Garant dafür, dass die Leistungsziele unter Beachtung der Belange des Auftraggebers (bzw. Bauherrn) und des Vertrags interaktiv und partnerschaftlich in das Leistungsergebnis umgesetzt werden können. Erst im Leistungserstellungsprozess materialisieren sich die Leistungsziele integrativ und interaktiv zwischen Bauherr und Leistungsanbieter sowie anderen Beteiligten. Dabei steigt ab Vertragsabschluss die Autonomie des Leistungsanbieters. Aufgrund ihrer Komplexität kann eine Bauleistung praktisch wie auch theoretisch zu keinem Zeitpunkt bis ins letzte Detail ausgeschrieben werden; daher besteht für den Bauherrn bei der Ausschreibung eine gewisse Unsicherheit, die die Leistungsanbieter aufgrund der erforderlichen Vertrauen bildenden Eigenschaften und Kompetenzen und beispielsweise durch Garantien abdecken sollten. Auf der einen Seite kann der Bauherr bei Auftragserteilung in einer frühen Phase den Wettbewerb der Ideen spielen lassen, um eine optimale Lösung für seine Ziele zu erhalten und sich bei Gesamtleistungen weitgehend der kostentreibenden Schnittstellen zu entledigen. Auf der anderen Seite sinkt aufgrund des Vertragsrahmens der Immaterialitäts-, Interaktivitäts- und Integrationsgrad. Erteilt der Bauherr den Auftrag sehr spät, so wird eine Lösung ohne optimierten Ideenwettbewerb umgesetzt. Zudem muss der Bauherr meist die Folgen der Schnittstellenproblematik zwischen den Anbietern (Planern, ausführenden Unternehmen) tragen, jedoch kann er seine Leistungsziele stark detaillieren lassen, um die Unsicherheiten zu reduzieren. Die in Abbildung 3 dargestellten Prozesse sind nicht linear hintereinander geschaltet. In der Prozess-Aktivitäts-Matrix (Abb. 6) sind die Interaktionen zwischen den Aktivitäten einerseits und den Prozessstufen andererseits dargestellt. Aus der Prozess-Aktivitäts-Matrix lässt

P rojektdokumentation

P rojektabschluss

F inanzen

K ostenrahmen

K ostenschätzung

K ostenvoranschlag

F inanzierungsplan

K ostenberechnung

aktualisierte, fortgeschriebene K osten

K ostenfeststellung

T ermine

T erminrahmen

G eneralterminplan

G robterminplan

vorläufiger Ablaufterminplan

optimierter Ablaufterminplan

aktualisierter, fortgeschriebener Ausführungsterminplan

Übergabeterminplan

Qualität

Q- Lenkungsplan P rojekt

QM- K onzept P lanungsprozess

QM- P lan P lanungsprozess

QM- K onzept Bauproduktionsprozess

QM- P lan Bauproduktionsprozess

Qualitätssicherung des Bauproduktionsprozesses

QM- P lan Nutzungsprozess

Organisation und K ommunikation, einschliesslich Wahl des Vergabesystems, K oordination der Qualitätssysteme der verschiedenen P rojektpartner, K oordination der verschiedenen E DV- Systeme, K ommunikationsmodelle, die die K ommunikation zwischen den P rojektpartnern, mit dem K unden und den zukünftigen Nutzern etc. einschliessen

Abbildung 6: Prozess-Aktivitäts-Matrix (PAM)

sich gut erkennen, wie komplex der meist sehr dynamisch verlaufende Bauwerkserstellungsprozess ist und dass er daher auch als sehr kompliziert charakterisiert werden muss. Hieraus lässt sich verdeutlichen, welche hohen Anforderungen an Beratung, Steuerung und Kooperation gestellt werden, um die Fachinhalte der Aktivitäten zielorientiert zu leiten, sodass die Kundenziele am Ende des Prozesses erreicht werden.

Prof. Dr.-Ing. Gerhard Girmscheid ist Vorsteher des Instituts für Bau- und Infrastrukturmanagement an der ETH Zürich und Professor für Bauprozessund Bauunternehmensmanagement. Er ist Experte für Bauverfahren und Bauprozesse des Hoch- und Tiefbaus sowie strategisches und operatives Bauunternehmensmanagement. 2010 ist im vdf/ Springer Verlag sein Buch „Projektabwicklung in der Bauwirtschaft“ erschienen (siehe auch Seite 50). girmscheid@ibi.baug.ethz.ch

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MODULØR Magazin

THEMA Projektmanagement

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Projektmanagement sichert entwurfsqualität Von Christian Winet und Urs Held (Text) und Zeljko Gataric (Foto)

Bauqualität entsteht nicht von alleine. Neben einem hohen Anspruch an den Entwurf stellen Methoden und Techniken des Projektmanagements sicher, dass die ursprüngliche Entwurfsqualität auch umgesetzt wird.

Der Architekt baut. Ein guter Entwurf und die vorderste Platzierung an Wettbewerben sind nur der Prolog in einem langen Etappenrennen. Am Schluss zählt der realisierte Bau. Dieser Weg kann steinig sein. Die Qualität des Entwurfes über die ganze Distanz hoch zu halten, ist das eine, mit den Kosten und Terminen haushälterisch umzugehen, muss das zweite Standbein des Architekten sein. Wie oft geschieht es, dass das abgeschlossene Projekt durch veränderte Rahmenbedingungen, Änderungswünsche des Bestellers oder durch unklare Ziele die ursprüngliche Entwurfsqualität nicht erreicht. Projektmanagement sichert Bauqualität Bauqualität entsteht nicht von alleine: Das Projektergebnis, die Kosten und

Termine sind anfangs sauber zu planen, müssen aber während der Projektabwicklung auch laufend überwacht und gesteuert werden. Projektmitarbeitende gilt es zu koordinieren, der Austausch mit dem Bauherrn muss jederzeit gewährleistet sein, und das Projektumfeld – Nachbarn, Öffentlichkeit, Verbände – ist einzubeziehen. Die Leitung von Projekten wird immer mehr zur Kernaufgabe des Architekten. Das Spannungsfeld der engen Termine und der erhöhten Anforderungen an die Wirtschaftlichkeit hat das Berufsbild der Architektinnen und Architekten verändert. Projektmanagement wird zum täglichen Brot. Doch auch das Gebiet des Projektmanagements selbst hat sich im Laufe der Jahre weiterentwickelt. Vor nicht allzu langer Zeit konnte das Projektmanagement mit Termin- und Kostenplanung gleichgesetzt werden. Diese Themenbe039

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THEMA Projektmanagement

reiche sind zwar nach wie vor zentral, doch reichen diese Kompetenzen bei weitem nicht mehr aus, komplexe Projekte erfolgreich ins Ziel zu führen.

Projekte beinhalten einerseits aufgrund ihrer Einmaligkeit viele Chancen für Innovation und Neuerung. Der gestiegene Kostendruck, restriktive Projekttermine sowie hohe Anforderungen bezüglich Energie und Nachhaltigkeit führen andererseits in steigendem Masse zur Gefahr, die angestrebten Projektziele nicht zu erreichen. Der Spielraum für „Unvorhergesehenes“ wird immer kleiner. Im Projektmanagement wird daher die Behandlung von Chancen und Risiken im Rahmen der Planung und der Realisierung ein zunehmend wichtiges Thema. In frühen Projektphasen herrscht häufig eine euphorische Stimmung. Dabei wird gerne die Tatsache unterdrückt, dass zahlreiche Risiken existieren, die mit gutem Risikomanagement identifiziert und bewältigt werden können. Nur selten brechen

weiterbildung Die Hochschule Luzern – Technik & Architektur ist unter den Hochschulen die grösste Anbieterin von Weiterbildungen im Baubereich. Die Schwerpunkte der Weiterbildung im Bereich Bau sind: Energie & Nachhaltigkeit, Naturgefahren & Sicherheit und Management & Ökonomie. Die Zertifikatskurse Projektmanagement Bau und Kommunikation & Führung im Bau werden gemeinsam mit der Allianz der Bauindustrieorganisationen angeboten und können als Diploma of Advanced Studies in Baumanagement abgeschlossen werden.

Risikoidentifikation

Monitoring

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Projektziele

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risikomanagement als Frühwarninstrument

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Risikoanalyse

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Massnahmenplanung

Schematische Darstellung des Risikomanagement-Zyklus. Risiken können frühzeitig erkannt, analysiert und bewältigt werden

nämlich Risiken wie ein Naturereignis über ein Projekt herein. Häufig gibt es entsprechende Signale – wer dafür offen ist, hat oft genügend Zeit, geeignete Massnahmen zu treffen. Es ist deshalb wichtig, dass das Risikobewusstsein in der Projektorganisation gefördert wird und dass sich die Projektbeteiligten bei der Projektabwicklung frühzeitig Gedanken über Chancen und Risiken machen. Mit einem systematischen Ansatz können Risiken in einem Projekt frühzeitig erkannt, analysiert und bewältigt werden. Mit der Risikoidentifikation werden Risiken, welche das Projekt beeinträchtigen können, ermittelt und dokumentiert. Die wichtigste Grundlage für eine umfassende Risikoidentifikation ist eine saubere Definition der Projektziele. Die Risikoanalyse beinhaltet die Bewertung der Risiken und deren Zusammenwirken mit der Absicht, die Auswirkungen auf das Projekt abzuschätzen. Ferner sollen die relevanten Risiken herausgeschält werden. Basierend auf der Risikoanalyse zeigt die Massnahmenplanung Schritte zur Handhabung der Risiken auf. Anschliessend gilt es sicherzustellen, dass die geplanten Massnahmen korrekt umgesetzt werden und das Projektumfeld permanent überwacht wird. ansPrüche Von Vielen seiten Das Bauen findet im öffentlichen Raum statt. Damit kommt eine Reihe von Stake-

holdern wie Nachbarn, Bewilligungsbehörden und die Öffentlichkeit hinzu, die ihre Interessen einbringen wollen. Um effizient bauen zu können, gilt es, diese Energien zu bündeln und für die Optimierung des Projektes zu nutzen. Blicken wir beispielsweise auf das Projekt „Stuttgart 21“ in Deutschland, so sehen wir, welche Dimensionen der Widerstand gegen ein Projekt in der Öffentlichkeit annehmen kann. Um dies zu vermeiden, ist es wichtig, alle Betroffenen früh ins Projekt einzubeziehen und Informationen auf die Interessengruppen zugeschnitten zu kommunizieren. Um diese immer wichtiger werdenden Aufgaben bewältigen zu können, sind Fähigkeiten in der Kommunikation und Führung erforderlich. Obwohl diese Kompetenzen häufig als „soft factors“ bezeichnet werden, stellen sie für Architektinnen und Architekten eine harte Herausforderung dar. Verschiedene Ansprüche entstehen auch innerhalb des Projektteams bei der Zusammenarbeit mit Fachplanern und Unternehmern. Dass der Entwurf interdisziplinär entsteht, ist heute Realität. Um für alle Beteiligten ein positives Resultat zu erzielen, müssen gemeinsame Spielregeln und Prozesse etabliert werden. Wer hat schon die Zeit und Ressourcen für ewige Änderungen, Anpassungen und Überarbeitungen? In einem Projekt sind nicht für alle Beteiligten die gleichen Informationen notwendig und von Interesse. Um sicherzu-

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das baumanagement Das Diploma of Advanced Studies (DAS) Baumanagement setzt sich aus zwei Certificates of Advanced Studies (CAS) zusammen. Im DAS Baumanagement lernen die Studierenden die Kompetenzen, um komplexe Projekte mit verschiedenen Teilprojekten zu leiten. Für eine reibungslose und störungsfreie Abwicklung von komplexen Projekten sind technische Projektmanagement-Grundlagen sowie Kompetenzen in Führung und Kommunikation notwendig.

cas Projektmanager bau

Das CAS PM Bau wurde vor über 10 Jahren zusammen mit der Allianz der Bauindustrieorganisationen entwickelt, um vor allem die technischen Kompetenzen im Projektmanagement zu fördern. In diesem Kurs werden Themen, wie Projektziele, Ablaufplanung, Termin- und Kosten-Controlling, Änderungswesen, Vertragswesen und Risikomanagement behandelt. Die erarbeiteten Kompetenzen werden am Kursende während zweier Tage an einer Case Study vertieft.

cas kommunikation und führung

Das Programm wurde 2010 erfolgreich gestartet und ist eine ideale Ergänzung zum CAS PM Bau. Studierende lernen durch eine passende Projektorganisation mit allen beteiligten internen und externen Stellen effizient zu kommunizieren, Projektmitarbeitende zu motivieren und sich zielorientiert und als Projektleiter/in durchzusetzen. Neben rechtlichen Grundlagen werden auch Kreativitätstechniken und Problemlösungsmethoden vertieft. www.hslu.ch

stellen, dass gezielt informiert wird und dass Wichtiges nicht in der Informationsflut untergeht, muss die Kommunikation auf die verschiedenen Stakeholder zugeschnitten sein. Damit dies gelingt, ist es wichtig, die unterschiedlichen Gruppen zu kennen. Eine Stakeholder-Analyse zeigt die Bedürfnisse und den Einfluss der Anspruchsgruppen auf und bildet die Grundlage für eine zielgerichtete und bedürfnisgerechte Kommunikation.

wenn etwas passiert, ein Meilenstein erreicht wird oder neue Ereignisse wie Strassensperren und dergleichen eintreten. Hier ist es besonders wichtig, dass die Verantwortlichkeiten und die Publikationsformen geregelt sind. Sind diese gut geplant, entlastet das nicht nur das Planerteam, sondern auch das Budget. Vor allem aber trägt es zu einer positiven Energie im Projekt bei.

ein kommunikationskonzePt entlastet

Um einen guten Entwurf in die Realität umzusetzen, benötigen Architektinnen und Architekten neben ihrem berufsspezifischen Wissen zunehmend auch Know-how im Projektmanagement. Wie exemplarisch gezeigt wurde, geht dieses weit über eine reine Termin- und Kostenplanung hinaus. Zusätzliche Kenntnisse, wie Kommunikation, Führung und Risikomanagement, sind gefragt, damit Projekte erfolgreich umgesetzt werden können. Baufachleute von heute müssen sich aus dem Umfeld von Entwurf und Konstruktion herauswagen und die Verantwortung als Projektleitende übernehmen.

Viel Reibungsverlust kann verhindert werden, wenn mit der Bauherrschaft ein Kommunikationskonzept vereinbart wird. Damit wird der Informationsfluss im Projekt definiert. So weiss der Auftraggeber, was er wann erwarten kann und welche Entscheide er fällen muss. Die Planer können so ihre Tätigkeiten besser koordinieren und werden von aufwendigen Ad-hoc-Rapporten entlastet. Eine aktive Kommunikation unterstützt nicht nur die Zusammenarbeit mit dem Bauherrn und dem Planerteam. Das aktive Kommunizieren ist besonders wichtig, wenn das Projekt öffentliches Interesse weckt. Exemplarisch soll hier ein Kommunikationskonzept mit vier Modulen vorgestellt werden. Man beginnt mit der Projektvernetzung. Diese beginnt in einer frühen Phase des Projekts und dient der punktuellen Kontaktaufnahme und der Vorinformation. Damit kann man die Fühler ausstrecken, allfälligem Widerstand zeitnah begegnen oder unterstützende Kräfte frühzeitig ins Boot holen. Das zweite Modul, die Projektinformation, wird im Vorfeld geplant und terminiert und sorgt dafür, dass beteiligte und interessierte Parteien in regelmässigen Abständen Informationen erhalten und so sich nicht ausgegrenzt fühlen. Die Module drei und vier eines Kommunikationskonzepts sind verkehrsbeeinflussende Informationen und Ereignisinformationen. Diese fallen immer dann an,

Fazit

Christian Winet ist Architekt FH sowie Projektmanager Bau und führt seine eigene Projektierungs- und Baumanagementfirma. Er ist Programmleiter CAS Kommunikation und Führung sowie nebenamtlicher Dozent an der Hochschule Luzern. Urs Held studierte Bauingenieurwesen an der ETH Zürich und ist als Projektleiter im Bauwesen und in der Informatik tätig. Er ist nebenamtlicher Dozent an der Hochschule Luzern und Programmleiter des CAS Projektmanager Bau.

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THEMA Projektmanagement

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Lean ConstruCtion ManageMent – ProzessManageMent und Just-in-tiMe-Logistik für BauProJekte von Brigitta Schock und Patrick Theis (Text), Zeljko Gataric (Foto)

Bauprojekte müssen in immer kürzeren Planungs- und Bauzeiten realisiert werden, dazu soll die Errichtung noch günstiger sein, bei noch differenzierteren Kundenwünschen und einem noch besseren Qualitätsbewusstsein. Eine Antwort hierfür ist das aus der Produktion stammende Lean Construction Management, auf das viele Bauherren und Unternehmen setzen.

Lean Construction Management ist die Anwendung des aus der stationären Industrie stammenden Lean Managements auf den Bauprozess. Dieser Prozessoptimierungsansatz wurde in den vergangenen Jahrzehnten nicht nur in der Automobilindustrie eingesetzt, sondern auch auf zahlreiche weitere Industriezweige, wie beispielsweise im Schiffs-, Flugzeug-, Hoch- und Tiefbau sowie Anlagenbau, übertragen. Die konsequente Prozesssicht und die Umsetzung des Produktionsprinzips einer „ziehenden Baustelle“ haben einen deutlichen Effekt, vor allem auf die Bauzeiten. Einsparungen von 20 bis hin zu 40 Prozent konnten in den abgewickelten Bauprojekten realisiert werden. Diese prozessoptimierte Abwicklung geht hierbei mit einem deutlich beruhigteren und damit störungs-, beziehungsweise reibungsfreien Ablauf einher. Ebenfalls ein wesentliches Element sind die täglichen Qualitätssicherungen, die eine sogenannte „Qualität im ersten Anlauf“ sicherstellen. Mit herkömmlichen Produktivitätsverbesserungen sind solche Effekte nicht zu schaffen. Der Ansatz des Lean Construction Managements könnte beziehungsweise hat bereits in vielen Bereichen und Ländern eine Revolution in der Bauwirtschaft ausgelöst. Denn grundsätzlich hat sich in den letzten Jahrzehnten sehr wenig zur Prozessverbesserung auf Baustellen bewegt. Gebäude werden zwar im-

mer detaillierter geplant und in 3-D, 4-D oder sogar 5-D simuliert; auf der Baustelle kommen diese Optimierungen jedoch nur bedingt an. Nach wie vor ist die klassische Baustelle durch eine starke Fragmentierung der Entwurfs-, Konstruktions- und Ausführungsphase geprägt, wobei die einzelnen Gewerke eigenverantwortlich vor sich „hinarbeiten“. Jeder richtet seinen Ablauf nach dem eigenen Optimum aus. Die beste Lösung für das Gesamtprojekt mit der kürzesten Bauzeit bleibt hierbei oft auf der Strecke. Besonders offensichtlich wird die schlechte Planung häufig beim Thema Logistik. Jedes Unternehmen bringt nach eigener Planung das Material auf die Baustelle. Dies verursacht, dass viel Material auf der Baustelle den eigentlichen Prozess behindert. Falsche Anlieferzeiten, Mengen und Materialien führen dazu, dass Baustoffe bereits mehrfach angefasst werden, bevor der eigentliche Vorgang – für den der Bauherr zahlt – tatsächlich beginnt. prozessplanung und ablaufsteuerung Eine wirklich übergeordnete bedarfsgerechte Steuerung der Logistik auf Basis der benötigten Mengen für diesen oder die nächsten Tage gibt es nicht. Häufig fehlt zum Ausführungszeitpunkt genau das Material, die Freigabe, Planung oder Fachleu043

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THEMA Projektmanagement

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te auf der Baustelle, um den Prozess reibungslos fortzuführen. Verschiebungen und unnötige Verzögerungen sind die Folge. Vielfach sind diese Missstände bereits in Kosten und Zeitkennwerten der Baustelle eingeflossen. Genau hier setzt Lean Construction Management für Bauherren und Bauunternehmen mit der Prozessplanung, Ablaufsteuerung im Detail und Just-in-Time-Logistik an. Die Prozessplanung ist hierbei das wesentliche Kommunikationswerkzeug zwischen der Planung und Ausführung und stellt sicher, dass der Ablauf, der geplant wurde, auch konsequent umgesetzt wird. Die Prozessplanung, die zum Ausführungsstart mit allen Beteiligten stattfindet, fokussiert sich vor allem auf das Erkennen kritischer Prozessschritte, möglicher Hindernisse und die Herstellung eines Prozessflusses. Meilensteine in der Prozessplanung beschreiben Stabilitätskriterien die x Wochen vor der geplanten Ausführung erreicht sein müssen. Monatlich wird die Prozessplanung fortgeschrieben und eine Hindernisfreiheit für die nächsten drei bis vier Monate sichergestellt. Erkannte Hindernisse werden konsequent in einer Massnahmenliste mit Verantwortlichen nachgehalten. Neben der Prozessplanung ist die Ablaufsteuerung im Detail das wesentliche Werkzeug zur Beruhigung der Bauabläufe. Diese Planung findet vor Ort auf der Baustelle statt und dient als Kommunikationswerkzeug zwischen den ausführenden Unternehmen. Es bringt die Planung dahin, wo gearbeitet wird – auf die Baustelle. Dieses Planungswerkzeug ist genauso wie die Prozessplanung anhand des Produktes aufgebaut. Es stellt also, ähnlich wie die Produktionsplanung in der stationären Industrie, die Tätigkeiten pro Tag am Gebäude für die nächsten drei bis vier Wochen detailliert dar. Diese Änderung der Sichtweise hin zu einer „Produktsicht“ zeigt deutlich sogenannte „Puffer“, also Tage, in denen keine Arbeiten in einem Bereich stattfinden, auf. Genau hier setzt die Optimierung an. Die Planung findet als einfaches Werkzeug auf der Baustelle statt; mit Hilfe einer Steckkartentafel mit Tagen und einzelnen Tätigkeiten. Diese können als Karten auf der Termintafel entsprechend platziert werden. Diese Planung wird wöchentlich auf der Baustelle mit den beteiligten Unternehmen und der Bauleitung erstellt und täglich auf Basis des Fortschritts und der erreichten Qualität angepasst. Durch die Einbindung des Ausführungswissens der Baustelle und der sehr transparenten und visuellen Darstellung ist für jeden Arbeiter auf der Baustelle leicht zu erkennen, welche Tätigkeiten wann geplant sind. Die Planung, die sonst nur im Kopf des Bauleiters stattfindet, wird für alle transparent. Somit können alle an dem gemeinsamen, optimalen Ablauf arbeiten sowie mögliche Probleme frühzeitig erkennen. Probleme werden auf der Planungstafel drei bis vier Wochen vor Ausführung ersichtlich. Es bleibt genug Zeit, diese Probleme zu lösen. Zeit, die ohne den Einsatz von Lean Construction Management oft fehlt und zu Verschiebungen führt.

punktgenau gesteuerte logistik

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Der Effekt ist ein sehr belastbarer und ruhiger Ablauf mit stark reduzierten Puffern und damit eine stark beschleunigte Ausführung. Aber nicht nur für den Bauherrn sind die Vorteile deutlich erkennbar. Für die Unternehmen ergibt sich durch den planbaren Einsatz ohne grosse Behinderungen ein starker Effizienzgewinn. Baustellen ohne Nachträge aus Behinderungen sind im Lean Construction Management keine Seltenheit. Schliesslich lässt sich durch den belastbaren Ablauf auch die Logistik punktgenau steuern. Material kann auf Basis der Detailplanung genau in der richtigen Menge zum richtigen Zeitpunkt an den Einbauort gebracht werden. Dies konnte unter anderem in einem Wohnungsbauprojekt in Berlin gezeigt werden. Die Innenstadtlage der Baustelle hat nach einem innovativen Logistikkonzept verlangt. Auf Basis des Lean Construction Managements wurden die notwendigen Materialien in einem sogenannten Logistik-Hub für die Baustelle vorkommissioniert und auf entsprechenden Ladungsträgern durch einen Logistiker bis zum Einbauort gebracht. Auf der Baustelle waren, neben den Kränen und den LKWs im Pendelverkehr zwischen der Baustelle und dem Logistik-Hub, keine Baustelleneinrichtung für die Materiallogistik zu sehen. Die Umgebungsprozesse wurden minimal durch die Baustelle beeinflusst. Neben dem Einsatz im Wohnungsbau kann Lean Construction Management in allen anderen Projektarten und in sehr unterschiedlichen Projektgrößen eingesetzt werden. In Deutschland wurden die grossen Potenziale des Lean-Ansatzes bei kleinen Schulneubauten bis hin zu grossen Museen und Opern und auch bei Kraftwerksbaustellen oder Bürosanierungen genutzt, um Bauabläufe zu optimieren. Der Einsatz lohnt sich bei jedem Projekt. Zum Thema Lean Construction Management fand am 1. März 2011 eine erste Schulung im Rahmen des SIA Forms in Zürich statt. An einer praktischen Simulation konnten die Teilnehmer die Vorteile des Lean Management selbst erfahren. Neben der Schulung in den Elementen des Lean Construction Managements wurden diese in einer Simulation an einem Bürogebäudemodell erprobt. Eine vertiefende Veranstaltung findet wiederum im Rahmen des SIA Form am 29./30. September 2011 in Zürich statt (Infos siehe unter www.sia.ch).

Brigitta Schock, Msc. Dipl. Arch. ETH SIA, ist selbständige Architektin (SchockGuyan Architekten, Zürich) und Dozentin für Lean Management für Bauprojekte an Weiterbildungsveranstaltungen für SIA Form. Patrick Theis, Dipl.-Ing. (FH), MBA, ist Geschäftsführer der DS-Prozessberatung GmbH, Stuttgart. Zu seinen Referenzen gehört auch Hoffmann La Roche, Basel.

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THEMA Projektmanagement

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Controlling und ManageMent in arChitektur- und ingenieurbüros von Peter Hirt (Text) und Simone Vogel (Foto)

Architekten und Ingenieure müssen sich immer grösseren Herausforderungen stellen. Nicht nur die Bauprozesse werden komplexer, auch von der betriebswirtschaftlichen Seite steigen die Anforderungen zunehmend. Ein aktives Controlling kann hierzu einen wesentlichen Beitrag leisten.

Die Honorare werden knapper, die Leistungsanforderungen jedoch immer höher. Dies zwingt Planungsbüros zu mehr unternehmerischem Denken. Sie müssen kostenbewusster arbeiten und dies so, dass die Baukultur nicht darunter leidet. Deshalb ist es umso wichtiger, mit möglichst geringem Aufwand frühzeitig zu wissen, welche Projekte innerhalb eines Büros in finanzieller Hinsicht aus dem Ruder laufen und welche auf Kurs sind. Gerade in personalintensiven Betrieben, die arbeits- und zeitintensive Planungsprojekte abwickeln, wird nach wirksamen Steuerungs- und Kontrollmöglichkeiten verlangt. Denn unter

Controlling wird nicht nur die Kontrolle allein verstanden, sondern Planung, Kontrolle und Steuerung. Controlling im VergleiCh zur naChkalkulation Gespräche mit Architekten und Ingenieuren unterstreichen, dass unter Controlling in Planungsbüros in erster Linie häufig eine reine Nachkalkulation verstanden wird. Während die Nachkalkulation am Ende eines Projektes die tatsächlich angefallenen Kosten zusammenstellt, um dessen Erfolg zu eruieren, werden beim aktiven Controlling

die auflaufenden Kosten schon während dem Projekt ausgewiesen. Ein gewisser Ungenauigkeitsfaktor bleibt bestehen, da von Plankosten ausgegangen wird. Die Vorteile jedoch liegen auf der Hand. Zergliedert man die Einnahmen eines Planungsbüros, wird schnell ersichtlich, dass diese in der Regel aus Planerleistungen oder Begutachtungstätigkeiten bestehen. Die Ausgaben können zu Personalkosten, Fremdleistungen und Sachkosten zusammengefasst werden, welche aus den Projekten heraus anfallen. Unter dieser Betrachtung wird die Tragweite eines Controllings in einem Planungsbüro bewusst. Ein einfaches Controlling, 047

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THEMA Projektmanagement

welches von Beginn an geführt wird, kann die gesamte Steuerung eines Büros unterstützen. 91 Prozent aller Schweizer Planungsbüros sind Mikrounternehmen (bis 9 Mitarbeiter). Ein Controlling muss deshalb möglichst einfach gestaltet sein. Ein wissenschaftlicher Ansatz dient hierbei wenig. Das System muss auf einfache Weise einzusetzen sein, und folgende Ziele müssen damit erreicht werden können: • Den Überblick aller Projekte gewährleisten • Kostenstand und Leistungserstellungsstand der Projekte aufzeigen • Abweichungen in Projekten frühzeitig erkennen • Aus den Analysen herleiten können, woran es bei Abweichungen gelegen hat, um Massnahmen ergreifen zu können Der stunDensatz Eines der wichtigsten Instrumente in einem Architektur– oder Ingenieurbüro ist die Kalkulation. Der interne Stundensatz dient als Grundlage für ein erfolgreiches Controlling. Ohne diese richtige Information lassen sich keine brauchbaren Schlüsse ziehen. Zur Kalkulation muss entschieden werden, ob nur einer oder mehrere Selbstkostensätze innerhalb eines Büros angewendet werden. Wird nur ein einziger Mittelwert bestimmt, entspricht dies wohl den Vorgaben des SIA-Honorarmittelwertes über alle Personalkategorien, ist für eine genaue Bestimmung der angefallenen Kosten jedoch nicht ausreichend. Wählt man hingegen die Variante eines Durchschnittssatzes pro Qualifikationskategorie, zum Beispiel Geschäftsleiter, Projektleiter, Zeichner oder Sekretärin, sind die Lohnunterschiede innerhalb der Kategorien oft zu wenig differenziert. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, für jeden einzelnen Mitarbeiter einen Selbstkosten-Stundensatz zu ermitteln. Diese Alternative bietet den Vorteil, dass für die Budgetierung, die Abrechnung nach Aufwand und das Controlling ein wirklichkeitsnaher Satz gegeben ist. Der

Zeitaufwand, der mit dem Berechnen der einzelnen Stundensätze verbunden ist, wird hierbei eher als Nachteil empfunden. Dieser Aufwand fällt in der Regel aber nur einmal jährlich oder bei einschneidenden Veränderungen an. Verschiedene Software-Lösungen stehen hierzu zur Verfügung, so beispielsweise das kostenlose Tool „Der Stundensatz“ der Firma untermStrich Software GmbH. Es ermöglicht auf einfache Art, die individuellen Stundensätze in einem Planungsbüro zu berechnen. Das Controlling Man muss sich Controlling als Regelkreis vorstellen, in welchem die einzelnen Schritte bis zum Projektende immer wieder durchlaufen werden. In jedem Projekt gilt es zu definieren, in welchem Detaillierungsgrad der Projektstrukturplan aufgebaut sein soll. Dies in Abhängigkeit der Komplexität des Projektes, den beauftragten Leistungen oder der Tiefe, in welcher die Informationen benötigt werden. Die einzelnen Phasen, das Budget und die Zeitaufwände müssen geplant und festgehalten werden. In der Regel werden dazu die Leistungsphasen des SIA übernommen. Mit den rapportierten Stunden der Mitarbeiter und dem mitarbeiterbezogenen Stundensatz wird der aktuelle Kostenstand einer Projektphase ermittelt und bemessen, inwiefern dieser vom Plan abweicht. Liegt eine Abweichung vor, gilt es zu analysieren, wie diese zustande gekommen ist, um die nötigen Massnahmen einleiten zu können. Voraussetzungen zur umsetzung Auch für die Umsetzung eines einfachen Controllings müssen wichtige Voraussetzungen in einem Büro erfüllt sein: • Informationen müssen mit minimalem Aufwand zeitnah zur Verfügung stehen • Informationen müssen qualitativ hochwertig sein • Das Kontrollintervall muss bei Projektstart definiert werden

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Ohne zeitnahe Informationen über den aktuellen Projektstand lassen sich frühzeitig keine Abweichungen feststellen. Somit fällt der wesentliche Nutzen eines Controllings, das frühzeitige Erkennen einer Abweichung, weg. Die Grundlage dafür bilden die Arbeitsrapporte der Mitarbeiter. Sie müssen ihre Arbeitsstunden zeitnah und kontinuierlich erfassen, damit die Informationen weiterverarbeitet werden können. Die Aufwände, um die Stunden und Informationen zusammenzutragen, müssen dabei möglichst gering bleiben. Ist der Aufwand zu gross, wird sich ein Controlling nicht einführen lassen. Unter Berücksichtigung der Produktivität spricht dies in der Regel für eine integrierte Controllingsoftware, wie beispielsweise „untermStrich“. Der Zeitaufwand für das Zusammenführen der Rapporte entfällt damit grösstenteils. Um wesentlich vom Controlling profitieren zu können, benötigt ein Planungsbüro hochwertige Informationen, wie die Leistungsbeschreibungen der Mitarbeiter. Nur anhand dieser lässt sich im Falle einer Abweichung erkennen, ob die Ursache interner oder externer Natur ist. In der Einführungsphase muss hierauf besonders geachtet und immer wieder darauf aufmerksam gemacht werden. Genau diese Informationen können bei Verhandlungen dazu verhelfen, Nachforderungen durchzusetzen, denn nur mit einer lückenlosen Dokumentation der geleisteten Stunden kann dem Bauherrn belegt werden, welche Aufwände wirklich geleistet wurden. Jedes Projekt verläuft unterschiedlich. Wesentlich ist, in jedem Projekt einen spezifischen Kontrollintervall zu bestimmen. Der Intervall muss anhand der Risikolage beurteilt werden. Eine wöchentliche Sitzung hierzu hat sich in der Praxis bewährt. Kritische sowie auch sehr gut laufende Projekte werden jeweils betrachtet und analysiert. Der nutzen eines integrierten Controllings Durch den Einsatz eines Controllings in einem Planungsbüro stehen die Informa-

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„unterM-striCh“ Die Wirtschaftlichkeit von Architektur- und Ingenieurbüros ist das Thema der „untermStrich“-Software für internes Projektmanagement, Controlling und die Büroorganisation in Planungsbüros. Mit der professionellen Lösung „aus der Praxis – für die Praxis“ steuern mittlerweile 25‘000 Ingenieure und Architekten in der Schweiz, Österreich und Deutschland ihre Büros. „untermStrich“ bahnt Architekten und Ingenieuren den Weg zum unternehmerischen Denken und Handeln. Die Kombination von Controllingund Büromanagementsystem stärkt die Effizienz im Büroalltag und die Wirtschaftlichkeit der Projektarbeit. Durch den modularen Aufbau der Software kann „untermStrich“ sehr einfach auf die individuellen Anforderungen und Wünsche jedes Büros abgestimmt oder schrittweise ausgebaut werden. Aus den verschiedenen Einzelmodulen der Bereiche Controlling, Termine, Dokumentation und Korrespondenz wächst so die jeweils passgenaue Lösung. www.untermstrich.com

tionen über den aktuellen Stand eines Projektes jederzeit zur Verfügung. Die Möglichkeit fortdauernd den Soll-Ist-Vergleich machen zu können, in Verbindung mit einer Prognose, ergibt ein frühzeitiges Bild über den Verlauf des Projektes. So sind Probleme schneller erkennbar. Dieses Bewusstsein fördert die Kommunikation im Büro. Schon während des Projektes unterhält man sich über die möglichen Gründe und kann zugleich analysieren, weshalb die Abweichungen entstanden sind. Interne Probleme werden identifizierbar. Seien sie nun durch eigene Aufwände, auf welche man nicht verzichten konnte, entstanden oder durch Gegebenheiten, die nicht von interner Natur sind, die aber genau so wenig hätten umgangen werden können. Erkennt man, dass es sich um eigenes Verschulden handelt, kann auf die Abläufe oder Tätigkeiten eingegangen und Massnahmen dort angesetzt werden, wo es Sinn macht. Ob nun beim aktuellen Projekt eine Verbesserung erreicht oder aber bei neuen Projekten aus den getätigten Fehlern gelernt werden möchte, das Ziel bleibt. Abweichungen aus den immer gleichen Gründen sollen in der Zukunft vermieden werden. Dieses Vorgehen ist ein aktives Qualitätsmanagement, welches direkt zu rentableren Projekten führt. Abweichungen können aber auch durch vom Bauherrn beauftragte, externe Änderungen entstehen, welche nicht durch die vereinbarte Leistung abgedeckt werden. Besteht die Möglichkeit in so einem frühen Stadium bereits das Gespräch mit dem Auftraggeber zu suchen und sind die Abweichungen klar belegbar, verbessert sich die Position sowie die Aussicht auf die zusätzliche Verrechnung dieses Mehraufwandes. Sind die Mehraufwände nicht verrechenbar, kann zumindest aufgezeigt werden, welche Mehrleistungen das Büro bereits erbracht hat und wie man in Zukunft mit solchen Auslagen umgehen möchte. Mit diesem Vorgehen, welches durchaus als Frühwarnsystem für Architektur- und Ingenieurbüros bezeichnet werden kann, entstehen für Planungsbüros erhebliche und direkt finanziell messbare Vorteile.

Viele Gespräche mit Architekten und Ingenieuren haben aufgezeigt, dass durch das Eintragen der Stunden in die Stundenliste und den damit verbundenen Kosten, sich die Beziehung zur Zeit bei allen Beteiligten eines Planungsbüros verändert. Die Zeit wird nicht mehr nur noch als eine endlose Ressource betrachtet. Es entsteht ein Bewusstsein dafür, dass jede Stunde Geld kostet. Dieses Bewusstsein führt dazu, dass sich Mitarbeiter mehr Gedanken darüber machen, wie und wofür ihre Arbeitszeit genutzt und eingesetzt wird. Es entsteht ein rationellerer Umgang mit der Zeit, was die Produktivität des Büros erheblich fördert. Fazit Ein Controlling innerhalb eines kleinen Planungsbüros soll keinen wissenschaftlichen Ansatz beinhalten. Vielmehr muss es einfach, praxisorientiert und anwendbar sein. Ein einfacher Aufbau reicht, dass ein solches Instrument grossen Nutzen schafft, solange die relevanten und wichtigen Informationen daraus ableitbar sind. Grundlage bilden dabei immer die Arbeitsstunden der Mitarbeiter. Werden diese nicht korrekt oder zeitnah erfasst, kann vom Controlling nicht profitiert werden. Die Vorteile jedoch, welche sich durch ein einfaches Controlling ergeben, sind nicht nur in finanzieller Hinsicht interessant, es fördert auch die interne Kommunikation und hilft, das unternehmerische Denken zu entwickeln.

Peter Hirt ist technischer Kaufmann mit eidg. FA. Aktuell absolviert er ein Studium im 8. Semester zum Betriebsökonom FH an der Hochschule für Wirtschaft Zürich HWZ. Hirt arbeitet seit 2001 bei Nemetschek Fides & Partner AG und berät Architektur- und Ingenieurbüros zum Thema Controlling und Management in Planungsbüros. www.nfp.ch

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KOLUMNE Herbert Imbach-Röbbeling

Wer hätte gedacht, dass ich hier schon wieder über Fussball schreibe! Aber Samih Sawiris ist nun mal begeisterter Fussballer und sogar Besitzer eines Fussballklubs. Den FC El Gouna hat er innert sechs Jahren von der vierten in die erste ägyptische Liga geführt. Gleiches hat der Investor bekanntermassen mit der Feriendestination Andermatt vor. Und konsequenterweise setzt er auch hier auf bewährte Fussballtaktik. Nachdem das Spiel in der ersten Halbzeit und nach einer fulminanten Startphase deutlich an Tempo verloren hat, wechselt Sawiris seinen Verkaufschef sowie die Kommunikationsleiterin aus. Ersterem ist das matchentscheidende Tor noch nicht geglückt. Und die Kommunikation hat sich zu sehr im Mittelfeld verschanzt; zudem unterlief ihr zumindest ein gefährlicher Ballverlust bei der Vermittlung der Verkaufszahlen. So musste der Sturm zeitweise auf die notwendige kommunikative Unterstützung verzichten. Die neuen Spieler sollen nun den Schwung zurück aufs Feld bringen. Aber die Taktik des Trainers bleibt klar: Pressing! Laut Wikipedia „das (kurzzeitige, längere oder ständige) Anrennen auf das gegnerische Tor, woran sich ausser dem Torhüter alle Mannschaftsteile wechselseitig beteiligen. (…) Grundvoraussetzungen für Pressing sind hohe Laufbereitschaft der Spieler, Dynamik und entsprechende Kondition.“ PRessIng à la sawIRIs Die Taktik umgesetzt, heisst, dass Sawiris nicht nur ein Resort mit Ferienhäusern, Hotels und zwei Golfplätzen realisieren möchte, sondern nun auch das Skigebiet erweitern will. 140 Millionen Franken sollen investiert werden. Geplant sind nicht weniger als 18 Skilifte und Gondelbahnen sowie Skipisten, Beschneiungsanlagen, Restaurants und weitere Infrastrukturmassnahmen. Die Kantone Uri und Graubünden haben dazu Ende April das Richtplanverfahren

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das runde muss ins eckige eröffnet. Für die Umsetzung hat Sawiris die schwedische Skigebiet-Betreiberin SkiStar verpflichtet. Ein kluger Schachzug, denn das Schwedische Unternehmen ist nicht einfach eine Investitionsgesellschaft, sondern betreibt in Skandinavien bereits sechs grosse Skiresorts und will expandieren. Den Ball laufen lassen Zu Recht fragt sich mancher, woher die Besucher dieser neuen Anlagen kommen. Aber hier nimmt Sawiris Mannschaft einen Ball an, der bereits rollt. Die Konsolidierung in der schweizer Bergbahnbranche ist längst im Gang. Die Zahl der Seilbahnunternehmen ging in den letzten 20 Jahren um über 25 Prozent zurück. Die kleinen Skigebiete verfügen häufig noch über Technik aus der Boomzeit der 80er-Jahre und besitzen nicht die Finanzkraft, um ihre Anlagen zu ersetzen oder die Hänge ausreichend künstlich zu beschneien. Damit können sie im Konkurrenzkampf um den anspruchsvollen Wintergast mit den grossen Skigebieten kaum mithalten. Die Wirtschaftskrise und das anhaltende Währungsproblem verschärft die Situation für kleinere Bahnen zusätzlich. Der Trend zu noch mehr grossen und zusammenhängenden Skigebieten wird weitergehen, sind Tourismusexperten überzeugt. nuR wenIge scHaffen es In DIe cHamPIons league Der Trend zu grossen Arenen ist in der Schweiz unübersehbar. Gleichzeitig ver-

doppelten sich die Erträge in den letzten 20 Jahren von einer halben auf über eine Milliarde Franken. Treiber dieser Entwicklung sind Destinationen wie Davos/Klosters, Engadin/St. Moritz, Zermatt, Flims/Laax oder GstaadSaanenland, wo die lokalen Bergbahnen zu einer starken Transportgesellschaft fusioniert haben. Mit modernen Bahnen und einem boomenden Zweitwohnungsbau ziehen diese Orte immer mehr Gäste an. Kompaktere bauliche Strukturen statt ausufernde Siedlungen sind im Schweizer Mittelland Pflicht. Gleiches muss, ginge es nach mir, künftig auch für die Bergregionen gelten: eine Konzentration auf wenige grosse Skigebiete zugunsten weitgehend unverbauter übriger Gebiete. Was spricht dagegen? Sawiris Initiative kann diesen Prozess unterstützen. Eine der wichtigsten Trainerweisheiten zum Schluss und damit zurück zum Fussball: Wenn du etwas erklärst, sags so, dass es jeder versteht. Das macht Sawiris bisher ganz gut. Ein wahrer Fussballer halt!

Herbert Imbach-Röbbeling (43) ist Partner der Kommunikationsagentur Gremlich Fatzer Partner in Zürich. Als dipl. Architekt ETH hat er sich auf die umfassende kommunikative Begleitung von Bau- und Immobilienprojekten spezialisiert. www.gremlichfatzer.ch

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aRchITEKTUR Knut Hamsun Center, Presteid / Norwegen

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aRchITEKTEn Steven Holl, New York www.stevenholl.com BaUhERRschafT Nordland Fylkeskommune BaUZEIT 2009–2011

Museumsturm und Auditorium: Die Auslagerung des Hörsaals aus dem Hauptgebäude ist die einzige wesentliche Neuerung gegenüber dem Originalentwurf von 1994.

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SCHLACHTFELD UNSICHTBARER KRÄFTE Knut Hamsun Center, Presteid, norwegen

Auf der norwegischen Halbinsel Hamarøy, über 300 Kilometer nördlich des Polarkreises, wurde im August des vergangenen Jahres nach 15-jähriger Planungszeit das Knut Hamsun Center errichtet. Der New Yorker Architekt Steven Holl, selber norwegischer Abstammung, liess sich von den Schriften des umstrittenen Autors zu einem einzigartig subjektiven und räumlich hochkomplexen Bauwerk inspirieren. von Patrick Zamariàn (Text) und Thomas Mayer (Fotos)

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aRchITEKTUR Knut Hamsun Center, Presteid / Norwegen

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Ezra Pound, Louis-Ferdinand Céline, Le Corbusier – die Liste von Künstlern, deren Vermächtnis aufgrund ihres opportunistischen oder gar offen kollaboratorischen Verhaltens zur Zeit des Nationalsozialismus desavouiert wurde, liesse sich beliebig fortsetzen. Selten jedoch hat die Dichotomie von kultureller Grösse und moralischer Fragwürdigkeit eine derart nachhaltige Kontroverse befördert, wie im Falle des norwegischen Schriftstellers Knut Hamsun. Der 1920 mit dem Nobelpreis ausgezeichnete Autor gilt aufgrund einer Reihe Ende des 19. Jahrhunderts verfasster Romane wie „Hunger“, „Mysterien“ und „Pan“ als einer der Begründer der modernen Literatur. In den 1930er-Jahren avancierte Hamsun zu einem glühenden Verehrer Hitlers und unterstützte die Invasion Norwegens durch das Dritte Reich. Trotz einer Verurteilung nach dem Krieg, die ihn finanziell ruinierte, blieb er seinen Überzeugungen bis zu seinem Tod 1952 treu. Seither wird Hamsun in Norwegen als Paria geächtet, und der Entschluss, ihm zu Ehren auf dem Gelände des elterlichen Bau-

ernhofs in Hamsund auf der Halbinsel Hamarøy ein Museum zu errichten, war von Beginn an von Kontoversen begleitet. 1994 wurde Steven Holl mit dem Entwurf des Museums beauftragt, doch es dauerte 13 Jahre, bis die Regierung gegen massiven Widerstand der Opposition und unter lautstarken Protesten aus Bevölkerung und Presse die Finanzierung sicherstellen konnte. Als Standort entschied man sich schliesslich für das benachbarte Dorf Presteid, wo Hamsun einen Teil seiner Kindheit verbracht hatte, und im Sommer 2009 wurde das Museum anlässlich des 150. Geburtstags Hamsuns in Anwesenheit von Kronprinzessin Mette-Marit eingeweiht. Den konzeptionellen Leitgedanken für sein Bauwerk gewinnt Holl aus Hamsuns Roman „Hunger“. Dessen Ich-Erzähler nimmt sich in den einleitenden Passagen als “nothing but a battleground of invisible forces” wahr, und Holl überträgt dieses suggestive Bild in direkter Weise auf seinen architektonischen Entwurf. Der rechteckige Grundriss ist – wie von unsichtbarer Kraft – zu einem Parallelogramm verzogen; die

Konzeptskizze: „Das Gebäude als Schlachtfeld unsichtbarer Kräfte.“

Eine frühe Aquarellzeichnung illustriert die Lichtführung über mehrere Stockwerke

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Eine messingverkleidete Aussentreppe ergänzt die Erschliessung.

Ein mit Holz getäferter Balkon nimmt Bezug auf eine Textstelle aus Hamsuns „Mysterien“.

Ein gläserner Balkon symbolisiert das Scheiben reinigende Dienstmädchen in „Hunger“.

Die Dachbrüstung aus Bambusstäben als zeitgenössische Interpretation traditioneller skandinavischer Grasdächer.

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Die Öffnungen rahmen gezielte Ausblicke auf die Landschaft.

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weiss gestrichenen Betonwände sind subtil aus der Vertikalen geneigt. Die vermeintlich wahllos auf der Fassade verteilten Öffnungen rahmen gezielte Ausblicke auf die landschaftliche Umgebung und sind präzise mit dem Gebäudeschnitt und dem Verlauf der Treppen abgestimmt, um Lichtstrahlen über mehrere Stockwerke hinweg den Raum durchdringen zu lassen. Die Ausstellungsfläche verteilt sich auf vier Obergeschosse, die über ein nahtloses Konglomerat von schwarzen Terrazzoböden, Rampen und Treppen zu einer durchgängigen vertikalen Raumfigur verschmelzen. Rückgrat des Baus ist ein zentraler, verglaster Liftkörper, der vom Eingangsgeschoss auf die Dachterrasse führt und mit seiner Verkleidung aus perforiertem Messingblech an die Gitterkastenaufzüge der Belle Epoque erinnert. Vom darunterliegenden Stockwerk führt der Ausstellungsparcours im Sinne einer promenade architectural über mehrere tentakelartige Treppen zurück in das Eingangsgeschoss. Eine gleichfalls messingverkleidete Aussentreppe ergänzt das Erschliessungssystem und ermöglicht dem Besucher,

sich wahlweise dem Werk Hamsuns oder der Landschaft, in der es verankert ist, zu widmen – ein raffinierter Schachzug Holls, mit dem er elegant den präskriptiven Charakter von Frank Lloyd Wrights Guggenheim-Museum, dessen Wegführung zweifellos als Vorbild diente, vermeidet. Vom Untergeschoss des Museums führt ein breiter Korridor in einen scheunenartigen Annex, in dem sich das Auditorium befindet. Die Auslagerung des ursprünglich wesentlich kleineren und im Erdgeschoss untergebrachten Hörsaals ist die einzige wesentliche Neuerung gegenüber dem Originalentwurf von 1994, und sie behebt dessen zentrale räumliche Defizite. Waren Lobby, Treppenanlage und Cafeteria ursprünglich dicht aneinandergedrängt und L-förmig um das Auditorium gruppiert, präsentiert sich das Eingangsgeschoss nun als offener, grosszügiger Raum, der wesentlich überzeugender mit den darüberliegenden Ausstellungsetagen korrespondiert. Steven Holl hat sich mit massgeschneiderten, aus dem und für den bestehenden Kontext entwickelten Bauten weltweit einen

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Der zentrale Liftkörper aus perforiertem Messing bildet das Rückgrat des Gebäudes.

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Namen gemacht. Im Falle des Knut Hamsun Centers handelt es sich dabei allerdings weniger um eine Bezugnahme auf den physischen Ort im eigentlichen Sinne als vielmehr auf den Kulturraum im Allgemeinen. Die mit Teer bestrichene Holzverkleidung etwa wird mit dem Hinweis auf die mittelalterlichen Stabkirchen des Landes begründet; die Dachbrüstung aus Bambusstäben soll eine zeitgenössische Interpretation traditioneller skandinavischer Grasdächer darstellen. Der konkrete Bauplatz des Gebäudes mag dabei, wie sich gezeigt hat, letztlich austauschbar sein, dessen Zweckbestimmung als Dokumentationszentrum für Knut Hamsun aber ist zwingend. Holl hat auf kompromisslos subjektive, geradezu emotionale Weise Episoden und Motive aus Hamsuns Schriften in die Gestaltung des Baus einfliessen lassen. Die Erwähnung eines Dienstmädchens, das aus dem Fenster hängend mit aufgekrempelten Ärmeln die Scheiben reinigt, in „Hunger“ hat ihn zum Entwurf eines gelben, gläsernen Balkons inspiriert; ein weiterer, teilweise mit Holz getäfelter Balkon nimmt Bezug auf den

leeren Geigenkasten, den Nagel, der Protagonist von „Mysterien“, auf seiner Reise mit sich führt. Das Turmmotiv schliesslich ist eine wiederkehrende Metapher in Hamsuns Werk, und als hoch aufragender Fremdkörper in der Landschaft stellt das Museum selbst gleichermassen ein treffendes Sinnbild für die konflikthafte Beziehung zwischen dem Autor und seiner Heimat dar.

Das Turmmotiv ist eine wiederkehrende Metapher in Hamsuns Werk.

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aRchITEKTUR Sommerpavillon, Confignon

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aRchITEKTEn Dreier Frenzel Architektur und Kommunikation www.dreierfrenzel.com BaUhERRschafT privat BaUjahR 2009

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Das GebäuDe als ReGal Sommerpavillon, Confignon

Für ein Einfamilienhaus bei Genf haben Dreier Frenzel Architekten einen Sommerpavillon entworfen, dessen Struktur aus Sichtbeton auf ein Minimum reduziert ist. Zum Garten hin öffnet sich der Pavillon wie ein übergrosses Regal und verbindet Ort und Funktion in einem präzisen Baukörper. von Andres Herzog (Text) und Eik Frenzel (Fotos)

Der Pavillon steht wie ein übergrosses Möbelstück im Garten. Er berührt den Boden kaum. Es scheint, als ob er von einer Riesenhand hingestellt und jederzeit wieder weggenommen werden könnte. Doch der Schein trügt: Der Pavillon ist genau in die Topografie eingefügt und könnte an keiner anderen Stelle des Gartens stehen. Und doch hat man das Gefühl, dass die reduzierte Betonstruktur die Umgebung ignoriert. Die Gemeinde Confignon liegt ausserhalb von Genf auf einer Anhöhe. Das Wohnhaus aus den 1990er-Jahren befindet sich am Rande eines typischen Einfamilienhausquartiers. Es steht am bergseitigen Ende eines lang gezogenen Grundstücks. Dank der Hanglage sieht man vom Haus 063

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aRchITEKTUR Sommerpavillon, Confignon

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Schwebender Kubus: Mit geschlossenen Läden wirkt der Sommerpavillon wie eine homogene Skulptur.

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Ohne sichtbaren Kontakt zum Erdreich wird der Pavillon zum eigenständigen Baukörper von archaischer Klarheit.

Nur von drei quer laufenden Fundamenten getragen, markiert der Pavillon Präsenz.

aus weit über das Tal bis nach Genf. Unterhalb des Gebäudes erstreckt sich der Garten. Als die hölzerne Laube am Rande des Gartens baufällig wurde, sollte sie durch einen multifunktionalen Pavillon ersetzt werden. Für die Architekten Yves Dreier und Eik Frenzel war schnell klar: Der Neubau musste zum Objekt werden, damit er nicht in Konkurrenz zum Wohnhaus tritt. Sie entwickelten die Idee einer reduzierten Betonstruktur, die wie ein Möbelstück da steht und kaum eine Verbindung mit dem Boden eingeht. Den Pavillon rückten sie an die Seite des Grundstücks und öffneten ihn zur Wiese hin. So kann man vom Garten aus einfach darauf zugreifen. Das Gebäude wird zum Regal. Werden die hölzernen Faltelemente in den grossen Öffnungen zur Seite geschoben, verbindet sich der Pavillon mit dem Garten. Die Grenze zwischen innen und aussen verschwindet. Die grau lasierten Holzläden orientieren sich am Sichtbeton des Pavillons. Sind sie geschlossen, wird der Pavillon zu einer homogenen Skulptur. Die ungedämmte Betonstruktur hat etwas Rohes und Archaisches. Dabei

steht der Beton als robustes und dauerhaftes Material in Kontrast mit der Idee eines übergrossen Regals, das nicht für die Ewigkeit gemacht ist. Der Pavillon spielt mit der Verbindlichkeit des Betons und dem temporären Charakter eines Objekts. DaS regal wirD in BeSChlag genommen Der Pavillon ist aus drei unterschiedlich grossen Modulen zusammengesetzt, die im Inneren durch Öffnungen verbunden sind. Entsprechend ihrer Funktion sind sie unterschiedlich gross: Ein kleiner Lagerraum für Gartengeräte, eine Küche mit Feuerstelle und ein grosszügiger Sitzbereich. Die Bodenplatte jedes Moduls folgt der Topografie und berührt diese jeweils nur an der bergseitigen Kante. So überträgt sich das Gefälle des Hangs auf die unterschiedlichen Niveaus im Gebäude. Aus dieser Abtreppung im Schnitt ergibt sich auch der Grundriss: Jedes Modul springt Richtung Garten etwas weiter hervor. Das Dach verbindet die drei Räume zu einem Gebäude. Dadurch

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Der Pavillon spielt mit der Verbindlichkeit des Betons und dem temporären Charakter eines rudimentär platzierten Objekts.

Die Benutzer besetzen die starre Betonhülle und nutzen sie als Lagerraum, Lounge, Essplatz und als neuen Lebensraum im Garten.

hat jedes Modul eine andere Raumhöhe. Die Atmosphäre und der Bezug zum Aussenraum unterscheiden sich so in jedem Raum. Die Betonstruktur ist bewusst auf die Grundform reduziert. Alle übrigen Elemente, wie die Läden oder die Innenausstattung, sind aus Holz. Auch die Metalltreppe zum Garten ist nicht Teil der Struktur und wird nur montiert, wenn sie gebraucht wird. Der Benutzer besetzt das starre Betonskelett und stattet es seinen Wünschen entsprechend aus. Die Klarheit der Struktur bleibt aber immer erhalten. „Wir wollten die Grundform des Gebäudes so stark machen, dass sie durch nichts zerstört werden kann“, erklärt Eik Frenzel. So wird der Pavillon also in Beschlag genommen: Im Lagerraum werden Rasenmäher und Gartengeräte abgestellt, in der Küche diverser Krimskrams verstaut und der Sitzbereich mit einem Teppich und Vorhängen dem eigenen Geschmack angepasst. Diese Okupation durch den Benutzer fasziniert Frenzel: „Plötzlich werden Elemente zur Geschichte des Gebäudes, die wir so nie geplant haben.“ 065

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aRchITEKTUR Sommerpavillon, Confignon Nimmt man eine Leiter zur Hand, kann man auch das Dach besetzen und steht plötzlich über dem Garten. So wird das Gebäude wie ein Regal von überall her in Beschlag genommen. Für Eik Frenzel ist der Projektname „The Garden Shelf“ nicht bloss ein Wortspiel: „Man benutzt den Pavillon nicht wie ein Haus, sondern eher wie ein Möbel. Man sitzt darin oder darauf.“ ein SonDerling von groSSer präziSion Vor rund zwei Jahren haben Yves Dreier und Eik Frenzel ihr Architekturbüro in Lausanne gegründet. Heute hat das Büro bereits 15 Mitarbeiter und ist derzeit mit der Planung des Eco Quartier in Genf beschäftigt. Das Projekt Social Loft hat einen ganz anderen Massstab als der Pavil-

MODULØR Magazin lon in Confignon: 300 Wohnungen sind für den nachhaltigen Stadtteil geplant. Trotzdem gibt es gewisse Parallelen. Auch beim Eco Quartier wird klar zwischen der permanenten Struktur und einer davon unabhängigen Bespielung unterschieden. Eik Frenzel sieht in einer starren Grundstruktur keinen Nachteil, im Gegenteil. „Eine klare Hierarchie macht die Aneignung durch den Benutzer einfacher“, erklärt er. Die permanenten Elemente schränken zwar ein, dafür kann man bei der Individualisierung seinen Wünschen freien Lauf lassen, ohne dass das Gebäude seinen Charakter verliert. Mit seiner klaren Struktur ignoriert der Pavillon die Einfamilienhäuser in Confignon. Es wundert also nicht, dass das Gebäude in der Nachbarschaft polarisiert. „Die einen waren sofort begeistert

2011 04 von diesem ungewöhnlichen Objekt“, sagt Eik Frenzel: „Andere hingegen erinnerte die graue Betonskulptur an einen Bunker.“ Die Bauherren jedenfalls freuen sich über die Aufmerksamkeit, die der Pavillon auf sich zieht. Das Gebäude ist ein Sonderling im Quartier – ein Sonderling jedoch von grosser Präzision und Kraft.

Der Pavillon wird nicht wie ein Haus, sondern eher wie ein Möbel genutzt; innen wie aussen wird er je nach Absicht oder Funktion okupiert und belebt.

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aRchITEKTUR Hotel, Rüschlikon

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aRchITEKTEn MOKArchitecture AG, Zürich www.mokarch.ch BaUhERRschafT Hotel Belvoir Rüschlikon AG BaUjahR 2009–2011

Rückwärtig bildet der halbmondförmige Bau einen offenen Hof, der die Einfahrt und den Eingangsbereich fasst.

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lichte gesten hotel belvoir, rüschlikon

An aussichtsreicher und geschichtsträchtiger Lage über dem Zürichsee konnte das Architekturbüro MOKA einen aussergewöhnlichen Hotelneubau realisieren. Das im April eröffnete Hotel Belvoir ist die Summe einer Zusammenarbeit unterschiedlichster Planungs- und Kreativbüros. von Mirko Beetschen (Text) und Martin Guggisberg/ Michael Sieber (Fotos)

Die Fassade des neuen Hotels Belvoir ist mehrfach geknickt und nutzt somit die aussichtsreiche Hangkantenlage optimal aus.

Der Name Belvoir verräts: Die Lage am Hang oberhalb von Rüschlikon ist eine der schönsten am Zürichsee. Der Blick reicht auf der einen Seite bis zum Bellevue-Platz im Herzen Zürichs, auf der anderen Seite nach Rapperswil und zum Obersee und an klaren Tagen bis ans Glarner Bergmassiv. Bereits 1721 wurde hier, auf dem linksufrigen Moränenhügel, das „Lusthaus Belvoir“ errichtet, das in der Folge als Kurhaus, später als Hotel genutzt wurde. Leider musste das historische Gebäude in den 1970er-Jahren einer zeittypischen Hotelanlage weichen, welche sich mit ihren 27 Zimmern bald nicht mehr rentierte. So beschloss die Gemeinde Rüschlikon als Besitzerin eine Neuplanung des attraktiven Grundstücks und schrieb vor

einigen Jahren einen Wettbewerb aus. Diesen konnte das Planungsteam um Investor Heinz Meier mit seinem Neubau, der die Hotelgeschichte des Belvoirs weiterschreiben sollte, für sich entscheiden. Für den Bau verantwortlich zeichnet das Stadtzürcher Architekturbüro MOKA. Projektleiter und Büropartner Beat Küttel erinnert sich an die Planung: „Das Projekt war ziemlich komplex. Zum einen beinhaltet ein Hotel per se bereits die unterschiedlichsten Raumprogramme, zum andern galt es die steile Hangkante mit ihrer Fernsicht optimal zu nutzen und möglichst alle Räume an der Seesicht teilhaben zu lassen.“ Entstanden ist ein halbmondförmiges, über die Hügelkante geschobenes Gebäude, dessen geknickte 069

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aRchITEKTUR Hotel Belvoir, Rüschlikon

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Die Zimmer verfügen über benutzerfreundliche Interieurs mit warmen Materialien und haben allesamt Loggien mit Seesicht. Die LED-Leseleuchten „Jet“ stammen von Nord Light.

mit Tageslicht versorgt und im ganzen Gebäude als Orientierungshilfe dient. Diese Durchlässigkeit findet sich nicht nur in der Vertikalen, sondern auch auf horizontaler Ebene. So geht etwa der überhohe Rezeptionsbereich nahtlos ins galerieartige Treppenhaus und die luftige Lobby über, welche sich wie die meisten Räume des Hotels mit grosszügigen Fensterfronten zum See hin öffnet. Wie von der Bauherrschaft gewünscht, verfügen auch sämtliche 60 Hotelzimmer, das Restaurant sowie ein Teil der Seminarräumlichkeiten über Seesicht. „Das hinzukriegen, war ein ganz schönes Puzzle“, meint Küttel. Bei der Innenarchitektur arbeitete das Büro mit der erfahrenen Innenarchitektin Pia Schmid sowie dem Gestalter Peter Kern. Für die Lichtplanung wurde das Zürcher Büro Lichtkompetenz an Bord geholt; dass das Thema Beleuchtung gerade in einem Hotel von grosser Bedeutung und hoher Komplexität ist, zeigt die Zusammenarbeit des Lichtplanungsbüros mit dem italienischen Leuchtenhersteller Artemide. Die lichtplanung im Fokus Fassaden grösstmöglichen Gebrauch von der Aussicht machen. Rückwärtig nimmt der so geschaffene Hof die Vorfahrt auf und führt den Gast unmittelbar ins offene Herz des Hauses. „Das Ankommen direkt in der Mitte der Anlage“, so liest man in der Projektbeschreibung der Architekten, „ist ein wichtiges Thema für die Erschliessung und gleichzeitig ein Garant für kurze Wege.“ Der Stahl-Beton-Bau gliedert sich in drei Schichten: einen Sockelbereich aus dunklem Beton, ein dezent zurückspringendes Eingangsgeschoss und die mit leichten Holzloggien versehenen Obergeschosse. Richtung See ist die Fassade bis auf die Trägerkonstruktion weitestge-

hend verglast, während die seitlichen und rückwärtigen Fassaden ein Kleid aus unterschiedlich dichter grauer Holzlattung umhüllt. Bildlich bedienen sich MOKA Architekten bei der Natur, sprich dem Linthgletscher, der den Zürichsee und seine flankierenden Hügelzüge vor 50‘000 Jahren geschaffen hat. „Wir wollten diese Naturgewalten in unserem Gebäude thematisieren“, erklärt Beat Küttel. Die unterschiedlichen Innenräume fügen sich als „Schollen“ zusammen und bilden dazwischen Fugen, Spalten und Ritzen. Durch sämtliche Geschosse zieht sich beispielsweise ein gletscherspaltähnlicher Lichthof, der Korridore, Treppenhäuser und das Restaurant im Eingangsgeschoss

Für das gesamte Lichtkonzept des Hotels Belvoir in Rüschlikon war die Zürcher Firma Lichtkompetenz zuständig. Die Innenarchitektin und Projektleiterin Eva Pöpsel erläutert die Vorgehensweise: „Es ist notwendig, dass man als Lichtplaner frühzeitig beigezogen wird und bei der Projektentwicklung mitreden kann. Gemeinsam mit Bauherrschaft, Architekten und Innenarchitekten erarbeiteten wir ein Beleuchtungskonzept. Dieses soll die Architektur/Innenarchitektur verstärken und akzentuieren, Stimmungen schaffen und den Gast durchs Haus leiten. Räumlich unterscheiden wir allgemein zwischen Verkehrs- und Aufenthaltszonen. In einem Hotel gibt es naturgemäss

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An der Fassade einzeln gestreut, verdichten sich die Pendelleuchten, je weiter man in das Hotel dringt, und verbinden so die unterschiedlichen Funktionszonen.

Dem Restaurant von Innenarchitekt Peter Kern haben die Lichtplaner einen Himmel voller Hängeleuchten des Modells „Castore“ (Artemide) gegenübergestellt. Durch verschiedene Lichteinstellungen wird tags und nachts jeweils eine stimmungsvolle Atmosphäre geschaffen.

Den multifunktionalen Belvoir-Saal hat Innenarchitektin Pia Schmid mit farbigen Wandflächen und dunklem Parkett versehen. Die Deckenleuchten aus der Produktfamilie „Tagora“ in warmen Goldtönen schaffen unterschiedliche Lichtstimmungen.

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Durch sämtliche Geschosse zieht sich ein langer Lichthof, der Tageslicht tief ins Gebäudeinnere bringt und auch als Orientierungshilfe dient.

viele verschiedene Nutzungszonen mit unterschiedlichen Anforderungen an die Beleuchtung. In der Lobby wird der Gast empfangen, in Seminarräumen muss er arbeiten können, im Zimmer soll er sich rasch wohlfühlen, und im Restaurant muss ein angenehmes Ambiente herrschen, in dem auch Kerzenlicht möglich ist. Dem Kunden präsentieren wir jeweils ein Konzept mit mehreren Varianten. In diesem Fall war es interessant, auf die Arbeiten zweier unterschiedlicher Innenarchitekten – Pia Schmid und Peter Kern – mit unterschiedlichen Gestaltungsansätzen zu reagieren. Als Lichtplaner muss man ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen und Materialempfinden

besitzen, deshalb arbeiten in unserem Büro viele Architekten und Innenarchitekten.“ Für die Beleuchtungskörper sowie die technischen Lösungen wurde von der Firma Lichtkompetenz eine Ausschreibung durchgeführt, aufgrund derer nach Angebotseingang unter anderem der Leuchtenhersteller Artemide als Partnerfirma beauftragt wurde. Hierzulande war Artemide bislang vor allem für ihre dekorativen Leuchten bekannt. Seit zwei Jahren besitzt das Unternehmen an zentraler Lage in Zürich einen eigenen Showroom und präsentiert hier zusätzlich seine Kompetenzen im Bereich des technischen Lichtes (Artemide Architec-

tural). Eines der umgesetzten Architectural Projekte kann Artemide mit der viel beachteten neuen Zürcher Weihnachtsbeleuchtung Lucy vorweisen. Der Projektverantwortliche von Artemide, Claudio Dassen, ist stolz auf den gelungenen Abschluss des Hotels Belvoir. Eines weiteren Grossprojekts, welches er parallel mit der Beleuchtung von Hotel und Wohnungen im Zürcher MobimoTower geleitet hat. „Die Arbeit hat uns etliche schlaflose Nächte bereitet“, lacht er, „aber sie war sehr spannend und lehrreich.“ Rund 3500 Leuchten mit über 100 verschiedenen Modellen hat Artemide ins Hotel Belvoir geliefert. Eine Besonderheit stellen die über 800 Einbau-Downlights mit LED-Leuchtmittel dar. Ursprünglich war hier der Einsatz herkömmlicher Halogen-Leuchtmittel geplant gewesen, doch nach einer Wirtschaftlichkeitsberechnung konnte die Firma Lichtkompetenz die Bauherrschaft von LED überzeugen, das zwar teurer in der Anschaffung, aber günstiger im Betrieb und sehr viel langlebiger ist. Die Leuchtdioden wurden übrigens ebenfalls von Artemide produziert, welche dafür eine spezialisierte Sparte, Artemide Nord Light, betreibt. Nach zweijähriger Planungs- und noch einmal knapp zwei Jahren Bauzeit hat das neue Hotel Belvoir Anfang April seine Tore geöffnet. Neben den fünf Dutzend Zimmern – darunter fünf Junior Suiten, eine Suite und ein Langzeit-Zimmer – bietet das Belvoir acht Seminarräume, ein Restaurant mit Grill und Bar, eine Bowlinganlage sowie einen eigenen Wellnessbereich. Einer der Säle wird dem Rüschliker Gemeinderat übrigens als Sitzungslokal dienen, womit der Bezug zur lokalen Bevölkerung schon mal hergestellt ist.

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iMMObiLien Unternutzte Wohnbauten

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Unüberbaute Bauzonenreserven in Vendlincourt (Ajoie)

Glarnerhaus im Zentrum von Rüti, Glarus Süd (eine Seite renoviert, die andere z. T. leerstehend)

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Was tun mit unternutzten (Wohn)Bauten an peripheren standorten? von Dr. Markus Gmünder (Text und Fotos)

In der Schweiz leben heute drei von vier Personen in Agglomerationen, und die suburbane Wohnraumnachfrage hält weiter an – dies häufig auf Kosten peripherer Regionen, die mit einem Angebotsüberhang, Leerstand und Unternutzung zu kämpfen haben. Angesichts der Zersiedelungsproblematik stellt sich die Frage, wie sich das dortige brachliegende Wohn- und Nutzungspotenzial besser ausschöpfen lässt, um dem Zerfall des Orts- beziehungsweise Landschaftsbildes entgegenzuwirken und private sowie volkswirtschaftliche Werte zu erhalten.

Die im Auftrag des Bundesamts für Wohnungswesen (BWO) erstellte Studie „Alte (Wohn)Bauten“ geht der Frage nach, ob und wie sich alte und unternutzte Wohnbauten einer neuen Nutzungsform zuführen lassen beziehungsweise wann andernfalls eine Abriss- oder Rückbaulösung die sinnvollere Planungsstrategie darstellt. Anhand von zwei Beispielregionen, die überdurchschnittlich stark von Wohnungsleerstand und damit unternutztem Wohnraum betroffen sind, werden konkrete Lösungsansätze näher untersucht und diskutiert. Im Vordergrund stehen dabei die Bewertung der Umnutzungspotenziale, die Identifikation möglicher interessierter Zielgruppen sowie die Unterstützungsmöglichkeiten seitens der öffentlichen Hand.

Beispielregionen glarner Hinterland und ajoie Die Entwicklung der Region Glarner Hinterland ist geprägt durch den relativen Bedeutungsverlust der Industrie, rückläufige Bevölkerungszahlen und einen alten Gebäudebestand. Einzelne Pendlergemeinden haben als attraktive Wohnstandorte zwar an Bedeutung gewonnen, dies jedoch mit dem Resultat von Leerstand und Zerfall in den historischen Ortskernen. Eine temporäre Entlastung dürfte die Leerstandsproblematik durch das Projekt Linthal 2015 erfahren, das bis 2016 an die 500 Arbeitskräfte in die Region bringen wird. Der Bezirk Porrentruy hat trotz peripherer Lage und rückläufiger Bevölke075

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iMMObiLien Wohnbauten

rung den Gebäudebestand in den letzten zwanzig Jahren massiv ausgebaut, begünstigt durch grosszügige Baulandreserven an den Dorfrändern. Leerstand und Zerfall konzentrieren sich vor allem auf die agrarisch geprägten Gemeinden, insbesondere auf ehemalige Bauernhöfe. Es ist zu erwarten, dass sich mit dem Endausbau der A16 (Transjurane) beziehungsweise mit dem Anschluss an den TGV-Zubringer die Erreichbarkeit der Region jedoch verbessert und das Wohnen in der Ajoie dadurch für Pendler attraktiver wird. treiBer des leerstands und der unternutzung Treiber Nummer 1 des Wohnungsleerstands sind eine rückläufige wirtschaftliche und/oder demografische Entwicklung einer Region. Eine weitere Rolle können Alter und Zustand der Gebäude und Wohnungen spielen, die an peripheren Standorten häufig nicht den Anforderungen der Nachfrager entsprechen. Die Vermarktung leerstehender Objekte ist in ländlichen Regionen zudem häufig nicht professionell beziehungsweise überregional organisiert. Ein wesentlicher Treiber sind auch die meist überdimensionierten Baulandreserven, die das Bauen auf der grünen Wiese im Vergleich zu Sanierungen der Bausubstanz im Dorfkern attraktiver erscheinen lassen. MassnaHMen zur uMnutzung Aus der Situationsaufnahme vor Ort und den Gesprächen mit den involvierten Fachpersonen lassen sich folgende Strategien und Massnahmen zur Neu- oder Umnutzung leerstehender Wohnbauten ableiten: • Nachhaltige Verbesserung der Standortqualität, insbesondere der Erreichbarkeit und damit Optimierung der Standortkriterien als Wohnstandort. • Fokussierung auf innerkantonale Pendler und (Früh-)Pensionierte als relevante Zielgruppen und professio-

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nelle Vermarktung als Zuzugsregion mit hoher Lebensqualität (naturnahes, günstiges Wohnen). • Aufbau einer Informationsplattform, die mehr Transparenz zum AngebotsNachfrage-Verhältnis schafft und bei Sanierungsfragen bezüglich Ortsbildschutz und Baurechtsfragen Hilfe anbietet. • Aussenwahrnehmung des Denkmalschutzes verbessern und über Ideenwettbewerbe die Palette der Umnutzungspotenziale aufzeigen. • Anreizmechanismen zur Investition in Erhaltung und Aufwertung der (historischen) Ortskerne schaffen. • Raumplanung auf ein strategisches Baulandmanagement ausrichten (z. B. Mehrwertabschöpfung, verursachergerechte Erschliessungskosten, Zersiedelungsabgaben). • Rückbaustrategien mit Hilfe von Grundstücksgewinnsteuern oder Mehrwertabgaben finanziell unterstützen (Fonds für Abrissprämien). Die nachhaltige Lösung des Leerstandsproblems muss politisch auf verschiedenen Ebenen ansetzen, damit die beiden Hauptursachen der unternutzten Wohnbauten – die rückläufige Wirtschaftsentwicklung und eine unzureichende Raumplanungspolitik – dauerhaft eingedämmt werden können. Langfristig im Vordergrund steht die Aufwertung der Standort- beziehungsweise Wohnortqualität der ländlichen Gemeinden, insbesondere deren Erreichbarkeit. Die Massnahmen im Rahmen der Wohnbaupolitik sollen sich dabei auf ausgewählte Zielgruppen (innerkantonale Pendler oder [Früh-] Pensionierte) fokussieren und die vorhandenen Strukturen professionell vermarkten (Handelsplattform, Informationsplattform für Denkmalschutz, Sanierungsfachwissen, Renovationsfonds). Der Raumplanung kommt in der wirksamen Bekämpfung der Leerstandsproblematik eine Schlüsselrolle zu: Mehrwertabschöpfungen bei Neubauten oder Zersiedelungsabgaben würden es

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den Gemeinden erlauben, die entsprechenden Mittel aufzubauen, um einerseits die Verkleinerung der Bauzonen oder Rückbaumassnahmen wie Abrissprämien finanzieren zu können und verstärkt Anreize zu setzen, in den Erhalt der Dorfkerne und der Naturlandschaft zu investieren. scHlussfolgerungen und ausBlick Die Gründe für Wohnraumunternutzung sind vielschichtig und komplex, weswegen keiner der diskutierten Lösungsansätze für sich allein den Königsweg darstellt. Es braucht einen Instrumentenmix, der im Sinne eines stufenweisen Vorgehens dazu beitragen kann, die Umund Neunutzung alter Wohnbauten zu fördern. Zudem muss in Abhängigkeit der Situation vor Ort jeweils spezifisch ein Lösungskonzept erarbeitet werden. Die Studie hat gleichwohl gezeigt, dass sich in ländlichen, peripheren Regionen bei geeigneter Ausgestaltung entsprechender Massnahmen brachliegende Wohn- und Nutzungspotenziale von Wohnbauten besser nutzen lassen, um so dem Zerfall des Orts- bzw. Landschaftsbildes entgegenzuwirken und private sowie volkswirtschaftliche Werte zu erhalten.

Markus Gmünder, Dr. rer. pol., studierte Geografie, Volkswirtschaftslehre und Meteorologie an der Universität Basel. Er beschäftigt sich im Rahmen seiner Tätigkeit als Projektleiter bei der Firma B,S,S. Volkswirtschaftliche Beratung AG vor allem mit Regionalund Stadtentwicklung, Raumplanung und Umweltpolitik. Nebenher ist er Lehrbeauftragter für Räumliche Ökonomie an der ETH Zürich sowie an der Hochschule Luzern. Die B,S,S. Volkswirtschaftliche Beratung AG wurde 1992 gegründet, und berät in den Bereichen öffentliche Finanzen, Bildung, Gesundheit und soziale Sicherheit sowie nationale und internationale Umweltpolitik und Boden- und Wohnungsmarkt. www.bss-basel.ch

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AKTUELL U-Wert-Berechnungsprogramm

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Neues u-WertBerechNuNgsprogramm SFHF (Text)

Der Schweizerische Fachverband für hinterlüftete Fassaden hat in Zusammenarbeit mit der EMPA Dübendorf ein neues U-WertBerechnungsprogramm lanciert. Damit erhalten Planer und Fassadenbauer ein effizientes Werkzeug, um innovative Lösungen für Fassadenkonstruktionen zu finden.

Der U-Wert (Wärmedurchgangskoeffizient) einer Aussenwand ist zur zentralen Kenngrösse beim Bauen geworden. Nicht nur Bauherren, sondern auch Behörden und FördergelderVerwaltende wollen mittlerweile auf mehrere Kommastellen genau wissen, wie gut eine Aussenwand dämmt. Deshalb hat der Schweizerische Fachverband für hinterlüftete Fassaden (SFHF) ein neues U-Wert-Berechnungsprogramm lanciert: Das Programm beinhaltet die Produktepalette von sechs führenden Unterkonstruktionsherstellern sowie von

Der SFHF, der Schweizerische Fachverband für hinterlüftete Fassaden, hat ein Programm zur Ermittlung der U-Werte von hinterlüfteten Fassaden entwickelt. (Bild: 4B)

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AKTUELL U-Wert-Berechnungsprogramm

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Mit wenigen Eingaben kommt man auf www.sfhf.ch kostenlos zur konstruktionsspezifischen U-Wert-Berechnung (Bild: 4B).

KompeteNz für die hiNterlüftete fassade Der Schweizerische Fachverband für hinterlüftete Fassaden (SFHF) setzt sich mit Kompetenz und Engagement dafür ein, das Wissen über hinterlüftete Fassaden den Architekten, Planern und Bauherren näherzubringen. Als unabhängiger Verband vertritt er seine Mitglieder gegenüber Behörden, Institutionen und verwandten Fachverbänden. Der SFHF erarbeitet Richtlinien und Empfehlungen und steht im Dialog mit Fach- und Normenkommissionen. Dazu engagiert er sich in der Ausund Weiterbildung, unter anderem der Polybauer. Die SFHF-Mitglieder sind Spezialisten in Sache Gebäudehülle – und damit ideale Partner für Architekten, Bauherren und Planer. www.sfhf.ch

fünf Dämmstoffherstellern. Durch das Programm lassen sich die U-Werte von Wänden mit einer hinterlüfteten Fassade und Dämmstärken von bis zu 300 Millimetern berechnen. Die EMPA Dübendorf hat sämtliche im Programm aufgeführten Produkte wärmetechnisch untersucht und deren Kennwerte im Labor ermittelt. Die Zusammenarbeit des SFHF mit dem international anerkannten Institut gewährleistet verlässliche Resultate, die auch Behörden anerkennen. Aufgrund der Vielfalt an aufgeführten Produkten lassen sich unzählige Varianten für die Unterkonstruktion und die Dämmung von hinterlüfteten Fassaden durchrechnen. So lässt sich objektbezogen die ideale, technisch hochwertige Lösung mit minimierten Wärmebrücken finden.

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mitbringen. Auch Bauherrschaften und Behörden können durch das Online-Programm die konstruktive Qualität einer hinterlüfteten Fassade überprüfen. Das Programm kann auf der Website des Schweizerischen Fachverbands für hinterlüftete Fassaden (www.sfhf.ch) von jedem Internetnutzer kostenlos verwendet werden; die Berechnungen erfolgen online. Das bedeutet, dass keine Daten und Resultate gespeichert werden und immer die aktuellste Version des Programms verfügbar ist. Um eine verbindliche Berechnung zu erstellen, müssen baustatisch abgesicherte Werte eingegeben werden. So erhalten die Programmbenutzer eine verbindliche Berechnung, die sich ausdrucken und unterzeichnen lässt. Das Dokument erhält dadurch amtlichen Charakter und kann für Fördergeldanträge und Baueingaben verwendet werden. Dank dem U-Wert-Programm lassen sich Fassadensysteme energetisch optimieren, zudem macht es die konstruktiven und energetischen Vorteile der hinterlüfteten Fassade sichtbar. Es ermöglicht allen am Bau Beteiligten, Erfahrungen zu sammeln und verschiedene Möglichkeiten zu vergleichen. Jeder Planer und jeder Fassadenbauer soll in der Lage sein, das optimale Fassadensystem für sein Projekt zu finden.

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RECHT Bauleitung

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AufgAben und HAftung der bAuleitung von Christoph Locher (Text) und Zeljko Gataric (Foto)

Eine gute Bauleitung ist Gold wert. Das gilt für jeden Bauherrn und erst recht für jeden Generalunternehmer. Doch was sind die Aufgaben einer Bauleitung, und in welchen Konstellationen haftet sie dem Bauherrn gegenüber, wenn doch etwas schiefgeht? Diesen Fragen geht dieser kurze Abriss nach.

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Die Zeiten auf den Baustellen werden immer hektischer. Die Schnittstellen zwischen den einzelnen Bauleistungen werden zahlreicher und komplexer, die Preise bleiben gedrückt, der Ausbildungsstand der Mitarbeitenden war auch schon höher. Da muss die Bauleitung den Überblick wahren, sonst droht das Chaos. Eine gute Bauleitung kann dem Bauherrn viel Ärger ersparen, sie kann eingreifen, noch bevor ein Mangel entsteht. Eine kompetente Bauleitung soll die verschiedenen am Bau Beteiligten koordinieren und motivieren. Doch was kann ein Bauherr von einer Bauleitung verlangen, was sind die eigentlichen Aufgaben der Bauleitung? Der Begriff der Bauleitung ist in keinem Gesetz geregelt. Umgangssprachlich versteht man darunter die Leitung eines Bauvorhabens auf der Baustelle. Das bedeutet, mit den vorhandenen Plänen, anhand der Werkverträge im vorgegebenen Terminprogramm die Erstellung des Bauwerkes begleiten, bis dieses vollendet ist und dem Bauherrn übergeben werden kann. Diese Aufgabe umfasst die Koordination und Kontrolle der Handwerker und die laufende Prüfung, ob die Planungsvorgaben eingehalten sind. Sehr scharf ist diese umgangssprachliche Umschreibung der Bauleitungsfunktion allerdings nicht. Sie lässt zahlreiche Einzelfragen offen, etwa ob auch die Erstellung der Werkverträge und Ausführungspläne, die Kostenkontrolle, die Leitung der Garantiearbeiten nach Bauvollendung etc. zum Pflichtenheft der Bauleitung gehören. Aber auch im Regelwerk des SIA findet sich kein klares Pflichtenheft für die Bauleitung. In der SIA-Ordnung 102 (der Ordnung für Leistungen und Honorare der Architekten) wird nur die Bauleitung im engsten Sinne, d. h. die Leitung und Überwachung der Arbeiten auf der Baustelle, beschrieben. Regelmässig werden der Bauleitung jedoch noch weitere Aufgaben übertragen. Mehr noch – die Aufgaben, die der Bauleitung in der SIA-Norm 118 (der Norm, welche die Werkverträge mit den Unternehmern regelt) zugeschrieben werden, sind nicht deckungsgleich mit den Aufgaben des Architekten, der auch die Bauleitung übernimmt, so wie sie in der SIA-Ordnung 102 beschrieben sind. Der Handwerker, dessen Werkvertrag die SIA-Norm 118 als anwendbar erklärt, kann von der Bauleitung mehr und anderes erwarten als der Bauherr, der mit der Bauleitung einen Vertrag nach der SIA-Ordnung 102 schliesst. Sowohl für die Bauleitung als auch für den Bauherrn ist es deshalb empfehlenswert, im Bauleitungsvertrag möglichst genau zu umschreiben, welches die Aufgaben sind, welche die Bauleitung zu erfüllen hat. Das kann sinnvollerweise dadurch geschehen, dass im Bauleitungsvertrag die Leistungspakete aus der SIA-Ordnung 102 benannt werden, die der Bauleitung übertragen werden sollen. Gleichzeitig sollte aber auch vereinbart werden, dass die Bauleitung darüber hinaus all jene Aufgaben zu erfüllen hat, die die SIA-Norm 118 der Bauleitung zuweist, sofern vorgesehen ist, dass diese Norm Bestandteil der Werkverträge mit den Handwerkern werden soll. Die Aufgabe der Bauleitung wird oft dem Architekten übertragen, der das Bauvorhaben geplant hat. Die Bauleitung ist dann

ein Bestandteil der gesamten Aufgabe des Architekten. Erbringt der Architekt das Gesamtpaket an Leistungen gemäss der SIAOrdnung 102 von der Projektierung über die Ausschreibung bis zur Realisierung (was ihm Anspruch auf 100 Prozent des gesamten Honorars gibt), so spielt der Begriff der Bauleitung nicht eine so zentrale Rolle, weil die Bauleitung nicht gegenüber den anderen planerischen Aufgaben im Zusammenhang mit dem Bauvorhaben abgegrenzt werden muss. Die Umschreibung der Bauleitungsaufgaben ist aber dann wichtig, wenn der planende Architekt die Bauleitung nicht selber ausführt, weil der Bauherr damit einen separaten Bauleiter beauftragt hat. Dann muss vertraglich sichergestellt werden, dass alle notwendigen Aufgaben dem einen oder dem anderen Beauftragten zugewiesen werden. Der Bauleitungsvertrag wird gemeinhin dem Auftragsrecht (Art. 394 ff OR) unterstellt. Dies gilt selbst dann, wenn die Bauleitung Teil eines gesamten Architektenvertrages bildet, so weit man diesen Vertrag nicht insgesamt dem Auftragsrecht unterstellen will (was aber umstritten ist). Aus dieser rechtlichen Qualifikation des Bauleitungsvertrages fliessen zum einen einige allgemeine Bauleitungsaufgaben, zum anderen unterliegt die Bauleitung einer besonderen Sorgfalts- und Treuepflicht. Die allgemeinen (auftragsrechtlich begründeten) Bauleitungsaufgaben sind zu erfüllen, auch wenn sie im Aufgabenkatalog des Bauleitungsvertrages nicht ausdrücklich aufgeführt sind. Dazu gehört zunächst die Informationspflicht: Die Bauleitung ist verpflichtet, von sich aus den Bauherrn über alle wesentlichen Vorgänge auf der Baustelle zu informieren, namentlich regelmässig über den Baufortschritt und über allfällige Probleme wie auch über die entsprechenden Gegenmassnahmen. Ferner trifft die Bauleitung eine Aufklärungspflicht. Diese geht weiter als eine blosse Information. Die Bauleitung muss dem Bauherrn Zusammenhänge, Risiken und Konsequenzen erklären. Der Bauherr ist in der Regel der Laie, die Bauleitung ist die Fachperson, die dem Bauherrn die Dinge erklärt, die vor sich gehen und zu denen der Bauherr allenfalls Entscheidungen treffen muss. Weiter hat die Bauleitung eine Beratungspflicht. Die Bauleitung muss den Überblick über das Geschehen bei der Erstellung der Baute wahren, und sie muss den Bauherrn in allen Fragen, die er zu entscheiden hat, fachkundig beraten. Schliesslich hat die Bauleitung eine Abmahnungspflicht. Der Bauherr hat gegenüber der Bauleitung ein Weisungsrecht. Zudem muss die Bauleitung überall dort, wo Entscheidungen zu treffen sind, bei denen der Bauherr ein erkennbares Interesse an einer Mitbestimmung hat, unaufgefordert Weisungen des Bauherrn einholen. Allerdings muss sie Weisungen, die sie empfängt, kritisch hinterfragen und den Bauherrn aufklären, wenn erkennbar ist, dass sich die Umsetzung dieser Weisungen für den Bauherrn nachteilig auswirken. Sie muss dem Bauherrn diesfalls abraten, die Weisung umzusetzen bzw. ihn zu überzeugen versuchen, die Weisung zurück zu nehmen oder zu ändern. Diese Abmahnung muss fachtechnisch begründet und ausdrücklich und klar formuliert sein. 083

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RECHT Bauleitung

MODULØR Magazin

Die Sorgfaltspflicht bedeutet, dass die Bauleitung alle ihr übertragenen Aufgaben sorgfältig ausführen muss. Die Sorgfalt hat somit etwas mit der Qualität der Dienstleistung zu tun. Als Grundsatz gilt, dass die Bauleitung die Qualität eines Durchschnittsfachmannes erbringen muss. Was das heisst, muss letztlich ein Richter entscheiden. Wenn ein Bauherr jedoch bewusst einen Spezialisten mit der Bauleitung beauftragt, so kann er von diesem auch eine höhere als die Durchschnittsqualität verlangen. Umgekehrt muss der Bauherr seine Qualitätsvorstellungen reduzieren, wenn er eine Bauleitung beauftragt, von der er weiss, dass sie zum Beispiel noch sehr unerfahren oder sonst eher unterdurchschnittlich talentiert ist. Ein besonderer Aspekt der geschuldeten Sorgfalt besteht darin, dass die Bauleitung die anerkannten Regeln der Baukunde kennt und umsetzt. Diese anerkannten Regeln der Baukunde finden sich auch in den technischen Normen des SIA oder anderer Fachverbände. Von solchen Normen wird vermutet, dass sie von der Wissenschaft als theoretisch richtig anerkannt wurden, feststehen und sich nach einer klaren Mehrheitsmeinung der fachkompetenten Anwender in der Praxis bewährt haben (so die Umschreibung durch das Bundesgericht). Das ist eine sehr anspruchsvolle Aufgabe der Bauleitung, denn die Zahl dieser technischen Normen ist gross, und hier einen Überblick zu bewahren, ist nicht einfach. Aus der Treuepflicht, die der Bauleitung obliegt, leiten sich schliesslich eine Reihe von konkreten Verhaltensweisen ab. Die Bauleitung als Auftragnehmer wahrt fremde Interessen, jene des Bauherrn. Sie muss daher ihre eigenen Interessen jenen des Bauherrn unterordnen. Allgemein lässt sich sagen, dass die Bauleitung alles zu unternehmen hat, was dem geplanten Bauvorhaben förderlich ist und alles unterlassen muss, was ihm abträglich ist. Was das bedeutet, muss anhand des Grundsatzes von Treu und Glauben beurteilt werden. Eine erste konkrete Pflicht, die sich aus der allgemeinen Treuepflicht ableiten lässt, ist die Diskretions- und Geheimhaltungspflicht. Der Bauherr muss sich darauf verlassen können, dass die Bauleitung ihr anvertraute Informationen nicht ohne sachlichen Grund an Dritte weitergibt. Als Zweites muss die Bauleitung Interessenkollisionen vermeiden. Es gibt Konstellationen, wo die Interessen verschiedener Bauherren, für die die Bauleitung tätig ist, einander gegenüberstehen (z. B. wenn sich zwei bauende Nachbarn in die Haare geraten). Kann die Bauleitung den Konflikt nicht vermittelnd beilegen, muss sie letztlich eines oder gar beide Mandate niederlegen. Schliesslich wird das Verbot der ungetreuen Geschäftsführung aus der Treuepflicht abgeleitet. So ist es der Bauleitung untersagt, von Handwerkern, die sie koordiniert und überwacht, Vergünstigungen anzunehmen, weil das ihre Unabhängigkeit gefährdet. Eine verbotene ungetreue Geschäftsführung wäre auch darin zu sehen, wenn es die Bauleitung unterlässt, von einem Handwerker einen Mangel unentgeltlich nachbessern zu lassen, weil dieser im Gegenzug darauf verzichtet, den Bauherrn auf einen Fehler der Bauleitung hinzuweisen, der Zusatzkosten verursacht hat. Ein derartiges Zusammenspannen von Bauleitung und Handwerker gegen den Bauherrn ist unzulässig.

Wenn die Bauleitung eine vertraglich geschuldete Leistung nicht oder schlecht erbringt oder wenn sie gegen die hier beschrieben allgemeinen Pflichten und Verhaltensregeln verstösst, so verletzt sie den Bauleitungsvertrag. Das führt einerseits dazu, dass ihr Honoraranspruch gekürzt oder gar gänzlich verneint wird. Wenn die Vertragsverletzung darüber hinaus beim Bauherrn einen Schaden verursacht, wird die Bauleitung schadenersatzpflichtig, sofern sie nicht beweisen kann, dass sie kein Verschulden trifft. Diese Haftung der Bauleitung für eine schlechte Vertragserfüllung unterliegt jedoch einigen Besonderheiten. Oft ist ein Baumangel nicht auf eine einzige Ursache zurückzuführen. Fehler der Bauleitung und eines oder mehrerer Handwerker haben zum Mangel geführt. In diesen Fällen haften die Fehlbaren dem Bauherrn solidarisch. Das bedeutet, der Bauherr kann sich einen der Fehlbaren aussuchen und ihn für den ganzen Schaden haftbar machen. Der auf diese Weise Belangte kann dann seinerseits Rückgriff nehmen auf die anderen Verantwortlichen. Im Streitfall muss dann der Richter die Haftungsquoten bilden, den Schaden also nach Prozenten aufteilen. So weit der Grundsatz. Wenn sich der Bauherr entschliesst, einen Unternehmer (als solidarisch Haftenden) zu belangen, so kann der Unternehmer einwenden, auch die Bauleitung habe versagt. Trifft dies zu, so muss sich der Bauherr das Fehlverhalten der Bauleitung wie eigenes Fehlverhalten anrechnen lassen, weil die Bauleitung die Hilfsperson des Bauherrn ist. Das führt dazu, dass die Ansprüche des Bauherrn entsprechend reduziert werden, indem er beispielsweise einen Teil der Nachbesserungskosten tragen muss. (Dem Bauherrn steht in dieser Konstellation aber ein Schadenersatzanspruch gegenüber der Bauleitung zu, wenn durch ihr Fehlverhalten der Baumangel mitverursacht worden ist.) Diese Hilfspersonenhaftung des Bauherrn spielt allerdings dann nicht, wenn der einzige Vorwurf, den der Handwerker an die Adresse der Bauleitung richtet, darin besteht, dass die Bauleitung ihn nicht genügend kontrolliert habe. Der Handwerker hat nämlich keinen Anspruch darauf, dass er von einer Bauleitung kontrolliert und überwacht wird. Er ist für seine Arbeitsausführung allein verantwortlich. Demgegenüber hat der Bauherr gegenüber der Bauleitung Anspruch darauf, dass sie die Handwerker kontrolliert und überwacht (so weit diese Aufgaben Teil des vertraglich vereinbarten Leistungsumfanges der Bauleitung sind). Der Bauherr kann also die Bauleitung schadenersatzpflichtig machen, wenn diese ihre Kontroll- und Überwachungsaufgabe nicht sorgfältig wahrgenommen hat und daraus ein Schaden entstanden ist. Die Aufgabe der Bauleitung ist spannend und anforderungsreich. Sie ist aber auch mit nicht unerheblichen Risiken verbunden. Eine professionelle Bauleitung hat deshalb eine angemessene Berufshaftpflichtversicherung, die einspringt, wenn ein Fehler passiert.

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Christoph Locher, Rechtsanwalt, Exec. MBA HSG und Fachanwalt SAV Bau- und Immobilienrecht, ist für die AMG Rechtsanwälte in St. Gallen tätig. www.amglaw.ch

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MODULØR Produkte

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Die wohlsortierte werkzeugkiste für Architekten unD PlAner

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Aussenleuchten

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solardachziegel Mit dem Photovoltaik-Indach-Montagesystem „Solrif“ von ernst schweizer metallbau können aus Standard Solarlaminaten (rahmenlose Photovolatik-Module) Solardachziegel hergestellt werden. Diese eignen sich für fast alle Schrägdachvarianten und ersetzen die konventionelle Dacheindeckung. Sei es als Feld im Dach oder als vollflächiger Dachbelag: „Solrif“ kann sowohl bei Neubauten als auch bei Sanierungen sehr flexibel eingesetzt werden und zeichnet sich insbesondere durch eine einfache und schnelle Montage aus. info@schweizer-metallbau.ch, www.schweizer-metallbau.ch

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MODULØR Produkte

lange riemen, grosszügige Bodenflächen

indirekte lichtkunst

Mit dem charakterstarken Naturstoff Holz kreiert das Unternehmen markiewicz exklusive Treppen, Türen und Böden. Von klassischen Formen bis hin zu modernem Design zeichnen sich die Produkte durch eine einzigartige Eleganz und Persönlichkeit aus. Durch kontinuierliche Entwicklungen und höchste Anforderungen an die Qualität entstehen immer wieder neue und hochwertige Einzelanfertigungen. Die ganze Aufmerksamkeit gilt dabei der Pflege des traditionellen Tischlerhandwerks. Verschiedene Holzarten, dunkel und hell, fügen sich optimal in die jeweiligen Räumlichkeiten ein, sind zugleich ästhetisch und funktional. Gerade bei langriemigen Parkettdielen ist das Unternehmen führend.

Ein leuchtender Spiegel ohne sichtbare Lampen – das neue Produkt von Schneider überzeugt durch Exklusivität. Oben befindet sich beim Erfolgsmodell „Graceline“ eine indirekte Beleuchtung, die durch Leuchtstofflampen erzeugt wird, unten besticht der Spiegel mit weissen und farbigen LED-Leuchten, beide Lichtquellen sind unabhängig voneinander steuerbar. Auf dem neusten Stand der Technik können die frei wählbaren Farben individuell eingestellt und mittels Sensor bedient werden. Das Ganze verleiht dem Spiegel somit eine gewisse Individualität. Der Innenraum des Spiegels bietet grosszügigen Stauraum durch verstellbare Glasablagen und ist mit Extras ausgestattet wie Doppelsteckdose, Türdämpfer, Accessoire-Box und Vergrösserungsspiegel.

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fair gehandelter naturstein Das Familienunternehmen tSchümperlin setzt sich für fair gehandelte Natursteine ein, denn der Abbau ausserhalb Europas widerspricht oftmals ethischen Prinzipien. Die Missachtung von menschenunwürdigen Arbeitsbedingungen und Kinderarbeit sind bittere Realität. Durch eigens durchgeführte Kontrollen sorgt das Unternehmen für fair gehandelte Natursteine, welche auch unter dem Namen „Atistone“ bekannt sind. „Atistone“ garantiert Steine, die unter gesicherten Bedingungen produziert wurden. Das Sortiment bietet eine Vielfalt an Möglichkeiten und eignet sich hervorragend für die Garten- und Umgebungsgestaltung. info@tschuemperlin-ag.ch, www.tschuemperlin-ag.ch

Design: Peter Opsvik. Foto: Per Gunnarsson

HÅG CAPISCO PULS® Moderne Raffinesse Mit der Einführung des HÅG Capisco Puls deckt die HÅG-CapiscoFamilie nun ein breites Spektrum an Geschmäckern und Ansprüchen ab. HÅG Capisco Puls verkörpert eine neue Generation, die für den modernen, dynamischen Arbeitsplatz konzipiert wurde. Er basiert auf unserem Verständnis des menschlichen Körpers mit seinem Bedürfnis nach ständiger Bewegung. Als moderner, flexibler Stuhl steht er in Form, Funktion und Anwendungsmöglichkeiten für den Fortschritt der Entwicklung in der Arbeitswelt. Mehr Informationen unter www.hag-global.com/ch Spezialaktion für Architekturbüros: Testen Sie einen Monat lang den HÅG Capisco PULS unverbindlich und kostenlos. Melden Sie Ihr Interesse an info@momoll.ch mit Stichwort „PULS“.

A Brand of Scandinavian Business Seating

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PASSION FOR MOVEMENT

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JugendBänke

schalldämpfender teppich

Das Unternehmen hinnen hat sich seit über 40 Jahren auf die Ausstattung von öffentlichen Spielplätzen und Freizeitanlagen spezialisiert. So bieten beispielsweise die Jugendbänke interessante Sitzgelegenheiten für Jugendliche und Heranwachsende, auf denen man sich treffen kann. Sie sind ideal für Pausenplätze, Schulhöfe oder auch Sportstätten. Die Anlehngestelle von „Ypsilon“ eignen sich auch genau so gut für öffentliche Plätze oder Haltestellen. Durch hochwertige Materialien und bewährte Konstruktionen wird eine dauerhafte Sicherheit geboten. Die massiven Metallrohrgestelle sind in den Varianten Metall verzinkt oder auch in Edelstahl erhältlich.

Die Wahl des richtigen Teppichbodens leistet einen entscheidenden Beitrag zur Schalldämmung. Denn gerade der Lärm in einem Büro kann ein entscheidender Stressfaktor sein, der minimiert werden sollte. Beim Teppichboden werden mehr Geräusche absorbiert, als dass es bei einem Hartbodenbelag je möglich wäre. Hierbei spielt die Nachhallzeit eine zentrale Rolle, die bei Teppichböden nur halb so lang ist. Somit werden Trittgeräusche um einiges reduziert. Auf dieser Tatsache basierend hat object carpet ihren bereits bestehenden Akustikrücken weiterentwickelt, wodurch der „BlackThermo Filz Akustik plus“ entstanden ist.

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die reinheit der formen Das neue Designkonzept für Papierhandtuchspender und Papierabfallaufnahme von Vola überzeugt durch geometrische Kreisformen fernab kurzlebiger Trends. Mit der „Runden Serie“ zeigen sich neue kreative Möglichkeiten im Umgang mit Raum und Materialien in privaten Badezimmern, in Verwaltungsgebäuden, öffentlichen Nasszellen und auch Hotels. Die Charakteristik der neuen Produkte ist ein Ring, abgeleitet aus dem Kreis als geometrische Form, der in gebürstetem Edelstahl oder in verchromter Ausführung angeboten wird. info@vola.ch, www.vola.ch

Markisen und Beschattungssysteme MHZ Markisen und Beschattungen bieten vorbildliche Techniken und schönste Stoffe um Hitze abzustrahlen. Viele Dessins und Farben bereichern jeden Frei- und Innenraum. Unser Gesamtprogramm: Vorhangstangen, Vorhangschienen,

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Qualitäts-check im Bau

drucker für teamarBeiten

multi-wetter-sensoren

Der heutigen Bauwirtschaft ist leider als Charakteristika eigen, dass der Kosten- und Zeitdruck allgegenwärtig sind. Die Unternehmungen sind jedoch trotzdem auch gefordert, zufriedenstellende Leistungen zu erbringen. Fehler geschehen auf diese Weise schnell, deshalb lohnt es sich, Kontrollen durchzuführen. Für jegliche Arbeiten in den Fachbereichen Estriche, Fugen, fugenlose Bodenbeläge, Gussasphalt, Kugelstrahlen und Hochbau-Abdichtungen bietet der Fachverband paVidenSa eine Dienstleistung zur Qualitätssicherung an, welche dort ansetzt, wo noch Möglichkeiten bestehen, Fehler zu korrigieren oder weitergehende Schäden abzuwenden. Qualitätssicherung während des Einbaus gibt Gewissheit, dass die Arbeiten gemäss den Regeln der Baukunst und entsprechend dem Werkvertrag ausgeführt werden.

hewlett packard hat ihre „Designjet ePrinter“-Modelle erweitert, und zwar mit Web-Verbindungen. Diese neuen Angebote vereinfachen die Handhabung des Grossformatdrucks und ermöglichen einen sofortigen Zugriff auf Dateien für professionelle Anwender. Der „T790“ wurde speziell für Arbeitsgruppen entwickelt. Mit seinen zwei Medienrollen und intelligenten Umschaltfunktionen sowie der Möglichkeit, bis zu zwei A1-Seiten pro Minute auszugeben, ermöglicht er es den Teams eine hohe Druckerauslastung zu bewältigen.

Die Funktechnik der Wettersensoren „Sensero-868 AC“ und „Sensero-868 AC plus“ wurden auf das bidirektionale Funksystem ProLine 2 umgestellt. Damit vereinen die Multisensoren nicht nur Messfunktionen in Bezug auf Licht, Wind und Regen in einem kompakten Gerät, sondern fungieren auch als zusätzliche Zwischenstation bei der Weiterleitung von Funksignalen an den richtigen Empfänger beziehungsweise der Rückmeldung an den Handsender. Die Sensoren eignen sich vor allem für Lamellenstoren und den textilen Sonnenschutz. meimo

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ATISTONE – ETHISCHER NATURSTEIN natursteinprodukte für die Garten- und umgebungsgestaltung und den strassenbau − nach ethischen kriterien! kurze Bauzeit durch raummodule Mit derzeit rund 37‘000 Studierenden ist die Universität Köln eine der beliebtesten Universitäten in Nordrhein-Westfalen. Um den Bedürfnissen von Studierenden und Wissenschaftlern der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät weiterhin gerecht zu werden, hat die Hochschule im vergangenen Jahr ihren Gebäudebestand erweitert. Die Bauzeit sollte möglichst kurz ausfallen, weshalb man sich für die hochwertigen Raummodule der Serie „Comfort Line“ von alho entschied. In einer Bauzeit von gerade mal acht Wochen entstand aus zehn Raummodulen ein zweigeschossiges Gebäude. Durch eine Sichtbetontreppe wurden das Erdund Obergeschoss miteinander verbunden. Der Baukörper selbst verfügt über eine Fassade aus mineralischem Scheibenputz in einem frischen Grün. Durch eine 3-fach-Verglasung wurde die Anforderung an Wärme- und Schallschutz ebenfalls erfüllt. alho gehört heute mit rund 500 qualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Deutschland, Frankreich, Belgien, Luxemburg und der Schweiz zu den Marktführern der Branche. Zur Produktpalette gehören Baucontainer, Bürocontainer und Schulcontainer, genauso wie hochwertige Kliniken, Bürogebäude, Schulen, Kindergärten und Pflegeheime zur dauerhaften Nutzung. info@alho.ch, www.alho.ch

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Sie haben die Wahl. treffen auch sie eine verantwortungsvolle entscheidung! Wir bekennen uns zu ethischem Natursteinabbau, d.h. keine Kinderarbeit, faire Löhne und arbeitsbedingungen etc. Deshalb arbeiten wir zusammen mit den international anerkannten organisationen wie win=win fair stone und eti (ethical trading initiative) A. Tschümperlin AG Oberneuhofstrasse 5 6341 Baar tel 041 769 59 59 fax 041 769 59 69 info@tschuemperlin-ag.ch tschuemperlin-ag.ch

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salone internazionale del mobile/ euroluce Die Mailänder Möbelmesse feierte dieses Jahr ihr 50-jähriges Bestehen. Von 328 Ausstellern im Jahre 1961 stieg die Ausstellerzahl in den vergangenen 50 Jahren auf 2720 an der diesjährigen Messe, verteilt auf 210‘500 m² Ausstellungsfläche! Über 320‘000 Besucher aus aller Welt pilgerten nach Mailand, um sich an der Messe, aber auch in der Innenstadt an unzähligen Ausstellungen, Präsentationen und Inszenierungen, über aktuelle Tendenzen im Möbeldesign und der Welt der Einrichtung zu informieren. Auch Modulør weilte in Mailand und stellt hier einige ausgesuchte Neuheiten des Salone Internazionale del Mobile und der Euroluce vor. Zum 50-Jahre-Jubiläum präsentierte sich die Möbelmesse Mailand farbenfroh, verspielt und eigenwillig. Statt Retro-Chic war das Ausloten technischer Möglichkeiten angesagt – mit viel versprechenden Ergebnissen. Die wirtschaftliche Krise, von der auch die Möbelindustrie nicht verschont geblieben ist, scheint überwunden zu sein. Eine immense Zahl von Neuheiten wurde von den wichtigen Labels präsentiert, die ihre erstarkte Marktpräsenz auch in üppigen Inszenierungen unterstrichen. Die nächste Mailänder Möbelmesse findet von 17. bis 22. April 2012 statt.

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stapelbarer, hydrogeformter stuhl

sich neigender vollkunststoffstuhl „Tip Ton“ von vitra ist ein Vollkunststoffstuhl, der nach vorne geneigt werden kann. Die entscheidende Innovation hinter dieser auf den ersten Blick einfachen Aktion besteht in einer Vorwärtsneigung um 9 Grad, die durch die Form der Bodenkufen des Stuhls erreicht wird. Diese Sitzposition, bislang mechanischen Bürostühlen vorbehalten, richtet Becken und Rückgrat auf und verbessert so die Durchblutung. Zum ersten Mal macht „Tip Ton“ diese Funktion auch in Gestalt eines preiswerten und robusten Kunststoffstuhls verfügbar. info@vitra.com, www.vitra.com

alias zeigt mit dem „Hydrochair“ einen soliden und gleichzeitig luftdurchlässigen Stapelstuhl. Der „Hydrochair“ ist eine Kombination von Design und der aussergewöhnlichen Leichtigkeit und Widerstandsfähigkeit von hydrogeformtem Aluminium. Dieses Herstellungsverfahren wird in der Sportindustrie für die Produktion von professionellen Rennrädern verarbeitet. „Hydrochair“ wird in zwei Versionen angeboten, die beide höchsten Komfort bieten. Eine Version mit einem mit dreidimensionalem Gitter bezogene Rückenlehne und einer Sitzfläche mit Tragerahmen aus Schaumpolyurethan, verbunden mit Polyurethan und mit Textil bezogen. Die Zweite mit der Sitzfläche aus PolyurethanIntegral-Hartschaum, verfügbar in verschiedenen Farben. info@einrichter.ch www.aliasdesign.it

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florale erscheinung

update für modell „tufty“

Der neue Tisch „Leaf“ von arper ist von der Natur inspiriert: Die Form der Platte ist einem vom Wasser abgeschliffenen Kiesel nachempfunden, und die verschiedenen Gestelle weisen ein unregelmässiges, an die Zweige eines Baumes erinnerndes Design auf. Wie der Stuhl der Kollektion „Leaf“ kann auch der Tisch drinnen und draussen aufgestellt werden und eignet sich für alle, die essenzielles Design und leichte Präsenz im Raum bevorzugen. Als idealer Gefährte des Stuhls „Leaf“ ist der Tisch perfekt im Büro oder zu Hause, auf der Terrasse oder in der Kantine, für den Lounge-Bereich ebenso wie für die Bar.

Mit „Tufty-Too“ hat Designerin Patricia Urquiola einen ihrer erfolgreichsten Entwürfe für b&b italia überarbeitet und dieser Sofafamilie einen neuen, weichen und zeitgenössischen Look verliehen. Die unterschiedlichen Module können immer wieder zu neuen Landschaften zusammengefügt werden. Der leicht abnehmbare Überzug ist mit gleich- und kontrastfarbigen Nähten gearbeitet, die zugleich Dekorationselement sind. Die neuen Stoffe bieten interessante Alternativen in Bezug auf Farben und Texturen, die der bereits bestehenden Auswahl hinzugefügt wurden.

elvira.buob@pmobile.ch, www.arper.com

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vielfältige familie

einzeln oder verkettet

blütenzauber

„Audrey“ von kartell ist nicht einfach ein Stuhl. Er gehört zu einer eklektischen, multifunktionellen Familie von Stühlen, die überallhin passen: drinnen und draussen, im Büro, zu Hause, im Objektbereich. Alle mit der gleichen DNA, doch kleinen Unterschieden, die einen vielfältigen Einsatz ermöglichen. „Audrey“ ist ein vielseitiger und moderner Stuhl, der dank des ganz aus Druckguss-Aluminium gefertigten Gestells einfach und schlicht ist und dabei aufgrund seiner Formgebung aus einem einzigen Giessstück leicht und widerstandsfähig bleibt; erhältlich mit oder ohne Armlehne, auch gepolstert.

„Mutka“ ist ein modulares System, bestehend aus linearen Tops, die unterschiedlich komponiert werden können. Die Bein- und Support-Struktur ermöglicht unbegrenzte lineare Erweiterungen. Der Einzeltisch kann im Wohnen oder im Büro zur Anwendung kommen; mehrere Tische verkettet bieten Raum für grössere Gruppen, Konferenzen und Tagungen. Das visuelle Erscheinungsbild von „Mutka“ ist minimalistisch und klar, und macht es einfach, sich unterschiedlichen Räumen anzupassen. „Mutka“ ist in Eiche gebleicht, Eiche schwarz gebeizt oder weissem Laminat erhältlich. la palma

Ein virtuoses Schmuckstück für jedes Interieur ist der Sessel „Dive“. So exzeptionell wie facettenreich, mit einer unverkennbar eigenständigen Handschrift. Die leicht abgespreizten Armlehnen liegen flügelartig am Korpus: bereit, sich zu entfalten. Eine preziös-innovative Symbiose aus graziler Leichtigkeit und subtiler Energie, aus floralem Design und funktionalem Anspruch. brühl

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fortschreitender tisch Eine starke Persönlichkeit, in ständiger Bewegung, als würde er laufen: das ist der Tisch „Big Table“ von bonaldo. „Big Table“ zeigt sich als geräumiger und funktioneller Tisch, aus traditionellen Materialien wie Stahl, Holz oder Kristallglas gefertigt. Trotzdem ist er durch ein äusserst originelles Design gekennzeichnet, das je nach Blickwinkel unterschiedlich erscheint. Die Beine bestehen aus lasergeschnittenen Stahlplatten, jede mit einer anderen Breite, die die verschiedenen Farben und Nuancen hervorheben. „Big Table“ ist in drei Farbvarianten erhältlich: mit weissen Beinen, mehrfarbig (Korallenrot, Orange, Grün und Lila) und in einer Kombination von braunen und grauen Töne (Puderrosa, Taubengrau, Braun und Amarant). Die rechteckige Tischplatte kann fest oder ausziehbar sein. re-trend-moebel@bluewin.ch, www.bonaldo.it

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licht für den verkauf zumtobel geht mit der LED-Strahlerserie „Iyon“ neue Wege in der hochwertigen und effizienten Verkaufsraumbeleuchtung. Das anspruchsvolle Strahlerdesign birgt ein einzigartiges Linsen-ReflektorSystem, das eine präzise und gleichmässige Akzentbeleuchtung mit verschiedenen Abstrahlcharakteristiken ermöglicht. Mit exzellenten Farbwiedergabeeigenschaften, leistungsstarken LED-Modulen und hoher Energieeffizienz bietet „Iyon“ eine optimale Lösung für die Beleuchtung und Inszenierung von Shops und Ausstellungsräumen. Die „Iyon“ Strahlerfamilie verfügt über zwei Baugrössen für die unterschiedlichen Leistungsstufen in Stable White und Tunable White. info@zumtobel.ch www.zumtobel.ch

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pad in drei ausführungen

es werde licht cini & nils präsentiert „Componi 200“, eine Raumbeleuchtungs- und Schreibtischleuchte mit zweifacher Lichtausgabe: nach oben für optimalen Sehkomfort ohne Ermüdung der Augen, nach unten zur optimalen Beleuchtung der Schreibtischebene. Der Leuchtenkörper ist 360 ° drehbar. Die „Componi 200“-Serie ist mit elektronischem Druckknopf- oder Funkdimmer ausgestattet. info@lux-vision.ch, www.cinienils.com

Der „PAD“- Strahler ist eine neuartige Kombination aus markantem und zeitlosem Design sowie innovativer Technologie. Seine Grösse und Lichtleistung definieren einen zukunftsweisenden Standard architektonischer Beleuchtung. So gewährleistet das Design trotz minimaler Masse einen maximalen Tausch an Wärme, indem neuartige LED-Muster mittels eines Keramiksubstrats in direkten Thermokontakt mit den wärmeableitenden Flächen gebracht werden. Den „PAD“-Strahler gibt es in drei Ausführungen: „PAD“ mit 3-Phasen-Schienenadapter, „PAD“ mit Baldachin für die Deckenmontage, „PAD“ für das Leuchtensystem Algoritmo von artemide. info@artemide.ch www.artemide.ch

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farb- und formenspiel Von luxit kommt die Wandleuchte „Password“: Ein kompaktes Metallprofil, gekennzeichnet durch einen sehr schlanken Körper, ermöglicht das Beleuchten unterschiedlichster Objekte und Räumlichkeiten mit verschiedenen Lichtquellen. Erhältlich ist „Password“ als LED-Strahler oder bestückt mit Leuchtstofflampen. „Password“ bietet unbegrenzte Montage-Lösungen, linear und in allen erdenklichen Figuren.

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SPEZIAL Objektmöblierung

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OBJEKTmöBliErung: dEn din-nOrmEn und dEm sTil EnTsprEchEnd von Sarah Gatto und Gerald Brandstätter (Redaktion)

Die Anforderungen an die Büroeinrichtung hat sich geändert. Aus ökonomischen und ökologischen Gründen versuchen viele Unternehmen, ihre Büroflächen effizienter einzuteilen; auch deshalb, weil die Weichen für verbesserte Produktivität zu 60 bis 80 Prozent vom Büroarbeitsplatz ausgehen. Möbel für die Objekteinrichtung müssen neben ergonomischen und rein funktionalen Qualitäten auch repräsentative Eigenschaften erfüllen. Denn: Es gibt keine zweite Chance, einen ersten Eindruck zu hinterlassen!

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1 Bei der Herstellung des Gestells des Universalstuhls „Chassis“ wird erstmalig modernste Verarbeitungstechnologie aus dem Karosseriebau eingesetzt. „Chassis“ wird deshalb als „domestiziertes Werkzeug“ angesehen, als ein Objektmöbel, das je nach Kontext einen unterschiedlichen Ausdruck gewinnen kann. Ein ganz besonderer Stuhl für Atelier und Meeting, für Cafeteria und Werkbank, für Konferenz und Esszimmer, der für eine neue Verbindung von Arbeit und Leben stehen kann. wilkhahn info@wilkhahn.ch www.wilkhahn.ch

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2 Auch für den Lounge-Bereich gibt es jetzt eine Alternative im leichten „Fina“-Design und mit ausserordentlichem Sitzkomfort. Die Vollpolsterschale, wahlweise mit hochwertigem Leder oder Stoff bezogen, ist breiter als üblich und wirkt dennoch elegant. Der Sessel ist wahlweise mit oder ohne umpolsterte Armlehnen lieferbar, die ihn noch einladender machen. Für zusätzlichen Komfort kann der Sessel optional mit Rückstellmechanik ausgestattet werden. „Finalounge“ von SedoRama macht seine Aufwartung am besten in Empfangszonen von stilvollen Bürogebäuden, in Chefetagen und Hotellobbys. info@sedorama.ch www.sedorama.ch 3 In den schillernden Farben eines Regenbogens: „Perillo“ von züco betont die emotionale Ausstrahlung der farbenfrohen Rauminszenierung. Der extravagante Lounge-Sessel zeigt hier im Auditorium des Mediaplaza in Utrecht eine beeindruckende Performance. Als Publikumsliebling und Designpreisträger fügt sich der objekthafte Sessel mit seiner organischen Linienführung und optischen Eigenständigkeit perfekt in die Innenraumarchitektur des Auditoriums. mail@zueco.com, www.zueco.com

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ZwEiTEr hOmE-OfficE-day Der Verkehr ist das Sorgenkind für einen griffigen Klimaschutz in der Schweiz. Eine Massnahme mit vielversprechendem Einsparpotenzial für den Verkehr wäre greifbar: die Vermeidung von Pendlerverkehr durch Homeoffice. Am 19. Mai 2011 fand der nationale Home Office Day zum zweiten Mal statt. Bereits im letzten Jahr haben schweizweit Tausende Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Gross- und Kleinunternehmen einen Tag lang zu Hause gearbeitet und damit einen Beitrag zu mehr Lebensqualität und einer geringeren CO² -Belastung geleistet. Insgesamt entstand aus dem ersten Home Office Day letztes Jahr ein Zeitgewinn von 606 Tagen. und eine Ersparnis von 1240 Tonnen CO². Auch in diesem Jahr konnte man sich über eine rege Beteiligung freuen, um genau zu sein wurden 40‘790 Teilnehmer verzeichnet. Insgesamt wurde an diesem 19. Mai durch das Arbeiten von Zuhause ein Zeitgewinn von 908 Tagen erzielt. Dieser Zeitgewinn ist durch seine Folgen – weniger Stress, mehr Lebensqualität und verbesserte Produktivität – doppelt wertvoll für Menschen und Unternehmen. Für die Umwelt könnten auf diese Weise auf ein Jahr gerechnet 9198 Tonnen CO² eingespart werden. Der Home Office Day findet jährlich statt und soll als Symbol für eine zeitgemässe Arbeitsweise einen festen Platz in den Agenden von Unternehmen, Organisationen und Mitarbeitenden einnehmen.

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SPEZIAL Objektmöblierung

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MODULØR Produkte

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4 „Loop“ von aRpeR ist ein modulares System von Sofa-Elementen für Räume, in denen Menschen zusammenkommen. Das Sofasystem eignet sich aufgrund seiner Modularität und Kombinierbarkeit für den Objektbereich und für zu Hause. Der gepolsterte Holzrahmen ruht auf einem Gestell aus satiniertem Stahl. Die Bezüge gibt es in einer breiten Stoffpalette. Aufgrund seiner Vielseitigkeit eignet sich „Loop“ für kleine und grosse Räume gleichermassen: als zwei- oder dreisitzige Variante oder als unendliche Kombination von mehreren Modulen. elvira.buob@pmobile.ch www.arper.com

7 Mit seiner technisch anspruchsvollen Mechanik auf der Grundlage der inBalanceTM-Technologie und seiner klaren, kohärenten Linienführung ist der „HÅG Futu“ nicht einfach nur eine Sitzgelegenheit, sondern ein wertvolles Möbelstück. Er ist einfach in der Anwendung und für Grossraumbüros ebenso geeignet wie für das kleine individuelle Büro. Trotz der zahlreichen Funktionen stören Hebel und Griffe nicht den optischen Eindruck. Die Linienführung bleibt rein und klar. Der raffinierte Stuhl von hÅG bringt frischen Wind in die Bürolandschaft. momoll@hag-sitzsysteme.ch www.hag.no

5 Ein formvollendetes Wechselspiel aus tragenden Linien und umschliessenden Flächen zeichnet den eleganten Stuhl „S 840“ aus. Aus einer Idee entsteht ein ganzes Programm. Die akzentuierte konstruktive Trennung von Gestell und Sitzschale lässt viele Möglichkeiten zu. „S 840“ bietet hohen Komfort sowie eine warme und lebendige Anmutung, die durch den thonet- typischen Materialeinsatz von edlem Holz in Verbindung mit Metall und hochwertigen Textilien zustande kommt. info@seleform.ch, www.thonet.de

8 Dass wir zu viel sitzen und uns zu wenig bewegen, ist allgemein bekannt. Manche spüren es täglich am eigenen Körper: Der Rücken tut weh, die Schultern sind verspannt. Überall, wo Sitzen vermieden werden soll und Stehen zu anstrengend wird, ist „Sway“ am richtigen Platz. Die neue Stehhilfe von GiRSBeRGeR ist schlicht, schön und gesund. Die Besonderheit von „Sway“ liegt darin, dass sein Standbein beweglich gelagert ist. Dadurch stellt sich gesundes bewegtes Sitzen automatisch ein. mail@girsberger.com www.girsberger.com

6 Die neuen Entwürfe von caScando sind nicht nur praktisch, sie verleihen dem Arbeitsumfeld auch eine persönliche Note. „Forest“, als Teil der neuen Nature-Serie, kann mit Garderobenhaken oder Kleiderbügeln versehen werden. Der dazu passende Kleiderbügel „Forest“ wurde für diese Serie entwickelt. In verschiedenen Breiten erhältlich wird die Garderobe standardmässig mit zwei Seitenteilen geliefert. info@agentur-geiger.ch www.cascando.nl

9 liSta oFFice lo kommt dem Marktbedürfnis nach akustisch wirksamem Stauraum für Open-SpaceBüros und Call-Centers nach: Die neue Ausführung des Schranksortiments „QUB und Storage“ aus Stahl unterstützt die akustische Raumkonditionierung in Grossraumbüros mit guten Werten im Tieftonbereich, ohne vom üblichen Systemraster abzuweichen. Flexibilität bietet das Akustik-Sortiment mit Flügeltürschrank, stapelbarem Schiebetürschrank und Modulschrank „QUB“, der sich individuell mit Klappen und Schubladen für die Formate A4/ A6 ausstatten lässt. info@lista-office.com www.lista-office.com

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SPEZIAL Objektmöblierung

MODULØR Produkte

10 Die „Möbelsysteme“ von aRtmodul können durch die neue elektronische Schliessung noch komfortabler und sicherer gestaltet werden. Per Knopfdruck können einzelne oder alle Schlösser geschlossen und geöffnet werden, was die Organisation stark vereinfacht. Die Zugriffsberechtigung kann selbst verwaltet werden und ist sehr einfach einzurichten. Die integrierte LED-Beleuchtung kann der momentanen Stimmung angepasst werden. Farbwechsel nach Lust und Laune – alles per Knopfdruck fernbedienbar. info@artmodul.com www.artmodul.com

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11 Der „ID Chair“ kann nach individuellen Bedürfnissen und Vorlieben konfiguriert werden und bleibt doch prinzipiell der gleiche Stuhl. Herzstück ist eine neue Mechanik-Plattform. Kompakt gebaut führt sie den Rücken in einem fliessenden Bewegungsablauf und erlaubt erstmals Vorwärts- und Rückwärtsneigung mit synchronisierter Gewichtseinstellung. Der „ID Chair“ erlaubt eine Differenzierung der Stühle hinsichtlich Funktion, Komfort, Ästhetik und Preis nach den jeweiligen Vorstellungen und Vorlieben der künftigen Nutzer. vitRa info@vitra.com, www.vitra.com 12 Die typischen Konturen des drehbaren Lounge-Sessels „Shrimp“ entstehen aus einer federnden Formholzschale mit seitlichen Einschnitten, ähnlich wie bei einem Schalentier. Der Entwurf ist ebenso ästhetisch wie funktional gelungen. Rücken, Kopf und Arme werden angenehm gestützt, wenn man tiefer in das weiche Innere gleitet. Ausführungen in Holz für die Schale und Leder oder Stoff für den Sitz unterstreichen den LoungeCharakter des Sessels und betonen den Kontrast zwischen Aussen-und Innenleben. coR r.wullschleger@cor.de, www.cor.de

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13 Aus dem Regalsystem von FoRmFaRm ist ein umfangreiches modulares Systemmöbelprogramm entstanden. Die Regalstruktur mit der patentierten Verbindungstechnologie, die ohne Werkzeug montierbar ist, bildet unverändert die Basis. Mit konstruktiven Erneuerungen, ohne Verlust an Flexibilität und Montagefreundlichkeit, präsentiert sich „Spinoff“ heute als ausgereiftes Möbelsystem für hohe Ansprüche. Ob Holz, Glas, Blech oder frischer, transluzenter Kunststoff – der Einsatz neuer Flächen und Materialien schafft diverse Gestaltungsmöglichkeiten. info@formfarm.ch, www.formfarm.ch 14 inteRStuhl präsentiert die Evolution des Drehstuhlrückens: Polsterrücken war gestern – Netzrücken ist heute – Membranrücken ist morgen. „AirPad“ signalisiert durch seine Art des Rückens eine neue Leichtigkeit, wie sie bei Bürodrehstühlen bisher kaum erlebbar war. Eine elastische, transparente Polyamid-Membran ist zwischen einen Rahmen gespannt, der durch dezente Querstreben die unabhängige Gliederung der Polsterung wieder aufnimmt. Trotz eines Sitzkomforts der Extraklasse bleibt der Rücken in sich stabil und erzeugt durch die Membransegmente ein allzeit sehr gutes Sitzklima. info@interstuhl.ch, www.interstuhl.ch 15 „Click“ bietet Tischfläche nach Mass und Bedarf. Für Sitzungen, zum Speisen, zum Arbeiten, zum Lernen. Die Idee ist so einfach wie praktisch. Reine Flächen sowie Beine, welche die Platten tragen und verbinden. Durch die Flexibilität der Stahlrohre kann eine Person komplette Tischlösungen ohne Werkzeug auf- und abbauen. „Click“ besteht aus einer Leichtgewichtsmöbelplatte mit Laminat. Die Frontpaneele werden mit Laminat und Kunststoffkanten in der gleichen Farbe hergestellt. enGelBRechtS info@denovum.ch www.engelbrechts.com

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16 Der Büroeinrichter hawoRth bietet neu die Liege „Loftchair“, die sich durch ihr ergonomisches Design ideal für Ruheräume in Unternehmen eignet. Man kann sich darauf im Sitzen oder Liegen entspannen. Auf Knopfdruck lassen sich Rücken-, Oberschenkel- und Fussteil in die individuell angenehme Position bringen. Die Bedienknöpfe sind entweder unsichtbar unter dem Lederbezug platziert oder auf einer externen Fernsteuerung, ideal für den Einsatz in öffentlichen Bereichen. info.ch@haworth.com www.haworth.ch 17 Jedes zeitRaum -Möbel ist ein individuell gefertigtes Unikat. So auch „Side Comfort“, ein modulares Polstermöbelprogramm, bestehend aus Sitzpolstern auf Edelstahlkufen und Rückenpolstern, die vielfältig miteinander kombinierbar sind. Es ist mit seiner strengen, kubischen Geometrie für Warte- und Lounge-Situationen geeignet, ergänzt durch die Kissen „Pill“ bequem für den Wohnbereich. breu.handelsagentur@bluewin.ch www.zeitraum-moebel.de

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18 Mit einer neuen Variante des „Winea Matrix“-Mediensideboards hat der niedersächsische Büromöbelhersteller wini sein Angebot an intelligenten Konferenzmöbeln erweitert. Das neue Stauraummöbel integriert einen ausfahrbaren Flachbildschirm, der per Fernbedienung elektromotorisch aus dem Schrankkorpus heraus- und wieder eingefahren werden kann. Das neue Mediensideboard ist in drei Breiten sowie in unterschiedlichen Dekoren und Furnieren lieferbar und kann mit Flachbildschirmen bis maximal 55 Zoll bestückt werden. info@wini.de, www.wini.de

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SPEZIAL Aussenleuchten

MODULØR Produkte

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wider die dunkelheit von Sarah Gatto und Lara Viceconte (Redaktion)

Licht ist ein Medium, dass kaum sichtbar ist, aber sichtbar macht. Um Architektur zu illuminieren und Streulicht zu vermeiden, ist Licht mit besonderer Sorgfalt einzusetzen, gerade im Aussenbereich. Aussenleuchten dienen der Akzentuierung, dem bewussten Leiten und nachts insbesondere auch der Sicherheit.

Eine gekonnte Mischung aus Design, höchster Funktionalität und angewandter Technologie ist „Crown“, die neue kreisförmige Leuchte für die Stadtbeleuchtung von iGuzzini info@iguzzini.ch, www.iguzzini.ch

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1 Die neue Generation der „Kubus“Bodenfluter wird mit unterschiedlichen Lichtverteilungen angeboten. Mit einem deutlich höheren Lichtstrom benötigt die Leuchte zur Wegebeleuchtung eine höhere Montagehöhe als die bisherigen Ausführungen mit Standrohr, wodurch grössere Leuchtenabstände resultieren. Neben einer tageslichtweissen Farbtemperatur steht auch eine warmweisse Ausführung zur Verfügung. eRco info.ch@erco.com www.erco.com 2 Die Mast- und Wandleuchte „Cefiso“ mit LED- Leuchtmitteln von aRtemide eignet sich hervorragend für den Aussenbereich. Die Verankerung im Boden erfolgt durch eine Montageplatte. Das Material der Leuchte ist ein Korpus aus lackiertem Aluminium. Die Optik und transparente Abdeckung bestehen aus thermoplastischem Material und der Mast aus lackiertem Stahl. info@artemide.ch, www.artemide.ch 1

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3 Die Kugelleuchten von moonLiGht können auf einen Sockel aufgeschraubt werden und eignen sich ideal als schmucke Boden- oder Wandleuchten. Die vielseitig einsetzbaren Kugeln werden einzeln aus Polyäthylen gegossen und sind äusserst robust. UV-Stabilität, Langlebigkeit und Wasserdichtigkeit sind weitere positive Eigenschaften dieses Produkts. Erhältlich sind die Leuchten ab 250 mm bis 750 mm Durchmesser. info@moonlight.info www.moonlight.info 4 Die LED-Strassen- und Wegeleuchte „Convia“ von tRiLux ermöglicht eine Beleuchtungsqualität und Effizienz, die herkömmliche Strassenleuchten in den Schatten stellt. 24 LED mit rund 32 Watt Gesamtaufnahmeleistung sorgen für eine effiziente, optimale und normgerechte Strassen- und Wegebeleuchtung. Bei einer Lichtpunkthöhe von vier bis sechs Metern ermöglicht die ausgeklügelte Optik je nach Anwendungsfall einen Mastabstand von bis zu 40 Metern, wodurch deutlich Investitionskosten gesenkt werden können. mail@trilux.ch, www.trilux.ch

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MODULØR Produkte

SPEZIAL Aussenleuchten

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5 Die Parkleuchte „Sombrero L805“ von noRdLux hat je nach Typus eine Höhe von 2860 oder 3310 mm. Erhältlich ist sie entweder in Stahl und feuerverzinkt oder in jeder RAL- und NCS-Farbe. Für blendfreies Licht sorgt der Leuchtekopf mit einem Durchmesser von 650 mm. Besonders geeignet ist die Leuchte für Gehwege, Strassen, Wohnquartiere oder auch Parkanlagen. info@nordlux.ch, www.nordlux.ch 6 Der „Reaktor 105 WW“ von deLta LiGht ist in drei verschiedenen Höhen erhältlich, von 250 bis 1050 mm mit jeweils einem Durchmesser von 126 mm. Wählen kann man zwischen den Farben Alu Grau und Grau-Braun, wodurch sich die Leuchten auch gut in Aussenbereiche einfügen lassen und vor allem für Wegbeleuchtungen gut geeignet sind. info@deltalight.ch www.deltalight.ch

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7 Der „Outmax IP65“ eignet sich optimal als Boden-, Wand- oder Ausbaustrahler und kann sowohl für den Innen- als auch den Aussenbereich verwendet werden. Horizontal ist die Leuchte 360° drehbar und kann mechanisch in jeder Lage fixiert werden. Die zweifarbige Ausführung sorgt für eine gleichmässige Lichtverteilung mit sanften Übergängen. ReGent info.bs@regent.ch www.regent.ch 8 Die robuste Wegleuchte „Palo“ von tuLux ist von hoher konstruktiver Festigkeit und besitzt einen asymmetrisch breit strahlenden Reflektor aus Edelstahl, wobei das Licht einseitig austritt. DIe Leuchte lässt sich harmonisch in Parkanlagen, Fussgängerzonen und Gärten integrieren und ist in zwei Ausführungen erhältlich. Sie besticht durch ihr schlichtes Design und sorgt für eine blendfreie Wegbeleuchtung. info@tulux.ch, www.tulux.ch

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SPEZIAL Sonnenschutz

MODULØR Produkte

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HoHer LicHtscHutzfaktor von Sarah Gatto (Redaktion)

Die Sonne brennt unermüdlich, die Temperaturen steigen und steigen, Fassaden heizen sich auf, und weit und breit kein Schatten? Modulør zeigt ausgesuchte Varianten des Sonnenschutzes.

Dank der Reissverschlusstechnik des SIR-Systems wird bei der Senkrechtmarkise „Ventosol VS5200“ von StobaG eine maximale Stabilität der innenliegenden Tuchführung gewährleistet. info@stobag.com, www.stobag.com

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1 Wie eine Ziehharmonika schliessen und öffnen sich die „Faltschiebeläden“ vor den Fenstern des Kinder- und Herzzentrums in Innsbruck. Die Anlage bietet optimalen Schutz vor Sonne und zu viel direktem Lichteinfall, zugleich kann man von innen fast ungehindert nach draussen sehen. Beide Effekte sind für die Patienten der Klinik von besonderer Bedeutung. colt installierte eine funktionale Anlage aus Aluminiumlamellen, die der Klinik im Herzen der Tiroler Metropole ein unverwechselbares Gesicht verleiht. info@ch.coltgroup.com www.coltinfo.ch

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2 Die „Smoove“-Wandsender des Herstellers Somfy überzeugen durch innovative Bedienung per sensitiver Tasten und zahlreiche moderne Designvarianten. Das ansprechende Design ist gepaart mit innovativer Technologie: Die Behänge lassen sich über eine sensitive Technik steuern. Dabei genügt es, mit dem Finger leicht über den Wandsender zu fahren und Rollladen, Markise oder Aussenjalousie bewegen sich in die gewünschte Richtung. info@somfy.ch, www.somfy.ch 3 Je höher der Glasanteil in der Fassade, desto leichter überhitzen die Wohnräume bei starker Sonneneinstrahlung – dann wird Verschattung notwendig. Die moderne Hightech-Alternative zu Jalousien oder Rollläden ist das schaltbare Sonnenschutzglas „Infraselect“ – es lässt sich auf Knopfdruck in fein justierten Stufen elektrochrom „verdunkeln“. So kann der Licht- und Wärmedurchgang individuell geregelt werden, ganz nach Wetterlage und persönlichem Lebensstil. Und die Sicht nach draussen bleibt jederzeit voll erhalten. flachGlaS info@flachglas.ch, www.flachglas.ch 4 Bei der Ausstellmarkise „Suntime Vista“ von StoRama erfolgt die Zwangsausstellung über eine Gasdruck-Feder, welche für diese Markise speziell hergestellt wird. Dadurch ist eine erhöhte Windlast möglich. Die Arme sind zweiteilig, 40 x 8 mm – das Stahlblech 8 mm lasergeschnitten. Die Armlänge ist frei wählbar und der Ausstellwinkel beträgt 155°. info@storama.ch, www.storama.ch

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MODULØR Produkte

SPEZIAL Sonnenschutz

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5 Jeder Sitzplatz ist anders, die Bedürfnisse der Hauseigentümer individuell. Diesen Umständen begegnet fReGo mit massgeschneiderten Gesamtlösungen, die sich harmonisch in unterschiedlichste architektonische Umfelder einfügen. Die schlichten und filigranen „Pergolen“ aus Aluminium werden mit viel Liebe zum Detail den Platzverhältnissen angepasst und zeichnen sich durch eine extrem lange Lebensdauer aus. Unterschiedlichste Profilquerschnitte in ansprechenden Farben lassen keine Wünsche offen. info@frego.ch, www.frego.ch

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6 Ein bewährtes Schweizer Produkt: In Sennwald produziert die wolf StoReN aG seit mehr als 40 Jahren „Fensterläden“ im eigenen Werk. Alle Elemente werden nach Mass gefertigt. Die Firma bietet ein breites Sortiment an Designvarianten an, die grundsätzlich in jeder gewünschten Farbe erhältlich sind. Auf den ersten Blick ist kaum ein Unterschied zwischen dem klassischen Holzladen und den wetter4 beständigen aus Aluminium zu sehen. info@wolf-storen.ch www.wolf-storen.ch 7 Mit den Systemen von käStli & co. aG, die auf die Herstellung von textilen Sonnen- und Wetterschutzsystemen spezialisiert ist, können Flächen mit bis zu 30 mal 12 Metern problemlos überdacht werden. In eingefahrenem Zustand ist die gesamte Konstruktion von unten unsichtbar. Der Einsatz von derartigen Innenhofbeschattungen ermöglicht einen optimalen Wärmeschutz und liefert entsprechend einen wichtigen Beitrag an ökologische Kriterien und ein angenehmes Raumklima. info@kaestlistoren.ch www.kaestlistoren.ch 8 Die absolut moderne Kassettenmarkise „Shan“ kennt keine Kompromisse. Funktion ist alles. Optimale Beschattung steht im Vordergrund. Auf dieses Ziel sind angewandte Technik und unterstützendes Design perfekt aufeinander abgestimmt. An diesem Modell können sich alle am Markt angebotenen Kassettenmarkisen messen. Die aus Edelstahl gefertigte Armaufnahme ist geschickt im eckigen Ausfallprofil versteckt. hella info@hella.info, www.hella.info

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Visit KWC

MODULØR Service

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DiE KWC-ARMAtURENWELt Mit zukunftsorientiertem Design und innovativen Technologien sorgt das Schweizer Label KWC national und international immer wieder für frische Akzente und neuen Komfort. Was als kleine Musikspieldosenfabrik und lokale Giesserei begonnen hat, ist zu einem weltweit tätigen Unternehmen der Sanitärbranche angewachsen. Die KWC AG beschäftigt heute rund 400 MitarbeiterInnen, davon 26 Lehrlinge. Über 50 Länder werden mit KWC-Armaturen beliefert, die auf modernsten Fertigungsstrassen in Unterkulm produziert werden: Von der Sandform bis zur Verpackung durchläuft hier jedes Produkt alle Produktionsstufen. In den letzten Jahren wurden diese Produktionsprozesse nach Lean-Management ausgerichtet. „One piece flow“ heisst das Zauberwort: Die Werkstücke werden von einem in sich geschlossenen Arbeitsbereich zum nächsten geführt; das macht offen und flexibel für Varianten und Spezialitäten. Modernste Produktionsphilosophie in Verbindung mit jahrzehntelanger Erfahrung und profundem Know-how ermöglichen so das Angebot kundennaher, bedürfnisgerechter Produkte und Dienstleistungen. Der Standort Schweiz und eine schlanke

Produktion, ausgerichtet auf Lean-Management, sind eine klare Kernkompetenz und Schlüssel für die hohe Konkurrenz- fähigkeit.

PRODUKTIONSSTUFEN UND KENNZAHLEN Die Armaturenfabrik in Unterkulm umfasst den gesamten Produktionsprozess. Circa 850 Tonnen Messing werden pro Jahr im KWC Labor geprüft und für die Produktion freigegeben. Damit bei etwaigen Lieferschwierigkeiten das Rohmaterial nicht ausgeht, stehen im Lager Messingblöcke sowohl aus Spanien als auch aus Frankreich. Das Giessverfahren besteht aus vier Schritten: Als Erstes wird der Sandkern hergestellt, der anschliessend in die Form eingelegt wird. In einer Niederdruckgiessanlage wird der Raum zwischen Sandkern und Form von unten nach oben mit flüssigem Messing gefüllt. Die gegossenen Stücke werden danach entnommen, die Kokille wird im Grafitbad gekühlt und gereinigt. Nach dem Giessen werden Angüsse und Steiger mittels Bandsäge abgetrennt, Sandkern und Rest-

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Niederdruckgiessanlage: Der Raum zwischen Sandkern und Form wird mit flüssigem Messing gefüllt.

Dem Schleifen und Polieren folgen unterschiedliche Lötverfahren: Induktions- oder Flammlöten.

sand werden entfernt. Die wiederverwendbaren Formen aus Metall, die sogenannten Kokillen und Kernbüchsen, werden durch die hausinterne Werkzeugmacherei hergestellt. 20‘000 Abgüsse werden mit einer solchen Kokille erstellt. Die Armaturen werden nun mit dem Triflex-Bearbeitungszentrum auf der Innenseite bearbeitet, bevor sie durch Roboter geschliffen und poliert werden. Die Handarbeit kann jedoch nicht überall durch den Roboter ersetzt werden; eine hohe Zuverlässigkeit der Mitarbeitenden ist in der Handschleiferei erforderlich, denn das Schleifen ist eine der schwierigsten und anstrengendsten Arbeiten im Betrieb. Nach dem Induktions- und Flammlöten wird jede Armatur auf Dichtheit geprüft, bevor ihre Oberfläche veredelt wird. Dies geschieht in Tauchbädern, in denen die Oberfläche nach dem galvanischen Verfahren vernickelt und verchromt wird. Schliesslich werden die Armaturen anhand der eingegangenen Bestellungen konfektioniert, in der Spedition nach Kunden sortiert und transportgerecht verpackt. Pro Tag produziert die KWC AG circa 2000 Armaturen, pro Jahr 500‘000.

LEAN-MANAGEMENT Seit August 2008 wird bei KWC das Projekt Lean-Management umgesetzt. Das Unternehmen, und damit ist jeder einzelne Mitarbeiter gemeint, wird auf die Eliminierung von Verschwendung sensibilisiert und gleichzeitig zu stetiger Verbesserung motiviert. Eine neue Form der Arbeitsorganisation entsteht, in der die Selbstständigkeit des Einzelnen oder einer kleinen Gruppe Trumpf ist. Was vorher seriell und monoton nacheinander am

Im Galvanikbereich werden die Armaturen vernickelt (Glanz) und dann verchromt (harte Oberfläche).

Fliessband gefertigt wurde, findet sich heute in kleinen Zellen, in denen eine Person sämtliche Produktionsschritte durchführt und die Verantwortung für das Werkstück übernimmt. Dieser mitarbeitergebundene Arbeitsfluss wird „one piece flow“ genannt. Monotoniebedingte Verwechslungen werden deutlich reduziert, und für die Mitarbeiter ergibt sich durch die vollständigen Arbeitsinhalte eine erhöhte Arbeitsmotivation. Das „schlanke Management“ hat zu einem neuen Bewusstsein für Zusammenhänge, zu einer Verantwortung für das Ganze geführt. Dabei geht es um einen stetigen Prozess: Jeder Entwicklungssprung motiviert und trägt automatisch zu einer weiteren Verbesserung und zum Überdenken der einzelnen Arbeitsschritte und letztlich zu einer ganzheitlichen Qualitätsverbesserung bei.

KWC steht für „Swiss Excellence“ und ist seit über 135 Jahren der führende Schweizer Hersteller hochwertiger Armaturen, die national und international bekannt sind für herausragende Ästhetik, Qualität und umfassende Wertigkeit. Produziert wird ausschliesslich in der Schweiz im aargauischen Unterkulm. KWC AG, Hauptstrasse 57, CH-5726 Unterkulm. info@kwc.ch, www.kwc.ch

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TaLk David Spielhofer, Bulthaup Schweiz AG

MODULØR Service

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iM GespRäch MiT DaviD spieLhOfeR, bULThaUp von Gerald Brandstätter

Im Supermarkt ist Convenience-Food im Vormarsch, Fast-Food verdrängt Restaurants, dennoch proklamiert die Branche die Küche als Lebensmittelpunkt. Ein Gespräch über die Küche und das lustvolle Kochen.

Die Küche hat sich im oberen Segment vom reinen Werkraum zum Lifestyleorientierten Prestigeobjekt gewandelt. Wie äussert sich diese Entwicklung bei Bulthaup? Bulthaup ist weltweit bekannt für seine Architektur des Innenraums. Architektur, Innovation und Präzision sind sozusagen die DNA der Marke. Sie bietet unseren Kunden ein umfassendes Qualitätsversprechen, die Sicherheit lückenloser Gestaltungsmöglichkeiten und die Vermittlung von Vertrauen in allen relevanten Märkten der Welt. Bulthaup schafft die Gestaltung von Lebensräumen, die ganzheitlich aus der Architektur des Raumes heraus geplant und auf die individuellen Bedürfnisse der Kunden zugeschnitten werden. Dieser Wandel spiegelt sich neben dem strukturellen Aufbau auch in der Materialisierung wider: Welche Werkstoffe verwendet Bulthaup für seine Küchen heute? Bulthaup bietet eine vielfältige Auswahl authentischer Materialien an, die jeder Küche ihr eigenes Gesicht verleihen: Edelstahl, Laser-Laminat, edle Furniere, sowie Lack und Aluminium stehen im Wechselspiel mit den Materialien des Umfeldes. Einzigartige, von Bulthaup entwickelte Oberflächen wie Aluminium grau und Aluminium bronze begeistern mit im Licht wechselnden Effekten. Diese Fronten sind deshalb auch bei uns sehr hoch im Kurs. In Kombination mit unseren in Mailand neu vorgestellten Holzoberflächen lassen sich aussergewöhnliche Farb- und Materialkombinationen gestalten.

Die vielfach mit Designpreisen prämierten Bulthaup-Küchen stehen für Innovation und Präzision, für maximale Reduktion und höchste Qualität.

Was bedeuten die Sondermasse der Schweizer Küchennorm für einen deutschen Hersteller wie Bulthaup; verteuert sich dadurch das Produkt? Bulthaup-Küchen sind für jeden Käufer individuell angefertigte Unikate. Deshalb

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wird jede Küche durch den Bulthaup-Planer sehr detailliert geplant. Jede BulthaupKüche wird in der Küchenmanufaktur im Grossraum München kommissionsweise produziert. Durch die hohe Fertigungstiefe in unserem Werk lassen sich problemlos Küchen für die Anforderungen jeglicher Länder auf dieser Welt produzieren – unabhängig verschiedenster Normen. Seit wann ist Bulthaup in der Schweiz vertreten? Bulthaup hat in der Schweiz eine sehr langjährige Tradition. Noch heute sind einige Handelspartner Bulthaup-Fans der ersten Stunde. Gegründet wurde die Firma 1949 durch Martin Bulthaup und wird heute in dritter Generation durch seinen Enkel Marc O. Eckert geführt. Ganz nach dem Motto „Zukunft braucht Herkunft“ bleibt Bulthaup seinen Kernwerten Innovation und Präzision treu – und genau diese Werte passen hervorragend zu den Ansprüchen unseres Landes.

Philosophie von Bulthaup sichtbar. Unsere Bulthaup-Partner sind gelernte Architekten, Innenarchitekten oder Schreiner. Zudem bilden wir uns intern immer wieder weiter – zum einen im gestalterischen, aber auch im technischen Bereich. Wir sind sehr stolz darauf, dass unsere Partner zu den besten im Lande zählen.

Wie hat sich ganz konkret der Schweizer Küchenmarkt in den letzten Jahren im Hinblick auf Dimensionen, Küchenlayout, Materialien, Oberflächen, Technik, Preise verändert? Der Schweizer Küchenmarkt ist bestimmt flexibler geworden. Die Küchenlayouts haben sich der modernen Architektur angepasst. Durch das Verschmelzen von Küche und Wohnraum wird in Bezug auf Planung und Materialwahl der Küche mehr abverlangt. Die Küche wurde in den letzten Jahren „möbelhafter“. Diese Faktoren haben bewirkt, dass dem Thema Küche insgesamt mehr Beachtung geschenkt wird. BulthaupKüchen zeichnen sich genau darin aus, dass sie sich in den von Architekten geplanten Räumen perfekt integrieren lassen.

Je mehr Convenience-Food angeboten und verzehrt wird, desto mehr Kochsendungen und Kochkurse werden angeboten, desto mehr rückt die Küche ins Zentrum der Wohnung oder des Hauses. Wird in BulthaupKüchen auch wirklich gekocht? Unbedingt! Der typische Bulthaup-Kunde kocht selber. Er liebt nebst den gestalterischen Attributen vor allem die Funktionalität der Küchen. Das Kochverhalten wird durch die immer innovativeren Geräte massgeblich verändert und unterstützt. Zudem wird das gemeinsame Kochen mit Gästen immer trendiger! Kochen mit Freunden bei einem guten Glas Wein – probieren Sie es mal aus! Bulthaup-Küchen lassen sich dann am besten in Szene setzen!

Wie vertreibt Bulthaup heute seine Küchen in der Schweiz? Bulthaup-Küchen werden durch den ausgesuchten Küchenfachhandel vertrieben. Sie sind das Herzstück von Bulthaup. Über 500 Handelspartner weltweit sowie rund 20 in der Schweiz machen jeden Tag die

Die Küche wird seit längerem als Teil des Wohnens dargestellt, als offene Insel im Wohnraum, die aber auch viel Raum schluckt. Gibt es bereits wieder eine Tendenz zu kompakteren Küchen, oder werden diese doch immer noch grösser?

Das Modell „b3“ zeigt, dass hochwertige Materialien, saubere Verarbeitung und formale Klarheit die Küche zu einem Objekt der Begierden machen lassen.

Diese Frage kann man nicht abschliessend beantworten. Der Trend hin zu immer grösseren Küchen, bedingt durch die immer grosszügigeren Räume, kann man nicht bestreiten. Eine Küche sollte jedoch nicht nur über ihre Grösse wirken, sondern vor allem über ihre Liebe zum Detail. Das wiederum ist eine Stärke von Bulthaup – sämtliche Details sind durchdacht, sämtliche Dimensionen sind reduziert. 13 Millimeter dicke, raumhoch fugenlose Fronten betonen den Möbelcharakter der Küche, 10 Millimeter dicke Arbeitsplatten wirken sehr leicht und schwebend, Auszüge und deren Inneneinteilung in hochwertigem Aluminium sehen sehr feingliedrig aus. Die inneren Werte zählen!

David Spielhofer ist Geschäftsführer der Bulthaup Schweiz AG mit Sitz in Küsnacht/ ZH. info.ch@bulthaup.com www.bulthaup.ch

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TICKER

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Küng mit neuer ProduKtionsstätte Zum 30-jährigen Bestehen ihrer eigenen Produktionsabteilung hat Küng AG Saunabau in Altendorf SZ eine neue, grosszügige Schreinerei gebaut. Der neue Betrieb bietet optimierte Arbeitsabläufe und mehr terminliche Flexibilität. Anlässlich der Erföffnung feierten Hunderte von Gästen die Einweihung und horchten dem Referat von Pia Schmid. Der Neubau ist ein logischer Schritt in der erfreulichen Unternehmensentwicklung der letzten Jahre. Die im Jahr 2004 erweiterte Ausstellung in Wädenswil und die Erfolge im Saunamarkt liessen die Verkaufszahlen von Küng stetig ansteigen, während die eigene Schreinerei nach 23 Jahren in Horgen immer mehr mit Kapazitätsengpässen konfrontiert war. Küng Sauna konzipiert und realisiert neben privaten Anlagen auch Saunas und Wellnesszonen für den öffentlichen Bereich. In Hotels, Fitnesszentren, Wellnessanlagen, Thermen und Residenzen zählen durchdachte Abläufe, eine harmonische Materialisierung und ein perfektes Timing bei der Montage. Der neue Produktionsstandort in Altendorf bietet verbesserte Herstellungsbedingunen und erhöht die Kapazität für solche Grossanlagen. gb www.kueng-sauna.ch

red dot award für hohe designqualität an „little Perillo“ Die Auszeichnung des Red Dot Design Award, der "red dot", ist ein weltweit anerkanntes Qualitätssiegel für ausgezeichnetes Design: „Little Perillo“ von Züco, eine Marke der Dauphin HumanDesign Group, ist der kleine Bruder des erfolgreichen Lounge-Sessels „Perillo“. Er ist ein ebenso skulpturaler, aber kleinerer und platzsparender Stuhl mit vier Beinen oder Mittelfuss. Auch beim kleinen Perillo wird eine unnachahmlich organisch-emotionale Linienführung verwirklicht, bei der Sitzfläche, Rücken, Armlehne und Untergestell übergangslos ineinanderfliessen. So entsteht eine freche, sinnliche Sitzskulptur, die zeitlos und futuristisch zugleich ist. Anders als der Solitär „Perillo“, fühlt sich „Little Perillo“ in der Gruppe am wohlsten. Sein breites Einsatzgebiet reicht von Esstisch- über Konferenztischbereiche, vom privaten Küchenchef zum Gastroprofi, vom wohnlichen Innenraum zur luftigen Outdoor-Area. gb www.zueco.com

girsberger saniert die bestuhlung im theater basel Der Schweizer Möbelhersteller Girsberger hat die über dreissigjährige Bestuhlung der Kleinen Bühne im Theater Basel überholt und instandgesetzt. Die Sanierung empfahl sich aus ästhetischen, ökonomischen und ökologischen Erwägungen. Innerhalb von acht Wochen wurden 458 Klappsitzstühle demontiert und mit neuem 4 Millimeter starkem Kernleder bespannt, Metallgestelle kontrolliert und die Spannfedern ersetzt. Termingerecht wurden die sanierten Stühle geliefert und montiert. gb www.girsberger.ch

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10 jahre inhaus Was 2001 mit dem Zusammenschluss von drei ehemaligen Mitbewerbern begonnen hat, ist heute ein selbstbewusstes dynamisches Unternehmen mit 205 engagierten Mitarbeitern. Als Spezialist und Komplettanbieter für Bad und Heizung hat die Firma Inhaus ihre führende Marktposition in Vorarlberg und in der Schweiz kontinuierlich ausgebaut. Investitionen in innovative Projekte wie in die Bäder- und Energieparks für die Endkunden genauso wie Inshop-Eröffnungen für die Installateure haben das Unternehmen auch international zum Benchmark gemacht. Inhaus hat ein Verwaltungs- und Logistikzentrum in Hohenems, Bäderparks in Hohenems, Zürich sowie Schindellegi und Inshops in Hohenems, Bregenz, Dornbirn, Rankweil, Hard, Heerbrugg und St. Gallen. gb www.inhaus.eu

TELEgRaMM fusion bürox ag und bwb-buchser ag

sind keine geplant. Ab 1. Juli 2011 ist

Konzentration

für den Metall- und Fassadenbau, die

Das Traditionsunternehmen Züco und

horgenglarus verKauft

Die BWB-Gruppe für Oberflächen-

Systemlieferanten in der westlichen

der Büromöbelhersteller Dauphin rich-

Der traditionsreiche Hersteller von

technik ist bis anhin hauptsächlich

Landeshälfte und die bisherigen

ten ihren Vertrieb neu aus. Seit dem

Stühlen und Tischen in Massivholz

durch Zukäufe gewachsen. Jetzt

Kunden der BWB-Buchser AG neu die

1. Mai 2011 konzentriert Züco seine

AG Möbelfabrik Horgenglarus verkauft

gilt es, die Gruppen-Konstellation zu

BWB-Bürox AG in Büren an der Aare

Vertriebsaktivitäten in der Schweiz

an die v. Nordeck Holding AG die

konsolidieren. Die beiden Betriebe

zuständig. Für die Kunden aus den

noch stärker, sie wurden neu und

Mehrheit am Unternehmenskapital.

BWB-Buchser AG und Bürox AG

gleichen Fachbereichen aus der öst-

markenspezifisch strukturiert. Eine

Die Familieninvestitionsgesellschaft

fusionieren per 1. Juli 2011 neu zur

lichen Landeshälfte bleibt weiterhin

identische Strategie verfolgt Dauphin.

übernimmt 85 Prozent der Aktien.

BWB-Bürox AG. Das Werk Bätter-

die BWB-Altenrhein AG in Altenrhein

Beide Unternehmen arbeiten in Zukunft

Markus Landolt, bislang Alleinaktionär

kinden ist neu eine Betriebsstätte der

zuständig.

mit individuellen Ansprechpartnern.

von Horgenglarus, behält 15 Prozent.

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www.bwb-group.com

www.dauphin.ch, www.zueco.com

www.horgenglarus.ch

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BWB-Bürox AG. Personalabgänge

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LITERATUR

MODULØR Service

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Alt – Neu

Buchtipp

GA Detail: Mies van der Rohe, Farnsworth House von Raphael Zuber „Das ‚GA Detail’-Buch über das Farnsworth House von Mies van der Rohe ist ein wunderbares Nachschlagewerk, weil es so fokussiert ist. Auf 52 Seiten ist das Haus anhand von Strichzeichnungen in verschiedenen Massstäben minutiös dokumentiert, begleitet von einem Essay von Dirk Lohan. Mit der Wissenschaftlichkeit der geometrisierten Zeichnung ist nicht nur das gesamte Gebäude in Grundrissen, Schnitten und Ansichten, sondern auch zum Beispiel der Aufbau der zusammengefügten Stahlprofile, die Dachentwässerung oder der Verlauf der Rohre der Bodenheizung dargestellt. Mit diesem Buch liesse sich das Haus bis ins letzte Detail rekonstruieren. Je mehr man das Buch studiert, desto mehr begreift man und ist man fasziniert von der Geisteshaltung dieses grossartigen Architekten. Genauso ist es wahrscheinlich mit jedem wirklich guten Gebäude.“

Die Neuerscheinung „Alt und Neu – Entwurfshandbuch Bauen im Bestand“ liefert einen umfassenden Überblick über architektonische Strategien des „Weiterbauens“. Weil die meisten Gebäude für die nächsten Jahrzehnte schon gebaut sind, liegt die Bauaufgabe der Zukunft darin, diese geschickt zu verändern. Das Bauen im Bestand erfordert spezifische Vorgehensweisen bei Planung, Bauausführung und Umsetzung. Gefordert sind ungewöhnliche Konzepte, gleichzeitig aber auch einen angemessenenen Umgang mit der wertvollen Substanz. Das grossformatige Buch präsentiert intelligente Ideen und Konzepte für den Umgang mit dem Bestand und gliedert diese entsprechend der gewählten Herangehensweise in drei Kategorien: Addition, Transformation oder Umnutzung. Aus einer Bandbreite von Bauten werden ausgewählte Projekte vorgestellt, und durch Interviews mit Experten bekommt der Leser hilfreiche Hintergrundinformationen zu verschiedensten Themen geliefert. Zahlreiche Abbildungen lassen das Buch zu einem beachtenswerten Sammelband an architektonischen Bauten werden. lv Frank Peter Jäger: Alt und Neu – Entwurfshandbuch Bauen im Bestand, Birkhäuser, 2011, gebunden, 192 Seiten, zahlreiche Abbildungen ISBN 978-3-0346-0523-6, CHF 99.90

Das eigene Mass Das Werk von Blanca Blarer zeigt eine schillernde Vielfalt an Themen und Techniken in Bezug auf neun ausgeführte Kunst- und Bauprojekte. Von Appartementhäusern, über Geschäftshäuser bis hin zu neu gestalteten Bahnhöfen findet sich einiges. Gewisse Werke sind deutlich als Kunstintervention erkennbar, andere sind integraler Bestandteil eines Gebäudes und erst bei näherem Hinsehen zu identifizieren. Aber dennoch haben alle Arbeiten etwas gemeinsam, und zwar dass sie die Architektur um einen Mehrwert bereichern, der weit über deren funktionale Ebene hinausweist. Geprägt sind sie durch einen erzählerischen Ansatz. Sie beziehen ebenso das Publikum mit ein – die Nutzer und Besucher der Gebäude – in ihre meist räumlichen, auf verschiedenen Ebenen spielenden Inszenierungen. Blanca Blarer selbst studierte an der Hochschule für Angewandte Kunst in Wien. Sie ist Gastkritikerin sowie auch Gastreferentin an verschiedenen Hochschulen und hat zahlreiche Kunst- und Bauprojekte in Kooperation mit dem Büro agps architecture verwirklicht. lv Blanca Blarer: Das eigene Mass, Scheidegger & Spiess, 2011, gebunden, 240 Seiten, zahlreiche Abbildungen ISBN 978-3-85881-258-2, CHF 49

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Das Kinderdorf Pestalozzi baut für die Zukunft. Unzählige Handwerker halfen 1946/47 beim Bau des Kinderdorfes Pestalozzi und spendeten Know-How und Material «für eine bessere Welt für Kinder». Jetzt muss das Kinderdorf erneuert werden. Wenn auch Ihnen das soziale Engagement Ihres Unternehmens am Herzen liegt, möchten wir Sie kennenlernen. Marc Wilmes (+41 71 343 73 35) berät Sie gerne. www.ichspende.ch, Postkonto 90-7722-4 rs0511_sedo_210x70_S2.pdf

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MODULØR Service

TERMINE

AUssTELLUNgEN

FrAnkFurt Stadt-räume

BASEL conStantin BrancuSi & richard Serra

2011 04

Im Jahr 2000 hat das Centre of Con-

kArLSruHE roBert curJel & karl moSer

ZüricH henri cartierBreSSon

temporary Culture of Barcelona den Eu-

In der Ausstellung, die gemeinsam mit

Henri Cartier-Bresson ist einer der

ropäischen Preis für öffentlichen Raum

der ETH Zürich und dem saai Karlsruhe

einflussreichsten Fotografen der

Brancusis sinnliche Formgestaltung

ins Leben gerufen, der alle zwei Jahre

erarbeitet wurde, sind mehr als 3000

Geschichte. Seine Werke bestechen

seiner poetischen Skulpturen aus

vergeben wird und sich der Anerken-

originale Exponate der Schweizer Robert

durch einmalige Qualitäten, sei das in

Marmor, Bronze, Holz und Gips wird

nung, Verteidigung und Förderung des

Curjel und Karl Moser zu bestaunen.

der Komposition, dem Bildausschnitt

Serras minimalistischen Stahlplastiken

öffentlichen, urbanen Raumes widmet.

Auch zahlreiche Werke, die aus einer

oder der Dramaturgie – und das

gegenübergestellt, in der Sommeraus-

Die Ausstellung zeigt die ausgezeichne-

Zusammenarbeit mit anderen Künstlern

bereits in den frühen 1930er-Jahren.

stellung der Fondation Beyeler.

ten Projekte von 2010 gemeinsam mit

entstanden sind, befinden sich darunter.

Sein Werk hat nicht nur Referenz-

www.fondationbeyeler.ch

allen 303 eingereichten Projekten.

www.staedtische-galerie.de, bis 3.7.11

charakter für den Bildjournalismus des

22.5. bis 21.8.11

www.dam-online.de, bis 3.7.11

20. Jahrhunderts, sondern für Ästhetik

nEucHÂtEL mario Botta

und Ethik der Fotografie überhaupt.

Das Centre Dürrenmatt zeigt eine um-

bis 24.7.11

BASEL landSchaFt und kunStBauten

HErFord BuckY Fuller & SpaceShip earth

Die Ausstellung zeigt Bauwerke, die

Die Ausstellung bietet einen vollständig

Architekten Mario Botta. Im Zentrum

sich durch einen besonderen Bezug

biografischen Überblick über die Arbeit

stehen dabei die Bibliotheken, die Mu-

zur Schweizer Landschaft auszeich-

von Richard Buckminster Fuller. Gezeigt

seen und Theater sowie die zahlreichen

ZüricH JoSeph BeuYS. diFeSa della natura

nen – Brücken, Stege, Tunnel und

werden Schlüsselmomente seiner

Kirchen und Sakralräume. Mittels Foto-

Über Jahrzehnte weilte Beuys (1921–

Stützmauern – Bauten also, die dem

Laufbahn, und beziehen Originalwerke

grafien, Zeichnungen, Skizzen, Filmen

1986) jedes Jahr ein paar Wochen in

Verkehrsweg dienen. Es werden

– Fotografien, Zeichnungen, Modelle -

sowie Plänen und Modellen werden die

Bolognano in den Abruzzen, um dort

jeweils verschiedene Epochen reprä-

ebenso mit ein wie einen spektakulären

Projekte dokumentiert.

sein künstlerisch-ökologisches Projekt

sentiert.

Nachbau seines futuristischen Autos

www.cdn.ch, bis 14.8.11

„Difesa della Natura“ zu betreiben. Die

www.sam-basel.org

Dymaxion.

bis 17.7.11

www.marta-herford.de, 11.6. bis 18.9.11

www.museum-gestaltung.ch,

fassende Ausstellung über den Tessiner

Verteidigung der Natur – als soziale

WEiL Am rHEin zoom. aldo und mariroSa Ballo

Skulptur im beuysschen Sinne sollte

BREgENz Yona Friedman und eckhard Schulze-Fielitz

Mit herausragenden Möbeln, Leuchten

ökologische Praxis in dem süditalie-

und Geräten, mit zahlreichen Büchern,

nischen Bauerndorf grundlegend

Zeitschriften und Postern und einer

reformieren.

bis 3.7.11

Vielzahl von Fotografien aus dem

www.kunsthaus.ch,bis 14.8.11

das Projekt nicht nur die ästhetische, sondern auch die wirtschaftliche und

Ballo-Archiv zeigt die Ausstellung eine neue Lesart italienischer Designgeschichte. So dokumentiert das Archiv des Studios Ballo heute nicht nur einen

kURsE

bedeutenden Teil der italienischen

www.design-museum.de/museum/

BiEL WorkShopS zu minergie-p

weil/ausstellung, bis 3.10.11

Im Fokus der Workshops stehen Archi-

Designgeschichte, sondern ist selbst deren fester Bestandteil.

tektur und Energieeffizienz, Bauphysik,

WintErtHur BöSe dinge

Heiz- und Gebäudetechnik sowie

Gute Form, böse Form: Das Gewer-

Neubauten und Sanierungen nach

bemuseum stellt die alte Frage nach

Minergie-P unter die Lupe genommen.

Mit Y. Friedman und E. Schulze-Fielitz sind zwei der prominentesten Vertreter

der Qualität unserer Dingkultur neu.

www.hausbaumesse.ch,

der städtebaulichenn Avantgarde der 1960er-Jahre in der KUB Arena erst-

Wie und vor welchem Hintergrund

1.9.11 bis 2.9.11

malig zu einer dialogischen Präsentation ihrer Arbeit eingeladen. Anhand von

entstehen ästhetische Urteile? Im Ne-

8.9.11 bis 9.9.11

städteplanerischen Modellen und theoretischen Abhandlungen entwickelten

beneinander und Gegeneinander zeigt

die beiden nicht nur visionäre Lösungsansätze für Probleme des Städtebaus,

die Ausstellung Positionen auf, die im

sondern schufen Grundlagen für eine neue Architekturphilosophie.

Verlauf des 20. Jahrhunderts gelebt,

www.kunsthaus-bregenz.at

verteidigt und verdammt wurden.

Zertifizierungen. Es werden realisierte

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Quelle: marty häuser ©

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gesehen

MODULØR Service

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Ein Ausstellungskasten mit gewaltigen Dimensionen hat sich die südchinesische Industriestadt Guangzhou geleistet. Nach der Oper von Zaha Hadid und dem Kulturzentrum von Endo Shuhei haben nun Rocco Design Architects aus Hongkong das Guangdong-Museum mit 67‘000 Quadratmetern Ausstellungsfläche eröffnen können. www.gdmoa.org, www.rocco.hk

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Medienpartner

Presenting Partner

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IMPRESSUM / VORSCHAU

MODULØR Service

IMPRESSUM

VORSCHAU

2011 04

Modulør 4. Jahrgang, www.modulor.ch Herausgeberin Boll Verlag AG Stationsstrasse 49, Postfach 129, 8902 Urdorf Tel. 044 735 80 00, Fax 044 735 80 01 info@bollverlag.ch, www.bollverlag.ch Redaktion, redaktion@modulor.ch Anzeigen, anzeigen@modulor.ch Abonnemente, abo@modulor.ch

ModuLØr #5 2011 WEttbEWERb

gescHäftsfüHrer Thomas Walliser, thomas.walliser@bollverlag.ch cHefredakteur Gerald Brandstätter, gerald.brandstaetter@modulor.ch kundenberaterin Lorenza Balzarini, lorenza.balzarini@modulor.ch art direction Moritz Ulrich, moritz.ulrich@modulor.ch fotografie Simone Vogel, simone.vogel@modulor.ch Lektorat Bettina Methner, bettina.methner@bollverlag.ch autoren in dieser ausgabe Sarah Gatto, Gerhard Girmscheid, Urs Held, Andres Herzog, Peter Hirt, Herbert Imbach-Röbbeling, Christoph Locher, Katharina Marchal, Axel Paulus, Julia Selberherr, Brigitta Schock, Patrick Theis, Lara Viceconte, Christian Winet, Patrick Zamariàn druck AVD Goldach, Sulzstrasse 10, 9403 Goldach Tel. 071 844 94 44, Fax 071 844 95 55 Preise Jahresabonnement (8 Ausgaben) CHF 89.– (Ausland zzgl. Portokosten); Einzelheft CHF 14.– issn 1662-7741

erscHeint aM 24. august 2011

Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, ist nur mit Zustimmung der Redaktion und mit Quellenangabe gestattet. Namentlich oder mit Initialen gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion oder des Herausgebers wieder. Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Bilder und Datenträger aller Art übernimmt der Verlag keine Haftung.

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ein Teppich nicht nur schmuckes Accessoire, sondern modernes Design ist. Wenn seine Ästhetik Räume durchflutet 31.05.11

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