Brauerei Forum 11/2017

Page 1

BRAUEREI

FORUM Fachzeitschrift für Brauereien, Mälzereien, Getränkeindustrie und deren Partner

Ausgabe 11 | 17. November 2017 | 32. Jahrgang  |  ISSN 0179-2466

 VLB Berlin eröffnet ihr neues

Aus- und Fortbildungszentrum

 Verleihung VLB-Ehrennadeln  Axel-Simon-Bibliothek eingeweiht  Bericht 104. VLB-Oktobertagung:

Technische Veranstaltung und VLB-Forum

Informationsservice der Versuchs- und Lehranstalt für Brauerei in Berlin

www.brauerei-forum.de


INHALT

 DER VLB-NEUBAU 3 „Für die VLB beginnt eine neue Ära“ – Grußwort von VLB-Präsident Ulrich Rust

87 Nach rund 8-jähriger Planungsund Bauzeit hat die VLB ihr neues Institutsgebäude in Berlin in Betrieb genommen. Die offizielle Einweihung war Teil des Begrüßungsabends im Rahmen der VLB-Oktobertagung

4 Das Ziel nie aus den Augen verloren: Dr. Josef Fontaine dankt dem VLB-Verwaltungsrat für seine Arbeit 5 VLB Berlin eröffnet ihr neues Aus- und Fortbildungszentrum für Brauerei- und Getränketechnologie 8 Der lange Weg zum Neubau der VLB Berlin 12 VLB ehrt besondere Förderer des Neubauprojekts 14 VLB Berlin sagt allen Sponsoren Danke! 18 Axel-Simon-Bibliothek eingeweiht 19 Impressionen von der Einweihungsfeier 22 Ansichten des neuen Aus- und Fortbildungszentrums der VLB Berlin

14 Die VLB Berlin bedankt sich bei allen Sponsoren. Der Dank gilt neben der öffentlichen Hand auch den Zulieferern und Privatpersonen, die mitgeholfen haben, die VLB neu auszustatten

 TECHNIK

& TECHNOLOGIE

24 Internationale Brauergemeinde traf sich in Berlin zur 104. VLB-Oktobertagung 26 Bericht Technische Veranstaltung: Sensorik als Instrument der Qualitätssicherung 29 Nachhaltig, innovativ, herausfordernd – Die Präsentation des 20. VLB-Forums

 SONSTIGES

19

31 Impressum 32 Veranstaltungskalender

Mit einer großen Feier hat die VLB die offizielle Einweihung des neuen Institutsgebäudes gefeiert. Rund 500 Gäste, darunter viele aus dem Ausland, waren gekommen, um die „neue“ VLB kennenzulernen

WIR BRAUEN FÜR DIE BIERE DER WELT

24 Mehr als 300 Teilnehmer trafen sich in Berlin auf der 104. VLBOktobertagung, die wie gewohnt mit hochkarätigen Vorträgen aufwartete. Auf der Agenda der Technischen Veranstaltung stand am Montag das Schwerpunktthema Sensorik

2

Brauerei Forum  –  November 2017

Röstmalzbier Malzextrakte K u l ö r/ C a r a m e l B r a u s i r u p Flüssigzucker Mischsirupe ASPERA BRAUEREI RIESE GMBH 45478 Mülheim-Ruhr, Tel. (02 08) 58 89 80 www.aspera.de


DER VLB-NEUBAU

„Für die VLB beginnt eine neue Ära“ Grußwort von VLB-Präsident Ulrich Rust

Sehr geehrte Mitglieder, Förderer und Freunde der VLB, liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der VLB, das Exemplar dieses Brauerei Forums, dass Sie in Ihren Händen halten, ist eine besondere Ausgabe. Es beschäftigt sich im Wesentlichen mit dem neuen VLB-Aus- und Fortbildungszentrum. Rund elf Jahre nach der ersten Antragstellung für die Förderung konnten wir am 16. Oktober den VLB-Neubau gemeinsam mit mehr als 500 geladenen Gästen feierlich einweihen. Im 140. Jahr der VLB-Geschichte ist das ein einzigartiges Ereignis – in seiner Bedeutung für uns vergleichbar mit der Inbetriebnahme der Hochschul-Brauerei 1891, der Erweiterung des Institutes für Gärungsgewerbe im Jahre 1908 oder dem Wiederaufbau nach den Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg. In dem Neubau werden die 150 VLB-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf rund 6 000 m² Nutzfläche optimale Arbeitsbedingungen vorfinden. Moderne Laboratorien, ein Brauerei- und Getränketechnikum, das in der Vielfältigkeit seiner technischen Ausstattung seinesgleichen sucht, freundliche Seminarräume und Büros schaffen ein Umfeld, das sich deutlich von dem bisher vorherrschenden „altehrwürdigen“ Charme der Bestandsgebäude abhebt. Ich bin sehr zuversichtlich, dass die VLB diese hervorragenden neuen Rahmenbedingungen zum Wohle unserer Branche und unserer nationalen und internationalen Mitglieder nutzen wird, die von den modernen Aus- und Fortbildungsangeboten der VLB künftig noch mehr profitieren werden. Ein Projekt dieser Dimension ist nur möglich durch die aktive Unterstützung von vielen Seiten. Primär natürlich durch die Fördermittelgeber, die Senatsverwaltung des Landes Berlin und der Bund. Aber auch durch die Unterstützung vieler Freunde und Förderer der VLB, die mit ihren Sachspenden die Ausstattung des Neubaus ergänzten oder durch einzelne Privatpersonen, die durch ihre großzügigen Spenden der VLB bei diesem finanziellen Kraftakt geholfen haben. Sie alle werden in diesem Heft entsprechend gewürdigt. Ganz besonders groß waren natürlich auch die Anstrengungen und Belastungen für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der VLB. Fast acht Jahre hat es vom ersten Spatenstich bis zum Umzug gedauert. Eine mitunter nervenaufreibende Zeit für die Geschäftsführung, den Projektleiter und nicht zuletzt auch für den Verwaltungsrat der VLB. Ich danke an dieser Stelle noch einmal ganz außerordentlich meinen Kollegen in diesem Gremium für die Unterstützung bei diesem herausfordernden Unterfangen. Ein Projekt in der Größenordnung von rund 33 Mio. € erfordert

Entscheidungen von erheblicher finanzieller Tragweite. Unsere Prämisse war immer, diese einmalige Chance für die VLB zu nutzen, eine mögliche Schieflage aber auf jeden Fall zu vermeiden. Wie es aussieht, scheint uns dies gelungen zu sein. Ein derart komplexes Bauprojekt verläuft in der Regel nicht reibungslos – das war uns klar. Auch dass beim Bezug des Neubaus noch die eine oder andere Schwäche oder fehlerhafte Ausführung sichtbar wird, kann den Blutdruck naturgemäß in ungeahnte Höhen treiben. Aber auch das werden wir meistern. Für uns im Verwaltungsrat war es immer sehr beruhigend zu sehen, dass Projektleiter Michael Sack die Ruhe bewahrt und das Projekt erfolgreich zum Abschluss gebracht hat. Das gelingt natürlich nur durch adäquate kollegiale Unterstützung aller Mitstreiterinnen und Mitstreiter der VLB. Die VLB hat mit der Einweihung des Neubaus einen großen Schritt nach vorne gemacht. Aber wir agieren hier an der Seestraße auch künftig nicht alleine. Gemeinsam mit der TU Berlin und der Charité wird das Gelände weiterentwickelt. Beide Organisationen haben inzwischen konkrete Pläne für den Ausbau der übrigen Bestandsflächen. Von daher werden wir hier in den kommenden Jahren noch weiterhin massive Bautätigkeiten erleben. Aber im Endausbau wird in zentraler Berliner Lage ein hochklassiger Forschungs- und Ausbildungsstandort für die Bio­ technologie, Lebensmitteltechnologie und Medizin entstehen. Prof. Dr. Christian Thomsen, der Präsident der Technischen Universität Berlin, hat sich in seinem Grußwort auf der Einweihungsfeier sehr klar zur Zukunft der Kooperation zwischen TU Berlin und VLB bekannt. Auch hat er seine Unterstützung für die Beschleunigung des Zulassungsverfahrens für den Nachfolgestudiengang des Diplom-Braumeisters und die neue Besetzung der Professur Brauwesen zugesagt. Dies ist ein weiterer Baustein für eine erfolgreiche Zukunft der VLB und der künftigen Studierenden des Brauwesens sowie der Getränke-, Brennerei- und Biotechnologie hier in Berlin. Ich bin fest davon überzeugt, dass die VLB weder nationale noch internationale Vergleiche scheuen muss und dass unsere Absolventen in Zukunft mit noch mehr Stolz sagen werden: „Ich bin ein Berliner“. Ich wünsche allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der VLB Berlin einen guten Start im Neubau für eine erfolgreiche gemeinsame Zukunft. Ulrich Rust Vorsitzender des Verwaltungsrates der VLB Berlin Geschäftsführer Technik und Logistik, Gerolsteiner Brunnen Brauerei Forum  –  November 2017

3


DER VLB-NEUBAU

Das Ziel nie aus den Augen verloren Dr. Josef Fontaine, Geschäftsführer VLB Berlin

Der VLB-Verwaltungsrat auf der Mitgliederversammlung am 16. Oktober in Berlin: Dr. Stefan Lustig, Wolfgang Janssen, Horst Müller, Dr. Dietrich Mönch, Gerhard Theis, Dr. Josef Fontaine, Ulrich Rust (nicht anwesend Peter Himmelsbach)

4

Als Geschäftsführer der VLB Berlin bin ich außerordentlich stolz, dass wir es – allen Unkenrufen zum Trotz – in diesem September geschafft haben, unseren lang ersehnten Neubau in Betrieb zu nehmen. Es hat lange gedauert, aber letztendlich haben wir uns niemals von den zahlreichen Problemen und Stolpersteinen aufhalten lassen. Und Probleme gab es in den vergangenen Jahren nicht wenige zu bewältigen – sowohl externer als auch interner Natur. Das alles hätte nicht zum Erfolg geführt, wenn wir nicht auf die Unterstützung unserer Gremien, der Berliner Senatsverwaltung und – last but not least – unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hätten zählen können. Mein erster Dank geht daher an den Verwaltungsrat der VLB Berlin. Als unser oberstes Lenkungsgremium war er von Beginn an in das Projekt involviert. Ein Investitionsvolumen in der Größenordnung von 35 Mio. € geht einher mit einer immensen Verantwortung. Und trotz nicht immer einfacher Sachverhalte und zum Teil auch kritischen Diskussi-

Brauerei Forum  –  November 2017

onen war der Verwaltungsrat für mich als Geschäftsführer sowohl ein kompetenter Ratgeber als auch eine wertvolle Rückversicherung, wenn es galt, wichtige Entscheidungen zu treffen. Dafür ein herzliches Dankeschön! Als wir zu Beginn meiner Zeit als Geschäftsführer über strategische Entwicklungsmöglichkeiten für die VLB nachdachten, sind unsere Überlegungen meistens beim Punkt Finanzierung ins Stocken geraten. Erst der Kontakt zur Berliner Senatsverwaltung hat uns diesbezüglich neue Möglichkeiten eröffnet. Dort waren wir mit unserer Projektidee zur richtigen Zeit an der richtigen Stelle. Ohne die großzügige Förderung durch das Land Berlin und den Bund wäre dieser Neubau für uns nicht darstellbar gewesen. Auch dafür ein herzliches Dankeschön! An dieser Stelle möchte ich es aber auch nicht versäumen, mich bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der VLB zu bedanken. Der Umzug – mehrmals verschoben und dann in diesem September endlich

durchgeführt – war für uns alle eine große Herausforderung. Insbesondere bei den Laboratorien und dem Technikum hat es an verschiedenen Stellen „geknirscht“. Die Nerven lagen zeitweilig blank! Aber mit großen Engagement und Improvisationstalent konnten temporäre Engpässe überbrückt werden. Ich bin sicher, dass wir die restlichen offenen Punkte auch noch in absehbarer Zeit abarbeiten werden. Ich freue mich auf eine erfolgreiche gemeinsame Zukunft an unserer VLB! Dr. Josef Fontaine Geschäftsführer VLB Berlin


VLB Berlin eröffnet ihr neues Aus- und Fortbildungszentrum für Brauerei- und Getränketechnologie Nach rund achtjähriger Planungs- und Bauzeit hat die Versuchs- und Lehranstalt für Brauerei in Berlin (VLB) e.V. ihr neues Institutsgebäude in Berlin in Betrieb genommen. An der Eröffnungsfeier am Abend des 16. Oktobers nahmen rund 500 Gäste aus der nationalen und internationalen Brauwirtschaft teil. (oh) Als eines der weltweit führenden Kompetenzzentren für die Brau-, Malz- und Getränkeindustrie hat die Versuchs- und Lehranstalt für Brauerei in Berlin mit dem Umzug in ein neues Institutsgebäude in diesem Oktober einen bedeutenden Schritt in ihrer 139-jährigen Geschichte vollzogen. Ab sofort stehen auf rund 6000 m² Nutzfläche moderne Labor-, Seminar- und Büroräume sowie ein modernes Mälzerei- und Getränketechnikum für die Aus- und Weiterbildung sowie die Forschung und Entwicklung für die Brau- und Getränkeindustrie zur Verfügung. „Wir sind sehr stolz, dass wir Ihnen heute unsere neue VLB präsentieren können“, so VLB-Präsident

Ulrich Rust in seiner Rede zur Eröffnung am Abend des 16. Oktobers. „Trotz diverser Schwierigkeiten, die ein solch komplexes Bauvorhaben mit sich bringt, haben wir es mit Hilfe zahlreicher Unterstützer geschafft. Unter den Förderern des Projektes gilt unser besonderer Dank der Berliner Senatsverwaltung, die das Gesamtbudget von rund 35 Mio. € aus Landes- und Bundesmitteln sehr substanziell unterstützt hat.“ Die Arbeit der VLB Berlin für die Branche wird auch von der Zulieferindustrie geschätzt. So stellten die Firmen Heuft Systemtechnik, Siemens, Micro Matic sowie Anton Paar modernste Hardware zur Ausstattung einzelner Schulungsbereiche

zur Verfügung, die an dem Eröffnungsabend präsentiert wurden (S. 14-17). Darüber hinaus konnten sich die Gäste einen persönlichen Eindruck von den Laboratorien und dem „Wilfried-Rinke-Technikum“ machen. Die Einweihung der neuen „Axel-Simon-Bib­liothek“ sowie der Seminarräume „Singha“ (S. 16) und „Schultheiss“ (S. 17) waren weitere Höhepunkte der Eröffnungsfeier. Mit ihrem neuen Fortbildungszentrum verfügt die VLB jetzt über optimale Voraussetzungen, ihr Angebotsspektrum weiter auszubauen. Dazu VLB-Geschäftsführer Dr. Josef Fontaine: „Unser Ziel ist es, auch in Zukunft bestens gerüs­ tete Absolventen für die nationale und internationale Brau- und Ge-

Insgesamt 500 Gäste nahmen an der Eröffungsfeier des VLB-Neubaus am 16. Oktober teil

Fotos: oh

Brauerei Forum  –  November 2017

5


DER VLB-NEUBAU

tränkeindustrie sowie die zugehörige Zulieferindustrie auszubilden. Ein herzliches Dankeschön geht daher an alle Behörden, Unternehmen und Persönlichkeiten, die uns bei diesem anspruchsvollen Projekt zur Seite gestanden haben.“ Insbesondere dankte er Matthias Brückner, Dr. Michael Knieß und Kathrin Wanka von der Berliner Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe für die langjährige hervorragende Zusammenarbeit. Fontaine gab anschließend einen kurzen Rückblick auf den Projektverlauf, der sich von der ersten Idee im Jahre 2006 bis zur Fertigstellung Ende 2017 hinstreckte (S. 8-11). Er sei sehr stolz, dass er an diesem Projekt von der ersten Idee bis hin zur Fertigstellung mitwirken durfte. In Richtung TU Berlin lobte er die gute Partnerschaft und betonte, dass die VLB daran arbeite, dass dies auch in Zukunft so bleibt.

Zum Abschluss seiner Rede skizzierte Fontaine die weitere Entwicklung des Geländes: Mit dem Umzug der VLB ist das Gros der Bestandsgebäude in die Nutzung der TU Berlin und der Charité übergegangen. Beide Organisationen haben bereits mit den Planungen für den Aus- und Umbau der Flächen begonnen. Gemeinsames Ziel ist, in zentraler Berliner Lage an der Seestraße 13 einen hochklassigen Forschungs- und Ausbildungsstandort für die Bereiche Biotech-

6

Brauerei Forum  –  November 2017

nologie, Lebensmitteltechnologie und Medizin zu schaffen. „Wir haben viele Schnittstellen, insbesondere im Bereich Aus- und Fortbildung, die wir dann gemeinsam entwickeln könnten. Wir freuen uns auf eine erfolgreiche gemeinsame Zukunft hier an der Seestraße 13!“, so Fontaine. Ein ambitioniertes Projekt wurde erfolgreich umgesetzt Als Vertreter der Berliner Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe sprach Dr. Michael Knieß zu den Festgästen. Die VLB Berlin sei ein fester Bestandteil der Aus- und Fortbildungslandschaft in Berlin. Aus einer ambitionierten Idee sei nach zum Teil auch langwierigen Diskussionen eine der schönsten Ausbildungsstätten Berlins entstanden. „Trotz aller Schwierigkeiten, die bei einem Förderprojekt dieser Größenordnung häufig auftreten, haben wir es gemeinsam

geschafft. Das kann man nicht genügend unterstreichen“, so Knieß. Unternehmen können nur dann erfolgreich sein, wenn sie innovativ sind, wenn Forschung und Wissenschaft mit unternehmerischen Entscheidungen Hand in Hand gehen und auf entsprechend ausgebildete Fachkräfte zurückgreifen können. Dabei spielt auch die berufsbezogene Fortbildung eine entscheidende Rolle. Knieß nutzte die Gelegenheit, für das Förderprogramm Gemein-

schaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur (GRW)“ zu werben. Mit diesem größten Regionalförderungsinstrument, das vom Bund und den Ländern je zur Hälfte getragen wird, werden Investitionen unterstützt, die Wachstum in den einzelnen Regionen ermöglichen und der Schaffung und Sicherung von Arbeitsplätzen dienen. Dazu werden Zuschüsse zu den Investitionskosten privater Unternehmen und zu kommunalen wirtschaftsnahen Infrastrukturprojekten sowie zu nichtinvestiven Maßnahmen (z.B. Kooperationsnetzwerke und Clustermanagement) zur Verfügung gestellt. Insgesamt wurden im Laufe der Jahre rund 7500 Vorhaben über GRW gefördert. „Es war insgesamt eine Ehre und Freude für uns, so ein spannendes Vorhaben wie dieses hier, begleiten zu können. Ich meine, das ist wirklich gut investiertes Geld in eine gemeinsame Zukunft“, so Knieß. Allen künftigen Auszubildenden und Teilnehmern der Fortbildungsveranstaltungen wünschte er eine erfolgreiche Aus- und Fortbildung mit vielen positiven Erfahrungen. Forschung und Fortbildung an der Seestraße Hand-in-Hand Prof. Dr. Christian Thomsen, Präsident der Technischen Universität Berlin, betonte in seinem Grußwort die seit mehr als 100 Jahren bestehende Kooperation der Berliner Universitäten mit der VLB im Bereich des Brauwesens. „Diese Zusammenarbeit ermöglicht uns, das Brauwesen wirklich aktiv wissenschaftlich zu betreiben und die Ausbildung auf einem hohen Stand zu halten.“ Die langjährige Verbindung sei eine Verpflichtung für die TU Berlin, dies auch in Zukunft weiter zu gestalten, so Thomsen. Seine Vision für das Gelände ist ein Campus, auf dem Brauereitechnologie, Biotechnologie, Lebensmitteltechnologie, Lebenmittelchemie und Charité gemeinsam agieren und einen mindestens nationalen, wenn nicht sogar internationalen Standort bilden. Diese Pläne seien allerdings noch nicht vollständig finanziert. Die Sanierung der Altbaubestände soll aber innerhalb der kommenden fünf Jahre stattfinden. Die Umsetzung der Pläne


Fortbildung auch jenseits akademischer Angebote Als Vertreter der Bundesregierung überbrachte Werner Albrecht vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft ein Grußwort. Im Rahmen der GRW war der Bund auch anteilig an der Finanzierung dieses Projektes beteiligt. Bier sei ein wichtiges Produkt, ein bedeutender Wirtschaftsfaktor und auch ein Kulturgut. Und ohne qualitativ anspruchsvolle Aus- und Fortbildung werde die deutsche Brauwirtschaft nicht ihren hohen Stellenwert halten können. Wichtig seien dabei auch Angebote jenseits der akademischen Ausbildung. „Insofern sind wir sehr froh, dass es hier auf der Welt-Bierkarte den Standort Seestraße 13 gibt“, so Albrecht. Darüber hinaus dankte er der VLB, dass sie auch Fortbildungsangebote für die Spirituosenindustrie durchführe. Damit wird die ursprüngliche Tradition des Gärungsgewerbes am Standort Seestraße 13 weitergeführt. „Ich wünsche der VLB, ich wünsche der deutschen Brauwirtschaft alles, alles Gute und schließe mit dem Motto „vivat, crescat, floreat“ („Sie möge leben, blühen und gedeihen“).

Dr. Michael Knieß, Referatsleiter „Regionale Strukturpolitik, Wirtschaftsförderung“ bei der Berliner Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe

Prof. Dr. Christian Thomsen, Präsident der Technischen Universität Berlin

Werner Albrecht, Referat „Wein, Bier, Getränkewirtschaft“ beim Bundesminis­ terium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL)

Fotos: oh

für die Biotechnologie werde nach seiner Einschätzung innerhalb der kommenden fünf bis zehn Jahre erfolgen. Wissenschaft besteht aus Forschung und Lehre: „Die Tatsache, dass wir hier Studiengänge gemeinsam unterrichten, ist uns ein wichtiges Ansinnen“, so Thomsen. Ein entsprechender Antrag zur Einrichtung eines neuen, zusätzlichen Studienganges Bachelor of Engineering Brauwesen an der TU Berlin ist derzeit in der Genehmigungsphase. „Das sind Prozesse, die einer hohen Kommunikation bedürfen und wo in der Vergangenheit mit den Einzelnen vielleicht auch etwas mehr hätte geredet werden können“, so Thomsen. Er werde sich aber darum kümmern, dass dieser Studiengang tatsächlich im kommenden Herbst angeboten und betrieben werden kann. Abschließend gratulierte er der VLB zu dem gelungenen Neubau. „Wir werden in den nächsten Jahrzehnten weiterhin eng zusammenarbeiten und ich denke, dass das für den Standort Berlin sehr gut ist“, so sein Fazit.

Brauerei Forum  –  November 2017

7


DER VLB-NEUBAU

Der lange Weg zum Neubau der VLB Berlin Nach rund acht Jahren Planungs- und Bauzeit wurde im Oktober das neue Gebäude der VLB offiziell eröffnet. Damit konnte ein ambitioniertes Projekt erfolgreich umgesetzt werden, bei dem einige Hürden zu nehmen waren.

2006 Am 4. August 2006 stellt die VLB den ersten Antrag auf GRW-Förderung. GRW steht für die „Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“, ein gemeinsames Förderprogramm von Bund und Ländern

2009 15.Oktober 2009: Unter 15 ausgewählten Konzept­ideen gewinnt der Entwurf von Gerber Architekten aus Dortmund den Architektenwettbewerb

2010 Im Dezember 2010 beginnen am Standort Seestraße 13 umfangreiche Abrissarbeiten. „Joe am Wedding“, die Brennerei, das Kesselhaus, die Remisen und anderes werden abgerissen

2011–2012 Die erste Kostenschätzung ergibt eine signifikante Budgetüberschreitung. In zähen Runden müssen Bedarfsplanung und Kostenplanung in Einklang gebracht werden

8

Brauerei Forum  –  November 2017


2012 Bei den Abrissarbeiten stößt ein Bagger im August 2012 auf 120 russische Panzergranaten, die auf dem Gelände mehr als 70 Jahre im Erdreich schlummerten. Eine Sache für den routinierten Berliner Kampfmittelräumdienst

2013 Am 13. Februar 2013 wird der endgültige Kostenrahmen von 29,37 Mio. € von der Berliner Senatsverwaltung genehmigt. Im Mai 2013 beginnen die öffentlichen Ausschreibungen der Bauleistungen

2013 Am 5. August 2013 beginnen die Arbeiten an der Baugrube

2013 Symbolische Grundsteinlegung am 28. Oktober 2013: Mitglieder des VLBVerwaltungsrates stoßen mit Staats­ sekretär Henner Bunde (M.) auf das neue Ausbildungs­zentrum an.

2013

Fotos: oh

November 2013: Ein Bauunternehmen klagt gegen die Vergabe des Rohbauauftrages – Baustopp! Bis das Berliner Verwaltungsgericht den Fall entscheidet und es weiter gehen kann, vergehen 8 Monate

Brauerei Forum  –  November 2017

9


DER VLB-NEUBAU

2014 Nach dem Gerichtsentscheid in der Vergabeklage geht es dann im Juli 2014 richtig los: Die Rohbauarbeiten beginnen

2015 Der Rohbau wird in der Zeit von Juli 2014 bis Februar 2015 fertiggestellt. Hier ein Blick vom Kran auf das Gebäude

2015 Der Innenausbau und die Installation der Haustechnik starten im April 2015. Im August beginnen die Arbeiten an der Klinkerfassade. Im Winter 2015/2016 ist das Gebäude dicht und beheizt

10

Brauerei Forum  –  November 2017


2016 Der Innenausbau zieht sich hin. Die Insolvenz einer der ausführenden Firmen macht es nicht einfacher. Dennoch geht es Schritt für Schritt weiter – wenngleich nicht im gewünschten Tempo…

2016 Im August 2016 beginnt die Firma Esau & Hueber mit der Installation der 5-hl-Projektbrauerei im Technikum im Untergeschoss

2017 Es ist vollbracht: Das neue Aus- und Fortbildungszentrum der VLB ist weit­gehend fertiggestellt. Der Umzug beginnt am 15. September 2017. Zahlen zum Gebäude:  Abmessungen: 50,6 x 39,4 m  Grundfläche: ca. 2000 m2  Nutzfläche: ca. 5900 m2  Räume: ca. 280  Bruttogrundfläche: ca. 11 000 m2  Bruttorauminhalt: ca. 50 000 m³ (für Brauer: 500 000 Thl)  Gesamtprojektkosten: ca. 34,8 Mio. €

Brauerei Forum  –  November 2017

11


DER VLB-NEUBAU

VLB ehrt besondere Förderer des Neubauprojekts Auf der Eröffnungsfeier des neuen Aus- und Fortbildungszentrums der VLB Berlin wurden vier Personen auf Grund ihres außerordentlichen Engagements für die VLB und deren Neubau im Besonderen mit der VLB-Ehrennadel in Gold ausgezeichnet.

 Dr. Wilfried Rinke „Es gibt wohl keine lebende Persönlichkeit, die so lange und so eng mit der VLB Berlin verbunden war, wie Sie.“ Mit diesen Worten eröffnete Ulrich Rust, Präsident der VLB, seine Ehrenrede auf Dr. Wilfried Rinke. Geboren 1931 in der Nähe von Einbeck, begann Rinke 1955 – also vor mehr als 60 Jahren – in Berlin sein Studium der Brauereitechnologie. 1961 folgte die Promotion bei Prof. Paul Kolbach. Während seiner anschließenden Tätigkeit in der Holsten-Brauerei AG in Hamburg, wo er 21 Jahre lang bis 1999 dem Vorstand angehörte, blieb Wilfried Rinke stets ein aktiver Unterstützer der VLB. So war er von 1980 bis 1988 Vorsitzender des Verwaltungsrates der VLB Berlin. Eine wirtschaft-

lich schwierige Zeit, in der die Hochschul-Brauerei geschlossen werden musste. Rinke gelang es dennoch, 1988 eine neu aufgestellte VLB an seinen Nachfolger zu übergeben. Elf Jahre später wurde er daher zum ersten Ehrenpräsidenten ernannt, was seinem fortwährenden Einsatz und Interesse für die VLB keinen Abbruch tat. Auch dem Neubauprojekt wurde besondere Unterstützung durch Rinke zuteil. Als Zeichen der Wertschätzung hat die VLB daher ihr neues Technikum im Aus- und Fortbildungszentrum Wilfried-Rinke-Technikum genannt. Und als Symbol der Dankbarkeit überreichte ihm Ulrich Rust am Eröffnungsabend schließlich die „VLB-Ehrennadel in Gold“.

 Dr. Axel Th. Simon Zur zweiten Ehrung bat Ulrich Rust Dr. Axel Th. Simon auf das Podium. Auch er ist bereits mehr als 50 Jahre eng mit der VLB verbunden. 1965 nahm er dort sein Studium der Brauereitechnologie auf. Seine Promotion folgte dann im Jahr 1984. Auch neben seiner herausfordernden Tätigkeit als Geschäftsführender Gesellschafter der Bitburger-Gruppe blieb er der VLB über die Jahrzehnte durchweg aktiv verbunden. 1988 übernahm er den Vorsitz des VLB-Verwaltungsrates von seinem Vorgänger Dr. Rinke und führte dieses Ehrenamt 25 Jahre lang sehr engagiert aus. Dafür wurde Simon 2014 ebenfalls zum Ehren-

12

Brauerei Forum  –  November 2017

präsidenten der VLB ernannt. Die Anbahnung und Entwicklung des VLB-Neubaus fiel mit in seine Amtszeit, in der er das Projekt auch in schwierigen Phasen unterstützte. Als Ausdruck großer Dankbarkeit für A xel Th. Simons Jahrzehnte währendes Wirken für die VLB wurde die im 4. Obergeschoss des neuen Gebäudes eingerichtete Bibliothek nach ihm benannt (S. 18). Eigentlich wurde Simon bereits 2014 mit der ersten VLB-Ehrennadel ausgezeichnet. Diese war allerdings ein Prototyp. Bei der Eröffnungsfeier wurde ihm daher noch ein reguläres Exemplar überreicht.


 Isara Khaola-iead „Ich freue mich, Sie als Senior Vice President der Boon Rawd Brewery hier bei uns begrüßen zu dürfen“, begann der VLB-Präsident die Laudatio auf Isara Khaola-iead. Boon Rawd ist mit den beiden Hauptmarken Singha und Leo und einer Jahresproduktion von rund 35 Mio. hl Bier und alkoholfreie Getränke die führende Getränkegruppe in Thailand. Das Unternehmen, das 1933 von Phraya Bhirom-Bhakdi gegründet wurde, pflegte von Beginn an enge Kontakte und den Austausch mit deutschen Brauern. Diese Tradition ist bis heute erhalten geblieben und „wir sind daher sehr stolz, dass Boon Rawd vor zehn Jahren unsere erste Mitgliedsbrauerei in Südost­

asien geworden ist“, betonte Ulrich Rust in seiner Rede. Die Beziehung zwischen der Brauerei und der VLB Berlin hat sich seitdem immer weiter vertieft. So haben inzwischen 25 Brauer von Boon Rawd den Certified Brewmaster Course erfolgreich absolviert. Einige von ihnen sind mittlerweile in leitenden Positionen in den drei Brauereien der Gruppe tätig. Als besonderes Symbol ihrer Wertschätzung hat die VLB daher beschlossen, einen der beiden Seminarräume für die internationalen Kurse „Singha Classroom“ zu nennen (S. 16). Zusätzlich wurde Khun Isara als Repräsentant der Boon Rawd Brewery auch eine VLBEhrennadel in Gold übergeben.

Die VLB-Ehrennadel in Gold nahm 2014 die Tradition der VLB-Ehrenmünze (bis ca. 1928) und der Max-Delbrück-Denkmünze (1928 – 1974) wieder auf und führt sie seitdem in aktueller Form weiter. Sie wird auf Beschluss des VLB-Verwaltungsrates verliehen.

Geehrt wurden bisher ++ Dr. Axel Th. Simon (September 2014) ++ Prof. Dr. Gerolf Annemüller (März 2015) ++ Dipl.-Ing. Wolfgang Kunze (März 2015) ++ Dr. sc. Techn. Hans-J. Manger (April 2015) ++ Prof. Dr. Reinhold Schildbach (Oktober 2015)

 Prof. Dr. Ulf Stahl Abschließend wurde Prof. Dr. Ulf Stahl auf die Bühne gerufen, um ebenfalls geehrt zu werden. Als gebürtiger Wiener kam Stahl 1983 nach Berlin an die Technische Universität. Als Leiter des Fachgebietes Mikrobiologie hat er im Laufe der Jahrzehnte unzählige BrauereiStudenten in die Wunderwelt der Hefen, Schimmelpilze und Bakterien eingeführt. Dabei arbeitete er stets in enger Verbindung mit der VLB und setzte in zahlreichen gemeinsamen Projekten immer wieder Impulse für die Branche. Die Beziehungen zwischen TU Berlin und VLB haben oft durch Stahls konstruktivem Engagement in der Vermittlerrolle profitiert. Neben seinem Einsatz für die Wissenschaft ist er jedoch auch als Genussmensch bekannt. Und so hat Prof. Stahl seine Leidenschaft für besondere Spirituosen zu einer Pro-

fession entwickelt, als er vor zehn Jahren gemeinsam mit seinem Geschäftspartner Gerald Schroff die ehemalige Versuchslikörfabrik der VLSF an der Seestraße übernahm. Die Aus- und Fortbildung für Destillateure und Brenner ist auch ein aufstrebender Tätigkeitsbereich der VLB. „Wir sind daher sehr froh, dass wir diese Aktivitäten durch einen Kooperationsvertrag mit der Preussischen Spirituosen Manufaktur in diesem Sommer langfristig sichern konnten“, so Ulrich Rust. Darüber hinaus hat sich Prof. Stahl sehr substantiell für den Erhalt und den künftigen Ausbau der „Alten Mälzerei“ engagiert. Das Gebäude wird künftig als „Professor-Dr-UlfStahl-Zentrum für Biotechnologie“ seinen Namen tragen. Für seine Lebensleistung wurde Prof. Stahl von Herzen gedankt und eine VLBEhrennadel in Gold überreicht.

Fotos: oh

Brauerei Forum  –  November 2017

13


DER VLB-NEUBAU

VLB Berlin sagt allen Sponsoren Danke! Neben der öffentlichen Förderung hat auch die großzügige Unterstützung einiger Unternehmen dazu beigetragen, das neue Aus- und Fortbildungzentrum der VLB mit neuester Technik auszustatten.

Moderne Schanktechnik von Micro Matic

Josef Fontaine, Thomas Hutschenreuter (2.v.l.) und Ulrich Rust (3.v.l.) stoßen mit dem ersten, offiziell im Micro MaticSchankraum gezapften Bier bei der VLB-Eröffnungsfeier an

(BF) Micro Matic, einer der weltweit führenden Anbieter von Schanktechnik, hat sich mit der Spende einer komplett ausgestatteten Ausschank­theke an der Ausstattung des Ausschankseminarraumes an der VLB beteiligt. Das Engagement von Thomas Hutschenreuter hat dazu beigetragen, dass die neue Schankanlage realisiert wurde. Zudem hatten sich auch Achim Nieroda, Deutscher BrauerBund, und Gunnar Knop, Radeberger Gruppe, bei der Planung der Ausstattung eines VLB-Schulungstresens beteiligt. Ziel war es, neben neuen Zapfverfahren auch ältere in die neue Anlage zu integrieren, um künftig den VLB-Seminarteilnehmern alle Stärken und Schwächen

Das neue SIEMENS BRAUMAT-LAB (BF) Die Ausbildung in der Prozesssteuerung erfolgt künftig in dem neuen SIEMENS BRAUMAT-LAB. Dieses Labor bietet mit 10 Workstations bis zu 20 Studenten die Möglichkeit, sich mit dem aktuellen Braumat V7.1 und der Programmierung mit STEP 7.1 im Simatic Manager vertraut zu machen. Insgesamt hat die VLB jetzt 11 Schulungseinheiten, die aus einem Microbox PC SIMATIC IPC427D, Industrial Ethernet Switch, SIMATIC ET 200SP mit 4 Eingangsmodulen und dazugehöriger Stromversorgungselementen bestehen. Diese sind auf insgesamt 6 sogenannten Didactrahmen verbaut (5 x 2 für die Studenten und einen für den Lehrer). Reinhard Rudolph, Dirk Grafe, Josef Fontaine, Ulrich Rust und Carsten Voss (v.l.)

14

Brauerei Forum  –  November 2017

der verschiedenen Ausschanktechniken zeigen zu können. Daher ist der neue Unterkühlschrank­tresen u.a. mit einer Bierpython zum Anschluss von KEGs im darunter befindlichen Kellerraum ausgestattet, um z.B. Szenarien von Zapfanlagen in der Gastronomie darzustellen. Was wäre eine Zapftechnik ohne eine entsprechende Reinigung? Hierfür konnte Dirk Bersch von der Firma BeviClean zwecks Beratung und einer Sachspende gewonnen werden: Das Thekenreinigungsgerät zeigt anschaulich, wie die Bierleitungen gesäubert werden können und ein mobiles CO2-Warngerät sorgt für die Sicherheit im neuen Ausschankraum.


Messtechnik von Anton Paar Qualität steht für Brauer an obers­ ter Stelle. Im Bereich der Bier- und Getränkeanalytik kommt man daher um die Firma Anton Paar aus Graz kaum herum. Die VLB ist daher sehr dankbar, dass Anton Paar das Praktikumslabor für chemisch-technische Analyse mit modernster AnalytikHardware ausgestattet hat. Das neue „Anton Paar CTA Lab“ ist ein reines Ausbildungslabor mit 25 A rbeitsplätzen. Es wird für die zahlreichen Aus- und Fortbildungskurse der VLB genutzt. Neben verschiedenster Analysensysteme stehen dort künftig die folgenden Anton Paar-Produkte zur Verfügung:  Analysensystem bestehend aus DMA™ 5000 M, Alcolyzer ME und weiteren Modulen zur Bestimmung von Dichte, Extrakt, Alkohol, Farbe und Trübung in alkoholfreien Getränken, Bier, Wein und Spirituosen.  Kombinierte und portable CO2/ O2-Messung (CboxQC™)

Gebhard Sauseng (Anton Paar), Nils Rettberg (VLB Berlin), Ulrich Rust (VLB Berlin), Josef Fontaine (VLB Berlin) und Christian Hülsbergen (Anton Paar Germany)

 Kompakte bzw. tragbare

Dichtemessgeräte (DMA™ 35, EasyDens, Alex 500) zur at-line Prozesskontrolle im Technikum

Teststrecke zur modernen Leerflascheninspektion von Heuft Als einer der weltweit führenden Hersteller von Inspektionstechnologie für die Brau- und Getränkeindustrie hat die Firma Heuft Systemtechnik, Burgbrohl, eine komplette Schulungsanlage für die Leerflaschen­ inspektion gespendet. Damit ermöglicht Heuft der VLB Berlin, die Ausbildung im Bereich Abfüllung und Verpackung von Getränken auf höchstem Niveau zu halten. Der Heuft InLine II IXS wird unter anderem eingesetzt, um den künftigen Studenten den neuesten Stand der Technik bei der Leerflaschen-Inspektion direkt am Gerät zu vermitteln. Der Heuft InLine II IXS verfügt über eine optische Bodeninspektion sowie Mündungs- und Gewindeinspektion und eine 360°-Seitenwandinspektion mit vier Stationen. Die Restflüssigkeitserkennung für Lauge, Öle und Lacke erfolgt über Hochfrequenztechnik und Infrarotsensoren. Alleinstellungsmerkmal des Geräts ist die zusätzliche Röntgen-Bodeninspektion, die die Erkennungsraten bei der Detektion von Glassplittern und anderen Objekten im Bodenbereich von Flaschen weiter erhöht. Das Gerät einschließlich der Peripherie steht im „Wilfried-Rinke-Technikum“ im Untergeschoss. Heuft-Geschäftsführerin Alexandra Heuft bei der offiziellen Übergabe der Inspektions-Linie an die VLB Brauerei Forum  –  November 2017

15


DER VLB-NEUBAU

120 Kegs von Schäfer für das Brauerei-Technikum (BF) 120 Kegs im Format 50 und 30 Liter hat Schäfer Container Systems, Neunkirchen, der VLB gespendet. Alle Kegs sind mit einem AEG LF Transponder ausgerüstet. So wird ein papierloses internes Behältermanagement ermöglicht. Damit hat sich erneut die Ausstattung des VLB-Technikums und der

Veranstaltungsräume verbessert. Für diese Spende hatten sich u.a. Guido Klinkhammer und Uwe Herzog, beide Schäfer, eingesetzt.

„Wir freuen uns sehr über diese Zuwendung“, sagt Kurt Marshall, Braumeister der VLB-Studienbrauerei. „Die Kegs ergänzen das neue Technikum. Sie überzeugen aber nicht nur ästhetisch, sondern spiegeln auch den neuesten technischen Stand im Bereich der Keg-Technologie wider.“

Der „Singha Classroom“ (oh) Die Boon Rawd Brewery ist mit seinen beiden Hauptmarken Singha und Leo mit einer Jahresproduktion von rund 35 Mio. hl Bier und alkoholfreie Getränke die führende Getränkegruppe in Thailand. Gegründet 1933 von Phraya BhiromBhakdi, gehört der enge Kontakt und der Austausch mit deutschen Brauern von Beginn an zur DNA des Unternehmens. Dieser Tradition folgend, entsandte Boon Rawd

im Jahre 2007 drei Brauer zu dem damals neu aufgesetzten englischsprachigen Certified Brewmaster Course nach Berlin. Im selben Jahr noch wurde Boon Rawd die erste Mitgliedsbrauerei der VLB in Südostasien. Seitdem haben sich die Beziehungen immer weiter vertieft. So haben inzwischen 25 Brauer von Boon Rawd den anspruchsvollen Certified Brewmaster Course erfolgreich absolviert. Einige der

Absolventen haben mittlerweile leitende Positionen in den drei Brauereien der Gruppe inne. Auch die Brewing Conference Bangkok ist ein gemeinsames Projekt, das in diesem Juni zum 4. Mal erfolgreich stattgefunden hat. Die Benennung einer der großen Seminarräume in „Singha Classroom“ wird künftig das besondere Verhältnis der VLB zu Boon Rawd sichtbar unterstreichen.

Ulrich Rust, Isara Khaola-iead und Dr. Josef Fontaine im neuen Singha Classroom an der VLB Fotos: oh

16

Brauerei Forum  –  November 2017


h

Das „Wilfried-Rinke-Technikum“

(oh) Ein absolutes Highlight des VLB-Neubaus ist das Brauerei-Technikum im Untergeschoss. Die große Anlage besteht aus einem 5-hlSudwerk von Esau & Hueber. Um unterschiedlichste Prozessvariationen bei Ausbildung und Entwicklung umsetzten zu können, verfügt es über diverse Ausstattungsoptionen: Hammer- und 4-Walzen-Mühle, Läuterbottich und Maischefilter, Innen- und Außenkocher, drucklos und unter Druck. Die Gärung kann in offenen und geschlossenen zylindrokonischen Tanks erfolgen, aber auch in liegenden. Darüber hinaus wird das bereits vorhandene 2-hlSteinecker-Sudhaus sowie die 5-lMinaturbrauerei in das Technikum umgesetzt. Im Kaltbereich stehen ein Kieselgurfilter, ein Separator sowie eine Membranfiltration zur Verfügung. Eine komplette Flaschenabfüllung einschließlich Pasteur, Waschmaschine, Leerflascheninspektor und Transponder-

Dr. Wilfried Rinke (2.v.r.) bei der Einweihung des „Wilfried-RinkeTechnikums“

Technikum sowie ein Kegboy runden die umfangreiche Ausstattung des Technikums ab. In Würdigung der langjährigen Ver-

dienste von VLB-Ehrenpräsident Dr. Wilfried Rinke wird dieser Bereich künftig den Namen „WilfriedRinke-Technikum“ tragen.

Der „Schultheiss“-Seminarraum (oh) Mit der Berliner Schultheiss Brauerei verbindet die VLB eine mehr als einhundertjährige gemeinsame Geschichte. So war im Jahre 1883 der damalige Direktor von Schultheiss, Richard Roesicke, einer der Gründer der VLB und von 1883 bis 1894 erster Präsident der Anstalt. Und von 1955 bis 1975 führte Schultheiss-Generaldirektor Hans Sixtus als Vorsitzender des Verwaltungsrates die Geschicke der VLB. Heute gehört die Berliner-KindlSchultheiss-Brauerei mit ihrer Braustätte in Berlin-Hohenschönhausen zur Radeberger Gruppe. Zur VLB besteht nach wie vor eine enge Beziehung in verschiedenen Bereichen – und das nicht nur, weil die Tram-Linie M13 beide Häuser quasi von Haustür zu Haustür direkt verbindet.

Was wäre das VLB-Sommerfest ohne Ausschankwagen der Berliner-Kindl-Schultheiss-Brauerei? Auch bei zahlreichen Messen und anderen Veranstaltungen konnte sich die VLB in den vergangenen Jahrzehnten immer auf die unkomplizierte Unterstützung ihrer Kolleginnen und Kollegen in BerlinHohenschönhausen verlassen. Um diese besondere Beziehung auch in dem VLB-Neubau hervorzuheben, wurde einer der großen Schulungsräume im Erdgeschoss „Seminarraum Schultheiss“ genannt und mit drei historischen Emailschildern aus dem Fundus der Berliner-Kindl-Schultheiss-Brauerei geschmückt. Ulrich Rust, Wolfgang Janssen, Radeberger Gruppe, Elmar Barlet, BerlinerKindl-Schultheiss-Brauerei, und Josef Fontaine (v.l.) Brauerei Forum  –  November 2017

17


DER VLB-NEUBAU

Axel-Simon-Bibliothek eingeweiht Ein Teilprojekt des VLB-Neubaus ist der Umzug der Fachbibliothek für das Gärungsgewerbe und die Biotechnologie. Diese hat als Axel-Simon-Bibliothek im 4. Obergeschoss ihren neuen Platz gefunden. (oh) Auch wenn die Bibliothek noch nicht vollständig umgezogen war, wurde die Axel-Simon-Bibliothek am Abend des 16. Oktober in Anwesenheit von VLB-Ehrenpräsident Dr. Axel Th. Simon eingeweiht. Die neue Bibliothek in hellen Räumen im 4. Obergeschoss des VLB-Neubaus übernimmt die Bestände der ehemaligen Alten Bibliothek sowie der Lorberg-Bibliothek. Gemeinsam mit der Schultze-Berndt-Bibliothek der Gesellschaft für Geschichte des Brauwesens (GGB) wird damit an der Seestraße auch in Zukunft eine einmalige gärungswissenschaftliche und brauereigeschichtliche Literatursammlung der Öffentlichkeit zur Verfügung stehen.

In Anwesenheit des VLB-Verwaltungsrates dankte Dr. Axel Th. Simon für die große Ehre, die ihm durch die Namensgebung zuteil wurde. Diese Auszeichnung erfülle ihn mit Stolz und tiefer Dankbarkeit. Er zitierte eine Mitte Oktober abgegebene Erklärung von 22 Repräsentanten deutscher Forschungseinrichtungen und Industrieverbände, nach der Deutschlands wirtschaftlicher Erfolg wesentlich auf der Stärke seines Wissenschafts- und Informationssystems basiere. Neben den Hochschulen sei dabei die duale Ausbildung und die betriebliche Fortbildung entscheidend, um dem Fachkräftemangel effizient entgegenzuwirken und qualifizierte

Diese Eisen-Büste wird künftig die „AxelSimon-Bibliothek“ schmücken

Führungskräfte für Wirtschaft und Wissenschaft zu rekrutieren. Die VLB als eine von der Privatwirtschaft getragene gemeinnützige Institution habe die Zeichen der Zeit seit langem erkannt und mit diesem Aus- und Fortbildungszentrum neue Maßstäbe auf dem Weg zur Sicherung dieser Ziele gesetzt. Die neue Axel-Simon-Bibliothek werde als Hort des Wissens die künftigen Fortbildungsaktivitäten im Bereich der Brauerei- und Lebensmitteltechnologie unterstützen. Neben den klassischen Medien werden dort künftig auch Arbeitsplätze für den Zugang zu elektronischen Ressourcen entstehen. Simon wünschte der VLB nachhaltigen Erfolg bei der Nutzung der dort angesiedelten wissenschaftlichen Kompetenz und ihrer Umsetzung für die betriebliche Fortbildung.

Fotos: oh

Als besonderes Merkmal wird die neue Axel-Simon-Bibliothek mit einer Plastik ihres Namenspatrons geschmückt. Eine von dem Wormser Bildhauer Karlheinz Oswald gefertigte Eisen-Büste von Dr. A xel Th. Simon wurde im Beisein des Künstlers am Abend des 16. Oktobers enthüllt.

18

Brauerei Forum  –  November 2017

VLB-Präsident Ulrich Rust, VLB-Ehrenpräsident Dr. Axel Th. Simon, Bildhauer Karlheinz Oswald und VLB-Geschäftsführer Dr. Josef Fontaine bei der Übergabe der Büste an die Axel-Simon-Bibliothek


Impressionen von der Einweihungsfeier Rund 500 Gäste konnte die VLB bei der Einweihungsfeier des Neubaus in Berlin begrüßen. Einige haben wir mit der Kamera „erwischt“.

2

1

3

4

1 Ulf Stahl, TU Berlin, Ludwig Narziss, TU München, u. Axel Th. Simon, VLB / 2 Philipp Zeuschner, Ingrid Weber, Patricia Diniz Fischer u. Aiden Grif­fi ths (alle VLB) / 3 Hans-Georg Eils, Karlsberg, u. Markus Oster, Heuft / 4 Eckhard Flöter, TU Berlin, u. Martin Schwacke, TU Berlin / 5  Martin Falkenstein, Steinfurth, Johann Angres, Steinfurth, u. Roland Folz, Pentair / 6 Tilman Kers­tiens, Heuft, u. Wolfgang Boek / 7 Fritz Briem, Boon Rawd Brewery, Rüdiger Selig u. Holger Kunkel, Erdinger Weißbräu (alle Fotos v.l.) 5

6

7

Brauerei Forum  –  November 2017

19


DER VLB-NEUBAU

9

8

14

12

13 18

21

20

Brauerei Forum  –  November 2017


10

15

19

22

8 Rolf Keller, NürnbergMesse, Michael Schmitt, Brau­welt, An­ drea Kalrait, NürnbergMesse, u. John Brauer, EBC / 9 Roland Folz, Pentair, u. Lydia Junkersfeld, Brauwelt /10 Alexander Hofmann, GGB, Klaus Beyer, Peter Hahn u. Jens Riese, Aspera Brauerei / 11 Holger Eichele, DBB, Stefan Kreisz, Erdinger Weißbräu, Oliver Lemke, Brauhaus Lemke, u. Walter Kö­­nig, Bayerischer Brauerbund / 12  Das neue Institut bot viel Platz für alle Gäste / 13 Chris­tian Sedlaczek, Esau & Hueber, Roland Pahl, Josef Fontaine, (beide VLB) u. Hans Nerb, Esau & Hueber / 14 Frithjof Thiele, Radeberger Gruppe, Alexander Mauch, Novozymes, Stefan Kreisz, Erdinger Weißbräu  15 Sarah Thörner, Patricia Diniz Fischer u. Marina Witt (alle VLB) /  16 Gerhard Theis, Karlsberg Holding / 17 Darko Zimmer, Karlsberg / 18 Nils Rettberg, VLB, Ludger Hense, Krombacher Brauerei, Thomas Schmitt, Kulmbacher Brauerei, u. Christian Müller, Ireks / 19 Jakob Frenzel u. Johannes Fuchs (beide VLB) 20 Paul Panglisch, Radeberger Gruppe u. Horst Blohm, Veltins / 21 Dirk Hämke, Saaten-Union, Erika Hinzmann, DBB, Johannes Hinrichs, VLB, Dietrich Mönch, Tivoli Malz / 22 Ralf Schmalenbeck, CocaCola, Jörg Hoffmann, Syscona, Bar­bara Sarx-Lohse, Sächsi­scher Brauerbund, u. Uwe Helms­dorf, Köstritzer Brauerei / 23 Surinder Singh, Carlsberg, Marc Eckert, Bühler, u. Michael Jakob, Carlsberg (alle Fotos v.l.)

11

16

17

20

23

Brauerei Forum  –  November 2017

21


DER VLB-NEUBAU

Ansichten des neuen Aus- und Fortbildungszentrums der VLB Berlin

1

3

2

22

Brauerei Forum  –  November 2017


4

5

1 Ansicht der Gebäudefront / 2 Das „Wilfried-Rinke-Technikum“ mit der Projektbrauerei / 3 Blick in den großen Lichthof im Zentrum des Gebäudes / 4 Blick in eines der zahlreichen Laboratorien, hier das Malzlabor des Forschungsinstituts für Rohstoffe / 5 Die große Außenterrasse im 1. Obergeschoss / 6 Der große Veranstaltungssaal im Erdgeschoss / 7 Der „Singha Classroom“ im Erdgeschoss / 8 Das Praktikumslabor „Anton Paar CTA Lab“ im Erdgeschoss

7

6

8

Brauerei Forum  –  November 2017

23


TECHNIK & TECHNOLOGIE

  VLB-OKTOBERTAGUNG

Internationale Brauergemeinde traf sich in Berlin zur 104. VLB-Oktobertagung Nach langer Planungs- und Bauzeit hat die VLB Berlin im Rahmen ihrer jüngsten Oktobertagung ihr neues Aus- und Fortbildungszentrum in der Seestraße 13 der Öffentlichkeit präsentiert. Damit setzte der Berliner Branchentreff für die internationale Brau- und Getränkeindustrie in diesem Jahr ein ganz besonderes Glanzlicht über die eigentliche Tagung hinaus. Diese wartete aber auch mit hochkarätigen Referenten und interessanten Themen auf. Insgesamt standen 30 Vorträge auf der Agenda, die sich auf die Bereiche Technische Veranstaltung, 46. Internationales Braugersten-Seminar und dem 20. VLB-Forum aufteilten. (BF) Wie üblich tagten im Hotel Berlin am Vormittag zunächst der Technisch-Wissenschaftliche (TWA) und der Betriebswirtschaftliche Ausschuss (BWA) der VLB, ehe am Nachmittag das Vortragsprogramm begann.

Abb. 1: Roland Folz, Josef Fontaine, Isara Khaolaiead, Fritz Briem und Narathip ThongNgok (v.l.) Abb. 2: Heiko Woest, Michel Werner, Roland Pahl und Peter Gattermeyer

Technische Veranstaltung Die Technische Veranstaltung widmete sich in einem Schwerpunktthema den Trends in der sensorischen Beurteilung von Bier und Getränken. Fünf Vorträge beleuchteten diese Thematik von unterschiedlichen Gesichtspunkten aus, der erste diente zur Hinführung zum Thema. Hierzu skizzierte Prof. Dr. Wolfgang Meyerhof die molekularen Grundlagen für die Wahrnehmung des Geschmacks. Dieser wird zum einen wesentlich vom Geruch, zum anderen aber auch von den Geschmacksrichtungen salzig, sauer, süß, bitter und umami (Fleischgeschmack) beein-

1

24

Brauerei Forum  –  November 2017

flusst. Allerdings entsteht der Geschmack beim Menschen vor allem im Gehirn und hängt eng mit dem Erlernen von Vorlieben zusammen. Entscheidenden Anteil hierbei hat das Gedächtnis der Geschmacks­ erkennung. Es verbindet den Geschmack der Nahrung mit den gemachten Erfahrungen. Eine sättigende, beschwerdefreie Nahrung nimmt das Gehirn daher als sicher und attraktiv wahr, was zur Zunahme des Verzehrs führt. Drei weitere Vorträge erläuterten, welche Methoden der Sensorik zur Verfügung stehen, um unterschiedlichste Erkenntnisse zu den Eigenschaften von Produkten zu gewinnen. Den Abschluss des Schwerpunkthemas zur Sensorik bildete ein Vortrag zu Beurteilung des Hopfengeschmacks. Christina Schönberger von der Barth-Haas-Group stellte ein Verkos­tungsschema vor, das speziell für Hopfen und hopfenintensive Biere entwickelt wurde.

Es umfasst zwölf Aromakategorien mit über 100 spezifischen De­s­­ kriptoren, die nach Einschätzung der Referentin als Standard in der Branche genutzt werden sollten. Nach dem Vortragsprogramm ging es mit Bussen zur VLB zurück, wo im neuen Institut der Begrüßungs­abend mit etwa 500 nationalen und internationalen Gästen stattfand. Der Dienstagmorgen wartete dann mit zwei Vorträgen im ersten Themenblock Kühlsys­teme im Fokus auf. Hier ging es zunächst um die Hygienischen Anforderungen an Kühlwasser unter der Berücksichtigung der Neuen 42. BImSchV für Verdunstungskühlanlagen. Diese im August 2017 in Kraft getretene Bundes-Immissionsschutzverordnung (BImSchV) zielt darauf ab, Risiken zu minimieren, die durch den Betrieb von offenen Kühlkreisläufen in Verdunstungskühlanlagen bzw. Nassabscheidern auftreten

2


können. Was hier beachtet werden muss, um das Wachstum und die Ausbreitung von Legionellen zu verhindern, wurde von Dr. Alfons Ahrens und Dr. Martin Hageböck, beide VLB, ausführlich erläutert. Der zweite Vortragsblock stellte unter dem Motto Neues aus der Sudhaustechnologie drei Vorträge zur Diskussion. Einer davon informierte darüber, mit welcher Analytik sich Problemmalze identifizieren lassen, bei denen die vorzeitige Hefe-Flockulation (Premature Yeast Flocculation; PYF) auftritt. Ein anderer Vortrag stellte eine Neuentwicklung zur Nachrüstung von Krones im Bereich der Gärung vor. Die Anlage, die als Poseidon vermarktet wird, ermöglicht die forcierte Gärung sowohl im Batch- als auch im Kontibetrieb. Schließlich informierten Dr. Roland Pahl und Michel Werner (beide VLB) über die Entwicklung einer Miniaturbrauerei mit vollautomatisiertem Sudprozess. Der Vortrag stellte ein gefördertes Projekt der VLB vor, das zum Bau einer vollautomatischen 5-l-Brauerei geführt hat. Es schließt in der Forschung die Lücke zwischen Laborund Industriemaßstab und bietet damit ausgezeichnete Bedingungen für weitere Untersuchungen im Kleinstmaßstab. Alle Vorträge der Technischen Veranstaltung wurden simultan ins Englische übersetzt. 46. Internationales BraugerstenSeminar Sechs Vorträge zur Braugerste und verwandte Themen standen diesmal auf der Agenda des Braugersten-Seminars, das thematisch ein großes Spektrum abdeckte. So bot etwa Karl Weigt, bmt weigt, interessante Einblicke in die Kalkula­

tion der Malzpreise. Henrike Vorwerk, VLB Berlin, informierte über Neues aus der Gushing-Forschung sowie über Rückstände von Pflanzenschutzmittel in Braugetreide. Weitere Vorträge beschäftigten sich mit Rückständen von Pflanzenschutzmitteln in Lebensmitteln bzw. im Rohstoff Hopfen. 20. VLB-Forum Getränkeindustrie & Getränkehandel Die Vorträge im VLB-Forum kreisten während des 1. Konferenztages um die Themenschwerpunkte Aktuelle Herausforderungen für den Getränkefachgroßhandel sowie Going green – Wege zu einer nachhaltigen Logistik. So brachte z.B. Erberhard Tief vom Landesverband des Berliner und Brandenburger Verkehrsgewerbes in seiner Präsentation zu den Aktuellen Herausforderungen für die Transportlogistik die Teilnehmer u.a. hinsichtlich der Allgemeinen Deutschen Spediteurbedingungen (ADSp 2017) auf den neuesten Stand. Im Rahmen des 2. Themenschwerpunktes des Tages berichtete Guido Bündgen über Lean & Green bei Lekkerland, Frechen. Zunächst erklärte er das Konzept von Lean and Green – eine Initiative zur Reduktion der Treibhausgase mit inzwischen ca. 450 aktiven Teilnehmern in 7 europäischen Ländern. Anschließend berichtete der Referent darüber, mit welchen Maßnahmen und Herausforderungen Lekkerland sich bei der Umsetzung des Plans auf dem Weg zum angestrebten Lean and Green 1st Star Award konfrontiert sah und weiterhin sieht. Der 2. Tag begann mit Vorträgen zum großen Thema Operational Ex-

cellence in der Getränkebranche. Eröffnet wurde der erste Block von Gregor May, Premium, mit einem Erfahrungsbericht zur Konsensdemokratie in der Wertschöpfungskette sowie der sich dabei aufdrängenden Frage: Geht das? Der Getränkehersteller Premium aus Hamburg, der sich als Kollektiv bestehend aus rund 1700 gewerblichen Partnern begreift, fährt ein Konzept, das sowohl innerbetrieblich auf einer Diskussionskultur beruht als auch diese bei Tagungen wie dem VLB-Forum ankurbelt. Zum 2. Themenschwerpunkt Aktuelles aus der Leergut­ sortierpraxis präsentierte u.a. Ingo Pankoke, VLB Berlin, Ergebnisse aus dem Projekt „ErMeCo“ zur Leergut­ erkennung und -sortierung. Im Rahmen des durch das BMWi geförderten Forschungsprojektes sollen technische Komponenten und Verfahren entwickelt und erprobt werden, die für eine brancheneinheitliche Flaschenkennzeichnung und Flaschenerkennung genutzt werden können. Fachausstellung Bereichert wurde die Oktober­ tagung durch ein attraktives Rahmenprogramm. So präsentierten sich im Hotel Berlin etwa 30 Zulieferfirmen der Brau- und Getränke­ industrie bzw. ihre Dienstleister in einer Fachausstellung. Zwei Abendveranstaltungen boten zudem viele Möglichkeiten, die Brau-, Getränkeund Logistikexperten näher kennenzulernen. Für die gute Versorgung mit Bier auf der Oktobertagung geht der Dank an die Berliner-Kindl-SchultheissBrauerei der Radeberger Gruppe. Die 105. Oktobertagung findet am 15./16. Oktober 2018 in Berlin statt.

Abb. 3: Zeit für Gespräche in den Kaffeepausen während der Tagung Abb. 4: Der VLB-Verwaltungsrat bei der VLB-Mitglieder­ versammlung

4

3

Brauerei Forum  –  November 2017

25


TECHNIK & TECHNOLOGIE

  VLB-OKTOBERTAGUNG

Sensorik als Instrument der Qualitätssicherung Ganz im Zeichen der Sensorik stand am Montag, dem 16. Oktober, der erste Vortragstag der 104. VLB-Oktobertagung. Fünf Vorträge beleuchteten dieses komplexe Thema, dessen Schwerpunkt auf der sensorischen Bewertung von Getränken lag. Als Vorsitzender führte Johannes Fuchs, VLB Berlin, durch das Programm.

Geschmack entsteht durch ein komplexes Zusammenspiel von Nase, Zunge und Gehirn: Wolfgang Meyerhof

Die Sensorik kann helfen, neue Kundensegmente zu erschließen: Johannes Fuchs

Mit „All in in one tests“ lassen sich schnell eine Vielzahl von Verbraucherinformationen gewinnen: Davide Giacalone

(dp) Mit den Trends in der sensorischen Evaluierung von Bier und Getränken begann der erste Themenblock der jüngsten Oktober­ tagung. Die Hinführung zum Thema übernahm Prof. Dr. Wolfgang Meyerhof, Saarland University, der die molekularen Grundlagen für die Wahrnehmung des Geschmacks skizzierte. Dabei wurde vor allem deutlich, dass der Geschmackssinn als „Hüter der Ernährung darüber

26

Brauerei Forum  –  November 2017

entscheidet, was wir essen“. Jeder Irrtum, der hier dem Geschmackssinn unterläuft, hätte fatale Folgen, wie Fehl­e rnährung und erhöhte Krankheitsrisiken. Meyerhof erläuterte, dass der Geschmack beim Menschen eine äußerst komplexe Empfindung ist. Diese wird zum einen wesentlich vom Geruch beeinflusst, zum anderen aber auch von den Geschmacksrichtungen salzig, sauer, süß, bitter und umami (Fleischgeschmack). Ob Fett und Wasser zudem den Stellenwert von eigenständigen Geschmackswahrnehmungen haben, wird zurzeit diskutiert, ist aber noch nicht abschließend entschieden. Auf jeden Fall aber führen alle Ein­drücke zusammen mit der jeweiligen Temperatur und Textur und eventuellen Irritationen zu einem speziellen Aroma bzw. Gefühl im Mund. Grundlage für diese Wahrnehmung sind dabei die Geschmacks­p apillen und -knospen auf der Oberfläche der Zunge. Diese wandeln chemische Reize in biologische Signale um (Aktionspotenziale). „Unterschiedliche Geschmacksmoleküle reizen unterschiedliche Geschmacksrezeptoren“, sagte Meyerhof und erinnerte daran, dass bitter und sauer die Funktion eines Warnsinns hätten. Daher ist bei ihnen der Schwellenwert der Wahrnehmung auch deutlich niedrigerer als bei der Aufnahme von Zucker, Salz oder Na-Glutamat (umami). Bei der Sensorik von Bier verwies Meyerhof darauf, dass dort das ganze Spektrum der gustatorischen Wahrnehmung vorhanden ist. So hat Bier nicht nur einen charakteristischen Geruch, sondern auch zahlreiche Inhaltsstoffe, wie Zucker, Aminosäuren, Elektrolyte, Bitterstoffe und Polyphenole. Diese wirken zusammen auf die jeweiligen Chemorezeptoren und stimulieren so alle Sinne. Abschließend betonte

Meyerhof, dass der Geschmack beim Menschen vor allem im Gehirn entsteht und eng mit dem Erlernen von Vorlieben und Abneigungen zusammenhängt. Entscheidenden Anteil hat hierbei das Gedächtnis der Geschmackserkennung. Es verbindet den Geschmack der Nahrung mit den gemachten Erfahrungen. Eine sättigende, beschwerdefreie Nahrung nimmt das Gehirn daher als sicher und attraktiv wahr, was zur Zunahme des Verzehrs führt. Johannes Fuchs, VLB Berlin, informierte über Getränkesensorik: Versteckte Informationen – Graphisch entschlüsselt! Der Vortrag zeigte auf, dass die sensorische Analytik für die Qualitätskontrolle in der Brauerei nicht nur von grundlegender Bedeutung ist, sondern auch viele Möglichkeiten bietet, Probleme maßgeschneidert zu lösen. Die Qualitätskontrolle ist wichtig, da die Rohstoffe natürlichen Schwankungen unterliegen. Ebenso hat jede prozesstechnische Veränderung einen Einfluss auf das finale Produkt. Auch für die Produktentwicklung ist die sensorische Analytik sinnvoll. „Je nach Fragestellung lassen sich unterschiedliche Methoden einsetzen“, sagte Fuchs. Diese reichen von einfachen Vergleichen bis hin zu statistisch aufwändigen multivariablen Analysen. Letztlich lassen sich alle charakteristischen Merkmale von Proben analytisch erfassen, um sie miteinander zu vergleichen. Auch deskriptive Methoden stehen zur Verfügung, um etwa Unterschiede und Ähnlichkeiten innerhalb unterschiedlicher Attribute von Produkten zu identifizieren. Die Antworten lassen sich dann graphisch darstellen, etwa in einem Spiderdiagramm oder einem sogenannten PCA-Plot. Fuchs skizzierte zudem, wie die Qualitätsprüfung nach dem DLG-5-Punkte-Schema®


Davide Giacalone, University of Southern Denmark, referierte über die Consumers‘ perception of novel beers. Der Vortrag gab am Beispiel des dänischen Biermarktes einen Überblick über die zunehmende Diversifizierung der Produkte im Craftbeer-Segment und die damit verbundene Verbraucherwahrnehmung. Wie der Referent deutlich machte, zeigen groß angelegte Konsumentenbefragungen, dass bereits etablierte Produkte gut angenommen werden. Neue Produkte aus dem Craftbeer-Segment hingegen werden jedoch oft extrem bewertet mit „Zu- oder Abneigung“. Daher sei es für Brauereien nicht leicht, den spezifischen Geschmack ihrer Zielgruppe zu treffen.

Giacalone ging dabei auf die Herausforderungen ein, die mit der Produktentwicklung zusammenhängen. Zum einen, wie Brauereien an valide Sensorik­ergebnisse kommen, die über kein eigenes Verkos­ terpanel verfügen. Dies ist gerade bei kleineren Brauereien häufiger der Fall, da damit hohe Kosten verbunden sind. Zum anderen ist für die Produktentwicklung bedeutsam, ob bestimmte Muster zu erkennen sind, welche Faktoren also zu einer höheren Präferenz führen. Wichtig ist zudem, wie die passende Zielgruppe für ein bestimmtes Produkt definiert werden kann. Als geeignete Antwort hierzu stellte der Referent den „All-in-one-test“ vor, welcher drei verschiedene Matrices verbindet. Diese beinhalten eine Präferenzwertung anhand hedonischer Tests, die Bewertung von Sensorikeigenschaften anhand des „Check-all-that-applies-Tests (CATA)“ und demografische Daten aus der Befragung der Verkoster. Durch Anwendung der Partial Least Squares (PLS) Pfadanalyse lassen sich sämtliche Informationen aus den drei Tests zusammenfassen, visualisieren und ermöglichen so eine Interpretation der Charakteris­ tika des Biermarktes. Patrícia Diniz Fischer, VLB Berlin, thematisierte die Anwendung von sensorischer Analytik für die Qualitätskontrolle im Brauereibereich

Die Validierung von Daten ist entscheidend für ihre Aussagekraft: Patrícia Diniz Fischer – Geschmacksstabilität und Panel Validierung. Der Vortrag machte vor allem deutlich, dass die sensorische Beurteilung von Getränken grundlegende Bedeutung hat im gesamten Brauwesen. Dies gilt besonders, da die chemischen Eigenschaften allein das sensorische Profil von Produkten nicht erfassen können. Um hier valide Ergebnisse zu erreichen, bedarf es einer Gruppe (Panel) von Verkostungsexperten, die regelmäßig weitergebildet und aufeinander abgestimmt werden. Allerdings muss dabei sichergestellt werden, dass Fehlerquellen vermieden werden und die ermittelten Daten statistisch validiert werden können. „Dies gilt als Voraussetzung für erfolgreiche Analysen“, sagte Diniz Fischer. Wie sie erläuterte, dient die sensorische Statistik dazu, subjektive Ergebnisse des Verkosterpanels als objektive Messwerte darzustellen. Dies geschieht

Quelle: Vortrag Meyerhof

erfolgt. Zudem erläuterte er, dass besonders großen Datenmengen mit entsprechenden statistischen Methoden visualisiert werden können: „Um zu aussagekräftigen Ergebnissen zu kommen, benötigt man neben einem geschulten Panel und der richtigen Prüfmethodik eben diese Datenverarbeitung.“ So gewonnene Erkenntnisse bieten dann z.B. auch die Möglichkeit, die Kommunikation mit den Verbrauchern zu verbessern. „Mit einer guten Visualisierung von Sensorik­ eigenschaften können neue Kundensegmente angesprochen werden“, sagte Fuchs abschließend.

Brauerei Forum  –  November 2017

27


TECHNIK & TECHNOLOGIE

Um die Verständigung zu erleichtern, sollte Hopfen möglichst genau beschrieben werden: Christina Schönberger

Der Abschluss des ersten Themenblocks stand dann ganz im Zeichen des Hopfens, dem sich Dr. Christina Schönberger, Barth-Haas-Group, verschrieben hatte. Sie referierte zur Sprache des Hopfens: eine gemeinsame Sprache zur Beurteilung des Hopfenaromas und -geschmacks. Der Vortrag rief zunächst in Erinnerung, dass sich beim Hopfen in den vergangenen 10 Jahren grundlegende Veränderungen vollzogen haben. Er hat einen völlig

Quelle: Barth-Haas-Group

über mehrere Verfahrensschritte, an dessen Ende die gewonnenen Daten in einer ein- oder multivariaten Analyse bewertet werden. Die Validerung der sensorischen Daten erfolgt streng nach statistischen Verfahren (ANOVA; Varianzanalyse). Die Ergebnisse selbst, z.B. das Profil von Proben, werden durch

Laufe eines Jahres verändert hat. Abschließend unterstrich Diniz Fischer nochmals, dass die Validierung der sensorischen Daten eine wesentliche Aufgabe für den Leiter des Panels darstellt, welche mehr Anerkennung verdient.

Plots oder Maps in einer Matrix repräsentiert. Dadurch lassen sich etwa signifikante Effekte, Intensitätsunterschiede oder Korrelationen zwischen den Proben visuell darstellen. Nach der Erläuterung der Methode stellte die Referentin Fallstudien vor, die mit Hilfe der sensorischen Analytik bearbeitet wurden. Bei einem Projekt wurde die Alterung von Biersorten kontrolliert. Hier konnte gezeigt werden, wie sich der Geschmack und Geruch von Bier im

28

Brauerei Forum  –  November 2017

neuen Stellenwert bekommen, der früher undenkbar gewesen wäre. So wird Hopfen heutzutage nicht nur zu allen möglichen Zeitpunkten bei der Bierherstellung verwendet, die eingesetzten Mengen variieren auch zwischen 100 g/hl und 6 kg/ hl. Zudem sind inzwischen 270 einzigartige Hopfensorten verfügbar. Vor diesem Hintergrund hat die Barth-Haas-Group zusammen mit verschiedenen Partnern ein Verkos­ tungsschema speziell für Hopfen und hopfenintensive Biere entwi-

ckelt. Es umfasst 12 Aromakategorien mit über 100 spezifischen Deskriptoren, die nach Einschätzung der Referentin als Standard in der Branche genutzt werden sollten. Bevor sie hierauf näher einging, machte sie aber auf folgendes Grundproblem aufmerksam: „Die Aromawahrnehmung ist komplex. Wie lässt sich die richtige Anzahl an Aromaklassen bestimmen?“ Eine Frage, die bis heute kontrovers beantwortet wird, je nachdem welche Vielfalt an unterschiedlichen Aromen benötigt wird. Um Hopfen ausreichend genau zu beschreiben, empfahl Schönberger die folgenden 12 Kategorien:  Blumig  Zitrus  Süße Früchte  Grüne Früchte  Rote Beeren  Sahne Karamell  Holzig aromatisch  Menthol  Krautig  Würzig  Grün Grasig  Vegetal Jeder Kategorie werden dabei bestimmte Attribute zugeordnet, denen wiederum chemische Schlüsselaromastoffe zugrunde liegen. Für „Sahne Karamell“ etwa sind die spezifischen Attribute Butter, Schokolade, Joghurt, Honig, Sahne, Karamell und andere, die chemischen Schlüsselaromen sind Lactone und Vanillin. Wie Schönberger deutlich machte, sind diese Kategorien aber nicht als endgültig zu verstehen, sondern können bei Bedarf erweitert werden. Abschließend empfahl sie die Hopfensensorik mit echten Lebensmitteln, mit Früchten, Säften, Gewürzen, Blumen und Hopfen zu trainieren. Getestet werden soll, ob durch die eigenen Beschreibungen die jeweiligen Produkte erkannt werden. Dies gilt auch für hopfenintensive Biere. Ziel ist es auf der analytischen Ebene, eine möglichst detaillierte und treffende Beschreibung zu finden. Sie soll das Profil des Hopfens bzw. des Bieres aber nicht nur genau abbilden, sondern auch reproduzierbar sein. Für Konsumenten hingegen können die Kategorien zusammengefasst und vereinfacht werden. (wird fortgesetzt)


BETRIEBSWIRTSCHAFT

Nachhaltig, innovativ, herausfordernd – Die Präsentationen des 20. VLB-Forums Im Rahmen der 104. Oktobertagung fand am 16. und 17. Oktober das 20. VLB-Forum Getränke­ industrie und Getränkehandel statt. Zu der betriebswirtschaftlichen Fachtagung reisten die Teilnehmer, zumeist Führungskräfte von Brauereien und Getränkeherstellern sowie aus der Zulieferindustrie, aus ganz Deutschland an.

Fotos: jr

(jr) Bei strahlendem Sonnenschein und spätsommerlichen Temperaturen fanden sich am Nachmittag des 16. Oktobers etwa 75 Teilnehmer zum VLB-Forum im Hotel Berlin zusammen. Auf der Agenda des ersten Konferenztages standen zwei große Themenschwerpunkte. Zum einen sollten Aktuelle Herausforderungen für den Getränkefachgroßhandel besprochen und zum anderen Wege zu einer nachhaltigen Logistik aufgezeigt werden. Durch das Programm führte Mike Friepörtner, Flensburger Brauerei. Frank Seipelt , Transgourmet Deutschland, Riedstadt, eröffnete mit seiner Präsentation Logistik die schmeckt! Das Unternehmen Transgourmet – Strategien für den Service der Zukunft die erste Vortragsrunde. Die Schweizer Genossenschaft Transgourmet ist nach der Metro das zweitgrößte Abholund Belieferungsgroßhandelsunternehmen in Europa mit ca. 27 000 Mitarbeitern und einem Nettoerlös von 8,5 Mrd. CHF. Die Gruppe teilt sich in die vier Säulen Transgourmet Schweiz, Transgourmet Central and Eastern Europe, Transgourmet France und Transgourmet Öster­ reich auf und hat sich auf den gas-

tronomischen Bereich spezialisiert. Laut Seipelt ist Logistik Mittel zum Zweck. „Logistik ist keine Profilierung“, so der Referent. Es soll die Erwartungshaltung des Kunden, nämlich, dass dieser reibungslos und pünktlich seine bestellte Ware erhält, befriedigt werden. Um dies in Deutschland täglich und effizient bewerkstelligen zu können, verfügt Transgourmet bundesweit über 15 Standorte, von denen aus die Kunden beliefert werden. Hinzukommen Umschlagpunkte, für die keine Läger notwendig sind, sondern die lediglich Orte darstellen, an denen die Waren gebündelt oder neu sortiert werden können. Außerdem gehören zwei Fleischwerke zur Transgourmet, die laut Seipelt zu den 10 größten Fleischwerken in Deutschland gehören, sowie Seafood-, Obst- und Gemüseplattformen, von denen aus täglich Produkte an die Standorte und weiter zur Kundschaft transportiert werden. So existiert ein dichtes logistisches Netz im Bundesgebiet, um die Gastronomie zuverlässig zu beliefern. Die Transgourmet befindet sich im Wachstum und strebt Expansionen auch in den skandinavischen Raum sowie nach Italien und Spanien an. Doch

„Umsatz ist Arroganz und Ergebnis ist Intelligenz“, so Seipelt. Daher hat die Transgourmet mit dem Team Beverage eine Lösung gefunden, wie dem Gastronomen nicht nur Waren aus dem Foodbereich, sondern auch viele und vielfältige Getränke geliefert werden können. Das Ziel und der Anspruch des Unternehmens ist es, dem Gastronomen all das aus einer Hand zu bieten, was der Endkunde bzw. Gast letztlich auf den Tisch bekommt. Seipelt stellte damit auch das Modell Gastro-Finanzierung vieler Restaurants für die Zukunft in Frage. Transgourmet sei der festen Überzeugung, dass in Zukunft nicht mehr das Produkt an sich, sondern die Problemlösung und der Prozess die Marke machen. Als Beispiel nannte der Referent den hochpreisigen Wein, der seit kurzem vom Liefer-Allrounder Amazon angeboten wird. Er ist der festen Überzeugung , dass dieses Konzept auch bei einem eigentlich „hochemotionalen Produkt“ wie Wein erfolgsversprechend ist. Brauerei Forum  –  November 2017

Das Auditorium des 20. VLBForums in Berlin

Umsatz ist Arroganz und Ergebnis ist Intelligenz: Frank Seipelt

29


BETRIEBSWIRTSCHAFT

Unter dem Strich müssen sowohl Spediteure als auch Verlader einige Änderungen zu ihren Ungunsten hinnehmen: Eberhard Tief zu den ADSp 2017

20 % Energieeffizienzsteigerung in 5 Jahren sind nicht durch den normalen Gang der Technik erreichbar. Hier muss man kreativ sein: Guido Bündgen

Eberhard Tief vom Landesverband des Berliner und Brandenburger Verkehrsgewerbes e.V. (LBBV) ging auf Aktuelle Herausforderungen für die Transportlogistik ein. Dass diese sehr komplex sind, zeigten die Menge und der Umfang der Bereiche, auf die sich Tief in seinem Vortrag bezog. Da ging es zunächst um das Mobilitätspaket der EU vom Mai 2017, über das bis möglichst 2019 mit dem Europäischen Rat und dem Europäischen Parlament abgestimmt werden soll. Ziele des Paketes sind die Förderung sowie Verbesserung von Nachhaltigkeit, Innovation, Sicherheit und fairem Wettbewerb im Straßenverkehr. Damit diese Ziele erreicht werden können, sind Maßnahmen, wie z.B. die Erleichterung der grenzüberschreitenden Mobilität auf der Straße, Verbesserung der sozialen Bedingungen und der Sicherheitsvorschriften sowie Förderung eines emissionsarmen Straßenverkehrs, notwendig. Zudem ging Tief auf die neu gefassten Allgemeinen Deutschen Spediteurbedingungen (ADSp 2017) ein und erläuterte, was sich im Vergleich zu den ADSp 2016 geändert hat. Sein Fazit: „Unter dem Strich müssen sowohl Spediteure als auch Verlader einige Änderungen zu ihren Ungunsten hinnehmen. Dennoch sind die ADSp 2017 eine gute Lösung für alle Be­tei­lig­ten, weil sie für Rechtssicherheit bei der Zusammenarbeit sorgen.“ Außerdem standen das Verbot, die regelmäßige Wochenruhezeit im LKW zu verbringen, die Ausweitung der LKW-Maut auf alle Bundesstraßen sowie die Blaue Plakette in Zusammenhang mit den Fahrverboten in Innenstädten auf der Agenda des LBBV-Vertreters. Den zweiten Themenblock des Tages, Wege zu einer nachhaltigen

30

Brauerei Forum  –  November 2017

Logistik, eröffnete Guido Bündgen, Lekkerland, Frechen. Er berichtete über Lean & Green bei Lekkerland und erklärte zunächst das Konzept von Lean and Green – eine Initiative zur Reduktion der Treibhausgase mit inzwischen ca. 450 aktiven Teilnehmern in sieben europäischen Ländern. Lekkerland, ein Großhändler für Lebensmittel und Tabakwaren mit rund 4800 Mitarbeitern in 6 europäischen Ländern und einem Umsatz in 2016 von 13 Mrd. €, beliefert allein in Deutschland ca. 55 000 Verkaufsstellen aus 15 Lägern mit 296 Transportfahrzeugen. Seit 2013 nimmt Lekkerland Deutschland an der Ini­tiative teil und strebt im kommenden Jahr seinen Lean and Green 1st Star Award an. Dafür waren und sind Maßnahmen nötig, die zum einen die Lagerlogistik und zum anderen die Transport­logistik von Lekkerland betreffen. Der Maßnahmenplan für die Lagerlogistik beinhaltet u.a. den Einsatz modernster Energiespartechnik in zwei Standortneubauten, die Umrüstung der Tiefkühl-Läger auf LED-Beleuchtung, Umstellung aller Standorte auf Öko-Strom sowie die Integration von intelligenten Batterieladestationen für die Flurförderzeuge. Hinsichtlich der Transportlogistik gab es Änderungen in der Fahrzeugflotte und -technik, wie z.B. eine effizientere Motorisierung, KickDown Blocker oder Geschwindkeitsbegrenzung. Darüber hinaus wurden die Tourenplanungen für ca. 60 000 Belieferungspunkte optimiert, Fahrertrainings und ein Fahrerwettbewerb zum energiesparenden Fahren eingeführt sowie alternative Konzepte entwickelt. Dazu gehören der Einsatz von Langund Doppelstock-LKW, intermodaler Verkehr sowie Kooperationen mit Partnern und Dienstleistern. „Die größte Maßnahme allerdings, die letztendlich zu Einsparungen führt“, so Bündgen, „war die Einführung der Multitemperatur-Logis­ tik“, mit der Lekkerland 2013 den Deutschen Logistikpreis gewann. Durch drei Temperaturzonen in einem LKW ist es möglich, sowohl ungekühlte als auch frische und tiefgekühlte Ware mit einer Lieferung zum Kunden zu bringen. Abschließend ging Bündgens auch auf die nicht zu vernachlässigenden Herausforderungen ein, die vor allem die Datenerfassung und die

Reduktionsmaßnahmen mit sich brachten. Weiter ging es mit Matthias Haubenreißer, GS1 Germany, Köln und seinem Vortrag Kooperation – Der Schlüssel zu grüner Logistik. GS1 Germany arbeitet als neutrales Kompetenz- und Dienstleis­ tungszentrum zur Optimierung von unternehmensübergreifenden Geschäftsprozessen entlang der Wertschöpfungskette. Dabei sieht sich die Organisation als treibende Kraft bei der Entwicklung und Umsetzung von Auto-ID-, Kommunikations- und Prozess-Standards. Nach einer kurzen Vorstellung des Unternehmens widmete sich Haubenreißer dem Thema Kooperationen. Hier stellte er zunächst die horizontale und die vertikale Kooperation vor. Während es sich bei der ersten um die Zusammenarbeit von Hands- oder Herstellerunternehmen auf der gleichen Wertschöpfungsstufe handelt, kooperieren bei der zweiten Form Unternehmen auf der vor- bzw. nachgelagerten Stufe. Zielsetzung ist aber immer die Nutzung von Synergieeffekten zur Steigerung von Effizienz. Doch auch Grenzen von Kooperationen können zu Tage treten, so z.B. durch gegenseitige Abhängigkeit, ungewollten Know-How-Transfer, steigenden Koordinationsaufwand im eigenen Unternehmen oder kartellrechtliche Rahmenbedingungen. Haubenreißer skizzierte, inwiefern Kooperationen die Abläufe in der Supply Chain verändern und welche rechtlichen Gebiete sie dort berühren können. Ferner erläuterte er die vier Phasen des Kooperationsprozesses – 1. Analyse und Vorbereitung, 2. Identifikation, 3. Vorbereitung, 4. Umsetzung – und widmete sich dem Projekt NexTrust. Dieses ist Bestandteil von Horizon 2020, einem EU-Rahmenprogramm für Forschung und Innovation. NexTrust umfasst die Förderung der vertrauensvollen Zusammenarbeit in der Wertschöpfungskette mit Fokus auf der Reduktion von CO2Emissionen. Zu NexTrust gehören 31 europäische Konsortialpartner aus Industrie, Handel, LogistikDienstleistung, IT-Solutions, Universitäten und Beratungen sowie über 30 Pilotprojekte, um die Forschungsansätze in der Praxis zu validieren. Nachdem der Referent auf verschiedene Kategorien der


IMPRESSUM

DER VLB-NEUBAU Brauerei Forum

Kooperationen sind dazu geeignet Potenziale in der Supply Chain zu heben: Matthias Haubenreißer Pilotprojekte eingegangen war, stellte er abschließend eines der Projekte und dessen Herausforderungen beispielhaft näher vor. Dabei ging es um die Koordination von Teilladungen durch eine kooperative und neutral gemanagte Plattform. Zusammenfassend sagte Haubenreißer u.a., dass Kooperationen dazu geeignet sind, Potenziale in der Supply Chain zu heben, die rechtlichen Standards aber auf jeden Fall beachtet werden müssen. Der erste Tag des 20. VLB-Forums wurde beendet mit der Präsentation Der Einsatz von C.A.R.E. Diesel – Im betrieblichen Umfeld von Lager und Logistik von Alexander Stöhr, Tool Fuel Services, Hamburg. Im ersten Teil ging Stöhr zunächst auf das Unternehmen Tool Fuel Services ein. Die 2013 in Öster­reich gegründete GmbH vertreibt bundesweit Dieselkraftstoffe wie zum Beispiel C.A .R.E. Diesel, die überwiegend aus Rest- und Abfallstoffen hergestellt werden. Der Großteil der belieferten Standorte befindet sich im Norden Deutschlands, wobei sich der Vertrieb noch in der Entwicklung befindet und weitere Standorte auch in Süddeutschland in Vorbereitung sind. Um in der Öffentlichkeit wirksam Präsenz zu zeigen, führt Tool Fuel Services verschiedene Maßnahmen durch wie etwa Sponsoring eines Rennwagens der „VLN-Klasse Alternative Kraftstoffe“, Teilnahme an Messen und Kongressen sowie Mitgliedschaften in Netzwerken für nachhaltige Kraftstoffe. Weiterhin stellte Stöhr das Unternehmen Neste vor, den Hersteller des Kraftstoffs C.A .R.E. Diesel. Bei Neste handelt es sich um einen im Vergleich kleineren Erdölkonzern mit einem Umsatz von 11 Mrd. €, der seit vielen Jahren unter den 100 nachhaltigsten Unternehmen der Welt gelistet ist. Größter Anteilseigner von Neste ist Finnland.

C.A .R.E. Diesel ist ein synthetisch hergestellter Dieselkraftstoff, der aus einer Vielzahl von unterschiedlichen Grundstoffen besteht. Zu diesen Grundstoffen gehören z.B. tierische Abfallfette aus der Nahrungsmittelindustrie, Pflanzenölreste und Palmklärschlamm, technisches Maisöl, gebrauchtes Speiseöl, rohes Palmöl etc. Mit diesem Verfahren ist Neste laut Stöhr „einer der Marktführer, wenn es darum geht, moderne Kraftstoffe der nächs­ ten Generation herzustellen und dabei auf ein breites Rohstoffspektrum zu setzen.“ Das bedeutet, dass die Kraftstoffproduktion nicht von einem bestimmten Rohstoff abhängig ist, sondern das auf 13 verschiedene Grundstoffe zurückgegriffen werden kann. Die Zusammensetzung richtet sich dabei nach der jeweiligen Marktsituation. In jedem Fall ergibt sich über den gesamten Lebenszyklus des Kraftstoffes eine CO2-Reduktion um mind. 65 %. Derzeit wird C.A .R.E. Diesel zu ca. 80 % aus Rest- und Abfallstoffen hergestellt, wobei Neste bereits heute in der Lage wäre, eine 100 %-ige Abfallstämmigkeit zu gewährleisten. Die interessante Frage, was die Kunden dazu motiviert, einen Kraftstoff zu beziehen, der teurer ist als andere, beantwortete Stöhr damit, dass das Produkt zum einen in seiner Qualität überzeugt und zum anderen sowohl bei der Verbrennung als auch bei der Herstellung weniger Emissionen verursacht. Die Qualität betreffend weist C.A .R.E. Diesel Eigenschaft, wie z.B. eine lange Lagerfähigkeit, Kältestabilität und einen geringen Wartungsbedarf auf. Ferner lässt sich mit dem genannten Kraftstoff im Vergleich zu konventionellen Dieselkraftstoffen u.a. eine bis zu 28 %-ige Reduktion der Partikelemission erzielen. Diese Tatsache kommt in der Logistik besonders der Arbeitsumgebung in Hallen, in denen Dieselstapler eingesetzt werden, zugute, führt aber auch zu einer niedrigeren Filterbelastung und einem reduzierten Wartungsaufwand. – Fortsetzung folgt – Beim Einsatz von C.A.R.E. Diesel wird eine CO2Reduktion um mind. 65 % erreicht: Alexander Stöhr

Fachzeitschrift für Brauereien, Mälzereien, Getränkeindustrie und deren Partner Informationsservice der VLB Berlin www.brauerei-forum.de ISSN 0179–2466 Herausgeber Versuchs- und Lehranstalt für Brauerei in Berlin (VLB) e.V. Seestraße 13, 13353 Berlin Redaktionsanschrift Brauerei Forum Seestraße 13, D-13353 Berlin Telefon: (030) 4 50 80-245 Telefax: (030) 4 50 80-210 E-Mail: redaktion@brauerei-forum.de Internet: www.brauerei-forum.de Redaktion Olaf Hendel (oh) (verantwortlich) hendel@vlb-berlin.org Juliane Rahl (jr), rahl@vlb-berlin.org Dieter Prokein (dp) prokein@vlb-berlin.org IfGB Aktuell: Wiebke Künnemann (WiK) kuennemann@vlb-berlin.org Redaktionsbeirat Dr.-Ing. Josef Fontaine, Dr. sc. techn. Hans-J. Manger Autoren in dieser Ausgabe Ulrich Rust

Anzeigenkontakt VLB PR- und Verlagsabteilung, Tel. (030) 450 80-255 media@brauerei-forum.de Erscheinungsweise Erscheint mit 10 Ausgaben pro Jahr, zwei davon in Englisch. Erscheinungsdatum BF 11/17 (November-Ausgabe): 17.11.2017 Bezugskosten / Abonnement Abonnement Inland 95 € inkl. MwSt. Ausland 95 € (zuzüglich Porto) Kündigung des Abonnements jeweils zum Jahresende Abonnements Westkreuz Verlag, Berlin Tel. (030) 7 45 20 47 Fax (030) 745 30 66 abo@brauerei-forum.de Druck und Vertrieb Westkreuz-Druckerei Ahrens KG Berlin/Bonn, Töpchiner Weg 198/200, D-12309 Berlin Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, Ver­­v ielfältigung oder Weiterverarbei­ tung, auch auszugsweise, ist nur mit ausdrückli­cher Genehmigung der Redaktion und Quellenangabe gestattet. Für namentlich gekennzeichnete Beiträge übernehmen Herausgeber und Redaktion keine Haftung.

Brauerei Forum  –  November 2017

31


Unsere nächste Ausgabe erscheint am 21. Dezember 2017

VERANSTALTUNGEN

VLB-Termine  6./7. Dezember 2017 Kompaktseminar „Brauen für Nicht-Brauer“, Berlin  24. bis 26. Januar 2018 Seminar, „VLB Beer Taster Certifcation Program“, Berlin  26. bis 28. Februar 2018 21. VLB-Logistikfachkongress, Sinsheim  27. Februar bis 1. März 2018 VLB Seminar „Modern Brewing Technology“, Moskau  5. bis 7. März 2018 105. Brau- und maschinentechnische Arbeitstagung, Dortmund

 22./23. November 2017 Seminar „Flowzytometrie in der Mikro biologie“, gemeinsame Veranstaltung der VLB Berlin mit SYSMEX Deutschland, Berlin  29. November bis 1. Dezember 2017 Seminar „International Brewery Day“ – Qualitätskontrolle und angewandte Mikrobio logie, gemeinsame Veranstaltung der Bio tecon Diagnostics GmbH und der VLB Berlin, Potsdam  1. Dezember 2017 DBMB-Landesgruppe Berlin-Brandenburg, Mitgliederversammlung an der VLB Berlin  5./6. Dezember 2017 24. Flaschenkellerseminar, Freising

 27. April 2018 24. Dresdner Brauertag, Dresden

 27. Februar bis 1. März 2018 Beviale Moscow, Russland

 16. bis 23. April 2018 Workshop „Micro Malting in Practice“, Berlin

 20. bis 22. März 2018 5. BioProScale Symposium „Innovative scale up and scale down for bioprocess intensi fication“, Berlin

 15./16. Oktober 2018 105. VLB-Oktobertagung, Berlin  13. November 2018 European MicroBrew Symposium, Nürnberg

 30. April bis 3. Mai 2018 Craft Brewers Conference, Nashville, USA

Weitere Termine

 15. bis 17. April 2018 Deutscher Braumeister- und Malzmeister Bund, Braumeistertag in Leipzig

 22./23. November 2017 Craft Beer Italy – Conference and Exhibition, Mailand, Italien

 13. bis 15. November 2018 Brau Beviale 2018, Nürnberg

redaktion@brauerei-forum.de


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.