12 minute read

Die Inflation steigt, das Kundenvertrauen sinkt

Der Dax mit den 40 deutschen Spitzenvaloren schloss den September 2022 bei 12 114 Punkten und brach damit im Vergleich zum Ultimo 2021 um -23,7 % ein.

Der FAZ-Index mit den Top 100 büßte zum Septemberschluss im Vergleich zum 3. Januar 2022 sogar -30,9 % ein auf 1925 Zähler. Zum Oktoberultimo erholte sich der Dax wieder auf 13 254 Punkte. Der Euro fiel unter die Parität zum US-$. Die durchschnittliche Umlaufrendite unserer Bundesanleihen stieg auf über 2 % und die Euro-Inflationsrate auf nun 10,7 %.

Schörghuber-Gruppe will dezentraler werden

Die Schörghuber-Unternehmensgruppe (SUG) München teilte am 2. Juni 2022 die Einführung einer dezentralen Konzernstruktur ab Anfang 2023 mit. Führungsgesellschaft Schörghuber Stiftung & Co. Holding KG werde sich auf die strategische Gruppensteuerung konzentrieren, während die vier Unternehmensbereiche Bauen & Immobilien, Getränke (Paulaner Brauerei Gruppe, gemeinsam mit Heineken), Hotel und Seafood mehr Spielraum und Verantwortung erhalten sollen. Hierzu würden bislang von der Holding oder von Servicegesellschaften erbrachte Dienstleistungen etwa bei Finan - zen, IT, Personal oder Steuern direkt den operativen Gesellschaften zugeordnet. Zum 1. Juli 2022 zog Gründerenkel Florian Schörghuber neu in den Holding-Vorstand ein, er handelt als Co-CEO gemeinsam mit CEO Nico Nusmeier. Ausgebaut werden sollen Wagniskapital-Investitionen in zur SUG passende Geschäfte, ein Feld, auf dem Familie Schörghuber bereits aktiv sei.

2021: Bau macht Freude, Hotellerie erholt

Heute in der Brau-BörsenBilanz

AB InBev

Carlsberg

Heineken

Schörghuber u.a.

Der SUG-Konzern, er bilanziert nach IFRS, hat seinen Umsatz 2021 im Vergleich zum ersten Pandemiejahr 2020 (2019) wieder ausweiten können auf 607,5 (554/744) Mio. €. Er steht für die drei voll einbezogenen Sparten Bauen & Immobilien, Hotel und Seafood. Die Paulaner Brauerei Gruppe wird als Gemeinschaftsunternehmen at equity bilanziert und erscheint in der Gewinn- und Verlustrechnung nicht in Umsatz und Betriebsergebnis, sondern erst im Beteiligungsergebnis. Der Teilkon - zern Bauen & Immobilien mit der Bayerischen Hausbau steigerte seinen Umsatz vor Konzernkonsolidierung auf 353 (330) Mio. €. Auf dem Münchner Nockherberg wurde der Verkauf von 110 (Vorjahr: 102) Wohneinheiten für 138 (115,5) Mio. € beurkundet. Der Gewinn in diesem Teilkonzern, er wird beeinflusst durch die Marktwertentwicklung seiner Grundstücke, sprang auf 244 (49) Mio. €. In den Bestand investiert wurden 41 (77) Mio. € hauptsächlich in München, in die Instandhaltung gingen 41 (18) Mio. €. Der Immobilienbestand ist im Wert weiter gestiegen, auf nun 3,5 (nach 3,2/ca. 3,1) Mrd. €. Der Umsatz im Teilkonzern Hotellerie erholte sich vor Konzernkonsolidierung auf 108 (70) Mio. €. Der Teilkonzernverlust konnte auch durch rigides Kostenmanagement um 40 % reduziert werden auf knapp -53 (-87) Mio. €. Gebremst wurde die Erholung 2021 durch das noch immer gedrückte Geschäftsreiseaufkommen, während die drei

Häuser auf Mallorca faktisch auf Vor-Pandemie-Niveau ausgelastet gewesen seien. Bei der Lachszucht in Chile stellte sich der Teilkonzernumsatz vor Konzernkonsolidierung auf 155 (165,5) Mio. €, wobei ein Mengeneinbruch durch Algenblüte höheren US-$-Absatzpreisen gegenüberstand. Auch durch Organisationsverbesserungen drehte das Teilkonzernergebnis auf +3 (-5,5) Mio. €. Einschließlich +9,3 (+0,7) Mio. € Ergebnisanteil von Paulaner und -28 (+9) Mio. € Ergebnisbeitrag aus übrigen Gesellschaften und der Konsolidierung drehte das SUG-Konzernergebnis 2021 wieder auf +175 (-34/+329) Mio. € Gewinn (2020: Verlust). Die Konzernbilanzsumme längte sich zum Ultimo 2021 (2020) – vornehmlich durch die Wertentwicklung des Grundstücksbestands – auf 4,60 (4,22) Mrd. € bei 2,15 (1,98) Mrd. € Eigenkapital (Quote 46,8 nach 46,9 %). München freute sich, dass die schon zu Beginn der Pandemie umgesetzten Maßnahmen wirkten, trotz einem weiter sehr herausfordernden Marktumfeld. Beschäftigt wurden 2748 (2469/2805) Mitarbeiter (Hotellerie: 1282 nach 1070 und 1591).

Paulaner Brauerei Gruppe 2021 wieder mit deutlichem Gewinn Der Teilkonzern Paulaner Brauerei Gruppe (mit Kulmbacher, Fürstlich Fürstenberg, Hoepfner und Schmucker) weitete seinen Umsatz 2021 wieder aus, um +7,7 % auf 669,4 (621,6/701,7) Mio. €. Erwirtschaftet wurde er von 2439 (2443) Mitarbei - tern (nach HGB). Der Getränkeabsatz incl. Handelsware legte +6,2 % zu auf 8,372 (7,885/8,164) Mio. hl. Dabei sprangen AfG-Erfri +20,6 % auf 1,6 (1,329) Mio. hl, allein „Paulaner Spezi“ +35,7 %. Bier kam trotz Covid-Einschränkungen +3,7 % voran auf 5,887 (5,676) Mio. hl. Dafür wurde die um +18,6 % auf 1,3 (1,1) Mio. hl erholte Ausfuhr namhaft gemacht. Bei den Marken habe das exportstarke „Paulaner“ +6,0 % zugelegt auf 2,20 (2,075) Mio. hl. Das „Mönchshof“-Plus bei Tochter Kulmbacher auf 1,241 (1,174) Mio. hl haben wir bereits gemeldet. „Hacker-Pschorr“ gewann auf 471 (447) Thl, „Fürstenberg“ stellte sich auf 316 (321) Thl und „Chiemseer“ Hell sprang +23,3 % auf 278 (225) Thl. Auch die weiteren Hellbiere wurden gelobt. Das Betriebsergebnis (EBIT) verdoppelte sich im Teilkonzern nahezu auf 29,9 (16,7/55,7) Mio. €. Geschlossen wurde mit 16,0 (3,3/31,1) Mio. € Jahresüberschuss, von dem nach Anteilen Dritter 13,3 (1,0) Mio. € den Häusern Schörghuber (70 % gleich 9,3 nach 0,7 Mio. €) und Heineken (30 %) zuzurechnen waren.

Karlsberg im 1. Halbjahr 2022 mit LEH-Marktanteilsplus

Die Karlsberg Brauerei GmbH hat für ihren Bruttoumsatz im 1. Halbjahr 2022, vor Erlösschmälerungen und Verbrauchsteuern, +4,4 Mio. € Zuwachs gemeldet auf 77,1 (nach ca. 72,7) Mio. €. (Nach Verbrauchsteuern und Erlösschmälerungen, mit Ausnahme bestimmter Werbekostenzuschüsse, waren es im 1.

Halbjahr 2021 netto 59,1 Mio. €.)

Das Plus kam bei der HGB-Bilanziererin mit ca. 6,9 Mio. € bzw. +13 % auf 60,2 Mio. € aus Getränken im Inland. Homburg freute sich über Wiedereröffnung der Gastronomie wie über Marktanteilsgewinn im LEH auch dank neuer „MiXery“Angebote. Das adjustierte Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) wurde mit 10,3 (9,5) Mio. € berichtet, das adjustierte Betriebsergebnis (EBIT) mit 6,0 (5,4) Mio. €. (Die Adjustierung betrifft außergewöhnliche Aufwendungen und Erträge.) Erwirtschaftet worden sei es trotz deutlich rückläufiger sonstiger betrieblicher Erträge und höherer Aufwendungen für Marketing und Vertrieb. Anfang September erwarteten die Saarpfälzer für ihr Gesamtjahr 2022 weiterhin ein moderates Umsatzplus. Ange sichts der Geschäftsentwicklung im 1. Halbjahr 2022 und der Be lastungen durch Rohstoffpreise und Energiekosten passte die Brauerei des Hauses Weber ihre Prognose fürs adjustierte EBITDA (moderat über den 18,5 Mio. € 2021) an und erwartete nun einen Wert moderat unter 2021.

MinKGaA im 1. Halbjahr 2022 deutlich erholt Der Konzern von HGB-Bilanziererin Mineralbrunnen Überkingen-Teinach GmbH & Co. KGaA hat im 1. Halbjahr 2022 (2021) seinen Umsatz netto nach Erlösschmälerungen auf 65,4 (53,8) Mio. € ausweiten können. Da bestimmte Sachverhalte, die 2022 als Erlösschmälerungen den Umsatz direkt kürzen, im Vorjahr erst im sonstigen betrieblichen Aufwand und nicht schon im Umsatz enthalten waren, habe das vergleichbare Umsatzplus noch +4,4 Mio. € höher gelegen. Ihren Bruttoumsatz meldete Bad Teinach-Zavelstein mit 78,1 (60,3) Mio. €. Auf dieser Bruttobasis verdoppelte sich der Umsatz im Saft/Cocktail-Bereich reichlich auf 23,2 (10,7) Mio. €, „Teinacher“ sprang auf 22,6 (17,9) Mio. €, „Krumbach“ legte zu auf 15,6 (14,6) Mio. € und die sonstigen Umsätze stellten sich auf 16,8 (17,1) Mio. €. Die AfG-Tochter des Hauses

Weber freute sich über spürbare Erholung in Gastronomie, Hotellerie und Veranstaltungsgeschäft. Beschäftigt wurden durchschnittlich 407 (416) Mitarbeiter. Das Betriebsergebnis (EBIT) stieg trotz anhaltender Kostensteigerungen bei Wareneinsatz sowie Energie auf 2,46 (0,47) Mio. € und das Konzernergebnis drehte auf +1,30 (-0,91) Mio. € Gewinn (2021: Verlust). Netto cash investiert wurden 3,1 (1,7) Mio. €, so in eine neue Flaschenabfüllung für Kißlegg. Die Bilanzsumme längte sich zum Halbjahresultimo 2022 (Ultimo 2021) auf 151 (142) Mio. €. Auf der Vermögensseite waren vor allem mehr Forderungen gegenüber Kunden und Kasse zu sehen, auf der Finanzierungsseite vornehmlich mehr Rückstellungen (insb. Pfand und Verkaufsförderung) bei 66,5 (65,2) Mio. € Eigenkapital (Quote 44,2 nach 45,9 %). Anfang September erwartete die MinKGaA für ihr Gesamtjahr 2022 – bei hoher Unsicherheit – weiter ein moderates Umsatzplus gegenüber 2021 (114 Mio. € netto). Investiert werde in Energiekostenreduzierung, so in Solaranlagen.

ABI: Mehrvolumen im 3. Quartal nicht nur aus Mittelamerika Weltbierprimus Anheuser-Busch InBev hat seine Getränkeverkäufe im 3. Quartal 2022 (2021) konzernweit +3,7 % auf 157,3 (151,6) Mio. hl Getränke steigern können, komplett im laufenden Geschäft. Eigenbier legte dabei zu auf 137,8 (131,4) Mio. hl, davon +4,6 Mio. hl bzw. +3,4 % vergleichbar und +1,9 Mio. hl aus einer geänderten Berichtslogik für Bier und sonstige Getränke. Sonstige Getränke stellten sich auf 18,3 (19,3) Mio. hl, bereinigt um den 1,9-Mio.-hlVerschieber zeigten sie +5,2 % Mehrabsatz. Und Handelsware stellte sich auf 1,2 (1,0) Mio. hl. Auf Ebene der Getränkeabsätze kam Mittelamerika absolut am stärksten voran mit +1,7 Mio. hl bzw. +4,8 % auf 37,3 (35,6) Mio. hl: Mexiko legte über 10 % zu, Ekuador etwas über 10 %, Kolumbien hoch und Peru klein einstellig. Europa/Nahost/Afrika gewann +1,6 Mio. hl bzw. +7,1 % auf 23,7 (22,1) Mio. hl: Südafrika sprang etwas unter 20 %, Europa legte mittel einstellig zu,

Nigeria gab Menge ab (legte aber beim Umsatz zu). Auch Asien/Pazifik gewann +1,6 Mio. hl bzw. +6,1 % auf 27,6 (26,0) Mio. hl, wobei China trotz Pandemie-Restriktionen, die ABI überdurchschnittlich träfen, +3,6 % vorankam, und Südkorea im Bereich von 15 % sprang. Südamerika verkaufte +1,1 Mio. hl bzw. +2,9 % mehr auf 40,6 (39,4) Mio. hl: Brasilien tendierte +2,4 % fester (bei stabilem Bier), weiter ausgebaut wurde der „Spaten“-Vertrieb. Argentinien gewann hoch einstellig zu. Allein Nordamerika tendierte leichter, -0,4 Mio. hl bzw. -1,3 % auf 27,8 (28,1) Mio. hl: In den USA stellte sich der gesamte Großhändlerabsatz (STW) -1,8 %, indes Kanada mittel einstellig zulegte. Netto umgesetzt hat IFRS-Bilanziererin ABI daraus 15,1 (14,3) Mrd. US-$. Aus dem laufenden Geschäft kamen +1,7 Mrd. US-$ bzw. +12,1 % (hlUmsatz +8,0 %), die Wechselkurse verzehrten -1,0 Mrd. US-$, sonstige Effekte werteten +0,1 Mrd. US-$. (1 € stand zum Juniultimo für 1,04 US-$ und am 3. Oktober 2022 für 0,98 US-$.)

Neun Monate 2022 mit Umsatzund Gewinnplus

Für die ersten 9 Monate 2022 beläuft sich das Getränkeabsatzplus im ABI-Konzern so auf +14,3 Mio. hl bzw. +3,3 % auf 446,4 (432,0) Mio. hl, auch für diesen Zeitraum komplett aus dem laufenden Geschäft. Allein +11,6 Mio. hl kamen aus Lateinamerika, während Nordamerika -2,2 Mio. hl abgab. Eigenbier gewann +10,5 Mio. hl bzw. +2,8 % auf 389,5 (379,0) Mio. hl. (Dabei neutralisieren sich die Änderungen aus der Berichtslogik von -1,9 Mio. hl fürs 1. Halbjahr und +1,9 Mio. hl fürs 3. Quartal 2022.) Sonstige Getränke legten +6,5 % zu auf 53,8 (50,6) Mio. hl, und die Handelsware auf 3,05 (2,5) Mio. hl. Der Nettoumsatz stieg auf 43,1 (40,1) Mrd. US-$. Aus dem laufenden Geschäft kamen +4,6 Mrd. US-$ bzw. +11,5 % Mehrerlös (hl-Umsatz +7,8 %), die Wechselkurse zehrten -1,2 Mrd. US-$ auf und sonstige Effekte kürzten um -0,3 Mrd. US-$. Die direkten Umsatzkosten sprangen mit +19 % stärker als der Umsatz auf 19,6 (17,0) Mrd. US-$. Das Betriebsergebnis vor Einmaleffekten legte zu auf 11,2 (10,8) Mrd. US-$. Einmaleffekte saldierten sich dort

Wir arbeiten weiter an einer verantwortungsbewussten Preissetzung, mit der die Inflation bei den Wareneinsatzkosten ausgeglichen werden kann. Zunehmend sehen wir Begründungen für einen vorsichtigen volkswirtschaftlichen Ausblick, etwa gewisse Signale für eine nachgebende Kundennachfrage.

Dolf van den Brink, HeinekenCEO, zum 3. Quartal 2022 auf konstant -0,3 Mrd. US-$. Das Finanzergebnis saldierte sich auf -4,7 (-4,8) Mrd. US-$ Aufwand: Die laufenden Zinskosten sanken dabei auf -2,5 (-2,7) Mrd. US-$, einmalig kamen vom Ausstieg bei AB InBev Efes -1,1 Mrd. US-$ (BF 10/2022, S. 23). Nach konstant 1,9 Mrd. US-$ Ertragsteuern schloss Leuven mit 4,3 (3,8) Mrd. US-$ Neunmonatsgewinn im Konzern, von dem 3,13 (2,71) Mrd. US-$ den Aktionären der Mutter zuzurechnen waren. Ende Oktober erwartete ABI für ihr Gesamtjahr 2022 einen Zuwachs beim Betriebsgewinn vor Abschreibungen (EBITDA) von 6 bis 8 % (zuvor 4 bis 8 %).

Heineken: Asien/Pazifik im 3. Quartal 2022 stark

Erholt

Der Konzern von Bier-Vizeweltmeister Heineken steigerte seinen Getränkeabsatz im 3. Quartal 2022 auf 75,7 (69,2) Mio. hl. 5,2 Mio. hl Mehrverkäufe kamen aus dem laufenden Geschäft (+7,6 %), weitere 1,2 Mio. hl weitgehend aus einem vollen 3. Quartal bei der indischen UBL, die im Vorjahr erst ab Konsolidierung zum 29. Juli 2021 enthalten war. Der Bierabsatz legte dabei zu auf 66,8 (60,2) Mio. hl (+5,3 Mio. hl bzw. +8,9 % vergleichbar, +1,2 Mio. weitgehend von UBL). Das Bierplus kam überwiegend aus Asien/Pazifik, wo dank kräftiger Erholung von der Pandemie im laufenden Geschäft +4,1 Mio. hl bzw. +68 % mehr abgesetzt wurden. Herausgestellt wurden Vietnam, Malaysia, Kambodscha und Indonesien. Hinzu kamen dort +1,3 Mio. hl UBL-Effekt. Amerika gewann bei Bier +0,7 Mio. hl bzw. +3,4 %, vornehmlich dank Brasilien mit hoch einstelligem Plus und Mexiko. Europa kam +0,3 Mio. hl bzw. +1,3 % voran: Die

Gastronomie legte mittel einstellig zu, lag aber noch hoch einstellig unter 2019. Der Handel habe klein einstellig abgegeben, indes ungefähr das Niveau von 2019 erreicht. (Beim Gesamtabsatz gab Großbritannien mittel einstellig ab, Italien zeigte sich knapp behauptet, Spanien und Polen befestigten sich klein einstellig, auch Frankreich und die Niederlande kamen voran.) Und Afrika/Nahost/Osteuropa tendierte bei Bier +0,2 Mio. hl bzw. +2,6 % dank Südafrika und Äthiopien, trotz Nigeria-Rückgang. Im Konzern sei das Premium-Segment weit überdurchschnittlich gelaufen, angeführt von „Tiger“ und der Marke „Heineken“. Letztere verkaufte 14,2 Mio. hl (+11,3 %). Sonstige Getränke gaben konzernweit ab auf 6,6 (7,0) Mio. hl: Der Rückgang um -0,4 Mio. hl bzw. -5,8 % kam aus der Aufgabe margenschwacher Pet-AfG in Brasilien. Und an Handelsware wurden 2,4 (2,1) Mio. hl verkauft. Der Gruppenbierabsatz stieg incl. 3,1 (2,7) Mio. hl Lizenzbier bei Dritten und den Heineken-Absatzanteilen bei Beteiligungen auf 80,5 (73,8) Mio. hl. Umgesetzt hat IFRSBilanziererin Heineken daraus im 3. Quartal 2022 netto 7,79 (6,03) Mrd. €. Im laufenden Geschäft sprang der Umsatz +1,19 Mrd. € bzw. +19,8 % (hl-Umsatz vergleichbar +11,1 %), Konsolidierungseffekte saldierten sich auf +0,04 Mrd. € und aus der Währungsumrechnung kamen zusätzlich +0,53 Mrd. €.

Neun Monate 2022: Umsatz und vergleichbarer

Gewinn im Plus

In den ersten 9 Monaten 2022 hat Amsterdam damit im Konzern 217,9 (193,3) Mio. hl Getränke abgesetzt, davon +14,7 Mio. hl bzw. +7,6 % vergleichbar und +9,8 Mio. hl fast vollständig von UBL. Dabei stand Bier für 193,6 (170,1) Mio. hl (+13,7 Mio. hl bzw. +8,1 % vergleichbar, davon +6,4 Mio. hl aus Asien/Pazifik, und +9,9 Mio. hl von UBL). Die Marke „Heineken“ sprang +12,9 % auf 40,1 Mio. hl. Sonstige Getränke gaben -5,0 % ab auf 18,1 (19,1) Mio. hl. Handelswaren stiegen auf 6,1 (4,1) Mio. hl. Der Gruppenbierabsatz wurde incl. 8,1 (7,2) Mio. hl Lizenzbier bei Dritten und den anteiligen Beteiligungsabsätzen mit 226,7 (206,0) Mio. hl genannt. Netto umgesetzt hat der Konzern daraus 21,3 (16,0) Mrd. €. Die laufenden Umsätze sprangen +3,6 Mrd. € bzw.

+22,6 %, aus der Konsolidierung kamen +0,5 Mrd. € und die Währungsumrechnung wertete die Erlöse um zusätzlich +1,2 Mrd. € auf. Der berichtete Neunmonatsgewinn im Konzern, nach Anteilen Dritter, wurde mit 2,20 (3,08) Mrd. € genannt (2021 incl. +1,27 Mrd. € Einmaleffekt aus der UBL-Mehrheitsübernahme). Heineken freute sich über ein solides Geschäft im 3. Quartal 2022 in allen Regionen, angeführt von Asien/Pazifik. Ihre Erwartungen an das Gesamtjahr 2022 blieben Ende Oktober stabil. Die Neustrukturierung des Geschäfts im südlichen Afrika soll nach Kartellanhörungen Januar 2023 nun im 1. Halbjahr 2023 vollzogen werden. Eine Vereinbarung über die Abgabe des Russland-Geschäfts werde fürs 1. Quartal 2023 erwartet.

Carlsberg: Asien läuft auch im 3. Quartal 2022

Der Konzern um die Carlsberg A/S schließlich hat seinen Getränkeabsatz im 3. Quartal 2022 (2021) um +3,1 % auf 36,0 (34,9) Mio. hl ausweiten können. Aus den Absatz- und Ergebnisdaten 2021 hat Kopenhagen das zum Verkauf stehende Russlandgeschäft über ein Restatement vorab herausgenommen. (Inclusive Russland waren es 41,8 Mio. hl im 3. Quartal 2021.) Aus dem laufenden Geschäft kamen +3,6 %punkte Mehrvolumen, die Nepal-Entkonsolidierung stand für -0,5 %punkte. Der Bierabsatz stieg dabei +2,7 % auf 30,0 (29,2) Mio. hl. Dort legte Asien +8,0 % zu auf 12,2 (11,3) Mio. hl (+9,5 %punkte vergleichbar, -1,5 %punkte Nepal), besonders stark in Indien, Vietnam (Gesamtabsatz +55 %), Laos wie auch Malaysia, wobei China +1 % vorankam. Westeuropa tendierte +1,5 % freundlich auf 8,5 (8,4) Mio. hl vornehmlich dank Frankreich, Schweiz und Polen. Deutschland habe leichtes Absatzplus gezeigt, gut gelaufen seien „Carlsberg“ und „Somersby“. Abgegeben habe Großbritannien. Mittel- und Osteuropa tendierte -2,5 % auf 9,3 (9,5) Mio. hl durch den Krieg in der Ukraine (wo Kopenhagen besser gelegen habe als der um -25 % eingebrochene Biermarkt), bei Zuwächsen vor allem in Italien, Griechenland und Serbien. Gruppenweit sei „Carlsberg“ +12 % gesprungen und „Tuborg“ +6 %, auch „Holsten“ habe Freude gemacht.

Alkoholfreie Gärungsgetränke tendierten mit (ohne) Ukraine -5 (+6) %. Die sonstigen Getränke kamen +5,6 % voran auf 6,0 (5,7) Mio. hl mit Plus überwiegend aus Asien. „Somersby“-Zider habe -3 % abgegeben, auch durch die Ukraine. Umgesetzt hat der Konzern von IFRS-

Bilanziererin Carlsberg daraus netto 20,2 (17,8) Mrd. DKK. (1 € galt 7,44 Dänenkronen.) Der Umsatzsprung um +13,9 % kam mit +11,6 %punkten aus dem laufenden Geschäft (hl-Umsatz +8 %, allein China +4 %), mit +3,1 %punkt aus den Wechselkursen und -0,8 %punkten aus Nepal. Allein der Asien-Umsatz sprang +25 % auf 6,9 (5,5) Mrd. DKK (+19,3 % vergleichbar, +8,3 % Währungsumrechnung, -2,6 % Nepal). Carlsberg zeigte sich zufrieden mit ihren Ergebnissen.

Erwartung 2022 angehoben In den ersten 9 Monaten 2022 hat Kopenhagen im Konzern so 100,2 (94,1) Mio. hl Getränke verkauft (+6,4 %, davon +6,9 %punkte aus dem laufenden Geschäft). Bier legte dabei +5,0 % zu auf 82,6 (78,6) Mio. hl (davon +5,6 %punkte vergleichbar). Asien sprang +9,8 % auf 35,6 (32,5) Mio. hl, Westeuropa gewann +4,6 % auf 23,8 (22,7) Mio. hl und Mittel- und Osteuropa stellte sich -1,2 % auf 23,2 (23,4) Mio. hl. Der Nettoumsatz sprang +19,9 % auf 55,7 (46,4) Mrd. DKK. Vergleichbar stiegen die Erlöse um +17,2 %punkte (hl-Umsatz +10 %), +3,5 %punkte kamen aus den Wechselkursen und -0,8 %punkte aus Nepal. Das Russland-Geschäft, dessen Abgabe vorbereitet wird, habe im 3. Quartal 2022 -4 % Mengenrückgang und einen Sprung um +22 % beim vergleichbaren Umsatz gezeigt. Für ihr Gesamtjahr 2022 erwartete Kopenhagen Ende Oktober beim Betriebsgewinn auf vergleichbarer Basis nun +10 bis +12 % (zuvor wurde das Plus hoch einstellig prognostiziert). Carlsberg kauft weiter eigene Aktien zurück. Und auch am Elefantentor wurde auf die sehr hohe Inflation und ein sich abschwächendes Vertrauen bei den Konsumenten hingewiesen S.W.

Der Fachausschuss Controlling tagte am 25. und 26. November 2022 an der VLB in Berlin

This article is from: